Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück

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Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück
NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG
Gesundheitswirtschaft
im Landkreis Osnabrück
Positionierung, Spezialisierung und Perspektiven im
überregionalen Wettbewerb
von
Prof. Dr. Hans-Ulrich Jung (Projektleiter)
Olaf Krawczyk
Kai Weber
im Auftrag der
WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft
Osnabrücker Land mbH
Hannover, Januar 2004
Königstraße 53 „ D - 30175 Hannover Tel.: 0511 / 12 33 16 - 30 „ Telefax: 12 33 16 - 55 „ E-Mail: [email protected]
Vorstand: Prof. Dr. Ludwig Schätzl (Vorsitz), Prof. Dr. Lothar Hübl (Stellvertr.) ⋅ Geschäftsführer: Dr. Rainer Ertel
II
Gesundheitswirtschaft
III
Landkreis Osnabrück
Inhalt
Seite
Zusammenfassung
V
Einleitung
1
Definition und Abgrenzung der Gesundheitswirtschaft
3
Baustein I: Veränderung der Rahmenbedingungen und Herausforderungen
für die Gesundheitswirtschaft
7
1.
2.
3.
4.
Demographischer Wandel
Sozio-ökonomischer Wandel
Medizinisch-technologischer Fortschritt
Veränderungen der gesundheitspolitischen und rechtlichen Rahmenbedingungen
7
9
10
11
Baustein II: Ergebnisse der Bestandsaufnahme
15
1.
2.
3.
15
16
21
21
27
28
30
33
36
4.
5.
6.
7.
Standortbedingungen und Wirtschaftsentwicklung im Landkreis Osnabrück
Beschäftigte in der Gesundheitswirtschaft
Kernbereich
3.1 Stationäre Gesundheitsversorgung
3.2 Ambulante Gesundheitsversorgung
Pflegebereich
Vorleistungs- und Zulieferbereich
Kurorte
Hochschulen und Bildung
Baustein III: Perspektiven der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück
und Handlungsempfehlungen
1.
2.
3.
Perspektiven der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück
Handlungsfelder für die Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück
2.1 Kooperationsförderung
2.2 Entwicklung des Gesundheitstourismus
2.3 Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal
2.4 Ausbau der Angebote für individuelle Gesundheitsleistungen
und Gesundheitsvorsorge
2.5 Sicherung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum
2.6 Ausbau der Angebote für ältere Menschen
Konsequenzen für die Brancheninitiative
39
39
42
43
50
54
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61
63
66
Literatur
A-1
Tabellenanhang
A-3
IV
Gesundheitswirtschaft
V
Landkreis Osnabrück
Zusammenfassung
Im Mittelpunkt vergangener und aktueller Diskussionen über das deutsche Gesundheitswesen steht meist die Finanzierung des Systems bei zunehmender Inanspruchnahme von Leistungen und stagnierenden Einnahmen der gesetzlichen
Leistungsträger. Aus volkswirtschaftlicher Sicht gehört die Gesundheitswirtschaft
aber v.a. zu den wenigen Sektoren in Deutschland, die zusätzliche Beschäftigung
induzieren. Die demographischen und sozio-ökonomischen Veränderungen in
Deutschland führen dazu, dass der Gesundheitssektor auch zukünftig einen bedeutenden Wachstumsmarkt darstellt.
Gesundheitswirtschaft
aktuell und zukünftig ein
Wachstumsmarkt
Die Gesundheitswirtschaft als eine Querschnittsbranche umfasst dabei nicht nur
ambulante und stationäre ärztliche, nichtärztliche und pflegerische Dienstleistungen, sondern auch die Herstellung von pharmazeutischen und medizintechnischen Produkten, das Gesundheitshandwerk, den Handel mit Arzneimitteln und
Medizinprodukten, gesundheitsbezogene Forschung und Bildung sowie - mit zunehmender Bedeutung - auch Dienstleistungen der Gesundheitsvorsorge im Bereich Sport, Wellness und Tourismus.
Querschnittsbranche
Gesundheitswirtschaft
Die Gesundheitswirtschaft in Deutschland durchläuft einen Prozess tiefgreifender,
sich beschleunigender Strukturveränderungen. Wesentliche Merkmale dieses
Strukturwandels sind:
Tiefgreifende, sich beschleunigende Strukturveränderungen in der
Gesundheitswirtschaft
-
Standort- und Beschäftigungsgefährdungen durch Kosteneinsparungen im
Gesundheitswesen einerseits, aber
-
Chancen und Potenziale für neue Märkte, d.h. innovative Dienstleistungen und
Produkte, sowie eine Zunahme der Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen andererseits,
-
ein zunehmender Wettbewerb zwischen den Leistungserbringern der Gesundheitsversorgung und damit auch
-
ein zunehmender Wettbewerb unter den Regionen (z.B. um Gesundheitstouristen und qualifizierte Arbeitskräfte).
Mit über 13.000 Beschäftigten 1, d.h. 14% der Gesamtbeschäftigung, hat die Gesundheitswirtschaft für die Wirtschaftsstruktur des Landkreises Osnabrück eine
sehr hohe Bedeutung. Alle Bereiche der Gesundheitswirtschaft sind überdurchschnittlich (Kernbereich / Gesundheitsversorgung, Pflegebereich) bis durchschnittlich (Vorleistungs- und Zulieferbereich, sonstige Gesundheitswirtschaft) vertreten.
Die vier Kurorte im Landkreis und die Vielzahl der Rehabilitationseinrichtungen
sind ein Merkmal, das auch im überregionalen Vergleich hervorsticht. Weitere
Highlights der Gesundheitswirtschaft im Osnabrücker Land sind z.B.
Hohe Bedeutung der Gesundheitswirtschaft in der
Wirtschaftsstruktur des
Landkreises Osnabrück
-
das Herzzentrum Osnabrück - Bad Rothenfelde als eines der bedeutendsten
Herzzentren in Deutschland,
... Herzzentrum
-
das Diabeteszentrum Quakenbrück im Christlichen Krankenhaus Quakenbrück
mit der Diabetes Akademie, der Deutschen Diabetes-Union und der Diätfachschule,
... Diabeteszentrum
1
Hinzu kommen mindestens 1.000 Selbstständige / Freiberufler im Landkreis Osnabrück
VI
Gesundheitswirtschaft
... Studiengänge
-
überregional bedeutsame Studiengänge (z.B. Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen, Lehramt für Gesundheitsberufe) und Forschungsschwerpunkte am
Hochschulstandort Osnabrück,
... Versandhandel
-
drei bedeutende Unternehmen für den Versandhandel mit Diabetikerbedarf im
südlichen Landkreis Osnabrück,
... Dentaltechnik
-
eine Konzentration von Anbietern in der Dentaltechnik (Gerätehersteller,
Zahntechniker, Studiengang Dentaltechnologie).
Aber in einigen Bereichen
auch Mangel an herausragenden Akteuren
Auf der anderen Seite fehlen in einigen Bereichen herausragende Akteure, die
das Osnabrücker Land zu einer überregional wahrnehmbaren „Gesundheitsregion“ machen würden. Dies wären beispielsweise ein medizinischer Fachbereich mit
entsprechendem Studienangebot und einer Hochschulklinik, bedeutende Hightech-Hersteller von Medizinprodukten (z.B. von elektromedizinischen Geräten)
oder überregional wettbewerbsfähige Anbieter im Gesundheitstourismus (z.B.
Wellnesshotels der gehobenen Klasse).
Überdurchschnittliche
Beschäftigungsgewinne
in wettbewerbsfähiger
Gesundheitswirtschaft
In der Vergangenheit ist die Beschäftigung in der Gesundheitswirtschaft des
Landkreises Osnabrück sowohl im Vergleich zur Beschäftigtenentwicklung im
Landkreis insgesamt als auch im Vergleich zur Gesundheitswirtschaft bundesweit
überdurchschnittlich gewachsen. In einer wettbewerbsfähigen regionalen Gesundheitswirtschaft werden auch künftig überdurchschnittliche Beschäftigungsgewinne zu erwarten sein. Die Strukturschwächen und Umstrukturierungsbedarfe im
Produzierenden Gewerbe sowie die divergierenden Entwicklungsaussichten in
den einzelnen Branchen des Dienstleistungssektors (z.B. Öffentliche Verwaltung,
Kreditgewerbe) machen die herausragende Bedeutung der - sowohl beschäftigungsintensiven als auch entwicklungsstarken – Gesundheitswirtschaft für die
Beschäftigungssituation im Landkreis Osnabrück deutlich.
Wachstum v.a. bei privat
finanzierten Gesundheitsleistungen und im
Pflegebereich
Die Beschäftigungsentwicklung in der Gesundheitswirtschaft wird aber voraussichtlich künftig etwas verhaltener ausfallen als in den 90er Jahren. Hauptgrund
sind die von der Bundesregierung angestrebten Kosteneinsparungen in der Gesundheitsversorgung, die im Kernbereich der Gesundheitswirtschaft teilweise zu
Beschäftigungsverlusten führen werden. Diesen Verlusten steht auf der anderen
Seite das Wachstum bei privat finanzierten Gesundheitsleistungen, im Pflegebereich sowie bei den sonstigen Dienstleistungen der Gesundheitswirtschaft gegenüber.
Zügiges Handeln erforderlich, aktuelle Strukturveränderungen als
Chance begreifen
Um auf die vielfältigen aktuellen Herausforderungen in der Gesundheitswirtschaft
zu reagieren, ist zügiges Handeln der Akteure im Landkreis Osnabrück erforderlich. Die Gesundheitswirtschaft ist im Umbruch, weshalb sich bereits auch andere
Regionen positionieren und ihre Kräfte bündeln (z.B. Ostwestfalen-Lippe). Entscheidend hierbei wird sein, sich mit den Strukturveränderungen in der Gesundheitswirtschaft aktiv auseinander zu setzen und die Herausforderungen als Chance zu begreifen. Bei innovativen Dienstleistungen und Produkten muss eine Vorreiterrolle übernommen werden. Sich bietende Potenziale (z.B. Verbesserung der
Kostenstrukturen, Effizienzsteigerung in der Patientenversorgung, Erschließung
wachsender Märkte) müssen ausgeschöpft werden.
VII
Landkreis Osnabrück
Um die notwendigen Aktivitäten zum Wohle des ganzen Landkreises Osnabrück
zu koordinieren, wird eine „Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft“ vorgeschlagen (siehe Übersicht „Die Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft im Überblick“).
Diese Brancheninitiative muss das noch vorherrschende Einzelkämpfertum und
falsch verstandenes Konkurrenzdenken soweit wie möglich überwinden. Im Rahmen der „Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft“ werden sechs Handlungsfelder mit einer Vielzahl von einzelnen Handlungsempfehlungen / Projektmöglichkeiten vorgeschlagen:
Vorschlag: „Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft“
1. Kooperationsförderung (Querschnittshandlungsfeld)
2. Entwicklung des Gesundheitstourismus
3. Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal
4. Ausbau der Angebote an individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) und
Gesundheitsvorsorge
5. Sicherung der Versorgung im ländlichen Raum
6. Ausbau der Angebote für ältere Menschen
Für eine „Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück“ ist
ein beim Landkreis angesiedeltes Management erforderlich. Diese Umsetzungsstruktur muss langfristig ausgerichtet sein und soll im Rahmen der Brancheninitiative folgende Funktionen übernehmen:
-
Aufgreifen der Handlungsempfehlungen,
-
Initiierung und Begleitung von Projekten,
-
Motivierung und Koordination der regionalen Akteure,
-
Netzwerkmanagement und Kontaktvermittlung,
-
Förderung des regionalen Informations- und Erfahrungsaustauschs,
-
Kommunikation von Aktivitäten, Erfolgen und innovativen Angeboten innerhalb
und ggf. auch außerhalb des Landkreises Osnabrück sowie
-
Controlling der Maßnahmen.
Der mit dem Management der Brancheninitiative verbundene Aufwand für den
Landkreis Osnabrück ist durch die oben skizzierten zu erwartenden Beschäftigungs- und Wertschöpfungszuwächse in der Gesundheitswirtschaft gerechtfertigt.
In der Wirtschaftsstruktur des Landkreises Osnabrück ist die Gesundheitswirtschaft schon heute eine Stärke, die künftig weiter ausgebaut werden muss. Die
beträchtlichen Chancen des Wachstumsmarktes Gesundheitswirtschaft als regionaler Beschäftigungsmotor Nr. 1, aber auch die durch den verschärften Wettbewerb und die Strukturveränderungen möglichen Gefährdungen machen eine gesonderte Behandlung dieser Branche im Rahmen der Wirtschaftsförderung notwendig. Ohne ein Management der Brancheninitiative, das die genannten Funktionen wahrnimmt, besteht die Gefahr, dass die erarbeiteten Handlungsempfehlungen nicht konsequent umgesetzt werden können.
Beim Landkreis angesiedeltes Management der
Brancheninitiative erforderlich
Zu erwartende Beschäftigungszuwächse in der
Gesundheitswirtschaft
rechtfertigen Aufwand
Gesundheitswirtschaft
VIII
Die Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft im Überblick
Ziele für die Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück
Î Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Einrichtungen und Unternehmen
Î Sicherung und Ausbau von Beschäftigung in der Gesundheitswirtschaft
Î Sicherung und Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung und damit Steigerung
der Attraktivität des Landkreises als Wohn- und Arbeitsstandort
Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft mit sechs Handlungsfeldern
1. Kooperationsförderung
Querschnittshandlungsfeld
Î Aufbau eines Netzwerkes „Gesundheitswirtschaft“ zur regionalen Kooperationsförderung
Î Innovationsförd. und Technologietransfer
Î Aufbau eines qualifizierten Branchenverzeichnisses
Î Öffentlichkeitsarbeit für die Brancheninitiative
Î Veranstaltung regelmäßiger regionaler
Foren zur Gesundheitswirtschaft
Î Integration der Gesundheitsversorgung
Î Initiierung bzw. Förderung spezifischer
Kooperationsformen
2. Entwicklung des Gesundheitstourismus
3. Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal
4. Ausbau der Angebote für individuelle
Gesundheitsleistungen und Gesundheitsvorsorge
Î Ausbau von Ausbildungskooperationen
Î Entlastung der Krankenhausärzte von
nicht zwingend ärztlichen Tätigkeiten
Î Imagekampagne für den Altenpflegeberuf
Î Ausbau der Fortbildungsangebote im
Hinblick auf Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL)
Î Schaffung eines Arbeitskräftepools
Î Neuausrichtung der klassischen Kurangebote auf Gesundheitstouristen (neue
Angebote auf Basis der medizinischen
Kompetenzen)
Î Aufwertung der für Gesundheitstourismus
erforderlichen Infrastruktur
Î Marketinginitiative „Gesundheitstourismus”
Î Gemeinsames Kurortmanagement
Î Aktivierung der regionalen Akteure zur
Bereitstellung von IGeL
Î Sensibilisierung der Bevölkerung zur
Inanspruchnahme von IGeL
Î Ausbau innovativer Angebote für die betriebliche Gesundheitsförderung
5. Sicherung der Gesundheitsversorgung
im ländlichen Raum
6. Ausbau der Angebote für ältere Menschen
Î Verbesserung der Wettbewerbsposition
von Krankenhausstandorten
Î Aufbau alternativer Verteilstrukturen für
Medikamente
Î Werben für ärztliche Niederlassungen im
ländlichen Raum
Î Verstärktes Angebot von alternativen
Wohn- und Pflegeformen
Î Förderung der häuslichen Pflege
Management der Brancheninitiative (angesiedelt beim Landkreis Osnabrück)
Î Aufgreifen der Handlungsempfehlungen
Î Initiierung und Begleitung von Projekten
Î Motivierung und Koordination der regionalen Akteure
Î Netzwerkmanagement und Kontaktvermittlung
Î Förderung des regionalen Informations- und Erfahrungsaustauschs
Î Kommunikation von Aktivitäten, Erfolgen und innovativen Angeboten
Î Controlling der Maßnahmen
1
Landkreis Osnabrück
Einleitung
Der „Gesundheitsmarkt“ in Deutschland zählt zu den großen Wachstumsbereichen. Allein durch Dienstleistungen der Gesundheitsversorgung und Pflege sind in
den letzten vier Jahren deutschlandweit fast 170.000 Arbeitsplätze entstanden, bis
2020 dürften nach den Prognosen der Prognos AG weitere 700.000 Arbeitsplätze
hinzukommen. Diese Prognose fußt auf der Annahme, dass auf Grund der zukünftigen demographischen Entwicklung die Nachfrage nach diesen Dienstleistungen steigt und die Möglichkeiten für Produktivitätssteigerungen bei personenbezogenen Dienstleistungen begrenzt sind 1.
„Gesundheitsmarkt“ zählt
zu den großen Wachstumsbereichen
Angesichts dieser Entwicklung steht das deutsche Gesundheitssystem zur Zeit vor
großen Herausforderungen: Im Mittelpunkt der aktuellen Reformdiskussion steht
die zukünftige Finanzierung unseres Gesundheitswesens und zugleich die Beitragsstabilität in der Sozialversicherung, um einen Anstieg der Lohnnebenkosten
zu vermeiden.
Deutsches Gesundheitssystem vor großen Herausforderungen
Aus der ökonomischen Perspektive hat nicht zuletzt durch die Stellungnahmen
des Sachverständigenrates für die konzertierte Aktion im Gesundheitswesen
(SVRKAG) ein Paradigmenwechsel bei der Beurteilung gesundheitsbezogener
Aktivitäten stattgefunden. Unser Gesundheitswesen ist dabei nicht nur als ein
konsumptiver Wohlfahrtssektor in unserer Gesellschaft zu sehen, er ist vielmehr
auch ein produktiver Wirtschaftssektor. Dabei handelt es sich um eine Branche
von beschäftigungsintensiven Dienstleistungen mit hohen Qualitätsanforderungen
und vielfältigen Verflechtungen zu anderen Dienstleistungsbranchen sowie zum
Verarbeitenden Gewerbe, die in der Vergangenheit ein erhebliches Wachstum
erfahren hat 2. Kurz: Die Gesundheit des Menschen ist ein Wirtschaftsfaktor.
Nicht nur konsumptiver
Wohlfahrtssektor,
sondern auch produktiver
Wirtschaftssektor
Vor diesem Hintergrund hat die WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land mbH das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung
NIW beauftragt, die regionalökonomischen Aspekte der Gesundheitswirtschaft
im Landkreis Osnabrück zu untersuchen. Diese Studie soll dabei folgende Fragen beantworten:
Untersuchung der
regionalökonomischen
Aspekte der Gesundheitswirtschaft
-
Welchen allgemeinen Rahmenbedingungen unterliegen die verschiedenen
Bereiche der Gesundheitswirtschaft und welchen Einfluss haben diese auf die
zukünftige Entwicklung der Bereiche?
Einfluss der allgemeinen
Rahmenbedingungen
-
Welche Bedeutung haben die verschiedenen Bereiche der Gesundheitswirtschaft für die Wirtschaftsstruktur und -entwicklung im Landkreis Osnabrück?
Welche Bereiche der Gesundheitswirtschaft sind unterdurchschnittlich repräsentiert oder fehlen gar (v.a. vor dem Hintergrund regionaler Kooperationspotenziale)?
Bedeutung der verschiedenen Bereiche der Gesundheitswirtschaft
-
Welche wichtigen Einrichtungen, Unternehmen und Akteure sind in den verschiedenen Bereichen der Gesundheitswirtschaft tätig?
Einrichtungen, Unternehmen und Akteure
1
Prognos (2002)
2
SVRKAG (1996)
2
Gesundheitswirtschaft
-
Wie ist die Position der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück im
überregionalen Vergleich? Wie sind die verschiedenen Akteure im überregionalen Wettbewerb aufgestellt?
Handlungsnotwendigkeiten für Kooperationen
-
Welche Kooperationen bestehen in der Gesundheitswirtschaft im Landkreis
Osnabrück? Wo gibt es Defizite, Handlungsnotwendigkeiten und Entwicklungspotenziale?
Perspektiven der verschiedenen Bereiche der
Gesundheitswirtschaft
-
Welche Perspektiven haben die verschiedenen Bereiche der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück (u.a. vor dem Hintergrund der Intensivierung
von Kooperationen und unter Berücksichtigung sich verändernder Rahmenbedingungen)?
Zukünftig zu verfolgende
Strategien
-
Welche Strategien sollen bzw. können künftig verfolgt werden, um die Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück zu stärken und besser im überregionalen Wettbewerb zu positionieren?
Position des Landkreises
Osnabrück im überregionalen Vergleich
Die Untersuchung gliedert sich in drei Teile:
Baustein I: Veränderungen der Rahmenbedingungen
-
Der Baustein I soll Einflussfaktoren auf das Angebot und die Nachfrage in der
Gesundheitswirtschaft benennen. Hierbei werden die bereits eingetretenen
sowie möglichen Veränderungen der Rahmenbedingungen vor dem Hintergrund ihrer Auswirkungen auf die einzelnen Bereiche der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück abgeleitet.
Baustein II: Bestandsaufnahme der Gesundheitswirtschaft im Landkreis
Osnabrück
-
Eine Bestandsaufnahme der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück
erfolgt im Baustein II. Diese beruht sowohl auf einer sekundärstatistischen Analyse von Einrichtungen, Unternehmen und Betrieben und ihren Beschäftigten
in den einzelnen Bereichen der Gesundheitswirtschaft als auch auf einer Recherche zu existierender branchenbezogener Infrastruktur als Standortfaktor
(Ausbildungs- und Forschungsinfrastruktur, Kooperationsnetzwerke und Kompetenzzentren, anerkannte Kurorte). Eine qualitative Beurteilung wird erst
durch Expertengespräche mit unterschiedlichen Akteuren in den einzelnen Bereichen der Gesundheitswirtschaft möglich, die die Analyse um Aspekte bereichern, die auf anderem Wege nicht zu erfassen sind. Erst hierdurch lassen sich
Entwicklungsperspektiven, Kooperationspotenziale, Hemmnisse und Handlungsbedürfnisse erkennen.
Baustein III: Perspektiven
der Gesundheitswirtschaft im Landkreis und
Handlungsempfehlungen
-
Die Erkenntnisse aus den ersten beiden Teilen münden im Baustein III in eine
Beurteilung der Perspektiven der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück. Soweit es möglich ist, werden Handlungsempfehlungen für die einzelnen Bereiche der Gesundheitswirtschaft abgeleitet. Besonderes Augenmerk
wird auf die Felder gelegt, in denen Handlungsbedarf besteht und in denen
sich die Region nach außen profiliert bzw. stärker profilieren könnte.
Betrachtungsebene zunächst Landkreis Osnabrück, zusätzlich aber
auch Stadt Osnabrück
Die regionale Betrachtungsebene der Untersuchung konzentriert sich auftragsgemäß zunächst auf den Landkreis Osnabrück. Aufgrund der engen Verflechtungen
im Bereich der Gesundheitsversorgung und der intensiven Pendler- und Wanderungsbeziehungen wird aber i.d.R. auch die Stadt Osnabrück mit betrachtet. Wo
möglich werden Daten und Befunde deshalb zusätzlich für das gesamte Osnabrücker Land (Stadt und Landkreis) genannt.
3
Landkreis Osnabrück
Definition und Abgrenzung der Gesundheitswirtschaft
Rein definitorisch werden unter dem Begriff „Gesundheitswirtschaft“ zunächst alle
wirtschaftlichen Aktivitäten subsummiert, die im Zusammenhang stehen mit
-
der Stärkung der Gesundheit und dem Vorbeugen von Krankheiten,
-
der Linderung und Heilung von Krankheiten sowie
-
der Pflege und Betreuung bei gesundheitlichen und altersbedingten Einschränkungen.
Enge Definition der Gesundheitswirtschaft: Gesundheitsversorgung ...
Mit der Einführung der Gesundheitsberichterstattung des Statistischen Bundesamtes Ende der 90er Jahre wurden seitens des Amtes erstmals nicht nur die Tätigkeiten aus dem eigentlichen Kernbereich der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung betrachtet, sondern auch die vor- und nachgelagerten Bereiche wie bspw. die pharmazeutische und medizintechnische Industrie, das Gesundheitshandwerk und der Pflegebereich in die Analyse mit einbezogen 3
(Abb. 0-1).
... aber auch Betrachtung
auch der vor- und nachgelagerten Bereiche, z.B.
Medizintechnik ...
Entsprechend der oben genannten Definition wird die Gesundheitswirtschaft in
dieser Studie erweitert um die vielfältigen unternehmerischen Aktivitäten im Bereich der Gesundheitsvorsorge. Die aktuelle öffentliche Diskussion um die Finanzierung des Sozialsystems hebt das Potenzial der Prävention hervor, Vorkommen
und Folgekosten von vermeidbaren Erkrankungen stark beeinflussen zu können 4.
Hierzu zählen u.a. auch Sport- und Wellnessdienstleistungen sowie der Gesundheitstourismus. Mit vier Kurorten im Landkreis Osnabrück sind potenziell günstige
Voraussetzungen für diesen Bereich gegeben.
... sowie Gesundheitsvorsorge, Gesundheitstourismus / Wellness etc.
Darüber hinaus induziert die Gesundheitswirtschaft weitere Wertschöpfungs- und
Beschäftigungseffekte in anderen, nicht direkt gesundheitsbezogenen Branchen
der gewerblichen Wirtschaft. Diese direkten, durch Lieferbeziehungen induzierten
Multiplikatoreffekte betreffen u.a. die Nahrungsmittel-, Textil- und Bekleidungsindustrie, das Baugewerbe, Versorgungswirtschaft und Verkehrsdienstleister aber
auch andere Dienstleistungen im Bereich der Datenverarbeitung, des Catering
oder bei Reinigungsdiensten. Diese Effekte können allerdings nicht ohne weiteres
quantifiziert und noch viel weniger räumlich abgegrenzt werden. Dies bedarf einer
Primärerhebung in der gewerblichen Wirtschaft im Landkreis Osnabrück.
Darüber hinaus Effekte
auch in nicht direkt gesundheitsbezogenen
Branchen
Sowohl der Bereich der Gesundheitsindustrie, der Prävention und des Gesundheitstourismus aber auch immer stärker der Bereich der Gesundheitsversorgung
der Bevölkerung mit ambulanten, stationären und pflegerischen Dienstleistungen
unterliegen einem immer stärker werdenden Standortwettbewerb. Die Entwicklungspotenziale in diesen Bereichen hängen neben den institutionellen und allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen insbesondere auch von der rechtzeitigen Anpassung dieser Unternehmen an allgemeine Entwicklungen im Ge-
Stärker werdender Standortwettbewerb in der Gesundheitswirtschaft
3
Statistisches Bundesamt (1998)
4
Der erst kürzlich veröffentlichte „Gesundheitsreport 2003“ der Gmünder Ersatzkasse hat gezeigt, dass ein erheblicher Teil der Kosten der Krankenversicherung für die Gesundheitsversorgung der Versicherten durch verhinderbare „Volkskrankheiten“ wie Kreislauferkrankungen,
Erkrankungen des Muskel- und Skelett-Systems sowie Krebserkrankungen entstanden sind
(vgl. GEK, 2003).
4
Abb. 0-1:
Gesundheitswirtschaft
Struktur der Gesundheitswirtschaft
(Gesundheitsversorgung
+ Pflege)
Quelle:
IAT - Institut Arbeit und Technik, Gelsenkirchen, ergänzt
sundheitswesen, im Krankheitsgeschehen, im medizinisch-technischen Fortschritt
sowie von der Innovationsfähigkeit dieser Unternehmen ab. Ihre regionale Verteilung ist dabei auf infrastrukturelle, zentralitätsbedingte, wissenschaftliche, oder
auch - wie im Falle des Kur- und Gesundheitstourismus - auf naturräumliche
Standortfaktoren zurückzuführen.
Einfluss der kommunalen
Wirtschaftsförderung
nicht nur auf gewerbliche
Wirtschaft beschränkt
Vor dem Hintergrund des Standortwettbewerbs der Regionen als auch der Sicherung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung stellt sich die Frage nach der
Wettbewerbsfähigkeit sowie Kompetenzfeldern zur Profilierung der Unternehmen
der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück. Die Interventionsmöglichkeiten der kommunalen Wirtschaftsförderung zur Standortsicherung der Unternehmen beschränken sich dabei nicht nur auf die gewerbliche Wirtschaft, auch wenn
im Kernbereich der Einfluss auf den Faktoreinsatz durch das gesetzliche Regelwerk eingeschränkt ist.
Fünf Untersuchungsbereiche:
Die vorliegende Analyse gliedert die Gesundheitswirtschaft in fünf Untersuchungsbereiche:
Kernbereich der medizinischen Gesundheitsversorgung
-
Der Kernbereich der medizinischen Gesundheitsversorgung umfasst die ambulante ärztliche, zahnärztliche und nichtärztliche (Heilpraktiker, Physiotherapeuten, Masseure, Hebammen etc.) Gesundheitsversorgung, die stationäre
5
Landkreis Osnabrück
und teilstationäre Gesundheitsversorgung in allgemeinen Krankenhäusern (Akutversorgung), Fachkliniken sowie Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen. Dieser Bereich ist in weiten Teilen reguliert über das Sozialgesetzbuch.
Leistungserbringer innerhalb des gesetzlichen sozialen Sicherungssystems
müssen von den Sozialversicherungsträgern anerkannt sein, der öffentlichen
Hand obliegen hier wesentliche Gestaltungsaufgaben im Krankenhaus-, Ärzteund Rettungswesen. Die Finanzierung der Leistungen im Kernbereich erfolgt
zu zwei Dritteln durch die Sozialversicherung.
-
Zu dem Bereich der Pflegedienstleistungen und –einrichtungen gehören sowohl Einrichtungen der ambulanten Pflege als auch stationäre und teilstationäre Pflegeeinrichtungen. Auch in diesem Bereich ist der Großteil der Leistungserbringung und ihre Finanzierung über das Sozialgesetzbuch geregelt und
durch die öffentliche Hand ausgestaltet (Pflegebedarfsplanung).
Pflegedienstleistungen
und –einrichtungen
-
Vorleistungs- und Zulieferindustrien (Health Care Industries) und Handel: Diesem Bereich wird die Herstellung von sowie der Groß- und Facheinzelhandel
mit Arzneimitteln (Apotheken) und Medizinprodukten zugeordnet. Im Verarbeitenden Gewerbe können dabei nur die statistisch eindeutig erfassbaren Wirtschaftszweige der pharmazeutischen und medizintechnischen Industrie berücksichtigt werden. Verbundene Branchen als Zulieferer von Komponenten,
die einem anderen Wirtschaftszweig angehören, können hier statistisch nicht
erfasst werden. Dabei handelt es sich - um nur die Bedeutendsten zu nennen um die IT-Branche, die Maschinenbau- und Elektrotechnische Industrie, die
optische und feinmechanische Industrie sowie die chemische Industrie, in denen ein nicht bestimmbarer Teil der Produktion auf pharmazeutische bzw. medizinische und medizintechnische Waren, Vorprodukte oder Komponenten
entfällt.
Vorleistungs- und Zulieferindustrien und Handel
-
Der erweiterte Bereich von Gesundheitsdienstleistungen erfasst Einrichtungen
des Gesundheitstourismus und Wellnessdienstleistungen. Hierzu zählen personenbezogene Dienstleistungen zur Gesundheitsvorsorge in Sport- und Fitnesseinrichtungen, Bäder und Saunen, Masseure, Therapeuten und Anbieter
alternativer Heilmethoden sowie das Beherbergungswesen mit gesundheitsbezogenem Dienstleistungsangebot. Hierbei handelt es sich um Dienstleistungen,
die auf die privatfinanzierte Nachfrage ausgerichtet sind und keine Anerkennung durch die Sozialversicherungsträger bedürfen, dennoch besteht in einigen Bereichen eine enge Verflechtung zu medizinischen Dienstleistungen im
Kernbereich und dem Kur- und Bäderwesen.
Erweiterter Bereich von
Gesundheitsdienstleistungen
-
Bildung, Forschung und Wissenschaft sind ein bedeutender regionaler Standortfaktor hinsichtlich der Ausbildung von Humankapital als auch ihrer Funktion
im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) innerhalb des Innovationssystems. Die Untersuchung dieses Bereiches erfolgt also weniger unter dem Aspekt von Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekten, sondern vielmehr in
der Analyse ihres Beitrages zur Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück
durch Ausbildung sowie F&E. Gegenstand der Untersuchung sind hier Hochschulen sowie außeruniversitäre öffentliche wie auch private Forschungseinrichtungen mit gesundheitsbezogenem Inhalt, Berufs- und Fachschulen.
Bildung, Forschung und
Wissenschaft
Gemäß der eingangs definierten Kriterien und der Bedeutung des Vorsorgeaspektes ist die Ernährungswirtschaft ebenfalls als ein Bestandteil der Gesundheitswirtschaft zu betrachten. Neben Herstellern diätischer Nahrungsmittel finden
Nicht einbezogen:
Ernährungswirtschaft und
Landwirtschaft
6
Gesundheitswirtschaft
immer mehr Nahrungsmittelproduzenten über funktionelle Lebensmittel (Functional Food) – Lebensmittel, die einen gesundheitlichen Nutzen versprechen – Zugang zum „Gesundheitsmarkt“. Und auch in der landwirtschaftlichen Primärproduktion rücken Aspekte der Gesundheit unter Qualitätsgesichtspunkten immer
mehr ins Interesse der Verbraucher. Andererseits ist in epidemiologischen Studien
immer wieder der Zusammenhang zwischen ungünstigen Ernährungsgewohnheiten und dem Auftreten von bestimmten Krankheiten (wie bspw. HerzKreislauferkrankungen, Diabetes mellitus, chronische Krankheiten der Leber und
anderer Verdauungsorgane) hergestellt worden. Die Identifizierung von gesundheitsfördernden Nahrungsmitteln ist also nicht ohne weiteres und vor allem nicht
ohne ernährungswissenschaftliche Begleitung zu vollziehen. Die gesundheitsfördernde oder -beeinträchtigende Wirkung ist letztendlich vom Konsumverhalten
des Endverbrauchers abhängig und entzieht sich somit der Beurteilung der Gutachter. Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen gesundheitsfördernden Nahrungsmitteln und wirtschaftlichen Aktivitäten in den entsprechenden Wirtschaftssektoren ist nur schwerlich möglich, deshalb wird die Ernährungswirtschaft nicht in
die Betrachtung einbezogen.
7
Landkreis Osnabrück
Baustein I
Veränderung der Rahmenbedingungen und
Herausforderungen für die Gesundheitswirtschaft
Die Entwicklung von Angebot und Nachfrage in der Gesundheitswirtschaft in der
Vergangenheit ist auf unterschiedliche gesellschaftliche, ökonomische und politische Einflussfaktoren zurückzuführen, die auch die zukünftigen Herausforderungen darstellen: der demographische Wandel, sozio-ökonomische Veränderungen
in der Gesellschaft, der medizinisch-technische Fortschritt sowie der Wandel der
gesundheitspolitischen institutionellen Rahmenbedingungen 5.
Gesellschaftliche, ökonomische und politische
Einflussfaktoren in der
Gesundheitswirtschaft
Diese Einflussfaktoren sind Gegenstand der öffentlichen gesundheitspolitischen
Diskussion. Auch wenn durchaus kausale Zusammenhänge zwischen diesen
Faktoren und der vergangenen Entwicklung von Angebot und Nachfrage in der
Gesundheitswirtschaft bestehen, wird die zukünftige Entwicklung dieser Faktoren
und die daraus resultierenden Konsequenzen für das Angebot, die Nachfrage und
vor allem die Finanzierung von Gesundheitsdienstleistungen in der Wissenschaft
kontrovers diskutiert 6.
Kontroverse Diskussion
der künftigen Bedeutung
der Einflussfaktoren
Für die Unternehmen, Einrichtungen und anderen Akteure der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück ist es vor dem Hintergrund des Standortwettbewerbs unverzichtbar, diese Veränderungen wahrzunehmen, regionale Besonderheiten zu kennen und sich auf mögliche Herausforderungen rechtzeitig einzustellen.
Rechtzeitig auf mögliche
Herausforderungen einstellen
1.
Demographischer Wandel
Die Altersstruktur der bundesdeutschen Bevölkerung verschiebt sich zunehmend
aufgrund eines Rückgangs der Geburtenrate als auch einer zunehmenden Lebenserwartung, die vor allem auf eine verbesserte medizinische Versorgung zurückzuführen ist. Als Ergebnis dieser Entwicklung lassen sich drei Prozesse beschreiben 7:
-
die absolute Zahl älterer Menschen nimmt zu,
-
der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung nimmt zu,
-
die Zahl von hochbetagten Menschen (Menschen im achten Lebensjahrzehnt
und älter) nimmt zu.
Über die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Nachfrage nach Gesundheitsund Pflegedienstleistungen gibt es unterschiedliche Ansichten. Die „Kompressionsthese“ prognostiziert einen zunehmend besseren gesundheitlichen Zustand
der Bevölkerung und die Kompression gesundheitlicher Probleme auf die letzte
5
Vgl. Hilbert u.a. (2002)
6
Vgl. hierzu SVRKAG (1996) und DIW (2001)
7
Hilbert u.a. (2002)
Steigende Zahl älterer
Menschen und Hochbetagter, zunehmender Anteil älterer Menschen
„Kompressionsthese“:
kaum Veränderung der
Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen
8
Gesundheitswirtschaft
Lebensphase. Die Abnahme der Morbidität 8 in den Jahren davor ist auf eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen (verbesserter Arbeits- und Gesundheitsschutz,
kürzere Wochen- und Lebensarbeitszeit), ein zunehmendes Gesundheitsbewusstsein und zunehmende Nachfrage nach präventiven Leistungen sowie eine verbesserte Gesundheitsversorgung durch den medizinisch-technischen Fortschritt
zurückzuführen. In diesem Szenarium ist keine spürbare Veränderung der Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen zu erwarten.
