Tätigkeitsbericht für das Jahr 2002

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Tätigkeitsbericht für das Jahr 2002
Tätigkeitsbericht
der Kerntechnischen Gesellschaft e.V.
KTG
2002
Vorgelegt zur Mitgliederversammlung
am 19. Mai 2003 in Berlin
Kerntechnische Gesellschaft e.V.
Robert-Koch-Platz 4
10115 Berlin
Telefon: (030) 498555-10
Telefax: (030) 498555-19
e-mail: [email protected]
Internet: www.ktg.org
Redaktion: Agnes Schmidt
Satz: Waltraud Zimmer
Alle Rechte vorbehalten
Inhalt
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Inhaltsverzeichnis
Grußwort des Vorsitzenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Überblick. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Veranstaltungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Veröffentlichungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Befreundete Gesellschaften. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Internationale Zusammenarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Bericht des Vorstandes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Mitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Dank und Anerkennung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Berichte der Sektionen:
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Berlin-Brandenburg-Greifswald . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Erlangen/Nürnberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Hannover/Braunschweig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Karlsruhe/Mannheim/Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Norddeutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Rheinland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Rhein/Main . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Rhein-Ruhr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Junge Generation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Berichte der Fachgruppen:
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Betrieb kerntechnischer Anlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Brennelemente und Kernbauteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Chemie und Entsorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Energiesysteme und Energiewirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kernfusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Nutzen der Kerntechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Reaktorphysik und Berechnungsmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Reaktorsicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Stilllegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Statistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Totengedenken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Organisationsübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Fördernde Mitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Veröffentlichungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Grußwort
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KERNTECHNISCHE GESELLSCHAFT e. V.
- Der Vorsitzende -
Liebe Mitglieder,
es ist gute Tradition, zum Jahreswechsel Bilanz zu ziehen: Über
die wichtigsten Ereignisse in unserer Gesellschaft im Jahr 2002
informieren Sie die nachfolgenden Berichte von Funktionsträ­
gern, Ortsektionen und Fachgruppen. Darüber hinaus erlauben
Sie mir einige Gedanken über mehr oder weniger erfreuliche Ent­
wicklungen im vergangenen Jahr.
Das Jahr 2002 war für die friedliche Nutzung der Kernenergie in
Deutschland ein recht gemischtes Jahr. Einerseits haben die
deutschen Kernkraftwerke wieder ca. 30% des Stroms insge­
samt bzw. über 50% des Grundlaststroms geliefert. Das Wieder­
anlaufen der Transporte von abgebrannten Brennelementen hat verhindert, dass Kraftwerke
wegen „Verstopfung“ der Brennelementlager den Betrieb einstellen mussten. Damit haben die
Energieversorgungsunternehmen das kurzfristige Ziel ihrer Vereinbarung mit der Bundesre­
gierung vom Juni 2001 erreicht. Konsequenterweise hatten die EVU schon im März 2001 klar
gemacht, dass sie sich nicht in den Bundestagswahlkampf hineinziehen lassen wollten. Das
Primat der Politik gebietet, dass geschlossene Verträge eingehalten werden, solange der Ver­
tragspartner sich nicht ändert. Der Ausgang der Bundestagswahl im September 2002 hat bestä­
tigt, dass die EVU die betriebswirtschaftlich richtige Entscheidung getroffen haben. Die EVU,
das Deutsche Atomforum und insbesondere auch wir als KTG haben gleichzeitig deutlich ge­
macht, dass der von der Regierung gewollte Ausstieg aus der Kernenergie verfehlt und von
Schaden für unser Land ist. Dies allein schon deshalb, weil es bis heute kein schlüssiges ener­
giepolitisches Gesamtkonzept der Regierung gibt, das die energiewirtschaftlichen und klima­
politischen Konsequenzen eines Kernenergieverzichts angemessen einbezieht. Ich habe als
KTG-Vorsitzender in meinen Grußworten zur JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK 2002 in
Stuttgart ein Alternativszenario zu den 2 unakzeptablen Szenarien im Energiebericht des Bun­
deswirtschaftsministers vorgestellt, das Versorgungssicherheit, Umweltverträglichkeit und
Wirtschaftlichkeit „unter einen Hut“ bringt. In der atw vom Juli 2002 wurde eine ausführliche
Darlegung „Das Szenario 3-Klimaschutz muss nicht unwirtschaftlich sein“ von den KTG-Mit­
gliedern Herrn Dr. Prasser und Herrn Warsch veröffentlicht. Im Wahlkampf hat das Energie­
thema nur eine untergeordnete Rolle gespielt. „Energie ist kein cooles Thema, es ist ein heißes.
