Chor hoch drei im Kreishaus Dietzenbach_[...]
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Chor hoch drei im Kreishaus Dietzenbach_[...]
Die Vielfalt der Vokalkunst „Chor³“ im Kreishaus Dietzenbach Von Harald H. Richter DIETZENBACH � Der gelungenen Konzertpremiere vom Spätherbst 2013 fügte der Sängerkreis Offenbach jetzt eine erfolgreiche Zweitauflage an. Zu „Chor³“ im Dietzenbacher Kreishaus hatten sich am Freitagabend rund 200 erwartungsvolle Zuhörer versammelt. Sie erlebten ein zweieinhalbstündiges Programm, das von drei Gesangvereinen aus dem Kreis gestaltet wurde. Der von Hans Schlaud geleitete Männerchor des GV Hausen und der gemischte Chor Contrapunkt des Sängerbundes 1901 Mainflingen mit Dirigent Stefan Weilmünster spannten gemeinsam mit dem Jugendchor 2000 aus Obertshausen unter Peter Krausch einen weiten Bogen von vielstimmigen Partituren bis hin zu experimentellen Rhythmuseffekten. Besonders junge Singgemeinschaften sind es, die neuerdings die als „Human Beat Boxes“ bekannten Geräuschimitationen klangun- terstützend in ihre Darbietungen einbauen. Damit verblüffte der seit inzwischen 14 Jahren bestehende Jugendchor 2000 sein Publikum. Mit einer Mischung aus Pop- und Rocksongs, gepaart mit innovativen Interpretationen altbewährter Stücke, verlieh das zur Sängerlust Hausen gehörende Ensemble dem Verständnis von Chormusik eine frische Nuance. Beispiele waren etwa ein Auszug aus dem Soundtrack von „Beverly Hills Cop“ von Axel F. und der von Adele geschriebene Titelsong zum JamesBond-Film „Skyfall“. Beim Griff ins Repertoire des britischen Rockstars Sting wußte das Ensemble gleichfalls zu überzeugen. Chormusikalisch ganz anderes Terrain betrat der gemischte Chor Contrapunkt, der kaum eine Herausforderung scheut. An diesem Abend ließen die 40 Sängerinnen und Sänger zunächst Spirituals erklingen, die von der Hoffnung versklavter Menschen auf Befreiung künden. Das Ensemble hat sich längst zu einem Konzertchor Der Jugendchor 2000 aus Obertshausen � Foto: Richter mit einem breiten stilistischen Spektrum entwickelt. Das Repertoire umfasst daher neben Gospel, Rock und Pop auch Musical, Jazz und Swing. Chorleiter Stefan Weilmünster kann dabei auf hervorragende Solisten aus den eigenen Reihen zugreifen. Das wurde besonders bei Songs von Billy Joel, Queen und einmal mehr Adele deutlich. Dem Sound des legendären Quartetts „Manhattan Transfer“ fügten die Mainflinger ein überraschend anderes Klangkonstrukt hinzu, das sich anstelle von Schlaginstrumenten aus perkussiven Rhythmen des Vokaltrakts speiste. Der Welthit „Africa“ der Rockband Toto erwies sich dafür als besonders gute Wahl. Die Interpretation macht den Zuhörern akustisch nachvollziehbar, wie sachte Tropfen zu einem kräftigen Regenguss anschwellen und in ein gewaltiges Unwetter mit Blitz und Donnerschlag münden, bevor sich wieder Stille über die nächtliche Savanne legt. Das chormusikalische Spektrum bliebe an diesem Abend nicht vollständig erfasst ohne traditionelle Weisen, das „Rheinische Fuhrmannslied“ von Paul Zoll etwa und Edvard Griegs „Landerkennung“, sowie zeitgenössische Vertonungen, die Ende der 1920er-Jahre den Comedian Harmonists zu Weltruhm verhalfen. Diese Aufgabe erfüllten die Mitglieder des Männerchors des Gesangvereins Hausen überzeugend und wurden dafür ebenfalls reich mit Beifall belohnt.