„Medikalisierungsthese“:
Deutliche Ausweitung der
Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen
Die „Medikalisierungsthese“ hingegen sieht in der Zunahme der Lebenserwartung
durch den medizinisch-technischen Fortschritt eine Zunahme der Gesamtmorbidität im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung, insbesondere durch altersbedingte
Erkrankungen und die Zunahme von zusätzlichen Krankheitsrisiken mit steigendem Alter. In der Konsequenz wird eine deutliche Ausweitung der Nachfrage nach
Gesundheitsdienstleistungen erwartet.
„Bimodales Konzept“:
Moderater Anstieg der
Nachfrage
Als Synthese beider Theorien und beruhend auf Erkenntnissen aus dem Ausland
beschreibt das „bimodale Konzept“, dass die Zahl der gesunden Jahre zwar zunimmt, das Altern der Bevölkerung jedoch insgesamt zu einem Anstieg der Nachfrage nach Gesundheits- und Pflegeleistungen führen wird – wenn auch nicht in
dem Ausmaße, wie es durch die Medikalisierungsthese erwartet werden könnte 9.
Steigende Ansprüche an
die bedarfs- und altersgerechte Versorgung
Die Entwicklung der Vergangenheit lässt vermuten, dass durch die demographischen Veränderungen und eine relative Zunahme der Multimorbidität bei älteren
Menschen in Zukunft eine Ausweitung der Nachfrage nach gerontomedizinischen
und pflegerischen Dienstleistungen mit sich bringen werden. Hinzu kommen steigende Ansprüche an die bedarfs- und altersgerechte Versorgung (Enthospitalisierung der Altenpflege) sowie einen Rückgang der informellen familiären Pflege,
insbesondere durch eine steigende Frauenerwerbstätigkeit, die eine Zunahme bei
Pflegedienstleistungen erfordern werden 10.
Zur demographischen Situation im Osnabrücker Land
Bis zum Jahr 2020 fast ein
Fünftel der Bevölkerung
im Rentenalter
Der Anteil älterer Menschen (über 65 Jahre) an der Bevölkerung im Osnabrücker
Land ist zwischen 1982 und 2002 von 15 % auf 16 % noch vergleichsweise moderat angestiegen. Bis zum Jahr 2020 wird erwartet, dass fast ein Fünftel der Bevölkerung im Rentenalter sein werden (Übersicht I-1) 11. Das sind rund 25.000 über
65-jährige Einwohner mehr als heute. Noch sehr viel größer wird der Anstieg bei
den Hochbetagten über 85 Jahre ausfallen, deren Zahl von knapp 10.000 auf über
15.000 um 1/3, ihr Anteil auf knapp 3 % der Gesamtbevölkerung steigen wird.
Zunahme im Landkreis
deutlich höher als in der
Stadt Osnabrück
Dabei fällt das jahresdurchschnittliche Wachstum der über 65- und der über 85jährigen zwischen 2002 und 2020 im Landkreis Osnabrück sehr viel stärker aus
als in der Stadt Osnabrück. Dies ist insbesondere auch auf Migration von Bevölkerung dieser Altersgruppen aus der Stadt in den Landkreis Osnabrück zurückzufüh8
Morbidität beschreibt das zahlenmäßige Verhältnis zwischen der kranken und gesunden Bevölkerung
9
Zu den Thesen vgl. Deutscher Bundestag (1998)
10
Vgl. SVRKAG (1996) und Hilbert u.a. (2002)
11
Arbeitsmarkbilanzen für das Osnabrücker Land 2002 bis 2020, Gutachten im Auftrag der
WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land mbH, 2003.
Landkreis Osnabrück
9
Übersicht I-1: Bevölkerungsentwicklung im Osnabrücker Land 1982 bis 2002 und Prognose
bis 2020 nach Altersgruppen
1982
1992
2002
2010
2020
´82-´02*
´02-´20*
Landkreis Osnabrück
77.969
69.102
81.203
73.687
64.322
0,20
-1,29
18 bis unter 65
169.426
203.215
220.890
229.576
239.261
1,34
0,44
65 bis unter 85
38.508
39.587
47.938
58.722
64.122
1,10
1,63
2.594
4.372
5.840
7.246
10.445
4,14
3,28
288.497
316.276
355.871
369.231
378.149
1,05
0,34
Bis unter 18
32.080
27.085
26.220
22.732
19.435
-1,00
-1,65
18 bis unter 65
98.218
110.301
108.541
106.692
104.963
0,50
-0,19
65 bis unter 85
25.326
25.146
25.823
27.349
26.442
0,10
0,13
1.579
2.611
3.611
4.402
5.025
4,22
1,85
157.203
165.143
164.195
161.175
155.866
0,22
-0,29
Bis unter 18
85 und älter
insgesamt
Stadt Osnabrück
85 und älter
insgesamt
Osnabrücker Land (Stadt und Landkreis)
Bis unter 18
110.049
96.187
107.423
96.419
83.757
-0,12
-1,37
18 bis unter 65
267.644
313.516
329.431
336.268
344.224
1,04
0,24
65 bis unter 85
63.834
64.733
73.761
86.071
90.564
0,73
1,15
4.173
6.983
9.451
11.648
15.470
4,17
2,78
445.700
481.419
520.066
530.406
534.015
0,77
0,15
85 und älter
insgesamt
*)
jahresdurchschnittliche Veränderung in %
Quelle:
Arbeitsmarkbilanzen für das Osnabrücker Land 2002 bis 2020, Gutachten im Auftrag der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land mbH, 2003.
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
ren. Als Folge hiervon ist auch eine Verschiebung benötigter Kapazitäten in der
Gesundheitsversorgung, vor allem aber bei Pflegedienstleistungen von der Stadt
in den Landkreis zu erwarten.
2.
Sozio-ökonomischer Wandel
Das Freizeitverhalten der deutschen Bevölkerung ist zunehmend durch gesundheitsfördernde Aktivitäten geprägt. Immer mehr Menschen widmen einen zunehmenden Teil ihrer Freizeit und ihres Einkommens für die Erhaltung ihrer Gesundheit. Freizeitforscher sehen diese Entwicklung zum einen im Zusammenhang mit
dem steigenden Leistungsdruck in der Gesellschaft und der Zunahme von Zivilisationskrankheiten durch einen unangepassten Lebensstil, aber auch darin begründet, dass durch die zunehmende Leistungseinschränkung durch die Sozial-
Bereitschaft zu gesundheitsfördernden Aktivitäten steigt in der Bevölkerung an ...
10
Gesundheitswirtschaft
versicherungsträger das Bewusstsein der Bevölkerung wächst, mehr für die Gesundheitsvorsorge zu tun 12.
... deshalb auch zunehmenden Zahl von Anbietern
Diese Entwicklung findet ihren Ausdruck in einer zunehmenden Zahl von Anbietern von Sport- und Wellnessdienstleistungen sowie im Gesundheitstourismus,
gesunden Lebensmitteln, Nahrungsmittelergänzungs- und OTC-Produkten 13,
Home-Care-Produkten uvm.. Gesundheit wird zu einem dominanten, gesellschaftlich akzeptierten Kaufmotiv. Dabei steigen die Ausgaben für Gesundheit mit zunehmenden Einkommen, was Gesundheit als superiores Gut auszeichnet.
Ruheständler gewinnen
als Zielgruppe an Bedeutung
Die Struktur der Konsumenten ist dabei auf Grund der derzeitigen demographischen Entwicklung zunehmend durch die Gruppe der Ruheständler geprägt. Die
verschiedensten Formen der Vorruhestandsprogramme, Frühverrentung und Altersteilzeit sorgen dafür, dass immer mehr Menschen schon vor dem gesetzlichen
Rentenalter in den Ruhestand gehen. Auch gehören „Armut“ und „Alter“ heute
vielfach nicht mehr zusammen. Der Anteil der Sozialhilfeempfänger der
65-jährigen und älter hat sich von über 20% 1980 auf 6% im Jahr 2000 verringert.
Das so genannte „Dritte Alter“ ist heute mehr und mehr geprägt durch eine bessere Gesundheit und ein stärkeres Gesundheitsbewusstsein, eine bessere finanzielle Absicherung, hohe Qualitätsansprüche, geringere familiäre Integration und
zunehmende Singularisierung sowie ein differenziertes Freizeitinteresse. Diese
Zielgruppe wird in Zukunft ein großes Gewicht einnehmen. Für Anbieter der Gesundheitswirtschaft ist es dabei von Bedeutung, sich auf die verändernden Ansprüche durch ein zielgruppenspezifisches Angebot einzustellen 14.
3.
Medizinisch-technologischer Fortschritt
Verbesserung der medizinischen Möglichkeiten in
Diagnose, Therapie, Prävention, Rehabilitation
Der medizinisch-technologische Fortschritt ist ausschlaggebender Faktor für die
Verbesserung der medizinischen Möglichkeiten in der Diagnose, Therapie, Prävention bzw. Rehabilitation und somit für die Verbesserung der Lebensqualität 15.
Medizinisch-technologischer Fortschritt schlägt sich nieder in neuen oder verbesserten Behandlungsmethoden, Medizinprodukten und Arzneimitteln sowie Prozessinnovationen. Zunehmend sind Innovationen in der medizintechnischen und
pharmazeutischen Industrie auf Entwicklungen in der Biotechnologie, der Gentechnologie sowie der Informations- und Kommunikationstechnologie zurückzuführen.
Tendenzen in der Medizintechnologie und der
Pharmazie
Der Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen sieht
die Medizintechnologie sowie die Pharmazie von folgenden Tendenzen beherrscht 16:
-
12
Verbesserung der bildgebenden Verfahren mit nicht-invasiver Quantifizierung
physiologischer Prozesse,
Vgl. AFW (2001)
13
OTC = Over The Counter; nicht verschreibungspflichtige Medikamente
14
Vgl. Lehr (2001)
15
Vgl. SVRKAG (1997)
16
Vgl. SVRKAG (1997)
11
Landkreis Osnabrück
-
Rückgang der traditionellen Operationsverfahren aufgrund der Weiterentwicklung der Mikrotherapie und Mikrotechnik (die fortschreitende Miniaturisierung in den Bereichen der minimal-invasiven Chirurgie und Diagnostik, der
interventionellen Radiologie, Kardiologie und Urologie ermöglicht immer weniger belastende, hochpräzise Eingriffe),
-
Integration biotechnologischer Methoden in der Medizintechnik,
-
Entwicklung von Kleinstmaschinen, -pumpen und -fräsen sowie von Mikrorobotern für den Einsatz im menschlichen Körper,
-
sinkende Preise für Informations- und Kommunikationstechnologie.
In der pharmazeutischen Industrie sind insbesondere die Entwicklungen in der
Gentechnologie und deren Umsetzung in neue Produkte für zusätzliche Therapiemöglichkeiten zukunftsweisend.
Besondere Bedeutung der
Gentechnologie
Der medizinisch-technische Fortschritt hat in der Vergangenheit zu einer wesentlichen Verbesserung der Gesundheitsversorgung geführt. Mit der Ausweitung des
Leistungsangebots ist auch eine Nachfrageausweitung einher gegangen, so dass
unter Kostengesichtspunkten Effizienzvorteile zum Teil kompensiert werden. Dies
führt auch immer wieder zur Zurückhaltung der Sozialversicherungsträger bei der
Anerkennung von Produkt- oder Prozessinnovationen.
Ausweitung des Leistungsangebots bewirkt
auch steigende Nachfrage
In einem zukünftig zunehmenden Wettbewerb unter den Leistungsanbietern auf
Grund veränderter gesundheitspolitischer Rahmenbedingungen wird aber gerade
die Qualitäts- wie Produktivitätssteigerung, die insbesondere auch über den medizinisch-technischen Fortschritt erreicht werden kann, entscheidendes Kriterium für
die Wettbewerbsfähigkeit der Standorte sein.
Gleichermaßen Qualitätsund Produktivitätssteigerung erforderlich
4.
Veränderungen der gesundheitspolitischen und rechtlichen
Rahmenbedingungen
Das Gesundheitssystem bzw. das System der Sozialversicherung zur Finanzierung von Gesundheitsleistungen nach dem Solidaritätsprinzip steht aktuell vor
großen Herausforderungen. Zum einen ist eine wachsende Nachfrage nach Gesundheitsleistungen sozial gerecht und qualitativ hochwertig zu befriedigen, zum
anderen sind die Gesundheitsausgaben entsprechend der Einnahmesituation zu
regulieren und die Beitragssätze stabil zu halten, um einen Anstieg der Lohnnebenkosten zu vermeiden.
Aktuell große Herausforderungen für das Gesundheitssystem nach
dem Solidaritätsprinzip
Die Veränderungen in der Sozialgesetzgebung in der Vergangenheit hatten vornehmlich Kürzungen der beitragsfinanzierten Leistungen sowie Erhöhungen der
Selbstbeteiligungen zur Folge. Diese Eingriffe wirkten sich eher in einem verlangsamten Wachstum der Gesundheitsausgaben aus als in einer Reduzierung. Die
Sozialversicherungsträger konnten über die gesetzlichen Anpassungen nur kurzfristig Einspareffekte, insbesondere auf Kosten der privaten Haushalte, erzielen.
Der Anteil der privaten Haushalte an den Gesundheitsausgaben hat sich dabei
zwischen 1992 und 2000 von 10 % auf 13 % erhöht. Auch die neue Gesundheitsreform, die am 01.01.2004 in Kraft treten soll, hat in erster Linie Elemente der
Leistungsausgrenzung und Ausweitung der Selbstbeteiligung zum Inhalt.
Bisherige Reformen haben das Wachstum der
Gesundheitsausgaben
allenfalls verlangsamt
12
Gesundheitswirtschaft
Partielle Einsparungen
durch Ausgabensteigerungen an anderer Stelle
kompensiert
Ein Rückgang der Nachfrage und damit verbunden ein absoluter Rückgang der
Ausgaben stellte sich bei nur wenigen Einrichtungen und Leistungsarten ein. Dies
betraf insbesondere Ausgaben im Bereich der Prävention, Ausgaben für Hilfsmittel
und Zahnersatz sowie Ausgaben für Leistungen, die durch Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen erbracht worden sind. Diese Einsparungen sind aber wiederum durch Ausgabensteigerungen für andere Leistungsarten (bspw. stationäre
und ambulante Versorgung, Arzneimittel) kompensiert worden 17.
Auswirkungen der Einsparungen auf Unternehmen und Einrichtungen
im Landkreis Osnabrück
Von den Einsparungen sind auch Unternehmen und Einrichtungen im Landkreis
Osnabrück betroffen. Seit 1996 ist ein Rückgang der Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen – auf den Landkreis entfallen zahlreiche Einrichtungen dieser
Art, insbesondere in den Kurorten – zu verzeichnen. Auch im Gesundheitshandwerk ist anzunehmen, dass die Gesetzesänderungen im Jahr 1997 bei Unternehmen im Landkreis Osnabrück zunächst zu Umsatzeinbußen geführt haben, insbesondere bei Zahntechnikern 18. Längerfristig haben sich die Ausgaben jedoch
entsprechend dem Bedarf auf das Ausgangsniveau eingependelt.
Wirtschaftlichkeits- und
Produktivitätsreserven
mobilisieren
Da Leistungskürzungen und Erhöhung der Zuzahlungen nicht zu einer dauerhaften Entlastung der Sozialversicherungsträger geführt haben, scheint es für die
Zukunft von Bedeutung zu sein, die Wirtschaftlichkeits- und Produktivitätsreserven
zu mobilisieren, die in Form von Doppel- und Mehrfachuntersuchungen, Ineffizienz
in Verwaltung und Logistik, überteuerten Produkten und einem verzögerten Einsatz von neuen innovativen Produkten und Prozessen zu einem unwirtschaftlichen
Mitteleinsatz führen 19.
Gesundheitsreformgesetz
vom Jahr 2000:
Mit dem Gesundheitsreformgesetz vom Jahr 2000 sind erste Schritte in diese
Richtung unternommen worden:
... sektorenübergreifende
Verträge von Kassen und
Leistungserbringern
-
Seit dem Gesundheitsreformgesetz 2000 wird den Krankenkassen gewährt,
sektorenübergreifende Verträge mit Leistungserbringern oder Gruppen von
Leistungserbringern schließen zu können, um so neue Versorgungs- und Vergütungsstrukturen zu testen.
... Einführung von Fallpauschalen in der stationären Behandlung
-
Zu einer engeren Verzahnung zwischen der stationären und ambulanten Versorgung wird wohl auch die Einführung der Fallpauschalen auf der Basis von
Diagnosis Related Groups (DRG) bei der stationären Behandlung führen. Die
diagnosebezogene Vergütung soll so zu einer Kostenersparnis über eine Reduzierung der Verweildauer führen. Hierbei kann es zu stärkeren Verflechtungen zu ambulanten Einrichtungen, Rehabilitations- wie auch Pflegeeinrichtungen durch die Anschlussheilbehandlung oder eine Kurzzeitpflege kommen.
Gesundheitsreform 2004,
Beitragsstabilität durch:
In dem erst gerade vom Deutschen Bundestag verabschiedeten „Gesetz zur Modernisierung der Gesetzlichen Krankenkassen“, dass zum 1. Januar 2004 in Kraft
treten soll, ist prioritäres Ziel die Beitragsstabilität der gesetzlichen Kassen. Die
dafür erforderlichen Einsparungen auf der Ausgabenseite sollen durch Erhöhung
17
Vgl. Statistisches Bundesamt (2002)
18
Die Daten der Gesundheitsausgabenrechnung lassen sich nicht auf die Ebene von Kreisen
herunterrechnen. Es ist aber für die Bundesrepublik Deutschland insgesamt ein kurzfristiger
Einbruch bei Ausgaben für Hilfsmittel und Zahnprothetik durch die Gesetzesänderungen 1997
(Beitragsentlastungsgesetz und GKV-Neuordnungsgesetze) festzustellen, wovon in erster Linie
das Gesundheitshandwerk und Hersteller im Hilfsmittelbereich betroffen sind.
19
Vgl. SVRKAG (1997) sowie Hilbert u.a. (2002).
13
Landkreis Osnabrück
und Ausweitung der Eigenbeteiligung sowie durch Ausgrenzung von Leistungen,
insbesondere versicherungsfremden Leistungen, erzielt werden:
-
Die grundsätzliche Zuzahlung 20 bei verschreibungspflichtigen Medikamenten
und Arztbesuchen und die Herausnahme rezeptfreier Medikamente aus der
Erstattung setzt bei der Regulierung auf der Nachfrageseite an. Hierdurch wird
ein Rückgang bei ambulanten Behandlungen und dem mit der Therapie verbundenen Arznei- und Hilfsmitteleinsatz erwartet. Andererseits wird mit einer
zunehmenden Selbstmedikation mit rezeptfreien Arzneimitteln zu rechnen sein.
Auch bei der stationären Behandlung in Krankenhäusern, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, bei nichtärztlichen Therapien, in der häuslichen
Krankenpflege sowie bei Hilfsmitteln werden Zuzahlungen erhoben. Den Versicherten werden dabei pro Jahr Kosten von 2 % des Bruttojahresgehalts zugemutet. Die zusätzliche Belastung der privaten Haushalte mit Kosten für die eigene Krankheitsbehandlung soll auch zu einem Umdenken bei den Versicherten führen und sich in einer gesünderen Lebensweise und der Nachfrage nach
Gütern und Dienstleistungen der Gesundheitsvorsorge ausdrücken.
... weitere Zuzahlungen
bei verschreibungspflichtigen Medikamenten und
Arztbesuchen
-
Das Prinzip der Patientenverantwortung wird dadurch unterstrichen, dass es
Krankenkassen erlaubt wird, mit Bonusmodellen die Gesundheitsvorsorge der
Versicherten zu unterstützen bzw. zu motivieren.
... Bonusmodelle für Gesundheitsvorsorge
-
Mit dem „Hausarztprinzip“ - eine Facharztkonsultation des Versicherten ist
dann vom Eigenbeitrag befreit, wenn dieser durch Überweisung des Hausarztes erfolgt – ist eine Art Kontrollinstanz eingerichtet, die einem ggf. vorschnellen Facharztbesuch des Versicherten vorbeugt. Hierbei sind allerdings Aspekte
der fachlichen Kompetenz der Gesundheitsdienstleister sowie der Qualität und
Wirtschaftlichkeit der von ihnen angebotenen Leistungen von Bedeutung. Dem
begegnet das Gesetz mit einer Fortbildungspflicht für ärztliche und nichtärztliche medizinische Dienstleister in der Gesundheitsversorgung sowie der Einrichtung einer unabhängigen Stiftung, die kontinuierlich die Qualität und den
Nutzen medizinischer Leistungen prüfen soll.
... „Hausarztprinzip“ und
Fortbildungspflicht
-
Stabilität des Beitragssatzes bzw. Senkung des durchschnittlichen Beitragssatzes in den nächsten 3 Jahren wird in erster Linie in einer Senkung der Lohnnebenkosten für Arbeitgeber, nicht aber in einer Entlastung des Versicherten
wirksam. Denn diese müssen mit dem neuen Gesetz ausgeschlossen Leistungen selbst versichern. Dieses betrifft zum einen das Krankengeld, dass ab
2006 nicht mehr paritätisch finanziert wird, zum anderen wird der Zahnersatz
aus den Versicherungsleistungen heraus genommen und kann privat abgesichert werden. Auch andere vom Leistungskatalog ausgeschlossene Leistungen
dürfen von den Krankenkassen als Zusatzversicherung (auch in Kooperation
mit privaten Versicherungen) den Versicherten angeboten werden. Es ist allerdings nicht damit zu rechnen, dass sich die Ausgrenzung von Sachleistungen
(bspw. Zahnersatz und Sehhilfen) längerfristig in Gesundheitshandwerk und industrie negativ auswirkt. Vielmehr ist hier von starken Schwankungen in der
Nachfrage kurz vor und kurz nach dem Geltungsbeginn der Gesetzesregelung
auszugehen. Langfristig wird eine weitere Zunahme der Nachfrage nach diesen Produkten erwartet, insbesondere durch die zunehmende Zahl älterer
Menschen in der Bevölkerung.
... Herausnahme von Versicherungsleistungen aus
der gesetzlichen Krankenversicherung
20
Zuzahlungsbefreiung von Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre sowie Sonderegelungen bei
Härtefällen (Gering-Verdiener und chronisch Kranke)
14
... Einführung einer „Gesundheitskarte“ mit Patientendaten
Erste Schritte zu mehr
Wettbewerb unter den
Leistungserbringern:
Gesundheitswirtschaft
-
Was vom Bundessozialministerium unter „Patientenmitsprache“ beworben
wird, kann auch zu mehr Effizienz bei Diagnose und Therapie führen: ab 2006
können Patientendaten auf der die Krankenkassenkarte ablösenden „Gesundheitskarte“ gespeichert werden lassen. Mitsprache besteht darin, dass der Patient selbst entscheidet, ob und welche Daten gespeichert werden. Effizienzgewinne entstehen dadurch, dass ein behandelnder Arzt sofort Zugriff auf Gesundheitsdaten betreffend der Dokumentation der Arzneimitteleinnahme, Notfallinformationen aber auch Ergebnisse vergangener Diagnosen und Therapien
hat. Dieses kann helfen, überflüssige oder doppelte Untersuchungen zu vermeiden.
Einen echten Wettbewerb unter den Leistungserbringern wird durch die Gesundheitsreform 2004 nicht angestoßen. Erste Schritte werden allerdings unternommen:
... Versandhandel mit
Arzneimitteln
-
So wird der Versandhandel mit Arzneimitteln zugelassen, wodurch weitere
Kostenersparnisse erwartet werden. Apotheken werden dadurch nicht automatisch große Umsatzeinbußen befürchten müssen, denn die Beratungsleistung
von Apothekern wird umso mehr in Anspruch genommen, je mehr Patienten
bei leichteren Erkrankungen eine Selbstmedikation dem Arztbesuch vorziehen.
... Filialapotheken
-
Auch dürfen Apotheker bis zu vier Filialen besitzen.
... ambulante Leistungen
durch Krankenhäuser
-
Krankenhäuser dürfen unter bestimmten Voraussetzungen ambulante Leistungen – in Konkurrenz zu Fachärzten – anbieten.
Ausschöpfung von Wirtschaftlichkeits- und Produktivitätsreserven durch
integrierte Versorgung
Wirtschaftlichkeits- und Produktivitätsreserven können aber gerade durch integrative Versorgungsstrukturen über die bisher starren Versorgungsgrenzen zwischen
ambulanter, stationärer, rehabilitativer sowie pflegerischer Versorgung hinweg
ausgeschöpft werden. In diesem Zusammenhang sind auch immer wieder Standorte stationärer Einrichtungen, die öffentlich finanziert werden, unter dem Aspekt
der Wirtschaftlichkeit von Einrichtungen in Frage gestellt. Das Niedersächsische
Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales hat unter dem Titel „Kooperative Regionalisierung der Krankenversorgung in Niedersachsen“ schon erste Überlegungen angestellt, wie durch Abstimmung und Kooperation zwischen Krankenhäusern, Rehabilitationseinrichtungen, Pflegeeinrichtungen und den ambulanten
Leistungserbringern eine bedarfsgerechte und wirtschaftliche Gesundheitsversorgung für einen Flächenstaat wie Niedersachsen geschaffen werden kann. Dabei
spielen regionale Netzwerke von Leistungsanbietern einer integrativen Versorgung in Zukunft eine bedeutende Rolle 21. Seitens der Anbieter ist es von Bedeutung, inwieweit schon vorher Lösungen gefunden und mit Inkrafttreten gesetzlicher
Vorgaben unmittelbar angeboten werden können, um sich auf dem Markt zu positionieren.
21
Vgl. Bruckenberger, Winkler (2001)
15
Landkreis Osnabrück
Baustein II
Ergebnisse der Bestandsaufnahme
1.
Wirtschaftsstruktur und -entwicklung im Landkreis Osnabrück 22
Der Landkreis Osnabrück ist in besonderer Weise durch das Produzierende Gewerbe geprägt, und das trotz einer seit langem anhaltenden dynamischen Dienstleistungsentwicklung (u.a. durch Stadt-Umland-Verlagerungen). Im seit langem
weitgehend unverändert ablaufenden sektoralen Strukturwandel auf Kosten der
Produzierenden Bereiche und zugunsten der Dienstleistungen hat der Landkreis
damit eine relativ ungünstige Ausgangsposition. Trotzdem war die Beschäftigtenentwicklung sowohl der 80er Jahre, der ersten Phase nach der Wiedervereinigung
und auch ersten Hälfte der 90er Jahre weit überdurchschnittlich. Die Entwicklung
seit Mitte der 90er Jahre ist zwar weiterhin überdurchschnittlich, der Vorsprung
gegenüber dem Bundestrend ist aber deutlich geschrumpft. Dies dürfte darauf
zurückzuführen sein, dass sich der überregionale Wettbewerb beträchtlich verschärft hat.
Starke Prägung des
Landkreises Osnabrück
durch Produzierendes
Gewerbe
Das Produzierende Gewerbe im Landkreis Osnabrück hat eine breite Branchenstreuung, wobei Ernährungsgewerbe, Holzindustrie, Maschinenbau und Straßenfahrzeugbau die meisten Arbeitsplätze stellen. Die in weiten Teilen traditionellen,
d.h. überwiegend mittelständischen Betriebsstrukturen bedeuten eine breite Risikostreuung. Es ist aber davon auszugehen, dass trotz der hohen und in der Vergangenheit erfolgreichen Spezialisierung der Anpassungsdruck gerade auch in
diesen Branchen und Bereichen stark steigen wird. Die relativ ungünstige Funktionalstruktur, verbunden mit vergleichsweise geringen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie dem hohen Anteil von unqualifizierten Arbeitskräften ist in
fast allen Industriezweigen und insbesondere auch in den dominierenden Branchen deuten auf Strukturschwächen und erhöhte Umstrukturierungsbedarfe hin.
Vor diesem Hintergrund dürften die Entwicklungsperspektiven des Produzierenden Gewerbes nicht mehr so günstig wie in der Vergangenheit sein.
Risikomindernde Branchenstreuung im Produzierenden Gewerbe, dennoch steigender Anpassungsdruck
Im – bislang noch unterrepräsentierten - Dienstleistungssektor dürften auch in
Zukunft die Perspektiven überdurchschnittlich sein, wenngleich die Entwicklungsaussichten in den einzelnen bereichen sehr unterschiedlich sind:
Struktur des Dienstleistungssektors:
-
Die unternehmensorientierten Dienstleistungen werden auf Dauer weiter überdurchschnittlich wachsen, vor allem die Stadt Osnabrück und zentrennahen
Standorte dürften hier begünstigt sein. Die Perspektiven der unternehmensnahen Dienstleistungen hängt allerdings eng mit der Entwicklung der industriellen
Basis des wirtschaftlichen Umfeldes zusammen.
Unternehmensorientierte
Dienstleistungen
-
Die haushaltsorientierten Dienstleistungen werden entsprechend der voraussehbaren Bevölkerungsentwicklung und der Einkommensentwicklung auch in
Zukunft überdurchschnittlich wachsen.
Haushaltsorientierte
Dienstleistungen
22
Die folgenden Ausführungen basieren im Wesentlichen auf: Jung, H.-U. (2002), Wirtschaftlicher Strukturwandel und regionale Entwicklung im Landkreis Osnabrück.
16
Gesundheitswirtschaft
Verkehrssektor
-
Im Verkehrssektor wird es aufgrund des sich verschärfenden Wettbewerbes im
Transportgewerbe zu weiteren beträchtlichen Umstrukturierungen kommen.
Das Speditionsgewerbe in der Region dürfte sich nur dann gut behaupten können, wenn es - wie in der Vergangenheit auch - innovative Konzepte im Distributionssektor durchsetzen kann.
Tourismus
-
Im Tourismusbereich wird sich die Konkurrenz in Zukunft noch weiter verschärfen, und für die Region ist daher eher nur noch mit durchschnittlichen
Zuwachsraten zu rechnen. Ohnehin dürfen die Arbeitsplatzwirkungen des Tourismussektors angesichts der naturräumlichen Ausgangsbedingungen nicht
überbewertet werden.
Finanzdienstleistungen
-
Für die Finanzdienstleistungen ist in Zukunft aufgrund der erheblichen Produktivitätssteigerungen vor allem durch den Einsatz neuer Informations- und
Kommunikationstechnologien mit eher rückläufiger Beschäftigung zu rechnen.
Öffentliche Dienstleistungen
-
Bei den öffentliche Dienstleistungen ist entsprechend der voraussehbaren
Entwicklung der öffentlichen Haushalte auch weiterhin eine rückläufige Entwicklung der Beschäftigung zu erwarten.
Herausragende Bedeutung der Gesundheitswirtschaft für die Beschäftigungsentwicklung im
Landkreis Osnabrück
Die Strukturschwächen und Umstrukturierungsbedarfe im Produzierenden Gewerbe sowie die divergierenden Entwicklungsaussichten in den einzelnen Branchen
des Dienstleistungssektors rücken die - sowohl beschäftigungsintensive als auch
entwicklungsstarke - Gesundheitswirtschaft in den Mittelpunkt des Interesses. In
einer wettbewerbsfähigen regionalen Gesundheitswirtschaft werden auch künftig
überdurchschnittliche und v.a. absolut hohe Beschäftigungsgewinne zu erwarten
sein. Dies verdeutlicht die herausragende Bedeutung dieser Branche für die künftige Beschäftigungssituation im Landkreis Osnabrück.
2.
Beschäftigte in der Gesundheitswirtschaft 23
13.000 Beschäftigte in der
Gesundheitswirtschaft,
d.h. 14% der Gesamtbeschäftigung im Landkreis
Von den insgesamt fast 177.000 Beschäftigten 24 im Osnabrücker Land sind
23.600, d.h. 13,4 % in der Gesundheitswirtschaft tätig. Der Anteil der Gesundheitswirtschaft an der Gesamtbeschäftigung ist damit im Osnabrücker Land
(113 25) deutlich höher als in Deutschland insgesamt. Dies gilt insbesondere für
den Landkreis Osnabrück (116, 13.100 Beschäftigte, 13,8 %) aber auch für die
Stadt (108, 10.500 Beschäftigte, 12,8 %). Bei der Spezialisierung auf die Gesundheitswirtschaft belegen der Landkreis Rang 127 und die Stadt Rang 176 unter den
440 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland (Karte II-1). Deutlich höhere
Anteile der Gesundheitswirtschaft von z.T. über 20 % haben u.a. die Standorte
bedeutender Hochschulkliniken (z.B. Landkreis Göttingen), Landkreise mit großen
Kurstandorten (z.B. Landkreis Bad Kissingen) und die Schwerpunktstandorte der
Medizintechnik (z.B. Landkreis Tuttlingen).
23
Eine detaillierte, regional untergliederte Aufstellung der Beschäftigten in der Gesundheitswirtschaft befindet sich im Anhang (Übersichten A-1a bis A-1c)
24
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, 30.6.2002 (ohne Selbstständige, mithelfende Familienangehörige und Beamte)
25
Deutschland = 100
13
Karte II-1:
Landkreis Osnabrück
Beschäftigte in der Gesundheitswirtschaft 2002
Kreise und kreisfreie Städte
Anteil an allen Beschäftigten
insgesamt in %
16,0
13,9
12,7
11,6
10,6
9,1
und mehr
bis unter
bis unter
bis unter
bis unter
bis unter
unter
16,0
13,9
12,7
11,6
10,6
9,1
Beschäftigte in der
Gesundheitswirtschaft
insgesamt 2002
absolut
1000
10000
50000
Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen ICF3 - IAB-Beschäftigtendatenbank-,
eigene Berechnungen
Gesundheitswirtschaft
18
Abb. II-1:
Branchenspezialisierung in der Gesundheitswirtschaft im Osnabrücker Land
sowie in Niedersachsen und Deutschland 2002
Ant. an insg. in %
Kernbereich
Krankenhäuser
Arztpraxen (ohne Zahnarztpraxen)
Landkreis Osnabrück
Osnabrück, Stadt
Zahnarztpraxen
Niedersachsen
Deutschland
Gesundheitswesen a.n.g.
Pflegebereich
Pflege- und Wohnheime
Ambulante soziale Dienste
Vorleistungs- u. Zulieferbereich
Herst. v. pharmazeut. Erzeugnissen
Herst. v. medizin., orthopäd. u.
augenopt. Erzeugn.
Großh. m. pharmazeut. Erzeugn.,
medizin. Hilsmitteln
Apotheken
Einzelh. m. medizin. u. orthopäd.
Artikeln
sonst. Gesundheitswirtschaft
Betrieb v. Sportanlagen
Erbringung v. sonst. Dienstleist. des
Sports
Bäder, Saunas, Solarien u.ä.
0
1
2
3
4
5
6
Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen – ICF3 – IAB-Beschäftigtendatenbank -,
eigene Berechnungen
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
Schwerpunkt: stationäre
und ambulante Gesundheitsversorgung mit über
8.000 Beschäftigten ...
Die Beschäftigung innerhalb der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück
konzentriert sich v.a. auf den Kernbereich (Abb. II-1): Fast 8.200 (123), d.h. über
60 % der Beschäftigten, arbeiten in der stationären und ambulanten Gesundheitsversorgung. Die hohe Spezialisierung auf den Kernbereich der Gesundheitswirtschaft gilt gleichermaßen für die Stadt Osnabrück (7.000 Beschäftigte, 121).
19
Landkreis Osnabrück
Innerhalb des Kernbereichs haben die Akut-Krankenhäuser sowie die Vorsorgeund Rehabilitationseinrichtungen mit insgesamt gut 5.000 Beschäftigten (124) den
mit Abstand größten Anteil im Landkreis Osnabrück (Stadt Osnabrück: 4.700 Beschäftigte, 127). Eher unterdurchschnittlich vertreten sind dagegen die übrigen
Leistungserbringer im Kernbereich der Gesundheitsversorgung (Landkreis: 96,
Stadt: 65) wie u.a. Praxen von Masseuren, Krankengymnasten, Heilpraktikern
sowie das Rettungs- und Krankentransportwesen.
... davon alleine 5.000
Beschäftigte in den Krankenhäusern im Landkreis
Osnabrück
Die zweite große Säule der Gesundheitswirtschaft ist der Pflegebereich. Hier arbeiten im Landkreis Osnabrück 3.400 Beschäftigte (132), d.h. gut ein Viertel der
gesamten Gesundheitswirtschaft (Abb. II-1). Der Pflegebereich ist im Landkreis
sehr viel stärker vertreten als in der Stadt Osnabrück (2.300 Beschäftigte, 105).
Den deutlich größeren Anteil am Pflegebereich hat die stationäre Pflege, die insbesondere im Landkreis (137) stark vertreten ist. In der Stadt sind dagegen die
ambulanten Dienste (112) überdurchschnittlich repräsentiert.
Zweite große Säule der
Gesundheitswirtschaft:
Pflegebereich mit 3.400
Beschäftigten
Ein im Gegensatz zum Kern- und Pflegebereich sehr viel geringeres Gewicht bei
der Beschäftigung hat der Vorleistungsbereich 26. Hier sind im Landkreis Osnabrück 1.900 Personen beschäftigt. Der Anteil dieses Bereichs an der Gesamtbeschäftigung (112) liegt etwas über dem Bundesdurchschnitt. Der Vergleich mit der
Stadt Osnabrück zeigt, dass dort die Bedeutung des Vorleistungsbereichs mit
1.200 Beschäftigten (79) deutlich geringer ist.
Fast 2.000 Beschäftigte im
Landkreis Osnabrück im
Vorleistungsbereich ...
Die Beschäftigung im Vorleistungsbereich des Landkreises verteilt sich zu etwa
gleichen Teilen auf die Industrie (920 Beschäftigte) und den Handel (980 Beschäftigte). Besondere Spezialisierungen im Landkreis Osnabrück sind die Herstellung
von Produkten der Orthopädie-, Rehabilitations- und Dentaltechnik, die Herstellung von pharmazeutischen Spezialitäten 27 sowie der Einzelhandel mit medizinischen und orthopädischen Artikeln.