‘Nur nicht anfassen‘ lautet daher die heimliche Verabredung in Deutschland. Denn Energie bedeutet Risiko und Konflikt“. So stand es in der FAZ vom 15. Januar 2003. Wir fühlen uns als
KTG verpflichtet, dieser Verdrängung immer wieder und mit Nachdruck zu widersprechen. Im
September 2002 haben wir in der atw ein Positionspapier veröffentlicht „Deutschland braucht
Kerntechnische Gesellschaft e. V. Geschäftsstelle: Robert-Koch-Platz 4, 10115 Berlin
Telefon: (030) 498555-10, Telefax: (030) 498555-19
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Grußwort
die Kernenergie – auch in Zukunft“. Darin fordert und begründet die KTG die Kompetenzerhal­
tung in allen Bereichen der Kerntechnik.
Andere Länder – andere Entscheidungen:
In Finnland wurde in sehr demokratischer Weise der Entscheidungsprozess für den Bau eines
neuen Kernkraftwerks im Mai 2002 zum positiven Abschluss gebracht, nachdem im Jahr zuvor
die Entscheidung zum Bau des Endlagers für hoch radioaktive bzw. stark wärmeerzeugende
Abfälle und abgebrannte Brennelemente gefallen war. Finnische Steuergelder für den 5. Reaktor gibt es nicht. Das Kernkraftwerk hat sich in den finnischen Untersuchungen trotz der langen
Abschreibungszeiten als die wirtschaftlichste Lösung erwiesen. Die finnische Entscheidung
steht im Einklang mit der Energiepolitik der EU-Kommission. Dies war ausdrücklich keine
Entscheidung gegen erneuerbare Energie, auch diese werden in Finnland angemessen vorange­
trieben. Nach meiner Überzeugung besteht ein Zusammenhang zwischen diesem rational ab­
wägenden Vorgehen der Finnen und ihrem guten Abschneiden in der PISA Studie. Bei uns
herrscht eine Vorliebe für emotionale Entscheidungen: Fakten stören dabei nur. „Schließlich
gehört der Atomausstieg zum Rest des identitätsbildenden Inventars einer politischen Genera­
tion. Selbst die politische Opposition scheut die Erdenschwere dieses Themas“ (FAZ
15.01.03).
Ein negativer Höhepunkt des Jahres 2002 war, dass der Forschungsreaktor FRM-II in Garching
bei München – obwohl längst betriebsbereit – immer noch keine Genehmigungszustimmung
vom Bundesumweltministerium erhalten hat. Vor der Bundestagswahl war es nicht opportun und
danach ist vor der bayerischen Landtagswahl: Ein Beweis für den fahrlässigen Umgang mit Steu­
ergeldern, mit denen die Stillstandskosten bezahlt werden. Die Folge ist leider die Abwanderung
von hoch qualifizierten Wissenschaftlern.
