Tätigkeitsbericht für das Jahr 2002
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Tätigkeitsbericht für das Jahr 2002
Tätigkeitsbericht der Kerntechnischen Gesellschaft e.V. KTG 2002 Vorgelegt zur Mitgliederversammlung am 19. Mai 2003 in Berlin Kerntechnische Gesellschaft e.V. Robert-Koch-Platz 4 10115 Berlin Telefon: (030) 498555-10 Telefax: (030) 498555-19 e-mail: [email protected] Internet: www.ktg.org Redaktion: Agnes Schmidt Satz: Waltraud Zimmer Alle Rechte vorbehalten Inhalt 3 Inhaltsverzeichnis Grußwort des Vorsitzenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Überblick. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Veranstaltungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Veröffentlichungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Befreundete Gesellschaften. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Internationale Zusammenarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Bericht des Vorstandes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Mitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Dank und Anerkennung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Berichte der Sektionen: – – – – – – – – – – – Berlin-Brandenburg-Greifswald . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erlangen/Nürnberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hannover/Braunschweig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karlsruhe/Mannheim/Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norddeutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rheinland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rhein/Main . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rhein-Ruhr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Junge Generation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 21 22 22 25 25 26 26 27 28 28 Berichte der Fachgruppen: – – – – – – – – – Betrieb kerntechnischer Anlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brennelemente und Kernbauteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Chemie und Entsorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Energiesysteme und Energiewirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kernfusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nutzen der Kerntechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reaktorphysik und Berechnungsmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reaktorsicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stilllegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 31 32 33 33 34 36 37 39 Statistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Totengedenken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Organisationsübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Fördernde Mitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Veröffentlichungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Grußwort 5 KERNTECHNISCHE GESELLSCHAFT e. V. - Der Vorsitzende - Liebe Mitglieder, es ist gute Tradition, zum Jahreswechsel Bilanz zu ziehen: Über die wichtigsten Ereignisse in unserer Gesellschaft im Jahr 2002 informieren Sie die nachfolgenden Berichte von Funktionsträ gern, Ortsektionen und Fachgruppen. Darüber hinaus erlauben Sie mir einige Gedanken über mehr oder weniger erfreuliche Ent wicklungen im vergangenen Jahr. Das Jahr 2002 war für die friedliche Nutzung der Kernenergie in Deutschland ein recht gemischtes Jahr. Einerseits haben die deutschen Kernkraftwerke wieder ca. 30% des Stroms insge samt bzw. über 50% des Grundlaststroms geliefert. Das Wieder anlaufen der Transporte von abgebrannten Brennelementen hat verhindert, dass Kraftwerke wegen „Verstopfung“ der Brennelementlager den Betrieb einstellen mussten. Damit haben die Energieversorgungsunternehmen das kurzfristige Ziel ihrer Vereinbarung mit der Bundesre gierung vom Juni 2001 erreicht. Konsequenterweise hatten die EVU schon im März 2001 klar gemacht, dass sie sich nicht in den Bundestagswahlkampf hineinziehen lassen wollten. Das Primat der Politik gebietet, dass geschlossene Verträge eingehalten werden, solange der Ver tragspartner sich nicht ändert. Der Ausgang der Bundestagswahl im September 2002 hat bestä tigt, dass die EVU die betriebswirtschaftlich richtige Entscheidung getroffen haben. Die EVU, das Deutsche Atomforum und insbesondere auch wir als KTG haben gleichzeitig deutlich ge macht, dass der von der Regierung gewollte Ausstieg aus der Kernenergie verfehlt und von Schaden für unser Land ist. Dies allein schon deshalb, weil es bis heute kein schlüssiges ener giepolitisches Gesamtkonzept der Regierung gibt, das die energiewirtschaftlichen und klima politischen Konsequenzen eines Kernenergieverzichts angemessen einbezieht. Ich habe als KTG-Vorsitzender in meinen Grußworten zur JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK 2002 in Stuttgart ein Alternativszenario zu den 2 unakzeptablen Szenarien im Energiebericht des Bun deswirtschaftsministers vorgestellt, das Versorgungssicherheit, Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit „unter einen Hut“ bringt. In der atw vom Juli 2002 wurde eine ausführliche Darlegung „Das Szenario 3-Klimaschutz muss nicht unwirtschaftlich sein“ von den KTG-Mit gliedern Herrn Dr. Prasser und Herrn Warsch veröffentlicht. Im Wahlkampf hat das Energie thema nur eine untergeordnete Rolle gespielt. „Energie ist kein cooles Thema, es ist ein heißes. ‘Nur nicht anfassen‘ lautet daher die heimliche Verabredung in Deutschland. Denn Energie bedeutet Risiko und Konflikt“. So stand es in der FAZ vom 15. Januar 2003. Wir fühlen uns als KTG verpflichtet, dieser Verdrängung immer wieder und mit Nachdruck zu widersprechen. Im September 2002 haben wir in der atw ein Positionspapier veröffentlicht „Deutschland braucht Kerntechnische Gesellschaft e. V. Geschäftsstelle: Robert-Koch-Platz 4, 10115 Berlin Telefon: (030) 498555-10, Telefax: (030) 498555-19 6 Grußwort die Kernenergie – auch in Zukunft“. Darin fordert und begründet die KTG die Kompetenzerhal tung in allen Bereichen der Kerntechnik. Andere Länder – andere Entscheidungen: In Finnland wurde in sehr demokratischer Weise der Entscheidungsprozess für den Bau eines neuen Kernkraftwerks im Mai 2002 zum positiven Abschluss gebracht, nachdem im Jahr zuvor die Entscheidung zum Bau des Endlagers für hoch radioaktive bzw. stark wärmeerzeugende Abfälle und abgebrannte Brennelemente gefallen war. Finnische Steuergelder für den 5. Reaktor gibt es nicht. Das Kernkraftwerk hat sich in den finnischen Untersuchungen trotz der langen Abschreibungszeiten als die wirtschaftlichste Lösung erwiesen. Die finnische Entscheidung steht im Einklang mit der Energiepolitik der EU-Kommission. Dies war ausdrücklich keine Entscheidung gegen erneuerbare Energie, auch diese werden in Finnland angemessen vorange trieben. Nach meiner Überzeugung besteht ein Zusammenhang zwischen diesem rational ab wägenden Vorgehen der Finnen und ihrem guten Abschneiden in der PISA Studie. Bei uns herrscht eine Vorliebe für emotionale Entscheidungen: Fakten stören dabei nur. „Schließlich gehört der Atomausstieg zum Rest des identitätsbildenden Inventars einer politischen Genera tion. Selbst die politische Opposition scheut die Erdenschwere dieses Themas“ (FAZ 15.01.03). Ein negativer Höhepunkt des Jahres 2002 war, dass der Forschungsreaktor FRM-II in Garching bei München – obwohl längst betriebsbereit – immer noch keine Genehmigungszustimmung vom Bundesumweltministerium erhalten hat. Vor der Bundestagswahl war es nicht opportun und danach ist vor der bayerischen Landtagswahl: Ein Beweis für den fahrlässigen Umgang mit Steu ergeldern, mit denen die Stillstandskosten bezahlt werden. Die Folge ist leider die Abwanderung von hoch qualifizierten Wissenschaftlern. Nun noch einige Gedanken zu KTG-internen Angelegenheiten: „Das politische Umfeld und die Medien nehmen unsere kerntechnische Gesellschaft nur propor tional zur Stärke unserer Mitgliederzahl wahr. Wir müssen daher die Werbung neuer Mitglieder intensivieren. Jeder von uns kann und sollte daran in seinem Umfeld mitwirken.“ Diese Worte aus dem letztjährigen Tätigkeitsbericht kann ich nur bestätigen. Ich danke Ihnen allen für die Wiederwahl im Mai 2002, die hohe Stimmenzahl war mir Bestätigung und Ansporn zugleich. Im Mai 2003 will ich nach 3 Jahren als KTG-Vorsitzender, wie im letzten Tätigkeitsbericht ange kündigt, dieses Amt in jüngere Hände geben. Im Frühjahr 2002 wurde Herr Dieter Marx als Nachfolger von Herrn Dr. Peter Haug zum neuen Geschäftsführer der KTG bestellt, nachdem er kurz vorher zum Generalbevollmächtigten des Deutschen Atomforums e.V. sowie zum Geschäftsführer der INFORUM GmbH und des Infor mationskreises Kernenergie berufen worden war. Ich danke Herrn Marx für die bisherige gute Zusammenarbeit und wünsche ihm Glück und Erfolg bei dem Ende März 2003 anstehenden Umzug der Geschäftsstelle nach Berlin. Ich bedauere den Verlust von einigen langjährigen, erfahre nen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber angesichts der finanziellen Lage können wir nicht zwei Geschäftsstellen aufrecht erhalten. Ich danke allen Ausscheidenden für die gute Zusammenarbeit und wünsche Ihnen für die Zukunft Gesundheit, Glück und Erfolg. Am 15.10.2002 wurde in Berlin die 25. Ehrenmitgliedschaft der KTG an Herrn Dr. Hans-Ulrich Fabian verliehen. Damit haben wir seine hervorragenden Leistungen gewürdigt, insbesonde re sein weit über das normale Maß hinausgehende Engagement in zahlreichen Gremien und Grußwort 7 Ausschüssen und seinen Einsatz für das deutsch-französische Entwicklungsprojekt „Europäi scher Druckwasserreaktor (EPR)“. Sein Festvortrag „Die nukleare Entsorgung – politisch zwi schengelagert?“ wurde in der atw vom November 2002 veröffentlicht. Viele von Ihnen, liebe Mitglieder, haben auch im Jahr 2002 durch Ideen und Engagement das Ansehen unserer KTG im In- und Ausland gestärkt. Dafür möchte ich Ihnen herzlich danken. Ein besonderer Dank gebührt den in den Vorständen von Fachgruppen und Ortssektionen akti ven Mitgliedern. Ich würde mich freuen, Sie auf unserer diesjährigen Mitgliederversammlung am 19. Mai 2003 in Berlin am Vorabend der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK begrüßen zu können. 8 Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. (KTG) legt hiermit ihren Mitgliedern und der Öf fentlichkeit den Rechenschaftsbericht über die Tätigkeit der Gesellschaft im abgelaufe nen Jahr 2002 vor. Alle Aktivitäten der KTG dienen dem satzungsmäßigen Ziel, den Fortschritt von Wissenschaft und Technik auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Kernenergie und verwandter Disziplinen zu fördern. Die KTG ist als gemeinnütziger und förderungswürdiger Verein anerkannt. Im Mittelpunkt der Aktivitäten der Kerntech nischen Gesellschaft e.V. stand im Berichts zeitraum weiterhin das Bemühen, die Aus wirkungen der gegenwärtigen Unsicherhei ten über die weitere Entwicklung der Kern technik in Deutschland zu minimieren und damit einen Beitrag zur Erhaltung einer lang fristigen Perspektive für die in Deutschland auf den Gebieten der Kerntechnik tätigen Menschen zu leisten. Während die Wirtschaft und eine Mehrheit der Bevölkerung die Nut zung der Kernenergie nach wie vor für unver zichtbar erachten, hält eine starke politische Minderheit an dem Ziel fest, kurzfristig aus der Kernenergie auszusteigen. Diese Meinungsverschiedenheit wirkt sich negativ aus nicht nur auf die Bereitschaft junger Menschen, die Kerntechnik als eine berufliche Chance und Herausforderung zu erkennen und sich in ihrer Ausbildung auf dieses Berufsziel zu orientieren, sondern auch die beruflichen Perspektiven in der kerntechnischen Industrie und der damit verbundenen Forschung und Entwicklung. Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. hat die Bewältigung dieser Gefahren als ihre zen trale Aufgabe erkannt und zahlreiche Initiati ven unternommen. Zum sechsten Mal wurde in diesem Jahr die Energie-Tour vom 12. bis 14. Mai 2002 durchgeführt. Zum ersten Mal ganz im Sü den der Republik. Über 1 400 Mitarbeiterin nen und Mitarbeiter aus der Energiebranche hatten sich zu Europas größter Fahrradde monstration zusammengefunden, um für Überblick den Erhalt ihrer Arbeitsplätze auf dem hei mischen Energiemarkt einzutreten. Sie for derten Chancengleichheit in Europa als Konsequenz der Liberalisierung im freien Strommarkt sowie eine Änderung der nach ihrer Meinung verfehlten Energiepolitik der jetzigen Bundesregierung. Mit ihrer Tour wollten die Organisatoren die Auf merksamkeit der Öffentlichkeit für ihre Bot schaft wecken. Gleichzeitig hat die Aktion aber auch zur Verbundenheit der Kollegin nen und Kollegen aus den im harten Wettbe werb zueinander stehenden Unternehmen beigetragen. Es begann am Sonntagmorgen, dem 12. Mai auf dem Odeonsplatz in München. Dr. Al brecht Schleich, Vorstandsmitglied von E.ON Bayern begrüßte die Teilnehmer in seiner Heimatstadt München. „... als Vertreter der E.ON darf ich Sie alle recht herzlich zum Auftakt dieser Ener gie-Tour begrüßen, die heuer zum ersten Mal im Süden Deutschlands stattfindet. Es ist schon ein beeindruckendes Bild von hier oben und ich bin sehr optimistisch, dass damit das zum Ausdruck gebrachte Anliegen in der breiten Öffentlichkeit die verdiente Aufmerksamkeit finden wird. Sie haben sich einen der schönsten Plätze in München für diesen Auftakt ausgesucht. Und wenn Sie einmal hinter sich schauen, dann sehen Sie auf der Feldherrenhalle zwei Löwen. Diese Löwen unterstreichen Ihr Anliegen, der eine Löwe, der zur Residenz schaut, hat sein Maul offen, der andere, der zur Kirche hinschaut, hat sein Maul zu. Die alteingesesse nen Münchner wissen die Anekdote, die sich damit verbindet. Gegenüber der Kirche schweigt das Bayerische Volk respektvoll, gegenüber der Politik machen wir das Maul schon auf, wenn es notwendig ist. Das unter streichen Sie hier, dass dies nicht auf die Bayern beschränkt ist, das beweisen Sie, denn Sie kommen aus Energieunternehmen aus ganz Deutschland. Und das ist wiederum beeindruckend, denn wir stehen ja alle im Wettbewerb mit der Liberalisierung des Überblick 9 .....Wenn es um die Bayerische Staatsregie rung ginge, dann hätten Sie diese Ener gie-Tour nicht stattfinden lassen müssen. Denn wir haben immer eine klare, eindeutige Position gehabt und wir haben immer gesagt, unsere Energiepolitik heißt nicht stupides Ausschalten, sondern unsere Energiepolitik heißt intelligentes Einschalten.“ Dr. Albrecht Schleich, E.ON Bayern Strommarktes und trotzdem haben wir uns hier zusammengefunden, um für die gemein same Sache zu demonstrieren.