Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück
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Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück
NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück Positionierung, Spezialisierung und Perspektiven im überregionalen Wettbewerb von Prof. Dr. Hans-Ulrich Jung (Projektleiter) Olaf Krawczyk Kai Weber im Auftrag der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land mbH Hannover, Januar 2004 Königstraße 53 D - 30175 Hannover Tel.: 0511 / 12 33 16 - 30 Telefax: 12 33 16 - 55 E-Mail: [email protected] Vorstand: Prof. Dr. Ludwig Schätzl (Vorsitz), Prof. Dr. Lothar Hübl (Stellvertr.) ⋅ Geschäftsführer: Dr. Rainer Ertel II Gesundheitswirtschaft III Landkreis Osnabrück Inhalt Seite Zusammenfassung V Einleitung 1 Definition und Abgrenzung der Gesundheitswirtschaft 3 Baustein I: Veränderung der Rahmenbedingungen und Herausforderungen für die Gesundheitswirtschaft 7 1. 2. 3. 4. Demographischer Wandel Sozio-ökonomischer Wandel Medizinisch-technologischer Fortschritt Veränderungen der gesundheitspolitischen und rechtlichen Rahmenbedingungen 7 9 10 11 Baustein II: Ergebnisse der Bestandsaufnahme 15 1. 2. 3. 15 16 21 21 27 28 30 33 36 4. 5. 6. 7. Standortbedingungen und Wirtschaftsentwicklung im Landkreis Osnabrück Beschäftigte in der Gesundheitswirtschaft Kernbereich 3.1 Stationäre Gesundheitsversorgung 3.2 Ambulante Gesundheitsversorgung Pflegebereich Vorleistungs- und Zulieferbereich Kurorte Hochschulen und Bildung Baustein III: Perspektiven der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück und Handlungsempfehlungen 1. 2. 3. Perspektiven der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück Handlungsfelder für die Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück 2.1 Kooperationsförderung 2.2 Entwicklung des Gesundheitstourismus 2.3 Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal 2.4 Ausbau der Angebote für individuelle Gesundheitsleistungen und Gesundheitsvorsorge 2.5 Sicherung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum 2.6 Ausbau der Angebote für ältere Menschen Konsequenzen für die Brancheninitiative 39 39 42 43 50 54 58 61 63 66 Literatur A-1 Tabellenanhang A-3 IV Gesundheitswirtschaft V Landkreis Osnabrück Zusammenfassung Im Mittelpunkt vergangener und aktueller Diskussionen über das deutsche Gesundheitswesen steht meist die Finanzierung des Systems bei zunehmender Inanspruchnahme von Leistungen und stagnierenden Einnahmen der gesetzlichen Leistungsträger. Aus volkswirtschaftlicher Sicht gehört die Gesundheitswirtschaft aber v.a. zu den wenigen Sektoren in Deutschland, die zusätzliche Beschäftigung induzieren. Die demographischen und sozio-ökonomischen Veränderungen in Deutschland führen dazu, dass der Gesundheitssektor auch zukünftig einen bedeutenden Wachstumsmarkt darstellt. Gesundheitswirtschaft aktuell und zukünftig ein Wachstumsmarkt Die Gesundheitswirtschaft als eine Querschnittsbranche umfasst dabei nicht nur ambulante und stationäre ärztliche, nichtärztliche und pflegerische Dienstleistungen, sondern auch die Herstellung von pharmazeutischen und medizintechnischen Produkten, das Gesundheitshandwerk, den Handel mit Arzneimitteln und Medizinprodukten, gesundheitsbezogene Forschung und Bildung sowie - mit zunehmender Bedeutung - auch Dienstleistungen der Gesundheitsvorsorge im Bereich Sport, Wellness und Tourismus. Querschnittsbranche Gesundheitswirtschaft Die Gesundheitswirtschaft in Deutschland durchläuft einen Prozess tiefgreifender, sich beschleunigender Strukturveränderungen. Wesentliche Merkmale dieses Strukturwandels sind: Tiefgreifende, sich beschleunigende Strukturveränderungen in der Gesundheitswirtschaft - Standort- und Beschäftigungsgefährdungen durch Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen einerseits, aber - Chancen und Potenziale für neue Märkte, d.h. innovative Dienstleistungen und Produkte, sowie eine Zunahme der Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen andererseits, - ein zunehmender Wettbewerb zwischen den Leistungserbringern der Gesundheitsversorgung und damit auch - ein zunehmender Wettbewerb unter den Regionen (z.B. um Gesundheitstouristen und qualifizierte Arbeitskräfte). Mit über 13.000 Beschäftigten 1, d.h. 14% der Gesamtbeschäftigung, hat die Gesundheitswirtschaft für die Wirtschaftsstruktur des Landkreises Osnabrück eine sehr hohe Bedeutung. Alle Bereiche der Gesundheitswirtschaft sind überdurchschnittlich (Kernbereich / Gesundheitsversorgung, Pflegebereich) bis durchschnittlich (Vorleistungs- und Zulieferbereich, sonstige Gesundheitswirtschaft) vertreten. Die vier Kurorte im Landkreis und die Vielzahl der Rehabilitationseinrichtungen sind ein Merkmal, das auch im überregionalen Vergleich hervorsticht. Weitere Highlights der Gesundheitswirtschaft im Osnabrücker Land sind z.B. Hohe Bedeutung der Gesundheitswirtschaft in der Wirtschaftsstruktur des Landkreises Osnabrück - das Herzzentrum Osnabrück - Bad Rothenfelde als eines der bedeutendsten Herzzentren in Deutschland, ... Herzzentrum - das Diabeteszentrum Quakenbrück im Christlichen Krankenhaus Quakenbrück mit der Diabetes Akademie, der Deutschen Diabetes-Union und der Diätfachschule, ... Diabeteszentrum 1 Hinzu kommen mindestens 1.000 Selbstständige / Freiberufler im Landkreis Osnabrück VI Gesundheitswirtschaft ... Studiengänge - überregional bedeutsame Studiengänge (z.B. Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen, Lehramt für Gesundheitsberufe) und Forschungsschwerpunkte am Hochschulstandort Osnabrück, ... Versandhandel - drei bedeutende Unternehmen für den Versandhandel mit Diabetikerbedarf im südlichen Landkreis Osnabrück, ... Dentaltechnik - eine Konzentration von Anbietern in der Dentaltechnik (Gerätehersteller, Zahntechniker, Studiengang Dentaltechnologie). Aber in einigen Bereichen auch Mangel an herausragenden Akteuren Auf der anderen Seite fehlen in einigen Bereichen herausragende Akteure, die das Osnabrücker Land zu einer überregional wahrnehmbaren „Gesundheitsregion“ machen würden. Dies wären beispielsweise ein medizinischer Fachbereich mit entsprechendem Studienangebot und einer Hochschulklinik, bedeutende Hightech-Hersteller von Medizinprodukten (z.B. von elektromedizinischen Geräten) oder überregional wettbewerbsfähige Anbieter im Gesundheitstourismus (z.B. Wellnesshotels der gehobenen Klasse). Überdurchschnittliche Beschäftigungsgewinne in wettbewerbsfähiger Gesundheitswirtschaft In der Vergangenheit ist die Beschäftigung in der Gesundheitswirtschaft des Landkreises Osnabrück sowohl im Vergleich zur Beschäftigtenentwicklung im Landkreis insgesamt als auch im Vergleich zur Gesundheitswirtschaft bundesweit überdurchschnittlich gewachsen. In einer wettbewerbsfähigen regionalen Gesundheitswirtschaft werden auch künftig überdurchschnittliche Beschäftigungsgewinne zu erwarten sein. Die Strukturschwächen und Umstrukturierungsbedarfe im Produzierenden Gewerbe sowie die divergierenden Entwicklungsaussichten in den einzelnen Branchen des Dienstleistungssektors (z.B. Öffentliche Verwaltung, Kreditgewerbe) machen die herausragende Bedeutung der - sowohl beschäftigungsintensiven als auch entwicklungsstarken – Gesundheitswirtschaft für die Beschäftigungssituation im Landkreis Osnabrück deutlich. Wachstum v.a. bei privat finanzierten Gesundheitsleistungen und im Pflegebereich Die Beschäftigungsentwicklung in der Gesundheitswirtschaft wird aber voraussichtlich künftig etwas verhaltener ausfallen als in den 90er Jahren. Hauptgrund sind die von der Bundesregierung angestrebten Kosteneinsparungen in der Gesundheitsversorgung, die im Kernbereich der Gesundheitswirtschaft teilweise zu Beschäftigungsverlusten führen werden. Diesen Verlusten steht auf der anderen Seite das Wachstum bei privat finanzierten Gesundheitsleistungen, im Pflegebereich sowie bei den sonstigen Dienstleistungen der Gesundheitswirtschaft gegenüber. Zügiges Handeln erforderlich, aktuelle Strukturveränderungen als Chance begreifen Um auf die vielfältigen aktuellen Herausforderungen in der Gesundheitswirtschaft zu reagieren, ist zügiges Handeln der Akteure im Landkreis Osnabrück erforderlich. Die Gesundheitswirtschaft ist im Umbruch, weshalb sich bereits auch andere Regionen positionieren und ihre Kräfte bündeln (z.B. Ostwestfalen-Lippe). Entscheidend hierbei wird sein, sich mit den Strukturveränderungen in der Gesundheitswirtschaft aktiv auseinander zu setzen und die Herausforderungen als Chance zu begreifen. Bei innovativen Dienstleistungen und Produkten muss eine Vorreiterrolle übernommen werden. Sich bietende Potenziale (z.B. Verbesserung der Kostenstrukturen, Effizienzsteigerung in der Patientenversorgung, Erschließung wachsender Märkte) müssen ausgeschöpft werden. VII Landkreis Osnabrück Um die notwendigen Aktivitäten zum Wohle des ganzen Landkreises Osnabrück zu koordinieren, wird eine „Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft“ vorgeschlagen (siehe Übersicht „Die Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft im Überblick“). Diese Brancheninitiative muss das noch vorherrschende Einzelkämpfertum und falsch verstandenes Konkurrenzdenken soweit wie möglich überwinden. Im Rahmen der „Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft“ werden sechs Handlungsfelder mit einer Vielzahl von einzelnen Handlungsempfehlungen / Projektmöglichkeiten vorgeschlagen: Vorschlag: „Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft“ 1. Kooperationsförderung (Querschnittshandlungsfeld) 2. Entwicklung des Gesundheitstourismus 3. Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal 4. Ausbau der Angebote an individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) und Gesundheitsvorsorge 5. Sicherung der Versorgung im ländlichen Raum 6. Ausbau der Angebote für ältere Menschen Für eine „Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück“ ist ein beim Landkreis angesiedeltes Management erforderlich. Diese Umsetzungsstruktur muss langfristig ausgerichtet sein und soll im Rahmen der Brancheninitiative folgende Funktionen übernehmen: - Aufgreifen der Handlungsempfehlungen, - Initiierung und Begleitung von Projekten, - Motivierung und Koordination der regionalen Akteure, - Netzwerkmanagement und Kontaktvermittlung, - Förderung des regionalen Informations- und Erfahrungsaustauschs, - Kommunikation von Aktivitäten, Erfolgen und innovativen Angeboten innerhalb und ggf. auch außerhalb des Landkreises Osnabrück sowie - Controlling der Maßnahmen. Der mit dem Management der Brancheninitiative verbundene Aufwand für den Landkreis Osnabrück ist durch die oben skizzierten zu erwartenden Beschäftigungs- und Wertschöpfungszuwächse in der Gesundheitswirtschaft gerechtfertigt. In der Wirtschaftsstruktur des Landkreises Osnabrück ist die Gesundheitswirtschaft schon heute eine Stärke, die künftig weiter ausgebaut werden muss. Die beträchtlichen Chancen des Wachstumsmarktes Gesundheitswirtschaft als regionaler Beschäftigungsmotor Nr. 1, aber auch die durch den verschärften Wettbewerb und die Strukturveränderungen möglichen Gefährdungen machen eine gesonderte Behandlung dieser Branche im Rahmen der Wirtschaftsförderung notwendig. Ohne ein Management der Brancheninitiative, das die genannten Funktionen wahrnimmt, besteht die Gefahr, dass die erarbeiteten Handlungsempfehlungen nicht konsequent umgesetzt werden können. Beim Landkreis angesiedeltes Management der Brancheninitiative erforderlich Zu erwartende Beschäftigungszuwächse in der Gesundheitswirtschaft rechtfertigen Aufwand Gesundheitswirtschaft VIII Die Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft im Überblick Ziele für die Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück Î Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Einrichtungen und Unternehmen Î Sicherung und Ausbau von Beschäftigung in der Gesundheitswirtschaft Î Sicherung und Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung und damit Steigerung der Attraktivität des Landkreises als Wohn- und Arbeitsstandort Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft mit sechs Handlungsfeldern 1. Kooperationsförderung Querschnittshandlungsfeld Î Aufbau eines Netzwerkes „Gesundheitswirtschaft“ zur regionalen Kooperationsförderung Î Innovationsförd. und Technologietransfer Î Aufbau eines qualifizierten Branchenverzeichnisses Î Öffentlichkeitsarbeit für die Brancheninitiative Î Veranstaltung regelmäßiger regionaler Foren zur Gesundheitswirtschaft Î Integration der Gesundheitsversorgung Î Initiierung bzw. Förderung spezifischer Kooperationsformen 2. Entwicklung des Gesundheitstourismus 3. Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal 4. Ausbau der Angebote für individuelle Gesundheitsleistungen und Gesundheitsvorsorge Î Ausbau von Ausbildungskooperationen Î Entlastung der Krankenhausärzte von nicht zwingend ärztlichen Tätigkeiten Î Imagekampagne für den Altenpflegeberuf Î Ausbau der Fortbildungsangebote im Hinblick auf Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) Î Schaffung eines Arbeitskräftepools Î Neuausrichtung der klassischen Kurangebote auf Gesundheitstouristen (neue Angebote auf Basis der medizinischen Kompetenzen) Î Aufwertung der für Gesundheitstourismus erforderlichen Infrastruktur Î Marketinginitiative „Gesundheitstourismus” Î Gemeinsames Kurortmanagement Î Aktivierung der regionalen Akteure zur Bereitstellung von IGeL Î Sensibilisierung der Bevölkerung zur Inanspruchnahme von IGeL Î Ausbau innovativer Angebote für die betriebliche Gesundheitsförderung 5. Sicherung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum 6. Ausbau der Angebote für ältere Menschen Î Verbesserung der Wettbewerbsposition von Krankenhausstandorten Î Aufbau alternativer Verteilstrukturen für Medikamente Î Werben für ärztliche Niederlassungen im ländlichen Raum Î Verstärktes Angebot von alternativen Wohn- und Pflegeformen Î Förderung der häuslichen Pflege Management der Brancheninitiative (angesiedelt beim Landkreis Osnabrück) Î Aufgreifen der Handlungsempfehlungen Î Initiierung und Begleitung von Projekten Î Motivierung und Koordination der regionalen Akteure Î Netzwerkmanagement und Kontaktvermittlung Î Förderung des regionalen Informations- und Erfahrungsaustauschs Î Kommunikation von Aktivitäten, Erfolgen und innovativen Angeboten Î Controlling der Maßnahmen 1 Landkreis Osnabrück Einleitung Der „Gesundheitsmarkt“ in Deutschland zählt zu den großen Wachstumsbereichen. Allein durch Dienstleistungen der Gesundheitsversorgung und Pflege sind in den letzten vier Jahren deutschlandweit fast 170.000 Arbeitsplätze entstanden, bis 2020 dürften nach den Prognosen der Prognos AG weitere 700.000 Arbeitsplätze hinzukommen. Diese Prognose fußt auf der Annahme, dass auf Grund der zukünftigen demographischen Entwicklung die Nachfrage nach diesen Dienstleistungen steigt und die Möglichkeiten für Produktivitätssteigerungen bei personenbezogenen Dienstleistungen begrenzt sind 1. „Gesundheitsmarkt“ zählt zu den großen Wachstumsbereichen Angesichts dieser Entwicklung steht das deutsche Gesundheitssystem zur Zeit vor großen Herausforderungen: Im Mittelpunkt der aktuellen Reformdiskussion steht die zukünftige Finanzierung unseres Gesundheitswesens und zugleich die Beitragsstabilität in der Sozialversicherung, um einen Anstieg der Lohnnebenkosten zu vermeiden. Deutsches Gesundheitssystem vor großen Herausforderungen Aus der ökonomischen Perspektive hat nicht zuletzt durch die Stellungnahmen des Sachverständigenrates für die konzertierte Aktion im Gesundheitswesen (SVRKAG) ein Paradigmenwechsel bei der Beurteilung gesundheitsbezogener Aktivitäten stattgefunden. Unser Gesundheitswesen ist dabei nicht nur als ein konsumptiver Wohlfahrtssektor in unserer Gesellschaft zu sehen, er ist vielmehr auch ein produktiver Wirtschaftssektor. Dabei handelt es sich um eine Branche von beschäftigungsintensiven Dienstleistungen mit hohen Qualitätsanforderungen und vielfältigen Verflechtungen zu anderen Dienstleistungsbranchen sowie zum Verarbeitenden Gewerbe, die in der Vergangenheit ein erhebliches Wachstum erfahren hat 2. Kurz: Die Gesundheit des Menschen ist ein Wirtschaftsfaktor. Nicht nur konsumptiver Wohlfahrtssektor, sondern auch produktiver Wirtschaftssektor Vor diesem Hintergrund hat die WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land mbH das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung NIW beauftragt, die regionalökonomischen Aspekte der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück zu untersuchen. Diese Studie soll dabei folgende Fragen beantworten: Untersuchung der regionalökonomischen Aspekte der Gesundheitswirtschaft - Welchen allgemeinen Rahmenbedingungen unterliegen die verschiedenen Bereiche der Gesundheitswirtschaft und welchen Einfluss haben diese auf die zukünftige Entwicklung der Bereiche? Einfluss der allgemeinen Rahmenbedingungen - Welche Bedeutung haben die verschiedenen Bereiche der Gesundheitswirtschaft für die Wirtschaftsstruktur und -entwicklung im Landkreis Osnabrück? Welche Bereiche der Gesundheitswirtschaft sind unterdurchschnittlich repräsentiert oder fehlen gar (v.a. vor dem Hintergrund regionaler Kooperationspotenziale)? Bedeutung der verschiedenen Bereiche der Gesundheitswirtschaft - Welche wichtigen Einrichtungen, Unternehmen und Akteure sind in den verschiedenen Bereichen der Gesundheitswirtschaft tätig? Einrichtungen, Unternehmen und Akteure 1 Prognos (2002) 2 SVRKAG (1996) 2 Gesundheitswirtschaft - Wie ist die Position der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück im überregionalen Vergleich? Wie sind die verschiedenen Akteure im überregionalen Wettbewerb aufgestellt? Handlungsnotwendigkeiten für Kooperationen - Welche Kooperationen bestehen in der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück? Wo gibt es Defizite, Handlungsnotwendigkeiten und Entwicklungspotenziale? Perspektiven der verschiedenen Bereiche der Gesundheitswirtschaft - Welche Perspektiven haben die verschiedenen Bereiche der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück (u.a. vor dem Hintergrund der Intensivierung von Kooperationen und unter Berücksichtigung sich verändernder Rahmenbedingungen)? Zukünftig zu verfolgende Strategien - Welche Strategien sollen bzw. können künftig verfolgt werden, um die Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück zu stärken und besser im überregionalen Wettbewerb zu positionieren? Position des Landkreises Osnabrück im überregionalen Vergleich Die Untersuchung gliedert sich in drei Teile: Baustein I: Veränderungen der Rahmenbedingungen - Der Baustein I soll Einflussfaktoren auf das Angebot und die Nachfrage in der Gesundheitswirtschaft benennen. Hierbei werden die bereits eingetretenen sowie möglichen Veränderungen der Rahmenbedingungen vor dem Hintergrund ihrer Auswirkungen auf die einzelnen Bereiche der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück abgeleitet. Baustein II: Bestandsaufnahme der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück - Eine Bestandsaufnahme der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück erfolgt im Baustein II. Diese beruht sowohl auf einer sekundärstatistischen Analyse von Einrichtungen, Unternehmen und Betrieben und ihren Beschäftigten in den einzelnen Bereichen der Gesundheitswirtschaft als auch auf einer Recherche zu existierender branchenbezogener Infrastruktur als Standortfaktor (Ausbildungs- und Forschungsinfrastruktur, Kooperationsnetzwerke und Kompetenzzentren, anerkannte Kurorte). Eine qualitative Beurteilung wird erst durch Expertengespräche mit unterschiedlichen Akteuren in den einzelnen Bereichen der Gesundheitswirtschaft möglich, die die Analyse um Aspekte bereichern, die auf anderem Wege nicht zu erfassen sind. Erst hierdurch lassen sich Entwicklungsperspektiven, Kooperationspotenziale, Hemmnisse und Handlungsbedürfnisse erkennen. Baustein III: Perspektiven der Gesundheitswirtschaft im Landkreis und Handlungsempfehlungen - Die Erkenntnisse aus den ersten beiden Teilen münden im Baustein III in eine Beurteilung der Perspektiven der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück. Soweit es möglich ist, werden Handlungsempfehlungen für die einzelnen Bereiche der Gesundheitswirtschaft abgeleitet. Besonderes Augenmerk wird auf die Felder gelegt, in denen Handlungsbedarf besteht und in denen sich die Region nach außen profiliert bzw. stärker profilieren könnte. Betrachtungsebene zunächst Landkreis Osnabrück, zusätzlich aber auch Stadt Osnabrück Die regionale Betrachtungsebene der Untersuchung konzentriert sich auftragsgemäß zunächst auf den Landkreis Osnabrück. Aufgrund der engen Verflechtungen im Bereich der Gesundheitsversorgung und der intensiven Pendler- und Wanderungsbeziehungen wird aber i.d.R. auch die Stadt Osnabrück mit betrachtet. Wo möglich werden Daten und Befunde deshalb zusätzlich für das gesamte Osnabrücker Land (Stadt und Landkreis) genannt. 3 Landkreis Osnabrück Definition und Abgrenzung der Gesundheitswirtschaft Rein definitorisch werden unter dem Begriff „Gesundheitswirtschaft“ zunächst alle wirtschaftlichen Aktivitäten subsummiert, die im Zusammenhang stehen mit - der Stärkung der Gesundheit und dem Vorbeugen von Krankheiten, - der Linderung und Heilung von Krankheiten sowie - der Pflege und Betreuung bei gesundheitlichen und altersbedingten Einschränkungen. Enge Definition der Gesundheitswirtschaft: Gesundheitsversorgung ... Mit der Einführung der Gesundheitsberichterstattung des Statistischen Bundesamtes Ende der 90er Jahre wurden seitens des Amtes erstmals nicht nur die Tätigkeiten aus dem eigentlichen Kernbereich der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung betrachtet, sondern auch die vor- und nachgelagerten Bereiche wie bspw. die pharmazeutische und medizintechnische Industrie, das Gesundheitshandwerk und der Pflegebereich in die Analyse mit einbezogen 3 (Abb. 0-1). ... aber auch Betrachtung auch der vor- und nachgelagerten Bereiche, z.B. Medizintechnik ... Entsprechend der oben genannten Definition wird die Gesundheitswirtschaft in dieser Studie erweitert um die vielfältigen unternehmerischen Aktivitäten im Bereich der Gesundheitsvorsorge. Die aktuelle öffentliche Diskussion um die Finanzierung des Sozialsystems hebt das Potenzial der Prävention hervor, Vorkommen und Folgekosten von vermeidbaren Erkrankungen stark beeinflussen zu können 4. Hierzu zählen u.a. auch Sport- und Wellnessdienstleistungen sowie der Gesundheitstourismus. Mit vier Kurorten im Landkreis Osnabrück sind potenziell günstige Voraussetzungen für diesen Bereich gegeben. ... sowie Gesundheitsvorsorge, Gesundheitstourismus / Wellness etc. Darüber hinaus induziert die Gesundheitswirtschaft weitere Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte in anderen, nicht direkt gesundheitsbezogenen Branchen der gewerblichen Wirtschaft. Diese direkten, durch Lieferbeziehungen induzierten Multiplikatoreffekte betreffen u.a. die Nahrungsmittel-, Textil- und Bekleidungsindustrie, das Baugewerbe, Versorgungswirtschaft und Verkehrsdienstleister aber auch andere Dienstleistungen im Bereich der Datenverarbeitung, des Catering oder bei Reinigungsdiensten. Diese Effekte können allerdings nicht ohne weiteres quantifiziert und noch viel weniger räumlich abgegrenzt werden. Dies bedarf einer Primärerhebung in der gewerblichen Wirtschaft im Landkreis Osnabrück. Darüber hinaus Effekte auch in nicht direkt gesundheitsbezogenen Branchen Sowohl der Bereich der Gesundheitsindustrie, der Prävention und des Gesundheitstourismus aber auch immer stärker der Bereich der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung mit ambulanten, stationären und pflegerischen Dienstleistungen unterliegen einem immer stärker werdenden Standortwettbewerb. Die Entwicklungspotenziale in diesen Bereichen hängen neben den institutionellen und allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen insbesondere auch von der rechtzeitigen Anpassung dieser Unternehmen an allgemeine Entwicklungen im Ge- Stärker werdender Standortwettbewerb in der Gesundheitswirtschaft 3 Statistisches Bundesamt (1998) 4 Der erst kürzlich veröffentlichte „Gesundheitsreport 2003“ der Gmünder Ersatzkasse hat gezeigt, dass ein erheblicher Teil der Kosten der Krankenversicherung für die Gesundheitsversorgung der Versicherten durch verhinderbare „Volkskrankheiten“ wie Kreislauferkrankungen, Erkrankungen des Muskel- und Skelett-Systems sowie Krebserkrankungen entstanden sind (vgl. GEK, 2003). 4 Abb. 0-1: Gesundheitswirtschaft Struktur der Gesundheitswirtschaft (Gesundheitsversorgung + Pflege) Quelle: IAT - Institut Arbeit und Technik, Gelsenkirchen, ergänzt sundheitswesen, im Krankheitsgeschehen, im medizinisch-technischen Fortschritt sowie von der Innovationsfähigkeit dieser Unternehmen ab. Ihre regionale Verteilung ist dabei auf infrastrukturelle, zentralitätsbedingte, wissenschaftliche, oder auch - wie im Falle des Kur- und Gesundheitstourismus - auf naturräumliche Standortfaktoren zurückzuführen. Einfluss der kommunalen Wirtschaftsförderung nicht nur auf gewerbliche Wirtschaft beschränkt Vor dem Hintergrund des Standortwettbewerbs der Regionen als auch der Sicherung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung stellt sich die Frage nach der Wettbewerbsfähigkeit sowie Kompetenzfeldern zur Profilierung der Unternehmen der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück. Die Interventionsmöglichkeiten der kommunalen Wirtschaftsförderung zur Standortsicherung der Unternehmen beschränken sich dabei nicht nur auf die gewerbliche Wirtschaft, auch wenn im Kernbereich der Einfluss auf den Faktoreinsatz durch das gesetzliche Regelwerk eingeschränkt ist. Fünf Untersuchungsbereiche: Die vorliegende Analyse gliedert die Gesundheitswirtschaft in fünf Untersuchungsbereiche: Kernbereich der medizinischen Gesundheitsversorgung - Der Kernbereich der medizinischen Gesundheitsversorgung umfasst die ambulante ärztliche, zahnärztliche und nichtärztliche (Heilpraktiker, Physiotherapeuten, Masseure, Hebammen etc.) Gesundheitsversorgung, die stationäre 5 Landkreis Osnabrück und teilstationäre Gesundheitsversorgung in allgemeinen Krankenhäusern (Akutversorgung), Fachkliniken sowie Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen. Dieser Bereich ist in weiten Teilen reguliert über das Sozialgesetzbuch. Leistungserbringer innerhalb des gesetzlichen sozialen Sicherungssystems müssen von den Sozialversicherungsträgern anerkannt sein, der öffentlichen Hand obliegen hier wesentliche Gestaltungsaufgaben im Krankenhaus-, Ärzteund Rettungswesen. Die Finanzierung der Leistungen im Kernbereich erfolgt zu zwei Dritteln durch die Sozialversicherung. - Zu dem Bereich der Pflegedienstleistungen und –einrichtungen gehören sowohl Einrichtungen der ambulanten Pflege als auch stationäre und teilstationäre Pflegeeinrichtungen. Auch in diesem Bereich ist der Großteil der Leistungserbringung und ihre Finanzierung über das Sozialgesetzbuch geregelt und durch die öffentliche Hand ausgestaltet (Pflegebedarfsplanung). Pflegedienstleistungen und –einrichtungen - Vorleistungs- und Zulieferindustrien (Health Care Industries) und Handel: Diesem Bereich wird die Herstellung von sowie der Groß- und Facheinzelhandel mit Arzneimitteln (Apotheken) und Medizinprodukten zugeordnet. Im Verarbeitenden Gewerbe können dabei nur die statistisch eindeutig erfassbaren Wirtschaftszweige der pharmazeutischen und medizintechnischen Industrie berücksichtigt werden. Verbundene Branchen als Zulieferer von Komponenten, die einem anderen Wirtschaftszweig angehören, können hier statistisch nicht erfasst werden. Dabei handelt es sich - um nur die Bedeutendsten zu nennen um die IT-Branche, die Maschinenbau- und Elektrotechnische Industrie, die optische und feinmechanische Industrie sowie die chemische Industrie, in denen ein nicht bestimmbarer Teil der Produktion auf pharmazeutische bzw. medizinische und medizintechnische Waren, Vorprodukte oder Komponenten entfällt. Vorleistungs- und Zulieferindustrien und Handel - Der erweiterte Bereich von Gesundheitsdienstleistungen erfasst Einrichtungen des Gesundheitstourismus und Wellnessdienstleistungen. Hierzu zählen personenbezogene Dienstleistungen zur Gesundheitsvorsorge in Sport- und Fitnesseinrichtungen, Bäder und Saunen, Masseure, Therapeuten und Anbieter alternativer Heilmethoden sowie das Beherbergungswesen mit gesundheitsbezogenem Dienstleistungsangebot. Hierbei handelt es sich um Dienstleistungen, die auf die privatfinanzierte Nachfrage ausgerichtet sind und keine Anerkennung durch die Sozialversicherungsträger bedürfen, dennoch besteht in einigen Bereichen eine enge Verflechtung zu medizinischen Dienstleistungen im Kernbereich und dem Kur- und Bäderwesen. Erweiterter Bereich von Gesundheitsdienstleistungen - Bildung, Forschung und Wissenschaft sind ein bedeutender regionaler Standortfaktor hinsichtlich der Ausbildung von Humankapital als auch ihrer Funktion im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) innerhalb des Innovationssystems. Die Untersuchung dieses Bereiches erfolgt also weniger unter dem Aspekt von Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekten, sondern vielmehr in der Analyse ihres Beitrages zur Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück durch Ausbildung sowie F&E. Gegenstand der Untersuchung sind hier Hochschulen sowie außeruniversitäre öffentliche wie auch private Forschungseinrichtungen mit gesundheitsbezogenem Inhalt, Berufs- und Fachschulen. Bildung, Forschung und Wissenschaft Gemäß der eingangs definierten Kriterien und der Bedeutung des Vorsorgeaspektes ist die Ernährungswirtschaft ebenfalls als ein Bestandteil der Gesundheitswirtschaft zu betrachten. Neben Herstellern diätischer Nahrungsmittel finden Nicht einbezogen: Ernährungswirtschaft und Landwirtschaft 6 Gesundheitswirtschaft immer mehr Nahrungsmittelproduzenten über funktionelle Lebensmittel (Functional Food) – Lebensmittel, die einen gesundheitlichen Nutzen versprechen – Zugang zum „Gesundheitsmarkt“. Und auch in der landwirtschaftlichen Primärproduktion rücken Aspekte der Gesundheit unter Qualitätsgesichtspunkten immer mehr ins Interesse der Verbraucher. Andererseits ist in epidemiologischen Studien immer wieder der Zusammenhang zwischen ungünstigen Ernährungsgewohnheiten und dem Auftreten von bestimmten Krankheiten (wie bspw. HerzKreislauferkrankungen, Diabetes mellitus, chronische Krankheiten der Leber und anderer Verdauungsorgane) hergestellt worden. Die Identifizierung von gesundheitsfördernden Nahrungsmitteln ist also nicht ohne weiteres und vor allem nicht ohne ernährungswissenschaftliche Begleitung zu vollziehen. Die gesundheitsfördernde oder -beeinträchtigende Wirkung ist letztendlich vom Konsumverhalten des Endverbrauchers abhängig und entzieht sich somit der Beurteilung der Gutachter. Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen gesundheitsfördernden Nahrungsmitteln und wirtschaftlichen Aktivitäten in den entsprechenden Wirtschaftssektoren ist nur schwerlich möglich, deshalb wird die Ernährungswirtschaft nicht in die Betrachtung einbezogen. 