Nun noch einige Gedanken zu KTG-internen Angelegenheiten:
„Das politische Umfeld und die Medien nehmen unsere kerntechnische Gesellschaft nur propor­
tional zur Stärke unserer Mitgliederzahl wahr. Wir müssen daher die Werbung neuer Mitglieder
intensivieren. Jeder von uns kann und sollte daran in seinem Umfeld mitwirken.“ Diese Worte
aus dem letztjährigen Tätigkeitsbericht kann ich nur bestätigen. Ich danke Ihnen allen für die
Wiederwahl im Mai 2002, die hohe Stimmenzahl war mir Bestätigung und Ansporn zugleich. Im
Mai 2003 will ich nach 3 Jahren als KTG-Vorsitzender, wie im letzten Tätigkeitsbericht ange­
kündigt, dieses Amt in jüngere Hände geben.
Im Frühjahr 2002 wurde Herr Dieter Marx als Nachfolger von Herrn Dr. Peter Haug zum neuen
Geschäftsführer der KTG bestellt, nachdem er kurz vorher zum Generalbevollmächtigten des
Deutschen Atomforums e.V. sowie zum Geschäftsführer der INFORUM GmbH und des Infor­
mationskreises Kernenergie berufen worden war. Ich danke Herrn Marx für die bisherige gute
Zusammenarbeit und wünsche ihm Glück und Erfolg bei dem Ende März 2003 anstehenden Umzug der Geschäftsstelle nach Berlin. Ich bedauere den Verlust von einigen langjährigen, erfahre­
nen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber angesichts der finanziellen Lage können wir nicht
zwei Geschäftsstellen aufrecht erhalten. Ich danke allen Ausscheidenden für die gute Zusammenarbeit und wünsche Ihnen für die Zukunft Gesundheit, Glück und Erfolg.
Am 15.10.2002 wurde in Berlin die 25. Ehrenmitgliedschaft der KTG an Herrn Dr. Hans-Ulrich
Fabian verliehen. Damit haben wir seine hervorragenden Leistungen gewürdigt, insbesonde­
re sein weit über das normale Maß hinausgehende Engagement in zahlreichen Gremien und
Grußwort
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Ausschüssen und seinen Einsatz für das deutsch-französische Entwicklungsprojekt „Europäi­
scher Druckwasserreaktor (EPR)“. Sein Festvortrag „Die nukleare Entsorgung – politisch zwi­
schengelagert?“ wurde in der atw vom November 2002 veröffentlicht.
Viele von Ihnen, liebe Mitglieder, haben auch im Jahr 2002 durch Ideen und Engagement das
Ansehen unserer KTG im In- und Ausland gestärkt. Dafür möchte ich Ihnen herzlich danken.
Ein besonderer Dank gebührt den in den Vorständen von Fachgruppen und Ortssektionen akti­
ven Mitgliedern. Ich würde mich freuen, Sie auf unserer diesjährigen Mitgliederversammlung
am 19. Mai 2003 in Berlin am Vorabend der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK begrüßen
zu können.
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Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. (KTG)
legt hiermit ihren Mitgliedern und der Öf­
fentlichkeit den Rechenschaftsbericht über
die Tätigkeit der Gesellschaft im abgelaufe­
nen Jahr 2002 vor. Alle Aktivitäten der KTG
dienen dem satzungsmäßigen Ziel, den Fortschritt von Wissenschaft und Technik auf
dem Gebiet der friedlichen Nutzung der
Kernenergie und verwandter Disziplinen zu
fördern. Die KTG ist als gemeinnütziger und
förderungswürdiger Verein anerkannt.
Im Mittelpunkt der Aktivitäten der Kerntech­
nischen Gesellschaft e.V. stand im Berichts­
zeitraum weiterhin das Bemühen, die Aus­
wirkungen der gegenwärtigen Unsicherhei­
ten über die weitere Entwicklung der Kern­
technik in Deutschland zu minimieren und
damit einen Beitrag zur Erhaltung einer lang­
fristigen Perspektive für die in Deutschland
auf den Gebieten der Kerntechnik tätigen
Menschen zu leisten. Während die Wirtschaft
und eine Mehrheit der Bevölkerung die Nut­
zung der Kernenergie nach wie vor für unver­
zichtbar erachten, hält eine starke politische
Minderheit an dem Ziel fest, kurzfristig aus
der Kernenergie auszusteigen.