“ Damit war genau gesagt, warum so viele von München über das Voralpenland und die Schwäbische Alb nach Stuttgart die Strapa zen einer 250 km langen Radstrecke auf sich nehmen wollten. Doch bevor das Feld von Staatssekretär Hans Spitzner auf die Reise geschickt wurde, deutliche Worte auch von ihm. „.....Ich bedanke mich bei Ihnen, dass Sie an dieser Tour teilnehmen. Sie ist mittlerweile ein solcher Erfolg geworden, dass man hier kein größeres Kompliment machen könnte, als zu sagen: Gäbe es diese Energie-Tour nicht, müsste man sie schleunigst gründen. Denn sie ist der größte und sichtbare Beweis, dass die Energiepolitik der Bundesregierung verfehlt hat. Staatssekretär Hans Spitzner Pünktlich um 9.30 Uhr ging es auf die erste Tagesetappe ins 120 km entfernte Gundremmingen. Pünktlich um 18.00 Uhr kamen die Radler in Gundremmingen vor dem Rat haus an. Vor dem Rathaus in Gundremmingen Dort wurden die Teilnehmer vom Betriebs ratsvorsitzenden der Kernkraftwerke Gund remmingen, Helmut Ritsch, dem Kraft werksleiter Gerd von Weihe, Bürgermeister 10 Wolfgang Mayer und CSU-Bundstagskandi daten Dr. Georg Nüßlein begrüßt. Der zweite Tag führte bei herrlichem Wetter und Rü ckenwind über die Schwäbische Alb und die Geislinger Steige zum Kraftwerk Altbach, ei nem modernen Steinkohlekraftwerk, wo sie vom Kraftwerksleiter Siegfried Kroll begrüßt wurden. Wieder hatte sich der Bürgermeister eingefunden, um der Tour ganz deutlich die Unterstützung der Kommunalpolitiker zuzusichern. Dieses Wissen um allseitige Unterstützung ließ die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch für den dritten Tag, die letzten 25 km durch die Stuttgarter Innenstadt, alle müden Muskeln aktivieren. Ihr Ziel war die JAH RESTAGUNG KERNTECHNIK. Der End punkt der Tour war mit Bedacht gewählt. Die Teilnehmer wollten damit bewusst noch einmal unterstreichen, dass die Kernenergie auch in Zukunft einen festen Platz im Ener giemix erhalten muss. Kurz nach 10.00 Uhr begann die Abschluss kundgebung vor der Liederhalle, an der auch die ca. 1.000 internationalen Fachleute der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK teil nahmen. Dr. Gert Maichel, Präsident des Deutschen Atomforums e.V. und Vor standsvorsitzender von RWE Power, fand die folgenden Wort: „.....In einem zusammenwachsenden europäi schen Energiemarkt brauchen wir eine wettbe- Überblick werbsorientierte Ordnungspolitik und keine staatlichen Dirigismen oder nationale Sonder lösungen, die den Energiestandort Deutsch land benachteiligen“, sagte Maichel. Laurenz Meyer, Generalsekretär der CDU, schloss sich dieser Forderung an. „ Statt eines Ausstiegs aus der Kernenergie in Deutsch land und Vorschlägen, die einseitig zu Lasten der Kohle gehen, brauchen wir endlich eine Energiepolitik, mit der in Zukunft ein tragfä higes energiepolitisches Gesamtkonzept ent schlossen umgesetzt werden kann, um den Energiestandort Deutschland und die damit Laurenz Meyer, CDU verbundenen Arbeitsplätze langfristig zu si cher“, sagte Meyer. Dr. Otto Hasenkopf, Mitglied des Vorstandes der EnBW Kraftwerke AG, ermunterte die Teilnehmer, auch weiterhin gemeinsam mit ihren Unternehmen für eine diskriminie rungsfreie Nutzung aller Energieerzeugungs technologien einzutreten. Die Betriebsräte appellierten an die verant wortlichen Politiker, die Liberalisierung der Energiemärkte als Chance für den Wirt schaftsstandort Deutschland zu nutzen und nicht zur Sanierung der Staatsfinanzen oder der Subventionierung energiepolitischer Wunschvorstellungen. Dr. Maichel, RWE Power Um 11.00 Uhr endete die Kundgebung. Überblick / Veranstaltungen Die 19 deutschen Kernkraftwerke haben im Jahr 2002 insgesamt 164,8 Milliarden Kilo wattstunden (kWh) Strom erzeugt. Das ist gut die Hälfte des so genannten Grundlastbe reichs in Deutschland. Zehn Anlagen konn ten dabei ihr Produktionsergebnis gegenüber 2001 zum Teil deutlich verbessern. Spitzenreiter unter den deutschen Reaktoren bei der Stromproduktion wurde 2002 zum vierten Mal in Folge Isar 2 mit rund 12,17 Mrd. kWh. Der sichere und zuverlässige Betrieb spiegelt sich auch in der zeitlichen Verfügbarkeit der Reaktoren wider. Im Durchschnitt waren die Kernkraftwerke 7.503 Stunden – von 8.760 Jahresstunden – für die Stromerzeugung ver fügbar. Das sind 86 Prozent der Gesamtzeit. Damit deckt die Kernenergie in einem liberali sierten Strommarkt wirtschaftlich annähernd ein Drittel der gesamten Stromversorgung Deutschlands und erspart durch die CO2-freie Stromerzeugung der Atmosphäre jährlich rund 165 Millionen Tonnen des Treibhausga ses Kohlendioxid. Das ist vergleichbar mit der Menge der jährlichen Gesamtemissionen des deutschen Straßenverkehrs. Somit sieht man in den Produktionszahlen die Bestätigung, dass auch in Zukunft die Stromerzeugung aus Kernkraftwer ken einen wesentlichen Beitrag im bestehen den Energiemix zur Versorgungssicher heit des Industriestandorts Deutschland leis ten wird. Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. sieht es als ihre Aufgabe an, die Fachkenntnisse, Fä higkeiten und Erfahrungen ihrer Mitglieder in die öffentliche Diskussion und die Ent scheidungsprozesse um die Kernenergie einzubringen. Sie zählt zu den größten tech nisch-wissenschaftlichen Gesellschaften unseres Landes. Die Zahl und der Sachver stand der Mitglieder sowie der enge Aus tausch mit den befreundeten wissenschaftli chen Gesellschaften im In- und Ausland ver leiht der KTG besonderes Gewicht als Spre cherin all derjenigen, die in Deutschland auf 11 Grund ihrer Ausbildung und ihrer Tätigkeit zu den Fragen der friedlichen Kernenergie nutzung sachverständig Stellung nehmen können. Dabei ist sie sich stets der Verant wortung bewusst, die sich hieraus für sie in der Öffentlichkeit, gegenüber den politi schen Entscheidungsträgern und innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft erge ben. Veranstaltungen Im Mittelpunkt der wissenschaftlich-techni schen Arbeit der Kerntechnischen Gesell schaft e.V. steht die JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK, die seit 1980 jedes Jahr im Mai gemeinsam mit dem Deutschen Atomforum e.V. an wechselnden Standor ten in Deutschland veranstaltet wird. Die Federführung für die technisch-wissen schaftlichen Inhalte der Tagung liegt bei der KTG, die den Tagungsleiter und den Vorsitzenden des von beiden Vereini gungen gemeinsam besetzten Programm ausschusses bestellt. Die Durchführung der Tagung haben KTG und Deutsches Atomfo rum e.V. gemeinsam der INFORUM Ver lags- und Verwaltungsgesellschaft mbH übertragen. Zum zweiten Mal war Stuttgart Veranstal tungsort der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK. Mit mehr als 1.000 Teilnehmern aus 15 Nationen war die Jahrestagung 2002 ebenso erfolgreich wie im Vorjahr. Der Vorsitzende der Kerntechnischen Ge sellschaft e.V., Dr. Wolf-Dieter Krebs, hat in seinem Grußwort an die Teilnehmer der Jah restagung Kerntechnik in der Fachzeitschrift „atw“ Folgendes erwähnt: „Wir selbst, vor allem aber unsere ausländi schen Gäste haben Schwierigkeiten zu ver stehen, was die Deutschen sich unter einer lo gischen gesamteinheitlichen Energiepolitik 12 vorstellen. Der Energiebericht vom Novem ber 2001 zeigt drastisch, dass der Bundesre gierung gangbare Optionen für eine kostengünstige und gleichzeitig umweltgerechte Energieversorgung fehlen. Zwei Szenarien, die beide den Ausstieg aus der Kernenergie entsprechend der Atomgesetznovelle unter stellen, wurden gegenübergestellt: Szenario 1 beschränkt die Reduzierung der CO2Emissionen bis zum Jahre 2020 auf 16% ge genüber 1990, um auf diese Weise die wirt schaftliche Belastung trotz Ausstieg aus der Kernenergie gerade noch in vertretbaren Grenzen zu halten. Das Szenario 2 untersucht, welche wirtschaftlichen Folgen die von der Regierung angestrebte 40%ige Re duzierung haben würde, und kommt zu ver heerenden Ergebnissen. Die KTG tritt für einen ausgewogenen Ener giemix unter Einschluss der Kernenergie als umweltschonende, klimaneutrale Energiequelle ein. Nur so und zusammen mit ei nem forcierten, aber wirtschaftlich vertret baren Ausbau der regenerativen Energiequellen, einem Einsatz von Kohle mit ge steigertem Wirkungsgrad und verminder ter CO2-Emission und einer wirtschaftlich und versorgungspolitisch vertretbaren Erd gasverstromung lassen sich Versorgungssi cherheit, Wirtschaftlichkeit und Umwelt schutz unter einen Hut bringen und somit eine nachhaltige Stromerzeugung gewähr leisten. Einfache Überlegungen zeigen, dass es Sze narien gibt, die unter Einbeziehung der Kern energie die für 2020 angestrebte 40%ige CO2-Reduzierung zu wirtschaftlich vertret baren Bedingungen erlauben. Ersetzt man in einem – in dem Energiebericht fehlenden – Szenario 3 alle Reaktoren, die in 2020 älter als 40 Jahre wären, durch moderne Anlagen (DWR durch EPR, SWR durch SWR 1000), so lässt sich zusammen mit einem konse quenten Erdgaseinsatz gemäß Szenario 2 be reits das CO2-Reduktionsziel von 40% errei chen. Deutschland würde dabei 2020, wie heute, nur insgesamt 19 KKW betreiben. Veranstaltungen Wem der in Szenario 2 unterstellte Erdgasanteil von Rund der Hälfte der Stromerzeugung hinsichtlich der Preis- oder der Versorgungs risiken beim Erdgas zu problematisch erscheint, der kann bei Beibehaltung aller 14 KKW-Standorte mit Ausbau auf jeweils 2 Blöcke pro Standort, d.h. statt 19 KKW, die gleiche CO2-Reduzierung auch ohne we sentliche Erhöhung des Erdgasanteils errei chen. Damit wird der Anstieg der Energieim portabhängigen, wie von der EU angemahnt, begrenzt. Dies zeigt, dass ein ausgewogener Energie mix unter Einschluss der Kernenergie eine umweltschonende, klimaneutrale und kosten effiziente Energiepolitik ermöglicht. Dies ist nicht die Überlebensstrategie einer „Di nosaurier-Gesellschaft“ oder der „Atomma fia“, wie uns unsere Gegner gerne bezeich nen. Die energiepolitischen Überlegungen von so wichtigen Industrieländern wie USA, Großbritannien und Japan, aber auch von kleineren Ländern wie Finnland, zeigen, dass es hier um den verantwortungsbewuss ten Einsatz einer Hochtechnologie geht, die nach unserer Überzeugung ihre Zukunft, d.h. ihren langfristigen Einsatz, erst noch vor sich hat. Wir sind gesprächsbereit. Sie erwartet eine interessante Jahrestagung 2002.“ Der Präsident es Deutschen Atomforums e.V., Dr. iur. Gert Maichel, begrüßte in seiner Eröffnungsrede die Teilnehmer der JK 2002 in Stuttgart. „Die diesjährige JAHRESTA GUNG KERNTECHNIK wird ein deutli ches Zeichen für die Kernenergie setzen. Ein Zeichen dafür, dass die Kernenergie in ei nem ausgewogenen Energiemix zur Bewäl tigung der anstehenden Herausforderungen bei der Energieversorgung nicht zu ersetzen ist. Ein Zeichen, das die Kerntechnik mit po sitiven Aspekten wieder mehr ins öffentli che Bewusstsein rückt. Dazu trägt sicherlich auch bei, dass wir gleich die Tagung kurz unterbrechen werden, um Veranstaltungen gemeinsam mit den rund 1.400 Teilnehmern der Energie-Tour eine einstündige Kundge bung vor der Liederhalle durchführen. Aus vielen deutschen Energieunternehmen sind diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 3 Tage von München bis Stuttgart geradelt, um für den Energiestandort Deutschland zu werben. Dies ist ein öffentliches Eintreten für die Gemeinsamkeit der gesamten deutschen Energiebranche unter Einschluss aller Ener gieträger, von denen die Kernenergie ein we sentlicher Bestandteil ist. Weltweit deuten sich Tendenzen und Trends an, die zeigen, dass bei rationaler Überle gung kein Weg an der Kernenergie vorbeiführt. Es gibt eine Vielzahl von Anzei chen, die einerseits die Stimmung für die Kernenergie verbessern und andererseits schon konkrete Überlegungen, wie zukünf tig wieder Kernkraftwerke zugebaut werden können. 13 betreiben müssen. So stellt es sich derzeit auch mit dem Know-how-Erhalt dar. Es ist bemerkenswert, dass der neue Vorsitzende der Reaktorsicherheitskommission (RSK) öffentlich beklagt, dass der kerntechnische Nachwuchs zunehmend schwindet und die Ausbildung in Deutschland den absehba ren Bedarf nicht mehr decken kann. Gleich zeitig jedoch die ihn tragenden politi schen Machtverhältnisse alles daran setzen, um die Forschung, Ausbildung und Lehre sowie die gesamte kerntechnische Industrie in Deutschland systematisch daran zu hin dern, überhaupt eine Position zu halten. Es bleibt sicherlich zu hoffen, dass die für die Sicherheit Verantwortlichen sich bei den entsprechenden politischen Stellen durchsetzen und eine für den Energiestand ort Deutschland wichtige, positive Wei chenstellung für die Zukunft herbeiführen können“. Alle auf der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK gehaltenen Referate werden publiziert. Die Plenarvorträge sind in der Zeitschrift „atw“ (Internationale Zeitschrift für Kernenergie), dem offiziellen Fachblatt der Kerntechnischen Gesellschaft e.V. ab gedruckt. Über die Fachsitzungen sind Berichtshefte erschienen, die im INFORUM Verlag bezogen werden können. Ebenfalls beim INFORUM Verlag liegt der von der Kerntechnischen Gesellschaft e.V., und dem Deutschen Atomforum e.V. gemein sam herausgegebene Berichtsband über die technischen Referate vor, die dort in leicht gekürzter Form abgedruckt sind. Dr. Gert Maichel Es ist ein altbekanntes Phänomen, dass Menschen, die Verantwortung für etwas tra gen, eine ganz andere Sicht der Dinge ha ben, als wenn sie „nur“ dagegen Opposition Zum fünften Mal seit 1998 war der Work shop „Kompetenzerhaltung in der Kerntech nik“ Bestandteil auch der JAHRESTA GUNG KERNTECHNIK in Stuttgart. Noch immer leisten die Förderprogramme der Bundesregierung und der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke wichtige Bei träge zur Sicherheit in der Kerntechnik und zur Kompetenzerhaltung durch Nachwuchs förderung, wenngleich sich die Anzahl der geförderten Wissenschaftler in den letzten 14 Jahren stetig verringert hat. Daher beteiligen sich seit 2001 auch Nachwuchswissen schaftler, die nicht von den erwähnten Pro grammen gefördert werden, an diesem Workshop. Allen Teilnehmern wird Gele genheit gegeben, ihre Arbeiten und Ergeb nisse auf den Gebieten wie z.B. Werkstoff kunde, Reaktorsicherheit, Innovative Reaktorsysteme, Messtechnik und Informa tionsverarbeitung einem fachkundigen Pub likum vorzustel- len und Erfahrungen untereinander wie auch mit etablierten Kerntech nikern auszutauschen. Das Programm des Workshops 2002 bestand aus folgenden Beiträgen: Dipl.-Ing. Markus Goldbrunner, Techn. Universität München: Kondensation bei stratifizierter Strömung in Gegenwart nicht kondensierbarer Gase Dipl.