7 Landkreis Osnabrück Baustein I Veränderung der Rahmenbedingungen und Herausforderungen für die Gesundheitswirtschaft Die Entwicklung von Angebot und Nachfrage in der Gesundheitswirtschaft in der Vergangenheit ist auf unterschiedliche gesellschaftliche, ökonomische und politische Einflussfaktoren zurückzuführen, die auch die zukünftigen Herausforderungen darstellen: der demographische Wandel, sozio-ökonomische Veränderungen in der Gesellschaft, der medizinisch-technische Fortschritt sowie der Wandel der gesundheitspolitischen institutionellen Rahmenbedingungen 5. Gesellschaftliche, ökonomische und politische Einflussfaktoren in der Gesundheitswirtschaft Diese Einflussfaktoren sind Gegenstand der öffentlichen gesundheitspolitischen Diskussion. Auch wenn durchaus kausale Zusammenhänge zwischen diesen Faktoren und der vergangenen Entwicklung von Angebot und Nachfrage in der Gesundheitswirtschaft bestehen, wird die zukünftige Entwicklung dieser Faktoren und die daraus resultierenden Konsequenzen für das Angebot, die Nachfrage und vor allem die Finanzierung von Gesundheitsdienstleistungen in der Wissenschaft kontrovers diskutiert 6. Kontroverse Diskussion der künftigen Bedeutung der Einflussfaktoren Für die Unternehmen, Einrichtungen und anderen Akteure der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück ist es vor dem Hintergrund des Standortwettbewerbs unverzichtbar, diese Veränderungen wahrzunehmen, regionale Besonderheiten zu kennen und sich auf mögliche Herausforderungen rechtzeitig einzustellen. Rechtzeitig auf mögliche Herausforderungen einstellen 1. Demographischer Wandel Die Altersstruktur der bundesdeutschen Bevölkerung verschiebt sich zunehmend aufgrund eines Rückgangs der Geburtenrate als auch einer zunehmenden Lebenserwartung, die vor allem auf eine verbesserte medizinische Versorgung zurückzuführen ist. Als Ergebnis dieser Entwicklung lassen sich drei Prozesse beschreiben 7: - die absolute Zahl älterer Menschen nimmt zu, - der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung nimmt zu, - die Zahl von hochbetagten Menschen (Menschen im achten Lebensjahrzehnt und älter) nimmt zu. Über die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Nachfrage nach Gesundheitsund Pflegedienstleistungen gibt es unterschiedliche Ansichten. Die „Kompressionsthese“ prognostiziert einen zunehmend besseren gesundheitlichen Zustand der Bevölkerung und die Kompression gesundheitlicher Probleme auf die letzte 5 Vgl. Hilbert u.a. (2002) 6 Vgl. hierzu SVRKAG (1996) und DIW (2001) 7 Hilbert u.a. (2002) Steigende Zahl älterer Menschen und Hochbetagter, zunehmender Anteil älterer Menschen „Kompressionsthese“: kaum Veränderung der Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen 8 Gesundheitswirtschaft Lebensphase. Die Abnahme der Morbidität 8 in den Jahren davor ist auf eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen (verbesserter Arbeits- und Gesundheitsschutz, kürzere Wochen- und Lebensarbeitszeit), ein zunehmendes Gesundheitsbewusstsein und zunehmende Nachfrage nach präventiven Leistungen sowie eine verbesserte Gesundheitsversorgung durch den medizinisch-technischen Fortschritt zurückzuführen. In diesem Szenarium ist keine spürbare Veränderung der Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen zu erwarten. „Medikalisierungsthese“: Deutliche Ausweitung der Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen Die „Medikalisierungsthese“ hingegen sieht in der Zunahme der Lebenserwartung durch den medizinisch-technischen Fortschritt eine Zunahme der Gesamtmorbidität im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung, insbesondere durch altersbedingte Erkrankungen und die Zunahme von zusätzlichen Krankheitsrisiken mit steigendem Alter. In der Konsequenz wird eine deutliche Ausweitung der Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen erwartet. „Bimodales Konzept“: Moderater Anstieg der Nachfrage Als Synthese beider Theorien und beruhend auf Erkenntnissen aus dem Ausland beschreibt das „bimodale Konzept“, dass die Zahl der gesunden Jahre zwar zunimmt, das Altern der Bevölkerung jedoch insgesamt zu einem Anstieg der Nachfrage nach Gesundheits- und Pflegeleistungen führen wird – wenn auch nicht in dem Ausmaße, wie es durch die Medikalisierungsthese erwartet werden könnte 9. Steigende Ansprüche an die bedarfs- und altersgerechte Versorgung Die Entwicklung der Vergangenheit lässt vermuten, dass durch die demographischen Veränderungen und eine relative Zunahme der Multimorbidität bei älteren Menschen in Zukunft eine Ausweitung der Nachfrage nach gerontomedizinischen und pflegerischen Dienstleistungen mit sich bringen werden. Hinzu kommen steigende Ansprüche an die bedarfs- und altersgerechte Versorgung (Enthospitalisierung der Altenpflege) sowie einen Rückgang der informellen familiären Pflege, insbesondere durch eine steigende Frauenerwerbstätigkeit, die eine Zunahme bei Pflegedienstleistungen erfordern werden 10. Zur demographischen Situation im Osnabrücker Land Bis zum Jahr 2020 fast ein Fünftel der Bevölkerung im Rentenalter Der Anteil älterer Menschen (über 65 Jahre) an der Bevölkerung im Osnabrücker Land ist zwischen 1982 und 2002 von 15 % auf 16 % noch vergleichsweise moderat angestiegen. Bis zum Jahr 2020 wird erwartet, dass fast ein Fünftel der Bevölkerung im Rentenalter sein werden (Übersicht I-1) 11. Das sind rund 25.000 über 65-jährige Einwohner mehr als heute. Noch sehr viel größer wird der Anstieg bei den Hochbetagten über 85 Jahre ausfallen, deren Zahl von knapp 10.000 auf über 15.000 um 1/3, ihr Anteil auf knapp 3 % der Gesamtbevölkerung steigen wird. Zunahme im Landkreis deutlich höher als in der Stadt Osnabrück Dabei fällt das jahresdurchschnittliche Wachstum der über 65- und der über 85jährigen zwischen 2002 und 2020 im Landkreis Osnabrück sehr viel stärker aus als in der Stadt Osnabrück. Dies ist insbesondere auch auf Migration von Bevölkerung dieser Altersgruppen aus der Stadt in den Landkreis Osnabrück zurückzufüh8 Morbidität beschreibt das zahlenmäßige Verhältnis zwischen der kranken und gesunden Bevölkerung 9 Zu den Thesen vgl. Deutscher Bundestag (1998) 10 Vgl. SVRKAG (1996) und Hilbert u.a. (2002) 11 Arbeitsmarkbilanzen für das Osnabrücker Land 2002 bis 2020, Gutachten im Auftrag der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land mbH, 2003. Landkreis Osnabrück 9 Übersicht I-1: Bevölkerungsentwicklung im Osnabrücker Land 1982 bis 2002 und Prognose bis 2020 nach Altersgruppen 1982 1992 2002 2010 2020 ´82-´02* ´02-´20* Landkreis Osnabrück 77.969 69.102 81.203 73.687 64.322 0,20 -1,29 18 bis unter 65 169.426 203.215 220.890 229.576 239.261 1,34 0,44 65 bis unter 85 38.508 39.587 47.938 58.722 64.122 1,10 1,63 2.594 4.372 5.840 7.246 10.445 4,14 3,28 288.497 316.276 355.871 369.231 378.149 1,05 0,34 Bis unter 18 32.080 27.085 26.220 22.732 19.435 -1,00 -1,65 18 bis unter 65 98.218 110.301 108.541 106.692 104.963 0,50 -0,19 65 bis unter 85 25.326 25.146 25.823 27.349 26.442 0,10 0,13 1.579 2.611 3.611 4.402 5.025 4,22 1,85 157.203 165.143 164.195 161.175 155.866 0,22 -0,29 Bis unter 18 85 und älter insgesamt Stadt Osnabrück 85 und älter insgesamt Osnabrücker Land (Stadt und Landkreis) Bis unter 18 110.049 96.187 107.423 96.419 83.757 -0,12 -1,37 18 bis unter 65 267.644 313.516 329.431 336.268 344.224 1,04 0,24 65 bis unter 85 63.834 64.733 73.761 86.071 90.564 0,73 1,15 4.173 6.983 9.451 11.648 15.470 4,17 2,78 445.700 481.419 520.066 530.406 534.015 0,77 0,15 85 und älter insgesamt *) jahresdurchschnittliche Veränderung in % Quelle: Arbeitsmarkbilanzen für das Osnabrücker Land 2002 bis 2020, Gutachten im Auftrag der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land mbH, 2003. NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover ren. Als Folge hiervon ist auch eine Verschiebung benötigter Kapazitäten in der Gesundheitsversorgung, vor allem aber bei Pflegedienstleistungen von der Stadt in den Landkreis zu erwarten. 2. Sozio-ökonomischer Wandel Das Freizeitverhalten der deutschen Bevölkerung ist zunehmend durch gesundheitsfördernde Aktivitäten geprägt. Immer mehr Menschen widmen einen zunehmenden Teil ihrer Freizeit und ihres Einkommens für die Erhaltung ihrer Gesundheit. Freizeitforscher sehen diese Entwicklung zum einen im Zusammenhang mit dem steigenden Leistungsdruck in der Gesellschaft und der Zunahme von Zivilisationskrankheiten durch einen unangepassten Lebensstil, aber auch darin begründet, dass durch die zunehmende Leistungseinschränkung durch die Sozial- Bereitschaft zu gesundheitsfördernden Aktivitäten steigt in der Bevölkerung an ... 10 Gesundheitswirtschaft versicherungsträger das Bewusstsein der Bevölkerung wächst, mehr für die Gesundheitsvorsorge zu tun 12. ... deshalb auch zunehmenden Zahl von Anbietern Diese Entwicklung findet ihren Ausdruck in einer zunehmenden Zahl von Anbietern von Sport- und Wellnessdienstleistungen sowie im Gesundheitstourismus, gesunden Lebensmitteln, Nahrungsmittelergänzungs- und OTC-Produkten 13, Home-Care-Produkten uvm.. Gesundheit wird zu einem dominanten, gesellschaftlich akzeptierten Kaufmotiv. Dabei steigen die Ausgaben für Gesundheit mit zunehmenden Einkommen, was Gesundheit als superiores Gut auszeichnet. Ruheständler gewinnen als Zielgruppe an Bedeutung Die Struktur der Konsumenten ist dabei auf Grund der derzeitigen demographischen Entwicklung zunehmend durch die Gruppe der Ruheständler geprägt. Die verschiedensten Formen der Vorruhestandsprogramme, Frühverrentung und Altersteilzeit sorgen dafür, dass immer mehr Menschen schon vor dem gesetzlichen Rentenalter in den Ruhestand gehen. Auch gehören „Armut“ und „Alter“ heute vielfach nicht mehr zusammen. Der Anteil der Sozialhilfeempfänger der 65-jährigen und älter hat sich von über 20% 1980 auf 6% im Jahr 2000 verringert. Das so genannte „Dritte Alter“ ist heute mehr und mehr geprägt durch eine bessere Gesundheit und ein stärkeres Gesundheitsbewusstsein, eine bessere finanzielle Absicherung, hohe Qualitätsansprüche, geringere familiäre Integration und zunehmende Singularisierung sowie ein differenziertes Freizeitinteresse. Diese Zielgruppe wird in Zukunft ein großes Gewicht einnehmen. Für Anbieter der Gesundheitswirtschaft ist es dabei von Bedeutung, sich auf die verändernden Ansprüche durch ein zielgruppenspezifisches Angebot einzustellen 14. 3. Medizinisch-technologischer Fortschritt Verbesserung der medizinischen Möglichkeiten in Diagnose, Therapie, Prävention, Rehabilitation Der medizinisch-technologische Fortschritt ist ausschlaggebender Faktor für die Verbesserung der medizinischen Möglichkeiten in der Diagnose, Therapie, Prävention bzw. Rehabilitation und somit für die Verbesserung der Lebensqualität 15. Medizinisch-technologischer Fortschritt schlägt sich nieder in neuen oder verbesserten Behandlungsmethoden, Medizinprodukten und Arzneimitteln sowie Prozessinnovationen. Zunehmend sind Innovationen in der medizintechnischen und pharmazeutischen Industrie auf Entwicklungen in der Biotechnologie, der Gentechnologie sowie der Informations- und Kommunikationstechnologie zurückzuführen. Tendenzen in der Medizintechnologie und der Pharmazie Der Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen sieht die Medizintechnologie sowie die Pharmazie von folgenden Tendenzen beherrscht 16: - 12 Verbesserung der bildgebenden Verfahren mit nicht-invasiver Quantifizierung physiologischer Prozesse, Vgl. AFW (2001) 13 OTC = Over The Counter; nicht verschreibungspflichtige Medikamente 14 Vgl. Lehr (2001) 15 Vgl. SVRKAG (1997) 16 Vgl. SVRKAG (1997) 11 Landkreis Osnabrück - Rückgang der traditionellen Operationsverfahren aufgrund der Weiterentwicklung der Mikrotherapie und Mikrotechnik (die fortschreitende Miniaturisierung in den Bereichen der minimal-invasiven Chirurgie und Diagnostik, der interventionellen Radiologie, Kardiologie und Urologie ermöglicht immer weniger belastende, hochpräzise Eingriffe), - Integration biotechnologischer Methoden in der Medizintechnik, - Entwicklung von Kleinstmaschinen, -pumpen und -fräsen sowie von Mikrorobotern für den Einsatz im menschlichen Körper, - sinkende Preise für Informations- und Kommunikationstechnologie. In der pharmazeutischen Industrie sind insbesondere die Entwicklungen in der Gentechnologie und deren Umsetzung in neue Produkte für zusätzliche Therapiemöglichkeiten zukunftsweisend. Besondere Bedeutung der Gentechnologie Der medizinisch-technische Fortschritt hat in der Vergangenheit zu einer wesentlichen Verbesserung der Gesundheitsversorgung geführt. Mit der Ausweitung des Leistungsangebots ist auch eine Nachfrageausweitung einher gegangen, so dass unter Kostengesichtspunkten Effizienzvorteile zum Teil kompensiert werden. Dies führt auch immer wieder zur Zurückhaltung der Sozialversicherungsträger bei der Anerkennung von Produkt- oder Prozessinnovationen. Ausweitung des Leistungsangebots bewirkt auch steigende Nachfrage In einem zukünftig zunehmenden Wettbewerb unter den Leistungsanbietern auf Grund veränderter gesundheitspolitischer Rahmenbedingungen wird aber gerade die Qualitäts- wie Produktivitätssteigerung, die insbesondere auch über den medizinisch-technischen Fortschritt erreicht werden kann, entscheidendes Kriterium für die Wettbewerbsfähigkeit der Standorte sein. Gleichermaßen Qualitätsund Produktivitätssteigerung erforderlich 4. Veränderungen der gesundheitspolitischen und rechtlichen Rahmenbedingungen Das Gesundheitssystem bzw. das System der Sozialversicherung zur Finanzierung von Gesundheitsleistungen nach dem Solidaritätsprinzip steht aktuell vor großen Herausforderungen. Zum einen ist eine wachsende Nachfrage nach Gesundheitsleistungen sozial gerecht und qualitativ hochwertig zu befriedigen, zum anderen sind die Gesundheitsausgaben entsprechend der Einnahmesituation zu regulieren und die Beitragssätze stabil zu halten, um einen Anstieg der Lohnnebenkosten zu vermeiden. Aktuell große Herausforderungen für das Gesundheitssystem nach dem Solidaritätsprinzip Die Veränderungen in der Sozialgesetzgebung in der Vergangenheit hatten vornehmlich Kürzungen der beitragsfinanzierten Leistungen sowie Erhöhungen der Selbstbeteiligungen zur Folge. Diese Eingriffe wirkten sich eher in einem verlangsamten Wachstum der Gesundheitsausgaben aus als in einer Reduzierung. Die Sozialversicherungsträger konnten über die gesetzlichen Anpassungen nur kurzfristig Einspareffekte, insbesondere auf Kosten der privaten Haushalte, erzielen. Der Anteil der privaten Haushalte an den Gesundheitsausgaben hat sich dabei zwischen 1992 und 2000 von 10 % auf 13 % erhöht. Auch die neue Gesundheitsreform, die am 01.01.2004 in Kraft treten soll, hat in erster Linie Elemente der Leistungsausgrenzung und Ausweitung der Selbstbeteiligung zum Inhalt. Bisherige Reformen haben das Wachstum der Gesundheitsausgaben allenfalls verlangsamt 12 Gesundheitswirtschaft Partielle Einsparungen durch Ausgabensteigerungen an anderer Stelle kompensiert Ein Rückgang der Nachfrage und damit verbunden ein absoluter Rückgang der Ausgaben stellte sich bei nur wenigen Einrichtungen und Leistungsarten ein. Dies betraf insbesondere Ausgaben im Bereich der Prävention, Ausgaben für Hilfsmittel und Zahnersatz sowie Ausgaben für Leistungen, die durch Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen erbracht worden sind. Diese Einsparungen sind aber wiederum durch Ausgabensteigerungen für andere Leistungsarten (bspw. stationäre und ambulante Versorgung, Arzneimittel) kompensiert worden 17. Auswirkungen der Einsparungen auf Unternehmen und Einrichtungen im Landkreis Osnabrück Von den Einsparungen sind auch Unternehmen und Einrichtungen im Landkreis Osnabrück betroffen. Seit 1996 ist ein Rückgang der Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen – auf den Landkreis entfallen zahlreiche Einrichtungen dieser Art, insbesondere in den Kurorten – zu verzeichnen. Auch im Gesundheitshandwerk ist anzunehmen, dass die Gesetzesänderungen im Jahr 1997 bei Unternehmen im Landkreis Osnabrück zunächst zu Umsatzeinbußen geführt haben, insbesondere bei Zahntechnikern 18. Längerfristig haben sich die Ausgaben jedoch entsprechend dem Bedarf auf das Ausgangsniveau eingependelt. Wirtschaftlichkeits- und Produktivitätsreserven mobilisieren Da Leistungskürzungen und Erhöhung der Zuzahlungen nicht zu einer dauerhaften Entlastung der Sozialversicherungsträger geführt haben, scheint es für die Zukunft von Bedeutung zu sein, die Wirtschaftlichkeits- und Produktivitätsreserven zu mobilisieren, die in Form von Doppel- und Mehrfachuntersuchungen, Ineffizienz in Verwaltung und Logistik, überteuerten Produkten und einem verzögerten Einsatz von neuen innovativen Produkten und Prozessen zu einem unwirtschaftlichen Mitteleinsatz führen 19. Gesundheitsreformgesetz vom Jahr 2000: Mit dem Gesundheitsreformgesetz vom Jahr 2000 sind erste Schritte in diese Richtung unternommen worden: ... sektorenübergreifende Verträge von Kassen und Leistungserbringern - Seit dem Gesundheitsreformgesetz 2000 wird den Krankenkassen gewährt, sektorenübergreifende Verträge mit Leistungserbringern oder Gruppen von Leistungserbringern schließen zu können, um so neue Versorgungs- und Vergütungsstrukturen zu testen. ... Einführung von Fallpauschalen in der stationären Behandlung - Zu einer engeren Verzahnung zwischen der stationären und ambulanten Versorgung wird wohl auch die Einführung der Fallpauschalen auf der Basis von Diagnosis Related Groups (DRG) bei der stationären Behandlung führen. Die diagnosebezogene Vergütung soll so zu einer Kostenersparnis über eine Reduzierung der Verweildauer führen. Hierbei kann es zu stärkeren Verflechtungen zu ambulanten Einrichtungen, Rehabilitations- wie auch Pflegeeinrichtungen durch die Anschlussheilbehandlung oder eine Kurzzeitpflege kommen. Gesundheitsreform 2004, Beitragsstabilität durch: In dem erst gerade vom Deutschen Bundestag verabschiedeten „Gesetz zur Modernisierung der Gesetzlichen Krankenkassen“, dass zum 1. Januar 2004 in Kraft treten soll, ist prioritäres Ziel die Beitragsstabilität der gesetzlichen Kassen. Die dafür erforderlichen Einsparungen auf der Ausgabenseite sollen durch Erhöhung 17 Vgl. Statistisches Bundesamt (2002) 18 Die Daten der Gesundheitsausgabenrechnung lassen sich nicht auf die Ebene von Kreisen herunterrechnen. Es ist aber für die Bundesrepublik Deutschland insgesamt ein kurzfristiger Einbruch bei Ausgaben für Hilfsmittel und Zahnprothetik durch die Gesetzesänderungen 1997 (Beitragsentlastungsgesetz und GKV-Neuordnungsgesetze) festzustellen, wovon in erster Linie das Gesundheitshandwerk und Hersteller im Hilfsmittelbereich betroffen sind. 19 Vgl. SVRKAG (1997) sowie Hilbert u.a. (2002). 13 Landkreis Osnabrück und Ausweitung der Eigenbeteiligung sowie durch Ausgrenzung von Leistungen, insbesondere versicherungsfremden Leistungen, erzielt werden: - Die grundsätzliche Zuzahlung 20 bei verschreibungspflichtigen Medikamenten und Arztbesuchen und die Herausnahme rezeptfreier Medikamente aus der Erstattung setzt bei der Regulierung auf der Nachfrageseite an. Hierdurch wird ein Rückgang bei ambulanten Behandlungen und dem mit der Therapie verbundenen Arznei- und Hilfsmitteleinsatz erwartet. Andererseits wird mit einer zunehmenden Selbstmedikation mit rezeptfreien Arzneimitteln zu rechnen sein. Auch bei der stationären Behandlung in Krankenhäusern, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, bei nichtärztlichen Therapien, in der häuslichen Krankenpflege sowie bei Hilfsmitteln werden Zuzahlungen erhoben. Den Versicherten werden dabei pro Jahr Kosten von 2 % des Bruttojahresgehalts zugemutet. Die zusätzliche Belastung der privaten Haushalte mit Kosten für die eigene Krankheitsbehandlung soll auch zu einem Umdenken bei den Versicherten führen und sich in einer gesünderen Lebensweise und der Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen der Gesundheitsvorsorge ausdrücken. ... weitere Zuzahlungen bei verschreibungspflichtigen Medikamenten und Arztbesuchen - Das Prinzip der Patientenverantwortung wird dadurch unterstrichen, dass es Krankenkassen erlaubt wird, mit Bonusmodellen die Gesundheitsvorsorge der Versicherten zu unterstützen bzw. zu motivieren. ... Bonusmodelle für Gesundheitsvorsorge - Mit dem „Hausarztprinzip“ - eine Facharztkonsultation des Versicherten ist dann vom Eigenbeitrag befreit, wenn dieser durch Überweisung des Hausarztes erfolgt – ist eine Art Kontrollinstanz eingerichtet, die einem ggf. vorschnellen Facharztbesuch des Versicherten vorbeugt. Hierbei sind allerdings Aspekte der fachlichen Kompetenz der Gesundheitsdienstleister sowie der Qualität und Wirtschaftlichkeit der von ihnen angebotenen Leistungen von Bedeutung. Dem begegnet das Gesetz mit einer Fortbildungspflicht für ärztliche und nichtärztliche medizinische Dienstleister in der Gesundheitsversorgung sowie der Einrichtung einer unabhängigen Stiftung, die kontinuierlich die Qualität und den Nutzen medizinischer Leistungen prüfen soll. ... „Hausarztprinzip“ und Fortbildungspflicht - Stabilität des Beitragssatzes bzw. Senkung des durchschnittlichen Beitragssatzes in den nächsten 3 Jahren wird in erster Linie in einer Senkung der Lohnnebenkosten für Arbeitgeber, nicht aber in einer Entlastung des Versicherten wirksam. Denn diese müssen mit dem neuen Gesetz ausgeschlossen Leistungen selbst versichern. Dieses betrifft zum einen das Krankengeld, dass ab 2006 nicht mehr paritätisch finanziert wird, zum anderen wird der Zahnersatz aus den Versicherungsleistungen heraus genommen und kann privat abgesichert werden. Auch andere vom Leistungskatalog ausgeschlossene Leistungen dürfen von den Krankenkassen als Zusatzversicherung (auch in Kooperation mit privaten Versicherungen) den Versicherten angeboten werden. Es ist allerdings nicht damit zu rechnen, dass sich die Ausgrenzung von Sachleistungen (bspw. Zahnersatz und Sehhilfen) längerfristig in Gesundheitshandwerk und industrie negativ auswirkt. Vielmehr ist hier von starken Schwankungen in der Nachfrage kurz vor und kurz nach dem Geltungsbeginn der Gesetzesregelung auszugehen. Langfristig wird eine weitere Zunahme der Nachfrage nach diesen Produkten erwartet, insbesondere durch die zunehmende Zahl älterer Menschen in der Bevölkerung. ... Herausnahme von Versicherungsleistungen aus der gesetzlichen Krankenversicherung 20 Zuzahlungsbefreiung von Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre sowie Sonderegelungen bei Härtefällen (Gering-Verdiener und chronisch Kranke) 14 ... Einführung einer „Gesundheitskarte“ mit Patientendaten Erste Schritte zu mehr Wettbewerb unter den Leistungserbringern: Gesundheitswirtschaft - Was vom Bundessozialministerium unter „Patientenmitsprache“ beworben wird, kann auch zu mehr Effizienz bei Diagnose und Therapie führen: ab 2006 können Patientendaten auf der die Krankenkassenkarte ablösenden „Gesundheitskarte“ gespeichert werden lassen. Mitsprache besteht darin, dass der Patient selbst entscheidet, ob und welche Daten gespeichert werden. Effizienzgewinne entstehen dadurch, dass ein behandelnder Arzt sofort Zugriff auf Gesundheitsdaten betreffend der Dokumentation der Arzneimitteleinnahme, Notfallinformationen aber auch Ergebnisse vergangener Diagnosen und Therapien hat. Dieses kann helfen, überflüssige oder doppelte Untersuchungen zu vermeiden. Einen echten Wettbewerb unter den Leistungserbringern wird durch die Gesundheitsreform 2004 nicht angestoßen. Erste Schritte werden allerdings unternommen: ... Versandhandel mit Arzneimitteln - So wird der Versandhandel mit Arzneimitteln zugelassen, wodurch weitere Kostenersparnisse erwartet werden. Apotheken werden dadurch nicht automatisch große Umsatzeinbußen befürchten müssen, denn die Beratungsleistung von Apothekern wird umso mehr in Anspruch genommen, je mehr Patienten bei leichteren Erkrankungen eine Selbstmedikation dem Arztbesuch vorziehen. ... Filialapotheken - Auch dürfen Apotheker bis zu vier Filialen besitzen. ... ambulante Leistungen durch Krankenhäuser - Krankenhäuser dürfen unter bestimmten Voraussetzungen ambulante Leistungen – in Konkurrenz zu Fachärzten – anbieten. Ausschöpfung von Wirtschaftlichkeits- und Produktivitätsreserven durch integrierte Versorgung Wirtschaftlichkeits- und Produktivitätsreserven können aber gerade durch integrative Versorgungsstrukturen über die bisher starren Versorgungsgrenzen zwischen ambulanter, stationärer, rehabilitativer sowie pflegerischer Versorgung hinweg ausgeschöpft werden. In diesem Zusammenhang sind auch immer wieder Standorte stationärer Einrichtungen, die öffentlich finanziert werden, unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit von Einrichtungen in Frage gestellt. Das Niedersächsische Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales hat unter dem Titel „Kooperative Regionalisierung der Krankenversorgung in Niedersachsen“ schon erste Überlegungen angestellt, wie durch Abstimmung und Kooperation zwischen Krankenhäusern, Rehabilitationseinrichtungen, Pflegeeinrichtungen und den ambulanten Leistungserbringern eine bedarfsgerechte und wirtschaftliche Gesundheitsversorgung für einen Flächenstaat wie Niedersachsen geschaffen werden kann. Dabei spielen regionale Netzwerke von Leistungsanbietern einer integrativen Versorgung in Zukunft eine bedeutende Rolle 21. Seitens der Anbieter ist es von Bedeutung, inwieweit schon vorher Lösungen gefunden und mit Inkrafttreten gesetzlicher Vorgaben unmittelbar angeboten werden können, um sich auf dem Markt zu positionieren. 21 Vgl. Bruckenberger, Winkler (2001) 15 Landkreis Osnabrück Baustein II Ergebnisse der Bestandsaufnahme 1. Wirtschaftsstruktur und -entwicklung im Landkreis Osnabrück 22 Der Landkreis Osnabrück ist in besonderer Weise durch das Produzierende Gewerbe geprägt, und das trotz einer seit langem anhaltenden dynamischen Dienstleistungsentwicklung (u.a. durch Stadt-Umland-Verlagerungen). Im seit langem weitgehend unverändert ablaufenden sektoralen Strukturwandel auf Kosten der Produzierenden Bereiche und zugunsten der Dienstleistungen hat der Landkreis damit eine relativ ungünstige Ausgangsposition. Trotzdem war die Beschäftigtenentwicklung sowohl der 80er Jahre, der ersten Phase nach der Wiedervereinigung und auch ersten Hälfte der 90er Jahre weit überdurchschnittlich. Die Entwicklung seit Mitte der 90er Jahre ist zwar weiterhin überdurchschnittlich, der Vorsprung gegenüber dem Bundestrend ist aber deutlich geschrumpft. Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, dass sich der überregionale Wettbewerb beträchtlich verschärft hat. Starke Prägung des Landkreises Osnabrück durch Produzierendes Gewerbe Das Produzierende Gewerbe im Landkreis Osnabrück hat eine breite Branchenstreuung, wobei Ernährungsgewerbe, Holzindustrie, Maschinenbau und Straßenfahrzeugbau die meisten Arbeitsplätze stellen. Die in weiten Teilen traditionellen, d.h. überwiegend mittelständischen Betriebsstrukturen bedeuten eine breite Risikostreuung. Es ist aber davon auszugehen, dass trotz der hohen und in der Vergangenheit erfolgreichen Spezialisierung der Anpassungsdruck gerade auch in diesen Branchen und Bereichen stark steigen wird. Die relativ ungünstige Funktionalstruktur, verbunden mit vergleichsweise geringen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie dem hohen Anteil von unqualifizierten Arbeitskräften ist in fast allen Industriezweigen und insbesondere auch in den dominierenden Branchen deuten auf Strukturschwächen und erhöhte Umstrukturierungsbedarfe hin. Vor diesem Hintergrund dürften die Entwicklungsperspektiven des Produzierenden Gewerbes nicht mehr so günstig wie in der Vergangenheit sein. Risikomindernde Branchenstreuung im Produzierenden Gewerbe, dennoch steigender Anpassungsdruck Im – bislang noch unterrepräsentierten - Dienstleistungssektor dürften auch in Zukunft die Perspektiven überdurchschnittlich sein, wenngleich die Entwicklungsaussichten in den einzelnen bereichen sehr unterschiedlich sind: Struktur des Dienstleistungssektors: - Die unternehmensorientierten Dienstleistungen werden auf Dauer weiter überdurchschnittlich wachsen, vor allem die Stadt Osnabrück und zentrennahen Standorte dürften hier begünstigt sein. Die Perspektiven der unternehmensnahen Dienstleistungen hängt allerdings eng mit der Entwicklung der industriellen Basis des wirtschaftlichen Umfeldes zusammen. Unternehmensorientierte Dienstleistungen - Die haushaltsorientierten Dienstleistungen werden entsprechend der voraussehbaren Bevölkerungsentwicklung und der Einkommensentwicklung auch in Zukunft überdurchschnittlich wachsen. Haushaltsorientierte Dienstleistungen 22 Die folgenden Ausführungen basieren im Wesentlichen auf: Jung, H.-U. (2002), Wirtschaftlicher Strukturwandel und regionale Entwicklung im Landkreis Osnabrück. 16 Gesundheitswirtschaft Verkehrssektor - Im Verkehrssektor wird es aufgrund des sich verschärfenden Wettbewerbes im Transportgewerbe zu weiteren beträchtlichen Umstrukturierungen kommen. Das Speditionsgewerbe in der Region dürfte sich nur dann gut behaupten können, wenn es - wie in der Vergangenheit auch - innovative Konzepte im Distributionssektor durchsetzen kann. Tourismus - Im Tourismusbereich wird sich die Konkurrenz in Zukunft noch weiter verschärfen, und für die Region ist daher eher nur noch mit durchschnittlichen Zuwachsraten zu rechnen. Ohnehin dürfen die Arbeitsplatzwirkungen des Tourismussektors angesichts der naturräumlichen Ausgangsbedingungen nicht überbewertet werden. Finanzdienstleistungen - Für die Finanzdienstleistungen ist in Zukunft aufgrund der erheblichen Produktivitätssteigerungen vor allem durch den Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechnologien mit eher rückläufiger Beschäftigung zu rechnen. Öffentliche Dienstleistungen - Bei den öffentliche Dienstleistungen ist entsprechend der voraussehbaren Entwicklung der öffentlichen Haushalte auch weiterhin eine rückläufige Entwicklung der Beschäftigung zu erwarten. Herausragende Bedeutung der Gesundheitswirtschaft für die Beschäftigungsentwicklung im Landkreis Osnabrück Die Strukturschwächen und Umstrukturierungsbedarfe im Produzierenden Gewerbe sowie die divergierenden Entwicklungsaussichten in den einzelnen Branchen des Dienstleistungssektors rücken die - sowohl beschäftigungsintensive als auch entwicklungsstarke - Gesundheitswirtschaft in den Mittelpunkt des Interesses. In einer wettbewerbsfähigen regionalen Gesundheitswirtschaft werden auch künftig überdurchschnittliche und v.a. absolut hohe Beschäftigungsgewinne zu erwarten sein. Dies verdeutlicht die herausragende Bedeutung dieser Branche für die künftige Beschäftigungssituation im Landkreis Osnabrück. 2. Beschäftigte in der Gesundheitswirtschaft 23 13.000 Beschäftigte in der Gesundheitswirtschaft, d.h. 14% der Gesamtbeschäftigung im Landkreis Von den insgesamt fast 177.000 Beschäftigten 24 im Osnabrücker Land sind 23.600, d.h. 13,4 % in der Gesundheitswirtschaft tätig. Der Anteil der Gesundheitswirtschaft an der Gesamtbeschäftigung ist damit im Osnabrücker Land (113 25) deutlich höher als in Deutschland insgesamt. Dies gilt insbesondere für den Landkreis Osnabrück (116, 13.100 Beschäftigte, 13,8 %) aber auch für die Stadt (108, 10.500 Beschäftigte, 12,8 %). Bei der Spezialisierung auf die Gesundheitswirtschaft belegen der Landkreis Rang 127 und die Stadt Rang 176 unter den 440 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland (Karte II-1). Deutlich höhere Anteile der Gesundheitswirtschaft von z.T. über 20 % haben u.a. die Standorte bedeutender Hochschulkliniken (z.B. Landkreis Göttingen), Landkreise mit großen Kurstandorten (z.B. Landkreis Bad Kissingen) und die Schwerpunktstandorte der Medizintechnik (z.B. Landkreis Tuttlingen). 