Diese Meinungsverschiedenheit wirkt sich
negativ aus nicht nur auf die Bereitschaft
junger Menschen, die Kerntechnik als eine
berufliche Chance und Herausforderung zu
erkennen und sich in ihrer Ausbildung auf
dieses Berufsziel zu orientieren, sondern
auch die beruflichen Perspektiven in der
kerntechnischen Industrie und der damit
verbundenen Forschung und Entwicklung.
Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. hat
die Bewältigung dieser Gefahren als ihre zen­
trale Aufgabe erkannt und zahlreiche Initiati­
ven unternommen.
Zum sechsten Mal wurde in diesem Jahr die
Energie-Tour vom 12. bis 14. Mai 2002
durchgeführt. Zum ersten Mal ganz im Sü­
den der Republik. Über 1 400 Mitarbeiterin­
nen und Mitarbeiter aus der Energiebranche
hatten sich zu Europas größter Fahrradde­
monstration zusammengefunden, um für
Überblick
den Erhalt ihrer Arbeitsplätze auf dem hei­
mischen Energiemarkt einzutreten. Sie for­
derten Chancengleichheit in Europa als
Konsequenz der Liberalisierung im freien
Strommarkt sowie eine Änderung der nach
ihrer Meinung verfehlten Energiepolitik
der jetzigen Bundesregierung. Mit ihrer
Tour wollten die Organisatoren die Auf­
merksamkeit der Öffentlichkeit für ihre Bot­
schaft wecken. Gleichzeitig hat die Aktion
aber auch zur Verbundenheit der Kollegin­
nen und Kollegen aus den im harten Wettbe­
werb zueinander stehenden Unternehmen
beigetragen.
Es begann am Sonntagmorgen, dem 12. Mai
auf dem Odeonsplatz in München. Dr. Al­
brecht Schleich, Vorstandsmitglied von
E.ON Bayern begrüßte die Teilnehmer in seiner Heimatstadt München.
„... als Vertreter der E.ON darf ich Sie alle
recht herzlich zum Auftakt dieser Ener­
gie-Tour begrüßen, die heuer zum ersten Mal
im Süden Deutschlands stattfindet. Es ist
schon ein beeindruckendes Bild von hier
oben und ich bin sehr optimistisch, dass damit das zum Ausdruck gebrachte Anliegen
in der breiten Öffentlichkeit die verdiente
Aufmerksamkeit finden wird. Sie haben sich
einen der schönsten Plätze in München für
diesen Auftakt ausgesucht. Und wenn Sie
einmal hinter sich schauen, dann sehen Sie
auf der Feldherrenhalle zwei Löwen. Diese
Löwen unterstreichen Ihr Anliegen, der eine
Löwe, der zur Residenz schaut, hat sein
Maul offen, der andere, der zur Kirche hinschaut, hat sein Maul zu. Die alteingesesse­
nen Münchner wissen die Anekdote, die sich
damit verbindet. Gegenüber der Kirche
schweigt das Bayerische Volk respektvoll,
gegenüber der Politik machen wir das Maul
schon auf, wenn es notwendig ist. Das unter­
streichen Sie hier, dass dies nicht auf die
Bayern beschränkt ist, das beweisen Sie,
denn Sie kommen aus Energieunternehmen
aus ganz Deutschland. Und das ist wiederum
beeindruckend, denn wir stehen ja alle im
Wettbewerb mit der Liberalisierung des
Überblick
9
.....Wenn es um die Bayerische Staatsregie­
rung ginge, dann hätten Sie diese Ener­
gie-Tour nicht stattfinden lassen müssen.