... je zur Hälfte in Industrie
und Handel
Der sonstige Bereich der Gesundheitswirtschaft umfasst Teile der Wellnessdienstleistungen 28. Sein Anteil an der Gesundheitswirtschaft insgesamt ist bislang
noch gering. Mit 240 Beschäftigten ist dieser Bereich im Landkreis Osnabrück (83)
nur unterdurchschnittlich vertreten. In der Stadt Osnabrück (330 Beschäftigte,
130) hat die sonstige Gesundheitswirtschaft dagegen ein vergleichsweise hohes
Gewicht.
Bedeutung der sonstigen
Gesundheitswirtschaft
(Sport, Fitness, Bäder
etc.) bislang noch gering
Die vorangegangene Analyse umfasst lediglich die Sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten und enthält deshalb nicht die Selbstständigen in den freien Berufen
der Gesundheitswirtschaft und die selbstständigen Gesundheitshandwerker. Zu
den 23.600 Beschäftigten in der Gesundheitswirtschaft des Osnabrücker Landes
sind deshalb mindestens 1.750 Selbstständige / Freiberufler (Landkreis: 950,
Stadt: 800) hinzuzuzählen (Übersicht II-1). Aus Gründen der Datenverfügbarkeit
können letztlich folgende Gruppen nicht erfasst werden:
Zusätzlich mindestens
1.000 Selbstständige /
Freiberufler im Landkreis
Osnabrück
26
Herstellung von und Handel mit Gütern der Gesundheitswirtschaft
27
insbesondere Infusions- und Dialyselösungen
28
Sportdienstleistungen (u.a. Fitnesszentren) sowie Bäder, Saunas und Solarien. Der überwiegende Teil der Beschäftigten im Gesundheitstourismus ist innerhalb der Beschäftigtenstatistik
im Gastgewerbe und im Kernbereich der Gesundheitswirtschaft enthalten. Die Beschäftigten
im Gesundheitstourismus können deshalb nicht näher quantifiziert werden.
Gesundheitswirtschaft
20
Übersicht II-1: Beschäftige und Selbstständige / Freiberufler in der Gesundheitswirtschaft im
Osnabrücker Land
Landkreis
Osnabrück
Stadt
Osnabrück
Osnabrücker
Land
13.100
10.600
23.700
Niedergelassene Ärzte und Zahnärzte
650
570
1.220
Selbstständige Apotheker
100
55
155
Selbstständige Gesundheitshandwerker
90
65
155
Freiberufliche Hebammen 30
45
30
75
Freiberufliche Heilpraktiker 31
70
85
155
14.055
11.405
25.460
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 29
Summe
Quellen: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen, Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, Kassenzahnärztliche
Vereinigung Niedersachsen, Handwerkskammer Osnabrück-Emsland, Landesgesundheitsamt Niedersachsen
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
-
Selbstständige in nichtärztlichen medizinischen Berufen - außer Hebammen
und Heilpraktikern 32 - (z.B. Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Psychotherapeuten, Sprachtherapeuten, Diätassistenten, Podologen),
-
Beschäftigte bei Zulieferern und Dienstleistern für die Gesundheitswirtschaft,
die anderen Branchen zugeordnet sind (z.B. Maschinenbau, Kunststoffverarbeitung, Ernährungsindustrie, Unternehmensorientierte Dienstleistungen),
-
Beschäftigte im Gesundheitstourismus,
-
Beschäftigte bei Kammern und Verbänden sowie bei Krankenkassen und privaten Krankenversicherungen.
Beschäftigtenentwicklung
Überdurchschnittliche
Beschäftigungsgewinne
in der Gesundheitswirtschaft des Landkreises ...
Von 1998 bis 2002 stieg die Beschäftigung in der Gesundheitswirtschaft des
Landkreises Osnabrück um fast 1.400 Personen an (Stadt Osnabrück: + 1.000).
Mit einem jahresdurchschnittlichen Zuwachs von 2,8 % (Stadt Osnabrück:
+ 2,6 %) waren die Beschäftigungsgewinne sowohl im Vergleich zur Beschäftigtenentwicklung im Landkreis insgesamt (+ 1,1 %) als auch im Vergleich zur Gesundheitswirtschaft bundesweit (+ 2,3 %) überdurchschnittlich.
... in nahezu allen Bereichen
Die detaillierte Betrachtung der Beschäftigtenentwicklung zeigt, dass - mit Ausnahme der bislang eher wenig bedeutsamen sonstigen Gesundheitswirtschaft - in
allen Bereichen höhere Zuwachsraten verzeichnet werden konnten als in
29
Kernbereich, Pflegebereich, Vorleistungsbereich, sonstige Gesundheitswirtschaft
30
überwiegend freiberuflich tätig
31
mit uneingeschränkter Berufserlaubnis
32
Für Hebammen / Entbindungshelfer sowie Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker besteht eine
Meldepflicht im Rahmen der Jahresstatistik der unteren Gesundheitsbehörden.
Landkreis Osnabrück
21
Abb. II-2:
Beschäftigtenentwicklung in den Bereichen der Gesundheitswirtschaft im
Osnabrücker Land sowie in Niedersachsen und Deutschland 1998 bis 2002
SVB-Entwicklung 1998 - 2002 in % (JD)
Landkreis Osnabrück
SVB insgesamt
Osnabrück, Stadt
Niedersachsen
Gesundheitswirtschaft insgesamt
Deutschland
Kernbereich
Pflegebereich
Vorleistungs- u. Zulieferbereich
sonst. Gesundheitswirtschaft
0
2
4
6
8
10
12
Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen – ICF3 – IAB-Beschäftigtendatenbank -,
eigene Berechnungen
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
Deutschland insgesamt (Abb. II-2). Überdurchschnittliche Gewinne erreichten v.a.
der Kernbereich im gesamten Osnabrücker Land und der Vorleistungsbereich im
Landkreis.
3.
Kernbereich der Gesundheitswirtschaft
3.1
Stationäre Gesundheitsversorgung
Akut-Krankenhäuser
Der Besatz mit Krankenhausbetten im Osnabrücker Land ist überdurchschnittlich
(127 33). Entsprechend der Funktion als Oberzentrum konzentrieren sich die
Krankenhäuser insbesondere in der Stadt Osnabrück (202). Insgesamt 2.000
Betten stellen die hier ansässigen fünf Krankenhäuser zur Verfügung. Im Vergleich mit anderen Flächenkreisen in Niedersachsen schneidet aber auch der
Landkreis Osnabrück (92) in der Krankenhausversorgung mit ebenfalls fast 2.000
Betten gut ab.
Überdurchschnittlicher
Besatz mit Krankenhausbetten im Osnabrücker
Land
Die größten Krankenhausstandorte im Landkreis sind die Städte Georgsmarienhütte, Quakenbrück und Melle (Karte II-2, Übersicht A-3 im Anhang). Weitere
Standorte sind die Städte Dissen und Bramsche sowie die Gemeinden Bad Rothenfelde, Ostercappeln und Ankum. Damit ist auch bei einer teilräumlich differenzierten Betrachtung des Landkreises Osnabrück eine flächendeckende Krankenhausversorgung gewährleistet.
Große Krankenhausstandorte im Landkreis:
Georgsmarienhütte, Quakenbrück und Melle
33
Krankenhausbetten je Einwohner 31.12 2001, Niedersachsen = 100
Gesundheitswirtschaft
22
Abb. II-3:
Krankenhausbetten nach Fachabteilungen 2001 (Planbetten)
je Einwohner, Nds = 100
Augenheilkunde
Chirurgie
Osnabrücker Land (ST.+LK)
OS LK
Frauenheilkunde
St. OS
Geburtshilfe
Hals-Nasen-Ohren
Haut- u. Geschlechtskrankheiten
Herzchirurgie
Innere Medizin
Kinderchirurgie
Kinderheilkunde
Mund-KieferGesichtschirurgie
Neurochirurgie
Neurologie
Nukleartherapie
Orthopädie
Plastische Chirurgie
Strahlentherapie
Urologie
Sum.Sum.
somatisch
somatisch
Kinder- u.
Jugendpsychiatrie
Psychiatrie
Psychosomatik
(Psychotherapeut. Med.)
Sum.Sum.
psychiatrisch
psychiatrisch
Sum.
gesamt
Sum.
gesamt
0
100
200
300
400
Quelle: Bruckenberger, Winkler (2001), eigene Berechnungen
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
500
600
700
800
900
13
Karte II-2:
Landkreis Osnabrück
Krankenhäuser im Osnabrücker Land
Niedersächsisches
Landeskrankenhaus
Osnabrück
Paracelsus-Klinik
Christliches Krankenhaus
Quakenbrück
Marienhospital Osnabrück
Klinikum Osnabrück
Kinderhospital Osnabrück
Marien-Hospital
Ankum-Bersenbrück
Johanniter-Krankenhaus
Bramsche
Krankenhaus St. Raphael
Ostercappeln
Stadt Osnabrück siehe Ausschnittskarte
Franziskus-Hospital
Harderberg
Krankenhaus
Georgsmarienhütte St. Matthäus Melle *)
DiakonieKrankenhaus
Georgsmarienhütte
Johann-WilhelmRitter-Klinik
Bad Rothenfelde
Schüchtermann-Klinik
Bad Rothenfelde
Fachabteilungen der Krankenhäuser
Augenheilkunde
Chirurgie
Frauenheilkunde, Geburtshilfe
Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
Innere Medizin
Kinderheilkunde
Neurochirurgie
Neurologie
Orthopädie
Psychiatrie
Strahlentherapie
Urologie
sonstige Fachabteilungen
Anzahl der Betten am 31.12.2001
Ev. Krankenhaus Melle *)
AlbertinenKrankenhaus
Dissen a. T.W.
Augenklinik
Dr. Georg
Bad Rothenfelde
Kartengrundlage:
400
200
ÜKN
*) Gemeinsamer Träger: Christliches Klinikum Melle,
1:500.000
Zusammenlegung an einem Standort vorgesehen,
Landesvermessung und
künftig 275 Planbetten
Geobasisinformation
Niedersachsen
(Maßstab verändert)
100
50
10
NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT
FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG
24
Fast alle bedeutenden
Fachabteilungen stark
vertreten
Gesundheitswirtschaft
In den Krankenhäusern des Osnabrücker Landes sind fast alle bedeutenden
Fachabteilungen stark vertreten. Besondere Schwerpunkte sind (Abb. II-3, Übersicht A-2 im Anhang):
-
Herzchirurgie (Landkreis),
-
Strahlentherapie (Stadt),
-
Psychiatrie (Stadt),
-
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (Stadt),
-
Augenheilkunde (Stadt und Landkreis),
-
Hals-Nasen-Ohren (Stadt und Landkreis) sowie
-
Neurochirurgie (Stadt).
Bettenzahl seit vielen
Jahren leicht rückläufig
Die Entwicklung der Bettenzahl ist seit vielen Jahren bei insgesamt gestiegener
Einwohnerzahl leicht rückläufig. Von 1994 bis 2001 ist die Zahl der Betten in AkutKrankenhäusern im Osnabrücker Land von 4.290 auf knapp 3.970 gesunken. Der
Bettenrückgang fiel im Landkreis (-190) etwas stärker aus als in der Stadt (-130).
Fiktiver Überhang von
335 Betten im Landkreis
Osnabrück
Nach Berechnungen des Niedersächsischen Sozialministeriums 34 ist vor dem
Hintergrund der Einführung des Fallpauschalen-Systems für das Osnabrücker
Land von einem fiktiven Überhang von 650 Betten auszugehen (335 Betten im
Landkreis Osnabrück, 315 Betten in der Stadt Osnabrück). Bei einem mittelfristigen Bettenabbau in dieser Größenordnung werden voraussichtlich einzelne Krankenhausstandorte in ihrem Bestand gefährdet sein. Ein Überleben ist für diejenigen Krankenhäuser gewährleistet, die sich am besten auf die strukturellen Veränderungen und den sich verschärfenden Wettbewerb um Patienten einstellen können.
Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen
Vorsorge- und RehaEinrichtungen im überregionalen Wettbewerb
Im Gegensatz zu den Akut-Krankenhäusern sind die vorwiegend in Kurstandorten
ansässigen Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen nicht primär auf die lokale
und regionale Gesundheitsversorgung ausgerichtet. Das Bettenangebot für Vorsorge und Rehabilitation ist daher in erster Linie im überregionalen Wettbewerb
der Kurstandorte und -regionen zu betrachten.
Vielzahl von Vorsorgeund Reha-Einrichtungen
insbesondere in den Kurorten des Landkreises
Das Osnabrücker Land verfügt über eine Vielzahl von Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, die sich fast ausschließlich auf den Landkreis und hierbei überwiegend auf die Kurstandorte Bad Rothenfelde, Bad Essen und Bad Iburg konzentrieren (Karte II-3, Übersicht A-4 im Anhang). Mit rund 2.200 Betten liegt der
Landkreis Osnabrück gemeinsam mit dem Landkreis Hameln-Pyrmont an der
Spitze in Niedersachsen. Bad Rothenfelde (1.100 Betten) ist zusammen mit Borkum und nach Bad Pyrmont der zweitstärkste Kurstandort in Niedersachsen.
34
Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit (2003), Selbststeuerung durch Transparenz, Krankenhausversorgung in Niedersachsen, Hannover.
13
Karte II-3 :
Landkreis Osnabrück
Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen im Osnabrücker Land
CharlottenburgKlinik
ParacelsusBerghofklinik
ParacelsusWiehengebirgsklinik
Fachkrankenhaus
Haus Möhringsburg
ParacelsusWittekindklinik
Evangelisches Kurzentrum
Haus Sonnenwinkel
TWG Nettetal
Therap. Gemeinschaft
siehe Ausschnittskarte
Rehabilitationszentrum
Haus am Hesselkamp
4)
Klinikum Osnabrück
GmbH
3)
Rehabilitationsklinik
Werscherberg
Sonnenhof Bad Iburg
Teutoburger-Wald-Klinik
Schüchtermann-Klinik
Dörenberg-Klinik
siehe Ausschnittskarte
J.-W.-Ritter-Klinik 2)
Kinder-Reha-Klinik
am Wellengarten
1)
Parkklinik
Klinik im Kurpark
Klinik Münsterland
Fachabteilungen der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen
Innere Medizin
Orthopädie
Psychiatrie, insbes. Suchtkrankheiten
Psychosomatik
sonstige Fachabteilungen
1) Kinderheilkunde
2) Haut- und Geschlechtskrankheiten
3) Kommunikationsstörungen
4) Neurologische Frührehabilitation
Anzahl der Betten am 31.12.2001
400
200
Kartengrundlage:
ÜKN
1:500.000
Landesvermessung und
Geobasisinformation
Niedersachsen
(Maßstab verändert)
100
50
10
NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT
FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG
Gesundheitswirtschaft
26
Abb. II-4:
Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen nach Fachabteilungen 2001
(aufgestellte Betten)
je Einwohner, Nds = 100
Haut- u. Geschlechtskrankheiten
Osnabrücker Land (ST.+LK)
LK OS
St. OS
Innere Medizin
Kinderheilkunde
Neurologie
Orthopädie
Psychatrie/
Suchtkrankheiten
Psychosomatik
Sonstige Fachgebiete
Sum. gesamt
SUMME
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900
Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik (2002), eigene Berechnungen
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
Fast alle bedeutenden
Fachabteilungen stark
vertreten
Starker Bettenabbau im
Rahmen der Kurkrise in
den Jahren 1997 / 1998
Wie bei den Krankenhäusern sind auch bei den Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen im Osnabrücker Land fast alle bedeutenden Fachabteilungen stark
vertreten. Besondere Schwerpunkte sind (Abb. II-4, Übersicht A-2 im Anhang):
-
Psychiatrie / Suchtkrankheiten (Stadt und Landkreis),
-
Orthopädie (Landkreis),
-
Psychosomatik (Landkreis) sowie
-
Kinderheilkunde (Landkreis).
Bis Mitte der 90er Jahre war die Bettenzahl in den Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen auf über 2.500 angewachsen. Zwischen 1996 und 2001 fiel der
Bettenabbau im Osnabrücker Land mit fast 14 % weit aus größer aus als im niedersächsischen Durchschnitt (- 3,3 %). Die Kurkrise in den Jahren 1997 / 1998
führte alleine zu einem Abbau von fast 400 Betten. Seitdem konnte sich die Bettenzahl in den Kurorten wieder etwas erholen.
Landkreis Osnabrück
27
3.2
Ambulante Gesundheitsversorgung
Das Osnabrücker Land verfügt mit rund 1.400 Einwohnern je Hausarzt 35 über
eine im Landesvergleich leicht überdurchschnittliche Ärztedichte (Übersicht II-2).
Bei den Fachärzten ist die Versorgung sogar deutlich überdurchschnittlich und das
in fast allen wichtigen fachärztlichen Disziplinen. Erwartungsgemäß ist die Ärztedichte - insbesondere bei den Fachärzten - in der Stadt Osnabrück höher als im
Landkreis.
Leicht überdurchschnittliche Ärztedichte im Osnabrücker Land ...
Die insgesamt gute ärztliche Versorgung im Osnabrücker Land gilt nicht uneingeschränkt für alle Teilräume des Landkreises. Nach Angaben der Kassenärztlichen
Vereinigung Niedersachsen, Bezirksstelle Osnabrück gibt es in einzelnen Fachgebieten (v.a. Augenheilkunde, Frauenheilkunde und Dermatologie) im nördlichen
Kreisgebiet einen Unterbesatz an niedergelassenen Fachärzten. Grund hierfür ist
u.a., dass Ärzte anlässlich der aktuellen Reformdiskussionen und Strukturveränderungen verunsichert sind und die Neugründung bzw. die Übernahme einer bestehenden Praxis scheuen. Zudem sind aus Sicht vieler Ärzte ländliche Gegenden
für eine Niederlassung wenig attraktiv.
... aber Unterbesatz an
bestimmten Fachärzten
im nördlichen Kreisgebiet
Bei den Zahnärzten 36 ist die Versorgungssituation im Osnabrücker Land mit rund
1.700 Einwohnern je Arzt weniger gut als bei den Allgemein- und Fachärzten
(Übersicht II-2). Insbesondere im Landkreis ist die Zahnärztedichte deutlich geringer als im Landesdurchschnitt.
Unterdurchschnittliche
Dichte von Zahnärzten im
Landkreis Osnabrück
Übersicht II-2: Ärzte und Ärztedichte im Osnabrücker Land 2003
Hausärzte *)
Fachärzte
Zahnärzte
abs.
Einw. je Arzt
abs.
Einw. je Arzt
abs.
Einw. je Arzt
Stadt Osnabrück
129
1.276
311
529
129
1.276
Landkreis Osnabrück
244
1.463
224
1.593
179
1.994
Osnabrücker Land
373
1.398
535
975
308
1.693
5.323
1.499
6.209
1.285
5.300
1.506
Niedersachsen
*)
einschl. hausärztlicher Internisten und hausärztlicher Kinderärzte
**) einschl. Kieferorthopäden
Quellen: Hausärzte und Fachärzte: Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN), Stand 30.6.2003
Zahnärzte: Kassenzahnärztliche Vereinigung Niedersachsen (KZVN), Stand 30.6.2003
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
35
einschl. hausärztlicher Internisten und hausärztlicher Kinderärzte
36
einschl. Kieferorthopäden
28
4.
Gesundheitswirtschaft
Pflegebereich
8.000 Pflegebedürftige im
Landkreis Osnabrück,
davon 4.000 ambulant
oder stationär betreut ...
Im Osnabrücker Land gibt es rund 11.200 Pflegebedürftige 37 (Landkreis: 8.000,
Stadt: 3.200), wovon die Hälfte durch ambulante Pflegedienste (2.400) oder stationäre Pflegeheime (3.300) betreut wird. Der Anteil der betreuten Pflegebedürftigen an der älteren Bevölkerung entspricht im Landkreis (73 38) in etwa dem Landesdurchschnitt, während er in der Stadt (59) deutlich geringer ist (Karte II-4).
... durch rund 40 ambulante Dienste und 43 vollstationäre Einrichtungen
Im Landkreis Osnabrück sind rund 40 ambulante Pflegedienste tätig, von denen
über die Hälfte in privater Trägerschaft stehen. Darüber hinaus gibt es im Landkreis ca. 2.400 vollstationäre Dauerpflegeplätze in 43 Einrichtungen 39. Hier
stammt das Angebot mit drei Viertel überwiegend von freigemeinnützigen Trägern
wie z.B. kirchlichen Einrichtungen und Stiftungen (Übersicht A-5 im Anhang).
Hohe Zahl von Dauerpflegeplätzen im Osten und
Süden des Landkreises
Die Versorgung der Bevölkerung mit Dauerpflegeplätzen variiert in den verschiedenen Teilräumen des Landkreises. Überdurchschnittlich viele Plätze 40 finden
sich in den durch Kurorte geprägten östlichen und südlichen Teilräumen des
Landkreises. Überwiegend unterdurchschnittlich ist dagegen der Besatz mit Dauerpflegeplätzen im Norden des Landkreises sowie im direkten Umland der Stadt
Osnabrück. Auch in der Stadt selbst ist mit gut 1.200 vollstationären Dauerpflegeplätzen die Versorgung geringer als im Landkreisdurchschnitt 41.
Tagespflegeplätze v.a. in
der Stadt Osnabrück und
ihrem direkten Umland
Im Bereich der Tagespflege 42 konzentrieren sich die Plätze dagegen stärker in
der Stadt und ihren benachbarten Gemeinden. Insgesamt werden im Landkreis
Osnabrück 85 Plätze von acht Einrichtungen angeboten, von denen sich drei
Viertel im direkten Umland der Stadt Osnabrück und im südlichen Kreisgebiet
befinden. Die Stadt selbst verfügt über weitere knapp 90 Tagespflegeplätze.
Kurzzeitpflege größtenteils als „eingestreute
Plätze“
Im Bereich der Kurzzeitpflege 43 werden im Landkreis größtenteils „eingestreute
Plätze“ angeboten, d.h. Heime können diese 140 Plätze sowohl als Dauer- als
auch als Kurzzeitpflegeplätze nutzen. Daneben bieten fünf Einrichtungen insgesamt 70 reine Kurzzeitpflegeplätze an. In der Stadt stehen knapp 40 Kurzzeitpflegeplätze zur Verfügung.
„Exportüberschuss“ des
Landkreises Osnabrück
bei stationären Pflegedienstleistungen
In den Pflegeheimen im Landkreis Osnabrück sind seit langem mehr auswärtige
Pflegebedürftige untergebracht als umgekehrt Bewohner des Landkreises in Heimen jenseits der Kreisgrenzen untergebracht sind 44. Der „Exportüberschuss“
beläuft sich derzeit auf gut 200 Plätze bzw. Pflegebedürftige.
37
Leistungsempfänger der Pflegeversicherung
38
betreute Pflegebedürftige je 1.000 Einwohner ab 65 Jahren
39
Quelle: Landkreis Osnabrück, 2002, Örtlicher Pflegeplan
40
Dauerpflegeplätze je Einwohner über 75 Jahren
41
Quelle: Stadt Osnabrück, Seniorenwegweiser und Angaben des Seniorenbeauftragten. Die
vorliegenden Daten sind für die Stadt Osnabrück weniger detailliert als für den Landkreis.
42
Montags bis Freitags von 8 Uhr bis 16.30 Uhr, ohne Übernachtung
43
stationäre Pflege bis zu einer Dauer von 4 Wochen
44
Quelle: Landkreis Osnabrück, 2002, Örtlicher Pflegeplan
13
Karte II-4:
Landkreis Osnabrück
Betreute Pflegebedürftige 2001
Landkreise und kreisfreie
Städte in Niedersachsen
Wilhelmshaven
Wittmund
Cuxhaven
Hamburg
Stade
Bremerhaven
Aurich
Friesland
Emden
Wesermarsch
Osterholz
Rotenburg
Oldenburg, St.
Oldenburg
Lüneburg
Harburg
Ammerland
Leer
Bremen
Lüchow-Dannenberg
Delmenhorst
Soltau-Fallingbostel
Verden
Cloppenburg
Uelzen
Emsland
Celle
Gifhorn
Diepholz
Grft. Bentheim
Nienburg
Vechta
Osnabrück
Hannover
Wolfsburg
Hannover, St.
Schaumburg
Osnabrück, St.
Peine
Braunschweig
Helmstedt
Salzgitter
Hameln-Pyrmont
Hildesheim
Pflegebedürftige (Betreuung durch ambulante Pflegedienste
und in stationären Pflegeheimen) 2001
je 1000 Einwohner ab 65 Jahren
92
88
81
78
75
68
und mehr
bis unter
bis unter
bis unter
bis unter
bis unter
unter
92
88
81
78
75
68
absolut
Goslar
Holzminden
Northeim
500
2000
Wolfenbüttel
Osterode
Göttingen
Bundesautobahnen
5000
30
5.
Gesundheitswirtschaft
Vorleistungs- und Zulieferbereich
Gesundheitsindustrie und -handwerk
Kern der Gesundheitsindustrie: pharmazeutische
Industrie und Herstellung
von Medizintechnik ...
Die Gesundheitsindustrie umfasst im Kern die pharmazeutische Industrie sowie
die Hersteller der Medizintechnik. Darüber hinaus sind auch in anderen Branchen
Hersteller von Medizinprodukten im Sinne des Medizinproduktegesetzes (MPG)
vertreten (z.B. Hersteller von Diagnostika und Reagenzien in der chemischen
Industrie), sie sind allerdings eine nach der amtlichen Statistik unbestimmbare
Teilmenge innerhalb von Branchen, die überwiegend nicht-medizinische Produkte
herstellen. Weitere Branchen fungieren als Zulieferer von Gütern, die nur durch
ihren spezifischen Einsatz in der Medizin zu Medizinprodukten gezählt werden
können (bspw. optische Instrumente, Mess-, Steuer- und Regeltechnik, Software).
In einer sekundärstatistischen Erhebung können daher nur zwei Wirtschaftszweige und ihre Unterklassen ganz der Gesundheitsindustrie zugeordnet werden:
-
Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen (Grundstoffe und Spezialitäten),
-
Herstellung von medizinischen Geräten und orthopädischen Erzeugnissen
(elektromedizinische Geräte, medizintechnische Geräte, orthopädische Erzeugnisse und zahntechnische Laboratorien).
... sowie augenoptische
Erzeugnisse
Auch der Wirtschaftszweig „Herstellung von augenoptischen Erzeugnissen“ (hier
sind nicht Augenoptiker gemeint) ist im vollen Umfang der Gesundheitsindustrie
zuzuordnen.
Überwiegend kleinbetriebliche Strukturen in
der Gesundheitsindustrie
im Landkreis Osnabrück
Im Landkreis Osnabrück können 47 steuerpflichtige Unternehmen 45 (Stadt Osnabrück: 31) gemäß der oben genannten Abgrenzung der Gesundheitsindustrie zugeordnet werden: Vier Unternehmen der pharmazeutischen Industrie (Stadt: keines), 38 medizintechnische Hersteller (Stadt: 29) sowie fünf Hersteller augenoptischer Erzeugnisse (Stadt: zwei). Sie machen im Osnabrücker Land rund 5 % der
steuerpflichtigen Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe aus. Dass der Anteil
der Gesundheitsindustrie an der Beschäftigung des Verarbeitenden Gewerbes
insgesamt weniger als 3 % beträgt, deutet auf eher kleinbetriebliche, durch das
Handwerk geprägte Strukturen in diesem Bereich hin, zumal alleine rund 400 Beschäftigte auf das Unternehmen B. Braun Schiwa GmbH 46 in Glandorf entfallen.
Landkreis Osnabrück in
der Gesundheitsindustrie
Nr. 3 in Niedersachsen
Im überregionalen Vergleich ist der Landkreis Osnabrück als ein Standort der
Gesundheitsindustrie durchaus wahrnehmbar. Gemessen sowohl an den Beschäftigten absolut als auch am Beschäftigtenanteil der medizintechnischen Industrie / Pharmazie an den Beschäftigten insgesamt befindet sind der Landkreis
Osnabrück im oberen Viertel aller 440 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland. Innerhalb Niedersachsens gibt es nur zwei Regionen, die mehr Beschäftigte
in diesem Bereich haben: Hannover und Göttingen.
45
Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 16.617,- €, die ihren Unternehmenssitz
im Osnabrücker Land haben.
46
Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen, insb. Infusions- und Dialyselösungen
Landkreis Osnabrück
31
Übersicht II-3: Gesundheitshandwerk im Osnabrücker Land 2003
Augenoptiker
Hörgeräte- Orthopädie- Orth.schuhakustiker
techniker
macher
Zahntechniker
Summe
Stadt Osnabrück
24
6
9
6
20
65
Landkreis Osnabrück
40
5
11
10
25
91
Osnabrücker Land
64
11
20
16
45
156
Quelle:
Handwerkskammer Osnabrück-Emsland, Stand 30.6.2003
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
Innerhalb der Gesundheitsindustrie spiegeln sich im gesamten Osnabrücker Land
die gleichen Branchenschwerpunkte wie im Land Niedersachsen wider:
Schwerpunkte innerhalb
der Gesundheitsindustrie:
-
Die Produktionsschwerpunkte der medizintechnischen Industrie liegen in der
Orthopädietechnik und im Hilfsmittelbereich sowie in der Zahntechnik und weniger bei elektromedizinischen (z.B. Röntgen- und Ultraschall- / Diagnosegeräte) und medizintechnischen Geräten (z.B. nicht-elektrische Geräte und Instrumente, Apparatetische, Ausstattung von Behandlungsräumen).
... Orthopädietechnik,
Hilfsmittel, Zahntechnik
-
In der pharmazeutischen Industrie dominiert die Herstellung pharmazeutischer
Spezialitäten; Hersteller pharmazeutischer Grundstoffe sind überhaupt nicht
vertreten.
... pharmazeutische Spezialitäten
Mit Hilfe der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland konnte eine Übersicht der
unterschiedlichen Handwerksbetriebe im Osnabrücker Land erstellt werden
(Übersicht II-3 und Übersicht A-7 im Anhang), nicht jedoch ein überregionaler
Vergleich. Denn die Betriebe sind - je nach ihrem Umsatzschwerpunkt - in der
amtlichen Statistik entweder der Industrie oder dem Handel zugeordnet. Lediglich
bei Zahntechnikern handelt es sich ausschließlich um Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes.
Übersicht der Handwerksbetriebe im
Osnabrücker Land
Handel
Die Versorgung mit Apotheken im Osnabrücker Land ist überdurchschnittlich.
Insgesamt kommen nur knapp 3.400 Einwohner auf eine Apotheke (Landkreis:
3.600, Stadt: 2.900), während dies im Landesdurchschnitt über 3.800 Einwohner
sind (Übersicht II-4).
Überdurchschnittliche
Versorgung mit Apotheken im Osnabrücker Land
Durch die im Rahmen der aktuellen Gesundheitsreform vorgesehenen Maßnahmen (Beitragssatzsicherungsgesetz, Zulassung des Versandhandels) werden
einzelne Apothekenstandorte gefährdet sein. In einer Reihe von kleineren Orten
im Landkreis Osnabrück, in denen derzeit nur eine Apotheke ansässig ist, besteht
die Gefahr, dass durch Schließungen künftig ein ganzer Ort ohne Apothekenversorgung ist.
Gefährdung einzelner
Apothekenstandorte durch
Gesundheitsreform ...
Gesundheitswirtschaft
32
Übersicht II-4: Apotheken im Osnabrücker Land 2003
Apotheken
(o. Krankenhausapoth.)
Einwohner je Apotheke
(o. Krankenhausapoth.)
Krankenhausapotheken
Stadt Osnabrück
57
2.887
2
Landkreis Osnabrück
98
3.642
1
Osnabrücker Land
155
3.364
3
2.094
3.811
40
Niedersachsen
Quelle:
Apothekerkammer Niedersachsen, Stand 30.6.2003
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
... aber neue Marktchancen für ArzneimittelVersandhändler
Andererseits können Versandhändler für Arzneimittel von den geplanten gesetzlichen Änderungen profitieren. Im Landkreis Osnabrück sind derzeit drei größere
Unternehmen im Versandhandel mit Hilfsmitteln tätig. Die wichtigsten Kundengruppen sind Endverbraucher (v.a. Diabetiker) sowie Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und der Pflege. Im Bereich des Diabetikerbedarfs decken die
Versandhändler aus dem Landkreis Osnabrück einen beträchtlichen Teil des
Marktes in Deutschland ab.
Hauptzielgruppe zunächst
v.a. chronisch Kranke mit
planbarem Arzneimittelbedarf
Mit Geltungsbeginn der neuen gesetzlichen Regelungen ist mit einem beträchtlichen Wachstum des Arzneimittelversandhandels zu rechnen. Zielgruppen werden
zunächst chronisch Kranke mit einem planbaren Arzneimittelbedarf sein. Die Versandunternehmen im Landkreis Osnabrück sind aufgrund der schon vorhandenen
Strukturen auch für den Versandhandel mit Arzneimitteln aufgestellt. Aber: überregional und international agierende Großanbieter stehen ebenfalls in den Startlöchern, so dass mit starkem Wettbewerb auf diesem neuen Markt zu rechnen ist.
33
6.
Landkreis Osnabrück
Kurorte im Landkreis Osnabrück
Ein auch im überregionalen Vergleich herausragendes Merkmal der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück sind die vier Kurorte Bad Essen, Bad Laer
und Bad Rothenfelde (Sole) sowie Bad Iburg (Kneipp) (siehe auch 3.1 Vorsorgeund Rehabilitationseinrichtungen). Die Kurorte dominieren die Gästezahlen in der
Region. Von den 1,6 Mio. Übernachtungen im Osnabrücker Land 47 entfallen rund
1 Mio. auf diese vier Standorte (Übersicht II-5). In den Kurorten wiederum beträgt
der Anteil der Übernachtungen in Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen insgesamt rund 65 %.
Herausragendes Merkmal
der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück: Vier Kurorte ...
Die Beherbergungszahlen und insbesondere der hohe Anteil der „verschriebenen“
Übernachtungen machen deutlich, dass der Landkreis Osnabrück im überregionalen Vergleich keine wirklich bedeutende Tourismusregion ist (Karte II-5). Dies
gilt auch für den (privat finanzierten) Gesundheitstourismus. So ist beispielsweise
im Landkreis Osnabrück kein überregional wahrgenommenes Wellnesshotel ansässig.
... aber keine wirklich
bedeutende Gesundheitstourismusregion
Die folgende kurze Darstellung der Kurorte basiert u.a. auf der aktuell für das
Land Niedersachsen erarbeiteten Vergleichenden Kurortanalyse 48.
Bad Essen
Bad Essen verfügt als ortsgebundenes Heilmittel über Thermalsole für Badekuren
mit rheumatischer und orthopädischer Indikation, Inhalationen und Behandlungen
von Hauterkrankungen. Die Kur- und Erholungseinrichtungen bestehen aus einem
Kur- und Gesundheitszentrum, dem Thermalsole-Hallenbad (32°C), einem beheizten Thermalsole-Freibad und Bewegungsbädern 49.
Solekurort Bad Essen
Laut der Potenzialanalyse im Rahmen der Vergleichenden Kurortanalyse Niedersachsen liegen die Stärken des Kurortes Bad Essen in seinem Ortsbild, den angebotenen Produkten und Dienstleistungen inklusive dem Service der Touristinformation. Auch die interne Organisation und das Qualitätsmanagement werden
positiv herausgehoben. Als Schwäche gilt der Mangel an Bademöglichkeiten, wobei das Fehlen einer zentralen, freizeit- und gesundheitsorientierten Badelandschaft kritisiert wird.
Stärken und Schwächen
des Kurortes
Im Dienstleistungssektor in Bad Essen sind trotz des Kurwesens und der fünf Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen nur etwa knapp die Hälfte aller Beschäf-
Bad Essen auch bedeutender Industriestandort
47
übriger Landkreis 300.000 Übernachtungen, Stadt Osnabrück 300.000 Übernachtungen, 2000
48
Europäisches Tourismus Institut GmbH (ETI) an der Universität Trier (2003), Vergleichende
Kurortanalyse Niedersachsen, Trier. Die Vergleichende Kurortanalyse hat die ortspezifischen
Entwicklungspotenziale von 50 Kurorten in Niedersachsen ermittelt. Ziel war es, auf dieser Basis eine profilierungswirksame Entwicklung der Heilbäder und Kurorte auf der Landesebene zu
ermöglichen. Der hierzu verwendete Kriterienkatalog umfasst „harte“ touristische Potenziale,
wie das Wegenetz oder die Beherbergungsstruktur, die Atmosphäre in den Orten, die Servicequalität der Tourist-Information, die Selbsteinschätzung durch die Orte, die Managementqualität der Kur- und Tourismusorganisation sowie verschiedene Kennziffern, die eine Aussage
über die Wettbewerbsfähigkeit der Orte erlauben (wie z.B. die Übernachtungszahlenentwicklung).
49
Heilbäderverband Niedersachsen, Die Heilbäder in Niedersachsen.
Gesundheitswirtschaft
34
Übersicht II-5: Kennzahlen der Kurorte im Osnabrücker Land 2002 51
Bad
Essen
Angebotene Betten (insg.)
Bad
Iburg
Bad
Laer
Bad
Rothenfelde
Summe
Kurorte
1.340
900
720
2.180
5.140
248.000
169.000
102.000
506.000
1.025.000
Übernachtungen je Einw., Westdtl. = 100
420
380
300
1.900
620
durchschn. Aufenthaltsdauer in Tagen
7,1
5,6
4,9
11,3
7,8
Bettenauslastung in %
51
52
40
64
55
5
2
0
7
14
620
330
0
1.100
2.050
170.000
k.A.*)
0
380.000
.
durchschn. Aufenth. in Tagen
30
k.A.*)
-
22
.
Bettenauslastung in %
78
k.A.*)
-
91
.
Anteil der Beschäftigten im Gastgewerbe
in % (Westdtl. = 100)
3,8
(134)
4,4
(158)
2,1
(74)
8,2
(292)
4,3
(154)
Anteil der Besch. im Gesundheits- und
Sozialwesen in % (Westdtl. = 100)
14,5
(132)
11,9
(109)
11,2
(102)
59,8
(544)
22,3
(188)
Übernachtungen (insg.)