-Phys. Walter Widmann, Universität Stuttgart: Theoretische Untersuchung zur Kühlbarkeit von ausgebreiteter Corium-Schmelze durch Wasserzufluss von oben Dipl.-Ing. Sören Alt, Hochschule Zittau/Görlitz: Untersuchungen zum transienten Ausström verhalten der Druckspeicher von Druck wasserreaktoren mit Berücksichtigung dyna mischer Wärme- und Stoffübergangsprozesse Dipl.- Ing. Steffen Gärtner, Hochschule Zittau/Görlitz: Einsatz wissensbasierter Informationssyste me für die Diagnose und Überwachung von aktiven Magnetlagern in sicherheitsrelevan ten Systemen Dipl.-Phys. Peter Binkele, MPA Stuttgart: Atomistische Computersimulation der Bil dung von Kupferausscheidungen in Reak torstählen Dipl.-Ing. Veit Schneider, Hochschule Zittau/Görlitz: Veranstaltungen Neuartige Gütemaße zur Bewertung von Clusteranalyseergebnissen fehlerbehafteter hydrostatischer Füllstandsmesssysteme Dipl.-Ing. Martin Buchmann, TU Dresden: Untersuchungen zur Effektivität katalyti scher Rekombinatoren während instationärer Betriebszustände Dipl.-Ing. Inga Maren Tragsdorf, Forschungszentrum Jülich: Entwicklung und Untersuchung neuartig be schichteter Substrate für innovative Wasser stoffrekombinatoren Dipl.-Ing. Tobias Bodewig, Forschungszentrum Jülich: Transuraninventar im Brennstoffkreislauf mit Blick auf Partitioning & Transmutation Dipl.-Ing. Sven Tittelbach, Forschungszentrum Jülich: Unterkritisches, schnelles Transmutations system mit flüssigem Brennstoff Dipl.-Ing. Hiie-Mai Unger, Forschungszentrum Jülich: Technische Auslegung eines unterkritischen Transmutationssystems mit Bleikühlung Dipl.-Ing. Tobias Braun, Ruhr-Universität Bochum: Beitrag zur Modellierung des Aerosolverhal tens im Sicherheitsbehälter bei schweren Störfällen Eine besondere Herausforderung besteht für die Vortragenden darin, das Wesentliche ihrer Arbeiten in nur 10 Minuten, d.h. sehr kompri miert, darzustellen. Die Fähigkeit hierzu ist im späteren Berufsleben sehr nützlich und erhöht während des Workshops die Informations dichte und damit die Aufmerksamkeit der Zu hörer, sodass auch „arrivierte“ Kerntechniker vom Besuch dieses Workshops nicht nur in fachlicher Hinsicht profitieren. Veranstaltungen / Veröffentlichungen Einen besonderen Anreiz für Vortragende und Zuhörer bietet der alljährlich von der Firma Siempelkamp Nuklear- und Umwelttechnik GmbH & Co KG gestiftete Geldpreis. Dieser wurde von Herrn Dr. W. Steinwarz nach dem Urteil einer dreiköpfigen Jury diesmal für den hervorragenden Vortrag „Unterkritisches, schnelles Transmutationssystem mit flüssi gem Brennstoff“ an Herrn Dipl.-Ing. Sven Tittelbach, Institut für Sicherheitsforschung und Reaktortechnik im Forschungszentrum Jülich, verliehen. Inzwischen laufen die Vorbereitungen für den 6. Workshop „Kompetenzerhaltung in der Kerntechnik“, der am 21. Mai während der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK 2003 in Berlin stattfinden wird. Es wäre der oft beteuerten Bedeutung der Nachwuchsför derung und des Kompetenzerhalts sicherlich angemessen, wenn zahlreiche Besucher der Jahrestagung den Besuch dieses Workshops einplanen würden. Die nächsten Jahrestagungen finden statt: vom 20. bis 22. Mai 2003 in Berlin, vom 25. bis 27. Mai 2004 in Düsseldorf, vom 10. bis 12. Mai 2005 in Nürnberg, vom 16. bis 18. Mai 2006 in Aachen, vom 22. bis 24. Mai 2007 in Karlsruhe, 15 Dr. Hans-Ulrich Fabian (r.), 25. Ehrenmitglied der Kerntechnischen Gesellschaft und Dr. Wolf-Dieter Krebs bei der Überreichung der Ehrenurkunde in Berlin Erneut durchgeführt wurden im Berichtszeit raum die Nachwuchstagungen, bei denen Studenten und jüngere Mitarbeiter in For schung und Wirtschaft Gelegenheit haben, mit ausgewiesenen Experten über aktuelle Kernenergiefragen und die damit verbunde nen beruflichen Möglichkeiten zu diskutie ren. Die beiden Veranstaltungen fanden vom 24. bis 26. Oktober im KKW Philippsburg mit dem Titel „Berufliche Perspektiven in der Kerntechnik?!“ und vom 7. bis 9. November bei der URENCO Deutschland in Gronau mit dem Titel „Spitzentechnologie am Scheideweg?!“ statt. Über die zahlreichen 2002 von der Kerntech nischen Gesellschaft e.V. in internationaler Zusammenarbeit durchgeführten Veranstal tungen wird an anderer Stelle berichtet. vom 27. bis 29. Mai 2008 in Hamburg und vom 12. bis 14. Mai 2009 in Mannheim. Die KTG-Ehrenmitgliedschaft wurde an lässlich des traditionellen Herbstvortrags am 15. Oktober 2002 an Herrn Dr. Hans-Ul rich Fabian verliehen. Dr. Fabian ist das 25. Ehrenmitglied unserer Gesellschaft. Die Ehrenmitgliedschaft wurde ihm für seine be sonderen Verdienste auf dem Gebiet der friedlich Nutzung der Kernenergie ver liehen. Fortbildungsseminare hat die Kerntechni sche Gesellschaft e.V. im Berichtszeit raum aufgrund eines entsprechenden Vor standsbeschlusses ihren Mitgliedern nicht angeboten. Veröffentlichungen Das offizielle Fach- und Mitteilungsblatt der Kerntechnischen Gesellschaft e.V. ist 16 Veröffentlichungen / Befreundete Gesellschaften die internationale Fachzeitschrift „atw“, die alle Mitglieder im Rahmen ihres Beitrages elfmal jährlich erhalten. Durch die Mittei lungen der Kerntechnischen Gesellschaft e.V. und die Berichte über die Aktivitä ten der Gesellschaft und ihrer Untergliede rungen bildet die Zeitschrift ein wichtiges Bindeglied zwischen der Gesellschaft, ihren Mitgliedern und der Öffentlichkeit. Zwischen der KTG und dem INFORUM Verlag besteht ein Kooperationsvertrag, der die langfristige Zusammenarbeit bei der atw einvernehmlich regelt. Für den fachlichen Inhalt der internationalen Zeitschrift ist der Chefredakteur Dipl.-Ing. Christopher Weßelmann verantwortlich. Alle Mitglieder haben die Möglichkeit, in der Fachzeitschrift einmal jährlich kostenlos ein Stellengesuch zu veröffentlichen; hiervon wird nur in sehr geringem Umfang Gebrauch gemacht. Dagegen hat sich der auf Anregung der Kerntechnischen Gesellschaft e.V. in der Zeitschrift eingerichtete Markt für Stellenan gebote erfreulich entwickelt. Auf Grund einer Vereinbarung zwischen der Kerntechnischen Gesellschaft e.V. und der Redaktion der internationalen Fachzeitschrift „Nuclear Science and Engineering“ werden ausgewählte Fachbeiträge von der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK in ihrer engli schen Fassung einem internationalen Leser kreis zugänglich gemacht. Die Auswahl der Beiträge liegt bei den Fachherausgebern der Zeitschrift. Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. stellt ihren Funktionsträgern ein Handbuch zur Verfügung, das alle für die Arbeit der Gesell schaft wichtigen Unterlagen enthält und durch Nachlieferungen auf dem jeweils aktu ellen Stand gehalten wird. Zu aktuellen Themen gibt die KTG Presseer klärungen heraus, die u.a. im Internet unter www.ktg.org abrufbar sind. Befreundete Gesellschaften Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. ist Mit glied im Deutschen Verband technisch wissenschaftlicher Vereine - DVT -, Düs seldorf, in dem rund 100 deutsche tech nisch-wissenschaftliche Gesellschaften mit dem Ziel zusammenarbeiten, übergeordnete Probleme aus Naturwissenschaft und Tech nik zu behandeln und die Belange von Inge nieuren und Naturwissenschaftlern gegenüber Wissenschaft, Wirtschaft, Gesell schaft, Politik, Staat und Verwaltung zu ver treten. Im internationalen Bereich vertritt der DVT die Belange der deutschen Ingeni eure und Naturwissenschaftler insbesondere im Hinblick auf die Anerkennung der deut schen Studien- und Ausbildungsgänge im Ausland. Darüber hinaus arbeitet die Kerntechnische Gesellschaft e.V. eng mit zahlreichen, ihr fachlich nahestehenden Gesellschaften im Inland zusammen. Mit dem Deutschen Atomforum e.V. be steht ein Zusammenarbeitsvertrag, der die gegenseitige beitragsfreie Mitgliedschaft, die gegenseitige Vertretung in den Len kungsgremien, den Austausch von Informa tionen, die Koordinierung der Tätigkeiten, die Veranstaltung einer gemeinsamen Jah restagung und eine gemeinsame Geschäfts führung vorsieht. Im Einvernehmen mit der KTG hat das Deutsche Atomforum e.V. seit Anfang 1988 die Geschäftsführung ei ner Durchführungsgesellschaft, der INFO RUM Verlags- und Verwaltungsgesell schaft mbH übertragen, dessen Geschäfts führer gleichzeitig die Geschäfte der KTG führt. Mit der Deutschen Physikalischen Gesell schaft e.V., Bad Honnef, ist seit Mitte 1972 eine enge Zusammenarbeit verein bart, die eine Kontaktaufnahme auf Vor standsebene, eine laufende Unterrich tung auf Geschäftsführungsebene, insbe sondere über die Jahrestagungen, und eine Befreundete Gesellschaften / Internationale Zusammenarbeit wechselseitige Vertretung in den Ausschüs sen über berufliche Bildungsfragen vorsieht. Diese Vereinbarung wird durch ein Doppelmitgliedschaftsabkommen ergänzt, wonach Personen, die als ordentliche Mit glieder sowohl der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e.V. als auch der Kerntechnischen Gesellschaft e.V. angehören, in beiden Vereinigungen einen ermäßigten Mitgliedsbeitrag entrichten. Ein gleichartiges Abkommen hat die Kerntechnische Gesellschaft e.V. mit der Gesell schaft Deutscher Chemiker e.V., Frank furt/Main, abgeschlossen. Mit dem Fachverband Strahlenschutz e.V. (FS) führt die Kerntechnische Gesell schaft e.V. gemeinsame Fortbildungssemina re zu Fragen des Strahlenschutzes durch. Ein Doppelmitgliedschaftsabkommen be steht mit dem Fachverband Strahlenschutz nicht. Auch mit der VDI-Gesellschaft für Ener gietechnik (GET) verbinden die Kerntechni sche Gesellschaft e.V. vielfältige gemein same Interessen. Hier konnte ein Dop pelmitgliedschaftsabkommen im Mai 2000 abgeschlossen werden. Innerhalb der GET besteht seit 1987 ein Fachausschuss Kern technik, dessen Ziel es insbesondere ist, den Kenntnis- und Erfahrungsaustausch über Fragen der Kerntechnik innerhalb des VDI zu fördern. Deshalb haben die Kerntechnische Gesellschaft e.V. und dieser Ausschuss vereinbart, von Fall zu Fall die Möglichkeit gemeinsamer Veranstaltungen zu prüfen. In den meisten größeren deutschen Städten bestehen örtliche Arbeitsgemeinschaften der technisch-wissenschaftlichen Vereine. Diese haben das Ziel, auf der lokalen Ebene das technisch-wissenschaftliche Vortrags wesen zu fördern und zu koordinieren. Zahlreiche Sektionen der Kerntechnischen Gesellschaft e.V. beteiligen sich aktiv an die sen Arbeitsgemeinschaften. 17 Internationale Zusammenarbeit Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. ist Gründungsmitglied der Europäischen Nu kleargesellschaft ENS. Diesem Dachver band gehören derzeit 34 Nukleargesell schaften aus 26 europäischen Ländern als Vollmitglieder und 8 außereuropäische Vereinigungen als assoziierte Mitglie der an. Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. als von ihrer Mitgliederzahl her drittgrößte Nukleargesellschaft in Europa nach der französischen Gesellschaft SFEN und der russischen NSI arbeitet in allen Len kungs- und Beratungsgremien der ENS ak tiv mit. Die ENS versteht sich nicht nur als ein Zu sammenschluss wissenschaftlicher Gesell schaften, sondern auch als Dienstleister für die Nuklearwirtschaft. Die European Nuclear Society (ENS) wur de inzwischen nach belgischem Recht ge gründet. Sie wird zusammen in einer ge meinsamen Geschäftsstelle mit FORA TOM in Brüssel betreut. Die ENS nach Schweizer Recht wurde zum 31. Dezem ber 2002 aufgelöst. Der Secretary Gene ral von beiden Organisationen ist Herr Dr. Peter Haug. Bilaterale Kontakte mit dem Ziel en ger wissenschaftlich-technischer Zusam menarbeit hat die Kerntechnische Gesell schaft e.V. mit der Chinesischen Nuklear gesellschaft CNS, mit der Russischen Nu kleargesellschaft NSI und mit den Kerntechnischen Gesellschaften in der Slowa kei und der Tschechischen Republik so wie mit Fachkollegen in Israel und in der Ukraine. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit den Nu kleargesellschaften in der Slowakei und Tschechien fand die NUSIM 2002 vom 13. bis 15. März in der Technischen Universität in Dresden statt. 18 Vorstand Der Vorstand der Kerntechnischen Gesellschaft e.V. trat 2002 dreimal zu Sitzungen zusammen. An zwei Sitzungen nahmen Ver treter der Fachgruppen und Sektionen als Gäste teil. Alle wesentlichen Aktivitäten der Kerntechnischen Gesellschaft e.V. werden im Vorstand erörtert und beschlossen. In der Zeit zwischen den Vorstandssitzungen berät der Vorsitzende die laufenden Angelegenhei ten der Gesellschaft mit dem Engeren Vorstand und der Geschäftsführung. Auch im Jahre 2002 wandte sich der KTG-Vorsitzende monatlich in den KTGMitteilungen der Fachzeitschrift „atw“ an die Mitglieder und informierte sie so über ge plante und abgeschlossene Aktivitäten. Die Planung des Veranstaltungsprogramms der KTG nahm wie stets einen breiten Raum in den Beratungen des Vorstands ein. Entsprechend den satzungsmäßigen Mög lichkeiten hat der Vorstand eine Reihe sei ner Rechte und Pflichten auf Ausschüsse und Beauftragte übertragen. Aufgabe dieser Gremien ist es, auf den ihnen zugewiesenen Arbeitsgebieten dem Vorstand Bericht zu erstatten, Handlungsempfehlungen zu ge ben und die Verwirklichung der Vorstands beschlüsse sicherzustellen. An der Spitze jedes Ausschusses steht als Sprecher ein Vor standsmitglied. Die übrigen Ausschussmit glieder werden vom Vorstand gegebenen falls auf Empfehlung des Ausschusses aus dem Kreis der jeweils sachverständigen und interessierten Mitglieder berufen. Die Nachwuchsbeauftragte hat im Be richtszeitraum die Organisation und Durch führung der Nachwuchstagungen im KKW Philippsburg „Berufliche Perspektiven in der Kerntechnik?!“ und bei URENCO in Gronau „Spitzentechnologie am Scheideweg?!