23 Eine detaillierte, regional untergliederte Aufstellung der Beschäftigten in der Gesundheitswirtschaft befindet sich im Anhang (Übersichten A-1a bis A-1c) 24 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, 30.6.2002 (ohne Selbstständige, mithelfende Familienangehörige und Beamte) 25 Deutschland = 100 13 Karte II-1: Landkreis Osnabrück Beschäftigte in der Gesundheitswirtschaft 2002 Kreise und kreisfreie Städte Anteil an allen Beschäftigten insgesamt in % 16,0 13,9 12,7 11,6 10,6 9,1 und mehr bis unter bis unter bis unter bis unter bis unter unter 16,0 13,9 12,7 11,6 10,6 9,1 Beschäftigte in der Gesundheitswirtschaft insgesamt 2002 absolut 1000 10000 50000 Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen ICF3 - IAB-Beschäftigtendatenbank-, eigene Berechnungen Gesundheitswirtschaft 18 Abb. II-1: Branchenspezialisierung in der Gesundheitswirtschaft im Osnabrücker Land sowie in Niedersachsen und Deutschland 2002 Ant. an insg. in % Kernbereich Krankenhäuser Arztpraxen (ohne Zahnarztpraxen) Landkreis Osnabrück Osnabrück, Stadt Zahnarztpraxen Niedersachsen Deutschland Gesundheitswesen a.n.g. Pflegebereich Pflege- und Wohnheime Ambulante soziale Dienste Vorleistungs- u. Zulieferbereich Herst. v. pharmazeut. Erzeugnissen Herst. v. medizin., orthopäd. u. augenopt. Erzeugn. Großh. m. pharmazeut. Erzeugn., medizin. Hilsmitteln Apotheken Einzelh. m. medizin. u. orthopäd. Artikeln sonst. Gesundheitswirtschaft Betrieb v. Sportanlagen Erbringung v. sonst. Dienstleist. des Sports Bäder, Saunas, Solarien u.ä. 0 1 2 3 4 5 6 Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen – ICF3 – IAB-Beschäftigtendatenbank -, eigene Berechnungen NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover Schwerpunkt: stationäre und ambulante Gesundheitsversorgung mit über 8.000 Beschäftigten ... Die Beschäftigung innerhalb der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück konzentriert sich v.a. auf den Kernbereich (Abb. II-1): Fast 8.200 (123), d.h. über 60 % der Beschäftigten, arbeiten in der stationären und ambulanten Gesundheitsversorgung. Die hohe Spezialisierung auf den Kernbereich der Gesundheitswirtschaft gilt gleichermaßen für die Stadt Osnabrück (7.000 Beschäftigte, 121). 19 Landkreis Osnabrück Innerhalb des Kernbereichs haben die Akut-Krankenhäuser sowie die Vorsorgeund Rehabilitationseinrichtungen mit insgesamt gut 5.000 Beschäftigten (124) den mit Abstand größten Anteil im Landkreis Osnabrück (Stadt Osnabrück: 4.700 Beschäftigte, 127). Eher unterdurchschnittlich vertreten sind dagegen die übrigen Leistungserbringer im Kernbereich der Gesundheitsversorgung (Landkreis: 96, Stadt: 65) wie u.a. Praxen von Masseuren, Krankengymnasten, Heilpraktikern sowie das Rettungs- und Krankentransportwesen. ... davon alleine 5.000 Beschäftigte in den Krankenhäusern im Landkreis Osnabrück Die zweite große Säule der Gesundheitswirtschaft ist der Pflegebereich. Hier arbeiten im Landkreis Osnabrück 3.400 Beschäftigte (132), d.h. gut ein Viertel der gesamten Gesundheitswirtschaft (Abb. II-1). Der Pflegebereich ist im Landkreis sehr viel stärker vertreten als in der Stadt Osnabrück (2.300 Beschäftigte, 105). Den deutlich größeren Anteil am Pflegebereich hat die stationäre Pflege, die insbesondere im Landkreis (137) stark vertreten ist. In der Stadt sind dagegen die ambulanten Dienste (112) überdurchschnittlich repräsentiert. Zweite große Säule der Gesundheitswirtschaft: Pflegebereich mit 3.400 Beschäftigten Ein im Gegensatz zum Kern- und Pflegebereich sehr viel geringeres Gewicht bei der Beschäftigung hat der Vorleistungsbereich 26. Hier sind im Landkreis Osnabrück 1.900 Personen beschäftigt. Der Anteil dieses Bereichs an der Gesamtbeschäftigung (112) liegt etwas über dem Bundesdurchschnitt. Der Vergleich mit der Stadt Osnabrück zeigt, dass dort die Bedeutung des Vorleistungsbereichs mit 1.200 Beschäftigten (79) deutlich geringer ist. Fast 2.000 Beschäftigte im Landkreis Osnabrück im Vorleistungsbereich ... Die Beschäftigung im Vorleistungsbereich des Landkreises verteilt sich zu etwa gleichen Teilen auf die Industrie (920 Beschäftigte) und den Handel (980 Beschäftigte). Besondere Spezialisierungen im Landkreis Osnabrück sind die Herstellung von Produkten der Orthopädie-, Rehabilitations- und Dentaltechnik, die Herstellung von pharmazeutischen Spezialitäten 27 sowie der Einzelhandel mit medizinischen und orthopädischen Artikeln. ... je zur Hälfte in Industrie und Handel Der sonstige Bereich der Gesundheitswirtschaft umfasst Teile der Wellnessdienstleistungen 28. Sein Anteil an der Gesundheitswirtschaft insgesamt ist bislang noch gering. Mit 240 Beschäftigten ist dieser Bereich im Landkreis Osnabrück (83) nur unterdurchschnittlich vertreten. In der Stadt Osnabrück (330 Beschäftigte, 130) hat die sonstige Gesundheitswirtschaft dagegen ein vergleichsweise hohes Gewicht. Bedeutung der sonstigen Gesundheitswirtschaft (Sport, Fitness, Bäder etc.) bislang noch gering Die vorangegangene Analyse umfasst lediglich die Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und enthält deshalb nicht die Selbstständigen in den freien Berufen der Gesundheitswirtschaft und die selbstständigen Gesundheitshandwerker. Zu den 23.600 Beschäftigten in der Gesundheitswirtschaft des Osnabrücker Landes sind deshalb mindestens 1.750 Selbstständige / Freiberufler (Landkreis: 950, Stadt: 800) hinzuzuzählen (Übersicht II-1). Aus Gründen der Datenverfügbarkeit können letztlich folgende Gruppen nicht erfasst werden: Zusätzlich mindestens 1.000 Selbstständige / Freiberufler im Landkreis Osnabrück 26 Herstellung von und Handel mit Gütern der Gesundheitswirtschaft 27 insbesondere Infusions- und Dialyselösungen 28 Sportdienstleistungen (u.a. Fitnesszentren) sowie Bäder, Saunas und Solarien. Der überwiegende Teil der Beschäftigten im Gesundheitstourismus ist innerhalb der Beschäftigtenstatistik im Gastgewerbe und im Kernbereich der Gesundheitswirtschaft enthalten. Die Beschäftigten im Gesundheitstourismus können deshalb nicht näher quantifiziert werden. Gesundheitswirtschaft 20 Übersicht II-1: Beschäftige und Selbstständige / Freiberufler in der Gesundheitswirtschaft im Osnabrücker Land Landkreis Osnabrück Stadt Osnabrück Osnabrücker Land 13.100 10.600 23.700 Niedergelassene Ärzte und Zahnärzte 650 570 1.220 Selbstständige Apotheker 100 55 155 Selbstständige Gesundheitshandwerker 90 65 155 Freiberufliche Hebammen 30 45 30 75 Freiberufliche Heilpraktiker 31 70 85 155 14.055 11.405 25.460 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 29 Summe Quellen: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen, Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, Kassenzahnärztliche Vereinigung Niedersachsen, Handwerkskammer Osnabrück-Emsland, Landesgesundheitsamt Niedersachsen NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover - Selbstständige in nichtärztlichen medizinischen Berufen - außer Hebammen und Heilpraktikern 32 - (z.B. Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Psychotherapeuten, Sprachtherapeuten, Diätassistenten, Podologen), - Beschäftigte bei Zulieferern und Dienstleistern für die Gesundheitswirtschaft, die anderen Branchen zugeordnet sind (z.B. Maschinenbau, Kunststoffverarbeitung, Ernährungsindustrie, Unternehmensorientierte Dienstleistungen), - Beschäftigte im Gesundheitstourismus, - Beschäftigte bei Kammern und Verbänden sowie bei Krankenkassen und privaten Krankenversicherungen. Beschäftigtenentwicklung Überdurchschnittliche Beschäftigungsgewinne in der Gesundheitswirtschaft des Landkreises ... Von 1998 bis 2002 stieg die Beschäftigung in der Gesundheitswirtschaft des Landkreises Osnabrück um fast 1.400 Personen an (Stadt Osnabrück: + 1.000). Mit einem jahresdurchschnittlichen Zuwachs von 2,8 % (Stadt Osnabrück: + 2,6 %) waren die Beschäftigungsgewinne sowohl im Vergleich zur Beschäftigtenentwicklung im Landkreis insgesamt (+ 1,1 %) als auch im Vergleich zur Gesundheitswirtschaft bundesweit (+ 2,3 %) überdurchschnittlich. ... in nahezu allen Bereichen Die detaillierte Betrachtung der Beschäftigtenentwicklung zeigt, dass - mit Ausnahme der bislang eher wenig bedeutsamen sonstigen Gesundheitswirtschaft - in allen Bereichen höhere Zuwachsraten verzeichnet werden konnten als in 29 Kernbereich, Pflegebereich, Vorleistungsbereich, sonstige Gesundheitswirtschaft 30 überwiegend freiberuflich tätig 31 mit uneingeschränkter Berufserlaubnis 32 Für Hebammen / Entbindungshelfer sowie Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker besteht eine Meldepflicht im Rahmen der Jahresstatistik der unteren Gesundheitsbehörden. Landkreis Osnabrück 21 Abb. II-2: Beschäftigtenentwicklung in den Bereichen der Gesundheitswirtschaft im Osnabrücker Land sowie in Niedersachsen und Deutschland 1998 bis 2002 SVB-Entwicklung 1998 - 2002 in % (JD) Landkreis Osnabrück SVB insgesamt Osnabrück, Stadt Niedersachsen Gesundheitswirtschaft insgesamt Deutschland Kernbereich Pflegebereich Vorleistungs- u. Zulieferbereich sonst. Gesundheitswirtschaft 0 2 4 6 8 10 12 Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen – ICF3 – IAB-Beschäftigtendatenbank -, eigene Berechnungen NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover Deutschland insgesamt (Abb. II-2). Überdurchschnittliche Gewinne erreichten v.a. der Kernbereich im gesamten Osnabrücker Land und der Vorleistungsbereich im Landkreis. 3. Kernbereich der Gesundheitswirtschaft 3.1 Stationäre Gesundheitsversorgung Akut-Krankenhäuser Der Besatz mit Krankenhausbetten im Osnabrücker Land ist überdurchschnittlich (127 33). Entsprechend der Funktion als Oberzentrum konzentrieren sich die Krankenhäuser insbesondere in der Stadt Osnabrück (202). Insgesamt 2.000 Betten stellen die hier ansässigen fünf Krankenhäuser zur Verfügung. Im Vergleich mit anderen Flächenkreisen in Niedersachsen schneidet aber auch der Landkreis Osnabrück (92) in der Krankenhausversorgung mit ebenfalls fast 2.000 Betten gut ab. Überdurchschnittlicher Besatz mit Krankenhausbetten im Osnabrücker Land Die größten Krankenhausstandorte im Landkreis sind die Städte Georgsmarienhütte, Quakenbrück und Melle (Karte II-2, Übersicht A-3 im Anhang). Weitere Standorte sind die Städte Dissen und Bramsche sowie die Gemeinden Bad Rothenfelde, Ostercappeln und Ankum. Damit ist auch bei einer teilräumlich differenzierten Betrachtung des Landkreises Osnabrück eine flächendeckende Krankenhausversorgung gewährleistet. Große Krankenhausstandorte im Landkreis: Georgsmarienhütte, Quakenbrück und Melle 33 Krankenhausbetten je Einwohner 31.12 2001, Niedersachsen = 100 Gesundheitswirtschaft 22 Abb. II-3: Krankenhausbetten nach Fachabteilungen 2001 (Planbetten) je Einwohner, Nds = 100 Augenheilkunde Chirurgie Osnabrücker Land (ST.+LK) OS LK Frauenheilkunde St. OS Geburtshilfe Hals-Nasen-Ohren Haut- u. Geschlechtskrankheiten Herzchirurgie Innere Medizin Kinderchirurgie Kinderheilkunde Mund-KieferGesichtschirurgie Neurochirurgie Neurologie Nukleartherapie Orthopädie Plastische Chirurgie Strahlentherapie Urologie Sum.Sum. somatisch somatisch Kinder- u. Jugendpsychiatrie Psychiatrie Psychosomatik (Psychotherapeut. Med.) Sum.Sum. psychiatrisch psychiatrisch Sum. gesamt Sum. gesamt 0 100 200 300 400 Quelle: Bruckenberger, Winkler (2001), eigene Berechnungen NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 500 600 700 800 900 13 Karte II-2: Landkreis Osnabrück Krankenhäuser im Osnabrücker Land Niedersächsisches Landeskrankenhaus Osnabrück Paracelsus-Klinik Christliches Krankenhaus Quakenbrück Marienhospital Osnabrück Klinikum Osnabrück Kinderhospital Osnabrück Marien-Hospital Ankum-Bersenbrück Johanniter-Krankenhaus Bramsche Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln Stadt Osnabrück siehe Ausschnittskarte Franziskus-Hospital Harderberg Krankenhaus Georgsmarienhütte St. Matthäus Melle *) DiakonieKrankenhaus Georgsmarienhütte Johann-WilhelmRitter-Klinik Bad Rothenfelde Schüchtermann-Klinik Bad Rothenfelde Fachabteilungen der Krankenhäuser Augenheilkunde Chirurgie Frauenheilkunde, Geburtshilfe Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Innere Medizin Kinderheilkunde Neurochirurgie Neurologie Orthopädie Psychiatrie Strahlentherapie Urologie sonstige Fachabteilungen Anzahl der Betten am 31.12.2001 Ev. Krankenhaus Melle *) AlbertinenKrankenhaus Dissen a. T.W. Augenklinik Dr. Georg Bad Rothenfelde Kartengrundlage: 400 200 ÜKN *) Gemeinsamer Träger: Christliches Klinikum Melle, 1:500.000 Zusammenlegung an einem Standort vorgesehen, Landesvermessung und künftig 275 Planbetten Geobasisinformation Niedersachsen (Maßstab verändert) 100 50 10 NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG 24 Fast alle bedeutenden Fachabteilungen stark vertreten Gesundheitswirtschaft In den Krankenhäusern des Osnabrücker Landes sind fast alle bedeutenden Fachabteilungen stark vertreten. Besondere Schwerpunkte sind (Abb. II-3, Übersicht A-2 im Anhang): - Herzchirurgie (Landkreis), - Strahlentherapie (Stadt), - Psychiatrie (Stadt), - Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (Stadt), - Augenheilkunde (Stadt und Landkreis), - Hals-Nasen-Ohren (Stadt und Landkreis) sowie - Neurochirurgie (Stadt). Bettenzahl seit vielen Jahren leicht rückläufig Die Entwicklung der Bettenzahl ist seit vielen Jahren bei insgesamt gestiegener Einwohnerzahl leicht rückläufig. Von 1994 bis 2001 ist die Zahl der Betten in AkutKrankenhäusern im Osnabrücker Land von 4.290 auf knapp 3.970 gesunken. Der Bettenrückgang fiel im Landkreis (-190) etwas stärker aus als in der Stadt (-130). Fiktiver Überhang von 335 Betten im Landkreis Osnabrück Nach Berechnungen des Niedersächsischen Sozialministeriums 34 ist vor dem Hintergrund der Einführung des Fallpauschalen-Systems für das Osnabrücker Land von einem fiktiven Überhang von 650 Betten auszugehen (335 Betten im Landkreis Osnabrück, 315 Betten in der Stadt Osnabrück). Bei einem mittelfristigen Bettenabbau in dieser Größenordnung werden voraussichtlich einzelne Krankenhausstandorte in ihrem Bestand gefährdet sein. Ein Überleben ist für diejenigen Krankenhäuser gewährleistet, die sich am besten auf die strukturellen Veränderungen und den sich verschärfenden Wettbewerb um Patienten einstellen können. Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen Vorsorge- und RehaEinrichtungen im überregionalen Wettbewerb Im Gegensatz zu den Akut-Krankenhäusern sind die vorwiegend in Kurstandorten ansässigen Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen nicht primär auf die lokale und regionale Gesundheitsversorgung ausgerichtet. Das Bettenangebot für Vorsorge und Rehabilitation ist daher in erster Linie im überregionalen Wettbewerb der Kurstandorte und -regionen zu betrachten. Vielzahl von Vorsorgeund Reha-Einrichtungen insbesondere in den Kurorten des Landkreises Das Osnabrücker Land verfügt über eine Vielzahl von Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, die sich fast ausschließlich auf den Landkreis und hierbei überwiegend auf die Kurstandorte Bad Rothenfelde, Bad Essen und Bad Iburg konzentrieren (Karte II-3, Übersicht A-4 im Anhang). Mit rund 2.200 Betten liegt der Landkreis Osnabrück gemeinsam mit dem Landkreis Hameln-Pyrmont an der Spitze in Niedersachsen. Bad Rothenfelde (1.100 Betten) ist zusammen mit Borkum und nach Bad Pyrmont der zweitstärkste Kurstandort in Niedersachsen. 34 Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit (2003), Selbststeuerung durch Transparenz, Krankenhausversorgung in Niedersachsen, Hannover. 13 Karte II-3 : Landkreis Osnabrück Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen im Osnabrücker Land CharlottenburgKlinik ParacelsusBerghofklinik ParacelsusWiehengebirgsklinik Fachkrankenhaus Haus Möhringsburg ParacelsusWittekindklinik Evangelisches Kurzentrum Haus Sonnenwinkel TWG Nettetal Therap. Gemeinschaft siehe Ausschnittskarte Rehabilitationszentrum Haus am Hesselkamp 4) Klinikum Osnabrück GmbH 3) Rehabilitationsklinik Werscherberg Sonnenhof Bad Iburg Teutoburger-Wald-Klinik Schüchtermann-Klinik Dörenberg-Klinik siehe Ausschnittskarte J.-W.-Ritter-Klinik 2) Kinder-Reha-Klinik am Wellengarten 1) Parkklinik Klinik im Kurpark Klinik Münsterland Fachabteilungen der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen Innere Medizin Orthopädie Psychiatrie, insbes. Suchtkrankheiten Psychosomatik sonstige Fachabteilungen 1) Kinderheilkunde 2) Haut- und Geschlechtskrankheiten 3) Kommunikationsstörungen 4) Neurologische Frührehabilitation Anzahl der Betten am 31.12.2001 400 200 Kartengrundlage: ÜKN 1:500.000 Landesvermessung und Geobasisinformation Niedersachsen (Maßstab verändert) 100 50 10 NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG Gesundheitswirtschaft 26 Abb. II-4: Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen nach Fachabteilungen 2001 (aufgestellte Betten) je Einwohner, Nds = 100 Haut- u. Geschlechtskrankheiten Osnabrücker Land (ST.+LK) LK OS St. OS Innere Medizin Kinderheilkunde Neurologie Orthopädie Psychatrie/ Suchtkrankheiten Psychosomatik Sonstige Fachgebiete Sum. gesamt SUMME 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik (2002), eigene Berechnungen NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover Fast alle bedeutenden Fachabteilungen stark vertreten Starker Bettenabbau im Rahmen der Kurkrise in den Jahren 1997 / 1998 Wie bei den Krankenhäusern sind auch bei den Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen im Osnabrücker Land fast alle bedeutenden Fachabteilungen stark vertreten. Besondere Schwerpunkte sind (Abb. II-4, Übersicht A-2 im Anhang): - Psychiatrie / Suchtkrankheiten (Stadt und Landkreis), - Orthopädie (Landkreis), - Psychosomatik (Landkreis) sowie - Kinderheilkunde (Landkreis). Bis Mitte der 90er Jahre war die Bettenzahl in den Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen auf über 2.500 angewachsen. Zwischen 1996 und 2001 fiel der Bettenabbau im Osnabrücker Land mit fast 14 % weit aus größer aus als im niedersächsischen Durchschnitt (- 3,3 %). Die Kurkrise in den Jahren 1997 / 1998 führte alleine zu einem Abbau von fast 400 Betten. Seitdem konnte sich die Bettenzahl in den Kurorten wieder etwas erholen. Landkreis Osnabrück 27 3.2 Ambulante Gesundheitsversorgung Das Osnabrücker Land verfügt mit rund 1.400 Einwohnern je Hausarzt 35 über eine im Landesvergleich leicht überdurchschnittliche Ärztedichte (Übersicht II-2). Bei den Fachärzten ist die Versorgung sogar deutlich überdurchschnittlich und das in fast allen wichtigen fachärztlichen Disziplinen. Erwartungsgemäß ist die Ärztedichte - insbesondere bei den Fachärzten - in der Stadt Osnabrück höher als im Landkreis. Leicht überdurchschnittliche Ärztedichte im Osnabrücker Land ... Die insgesamt gute ärztliche Versorgung im Osnabrücker Land gilt nicht uneingeschränkt für alle Teilräume des Landkreises. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, Bezirksstelle Osnabrück gibt es in einzelnen Fachgebieten (v.a. Augenheilkunde, Frauenheilkunde und Dermatologie) im nördlichen Kreisgebiet einen Unterbesatz an niedergelassenen Fachärzten. Grund hierfür ist u.a., dass Ärzte anlässlich der aktuellen Reformdiskussionen und Strukturveränderungen verunsichert sind und die Neugründung bzw. die Übernahme einer bestehenden Praxis scheuen. Zudem sind aus Sicht vieler Ärzte ländliche Gegenden für eine Niederlassung wenig attraktiv. ... aber Unterbesatz an bestimmten Fachärzten im nördlichen Kreisgebiet Bei den Zahnärzten 36 ist die Versorgungssituation im Osnabrücker Land mit rund 1.700 Einwohnern je Arzt weniger gut als bei den Allgemein- und Fachärzten (Übersicht II-2). Insbesondere im Landkreis ist die Zahnärztedichte deutlich geringer als im Landesdurchschnitt. Unterdurchschnittliche Dichte von Zahnärzten im Landkreis Osnabrück Übersicht II-2: Ärzte und Ärztedichte im Osnabrücker Land 2003 Hausärzte *) Fachärzte Zahnärzte abs. Einw. je Arzt abs. Einw. je Arzt abs. Einw. je Arzt Stadt Osnabrück 129 1.276 311 529 129 1.276 Landkreis Osnabrück 244 1.463 224 1.593 179 1.994 Osnabrücker Land 373 1.398 535 975 308 1.693 5.323 1.499 6.209 1.285 5.300 1.506 Niedersachsen *) einschl. hausärztlicher Internisten und hausärztlicher Kinderärzte **) einschl. Kieferorthopäden Quellen: Hausärzte und Fachärzte: Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN), Stand 30.6.2003 Zahnärzte: Kassenzahnärztliche Vereinigung Niedersachsen (KZVN), Stand 30.6.2003 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 35 einschl. hausärztlicher Internisten und hausärztlicher Kinderärzte 36 einschl. Kieferorthopäden 28 4. Gesundheitswirtschaft Pflegebereich 8.000 Pflegebedürftige im Landkreis Osnabrück, davon 4.000 ambulant oder stationär betreut ... Im Osnabrücker Land gibt es rund 11.200 Pflegebedürftige 37 (Landkreis: 8.000, Stadt: 3.200), wovon die Hälfte durch ambulante Pflegedienste (2.400) oder stationäre Pflegeheime (3.300) betreut wird. Der Anteil der betreuten Pflegebedürftigen an der älteren Bevölkerung entspricht im Landkreis (73 38) in etwa dem Landesdurchschnitt, während er in der Stadt (59) deutlich geringer ist (Karte II-4). ... durch rund 40 ambulante Dienste und 43 vollstationäre Einrichtungen Im Landkreis Osnabrück sind rund 40 ambulante Pflegedienste tätig, von denen über die Hälfte in privater Trägerschaft stehen. Darüber hinaus gibt es im Landkreis ca. 2.400 vollstationäre Dauerpflegeplätze in 43 Einrichtungen 39. Hier stammt das Angebot mit drei Viertel überwiegend von freigemeinnützigen Trägern wie z.B. kirchlichen Einrichtungen und Stiftungen (Übersicht A-5 im Anhang). Hohe Zahl von Dauerpflegeplätzen im Osten und Süden des Landkreises Die Versorgung der Bevölkerung mit Dauerpflegeplätzen variiert in den verschiedenen Teilräumen des Landkreises. Überdurchschnittlich viele Plätze 40 finden sich in den durch Kurorte geprägten östlichen und südlichen Teilräumen des Landkreises. Überwiegend unterdurchschnittlich ist dagegen der Besatz mit Dauerpflegeplätzen im Norden des Landkreises sowie im direkten Umland der Stadt Osnabrück. Auch in der Stadt selbst ist mit gut 1.200 vollstationären Dauerpflegeplätzen die Versorgung geringer als im Landkreisdurchschnitt 41. Tagespflegeplätze v.a. in der Stadt Osnabrück und ihrem direkten Umland Im Bereich der Tagespflege 42 konzentrieren sich die Plätze dagegen stärker in der Stadt und ihren benachbarten Gemeinden. Insgesamt werden im Landkreis Osnabrück 85 Plätze von acht Einrichtungen angeboten, von denen sich drei Viertel im direkten Umland der Stadt Osnabrück und im südlichen Kreisgebiet befinden. Die Stadt selbst verfügt über weitere knapp 90 Tagespflegeplätze. Kurzzeitpflege größtenteils als „eingestreute Plätze“ Im Bereich der Kurzzeitpflege 43 werden im Landkreis größtenteils „eingestreute Plätze“ angeboten, d.h. Heime können diese 140 Plätze sowohl als Dauer- als auch als Kurzzeitpflegeplätze nutzen. Daneben bieten fünf Einrichtungen insgesamt 70 reine Kurzzeitpflegeplätze an. In der Stadt stehen knapp 40 Kurzzeitpflegeplätze zur Verfügung. „Exportüberschuss“ des Landkreises Osnabrück bei stationären Pflegedienstleistungen In den Pflegeheimen im Landkreis Osnabrück sind seit langem mehr auswärtige Pflegebedürftige untergebracht als umgekehrt Bewohner des Landkreises in Heimen jenseits der Kreisgrenzen untergebracht sind 44. Der „Exportüberschuss“ beläuft sich derzeit auf gut 200 Plätze bzw. Pflegebedürftige. 37 Leistungsempfänger der Pflegeversicherung 38 betreute Pflegebedürftige je 1.000 Einwohner ab 65 Jahren 39 Quelle: Landkreis Osnabrück, 2002, Örtlicher Pflegeplan 40 Dauerpflegeplätze je Einwohner über 75 Jahren 41 Quelle: Stadt Osnabrück, Seniorenwegweiser und Angaben des Seniorenbeauftragten. Die vorliegenden Daten sind für die Stadt Osnabrück weniger detailliert als für den Landkreis. 42 Montags bis Freitags von 8 Uhr bis 16.30 Uhr, ohne Übernachtung 43 stationäre Pflege bis zu einer Dauer von 4 Wochen 44 Quelle: Landkreis Osnabrück, 2002, Örtlicher Pflegeplan 13 Karte II-4: Landkreis Osnabrück Betreute Pflegebedürftige 2001 Landkreise und kreisfreie Städte in Niedersachsen Wilhelmshaven Wittmund Cuxhaven Hamburg Stade Bremerhaven Aurich Friesland Emden Wesermarsch Osterholz Rotenburg Oldenburg, St. Oldenburg Lüneburg Harburg Ammerland Leer Bremen Lüchow-Dannenberg Delmenhorst Soltau-Fallingbostel Verden Cloppenburg Uelzen Emsland Celle Gifhorn Diepholz Grft. Bentheim Nienburg Vechta Osnabrück Hannover Wolfsburg Hannover, St. Schaumburg Osnabrück, St. Peine Braunschweig Helmstedt Salzgitter Hameln-Pyrmont Hildesheim Pflegebedürftige (Betreuung durch ambulante Pflegedienste und in stationären Pflegeheimen) 2001 je 1000 Einwohner ab 65 Jahren 92 88 81 78 75 68 und mehr bis unter bis unter bis unter bis unter bis unter unter 92 88 81 78 75 68 absolut Goslar Holzminden Northeim 500 2000 Wolfenbüttel Osterode Göttingen Bundesautobahnen 5000 30 5. Gesundheitswirtschaft Vorleistungs- und Zulieferbereich Gesundheitsindustrie und -handwerk Kern der Gesundheitsindustrie: pharmazeutische Industrie und Herstellung von Medizintechnik ... Die Gesundheitsindustrie umfasst im Kern die pharmazeutische Industrie sowie die Hersteller der Medizintechnik. Darüber hinaus sind auch in anderen Branchen Hersteller von Medizinprodukten im Sinne des Medizinproduktegesetzes (MPG) vertreten (z.B. Hersteller von Diagnostika und Reagenzien in der chemischen Industrie), sie sind allerdings eine nach der amtlichen Statistik unbestimmbare Teilmenge innerhalb von Branchen, die überwiegend nicht-medizinische Produkte herstellen. Weitere Branchen fungieren als Zulieferer von Gütern, die nur durch ihren spezifischen Einsatz in der Medizin zu Medizinprodukten gezählt werden können (bspw. optische Instrumente, Mess-, Steuer- und Regeltechnik, Software). In einer sekundärstatistischen Erhebung können daher nur zwei Wirtschaftszweige und ihre Unterklassen ganz der Gesundheitsindustrie zugeordnet werden: - Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen (Grundstoffe und Spezialitäten), - Herstellung von medizinischen Geräten und orthopädischen Erzeugnissen (elektromedizinische Geräte, medizintechnische Geräte, orthopädische Erzeugnisse und zahntechnische Laboratorien). ... sowie augenoptische Erzeugnisse Auch der Wirtschaftszweig „Herstellung von augenoptischen Erzeugnissen“ (hier sind nicht Augenoptiker gemeint) ist im vollen Umfang der Gesundheitsindustrie zuzuordnen. Überwiegend kleinbetriebliche Strukturen in der Gesundheitsindustrie im Landkreis Osnabrück Im Landkreis Osnabrück können 47 steuerpflichtige Unternehmen 45 (Stadt Osnabrück: 31) gemäß der oben genannten Abgrenzung der Gesundheitsindustrie zugeordnet werden: Vier Unternehmen der pharmazeutischen Industrie (Stadt: keines), 38 medizintechnische Hersteller (Stadt: 29) sowie fünf Hersteller augenoptischer Erzeugnisse (Stadt: zwei). Sie machen im Osnabrücker Land rund 5 % der steuerpflichtigen Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe aus. Dass der Anteil der Gesundheitsindustrie an der Beschäftigung des Verarbeitenden Gewerbes insgesamt weniger als 3 % beträgt, deutet auf eher kleinbetriebliche, durch das Handwerk geprägte Strukturen in diesem Bereich hin, zumal alleine rund 400 Beschäftigte auf das Unternehmen B. Braun Schiwa GmbH 46 in Glandorf entfallen. Landkreis Osnabrück in der Gesundheitsindustrie Nr. 3 in Niedersachsen Im überregionalen Vergleich ist der Landkreis Osnabrück als ein Standort der Gesundheitsindustrie durchaus wahrnehmbar. Gemessen sowohl an den Beschäftigten absolut als auch am Beschäftigtenanteil der medizintechnischen Industrie / Pharmazie an den Beschäftigten insgesamt befindet sind der Landkreis Osnabrück im oberen Viertel aller 440 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland. Innerhalb Niedersachsens gibt es nur zwei Regionen, die mehr Beschäftigte in diesem Bereich haben: Hannover und Göttingen. 45 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 16.617,- €, die ihren Unternehmenssitz im Osnabrücker Land haben. 46 Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen, insb. Infusions- und Dialyselösungen Landkreis Osnabrück 31 Übersicht II-3: Gesundheitshandwerk im Osnabrücker Land 2003 Augenoptiker Hörgeräte- Orthopädie- Orth.schuhakustiker techniker macher Zahntechniker Summe Stadt Osnabrück 24 6 9 6 20 65 Landkreis Osnabrück 40 5 11 10 25 91 Osnabrücker Land 64 11 20 16 45 156 Quelle: Handwerkskammer Osnabrück-Emsland, Stand 30.6.2003 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover Innerhalb der Gesundheitsindustrie spiegeln sich im gesamten Osnabrücker Land die gleichen Branchenschwerpunkte wie im Land Niedersachsen wider: Schwerpunkte innerhalb der Gesundheitsindustrie: - Die Produktionsschwerpunkte der medizintechnischen Industrie liegen in der Orthopädietechnik und im Hilfsmittelbereich sowie in der Zahntechnik und weniger bei elektromedizinischen (z.B. Röntgen- und Ultraschall- / Diagnosegeräte) und medizintechnischen Geräten (z.B. nicht-elektrische Geräte und Instrumente, Apparatetische, Ausstattung von Behandlungsräumen). ... Orthopädietechnik, Hilfsmittel, Zahntechnik - In der pharmazeutischen Industrie dominiert die Herstellung pharmazeutischer Spezialitäten; Hersteller pharmazeutischer Grundstoffe sind überhaupt nicht vertreten. ... pharmazeutische Spezialitäten Mit Hilfe der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland konnte eine Übersicht der unterschiedlichen Handwerksbetriebe im Osnabrücker Land erstellt werden (Übersicht II-3 und Übersicht A-7 im Anhang), nicht jedoch ein überregionaler Vergleich. Denn die Betriebe sind - je nach ihrem Umsatzschwerpunkt - in der amtlichen Statistik entweder der Industrie oder dem Handel zugeordnet. Lediglich bei Zahntechnikern handelt es sich ausschließlich um Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes. Übersicht der Handwerksbetriebe im Osnabrücker Land Handel Die Versorgung mit Apotheken im Osnabrücker Land ist überdurchschnittlich. Insgesamt kommen nur knapp 3.400 Einwohner auf eine Apotheke (Landkreis: 3.600, Stadt: 2.900), während dies im Landesdurchschnitt über 3.800 Einwohner sind (Übersicht II-4). Überdurchschnittliche Versorgung mit Apotheken im Osnabrücker Land Durch die im Rahmen der aktuellen Gesundheitsreform vorgesehenen Maßnahmen (Beitragssatzsicherungsgesetz, Zulassung des Versandhandels) werden einzelne Apothekenstandorte gefährdet sein. In einer Reihe von kleineren Orten im Landkreis Osnabrück, in denen derzeit nur eine Apotheke ansässig ist, besteht die Gefahr, dass durch Schließungen künftig ein ganzer Ort ohne Apothekenversorgung ist. Gefährdung einzelner Apothekenstandorte durch Gesundheitsreform ... Gesundheitswirtschaft 32 Übersicht II-4: Apotheken im Osnabrücker Land 2003 Apotheken (o. Krankenhausapoth.) Einwohner je Apotheke (o. Krankenhausapoth.) Krankenhausapotheken Stadt Osnabrück 57 2.887 2 Landkreis Osnabrück 98 3.642 1 Osnabrücker Land 155 3.364 3 2.094 3.811 40 Niedersachsen Quelle: Apothekerkammer Niedersachsen, Stand 30.6.2003 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover ... aber neue Marktchancen für ArzneimittelVersandhändler Andererseits können Versandhändler für Arzneimittel von den geplanten gesetzlichen Änderungen profitieren. Im Landkreis Osnabrück sind derzeit drei größere Unternehmen im Versandhandel mit Hilfsmitteln tätig. Die wichtigsten Kundengruppen sind Endverbraucher (v.a. Diabetiker) sowie Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und der Pflege. Im Bereich des Diabetikerbedarfs decken die Versandhändler aus dem Landkreis Osnabrück einen beträchtlichen Teil des Marktes in Deutschland ab. Hauptzielgruppe zunächst v.a. chronisch Kranke mit planbarem Arzneimittelbedarf Mit Geltungsbeginn der neuen gesetzlichen Regelungen ist mit einem beträchtlichen Wachstum des Arzneimittelversandhandels zu rechnen. Zielgruppen werden zunächst chronisch Kranke mit einem planbaren Arzneimittelbedarf sein. Die Versandunternehmen im Landkreis Osnabrück sind aufgrund der schon vorhandenen Strukturen auch für den Versandhandel mit Arzneimitteln aufgestellt. Aber: überregional und international agierende Großanbieter stehen ebenfalls in den Startlöchern, so dass mit starkem Wettbewerb auf diesem neuen Markt zu rechnen ist. 33 6. Landkreis Osnabrück Kurorte im Landkreis Osnabrück Ein auch im überregionalen Vergleich herausragendes Merkmal der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück sind die vier Kurorte Bad Essen, Bad Laer und Bad Rothenfelde (Sole) sowie Bad Iburg (Kneipp) (siehe auch 3.1 Vorsorgeund Rehabilitationseinrichtungen). Die Kurorte dominieren die Gästezahlen in der Region. Von den 1,6 Mio. Übernachtungen im Osnabrücker Land 47 entfallen rund 1 Mio. auf diese vier Standorte (Übersicht II-5). In den Kurorten wiederum beträgt der Anteil der Übernachtungen in Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen insgesamt rund 65 %. Herausragendes Merkmal der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück: Vier Kurorte ... Die Beherbergungszahlen und insbesondere der hohe Anteil der „verschriebenen“ Übernachtungen machen deutlich, dass der Landkreis Osnabrück im überregionalen Vergleich keine wirklich bedeutende Tourismusregion ist (Karte II-5). Dies gilt auch für den (privat finanzierten) Gesundheitstourismus. So ist beispielsweise im Landkreis Osnabrück kein überregional wahrgenommenes Wellnesshotel ansässig. ... aber keine wirklich bedeutende Gesundheitstourismusregion Die folgende kurze Darstellung der Kurorte basiert u.a. auf der aktuell für das Land Niedersachsen erarbeiteten Vergleichenden Kurortanalyse 48. Bad Essen Bad Essen verfügt als ortsgebundenes Heilmittel über Thermalsole für Badekuren mit rheumatischer und orthopädischer Indikation, Inhalationen und Behandlungen von Hauterkrankungen. Die Kur- und Erholungseinrichtungen bestehen aus einem Kur- und Gesundheitszentrum, dem Thermalsole-Hallenbad (32°C), einem beheizten Thermalsole-Freibad und Bewegungsbädern 49. Solekurort Bad Essen Laut der Potenzialanalyse im Rahmen der Vergleichenden Kurortanalyse Niedersachsen liegen die Stärken des Kurortes Bad Essen in seinem Ortsbild, den angebotenen Produkten und Dienstleistungen inklusive dem Service der Touristinformation. Auch die interne Organisation und das Qualitätsmanagement werden positiv herausgehoben. Als Schwäche gilt der Mangel an Bademöglichkeiten, wobei das Fehlen einer zentralen, freizeit- und gesundheitsorientierten Badelandschaft kritisiert wird. Stärken und Schwächen des Kurortes Im Dienstleistungssektor in Bad Essen sind trotz des Kurwesens und der fünf Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen nur etwa knapp die Hälfte aller Beschäf- Bad Essen auch bedeutender Industriestandort 47 übriger Landkreis 300.000 Übernachtungen, Stadt Osnabrück 300.000 Übernachtungen, 2000 48 Europäisches Tourismus Institut GmbH (ETI) an der Universität Trier (2003), Vergleichende Kurortanalyse Niedersachsen, Trier. Die Vergleichende Kurortanalyse hat die ortspezifischen Entwicklungspotenziale von 50 Kurorten in Niedersachsen ermittelt. Ziel war es, auf dieser Basis eine profilierungswirksame Entwicklung der Heilbäder und Kurorte auf der Landesebene zu ermöglichen. Der hierzu verwendete Kriterienkatalog umfasst „harte“ touristische Potenziale, wie das Wegenetz oder die Beherbergungsstruktur, die Atmosphäre in den Orten, die Servicequalität der Tourist-Information, die Selbsteinschätzung durch die Orte, die Managementqualität der Kur- und Tourismusorganisation sowie verschiedene Kennziffern, die eine Aussage über die Wettbewerbsfähigkeit der Orte erlauben (wie z.B. die Übernachtungszahlenentwicklung). 