Einrichtungen
davon
Vorsorge+ RehaEinricht.
*)
Ang. Betten
Übernachtungen
Nur zwei Vorsorge- und Reha-Einrichtungen in Bad Iburg, deshalb statistische Geheimhaltung.
Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
tigten 50 tätig. Bad Essen ist folglich neben seinen Kurfunktion auch ein bedeutender Industriestandort.
Bad Iburg
Kneippkurort Bad Iburg
Heilmittel in Bad Iburg sind alle Kneippschen Anwendungen in Form von Güssen,
Waschungen, Wickeln, Packungen, Bädern und Wassertreten. Als Kur- und Erholungseinrichtungen stehen ein Therapiezentrum mit Warmschwimm- und Bewegungsbad, das Kurhaus, Hallenbäder, Wassertretstellen, ein beheiztes Freibad
und ein Hallenbad zur Verfügung. In der Stadt befinden sich zwei stationäre Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen.
Stärken und Schwächen
des Kurortes
Die Vergleichende Kurortanalyse sieht die Stärken Bad Iburgs in seinem Kurmittelbereich, dem gut ausgebauten Wegenetz mit Wander- und Radwegen und den
angebotenen Produkten und Dienstleistungen. Schwächen liegen wie auch in Bad
Essen bei den Bademöglichkeiten.
50
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30.06.02
51
Die Angaben beziehen sich nur auf Beherbergungsbetriebe mit mindestens 9 Betten, ohne
Campingplätze.
13
Karte II-5:
Übernachtungen und Gesundheitstourismus in Deutschland
Von namhaften Reiseveranstaltern angebotene Wellnesshotels
(TUI, fit, airtours, Neckermann, und Wellness Hotels Deutschland)
Übernachtungen je Einwohner
(Bevölkerungsstand: 1.1.2001)
(Übernachtungen: 2000)
7,40
4,35
3,17
2,20
1,64
1,10
Landkreis Osnabrück
und mehr
bis unter
bis unter
bis unter
bis unter
bis unter
unter
7,40
4,35
3,17
2,20
1,64
1,10
Wellnesshotels absolut
1
5
15
Kreise und kreisfreie Städte
36
Gesundheitswirtschaft
Bad Laer
Solekurort Bad Laer
Bad Laer bietet als ortsgebundene Heilmittel kohlensäurehaltige Sole für Bäder,
Bewegungsbäder, Inhalationen und CO2-Bäder. An Kur- und Erholungseinrichtungen sind ein Kurmittelhaus mit Sole-Hallenbewegungsbad (34°), ein beheiztes
Sole-Freibad und Sole-Therapiebad (32°), Sole-Wassertretbecken, Sauna und
Sauna-Dampfbad vorhanden. Bad Laer verfügt über keine stationäre Vorsorgeund Rehabilitationseinrichtung.
Stärken und Schwächen
des Kurortes
Laut Vergleichender Kurortanalyse bestehen die Stärken des Kurortes vor allem
im sehr gut ausgebauten Wanderwege- und Radwegenetz. Besonders hervorgehoben werden zudem die Produkte und Dienstleistungen der Bad Laer Touristik
GmbH. Als Schwächen werden die vergleichsweise geringen Übernachtungszahlen interpretiert. Ebenso bemängelt werden das Ortsbild und die innere Verkehrserschließung.
Bad Rothenfelde
Solekurort
Bad Rothenfelde
Bad Rothenfelde ist der mit Abstand bedeutendste Kurort im Osnabrücker Land.
Die ortsgebundenen Heilmittel sind eisen- und kohlensäurehaltige Solequellen für
Wannen- und Bewegungsbäder, Inhalationen, Trinkkuren und CO2-Gasbäder. Es
sind diverse Kur- und Erholungseinrichtungen vorhanden wie das Kurmittelhaus,
Inhalatorien, ein Balneologisches Bewegungstherapie-Zentrum, ein Hallen-SoleWellenbad und ein Sole-Freibad sowie diverse Saunen. Als Besuchermagnet gilt
die längste Gradierwerksanlage Westeuropas.
90% der Beschäftigten im
Dienstleistungssektor
Die herausragende Bedeutung der Kurfunktion für die Gemeinde spiegelt sich in
den hohen Beschäftigtenanteilen im Gastgewerbe sowie im Gesundheits- und
Sozialwesen wider. Im Dienstleistungssektor insgesamt sind mehr als 90% der
Beschäftigten vertreten. Bad Rothenfelde verfügt über sieben stationäre Vorsorgeund Rehabilitationseinrichtungen.
Stärken und Schwächen
des Kurortes
Die Vergleichende Kurortanalyse sieht die Stärken von Bad Rothenfelde v.a. in
seinen kurmedizinischen Kompetenzen. Positiv hervorgehoben werden auch die
Qualität der Kureinrichtungen sowie die Tagungsinfrastruktur. Ein strategisches
Marketing und gute Produkte und Dienstleistungen ergänzen die Stärken. Defizite
bestehen im Beherbergungs- und Gastronomieangebot, wo es an gehobenen
Hotels und Restaurants mangelt.
7.
Hochschulen und Bildung
Vielzahl von Schwerpunkten für die Gesundheitswirtschaft
Die Hochschulen in der Stadt Osnabrück bieten eine Vielzahl von Studiengängen
und Forschungsschwerpunkten für die Gesundheitswirtschaft an (Übersichten A-8
und A-9 im Anhang):
FH Osnabrück:
Betriebswirtschaft im
Gesundheitswesen
-
Die Fachhochschule Osnabrück verfügt über eine Reihe von Studiengängen im
Fachbereich Wirtschaft, die sich mit Management von Einrichtungen des Gesundheitswesens und des Pflegebereichs beschäftigen (Betriebswirtschaft in
Einrichtungen des Gesundheitswesens, Krankenhausbetriebswirtschaft, Kran-
37
Landkreis Osnabrück
kenpflege-, Gesundheits- und Pflegemanagement, Pflegewissenschaft). Von
besonderer Bedeutung ist der Vollstudiengang Betriebswirtschaft in Einrichtungen des Gesundheitswesens (BiG), der mit 240 52 Studierenden einmalig in
Niedersachsen ist. Der Postgraduiertenstudiengang MBA Gesundheitsmanagement ist 2003 neu etabliert worden und richtet sich an Personen mit Berufserfahrung in der Gesundheitswirtschaft. Die übrigen Studiengänge sind ebenfalls überwiegend berufsbegleitende Aufbau- und Weiterbildungsstudiengänge.
-
Hinzu kommen die an der Kath. Fachhochschule Norddeutschland (Standort
Osnabrück) angebotenen berufsbegleitenden Studiengänge Pflegemanagement und Pflegepädagogik.
Kath. FH Norddeutschland: Pflegemanagement
-
Im Fachbereich Humanwissenschaften der Universität Osnabrück bildet das
Lehramt an Berufsbildenden Schulen für Gesundheit einen bedeutenden
Schwerpunkt mit rund 500 Studierenden. Die Fachrichtungen sind Kosmetologie, Gesundheitswissenschaften und Pflegewissenschaften. Im Studienschwerpunkt Kosmetologie ist die Uni Osnabrück bundesweit führend. Die im
Fachbereich ansässige Arbeitsgruppe Dermatologie, Umweltmedizin und
Gesundheitstheorie beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Präventions- und
Gesundheitsförderungskonzepten (insbesondere Berufsdermatosen).
Universität Osnabrück:
Fachbereich Humanwissenschaften
-
Darüber hinaus verfügt der Fachbereich Humanwissenschaften über den interdisziplinären Studiengang Cognitive Science (Erforschung von Geist und Gehirn, Erklärung des menschlichen Verhaltens, künstliche Intelligenz).
-
Als einzige direkt der Gesundheitswirtschaft zuzuordnende ingenieurwissenschaftliche Disziplin ist 2002 der Studiengang Dentaltechnologie im Fachbereich Werkstoffe und Verfahren an der Fachhochschule Osnabrück neu eingerichtet worden. Er ist in dieser Form einzigartig in Deutschland.
FH Osnabrück:
Dentaltechnologie
Im Umfeld des Osnabrücker Landes gibt es eine Reihe weiterer für die Gesundheitswirtschaft relevanter Studiengänge:
-
Große Bedeutung haben dabei die medizinischen und pharmazeutischen Fächer an der Universität Münster (Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie), die
weder in Osnabrück noch im niedersächsischen Umland vertreten sind.
Universität Münster:
Medizin, Zahnmedizin und
Pharmazie
-
Über weitere ingenieurwissenschaftliche Angebote verfügt die Fachhochschule
Münster am Standort Steinfurt. Der Studiengang Physikalische Technik befasst
sich u.a. mit medizintechnischen Fragestellungen. Der Studiengang Technische Orthopädie wurde im Jahr 2002 neu etabliert. In Kooperation mit der Industrie konnte eine Stiftungsprofessur eingerichtet werden.
FH Münster (Steinfurt):
Physikalische Technik +
Technische Orthopädie
-
Die Hochschule Vechta setzt mit dem Diplom-, Aufbau- und Weiterbildungsstudiengang Gerontologie auf den wachsenden Bedarf nach Dienstleistungsangeboten für ältere Menschen. Mit insgesamt 240 Studierenden ist Gerontologie in
Vechta in dieser Form bundesweit der einzige Vollstudiengang dieser Art.
Hochschule Vechta:
Gerontologie
-
An der Universität Bielefeld werden in der Fakultät für Gesundheitswissenschaften Gesundheitskommunikation, Public Health (öffentliches Gesundheitswesen) und Angewandte Gesundheitswissenschaften angeboten.
Universität Bielefeld:
Fakultät für Gesundheitswissenschaften
52
Wintersemester 2001/2002, Studenten im 1. Studienfach an Hochschulen in Niedersachsen
38
Universität Twente (NL):
Biomedical Technology
und Technical Medicine
-
Gesundheitswirtschaft
Studiengänge für Biomedical Technology und Technical Medicine sind in der
technisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Twente in Enschede
in den Niederlanden.
Die Fachschulen für Heilberufe und Berufsbildende Schulen für Gesundheitsberufe im Osnabrücker Land können den Übersichten A-10 und A-11 im Anhang
entnommen werden.
Überdurchschnittliche
Ausbildungsanstrengungen der Krankenhäuser in
der Stadt Osnabrück
Die Ausbildungsanstrengungen der Unternehmen und Einrichtungen der Gesundheitswirtschaft im Osnabrücker Land sind leicht überdurchschnittlich: Der Anteil
der Auszubildenden an den Beschäftigten beträgt im Osnabrücker Land 7,1 %
(Deutschland und Niedersachsen: 6,7 % 53). Der Auszubildendenanteil ist in der
Stadt Osnabrück (8,4 %) deutlich höher als im Landkreis (6,1 %), was insbesondere auf die überdurchschnittliche Zahl von Auszubildenden in den Krankenhäusern der Stadt zurückzuführen ist.
Besondere Akzente der Gesundheitswirtschaft im Osnabrücker Land
Highlights:
Zusammengefasst verfügt die Gesundheitswirtschaft im Osnabrücker Land über
folgende Highlights:
... vier Kurorte
-
vier Kurorte - davon drei in unmittelbarer räumlicher Nähe zueinander – mit
einem breiten Angebot an Fachabteilungen in Rehabilitationskliniken,
... Herzzentrum
-
das Herzzentrum Osnabrück - Bad Rothenfelde als eines der bedeutendsten
Herzzentren in Deutschland,
... Diabeteszentrum
-
das Diabeteszentrum Quakenbrück im Christlichen Krankenhaus Quakenbrück
mit der Diabetes Akademie, der Deutschen Diabetes-Union und der Diätfachschule,
... Studiengänge
-
überregional bedeutsame Studiengänge (z.B. Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen, Lehramt für Gesundheitsberufe) und Forschungsschwerpunkte am
Hochschulstandort Osnabrück,
... Versandhandel
-
drei bedeutende Unternehmen für den Versandhandel mit Diabetikerbedarf im
südlichen Landkreis Osnabrück,
... Dentaltechnik
-
Konzentration von Anbietern in der Dentaltechnik (Gerätehersteller, Zahntechniker, Studiengang Dentaltechnologie).
Aber in einigen Bereichen
auch Mangel an herausragenden Akteuren
Auf der anderen Seite fehlen in einigen Bereichen herausragende Akteure, die
das Osnabrücker Land zu einer überregional wahrnehmbaren „Gesundheitsregion“ machen würden. Dies wären beispielsweise ein medizinischer Fachbereich mit
entsprechendem Studienangebot und einer Hochschulklinik, bedeutende Hightech-Hersteller von Medizinprodukten (z.B. elektromedizinische Geräte) oder überregional wettbewerbsfähige Anbieter im Gesundheitstourismus (z.B. 4-SterneWellnesshotels).
53
Anteil der Auszubildenden an den Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, 30.6.2002
39
Landkreis Osnabrück
Baustein III:
Perspektiven der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück
und Handlungsempfehlungen
1.
Perspektiven der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück
Die Gesundheitswirtschaft in Deutschland durchläuft einen Prozess tiefgreifender,
sich beschleunigender Strukturveränderungen. Wesentliche Merkmale dieses
Strukturwandels sind:
-
Standort- und Beschäftigungsgefährdungen durch Kosteneinsparungen im
Gesundheitswesen einerseits, aber
-
Chancen und Potenziale für neue Märkte, d.h. innovative Dienstleistungen und
Produkte, sowie eine Zunahme der Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen andererseits,
-
ein zunehmender Wettbewerb zwischen den Leistungserbringern der Gesundheitsversorgung und damit auch
-
ein zunehmender Wettbewerb unter den Regionen (z.B. um Gesundheitstouristen und qualifizierte Arbeitskräfte).
Tiefgreifende, sich beschleunigende Strukturveränderungen in der
Gesundheitswirtschaft
Die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft in der Wirtschaftsstruktur des Landkreises Osnabrück ist hoch. Alle Bereiche der Gesundheitswirtschaft sind durchschnittlich (Vorleistungs- und Zulieferbereich, sonstige Gesundheitswirtschaft) bis
überdurchschnittlich (Kernbereich / Gesundheitsversorgung, Pflegebereich) vertreten. Die vier Kurorte im Landkreis und die Vielzahl der Rehabilitationseinrichtungen sind ein Merkmal, das auch im überregionalen Vergleich hervorsticht.
Hohe Bedeutung der Gesundheitswirtschaft in der
Wirtschaftsstruktur des
Landkreises Osnabrück
In einer wettbewerbsfähigen regionalen Gesundheitswirtschaft werden auch künftig überdurchschnittliche Beschäftigungsgewinne zu erwarten sein. PROGNOS
geht für das Gesundheits- und Sozialwesen 54 im Landkreis Osnabrück bis 2020
von einem Zuwachs von über 2.000 Beschäftigten aus (d.h. jahresdurchschnittlich
knapp 1 %) 55. Damit gehört das Gesundheits- und Sozialwesen mit den Unternehmensorientierten Dienstleistungen (+ 1.400 Beschäftigte, + 1,5 %) und der
Logistik (+ 550 Beschäftigte, + 1 %) zu den drei wichtigsten Wachstumsbranchen
im Landkreis Osnabrück. Hierdurch wird die herausragende Bedeutung dieser
Branche für die künftige Beschäftigungssituation im Landkreis Osnabrück deutlich.
Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der überwiegend rückläufigen Beschäftigungsentwicklung im Produzierenden Gewerbe und einigen anderen
Dienstleistungsbranchen (z.B. Öffentliche Verwaltung, Kreditgewerbe).
Herausragende Bedeutung der Gesundheitswirtschaft für die Beschäftigungsentwicklung im
Landkreis Osnabrück
54
Die Abgrenzung des Gesundheits- und Sozialwesens in der Beschäftigtenstatistik umfasst im
Wesentlichen den Kernbereich und den Pflegebereich der Gesundheitswirtschaft, womit fast
90 % der Beschäftigten in der Gesundheitswirtschaft des Landkreises Osnabrück erfasst sind.
55
Bucksteeg, M.; Bornemann, H. (Prognos) 2003: Der Wirtschaftsstandort Landkreis Osnabrück
auf dem Prüfstand: Branchenentwicklung, Perspektiven und Herausforderungen für die Zukunft. Gutachten im Auftrag der oleg.
40
Wachstum v.a. bei privat
finanzierten Gesundheitsleistungen und im
Pflegebereich
Gesundheitswirtschaft
Die Zahlen machen aber auch deutlich, dass die Beschäftigungsentwicklung in der
Gesundheitswirtschaft voraussichtlich künftig etwas verhaltener ausfallen wird als
in den 90er Jahren. Hauptgrund sind die von der Bundesregierung angestrebten
Kosteneinsparungen in der Gesundheitsversorgung, d.h. die Einschränkung der
Leistungen durch die Gesetzliche Krankenversicherung und diverse Strukturveränderungen, die im Kernbereich der Gesundheitswirtschaft teilweise zu Beschäftigungsverlusten führen werden. Diesen Verlusten steht auf der anderen Seite das
Wachstum bei privat finanzierten Gesundheitsleistungen, im Pflegebereich sowie
bei den sonstigen Dienstleistungen der Gesundheitswirtschaft gegenüber.
Ziele für die Gesundheitswirtschaft
Ziele für die Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück
Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen werden für die Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück folgende Ziele formuliert:
-
die Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Einrichtungen und Unternehmen zu
stärken,
-
die Beschäftigung zu sichern und auszubauen,
-
die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zu sichern und qualitativ weiter zu
entwickeln und damit
-
die Attraktivität des Landkreises Osnabrück als Wohn- und Arbeitsstandort zu
steigern.
Zügiges Handeln erforderlich, auch andere Regionen positionieren sich
Um auf die vielfältigen aktuellen Herausforderungen in der Gesundheitswirtschaft
zu reagieren und die angestrebten Ziele zu verwirklichen, ist zügiges Handeln der
Akteure im Landkreis Osnabrück erforderlich. Die Gesundheitswirtschaft ist im
Umbruch, weshalb auch andere Regionen sich positionieren und ihre Kräfte bündeln (z.B. Ostwestfalen-Lippe).
Strukturveränderungen in
der Gesundheitswirtschaft als Chance
begreifen
Entscheidend hierbei wird sein, sich mit den Strukturveränderungen in der Gesundheitswirtschaft aktiv auseinander zu setzen und die Herausforderungen als
Chance zu begreifen. Bei innovativen Dienstleistungen und Produkten muss eine
Vorreiterrolle übernommen werden. Sich bietende Potenziale (z.B. Verbesserung
der Kostenstrukturen, Effizienzsteigerung in der Patientenversorgung, Erschließung wachsender Märkte) müssen ausgeschöpft werden. Die nachfolgenden
Empfehlungen richten sich daher grundsätzlich an alle Akteure der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück.
Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft
Vorschlag: „Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft“
Um die notwendigen Aktivitäten zum Wohle des ganzen Landkreises Osnabrück
zu koordinieren, wird eine „Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft“ vorgeschlagen (Übersicht III-1). Diese Brancheninitiative muss das noch vorherrschende
Einzelkämpfertum und falsch verstandenes Konkurrenzdenken soweit wie möglich
überwinden. Der Landkreis Osnabrück ist für eine Brancheninitiative dieser Art
zwar eine relativ kleine Region mit einem nur beschränkten Umfang an Akteuren.
Die räumliche Nähe und die Überschaubarkeit der Akteure dürfte die praktische
Umsetzung auf Grund des geringeren Koordinierungsaufwandes aber erleichtern.
Landkreis Osnabrück
41
Übersicht III-1:
Die Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft im Überblick
Ziele für die Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück
Î Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Einrichtungen und Unternehmen
Î Sicherung und Ausbau von Beschäftigung in der Gesundheitswirtschaft
Î Sicherung und Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung und damit Steigerung
der Attraktivität des Landkreises als Wohn- und Arbeitsstandort
Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft mit sechs Handlungsfeldern
1. Kooperationsförderung
Querschnittshandlungsfeld
Î Aufbau eines Netzwerkes „Gesundheitswirtschaft“ zur regionalen Kooperationsförderung
Î Innovationsförd. und Technologietransfer
Î Aufbau eines qualifizierten Branchenverzeichnisses
Î Öffentlichkeitsarbeit für die Brancheninitiative
Î Veranstaltung regelmäßiger regionaler
Foren zur Gesundheitswirtschaft
Î Integration der Gesundheitsversorgung
Î Initiierung bzw. Förderung spezifischer
Kooperationsformen
2. Entwicklung des Gesundheitstourismus
3. Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal
4. Ausbau der Angebote für individuelle
Gesundheitsleistungen und Gesundheitsvorsorge
Î Ausbau von Ausbildungskooperationen
Î Entlastung der Krankenhausärzte von
nicht zwingend ärztlichen Tätigkeiten
Î Imagekampagne für den Altenpflegeberuf
Î Ausbau der Fortbildungsangebote im
Hinblick auf Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL)
Î Schaffung eines Arbeitskräftepools
Î Neuausrichtung der klassischen Kurangebote auf Gesundheitstouristen (neue
Angebote auf Basis der medizinischen
Kompetenzen)
Î Aufwertung der für Gesundheitstourismus
erforderlichen Infrastruktur
Î Marketinginitiative „Gesundheitstourismus”
Î Gemeinsames Kurortmanagement
Î Aktivierung der regionalen Akteure zur
Bereitstellung von IGeL
Î Sensibilisierung der Bevölkerung zur
Inanspruchnahme von IGeL
Î Ausbau innovativer Angebote für die betriebliche Gesundheitsförderung
5. Sicherung der Gesundheitsversorgung
im ländlichen Raum
6. Ausbau der Angebote für ältere Menschen
Î Verbesserung der Wettbewerbsposition
von Krankenhausstandorten
Î Aufbau alternativer Verteilstrukturen für
Medikamente
Î Werben für ärztliche Niederlassungen im
ländlichen Raum
Î Verstärktes Angebot von alternativen
Wohn- und Pflegeformen
Î Förderung der häuslichen Pflege
Management der Brancheninitiative (angesiedelt beim Landkreis Osnabrück)
Î Aufgreifen der Handlungsempfehlungen
Î Initiierung und Begleitung von Projekten
Î Motivierung und Koordination der regionalen Akteure
Î Netzwerkmanagement und Kontaktvermittlung
Î Förderung des regionalen Informations- und Erfahrungsaustauschs
Î Kommunikation von Aktivitäten, Erfolgen und innovativen Angeboten
Î Controlling der Maßnahmen
42
2.
Gesundheitswirtschaft
Handlungsfelder der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück
Sechs Handlungsfelder im
Rahmen der Brancheninitiative
Im Rahmen der „Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft“ werden sechs Handlungsfelder vorgeschlagen (Übersicht III-1). Für jedes der Handlungsfelder werden
zunächst die Handlungsnotwendigkeiten skizziert und anschließend die erforderlichen Strategien und Handlungsempfehlungen abgeleitet. Die Felder sind im Einzelnen:
1. Kooperationsförderung (Querschnittshandlungsfeld)
2. Entwicklung des Gesundheitstourismus
3. Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal
4. Ausbau der Angebote an individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) und
Gesundheitsvorsorge
5. Sicherung der Versorgung im ländlichen Raum
6. Ausbau der Angebote für ältere Menschen
Erarbeitung der Empfehlungen auf Grundlage von
Expertengesprächen und
Best-Practice-Beispielen
Die Empfehlungen sind im Wesentlichen auf Grundlage der rund 50 Gespräche
mit Experten aus nahezu allen Bereichen der Gesundheitswirtschaft in Stadt und
Landkreis Osnabrück erarbeitet worden. Vorbereitet wurden die Expertengespräche durch die Recherche der Rahmenbedingungen (Baustein I) sowie die Bestandsaufnahme der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück (Baustein II).
Darüber hinaus wurden Best-Practice-Beispiele aus anderen Regionen ausgewertet und solche Handlungsvorschläge herausgefiltert, die auch für die Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück sinnvoll anwendbar sind.
Kooperationsförderung
als Querschnittshandlungsfeld
Der Kooperationsgedanke zieht sich wie ein roter Faden durch die Empfehlungen.
Insofern ist das Handlungsfeld 1. „Kooperationsförderung“ weniger eigenständig
zu betrachten, sondern als Querschnittshandlungsfeld angelegt, das ein unverzichtbarer Bestandteil der übrigen Handlungsfelder ist. In den Beziehungen zwischen den zahlreichen Akteuren, Einrichtungen und Unternehmen der Gesundheitswirtschaft des Landkreises Osnabrück sind bislang wesentliche, entwicklungshemmende Defizite erkennbar. Erst durch eine Verbesserung der Kooperation können die Potenziale der Gesundheitswirtschaft sowohl im Hinblick auf eine
effizientere Versorgung der Bevölkerung als auch die Beschäftigungswirkung ausgeschöpft werden.
Vielzahl von Überschneidungen und Verknüpfungen zwischen den Handlungsfeldern
Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl weiterer Überschneidungen und Verknüpfungen zwischen den obigen Handlungsfeldern, z.B. zwischen IGeL und Gesundheitstourismus, zwischen IGeL und der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal
sowie zwischen Gesundheitstourismus und den Angeboten für ältere Menschen.
43
2.1
Landkreis Osnabrück
Kooperationsförderung
Handlungsnotwendigkeiten
Auf Grund des Strukturwandels in der Gesundheitswirtschaft und dem dadurch
steigenden Wettbewerbs- und Kostendruck ist die Bildung effizienterer, wettbewerbsfähigerer und damit i.d.R. größerer Einheiten unerlässlich. Insbesondere im
Kernbereich der Gesundheitswirtschaft, d.h. in der ambulanten und stationären
Gesundheitsversorgung, wird sich die bisherige teils kleinteilige Struktur von Akteuren nicht aufrecht erhalten lassen.
Bildung effizienterer,
wettbewerbsfähigerer und
damit i.d.R. größerer Einheiten unerlässlich
Darüber hinaus macht die zunehmende Innovations- und Qualifikationsorientierung sowie der Bedeutungsgewinn von Wissen für wirtschaftliche Aktivitäten die
verstärkte Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure notwendig. Gerade in einer
so komplexen und innovationsintensiven Branche wie der Gesundheitswirtschaft
ist für die Entwicklung neuer Angebote die Einbeziehung externer Technologien
und externen Wissens unverzichtbar. Kooperationen sind unabdingbar, um - z.B.
mit Hilfe von Technologietransfer - innovative, wettbewerbsfähige Produkte und
Dienstleistungen entwickeln und auf den Markt bringen zu können.
Zunehmende Innovationsund Qualifikationsorientierung erfordert verstärkte Zusammenarbeit
Trotz einer Reihe sehr positiver Kooperationsansätze laufen viele Aktivitäten in
der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück - z.B. bei der Schaffung überregional wahrnehmbarer Angebote im Gesundheitstourismus - unabgestimmt nebeneinander her. Häufig lassen sich aber nur in Kooperation mehrerer Akteure
langfristig wettbewerbsfähige Angebote entwickeln und vermarkten. Insbesondere
die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Bereichen der Gesundheitswirtschaft ist noch verbesserungsbedürftig. Aber auch innerhalb der Bereiche der
Gesundheitswirtschaft, d.h. zwischen gleichartigen und ähnlichen Unternehmen
und Einrichtungen, werden die Kooperationspotenziale noch nicht ausgeschöpft
(z.B. bei Ärztenetzen). Dieses nur der fehlenden Kooperationsbereitschaft der
Akteure zuzuschreiben, greift zu kurz. Ein nicht zu vernachlässigender Grund für
mangelnde Kooperation ist, dass unzureichende Kenntnisse über potenzielle
Partner sowie deren Angebote und Kompetenzen bestehen. Außerdem sind sich
die Akteure des (betriebswirtschaftlichen) Nutzens von Kooperationen häufig nicht
bewusst.
Noch zu viele unabgestimmte Aktivitäten in der
Gesundheitswirtschaft im
Landkreis Osnabrück
Ein besonderes Feld im Rahmen der Kooperationsförderung ist die integrierte
Versorgung im Gesundheitswesen 56, d.h. die „verschiedene Leistungssektoren
übergreifende Versorgung der Versicherten“ 57. Die Vorteile der integrierten Versorgung sind insbesondere:
Vorteile der integrierten
Versorgung im Gesundheitswesen
56
Die integrierte Versorgung findet im Wesentlichen in drei Formen statt (Bruckenberger, Ernst,
Integrierte oder intrigante Versorgung?, in: Krankenhaus-Umschau, Sonderheft 12 / 2000):
- mindestens zwei bestehende Leistungserbringer (z.B. Akutkrankenhaus und RehaEinrichtung) bieten gemeinsam eine sektorenübergreifende Gesundheitsleistung an,
- ein bestehender Leistungserbringer bietet zusätzlich zu seinem originären Angebot Leistungen aus einem anderen Sektor an (z.B. Reha-Leistungen in einem Akutkrankenhaus),
- kapitalkräftige externe oder neue Anbieter etablieren sich als integrierte Dienstleister „rund
um das Thema Gesundheit“ auf regionalen Märkten.
57
§ 140a, Sozialgesetzbuch - Fünftes Buch (V) - Gesetzliche Krankenversicherung
44
Gesundheitswirtschaft
-
die Versorgung der Patienten „aus einer Hand“, d.h. der Patient hat es nicht mit
mehreren völlig unabhängig voneinander arbeitenden Einrichtungen und ihren
Mitarbeitern zu tun, sondern kann aufeinander abgestimmte Therapien in Anspruch nehmen,
-
die Senkung von Kosten u.a. durch die Vermeidung von Mehrfachuntersuchungen, eine effizientere Übergabe der Patienten an den Schnittstellen zwischen verschiedenen Leistungserbringern und die Senkung des Verwaltungsaufwandes.
Hemmnisse durch Eigeninitiative der Leistungserbringer zu überwinden
Allgemein wird die integrierte Versorgung auf Grund ihrer besseren Versorgungsqualität für die Patienten und der Kostenvorteile als zukunftsorientiert angesehen.
Die traditionell scharfen Grenzen zwischen den Leistungssektoren, die Beteiligung
verschiedener Kostenträger (gesetzliche Krankenversicherung, Rentenversicherung, Berufsgenossenschaften etc.) und die bislang eher weichen gesetzlichen
Vorgaben hemmen jedoch ihre Weiterentwicklung. Zahlreiche positive Beispiele
zeigen aber, dass bei entsprechender Eigeninitiative die integrierte Versorgung
durch verschiedene Leistungserbringer durchaus möglich ist. Auf Grund des Kostendrucks dürften v.a. ambulante und teilstationäre Modelle (z.B. in der Rehabilitation) langfristig an Bedeutung gewinnen.
Ergebnisse der Expertengespräche
Die Expertengespräche haben gezeigt, dass
-
bereits eine Vielzahl von einzelnen sehr positiven Kooperationsansätzen bestehen,
-
sich die Erkenntnis der wachsenden Notwendigkeit von Kooperation aber noch
nicht überall durchgesetzt hat bzw. der wirtschaftliche Druck zum Handeln womöglich noch nicht groß genug ist,
-
es unter den Akteuren der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück
noch zu viele Einzelkämpfer gibt und angestrebte Kooperationen oftmals Lippenbekenntnisse bleiben,
-
Kooperationen meistens einzelfallbezogen sind und insgesamt noch zu wenig
strategische Zusammenarbeit stattfindet,
-
Kooperationen überwiegend horizontal, d.h. zwischen gleichartigen oder ähnlichen Einrichtungen stattfinden, es aber Defizite insbesondere bei vertikalen
Kooperationen (z.B. zwischen Zulieferunternehmen und der Gesundheitsversorgung) gibt,
-
es häufig keine Kenntnisse über die Kompetenzen anderer Akteure in den
jeweils anderen Bereichen der Gesundheitswirtschaft gibt,
-
die Konkurrenz bzw. das fehlende Vertrauensverhältnis zwischen Akteuren
Kooperationen häufig schon im Ansatz verhindern,
-
die Relevanz der Region als Ebene für Kooperationen sehr unterschiedlich von
den Unternehmen beurteilt wird,
-
Unternehmen beim Technologietransfer meist nur fallweise aktiv werden und
nur wenige regelmäßigen strategischen Kontakt zu Technologietransferstellen
pflegen,
-
der Kooperationsbedarf beim Technologietransfer sich nicht auf die gesundheitsbezogenen Fachdisziplinen im engeren Sinne (Medizintechnik, Pharma-
45
Landkreis Osnabrück
zie) beschränkt, sondern in erster Linie eine Vielzahl weiterer Technologiebereiche umfasst (Maschinenbau, Verpackungstechnik, Verfahrenstechnik, IuK
etc.).
Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen
Um die Position der Gesundheitswirtschaft des Landkreises Osnabrück im überregionalen Wettbewerb zu stärken, sollten vorrangig die regionalen Akteursbeziehungen, d.h. im Landkreis und seinem Umfeld, im Zentrum der Bemühungen stehen. Da es aber auf einzelnen Feldern womöglich keine Kooperationspartner mit
den erforderlichen Kompetenzen in der Region gibt, sind ggf. auch überregional
Kontakte zu knüpfen. Vorrangig geht es bei der Kooperationsförderung für die
Gesundheitswirtschaft darum,
-
Synergieeffekte auszuschöpfen und die vorhandenen Ressourcen durch die
Förderung von Kooperationen zwischen den Akteuren effizient zu nutzen,
-
durch Integration verschiedener Angebote und Anbieter neue gemeinsame
Angebote zu schaffen,
-
die regionalen Austauschprozesse zu verbessern (Informations- und Erfahrungsaustausch) sowie
-
das Kennen lernen und Vertrauen zwischen den Akteuren zu fördern.
Die wichtigsten Kooperationsformen sind:
-
Kooperationen gleichartiger Akteure zur Bündelung der Kompetenzen und
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit (z.B. Kooperation von Krankenhäusern,
Ärztenetze),
-
Kooperationen zur Förderung des Technologietransfers (zwischen Unternehmen einerseits und z.B. anderen Unternehmen, Hochschulen, Einrichtungen
der Gesundheitsversorgung andererseits),
-
Kooperationen entlang der Versorgungskette mit dem Ziel der integrierten Versorgung (z.B. zwischen Akut-Krankenhaus, Reha-Klinik und Pflegeheim),
-
Kooperationen zur Schaffung neuer Angebote wie IGeL (insbesondere zwischen Leistungserbringern in der Gesundheitsversorgung) sowie
-
Vermarktungskooperationen (z.B. zwischen dem Tourismusverband Osnabrücker Land (TOL), den Kurorten sowie IGeL-Anbietern).
Vorrangig regionale Akteursbeziehungen fördern
Wichtigste Kooperationsformen
Als Maßnahmen zur Kooperationsförderung werden im Einzelnen vorgeschlagen:
Î Aufbau eines Netzwerkes „Gesundheitswirtschaft“ zur regionalen Kooperationsförderung
Das Netzwerk „Gesundheitswirtschaft“ soll das Fundament bzw. die Klammer
für alle Kooperationen im Rahmen der Brancheninitiative bilden. Entscheidender Knotenpunkt und damit Koordinierungsstelle des Netzwerkes ist das zu
etablierende Management der Brancheninitiative (vgl. Abschnitt III-3, Konsequenzen für die Brancheninitiative). Das beim Landkreis Osnabrück angesiedelte Management der Brancheninitiative setzt die entscheidenden Impulse
zum Aufbau und zur Stärkung des Netzwerkes.
Netzwerk als Klammer für
alle Kooperationen im
Rahmen der Brancheninitiative
46
Gesundheitswirtschaft
Die Expertengespräche haben gezeigt, dass sich ein effizientes und schlagkräftiges Netzwerk nicht in Form einer (einzigen), fest institutionalisierten
Gruppe von Akteuren aus der gesamten Gesundheitswirtschaft organisieren
lässt. Vielmehr soll das Netzwerk aus verschiedenen themenspezifischen Arbeitskreisen (z.B. Arbeitskreis „Etablierung von Ärztenetzen“, Arbeitskreis
„Entwicklungskooperationen zwischen Medizintechnikherstellern und -anwendern“, Arbeitskreis „Entwicklung des Gesundheitstourismus“) bestehen, in denen Akteure mit ähnlichen bzw. sich überschneidenden Interessen zusammenarbeiten. Das vom Management der Brancheninitiative koordinierte Netzwerk
bildet hierzu ein Dach und gewährleistet die Verknüpfung und die Kommunikation zwischen den Arbeitskreisen.
Themenspezifische Arbeitskreise als Elemente
des Netzwerkes
Aufgaben der themenspezifischen Arbeitskreise
Im Einzelnen dienen die themenspezifischen Arbeitskreise
-
dem Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den Akteuren,
-
dem Aufgreifen und der Umsetzung der Handlungsempfehlungen,
-
der Organisation und Durchführung von themenspezifischen Veranstaltungen / Kongressen / Vorträgen.
Darüber hinaus sind einige der nachfolgend empfohlenen Maßnahmen (z.B.
Branchenverzeichnis, Öffentlichkeitsarbeit für die Brancheninitiative, Veranstaltung regelmäßiger regionaler Foren zur Gesundheitswirtschaft) unverzichtbare Bestandteile des Netzwerkes.
Î Innovationsförderung und Technologietransfer
Innovationsfähigkeit als
Determinante der Wettbewerbsfähigkeit von
Betrieben und Regionen
Die Innovationsfähigkeit als Motor des wirtschaftlichen Strukturwandels wird für
die Wettbewerbsfähigkeit von Betrieben und Regionen weiter an Bedeutung
gewinnen. Neben der technologischen Leistungsfähigkeit der Betriebe spielen
dabei die Kompetenz zur organisatorischen Umsetzung von Innovationen sowie die Bereitschaft zur Kooperation mit Technologietransfereinrichtungen bzw.
mit anderen Betrieben eine wichtige Rolle. Die Fähigkeit der Betriebe, neue
Produkte, Produktionsverfahren und Dienstleistungen zu entwickeln und marktreif anzubieten, hängt auch wesentlich von der Einbettung der Betriebe in ein
innovatives Umfeld ab, das Wissenstransfer und Kooperation begünstigt.