“ gelei tet, das DAtF-Kolloquium „Perspektiven in der Kerntechnik“ für Studenten miteröffnet sowie im neugegründeten Arbeitskreis KOM PETENZERHALTUNG an der Umsetzung der angestrebten Ziele mitgearbeitet. Vorstand / Mitglieder Der Informationsausschuss wird sich im Jahre 2003 neu konstituieren. Folgende Auf gabenstellung stellt er sich: Unterstützung des Vorstandes bei der inter nen und externen Kommunikation • • • • • • • Weiterentwicklung „KTG im Internet“ Aufbau eines Intranets als Diskussionsfo rum, Schnellinformationssystem und Ar beitsplattform Erstellung von Positionspapieren unter Einbeziehung ausgewiesener Experten in kleineren Ad-hoc-Arbeitsgruppen Pressemitteilungen, Artikel über kerntechnische Themen „Dritter“ Überarbeitung des „Corporate Design“, insbesondere Info-Broschüre und Internet Koordination von Aktivitäten im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit (ausgenommen alle Aktionen der FG Nutzen) wie z. B. während der Jahrestagung Mitgliederwerbung Ein Satzungsausschuss berät den Vorstand in Rechts- und Satzungsfragen, bereitet erforderliche Satzungsänderungen vor und überwacht die Einhaltung der Satzungs bestimmungen. Mitglieder Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. hatte zu Beginn des Jahres 2002 insgesamt 2.215 Einzelmitglieder, darunter 25 Ehrenmitglieder. Im abgelaufenen Kalenderjahr 2002 sind 86 Fachkollegen und -kolleginnen der Ge sellschaft als ordentliche und studentische Mitglieder neu beigetreten. Die Gesellschaft hat im Laufe des Jahres 2002 den Verlust von 76 Mitgliedern durch Tod, Ausschluss oder Austritt zu beklagen. Ausschlussgrund war in allen Fällen ein Mitglieder / Dank und Anerkennung mehrjähriger Rückstand in der Beitragszah lung, die mehrfache, erfolglose Mahnung und die ausdrückliche, schriftliche Ankündi gung des geplanten Ausschlusses mit Einräu mung rechtlichen Gehörs. Soweit bei einem Austritt Gründe genannt werden, stehen be rufliche Veränderungen oder der Eintritt in den Ruhestand im Vordergrund. Gründe, die bei der KTG liegen, werden nicht genannt. Insgesamt liegt die Mitgliederzahl der Kerntechnischen Gesellschaft am Beginn des Jah res 2003 bei 2.225. Die Zahl der studentischen Mitglieder ist auf 33 Studierende der Kerntechnik oder ver wandter Disziplinen gesunken (nach 114 im Vorjahr). Der Rückgang ist dadurch zu verzeichnen, dass die Geschäftsstelle alle Studierenden angeschrieben und um eine Studienbescheinigung gebeten hatte. Die Mitgliederversammlung der Kerntechni schen Gesellschaft e.V. fand im Berichtszeit raum am Vorabend der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK am 13. Mai in Stuttgart statt. Zu der Versammlung hatte der Vorstand den Mitgliedern einen schriftlichen Jahresbe richt sowie einen Rechenschaftsbericht für 2001 nebst dem Bericht der Rechnungsprüfer hierzu und für das Jahr 2002 einen Haushaltsplan vorgelegt. In seinen mündlichen Erläuterungen ging der Vorsitzende, Dr. Wolf-Dieter Krebs, auf die Lage der Kernenergie ein. Aufgrund der mündlichen Erläuterungen zu den Berichten des Vorstandes sowie des Schatzmeisters und der Empfehlungen der Rechnungsprüfer erteilten die Mitglieder dem Vorstand für das Jahr 2001 Entlastung. Ferner genehmigten sie den vom Vorstand aufgestellten Haushaltsplan 2002, der mit Einnahmen von T� 200,0 und Ausgaben von T� 195,5 also mit einem Überschuss von T� 4,5 endet. Die Mitglieder konnten auch 2002 wiederum ihre Stimme zu den Vorstandswahlen im Wege der Briefwahl abgeben. Leider hatten 19 sich für die vier freien Plätze nur fünf Kandi daten beworben. Die Wahlbeteiligung lag bei 44,9%. Insgesamt konnte der Wahlvor stand, bestehend aus DP Herbert Türp, Köln, als Vorsitzenden sowie Dr. Wolfgang Bern nat, Stuttgart, und Dr. Dieter Herrmann, Stuttgart, als Beisitzer, 1.017 gültige Stim men registrieren. Das Ergebnis der Wahl brachte Dr.-Ing. Peter Fritz, Dr. Wolf-Dieter Krebs, Dr.-Ing. Hart mut Lauer und Dr.-Ing. Horst-Michael Pras ser erneut oder erstmals in den Vorstand. Dank und Anerkennung Der Vorstand der Kerntechnischen Gesell schaft e.V. dankt allen Mitgliedern, die durch ihre ehrenamtliche Mitwirkung an der Tätig keit der Gesellschaft und in deren Gremien es möglich machen, dass die Kerntechnische Gesellschaft e.V. ihre vielfältigen Aufgaben im Dienste der Allgemeinheit und der Mit glieder erfüllen kann. Dank ihrer Beschäftigung mit der Kerntech nik in Planung und Erstellung, Betrieb und Wartung kerntechnischer Anlagen sowie in Forschung und Begutachtung, in Verwaltung und Unternehmensführung verfügen die Mitglieder über umfangreiche Kenntnisse und Erfahrungen, die sie durch ihre Mitarbeit in der Gesellschaft allen anderen Mitgliedern und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Dank dieser aktiven Unterstützung durch alle Mitglieder kann die Kerntechnische Gesell schaft e.V. die ihr gestellten Aufgaben erfül len. Darum bittet der Vorstand alle Mitglie der, auch in Zukunft tatkräftig bei der Errei chung der Ziele der Kerntechnischen Gesell schaft e.V. mitzuwirken. 20 DIE SEKTIONEN Berlin-Brandenburg-Greifswald Die Veranstaltungen, die von der Ortssektion gemeinsam mit anderen Organisationen, Ein richtungen und Vereinen durchgeführt wur den, hatten auch das Ziel, sowohl wissen schaftlich-technische Ergebnisse aus For schungsvorhaben benachbarter Wissen schaftszweige zugänglich zu machen als auch die öffentliche Meinungsbildung zur Kern energie weiter zu versachlichen. Schon über Jahre hinweg hat sich dabei die gute Zusam menarbeit mit dem Verband der Führungs kräfte in Bergbau, Energiewirtschaft und zu gehörigem Umweltschutz e.V. und den in Berlin ansässigen Wirtschaftsverbänden bewährt. Veranstaltungen 1. Das Bundesamt für Strahlenschutz, Außenstelle Berlin, organisierte auch im Jah re 2002 eine Reihe von Kolloquien, die durch Mitglieder der Ortssektion interes siert besucht wurden. 2. Reges Interesse fand die Exkursion zur Wiederaufarbeitungsanlage der Cogema in La Hague vom 20.-22.10.2002. Das 300 ha große Standortareal befindet sich ca. 25 km von Cherbourg entfernt, im Nordwesten der Cotentin-Halbinsel. Alle Brennelementtransporte nach La Ha gue werden über den Eisenbahnanschluss in Valognes abgewickelt. Die meisten kommen aus Frankreich oder anderen eu ropäischen Ländern auf dem Schienenweg bis Valognes. Die japanischen Brennele mente werden nach Cherbourg verschifft und dann auf Waggons bis Valognes trans portiert. Die Strecke von Valognes bis zur WAA wird als herkömmlicher Straßensondertransport abgewickelt. Sektionen Während des Besuches hatten die Exkurs ionsteilnehmer die Möglichkeit, die Entla devorrichtung, das Nasslager, die Zer schneide- und Auflösungsanlage, die War tungseinrichtung für die Behälter sowie die Verglasungsanlage für die hochaktiven Abfälle zu besichtigen. Beeindruckend war, die technologischen Schritte der Wie deraufarbeitungsanlage in der Praxis zu erleben und sich von der Professionalität der Öffentlichkeitsarbeit überzeugen zu lassen. Für die Vorbereitung und Führung vor Ort danken die Teilnehmer Herrn Francois Ha rari von Cogema Logistics recht herzlich. 3. Zusammen mit der Fachgruppe Nutzen der Kerntechnik wurde eine Besichtigung des Elektronenspeicherrings BESSY II am 28. Oktober 2002 organisiert. Dies war insofern interessant, da bei einem ersten Besuch im Jahre 1999 eine Begehung im Innern der Anlage aus betriebstechnischen Gründen nicht möglich war. Die Berliner Elektronenspeicherring-Ge sellschaft m.b.H. – BESSY ist eine dienst leistungsorientierte Einrichtung für natur wissenschaftliche Forschung und techno logische Entwicklung. Die BESSY wird zur Untersuchung der Struktur und Funktion neuartiger Materia lien (z. B. Supraleiter und magnetische Materialien) und komplexer Systeme (z. B. Viren) genutzt. Mit spektrometri schen Methoden lassen sich die geometri sche und elektronische Struktur bestim men. Kenntnisse der physikalisch-chemi schen Natur der Atome und Moleküle las sen die gezielte Beeinflussung von Werk stoffeigenschaften zu. Für die sachkundige und interessante Füh rung möchten wir Herrn Dr. Franz Schä fers von der BESSY mbH recht herzlich danken. Dr. Jürgen Kozyk Sektionen 21 Erlangen/Nürnberg • 1. • Vortragsveranstaltungen Traditionsgemäß liegt der Schwerpunkt der Aktivitäten der Ortssektion in der Durch führung von Vortragsveranstaltungen (Ta belle), die weiterhin eine sehr gute Zuhörer resonanz hatten (40 bis 110 Zuhörer pro Vor trag). Die Themen umfassten: • • Das Schlüsselthema Endlagerung (2 Vor träge), wobei deutlich wurde, dass Deutschland durch das Moratorium für Gorleben und den Nichtsofortvollzug für Konrad seine internationale Führungsrol le einbüßt und die angestrebte Realisie rung für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle im Jahr 2030 praktisch kaum mehr machbar sein wird. Die Gewährleistung der Sicherheit der kerntechnischen Anlagen in Deutschland, die auch künftig eine zukunftsorientierte Aufgabe ist, wobei der Kompetenzerhalt in allen Institutionen (Betreiber, Behörde, Gutachter, Industrie) eine wesentliche Herausforderung darstellt. • 2. Die Situation in den USA ist gekennzeich net durch Maßnahmen zur Lebensdauer verlängerung auf bis zu 60 Betriebsjahre für viele Anlagen. In der Enquêtekommission des deutschen Bundestages ist kein Konsens zur nach haltigen Energieversorgung möglich. Die Technikentwicklung wird eine weite re Nutzung der Kernenergie zwangsläufig mit sich bringen. Mitgliederinformation Aktuelle Informationen wurden wieder über Rundbriefe bzw. über das von der Jungen Ge neration betriebene e-mail-Informationssys tem verteilt. Mitglieder Der Mitgliederstand lag am Jahresende bei 384 und hat sich damit weiterhin posi tiv entwickelt, was auf eine intensive, v.a. persönliche Mitgliederwerbung zurück zuführen ist. Dr. Wilfred Morell Nr. Referent Thema Datum Anzahl Zuhörer 1 Prof. Dr. Klaus Kühn, TU Clausthal Die Endlagerung radioaktiver Abfälle in Deutschland – eine unendliche Geschichte 22.01.2002 80 2 Lothar Hahn, GRS Gewährleistung der Sicherheit in der Restlaufzeit der deutschen Kernkraftwerke – Herausforderung an die Reaktorsicherheitskommission (RSK) 14.03.2002 110 3 Dr. Andrew Cook, Framatome ANP Inc. Nuclear Power in the U.S. – From Depression to Overload in 1000 Days 11.06.2002 80 4 Franz Obermeier, Mitglied des deutschen Bundestages Nachhaltige Energieversorgung – Ziele und Ergebnisse der Enquêtekommission des deutschen Bundestages 09.07.2002 50 5 Dr. Dieter Herrmann, Fichtner Consulting Langfristige Wechselwirkung von Technikentwicklung und Energieversorgung 24.10.2002 40 6 Frank-Holger Koch, DBE Das Erkundungsbergwerk Gorleben – Stand der Arbeiten und wie geht es weiter 09.12.2002 60 22 Hannover/Braunschweig Über aktuelle positive Entwicklungen auf dem Gebiet der Kerntechnik konnten wir in unserer Region leider nichts berichten. Auf unserer Vortragsveranstaltung am 5. März 2002 warfen wir daher einen Blick zurück in die Vergangenheit. Vor gut 100 Jahren, im Jahre 1895 veröffentlichte Wilhelm Conrad Röntgen seine Entdeckung der X-Strahlen, nur zwei Monate später berichtete Henry Becquerel über unsichtbare Strahlung, die von uranhaltigen Mineralien ausgeht, und kurz danach berichtete Marie Curie über ein neues unbekanntes Element, welches sie Po lonium nannte. Bereits 1899 meldete sich auch unsere Region hierzu zu Wort: Der Braunschweiger Chemiker Friedrich Oskar Giesel brachte sich voller Elan in den Kreis der Forscherpioniere ein. In diesen Kreis ge sellten sich ebenfalls die in Wolfenbüttel le benden Gymnasiallehrer Julius Elster und Hans Geitel. Hierüber berichtete uns Herr Rudolf G. A. Fricke unter dem Titel: Friedrich Oskar Giesel Pionier der Radioaktivitätsforschung Opfer seiner Wissenschaft Herr Rudolf G. A. Fricke ist Realschullehrer in Wolfenbüttel. Er beschäftigt sich seit ge raumer Zeit mit dem Leben und Werk der Pioniere der Radioaktivitätsforschung aus unserer Region. Über Friedrich Oskar Giesel und über Julius Elster und Hans Geitel hat er zwei kleine Bücher herausgegeben, welche in sehr gelungener Weise gute Unterhaltung mit fachlicher Information verbinden. Das Braunschweigerische Landesmuseum hat auf Initiative von Herrn Fricke am 24. No vember 2002 eine Ausstellung über das Le ben und Wirken von Friedrich Oskar Giesel eröffnet. Der Vortrag von Herrn Fricke war ein infor mativer und unterhaltsamer Abend. Vor 100 Sektionen Jahren waren Privatwirtschaft, Behörden und wissenschaftliche Vereine unserer Region Weltspitze. Mit unserer Veranstaltung woll ten wir wieder ein kleines Schrittchen in die se Richtung machen. Dr. Ivar Kalinowski Karlsruhe/Mannheim/Stuttgart Neben den bereits traditionsgemäßen Ex kursionen und Vortragsveranstaltungen gab es im Jahr 2002 zwei besondere Veranstal tungen: Die KTG-Mitgliederversammlung im Rahmen der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK in Stuttgart und den Transfer des Reaktormodells „Gundremmingen B“ in das Forschungszentrum Karlsruhe. KTG-Mitgliederversammlung Wie in jedem Jahr fand im Rahmen der Jah restagung Kerntechnik auch die Mitglieder versammlung der KTG statt – diesmal im „Haus der Wirtschaft“ in Stuttgart. Verant wortlich für die gastronomische Umrahmung – ein Empfang nach der Versammlung – war die Ortssektion. Zum Gelingen trugen maßgeblich die Spenden folgender Firmen bei (in alphabetischer Reihenfolge): • • • • • • Buchen Umweltservice GmbH, Karlsruhe G. A. Müller GmbH & Co. KG, Waghäusel Gemeinschaftskraftwerk Neckar GmbH Gesellschaft für Nuklearservice mbH, Es sen Kausch + Hartmann Strahlenschutz- und Dienstleistungs GmbH, Kirrlach Kernkraftwerke Gundremmingen Be triebsgesellschaft mbH Sektionen • • • Kraftanlagen Heidelberg 23 Nukleartechnik GmbH, sichts der großen Glasschmelzöfen wiederum sehr heiß. Westinghouse Reaktor GmbH, Mannheim Abkühlung brachte erst auf der Rückfahrt die Besichtigung eines Spezialunterneh mens für Druckbehälter: die Sektkellerei Schloss Wachenheim. Sowohl die Besichti gung der kühlen Keller als auch die anschließende kleine Sektprobe trugen maßgeblich dazu bei, dass trotz der großen Hitze im Bus die Laune bis zum Ende der Exkur sion blendend blieb. Wissenschaftlich-Technische Ingenieur beratung GmbH, Jülich Allen Sponsoren sei an dieser Stelle noch ein mal herzlich für ihr finanzielles Engagement für die Sache der Kernenergie gedankt. Transfer des Reaktormodells „Gundremmingen B“ nach Karlsruhe Nach dem erfolgreichen Abbau des Modells in Gundremmingen und Wiederaufbau in der ständigen Ausstellung „Sichere und um weltverträgliche Nutzung der Kernenergie“ im Forschungszentrum Karlsruhe – in der atw vom September 2002 wurde be reits ausführlich berichtet – hat die Modell baugruppe, bestehend aus 14 ehrenamtlich agierenden KTG-Mitgliedern, ihre Ar beit bereits voll aufgenommen. Schon die ersten Arbeitstage zeigten, dass die Repara turarbeiten zwar aufwändig, aber prinzi piell zu bewältigen sind. Die Modellbau gruppe geht davon aus, die Arbeiten bis Sommer 2003 erfolgreich abschließen zu können. Exkursion am 18. Juni 2002 zu SCHOTT nach Mainz Es war eine der heißesten Exkursionen – und das im wahrsten Sinne des Wortes – die wahrscheinlich je in der KTG veranstaltet wurden. Am heißesten Tag des Jahres fuhren die Exkursionsteilnehmer mit einem defek ten Bus, dessen Klimaanlage nicht funktio nierte und dafür die Heizung nicht abzuschal ten war, zu den SCHOTT Glaswerken. Die Führung durch das Werk war sehr ausführ lich und hochinteressant, insbesondere die Besichtigung der Produktionsstraße für Bildschirmröhren – und sie war natürlich ange Exkursion zur Emsland-Stärke GmbH und zum Braunkohletagebau Garzweiler Am 13. und 14. Juli 2002 veranstaltete die Ortsektion ihre diesjährige große