Denn wir haben immer eine klare, eindeutige
Position gehabt und wir haben immer gesagt,
unsere Energiepolitik heißt nicht stupides
Ausschalten, sondern unsere Energiepolitik
heißt intelligentes Einschalten.“
Dr. Albrecht Schleich, E.ON Bayern
Strommarktes und trotzdem haben wir uns
hier zusammengefunden, um für die gemein­
same Sache zu demonstrieren.“
Damit war genau gesagt, warum so viele von
München über das Voralpenland und die
Schwäbische Alb nach Stuttgart die Strapa­
zen einer 250 km langen Radstrecke auf sich
nehmen wollten. Doch bevor das Feld von
Staatssekretär Hans Spitzner auf die Reise
geschickt wurde, deutliche Worte auch
von ihm.
„.....Ich bedanke mich bei Ihnen, dass Sie an
dieser Tour teilnehmen. Sie ist mittlerweile
ein solcher Erfolg geworden, dass man hier
kein größeres Kompliment machen könnte,
als zu sagen: Gäbe es diese Energie-Tour
nicht, müsste man sie schleunigst gründen.
Denn sie ist der größte und sichtbare Beweis,
dass die Energiepolitik der Bundesregierung
verfehlt hat.
Staatssekretär Hans Spitzner
Pünktlich um 9.30 Uhr ging es auf die erste
Tagesetappe ins 120 km entfernte Gundremmingen. Pünktlich um 18.00 Uhr kamen
die Radler in Gundremmingen vor dem Rat­
haus an.
Vor dem Rathaus in Gundremmingen
Dort wurden die Teilnehmer vom Betriebs­
ratsvorsitzenden der Kernkraftwerke Gund­
remmingen, Helmut Ritsch, dem Kraft­
werksleiter Gerd von Weihe, Bürgermeister
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Wolfgang Mayer und CSU-Bundstagskandi­
daten Dr. Georg Nüßlein begrüßt. Der zweite
Tag führte bei herrlichem Wetter und Rü­
ckenwind über die Schwäbische Alb und die
Geislinger Steige zum Kraftwerk Altbach, ei­
nem modernen Steinkohlekraftwerk, wo sie
vom Kraftwerksleiter Siegfried Kroll begrüßt
wurden. Wieder hatte sich der Bürgermeister
eingefunden, um der Tour ganz deutlich
die Unterstützung der Kommunalpolitiker
zuzusichern.
Dieses Wissen um allseitige Unterstützung
ließ die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
auch für den dritten Tag, die letzten 25 km
durch die Stuttgarter Innenstadt, alle müden
Muskeln aktivieren. Ihr Ziel war die JAH­
RESTAGUNG KERNTECHNIK. Der End­
punkt der Tour war mit Bedacht gewählt.
Die Teilnehmer wollten damit bewusst noch
einmal unterstreichen, dass die Kernenergie
auch in Zukunft einen festen Platz im Ener­
giemix erhalten muss.
Kurz nach 10.00 Uhr begann die Abschluss­
kundgebung vor der Liederhalle, an der auch
die ca. 1.000 internationalen Fachleute der
JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK teil­
nahmen. Dr. Gert Maichel, Präsident des
Deutschen Atomforums e.V. und Vor­
standsvorsitzender von RWE Power, fand
die folgenden Wort:
„.....In einem zusammenwachsenden europäi­
schen Energiemarkt brauchen wir eine wettbe-
Überblick
werbsorientierte Ordnungspolitik und keine
staatlichen Dirigismen oder nationale Sonder­
lösungen, die den Energiestandort Deutsch­
land benachteiligen“, sagte Maichel.
Laurenz Meyer, Generalsekretär der CDU,
schloss sich dieser Forderung an. „ Statt eines
Ausstiegs aus der Kernenergie in Deutsch­
land und Vorschlägen, die einseitig zu Lasten
der Kohle gehen, brauchen wir endlich eine
Energiepolitik, mit der in Zukunft ein tragfä­
higes energiepolitisches Gesamtkonzept ent­
schlossen umgesetzt werden kann, um den
Energiestandort Deutschland und die damit
Laurenz Meyer, CDU
verbundenen Arbeitsplätze langfristig zu si­
cher“, sagte Meyer.