Technologie- und Wissenstransfer nicht auf
Medizintechnik und
-dienstleister im engeren
Sinne beschränken
Die Förderung von Innovationen und der Technologie- und Wissenstransfer
sind grundsätzlich branchen- und technologieübergreifende Felder. Die Vielzahl der von den Zulieferern der Gesundheitswirtschaft verwendeten Technologien aus unterschiedlichsten Fachdisziplinen macht es erforderlich, dass sich
entsprechende Initiativen nicht nur auf Medizintechnikhersteller und Medizindienstleister im engeren Sinne beschränken dürfen. Erforderlich ist vielmehr:
Medizinprodukte und
-dienstleistungen als
Chance auch für branchenfremde Unternehmen
-
58
die Herstellung von Medizinprodukten sowie weiteren Erzeugnissen und
Dienstleistungen für die Wachstumsbranche Gesundheitswirtschaft auch
bei solchen Betrieben anzuregen, die hierzu vom Know-how her in der Lage
wären (z.B. Kunststoffverarbeitung, Automobilzulieferer, Spezialmaschinenbau, IuK, Unternehmensberatungen), bislang aber für andere Branchen zuliefern 58 sowie
Siehe auch ähnliche Initiative im Rahmen von „Gesundheitswirtschaft in der Märkischen Region - Potenziale und Perspektiven“.
47
Landkreis Osnabrück
-
die Unternehmen im Landkreis Osnabrück (v.a. KMU) kontinuierlich für die
Kooperation mit Hochschulen und insbesondere für die Inanspruchnahme
von Technologietransferdienstleistungen zu motivieren,
-
den Unternehmen kontinuierlich Informationen zu den Technologie- und
Beratungskompetenzen 59 von (ggf. auch überregionalen) Hochschulen,
Forschungseinrichtungen und Technologietransfereinrichtungen bereitzustellen,
... Bereitstellung von Informationen zu Technologie- und Beratungskompetenzen
-
Entwicklungskooperationen zwischen Herstellern und Abnehmern (Krankenhäuser, Ärzte, Pflegeeinrichtungen etc.) mit Hilfe einer Plattform zu fördern, die Angebot und Nachfrage von Produkten und Dienstleistungen der
Gesundheitswirtschaft zusammenbringt.
Förderung von Entwicklungskooperationen zwischen Herstellern und
Abnehmern
Kontinuierliche Kooperationen mit Hochschulen
und ...
Î Aufbau eines qualifizierten Branchenverzeichnisses
Das Branchenverzeichnis soll die zentrale Informationsgrundlage für die Suche
nach Kooperationspartnern in der Gesundheitswirtschaft bilden. Über den Aufbau des Branchenverzeichnisses hinaus ist die laufende Pflege und Kommunikation desselben unverzichtbar. Für das Branchenverzeichnis muss eine Internetplattform 60 geschaffen werden, auf der neben den Grunddaten aller regionalen Akteure der Gesundheitswirtschaft auch weitere Informationen wie Produkte und Dienstleistungen, besondere Kompetenzen, Ausschreibungen, Kooperationsbedarfe usw. vermerkt werden können.
Branchenverzeichnis als
Informationsgrundlage für
die Suche nach Kooperationspartnern
Im Rahmen des vorliegenden Konzeptes sind eine Vielzahl von Informationen
gesammelt worden, die als Grundlage für den Aufbau des Branchenverzeichnisses dienen können. Unvollständig sind bislang aber Informationen zu Unternehmen, die zwar in bedeutendem Umfang der Gesundheitswirtschaft zuliefern, jedoch nicht selbst zu dieser Branche gehören (z.B. Maschinenbauer,
Caterer, Nahrungsmittelhersteller, IuK-Dienstleister, Unternehmensberater).
Um auch diese Unternehmen zu identifizieren, sollte mit Hilfe der umfassenden
Betriebsdatenbank der WIGOS eine Befragung durchgeführt werden. In einem
weiteren Schritt gilt es solche Unternehmen herauszufinden, die sich künftig
neu als Zulieferer für den Wachstumsmarkt der Gesundheitswirtschaft etablieren könnten. In Bereichen, in denen die Gesundheitswirtschaft im Landkreis
Osnabrück über keine Akteure und Angebote verfügt, müssen auswärtige Kooperationspartner - vorzugsweise aus dem regionalen Umfeld - für das Branchenverzeichnis gewonnen werden.
Identifikation weiterer
potenzieller Kooperationspartner durch Unternehmensbefragung
Î Öffentlichkeitsarbeit für die Brancheninitiative
Das Branchenverzeichnis erfordert begleitende Maßnahmen, die die Akteure
der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück zur Teilnahme und zur aktiven Nutzung der Plattform motivieren. Als Kick-off der Brancheninitiative „Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück“, zur nachhaltigen Motivation der
Akteure und zur allgemeinen Unterstützung der Brancheninitiative wird empfohlen,
59
z.B. Zulassungsverfahren, Marktgegebenheiten / -besonderheiten, Vertriebswege. Die FH
Münster (Standort Steinfurt, Fachbereich Physikalische Technik) verfügt beispielsweise über
Spezialkenntnisse zur Zulassung von Medizinprodukten nach Medizinproduktegesetz (MPG).
60
siehe z.B. bestehende IuK-Internetplattform der WIGOS unter http://www.search-it.info bzw.
http://iuk.wigos.de
Begleitende Maßnahmen
zur Motivation der regionalen Akteure ...
48
... regelmäßiger Infobrief
... Medienpartnerschaft
mit regionaler Tageszeitung
Gesundheitswirtschaft
-
einen regelmäßigen Infobrief (Inhalt: v.a. Aktivitäten der Brancheninitiative)
herauszugeben und an alle Akteure (insbesondere Entscheider) in der Gesundheitswirtschaft zu versenden,
-
eine Medienpartnerschaft mit einer regionalen Tageszeitung anzustreben,
in deren Rahmen regelmäßig über aktuelle Entwicklungen in der regionalen
Gesundheitswirtschaft und insbesondere über die Aktivitäten der Brancheninitiative berichtet wird.
Î Veranstaltung regelmäßiger regionaler Foren zur Gesundheitswirtschaft
Regionales Forum:
- Kontakte knüpfen
- Informationsaustausch
- Vorträge + Diskussionen
Etwas aufwändiger als eine Zeitungsbeilage ist die (z.B. jährliche) Veranstaltung eines regionalen Forums der Gesundheitswirtschaft. Bestandteile eines
solchen Forums sind Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen sowie die Präsentation von regionalen Akteuren der Gesundheitswirtschaft. Das Forum böte
die Möglichkeit, verschiedene Akteure der Gesundheitswirtschaft im Landkreis
Osnabrück miteinander bekannt zu machen und Kooperationen anzustoßen.
Es sollten auch branchenfremde Unternehmen (z.B. Maschinenbauer, Nahrungsmittelhersteller, IuK-Dienstleister, Unternehmensberater) einbezogen
werden, die mit Hilfe der Unternehmensbefragung im Rahmen des Branchenverzeichnisses als potenzielle Zulieferer und Dienstleister der Gesundheitswirtschaft identifiziert worden sind.
Schlanke und kostengünstige Organisation
Ein solches Forum müsste möglichst schlank und kostengünstig veranstaltet
werden, um teilnahmeinteressierte Unternehmen und Einrichtungen nicht durch
einen zu hohen finanziellen und organisatorischen Aufwand abzuschrecken.
Î Etablierung von Ärztenetzen und Gesundheitszentren
Ärztenetze als zukunftsorientierte Kooperationen
in der ambulanten Gesundheitsversorgung
Ärztenetze sind eine zukunftsorientierte Form der Kooperation in der ambulanten Gesundheitsversorgung. Vorteile hat ein Ärztenetz sowohl für die Patienten (z.B. bessere Abstimmung der Versorgung, erleichterte Terminvereinbarung bei Überweisungen) als auch für die beteiligten Ärzte (z.B. größere Honorarsicherheit, Vermeidung von Honorarverlust durch Mehrfachuntersuchungen,
Informations- und Erfahrungsaustausch unter den Ärzten). Im Rahmen des
sich verschärfenden Wettbewerbs in der Gesundheitswirtschaft stärkt ein Ärztenetz die Position der beteiligten Ärzte.
Voraussetzungen für den
Erfolg eines Ärztenetzes
Trotz eines in der Vergangenheit gescheiterten Ansatzes im südlichen Kreisgebiet wird die Bildung von - räumlich stärker begrenzten, überschaubaren Ärztenetzen im Landkreis Osnabrück empfohlen. Funktionierende Ärztenetze
in anderen Regionen (z.B. Bünde, Kreis Herford) zeigen, dass die Umsetzung
unter bestimmten Bedingungen sehr wohl möglich ist. Voraussetzungen für
den Erfolg eines Ärztenetzes sind insbesondere:
61
-
Kooperations- und Kompromissbereitschaft der Ärzte,
-
stringentes, betriebswirtschaftlich orientiertes Management,
-
Führungspersönlichkeit als Kopf des Ärztenetzes,
-
Schaffung klarer, verbindlicher Rahmenbedingungen (z.B. Bezahlung der
Leitung des Netzes, standardisierte Verfahren),
-
auf 50 bis 70 Ärzte beschränkter Teilnehmerkreis 61,
Diese „Idealgröße“ haben betriebswirtschaftliche Untersuchungen ergeben. Größere Netze
werden meist durch ihre mangelnde Steuerbarkeit gelähmt.
49
-
Landkreis Osnabrück
Beschränkung der Kooperation zunächst auf Ärzte 62.
Im Rahmen des Ärztenetzes sollten bestimmte Funktionen (z.B. IGeL, Notdienst, Anlaufpraxis, Patientenseminare) gemeinschaftlich ggf. mit eigenen
Räumlichkeiten angeboten werden. Andernorts hat sich der Aufbau eines Gesundheitszentrums zur Integration von Gemeinschaftsfunktionen bewährt.
Gesundheitszentrums zur
Integration von Gemeinschaftsfunktionen
Î Integration der Gesundheitsversorgung
Auf Grund der Synergiepotenziale für die Leistungserbringer und der Qualitätspotenziale für die Patienten muss die integrierte Versorgung im ganzen Landkreis Osnabrück zügig und eigenverantwortlich weiter vorangetrieben werden.
Das Warten auf verbindliche gesetzliche Vorgaben verschenkt diese Potenziale. Vor dem Hintergrund des sich langfristig abzeichnenden Bedeutungsgewinns der integrierten Versorgung und des zunehmenden Wettbewerbs der
Leistungserbringer müssen die regionalen Akteure eine Vorreiterrolle übernehmen, d.h. mit zukunftsorientierten Angeboten den eigenen regionalen Gesundheitsmarkt besetzen oder zumindest aber mit entsprechenden Konzepten
in den Startlöchern stehen.
Warten auf gesetzliche
Vorgaben verschenkt
Potenziale der integrierten
Versorgung
Um die Realisierungschancen zu erhöhen, sollten Ansätze zur Integration der
Gesundheitsversorgung nicht verkompliziert werden. Zunächst sollte mit „einfacher“ integrierter Versorgung von Einrichtungen zwischen zwei Sektoren
(z.B. Akut- und Reha-Krankenhaus) begonnen werden. So könnte z.B. bereits
nach wenigen Tagen Krankenhausaufenthalt zur Abstimmung des weiteren
Vorgehens eine Gemeinschaftsvisite von Ärzten eines Akut-Krankenhauses
und einer Reha-Klinik durchgeführt werden. Ein sehr gutes Beispiel für integrierte Versorgung ist das Herzzentrum Osnabrück-Bad Rothenfelde.
Einfache Ansätze der
integrierten Versorgung
haben bessere Realisierungschancen
Auf Grund des Kostendrucks wird die (i.d.R. günstigere) ambulante Rehabilitation an Bedeutung gewinnen. Hierbei wohnt der Patient zu Hause und nimmt
tagsüber in einer ambulanten Einrichtung an Reha-Maßnahmen teil.
Î Initiierung bzw. Förderung spezifischer Kooperationsformen
62
Darüber hinaus haben sich im Verlauf der Expertengespräche weitere, teils
sehr spezifische Kooperationsbedarfe heraus kristallisiert:
Spezifische Kooperationsbedarfe ...
-
Kooperationen (bzw. Zusammenschlüsse) von Krankenhäusern, um die
Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, die künftig zu erwartenden Bettenreduzierungen aufzufangen und die Vorgaben zu Mindestmengen bei planbaren
Gesundheitsleistungen zu erfüllen,
... Kooperationen von
Krankenhäusern
-
Kooperation von Leistungserbringern der Gesundheitsversorgung bei teuren Spezialabteilungen bzw. –geräten,
... Kooperationen bei teuren Spezialabteilungen
-
gemeinsame Nutzung von Spezialmaschinen bei Zahntechnikbetrieben und
Medizinprodukteherstellern,
... gemeinsame Nutzung
von Spezialmaschinen
-
gemeinsamer Fuhrpark bzw. Fahrdienst von Zahntechnikbetrieben und
ambulanten Pflegeeinrichtungen,
... gemeinsamer Fuhrpark
-
gemeinsamer Fahrdienst von Reha-Kliniken (z.B. Abholen der Patienten
vom Bahnhof).
... gemeinsamer Patientenabholdienst
Weitere Kooperationspartner (Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser etc.) sollten erst später
einbezogen werden, wenn sich das Ärztenetz gefestigt hat.
50
2.2
Gesundheitswirtschaft
Entwicklung des Gesundheitstourismus
Handlungsnotwendigkeiten
Besonders hohe Qualitätsansprüche der Gesundheitstouristen
Eine eindeutige Definition für Gesundheitstourismus liegt nicht vor. Im Wesentlichen zählen hierzu schwer gegeneinander abgrenzbare Kategorien wie Fitness-,
Wellness-, Gesundheits- und Kurtourismus 63. Gesundheitstouristen verfolgen
primär das Ziel, den eigenen Gesundheitszustand überprüfen zu lassen sowie das
eigene körperliche, seelische und geistige Wohlbefinden zu verbessern. Experten
betonen immer wieder, dass die besonderen Ansprüche der Gesundheitstouristen
von den Anbietern ein hohes Maß an Service-, Zielgruppen- und Wohlfühlorientierung sowie ein auf selbstzahlende Kunden geschultes Personal 64 erfordern. Neben den eigentlichen gesundheitstouristischen Kernleistungen sind gehobene
Möglichkeiten der Freizeitgestaltung (Gastronomie, Einzelhandel, kulturelle
Events, Sportmöglichkeiten, landschaftliches Umfeld etc.) eine wichtige Voraussetzung für einen wettbewerbsfähigen Standort des Gesundheitstourismus.
Gesundheitstourismus
insbesondere auch als
Kurz- und Wochenendaufenthalt
Zielgruppen des Gesundheitstourismus sind in erster Linie Frauen, junge aktive
Trendsetter, beruflich stark engagierte Männer mittleren Alters und „jung gebliebene“ Senioren („Silver Consumers“) 65. Die einzelnen Angebote im Gesundheitstourismus überschneiden sich mit den Angeboten im Rahmen der individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) und können gut im Rahmen von Kurz- und Wochenendaufenthalten sowie Tagesausflügen in Anspruch genommen werden.
Gesundheitstourismus als
Trend mit überdurchschnittlichem Wachstumspotenzial
Gesundheitstourismus gilt innerhalb der Touristik als ein wichtiger Trend mit überdurchschnittlichem Wachstumspotenzial. Der Marktanteil des Gesundheitstourismus an allen von Deutschen durchgeführten Urlaubsreisen liegt bei rund 3,5 % 66.
Während bei den Urlaubsreisen insgesamt der Urlaub innerhalb Deutschlands nur
einen Marktanteil von unter einem Drittel hat, beträgt der Anteil beim Gesundheitstourismus deutlich über 50 %. Wichtigste Destination innerhalb Deutschlands
ist Bayern mit großem Abstand vor Schleswig-Holstein und Niedersachsen.
Verschärfter überregionaler Wettbewerb um
Gesundheitstouristen ...
Die allgemeine Erkenntnis über die Wachstumspotenziale des Gesundheitstourismus hat selbstverständlich den überregionalen Wettbewerb um Gesundheitstouristen deutlich verschärft. Viele Anbieter und Regionen sind schon heute gut
positioniert bzw. streben aktuell an, ihre Wettbewerbsposition zu verbessern. Erfolg haben nur solche Angebote, die sich in hohem Maße auf die Service- und
Wohlfühlanforderungen der Gesundheitstouristen ausrichten 67. Eine realistische
Definition der Zielgruppen und realistische Einschätzung der Marktpotenziale sind
vor diesem Hintergrund für den Landkreis Osnabrück unerlässlich.
63
Danielsson, Johanna, Martin Lohmann (Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V.,
F.U.R) (2002), Gesundheitsreisen, Wellness, Fitness und Kur, Kiel.
64
siehe auch Handlungsfeld „Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal“
65
Vortrag von Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack auf dem 10. Tourismustag Niedersachsen am
25. April 2003 in Oldenburg
66
2001, Quelle: Reiseanalyse 2002, in: Danielsson, Johanna, Martin Lohmann (Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V., F.U.R) (2002), Gesundheitsreisen, Wellness, Fitness und
Kur, Kiel.
67
Danielsson, Johanna, Martin Lohmann (Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V.,
F.U.R) (2002), Gesundheitsreisen, Wellness, Fitness und Kur, Kiel.
51
Landkreis Osnabrück
Der Landkreis Osnabrück ist in dieser Hinsicht bislang schwach positioniert. In
den speziell für Gesundheitstourismus aufgelegten Prospekten der großen Reiseveranstalter ist die Region nicht vertreten. Auch sind die Beherbergungszahlen mit
900.000 Übernachtungen außerhalb von Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen - davon 300.000 in den Kurorten - im überregionalen Vergleich relativ niedrig.
Ein wesentliches Manko des Landkreises Osnabrück es ist sicherlich, dass dieser
im Gesundheitstourismus keine für die überregionale Vermarktung bedeutsame
Profilierung besitzt. Wichtigster Standortfaktor für Gesundheitstourismus im Landkreis Osnabrück sind die medizinischen Kompetenzen in den vier Kurorten. Allerdings sind die Kurorte mit ihrer Infrastruktur, ihren Angeboten und ihrem Ambiente
bislang vornehmlich auf klassische Kurgäste ausgerichtet.
... Landkreis Osnabrück
bislang schwach positioniert
Die Expertengespräche haben gezeigt, dass
Ergebnisse der Expertengespräche
-
offene Kuren kaum noch Bedeutung haben und der Anteil von Selbstzahlern in
den Kurorten gering ist,
-
bei verschriebenen Kuren mit weiteren Leistungseinschränkungen der Kostenträger gerechnet werden muss,
-
bislang nur wenig koordinierte bzw. kooperative Angebote im Gesundheitstourismus bestehen,
-
das Angebot an hochwertiger Hotellerie in den Kurorten Defizite aufweist,
-
auch bei der übrigen für Gesundheitstourismus erforderlichen Infrastruktur (z.B.
Gastronomie, Einzelhandel, Ortsbild) Qualitätsprobleme bestehen,
-
es in einigen Hotels bereits Ansätze im Gesundheitstourismus bzw. Wellnessbereich gibt,
-
die Gastronomie- und Hotelleriebetriebe im Hinblick auf anspruchsvolle Gesundheitstouristen noch zu wenig service- und kundenorientiert sind,
-
die bisherigen Zielgruppen der Kurorte aus einem eingeschränkten Einzugsbereich kommen (Osnabrücker Land, übriges westliches Niedersachsen, Münsterland, Ruhrgebiet) und ausländische Gäste kaum eine Rolle spielen,
-
die Gäste überwiegend „ältere“ Tagestouristen (ab 55 Jahre) und RehaPatienten sind,
-
die Kooperation zwischen den vier Kurorten im „Heilbädergarten Osnabrücker
Land“ zwar grundsätzlich schon gut funktioniert, aber noch weiter intensiviert
werden muss sowie
-
die Marketingaktivitäten der Kurorte und des Tourismusverbandes Osnabrücker Land (TOL) noch zu wenig gebündelt sind und der Heilbädergarten als
Marke der vier Kurorte nur unzureichend vermarktet wird.
Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen
Die Potenziale der künftigen Entwicklung des Gesundheitstourismus im Landkreis
Osnabrück müssen realistisch eingeschätzt werden. Trotz des zu erwartenden
Wachstums beim Gesundheitstourismus dürfte es für den Landkreis Osnabrück
kaum möglich sein, sich gegen deutlich stärker profilierte Tourismusregionen an
den Küsten sowie im Süden Deutschlands durchzusetzen. Andererseits verfügt
Potenziale für Gesundheitstourismus im Landkreis Osnabrück realistisch einschätzen
52
Gesundheitswirtschaft
der Landkreis Osnabrück auf Grund seines bevölkerungsreichen Einzugsgebietes 68 und seiner hervorragenden verkehrlichen Anbindung über gute Standortpotenziale für den Tagestourismus sowie den Kurz- und Wochenendurlaub.
Insbesondere bestehende
Zielgruppen (55+ und
regionales Umfeld) stärker binden
Im Wesentlichen wird es darum gehen, die bestehenden Zielgruppen (insbesondere Urlauber über 55 Jahre aus dem regionalen Umfeld in Nordrhein-Westfalen
und dem westlichen Niedersachsen) stärker zu binden. Darüber hinaus wird aber
auch künftig der Gesundheitstourismus nicht das alleinige Profilierungsmerkmal
des Tourismus im Landkreis Osnabrück sein. Der Gesundheitstourismus muss
sich vielmehr in das touristische Gesamtprofil des Osnabrücker Landes einfügen.
Als Maßnahmen zur Entwicklung des Gesundheitstourismus werden im Einzelnen
vorgeschlagen:
Î Neuausrichtung der klassischen Kurangebote auf Gesundheitstouristen
(neue Angebote auf Basis der medizinischen Kompetenzen) 69
Aufbau neuer Geschäftsfelder und Erschließung
neuer Märkte
Auf Grund der zu erwartenden weiteren Leistungseinschränkungen der Sozialversicherungsträger sind die Angebote für den Gesundheitstourismus - sowohl
für den Übernachtungs- als auch für den Tagestourismus - in den Kurorten
künftig stärker auszubauen. Ziel ist es, neue Geschäftsfelder aufzubauen und
neue Märkte zu erschließen, um insbesondere die zu erwartenden Rückgänge
in den sozialversicherungsfinanzierten Bereichen durch die Mobilisierung privater Nachfrage zu kompensieren. Die bestehenden medizinischen Kompetenzen der Kliniken müssen dabei den Kern der Angebote bilden. Insofern sollte
der Schwerpunkt beim Gesundheitstourismus auf dem Begriff „Gesundheit“ liegen. Notwendig ist eine Weiterentwicklung bzw. Neuausrichtung „klassischer“
Kurangebote, die in einem gehobeneren Ambiente und nicht mehr unter der
Überschrift „Kuraufenthalt“ an Gesundheitstouristen vermarktet werden. Wichtig ist zudem die Kombination mit weiteren Angeboten z.B. aus Sport und Kultur.
Orientierung der Angebote an den medizinischen
Schwerpunkten Orthopädie und innere Medizin
Die Angebote für den Gesundheitstourismus sollten sich an den vorhandenen
medizinischen Schwerpunkten Orthopädie sowie innere Medizin orientieren
und durch weitere Angebotsformen aus dem Wellness- und Gesundheitsbereich ergänzt werden (siehe IGeL und Gesundheitsvorsorge). Die jeweiligen
Kompetenzen der Kliniken und übrigen Anbieter müssen dabei gebündelt, d.h.
zu gemeinsamen Angebotspaketen zusammengestellt werden.
Î Aufwertung der für Gesundheitstourismus erforderlichen Infrastruktur
Stärkere Berücksichtigung weicher Standortfaktoren
Voraussetzung für die Weiterentwicklung des Gesundheitstourismus ist, dass
sowohl in den Kurorten als auch bei den Anbietern selbst die erforderliche Infrastruktur auf die Zielgruppe der Selbstzahler ausgerichtet wird. Gleiches gilt
für Service- und Kundenorientierung des entsprechenden Personals. Angesichts der in den Expertengesprächen geäußerten Defizite bei Hotellerie, Gastronomie, Einzelhandel und Ortsbild sind qualitative Verbesserungen im Umfeld
des Gesundheitstourismus unerlässlich 70. Wichtig ist dabei auch eine stärkere
Berücksichtigung weicher Standortfaktoren („Ambiente schaffen“).
68
7 Mio. Einwohner in 2 Std.
69
vgl. Wellness im Kurort - Positionspapier des Deutschen Heilbäderverbandes
70
zu Einzelmaßnahmen und deren Relevanz siehe: Deutscher Tourismusverband e.V. (Hrsg.)
(2002), Praxisleitfaden Wellness, Neue Fachreihe - Heft 27, Bonn.
53
Landkreis Osnabrück
Da das Wohlfühlen und ein gewisser Luxus beim Gesundheitstourismus eine
überdurchschnittliche Bedeutung haben, kommt den hochwertigen Hotels eine
besondere Rolle zu. Empfohlen wird deshalb, 3-Sterne-Hotels in Kooperation
mit den Kliniken und den übrigen Gesundheitsdienstleistern zu Anbietern rund
um den Gesundheitstourismus aufzuwerten. Eine entsprechend hochwertige
Infrastruktur in den Bereichen Gastronomie, Einzelhandel, Kultur etc. muss die
Angebote der Gesundheitsdienstleister und Hotels ergänzen.
Bei den Kliniken und den übrigen Gesundheitsdienstleistern dürfte eine Ausweitung der Selbstzahlerangebote für Gesundheitstouristen teilweise bauliche
Veränderungen erforderlich machen. Es gilt, die Zielgruppen „Patienten“ und
„Selbstzahler / Gesundheitstouristen“ gleichermaßen, aber nicht zusammen zu
bedienen.
Aufbau einer hochwertigen Infrastruktur für den
Gesundheitstourismus
Teilweise bauliche Veränderungen erforderlich
Î Marketinginitiative „Gesundheitstourismus”
Eine Ausweitung der Angebote im Gesundheitstourismus und eine Aufwertung
der Infrastruktur muss mit einem entsprechend intensivierten Marketing einhergehen. Hierfür ist eine intensivere Kooperation der vier Kurorte und des Tourismusverbandes Osnabrücker Land (TOL) notwendig. Ziel der Kooperation ist
eine Bündelung der verschiedenen Angebote, damit eine ausreichende Angebotsbreite, d.h. die kritische Masse als Voraussetzung für eine intensivierte
Vermarktung des Heilbädergartens, im Landkreis Osnabrück erreicht werden
kann. Anzustreben ist ein gemeinsamer Katalog für den Gesundheitstourismus
mit einem gemeinsamen Gastgeberverzeichnis. Die Federführung der Marketinginitiative sollte der TOL übernehmen.
Intensiviertes Marketing
unter Federführung der
TOL
Eine viel versprechende Zielgruppe des Marketings sind aufgrund der bisherigen Kundenstruktur zunächst gesundheitsbewusste Urlauber über 55 Jahre. Im
Rahmen einer noch durchzuführenden Zielgruppenanalyse sind weitere Zielgruppen zu definieren. Schwerpunktmäßig sollte im regionalen Umfeld in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen-Bremen geworben werden. Damit werden
primär Tages- und Kurzurlauber angesprochen. In das Marketing sollte das
gute Image der bekannten Kurkliniken einbezogen werden.
Zielgruppen:
zunächst 55+ sowie Tages- und Kurzurlauber
Zusätzlich muss sich die Marketinginitiative „Gesundheitstourismus” nach innen richten, d.h. auch die zahlreichen, sehr unterschiedlichen (potenziellen)
Akteure des Gesundheitstourismus innerhalb des Landkreises Osnabrück ansprechen. Ziel ist es, diese Akteure für die verstärkte Bereitstellung von Angeboten im Gesundheitstourismus zu motivieren sowie über die verschiedenen
touristischen Möglichkeiten und Kooperationspartner zu informieren.
Marketinginitiative auch
„nach innen“ richten:
Motivation und Information der Anbieter
Î Gemeinsames Kurortmanagement
Im Zusammenhang mit Ausbau und Verknüpfung der Angebote für den Gesundheitstourismus sowie der gemeinsamen Marketinginitiative sollte eine Optimierung der vier Kurverwaltungen (z.B. Bildung eines gemeinsamen „Kurortmanagements Heilbädergarten Osnabrücker Land“) geprüft werden. Eine Beteiligung des TOL ist anzustreben. Mit dieser neuen Organisationsform können
aber nur dann die angestrebten Synergieeffekte erzielt werden, wenn die vier
Kurverwaltungen auch tatsächlich im gemeinsamen Kurortmanagement aufgehen und nicht zwischen Kurverwaltungen, Heilbädergarten und TOL eine weitere Ebene etabliert wird.
Synergieeffekte durch
Optimierung der vier
Kurverwaltungen
54
Neben der gemeinsamen Vermarktung geht es beim Kurortmanagement darum, vor dem Hintergrund der angespannten Kommunalfinanzen die Angebote
und die Infrastruktur der Kurorte aufeinander abzustimmen. Ziel muss eine verstärkte Arbeitsteilung sein, bei der nicht jede Gemeinde das gesamte Repertoire eines Kurortes anbieten muss. Hierfür müssen sicherlich beträchtliche politische Widerstände überwunden werden.
Abstimmung der Angebote und der Infrastruktur
der Kurorte
2.3
Gesundheitswirtschaft
Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal
Handlungsnotwendigkeiten
Wachsende Bedeutung
der Qualifikation von Beschäftigten, zunehmende
Wissensorientierung
Der Qualifikation der Beschäftigten kommt im Zuge der Intensivierung des interregionalen Wettbewerbs und der zunehmenden Wissensorientierung ökonomischer
Aktivitäten eine immer stärkere Bedeutung zu. Vor dem Hintergrund des beträchtlichen qualifikatorischen Strukturwandels werden die Entwicklungsperspektiven
von Regionen in Zukunft noch entscheidender von der Mobilisierbarkeit qualifizierten Humankapitals und den regionalen Aus- und Weiterbildungsangeboten
bestimmt. Schon heute ist zu beobachten, dass es trotz hoher Arbeitslosigkeit in
einzelnen Bereichen Engpässe bei der Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte gibt.
Erfordernis, über das
originäre eigene Arbeitsfeld hinaus zu denken
Für die Gesundheitswirtschaft gilt in besonderem Maße, dass alle hier Tätigen ihre
Qualifikationen auf die aktuellen Entwicklungen und Erfordernisse ausrichten
müssen. Dies ist auch eine besondere Herausforderung für die regionale Bildungspolitik. Zunehmend muss über das originäre eigene Arbeitsfeld hinaus gedacht werden, um z.B. im Hinblick auf die Übergabe von Patienten die Schnittstellen zwischen den verschiedenen Bereichen der Gesundheitswirtschaft zu organisieren. Zu den besonderen Herausforderungen des qualifikatorischen Strukturwandels in der Gesundheitswirtschaft zählen:
Ergebnisse der Expertengespräche
-
der medizinische Fortschritt, z.B. Innovationen in der Herstellung von Medizinprodukten und pharmazeutischen Erzeugnissen,
-
der wachsende Markt für Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL), der Leistungserbringer zu Dienstleistern und Patienten zu Gesundheitskunden macht,
-
die zunehmende Bedeutung der integrierten Versorgung, d.h. die effizientere
Übergabe von Patienten entlang der Versorgungskette von einem Leistungserbringer zum nächsten.
Die Expertengespräche haben gezeigt, dass
-
es für die Krankenhäuser immer schwieriger wird, Fachärzte zu rekrutieren,
weil Ärzte zunehmend von der Gesundheitsversorgung in andere Arbeitsfelder
abwandern (z.B. Versicherungen, Pharmazie, öffentliches Gesundheitswesen),
-
auch in Industrie und Handwerk der Gesundheitswirtschaft Engpässe bei spezialisierten Fachkräften bestehen (z.B. Maschinenbau, Elektrotechnik, Feinmechanik),
-
stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen teilweise Schwierigkeiten bei der
Personalverfügbarkeit, insbesondere mit der Verfügbarkeit von spezialisierten
Fachkräften (z.B. für Demenzerkrankungen) haben,
55
Landkreis Osnabrück
-
die Krankenhäuser Probleme haben, hochkarätige leitende Ärzte in den Landkreis Osnabrück und insbesondere an die peripher gelegenen Standorte zu
bekommen,
-
die quantitative Verfügbarkeit von Personal für die meisten anderen Berufe in
der Gesundheitswirtschaft zwar grundsätzlich gegeben ist, es aber teilweise
Defizite bei der Qualifizierung der Beschäftigten gibt,
-
v.a. im nördlichen Kreisgebiet einzelne Potenziale zur Niederlassung von weiteren Fachärzten bestehen (z.B. Augenheilkunde, Frauenheilkunde, Dermatologie),
-
der Personalbedarf in den Einrichtungen und Unternehmen schwankt und es
teilweise schwierig ist, ständig einen ausreichenden Umfang an Personal zur
Verfügung zu haben,
-
es auf Grund des Strukturwandels und der Reformen in einigen Bereichen zu
Personalabbau kommen wird (z.B. Krankenhäuser, Apotheken), während der
Personalbedarf in anderen Bereich voraussichtlich steigen wird (z.B. Pflegeeinrichtungen, Arzneimittelversandhandel, Selbstzahlerangebote),
-
die Arbeitsbelastung auf Grund des Reform- und Kostensenkungsdrucks steigt
und das Image der Gesundheitsberufe z.T. Defizite aufweist,
-
der Wandel vom „Leistungserbringer“ zum „Dienstleister“, der u.a. durch die
steigende Bedeutung von IGeL und den zunehmenden Wettbewerb unter den
Einrichtungen erforderlich wird, von vielen in der Gesundheitswirtschaft Tätigen
noch nicht nachvollzogen wird,
-
bei der Aus- und Weiterbildung zunehmend die Kooperation verschiedener
Einrichtungen und Unternehmen für notwendig erachtet und auch angestrebt
wird.
Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen
Neben verschiedenen Einzelmaßnahmen ist die Kommunikation der Attraktivität
des Landkreises Osnabrück als Wohn-, Arbeits- und Freizeitstandort eine wichtige
branchenübergreifende Strategie, um Fachkräfte und Führungspersonal anzuziehen bzw. in der Region zu halten. Dieser Ansatz wird v.a. vor dem Hintergrund
des langfristig zu befürchtenden Engpasses bei hoch qualifizierten Arbeitskräften
und dem daraus resultierenden Wettbewerb der Regionen an Bedeutung gewinnen. Besonderes Augenmerk gilt hierbei den ländlichen Teilräumen des Landkreises Osnabrück.
Kommunikation der Attraktivität des Landkreises
als Wohn-, Arbeits- und
Freizeitstandort
Als Maßnahmen zur Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal werden im Einzelnen vorgeschlagen:
Î Ausbau von Ausbildungskooperationen
Die Krankenhäuser sollten ihre Kooperationen für eine qualitativ umfassende
Facharztausbildung weiter ausbauen 71. Einzelne Kooperationen sind bereits
etabliert. Durch die Zusammenarbeit kann den angehenden Fachärzten ein
71
Aus rechtlichen Gründen dürfen bislang immer nur zwei verschiedene Krankenhäuser an der
Ausbildung eines Facharztes beteiligt sein.
Angebot eines breiten
Ausbildungsspektrums
für angehende Fachärzte
56
Gesundheitswirtschaft
möglichst breites Spektrum an Kompetenzen in räumlicher Nähe zueinander
vermittelt werden. Während der Ausbildung muss der Wohnort nicht gewechselt werden. Ziel ist, den ausgebildeten Facharzt auch anschließend im Landkreis Osnabrück zu halten.
Vermittlung fachdisziplinübergreifender Kenntnisse und Fähigkeiten in der
beruflichen Ausbildung
Auch in Industrie und Handwerk der Gesundheitswirtschaft sind die Kooperationen in der beruflichen Ausbildung auszubauen. Ansätze hierzu sind bereits
vorhanden 72. Da für die Herstellung von Medizinprodukten häufig eine Vielzahl
von Technologien notwendig sind, sollten im Rahmen von Ausbildungskooperationen v.a. fachdisziplinübergreifende Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt
werden. Ziel muss sein, die Verfügbarkeit von (spezialisierten) Fachkräften in
der Region zu verbessern.
Î Entlastung der Krankenhausärzte von nicht zwingend ärztlichen Tätigkeiten
Weiterbildung von Krankenpflegepersonal zu
Arztassistenten
Die Kooperation von Krankenhäusern in der Facharztausbildung wird alleine
nicht ausreichen, um dem sich verschärfenden Fachärztemangel zu begegnen.
Als weitere Maßnahme sollten die Ärzte in den Krankenhäusern effizienter eingesetzt, d.h. von nicht zwingend ärztlichen Tätigkeiten entlastet werden. Voraussetzung hierzu ist, dass Krankenpflegepersonal zu Arztassistenten oder
Operationsassistenten 73 fortgebildet wird.
Î Imagekampagne für den Altenpflegeberuf
Junge Menschen für eine
Ausbildung zum Altenpfleger gewinnen
Auf Grund des demographischen Wandels ist die Altenpflege ein Berufsfeld mit
Zukunft. Im Widerspruch hierzu steht sein problematisches Image, das v.a.
durch schwierige Arbeitsbedingungen gekennzeichnet ist. Angesichts des
weiter steigenden Bedarfs an Altenpflegern ist eine Imagekampagne erforderlich, um junge Menschen für eine entsprechende Ausbildung zu gewinnen 74.
Parallel hierzu sollte die Ausbildung weiter verbessert werden, indem z.B. die
Vermittlung bedeutsamer werdender Fachinhalte (z.B. zu Demenzerkrankungen 75) ausgebaut wird.
Es ist zu erwägen, die Imagekampagne auch auf andere Berufe der Gesundheitswirtschaft auszudehnen.