Exkur sion. Wieder einmal ging es ins Emsland – diesmal zum größten deutschen Herstel ler von Stärke. Diese wird aus Kartoffeln ex trahiert, die im Umkreis von 150 km um das Werk angebaut werden. Wie eine sehr große Zuckerfabrik wirkt das Werk Emlich heim von außen – auch was dessen „Duft“ anbelangt. Die mehrstündige Führung zeig te allerdings dann die interessanten Beson derheiten der Stärkeherstellung auf. Nebenbei erfuhren die Exkursionsteilnehmer, wo überall in den Produkten des täglichen Le bens Stärke enthalten ist: von Lebensmit teln wie Gummibärchen und Pommes fri tes über Textilien bis zu Tapeten und Kunst stoffen. Der zweite Tag brachte wieder Superlativen. So hoch wie der Kölner Dom und schwerer als der Eiffelturm: der Bagger 288 im Tage bau Garzweiler I mit einer Tagesleistung von 240.000 Tonnen. Neben dem eigentlichen nur als gigantisch zu bezeichnenden Tagebau wurden in einer sehr kompetenten Führung die bereits erfolgten als auch geplanten Re kultivierungs- und Umsiedlungsmaßnahmen gezeigt. Die Exkursionsteilnehmer konn ten sich somit selbst ein Urteil darüber bilden, 24 inwieweit der politische Streit um Garzwei ler II berechtigt war oder nicht. Sektionen weitere Vorträge im Rahmen der KTGStammtische: Folgende Themen waren geboten: Exkursion zur Dillinger Hütte am 19. Dezember 2002 Relativ kurzfristig ergab sich Ende des Jahres noch die Möglichkeit, eine Exkursion zur Dillinger Hütte in das Saarland zu veranstal ten. Die Führung durch die aktive Stahlhütte mit Hochofen, Thomas- und Walzwerk am Vormittag war sehr spektakulär. Am Nachmittag schloss sich eine weitere Führung in der Region mit dem Thema „Das von der Dil linger Hütte geprägte Dillingen“ an. Alles in allem konnten die Teilnehmer am Abend wieder einmal auf einen gelungenen Exkur sionstag zurückblicken. Die relativ kurzfristige Anberaumung dieser Exkursion machte es jedoch notwendig, die Teilnehmer über das E-Mail-Schnellinfor mationssystem der Ortssektion zu akquirie ren, da eine Ankündigung in der atw nicht mehr rechtzeitig erscheinen konnte. Dies hat te somit den Nachteil, dass nicht alle Mitglie der der Ortssektion erreicht werden konnten. Deshalb wird angestrebt, die Veranstaltun gen der Ortssektion in Zukunft wieder so rechtzeitig zu planen, dass eine Vorankündi gung in der atw möglich sein wird. Trotzdem sei an dieser Stelle noch einmal an das E-Mail-Schnellinformationssystem der Orts sektion erinnert: zur Aufnahme können sich die Mitglieder beim Sprecher der Ortssekti on, Dr. Jürgen Goebelbecker, melden ([email protected]). Vortragsveranstaltungen Neben der traditionsgemäßen Vortragsrei he im Wintersemester 2001/2002, die der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) – Be zirksverein Karlsruhe, Arbeitskreis Ener gietechnik – in Zusammenarbeit mit der Ortssektion veranstaltete, gab es noch drei • • • Harmlos oder schlimm – Die Bedeutung des subjektiven Risikoempfindens Herr Dr. Rolf Krieg, KTG-Mitglied und langjähriger Mitarbeiter des Instituts für Reaktorsicherheit (IRS) im Forschungs zentrum Karlsruhe, stellte am 24. April 2002 einige interessante Überlegungen und Erkenntnisse vor, die er auch in sei nem Buch „Risiken der Technik“ (Raabe Verlag, 2001) veröffentlich hat. Einführung der Wasserstoffwirtschaft in Island – Zukunftsperspektiven und Be deutung Nach langer Zeit gab es am 23. Oktober 2002 einmal wieder einen Stammtisch in Stuttgart mit einem interessanten Vortrag von Herrn Sverrir Schopka, Geschäfts führer des Instituts für gewerbliche Was serwirtschaft und Luftreinhaltung Dienst leistung und Consulting GmbH (iwl). Die Firma FICHTNER stellte dazu freundli cherweise einen Raum in ihrer Kantine zur Verfügung und lud anschließend auch noch zu einem Imbiss ein. Der Beitrag des Forschungszentrums Karls ruhe zur europäischen Fusionsforschung Der neue Leiter des Programms „Kernfusi on“ im Forschungszentrum Karlsruhe, Dr. Günter Janeschitz, informierte am 4. De zember 2002 während eines Stammtisches im Gastdozentenhaus „Heinrich Hertz“ vor allem über den Stand des Projektes „ITER“ und die aktuellen Beiträge des Forschungszentrums hierzu. Sein Vortrag machte deut lich, dass die Fusionsforschung derzeit eine beträchtliche Dynamik besitzt, die hoffentlich in den nächsten Jahren nicht sukzessive den allgemeinen Sparzwängen geopfert wird. Dieser Stammtisch war übrigens eine gemeinsame Veranstaltung mit der Fachgruppe Kernfusion. Dr. Jürgen Goebelbecker Sektionen München 25 • • • • • Fachgruppe Nutzen der Kerntechnik Dipl.-Ing. Martina Scheuerer Im Jahr 2002 organisierte die Ortssektion München die folgenden Vortragsveranstaltungen: • Fachgruppe Thermodynamik Bilder der zukünftigen, globalen Energie wirtschaft, Dr. Thomas Hamacher, MaxPlanck-Institut für Plasmaphysik Norddeutschland Kundennutzen im Kraftwerksgeschäft, Prof. Dr. Klaus Riedle, Siemens AG, Ener gieerzeugung 1. Einsatz und Nutzen von CFD in der Ener gieerzeugung, Dr.-Ing. Georg Scheuerer, AEA Technology GmbH CERN – Large Hadron Collider, Einfüh rung und Überblick, Dipl.-Ing. ETH Mar cel Gyr, CERN Die Veranstaltungen fanden in den Räumen der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktor sicherheit in Garching am Gelände der TU München statt. Die Gestaltung der Vor träge als Einzelveranstaltungen und als Vortragsnachmittag mit mehreren Vorträgen in klusive Einladung zu einem Imbiss fanden relativ geringes Interesse. Es waren durch schnittlich nur 10 Teilnehmer anwesend. Deshalb ist es fraglich, ob sich der Aufwand lohnt, weiterhin KTG-Vorträge zu organi sieren. Ein Aufruf an alle Mitglieder der Ortssektion München, uns Vorschläge zu machen oder Veranstaltungszeit und Ort zu kritisieren blieb bis jetzt ohne Resonanz. Es war auch nicht möglich, eine vollständige E-Mail-Liste aller Mitglieder der Ortssekti on München zu erstellen. Bis jetzt haben sich nur 20 Mitglieder der Ortssektion Mün chen eingetragen. Energietour 2002 In der Zeit vom 12. bis 20. Mai fand zum sechsten Mal die Energie-Tour statt. Rund 1.400 Mitarbeiter der Energiewirtschaft sowie der Zulieferindustrie ließen sie wieder zu einem großen Erfolg werden. Treffpunkt war diesmal für alle München, von wo aus die Route über das Kernkraftwerk Gundremmingen nach Stuttgart führte. Zu Beginn der Tour fand auf dem Münchener Odeonsplatz eine Fahrraddemonstration statt, um für den Erhalt der Arbeitsplätze auf dem heimischen Energiemarkt einzutreten. Die Energie-Tour fand wieder großen Zu spruch aus allen Teilen und Energiebranchen des Landes. Zur Unterstützung dieser Aktion war die Mit wirkung der Region Nord unter intensiver Beteiligung der Mitarbeiter aus den Kern kraftwerken sicherlich sehr hilfreich. Die Re sonanz in der Außenwirkung war erfolg reich. Auch die Innenwirkung für die Mitwir kenden ist überaus positiv zu bewerten. Die Mitglieder des Vorstands der Ortssektion sind weiterhin in folgenden Gremien der KTG aktiv: 2. • Die Sektion Nord wurde zu der Vortragsver anstaltung „Klimawandel und der gesell schaftliche Umgang damit“ von Herrn Prof. von Storch/GKSS eingeladen, welche • Auswahlausschuss für die JAHRESTA GUNG KERNTECHNIK Fachgruppe Kernfusion Vortragsveranstaltungen / Informationen 26 Sektionen am 21. November im Informationszentrum des Kernkraftwerkes Krümmel stattfand. Der Versand von Zusatzinformationen (z. B. Konzernzeitungen) hat sich in der Ver gangenheit sehr bewährt und soll fortgesetzt werden. Dipl.-Ing. Peter Gerdes würde sich das so anhören: „Wir machen unser Zeug!“ Das heißt, wir pflegen einen regelmäßigen wissenschaftlich-technischen Gedanken austausch und stehen einer interessierten Öf fentlichkeit mit sachkundigen Informationen zum Thema Kernenergie zur Verfügung. In 2002 hat der Sektionsvorstand (erweitert durch Herrn Dr. Weidenauer) 5 Vortragsveranstaltungen und 2 Exkursionen wie folgt anbieten können: 21.01.2002 Vortrag über „PV - Solarstromindustrie“ – Referent: Dr. Wilfried Hoffmann Rheinland Die Ortssektion Rheinland der KTG hat im Jahr 2002 bei ihren Aktivitäten aus unter schiedlichen Gründen eine (hoffentlich) schöpferische Pause eingelegt. Es fanden außer der Teilnahme bzw. Mitarbeit bei Jah restagung, Fachgruppen, diversen Aus schuss-Sitzungen usw., was auch schon ei nen nicht unerheblichen Einsatz verlangte, keine berichtenswerten Veranstaltungen statt. Im Laufe des Jahres 2003 werden er hebliche Veränderungen bei der Zusammen setzung des Ortssektionsvorstandes erforder lich, die nicht ohne die Bereitschaft der KTG-Mitglieder zur aktiven Mitarbeit vorgenommen werden können. Dr. Gerd Haag 25.02.2002 Vortrag über „Abrüstung von Massenver nichtungswaffen“ – Referent: Prof. Dr. Wolfgang Stoll 15.04.2002 Vortrag und Besichtigung „Rückbau VAK“ – Referent und Führer: Herr Walter Hackel 07.-10.06.2002 Jahresexkursion zum „Zwilag-Würenlingen“ und zum „FZK-Karlsruhe“ verbunden durch ein „Elsaß-Wochenende“ 23.09.2002 Vortrag über „Uran-Materialbilanzen“ – Referent: Dr. Heinrich Graul 28.10.2002 Halbtagsexkursion zum „DKFZ-Heidelberg“ Vortrag über „Konsequenzen für Biblis aus dem neuen AtG“ – Referent: Dr. Hartmut Lauer Rhein/Main Auch (oder erst recht) in Zeiten, die „einem“ nicht so gewogen scheinen (oder sind), gilt es, die Zuversicht nicht zu verlieren und erhobe nen Hauptes anderen, besseren Zeiten entge genzuschreiten. Unsere rot-grüne Regierung wurde in 2002 wiedergewählt; der Kernener gieausstieg wird politisch weitergeführt – aber! – auch wir in der Ortsektion bleiben un seren Zielen treu. In aktuellen Sportlerkreisen Hinter diesen „Leistungen“ stecken enga gierte Sektions-Vorstandsmitglieder, ein treuer Stamm von interessierten Teilnehmern und Zuhörern, die unsere Veranstaltungen stets aktiv mit Fragen und Diskussionen be reichern, aber auch immer wieder neue, gern gesehene Gäste außerhalb der KTG. Nicht zuletzt möchten wir hiermit den lokal ansässigen Niederlassungen der AREVAGruppe, der RWE-Gruppe und der SIEMENS Sektionen für ihre Unterstützung unserer „KTG- Tages arbeit“ ganz herzlich danken. Am Ende bleibt mir nur noch festzustellen, dass wir „unser Zeug“ auch in 2003 „ma chen“ werden – wie gehabt! Dipl.-Min. Frank Klosendorf Rhein/Ruhr Die Ortssektion Rhein-Ruhr hat in 2002 zwei Sitzungen des Ortssektions-Vorstandes, zwei Vortragsveranstaltungen und eine Mitglieder versammlung durchgeführt. Auf der Mitgliederversammlung wurde u.a. der Ortsvorstand neu gewählt. Die Herren Dr. Munz und Dipl.-Ing. Stumpf, die jahre lang dem Vorstand angehörten, haben wegen ihrer Pensionierung auf eine weitere Kandi datur verzichtet. Beiden Herren sei an dieser Stelle herzlichst für ihre konstruktive und er folgreiche Arbeit gedankt. An ihre Stelle wurden Herr Dr. Sowa, GF der GNB, und Herr Dipl.Wirtsch.-Ing. von Hee sen, STEAG, neu in den Ortsvorstand ge wählt. Herr Dr. Petersen und Herr Dipl.-Ing. Hottenrott, beide RWE Power, wurden wie dergewählt. Der Schwerpunkt der Vortragsveranstaltun gen lag in 2002 auf dem Thema „Kerntechni sche Sicherheit“. Wegen der großen Publizi tät und den vielen z. T. polarisierenden Meinungsäußerungen im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme des tschechischen Kern kraftwerkes Temelin, wurde ein Vortrag dem Thema „Wie sicher ist Temelin?“ gewidmet. Herr Dr. Ing. Zabka, GRS, hat in seinem Re ferat das Thema entsprechend tief und breit strukturiert angesprochen. Er hat die Meinung verschiedenster in- und ausländischer Sicherheitsgremien und die der Europäischen Union dargelegt, so dass die 27 Einstufung von Temelin gegenüber anderen Reaktorauslegungen und die Gründe für eine Inbetriebnahme von Temelin deutlich wurden. Die rege Diskussion bekundete das große Interesse an dem interessanten Vortrag. Der 2. Vortrag zur kerntechnischen Sicherheit wurde von Herrn Dipl.-Ing. Staude, RWE Po wer, zum Thema „Sicherheitstechnische Vorsorge und Kostenmanagement im Wider spruch?“ gehalten. Dabei wurde anschaulich belegt, dass es hier keinen Widerspruch gibt, sondern das ein gutes Kostenmanagement durchaus im Einklang mit dem Erhalt und der Steigerung des Sicherheitsstatus stehen kann. Auf Wunsch von Mitgliedern der Ortssektion wurde das Thema „Ist die Zukunft des kern technischen Nachwuchses gesichert?“ be sprochen. Herrn Dipl.-Ing. Mertens, KKW Gundremmingen, gelang es, den Zuhörern ein klares Bild zu vermitteln. Dabei konnte er als Sprecher der „Jungen Generation der KTG“ aus seinem praktischen Erfahrungs schatz schöpfen. Als Resümee kann festge halten werden, dass trotz schwierigen politi schen Umfeldes, der kerntechnische Nachwuchs im Bereich des Kraftwerkbetriebes gesichert werden kann und in den KKW durch zusätzliche Ausbildung und Trainee programme das erforderliche „Know How“ sichergestellt ist. Schwieriger sieht es bei der Nachwuchssicherung bei der Reaktorindus trie, Service-Firmen sowie bei Gutachtern etc. aus. Eine begründete Hoffnung auf neu en Schwung könnte hier die Bestellung eines neuen Reaktors für Finnland in 2003 geben. Die Mitgliederversammlung sowie die Vor träge waren mit 30-40 Teilnehmern gut be sucht. Der wissenschaftlich-technische Ge dankenaustausch zwischen den Mitgliedern der Ortssektion Rhein-Ruhr wurde gefördert und persönliche Kontakte gefestigt. Ein Dank gilt an dieser Stelle nochmals allen Referenten sowie den Mitgliedern der Orts sektion, die sich aktiv eingebracht haben. Dipl.