49 Heilbäderverband Niedersachsen, Die Heilbäder in Niedersachsen. Gesundheitswirtschaft 34 Übersicht II-5: Kennzahlen der Kurorte im Osnabrücker Land 2002 51 Bad Essen Angebotene Betten (insg.) Bad Iburg Bad Laer Bad Rothenfelde Summe Kurorte 1.340 900 720 2.180 5.140 248.000 169.000 102.000 506.000 1.025.000 Übernachtungen je Einw., Westdtl. = 100 420 380 300 1.900 620 durchschn. Aufenthaltsdauer in Tagen 7,1 5,6 4,9 11,3 7,8 Bettenauslastung in % 51 52 40 64 55 5 2 0 7 14 620 330 0 1.100 2.050 170.000 k.A.*) 0 380.000 . durchschn. Aufenth. in Tagen 30 k.A.*) - 22 . Bettenauslastung in % 78 k.A.*) - 91 . Anteil der Beschäftigten im Gastgewerbe in % (Westdtl. = 100) 3,8 (134) 4,4 (158) 2,1 (74) 8,2 (292) 4,3 (154) Anteil der Besch. im Gesundheits- und Sozialwesen in % (Westdtl. = 100) 14,5 (132) 11,9 (109) 11,2 (102) 59,8 (544) 22,3 (188) Übernachtungen (insg.) Einrichtungen davon Vorsorge+ RehaEinricht. *) Ang. Betten Übernachtungen Nur zwei Vorsorge- und Reha-Einrichtungen in Bad Iburg, deshalb statistische Geheimhaltung. Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover tigten 50 tätig. Bad Essen ist folglich neben seinen Kurfunktion auch ein bedeutender Industriestandort. Bad Iburg Kneippkurort Bad Iburg Heilmittel in Bad Iburg sind alle Kneippschen Anwendungen in Form von Güssen, Waschungen, Wickeln, Packungen, Bädern und Wassertreten. Als Kur- und Erholungseinrichtungen stehen ein Therapiezentrum mit Warmschwimm- und Bewegungsbad, das Kurhaus, Hallenbäder, Wassertretstellen, ein beheiztes Freibad und ein Hallenbad zur Verfügung. In der Stadt befinden sich zwei stationäre Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen. Stärken und Schwächen des Kurortes Die Vergleichende Kurortanalyse sieht die Stärken Bad Iburgs in seinem Kurmittelbereich, dem gut ausgebauten Wegenetz mit Wander- und Radwegen und den angebotenen Produkten und Dienstleistungen. Schwächen liegen wie auch in Bad Essen bei den Bademöglichkeiten. 50 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30.06.02 51 Die Angaben beziehen sich nur auf Beherbergungsbetriebe mit mindestens 9 Betten, ohne Campingplätze. 13 Karte II-5: Übernachtungen und Gesundheitstourismus in Deutschland Von namhaften Reiseveranstaltern angebotene Wellnesshotels (TUI, fit, airtours, Neckermann, und Wellness Hotels Deutschland) Übernachtungen je Einwohner (Bevölkerungsstand: 1.1.2001) (Übernachtungen: 2000) 7,40 4,35 3,17 2,20 1,64 1,10 Landkreis Osnabrück und mehr bis unter bis unter bis unter bis unter bis unter unter 7,40 4,35 3,17 2,20 1,64 1,10 Wellnesshotels absolut 1 5 15 Kreise und kreisfreie Städte 36 Gesundheitswirtschaft Bad Laer Solekurort Bad Laer Bad Laer bietet als ortsgebundene Heilmittel kohlensäurehaltige Sole für Bäder, Bewegungsbäder, Inhalationen und CO2-Bäder. An Kur- und Erholungseinrichtungen sind ein Kurmittelhaus mit Sole-Hallenbewegungsbad (34°), ein beheiztes Sole-Freibad und Sole-Therapiebad (32°), Sole-Wassertretbecken, Sauna und Sauna-Dampfbad vorhanden. Bad Laer verfügt über keine stationäre Vorsorgeund Rehabilitationseinrichtung. Stärken und Schwächen des Kurortes Laut Vergleichender Kurortanalyse bestehen die Stärken des Kurortes vor allem im sehr gut ausgebauten Wanderwege- und Radwegenetz. Besonders hervorgehoben werden zudem die Produkte und Dienstleistungen der Bad Laer Touristik GmbH. Als Schwächen werden die vergleichsweise geringen Übernachtungszahlen interpretiert. Ebenso bemängelt werden das Ortsbild und die innere Verkehrserschließung. Bad Rothenfelde Solekurort Bad Rothenfelde Bad Rothenfelde ist der mit Abstand bedeutendste Kurort im Osnabrücker Land. Die ortsgebundenen Heilmittel sind eisen- und kohlensäurehaltige Solequellen für Wannen- und Bewegungsbäder, Inhalationen, Trinkkuren und CO2-Gasbäder. Es sind diverse Kur- und Erholungseinrichtungen vorhanden wie das Kurmittelhaus, Inhalatorien, ein Balneologisches Bewegungstherapie-Zentrum, ein Hallen-SoleWellenbad und ein Sole-Freibad sowie diverse Saunen. Als Besuchermagnet gilt die längste Gradierwerksanlage Westeuropas. 90% der Beschäftigten im Dienstleistungssektor Die herausragende Bedeutung der Kurfunktion für die Gemeinde spiegelt sich in den hohen Beschäftigtenanteilen im Gastgewerbe sowie im Gesundheits- und Sozialwesen wider. Im Dienstleistungssektor insgesamt sind mehr als 90% der Beschäftigten vertreten. Bad Rothenfelde verfügt über sieben stationäre Vorsorgeund Rehabilitationseinrichtungen. Stärken und Schwächen des Kurortes Die Vergleichende Kurortanalyse sieht die Stärken von Bad Rothenfelde v.a. in seinen kurmedizinischen Kompetenzen. Positiv hervorgehoben werden auch die Qualität der Kureinrichtungen sowie die Tagungsinfrastruktur. Ein strategisches Marketing und gute Produkte und Dienstleistungen ergänzen die Stärken. Defizite bestehen im Beherbergungs- und Gastronomieangebot, wo es an gehobenen Hotels und Restaurants mangelt. 7. Hochschulen und Bildung Vielzahl von Schwerpunkten für die Gesundheitswirtschaft Die Hochschulen in der Stadt Osnabrück bieten eine Vielzahl von Studiengängen und Forschungsschwerpunkten für die Gesundheitswirtschaft an (Übersichten A-8 und A-9 im Anhang): FH Osnabrück: Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen - Die Fachhochschule Osnabrück verfügt über eine Reihe von Studiengängen im Fachbereich Wirtschaft, die sich mit Management von Einrichtungen des Gesundheitswesens und des Pflegebereichs beschäftigen (Betriebswirtschaft in Einrichtungen des Gesundheitswesens, Krankenhausbetriebswirtschaft, Kran- 37 Landkreis Osnabrück kenpflege-, Gesundheits- und Pflegemanagement, Pflegewissenschaft). Von besonderer Bedeutung ist der Vollstudiengang Betriebswirtschaft in Einrichtungen des Gesundheitswesens (BiG), der mit 240 52 Studierenden einmalig in Niedersachsen ist. Der Postgraduiertenstudiengang MBA Gesundheitsmanagement ist 2003 neu etabliert worden und richtet sich an Personen mit Berufserfahrung in der Gesundheitswirtschaft. Die übrigen Studiengänge sind ebenfalls überwiegend berufsbegleitende Aufbau- und Weiterbildungsstudiengänge. - Hinzu kommen die an der Kath. Fachhochschule Norddeutschland (Standort Osnabrück) angebotenen berufsbegleitenden Studiengänge Pflegemanagement und Pflegepädagogik. Kath. FH Norddeutschland: Pflegemanagement - Im Fachbereich Humanwissenschaften der Universität Osnabrück bildet das Lehramt an Berufsbildenden Schulen für Gesundheit einen bedeutenden Schwerpunkt mit rund 500 Studierenden. Die Fachrichtungen sind Kosmetologie, Gesundheitswissenschaften und Pflegewissenschaften. Im Studienschwerpunkt Kosmetologie ist die Uni Osnabrück bundesweit führend. Die im Fachbereich ansässige Arbeitsgruppe Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Präventions- und Gesundheitsförderungskonzepten (insbesondere Berufsdermatosen). Universität Osnabrück: Fachbereich Humanwissenschaften - Darüber hinaus verfügt der Fachbereich Humanwissenschaften über den interdisziplinären Studiengang Cognitive Science (Erforschung von Geist und Gehirn, Erklärung des menschlichen Verhaltens, künstliche Intelligenz). - Als einzige direkt der Gesundheitswirtschaft zuzuordnende ingenieurwissenschaftliche Disziplin ist 2002 der Studiengang Dentaltechnologie im Fachbereich Werkstoffe und Verfahren an der Fachhochschule Osnabrück neu eingerichtet worden. Er ist in dieser Form einzigartig in Deutschland. FH Osnabrück: Dentaltechnologie Im Umfeld des Osnabrücker Landes gibt es eine Reihe weiterer für die Gesundheitswirtschaft relevanter Studiengänge: - Große Bedeutung haben dabei die medizinischen und pharmazeutischen Fächer an der Universität Münster (Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie), die weder in Osnabrück noch im niedersächsischen Umland vertreten sind. Universität Münster: Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie - Über weitere ingenieurwissenschaftliche Angebote verfügt die Fachhochschule Münster am Standort Steinfurt. Der Studiengang Physikalische Technik befasst sich u.a. mit medizintechnischen Fragestellungen. Der Studiengang Technische Orthopädie wurde im Jahr 2002 neu etabliert. In Kooperation mit der Industrie konnte eine Stiftungsprofessur eingerichtet werden. FH Münster (Steinfurt): Physikalische Technik + Technische Orthopädie - Die Hochschule Vechta setzt mit dem Diplom-, Aufbau- und Weiterbildungsstudiengang Gerontologie auf den wachsenden Bedarf nach Dienstleistungsangeboten für ältere Menschen. Mit insgesamt 240 Studierenden ist Gerontologie in Vechta in dieser Form bundesweit der einzige Vollstudiengang dieser Art. Hochschule Vechta: Gerontologie - An der Universität Bielefeld werden in der Fakultät für Gesundheitswissenschaften Gesundheitskommunikation, Public Health (öffentliches Gesundheitswesen) und Angewandte Gesundheitswissenschaften angeboten. Universität Bielefeld: Fakultät für Gesundheitswissenschaften 52 Wintersemester 2001/2002, Studenten im 1. Studienfach an Hochschulen in Niedersachsen 38 Universität Twente (NL): Biomedical Technology und Technical Medicine - Gesundheitswirtschaft Studiengänge für Biomedical Technology und Technical Medicine sind in der technisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Twente in Enschede in den Niederlanden. Die Fachschulen für Heilberufe und Berufsbildende Schulen für Gesundheitsberufe im Osnabrücker Land können den Übersichten A-10 und A-11 im Anhang entnommen werden. Überdurchschnittliche Ausbildungsanstrengungen der Krankenhäuser in der Stadt Osnabrück Die Ausbildungsanstrengungen der Unternehmen und Einrichtungen der Gesundheitswirtschaft im Osnabrücker Land sind leicht überdurchschnittlich: Der Anteil der Auszubildenden an den Beschäftigten beträgt im Osnabrücker Land 7,1 % (Deutschland und Niedersachsen: 6,7 % 53). Der Auszubildendenanteil ist in der Stadt Osnabrück (8,4 %) deutlich höher als im Landkreis (6,1 %), was insbesondere auf die überdurchschnittliche Zahl von Auszubildenden in den Krankenhäusern der Stadt zurückzuführen ist. Besondere Akzente der Gesundheitswirtschaft im Osnabrücker Land Highlights: Zusammengefasst verfügt die Gesundheitswirtschaft im Osnabrücker Land über folgende Highlights: ... vier Kurorte - vier Kurorte - davon drei in unmittelbarer räumlicher Nähe zueinander – mit einem breiten Angebot an Fachabteilungen in Rehabilitationskliniken, ... Herzzentrum - das Herzzentrum Osnabrück - Bad Rothenfelde als eines der bedeutendsten Herzzentren in Deutschland, ... Diabeteszentrum - das Diabeteszentrum Quakenbrück im Christlichen Krankenhaus Quakenbrück mit der Diabetes Akademie, der Deutschen Diabetes-Union und der Diätfachschule, ... Studiengänge - überregional bedeutsame Studiengänge (z.B. Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen, Lehramt für Gesundheitsberufe) und Forschungsschwerpunkte am Hochschulstandort Osnabrück, ... Versandhandel - drei bedeutende Unternehmen für den Versandhandel mit Diabetikerbedarf im südlichen Landkreis Osnabrück, ... Dentaltechnik - Konzentration von Anbietern in der Dentaltechnik (Gerätehersteller, Zahntechniker, Studiengang Dentaltechnologie). Aber in einigen Bereichen auch Mangel an herausragenden Akteuren Auf der anderen Seite fehlen in einigen Bereichen herausragende Akteure, die das Osnabrücker Land zu einer überregional wahrnehmbaren „Gesundheitsregion“ machen würden. Dies wären beispielsweise ein medizinischer Fachbereich mit entsprechendem Studienangebot und einer Hochschulklinik, bedeutende Hightech-Hersteller von Medizinprodukten (z.B. elektromedizinische Geräte) oder überregional wettbewerbsfähige Anbieter im Gesundheitstourismus (z.B. 4-SterneWellnesshotels). 53 Anteil der Auszubildenden an den Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, 30.6.2002 39 Landkreis Osnabrück Baustein III: Perspektiven der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück und Handlungsempfehlungen 1. Perspektiven der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück Die Gesundheitswirtschaft in Deutschland durchläuft einen Prozess tiefgreifender, sich beschleunigender Strukturveränderungen. Wesentliche Merkmale dieses Strukturwandels sind: - Standort- und Beschäftigungsgefährdungen durch Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen einerseits, aber - Chancen und Potenziale für neue Märkte, d.h. innovative Dienstleistungen und Produkte, sowie eine Zunahme der Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen andererseits, - ein zunehmender Wettbewerb zwischen den Leistungserbringern der Gesundheitsversorgung und damit auch - ein zunehmender Wettbewerb unter den Regionen (z.B. um Gesundheitstouristen und qualifizierte Arbeitskräfte). Tiefgreifende, sich beschleunigende Strukturveränderungen in der Gesundheitswirtschaft Die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft in der Wirtschaftsstruktur des Landkreises Osnabrück ist hoch. Alle Bereiche der Gesundheitswirtschaft sind durchschnittlich (Vorleistungs- und Zulieferbereich, sonstige Gesundheitswirtschaft) bis überdurchschnittlich (Kernbereich / Gesundheitsversorgung, Pflegebereich) vertreten. Die vier Kurorte im Landkreis und die Vielzahl der Rehabilitationseinrichtungen sind ein Merkmal, das auch im überregionalen Vergleich hervorsticht. Hohe Bedeutung der Gesundheitswirtschaft in der Wirtschaftsstruktur des Landkreises Osnabrück In einer wettbewerbsfähigen regionalen Gesundheitswirtschaft werden auch künftig überdurchschnittliche Beschäftigungsgewinne zu erwarten sein. PROGNOS geht für das Gesundheits- und Sozialwesen 54 im Landkreis Osnabrück bis 2020 von einem Zuwachs von über 2.000 Beschäftigten aus (d.h. jahresdurchschnittlich knapp 1 %) 55. Damit gehört das Gesundheits- und Sozialwesen mit den Unternehmensorientierten Dienstleistungen (+ 1.400 Beschäftigte, + 1,5 %) und der Logistik (+ 550 Beschäftigte, + 1 %) zu den drei wichtigsten Wachstumsbranchen im Landkreis Osnabrück. Hierdurch wird die herausragende Bedeutung dieser Branche für die künftige Beschäftigungssituation im Landkreis Osnabrück deutlich. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der überwiegend rückläufigen Beschäftigungsentwicklung im Produzierenden Gewerbe und einigen anderen Dienstleistungsbranchen (z.B. Öffentliche Verwaltung, Kreditgewerbe). Herausragende Bedeutung der Gesundheitswirtschaft für die Beschäftigungsentwicklung im Landkreis Osnabrück 54 Die Abgrenzung des Gesundheits- und Sozialwesens in der Beschäftigtenstatistik umfasst im Wesentlichen den Kernbereich und den Pflegebereich der Gesundheitswirtschaft, womit fast 90 % der Beschäftigten in der Gesundheitswirtschaft des Landkreises Osnabrück erfasst sind. 55 Bucksteeg, M.; Bornemann, H. (Prognos) 2003: Der Wirtschaftsstandort Landkreis Osnabrück auf dem Prüfstand: Branchenentwicklung, Perspektiven und Herausforderungen für die Zukunft. Gutachten im Auftrag der oleg. 40 Wachstum v.a. bei privat finanzierten Gesundheitsleistungen und im Pflegebereich Gesundheitswirtschaft Die Zahlen machen aber auch deutlich, dass die Beschäftigungsentwicklung in der Gesundheitswirtschaft voraussichtlich künftig etwas verhaltener ausfallen wird als in den 90er Jahren. Hauptgrund sind die von der Bundesregierung angestrebten Kosteneinsparungen in der Gesundheitsversorgung, d.h. die Einschränkung der Leistungen durch die Gesetzliche Krankenversicherung und diverse Strukturveränderungen, die im Kernbereich der Gesundheitswirtschaft teilweise zu Beschäftigungsverlusten führen werden. Diesen Verlusten steht auf der anderen Seite das Wachstum bei privat finanzierten Gesundheitsleistungen, im Pflegebereich sowie bei den sonstigen Dienstleistungen der Gesundheitswirtschaft gegenüber. Ziele für die Gesundheitswirtschaft Ziele für die Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen werden für die Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück folgende Ziele formuliert: - die Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Einrichtungen und Unternehmen zu stärken, - die Beschäftigung zu sichern und auszubauen, - die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zu sichern und qualitativ weiter zu entwickeln und damit - die Attraktivität des Landkreises Osnabrück als Wohn- und Arbeitsstandort zu steigern. Zügiges Handeln erforderlich, auch andere Regionen positionieren sich Um auf die vielfältigen aktuellen Herausforderungen in der Gesundheitswirtschaft zu reagieren und die angestrebten Ziele zu verwirklichen, ist zügiges Handeln der Akteure im Landkreis Osnabrück erforderlich. Die Gesundheitswirtschaft ist im Umbruch, weshalb auch andere Regionen sich positionieren und ihre Kräfte bündeln (z.B. Ostwestfalen-Lippe). Strukturveränderungen in der Gesundheitswirtschaft als Chance begreifen Entscheidend hierbei wird sein, sich mit den Strukturveränderungen in der Gesundheitswirtschaft aktiv auseinander zu setzen und die Herausforderungen als Chance zu begreifen. Bei innovativen Dienstleistungen und Produkten muss eine Vorreiterrolle übernommen werden. Sich bietende Potenziale (z.B. Verbesserung der Kostenstrukturen, Effizienzsteigerung in der Patientenversorgung, Erschließung wachsender Märkte) müssen ausgeschöpft werden. Die nachfolgenden Empfehlungen richten sich daher grundsätzlich an alle Akteure der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück. Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Vorschlag: „Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft“ Um die notwendigen Aktivitäten zum Wohle des ganzen Landkreises Osnabrück zu koordinieren, wird eine „Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft“ vorgeschlagen (Übersicht III-1). Diese Brancheninitiative muss das noch vorherrschende Einzelkämpfertum und falsch verstandenes Konkurrenzdenken soweit wie möglich überwinden. Der Landkreis Osnabrück ist für eine Brancheninitiative dieser Art zwar eine relativ kleine Region mit einem nur beschränkten Umfang an Akteuren. Die räumliche Nähe und die Überschaubarkeit der Akteure dürfte die praktische Umsetzung auf Grund des geringeren Koordinierungsaufwandes aber erleichtern. Landkreis Osnabrück 41 Übersicht III-1: Die Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft im Überblick Ziele für die Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück Î Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Einrichtungen und Unternehmen Î Sicherung und Ausbau von Beschäftigung in der Gesundheitswirtschaft Î Sicherung und Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung und damit Steigerung der Attraktivität des Landkreises als Wohn- und Arbeitsstandort Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft mit sechs Handlungsfeldern 1. Kooperationsförderung Querschnittshandlungsfeld Î Aufbau eines Netzwerkes „Gesundheitswirtschaft“ zur regionalen Kooperationsförderung Î Innovationsförd. und Technologietransfer Î Aufbau eines qualifizierten Branchenverzeichnisses Î Öffentlichkeitsarbeit für die Brancheninitiative Î Veranstaltung regelmäßiger regionaler Foren zur Gesundheitswirtschaft Î Integration der Gesundheitsversorgung Î Initiierung bzw. Förderung spezifischer Kooperationsformen 2. Entwicklung des Gesundheitstourismus 3. Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal 4. Ausbau der Angebote für individuelle Gesundheitsleistungen und Gesundheitsvorsorge Î Ausbau von Ausbildungskooperationen Î Entlastung der Krankenhausärzte von nicht zwingend ärztlichen Tätigkeiten Î Imagekampagne für den Altenpflegeberuf Î Ausbau der Fortbildungsangebote im Hinblick auf Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) Î Schaffung eines Arbeitskräftepools Î Neuausrichtung der klassischen Kurangebote auf Gesundheitstouristen (neue Angebote auf Basis der medizinischen Kompetenzen) Î Aufwertung der für Gesundheitstourismus erforderlichen Infrastruktur Î Marketinginitiative „Gesundheitstourismus” Î Gemeinsames Kurortmanagement Î Aktivierung der regionalen Akteure zur Bereitstellung von IGeL Î Sensibilisierung der Bevölkerung zur Inanspruchnahme von IGeL Î Ausbau innovativer Angebote für die betriebliche Gesundheitsförderung 5. Sicherung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum 6. Ausbau der Angebote für ältere Menschen Î Verbesserung der Wettbewerbsposition von Krankenhausstandorten Î Aufbau alternativer Verteilstrukturen für Medikamente Î Werben für ärztliche Niederlassungen im ländlichen Raum Î Verstärktes Angebot von alternativen Wohn- und Pflegeformen Î Förderung der häuslichen Pflege Management der Brancheninitiative (angesiedelt beim Landkreis Osnabrück) Î Aufgreifen der Handlungsempfehlungen Î Initiierung und Begleitung von Projekten Î Motivierung und Koordination der regionalen Akteure Î Netzwerkmanagement und Kontaktvermittlung Î Förderung des regionalen Informations- und Erfahrungsaustauschs Î Kommunikation von Aktivitäten, Erfolgen und innovativen Angeboten Î Controlling der Maßnahmen 42 2. Gesundheitswirtschaft Handlungsfelder der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück Sechs Handlungsfelder im Rahmen der Brancheninitiative Im Rahmen der „Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft“ werden sechs Handlungsfelder vorgeschlagen (Übersicht III-1). Für jedes der Handlungsfelder werden zunächst die Handlungsnotwendigkeiten skizziert und anschließend die erforderlichen Strategien und Handlungsempfehlungen abgeleitet. Die Felder sind im Einzelnen: 1. Kooperationsförderung (Querschnittshandlungsfeld) 2. Entwicklung des Gesundheitstourismus 3. Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal 4. Ausbau der Angebote an individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) und Gesundheitsvorsorge 5. Sicherung der Versorgung im ländlichen Raum 6. Ausbau der Angebote für ältere Menschen Erarbeitung der Empfehlungen auf Grundlage von Expertengesprächen und Best-Practice-Beispielen Die Empfehlungen sind im Wesentlichen auf Grundlage der rund 50 Gespräche mit Experten aus nahezu allen Bereichen der Gesundheitswirtschaft in Stadt und Landkreis Osnabrück erarbeitet worden. Vorbereitet wurden die Expertengespräche durch die Recherche der Rahmenbedingungen (Baustein I) sowie die Bestandsaufnahme der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück (Baustein II). Darüber hinaus wurden Best-Practice-Beispiele aus anderen Regionen ausgewertet und solche Handlungsvorschläge herausgefiltert, die auch für die Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück sinnvoll anwendbar sind. Kooperationsförderung als Querschnittshandlungsfeld Der Kooperationsgedanke zieht sich wie ein roter Faden durch die Empfehlungen. Insofern ist das Handlungsfeld 1. „Kooperationsförderung“ weniger eigenständig zu betrachten, sondern als Querschnittshandlungsfeld angelegt, das ein unverzichtbarer Bestandteil der übrigen Handlungsfelder ist. In den Beziehungen zwischen den zahlreichen Akteuren, Einrichtungen und Unternehmen der Gesundheitswirtschaft des Landkreises Osnabrück sind bislang wesentliche, entwicklungshemmende Defizite erkennbar. Erst durch eine Verbesserung der Kooperation können die Potenziale der Gesundheitswirtschaft sowohl im Hinblick auf eine effizientere Versorgung der Bevölkerung als auch die Beschäftigungswirkung ausgeschöpft werden. Vielzahl von Überschneidungen und Verknüpfungen zwischen den Handlungsfeldern Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl weiterer Überschneidungen und Verknüpfungen zwischen den obigen Handlungsfeldern, z.B. zwischen IGeL und Gesundheitstourismus, zwischen IGeL und der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal sowie zwischen Gesundheitstourismus und den Angeboten für ältere Menschen. 43 2.1 Landkreis Osnabrück Kooperationsförderung Handlungsnotwendigkeiten Auf Grund des Strukturwandels in der Gesundheitswirtschaft und dem dadurch steigenden Wettbewerbs- und Kostendruck ist die Bildung effizienterer, wettbewerbsfähigerer und damit i.d.R. größerer Einheiten unerlässlich. Insbesondere im Kernbereich der Gesundheitswirtschaft, d.h. in der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung, wird sich die bisherige teils kleinteilige Struktur von Akteuren nicht aufrecht erhalten lassen. Bildung effizienterer, wettbewerbsfähigerer und damit i.d.R. größerer Einheiten unerlässlich Darüber hinaus macht die zunehmende Innovations- und Qualifikationsorientierung sowie der Bedeutungsgewinn von Wissen für wirtschaftliche Aktivitäten die verstärkte Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure notwendig. Gerade in einer so komplexen und innovationsintensiven Branche wie der Gesundheitswirtschaft ist für die Entwicklung neuer Angebote die Einbeziehung externer Technologien und externen Wissens unverzichtbar. Kooperationen sind unabdingbar, um - z.B. mit Hilfe von Technologietransfer - innovative, wettbewerbsfähige Produkte und Dienstleistungen entwickeln und auf den Markt bringen zu können. Zunehmende Innovationsund Qualifikationsorientierung erfordert verstärkte Zusammenarbeit Trotz einer Reihe sehr positiver Kooperationsansätze laufen viele Aktivitäten in der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück - z.B. bei der Schaffung überregional wahrnehmbarer Angebote im Gesundheitstourismus - unabgestimmt nebeneinander her. Häufig lassen sich aber nur in Kooperation mehrerer Akteure langfristig wettbewerbsfähige Angebote entwickeln und vermarkten. Insbesondere die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Bereichen der Gesundheitswirtschaft ist noch verbesserungsbedürftig. Aber auch innerhalb der Bereiche der Gesundheitswirtschaft, d.h. zwischen gleichartigen und ähnlichen Unternehmen und Einrichtungen, werden die Kooperationspotenziale noch nicht ausgeschöpft (z.B. bei Ärztenetzen). Dieses nur der fehlenden Kooperationsbereitschaft der Akteure zuzuschreiben, greift zu kurz. Ein nicht zu vernachlässigender Grund für mangelnde Kooperation ist, dass unzureichende Kenntnisse über potenzielle Partner sowie deren Angebote und Kompetenzen bestehen. Außerdem sind sich die Akteure des (betriebswirtschaftlichen) Nutzens von Kooperationen häufig nicht bewusst. Noch zu viele unabgestimmte Aktivitäten in der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück Ein besonderes Feld im Rahmen der Kooperationsförderung ist die integrierte Versorgung im Gesundheitswesen 56, d.h. die „verschiedene Leistungssektoren übergreifende Versorgung der Versicherten“ 57. Die Vorteile der integrierten Versorgung sind insbesondere: Vorteile der integrierten Versorgung im Gesundheitswesen 56 Die integrierte Versorgung findet im Wesentlichen in drei Formen statt (Bruckenberger, Ernst, Integrierte oder intrigante Versorgung?, in: Krankenhaus-Umschau, Sonderheft 12 / 2000): - mindestens zwei bestehende Leistungserbringer (z.B. Akutkrankenhaus und RehaEinrichtung) bieten gemeinsam eine sektorenübergreifende Gesundheitsleistung an, - ein bestehender Leistungserbringer bietet zusätzlich zu seinem originären Angebot Leistungen aus einem anderen Sektor an (z.B. Reha-Leistungen in einem Akutkrankenhaus), - kapitalkräftige externe oder neue Anbieter etablieren sich als integrierte Dienstleister „rund um das Thema Gesundheit“ auf regionalen Märkten. 