Î Ausbau der Fortbildungsangebote im Hinblick auf IGeL 76
Fortbildung zum
„Dienstleister“ statt
„Leistungserbringer“
Die zunehmende Bedeutung von IGeL und der damit einhergehende Wandel
vom „Patienten“ zum „Kunden“ bzw. vom „Leistungserbringer“ zum
„Dienstleister“ erfordert ein Umdenken und ein verändertes Handeln der Akteure. Die Ärzte und das Personal sind überwiegend hierauf noch nicht eingestellt.
Notwendig ist deshalb ein Ausbau spezialisierter Schulungen zu den rechtli72
z.B. Fa. Reitel Feinwerktechnik (Zahntechnikgeräte) und Fa. Kesseböhmer
73
In der Schüchtermann-Klinik in Bad Rothenfelde geschieht dies bereits.
74
Im Osnabrücker Land gibt es bereits eine Arbeitsgruppe „Personalsituation in der Pflege“, in
der Stadt und Landkreis Osnabrück, Pflegeschulen sowie Pflegekassen zusammenarbeiten.
Ziel ist u.a. die Verbesserung des Images der Pflegeberufe (z.B. Infos in Schulen), die Sicherstellung der Ausbildung und der Verfügbarkeit von Arbeitskräften sowie die Qualitätssicherung
im Altenpflegeberuf.
75
Im Pflegeheim Fritz-Kamping-Haus in Melle läuft derzeit ein Forschungsprojekt, das Demenzkranke speziell betreut und ein Einstufungssystem mit Betreuungsanforderungen für die erkrankten Bewohner entwickelt.
76
siehe auch Handlungsfeld „Ausbau der Angebote für individuelle Gesundheitsleistungen und
Gesundheitsvorsorge“
57
Landkreis Osnabrück
chen, organisatorischen, ökonomischen und verkaufstechnischen Implikationen
von IGeL sowie zu weiteren Trends in der Gesundheitsversorgung 77. Außerdem ist bei Schulungen zu berücksichtigen, dass von den Patienten bzw. Kunden zunehmend die Funktion eines Lotsen durch das Gesundheitswesen
nachgefragt wird. Diese Lotsen müssen Kenntnisse aus allen Sektoren der
Gesundheitsversorgung haben und insbesondere auch auf sinnvolle Behandlungsmöglichkeiten jenseits der gesetzlich finanzierten Leistungen verweisen
können.
Î Schaffung eines Arbeitskräftepools 78
Die Etablierung eines regional selbst organisierten Arbeitskräftepools trägt dem
Umstand Rechnung, dass es in Einrichtungen und Unternehmen der Gesundheitswirtschaft oftmals Abweichungen zwischen Personalbestand und Personalbedarf gibt. Auch kurzfristige Schwankungen im Personalbedarf sind möglich. Ein Arbeitskräftepool hat zum Ziel, Kapazitätsengpässe und -überschüsse
auszugleichen, indem Einrichtungen mit kurzfristigem Personalüberschuss Beschäftigte an Einrichtungen mit kurzfristigem Personalengpass für einen befristeten Zeitraum abgeben können. Der Pool hält keine eigenen Arbeitskräfte
vor, sondern vermittelt lediglich den Austausch zwischen den Poolpartnern.
Ausgleich der Abweichungen zwischen Personalbestand und Personalbedarf
Neben dieser quantitativen Funktion kann der Arbeitskräftepool auch als Seismograph für die qualitativen Aspekte des Arbeitskräftebedarfs fungieren. Qualifizierungsbedarfe bzw. -defizite lassen sich schneller erkennen und in Kooperation der Poolpartner gemeinschaftlich lösen.
Schnelleres Erkennen von
Qualifizierungsbedarfen
bzw. -defiziten
Ein Arbeitskräftepool lässt sich nicht problemlos und kurzfristig realisieren.
Zuerst sind rechtliche (Arbeitnehmerüberlassungsgesetz) und steuerliche (Umsatzsteuer) Hürden zu nehmen. Zudem wird empfohlen, den Pool zunächst mit
ausgewählten Berufen starten zu lassen. Zeitlich flexible Teilzeitkräfte der Altenpflege könnten die entsprechende Testgruppe bilden. Da es auf Grund der
Einführung von Fallpauschalen in Krankenhäusern voraussichtlich zu Bettenabbau kommen wird, bietet sich ggf. auch eine Einbeziehung von Krankenpflegepersonal an. Eine Ausdehnung auf weitere Berufe (Fachärzte, Facharbeiter)
sollte mittelfristig angestrebt werden.
Pool zunächst mit ausgewählten Berufen starten
Vertrauen, verbindliche Regeln und faires Handeln der beteiligten Einrichtungen und Unternehmen sind entscheidende Erfolgsfaktoren eines Arbeitskräftepools. Insbesondere darf nicht der Eindruck entstehen, dass weniger qualifizierte Mitarbeiter abgeschoben werden sollen. Auch muss verhindert werden,
dass mit Hilfe des Arbeitskräftepools Mitarbeiter abgeworben werden. Der Pool
darf nicht nur arbeitgeberorientiert sein, sondern muss auch Chancen für die
Mitarbeiter bieten.
Vertrauen, verbindliche
Regeln und faires Handeln erforderlich
77
Die Bezirksstelle Osnabrück der Kassenärztlichen Vereinigung bietet bereits Schulungen zu
IGeL-Basiswissen für Ärzte und Arzthelferinnen an. Einige Einrichtungen (z.B. MEDICOS) führen eigene Schulungen für ihr Personal durch.
78
Siehe auch ähnliche Initiative im Rahmen von „Gesundheitswirtschaft in OstWestfalenLippe Stärken, Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten“.
58
2.4
Gesundheitswirtschaft
Ausbau der Angebote für individuelle Gesundheitsleistungen und Gesundheitsvorsorge
Handlungsnotwendigkeiten
IGeL: Angebote außerhalb
des Leistungskataloges
der gesetzlichen Krankenkassen
Enger Zusammenhang
zwischen IGeL und Gesundheitsvorsorge
Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) sind Angebote außerhalb des Leistungskataloges der gesetzlichen Krankenkassen. Hierzu zählen beispielsweise 79
-
Vorsorgeuntersuchungen und labordiagnostische Wunschleistungen (sofern
sie nicht durch Kostenträger erstattet werden),
-
freizeitmedizinische Beratungen für Urlaub, Sport etc., Tests, Untersuchungen
und Impfungen,
-
medizinisch-kosmetische Leistungen,
-
umweltmedizinische Angebote (z.B. Wohnraumbegehungen, Schadstoffmessungen und umweltmedizinische Beratungen),
-
psychotherapeutische Maßnahmen (z.B. Stressbewältigung, Flugangsttherapie),
-
alternative Heilverfahren (z.B. Akupunktur, sofern sie nicht durch die gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird),
-
ärztliche Serviceleistungen (z.B. Tauglichkeits- / Untauglichkeitsbescheinigungen) sowie
-
neuartige Untersuchungs- und Behandlungsverfahren (z.B. Hornhautchirurgie
gegen Kurzsichtigkeit).
Im Rahmen dieses Handlungsfeldes werden IGeL in engem Zusammenhang mit
Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge betrachtet. Unter Prävention versteht man
in der Gesundheitsversorgung Maßnahmen zur Vermeidung eines schlechteren
Gesundheitszustandes 80. Neben der medizinischen Versorgung zählen zur Prävention auch Maßnahmen wie Sport / Bewegung, Ernährung sowie die Gestaltung der Arbeit. Insofern ist Prävention nicht nur ein Teil der Gesundheitsversorgung, sondern ganz besonders auch eine Frage des individuellen Lebenswandels sowie des Lebens- und Arbeitsumfeldes. Im Folgenden werden v.a. solche
Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge betrachtet, die sich wie IGeL an Selbstzahler richten, sowie Präventionsmaßnahmen im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung und des betrieblichen Arbeitsschutzes.
79
Katalog der Individuellen Gesundheitsleistungen der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen und der Ärztekammer Niedersachsen
80
SVRKAG - Sachverständigenrat für die konzertierte Aktion im Gesundheitswesen (2000),
Bedarfsgerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit, Band I: Zielbildung, Prävention, Nutzerorientierung
und Partizipation - Kurzfassung. Grundsätzlich können drei Bereiche von Prävention unterschieden werden:
- Primärprävention setzt an den Ursachen von Erkrankungen an und vermindert diese (z.B.
Impfungen),
- Sekundärprävention zielt auf die Erkennung der Frühstadien von Erkrankungen ab und leitet
die Frühtherapie ein (z.B. Vorsorgeuntersuchungen),
- Tertiärprävention wirkt der Verschlimmerung einer vorhandenen Erkrankung entgegen (z.B.
Rehabilitation).
59
Landkreis Osnabrück
Der Markt für IGeL und Gesundheitsvorsorge hat beträchtliche Wachstumspotenziale. Zwar ist in der Bevölkerung das Bewusstsein für gesundheitliche Eigenverantwortung noch stark ausbaubedürftig. Auf Grund der aktuellen Reformdiskussionen setzt sich aber langsam die Einsicht durch, dass die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung nicht mehr alleine die eigene Gesunderhaltung gewährleisten können. Folglich wächst die Bereitschaft, selbst zu zahlende Gesundheitsleistungen in Anspruch zu nehmen. Hierbei ist eine Zweiteilung des Marktes
zu beobachten: Einkommensschwächere Bevölkerungsteile können sich dies nicht
leisten und müssen eine Einschränkung ihrer Gesundheitsversorgung hinnehmen.
Schichten mit höherem Einkommen sind dagegen in der Lage, Gesundheitsleistungen über die Krankenversicherungen hinaus selbst zu bezahlen und werden
diese künftig verstärkt in Anspruch nehmen.
Wachsende Bereitschaft,
selbst zu zahlende Gesundheitsleistungen in
Anspruch zu nehmen
Im Zusammenhang mit dem Bedeutungsgewinn von IGeL ist ein zunehmender
Wettbewerb um selbst zahlende Gesundheitskunden zu beobachten. Es ist deshalb zu erwarten, dass künftig auch „externe“ Anbieter für die im Landkreis Osnabrück ansässigen Bewohner und Betriebe tätig werden. IGeL- und Präventionsangebote zielen einerseits auf die vor Ort ansässige Bevölkerung ab, richten sich
aber auch auf die Zielgruppe der Gesundheitstouristen. Insofern ist eine enge
Verknüpfung zum Handlungsfeld „Entwicklung des Gesundheitstourismus“ gegeben.
Zunehmender Wettbewerb
um selbst zahlende Gesundheitskunden
Die Expertengespräche haben gezeigt, dass
Ergebnisse der Expertengespräche
-
der Bedeutungsgewinn von IGeL und Gesundheitsvorsorge allgemein anerkannt wird und theoretisch unstrittig ist, aber der Umfang und die Qualität der
Angebote noch stark ausbaufähig sind 81,
-
die Bevölkerung noch nicht hinreichend für die Inanspruchnahme von IGeL und
Angeboten der Gesundheitsvorsorge sensibilisiert ist,
-
insbesondere unter den niedergelassenen Ärzten bislang aber nur unzureichend Bereitschaft besteht, IGeL anzubieten und an ihre Patienten zu vermarkten,
-
die Unternehmen unter Kostendruck stehen und deshalb derzeit nur wenig
Ressourcen für betriebliche Gesundheitsvorsorge bereit stellen und
-
auch die Kostenträger (insbesondere die Krankenkassen) unter dem momentanen Kostendruck tendenziell weniger Geld für Prävention ausgeben.
Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen
Im Bereich der IGeL und Gesundheitsvorsorge muss damit gerechnet werden,
dass über kurz oder lang externe Anbieter darauf abzielen, lokale und regionale
Märkte zu besetzen. Zudem dürfte die Bevölkerung des Landkreises Osnabrück
auch Angebote außerhalb der eigenen Region in Anspruch nehmen. Der zukunftsträchtige Markt für IGeL muss deshalb aus dem Landkreis Osnabrück heraus besetzt werden und darf nicht anderen Anbietern überlassen werden. Die
81
Anbieter für IGeL im Osnabrücker Land sind z.B. das Institut für Sport und Präventivmedizin
der Schüchtermann-Klinik in Bad Rothenfelde, das MEDICOS in Osnabrück, das MEDICOS 2
in Bad Iburg sowie Therapiezentren in Bad Essen und Bad Iburg.
IGeL-Markt durch regionale Anbieter besetzen
und nicht externen Anbietern überlassen
60
Gesundheitswirtschaft
regionalen Akteure haben die besten Startchancen, die eigenen medizinischen
Kompetenzen als Basis für den Ausbau von IGeL und Gesundheitsvorsorge zu
nutzen.
Als Maßnahmen zum Ausbau der Angebote für individuelle Gesundheitsleistungen
und Gesundheitsvorsorge werden im Einzelnen vorgeschlagen:
Î Aktivierung der regionalen Akteure zur Bereitstellung von IGeL
IGeL-Angebotsspektrum
ausweiten und professioneller verkaufen
Angesichts der Marktchancen muss bei den Akteuren der Gesundheitsversorgung im Landkreis Osnabrück für eine verstärkte Bereitstellung von IGeLAngeboten geworben werden. Insbesondere niedergelassene Ärzte müssen
das Angebotsspektrum ausweiten und professioneller verkaufen. Die Kenntnisse über ihre Patienten bieten eine ideale Ausgangsbasis für die Vermarktung
von IGeL. Auf Grund der erforderlichen Investitionen sollten IGeL in Kooperation mehrerer Ärzte verschiedener Fachrichtungen idealerweise in Form einer
gesonderten, unternehmerisch geführten IGeL-Praxis 82 mit höherwertigem
Ambiente angeboten werden. In der gewohnten Praxisumgebung ist die Bereitschaft, IGeL selbst zu bezahlen, eher gering.
IGeL als Instrument der
Patienten- / Kundenbindung
Auch für die stationären Einrichtungen der Gesundheitsversorgung sind IGeL
ein wichtiges Instrument, um Patienten / Kunden langfristig an sich zu binden.
Nach dieser Logik wird der Patient nach seiner Entlassung aus einer Klinik zum
IGeL-Kunden und irgendwann evtl. wieder zum Patienten. Aus Gründen der
Qualitätssicherung und der Glaubwürdigkeit gegenüber den Patienten sollte die
Durchführung von IGeL durch Ärzte oder zumindest in enger Abstimmung mit
den Ärzten geschehen.
Î Sensibilisierung der Bevölkerung zur Inanspruchnahme von IGeL
Werbekampagne zur verstärkten Inanspruchnahme von IGeL
In der Bevölkerung bestehen zu wenig Kenntnisse über Krankheitsursachen
und deren Prävention. Die Bevölkerung ist folglich noch nicht hinreichend für
die Inanspruchnahme von IGeL und präventionsorientierten Selbstzahlerangeboten sensibilisiert. Im Hinblick auf die Vermarktung ist eine Internetplattform
zu schaffen, die die Bevölkerung im Landkreis Osnabrück über das regionale
bzw. lokale Spektrum an Angeboten informiert. Die Internetplattform sollte
durch eine gemeinsame Werbekampagne aller Anbieter begleitet werden, die
über die Vorteile von IGeL informiert und zur Inanspruchnahme animiert.
Präventionspotenziale bei
älteren Menschen ausschöpfen
Als Zielgruppe sollten - wie beim Gesundheitstourismus - zunächst v.a. ältere
Menschen ins Auge gefasst werden. Gesundheitsvorsorge ist insbesondere mit
zunehmendem Alter (etwa ab 50 bis 55) von Bedeutung. Bei dieser Zielgruppe
bestehen beträchtliche unausgeschöpfte Präventionspotenziale 83, z.B. bei der
Ernährungs- und Bewegungsberatung. Die Kampagne sollte im weiteren Verlauf aber auch auf andere noch zu ermittelnde Zielgruppen ausgedehnt werden.
82
siehe Handlungsfeld „Kooperationsförderung“: Ärztenetze
83
siehe u.a. Arbeitsgruppe „Gesund altern“ des Deutschen Forums Prävention und Gesundheitsförderung
61
Landkreis Osnabrück
Î Ausbau innovativer Angebote für die betriebliche Gesundheitsförderung
Analog zur Sensibilisierung der Bevölkerung für die Inanspruchnahme von
IGeL ist bei den regionalen Betrieben und deren Mitarbeitern für die Inanspruchnahme von Präventionsmaßnahmen im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung zu werben. Ziel ist insbesondere die Erhöhung der Produktivität durch die langfristige Reduzierung der krankheitsbedingten Abwesenheit
und die Steigerung der Mitarbeitermotivation.
Werben für Präventionsmaßnahmen im Rahmen
der betrieblichen Gesundheitsförderung
Parallel hierzu müssen die entsprechenden Angebote im Landkreis Osnabrück
ausgebaut bzw. neu entwickelt werden. Ansatzpunkte im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung bestehen z.B. bei der SchüchtermannSchiller'schen Klinik Bad Rothenfelde (Herz-Kreislauf-Checks für leitende Angestellte von Unternehmen) und am Fachbereich Humanwissenschaft an der
Universität Osnabrück (Prävention von Berufsdermatosen, integrative Präventions- und Gesundheitsförderungskonzepte). Weitere Angebotspotenziale bestehen z.B. im orthopädischen Bereich durch die Kompetenzen der entsprechenden Akut- und Reha-Kliniken.
Ausbau innovativer Angebote für die betriebliche
Gesundheitsförderung
Für die Finanzierung der betrieblichen Gesundheitsförderung ist das Zusammenspiel von Betrieben, Mitarbeitern und Kostenträgern notwendig. Einige
Unternehmen aus dem Landkreis Osnabrück haben die Bereitschaft hierzu bereits erkennen lassen. Die Kostenträger sind zwar unter dem momentanen
Kostendruck mit der Förderung von Präventionsmaßnahmen eher zurückhaltend, würden sich aber gewiss durch gute Konzepte überzeugen lassen.
Finanzierung als Zusammenspiel von Betrieben,
Mitarbeitern und Kostenträgern
2.5
Sicherung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum
Handlungsnotwendigkeiten
Die aktuell anstehenden Reformen im Gesundheitswesen, der zunehmende Kostendruck und der durch einen verschärften Wettbewerb gekennzeichnete Strukturwandel in der Gesundheitswirtschaft werden künftig die Versorgungsdichte
einschränken. Betroffen hiervon ist in erster Linie die stationäre Gesundheitsversorgung, teilweise aber auch der ambulante Bereich. Die Folgen der eingeschränkten Versorgungsdichte dürften insbesondere im ländlichen Raum spürbar
werden.
Künftig eingeschränkte
Versorgungsdichte im
ländlichen Raum
Der durch die bereits laufende, schrittweise Einführung des Fallpauschalensystems zu erwartende Bettenabbau und die Mindestmengenregelung werden einzelne Krankenhausstandorte gefährden. Überleben werden die unternehmerisch
am besten geführten und wettbewerbsfähigsten Krankenhäuser, d.h. diejenigen,
die sich am besten auf den Strukturwandel und die zunehmende Konkurrenz um
Patienten einstellen können.
Gefährdung einzelner
nicht wettbewerbsfähiger
Krankenhausstandorte
Bei planbaren Krankenhausaufenthalten nehmen Patienten größere Entfernungen
zwischen Wohnort und dem Krankenhaus ihrer Wahl in Kauf. Ziel ist, dort behandelt zu werden, wo die Anforderung an die Angebote und die Qualität der Gesundheitsversorgung (vermeintlich) erfüllt werden können. Hierbei spielen auch
das Image von Krankenhäusern sowie die Kompetenzen und der Ruf einzelner
Patientenverhalten entscheidet wesentlich über
die Zukunft von Krankenhausstandorten
62
Gesundheitswirtschaft
Ärzte eine wichtige Rolle. Vor dem Hintergrund des zu erwartenden Bettenabbaus
in den Krankenhäusern entscheidet somit das Patientenverhalten wesentlich über
die Zukunft von Krankenhausstandorten mit.
Schließung einzelner
Apothekenstandorte
durch gesetzliche Veränderungen
Auch bei den Apotheken ist vor dem Hintergrund der vorgesehenen gesetzlichen
Änderungen (z.B. Zulassung des Versandhandels, teilweise Aufhebung des
Mehrfach- und Fremdbesitzverbotes) mit spürbaren Strukturveränderungen zu
rechnen; die genauen Auswirkungen sind aber noch unklar. Aufgrund des weiter
zunehmenden Kostendrucks und der damit einhergehenden Wettbewerbsverschärfung wird es aber voraussichtlich zur Schließung einzelner Standorte kommen. Dies kann insbesondere in kleineren Ortschaften problematisch werden, in
denen nur eine einzige Apotheke ansässig ist. Der künftig zugelassene Arzneiversandhandel wird zunächst nur bei planbarem Medikamentenbedarf, wie z.B. bei
chronisch Kranken, die Nachteile des Wegfalls von Apothekenstandorten kompensieren können.
Unterbesatz an niedergelassenen Fachärzten in
Teilen des Landkreises
In einzelnen Fachgebieten 84 gibt es schon heute in bestimmten Teilräumen einen
Unterbesatz an niedergelassenen Fachärzten. Hiervon ist innerhalb des Landkreises Osnabrück insbesondere das nördliche Kreisgebiet betroffen (siehe auch
Baustein II Abschnitt 3.2 „Ambulante Gesundheitsversorgung“). Grund hierfür ist
u.a., dass Ärzte auf Grund der aktuellen Reformdiskussionen und Strukturveränderungen verunsichert sind und die Neugründung bzw. die Übernahme einer bestehenden Praxis scheuen. Zudem sind aus Sicht vieler Ärzte ländliche Gegenden
für eine Niederlassung wenig attraktiv.
Ergebnisse der Expertengespräche
Die Expertengespräche haben gezeigt, dass
-
die medizinische Versorgung im Landkreis Osnabrück derzeit insgesamt als
gut bezeichnet werden kann,
-
Prognosen 85 aber in den kommenden Jahren eine Verschlechterung der Versorgungssituation im Landkreis, insbesondere in den peripheren Teilräumen
erwarten.
Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen
Als Maßnahmen zur Sicherung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum
werden im Einzelnen vorgeschlagen:
Î Verbesserung der Wettbewerbsposition von Krankenhausstandorten
Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Krankenhäusern durch regionale Kooperationen
Die Verbesserung der Wettbewerbsposition ist für Krankenhäuser die entscheidende Möglichkeit, das eigene Überleben zu sichern. Diesen Weg alleine
zu gehen dürfte aber i.d.R. sehr schwierig sein. Insofern müssen die Krankenhäuser ernsthaft prüfen, die eigene Wettbewerbsfähigkeit mit Hilfe regionaler
Kooperationen und ggf. auch durch Zusammenschlüsse zu steigern. Hinter der
Aufforderung zu Kooperationen steckt die Erwartung, dass die Bildung größerer Einheiten die Wettbewerbsposition der Beteiligten insgesamt stärkt und
84
Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, Bezirksstelle Osnabrück
sind dies v.a. Augenheilkunde, Frauenheilkunde und Dermatologie
85
Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, Bezirksstelle Osnabrück
63
Landkreis Osnabrück
Synergiepotenziale ausschöpft. Zudem können die Vorgaben zu Mindestmengen bei planbaren Gesundheitsleistungen auf diesem Weg leichter erfüllt werden.
Hierzu gibt es im Osnabrücker Land bereits eine Reihe guter Beispiele 86. Diese Kooperationen gilt es weiter auszubauen. Die bislang noch nicht an regionalen Kooperationen beteiligten Krankenhäuser sollten diesen Weg ebenfalls
gehen.
Kooperationspartner können aber nicht nur andere Krankenhäuser sein, sondern im Zuge des Ausbaus der integrierten Versorgung z.B. auch RehaEinrichtungen, Pflegeheime und niedergelassene Ärzte. Ziele sind in jedem
Fall eine Diversifizierung des Angebots an Gesundheitsdienstleistungen, der
Ausbau von wettbewerbsfähigen Spezialisierungen, die Qualitätssteigerung
und Imageförderung sowie nicht zuletzt die Ausschöpfung von Effizienzreserven und die Reduzierung von Kosten 87.
Bereits gute Beispiele im
Osnabrücker Land
Auch sektorübergreifende
Kooperationen anstoßen
Î Aufbau alternativer Verteilstrukturen für Medikamente
Falls es in Ortschaften des ländlichen Raums im Landkreis Osnabrück zur
Schließung der einzigen dort ansässigen Apotheke kommt, sollte ein gemeinschaftlicher Bringdienst von Apotheken aus den umliegenden Standorten organisiert werden. Die rechtlichen Hürden, die dem heute noch entgegen stehen,
dürften mit der Zulassung des Arzneimittelversandhandels ebenfalls abgeschafft werden.
Gemeinschaftlicher
Bringdienst von Apotheken im ländlichen Raum
Î Werben für ärztliche Niederlassungen im ländlichen Raum
Die abzusehenden Engpässe der ambulanten Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum erfordern Gegenmaßnahmen. Für ärztliche Niederlassungen in
den peripheren Standorten des Landkreises muss - im gesetzlich erlaubten
Rahmen - aktiv, auch überregional geworben werden.
2.6
Aktives Werben für ärztliche Niederlassungen im
ländlichen Raum
Ausbau der Angebote für ältere Menschen
Handlungsnotwendigkeiten
Auch wenn das Label „jung - dynamisch - erfolgreich“ derzeit noch die Vermarktungsbemühungen der Dienstleister und Konsumgüterhersteller beherrscht, ist
absehbar, dass ältere Menschen als Zielgruppe an Bedeutung gewinnen werden.
Der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung steigt schon seit geraumer Zeit
kontinuierlich an. Von 1989 bis 2002 ist der Anteil der über 65-jährigen an der
Gesamtbevölkerung im Landkreis Osnabrück von 14 % auf 15 % noch vergleichsweise moderat angestiegen. Bis zum Jahr 2020 wird erwartet, dass fast ein
Fünftel der Bevölkerung im Rentenalter sein wird 88. Das sind rund 20.000 über
86
z.B. Herzzentrum Osnabrück-Bad Rothenfelde in gemeinsamer Trägerschaft des Klinikums
Osnabrück und der Schüchtermann-Schiller'schen Kliniken Bad Rothenfelde, Verbund des
Christlichen Krankenhauses Quakenbrück mit Krankenhäusern aus den Landkreisen Cloppenburg und Vechta, Managementgesellschaft katholischer Krankenhäuser in der Region Osnabrück (MKO), Fusion des Christlichen Klinikums Melle
87
siehe auch Handlungsfeld „Kooperationsförderung“
88
WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land mbH (Hrsg.) (2003), Arbeitsmarkbilanzen für das Osnabrücker Land 2002 bis 2020.
Wachsende Bedeutung
älterer Menschen als Zielgruppe
64
Gesundheitswirtschaft
65-jährige Einwohner mehr als heute. Überproportional wird der Anstieg bei den
Hochbetagten über 85 Jahre ausfallen, deren Zahl sich von gut 5.000 auf über
10.000 verdoppeln wird.
Verstärkte und zunehmend diversifizierte Nachfrage durch ältere Menschen
Entsprechend werden sich auch die gesellschaftlichen Bedürfnisse und das Kaufkraftpotenzial der älteren Generation erhöhen. Für die Gesundheitswirtschaft ist
von einer verstärkten und zunehmend diversifizierten Nachfrage durch ältere
Menschen auszugehen. Ein weiterer Ausbau der Altenpflege ist folglich unumgänglich, wobei auf Grund des Kostendrucks innovative Pflegeformen an Bedeutung gewinnen werden. Auf der anderen Seite eröffnen sich zusätzliche Marktchancen (z.B. für IGeL, Gesundheitsvorsorge, Gesundheitstourismus), auf die die
Anbieter heute noch nicht eingestellt sind.
Ergebnisse der Expertengespräche
Die Expertengespräche haben gezeigt, dass
-
der Bedarf für Pflegedienstleistungen kontinuierlich ansteigt,
-
die Zunahme der ambulanten gegenüber der stationären Pflege überproportional ist,
-
in Teilräumen des Landkreises ein Unterbesatz an Pflegeplätzen zu verzeichnen ist, der aber durch aktuelle Investitionsvorhaben zumindest teilweise ausgeglichen werden kann,
-
in der Pflege wie auch in der Gesundheitsversorgung Anteil und Umfang der
privat bezahlten Leistungen deutlich ansteigen werden,
-
rein privat finanzierte Pflegeeinrichtungen für wohlhabende Selbstzahler im
Landkreis Osnabrück aber keine Rolle spielen,
-
neben der „traditionellen“ stationären und ambulanten Pflege aus Kostengründen künftig verstärkt die häusliche Pflege und innovative Pflegeformen gefragt
sein werden,
-
bei der Auswahl eines Pflegeheims die Nähe zum Wohnort sowie zum sozialen
und familiären Umfeld entscheidend ist und auch ambulante Pflegedienste
i.d.R. einen nur kleinen Einzugsbereich haben,
-
in den Pflegeeinrichtungen im Landkreis Osnabrück etwas mehr auswärtige
Bewohner betreut werden, als umgekehrt Bewohner aus dem Landkreis in Einrichtungen außerhalb untergebracht sind,
-
unter den Krankheitsbildern der Pflegebedürftigen Demenzerkrankungen am
stärksten zunehmen,
-
viele Pflegebedürftige multimorbid sind und deshalb vom Personal zunehmend
krankenpflegerische Tätigkeiten gefragt sind.
Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen
Anpassung bestehender
Angebote an die Bedürfnisse älterer Menschen
Spezielle Angebote für ältere Menschen sind bereits in den Handlungsfeldern
„Gesundheitstourismus“ sowie „IGeL und Gesundheitsvorsorge“ behandelt worden. Letztlich bieten aber viele Produkte und Dienstleistungen neue Marktchancen, wenn sie altengerecht angeboten werden. Hierbei geht es nur z.T. um die
65
Landkreis Osnabrück
Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, als vielmehr um eine Anpassung bestehender Angebote an die Bedürfnisse älterer Menschen.
Im Zentrum der Empfehlungen im Rahmen der Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft steht aber der Pflegebereich. Als Maßnahmen werden im Einzelnen
vorgeschlagen:
Î Verstärktes Angebot von alternativen Wohn- und Pflegeformen
Der Kostendruck im Pflegebereich lässt alternative Wohn- und Pflegeformen in
den Vordergrund treten. Die hiermit verbundene Vermeidung der stationären
Dauerpflege ist aber nicht nur unter Kostengesichtspunkten zu sehen, sondern
dürfte in den meisten Fällen auch im Interesse der älteren Menschen selbst
sein.
Alternative Wohn- und
Pflegeformen ...
Die Akteure des Pflegebereichs im Landkreis Osnabrück müssen sich auf die
Herausforderungen durch die verstärkte Nachfrage nach alternativen Wohnund Pflegeformen einstellen. Auf Grund des stark eingeschränkten Einzugsbereichs von Pflegeeinrichtungen und -diensten zielen diese Angebote auf eine
Verbesserung der Versorgungssituation für die im Landkreis Osnabrück ansässigen älteren Menschen ab. Zu den alternativen Wohn- und Pflegeformen
zählen:
... zur Verbesserung der
Versorgungssituation für
die im Landkreis Osnabrück ansässigen älteren
Menschen
-
betreutes Wohnen, Altenwohnungen,
-
Altenwohngemeinschaften,
-
generationsübergreifendes Wohnen,
-
Tagespflege bei berufstätigen pflegenden Familienangehörigen sowie
-
spezielle Einrichtungen für Demenzerkrankte, betreute Demenzwohngemeinschaften.
Der Fachdienst Soziales des Landkreises Osnabrück hat „Wohnen im Alter“
bereits als einen seiner Handlungsschwerpunkte definiert. Der Landkreis verfügt in diesem Zusammenhang über eine Wohnberatungsstelle für ältere Menschen.
„Wohnen im Alter“ bereits
Handlungsschwerpunkt
des Landkreises
Î Förderung der häuslichen Pflege
Auch die häusliche Pflege muss aus Kostengründen gestärkt werden. Hierzu
gilt es v.a. die Pflegebefähigung der Familienangehörigen zu fördern 89. Entsprechende Maßnahmen sind z.B. Schulungsangebote für die häusliche Pflege
und Selbsthilfegruppen. Darüber hinaus muss das Zusammenspiel von Familienangehörigen und Pflegeeinrichtungen verbessert werden.
89
Auch dies ist ein Handlungsschwerpunkt des Fachdienstes Soziales des Landkreises.
Förderung der Pflegebefähigung von Familienangehörigen durch Schulungen
66
3.
Gesundheitswirtschaft
Konsequenzen für die Brancheninitiative
Beim Landkreis angesiedeltes Management der
Brancheninitiative erforderlich
Für eine „Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück“ ist
ein beim Landkreis angesiedeltes Management erforderlich. Diese Umsetzungsstruktur muss langfristig ausgerichtet sein und soll im Rahmen der Brancheninitiative folgende Funktionen übernehmen:
-
Aufgreifen der Handlungsempfehlungen 90,
-
Initiierung und Begleitung von Projekten,
-
Motivierung und Koordination der regionalen Akteure,
-
Netzwerkmanagement und Kontaktvermittlung,
-
Förderung des regionalen Informations- und Erfahrungsaustauschs,
-
Kommunikation von Aktivitäten, Erfolgen und innovativen Angeboten innerhalb
und ggf. auch außerhalb des Landkreises Osnabrück sowie
-
Controlling der Maßnahmen.
Zu erwartende Beschäftigungszuwächse in der
Gesundheitswirtschaft
rechtfertigen Aufwand
Der mit dem Management der Brancheninitiative verbundene Aufwand für den
Landkreis Osnabrück ist durch die zu erwartenden Beschäftigungs- und Wertschöpfungszuwächse in der Gesundheitswirtschaft gerechtfertigt 91. In der Wirtschaftsstruktur des Landkreises Osnabrück ist die Gesundheitswirtschaft schon
heute eine Stärke, die künftig weiter ausgebaut werden muss. Die beträchtlichen
Chancen des Wachstumsmarktes Gesundheitswirtschaft als regionaler Beschäftigungsmotor Nr. 1, aber auch die durch den verschärften Wettbewerb und die
Strukturveränderungen möglichen Gefährdungen machen eine gesonderte Behandlung dieser Branche im Rahmen der Wirtschaftsförderung notwendig. Ohne
ein Management der Brancheninitiative, das die oben genannten Funktionen
wahrnimmt, besteht die Gefahr, dass die erarbeiteten Handlungsempfehlungen
nicht konsequent umgesetzt werden können 92.
Anforderungen an das
Management...
Damit das Management der Brancheninitiative seine Funktionen wahrnehmen
kann, muss es folgende Anforderungen erfüllen:
... interdisziplinäre Ausrichtung
-
Der oder die Mitarbeiter des Managements sollten interdisziplinär ausgerichtet
sein und über Erfahrungen in gesundheitswirtschaftlichen, betriebs- und regionalwirtschaftlichen sowie touristischen Fragestellungen verfügen.
... enger Bezug zur Wirtschaftsförderung
-
Die Herangehensweise im Rahmen der Brancheninitiative sollte grundsätzlich
dem Wirtschaftsförderungsansatz entsprechen. Deshalb ist ein enger Bezug zu
90
Angesichts des beträchtlichen Umfangs an Handlungsempfehlungen sind in einem ersten
Schritt Prioritäten zu setzen.
91
Laut PROGNOS wird allein für das Gesundheits- und Sozialwesen im Landkreis Osnabrück bis
2020 mit einem Zuwachs von über 2.000 Beschäftigten gerechnet (vgl. Abschnitt 1. „Perspektiven der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück“).
92
Auch in anderen Regionen wird das Erfordernis zur Institutionalisierung einer Brancheninitiative betont, so z.B. in Ostwestfalen-Lippe: „Notwendig ist die Bündelung öffentlicher und politischer Ressourcen für eine systematische und nachhaltige Gestaltung [der regionalen Gesundheitswirtschaft]“; „Notwendig ist eine kontinuierliche Prozessmoderation und -begleitung durch
entsprechende Entwicklungsagenturen“ (OstWestfalenLippe Marketing GmbH (Hrsg.) (2003),
Gesundheitswirtschaft in OstWestfalenLippe - Stärken, Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten, Bielefeld.
67
Landkreis Osnabrück
den bestehenden Wirtschaftsförderungsaktivitäten des Landkreises erforderlich.
-
Entsprechend müssen sich die Aktivitäten des Managements der Brancheninitiative an den Bedürfnissen der Unternehmen, Einrichtungen und der übrigen
Akteure der regionalen Gesundheitswirtschaft orientieren und diese miteinbeziehen.
... Orientierung an den
Bedürfnissen der Akteure
-
Auf Grund der starken regionalen Verflechtungsbeziehungen kann die Brancheninitiative nicht alleine auf den Landkreis Osnabrück beschränkt bleiben.
Eine enge Einbeziehung der Stadt Osnabrück und der dort ansässigen Akteure
ist mittelfristig unverzichtbar.
... enge Einbeziehung der
Stadt Osnabrück
-
Die Brancheninitiative muss durch einen (personell schlanken) Fachbeirat begleitet werden, in dem mindestens je ein Vertreter aus allen Bereichen der regionalen Gesundheitswirtschaft sitzt.
... Etablierung von einem
begleitenden Fachbeirat
Die Umsetzung der Brancheninitiative ist nur durch eine öffentliche Anschubfinanzierung zu ermöglichen. Inwieweit mittelfristig ein Finanzierung durch beitragzahlende Mitgliedschaften der Einrichtungen und Unternehmen der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück zu realisieren sein wird, ist vor allem davon abhängig, inwieweit die Akteure von den Dienstleistungen und strategischen Aktivitäten der Brancheninitiative konkret profitieren.
Öffentliche Anschubfinanzierung notwendig mittelfristig Gewinnung
beitragzahlender Mitglieder
68
Gesundheitswirtschaft
A-1
Landkreis Osnabrück
Anhang
Literatur
AFW – Arbeitskreis Freizeitwirtschaft im Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln (2001), Fitness,
Shopping und Spiel, in: Die Freizeitwirtschaft, Heft 2/2001, Köln.