-Ing. Gerhard Hottenrott 28 Sachsen Das Jahr 2002 verlief etwas verhaltener als das vorhergehende Jahr mit den Aktivitäten am Rande der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK in Dresden. Die Bemühungen um den eigenen Internet-Auftritt wurden ver stärkt. Die Ortssektion hat seit Januar 2002 ihre eigene Web-Site: www.ktg-sachsen.de. Neben Veranstaltungsankündigungen und Exkursionsberichten wurde eine Rubrik „Ar gumente“ eingerichtet, in der Beiträge zu fin den sind, die sich zum Beispiel mit der wenig wirksamen CO2-Minderungspolitik der rotgrünen Bundesregierung oder dem politisch dominierten Papier über die Nachhaltigkeit der Kernenergie des BMU auseinanderset zen. Wir werden diese Aktivitäten fortsetzen. Die wichtigste Veranstaltung der Ortssektion des Jahres 2002 war die Exkursion. Am 10. und 11. Oktober ging es mit 19 Teilnehmern nach Kahl und Karlstein am Main. In Kahl wurde das Rückbauprojekt „Versuchsatom kraftwerk Kahl“ besichtigt, übrigens das ein zige, das sich „Atom“-kraftwerk nennen darf. Am zweiten Tag wurde die Betriebsstät te der Framatome ANP in Karlstein mit der Komponentenfertigung für Brennelemente und den Großversuchsständen für Kompo nenten- und Systemtests besucht. Am Rande gab es die historische Stadt Seligenstadt mit ihrer traumhaften Altstadt und ihren wunderschönen Fachwerkhäusern zu sehen – und natürlich ein geselliges Zusammensein in ei nem Restaurant direkt am Main. Daneben wurden mehrere Veranstaltungen in Rossendorf durchgeführt, die stets von etwa 20 Mitgliedern besucht wurden. Im März sprach Herr Dieter Herrmann von Fichtner, Stuttgart zum Thema „Langfristige Wechsel wirkungen von Technikentwicklung und Energieversorgung“. Im Juni stand der Vor trag von Herrn Helwig, Direktor des Vereins für Kernverfahrenstechnik und Analytik Ros sendorf (VKTA) mit dem Titel „Stand von Sektionen Rückbauvorhaben im VKTA“ auf dem Pro gramm. Dazu wurden Videos über die fern hantierte Entsorgung des Zwischenlagers für feste, radioaktive Sonderabfälle in Rossendorf und die Überführung der bestrahlten Brenn elemente des Rossendorfer Forschungsreaktors in CASTOR MTR2-Behälter gezeigt. Anschließend ging es zur Besichtigung der Lan dessammelstelle des Freistaates Sachsen / Thüringen, die vom VKTA betrieben wird. Und zum Jahresabschluss fand eine Besichti gung der neuen Thermohydraulik-Versuchs anlage TOPFLOW des Forschungszentrums Rossendorf statt, gefolgt von einem Vortrag von Herrn Horst-Michael Prasser mit dem he rausfordernden Titel „Sechs Vorurteile gegen die Kernenergie“ – begleitet mit Kaffee und Dresdner Christstollen. Dr. Horst-Michael Prasser Junge Generation Am 14. Mai 2002 fand am Rande der JAH RESTAGUNG KERNTECHNIK die 7. Mit gliederversammlung der Jungen Generation in der KTG statt. Dort stellte sich ein Wahl vorstand, der sich hälftig aus erfahrenen und neuen Mitgliedern zusammensetzt, zur Wahl. Nachdem über das Wahlverfahren ein gangs entschieden und die Amtszeit auf 2 Jahre festgesetzt wurde, formierte sich fol gender Vorstand nach einstimmiger Wahl: • • • • • • Christoph Mertens (Sprecher / Mitglied im Bundesvorstand), Dr. Tim Büscher (stellv. Sprecher) Dr. Petra-Britt Hoffmann (Kasse) Dr. Thomas Schöße (Beisitz) Uta Naumann (Beisitz) Cora Fischer (Beisitz) Sektionen Ergänzend übernahm wieder Yvonne Broy die Verantwortung für die Planung und Orga nisation der Tagungen für die Junge Genera tion und die Kontaktpflege zum Young Ge neration Network (YGN) der European Nu clear Society (ENS). Yvonne Broy ist darü ber hinaus Nachwuchsbeauftragte im Bun desvorstand KTG. Das Motto „Kommunikativ – Integrativ – Fachlich kompetent“ diente auch im ver gangenen Jahr als Leitgedanke, unter dem die Junge Generation ihre Tätigkeiten in den Be reichen Öffentlichkeitsarbeit, Nachwuchsar beit, Know-how-Transfer und Kontaktpflege in einem Netzwerk junger Kerntechniker fortsetzte. Wesentlich intensiviert wurde da bei die Zusammenarbeit mit Gymnasien, wo bei die deutlich gestiegene Aufgeschlossen heit junger Menschen im Unterschied zur technikfeindlichen Haltung früherer Schü lergenerationen besonders positiv auffiel. Nachfolgend ein Überblick der Aktivitäten in 2002: 29 • • • • 3. • 1. • • • • 2. • Kommunikation Mitarbeit im Informationsausschuss der KTG. Pflege aktueller E-Maillisten als schnelles Informationssystem. Energietour 2002, Teilnahme von Mit gliedern der Jungen Generation und Bei trag zur finanziellen Entlastung junger, studentischer Erstteilnehmer. • Beiträge zu Aktionärshauptversammlung von HEW. Integration Aufbau eines Kontaktnetzwerkes junger Kerntechniker an allen KerntechnikStandorten. • Durchführung von Stammtischen in ver schiedenen Ortssektionen. Teilnahme an der ENC in Lille (Frank reich) mit fünf Mitgliedern der deutschen Jungen Generation. Mitwirken der deut schen Repräsentanten an der konferenz begleitenden Sitzung des ENS YGN und Präsenz auf dem Messestand des YGN (Internet Cafe). Vortrag auf der NUSIM 2002 in Dresden und gemeinsamer Abend am Rande der NUSIM für die Teilnehmer aus der Tschechischen Republik und der Slowa kei zusammen mit der deutschen Jungen Generation. Teilnahme am International Youth Nuclear Congress 2002 in Tejong (Korea) in Form eingereichter Papers und eines deutschen Teilnehmers im International Committee. Fachliche Kompetenz Ausschreibung eines Wettbewerbs zur Förderung von Exkursionen zu kerntech nischen Anlagen im Rahmen der Ausbil dung an deutschen Universitäten und Fachhochschulen. Förderung von insge samt fünf Lehrstühlen, die besonderes Augenmerk auf die Einbindung junger Studenten legten, die sich noch vor der Entscheidung für eine Fach-/ Vertiefungs richtung befanden. Ebenfalls wurde die geplante Einbindung von Schülern in Ex kursionen hervorgehoben bewertet. Planung und Durchführung von zwei Ta gungen für die Junge Generation in der Kerntechnik an den Standorten Philipps burg (Thema „Berufliche Perspektiven in der Kerntechnik?!“) mit 70 Teilnehmern und in Gronau (Thema „Spitzentechnologie am Scheideweg?!“) mit 42 Teilnehmern. Fortführung einer aktuellen Liste kern technischer Lehrstühle und verwandter Disziplinen. 30 • • Sektionen / Fachgruppen Vorträge für Oberstufenschüler an Gym nasien über Grundlagen energiewirt schaftlicher und kerntechnischer Aspekte. Mitarbeit in den Auswahlausschüssen zur JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK so wie Sitzungsleitung, Vorträge und Grußwort der Jungen Generation während der Plenarsitzung der JTK. Besonders erfreulich aus Sicht der Jungen Generation sind die sehr hohen Teilnehmerzahlen bei den Tagungen der Jungen Genera tion, die in den letzten drei Jahren regelmäßig in Summe jeweils die „magische Größe“ von 100 überschritten haben. Dies unterstreicht gleichermaßen die Notwendigkeit wie auch die Anerkennung einer Veranstaltung, die sich gezielt an Berufseinsteiger und Studen ten richtet. Ebenfalls konnte die ausgelobte Unterstützung von Exkursionen zu kerntech nischen Anlagen erneut eine sehr positive Resonanz mit bis zu 137 geförderten Teil nehmern erzielen. Die Durchführung dieser Maßnahmen wäre ohne die großzügigen Zu wendungen der Fachgruppe Brennelemente und der Ortssektion Karlsruhe – Mannheim – Stuttgart nicht möglich gewesen. Die Junge Generation bedankt sich deshalb herzlich für deren besondere finanzielle Unterstützung. Der Vorstand der Gruppe Junge Generation bedankt sich insbesondere auch bei allen en gagierten Mitgliedern der Projektteams, die in dieser Tätigkeitsübersicht nicht nament lich erwähnt wurden, für ihre tatkräftige Un terstützung. Diese Arbeit soll auch im Jahr 2003 mit Vor trägen an Gymnasien, Einladungen von Ober stufenschülern in nahe gelegene Infozentren der Standorte und mit dem Kernenergie-Cam pus während der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK fortgesetzt werden. Einen weite ren Arbeitsschwerpunkt wird in diesem Jahr der vermehrte Zusammenschluss junger Kerntechniker in einem nationalen Netzwerk darstellen, wodurch gleichermaßen eine ge steigerte Integration und die Werbung neuer Mitglieder gelingen soll. Aktuelle Informatio nen zu den Aktivitäten der Jungen Generation sowie Kontaktadressen finden sich auf den In ternet-Seiten der KTG (http://www.ktg.org/sek/jun_de.html). Christoph Mertens ____________________________ FACHGRUPPEN Betrieb kerntechnischer Anlagen Die Aktivitäten der Fachgruppe Betrieb in 2002 konzentrierten sich vor allem auf die Vorbereitung und Durchführung von Fach sitzungen und Seminaren darunter 2 Fachsit zungen anlässlich der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK 2002 in Stuttgart, eine Fachsitzung auf der JAHRESTAGUNG 2003 in Berlin und eine gemeinsame Fachta gung mit der Fachgruppe „Reaktorphysik und Berechnungsmethoden“ im Forschungs zentrum Rossendorf im Februar 2003. Dabei ist es Ziel der Fachgruppe, einen Bei trag zu aktuellen den Betrieb der Kernkraft werke tangierenden Themen zu leisten und Brücken zu schlagen zwischen den Theoretikern und den Praktikern in den Be trieben. Die Fachsitzungen in Stuttgart erfreuten sich eines guten Zuspruchs, künftig werden wir uns aber wieder nur auf die Organisation ei ner Fachsitzung auf der Jahrestagung kon zentrieren, die Organisation einer zweiten Fachsitzung in 2002 war durch besondere Umstände ein Ausnahmefall. Fachgruppen Mit der Thematik „Sicherheitsmanagement“ wurde für die Jahrestagung 2003 in Berlin ein derzeit sehr aktuelles Thema aufgegriffen. In der Fachsitzung werden aktuelle nationale Ent wicklungen präsentiert aber auch der Blick winkel auf andere Nuklearorganisationen und auf andere Industriezweige, die mit gleicharti gen Fragestellungen konfrontiert sind, ausge weitet. So werden u.a. Referenten aus dem Partnerland der Jahrestagung 2003 England und der Lufthansa Einblick in ihre Konzepte zum Sicherheitsmanagement ermöglichen. Mit der Fachtagung „Neuere Entwicklungen bei Kernüberwachung, Betriebsüberwa chung und Berechnungsmethoden und Brennelementhandhabung“ in Rossendorf soll vor allem der Wissenstransfer zwischen den verschiedenen in dieser Thematik invol vierten Spezialisten unterstützt werden. In teressant wird, ob diese Form der fachgrup penübergreifenden Fachtagungen durch ent sprechendes Interesse honoriert wird. Allen, die uns bei der Vorbereitung und Durch führung dieser Veranstaltungen unterstützt haben, sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Für die Wahlen zum Bundesvorstand der KTG in 2003 wurde Herr Dipl. Ing. Siegfried Seifert, Kraftwerksleiter der Anlagen KKI als Kandidat der Fachgruppe nominiert. Die Fachgruppe begrüßt es, dass die KTG das Thema „know how-Erhalt“ aktiv angenom men hat und eine Reihe von Aktivitäten zur Nachwuchssicherung eingeleitet wurden. Die Fachgruppe wird diese Aktivitäten weiterhin so gut als möglich unterstützen. Die Mitglie der der Fachgruppe sind deshalb aufgerufen bei jungen Menschen das erkennbar wieder zunehmende Interesse an der Nukleartechnik im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu fördern z.B. durch die Ermöglichung von Anlagenbe sichtigungen, Vortragstätigkeiten an Schulen und Hochschulern etc. Nichts wirkt nachhalti ger als der Eindruck „vor Ort“ und dies sollte so gut wie möglich unterstützt werden. Dipl.-Ing. Eberhard Grauf 31 Brennelemente und Kernbauteile Die Planungen für eine Exkursion zur Wie deraufarbeitungsanlage in Sellafield – ver bunden mit einem Besuch in der neuen MOX-Brennelementfertigungsfabrik – wur den fortgesetzt. Hierzu gab es erste Kontakte mit BNFL-Vertretern. Der Vorstand der Fachgruppe untersucht z. Zt. die Möglichkei ten für eine kostengünstige Anreise und Un terbringung. Die wesentliche Arbeit lag in der Vorberei tung der TopFuel-Konferenz, die vom 16. bis 19. März 2003 in Würzburg stattfindet. Die Tagung unter dem Motto „Nuclear Fuel for Today and Tomorrow“ ist eine gemeinsame Veranstaltung der ENS, ANS und AESJ, die im zweijährigen Wechsel in den verschiede nen Mitgliedsländern organisiert wird. Da das Programm der TopFuel einen aktuellen Überblick zur Brennelementtechnik bietet, wurde für die JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK 2003 entschieden, keine Fachsit zung „Brennelemente und Kernbauteile“ zu organisieren. Der in 2002 geplante Fachtag zum Thema „Optimierung der Wirtschaftlichkeit der Stromerzeugung aus Kernkraftwerken“ muss te ebenfalls infolge der TopFuel-Veranstal tung zurückgestellt werden. Da dieses Thema jedoch weiterhin aktuell ist und die bisherigen Veranstaltungen der Fachgruppe immer sehr gut besucht waren, wird die Möglichkeit einer Veranstaltung weiter untersucht. Die Fachgruppe „Brennelemente und Kern bauteile“ hat auch in 2002 – wie im Vorjahr – die Initiative der „Jungen Generation“ der KTG zur Bezuschussung von studentischen Exkursionen finanziell unterstützt. Durch diese Aktion sollen möglichst viele Studen ten von Hochschulinstituten aus verschiede nen Teilen der Bundesrepublik für unser Fachgebiet interessiert werden. 32 Fachgruppen Neben den Veranstaltungen, die für 2003 und 2004 organisiert werden sollen, steht in 2004 eine Neuwahl für den Vorstand der Fach gruppe an. Die Mitglieder der Fachgruppe werden gebeten, Vorschläge für Kandidaten bis Mitte des Jahres 2003 an den bisherigen Vorstand einzureichen. Dipl.-Ing. Andreas Hüttmann Chemie und Entsorgung Nach einer Dauer von knapp zwanzig Jahren wurde das Planfeststellungsverfahren für das geplante Endlager Konrad beendet. Am 5. Juni 2002 erhielt der Antragsteller Bundes amt für Strahlenschutz (BfS) den Planfeststel lungsbeschluss von der zuständigen Geneh migungsbehörde, dem Niedersächsischen Umweltministerium. Darin wird das einlager bare Abfallgebindevolumen von radioaktiven Abfällen mit vernachlässigbarer Wärmepro duktion auf ca. 300.000 m3 festgelegt. Trotz des positiven Planfeststellungsbeschlusses kann jedoch noch nicht mit dem Ausbau der Schachtanlage Konrad zum Endlager begon nen werden, da das BfS bereits im Juli 2000 den Antrag auf Sofortvollzug zurückgezogen hatte. Das bedeutet, dass nunmehr zuerst der Ausgang der Gerichtsverfahren abgewartet werden muss, die gegen den Planfeststel lungsbeschluss angetrengt wurden. Im Erkundungsbergwerk Gorleben ist wei terhin das Moratorium wirksam; im Endlager Morsleben laufen die Planungen für dessen Stilllegung. Am 17. Dezember 2002 überreichte der „Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd)“ dem Bundes umweltminister seinen Abschlussbericht. Man darf gespannt sein, wie das Verfahren weiterläuft. Als diesjähriger Höhepunkt der Arbeiten der Fachgruppe „Chemie und Entsorgung“ kann eindeutig ein Seminar bezeichnet werden, welches der Vorstand unter dem Titel „Gor leben – und wie weiter?