Dr. Otto Hasenkopf, Mitglied des Vorstandes
der EnBW Kraftwerke AG, ermunterte die
Teilnehmer, auch weiterhin gemeinsam mit
ihren Unternehmen für eine diskriminie­
rungsfreie Nutzung aller Energieerzeugungs­
technologien einzutreten.
Die Betriebsräte appellierten an die verant­
wortlichen Politiker, die Liberalisierung der
Energiemärkte als Chance für den Wirt­
schaftsstandort Deutschland zu nutzen und
nicht zur Sanierung der Staatsfinanzen oder
der Subventionierung energiepolitischer
Wunschvorstellungen.
Dr. Maichel, RWE Power
Um 11.00 Uhr endete die Kundgebung.
Überblick / Veranstaltungen
Die 19 deutschen Kernkraftwerke haben im
Jahr 2002 insgesamt 164,8 Milliarden Kilo­
wattstunden (kWh) Strom erzeugt. Das ist gut
die Hälfte des so genannten Grundlastbe­
reichs in Deutschland. Zehn Anlagen konn­
ten dabei ihr Produktionsergebnis gegenüber 2001 zum Teil deutlich verbessern.
Spitzenreiter unter den deutschen Reaktoren
bei der Stromproduktion wurde 2002 zum
vierten Mal in Folge Isar 2 mit rund 12,17
Mrd. kWh.
Der sichere und zuverlässige Betrieb spiegelt
sich auch in der zeitlichen Verfügbarkeit der
Reaktoren wider. Im Durchschnitt waren die
Kernkraftwerke 7.503 Stunden – von 8.760
Jahresstunden – für die Stromerzeugung ver­
fügbar. Das sind 86 Prozent der Gesamtzeit.
Damit deckt die Kernenergie in einem liberali­
sierten Strommarkt wirtschaftlich annähernd
ein Drittel der gesamten Stromversorgung
Deutschlands und erspart durch die CO2-freie
Stromerzeugung der Atmosphäre jährlich
rund 165 Millionen Tonnen des Treibhausga­
ses Kohlendioxid. Das ist vergleichbar mit der
Menge der jährlichen Gesamtemissionen des
deutschen Straßenverkehrs.
Somit sieht man in den Produktionszahlen
die Bestätigung, dass auch in Zukunft
die Stromerzeugung aus Kernkraftwer­
ken einen wesentlichen Beitrag im bestehen­
den Energiemix zur Versorgungssicher­
heit des Industriestandorts Deutschland leis­
ten wird.
Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. sieht es
als ihre Aufgabe an, die Fachkenntnisse, Fä­
higkeiten und Erfahrungen ihrer Mitglieder
in die öffentliche Diskussion und die Ent­
scheidungsprozesse um die Kernenergie
einzubringen. Sie zählt zu den größten tech­
nisch-wissenschaftlichen
Gesellschaften
unseres Landes. Die Zahl und der Sachver­
stand der Mitglieder sowie der enge Aus­
tausch mit den befreundeten wissenschaftli­
chen Gesellschaften im In- und Ausland ver­
leiht der KTG besonderes Gewicht als Spre­
cherin all derjenigen, die in Deutschland auf
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Grund ihrer Ausbildung und ihrer Tätigkeit
zu den Fragen der friedlichen Kernenergie­
nutzung sachverständig Stellung nehmen
können. Dabei ist sie sich stets der Verant­
wortung bewusst, die sich hieraus für sie in
der Öffentlichkeit, gegenüber den politi­
schen Entscheidungsträgern und innerhalb
der wissenschaftlichen Gemeinschaft erge­
ben.