57 § 140a, Sozialgesetzbuch - Fünftes Buch (V) - Gesetzliche Krankenversicherung 44 Gesundheitswirtschaft - die Versorgung der Patienten „aus einer Hand“, d.h. der Patient hat es nicht mit mehreren völlig unabhängig voneinander arbeitenden Einrichtungen und ihren Mitarbeitern zu tun, sondern kann aufeinander abgestimmte Therapien in Anspruch nehmen, - die Senkung von Kosten u.a. durch die Vermeidung von Mehrfachuntersuchungen, eine effizientere Übergabe der Patienten an den Schnittstellen zwischen verschiedenen Leistungserbringern und die Senkung des Verwaltungsaufwandes. Hemmnisse durch Eigeninitiative der Leistungserbringer zu überwinden Allgemein wird die integrierte Versorgung auf Grund ihrer besseren Versorgungsqualität für die Patienten und der Kostenvorteile als zukunftsorientiert angesehen. Die traditionell scharfen Grenzen zwischen den Leistungssektoren, die Beteiligung verschiedener Kostenträger (gesetzliche Krankenversicherung, Rentenversicherung, Berufsgenossenschaften etc.) und die bislang eher weichen gesetzlichen Vorgaben hemmen jedoch ihre Weiterentwicklung. Zahlreiche positive Beispiele zeigen aber, dass bei entsprechender Eigeninitiative die integrierte Versorgung durch verschiedene Leistungserbringer durchaus möglich ist. Auf Grund des Kostendrucks dürften v.a. ambulante und teilstationäre Modelle (z.B. in der Rehabilitation) langfristig an Bedeutung gewinnen. Ergebnisse der Expertengespräche Die Expertengespräche haben gezeigt, dass - bereits eine Vielzahl von einzelnen sehr positiven Kooperationsansätzen bestehen, - sich die Erkenntnis der wachsenden Notwendigkeit von Kooperation aber noch nicht überall durchgesetzt hat bzw. der wirtschaftliche Druck zum Handeln womöglich noch nicht groß genug ist, - es unter den Akteuren der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück noch zu viele Einzelkämpfer gibt und angestrebte Kooperationen oftmals Lippenbekenntnisse bleiben, - Kooperationen meistens einzelfallbezogen sind und insgesamt noch zu wenig strategische Zusammenarbeit stattfindet, - Kooperationen überwiegend horizontal, d.h. zwischen gleichartigen oder ähnlichen Einrichtungen stattfinden, es aber Defizite insbesondere bei vertikalen Kooperationen (z.B. zwischen Zulieferunternehmen und der Gesundheitsversorgung) gibt, - es häufig keine Kenntnisse über die Kompetenzen anderer Akteure in den jeweils anderen Bereichen der Gesundheitswirtschaft gibt, - die Konkurrenz bzw. das fehlende Vertrauensverhältnis zwischen Akteuren Kooperationen häufig schon im Ansatz verhindern, - die Relevanz der Region als Ebene für Kooperationen sehr unterschiedlich von den Unternehmen beurteilt wird, - Unternehmen beim Technologietransfer meist nur fallweise aktiv werden und nur wenige regelmäßigen strategischen Kontakt zu Technologietransferstellen pflegen, - der Kooperationsbedarf beim Technologietransfer sich nicht auf die gesundheitsbezogenen Fachdisziplinen im engeren Sinne (Medizintechnik, Pharma- 45 Landkreis Osnabrück zie) beschränkt, sondern in erster Linie eine Vielzahl weiterer Technologiebereiche umfasst (Maschinenbau, Verpackungstechnik, Verfahrenstechnik, IuK etc.). Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen Um die Position der Gesundheitswirtschaft des Landkreises Osnabrück im überregionalen Wettbewerb zu stärken, sollten vorrangig die regionalen Akteursbeziehungen, d.h. im Landkreis und seinem Umfeld, im Zentrum der Bemühungen stehen. Da es aber auf einzelnen Feldern womöglich keine Kooperationspartner mit den erforderlichen Kompetenzen in der Region gibt, sind ggf. auch überregional Kontakte zu knüpfen. Vorrangig geht es bei der Kooperationsförderung für die Gesundheitswirtschaft darum, - Synergieeffekte auszuschöpfen und die vorhandenen Ressourcen durch die Förderung von Kooperationen zwischen den Akteuren effizient zu nutzen, - durch Integration verschiedener Angebote und Anbieter neue gemeinsame Angebote zu schaffen, - die regionalen Austauschprozesse zu verbessern (Informations- und Erfahrungsaustausch) sowie - das Kennen lernen und Vertrauen zwischen den Akteuren zu fördern. Die wichtigsten Kooperationsformen sind: - Kooperationen gleichartiger Akteure zur Bündelung der Kompetenzen und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit (z.B. Kooperation von Krankenhäusern, Ärztenetze), - Kooperationen zur Förderung des Technologietransfers (zwischen Unternehmen einerseits und z.B. anderen Unternehmen, Hochschulen, Einrichtungen der Gesundheitsversorgung andererseits), - Kooperationen entlang der Versorgungskette mit dem Ziel der integrierten Versorgung (z.B. zwischen Akut-Krankenhaus, Reha-Klinik und Pflegeheim), - Kooperationen zur Schaffung neuer Angebote wie IGeL (insbesondere zwischen Leistungserbringern in der Gesundheitsversorgung) sowie - Vermarktungskooperationen (z.B. zwischen dem Tourismusverband Osnabrücker Land (TOL), den Kurorten sowie IGeL-Anbietern). Vorrangig regionale Akteursbeziehungen fördern Wichtigste Kooperationsformen Als Maßnahmen zur Kooperationsförderung werden im Einzelnen vorgeschlagen: Î Aufbau eines Netzwerkes „Gesundheitswirtschaft“ zur regionalen Kooperationsförderung Das Netzwerk „Gesundheitswirtschaft“ soll das Fundament bzw. die Klammer für alle Kooperationen im Rahmen der Brancheninitiative bilden. Entscheidender Knotenpunkt und damit Koordinierungsstelle des Netzwerkes ist das zu etablierende Management der Brancheninitiative (vgl. Abschnitt III-3, Konsequenzen für die Brancheninitiative). Das beim Landkreis Osnabrück angesiedelte Management der Brancheninitiative setzt die entscheidenden Impulse zum Aufbau und zur Stärkung des Netzwerkes. Netzwerk als Klammer für alle Kooperationen im Rahmen der Brancheninitiative 46 Gesundheitswirtschaft Die Expertengespräche haben gezeigt, dass sich ein effizientes und schlagkräftiges Netzwerk nicht in Form einer (einzigen), fest institutionalisierten Gruppe von Akteuren aus der gesamten Gesundheitswirtschaft organisieren lässt. Vielmehr soll das Netzwerk aus verschiedenen themenspezifischen Arbeitskreisen (z.B. Arbeitskreis „Etablierung von Ärztenetzen“, Arbeitskreis „Entwicklungskooperationen zwischen Medizintechnikherstellern und -anwendern“, Arbeitskreis „Entwicklung des Gesundheitstourismus“) bestehen, in denen Akteure mit ähnlichen bzw. sich überschneidenden Interessen zusammenarbeiten. Das vom Management der Brancheninitiative koordinierte Netzwerk bildet hierzu ein Dach und gewährleistet die Verknüpfung und die Kommunikation zwischen den Arbeitskreisen. Themenspezifische Arbeitskreise als Elemente des Netzwerkes Aufgaben der themenspezifischen Arbeitskreise Im Einzelnen dienen die themenspezifischen Arbeitskreise - dem Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den Akteuren, - dem Aufgreifen und der Umsetzung der Handlungsempfehlungen, - der Organisation und Durchführung von themenspezifischen Veranstaltungen / Kongressen / Vorträgen. Darüber hinaus sind einige der nachfolgend empfohlenen Maßnahmen (z.B. Branchenverzeichnis, Öffentlichkeitsarbeit für die Brancheninitiative, Veranstaltung regelmäßiger regionaler Foren zur Gesundheitswirtschaft) unverzichtbare Bestandteile des Netzwerkes. Î Innovationsförderung und Technologietransfer Innovationsfähigkeit als Determinante der Wettbewerbsfähigkeit von Betrieben und Regionen Die Innovationsfähigkeit als Motor des wirtschaftlichen Strukturwandels wird für die Wettbewerbsfähigkeit von Betrieben und Regionen weiter an Bedeutung gewinnen. Neben der technologischen Leistungsfähigkeit der Betriebe spielen dabei die Kompetenz zur organisatorischen Umsetzung von Innovationen sowie die Bereitschaft zur Kooperation mit Technologietransfereinrichtungen bzw. mit anderen Betrieben eine wichtige Rolle. Die Fähigkeit der Betriebe, neue Produkte, Produktionsverfahren und Dienstleistungen zu entwickeln und marktreif anzubieten, hängt auch wesentlich von der Einbettung der Betriebe in ein innovatives Umfeld ab, das Wissenstransfer und Kooperation begünstigt. Technologie- und Wissenstransfer nicht auf Medizintechnik und -dienstleister im engeren Sinne beschränken Die Förderung von Innovationen und der Technologie- und Wissenstransfer sind grundsätzlich branchen- und technologieübergreifende Felder. Die Vielzahl der von den Zulieferern der Gesundheitswirtschaft verwendeten Technologien aus unterschiedlichsten Fachdisziplinen macht es erforderlich, dass sich entsprechende Initiativen nicht nur auf Medizintechnikhersteller und Medizindienstleister im engeren Sinne beschränken dürfen. Erforderlich ist vielmehr: Medizinprodukte und -dienstleistungen als Chance auch für branchenfremde Unternehmen - 58 die Herstellung von Medizinprodukten sowie weiteren Erzeugnissen und Dienstleistungen für die Wachstumsbranche Gesundheitswirtschaft auch bei solchen Betrieben anzuregen, die hierzu vom Know-how her in der Lage wären (z.B. Kunststoffverarbeitung, Automobilzulieferer, Spezialmaschinenbau, IuK, Unternehmensberatungen), bislang aber für andere Branchen zuliefern 58 sowie Siehe auch ähnliche Initiative im Rahmen von „Gesundheitswirtschaft in der Märkischen Region - Potenziale und Perspektiven“. 47 Landkreis Osnabrück - die Unternehmen im Landkreis Osnabrück (v.a. KMU) kontinuierlich für die Kooperation mit Hochschulen und insbesondere für die Inanspruchnahme von Technologietransferdienstleistungen zu motivieren, - den Unternehmen kontinuierlich Informationen zu den Technologie- und Beratungskompetenzen 59 von (ggf. auch überregionalen) Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Technologietransfereinrichtungen bereitzustellen, ... Bereitstellung von Informationen zu Technologie- und Beratungskompetenzen - Entwicklungskooperationen zwischen Herstellern und Abnehmern (Krankenhäuser, Ärzte, Pflegeeinrichtungen etc.) mit Hilfe einer Plattform zu fördern, die Angebot und Nachfrage von Produkten und Dienstleistungen der Gesundheitswirtschaft zusammenbringt. Förderung von Entwicklungskooperationen zwischen Herstellern und Abnehmern Kontinuierliche Kooperationen mit Hochschulen und ... Î Aufbau eines qualifizierten Branchenverzeichnisses Das Branchenverzeichnis soll die zentrale Informationsgrundlage für die Suche nach Kooperationspartnern in der Gesundheitswirtschaft bilden. Über den Aufbau des Branchenverzeichnisses hinaus ist die laufende Pflege und Kommunikation desselben unverzichtbar. Für das Branchenverzeichnis muss eine Internetplattform 60 geschaffen werden, auf der neben den Grunddaten aller regionalen Akteure der Gesundheitswirtschaft auch weitere Informationen wie Produkte und Dienstleistungen, besondere Kompetenzen, Ausschreibungen, Kooperationsbedarfe usw. vermerkt werden können. Branchenverzeichnis als Informationsgrundlage für die Suche nach Kooperationspartnern Im Rahmen des vorliegenden Konzeptes sind eine Vielzahl von Informationen gesammelt worden, die als Grundlage für den Aufbau des Branchenverzeichnisses dienen können. Unvollständig sind bislang aber Informationen zu Unternehmen, die zwar in bedeutendem Umfang der Gesundheitswirtschaft zuliefern, jedoch nicht selbst zu dieser Branche gehören (z.B. Maschinenbauer, Caterer, Nahrungsmittelhersteller, IuK-Dienstleister, Unternehmensberater). Um auch diese Unternehmen zu identifizieren, sollte mit Hilfe der umfassenden Betriebsdatenbank der WIGOS eine Befragung durchgeführt werden. In einem weiteren Schritt gilt es solche Unternehmen herauszufinden, die sich künftig neu als Zulieferer für den Wachstumsmarkt der Gesundheitswirtschaft etablieren könnten. In Bereichen, in denen die Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück über keine Akteure und Angebote verfügt, müssen auswärtige Kooperationspartner - vorzugsweise aus dem regionalen Umfeld - für das Branchenverzeichnis gewonnen werden. Identifikation weiterer potenzieller Kooperationspartner durch Unternehmensbefragung Î Öffentlichkeitsarbeit für die Brancheninitiative Das Branchenverzeichnis erfordert begleitende Maßnahmen, die die Akteure der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück zur Teilnahme und zur aktiven Nutzung der Plattform motivieren. Als Kick-off der Brancheninitiative „Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück“, zur nachhaltigen Motivation der Akteure und zur allgemeinen Unterstützung der Brancheninitiative wird empfohlen, 59 z.B. Zulassungsverfahren, Marktgegebenheiten / -besonderheiten, Vertriebswege. Die FH Münster (Standort Steinfurt, Fachbereich Physikalische Technik) verfügt beispielsweise über Spezialkenntnisse zur Zulassung von Medizinprodukten nach Medizinproduktegesetz (MPG). 60 siehe z.B. bestehende IuK-Internetplattform der WIGOS unter http://www.search-it.info bzw. http://iuk.wigos.de Begleitende Maßnahmen zur Motivation der regionalen Akteure ... 48 ... regelmäßiger Infobrief ... Medienpartnerschaft mit regionaler Tageszeitung Gesundheitswirtschaft - einen regelmäßigen Infobrief (Inhalt: v.a. Aktivitäten der Brancheninitiative) herauszugeben und an alle Akteure (insbesondere Entscheider) in der Gesundheitswirtschaft zu versenden, - eine Medienpartnerschaft mit einer regionalen Tageszeitung anzustreben, in deren Rahmen regelmäßig über aktuelle Entwicklungen in der regionalen Gesundheitswirtschaft und insbesondere über die Aktivitäten der Brancheninitiative berichtet wird. Î Veranstaltung regelmäßiger regionaler Foren zur Gesundheitswirtschaft Regionales Forum: - Kontakte knüpfen - Informationsaustausch - Vorträge + Diskussionen Etwas aufwändiger als eine Zeitungsbeilage ist die (z.B. jährliche) Veranstaltung eines regionalen Forums der Gesundheitswirtschaft. Bestandteile eines solchen Forums sind Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen sowie die Präsentation von regionalen Akteuren der Gesundheitswirtschaft. Das Forum böte die Möglichkeit, verschiedene Akteure der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück miteinander bekannt zu machen und Kooperationen anzustoßen. Es sollten auch branchenfremde Unternehmen (z.B. Maschinenbauer, Nahrungsmittelhersteller, IuK-Dienstleister, Unternehmensberater) einbezogen werden, die mit Hilfe der Unternehmensbefragung im Rahmen des Branchenverzeichnisses als potenzielle Zulieferer und Dienstleister der Gesundheitswirtschaft identifiziert worden sind. Schlanke und kostengünstige Organisation Ein solches Forum müsste möglichst schlank und kostengünstig veranstaltet werden, um teilnahmeinteressierte Unternehmen und Einrichtungen nicht durch einen zu hohen finanziellen und organisatorischen Aufwand abzuschrecken. Î Etablierung von Ärztenetzen und Gesundheitszentren Ärztenetze als zukunftsorientierte Kooperationen in der ambulanten Gesundheitsversorgung Ärztenetze sind eine zukunftsorientierte Form der Kooperation in der ambulanten Gesundheitsversorgung. Vorteile hat ein Ärztenetz sowohl für die Patienten (z.B. bessere Abstimmung der Versorgung, erleichterte Terminvereinbarung bei Überweisungen) als auch für die beteiligten Ärzte (z.B. größere Honorarsicherheit, Vermeidung von Honorarverlust durch Mehrfachuntersuchungen, Informations- und Erfahrungsaustausch unter den Ärzten). Im Rahmen des sich verschärfenden Wettbewerbs in der Gesundheitswirtschaft stärkt ein Ärztenetz die Position der beteiligten Ärzte. Voraussetzungen für den Erfolg eines Ärztenetzes Trotz eines in der Vergangenheit gescheiterten Ansatzes im südlichen Kreisgebiet wird die Bildung von - räumlich stärker begrenzten, überschaubaren Ärztenetzen im Landkreis Osnabrück empfohlen. Funktionierende Ärztenetze in anderen Regionen (z.B. Bünde, Kreis Herford) zeigen, dass die Umsetzung unter bestimmten Bedingungen sehr wohl möglich ist. Voraussetzungen für den Erfolg eines Ärztenetzes sind insbesondere: 61 - Kooperations- und Kompromissbereitschaft der Ärzte, - stringentes, betriebswirtschaftlich orientiertes Management, - Führungspersönlichkeit als Kopf des Ärztenetzes, - Schaffung klarer, verbindlicher Rahmenbedingungen (z.B. Bezahlung der Leitung des Netzes, standardisierte Verfahren), - auf 50 bis 70 Ärzte beschränkter Teilnehmerkreis 61, Diese „Idealgröße“ haben betriebswirtschaftliche Untersuchungen ergeben. Größere Netze werden meist durch ihre mangelnde Steuerbarkeit gelähmt. 49 - Landkreis Osnabrück Beschränkung der Kooperation zunächst auf Ärzte 62. Im Rahmen des Ärztenetzes sollten bestimmte Funktionen (z.B. IGeL, Notdienst, Anlaufpraxis, Patientenseminare) gemeinschaftlich ggf. mit eigenen Räumlichkeiten angeboten werden. Andernorts hat sich der Aufbau eines Gesundheitszentrums zur Integration von Gemeinschaftsfunktionen bewährt. Gesundheitszentrums zur Integration von Gemeinschaftsfunktionen Î Integration der Gesundheitsversorgung Auf Grund der Synergiepotenziale für die Leistungserbringer und der Qualitätspotenziale für die Patienten muss die integrierte Versorgung im ganzen Landkreis Osnabrück zügig und eigenverantwortlich weiter vorangetrieben werden. Das Warten auf verbindliche gesetzliche Vorgaben verschenkt diese Potenziale. Vor dem Hintergrund des sich langfristig abzeichnenden Bedeutungsgewinns der integrierten Versorgung und des zunehmenden Wettbewerbs der Leistungserbringer müssen die regionalen Akteure eine Vorreiterrolle übernehmen, d.h. mit zukunftsorientierten Angeboten den eigenen regionalen Gesundheitsmarkt besetzen oder zumindest aber mit entsprechenden Konzepten in den Startlöchern stehen. Warten auf gesetzliche Vorgaben verschenkt Potenziale der integrierten Versorgung Um die Realisierungschancen zu erhöhen, sollten Ansätze zur Integration der Gesundheitsversorgung nicht verkompliziert werden. Zunächst sollte mit „einfacher“ integrierter Versorgung von Einrichtungen zwischen zwei Sektoren (z.B. Akut- und Reha-Krankenhaus) begonnen werden. So könnte z.B. bereits nach wenigen Tagen Krankenhausaufenthalt zur Abstimmung des weiteren Vorgehens eine Gemeinschaftsvisite von Ärzten eines Akut-Krankenhauses und einer Reha-Klinik durchgeführt werden. Ein sehr gutes Beispiel für integrierte Versorgung ist das Herzzentrum Osnabrück-Bad Rothenfelde. Einfache Ansätze der integrierten Versorgung haben bessere Realisierungschancen Auf Grund des Kostendrucks wird die (i.d.R. günstigere) ambulante Rehabilitation an Bedeutung gewinnen. Hierbei wohnt der Patient zu Hause und nimmt tagsüber in einer ambulanten Einrichtung an Reha-Maßnahmen teil. Î Initiierung bzw. Förderung spezifischer Kooperationsformen 62 Darüber hinaus haben sich im Verlauf der Expertengespräche weitere, teils sehr spezifische Kooperationsbedarfe heraus kristallisiert: Spezifische Kooperationsbedarfe ... - Kooperationen (bzw. Zusammenschlüsse) von Krankenhäusern, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, die künftig zu erwartenden Bettenreduzierungen aufzufangen und die Vorgaben zu Mindestmengen bei planbaren Gesundheitsleistungen zu erfüllen, ... Kooperationen von Krankenhäusern - Kooperation von Leistungserbringern der Gesundheitsversorgung bei teuren Spezialabteilungen bzw. –geräten, ... Kooperationen bei teuren Spezialabteilungen - gemeinsame Nutzung von Spezialmaschinen bei Zahntechnikbetrieben und Medizinprodukteherstellern, ... gemeinsame Nutzung von Spezialmaschinen - gemeinsamer Fuhrpark bzw. Fahrdienst von Zahntechnikbetrieben und ambulanten Pflegeeinrichtungen, ... gemeinsamer Fuhrpark - gemeinsamer Fahrdienst von Reha-Kliniken (z.B. Abholen der Patienten vom Bahnhof). ... gemeinsamer Patientenabholdienst Weitere Kooperationspartner (Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser etc.) sollten erst später einbezogen werden, wenn sich das Ärztenetz gefestigt hat. 50 2.2 Gesundheitswirtschaft Entwicklung des Gesundheitstourismus Handlungsnotwendigkeiten Besonders hohe Qualitätsansprüche der Gesundheitstouristen Eine eindeutige Definition für Gesundheitstourismus liegt nicht vor. Im Wesentlichen zählen hierzu schwer gegeneinander abgrenzbare Kategorien wie Fitness-, Wellness-, Gesundheits- und Kurtourismus 63. Gesundheitstouristen verfolgen primär das Ziel, den eigenen Gesundheitszustand überprüfen zu lassen sowie das eigene körperliche, seelische und geistige Wohlbefinden zu verbessern. Experten betonen immer wieder, dass die besonderen Ansprüche der Gesundheitstouristen von den Anbietern ein hohes Maß an Service-, Zielgruppen- und Wohlfühlorientierung sowie ein auf selbstzahlende Kunden geschultes Personal 64 erfordern. Neben den eigentlichen gesundheitstouristischen Kernleistungen sind gehobene Möglichkeiten der Freizeitgestaltung (Gastronomie, Einzelhandel, kulturelle Events, Sportmöglichkeiten, landschaftliches Umfeld etc.) eine wichtige Voraussetzung für einen wettbewerbsfähigen Standort des Gesundheitstourismus. Gesundheitstourismus insbesondere auch als Kurz- und Wochenendaufenthalt Zielgruppen des Gesundheitstourismus sind in erster Linie Frauen, junge aktive Trendsetter, beruflich stark engagierte Männer mittleren Alters und „jung gebliebene“ Senioren („Silver Consumers“) 65. Die einzelnen Angebote im Gesundheitstourismus überschneiden sich mit den Angeboten im Rahmen der individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) und können gut im Rahmen von Kurz- und Wochenendaufenthalten sowie Tagesausflügen in Anspruch genommen werden. Gesundheitstourismus als Trend mit überdurchschnittlichem Wachstumspotenzial Gesundheitstourismus gilt innerhalb der Touristik als ein wichtiger Trend mit überdurchschnittlichem Wachstumspotenzial. Der Marktanteil des Gesundheitstourismus an allen von Deutschen durchgeführten Urlaubsreisen liegt bei rund 3,5 % 66. Während bei den Urlaubsreisen insgesamt der Urlaub innerhalb Deutschlands nur einen Marktanteil von unter einem Drittel hat, beträgt der Anteil beim Gesundheitstourismus deutlich über 50 %. Wichtigste Destination innerhalb Deutschlands ist Bayern mit großem Abstand vor Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Verschärfter überregionaler Wettbewerb um Gesundheitstouristen ... Die allgemeine Erkenntnis über die Wachstumspotenziale des Gesundheitstourismus hat selbstverständlich den überregionalen Wettbewerb um Gesundheitstouristen deutlich verschärft. Viele Anbieter und Regionen sind schon heute gut positioniert bzw. streben aktuell an, ihre Wettbewerbsposition zu verbessern. Erfolg haben nur solche Angebote, die sich in hohem Maße auf die Service- und Wohlfühlanforderungen der Gesundheitstouristen ausrichten 67. Eine realistische Definition der Zielgruppen und realistische Einschätzung der Marktpotenziale sind vor diesem Hintergrund für den Landkreis Osnabrück unerlässlich. 63 Danielsson, Johanna, Martin Lohmann (Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V., F.U.R) (2002), Gesundheitsreisen, Wellness, Fitness und Kur, Kiel. 64 siehe auch Handlungsfeld „Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal“ 65 Vortrag von Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack auf dem 10. Tourismustag Niedersachsen am 25. April 2003 in Oldenburg 66 2001, Quelle: Reiseanalyse 2002, in: Danielsson, Johanna, Martin Lohmann (Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V., F.U.R) (2002), Gesundheitsreisen, Wellness, Fitness und Kur, Kiel. 67 Danielsson, Johanna, Martin Lohmann (Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V., F.U.R) (2002), Gesundheitsreisen, Wellness, Fitness und Kur, Kiel. 51 Landkreis Osnabrück Der Landkreis Osnabrück ist in dieser Hinsicht bislang schwach positioniert. In den speziell für Gesundheitstourismus aufgelegten Prospekten der großen Reiseveranstalter ist die Region nicht vertreten. Auch sind die Beherbergungszahlen mit 900.000 Übernachtungen außerhalb von Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen - davon 300.000 in den Kurorten - im überregionalen Vergleich relativ niedrig. Ein wesentliches Manko des Landkreises Osnabrück es ist sicherlich, dass dieser im Gesundheitstourismus keine für die überregionale Vermarktung bedeutsame Profilierung besitzt. Wichtigster Standortfaktor für Gesundheitstourismus im Landkreis Osnabrück sind die medizinischen Kompetenzen in den vier Kurorten. Allerdings sind die Kurorte mit ihrer Infrastruktur, ihren Angeboten und ihrem Ambiente bislang vornehmlich auf klassische Kurgäste ausgerichtet. ... Landkreis Osnabrück bislang schwach positioniert Die Expertengespräche haben gezeigt, dass Ergebnisse der Expertengespräche - offene Kuren kaum noch Bedeutung haben und der Anteil von Selbstzahlern in den Kurorten gering ist, - bei verschriebenen Kuren mit weiteren Leistungseinschränkungen der Kostenträger gerechnet werden muss, - bislang nur wenig koordinierte bzw. kooperative Angebote im Gesundheitstourismus bestehen, - das Angebot an hochwertiger Hotellerie in den Kurorten Defizite aufweist, - auch bei der übrigen für Gesundheitstourismus erforderlichen Infrastruktur (z.B. Gastronomie, Einzelhandel, Ortsbild) Qualitätsprobleme bestehen, - es in einigen Hotels bereits Ansätze im Gesundheitstourismus bzw. Wellnessbereich gibt, - die Gastronomie- und Hotelleriebetriebe im Hinblick auf anspruchsvolle Gesundheitstouristen noch zu wenig service- und kundenorientiert sind, - die bisherigen Zielgruppen der Kurorte aus einem eingeschränkten Einzugsbereich kommen (Osnabrücker Land, übriges westliches Niedersachsen, Münsterland, Ruhrgebiet) und ausländische Gäste kaum eine Rolle spielen, - die Gäste überwiegend „ältere“ Tagestouristen (ab 55 Jahre) und RehaPatienten sind, - die Kooperation zwischen den vier Kurorten im „Heilbädergarten Osnabrücker Land“ zwar grundsätzlich schon gut funktioniert, aber noch weiter intensiviert werden muss sowie - die Marketingaktivitäten der Kurorte und des Tourismusverbandes Osnabrücker Land (TOL) noch zu wenig gebündelt sind und der Heilbädergarten als Marke der vier Kurorte nur unzureichend vermarktet wird. Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen Die Potenziale der künftigen Entwicklung des Gesundheitstourismus im Landkreis Osnabrück müssen realistisch eingeschätzt werden. Trotz des zu erwartenden Wachstums beim Gesundheitstourismus dürfte es für den Landkreis Osnabrück kaum möglich sein, sich gegen deutlich stärker profilierte Tourismusregionen an den Küsten sowie im Süden Deutschlands durchzusetzen. Andererseits verfügt Potenziale für Gesundheitstourismus im Landkreis Osnabrück realistisch einschätzen 52 Gesundheitswirtschaft der Landkreis Osnabrück auf Grund seines bevölkerungsreichen Einzugsgebietes 68 und seiner hervorragenden verkehrlichen Anbindung über gute Standortpotenziale für den Tagestourismus sowie den Kurz- und Wochenendurlaub. Insbesondere bestehende Zielgruppen (55+ und regionales Umfeld) stärker binden Im Wesentlichen wird es darum gehen, die bestehenden Zielgruppen (insbesondere Urlauber über 55 Jahre aus dem regionalen Umfeld in Nordrhein-Westfalen und dem westlichen Niedersachsen) stärker zu binden. Darüber hinaus wird aber auch künftig der Gesundheitstourismus nicht das alleinige Profilierungsmerkmal des Tourismus im Landkreis Osnabrück sein. Der Gesundheitstourismus muss sich vielmehr in das touristische Gesamtprofil des Osnabrücker Landes einfügen. Als Maßnahmen zur Entwicklung des Gesundheitstourismus werden im Einzelnen vorgeschlagen: Î Neuausrichtung der klassischen Kurangebote auf Gesundheitstouristen (neue Angebote auf Basis der medizinischen Kompetenzen) 69 Aufbau neuer Geschäftsfelder und Erschließung neuer Märkte Auf Grund der zu erwartenden weiteren Leistungseinschränkungen der Sozialversicherungsträger sind die Angebote für den Gesundheitstourismus - sowohl für den Übernachtungs- als auch für den Tagestourismus - in den Kurorten künftig stärker auszubauen. Ziel ist es, neue Geschäftsfelder aufzubauen und neue Märkte zu erschließen, um insbesondere die zu erwartenden Rückgänge in den sozialversicherungsfinanzierten Bereichen durch die Mobilisierung privater Nachfrage zu kompensieren. Die bestehenden medizinischen Kompetenzen der Kliniken müssen dabei den Kern der Angebote bilden. Insofern sollte der Schwerpunkt beim Gesundheitstourismus auf dem Begriff „Gesundheit“ liegen. Notwendig ist eine Weiterentwicklung bzw. Neuausrichtung „klassischer“ Kurangebote, die in einem gehobeneren Ambiente und nicht mehr unter der Überschrift „Kuraufenthalt“ an Gesundheitstouristen vermarktet werden. Wichtig ist zudem die Kombination mit weiteren Angeboten z.B. aus Sport und Kultur. Orientierung der Angebote an den medizinischen Schwerpunkten Orthopädie und innere Medizin Die Angebote für den Gesundheitstourismus sollten sich an den vorhandenen medizinischen Schwerpunkten Orthopädie sowie innere Medizin orientieren und durch weitere Angebotsformen aus dem Wellness- und Gesundheitsbereich ergänzt werden (siehe IGeL und Gesundheitsvorsorge). Die jeweiligen Kompetenzen der Kliniken und übrigen Anbieter müssen dabei gebündelt, d.h. zu gemeinsamen Angebotspaketen zusammengestellt werden. Î Aufwertung der für Gesundheitstourismus erforderlichen Infrastruktur Stärkere Berücksichtigung weicher Standortfaktoren Voraussetzung für die Weiterentwicklung des Gesundheitstourismus ist, dass sowohl in den Kurorten als auch bei den Anbietern selbst die erforderliche Infrastruktur auf die Zielgruppe der Selbstzahler ausgerichtet wird. Gleiches gilt für Service- und Kundenorientierung des entsprechenden Personals. Angesichts der in den Expertengesprächen geäußerten Defizite bei Hotellerie, Gastronomie, Einzelhandel und Ortsbild sind qualitative Verbesserungen im Umfeld des Gesundheitstourismus unerlässlich 70. Wichtig ist dabei auch eine stärkere Berücksichtigung weicher Standortfaktoren („Ambiente schaffen“). 