BASYS Beratungsgesellschaft für angewandte Systemforschung und NIW (2003), Entwicklungspotenziale der Gesundheitswirtschaft in Niedersachsen, Gutachten für das Niedersächsische
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Augsburg/Hannover (unveröffentlicht).
Bruckenberger, Ernst, P.-M. Winkler (2001), Kooperative Regionalisierung der Krankenversorgung
in Niedersachsen, Niedersächsisches Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales (Hrsg.),
Hannover.
Bruckenberger, Ernst (2000), Integrierte oder intrigante Versorgung?, in: Krankenhaus-Umschau,
Sonderheft 12 / 2000.
Bucksteeg, M.; Bornemann, H. (Prognos) (2003), Der Wirtschaftsstandort Landkreis Osnabrück auf
dem Prüfstand: Branchenentwicklung, Perspektiven und Herausforderungen für die Zukunft.
Gutachten im Auftrag der oleg.
Danielsson, Johanna, Martin Lohmann (Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V., F.U.R)
(2002), Gesundheitsreisen, Wellness, Fitness und Kur, Kiel.
Deutscher Bundestag (1998), Demographischer Wandel – Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik, Zweiter Zwischenbericht der EnqueteKommission, Bundestag-Drucksache 13/11460, Bonn.
Deutscher Heilbäderverband (2002), Wellness im Kurort - Positionspapier des Deutschen Heilbäderverbandes, Bonn.
Deutscher Tourismusverband e.V. (Hrsg.) (2002), Praxisleitfaden Wellness, Neue Fachreihe - Heft
27, Bonn.
DIW – Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (2001), Wirtschaftliche Aspekte der Märkte für
Gesundheitsdienstleistungen, Berlin.
Europäisches Tourismus Institut GmbH an der Universität Trier (2003), Vergleichende Kurortanalyse Niedersachsen, Trier.
GEK – Gmünder Ersatzkasse (2003), Gesundheitsreport 2003, Gmünden.
Hilbert, Josef, R. Fretschner, A. Dülberg (2002), Rahmenbedingungen und Herausforderungen der
Gesundheitswirtschaft, Gelsenkirchen.
Jung, H.-U. (2002), Wirtschaftlicher Strukturwandel und regionale Entwicklung im Landkreis Osnabrück, Hannover.
Landkreis Osnabrück (2002), Örtlicher Pflegeplan, Osnabrück.
Lehr, Ursula (2001), Senioren heute: Neue Bedürfnisse, neue Märkte, neue Herausforderungen, in:
Heilbad & Kurort, Heft 8/2001, S. 164-170, Gütersloh.
A-2
Gesundheitswirtschaft
Mühlhausen, C. (2003), Megamarkt Gesundheit - Die Schlüsselbranche der Zukunft, Zukunftsinstitut, München.
Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit (2003), Selbststeuerung durch Transparenz, Krankenhausversorgung in Niedersachsen, Hannover.
Niedersächsisches Landesamt für Statistik (2002), Verzeichnis der Krankenhäuser und Vorsorge / Rehabilitationseinrichtungen, Stand 31. Dezember 2001, Hannover.
OstWestfalenLippe Marketing GmbH (Hrsg.) (2003), Gesundheitswirtschaft in OstWestfalenLippe Stärken, Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten, Bielefeld.
Prognos (2002), Deutschland Report 2002-2020, Basel.
REKON (2000), Gesundheitswirtschaft in der Märkischen Region - Potenziale und Perspektiven“,
REKON Branchenreport, Bochum.
Sozialgesetzbuch, Fünftes Buch (V), Gesetzliche Krankenversicherung.
Stadt Osnabrück (o.J.), Seniorenwegweiser, Osnabrück.
Statistisches Bundesamt (1998), Gesundheitsbericht für Deutschland, Wiesbaden.
Statistisches Bundesamt (2002), Gesundheit – Ausgaben 1992 bis 2000, Wiesbaden.
SVRKAG - Sachverständigenrat für die konzertierte Aktion im Gesundheitswesen (1996), Gesundheitswesen in Deutschland: Kostenfaktor und Zukunftsbranche, Sondergutachten 1996, Band
I: Demographie, Morbidität, Wirtschaftlichkeitsreserven und Beschäftigung, Baden-Baden.
SVRKAG - Sachverständigenrat für die konzertierte Aktion im Gesundheitswesen (1997), Gesundheitswesen in Deutschland: Kostenfaktor und Zukunftsbranche, Sondergutachten 1996, Band
II: Fortschritt und Wachstumsmärkte, Finanzierung und Vergütung, Baden-Baden.
SVRKAG - Sachverständigenrat für die konzertierte Aktion im Gesundheitswesen (2000), Bedarfsgerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit, Band I: Zielbildung, Prävention, Nutzerorientierung und
Partizipation - Kurzfassung, Baden-Baden.
WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land mbH (Hrsg.) (2003), Arbeitsmarkbilanzen für das Osnabrücker Land 2002 bis 2020.
A-3
Landkreis Osnabrück
Tabellenanhang
Übersicht A-1a:
Beschäftige in der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück
abs.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Landkreis Osnabrück
30.6.2002
Ant. an
SVB je
Veränderung 1998 - 2002
SVB insg.,
Einw,
abs.
in %
D in %
Abw. in
D = 100
D = 100
(JD)
(JD)
%-Pkt.
Krankenhäuser
Arztpraxen (ohne Zahnarztpraxen)
Zahnarztpraxen
Gesundheitswesen a.n.g.
Kernbereich d. Gesundheitswirtschaft
5.120
1.180
641
586
8.160
121,5
100,4
97,1
95,8
122,5
96,0
79,4
76,8
75,8
96,9
291
83
-26
179
1.160
1,5
1,8
-1,0
9,5
3,9
1,0
0,8
0,4
7,2
1,4
0,4
1,0
-1,4
2,3
2,5
Pflege- und Wohnheime
Ambulante soziale Dienste
Pflege
2.918
484
3.402
136,9
106,1
131,5
108,3
83,9
104,0
450
107
557
4,3
6,4
4,6
4,1
4,9
4,2
0,2
1,5
0,3
H.v. pharmazeutischen Grundstoffen
H.v. pharmazeutischen Spezialitäten usw.
H.v. pharmazeut. Erzeugnissen
H.v.medizin.Geräten,orthopäd.Vorrichtungen
H.v. augenoptischen Erzeugnissen
H.v. med., orthopäd. u. augenopt. Erz.
Großh.m. pharmaz.Erzeugn.,mediz.Hilsmittel
Apotheken
Einzelh. m. medizin. u. orthopäd. Artikeln
Vorleistungsbereich d. Gesundheitswirtsch.
0
417
417
493
10
503
216
633
134
1.903
0,0
130,2
103,7
103,8
16,5
93,9
97,6
142,5
142,3
112,1
0,0
103,0
82,0
82,1
13,0
74,3
77,2
112,6
112,5
88,7
0
-36
-36
.
.
43
89
108
57
261
0,0
-2,0
-2,0
.
.
2,3
14,2
4,8
14,9
3,8
3,7
2,6
2,8
0,7
0,1
0,7
2,9
3,2
4,1
2,3
-3,7
-4,7
-4,9
.
.
1,6
11,3
1,6
10,8
1,5
71
80
92
243
89,5
60,9
109,9
82,6
70,7
48,2
86,9
65,3
14
2
24
40
5,6
0,6
7,8
4,6
6,7
7,8
13,9
9,0
-1,1
-7,1
-6,1
-4,4
13.075
116,3
92,0
1.385
2,8
2,3
0,5
94.547
100,0
79,1
3.954
1,1
0,3
0,7
Betrieb v. Sportanlagen
Erbringung v. sonst. Dienstl. des Sports
Bäder, Saunas, Solarien u.ä.
sonst. Gesundheitswirtschaft
Gesundheitswirtschaft insgesamt
SVB insgesamt
Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen – ICF3 - IAB-Beschäftigtendatenbank -,
eigene Berechnungen
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
A-4
Übersicht A-1b:
Gesundheitswirtschaft
Beschäftige in der Gesundheitswirtschaft in der Stadt Osnabrück
abs.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Osnabrück, Stadt
30.6.2002
Ant. an
SVB je
Veränderung 1998 - 2002
SVB insg.,
Einw,
abs.
in %
D in %
Abw. in
D = 100
D = 100
(JD)
(JD)
%-Pkt.
Krankenhäuser
Arztpraxen (ohne Zahnarztpraxen)
Zahnarztpraxen
Gesundheitswesen a.n.g.
Kernbereich d. Gesundheitswirtschaft
4.664
1.225
464
345
7.022
127,4
120,0
81,0
64,9
121,4
190,4
179,4
121,0
97,0
181,4
348
56
-32
72
768
2,0
1,2
-1,7
6,0
2,9
1,0
0,8
0,4
7,2
1,4
0,9
0,4
-2,0
-1,2
1,5
Pflege- und Wohnheime
Ambulante soziale Dienste
Pflege
1.907
442
2.349
103,0
111,6
104,5
153,9
166,7
156,2
213
187
400
3,0
14,7
4,8
4,1
4,9
4,2
-1,1
9,8
0,5
H.v. pharmazeutischen Grundstoffen
H.v. pharmazeutischen Spezialitäten usw.
H.v. pharmazeut. Erzeugnissen
H.v.medizin.Geräten,orthopäd.Vorrichtungen
H.v. augenoptischen Erzeugnissen
H.v. med., orthopäd. u. augenopt. Erz.
Großh.m. pharmaz.Erzeugn.,mediz.Hilsmittel
Apotheken
Einzelh. m. medizin. u. orthopäd. Artikeln
Vorleistungsbereich d. Gesundheitswirtsch.
.
.
2
.
.
567
182
324
94
1.169
.
.
0,6
.
.
121,9
94,7
84,0
114,9
79,3
.
.
0,9
.
.
182,2
141,6
125,4
171,7
118,5
.
.
1
.
.
28
-19
63
9
82
.
.
18,9
.
.
1,3
-2,5
5,6
2,5
1,8
3,7
2,6
2,8
0,7
0,1
0,7
2,9
3,2
4,1
2,3
.
.
16,1
.
.
0,6
-5,3
2,3
-1,5
-0,5
56
111
167
334
81,2
97,3
229,8
130,6
121,4
145,4
343,3
195,2
34
25
33
92
26,3
6,6
5,7
8,4
6,7
7,8
13,9
9,0
19,6
-1,2
-8,3
-0,7
10.550
108,1
161,5
1.018
2,6
2,3
0,2
82.116
100,0
149,4
2.765
0,9
0,3
0,5
Betrieb v. Sportanlagen
Erbringung v. sonst. Dienstl. des Sports
Bäder, Saunas, Solarien u.ä.
sonst. Gesundheitswirtschaft
Gesundheitswirtschaft insgesamt
SVB insgesamt
Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen – ICF3 - IAB-Beschäftigtendatenbank -,
eigene Berechnungen
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
A-5
Übersicht A-1c:
Landkreis Osnabrück
Beschäftige in der Gesundheitswirtschaft im Osnabrücker Land (Stadt und
Landkreis)
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Osnabrücker Land (St. + LK)
am 30.6.2002
abs.
Ant. an
SVB je
Veränderung 1998 - 2002
SVB insg.,
Einw,
abs.
in %
D in %
Abw. in
D = 100
D = 100
(JD)
(JD)
%-Pkt.
Krankenhäuser
Arztpraxen (ohne Zahnarztpraxen)
Zahnarztpraxen
Gesundheitswesen a.n.g.
Kernbereich d. Gesundheitswirtschaft
9.784
2.405
1.105
931
15.182
124,2
109,5
89,6
81,5
122,0
125,7
110,9
90,7
82,5
123,5
639
139
-58
251
1.928
1,7
1,5
-1,3
8,2
3,5
1,0
0,8
0,4
7,2
1,4
0,7
0,7
-1,6
1,0
2,0
Pflege- und Wohnheime
Ambulante soziale Dienste
Pflege
4.825
926
5.751
121,2
108,7
119,0
122,6
110,0
120,4
663
294
957
3,8
10,0
4,7
4,1
4,9
4,2
-0,3
5,1
0,4
H.v. pharmazeutischen Grundstoffen
H.v. pharmazeutischen Spezialitäten usw.
H.v. pharmazeut. Erzeugnissen
H.v.medizin.Geräten,orthopäd.Vorrichtungen
H.v. augenoptischen Erzeugnissen
H.v. med., orthopäd. u. augenopt. Erz.
Großh.m. pharmaz.Erzeugn.,mediz.Hilsmittel
Apotheken
Einzelh. m. medizin. u. orthopäd. Artikeln
Vorleistungsbereich d. Gesundheitswirtsch.
.
.
419
.
.
1.070
398
957
228
3.072
.
.
55,8
.
.
107,0
96,3
115,3
129,6
96,9
.
.
56,5
.
.
108,3
97,5
116,7
131,2
98,1
.
.
-35
.
.
71
70
171
66
343
.
.
-2,0
.
.
1,7
5,0
5,0
8,9
3,0
3,7
2,6
2,8
0,7
0,1
0,7
2,9
3,2
4,1
2,3
.
.
-4,8
.
.
1,1
2,1
1,8
4,9
0,7
127
191
259
577
85,6
77,8
165,6
104,9
86,7
78,8
167,7
106,2
48
27
57
132
12,6
3,9
6,4
6,7
6,7
7,8
13,9
9,0
5,9
-3,9
-7,5
-2,3
23.625
112,5
113,9
2.403
2,7
2,3
0,4
176.663
100,0
101,2
6.719
1,0
0,3
0,6
Betrieb v. Sportanlagen
Erbringung v. sonst. Dienstl. des Sports
Bäder, Saunas, Solarien u.ä.
sonst. Gesundheitswirtschaft
Gesundheitswirtschaft insgesamt
SVB insgesamt
Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen – ICF3 - IAB-Beschäftigtendatenbank -,
eigene Berechnungen
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
A-6
Übersicht A-2:
Gesundheitswirtschaft
Betten nach Fachabteilungen in Akut-Krankenhäusern sowie Vorsorgeund Rehabilitationskliniken
Akut-Krankenhäuser
Vorsorge und
Rehabilitationskliniken
Landkreis
Osnabrück
Stadt
Osnabrück
Landkreis
Osnabrück
Stadt
Osnabrück
Augenheilkunde
38
47
-
-
Chirurgie
489
365
-
-
Frauenheilkunde
86
88
-
-
Geburtshilfe
78
52
-
-
Hals-Nasen-Ohren
44
73
-
-
-
3
40
-
Herzchirurgie
121
-
-
-
Innere Medizin
786
413
487
-
Kinderchirurgie
-
-
-
-
Kinderheilkunde
-
148
48
-
Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie
-
43
-
-
Neurochirurgie
-
88
-
-
52
107
-
-
Fachabteilungen
Haut- u. Geschlechtskrankheiten
Neurologie
40
Neurologische Frührehabilitation
45
-
8
-
-
170
-
980
-
Plastische Chirurgie
-
-
-
-
Strahlentherapie
-
58
-
-
10
66
-
-
1.874
1.599
1.555
45
-
32
-
-
Psychiatrie
70
372
308*)
23
Psychosomatik (Psychotherapeut. Medizin)
20
-
267
-
-
-
60
-
90
404
635
23
1.964
2.003
2.190
68
Nukleartherapie
Orthopädie
Urologie
Summe somatisch
Kinder- u. Jugendpsychiatrie
Kommunikationsstörungen
Summe psychiatrisch
Summe gesamt
*) überwiegend Suchtkrankheiten
Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Stand 31.12.2002 - eigene Berechnungen
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
A-7
Übersicht A-3:
Landkreis Osnabrück
Akut-Krankenhäuser im Osnabrücker Land
Krankenhaus
Ankum
Marien Hospital Ankum-Bersenbrück
Bad Rothenfelde
Augenklinik Dr. Georg
Johann-Wilhelm-RitterKlinik
Schüchtermann-Klinik
Bramsche
JohanniterKrankenhaus GmbH
Träger
Ist-Betten
Kath. Gemeinde
Ankum
Chirurgie, Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Innere
Medizin
Dr. med. Ehrhardt
J.-W.-Ritter-Klinik
GmbH & Co.KG
SchüchtermannSchiller’sche
Kliniken
Augenheilkunde
Innere Medizin, Dermatologie, Allergologie
Herzchirurgie, Kardiologie
161
Hann. Genossenschaft des Johanniterordens
Chirurgie, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere
Medizin, Orthopädie
132
Chirurgie, Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Hals-,
Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere Medizin, Urologie
152
Chirurgie, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere
Medizin
Chirurgie (u.a. Allgemein- und Unfallchirurgie),
Frauenheilkunde (u.a. Senologie), Geburtshilfe,
Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere Medizin,
Orthopädie
120
Christliches Klinikum Melle GmbH
Christliches Klinikum Melle GmbH
Chirurgie, Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Innere
Medizin
Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere Medizin,
Orthopädie
141
Kinderhospitalverein
Osnabrück
öffentlicher Träger:
Klinikum Osnabrück
GmbH
Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendpsychiatrie
112
Chirurgie (u.a. Allgemein-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Plastische
Operationen), Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Innere
Medizin (u.a. Kardiologie, Pulmologie, Nephrologie,
Angiologie, Intensivmedizin, Gastroenterologie,
Hepatologie, Stoffwechselerkrankungen, Endkrinologie, Rheumatologie, Infektiologie, Onkologie, Hämatologie, Immunologie), Neurologie, Urologie
Augenheilkunde, Chirurgie (u.a. Allgemein- und
Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie, Unfall-, Hand-,
Wiederherstellungschirurgie), Frauenheilkunde,
Geburtshilfe, Innere Medizin (u.a. Allgemeine Innere
Medizin, Gastroenterologie, Kardiologie), Kinderheilkunde, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Intensivmedizin, Radiologie
Psychiatrie, Suchtkrankheiten
608
Dissen a. T.W.
AlbertinenDiakoniewerk OsKrankenhaus
nabrück e.V.
Georgsmarienhütte
Diakonie-Krankenhaus Diakoniewerk Osnabrück e.V.
Franziskus-Hospital
St. Georgs- Stift
Harderberg
e.V. Thuine
Melle
Ev. Krankenhaus Melle
GmbH
Krankenhaus St. Matthäus GmbH
Osnabrück, Stadt
Kinderhospital Osnabrück
Klinikum Osnabrück
Fachabteilungen
Marienhospital
Osnabrück
Bischöflicher Stuhl
zu Osnabrück
Niedersächsisches
Landeskrankenhaus
Osnabrück
Paracelsus-Klinik
Land
Niedersachsen
Paracelsus-Kliniken Augenheilkunde, Chirurgie, Hals-, Nasen-, OhrenDeutschland GmbH heilkunde, Haut- und Geschlechtskrankheiten, Innere Medizin, Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Neurochirurgie, Neurologie, Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Urologie
130
38
20
342
160
571
372
340
A-8
Krankenhaus
Ostercappeln
Krankenhaus
St. Raphael
Quakenbrück
Christliches
Krankenhaus
Träger
Gesundheitswirtschaft
Fachabteilungen
Ist-Betten
St. Georgs-Stift e.V. Chirurgie, Frauenheilkunde, Innere Medizin, GeThuine
burtshilfe
190
Christliches
Krankenhaus
Quakenbrück e.V.
380
Chirurgie (u.a. Allgemein- u. Gefäßchirurgie, Unfall-/
Wiederherstellungschirurgie, Neurochirurgie), Hals-,
Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere Medizin (u.a. Allgemeine Innere Medizin, Magen- u. Darmerkrankungen, Kardiologie, Angiologie, Pneumologie),
Allergologie, Schlafmedizin, Diabeteszentrum, Neurologie, Psychiatrie
Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Stand 31.12.2002 – eigene Erhebungen
A-9
Übersicht A-4:
Vorsorge- und Rehabilitationskliniken im Osnabrücker Land
Ort und Name der
Einrichtung
Badbergen
Fachkrankenhaus für
Alkoholkranke Männer Haus Möhringsburg
Bissendorf
Rehabilitationsklinik
Werscherberg,
Träger
Klinik Münsterland
Parkklinik
SchüchtermannKlinik
Teutoburger-WaldKlinik
Osnabrück, Stadt
Klinikum Osnabrück
GmbH
Rehabilitationszentrum Haus am
Hesselkamp
Art der Einrichtung /
Fachabteilungen
aufge- Versorgungsstellte vertrag nach
Betten § 111 SGB V
Diakonisches Werk Abhängigkeitserkrankungen, Psychotheim Sprengel Osna- rapie und Psychiatrie für alkoholkranke
brück
Männer
35
nein
AWO Bezirksverband Weser-Ems
e.V.
60
ja
216
ja
u.a. Psychosomatik, Herz-, Kreislauferkrankungen, Rheuma
68
nein
Abhängigkeitserkrankungen, Psychiatrie
130
ja
Psychosomatik, Abhängigkeitserkrankungen
Psychosomatik, Psychotherapie
110
ja
100
ja
Orthopädie, Rheumatologie
227
ja
99
ja
40
ja
48
ja
154
ja
190
ja
295
ja
179
ja
206
ja
45
ja
23
ja
Bad Essen
Charlottenburg-Klinik Dr. Becker KlinikGesellschaft
Evangelisches Kur- Heim und Werk des
zentrum Für Frauen Frauenwerks der
und Kinder Haus
ev.-luth. LandeskirSonnenwinkel
che Hann. e.V.
ParacelsusParacelsus-Kliniken
Berghofklinik
Deutschland GmbH
Paracelsus- Wiehen- Paracelsus-Kliniken
gebirgsklinik
Deutschland GmbH
ParacelsusParacelsus-Kliniken
Wittekindklinik
Deutschland GmbH
Bad Iburg
SchüchtermannDörenberg-Klinik
Schiller’sche Kliniken
Sonnenhof Bad Iburg Raimund Bisping
Bad Rothenfelde
J.-W.-Ritter-Klinik
J.-W.-Ritter-Klinik
GmbH & Co. KG
Kinder-Reha-Klinik
Uwe Korb
Am Wellengarten
Klinik im Kurpark
Landkreis Osnabrück
Psychosomatik, Sprach-, Sprech-, Stimmund Hörstörungen, Tinnitus, Morbus
Meniére, Hyperakusis
Orthopädie, Rheumatologie
Kardiologie, Orthopädie, Psychosomatik
Dermatologie, Allergologie, Umweltmedizin
Atemwege, Ernährungsstörungen (Adipositas), Haltungs- und Bewegungsstörungen, Dermatologie, Psychosomatik für
Kinder
Klinik am
Dialyse, Orthopädie, Hyperbare SauerBirkenkamp GmbH stofftherapie, Zahnimplantologie, Psychotherapie/ Psychosomatik, Ernährungstherapie
LVA Westfalen
Orthopädie, Rheumatologie, Schmerztherapie, Sporttherapie, Psychotherapie
Orthopädie, Rheumatologie, AnschlussReinhard Dengg
heilbehandlungen (AHB), Psychotherapie/ Psychosomatik, Interdisziplinäre
Schmerztherapie, Innere Begleiterkrankungen
SchüchtermannKardiologie, Herzchirurgie, Sportmedizin
Schiller’sche
Kliniken
LVA Hannover
Innere Medizin, Kardiologie,
Sportmedizin, Sozialmedizin
Klinikum Osnabrück Neurologische Frührehabilitation
GmbH
Osnabrücker Verein Psychologie/ Psychiatrie
zur Hilfe für seelisch
Behinderte e.V.
A - 10
Ort und Name der
Einrichtung
Wallenhorst
TWG Nettetal Therap. Gemeinschaft
Fachklinik,
Wallenhorst
Träger
Caritasverband
Osnabrück e.V.
Gesundheitswirtschaft
Art der Einrichtung /
Fachabteilungen
Abhängigkeitserkrankungen, Psychotherapie und Psychiatrie für drogen-, medikamenten- und mehrfachabhängige Männer
Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Stand 31.12.2002 – eigene Erhebungen
aufge- Versorgungsstellte vertrag nach
Betten § 111 SGB V
33
ja
A - 11
Übersicht A-5a:
Landkreis Osnabrück
Pflegeheime im Osnabrücker Land (stationäre Dauerpflege), z.T. mit eingestreuter Kurzzeitpflege (gekennzeichnet mit K)
Einrichtung
Artland, SG
Ev.-luth. St. Sylvester-Stift, Grüne Str. 24,
49610 Quakenbrück
Diakonische Stiftung Bethanien (Lötzen) Quakenbrück
Lötzener Str. 14, 49610 Quakenbrück
Bad Essen
Altenheim St. Josef, Franz-Martin-Str. 9,
49152 Bad Essen
Simeon und Hanna, Gräfin-Else-Weg 7,
49152 Bad Essen
Haus Wiesental, Hüseder Str. 123,
49152 Bad Essen
Haus am Wiehengebirge, Bornweg 32,
49152 Bad Essen
Vitalis Wohnpark, Am Freibad 5,
49152 Bad Essen
Bad Iburg, Stadt
Christophorusheim, Am Gografenhof 6,
49186 Bad Iburg
St. Franziskus-Haus, Kleestr. 2,
49186 Bad Iburg
Bad Laer
St. Antoniushaus, Antoniusstr. 15,
49196 Bad Laer
Blomberg-Klinik, Remseder Str. 3,
49196 Bad Laer
Bad Rothenfelde
Seniorenresidenz Rieger, Wellengartenstr. 4-6,
49214 Bad Rothenfelde
Altenpflegeheim Oostdam, Parkstr. 9,
49214 Bad Rothenfelde
Seniorenwohnsitz Villa Quisisana, Osnabrücker Str. 23,
49214 Bad Rothenfelde
Haus Schlüter, Altenpflegeheim f. psychisch veränderte
Menschen, Ulmenallee 30, 49214 Bad Rothenfelde
Bersenbrück, SG
St. Antoniusstift, Am Buschbach 6,
49594 Alfhausen
Henry-Dunant-Altenheim, Rosenweg 10,
49577 Ankum
St. Josefsstift, Hasestr. 1,
49593 Bersenbrück
Belm
Haus St. Marien, Astruper Weg 51,
49191 Belm
Bissendorf
Haus am Lechtenbrink, Stadtweg 6 a,
49143 Bissendorf
Bohmte
Altenheim St. Agnes, Hauptstr. 12,
49163 Bohmte
Seniorenzentrum Bohmte, Gartenstr. 12,
49163 Bohmte
Haus Große Westerkamp, Dammer Str. 21,
49163 Bohmte-Hunteburg
Träger
Plätze
Ev.-luth. St. Sylvester-Stift, Quakenbrück
Diakonische Stiftung Bethanien
88
K
32
Mutterhaus der Franziskanerinnen,
Thuine
Diakonieverein Bad Essen e.V.
26
M. Sachse-Onken
Jürgen Helm, Bad Essen
Vitalis Wohnpark GmbH& Co. KG
83
K
55
23
K
92
K
Verein ev. Christopherusheim e. V.,
Bad Iburg
Kath. Kirchengemeinde St. Clemens,
Bad Iburg
69
Kath. Kirchengemeinde St. Antonius,
Bad Laer-Remsede
Blomberg-Klinik GmbH & Co. KG
44
K
143
K
Christian Rieger, Bad Rothenfelde
28
Johannes Oostdam, Bad Rothenfelde
15
Claus Appelmann, Bad Rothenfelde
Herr Schlüter, Bad Rothenfelde
46
K
Nur
Wohnfälle
100
Kath. Kirchengemeinde St. Johannis,
Alfhausen
DRK-Kreisverband OS-Nord Bersenbrück
Kath. Kirchengemeinde St. Vincentius,
Bersenbrück
38
K
55
K
76
K
Haus St. Marien e. V., Belm
87
Ev. Pflege Partner Jeggen e. V.
84
K
Kath. Kirchengemeinde Hl. Dreifaltigkeit, Bohmte-Hunteburg
Seniorenzentrum GmbH, Bohmte
33
Barbara Boros, Bohmte-Hunteburg
111
16
K
A - 12
Einrichtung
Bramsche, Stadt
Altenwohnzentrum der AWO, Moselstr. 6,
49565 Bramsche
St. Martinushaus, Lindenstr. 32,
49565 Bramsche
Dissen am T.W. , Stadt
Förderkreis Altenheim e. V., Kleine Heue 2 – 4,
49201 Dissen a.T.W.
Fürstenau, SG
Haus Lambertus, Fürstenauer Damm 2,
49626 Berge
Richard-Hengst-Heim des DRK, Segelfortstr. 35,
49584 Fürstenau
Pastor-Arning-Haus, Konrad-Adenauer-Str. 30,
49584 Fürstenau
St. Reginenstift, Buten Porten 10,
49584 Fürstenau
Georgsmarienhütte, Stadt
Marienheim, Ulmenstr. 11,
49124 Georgsmarienhütte
Altenpflegeheim St. Josefshaus, Oeseder Str. 69,
49124 Georgsmarienhütte
Paul-Gerhardt-Heim, Martin-Luther-Str. 12,
49124 Georgsmarienhütte
Glandorf
Haus Frankenweg, Frankenweg 30,
49219 Glandorf
Hagen am T.W.
St. Anna-Stift, Natruper Str. 11,
49170 Hagen a.T.W.
Melle, Stadt
St. Konradheim, St. Konradstr. 1,
49326 Melle
Fritz-Kamping-Haus, Kampingring 4,
49328 Melle
DRK Altenheim „Hardach-Stift“, Henri-Dunant-Str. 1,
49324 Melle
Stiftung Ev. Altenzentrum Neuenkirchen, Lange Str. 21,
49326 Melle
Seniorenheim Wiehengebirgshof, Kellenbergstr. 7,
49328 Melle
Neuenkirchen, SG
St. Elisabeth-Stift, Lindenstr. 8 – 10,
49586 Neuenkirchen
Osnabrück, Stadt
Bischof-Lilje Altenzentrum, Rehmstr. 79-83,
49080 Osnabrück
Caritas Alten- und Pflegeheim St. Franziksus,
Bassumer Str. 36, 49088 Osnabrück
Haus am Bürgerpark, Veilchenstr. 22-24,
49088 Osnabrück
Haus am Schölerberg, Iburger Str. 181 a,
49082 Osnabrück
Haus Dorette, Natruper Str. 14 a,
49076 Osnabrück
Haus Ledenhof, Am Ledenhof 2,
49074 Osnabrück
Gesundheitswirtschaft
Träger
Plätze
AWO Bezirksverband Weser-Ems e.
V., Oldenburg
Kath. Kirchengemeinde St. Martinus,
Bramsche
97
K
14
Förderkreis Altenheim Dissen e. V.
59
Kath. Kirchengemeinde Berge
DRK-Kreisverband Osnabrück-Nord,
Bersenbrück
Ev. Krankenhausverein e. V. Fürstenau
Kath. Pfarrgemeinde St. Katharina,
Fürstenau
33
K
46
K
42
K
40
K
Kath. Kirchengemeinde Herz-Jesu,
Georgsmarienhütte
Kath. Kirchengemeinde Peter und
Paul, Georgsmarienhütte
Ev.-luth. Lutherkirchengemeinde Georgsmarienhütte
41
K
57
K
66
K
Haus Frankenweg GmbH, Glandorf
78
Kath. Kirchengemeinde St. Martinus,
Hagen
60
K
Kath. Kirchengemeinde MelleWellingholzhausen
Ev.-luth. Kirchengemeinde Melle-Buer
66
K
77
DRK-Kreisverband Melle
91
Ev.-luth. ChristophorusKirchengemeinde Neuenkirchen
Uta Landwehrmeyer, Melle
73
K
35
Kath. Kirchengemeinde St. Laurentius,
Neuenkirchen
72
K
Diakoniewerk Osnabrück e.V.
146
Caritasverband für die Diozese Osnabrück
Stadt Osnabrück
62
K
169
K
100
Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband
Weser-Ems
Frauenheim zu Osnabrück e.V.
Ev. Luth. Kirchenkreis Osnabrück
60
91
A - 13
Einrichtung
Haus St. Clara, Schillerstr. 14,
49074 Osnabrück
Hermann-Bonnus-Haus,
Rheiner Landstr. 147, 49078 Osnabrück
Heywinkelhaus, Bergstr. 31-33,
49076 Osnabrück
Küpper-Menke-Stift, Sedanstr. 76,
49076 Osnabrück
Paulusheim, Magdalenenstr. 49,
49082 Osnabrück
Pro Seniore, Wilhelm von Euch Str. 2,
49090 Osnabrück
Wallenhorst
Altenpflegeheim St. Raphael, Bergstr. 8,
49134 Wallenhorst
St. Josefshaus, Wetrihstr. 4,
49134 Wallenhorst
Landkreis Osnabrück
Träger
Plätze
Kongregation der Franziskanerin Thuine e.V.
Diakoniewerk Osnabrück e.V.
40
St. Marien Kirchengemeinde
Diakoniewerk Osnabrück e.V.
Bischöfliches Generalvikariat
104
K
128
137
K
92
Pro Seniore Unternehmensgruppe
115
K
Kath. Kirchengemeinde St. Josef,
Hollage
Genossenschaft der Missionsschwester Osnabrück
44
K
85
A - 14
Übersicht A-5b:
Gesundheitswirtschaft
Pflegeheime im Osnabrücker Land (Kurzeitpflege)
Einrichtung
Artland, SG
Ev.-luth. St. Sylvester-Stift, Grüne Str. 24,
49610 Quakenbrück
Bad Essen
Simeon und Hanna, Gräfin-Else-Weg 7,
49152 Bad Essen
Haus am Wiehengebirge, Bornweg 32
49152 Bad Essen
Vitalis Wohnpark, Am Freibad 5
49152 Bad Essen
Bad Iburg, Stadt
St. Franziskus-Haus, Kleestr. 2
49186 Bad Iburg
Bad Laer
St. Antoniushaus, Antoniusstr. 15
49196 Bad Laer
Blomberg-Klinik, Remseder Str. 3
49196 Bad Laer
Bersenbrück, SG
St. Antoniusstift, Am Buschbach 6
49594 Alfhausen
Henry-Dunant-Altenheim, Rosenweg 10
49577 Ankum
St. Josefsstift, Hasestr. 1
49593 Bersenbrück
Bissendorf
Haus am Lechtenbrink, Stadtweg 6 a
49143 Bissendorf
Bohmte
Altenheim St. Agnes, Hauptstr. 12
49163 Bohmte
Haus Große Westerkamp, Dammer Str. 21
49163 Bohmte-Hunteburg
Bramsche, Stadt
Altenwohnzentrum der AWO, Moselstr. 6
49565 Bramsche
Johanniter Krankenhaus, Hasestr. 16 –18
49565 Bramsche
Dissen am T.W., Stadt
Albertinenkrankenhaus Dissen a.T.W., Robert-Koch-Str.
49201 Dissen a.T.W.
Fürstenau, SG
Haus Lambertus, Fürstenauer Damm 2
49626 Berge
Richard-Hengst-Heim des DRK, Segelfortstr. 35
49584 Fürstenau
Pastor-Arning-Haus, Konrad-Adenauer-Str. 30
49584 Fürstenau
St. Reginenstift, Buten Porten 10
49584 Fürstenau
Georgsmarienhütte, Stadt
Marienheim, Ulmenstr. 11
49124 Georgsmarienhütte
Altenpflegeheim St. Josefshaus, Oeseder Str. 69
49124 Georgsmarienhütte
Träger
Plätze
Ev.-luth. St. Sylvester-Stift, Quakenbrück
5
Diakonieverein Bad Essen e.V.
2
Jürgen Helm, Bad Essen
8
Vitalis Wohnpark GmbH& Co. KG
5
Kath. Kirchengemeinde St. Clemens, Bad Iburg
6
Kath. Kirchengemeinde St. Antonius, Bad Laer-Remsede
Blomberg-Klinik GmbH & Co. KG
8
10
Kath. Kirchengemeinde St. Johannis, Alfhausen
DRK-Kreisverband OS-Nord Bersenbrück
Kath. Kirchengemeinde St. Vincentius, Bersenbrück
10
Ev. Pflege Partner Jeggen e. V.
4
Kath. Kirchengemeinde Hl. Dreifaltigkeit, Bohmte-Hunteburg
Barbara Boros, Bohmte-Hunteburg
3
2
7
2
AWO Bezirksverband Weser-Ems
e. V., Oldenburg
Johanniter Krankenhaus GmbH,
Bramsche
1
Diakoniewerk Osnabrück e. V
19
Kath. Kirchengemeinde Berge
1
DRK-Kreisverband OsnabrückNord, Bersenbrück
Ev. Krankenhausverein e. V.
Fürstenau
Kath. Pfarrgemeinde St. Katharina,
Fürstenau
1
Kath. Kirchengemeinde Herz-Jesu,
Georgsmarienhütte
Kath. Kirchengemeinde Peter und
Paul, Georgsmarienhütte
10
8
2
5
5
A - 15
Einrichtung
Paul-Gerhardt-Heim, Martin-Luther-Str. 12
49124 Georgsmarienhütte
Hagen am T.W.