Veranstaltungen
Im Mittelpunkt der wissenschaftlich-techni­
schen Arbeit der Kerntechnischen Gesell­
schaft e.V. steht die JAHRESTAGUNG
KERNTECHNIK, die seit 1980 jedes Jahr
im Mai gemeinsam mit dem Deutschen
Atomforum e.V. an wechselnden Standor­
ten in Deutschland veranstaltet wird. Die
Federführung für die technisch-wissen­
schaftlichen Inhalte der Tagung liegt bei
der KTG, die den Tagungsleiter und
den Vorsitzenden des von beiden Vereini­
gungen gemeinsam besetzten Programm­
ausschusses bestellt. Die Durchführung der
Tagung haben KTG und Deutsches Atomfo­
rum e.V. gemeinsam der INFORUM Ver­
lags- und Verwaltungsgesellschaft mbH
übertragen.
Zum zweiten Mal war Stuttgart Veranstal­
tungsort der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK. Mit mehr als 1.000 Teilnehmern
aus 15 Nationen war die Jahrestagung 2002
ebenso erfolgreich wie im Vorjahr.
Der Vorsitzende der Kerntechnischen Ge­
sellschaft e.V., Dr. Wolf-Dieter Krebs, hat in
seinem Grußwort an die Teilnehmer der Jah­
restagung Kerntechnik in der Fachzeitschrift
„atw“ Folgendes erwähnt:
„Wir selbst, vor allem aber unsere ausländi­
schen Gäste haben Schwierigkeiten zu ver­
stehen, was die Deutschen sich unter einer lo­
gischen gesamteinheitlichen Energiepolitik
12
vorstellen. Der Energiebericht vom Novem­
ber 2001 zeigt drastisch, dass der Bundesre­
gierung gangbare Optionen für eine kostengünstige und gleichzeitig umweltgerechte
Energieversorgung fehlen. Zwei Szenarien,
die beide den Ausstieg aus der Kernenergie
entsprechend der Atomgesetznovelle unter­
stellen, wurden gegenübergestellt: Szenario
1 beschränkt die Reduzierung der CO2Emissionen bis zum Jahre 2020 auf 16% ge­
genüber 1990, um auf diese Weise die wirt­
schaftliche Belastung trotz Ausstieg aus der
Kernenergie gerade noch in vertretbaren
Grenzen zu halten. Das Szenario 2 untersucht, welche wirtschaftlichen Folgen die
von der Regierung angestrebte 40%ige Re­
duzierung haben würde, und kommt zu ver­
heerenden Ergebnissen.
Die KTG tritt für einen ausgewogenen Ener­
giemix unter Einschluss der Kernenergie als
umweltschonende, klimaneutrale Energiequelle ein. Nur so und zusammen mit ei­
nem forcierten, aber wirtschaftlich vertret­
baren Ausbau der regenerativen Energiequellen, einem Einsatz von Kohle mit ge­
steigertem Wirkungsgrad und verminder­
ter CO2-Emission und einer wirtschaftlich
und versorgungspolitisch vertretbaren Erd­
gasverstromung lassen sich Versorgungssi­
cherheit, Wirtschaftlichkeit und Umwelt­
schutz unter einen Hut bringen und somit
eine nachhaltige Stromerzeugung gewähr­
leisten.
Einfache Überlegungen zeigen, dass es Sze­
narien gibt, die unter Einbeziehung der Kern­
energie die für 2020 angestrebte 40%ige
CO2-Reduzierung zu wirtschaftlich vertret­
baren Bedingungen erlauben. Ersetzt man in
einem – in dem Energiebericht fehlenden –
Szenario 3 alle Reaktoren, die in 2020 älter
als 40 Jahre wären, durch moderne Anlagen
(DWR durch EPR, SWR durch SWR 1000),
so lässt sich zusammen mit einem konse­
quenten Erdgaseinsatz gemäß Szenario 2 be­
reits das CO2-Reduktionsziel von 40% errei­
chen. Deutschland würde dabei 2020, wie
heute, nur insgesamt 19 KKW betreiben.