68 7 Mio. Einwohner in 2 Std. 69 vgl. Wellness im Kurort - Positionspapier des Deutschen Heilbäderverbandes 70 zu Einzelmaßnahmen und deren Relevanz siehe: Deutscher Tourismusverband e.V. (Hrsg.) (2002), Praxisleitfaden Wellness, Neue Fachreihe - Heft 27, Bonn. 53 Landkreis Osnabrück Da das Wohlfühlen und ein gewisser Luxus beim Gesundheitstourismus eine überdurchschnittliche Bedeutung haben, kommt den hochwertigen Hotels eine besondere Rolle zu. Empfohlen wird deshalb, 3-Sterne-Hotels in Kooperation mit den Kliniken und den übrigen Gesundheitsdienstleistern zu Anbietern rund um den Gesundheitstourismus aufzuwerten. Eine entsprechend hochwertige Infrastruktur in den Bereichen Gastronomie, Einzelhandel, Kultur etc. muss die Angebote der Gesundheitsdienstleister und Hotels ergänzen. Bei den Kliniken und den übrigen Gesundheitsdienstleistern dürfte eine Ausweitung der Selbstzahlerangebote für Gesundheitstouristen teilweise bauliche Veränderungen erforderlich machen. Es gilt, die Zielgruppen „Patienten“ und „Selbstzahler / Gesundheitstouristen“ gleichermaßen, aber nicht zusammen zu bedienen. Aufbau einer hochwertigen Infrastruktur für den Gesundheitstourismus Teilweise bauliche Veränderungen erforderlich Î Marketinginitiative „Gesundheitstourismus” Eine Ausweitung der Angebote im Gesundheitstourismus und eine Aufwertung der Infrastruktur muss mit einem entsprechend intensivierten Marketing einhergehen. Hierfür ist eine intensivere Kooperation der vier Kurorte und des Tourismusverbandes Osnabrücker Land (TOL) notwendig. Ziel der Kooperation ist eine Bündelung der verschiedenen Angebote, damit eine ausreichende Angebotsbreite, d.h. die kritische Masse als Voraussetzung für eine intensivierte Vermarktung des Heilbädergartens, im Landkreis Osnabrück erreicht werden kann. Anzustreben ist ein gemeinsamer Katalog für den Gesundheitstourismus mit einem gemeinsamen Gastgeberverzeichnis. Die Federführung der Marketinginitiative sollte der TOL übernehmen. Intensiviertes Marketing unter Federführung der TOL Eine viel versprechende Zielgruppe des Marketings sind aufgrund der bisherigen Kundenstruktur zunächst gesundheitsbewusste Urlauber über 55 Jahre. Im Rahmen einer noch durchzuführenden Zielgruppenanalyse sind weitere Zielgruppen zu definieren. Schwerpunktmäßig sollte im regionalen Umfeld in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen-Bremen geworben werden. Damit werden primär Tages- und Kurzurlauber angesprochen. In das Marketing sollte das gute Image der bekannten Kurkliniken einbezogen werden. Zielgruppen: zunächst 55+ sowie Tages- und Kurzurlauber Zusätzlich muss sich die Marketinginitiative „Gesundheitstourismus” nach innen richten, d.h. auch die zahlreichen, sehr unterschiedlichen (potenziellen) Akteure des Gesundheitstourismus innerhalb des Landkreises Osnabrück ansprechen. Ziel ist es, diese Akteure für die verstärkte Bereitstellung von Angeboten im Gesundheitstourismus zu motivieren sowie über die verschiedenen touristischen Möglichkeiten und Kooperationspartner zu informieren. Marketinginitiative auch „nach innen“ richten: Motivation und Information der Anbieter Î Gemeinsames Kurortmanagement Im Zusammenhang mit Ausbau und Verknüpfung der Angebote für den Gesundheitstourismus sowie der gemeinsamen Marketinginitiative sollte eine Optimierung der vier Kurverwaltungen (z.B. Bildung eines gemeinsamen „Kurortmanagements Heilbädergarten Osnabrücker Land“) geprüft werden. Eine Beteiligung des TOL ist anzustreben. Mit dieser neuen Organisationsform können aber nur dann die angestrebten Synergieeffekte erzielt werden, wenn die vier Kurverwaltungen auch tatsächlich im gemeinsamen Kurortmanagement aufgehen und nicht zwischen Kurverwaltungen, Heilbädergarten und TOL eine weitere Ebene etabliert wird. Synergieeffekte durch Optimierung der vier Kurverwaltungen 54 Neben der gemeinsamen Vermarktung geht es beim Kurortmanagement darum, vor dem Hintergrund der angespannten Kommunalfinanzen die Angebote und die Infrastruktur der Kurorte aufeinander abzustimmen. Ziel muss eine verstärkte Arbeitsteilung sein, bei der nicht jede Gemeinde das gesamte Repertoire eines Kurortes anbieten muss. Hierfür müssen sicherlich beträchtliche politische Widerstände überwunden werden. Abstimmung der Angebote und der Infrastruktur der Kurorte 2.3 Gesundheitswirtschaft Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal Handlungsnotwendigkeiten Wachsende Bedeutung der Qualifikation von Beschäftigten, zunehmende Wissensorientierung Der Qualifikation der Beschäftigten kommt im Zuge der Intensivierung des interregionalen Wettbewerbs und der zunehmenden Wissensorientierung ökonomischer Aktivitäten eine immer stärkere Bedeutung zu. Vor dem Hintergrund des beträchtlichen qualifikatorischen Strukturwandels werden die Entwicklungsperspektiven von Regionen in Zukunft noch entscheidender von der Mobilisierbarkeit qualifizierten Humankapitals und den regionalen Aus- und Weiterbildungsangeboten bestimmt. Schon heute ist zu beobachten, dass es trotz hoher Arbeitslosigkeit in einzelnen Bereichen Engpässe bei der Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte gibt. Erfordernis, über das originäre eigene Arbeitsfeld hinaus zu denken Für die Gesundheitswirtschaft gilt in besonderem Maße, dass alle hier Tätigen ihre Qualifikationen auf die aktuellen Entwicklungen und Erfordernisse ausrichten müssen. Dies ist auch eine besondere Herausforderung für die regionale Bildungspolitik. Zunehmend muss über das originäre eigene Arbeitsfeld hinaus gedacht werden, um z.B. im Hinblick auf die Übergabe von Patienten die Schnittstellen zwischen den verschiedenen Bereichen der Gesundheitswirtschaft zu organisieren. Zu den besonderen Herausforderungen des qualifikatorischen Strukturwandels in der Gesundheitswirtschaft zählen: Ergebnisse der Expertengespräche - der medizinische Fortschritt, z.B. Innovationen in der Herstellung von Medizinprodukten und pharmazeutischen Erzeugnissen, - der wachsende Markt für Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL), der Leistungserbringer zu Dienstleistern und Patienten zu Gesundheitskunden macht, - die zunehmende Bedeutung der integrierten Versorgung, d.h. die effizientere Übergabe von Patienten entlang der Versorgungskette von einem Leistungserbringer zum nächsten. Die Expertengespräche haben gezeigt, dass - es für die Krankenhäuser immer schwieriger wird, Fachärzte zu rekrutieren, weil Ärzte zunehmend von der Gesundheitsversorgung in andere Arbeitsfelder abwandern (z.B. Versicherungen, Pharmazie, öffentliches Gesundheitswesen), - auch in Industrie und Handwerk der Gesundheitswirtschaft Engpässe bei spezialisierten Fachkräften bestehen (z.B. Maschinenbau, Elektrotechnik, Feinmechanik), - stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen teilweise Schwierigkeiten bei der Personalverfügbarkeit, insbesondere mit der Verfügbarkeit von spezialisierten Fachkräften (z.B. für Demenzerkrankungen) haben, 55 Landkreis Osnabrück - die Krankenhäuser Probleme haben, hochkarätige leitende Ärzte in den Landkreis Osnabrück und insbesondere an die peripher gelegenen Standorte zu bekommen, - die quantitative Verfügbarkeit von Personal für die meisten anderen Berufe in der Gesundheitswirtschaft zwar grundsätzlich gegeben ist, es aber teilweise Defizite bei der Qualifizierung der Beschäftigten gibt, - v.a. im nördlichen Kreisgebiet einzelne Potenziale zur Niederlassung von weiteren Fachärzten bestehen (z.B. Augenheilkunde, Frauenheilkunde, Dermatologie), - der Personalbedarf in den Einrichtungen und Unternehmen schwankt und es teilweise schwierig ist, ständig einen ausreichenden Umfang an Personal zur Verfügung zu haben, - es auf Grund des Strukturwandels und der Reformen in einigen Bereichen zu Personalabbau kommen wird (z.B. Krankenhäuser, Apotheken), während der Personalbedarf in anderen Bereich voraussichtlich steigen wird (z.B. Pflegeeinrichtungen, Arzneimittelversandhandel, Selbstzahlerangebote), - die Arbeitsbelastung auf Grund des Reform- und Kostensenkungsdrucks steigt und das Image der Gesundheitsberufe z.T. Defizite aufweist, - der Wandel vom „Leistungserbringer“ zum „Dienstleister“, der u.a. durch die steigende Bedeutung von IGeL und den zunehmenden Wettbewerb unter den Einrichtungen erforderlich wird, von vielen in der Gesundheitswirtschaft Tätigen noch nicht nachvollzogen wird, - bei der Aus- und Weiterbildung zunehmend die Kooperation verschiedener Einrichtungen und Unternehmen für notwendig erachtet und auch angestrebt wird. Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen Neben verschiedenen Einzelmaßnahmen ist die Kommunikation der Attraktivität des Landkreises Osnabrück als Wohn-, Arbeits- und Freizeitstandort eine wichtige branchenübergreifende Strategie, um Fachkräfte und Führungspersonal anzuziehen bzw. in der Region zu halten. Dieser Ansatz wird v.a. vor dem Hintergrund des langfristig zu befürchtenden Engpasses bei hoch qualifizierten Arbeitskräften und dem daraus resultierenden Wettbewerb der Regionen an Bedeutung gewinnen. Besonderes Augenmerk gilt hierbei den ländlichen Teilräumen des Landkreises Osnabrück. Kommunikation der Attraktivität des Landkreises als Wohn-, Arbeits- und Freizeitstandort Als Maßnahmen zur Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal werden im Einzelnen vorgeschlagen: Î Ausbau von Ausbildungskooperationen Die Krankenhäuser sollten ihre Kooperationen für eine qualitativ umfassende Facharztausbildung weiter ausbauen 71. Einzelne Kooperationen sind bereits etabliert. Durch die Zusammenarbeit kann den angehenden Fachärzten ein 71 Aus rechtlichen Gründen dürfen bislang immer nur zwei verschiedene Krankenhäuser an der Ausbildung eines Facharztes beteiligt sein. Angebot eines breiten Ausbildungsspektrums für angehende Fachärzte 56 Gesundheitswirtschaft möglichst breites Spektrum an Kompetenzen in räumlicher Nähe zueinander vermittelt werden. Während der Ausbildung muss der Wohnort nicht gewechselt werden. Ziel ist, den ausgebildeten Facharzt auch anschließend im Landkreis Osnabrück zu halten. Vermittlung fachdisziplinübergreifender Kenntnisse und Fähigkeiten in der beruflichen Ausbildung Auch in Industrie und Handwerk der Gesundheitswirtschaft sind die Kooperationen in der beruflichen Ausbildung auszubauen. Ansätze hierzu sind bereits vorhanden 72. Da für die Herstellung von Medizinprodukten häufig eine Vielzahl von Technologien notwendig sind, sollten im Rahmen von Ausbildungskooperationen v.a. fachdisziplinübergreifende Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt werden. Ziel muss sein, die Verfügbarkeit von (spezialisierten) Fachkräften in der Region zu verbessern. Î Entlastung der Krankenhausärzte von nicht zwingend ärztlichen Tätigkeiten Weiterbildung von Krankenpflegepersonal zu Arztassistenten Die Kooperation von Krankenhäusern in der Facharztausbildung wird alleine nicht ausreichen, um dem sich verschärfenden Fachärztemangel zu begegnen. Als weitere Maßnahme sollten die Ärzte in den Krankenhäusern effizienter eingesetzt, d.h. von nicht zwingend ärztlichen Tätigkeiten entlastet werden. Voraussetzung hierzu ist, dass Krankenpflegepersonal zu Arztassistenten oder Operationsassistenten 73 fortgebildet wird. Î Imagekampagne für den Altenpflegeberuf Junge Menschen für eine Ausbildung zum Altenpfleger gewinnen Auf Grund des demographischen Wandels ist die Altenpflege ein Berufsfeld mit Zukunft. Im Widerspruch hierzu steht sein problematisches Image, das v.a. durch schwierige Arbeitsbedingungen gekennzeichnet ist. Angesichts des weiter steigenden Bedarfs an Altenpflegern ist eine Imagekampagne erforderlich, um junge Menschen für eine entsprechende Ausbildung zu gewinnen 74. Parallel hierzu sollte die Ausbildung weiter verbessert werden, indem z.B. die Vermittlung bedeutsamer werdender Fachinhalte (z.B. zu Demenzerkrankungen 75) ausgebaut wird. Es ist zu erwägen, die Imagekampagne auch auf andere Berufe der Gesundheitswirtschaft auszudehnen. Î Ausbau der Fortbildungsangebote im Hinblick auf IGeL 76 Fortbildung zum „Dienstleister“ statt „Leistungserbringer“ Die zunehmende Bedeutung von IGeL und der damit einhergehende Wandel vom „Patienten“ zum „Kunden“ bzw. vom „Leistungserbringer“ zum „Dienstleister“ erfordert ein Umdenken und ein verändertes Handeln der Akteure. Die Ärzte und das Personal sind überwiegend hierauf noch nicht eingestellt. Notwendig ist deshalb ein Ausbau spezialisierter Schulungen zu den rechtli72 z.B. Fa. Reitel Feinwerktechnik (Zahntechnikgeräte) und Fa. Kesseböhmer 73 In der Schüchtermann-Klinik in Bad Rothenfelde geschieht dies bereits. 74 Im Osnabrücker Land gibt es bereits eine Arbeitsgruppe „Personalsituation in der Pflege“, in der Stadt und Landkreis Osnabrück, Pflegeschulen sowie Pflegekassen zusammenarbeiten. Ziel ist u.a. die Verbesserung des Images der Pflegeberufe (z.B. Infos in Schulen), die Sicherstellung der Ausbildung und der Verfügbarkeit von Arbeitskräften sowie die Qualitätssicherung im Altenpflegeberuf. 75 Im Pflegeheim Fritz-Kamping-Haus in Melle läuft derzeit ein Forschungsprojekt, das Demenzkranke speziell betreut und ein Einstufungssystem mit Betreuungsanforderungen für die erkrankten Bewohner entwickelt. 76 siehe auch Handlungsfeld „Ausbau der Angebote für individuelle Gesundheitsleistungen und Gesundheitsvorsorge“ 57 Landkreis Osnabrück chen, organisatorischen, ökonomischen und verkaufstechnischen Implikationen von IGeL sowie zu weiteren Trends in der Gesundheitsversorgung 77. Außerdem ist bei Schulungen zu berücksichtigen, dass von den Patienten bzw. Kunden zunehmend die Funktion eines Lotsen durch das Gesundheitswesen nachgefragt wird. Diese Lotsen müssen Kenntnisse aus allen Sektoren der Gesundheitsversorgung haben und insbesondere auch auf sinnvolle Behandlungsmöglichkeiten jenseits der gesetzlich finanzierten Leistungen verweisen können. Î Schaffung eines Arbeitskräftepools 78 Die Etablierung eines regional selbst organisierten Arbeitskräftepools trägt dem Umstand Rechnung, dass es in Einrichtungen und Unternehmen der Gesundheitswirtschaft oftmals Abweichungen zwischen Personalbestand und Personalbedarf gibt. Auch kurzfristige Schwankungen im Personalbedarf sind möglich. Ein Arbeitskräftepool hat zum Ziel, Kapazitätsengpässe und -überschüsse auszugleichen, indem Einrichtungen mit kurzfristigem Personalüberschuss Beschäftigte an Einrichtungen mit kurzfristigem Personalengpass für einen befristeten Zeitraum abgeben können. Der Pool hält keine eigenen Arbeitskräfte vor, sondern vermittelt lediglich den Austausch zwischen den Poolpartnern. Ausgleich der Abweichungen zwischen Personalbestand und Personalbedarf Neben dieser quantitativen Funktion kann der Arbeitskräftepool auch als Seismograph für die qualitativen Aspekte des Arbeitskräftebedarfs fungieren. Qualifizierungsbedarfe bzw. -defizite lassen sich schneller erkennen und in Kooperation der Poolpartner gemeinschaftlich lösen. Schnelleres Erkennen von Qualifizierungsbedarfen bzw. -defiziten Ein Arbeitskräftepool lässt sich nicht problemlos und kurzfristig realisieren. Zuerst sind rechtliche (Arbeitnehmerüberlassungsgesetz) und steuerliche (Umsatzsteuer) Hürden zu nehmen. Zudem wird empfohlen, den Pool zunächst mit ausgewählten Berufen starten zu lassen. Zeitlich flexible Teilzeitkräfte der Altenpflege könnten die entsprechende Testgruppe bilden. Da es auf Grund der Einführung von Fallpauschalen in Krankenhäusern voraussichtlich zu Bettenabbau kommen wird, bietet sich ggf. auch eine Einbeziehung von Krankenpflegepersonal an. Eine Ausdehnung auf weitere Berufe (Fachärzte, Facharbeiter) sollte mittelfristig angestrebt werden. Pool zunächst mit ausgewählten Berufen starten Vertrauen, verbindliche Regeln und faires Handeln der beteiligten Einrichtungen und Unternehmen sind entscheidende Erfolgsfaktoren eines Arbeitskräftepools. Insbesondere darf nicht der Eindruck entstehen, dass weniger qualifizierte Mitarbeiter abgeschoben werden sollen. Auch muss verhindert werden, dass mit Hilfe des Arbeitskräftepools Mitarbeiter abgeworben werden. Der Pool darf nicht nur arbeitgeberorientiert sein, sondern muss auch Chancen für die Mitarbeiter bieten. Vertrauen, verbindliche Regeln und faires Handeln erforderlich 77 Die Bezirksstelle Osnabrück der Kassenärztlichen Vereinigung bietet bereits Schulungen zu IGeL-Basiswissen für Ärzte und Arzthelferinnen an. Einige Einrichtungen (z.B. MEDICOS) führen eigene Schulungen für ihr Personal durch. 78 Siehe auch ähnliche Initiative im Rahmen von „Gesundheitswirtschaft in OstWestfalenLippe Stärken, Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten“. 58 2.4 Gesundheitswirtschaft Ausbau der Angebote für individuelle Gesundheitsleistungen und Gesundheitsvorsorge Handlungsnotwendigkeiten IGeL: Angebote außerhalb des Leistungskataloges der gesetzlichen Krankenkassen Enger Zusammenhang zwischen IGeL und Gesundheitsvorsorge Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) sind Angebote außerhalb des Leistungskataloges der gesetzlichen Krankenkassen. Hierzu zählen beispielsweise 79 - Vorsorgeuntersuchungen und labordiagnostische Wunschleistungen (sofern sie nicht durch Kostenträger erstattet werden), - freizeitmedizinische Beratungen für Urlaub, Sport etc., Tests, Untersuchungen und Impfungen, - medizinisch-kosmetische Leistungen, - umweltmedizinische Angebote (z.B. Wohnraumbegehungen, Schadstoffmessungen und umweltmedizinische Beratungen), - psychotherapeutische Maßnahmen (z.B. Stressbewältigung, Flugangsttherapie), - alternative Heilverfahren (z.B. Akupunktur, sofern sie nicht durch die gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird), - ärztliche Serviceleistungen (z.B. Tauglichkeits- / Untauglichkeitsbescheinigungen) sowie - neuartige Untersuchungs- und Behandlungsverfahren (z.B. Hornhautchirurgie gegen Kurzsichtigkeit). Im Rahmen dieses Handlungsfeldes werden IGeL in engem Zusammenhang mit Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge betrachtet. Unter Prävention versteht man in der Gesundheitsversorgung Maßnahmen zur Vermeidung eines schlechteren Gesundheitszustandes 80. Neben der medizinischen Versorgung zählen zur Prävention auch Maßnahmen wie Sport / Bewegung, Ernährung sowie die Gestaltung der Arbeit. Insofern ist Prävention nicht nur ein Teil der Gesundheitsversorgung, sondern ganz besonders auch eine Frage des individuellen Lebenswandels sowie des Lebens- und Arbeitsumfeldes. Im Folgenden werden v.a. solche Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge betrachtet, die sich wie IGeL an Selbstzahler richten, sowie Präventionsmaßnahmen im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung und des betrieblichen Arbeitsschutzes. 79 Katalog der Individuellen Gesundheitsleistungen der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen und der Ärztekammer Niedersachsen 80 SVRKAG - Sachverständigenrat für die konzertierte Aktion im Gesundheitswesen (2000), Bedarfsgerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit, Band I: Zielbildung, Prävention, Nutzerorientierung und Partizipation - Kurzfassung. Grundsätzlich können drei Bereiche von Prävention unterschieden werden: - Primärprävention setzt an den Ursachen von Erkrankungen an und vermindert diese (z.B. Impfungen), - Sekundärprävention zielt auf die Erkennung der Frühstadien von Erkrankungen ab und leitet die Frühtherapie ein (z.B. Vorsorgeuntersuchungen), - Tertiärprävention wirkt der Verschlimmerung einer vorhandenen Erkrankung entgegen (z.B. Rehabilitation). 59 Landkreis Osnabrück Der Markt für IGeL und Gesundheitsvorsorge hat beträchtliche Wachstumspotenziale. Zwar ist in der Bevölkerung das Bewusstsein für gesundheitliche Eigenverantwortung noch stark ausbaubedürftig. Auf Grund der aktuellen Reformdiskussionen setzt sich aber langsam die Einsicht durch, dass die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung nicht mehr alleine die eigene Gesunderhaltung gewährleisten können. Folglich wächst die Bereitschaft, selbst zu zahlende Gesundheitsleistungen in Anspruch zu nehmen. Hierbei ist eine Zweiteilung des Marktes zu beobachten: Einkommensschwächere Bevölkerungsteile können sich dies nicht leisten und müssen eine Einschränkung ihrer Gesundheitsversorgung hinnehmen. Schichten mit höherem Einkommen sind dagegen in der Lage, Gesundheitsleistungen über die Krankenversicherungen hinaus selbst zu bezahlen und werden diese künftig verstärkt in Anspruch nehmen. Wachsende Bereitschaft, selbst zu zahlende Gesundheitsleistungen in Anspruch zu nehmen Im Zusammenhang mit dem Bedeutungsgewinn von IGeL ist ein zunehmender Wettbewerb um selbst zahlende Gesundheitskunden zu beobachten. Es ist deshalb zu erwarten, dass künftig auch „externe“ Anbieter für die im Landkreis Osnabrück ansässigen Bewohner und Betriebe tätig werden. IGeL- und Präventionsangebote zielen einerseits auf die vor Ort ansässige Bevölkerung ab, richten sich aber auch auf die Zielgruppe der Gesundheitstouristen. Insofern ist eine enge Verknüpfung zum Handlungsfeld „Entwicklung des Gesundheitstourismus“ gegeben. Zunehmender Wettbewerb um selbst zahlende Gesundheitskunden Die Expertengespräche haben gezeigt, dass Ergebnisse der Expertengespräche - der Bedeutungsgewinn von IGeL und Gesundheitsvorsorge allgemein anerkannt wird und theoretisch unstrittig ist, aber der Umfang und die Qualität der Angebote noch stark ausbaufähig sind 81, - die Bevölkerung noch nicht hinreichend für die Inanspruchnahme von IGeL und Angeboten der Gesundheitsvorsorge sensibilisiert ist, - insbesondere unter den niedergelassenen Ärzten bislang aber nur unzureichend Bereitschaft besteht, IGeL anzubieten und an ihre Patienten zu vermarkten, - die Unternehmen unter Kostendruck stehen und deshalb derzeit nur wenig Ressourcen für betriebliche Gesundheitsvorsorge bereit stellen und - auch die Kostenträger (insbesondere die Krankenkassen) unter dem momentanen Kostendruck tendenziell weniger Geld für Prävention ausgeben. Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen Im Bereich der IGeL und Gesundheitsvorsorge muss damit gerechnet werden, dass über kurz oder lang externe Anbieter darauf abzielen, lokale und regionale Märkte zu besetzen. Zudem dürfte die Bevölkerung des Landkreises Osnabrück auch Angebote außerhalb der eigenen Region in Anspruch nehmen. Der zukunftsträchtige Markt für IGeL muss deshalb aus dem Landkreis Osnabrück heraus besetzt werden und darf nicht anderen Anbietern überlassen werden. Die 81 Anbieter für IGeL im Osnabrücker Land sind z.B. das Institut für Sport und Präventivmedizin der Schüchtermann-Klinik in Bad Rothenfelde, das MEDICOS in Osnabrück, das MEDICOS 2 in Bad Iburg sowie Therapiezentren in Bad Essen und Bad Iburg. IGeL-Markt durch regionale Anbieter besetzen und nicht externen Anbietern überlassen 60 Gesundheitswirtschaft regionalen Akteure haben die besten Startchancen, die eigenen medizinischen Kompetenzen als Basis für den Ausbau von IGeL und Gesundheitsvorsorge zu nutzen. Als Maßnahmen zum Ausbau der Angebote für individuelle Gesundheitsleistungen und Gesundheitsvorsorge werden im Einzelnen vorgeschlagen: Î Aktivierung der regionalen Akteure zur Bereitstellung von IGeL IGeL-Angebotsspektrum ausweiten und professioneller verkaufen Angesichts der Marktchancen muss bei den Akteuren der Gesundheitsversorgung im Landkreis Osnabrück für eine verstärkte Bereitstellung von IGeLAngeboten geworben werden. Insbesondere niedergelassene Ärzte müssen das Angebotsspektrum ausweiten und professioneller verkaufen. Die Kenntnisse über ihre Patienten bieten eine ideale Ausgangsbasis für die Vermarktung von IGeL. Auf Grund der erforderlichen Investitionen sollten IGeL in Kooperation mehrerer Ärzte verschiedener Fachrichtungen idealerweise in Form einer gesonderten, unternehmerisch geführten IGeL-Praxis 82 mit höherwertigem Ambiente angeboten werden. In der gewohnten Praxisumgebung ist die Bereitschaft, IGeL selbst zu bezahlen, eher gering. IGeL als Instrument der Patienten- / Kundenbindung Auch für die stationären Einrichtungen der Gesundheitsversorgung sind IGeL ein wichtiges Instrument, um Patienten / Kunden langfristig an sich zu binden. Nach dieser Logik wird der Patient nach seiner Entlassung aus einer Klinik zum IGeL-Kunden und irgendwann evtl. wieder zum Patienten. Aus Gründen der Qualitätssicherung und der Glaubwürdigkeit gegenüber den Patienten sollte die Durchführung von IGeL durch Ärzte oder zumindest in enger Abstimmung mit den Ärzten geschehen. Î Sensibilisierung der Bevölkerung zur Inanspruchnahme von IGeL Werbekampagne zur verstärkten Inanspruchnahme von IGeL In der Bevölkerung bestehen zu wenig Kenntnisse über Krankheitsursachen und deren Prävention. Die Bevölkerung ist folglich noch nicht hinreichend für die Inanspruchnahme von IGeL und präventionsorientierten Selbstzahlerangeboten sensibilisiert. Im Hinblick auf die Vermarktung ist eine Internetplattform zu schaffen, die die Bevölkerung im Landkreis Osnabrück über das regionale bzw. lokale Spektrum an Angeboten informiert. Die Internetplattform sollte durch eine gemeinsame Werbekampagne aller Anbieter begleitet werden, die über die Vorteile von IGeL informiert und zur Inanspruchnahme animiert. Präventionspotenziale bei älteren Menschen ausschöpfen Als Zielgruppe sollten - wie beim Gesundheitstourismus - zunächst v.a. ältere Menschen ins Auge gefasst werden. Gesundheitsvorsorge ist insbesondere mit zunehmendem Alter (etwa ab 50 bis 55) von Bedeutung. Bei dieser Zielgruppe bestehen beträchtliche unausgeschöpfte Präventionspotenziale 83, z.B. bei der Ernährungs- und Bewegungsberatung. Die Kampagne sollte im weiteren Verlauf aber auch auf andere noch zu ermittelnde Zielgruppen ausgedehnt werden. 82 siehe Handlungsfeld „Kooperationsförderung“: Ärztenetze 83 siehe u.a. Arbeitsgruppe „Gesund altern“ des Deutschen Forums Prävention und Gesundheitsförderung 61 Landkreis Osnabrück Î Ausbau innovativer Angebote für die betriebliche Gesundheitsförderung Analog zur Sensibilisierung der Bevölkerung für die Inanspruchnahme von IGeL ist bei den regionalen Betrieben und deren Mitarbeitern für die Inanspruchnahme von Präventionsmaßnahmen im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung zu werben. Ziel ist insbesondere die Erhöhung der Produktivität durch die langfristige Reduzierung der krankheitsbedingten Abwesenheit und die Steigerung der Mitarbeitermotivation. Werben für Präventionsmaßnahmen im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung Parallel hierzu müssen die entsprechenden Angebote im Landkreis Osnabrück ausgebaut bzw. neu entwickelt werden. Ansatzpunkte im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung bestehen z.B. bei der SchüchtermannSchiller'schen Klinik Bad Rothenfelde (Herz-Kreislauf-Checks für leitende Angestellte von Unternehmen) und am Fachbereich Humanwissenschaft an der Universität Osnabrück (Prävention von Berufsdermatosen, integrative Präventions- und Gesundheitsförderungskonzepte). Weitere Angebotspotenziale bestehen z.B. im orthopädischen Bereich durch die Kompetenzen der entsprechenden Akut- und Reha-Kliniken. Ausbau innovativer Angebote für die betriebliche Gesundheitsförderung Für die Finanzierung der betrieblichen Gesundheitsförderung ist das Zusammenspiel von Betrieben, Mitarbeitern und Kostenträgern notwendig. Einige Unternehmen aus dem Landkreis Osnabrück haben die Bereitschaft hierzu bereits erkennen lassen. Die Kostenträger sind zwar unter dem momentanen Kostendruck mit der Förderung von Präventionsmaßnahmen eher zurückhaltend, würden sich aber gewiss durch gute Konzepte überzeugen lassen. Finanzierung als Zusammenspiel von Betrieben, Mitarbeitern und Kostenträgern 2.5 Sicherung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum Handlungsnotwendigkeiten Die aktuell anstehenden Reformen im Gesundheitswesen, der zunehmende Kostendruck und der durch einen verschärften Wettbewerb gekennzeichnete Strukturwandel in der Gesundheitswirtschaft werden künftig die Versorgungsdichte einschränken. Betroffen hiervon ist in erster Linie die stationäre Gesundheitsversorgung, teilweise aber auch der ambulante Bereich. Die Folgen der eingeschränkten Versorgungsdichte dürften insbesondere im ländlichen Raum spürbar werden. Künftig eingeschränkte Versorgungsdichte im ländlichen Raum Der durch die bereits laufende, schrittweise Einführung des Fallpauschalensystems zu erwartende Bettenabbau und die Mindestmengenregelung werden einzelne Krankenhausstandorte gefährden. Überleben werden die unternehmerisch am besten geführten und wettbewerbsfähigsten Krankenhäuser, d.h. diejenigen, die sich am besten auf den Strukturwandel und die zunehmende Konkurrenz um Patienten einstellen können. Gefährdung einzelner nicht wettbewerbsfähiger Krankenhausstandorte Bei planbaren Krankenhausaufenthalten nehmen Patienten größere Entfernungen zwischen Wohnort und dem Krankenhaus ihrer Wahl in Kauf. Ziel ist, dort behandelt zu werden, wo die Anforderung an die Angebote und die Qualität der Gesundheitsversorgung (vermeintlich) erfüllt werden können. Hierbei spielen auch das Image von Krankenhäusern sowie die Kompetenzen und der Ruf einzelner Patientenverhalten entscheidet wesentlich über die Zukunft von Krankenhausstandorten 62 Gesundheitswirtschaft Ärzte eine wichtige Rolle. Vor dem Hintergrund des zu erwartenden Bettenabbaus in den Krankenhäusern entscheidet somit das Patientenverhalten wesentlich über die Zukunft von Krankenhausstandorten mit. Schließung einzelner Apothekenstandorte durch gesetzliche Veränderungen Auch bei den Apotheken ist vor dem Hintergrund der vorgesehenen gesetzlichen Änderungen (z.B. Zulassung des Versandhandels, teilweise Aufhebung des Mehrfach- und Fremdbesitzverbotes) mit spürbaren Strukturveränderungen zu rechnen; die genauen Auswirkungen sind aber noch unklar. Aufgrund des weiter zunehmenden Kostendrucks und der damit einhergehenden Wettbewerbsverschärfung wird es aber voraussichtlich zur Schließung einzelner Standorte kommen. Dies kann insbesondere in kleineren Ortschaften problematisch werden, in denen nur eine einzige Apotheke ansässig ist. Der künftig zugelassene Arzneiversandhandel wird zunächst nur bei planbarem Medikamentenbedarf, wie z.B. bei chronisch Kranken, die Nachteile des Wegfalls von Apothekenstandorten kompensieren können. Unterbesatz an niedergelassenen Fachärzten in Teilen des Landkreises In einzelnen Fachgebieten 84 gibt es schon heute in bestimmten Teilräumen einen Unterbesatz an niedergelassenen Fachärzten. Hiervon ist innerhalb des Landkreises Osnabrück insbesondere das nördliche Kreisgebiet betroffen (siehe auch Baustein II Abschnitt 3.2 „Ambulante Gesundheitsversorgung“). Grund hierfür ist u.a., dass Ärzte auf Grund der aktuellen Reformdiskussionen und Strukturveränderungen verunsichert sind und die Neugründung bzw. die Übernahme einer bestehenden Praxis scheuen. Zudem sind aus Sicht vieler Ärzte ländliche Gegenden für eine Niederlassung wenig attraktiv. Ergebnisse der Expertengespräche Die Expertengespräche haben gezeigt, dass - die medizinische Versorgung im Landkreis Osnabrück derzeit insgesamt als gut bezeichnet werden kann, - Prognosen 85 aber in den kommenden Jahren eine Verschlechterung der Versorgungssituation im Landkreis, insbesondere in den peripheren Teilräumen erwarten. Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen Als Maßnahmen zur Sicherung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum werden im Einzelnen vorgeschlagen: Î Verbesserung der Wettbewerbsposition von Krankenhausstandorten Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Krankenhäusern durch regionale Kooperationen Die Verbesserung der Wettbewerbsposition ist für Krankenhäuser die entscheidende Möglichkeit, das eigene Überleben zu sichern. Diesen Weg alleine zu gehen dürfte aber i.d.R. sehr schwierig sein. Insofern müssen die Krankenhäuser ernsthaft prüfen, die eigene Wettbewerbsfähigkeit mit Hilfe regionaler Kooperationen und ggf. auch durch Zusammenschlüsse zu steigern. Hinter der Aufforderung zu Kooperationen steckt die Erwartung, dass die Bildung größerer Einheiten die Wettbewerbsposition der Beteiligten insgesamt stärkt und 84 Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, Bezirksstelle Osnabrück sind dies v.a. Augenheilkunde, Frauenheilkunde und Dermatologie 85 Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, Bezirksstelle Osnabrück 63 Landkreis Osnabrück Synergiepotenziale ausschöpft. Zudem können die Vorgaben zu Mindestmengen bei planbaren Gesundheitsleistungen auf diesem Weg leichter erfüllt werden. Hierzu gibt es im Osnabrücker Land bereits eine Reihe guter Beispiele 86. Diese Kooperationen gilt es weiter auszubauen. Die bislang noch nicht an regionalen Kooperationen beteiligten Krankenhäuser sollten diesen Weg ebenfalls gehen. Kooperationspartner können aber nicht nur andere Krankenhäuser sein, sondern im Zuge des Ausbaus der integrierten Versorgung z.B. auch RehaEinrichtungen, Pflegeheime und niedergelassene Ärzte. Ziele sind in jedem Fall eine Diversifizierung des Angebots an Gesundheitsdienstleistungen, der Ausbau von wettbewerbsfähigen Spezialisierungen, die Qualitätssteigerung und Imageförderung sowie nicht zuletzt die Ausschöpfung von Effizienzreserven und die Reduzierung von Kosten 87. Bereits gute Beispiele im Osnabrücker Land Auch sektorübergreifende Kooperationen anstoßen Î Aufbau alternativer Verteilstrukturen für Medikamente Falls es in Ortschaften des ländlichen Raums im Landkreis Osnabrück zur Schließung der einzigen dort ansässigen Apotheke kommt, sollte ein gemeinschaftlicher Bringdienst von Apotheken aus den umliegenden Standorten organisiert werden. Die rechtlichen Hürden, die dem heute noch entgegen stehen, dürften mit der Zulassung des Arzneimittelversandhandels ebenfalls abgeschafft werden. Gemeinschaftlicher Bringdienst von Apotheken im ländlichen Raum Î Werben für ärztliche Niederlassungen im ländlichen Raum Die abzusehenden Engpässe der ambulanten Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum erfordern Gegenmaßnahmen. Für ärztliche Niederlassungen in den peripheren Standorten des Landkreises muss - im gesetzlich erlaubten Rahmen - aktiv, auch überregional geworben werden. 