St. Anna-Stift, Natruper Str. 11
49170 Hagen a.T.W.
Melle, Stadt
St. Konradheim, St. Konradstr. 1
49326 Melle
DRK Altenheim „Hardach-Stift“, Henri-Dunant-Str. 1
49324 Melle
Stiftung Ev. Altenzentrum Neuenkirchen, Lange Str. 21
49326 Melle
Kurzzeitpflege Buer Heckengang 10
49328 Melle
Neuenkirchen, SG
St. Elisabeth-Stift, Lindenstr. 8 – 10
49586 Neuenkirchen
Osnabrück, Stadt
Caritas Alten- und Pflegeheim St. Franziksus,
Bassumer Str. 36, 49088 Osnabrück
Haus am Bürgerpark, Veilchenstr. 22-24,
49088 Osnabrück
Haus Ledenhof, Am Ledenhof 2,
49074 Osnabrück
Hermann-Bonnus-Haus,
Rheiner Landstr. 147, 49078 Osnabrück
Paulusheim, Magdalenenstr. 49,
49082 Osnabrück
Pro Seniore, Wilhelm von Euch Str. 2,
49090 Osnabrück
Ostercappeln
Kurzzeitpflege Korch, Nordstr. 22
49179 Ostercappeln
Wallenhorst
Altenpflegeheim St. Raphael, Bergstr. 8
49134 Wallenhorst
Landkreis Osnabrück
Träger
Plätze
Ev.-luth. Lutherkirchengemeinde
Georgsmarienhütte
3
Kath. Kirchengemeinde St. Martinus, Hagen
6
Kath. Kirchengemeinde MelleWellingholzhausen
DRK-Kreisverband Melle
3
Ev.-luth. ChristophorusKirchengemeinde Neuenkirchen
Ev.-luth. Kirchengemeinde MelleBuer
24
3
13
Kath. Kirchengemeinde St. Laurentius, Neuenkirchen
14
Caritasverband für die Diözese
Osnabrück
Stadt Osnabrück
10 eingestreute
8 eingestreute
5
Ev. Luth. Kirchenkreis Osnabrück
Diakoniewerk Osnabrück e.V.
Bischöfliches Generalvikariat
8 eingestreute
4
Pro Seniore Unternehmensgruppe
2
Korch, Ostercappeln
7
Kath. Kirchengemeinde St. Josef,
Hollage
5
A - 16
Übersicht A-5c:
Gesundheitswirtschaft
Pflegeheime im Osnabrücker Land (Tagespflege)
Einrichtung
Bad Laer
St. Antoniushaus, Antoniusstr. 15,
49196 Bad Laer
Bersenbrück, SG
St. Antoniusstift, Am Buschbach 6,
49594 Alfhausen
ASD GmbH, Alfred-Eymann-Str. 2 a,
49577 Ankum
Belm
Westerfeld Sozialeinrichtungen, Tagespflege Belm
Lindenstr. 53, 49191 Belm
Georgsmarienhütte, Stadt
Marienheim, Ulmenstr. 11,
49124 Georgsmarienhütte
Hasbergen
Tagespflege Hasbergen, Am Lohkamp 16,
49205 Hasbergen
Hilter am T.W.
„Schwalbennest“, Bielefelder Str. 23,
49176 Hilter a.T.W.
Melle
Stiftung Ev. Altenzentrum Neuenkirchen, Lange Str. 21,
49326 Melle
Osnabrück, Stadt
Tagespflege Schinkel, Paulusheim, Schützenstr. 85,
49084 Osnabrück
Tagespflege Hermann-Bonnus-Haus,
Rheiner Landstr. 147, 49078 Osnabrück
Tagespflege Haus Ledenhof, Am Ledenhof 2,
49074 Osnabrück
Tagespflege Paulusheim, Magdalenenstr. 49,
49082 Osnabrück
Träger
Plätze
Kath. Kirchengemeinde St. Antonius,
Bad Laer-Remsede
14
Kath. Kirchengemeinde St. Johannis,
Alfhausen
ASD GmbH Ankum
10
Westerfeld Sozialeinrichtungen,
Osnabrück
12
Kath. Kirchengemeinde Herz-Jesu,
Georgsmarienhütte
8
Der Bischöfliche Stuhl,
Hasestr. 40 a, Osnabrück
10
Manuela Hinrichsen, Hilter
10
Ev.-luth. ChristophorusKirchengemeinde Neuenkirchen
6
Bischöfliches Generalvikariat
15
Diakoniewerk Osnabrück e.V.
12
Ev. Luth. Kirchenkreis Osnabrück
10
Bischöfliches Generalvikariat
50
15
A - 17
Übersicht A-6:
Landkreis Osnabrück
Zuliefer- und Vorleistungsbetriebe der Gesundheitswirtschaft im Osnabrücker Land (ohne Handwerksbetriebe)
Firma
DDB Service GmbH, Lindenstr. 53, 49152 Bad Essen
Heinrich J. Kesseböhmer KG, Mindener Str. 208,
49152 Bad Essen
REITEL Feinwerktechink GmbH, Senfdamm 20,
49152 Bad Essen
Teutotechnik GmbH, Niedersachsenstr. 7, 49186 Bad
Iburg
Ultra Pharm Medicalprodukte GmbH, Frankfurter Str.
29, 49214 Bad Rothenfelde
DeguDent GmbH, Bürgermeister-Otto-Knapp-Str. 45,
49163 Bohmte
CJD clinic + job-dress GmbH & Co. KG, Blankenburger Str. 21, 49565 Bramsche
Schürmann Rehamode, Roggenkamp 19, 49596
Gehrde
Horst Wendt Maschinenbau GmbH & Co. KG, Oeseder Straße 1, 49124 Georgsmarienhütte,
ID medica GmbH, Roggenkamp 1, 49124 Georgsmarienhütte
OSMO-Anlagenbau Leipzi GmbH, Bielefelder Str. 10,
49124 Georgsmarienhütte
B.Braun Schiwa GmbH und Co KG, Kattenvenner
Straße 32, 49219 Glandorf
Gehrmeyer - Schuchmann Vertrieb und Handel
GmbH, Dütestr. 3, 49205 Hasbergen
Dia plus-minus GmbH, Nordel 1, 49176 Hilter
HANSA-Tiefkühlmenü GmbH & Co., Münsterstr. 9-15,
49176 Hilter
Rodefeld Gerätebau GmbH, Dyckerhoffstr. 4, 49176
Hilter
ARO Artländer GmbH, Ankumerstr. 12, 49577 Kettenkamp
Goschke & LehbrinkGmbH & Co. Apparatebau, Industrielackierungen KG, Nordstr. 30, 49328 Melle
Al Dentes, Pagenstecher Str. 31, 49090 Osnabrück
Brandes & Diesing, Möserstr. 44, 49074 Osnabrück
DIOSNA Dierks & Söhne GmbH, Sandbachstr. 1,
49074 Osnabrück
DK Computer-Vertriebs GmbH, Averdiekstr. 7, 49078
Osnabrück
Fritz Rode GmbH, Hettlicher Masch 22,
49084 Osnabrück
Gehrmeyer-Schuchmann Vertrieb und Handel GmbH,
Averdiekerstr. 1, 49078 Osnabrück
JUMEY Osnabrücker Dampfkesselfabrik GmbH &
Co., Sutthauser Str. 157, 49080 Osnabrück
Profidress Berufsbekleidungen GmbH, Leyer Str. 26,
49076 Osnabrück
WR Berufsmoden GmbH, Pf. 6161, 49094 Osnabrück
Rebotec Rehabilitationsmittel GmbH, Zoppoterweg 1,
49610 Quakenbrück
Klages & Partner GmbH, Wittekindplatz 4, 49134
Wallenhorst
Produkte / Dienstleistungen
Verwaltungsdienstleistungen u.a. auch für soziale
Einrichtungen
Allg. Einrichtungen v. Arztpraxen u. Behandlungsräumen sowie Kur- und Krankenhäusern
Ausstattung f. zahntechnische Bereiche
Notfallkoffer, Notfall-Seminare
Diabetikerbedarf, Inkontinenzbedarf, Stomaversorgung, Medizintechnik
Produkt- und Systemlösungen für Dentallabors, z.B.
Dentalinstrumente etc.
Allg. Arzt- und Schwesternbekleidung
Reha-Mode
Sondermaschinenbau, innovative Laborsysteme für
Pathologie, Histologie und Zytologie
Krankenhosen
Vollentsalzungsanlagen, Elektroanlagen für Krankenhäuser u.a.
Infusions- und Dialyse-Lösungen, Klistiere, Schläuche
für Medizinanwendungen
Elektro-, Kinderrollstühle, Reha-Karren, Sitzhilfen u.a.
Krankenpflege, Rehabilitation, HomeCare
Klinikverpflegung
Schmelzkessel f. Arzneimittelherstellung
Matratzen, Kissen, Decken etc. f. Krankenhäuser/Heime
Photo- und Lichttherapie, Solarien- und Bräunungsgeräte, Bestrahlungsgeräte
Zahntechnik
Reha-Geräte und -mittel
Maschinen und Zubehör f. Pharmaindustrie
Software f. Pharmazeutika, Diagnose, Archivierung v.
Röntgenbildern etc.
Zubehör für Textilpflege in der Alten/Krankenhauspflege (Wäschereibedarf)
Reha-Geräte und -mittel, Gehhilfen etc.
Edelstahlverarbeitung
Berufsbekleidungen
Berufsbekleidungen
Aufstehhilfen, Duschstühle, Gehgestelle, Stehhilfen,
Patientenlifter u.a.
Software f. Krankenhäuser
A - 18
Übersicht A-7:
Gesundheitswirtschaft
Betriebe des Gesundheitshandwerks im Osnabrücker Land
Augenoptiker
Ingrid Brüggen
Uhren- Schmuck- Optik-Studio A. Berling GmbH
Wolfgang Müller
Beermann Optik GmbH
Optik Nasenfahrrad GmbH
Karin Knemeyer
Eike Schomborg
Udo Brinkmann
Bernhard Möller
Frank-Pierre Scriba
Thomas Bödeker
Reiner Siekemeyer
Brillen und Hörgeräte Becker GmbH
Henkel-Augenoptik GmbH
Jürgen Dölle
Olaf Baumann
Bachholz Brillen Uhren und Brillanten
Karsten Thiel
Bernhard Gerdes
Axel Lüdeking
Beermann GmbH
Brillen Studio Leiteritz GmbH
Jürgen Schulte
Katja Beermann
Wilhelm Waldmann
Brillen Leiteritz GmbH
Wolfgang Kappelmann
Klaus-Georg Leiteritz
Wilhelm Waldmann und Ute Hörstkamp GbR
Axel Beckötter
Ewald Steinbreder GmbH Optik Schmuck Uhren
IGA-Optic Böckstiegel GmbH
Optik Winkler GmbH
Rohde- Augenoptik, Inh. Volker Grewe e. K.
Walter Rump
Wilhelm Kleinschmidt GmbH
Apollo-Optik GmbH & Co. KG
Armin Hampel
Brille 49 R. Harbeck GmbH
Brillen Ernst GmbH
Brillen-Mohr GmbH
Brillenstudio Hellern D. Uthoff GmbH
Brillen-Studio-Haste, Rainer Vatthauer u. Dirk Uthoff OHG
`Die Brille`Augenoptik Wienker, Hedwig Wienker GmbH
Ellen Staaks-Oevermann
Fielmann-Optic, Fielmann GmbH & Co.
Franz Huchtkemper
Franz Ripken Augenoptikermeister GmbH
Hartmut Motzek
Karin Wagner
Martin Behrendt
Matthias Lange-Schüllenbach
Hauptstr. 64, 49577 Ankum
Hauptstr. 46, 49577 Ankum
Lindenstr. 60, 49152 Bad Essen
Mühlentor 3, 49186 Bad Iburg
Münsterstr. 2, 49186 Bad Iburg
Bielefelder Str. 4, 49196 Bad Laer
Salinenstr. 39, 49214 Bad Rothenfelde
Salinenstr. 1, 49214 Bad Rothenfelde
Marktring 19-23, 49191 Belm
Bramscher Str. 4, 49593 Bersenbrück
Bramscher Str. 45, 49593 Bersenbrück
Am Thie 9, 49143 Bissendorf
Am Markt 29, 49565 Bramsche
Große Str. 5, 49565 Bramsche
Große Str. 50, 49565 Bramsche
Große Str. 38, 49565 Bramsche
Große Str. 45, 49201 Dissen
Scheerenhof 1, 49201 Dissen
Große Str. 3, 49584 Fürstenau
Hindenburgstraße 24, 49124 Georgsmarienhütte
Hindenburgstr. 30, 49124 Georgsmarienhütte
Schoonebeekstr. 10/12, 49124 Georgsmarienhütte
Oeseder Str. 98, 49124 Georgsmarienhütte
Glückaufstr. 158, 49124 Georgsmarienhütte
Osnabrücker Str. 3 A, 49219 Glandorf
Osnabrücker Str. 3, 49170 Hagen
Osnabrücker Str. 4, 49170 Hagen
Tecklenburger Str. 55, 49205 Hasbergen
Bielefelder Str. 10 A, 49176 Hilter
Mühlenstr. 18, 49324 Melle
Plettenberger Str. 8-10, 49324 Melle
Mühlenstr. 5, 49324 Melle
Meller Str. 15, 49328 Melle
Plettenberger Str. 9, 49324 Melle
Am Kirchplatz 4, 49326 Melle
Mühlenstr. 7, 49324 Melle
Große Str. 68, 49074 Osnabrück
Lotter Str. 128, 49078 Osnabrück
Krahnstr. 49, 49074 Osnabrück
Wesereschstr. 33, 49084 Osnabrück
Krahnstr. 55, 49074 Osnabrück
Lengericher Landstr. 18 a, 49078 Osnabrück
Bramstr. 18, 49090 Osnabrück
Markt 18-19, 49074 Osnabrück
Hasestr. 23, 49074 Osnabrück
Große Str. 3, 49074 Osnabrück
Wesereschstr. 24, 49084 Osnabrück
Johannisstr. 118, 49074 Osnabrück
Schützenstr. 1, 49084 Osnabrück
Johannisstr. 63/64, 49074 Osnabrück
Lotter Str. 102, 49078 Osnabrück
Meller Str. 170, 49082 Osnabrück
A - 19
Mondorf GmbH
Optik Krause OHG
Optik Vatthauer GmbH
Optik-Isermann-GmbH
Peter Meyer
Reiner Harbeck
Stephan Lücke
Udo Exner
Jörg Zeeden
Rudolf Stiening
Brillenmacher R. Harbeck GmbH
Optik Lampe GmbH
Hörgeräteakustiker
Optik Degener und Rose OHG
Thorsten Gerland und Susanne Stahn GbR
Hans-Dieter Gerland und Rainer Nüssing GbR
Hörgeräte Lampe GmbH
Akustik Hermes & Tönsmann OHG
Brigitte Seefeld
Hörgeräte Feyer GmbH
Hörgeräte Kind GmbH u. Co. KG
Hörgeräte-Akustik Hans-Dieter Gerland
Thorsten Gerland
Thorsten Gerland und Hans-Dieter Gerland GbR
Orthopädieschuhmacher
Peter Van Nüss
Thomas und Petra Krursel GbR
Wilfried Fahlkamp
Heinrich Rocho
Reinhard Landwehr
Fritz Heller
Wilhelm Strobeck
Franz Kruse
Hubert Schawe
Martin Woltring
Orthopädie Kormeyer GmbH
Orthopädie-Schuhtechnik Sprekelmeyer GmbH
Ralf Ellermann
Schuhhaus Hch. Zumnorde GmbH & Co. KG
Schuhhaus Wilhelm Risto
Albert Sandmann
Orthopädietechniker
Ankumer Sanitätshaus Karden OHG
Herbert Westerfeld
Franz Broxtermann jun.
Ludger Siebeneck
Sanitätshaus Seidel GmbH
Sanitätshaus Mitschke GmbH
Orthopädie-Völler GmbH
ORM Sanitätshaus Orthopädie & Reha-Service GmbH
RAS GmbH
Sanitätshaus Werner Sieksmeier Orth. Werkstätten GmbH
Adolf Sumser Medizinisches Warenhaus
Brandes & Diesing
Friedrich Mennewisch Ges. f. moderne Orthopädie mbH
Landkreis Osnabrück
Johannisstr. 96, 49074 Osnabrück
Georgstr. 9, 49074 Osnabrück
Große Str. 71, 49074 Osnabrück
Kamp 35-37, 49074 Osnabrück
Krahnstr. 17/18, 49074 Osnabrück
Große Str. 77-79, 49074 Osnabrück
Meller Landstr. 48, 49086 Osnabrück
Johannisstr. 57, 49074 Osnabrück
Langestr. 15, 49610 Quakenbrück
Goldstr. 25- 27, 49610 Quakenbrück
Rathausallee 3, 49134 Wallenhorst
Große Str. 28, 49134 Wallenhorst
Lindenstr. 24, 49152 Bad Essen
Münsterstr. 2, 49186 Bad Iburg
Gilkamp 8 B, 49565 Bramsche
Große Str. 13, 49584 Fürstenau
Mühlenstr. 5, 49324 Melle
Herrenteichstr. 4, 49074 Osnabrück
Domhof 8 a, 49074 Osnabrück
Johannisstr. 87, 49074 Osnabrück
Grüner Brink 8 A, 49074 Osnabrück
Lotter Str. 127, 49078 Osnabrück
Am Natruper Holz 69, 49076 Osnabrück
Nicolaistr. 30, 49152 Bad Essen
Auf der Stöwwe 11 a, 49214 Bad Rothenfelde
Am Mühlenbach 24, 49214 Bad Rothenfelde
Tempelstr. 1, 49626 Berge
Neue Str. 13, 49143 Bissendorf
Mühlenstr. 63, 49324 Melle
Hasestr. 10, 49637 Menslage
Alte Poststr. 11, 49586 Neuenkirchen
Turmstr. 30, 49074 Osnabrück
Blumenstr. 1, 49074 Osnabrück
Buersche Str. 111, 49084 Osnabrück
Martinistr. 79, 49080 Osnabrück
In der Dodesheide 79, 49088 Osnabrück
Große Str. 35/36, 49074 Osnabrück
Lange Str. 33, 49610 Quakenbrück
Fürstenauer Weg 20, 49134 Wallenhorst
Tütinger Str. 14, 49577 Ankum
Lindenstr. 32-34, 49152 Bad Essen
Drostenhof 14, 49186 Bad Iburg
Schlossstr. 4, 49186 Bad Iburg
Große Str. 54, 49565 Bramsche
Große Str. 35, 49201 Dissen
Am Ratshaus 4, 49124 Georgsmarienhütte
Weststr. 1, 49324 Melle
Selhofer Weg 103, 49324 Melle
Kohlbrink 4, 49324 Melle
Möserstr. 52-54, 49074 Osnabrück
Möserstr. 44, 49074 Osnabrück
Tannenburgstr. 61, 49084 Osnabrück
A - 20
Gehrmeyer Orthopädie- und Rehatechnik GmbH
Heinrich Voss KG
Orthopädie Horst Hussmann GmbH
Rolf Langen
Sandra Völler
W. Berk GmbH
Orthopädische Werkstätten Quakenbrück Joseph Vallo
Zahntechniker
Jürgen Harnack
Conlé Dentec GmbH
Norbert Siekmann und Heidi Spieker GbR
Michael Fischer
Wolfgang Schmiegler
Scharte Dental Labor GmbH
Hans Rüter
Art-Dental GmbH
EKO-Dent GmbH & Co. KG
Gerhard Evert Teerling
Michael Kniza
MundWerk Zahntechnik GmbH
Schütte-Walter Zahntechnik GmbH
Karlheinz Koberg
Brunemann Dental Labor GmbH
Konersmann-Dental GmbH
Martin Drop
Holger Schmidt
ML Dental GmbH
Niewald + Gescher GmbH
Rolf Sieckötter
Ulrich Lucas
Waltraud Lohmann
Denta Zahntechnik GmbH
Dentallabor Tüpker + Wolf GmbH
Dental-Laboratorium Reinhard Büker KG
Dentaltechnik Michael Sinnott GmbH
Flemming Dental GmbH
Grosse-Lochtmann + Wagner Zahntechn. Labor GmbH
Hans-Günter Hörschelmann u Isa Hörschelmann GbR
Klaus Plegge Zahntechnik GmbH
Manfred Nieweg Dental-Labor GmbH
ML Zahntechnik GmbH
Neue Zähne Dentallabor GmbH & Co. KG.
Nuss Zahntechnik GmbH
O.D.T. Dental Technik GmbH
OSNA-DENT GmbH & Co. KG
Osterburg Zahntechnik GmbH
Rainer Barthel
Richard Heitmeyer
Schratz Qualident Zahntechnik GmbH
Schwichtenberg Kieferorth. Labor GmbH + Co. KG
Uwe Salowsky
Dentallabor Gerd Kock GmbH & Co. KG
Schulte Dental Technik GmbH
Gesundheitswirtschaft
Averdiekstr. 1, 49078 Osnabrück
Große Str. 90, 49074 Osnabrück
Mindener Str. 199, 49084 Osnabrück
Iburger Str. 28, 49082 Osnabrück
Lohstr. 27, 49074 Osnabrück
Hasestr. 34, 49074 Osnabrück
Lange Str. 64, 49610 Quakenbrück
Rüssel 27, 49577 Ankum
Lönsweg 19, 49152 Bad Essen
Nikolaistr. 13, 49152 Bad Essen
Bielefelder Str. 13, 49186 Bad Iburg
Arkadenstr. 5, 49186 Bad Iburg
Bahnhofstr. 10, 49196 Bad Laer
Osnabrücker Str. 10, 49214 Bad Rothenfelde
Lindenstr. 51 B, 49191 Belm
Im Winkel 10, 49191 Belm
Königsberger Str. 3-5, 49593 Bersenbrück
Jeggener Str. 1 B, 49143 Bissendorf
Münsterstr. 22, 49565 Bramsche
Große Straße 48, 49201 Dissen
Robert-Bosch-Ring 26, 49584 Fürstenau
Wellendorfer Str. 174, 49124 Georgsmarienhütte
Sperberhöhe 22, 49124 Georgsmarienhütte
Zur Waldbühne 3, 49124 Georgsmarienhütte
Josefstr. 5, 49170 Hagen
Schulstr. 29, 49205 Hasbergen
Nordel 5, 49176 Hilter
Krameramtsstr. 26, 49324 Melle
Markt 20, 49324 Melle
Krähenschmiede 8, 49326 Melle
Johannisstr. 136-137, 49074 Osnabrück
Berghoffstr. 3a, 49090 Osnabrück
Goldstr. 29, 49074 Osnabrück
Lortzingstr. 4, 49074 Osnabrück
Wittekindstr. 12, 49074 Osnabrück
Johannisstr. 139, 49074 Osnabrück
Arndtstr. 1, 49078 Osnabrück
Am Haster Berg 33, 49090 Osnabrück
Lotter Str. 80, 49078 Osnabrück
Paul-Leo-Str. 4, 49086 Osnabrück
Natruper Str. 57, 49076 Osnabrück
Haster Weg 155, 49088 Osnabrück
Großhandelsring 3, 49084 Osnabrück
Natruper Str. 10-12, 49076 Osnabrück
Meller Straße 72/74, 49082 Osnabrück
Johannisstr. 92, 49074 Osnabrück
Lipper Winkel 1 A, 49078 Osnabrück
Rosenplatz 23a, 49074 Osnabrück
Bramstr. 38, 49090 Osnabrück
Mönkedieckstr. 8, 49088 Osnabrück
Hansastr. 85, 49134 Wallenhorst
Moorbachstr. 3, 49134 Wallenhorst
A - 21
Übersicht A-8:
Landkreis Osnabrück
Studiengänge am Hochschulstandort Osnabrück
Studiengang / Abschlussarten
Erläuterung
Universität Osnabrück, Fachbereich Humanwissenschaften
Gesundheitswissenschaften / Lehramt
Fachrichtungen Gesundheitswissenschaften, Kosmetologie und
berufsbildende Schulen und Dipl./ Vollstud. Pflegewissenschaften
Cognitive Science /
Erforschung von Geist und Gehirn, Erklärung des menschlichen
Bachelor, Master
Verhaltens, Entwicklung künstlicher intelligenter Systeme
Psychologie / Diplom, Wahlpflichtfach
u.a. Gesundheitspsychologie, Rehabilitationsforschung, Psycho(Lehramt) / Vollstudium
somatik
Psychotherapie / Berufsbegleitender WeiVerhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotheraterbildungsstudiengang
pie, psychoanalytische Verfahren
Universität Osnabrück / Fachbereich Biologie, Chemie
Biologie / Diplom, Lehramt, Bachelor,
u.a. Neurobiologie; Biologie der Zellen, Biologie der Organismen
Master / Vollstudium
Universität Osnabrück / Fachbereich Mathematik/ Informatik
Schwerpunkte Biomathematik, Bioinforma- u.a. Mathematische Modelle medizinischer und biologischer Motik und Neuroinformatik
delle (in Kooperation mit dem Diabetes-Zentrum in Quaken(im Aufbau)
brück),
FH Osnabrück / Fachbereich Wirtschaft
Pflegewissenschaft /
Entwicklung gesundheitsorientierter und qualitätssichernder VerDiplom-Pflegewirt (FH) / Vollstudium
fahren sowie den ethischen und rechtlichen Grundlagen der Pflege
Betriebswirtschaft in Einrichtungen des
u.a. Personalmanagement und Finanzierung/Controlling, ProGesundheitswesens (BiG) / Krankenhaus- zess- und Informationsmanagement, Gesundheitsökonomie und
management / Diplom-Kaufmann (FH) /
Pflegewissenschaft
Vollstudium
MBA Gesundheitsmanagement / Manage- General Management in Dienstleistungsunternehmen, Finanzment & Health / Master of Business Admimanagement und Controlling, Netzwerk- und Prozessmanagenistration (MBA)/ berufsbegleitender postment
gradualer Studiengang
Krankenhausbetriebswirt / BerufsbegleiGesundheitsökonomie, Betriebswirtschaftliche Methodenlehre,
tender Aufbaustudiengang
Betriebswirtschaftslehre der Krankenhäuser, Rechtsnormen im
Krankenhaus
Krankenpflegemanagement / DiplomVermittlung betriebswirtschaftlicher und pflegewissenschaftlicher
Kaufmann (FH) / WeiterbildungsstudienErkenntnisse und Methoden
gang
Pflege- und Gesundheitsmanagement /
Vermittlung betriebswirtschaftlicher Erkenntnisse und Methoden,
die geeignet sind, betriebliche Ziel-, Planungs-, Organisationsberufsbegleitender Diplomstudiengang
und Kontrollsysteme zu entwickeln, modifizieren, implementieren
und evaluieren
Ergotherapie / Physiotherapie / Bachelor of Die Inhalte verknüpfen die theoretische Fundierung mit den Erfordernissen der beruflichen Praxis
Science / Weiterbildungsstudiengang 19
FH Osnabrück / Fachbereich Werkstoffe und Verfahren
Dentaltechnologie /
Ingenieursstudium, welches sowohl theoretische als auch praktiDiplom / Vollstudium
sche Kenntnisse von Material, Verarbeitung, Arbeitsprozessen
sowie aus der Forschung in der Zahntechnik vermittelt
Kath. FH Norddeutschland (in Osnabrück) / Fachbereich Gesundheitspflege
Pflegemanagement / Diplom-Pflegewirt
Vermittlung praxisorientierter, wissenschaftlicher Grundlagen die
(FH) / berufsbegleitend und berufsintegriert Pflege und Weiterentwicklung ihrer leitenden Funktionen
Pflegepädagogik/ Diplom-Pflegepädagoge Gesundheitspflege, Sozialpflege (z.B. Organisation von Aus-,
(FH) / berufsbegleitend und berufsintegriert Fort- und Weiterbildung, spezielle Fachdidaktik etc)
19
soll laut Hochschuloptimierungskonzept der Landesregierung vom Oktober 2003 aufgelöst bzw. verlagert werden
A - 22
Übersicht A 9:
Gesundheitswirtschaft
Studiengänge im Umfeld des Osnabrücker Landes
Studiengang / Abschlussarten
Erläuterung
Universität Oldenburg / Fachbereich Philosophie, Psychologie, Sportwissenschaft
Psychologie / Diplom, Magister Artium
u.a. Psychologie im Gesundheitswesen
(nur Nebenfach) / Vollstudium
Universität Oldenburg/ Fachbereich Physik
Medizinische Physik
u.a. Neurosensorik, Psychoakustik, Spracherkennung und Hörgerätealgorithmen. Enge Zusammenarbeit mit HörTech, InterGK und
dem Hörzentrum Oldenburg
FH Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven/ Standort Oldenburg/ Fachbereich Bauwesen und Geoinformation
Hörtechnik und Audiologie / Diplomu.a. Hörgerätetechnik, Enge Zusammenarbeit mit dem „Hörzentrum
Ingenieur (FH) / Vollstudium
Oldenburg“ u.a.
FH Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven/ Standort Wilhelmshaven/ Fachbereich Ingenieurwissenschaften
Biomedical Engeneering / Diplomu.a. Medizinprodukte zur Diagnose und Therapie von ErkrankunIngenieur (FH) / Vollstudium
gen, Implantate
Medizininformatik/ Diplom-Ingenieur (FH)/ u.a. Medizinische Informatik, Datenverarbeitung und Organisation
Vollstudium
z.B. im Krankenhaus
Medizintechnik / Diplom-Ingenieur (FH)/
Entwicklung und Konstruktion medizinischer Geräte
Vollstudium
FH Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven / Standort Emden / Fachbereich Sozialwesen
Ergotherapie / Physiotherapie / AufbauPraxisorientierter interdisziplinärer Studiengang; Managementmeund Ergänzungsstudiengang (Vollstudithoden gesundheitsbezogener Dienstleistungen
um) (Bachelor)
Logopädie/ Sprachtherapie / Aufbau- und Praxisorientierter interdisziplinärer Studiengang, u.a. Diagnostik
Ergänzungsstudiengang (Vollstudium)
und Therapie, Audiologie
(Bachelor)
Public Health / Postgradualer berufsbePraxisorientierter interdisziplinärer Studiengang; Methoden der
gleitender Masterstudiengang (Master of Steuerung und Finanzierung der medizinischen Versorgung
Public Health)
Hochschule Vechta
Gerontologie / Diplom, Aufbau- und Ermenschliches Altern in all seinen Facetten
gänzungsstudiengang
Universität Münster / Medizinische Fakultät
u.a. Sonderforschungsbereiche wie Entzündungen, Herz-KreislaufMedizin / Staatsexamen/ Vollstudium
Krankheiten und Reproduktionsmedizin
Zahnmedizin / Staatsexamen/ VollstudiFragestellungen aus dem Bereich der Endodontie Prophylaxe
um
(„Zahnputzroboter") Epidemiologische Studien
Psychologie / Diplom / Vollstudium, MaArbeits- und Organisationspsychologie, Klinische Psychologie,
gister Artium (nur Nebenfach)
Pädagogische Psychologie
Universität Münster / Fachbereich Chemie und Pharmazie
Pharmazie / Staatsexamen / Vollstudium Pharmazeutische Chemie, Pharmazeutische Biologie und Phytochemie, Pharmazeutische Technologie
Universität Münster / Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
IKM - Institut für BWL, insb. KrankenSchwerpunktfach Krankenhausmanagement im Rahmen des Wirthausmanagement
schaftswissenschaftlichen Hauptstudiums
An-Institut CKM - Centrum für Krankenhausmanagement
FH Münster / Fachbereich Pflege
Pflegemanagement / Diplom-Pflegewirt / Exemplarische Spezialisierung auf jeweils einen pflegerischen
Vollstudium
Bereich (Krankenhaus, ambulante Dienste und Alten-/ Pflegeeinrichtungen)
Pflegepädagogik / DiplomGesundheitspflege, Sozialpflege (z.B. Organisation von Aus-, FortPflegewissenschaftler / Vollstudium
und Weiterbildung, spezielle Fachdidaktik etc)
FH Münster / Fachbereich Physikalische Technik
Technische Orthopädie /
Bündelung von ingenieurwissenschaftlich-technischem mit mediziDiplom-Ingenieur (FH) / Vollstudium
nisch-klinischer Kompetenz
Physikalische Technik
u.a. Medizingerätetechnik, medizinische Physik und medizinische
Bio- und Gentechnik
A - 23
Studiengang / Abschlussarten
Landkreis Osnabrück
Erläuterung
Universität Bielefeld / Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Health Communication / Bachelor / VollErstausbildung für Gesundheitsberufe mit dem Schwerpunkt Komstudium
munikation
Public Health / Master of Public Health
u.a. Analyse der Aufwendungen einer Gesellschaft für die Gesund(aufbauend auf dem Bachelorheit
Studiengang)
Angewandte GesundheitsVermittlung gesundheitswissenschaftlicher Kenntnisse und Methowissenschaften/ Weiterbildendes Fernden für die Anwendung in der Berufspraxis
studium
FH Bielefeld / Fachbereich Pflege und Gesundheit
Berufspädagogik für Gesundheitsberufe / pädagogische Aufgaben in der Aus-, Fort- und Weiterbildung in
Diplom / Vollstudium
Pflegeberufen
Bachelor- Studiengang Pflege und GeErwerben von Fähigkeiten für die Übernahme von Leitungs- und
sundheit / Bachelor of Science / VollstuSteuerungsaufgaben im Pflege- und Gesundheitsbereich
dium
SAXION Hogeschool Enschede (NL) / Fachbereich für medizinische Hilfsberufe
Physiotherapie /
zweisprachige (deutsch, holländisch) Ausbildung zum BachelorNiederländisches Diplom (Bachelor)
Physiotherapeut
Podotherapie / Vollstudium
Behandlung von Fußproblemen
Universiteit Twente / Institute for Biomedical Technology
Biomedical courses /
Biomedizinische Technologie, Biochemie, Biomedizin, Biophysik,
Undergraduate Course
Medizintechnologie, Rehabilitationstechnologie, u.a.
A - 24
Übersicht A-10:
Gesundheitswirtschaft
Fachschulen für Heilberufe im Osnabrücker Land
Fachschule
Artland, SG
Fachschulen am Christlichen Krankenhaus Quakenbrück e.V., Danziger Strasse 2, 49610 Quakenbrück
Bad Rothenfelde
Eva-Hüser-Schule, Osnabrücker Straße 14,
49124 Bad Rothenfelde
Kolping-Bildungswerk
Dissen
Albertinenkrankenhaus, Fachschule Krankenpflege,
Robert-Koch-Str. 1, 49201 Dissen
Georgsmarienhütte
Klinikum St Georg, Franziskus-Hospital Harderberg,
Alte Rothenfelder Straße 23, 49124 Georgsmarienhütte
Melle
Die Schule für Beruf mit Zukunft, Bildungszentrum
Osnabrück-Melle, Bismarckstraße 32, 49324 Melle
Evangelisches Krankenhaus Melle
Riemsloher Straße 7, 49324 Melle
Stadt Osnabrück
Städt. Kliniken Osnabrück, Sedanstr. 115,
49090 Osnabrück
Nieders. Landeskrankenhaus, Knollstr. 31,
49088 Osnabrück
Kinderkrankenpflegeschule St. Johann am Marienhospital, Johannisfreiheit 2-4, 49074 Osnabrück
Kinderhospital Osnabrück, Iburger Str. 187,
49082 Osnabrück
Krankenpflegeschule am Marienhospital Osnabrück,
Johannisfreiheit 2-4, 49074 Osnabrück
Innova Privat-Akademie GmbH, Peiner Str. 7,
49084 Osnabrück
Die Schule für Berufe mit Zukunft APT GmbH, Möserstr. 54 c, 49074 Osnabrück
Institut für MTA-Ausbildung, Sedanstr. 115,
49090 Osnabrück
Völker-Schule, Gemeinn. Schulverein. e.V., Kollegienwall 12 c, 49074 Osnabrück
Lehranstalt für Logopädie im Bildungswerk der DAG
e.V., Pferdestr. 38, 49084 Osnabrück
IWK Institut für Weiterbildung in der Kranken- und Altenpflege, Wachsbleiche 28, 49076 Osnabrück
Prof Grewe Schule, Weidenstraße 2-4,
49080 Osnabrück
ETOS Ergotherapieschule Osnabrück e.V.,
Senator Wagner Weg 2, 49088 Osnabrück
Ostercappeln
Klinikum St Georg, Krankenhaus St. Raphael,
Bremer Str. 31, 49179 Ostercappeln
Ausbildung
Physiotherapeut, Krankenschwester, Diätassistent
(12 Plätze pro Ausbildungsjahr), Podologe (seit
Okt. 2003)
Physiotherapeut
berufbegleitende Weiterbildung: Gesundheitsmanager
Krankenschwester (54 Plätze)
Krankenschwester (90 Plätze), Diätassistent (stellt
2004 Betrieb ein)
Ergotherapeut
Krankenschwester
Krankenschwester
Krankenschwester, Krankenpflegehelfer
Kinderkrankenschwester (60 Plätze)
Kinderkrankenschwester (15-20 Plätze)
Krankenschwester (120 Plätze)
Weiterbildungsangebote zur Krankenschwester
Masseur und Medizinischer Bademeister, Physiotherapeut
Technischer Assistent in der Medizin (R)
Physiotherapeut, Ergotherapeut
Logopäde, Ergotherapeut
Motopädie, Physiotherapie, Podologie
Physiotherapie
Ergotherapeut
Krankenpflegehelfer
A - 25
Übersicht A-11:
Landkreis Osnabrück
Berufsbildende Schulen für Gesundheitsberufe im Osnabrücker Land
Schule
Bersenbrück
BBS Bersenbrück
Melle
BBS Melle
Osnabrück, Stadt
BBS am Pottgraben
BBS Natruper Straße
BBS Osnabrück – Haste
Schulformen/ Ausbildung
Anmerkungen
Berufsfachschule: Hauswirtschaft/ Sozialpflege/
Kinderpflege/ Sozialassistent - Schwerpunkt
Sozialpädagogik
Fachschule Altenpflege, Landwirtschaft
Fachstufe Hauswirtschaft, Landwirtschaft
Fachoberschule Sozialwesen
Einjährige Berufsfachschule – Sozialpflege für Realschulabsolventen
Arzthelfer
Zahnarzthelfer
Zahnmedizinischer Fachangestellter
Tierarzthelfer
Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter
Berufsoberschule Sozialwesen ab 01.08.2003 (Ziel
Studiumsberechtigung)
Zweijährige Berufsfachschule Kosmetik
Einjährige Berufsfachschule - Sozialpflege - für Realschulabsolventen
Zweijährige Berufsfachschule - Sozialpflege - (Pflegevorschule)
Berufsfachschule – Kinderpflege - Ziel: Staatlich
geprüfter Kinderpfleger
Ausbildung zu den
nichtärztlichen Heilberufen (Hebamme etc)
Vorbereitung auf nichtärztliche Heilberufe und
sozialpflegerische Berufe

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