“ am 5. und 6. Sep tember 2002 für die Fachgruppen-Mitglieder veranstaltete. Leider war es nur ca. 30 Mit gliedern möglich, daran teilzunehmen. Am 5.9. wurden in Lüchow zwei Vorträge gehal ten, die ausführlich diskutiert wurden. Am 6.9. hatten die FG-Mitglieder die Gelegen heit, das Erkundungsbergwerk Gorleben zu befahren oder die Anlagen der BLG (Brenn element-Zwischenlager und Pilot-Konditio nierungsanlage) zu besichtigen. Verbunden wurden die beiden Seminarteile durch ein ge meinsames Abendessen. Alle Teilnehmer zeigten sich von dem Seminar sehr angetan. Wegen der nach wie vor großen Aktualität von Entsorgung und Stillegung konnte die Fachgruppe auf der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK 2002 in Stuttgart gemein sam mit der Fachgruppe „Stilllegung“ erneut eine Fachsitzung veranstalten, auf der am 15. Mai sechs Themen zur Entsorgung und Stilllegung vorgetragen und intensiv disku tiert wurden. Auch für die JAHRESTA GUNG KERNTECHNIK 2003 in Berlin wird wieder eine gemeinsame Fachsitzung vorbereitet. Für die Vorbereitung des internationalen Se minars „Radioactive Waste Products“, wel ches das Forschungszentrum Jülich vom 22. bis 26. September in Würzburg veranstaltete, stellte der Fachgruppen-Vorstand die vier Mitglieder des „Programme Advisory Committee“. Die Amtszeit des derzeitigen Vorstandes läuft im Mai 2003 ab. Außerdem wird es ei nige altersbedingte Veränderungen geben. Aus diesem Grund wird es erforderlich werden, anlässlich der nächsten JAHRESTA GUNG KERNTECHNIK im Mai 2003 in Berlin einen neuen Fachgruppen-Vorstand zu wählen. Zu der erforderlichen Mitglie derversammlung der Fachgruppe wird sepa rat eingeladen werden. Prof. Dr. Klaus Kühn Fachgruppen Energiesysteme / Energiewirtschaft Die Arbeit der Fachgruppe „Energiesyste me / Energiewirtschaft“ war wiederum stark durch die Unsicherheiten geprägt, die in Be zug auf die Zukunft der Kernenergie welt weit und speziell in Deutschland bestehen. Zwar gibt es, wie z. B. mit der Entscheidung Finnlands für einen fünften KKW-Block, durchaus ermutigende Anzeichen für eine Wiederbelebung der Kernenergienutzung in Europa, aber von einem deutlich erkenn- und belastbaren Trend kann noch keine Rede sein. Im Vorstand wurde deshalb weiter um die Frage gerungen, ob nicht die argumentati ve Auseinandersetzung mit den Kernenergie gegnern verstärkt werden muss, oder ob das alles nichts bringt, und eine vorausschauende Beschäftigung mit den Anforderungen an die Kernenergie für den Fall ihrer künftig breiten Nutzung letztlich wichtiger ist. Eindeutige Antworten konnten nicht gefunden werden. Unbeschadet dessen ist es im Berichtszeit raum aber gelungen, bei zwei gut besuchten Vortragsveranstaltungen „Zum langfristigen Zusammenhang von Technikentwicklung und Energieversorgung“ in den Regionalsek tionen Sachsen sowie Erlangen/Nürnberg entsprechende Probleme mit einem größeren Kreis von Interessenten zu diskutieren. In einem wichtigen Punkt war der Meinungs bildungsprozess im Vorstand erfolgreich. Übereinstimmend wurde erkannt, dass die internationalen Aktivitäten der Grundlagen forschung zu „Partitioning und Transmutati on“ in ihrer gegenwärtigen Entwicklungs phase ein für die Fachgruppe „Energiesyste me / Energiewirtschaft“ wichtiges Thema darstellen. Es wurde deshalb beschlossen, sich dessen verstärkt anzunehmen. In diesem Zusammenhang konnten die Herren Prof. Phlippen, Bodewig und Tittelbach vom For schungszentrum Jülich für eine diesbezügli che Mitarbeit im Vorstand der Fachgruppe gewonnen werden. Als zunächst wichtigstes Ziel wurde formuliert, das Sachwissen über 33 den Arbeitsgegenstand innerhalb der KTG zu verbreitern und damit zu dessen sachgerech ter Einordnung und Bewertung für die lang fristige Nutzung der Kernenergie beizutra gen. In diesem Zusammenhang wurde die Idee einer Fachsitzung „Transmutation“ für die Jahrestagung 2003 geboren. Allerdings gelang es zunächst nicht, sich damit im Pro grammausschuss durchzusetzen. Es wurde aber beschlossen, das Bemühen um eine sol che Fachsitzung in den Folgejahren fortzu setzen und zu verstärken. Auf kürzere Sicht ist beabsichtigt, einen Workshop zum Thema zu organisieren. Außerdem wird noch diskutiert, eine Art „Brainstorming-Workshop“ zur Bewertung der Kernenergie im Kontext mit anderen technischen Optionen der Energieversor gung und rationellen Energieverwendung durchzuführen. Dabei soll die breite und of fene Diskussion durch einige Schwerpunkt referate zu verschiedenen Themen angeregt werden. Ein wesentlicher Gesichtspunkt des Workshops soll die ethische Akzeptabilität möglicher Lösungsansätze sein. Ein Termin für diesen Workshop ist noch zu suchen. Dr. Dieter Herrmann Kernfusion Im Jahre 2002 konnten wir in der Fachgruppe drei Neumitglieder begrüßen. Dies ist insbe sondere deshalb erfreulich, weil wir einen wachsenden Anteil an Mitgliedern haben, die nicht mehr im aktiven Berufsleben stehen. Ein Zuwachs an aktiven Mitgliedern ist hier von Vorteil für die gesamte Gruppe. Während der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK im Mai 2002 konnte sich die Fachgruppe mit insgesamt 8 Vorträgen präsentieren. Die hohe Qualität der Präsenta tionen wurde von den durchschnittlich 20 - 30 34 Fachgruppen Besuchern positiv aufgenommen. Für die nächste Jahrestagung im Mai 2003 lagen bis zum Jahreswechsel bereits 11 Anmeldungen vor, was eine erfreuliche Steigerung der Zahl der Vorträge aus unserer Fachgruppe bedeutet. Ein Höhepunkt im Jahresverlauf war die Ex kursion vom 17.-18. Oktober 2002 nach Zeitz. Ziel der Veranstaltung war eine Werksbesichtigung der Firma Babcock Noell Magnettechnik GmbH. Dort konnten Einbli cke in den Zusammenbau der nichtplanaren Spulen für das Fusionsexperiment Wendelstein 7-X sowie die Fertigung der 15m Dipole für den Teilchenbeschleuniger LHC gewon nen werden. Einen angemessenen Rahmen fand die Exkursion durch einen Vortrag von Herrn Dr. Lutz Wegener vom IPP, Greifs wald, über das Spulensystem und den Zu sammenbau von Wendelstein 7-X sowie von Herrn Peter Lublow, Babcock Noell Nuclear, über die Dipol-Fertigung für LHC. Im Vorfeld der Veranstaltung hatte sich der Fachgruppenvorstand am Rande der Jahres tagung 2002 in Stuttgart zu einer erweiterten Vorstandssitzung getroffen, um den Ablauf der Exkursion festzulegen sowie verschiede ne anstehende Fragen zu diskutieren. Hier hat sich Herr Penzhorn freundlicherweise bereit erklärt, künftig für die Aktualisierung unse res Internetauftrittes auf der KTG-Homepage zu sorgen. Im Dezember 2002 konnte noch ein Stamm tisch im Heinrich Hertz-Haus in Karlsruhe gemeinsam mit der Ortssektion K-M-S orga nisiert werden. Herr Dr. Günter Janeschitz präsentierte einen höchst interessanten Vor trag über den FZK-Beitrag zur Fusion und über die Rolle der Assoziationen beim Bau von ITER. Herr Dr. Werner Gulden gab einen kurzweiligen Überblick zum aktuellen Stand des ITER-Projekts. Für das Jahr 2003 wünsche ich mir, dass sich die positiven Entwicklungen in der Fach gruppe fortsetzen. Dipl.-Phys. Michael Gehring Nutzen der Kerntechnik Generell gelten heute als Motto: 1. Im Vordergrund steht eine realistische Ener giepolitik. Kernenergie ist ein Teil davon. 2. „Sie müssen die Kernenergie nicht lieben, aber akzeptieren, dass es ohne sie nicht geht.“ (Minister Müller, Baden-Württemberg) 3. Kernenergie und Kohle können durch Wind nicht ersetzt werden. Organisatorisches: Es musste ein neuer Sprecher gewählt werden, weil der bisherige Sprecher, Herr Le witz, wegen starker beruflicher und persönli cher Beanspruchung diese Funktion nicht mehr wahrnehmen konnte. Die Wahl ergab Folgendes: Neuer Sprecher der Fachgruppe: Dr. Ludwig Lindner. Stellv. Sprecher: Dipl.-Ing. Eckehard Göring. Dr. Lindner dankte Herrn Lewitz für die ge leistete Arbeit. Tagungen der Fachgruppe: Die 7. Tagung der Fachgruppe fand am 18./19.3.2002 in Karlsruhe mit 34 Teilneh mern mit Diskussionsthemen zur Öffentlich keitsarbeit und Besichtigung der PrototypVerglasungsanlage im Forschungszentrum Karlsruhe statt. Die 8. Tagung der Fachgruppe fand am 27./28.10.2002 in Berlin mit 20 Teilnehmern mit Diskussionsthemen zur Öffentlichkeits arbeit nach der Bundestagswahl statt. Zum Programm gehörte auch die Besichtigung der Fachgruppen Synchrotonstrahlungsanlage Bessy II in Ber lin-Adlershof. Über diese Tagungen wurde in der atw berich tet, die Mitglieder wurden über die Ergebnisse per e-mail, Fax oder Brief informiert. Die nächste Fachgruppentagung findet am 18./19.5.2003 wiederum in Berlin vor der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK statt. Mitglieder: Die Zahl der Mitglieder der Fachgruppe be trägt 146 (Stand 12.11.02). Von einigen Neu zugängen der KTG konnte mit entsprechendem Anschreiben (durch Dipl.-Ing. D. Schneider) auch die Mitgliedschaft in der Fachgruppe „Nutzen der Kerntechnik“ erreicht werden. Weitere Mitglieder für die Fachgruppe und bzw. als E-mail-Empfänger unserer Infor mationen werden jetzt unter den Leserbrief schreibern der Zeitungen geworben. Das E-mail-System, das in vorbildlicher Weise von K.Theißing betreut wird, ist das wesentliche Bindeglied für Informationen an die Mitglieder der Fachgruppe. Die verblei benden Mitglieder werden von Dr. Lindner per E-mail und Fax und von K. Reiche per Brief versorgt. An Informationen werden Hinweise auf Fernsehsendungen und Zei tungsartikel, bei denen Leserzuschriften not wendig sind, gegeben. Außerdem erfolgen Hinweise auf neue Artikel in unseren Internet adressen. Die Leserbriefinformationen, jetzt bis Nr. 67, zu denen viele Mitglieder der Fach gruppe Beiträge liefern und die 2-3 x monat lich erscheinen, haben inzwischen großen Zuspruch gefunden. Diese sind im Internet unter www.buerger-fuer-technik.de abruf bar. Hier werden aktuelle Kurzinformationen aus Energie, Wissenschaft und Technik ge geben. Mit diesen Informationen werden inzwischen auch Mitglieder anderer befreun deter Gruppen versorgt. 35 Mit unseren Internetadressen www.ener gie-fakten.de, www.buerger-fuer-technik.de, www.kernenergie-wissen.de, www.kerner gie-lexikon.de, www.alphastrahlung.de ha ben wir inzwischen beachtliche Zugriffszah len erreicht. Die neue Internetseite www.buerger-fuer-technik.de wurde ins talliert, um auch Bürger für technische Fra gen zu interessieren, die sich nicht in erster Linie für die Kernenergie engagieren. Bei al len Artikeln unserer Internetseiten engagie ren sich Mitglieder der Fachgruppe und auch befreundete Kollegen ehrenamtlich mit Arti keln, Korrekturlesen und Betreuung der In ternetseiten. Bei der JAHRESTAGUNG KERNTECH NIK am 16.5.2002 in Stuttgart war die Fach gruppe in der Fachsitzung „Kommunikation mit Öffentlichkeit“ mit 3 von den 6 Vorträ gen dieser Sektion mit Organisation und Mo deration durch Dipl.-Ing. J. Waldmann ver treten mit jeweils rund 80 Zuhörern. Für die JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK 2003 in Berlin wurden wiederum zahlreiche Vorträge zum Thema Öffentlichkeitsar beit angemeldet. Weitere Aktivitäten waren wie in den Vor jahren auch: Auf den Hauptversammlungen von RWE, E.ON, EnBW, HEW und Siemens engagier ten sich wieder 9 Aktionäre aus unserer Fach gruppe mit Reden, z.T. auch mit Gegenanträ gen für die Kernenergie. In den nachfolgenden persönlichen Gesprächen mit den Vorständen von EVU’s in Berlin, Düsseldorf, München und Karlsruhe wurde uns immer wieder bestä tigt, dass unsere Redebeiträge auf den Haupt versammlungen gegen Ideologen und für eine realistische Energiepolitik ausdrücklich begrüßt werden. Dies bestätigt auch immer wieder der starke Beifall der Mitaktionäre. Leserbriefe an Zeitungen wie VDI-Nach richten, FAZ, Frankfurter Rundschau, Die Welt, Die Zeit, Süddeutsche Zeitung, Stutt garter Zeitung, Monumente, Rhein-Neckar- 36 zeitung, Aachener Zeitung und lokale Zei tungen wurden zum großen Teil veröffent licht, teilweise aber auch nur der Eingang be stätigt. Aber auch dies ist nützlich, denn ein Leserbrief an eine Zeitung wird als Mei nungsbild von 1.000 Leuten angesehen. Auch die Zuschriften an Fernsehsender wurden zum überwiegenden Teil beantwor tet. Thema der Leserbriefe war nicht nur Kernenergie, sondern auch Klarstellungen und Stellungnahmen zur Windenergie. Bei der Weihnachtspost 2002 haben zahlrei che Mitglieder der Fachgruppe die Briefe mit dem Aufkleber versehen. Angst vor Strahlung ??? In seinem Körper hat jeder Mensch natürliche Radioaktivität 9000 Becquerel! Mit dieser Maßnahme ist eine preiswerte öf fentliche Information möglich, insbesondere, wenn noch ein aufklärender Text im Innern des Briefes mitgeschickt wird. Die Resonanz auf etwa 2.000 Briefe mit Aufklebern war gut. Weitere Kurztexte sind vorhanden und werden für die nächste Aktion verwendet. Vorträge in Schulen, vor Vereinen und in Be trieben zu Themen aus der Technik und Kerntechnik wurden von einigen Mitglie dern gehalten und auch Fachaufsätze für Zeitungen geschrieben. Auch bei der Energie-Tour vom 11.-14. Mai 2002 von München über Gundremmin gen zur JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK in Stuttgart waren wieder Mitglieder der Fachgruppe (D. Stiller, E. Göring, H. Höfer, M. Rathgeber, K. Theißing) bei der Organi sation und als Teilnehmer beteiligt. Die Schwerpunkte der Aktivitäten in 2003 sind neben den bisher öffentlich wirksamen Aktionen • • Reden auf den Hauptversammlungen Teilnahme an öffentlichen Diskussionen Fachgruppen • Leserbriefe an Zeitungen und Zuschriften zu Fernsehsendungen besonders: 1. Gewinnung weiterer aktiver Mitglieder für die Fachgruppe 2. Neue Beiträge für unsere Internet-Adressen 3. Ausweitung der E-mail-Empfänger 4. Vorträge in Schulen 5. Zusammenarbeit mit anderen Gruppen 6. Öffentliche Aktionen, z.B. Verstärkung Briefaufkleber mit neuen Themen 7. Unterstützung von Aktionen beim Ökumenischen Kirchentag: 28.05. -01.06.2003 in Berlin 8. Unterstützung der Energie-Tour September 2003 Dr. Ludwig Lindner Reaktorphysik und Berechnungsmethoden Die Aktivitäten der Fachgruppe hatten fol gende Schwerpunkte: 1. Vorbereitung eines Fachtages zusam men mit der Fachgruppe „Betrieb” zu folgendem Thema: Reaktorbetrieb und Kernüberwachung Neuere Entwicklungen bei Kernüberwachung, Betriebsüberwachung und Brennelementhandhabung Der Fachtag wird vom 13. - 14. Februar 2003 im Forschungszentrum Rossendorf durchgeführt. Den Teilnehmern wird in der Fachtagung dieser Themenbereich anhand von ausge- Fachgruppen wählten Vorträgen von Fachleuten darge stellt werden. Schwerpunkte bilden fort schrittliche Verfahren zur Kernauslegung, die Überwachung des Kerns während des Be triebs sowie moderne Verfahren der Brenn elementverwaltung und -handhabung. Die Fachtagung findet im Hörsaal der Biblio thek des Forschungszentrums Rossendorf statt. Die Vorträge werden teils in deutscher, teils in englischer Sprache gehalten. Sie werden in Form eines Tagungsbandes veröffent licht, der den Teilnehmern zu Beginn der Ta gung ausgehändigt wird. Die Gestaltung des Programms wurde ge meinsam von den beteiligten Fachgruppen vorbereitet. Die organisatorische Durchfüh rung dieser Veranstaltung hat das Institut für Sicherheitsforschung des FZ Rossendorf übernommen. 2. Preis der Fachgruppe Reaktorphysik und Berechnungsmethoden für die be ste Veröffentlichung im Jahr Für den Preis der Fachgruppe wurden insge samt 4 Arbeiten eingereicht, die derzeit von der Jury, bestehend aus den Herren • • • • Dr. W. Bernnat (Universität Stuttgart), Prof. D. G. Cacuci (Universität Karlsruhe), Dr. W.-D. Krebs (KTG-Vorsitzender und Framatome ANP) Prof. F.-P. Weiss (Forschungszentrum Rossendorf) Der Preis wird auf Fachtagung in Rossendorf überreicht werden. 