2.6 Aktives Werben für ärztliche Niederlassungen im ländlichen Raum Ausbau der Angebote für ältere Menschen Handlungsnotwendigkeiten Auch wenn das Label „jung - dynamisch - erfolgreich“ derzeit noch die Vermarktungsbemühungen der Dienstleister und Konsumgüterhersteller beherrscht, ist absehbar, dass ältere Menschen als Zielgruppe an Bedeutung gewinnen werden. Der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung steigt schon seit geraumer Zeit kontinuierlich an. Von 1989 bis 2002 ist der Anteil der über 65-jährigen an der Gesamtbevölkerung im Landkreis Osnabrück von 14 % auf 15 % noch vergleichsweise moderat angestiegen. Bis zum Jahr 2020 wird erwartet, dass fast ein Fünftel der Bevölkerung im Rentenalter sein wird 88. Das sind rund 20.000 über 86 z.B. Herzzentrum Osnabrück-Bad Rothenfelde in gemeinsamer Trägerschaft des Klinikums Osnabrück und der Schüchtermann-Schiller'schen Kliniken Bad Rothenfelde, Verbund des Christlichen Krankenhauses Quakenbrück mit Krankenhäusern aus den Landkreisen Cloppenburg und Vechta, Managementgesellschaft katholischer Krankenhäuser in der Region Osnabrück (MKO), Fusion des Christlichen Klinikums Melle 87 siehe auch Handlungsfeld „Kooperationsförderung“ 88 WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land mbH (Hrsg.) (2003), Arbeitsmarkbilanzen für das Osnabrücker Land 2002 bis 2020. Wachsende Bedeutung älterer Menschen als Zielgruppe 64 Gesundheitswirtschaft 65-jährige Einwohner mehr als heute. Überproportional wird der Anstieg bei den Hochbetagten über 85 Jahre ausfallen, deren Zahl sich von gut 5.000 auf über 10.000 verdoppeln wird. Verstärkte und zunehmend diversifizierte Nachfrage durch ältere Menschen Entsprechend werden sich auch die gesellschaftlichen Bedürfnisse und das Kaufkraftpotenzial der älteren Generation erhöhen. Für die Gesundheitswirtschaft ist von einer verstärkten und zunehmend diversifizierten Nachfrage durch ältere Menschen auszugehen. Ein weiterer Ausbau der Altenpflege ist folglich unumgänglich, wobei auf Grund des Kostendrucks innovative Pflegeformen an Bedeutung gewinnen werden. Auf der anderen Seite eröffnen sich zusätzliche Marktchancen (z.B. für IGeL, Gesundheitsvorsorge, Gesundheitstourismus), auf die die Anbieter heute noch nicht eingestellt sind. Ergebnisse der Expertengespräche Die Expertengespräche haben gezeigt, dass - der Bedarf für Pflegedienstleistungen kontinuierlich ansteigt, - die Zunahme der ambulanten gegenüber der stationären Pflege überproportional ist, - in Teilräumen des Landkreises ein Unterbesatz an Pflegeplätzen zu verzeichnen ist, der aber durch aktuelle Investitionsvorhaben zumindest teilweise ausgeglichen werden kann, - in der Pflege wie auch in der Gesundheitsversorgung Anteil und Umfang der privat bezahlten Leistungen deutlich ansteigen werden, - rein privat finanzierte Pflegeeinrichtungen für wohlhabende Selbstzahler im Landkreis Osnabrück aber keine Rolle spielen, - neben der „traditionellen“ stationären und ambulanten Pflege aus Kostengründen künftig verstärkt die häusliche Pflege und innovative Pflegeformen gefragt sein werden, - bei der Auswahl eines Pflegeheims die Nähe zum Wohnort sowie zum sozialen und familiären Umfeld entscheidend ist und auch ambulante Pflegedienste i.d.R. einen nur kleinen Einzugsbereich haben, - in den Pflegeeinrichtungen im Landkreis Osnabrück etwas mehr auswärtige Bewohner betreut werden, als umgekehrt Bewohner aus dem Landkreis in Einrichtungen außerhalb untergebracht sind, - unter den Krankheitsbildern der Pflegebedürftigen Demenzerkrankungen am stärksten zunehmen, - viele Pflegebedürftige multimorbid sind und deshalb vom Personal zunehmend krankenpflegerische Tätigkeiten gefragt sind. Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen Anpassung bestehender Angebote an die Bedürfnisse älterer Menschen Spezielle Angebote für ältere Menschen sind bereits in den Handlungsfeldern „Gesundheitstourismus“ sowie „IGeL und Gesundheitsvorsorge“ behandelt worden. Letztlich bieten aber viele Produkte und Dienstleistungen neue Marktchancen, wenn sie altengerecht angeboten werden. Hierbei geht es nur z.T. um die 65 Landkreis Osnabrück Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, als vielmehr um eine Anpassung bestehender Angebote an die Bedürfnisse älterer Menschen. Im Zentrum der Empfehlungen im Rahmen der Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft steht aber der Pflegebereich. Als Maßnahmen werden im Einzelnen vorgeschlagen: Î Verstärktes Angebot von alternativen Wohn- und Pflegeformen Der Kostendruck im Pflegebereich lässt alternative Wohn- und Pflegeformen in den Vordergrund treten. Die hiermit verbundene Vermeidung der stationären Dauerpflege ist aber nicht nur unter Kostengesichtspunkten zu sehen, sondern dürfte in den meisten Fällen auch im Interesse der älteren Menschen selbst sein. Alternative Wohn- und Pflegeformen ... Die Akteure des Pflegebereichs im Landkreis Osnabrück müssen sich auf die Herausforderungen durch die verstärkte Nachfrage nach alternativen Wohnund Pflegeformen einstellen. Auf Grund des stark eingeschränkten Einzugsbereichs von Pflegeeinrichtungen und -diensten zielen diese Angebote auf eine Verbesserung der Versorgungssituation für die im Landkreis Osnabrück ansässigen älteren Menschen ab. Zu den alternativen Wohn- und Pflegeformen zählen: ... zur Verbesserung der Versorgungssituation für die im Landkreis Osnabrück ansässigen älteren Menschen - betreutes Wohnen, Altenwohnungen, - Altenwohngemeinschaften, - generationsübergreifendes Wohnen, - Tagespflege bei berufstätigen pflegenden Familienangehörigen sowie - spezielle Einrichtungen für Demenzerkrankte, betreute Demenzwohngemeinschaften. Der Fachdienst Soziales des Landkreises Osnabrück hat „Wohnen im Alter“ bereits als einen seiner Handlungsschwerpunkte definiert. Der Landkreis verfügt in diesem Zusammenhang über eine Wohnberatungsstelle für ältere Menschen. „Wohnen im Alter“ bereits Handlungsschwerpunkt des Landkreises Î Förderung der häuslichen Pflege Auch die häusliche Pflege muss aus Kostengründen gestärkt werden. Hierzu gilt es v.a. die Pflegebefähigung der Familienangehörigen zu fördern 89. Entsprechende Maßnahmen sind z.B. Schulungsangebote für die häusliche Pflege und Selbsthilfegruppen. Darüber hinaus muss das Zusammenspiel von Familienangehörigen und Pflegeeinrichtungen verbessert werden. 89 Auch dies ist ein Handlungsschwerpunkt des Fachdienstes Soziales des Landkreises. Förderung der Pflegebefähigung von Familienangehörigen durch Schulungen 66 3. Gesundheitswirtschaft Konsequenzen für die Brancheninitiative Beim Landkreis angesiedeltes Management der Brancheninitiative erforderlich Für eine „Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück“ ist ein beim Landkreis angesiedeltes Management erforderlich. Diese Umsetzungsstruktur muss langfristig ausgerichtet sein und soll im Rahmen der Brancheninitiative folgende Funktionen übernehmen: - Aufgreifen der Handlungsempfehlungen 90, - Initiierung und Begleitung von Projekten, - Motivierung und Koordination der regionalen Akteure, - Netzwerkmanagement und Kontaktvermittlung, - Förderung des regionalen Informations- und Erfahrungsaustauschs, - Kommunikation von Aktivitäten, Erfolgen und innovativen Angeboten innerhalb und ggf. auch außerhalb des Landkreises Osnabrück sowie - Controlling der Maßnahmen. Zu erwartende Beschäftigungszuwächse in der Gesundheitswirtschaft rechtfertigen Aufwand Der mit dem Management der Brancheninitiative verbundene Aufwand für den Landkreis Osnabrück ist durch die zu erwartenden Beschäftigungs- und Wertschöpfungszuwächse in der Gesundheitswirtschaft gerechtfertigt 91. In der Wirtschaftsstruktur des Landkreises Osnabrück ist die Gesundheitswirtschaft schon heute eine Stärke, die künftig weiter ausgebaut werden muss. Die beträchtlichen Chancen des Wachstumsmarktes Gesundheitswirtschaft als regionaler Beschäftigungsmotor Nr. 1, aber auch die durch den verschärften Wettbewerb und die Strukturveränderungen möglichen Gefährdungen machen eine gesonderte Behandlung dieser Branche im Rahmen der Wirtschaftsförderung notwendig. Ohne ein Management der Brancheninitiative, das die oben genannten Funktionen wahrnimmt, besteht die Gefahr, dass die erarbeiteten Handlungsempfehlungen nicht konsequent umgesetzt werden können 92. Anforderungen an das Management... Damit das Management der Brancheninitiative seine Funktionen wahrnehmen kann, muss es folgende Anforderungen erfüllen: ... interdisziplinäre Ausrichtung - Der oder die Mitarbeiter des Managements sollten interdisziplinär ausgerichtet sein und über Erfahrungen in gesundheitswirtschaftlichen, betriebs- und regionalwirtschaftlichen sowie touristischen Fragestellungen verfügen. ... enger Bezug zur Wirtschaftsförderung - Die Herangehensweise im Rahmen der Brancheninitiative sollte grundsätzlich dem Wirtschaftsförderungsansatz entsprechen. Deshalb ist ein enger Bezug zu 90 Angesichts des beträchtlichen Umfangs an Handlungsempfehlungen sind in einem ersten Schritt Prioritäten zu setzen. 91 Laut PROGNOS wird allein für das Gesundheits- und Sozialwesen im Landkreis Osnabrück bis 2020 mit einem Zuwachs von über 2.000 Beschäftigten gerechnet (vgl. Abschnitt 1. „Perspektiven der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück“). 92 Auch in anderen Regionen wird das Erfordernis zur Institutionalisierung einer Brancheninitiative betont, so z.B. in Ostwestfalen-Lippe: „Notwendig ist die Bündelung öffentlicher und politischer Ressourcen für eine systematische und nachhaltige Gestaltung [der regionalen Gesundheitswirtschaft]“; „Notwendig ist eine kontinuierliche Prozessmoderation und -begleitung durch entsprechende Entwicklungsagenturen“ (OstWestfalenLippe Marketing GmbH (Hrsg.) (2003), Gesundheitswirtschaft in OstWestfalenLippe - Stärken, Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten, Bielefeld. 67 Landkreis Osnabrück den bestehenden Wirtschaftsförderungsaktivitäten des Landkreises erforderlich. - Entsprechend müssen sich die Aktivitäten des Managements der Brancheninitiative an den Bedürfnissen der Unternehmen, Einrichtungen und der übrigen Akteure der regionalen Gesundheitswirtschaft orientieren und diese miteinbeziehen. ... Orientierung an den Bedürfnissen der Akteure - Auf Grund der starken regionalen Verflechtungsbeziehungen kann die Brancheninitiative nicht alleine auf den Landkreis Osnabrück beschränkt bleiben. Eine enge Einbeziehung der Stadt Osnabrück und der dort ansässigen Akteure ist mittelfristig unverzichtbar. ... enge Einbeziehung der Stadt Osnabrück - Die Brancheninitiative muss durch einen (personell schlanken) Fachbeirat begleitet werden, in dem mindestens je ein Vertreter aus allen Bereichen der regionalen Gesundheitswirtschaft sitzt. ... Etablierung von einem begleitenden Fachbeirat Die Umsetzung der Brancheninitiative ist nur durch eine öffentliche Anschubfinanzierung zu ermöglichen. Inwieweit mittelfristig ein Finanzierung durch beitragzahlende Mitgliedschaften der Einrichtungen und Unternehmen der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück zu realisieren sein wird, ist vor allem davon abhängig, inwieweit die Akteure von den Dienstleistungen und strategischen Aktivitäten der Brancheninitiative konkret profitieren. Öffentliche Anschubfinanzierung notwendig mittelfristig Gewinnung beitragzahlender Mitglieder 68 Gesundheitswirtschaft A-1 Landkreis Osnabrück Anhang Literatur AFW – Arbeitskreis Freizeitwirtschaft im Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln (2001), Fitness, Shopping und Spiel, in: Die Freizeitwirtschaft, Heft 2/2001, Köln. BASYS Beratungsgesellschaft für angewandte Systemforschung und NIW (2003), Entwicklungspotenziale der Gesundheitswirtschaft in Niedersachsen, Gutachten für das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Augsburg/Hannover (unveröffentlicht). Bruckenberger, Ernst, P.-M. 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(2003), Megamarkt Gesundheit - Die Schlüsselbranche der Zukunft, Zukunftsinstitut, München. Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit (2003), Selbststeuerung durch Transparenz, Krankenhausversorgung in Niedersachsen, Hannover. Niedersächsisches Landesamt für Statistik (2002), Verzeichnis der Krankenhäuser und Vorsorge / Rehabilitationseinrichtungen, Stand 31. Dezember 2001, Hannover. OstWestfalenLippe Marketing GmbH (Hrsg.) (2003), Gesundheitswirtschaft in OstWestfalenLippe Stärken, Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten, Bielefeld. Prognos (2002), Deutschland Report 2002-2020, Basel. REKON (2000), Gesundheitswirtschaft in der Märkischen Region - Potenziale und Perspektiven“, REKON Branchenreport, Bochum. Sozialgesetzbuch, Fünftes Buch (V), Gesetzliche Krankenversicherung. Stadt Osnabrück (o.J.), Seniorenwegweiser, Osnabrück. Statistisches Bundesamt (1998), Gesundheitsbericht für Deutschland, Wiesbaden. Statistisches Bundesamt (2002), Gesundheit – Ausgaben 1992 bis 2000, Wiesbaden. SVRKAG - Sachverständigenrat für die konzertierte Aktion im Gesundheitswesen (1996), Gesundheitswesen in Deutschland: Kostenfaktor und Zukunftsbranche, Sondergutachten 1996, Band I: Demographie, Morbidität, Wirtschaftlichkeitsreserven und Beschäftigung, Baden-Baden. SVRKAG - Sachverständigenrat für die konzertierte Aktion im Gesundheitswesen (1997), Gesundheitswesen in Deutschland: Kostenfaktor und Zukunftsbranche, Sondergutachten 1996, Band II: Fortschritt und Wachstumsmärkte, Finanzierung und Vergütung, Baden-Baden. SVRKAG - Sachverständigenrat für die konzertierte Aktion im Gesundheitswesen (2000), Bedarfsgerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit, Band I: Zielbildung, Prävention, Nutzerorientierung und Partizipation - Kurzfassung, Baden-Baden. WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land mbH (Hrsg.) (2003), Arbeitsmarkbilanzen für das Osnabrücker Land 2002 bis 2020. A-3 Landkreis Osnabrück Tabellenanhang Übersicht A-1a: Beschäftige in der Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück abs. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Landkreis Osnabrück 30.6.2002 Ant. an SVB je Veränderung 1998 - 2002 SVB insg., Einw, abs. in % D in % Abw. in D = 100 D = 100 (JD) (JD) %-Pkt. Krankenhäuser Arztpraxen (ohne Zahnarztpraxen) Zahnarztpraxen Gesundheitswesen a.n.g. Kernbereich d. Gesundheitswirtschaft 5.120 1.180 641 586 8.160 121,5 100,4 97,1 95,8 122,5 96,0 79,4 76,8 75,8 96,9 291 83 -26 179 1.160 1,5 1,8 -1,0 9,5 3,9 1,0 0,8 0,4 7,2 1,4 0,4 1,0 -1,4 2,3 2,5 Pflege- und Wohnheime Ambulante soziale Dienste Pflege 2.918 484 3.402 136,9 106,1 131,5 108,3 83,9 104,0 450 107 557 4,3 6,4 4,6 4,1 4,9 4,2 0,2 1,5 0,3 H.v. pharmazeutischen Grundstoffen H.v. pharmazeutischen Spezialitäten usw. H.v. pharmazeut. Erzeugnissen H.v.medizin.Geräten,orthopäd.Vorrichtungen H.v. augenoptischen Erzeugnissen H.v. med., orthopäd. u. augenopt. Erz. Großh.m. pharmaz.Erzeugn.,mediz.Hilsmittel Apotheken Einzelh. m. medizin. u. orthopäd. Artikeln Vorleistungsbereich d. Gesundheitswirtsch. 0 417 417 493 10 503 216 633 134 1.903 0,0 130,2 103,7 103,8 16,5 93,9 97,6 142,5 142,3 112,1 0,0 103,0 82,0 82,1 13,0 74,3 77,2 112,6 112,5 88,7 0 -36 -36 . . 43 89 108 57 261 0,0 -2,0 -2,0 . . 2,3 14,2 4,8 14,9 3,8 3,7 2,6 2,8 0,7 0,1 0,7 2,9 3,2 4,1 2,3 -3,7 -4,7 -4,9 . . 1,6 11,3 1,6 10,8 1,5 71 80 92 243 89,5 60,9 109,9 82,6 70,7 48,2 86,9 65,3 14 2 24 40 5,6 0,6 7,8 4,6 6,7 7,8 13,9 9,0 -1,1 -7,1 -6,1 -4,4 13.075 116,3 92,0 1.385 2,8 2,3 0,5 94.547 100,0 79,1 3.954 1,1 0,3 0,7 Betrieb v. Sportanlagen Erbringung v. sonst. Dienstl. des Sports Bäder, Saunas, Solarien u.ä. sonst. Gesundheitswirtschaft Gesundheitswirtschaft insgesamt SVB insgesamt Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen – ICF3 - IAB-Beschäftigtendatenbank -, eigene Berechnungen NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover A-4 Übersicht A-1b: Gesundheitswirtschaft Beschäftige in der Gesundheitswirtschaft in der Stadt Osnabrück abs. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Osnabrück, Stadt 30.6.2002 Ant. an SVB je Veränderung 1998 - 2002 SVB insg., Einw, abs. in % D in % Abw. in D = 100 D = 100 (JD) (JD) %-Pkt. Krankenhäuser Arztpraxen (ohne Zahnarztpraxen) Zahnarztpraxen Gesundheitswesen a.n.g. Kernbereich d. Gesundheitswirtschaft 4.664 1.225 464 345 7.022 127,4 120,0 81,0 64,9 121,4 190,4 179,4 121,0 97,0 181,4 348 56 -32 72 768 2,0 1,2 -1,7 6,0 2,9 1,0 0,8 0,4 7,2 1,4 0,9 0,4 -2,0 -1,2 1,5 Pflege- und Wohnheime Ambulante soziale Dienste Pflege 1.907 442 2.349 103,0 111,6 104,5 153,9 166,7 156,2 213 187 400 3,0 14,7 4,8 4,1 4,9 4,2 -1,1 9,8 0,5 H.v. pharmazeutischen Grundstoffen H.v. pharmazeutischen Spezialitäten usw. H.v. pharmazeut. Erzeugnissen H.v.medizin.Geräten,orthopäd.Vorrichtungen H.v. augenoptischen Erzeugnissen H.v. med., orthopäd. u. augenopt. Erz. Großh.m. pharmaz.Erzeugn.,mediz.Hilsmittel Apotheken Einzelh. m. medizin. u. orthopäd. Artikeln Vorleistungsbereich d. Gesundheitswirtsch. . . 2 . . 567 182 324 94 1.169 . . 0,6 . . 121,9 94,7 84,0 114,9 79,3 . . 0,9 . . 182,2 141,6 125,4 171,7 118,5 . . 1 . . 28 -19 63 9 82 . . 18,9 . . 1,3 -2,5 5,6 2,5 1,8 3,7 2,6 2,8 0,7 0,1 0,7 2,9 3,2 4,1 2,3 . . 16,1 . . 0,6 -5,3 2,3 -1,5 -0,5 56 111 167 334 81,2 97,3 229,8 130,6 121,4 145,4 343,3 195,2 34 25 33 92 26,3 6,6 5,7 8,4 6,7 7,8 13,9 9,0 19,6 -1,2 -8,3 -0,7 10.550 108,1 161,5 1.018 2,6 2,3 0,2 82.116 100,0 149,4 2.765 0,9 0,3 0,5 Betrieb v. Sportanlagen Erbringung v. sonst. Dienstl. des Sports Bäder, Saunas, Solarien u.ä. sonst. Gesundheitswirtschaft Gesundheitswirtschaft insgesamt SVB insgesamt Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen – ICF3 - IAB-Beschäftigtendatenbank -, eigene Berechnungen NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover A-5 Übersicht A-1c: Landkreis Osnabrück Beschäftige in der Gesundheitswirtschaft im Osnabrücker Land (Stadt und Landkreis) Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Osnabrücker Land (St. + LK) am 30.6.2002 abs. Ant. an SVB je Veränderung 1998 - 2002 SVB insg., Einw, abs. in % D in % Abw. in D = 100 D = 100 (JD) (JD) %-Pkt. Krankenhäuser Arztpraxen (ohne Zahnarztpraxen) Zahnarztpraxen Gesundheitswesen a.n.g. Kernbereich d. Gesundheitswirtschaft 9.784 2.405 1.105 931 15.182 124,2 109,5 89,6 81,5 122,0 125,7 110,9 90,7 82,5 123,5 639 139 -58 251 1.928 1,7 1,5 -1,3 8,2 3,5 1,0 0,8 0,4 7,2 1,4 0,7 0,7 -1,6 1,0 2,0 Pflege- und Wohnheime Ambulante soziale Dienste Pflege 4.825 926 5.751 121,2 108,7 119,0 122,6 110,0 120,4 663 294 957 3,8 10,0 4,7 4,1 4,9 4,2 -0,3 5,1 0,4 H.v. pharmazeutischen Grundstoffen H.v. pharmazeutischen Spezialitäten usw. H.v. pharmazeut. Erzeugnissen H.v.medizin.Geräten,orthopäd.Vorrichtungen H.v. augenoptischen Erzeugnissen H.v. med., orthopäd. u. augenopt. Erz. Großh.m. pharmaz.Erzeugn.,mediz.Hilsmittel Apotheken Einzelh. m. medizin. u. orthopäd. Artikeln Vorleistungsbereich d. Gesundheitswirtsch. . . 419 . . 1.070 398 957 228 3.072 . . 55,8 . . 107,0 96,3 115,3 129,6 96,9 . . 56,5 . . 108,3 97,5 116,7 131,2 98,1 . . -35 . . 71 70 171 66 343 . . -2,0 . . 1,7 5,0 5,0 8,9 3,0 3,7 2,6 2,8 0,7 0,1 0,7 2,9 3,2 4,1 2,3 . . -4,8 . . 1,1 2,1 1,8 4,9 0,7 127 191 259 577 85,6 77,8 165,6 104,9 86,7 78,8 167,7 106,2 48 27 57 132 12,6 3,9 6,4 6,7 6,7 7,8 13,9 9,0 5,9 -3,9 -7,5 -2,3 23.625 112,5 113,9 2.403 2,7 2,3 0,4 176.663 100,0 101,2 6.719 1,0 0,3 0,6 Betrieb v. Sportanlagen Erbringung v. sonst. Dienstl. des Sports Bäder, Saunas, Solarien u.ä. sonst. Gesundheitswirtschaft Gesundheitswirtschaft insgesamt SVB insgesamt Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen – ICF3 - IAB-Beschäftigtendatenbank -, eigene Berechnungen NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover A-6 Übersicht A-2: Gesundheitswirtschaft Betten nach Fachabteilungen in Akut-Krankenhäusern sowie Vorsorgeund Rehabilitationskliniken Akut-Krankenhäuser Vorsorge und Rehabilitationskliniken Landkreis Osnabrück Stadt Osnabrück Landkreis Osnabrück Stadt Osnabrück Augenheilkunde 38 47 - - Chirurgie 489 365 - - Frauenheilkunde 86 88 - - Geburtshilfe 78 52 - - Hals-Nasen-Ohren 44 73 - - - 3 40 - Herzchirurgie 121 - - - Innere Medizin 786 413 487 - Kinderchirurgie - - - - Kinderheilkunde - 148 48 - Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie - 43 - - Neurochirurgie - 88 - - 52 107 - - Fachabteilungen Haut- u. Geschlechtskrankheiten Neurologie 40 Neurologische Frührehabilitation 45 - 8 - - 170 - 980 - Plastische Chirurgie - - - - Strahlentherapie - 58 - - 10 66 - - 1.874 1.599 1.555 45 - 32 - - Psychiatrie 70 372 308*) 23 Psychosomatik (Psychotherapeut. Medizin) 20 - 267 - - - 60 - 90 404 635 23 1.964 2.003 2.190 68 Nukleartherapie Orthopädie Urologie Summe somatisch Kinder- u. Jugendpsychiatrie Kommunikationsstörungen Summe psychiatrisch Summe gesamt *) überwiegend Suchtkrankheiten Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Stand 31.12.2002 - eigene Berechnungen NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover A-7 Übersicht A-3: Landkreis Osnabrück Akut-Krankenhäuser im Osnabrücker Land Krankenhaus Ankum Marien Hospital Ankum-Bersenbrück Bad Rothenfelde Augenklinik Dr. Georg Johann-Wilhelm-RitterKlinik Schüchtermann-Klinik Bramsche JohanniterKrankenhaus GmbH Träger Ist-Betten Kath. Gemeinde Ankum Chirurgie, Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Innere Medizin Dr. med. Ehrhardt J.-W.-Ritter-Klinik GmbH & Co.KG SchüchtermannSchiller’sche Kliniken Augenheilkunde Innere Medizin, Dermatologie, Allergologie Herzchirurgie, Kardiologie 161 Hann. Genossenschaft des Johanniterordens Chirurgie, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere Medizin, Orthopädie 132 Chirurgie, Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere Medizin, Urologie 152 Chirurgie, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere Medizin Chirurgie (u.a. Allgemein- und Unfallchirurgie), Frauenheilkunde (u.a. Senologie), Geburtshilfe, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere Medizin, Orthopädie 120 Christliches Klinikum Melle GmbH Christliches Klinikum Melle GmbH Chirurgie, Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Innere Medizin Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere Medizin, Orthopädie 141 Kinderhospitalverein Osnabrück öffentlicher Träger: Klinikum Osnabrück GmbH Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendpsychiatrie 112 Chirurgie (u.a. Allgemein-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Plastische Operationen), Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Innere Medizin (u.a. Kardiologie, Pulmologie, Nephrologie, Angiologie, Intensivmedizin, Gastroenterologie, Hepatologie, Stoffwechselerkrankungen, Endkrinologie, Rheumatologie, Infektiologie, Onkologie, Hämatologie, Immunologie), Neurologie, Urologie Augenheilkunde, Chirurgie (u.a. Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie, Unfall-, Hand-, Wiederherstellungschirurgie), Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Innere Medizin (u.a. Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie, Kardiologie), Kinderheilkunde, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Intensivmedizin, Radiologie Psychiatrie, Suchtkrankheiten 608 Dissen a. T.W. AlbertinenDiakoniewerk OsKrankenhaus nabrück e.V. Georgsmarienhütte Diakonie-Krankenhaus Diakoniewerk Osnabrück e.V. Franziskus-Hospital St. Georgs- Stift Harderberg e.V. Thuine Melle Ev. Krankenhaus Melle GmbH Krankenhaus St. Matthäus GmbH Osnabrück, Stadt Kinderhospital Osnabrück Klinikum Osnabrück Fachabteilungen Marienhospital Osnabrück Bischöflicher Stuhl zu Osnabrück Niedersächsisches Landeskrankenhaus Osnabrück Paracelsus-Klinik Land Niedersachsen Paracelsus-Kliniken Augenheilkunde, Chirurgie, Hals-, Nasen-, OhrenDeutschland GmbH heilkunde, Haut- und Geschlechtskrankheiten, Innere Medizin, Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Neurochirurgie, Neurologie, Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Urologie 130 38 20 342 160 571 372 340 A-8 Krankenhaus Ostercappeln Krankenhaus St. Raphael Quakenbrück Christliches Krankenhaus Träger Gesundheitswirtschaft Fachabteilungen Ist-Betten St. Georgs-Stift e.V. Chirurgie, Frauenheilkunde, Innere Medizin, GeThuine burtshilfe 190 Christliches Krankenhaus Quakenbrück e.V. 380 Chirurgie (u.a. Allgemein- u. Gefäßchirurgie, Unfall-/ Wiederherstellungschirurgie, Neurochirurgie), Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere Medizin (u.a. Allgemeine Innere Medizin, Magen- u. Darmerkrankungen, Kardiologie, Angiologie, Pneumologie), Allergologie, Schlafmedizin, Diabeteszentrum, Neurologie, Psychiatrie Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Stand 31.12.2002 – eigene Erhebungen A-9 Übersicht A-4: Vorsorge- und Rehabilitationskliniken im Osnabrücker Land Ort und Name der Einrichtung Badbergen Fachkrankenhaus für Alkoholkranke Männer Haus Möhringsburg Bissendorf Rehabilitationsklinik Werscherberg, Träger Klinik Münsterland Parkklinik SchüchtermannKlinik Teutoburger-WaldKlinik Osnabrück, Stadt Klinikum Osnabrück GmbH Rehabilitationszentrum Haus am Hesselkamp Art der Einrichtung / Fachabteilungen aufge- Versorgungsstellte vertrag nach Betten § 111 SGB V Diakonisches Werk Abhängigkeitserkrankungen, Psychotheim Sprengel Osna- rapie und Psychiatrie für alkoholkranke brück Männer 35 nein AWO Bezirksverband Weser-Ems e.V. 60 ja 216 ja u.a. Psychosomatik, Herz-, Kreislauferkrankungen, Rheuma 68 nein Abhängigkeitserkrankungen, Psychiatrie 130 ja Psychosomatik, Abhängigkeitserkrankungen Psychosomatik, Psychotherapie 110 ja 100 ja Orthopädie, Rheumatologie 227 ja 99 ja 40 ja 48 ja 154 ja 190 ja 295 ja 179 ja 206 ja 45 ja 23 ja Bad Essen Charlottenburg-Klinik Dr. Becker KlinikGesellschaft Evangelisches Kur- Heim und Werk des zentrum Für Frauen Frauenwerks der und Kinder Haus ev.-luth. LandeskirSonnenwinkel che Hann. e.V. ParacelsusParacelsus-Kliniken Berghofklinik Deutschland GmbH Paracelsus- Wiehen- Paracelsus-Kliniken gebirgsklinik Deutschland GmbH ParacelsusParacelsus-Kliniken Wittekindklinik Deutschland GmbH Bad Iburg SchüchtermannDörenberg-Klinik Schiller’sche Kliniken Sonnenhof Bad Iburg Raimund Bisping Bad Rothenfelde J.-W.-Ritter-Klinik J.-W.-Ritter-Klinik GmbH & Co. KG Kinder-Reha-Klinik Uwe Korb Am Wellengarten Klinik im Kurpark Landkreis Osnabrück Psychosomatik, Sprach-, Sprech-, Stimmund Hörstörungen, Tinnitus, Morbus Meniére, Hyperakusis Orthopädie, Rheumatologie Kardiologie, Orthopädie, Psychosomatik Dermatologie, Allergologie, Umweltmedizin Atemwege, Ernährungsstörungen (Adipositas), Haltungs- und Bewegungsstörungen, Dermatologie, Psychosomatik für Kinder Klinik am Dialyse, Orthopädie, Hyperbare SauerBirkenkamp GmbH stofftherapie, Zahnimplantologie, Psychotherapie/ Psychosomatik, Ernährungstherapie LVA Westfalen Orthopädie, Rheumatologie, Schmerztherapie, Sporttherapie, Psychotherapie Orthopädie, Rheumatologie, AnschlussReinhard Dengg heilbehandlungen (AHB), Psychotherapie/ Psychosomatik, Interdisziplinäre Schmerztherapie, Innere Begleiterkrankungen SchüchtermannKardiologie, Herzchirurgie, Sportmedizin Schiller’sche Kliniken LVA Hannover Innere Medizin, Kardiologie, Sportmedizin, Sozialmedizin Klinikum Osnabrück Neurologische Frührehabilitation GmbH Osnabrücker Verein Psychologie/ Psychiatrie zur Hilfe für seelisch Behinderte e.V. A - 10 Ort und Name der Einrichtung Wallenhorst TWG Nettetal Therap. Gemeinschaft Fachklinik, Wallenhorst Träger Caritasverband Osnabrück e.V. Gesundheitswirtschaft Art der Einrichtung / Fachabteilungen Abhängigkeitserkrankungen, Psychotherapie und Psychiatrie für drogen-, medikamenten- und mehrfachabhängige Männer Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Stand 31.12.2002 – eigene Erhebungen aufge- Versorgungsstellte vertrag nach Betten § 111 SGB V 33 ja A - 11 Übersicht A-5a: Landkreis Osnabrück Pflegeheime im Osnabrücker Land (stationäre Dauerpflege), z.T. mit eingestreuter Kurzzeitpflege (gekennzeichnet mit K) Einrichtung Artland, SG Ev.-luth. St. Sylvester-Stift, Grüne Str. 24, 49610 Quakenbrück Diakonische Stiftung Bethanien (Lötzen) Quakenbrück Lötzener Str. 14, 49610 Quakenbrück Bad Essen Altenheim St. Josef, Franz-Martin-Str. 9, 49152 Bad Essen Simeon und Hanna, Gräfin-Else-Weg 7, 49152 Bad Essen Haus Wiesental, Hüseder Str. 123, 49152 Bad Essen Haus am Wiehengebirge, Bornweg 32, 49152 Bad Essen Vitalis Wohnpark, Am Freibad 5, 49152 Bad Essen Bad Iburg, Stadt Christophorusheim, Am Gografenhof 6, 49186 Bad Iburg St. Franziskus-Haus, Kleestr. 2, 49186 Bad Iburg Bad Laer St. Antoniushaus, Antoniusstr. 15, 49196 Bad Laer Blomberg-Klinik, Remseder Str. 3, 49196 Bad Laer Bad Rothenfelde Seniorenresidenz Rieger, Wellengartenstr. 4-6, 49214 Bad Rothenfelde Altenpflegeheim Oostdam, Parkstr. 9, 49214 Bad Rothenfelde Seniorenwohnsitz Villa Quisisana, Osnabrücker Str. 23, 49214 Bad Rothenfelde Haus Schlüter, Altenpflegeheim f. psychisch veränderte Menschen, Ulmenallee 30, 49214 Bad Rothenfelde Bersenbrück, SG St. Antoniusstift, Am Buschbach 6, 49594 Alfhausen Henry-Dunant-Altenheim, Rosenweg 10, 49577 Ankum St. Josefsstift, Hasestr. 1, 49593 Bersenbrück Belm Haus St. Marien, Astruper Weg 51, 49191 Belm Bissendorf Haus am Lechtenbrink, Stadtweg 6 a, 49143 Bissendorf Bohmte Altenheim St. Agnes, Hauptstr. 12, 49163 Bohmte Seniorenzentrum Bohmte, Gartenstr. 12, 49163 Bohmte Haus Große Westerkamp, Dammer Str. 21, 49163 Bohmte-Hunteburg Träger Plätze Ev.-luth. St. Sylvester-Stift, Quakenbrück Diakonische Stiftung Bethanien 88 K 32 Mutterhaus der Franziskanerinnen, Thuine Diakonieverein Bad Essen e.V. 26 M. Sachse-Onken Jürgen Helm, Bad Essen Vitalis Wohnpark GmbH& Co. KG 83 K 55 23 K 92 K Verein ev. Christopherusheim e. V., Bad Iburg Kath. Kirchengemeinde St. Clemens, Bad Iburg 69 Kath. Kirchengemeinde St. Antonius, Bad Laer-Remsede Blomberg-Klinik GmbH & Co. KG 44 K 143 K Christian Rieger, Bad Rothenfelde 28 Johannes Oostdam, Bad Rothenfelde 15 Claus Appelmann, Bad Rothenfelde Herr Schlüter, Bad Rothenfelde 46 K Nur Wohnfälle 100 Kath. Kirchengemeinde St. Johannis, Alfhausen DRK-Kreisverband OS-Nord Bersenbrück Kath. Kirchengemeinde St. Vincentius, Bersenbrück 38 K 55 K 76 K Haus St. Marien e. V., Belm 87 Ev. Pflege Partner Jeggen e. V. 84 K Kath. Kirchengemeinde Hl. Dreifaltigkeit, Bohmte-Hunteburg Seniorenzentrum GmbH, Bohmte 33 Barbara Boros, Bohmte-Hunteburg 111 16 K A - 12 Einrichtung Bramsche, Stadt Altenwohnzentrum der AWO, Moselstr. 6, 49565 Bramsche St. Martinushaus, Lindenstr. 32, 49565 Bramsche Dissen am T.W. , Stadt Förderkreis Altenheim e. V., Kleine Heue 2 – 4, 49201 Dissen a.T.W. Fürstenau, SG Haus Lambertus, Fürstenauer Damm 2, 49626 Berge Richard-Hengst-Heim des DRK, Segelfortstr. 35, 49584 Fürstenau Pastor-Arning-Haus, Konrad-Adenauer-Str. 30, 49584 Fürstenau St. Reginenstift, Buten Porten 10, 49584 Fürstenau Georgsmarienhütte, Stadt Marienheim, Ulmenstr. 11, 49124 Georgsmarienhütte Altenpflegeheim St. Josefshaus, Oeseder Str. 69, 49124 Georgsmarienhütte Paul-Gerhardt-Heim, Martin-Luther-Str. 12, 49124 Georgsmarienhütte Glandorf Haus Frankenweg, Frankenweg 30, 49219 Glandorf Hagen am T.W. St. Anna-Stift, Natruper Str. 11, 49170 Hagen a.T.W. Melle, Stadt St. Konradheim, St. Konradstr. 1, 49326 Melle Fritz-Kamping-Haus, Kampingring 4, 49328 Melle DRK Altenheim „Hardach-Stift“, Henri-Dunant-Str. 1, 49324 Melle Stiftung Ev. Altenzentrum Neuenkirchen, Lange Str. 21, 49326 Melle Seniorenheim Wiehengebirgshof, Kellenbergstr. 7, 49328 Melle Neuenkirchen, SG St. Elisabeth-Stift, Lindenstr. 8 – 10, 49586 Neuenkirchen Osnabrück, Stadt Bischof-Lilje Altenzentrum, Rehmstr. 79-83, 49080 Osnabrück Caritas Alten- und Pflegeheim St. Franziksus, Bassumer Str. 36, 49088 Osnabrück Haus am Bürgerpark, Veilchenstr. 22-24, 49088 Osnabrück Haus am Schölerberg, Iburger Str. 181 a, 49082 Osnabrück Haus Dorette, Natruper Str. 14 a, 49076 Osnabrück Haus Ledenhof, Am Ledenhof 2, 49074 Osnabrück Gesundheitswirtschaft Träger Plätze AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V., Oldenburg Kath. Kirchengemeinde St. Martinus, Bramsche 97 K 14 Förderkreis Altenheim Dissen e. V. 59 Kath. Kirchengemeinde Berge DRK-Kreisverband Osnabrück-Nord, Bersenbrück Ev. Krankenhausverein e. V. Fürstenau Kath. Pfarrgemeinde St. Katharina, Fürstenau 33 K 46 K 42 K 40 K Kath. Kirchengemeinde Herz-Jesu, Georgsmarienhütte Kath. Kirchengemeinde Peter und Paul, Georgsmarienhütte Ev.-luth. Lutherkirchengemeinde Georgsmarienhütte 41 K 57 K 66 K Haus Frankenweg GmbH, Glandorf 78 Kath. Kirchengemeinde St. Martinus, Hagen 60 K Kath. Kirchengemeinde MelleWellingholzhausen Ev.-luth. Kirchengemeinde Melle-Buer 66 K 77 DRK-Kreisverband Melle 91 Ev.-luth. ChristophorusKirchengemeinde Neuenkirchen Uta Landwehrmeyer, Melle 73 K 35 Kath. Kirchengemeinde St. Laurentius, Neuenkirchen 72 K Diakoniewerk Osnabrück e.V. 146 Caritasverband für die Diozese Osnabrück Stadt Osnabrück 62 K 169 K 100 Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Weser-Ems Frauenheim zu Osnabrück e.V. Ev. Luth. Kirchenkreis Osnabrück 60 91 A - 13 Einrichtung Haus St. Clara, Schillerstr. 14, 49074 Osnabrück Hermann-Bonnus-Haus, Rheiner Landstr. 147, 49078 Osnabrück Heywinkelhaus, Bergstr. 31-33, 49076 Osnabrück Küpper-Menke-Stift, Sedanstr. 76, 49076 Osnabrück Paulusheim, Magdalenenstr. 49, 49082 Osnabrück Pro Seniore, Wilhelm von Euch Str. 2, 49090 Osnabrück Wallenhorst Altenpflegeheim St. Raphael, Bergstr. 8, 49134 Wallenhorst St. Josefshaus, Wetrihstr. 4, 49134 Wallenhorst Landkreis Osnabrück Träger Plätze Kongregation der Franziskanerin Thuine e.V. Diakoniewerk Osnabrück e.V. 40 St. Marien Kirchengemeinde Diakoniewerk Osnabrück e.V. Bischöfliches Generalvikariat 104 K 128 137 K 92 Pro Seniore Unternehmensgruppe 115 K Kath. Kirchengemeinde St. Josef, Hollage Genossenschaft der Missionsschwester Osnabrück 44 K 85 A - 14 Übersicht A-5b: Gesundheitswirtschaft Pflegeheime im Osnabrücker Land (Kurzeitpflege) Einrichtung Artland, SG Ev.-luth. St. Sylvester-Stift, Grüne Str. 24, 49610 Quakenbrück Bad Essen Simeon und Hanna, Gräfin-Else-Weg 7, 49152 Bad Essen Haus am Wiehengebirge, Bornweg 32 49152 Bad Essen Vitalis Wohnpark, Am Freibad 5 49152 Bad Essen Bad Iburg, Stadt St. Franziskus-Haus, Kleestr. 2 49186 Bad Iburg Bad Laer St. Antoniushaus, Antoniusstr. 15 49196 Bad Laer Blomberg-Klinik, Remseder Str. 3 49196 Bad Laer Bersenbrück, SG St. Antoniusstift, Am Buschbach 6 49594 Alfhausen Henry-Dunant-Altenheim, Rosenweg 10 49577 Ankum St. Josefsstift, Hasestr. 1 49593 Bersenbrück Bissendorf Haus am Lechtenbrink, Stadtweg 6 a 49143 Bissendorf Bohmte Altenheim St. Agnes, Hauptstr. 12 49163 Bohmte Haus Große Westerkamp, Dammer Str. 21 49163 Bohmte-Hunteburg Bramsche, Stadt Altenwohnzentrum der AWO, Moselstr. 6 49565 Bramsche Johanniter Krankenhaus, Hasestr. 16 –18 49565 Bramsche Dissen am T.W., Stadt Albertinenkrankenhaus Dissen a.T.W., Robert-Koch-Str. 49201 Dissen a.T.W. Fürstenau, SG Haus Lambertus, Fürstenauer Damm 2 49626 Berge Richard-Hengst-Heim des DRK, Segelfortstr. 35 49584 Fürstenau Pastor-Arning-Haus, Konrad-Adenauer-Str. 30 49584 Fürstenau St. Reginenstift, Buten Porten 10 49584 Fürstenau Georgsmarienhütte, Stadt Marienheim, Ulmenstr. 11 49124 Georgsmarienhütte Altenpflegeheim St. Josefshaus, Oeseder Str. 69 49124 Georgsmarienhütte Träger Plätze Ev.-luth. St. Sylvester-Stift, Quakenbrück 5 Diakonieverein Bad Essen e.V. 2 Jürgen Helm, Bad Essen 8 Vitalis Wohnpark GmbH& Co. KG 5 Kath. Kirchengemeinde St. Clemens, Bad Iburg 6 Kath. Kirchengemeinde St. Antonius, Bad Laer-Remsede Blomberg-Klinik GmbH & Co. KG 8 10 Kath. Kirchengemeinde St. Johannis, Alfhausen DRK-Kreisverband OS-Nord Bersenbrück Kath. Kirchengemeinde St. Vincentius, Bersenbrück 10 Ev. Pflege Partner Jeggen e. V. 4 Kath. Kirchengemeinde Hl. Dreifaltigkeit, Bohmte-Hunteburg Barbara Boros, Bohmte-Hunteburg 3 2 7 2 AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V., Oldenburg Johanniter Krankenhaus GmbH, Bramsche 1 Diakoniewerk Osnabrück e. V 19 Kath. Kirchengemeinde Berge 1 DRK-Kreisverband OsnabrückNord, Bersenbrück Ev. Krankenhausverein e. V. Fürstenau Kath. Pfarrgemeinde St. Katharina, Fürstenau 1 Kath. Kirchengemeinde Herz-Jesu, Georgsmarienhütte Kath. Kirchengemeinde Peter und Paul, Georgsmarienhütte 10 8 2 5 5 A - 15 Einrichtung Paul-Gerhardt-Heim, Martin-Luther-Str. 12 49124 Georgsmarienhütte Hagen am T.W. St. Anna-Stift, Natruper Str. 11 49170 Hagen a.T.W. Melle, Stadt St. Konradheim, St. Konradstr. 1 49326 Melle DRK Altenheim „Hardach-Stift“, Henri-Dunant-Str. 1 49324 Melle Stiftung Ev. Altenzentrum Neuenkirchen, Lange Str. 21 49326 Melle Kurzzeitpflege Buer Heckengang 10 49328 Melle Neuenkirchen, SG St. Elisabeth-Stift, Lindenstr. 8 – 10 49586 Neuenkirchen Osnabrück, Stadt Caritas Alten- und Pflegeheim St. Franziksus, Bassumer Str. 36, 49088 Osnabrück Haus am Bürgerpark, Veilchenstr. 22-24, 49088 Osnabrück Haus Ledenhof, Am Ledenhof 2, 49074 Osnabrück Hermann-Bonnus-Haus, Rheiner Landstr. 147, 49078 Osnabrück Paulusheim, Magdalenenstr. 49, 49082 Osnabrück Pro Seniore, Wilhelm von Euch Str. 2, 49090 Osnabrück Ostercappeln Kurzzeitpflege Korch, Nordstr. 22 49179 Ostercappeln Wallenhorst Altenpflegeheim St. Raphael, Bergstr. 8 49134 Wallenhorst Landkreis Osnabrück Träger Plätze Ev.-luth. Lutherkirchengemeinde Georgsmarienhütte 3 Kath. Kirchengemeinde St. Martinus, Hagen 6 Kath. Kirchengemeinde MelleWellingholzhausen DRK-Kreisverband Melle 3 Ev.-luth. ChristophorusKirchengemeinde Neuenkirchen Ev.-luth. Kirchengemeinde MelleBuer 24 3 13 Kath. Kirchengemeinde St. Laurentius, Neuenkirchen 14 Caritasverband für die Diözese Osnabrück Stadt Osnabrück 10 eingestreute 8 eingestreute 5 Ev. Luth. Kirchenkreis Osnabrück Diakoniewerk Osnabrück e.V. Bischöfliches Generalvikariat 8 eingestreute 4 Pro Seniore Unternehmensgruppe 2 Korch, Ostercappeln 7 Kath. Kirchengemeinde St. Josef, Hollage 5 A - 16 Übersicht A-5c: Gesundheitswirtschaft Pflegeheime im Osnabrücker Land (Tagespflege) Einrichtung Bad Laer St. Antoniushaus, Antoniusstr. 15, 49196 Bad Laer Bersenbrück, SG St. Antoniusstift, Am Buschbach 6, 49594 Alfhausen ASD GmbH, Alfred-Eymann-Str. 2 a, 49577 Ankum Belm Westerfeld Sozialeinrichtungen, Tagespflege Belm Lindenstr. 53, 49191 Belm Georgsmarienhütte, Stadt Marienheim, Ulmenstr. 11, 49124 Georgsmarienhütte Hasbergen Tagespflege Hasbergen, Am Lohkamp 16, 49205 Hasbergen Hilter am T.W. „Schwalbennest“, Bielefelder Str. 23, 49176 Hilter a.T.W. Melle Stiftung Ev. Altenzentrum Neuenkirchen, Lange Str. 21, 49326 Melle Osnabrück, Stadt Tagespflege Schinkel, Paulusheim, Schützenstr. 85, 49084 Osnabrück Tagespflege Hermann-Bonnus-Haus, Rheiner Landstr. 147, 49078 Osnabrück Tagespflege Haus Ledenhof, Am Ledenhof 2, 49074 Osnabrück Tagespflege Paulusheim, Magdalenenstr. 49, 49082 Osnabrück Träger Plätze Kath. Kirchengemeinde St. Antonius, Bad Laer-Remsede 14 Kath. Kirchengemeinde St. Johannis, Alfhausen ASD GmbH Ankum 10 Westerfeld Sozialeinrichtungen, Osnabrück 12 Kath. Kirchengemeinde Herz-Jesu, Georgsmarienhütte 8 Der Bischöfliche Stuhl, Hasestr. 40 a, Osnabrück 10 Manuela Hinrichsen, Hilter 10 Ev.-luth. ChristophorusKirchengemeinde Neuenkirchen 6 Bischöfliches Generalvikariat 15 Diakoniewerk Osnabrück e.V. 12 Ev. Luth. Kirchenkreis Osnabrück 10 Bischöfliches Generalvikariat 50 15 A - 17 Übersicht A-6: Landkreis Osnabrück Zuliefer- und Vorleistungsbetriebe der Gesundheitswirtschaft im Osnabrücker Land (ohne Handwerksbetriebe) Firma DDB Service GmbH, Lindenstr. 53, 49152 Bad Essen Heinrich J. Kesseböhmer KG, Mindener Str. 208, 49152 Bad Essen REITEL Feinwerktechink GmbH, Senfdamm 20, 49152 Bad Essen Teutotechnik GmbH, Niedersachsenstr. 7, 49186 Bad Iburg Ultra Pharm Medicalprodukte GmbH, Frankfurter Str. 29, 49214 Bad Rothenfelde DeguDent GmbH, Bürgermeister-Otto-Knapp-Str. 45, 49163 Bohmte CJD clinic + job-dress GmbH & Co. KG, Blankenburger Str. 21, 49565 Bramsche Schürmann Rehamode, Roggenkamp 19, 49596 Gehrde Horst Wendt Maschinenbau GmbH & Co. KG, Oeseder Straße 1, 49124 Georgsmarienhütte, ID medica GmbH, Roggenkamp 1, 49124 Georgsmarienhütte OSMO-Anlagenbau Leipzi GmbH, Bielefelder Str. 10, 49124 Georgsmarienhütte B.Braun Schiwa GmbH und Co KG, Kattenvenner Straße 32, 49219 Glandorf Gehrmeyer - Schuchmann Vertrieb und Handel GmbH, Dütestr. 3, 49205 Hasbergen Dia plus-minus GmbH, Nordel 1, 49176 Hilter HANSA-Tiefkühlmenü GmbH & Co., Münsterstr. 9-15, 49176 Hilter Rodefeld Gerätebau GmbH, Dyckerhoffstr. 4, 49176 Hilter ARO Artländer GmbH, Ankumerstr. 12, 49577 Kettenkamp Goschke & LehbrinkGmbH & Co. Apparatebau, Industrielackierungen KG, Nordstr. 30, 49328 Melle Al Dentes, Pagenstecher Str. 31, 49090 Osnabrück Brandes & Diesing, Möserstr. 44, 49074 Osnabrück DIOSNA Dierks & Söhne GmbH, Sandbachstr. 1, 49074 Osnabrück DK Computer-Vertriebs GmbH, Averdiekstr. 7, 49078 Osnabrück Fritz Rode GmbH, Hettlicher Masch 22, 49084 Osnabrück Gehrmeyer-Schuchmann Vertrieb und Handel GmbH, Averdiekerstr. 1, 49078 Osnabrück JUMEY Osnabrücker Dampfkesselfabrik GmbH & Co., Sutthauser Str. 157, 49080 Osnabrück Profidress Berufsbekleidungen GmbH, Leyer Str. 26, 49076 Osnabrück WR Berufsmoden GmbH, Pf. 6161, 49094 Osnabrück Rebotec Rehabilitationsmittel GmbH, Zoppoterweg 1, 49610 Quakenbrück Klages & Partner GmbH, Wittekindplatz 4, 49134 Wallenhorst Produkte / Dienstleistungen Verwaltungsdienstleistungen u.a. auch für soziale Einrichtungen Allg. Einrichtungen v. Arztpraxen u. Behandlungsräumen sowie Kur- und Krankenhäusern Ausstattung f. zahntechnische Bereiche Notfallkoffer, Notfall-Seminare Diabetikerbedarf, Inkontinenzbedarf, Stomaversorgung, Medizintechnik Produkt- und Systemlösungen für Dentallabors, z.B. Dentalinstrumente etc. Allg. Arzt- und Schwesternbekleidung Reha-Mode Sondermaschinenbau, innovative Laborsysteme für Pathologie, Histologie und Zytologie Krankenhosen Vollentsalzungsanlagen, Elektroanlagen für Krankenhäuser u.a. Infusions- und Dialyse-Lösungen, Klistiere, Schläuche für Medizinanwendungen Elektro-, Kinderrollstühle, Reha-Karren, Sitzhilfen u.a. Krankenpflege, Rehabilitation, HomeCare Klinikverpflegung Schmelzkessel f. Arzneimittelherstellung Matratzen, Kissen, Decken etc. f. Krankenhäuser/Heime Photo- und Lichttherapie, Solarien- und Bräunungsgeräte, Bestrahlungsgeräte Zahntechnik Reha-Geräte und -mittel Maschinen und Zubehör f. Pharmaindustrie Software f. Pharmazeutika, Diagnose, Archivierung v. Röntgenbildern etc. Zubehör für Textilpflege in der Alten/Krankenhauspflege (Wäschereibedarf) Reha-Geräte und -mittel, Gehhilfen etc. Edelstahlverarbeitung Berufsbekleidungen Berufsbekleidungen Aufstehhilfen, Duschstühle, Gehgestelle, Stehhilfen, Patientenlifter u.a. Software f. Krankenhäuser A - 18 Übersicht A-7: Gesundheitswirtschaft Betriebe des Gesundheitshandwerks im Osnabrücker Land Augenoptiker Ingrid Brüggen Uhren- Schmuck- Optik-Studio A. Berling GmbH Wolfgang Müller Beermann Optik GmbH Optik Nasenfahrrad GmbH Karin Knemeyer Eike Schomborg Udo Brinkmann Bernhard Möller Frank-Pierre Scriba Thomas Bödeker Reiner Siekemeyer Brillen und Hörgeräte Becker GmbH Henkel-Augenoptik GmbH Jürgen Dölle Olaf Baumann Bachholz Brillen Uhren und Brillanten Karsten Thiel Bernhard Gerdes Axel Lüdeking Beermann GmbH Brillen Studio Leiteritz GmbH Jürgen Schulte Katja Beermann Wilhelm Waldmann Brillen Leiteritz GmbH Wolfgang Kappelmann Klaus-Georg Leiteritz Wilhelm Waldmann und Ute Hörstkamp GbR Axel Beckötter Ewald Steinbreder GmbH Optik Schmuck Uhren IGA-Optic Böckstiegel GmbH Optik Winkler GmbH Rohde- Augenoptik, Inh. Volker Grewe e. K. Walter Rump Wilhelm Kleinschmidt GmbH Apollo-Optik GmbH & Co. KG Armin Hampel Brille 49 R. Harbeck GmbH Brillen Ernst GmbH Brillen-Mohr GmbH Brillenstudio Hellern D. Uthoff GmbH Brillen-Studio-Haste, Rainer Vatthauer u. Dirk Uthoff OHG `Die Brille`Augenoptik Wienker, Hedwig Wienker GmbH Ellen Staaks-Oevermann Fielmann-Optic, Fielmann GmbH & Co. Franz Huchtkemper Franz Ripken Augenoptikermeister GmbH Hartmut Motzek Karin Wagner Martin Behrendt Matthias Lange-Schüllenbach Hauptstr. 64, 49577 Ankum Hauptstr. 46, 49577 Ankum Lindenstr. 60, 49152 Bad Essen Mühlentor 3, 49186 Bad Iburg Münsterstr. 2, 49186 Bad Iburg Bielefelder Str. 4, 49196 Bad Laer Salinenstr. 39, 49214 Bad Rothenfelde Salinenstr. 1, 49214 Bad Rothenfelde Marktring 19-23, 49191 Belm Bramscher Str. 4, 49593 Bersenbrück Bramscher Str. 45, 49593 Bersenbrück Am Thie 9, 49143 Bissendorf Am Markt 29, 49565 Bramsche Große Str. 5, 49565 Bramsche Große Str. 50, 49565 Bramsche Große Str. 38, 49565 Bramsche Große Str. 45, 49201 Dissen Scheerenhof 1, 49201 Dissen Große Str. 3, 49584 Fürstenau Hindenburgstraße 24, 49124 Georgsmarienhütte Hindenburgstr. 30, 49124 Georgsmarienhütte Schoonebeekstr. 10/12, 49124 Georgsmarienhütte Oeseder Str. 98, 49124 Georgsmarienhütte Glückaufstr. 158, 49124 Georgsmarienhütte Osnabrücker Str. 3 A, 49219 Glandorf Osnabrücker Str. 3, 49170 Hagen Osnabrücker Str. 4, 49170 Hagen Tecklenburger Str. 55, 49205 Hasbergen Bielefelder Str. 10 A, 49176 Hilter Mühlenstr. 18, 49324 Melle Plettenberger Str. 8-10, 49324 Melle Mühlenstr. 5, 49324 Melle Meller Str. 15, 49328 Melle Plettenberger Str. 9, 49324 Melle Am Kirchplatz 4, 49326 Melle Mühlenstr. 7, 49324 Melle Große Str. 68, 49074 Osnabrück Lotter Str. 128, 49078 Osnabrück Krahnstr. 49, 49074 Osnabrück Wesereschstr. 33, 49084 Osnabrück Krahnstr. 55, 49074 Osnabrück Lengericher Landstr. 18 a, 49078 Osnabrück Bramstr. 18, 49090 Osnabrück Markt 18-19, 49074 Osnabrück Hasestr. 23, 49074 Osnabrück Große Str. 3, 49074 Osnabrück Wesereschstr. 24, 49084 Osnabrück Johannisstr. 118, 49074 Osnabrück Schützenstr. 1, 49084 Osnabrück Johannisstr. 63/64, 49074 Osnabrück Lotter Str. 102, 49078 Osnabrück Meller Str. 170, 49082 Osnabrück A - 19 Mondorf GmbH Optik Krause OHG Optik Vatthauer GmbH Optik-Isermann-GmbH Peter Meyer Reiner Harbeck Stephan Lücke Udo Exner Jörg Zeeden Rudolf Stiening Brillenmacher R. Harbeck GmbH Optik Lampe GmbH Hörgeräteakustiker Optik Degener und Rose OHG Thorsten Gerland und Susanne Stahn GbR Hans-Dieter Gerland und Rainer Nüssing GbR Hörgeräte Lampe GmbH Akustik Hermes & Tönsmann OHG Brigitte Seefeld Hörgeräte Feyer GmbH Hörgeräte Kind GmbH u. Co. KG Hörgeräte-Akustik Hans-Dieter Gerland Thorsten Gerland Thorsten Gerland und Hans-Dieter Gerland GbR Orthopädieschuhmacher Peter Van Nüss Thomas und Petra Krursel GbR Wilfried Fahlkamp Heinrich Rocho Reinhard Landwehr Fritz Heller Wilhelm Strobeck Franz Kruse Hubert Schawe Martin Woltring Orthopädie Kormeyer GmbH Orthopädie-Schuhtechnik Sprekelmeyer GmbH Ralf Ellermann Schuhhaus Hch. Zumnorde GmbH & Co. KG Schuhhaus Wilhelm Risto Albert Sandmann Orthopädietechniker Ankumer Sanitätshaus Karden OHG Herbert Westerfeld Franz Broxtermann jun. Ludger Siebeneck Sanitätshaus Seidel GmbH Sanitätshaus Mitschke GmbH Orthopädie-Völler GmbH ORM Sanitätshaus Orthopädie & Reha-Service GmbH RAS GmbH Sanitätshaus Werner Sieksmeier Orth. Werkstätten GmbH Adolf Sumser Medizinisches Warenhaus Brandes & Diesing Friedrich Mennewisch Ges. f. moderne Orthopädie mbH Landkreis Osnabrück Johannisstr. 96, 49074 Osnabrück Georgstr. 9, 49074 Osnabrück Große Str. 71, 49074 Osnabrück Kamp 35-37, 49074 Osnabrück Krahnstr. 17/18, 49074 Osnabrück Große Str. 77-79, 49074 Osnabrück Meller Landstr. 48, 49086 Osnabrück Johannisstr. 57, 49074 Osnabrück Langestr. 15, 49610 Quakenbrück Goldstr. 25- 27, 49610 Quakenbrück Rathausallee 3, 49134 Wallenhorst Große Str. 28, 49134 Wallenhorst Lindenstr. 24, 49152 Bad Essen Münsterstr. 2, 49186 Bad Iburg Gilkamp 8 B, 49565 Bramsche Große Str. 13, 49584 Fürstenau Mühlenstr. 5, 49324 Melle Herrenteichstr. 4, 49074 Osnabrück Domhof 8 a, 49074 Osnabrück Johannisstr. 87, 49074 Osnabrück Grüner Brink 8 A, 49074 Osnabrück Lotter Str. 127, 49078 Osnabrück Am Natruper Holz 69, 49076 Osnabrück Nicolaistr. 30, 49152 Bad Essen Auf der Stöwwe 11 a, 49214 Bad Rothenfelde Am Mühlenbach 24, 49214 Bad Rothenfelde Tempelstr. 1, 49626 Berge Neue Str. 13, 49143 Bissendorf Mühlenstr. 63, 49324 Melle Hasestr. 10, 49637 Menslage Alte Poststr. 11, 49586 Neuenkirchen Turmstr. 30, 49074 Osnabrück Blumenstr. 1, 49074 Osnabrück Buersche Str. 111, 49084 Osnabrück Martinistr. 79, 49080 Osnabrück In der Dodesheide 79, 49088 Osnabrück Große Str. 35/36, 49074 Osnabrück Lange Str. 33, 49610 Quakenbrück Fürstenauer Weg 20, 49134 Wallenhorst Tütinger Str. 14, 49577 Ankum Lindenstr. 32-34, 49152 Bad Essen Drostenhof 14, 49186 Bad Iburg Schlossstr. 4, 49186 Bad Iburg Große Str. 54, 49565 Bramsche Große Str. 35, 49201 Dissen Am Ratshaus 4, 49124 Georgsmarienhütte Weststr. 1, 49324 Melle Selhofer Weg 103, 49324 Melle Kohlbrink 4, 49324 Melle Möserstr. 52-54, 49074 Osnabrück Möserstr. 44, 49074 Osnabrück Tannenburgstr. 61, 49084 Osnabrück A - 20 Gehrmeyer Orthopädie- und Rehatechnik GmbH Heinrich Voss KG Orthopädie Horst Hussmann GmbH Rolf Langen Sandra Völler W. Berk GmbH Orthopädische Werkstätten Quakenbrück Joseph Vallo Zahntechniker Jürgen Harnack Conlé Dentec GmbH Norbert Siekmann und Heidi Spieker GbR Michael Fischer Wolfgang Schmiegler Scharte Dental Labor GmbH Hans Rüter Art-Dental GmbH EKO-Dent GmbH & Co. KG Gerhard Evert Teerling Michael Kniza MundWerk Zahntechnik GmbH Schütte-Walter Zahntechnik GmbH Karlheinz Koberg Brunemann Dental Labor GmbH Konersmann-Dental GmbH Martin Drop Holger Schmidt ML Dental GmbH Niewald + Gescher GmbH Rolf Sieckötter Ulrich Lucas Waltraud Lohmann Denta Zahntechnik GmbH Dentallabor Tüpker + Wolf GmbH Dental-Laboratorium Reinhard Büker KG Dentaltechnik Michael Sinnott GmbH Flemming Dental GmbH Grosse-Lochtmann + Wagner Zahntechn. Labor GmbH Hans-Günter Hörschelmann u Isa Hörschelmann GbR Klaus Plegge Zahntechnik GmbH Manfred Nieweg Dental-Labor GmbH ML Zahntechnik GmbH Neue Zähne Dentallabor GmbH & Co. KG. Nuss Zahntechnik GmbH O.D.T. Dental Technik GmbH OSNA-DENT GmbH & Co. KG Osterburg Zahntechnik GmbH Rainer Barthel Richard Heitmeyer Schratz Qualident Zahntechnik GmbH Schwichtenberg Kieferorth. Labor GmbH + Co. KG Uwe Salowsky Dentallabor Gerd Kock GmbH & Co. KG Schulte Dental Technik GmbH Gesundheitswirtschaft Averdiekstr. 1, 49078 Osnabrück Große Str. 90, 49074 Osnabrück Mindener Str. 199, 49084 Osnabrück Iburger Str. 28, 49082 Osnabrück Lohstr. 27, 49074 Osnabrück Hasestr. 34, 49074 Osnabrück Lange Str. 64, 49610 Quakenbrück Rüssel 27, 49577 Ankum Lönsweg 19, 49152 Bad Essen Nikolaistr. 13, 49152 Bad Essen Bielefelder Str. 13, 49186 Bad Iburg Arkadenstr. 5, 49186 Bad Iburg Bahnhofstr. 10, 49196 Bad Laer Osnabrücker Str. 10, 49214 Bad Rothenfelde Lindenstr. 51 B, 49191 Belm Im Winkel 10, 49191 Belm Königsberger Str. 3-5, 49593 Bersenbrück Jeggener Str. 1 B, 49143 Bissendorf Münsterstr. 22, 49565 Bramsche Große Straße 48, 49201 Dissen Robert-Bosch-Ring 26, 49584 Fürstenau Wellendorfer Str. 174, 49124 Georgsmarienhütte Sperberhöhe 22, 49124 Georgsmarienhütte Zur Waldbühne 3, 49124 Georgsmarienhütte Josefstr. 5, 49170 Hagen Schulstr. 29, 49205 Hasbergen Nordel 5, 49176 Hilter Krameramtsstr. 26, 49324 Melle Markt 20, 49324 Melle Krähenschmiede 8, 49326 Melle Johannisstr. 136-137, 49074 Osnabrück Berghoffstr. 3a, 49090 Osnabrück Goldstr. 29, 49074 Osnabrück Lortzingstr. 4, 49074 Osnabrück Wittekindstr. 12, 49074 Osnabrück Johannisstr. 139, 49074 Osnabrück Arndtstr. 1, 49078 Osnabrück Am Haster Berg 33, 49090 Osnabrück Lotter Str. 80, 49078 Osnabrück Paul-Leo-Str. 4, 49086 Osnabrück Natruper Str. 57, 49076 Osnabrück Haster Weg 155, 49088 Osnabrück Großhandelsring 3, 49084 Osnabrück Natruper Str. 10-12, 49076 Osnabrück Meller Straße 72/74, 49082 Osnabrück Johannisstr. 92, 49074 Osnabrück Lipper Winkel 1 A, 49078 Osnabrück Rosenplatz 23a, 49074 Osnabrück Bramstr. 38, 49090 Osnabrück Mönkedieckstr. 8, 49088 Osnabrück Hansastr. 85, 49134 Wallenhorst Moorbachstr. 3, 49134 Wallenhorst A - 21 Übersicht A-8: Landkreis Osnabrück Studiengänge am Hochschulstandort Osnabrück Studiengang / Abschlussarten Erläuterung Universität Osnabrück, Fachbereich Humanwissenschaften Gesundheitswissenschaften / Lehramt Fachrichtungen Gesundheitswissenschaften, Kosmetologie und berufsbildende Schulen und Dipl./ Vollstud. Pflegewissenschaften Cognitive Science / Erforschung von Geist und Gehirn, Erklärung des menschlichen Bachelor, Master Verhaltens, Entwicklung künstlicher intelligenter Systeme Psychologie / Diplom, Wahlpflichtfach u.a. Gesundheitspsychologie, Rehabilitationsforschung, Psycho(Lehramt) / Vollstudium somatik Psychotherapie / Berufsbegleitender WeiVerhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotheraterbildungsstudiengang pie, psychoanalytische Verfahren Universität Osnabrück / Fachbereich Biologie, Chemie Biologie / Diplom, Lehramt, Bachelor, u.a. Neurobiologie; Biologie der Zellen, Biologie der Organismen Master / Vollstudium Universität Osnabrück / Fachbereich Mathematik/ Informatik Schwerpunkte Biomathematik, Bioinforma- u.a. Mathematische Modelle medizinischer und biologischer Motik und Neuroinformatik delle (in Kooperation mit dem Diabetes-Zentrum in Quaken(im Aufbau) brück), FH Osnabrück / Fachbereich Wirtschaft Pflegewissenschaft / Entwicklung gesundheitsorientierter und qualitätssichernder VerDiplom-Pflegewirt (FH) / Vollstudium fahren sowie den ethischen und rechtlichen Grundlagen der Pflege Betriebswirtschaft in Einrichtungen des u.a. Personalmanagement und Finanzierung/Controlling, ProGesundheitswesens (BiG) / Krankenhaus- zess- und Informationsmanagement, Gesundheitsökonomie und management / Diplom-Kaufmann (FH) / Pflegewissenschaft Vollstudium MBA Gesundheitsmanagement / Manage- General Management in Dienstleistungsunternehmen, Finanzment & Health / Master of Business Admimanagement und Controlling, Netzwerk- und Prozessmanagenistration (MBA)/ berufsbegleitender postment gradualer Studiengang Krankenhausbetriebswirt / BerufsbegleiGesundheitsökonomie, Betriebswirtschaftliche Methodenlehre, tender Aufbaustudiengang Betriebswirtschaftslehre der Krankenhäuser, Rechtsnormen im Krankenhaus Krankenpflegemanagement / DiplomVermittlung betriebswirtschaftlicher und pflegewissenschaftlicher Kaufmann (FH) / WeiterbildungsstudienErkenntnisse und Methoden gang Pflege- und Gesundheitsmanagement / Vermittlung betriebswirtschaftlicher Erkenntnisse und Methoden, die geeignet sind, betriebliche Ziel-, Planungs-, Organisationsberufsbegleitender Diplomstudiengang und Kontrollsysteme zu entwickeln, modifizieren, implementieren und evaluieren Ergotherapie / Physiotherapie / Bachelor of Die Inhalte verknüpfen die theoretische Fundierung mit den Erfordernissen der beruflichen Praxis Science / Weiterbildungsstudiengang 19 FH Osnabrück / Fachbereich Werkstoffe und Verfahren Dentaltechnologie / Ingenieursstudium, welches sowohl theoretische als auch praktiDiplom / Vollstudium sche Kenntnisse von Material, Verarbeitung, Arbeitsprozessen sowie aus der Forschung in der Zahntechnik vermittelt Kath. FH Norddeutschland (in Osnabrück) / Fachbereich Gesundheitspflege Pflegemanagement / Diplom-Pflegewirt Vermittlung praxisorientierter, wissenschaftlicher Grundlagen die (FH) / berufsbegleitend und berufsintegriert Pflege und Weiterentwicklung ihrer leitenden Funktionen Pflegepädagogik/ Diplom-Pflegepädagoge Gesundheitspflege, Sozialpflege (z.B. Organisation von Aus-, (FH) / berufsbegleitend und berufsintegriert Fort- und Weiterbildung, spezielle Fachdidaktik etc) 19 soll laut Hochschuloptimierungskonzept der Landesregierung vom Oktober 2003 aufgelöst bzw. verlagert werden A - 22 Übersicht A 9: Gesundheitswirtschaft Studiengänge im Umfeld des Osnabrücker Landes Studiengang / Abschlussarten Erläuterung Universität Oldenburg / Fachbereich Philosophie, Psychologie, Sportwissenschaft Psychologie / Diplom, Magister Artium u.a. Psychologie im Gesundheitswesen (nur Nebenfach) / Vollstudium Universität Oldenburg/ Fachbereich Physik Medizinische Physik u.a. Neurosensorik, Psychoakustik, Spracherkennung und Hörgerätealgorithmen. Enge Zusammenarbeit mit HörTech, InterGK und dem Hörzentrum Oldenburg FH Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven/ Standort Oldenburg/ Fachbereich Bauwesen und Geoinformation Hörtechnik und Audiologie / Diplomu.a. Hörgerätetechnik, Enge Zusammenarbeit mit dem „Hörzentrum Ingenieur (FH) / Vollstudium Oldenburg“ u.a. FH Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven/ Standort Wilhelmshaven/ Fachbereich Ingenieurwissenschaften Biomedical Engeneering / Diplomu.a. Medizinprodukte zur Diagnose und Therapie von ErkrankunIngenieur (FH) / Vollstudium gen, Implantate Medizininformatik/ Diplom-Ingenieur (FH)/ u.a. Medizinische Informatik, Datenverarbeitung und Organisation Vollstudium z.B. im Krankenhaus Medizintechnik / Diplom-Ingenieur (FH)/ Entwicklung und Konstruktion medizinischer Geräte Vollstudium FH Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven / Standort Emden / Fachbereich Sozialwesen Ergotherapie / Physiotherapie / AufbauPraxisorientierter interdisziplinärer Studiengang; Managementmeund Ergänzungsstudiengang (Vollstudithoden gesundheitsbezogener Dienstleistungen um) (Bachelor) Logopädie/ Sprachtherapie / Aufbau- und Praxisorientierter interdisziplinärer Studiengang, u.a. Diagnostik Ergänzungsstudiengang (Vollstudium) und Therapie, Audiologie (Bachelor) Public Health / Postgradualer berufsbePraxisorientierter interdisziplinärer Studiengang; Methoden der gleitender Masterstudiengang (Master of Steuerung und Finanzierung der medizinischen Versorgung Public Health) Hochschule Vechta Gerontologie / Diplom, Aufbau- und Ermenschliches Altern in all seinen Facetten gänzungsstudiengang Universität Münster / Medizinische Fakultät u.a. Sonderforschungsbereiche wie Entzündungen, Herz-KreislaufMedizin / Staatsexamen/ Vollstudium Krankheiten und Reproduktionsmedizin Zahnmedizin / Staatsexamen/ VollstudiFragestellungen aus dem Bereich der Endodontie Prophylaxe um („Zahnputzroboter") Epidemiologische Studien Psychologie / Diplom / Vollstudium, MaArbeits- und Organisationspsychologie, Klinische Psychologie, gister Artium (nur Nebenfach) Pädagogische Psychologie Universität Münster / Fachbereich Chemie und Pharmazie Pharmazie / Staatsexamen / Vollstudium Pharmazeutische Chemie, Pharmazeutische Biologie und Phytochemie, Pharmazeutische Technologie Universität Münster / Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät IKM - Institut für BWL, insb. KrankenSchwerpunktfach Krankenhausmanagement im Rahmen des Wirthausmanagement schaftswissenschaftlichen Hauptstudiums An-Institut CKM - Centrum für Krankenhausmanagement FH Münster / Fachbereich Pflege Pflegemanagement / Diplom-Pflegewirt / Exemplarische Spezialisierung auf jeweils einen pflegerischen Vollstudium Bereich (Krankenhaus, ambulante Dienste und Alten-/ Pflegeeinrichtungen) Pflegepädagogik / DiplomGesundheitspflege, Sozialpflege (z.B. Organisation von Aus-, FortPflegewissenschaftler / Vollstudium und Weiterbildung, spezielle Fachdidaktik etc) FH Münster / Fachbereich Physikalische Technik Technische Orthopädie / Bündelung von ingenieurwissenschaftlich-technischem mit mediziDiplom-Ingenieur (FH) / Vollstudium nisch-klinischer Kompetenz Physikalische Technik u.a. Medizingerätetechnik, medizinische Physik und medizinische Bio- und Gentechnik A - 23 Studiengang / Abschlussarten Landkreis Osnabrück Erläuterung Universität Bielefeld / Fakultät für Gesundheitswissenschaften Health Communication / Bachelor / VollErstausbildung für Gesundheitsberufe mit dem Schwerpunkt Komstudium munikation Public Health / Master of Public Health u.a. Analyse der Aufwendungen einer Gesellschaft für die Gesund(aufbauend auf dem Bachelorheit Studiengang) Angewandte GesundheitsVermittlung gesundheitswissenschaftlicher Kenntnisse und Methowissenschaften/ Weiterbildendes Fernden für die Anwendung in der Berufspraxis studium FH Bielefeld / Fachbereich Pflege und Gesundheit Berufspädagogik für Gesundheitsberufe / pädagogische Aufgaben in der Aus-, Fort- und Weiterbildung in Diplom / Vollstudium Pflegeberufen Bachelor- Studiengang Pflege und GeErwerben von Fähigkeiten für die Übernahme von Leitungs- und sundheit / Bachelor of Science / VollstuSteuerungsaufgaben im Pflege- und Gesundheitsbereich dium SAXION Hogeschool Enschede (NL) / Fachbereich für medizinische Hilfsberufe Physiotherapie / zweisprachige (deutsch, holländisch) Ausbildung zum BachelorNiederländisches Diplom (Bachelor) Physiotherapeut Podotherapie / Vollstudium Behandlung von Fußproblemen Universiteit Twente / Institute for Biomedical Technology Biomedical courses / Biomedizinische Technologie, Biochemie, Biomedizin, Biophysik, Undergraduate Course Medizintechnologie, Rehabilitationstechnologie, u.a. A - 24 Übersicht A-10: Gesundheitswirtschaft Fachschulen für Heilberufe im Osnabrücker Land Fachschule Artland, SG Fachschulen am Christlichen Krankenhaus Quakenbrück e.V., Danziger Strasse 2, 49610 Quakenbrück Bad Rothenfelde Eva-Hüser-Schule, Osnabrücker Straße 14, 49124 Bad Rothenfelde Kolping-Bildungswerk Dissen Albertinenkrankenhaus, Fachschule Krankenpflege, Robert-Koch-Str. 1, 49201 Dissen Georgsmarienhütte Klinikum St Georg, Franziskus-Hospital Harderberg, Alte Rothenfelder Straße 23, 49124 Georgsmarienhütte Melle Die Schule für Beruf mit Zukunft, Bildungszentrum Osnabrück-Melle, Bismarckstraße 32, 49324 Melle Evangelisches Krankenhaus Melle Riemsloher Straße 7, 49324 Melle Stadt Osnabrück Städt. Kliniken Osnabrück, Sedanstr. 115, 49090 Osnabrück Nieders. Landeskrankenhaus, Knollstr. 31, 49088 Osnabrück Kinderkrankenpflegeschule St. Johann am Marienhospital, Johannisfreiheit 2-4, 49074 Osnabrück Kinderhospital Osnabrück, Iburger Str. 187, 49082 Osnabrück Krankenpflegeschule am Marienhospital Osnabrück, Johannisfreiheit 2-4, 49074 Osnabrück Innova Privat-Akademie GmbH, Peiner Str. 7, 49084 Osnabrück Die Schule für Berufe mit Zukunft APT GmbH, Möserstr. 54 c, 49074 Osnabrück Institut für MTA-Ausbildung, Sedanstr. 115, 49090 Osnabrück Völker-Schule, Gemeinn. Schulverein. e.V., Kollegienwall 12 c, 49074 Osnabrück Lehranstalt für Logopädie im Bildungswerk der DAG e.V., Pferdestr. 38, 49084 Osnabrück IWK Institut für Weiterbildung in der Kranken- und Altenpflege, Wachsbleiche 28, 49076 Osnabrück Prof Grewe Schule, Weidenstraße 2-4, 49080 Osnabrück ETOS Ergotherapieschule Osnabrück e.V., Senator Wagner Weg 2, 49088 Osnabrück Ostercappeln Klinikum St Georg, Krankenhaus St. Raphael, Bremer Str. 31, 49179 Ostercappeln Ausbildung Physiotherapeut, Krankenschwester, Diätassistent (12 Plätze pro Ausbildungsjahr), Podologe (seit Okt. 2003) Physiotherapeut berufbegleitende Weiterbildung: Gesundheitsmanager Krankenschwester (54 Plätze) Krankenschwester (90 Plätze), Diätassistent (stellt 2004 Betrieb ein) Ergotherapeut Krankenschwester Krankenschwester Krankenschwester, Krankenpflegehelfer Kinderkrankenschwester (60 Plätze) Kinderkrankenschwester (15-20 Plätze) Krankenschwester (120 Plätze) Weiterbildungsangebote zur Krankenschwester Masseur und Medizinischer Bademeister, Physiotherapeut Technischer Assistent in der Medizin (R) Physiotherapeut, Ergotherapeut Logopäde, Ergotherapeut Motopädie, Physiotherapie, Podologie Physiotherapie Ergotherapeut Krankenpflegehelfer A - 25 Übersicht A-11: Landkreis Osnabrück Berufsbildende Schulen für Gesundheitsberufe im Osnabrücker Land Schule Bersenbrück BBS Bersenbrück Melle BBS Melle Osnabrück, Stadt BBS am Pottgraben BBS Natruper Straße BBS Osnabrück – Haste Schulformen/ Ausbildung Anmerkungen Berufsfachschule: Hauswirtschaft/ Sozialpflege/ Kinderpflege/ Sozialassistent - Schwerpunkt Sozialpädagogik Fachschule Altenpflege, Landwirtschaft Fachstufe Hauswirtschaft, Landwirtschaft Fachoberschule Sozialwesen Einjährige Berufsfachschule – Sozialpflege für Realschulabsolventen Arzthelfer Zahnarzthelfer Zahnmedizinischer Fachangestellter Tierarzthelfer Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter Berufsoberschule Sozialwesen ab 01.08.2003 (Ziel Studiumsberechtigung) Zweijährige Berufsfachschule Kosmetik Einjährige Berufsfachschule - Sozialpflege - für Realschulabsolventen Zweijährige Berufsfachschule - Sozialpflege - (Pflegevorschule) Berufsfachschule – Kinderpflege - Ziel: Staatlich geprüfter Kinderpfleger Ausbildung zu den nichtärztlichen Heilberufen (Hebamme etc) Vorbereitung auf nichtärztliche Heilberufe und sozialpflegerische Berufe