3. Weitere Aktivitäten Mitglieder der Fachgruppe waren bei der Auswahl der Beiträge zu den Technischen Sitzungen der Jahrestagung Kerntechnik be 37 teiligt. Dr. Bernnat vertritt die Fachgruppe im Programmausschuss. Dr. Friedrich Burtak Reaktorsicherheit • JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK 2002 in Stuttgart Die Fachgruppe Reaktorsicherheit hat die Jahrestagung 2002 mit mehreren Beiträ gen aktiv unterstützt: – Traditionell wurde eine Fachsitzung – diesmal gemeinsam mit der Fachgrup pe Betrieb – organisiert und durchge führt mit dem Titel: Anwendung von Sicherheitsbewer tungen im Sicherheitsmanagement und Betrieb „Aus der Theorie in die Praxis“ Unter der Leitung von Dr. H. Fabian (FANP) und F. Kany (EdF) wurde in 7 ansprechenden Vorträgen – darunter 2 aus den Nachbarländern Schweiz und Frankreich – konkrete Anwendungen theoretischer Sicherheitsanalysen aus der PSÜ für die betriebliche Praxis und die behördliche Aufsicht aufgezeigt und intensiv diskutiert. Die Veranstal tung fand eine gute Resonanz. Ein Tagungsband zur Fachsitzung wurde von der Inforum GmbH veröf fentlicht. – In 4 Technischen Sitzungen der Sekti on 3: „sicherheit kerntechnischer Anla gen“ wurden die Themengruppen Si cherheitsanalyse (Dr. Teichel), Wasser stoffentstehung und -beherrschung (Dr. Krugmann) sowie Ablauf schwerer Störfälle (Hr. Scholtyssek) behandelt. Ein zusammenfassender Sektionsbe richt (Dr. Krugmann, Hr. Scholtyssek) 38 Fachgruppen findet sich in der atw 47. Jg. (2002), Heft 8/9. Beide Berichte sind auch über die In ternetseite der KTG-Fachgruppe RS zu erreichen. • • JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK 2003 in Berlin Die Fachgruppe wird im Programmaus schuss durch Dr. Fabian vertreten. Die FG übernimmt die Organisation einer Fachsitzung zum aktuellen Thema: „Analysen und Status zur Borverdünnung inkl. Kaltwassertransienten beim DWR“ unter der Leitung von Prof. Dr. Weiß, FZR. Der Auswahlausschuss der JT 2003 für die Technischen Sitzungen der Sektion 3 wird von Hr. Eder (TESSAG-NIS) als Vertreter der Vorstandschaft der FG koordiniert. Bericht aus der Vorstandschaft der Fach gruppe Die Jahressitzung des FG-Vorstandes fand traditionsgemäß während der JK 2002 in Stuttgart statt, ein zweites Treffen zum ge planten Workshop der FG RS wurde im Sept. 02 durchgeführt. Veränderungen der Vorstandschaft der FG: – Dr. V. Noack übernimmt die Funktion von Dr. Zimmer, beide KKP – Hr. W. Scholtyssek vertritt das FZK – Hr. M. Nie von FANP wird als Vertreter der JG integriert, er übernimmt die In ternetpräsentation der FG. Die Vorstandschaft beschließt nach länger gehegten Plänen nunmehr einen Workshop (Fachtag) zu einem aktuellen Thema der Re aktorsicherheit durchzuführen und dabei ein Forum für die Kommunikation unter den Teil nehmern zu schaffen. Diese Aktion schließt sich die FG Thermo- und Fluiddynamik an. • Workshop der Fachgruppe Reaktorsicher heit Das Programm verfolgt die Zielsetzung, die nicht unerhebliche Weiterentwicklung der Sicherheitstechnik in deutschen Anla gen durch Maßnahmen des anlageninter nen Notfallschutzes gegen auslegungs überschreitende Ereignisse in einem Sta tus aufzuzeigen. Titel des Wirkshops/Vorankündigung „Fortschritte bei der Beherrschung/ Begrenzung der Folgen auslegungsüberschreitender Ereignisse" In den letzten Jahren wurden erhebliche Anstren gungen in Forschung, Konzeption und Auslegung sowie in den Anlagen unternommen, um über die Auslegungsanforderungen hinausgehende Ereig nisse mit einer Gefährdung der Integrität bzw. bei einem Schaden des Kerns gezielte Maßnahmen zu treffen, um die Anlage wieder zu kontrollieren bzw. die Auswirkungen zu begrenzen. In Konsequenz wurde eine zusätzliche Sicherheitsebene imple mentiert. Diesen Fortschritt in der Sicherheit unse rer in Betrieb befindlichen Anlagen wird aufgezeigt und diskutiert. Der vergleichbare Ansatz in ausge wählten Nachbarländern wird aufgezeigt. Der Entwicklungsansatz für künftige Anlagen wird vorgestellt. Eingeladene Experten zu speziellen Fachthemen möglichst aus den Reihen unserer Mitglieder geben einen zusammenfassenden Überblick und diskutie ren den theoretischen Hintergrund, den technischen Stand und die Implementierung in den Anlagen mit dem Ziel, den Fortschritt in der Sicherheitstechnik aufzuzeigen. Die Referate und Ergebnisse werden in einem Kompendium zusammengefasst. Der Fachtag findet im Fortbildungszentrum FTU des Forschungszentrums in Karlsruhe FZK vom 25.9.03 - 26.9.03 statt. Die organisatorische Durchführung der Veranstaltung hat das FZK, Herr Scholtyssek, übernommen. Weitere Informationen zu gegebener Zeit an glei cher Stelle. Ansprechpartner: Herr Scholtyssek, FZK ([email protected]) Herr Dr. Fabian, FANP ([email protected]) Aktuelle Informationen inkl. des Programms werden in Kürze publiziert und in die Inter netseite der KTG-FG eingepflegt. Fachgruppen 39 Internetpräsentation der FG Aktuelle Informationen aus der FG – auch Sitzungsprotokolle – enthält die Internetseite der FG im Rahmen des KTG-Auftrittes (www. ktg.org bzw. www.ktg.org/fagresi-de.html). Dr. Hermann Fabian Stilllegung Die zweite Mitgliederversammlung der Fach gruppe Stilllegung fand am 14. Mai 2002 im Rahmen der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK in Stuttgart statt. Von den derzeit registrierten 158 Mitgliedern der Fachgruppe nahmen insgesamt 38 Mitglieder teil. Neben der Darstellung der Aufgabenschwerpunkte und der Vorstellung der Arbeitsgruppen, die als Expertengruppen spezielle Themenfelder vertieft diskutieren, stand die Neuwahl des Vorstandes der Fachgruppe Stilllegung im Mittelpunkt. Zur Wahl standen 9 Fachgrup penmitglieder. In den Vorstand gewählt wur den Prof. Bach, Herr Birkhold, Dr. Geiser, Dr. Mertin und Herr Szukala. Im Anschluss an die Mitgliederversammlung fand die 1. konsti tuierende Sitzung des neu gewählten Vorstan des statt, in der Prof. Bach als Vorsitzender und Dr. Geiser und Dr. Mertin als seine Vertre ter gewählt wurden. Öffentlichkeitsbeauftrag te wurden die Herren Birkhold und Szukala. In dem ebenfalls neu formierten Vorstands beirat, der inklusive des Vorstandes 33 Mit glieder umfasst, werden zukünftig folgende Schwerpunkte verfolgt. Ein wesentliches Augenmerk wird neben der fachlichen Arbeit zur Erstellung einer „Stilllegungsbroschüre“ und der Erstellung von Einzelpublikationen zu Sachthemen beispielsweise in der atw, auf die Sicherung des wissenschaftlichen Nach wuchses – Stichwort Kompetenzerhalt, z.B. durch themenorientierte Lehre an den Univer sitäten – für die Kerntechnik gelegt. Aus die sem Grund spendet die Fachgruppe ihr Jahres budget der „Young Generation“ der KTG. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Intensivie rung der Auslandskontakte, um den interna tionalen Charakter der Fachgruppe und damit der Arbeit der KTG zukünftig stärkeres Ge wicht zu verleihen. Durch Prof. Bach war die Fachgruppe Stilllegung z.B. als Invited Paper auf der IAEA-Konferenz in Berlin im Oktober 2002 zum Thema „Status and Development of Decommissioning Techniques“ vertreten. Der Vorstandsbeirat der Fachgruppe Stilllegung traf sich im Jahr 2002 weiterhin zu einer Sitzung am 2. August 2002 bei der Fa. West inghouse Reaktor GmbH in Manheim. Aktuell ist unser gemeinsam mit der Fach gruppe „Chemie und Entsorgung“ vorge schlagener Kandidat Herr Dr. Geiser im Vor stand der KTG tätig. Die Resonanz interessierter KTG-Mitglieder in den bestehenden Arbeitsgruppen mitzuar beiten, ist nach wie vor sehr hoch. Die Ar beitsgruppe AG 1: Freigabegrenzwerte und -messungen, AG 2: Genehmigungsverfahren und AG 3: Beton und Graphit haben sich einbis zweimal getroffen und ihre Ergebnisse in den Vorstandssitzungen präsentiert. Die AG 4: Datenbanken, die eng an ein von der euro päischen Union gefördertes und vom Institut für Werkstoffkunde koordiniertes For schungsvorhaben angelehnt ist, wird sich in 2003 formieren. Alle Mitglieder der KTG werden zur aktiven Mitarbeit in den beste henden vier Arbeitsgruppen eingeladen. Die Struktur der Arbeitsgruppen ist auch im Internet abrufbar (unter www.ktg.org auf den Seiten der Fachgruppe Stilllegung). Dort kann auch ein Anmeldeformular für die Mit arbeit in den Arbeitsgruppen heruntergela den werden. Ansprechpartner und Betreuer der Internetseiten ist Herr Dr. Versemann. Wie in den Vorjahren hat die Fachgruppe durch Mitarbeit im Programmausschuss maßgeblich an der Gestaltung der KONTEC 2003 mitgewirkt, die vom 19.-21. März 2003 in 40 Fachgruppen / Statistik Berlin im Zusammenhang mit dem 6. Status bericht des bmbf „Stilllegung und Rückbau kerntechnischer Anlagen“ stattfinden wird. Zudem waren die Mitglieder der Fachgruppe auf der Internationalen Schneidtechnischen Tagung 2002 am 23. und 24. April 2002 in Hannover mit Beiträgen vertreten. Zu der Ver anstaltung wurde ein Tagungsband herausge geben, der über die KONTEC GmbH ([email protected]) zu beziehen ist. Weiterhin fand in Dortmund im September 2002 ein sportlicher Vergleich der Betriebs mannschaft der GNS Gesellschaft für Nukle ar-Service mbH und einem aus den Reihen des Vorstandsbeirates formierten Teams der „Nuklear Allstars“ statt. Trotz geschlossener Teamleistung der „Allstars“ präsentiert das Betriebsteam unter dem anerkennenden Bei fall des gegnerischen Teamchefs und seiner Mannschaft verdient den Wanderpokal. Ein Ergebnis des anschließenden geselligen Bei sammenseins war, dass für 2003 bereits ein Termin für eine Neuauflage festgelegt wurde. ____________________________ STATISTIK Dr.-Ing. Ralf Versemann Statistik 41 42 Totengedenken �� Dipl.-Ing. Wolfgang Eglin, Durlach Dr. Heinrich Eckey, Warendorf Dr. rer. nat. Herbert Harder, Mannheim Dr. Alfons Müller, Lehrte-Ahlten Dipl.-Ing. Herbert Müller, Erlangen Claus-Gert Reddehase, Kerken Dr. rer. nat. Hans Erich Stolz, Essen Jakob Wetzel, Bad Homburg d. d. H. Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. wird den verstorbenen Mitgliedern ein ehrendes Andenken bewahren. Organisation 43 Vorstand Dr. Wolf-Dieter Krebs, Erlangen Vorsitzender Prof. Dr. Manfred Popp, Karlsruhe stellv. Vorsitzender (bis 13.05.2002) Dr. Ralf Güldner, Erlangen stellv. Vorsitzender (seit 13.05.2002) Dr.-Ing. Klaus Petersen, Essen Schatzmeister Dipl.-Ing. Yvonne Broy, Erlangen Dr. Peter Fritz, Eggenstein-Leopoldshafen Dr.-Ing. Heinz Geiser, Jülich Dr. rer.nat. Astrid Gisbertz, Essen Dipl.-Ing. Eberhard Grauf, Neckarwestheim Prof. Dr. Jürgen Knorr, Dresden Dipl.-Ing. Günter Langetepe, Karlsruhe Dr. Hartmut Lauer, Biblis Dr.-Ing. Horst-Michael Prasser, Dresden Dipl.-Ing. Erich K. Steiner, Hannover Dr. Peter H. Wirtz, Mannheim 44 Organisation Vorstandsausschüsse Bildungsbeauftragter Dipl.-Ing. Yvonne Broy Informationsausschuss Dr. rer. nat. Astrid Gisbertz Sprecherin Internetbeauftragte Dr. rer. nat. Astrid Gisbertz Nachwuchsbeauftragte Dipl.-Ing. Yvonne Broy Satzungsausschuss Dr. Thomas Roser Sprecher Seniorenbeauftragter Dr. Jochen Höchel Geschäftsstelle: Dipl.-Ing. Lothar Dieterich, Mülheim/Ruhr Geschäftsführer bis 07.05.2002 Dipl.-Kfm. Dieter H. Marx, Bonn Geschäftsführer seit 07.05.2002 Dipl.-Betriebsw.(Wj) Silvia Korn Finanzen Agnes Schmidt, Bonn Sachbearbeiterin Organisation 45 Fachgruppen Betrieb kerntechnischer Anlagen Dipl.-Ing. Eberhard Grauf Vorsitzender Brennelemente und Kernbauteile Dipl.-Ing. Andreas Hüttmann Vorsitzender Chemie und Entsorgung Prof. Dr. Klaus Kühn Vorsitzender Energiesysteme und Energiewirtschaft Dr. Dieter Herrmann Vorsitzender Kernfusion Dipl.-Phys. Michael Gehring Vorsitzender Nutzen der Kerntechnik Dipl.-Phys. Jan-Christian Lewitz Dr. Ludwig Lindner, Marl Vorsitzender bis 27.10.2002 Vorsitzender seit 27.10.2002 Reaktorphysik und Berechnungsmethoden Dr. Friedrich Burtak Vorsitzender Reaktorsicherheit Dr. Hermann Fabian Vorsitzender Stilllegung Prof. Dr. Friedrich-Wilhelm Bach Vorsitzender Strahlenschutz Dr. Manfred Paschke Vorsitzender Thermo- und Fluiddynamik Dipl.-Ing. Victor Teschendorff Vorsitzender 46 Organisation Sektionen Berlin-Brandenburg-Greifswald Dr.-Ing. Jürgen Kozyk Vorsitzender Erlangen/Nürnberg Dr. Wilfred Morell Vorsitzender Hannover/Braunschweig Dr. Ivar Kalinowski Vorsitzender Karlsruhe-Mannheim-Stuttgart Dr. Jürgen Goebelbecker Vorsitzender München Dipl.-Ing. Martina Scheuerer Vorsitzende Norddeutschland Dipl.-Ing. Peter Gerdes Vorsitzender Rheinland Dr. Gerd Haag Vorsitzender Rhein/Main Dipl.-Min. Frank Klosendorf Vorsitzender Rhein/Ruhr Dipl.-Ing. Gerhard Hottenrott Vorsitzender Sachsen Dr.-Ing. Horst-Michael Prasser Vorsitzender Junge Generation Dr. Astrid Gisbertz Christoph Mertens Vorsitzende bis 14.05.2002 Vorsitzender seit 14.05.2002 Organisation 47 Vertreter im Präsidium des Deutschen Atomforums e.V. Vertreter in den Gremien der European Nuclear Society Dr. Wolf-Dieter Krebs, Erlangen Board Dr. Wolf-Dieter Krebs, Erlangen Steering Committee Dr. Wolf-Dieter Krebs, Erlangen Vertreter im Verwaltungsrat des Deutschen Atomforums e.V. Finance Committee Dr.-Ing. Klaus Petersen, Essen Dipl.-Ing. Yvonne Broy, Erlangen Program Committee Dr.-Ing. Heinz Geiser, Jülich Prof. Dr. Jürgen Knorr, Dresden Dr. rer. nat. Astrid Gisbertz, Essen Information Committee Dr. Ralf Güldner, Erlangen Dipl.-Ing. Eberhard Grauf, Neckarwestheim Dipl.-Ing. Günter Langetepe, Karlsruhe Dr.-Ing. Klaus Petersen, Essen Dipl.-Ing. Erich K. Steiner, Hannover Dipl.-Kfm. Dieter H. Marx 48 Fördernde Mitglieder / Veröffentlichungen ABB AG, 68309 Mannheim Deutsches Atomforum e.V., Berlin Deutsche Gesellschaft für Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen mbH, 30161 Hannover Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe mbH (DBE), 31201 Peine Dornier GmbH, 88004 Friedrichshafen Forschungszentrum Jülich GmbH, 52425 Jülich Forschungszentrum Karlsruhe GmbH Technik und Umwelt, 76021 Karlsruhe Gemeinschaftskernkraftwerk Neckar GmbH, 74380 Neckarwestheim Gesellschaft für Schwerionenforschung mbH, 64220 Darmstadt GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH, 21494 Geesthacht GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH, 85764 Neuherberg Hahn-Meitner-Institut Berlin GmbH, 14109 Berlin KONTEC Gesellschaft für technische Kommunikation mbH, 22419 Hamburg Kraftanlagen Heidelberg AG, 69024 Heidelberg Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, 85748 Garching NUKEM Nuklear GmbH, 63434 Alzenau E.ON Energie AG, München RWE Power AG, 45128 Essen Siemens AG Bereich Power Generation, 91020 Erlangen TÜV Energie- und Systemtechnik GmbH BW, 70790 Filderstadt-Bonlanden Urenco Deutschland GmbH, 52409 Jülich ____________________________ Veröffentlichungen KTG-Schrift „10 Jahre Tschernobyl“ 1996 mit Beiträgen von Klaus Becker, Gerd Haag, Jürgen Kraemer, Karlheinz Orth, Herbert Türp KTG-Schrift „Zur Wirkung kleiner Strahlendosen“ 4. Juni 1998, von Klaus Becker und Eike Roth KTG-Schrift „30 Jahre KTG“ Von der Gründung 1969 bis heute......