Veranstaltungen
Wem der in Szenario 2 unterstellte Erdgasanteil von Rund der Hälfte der Stromerzeugung
hinsichtlich der Preis- oder der Versorgungs­
risiken beim Erdgas zu problematisch erscheint, der kann bei Beibehaltung aller
14 KKW-Standorte mit Ausbau auf jeweils
2 Blöcke pro Standort, d.h. statt 19 KKW,
die gleiche CO2-Reduzierung auch ohne we­
sentliche Erhöhung des Erdgasanteils errei­
chen. Damit wird der Anstieg der Energieim­
portabhängigen, wie von der EU angemahnt,
begrenzt.
Dies zeigt, dass ein ausgewogener Energie­
mix unter Einschluss der Kernenergie eine
umweltschonende, klimaneutrale und kosten­
effiziente Energiepolitik ermöglicht. Dies
ist nicht die Überlebensstrategie einer „Di­
nosaurier-Gesellschaft“ oder der „Atomma­
fia“, wie uns unsere Gegner gerne bezeich­
nen. Die energiepolitischen Überlegungen
von so wichtigen Industrieländern wie USA,
Großbritannien und Japan, aber auch von
kleineren Ländern wie Finnland, zeigen,
dass es hier um den verantwortungsbewuss­
ten Einsatz einer Hochtechnologie geht, die
nach unserer Überzeugung ihre Zukunft,
d.h. ihren langfristigen Einsatz, erst noch
vor sich hat.
Wir sind gesprächsbereit. Sie erwartet eine
interessante Jahrestagung 2002.“
Der Präsident es Deutschen Atomforums
e.V., Dr. iur. Gert Maichel, begrüßte in seiner
Eröffnungsrede die Teilnehmer der JK 2002
in Stuttgart. „Die diesjährige JAHRESTA­
GUNG KERNTECHNIK wird ein deutli­
ches Zeichen für die Kernenergie setzen. Ein
Zeichen dafür, dass die Kernenergie in ei­
nem ausgewogenen Energiemix zur Bewäl­
tigung der anstehenden Herausforderungen
bei der Energieversorgung nicht zu ersetzen
ist. Ein Zeichen, das die Kerntechnik mit po­
sitiven Aspekten wieder mehr ins öffentli­
che Bewusstsein rückt.
Dazu trägt sicherlich auch bei, dass wir gleich
die Tagung kurz unterbrechen werden, um
Veranstaltungen
gemeinsam mit den rund 1.400 Teilnehmern
der Energie-Tour eine einstündige Kundge­
bung vor der Liederhalle durchführen. Aus
vielen deutschen Energieunternehmen sind
diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
3 Tage von München bis Stuttgart geradelt,
um für den Energiestandort Deutschland zu
werben. Dies ist ein öffentliches Eintreten für
die Gemeinsamkeit der gesamten deutschen
Energiebranche unter Einschluss aller Ener­
gieträger, von denen die Kernenergie ein we­
sentlicher Bestandteil ist.
Weltweit deuten sich Tendenzen und Trends
an, die zeigen, dass bei rationaler Überle­
gung kein Weg an der Kernenergie vorbeiführt. Es gibt eine Vielzahl von Anzei­
chen, die einerseits die Stimmung für die
Kernenergie verbessern und andererseits
schon konkrete Überlegungen, wie zukünf­
tig wieder Kernkraftwerke zugebaut werden
können.
13
betreiben müssen. So stellt es sich derzeit
auch mit dem Know-how-Erhalt dar. Es ist
bemerkenswert, dass der neue Vorsitzende
der Reaktorsicherheitskommission (RSK)
öffentlich beklagt, dass der kerntechnische
Nachwuchs zunehmend schwindet und die
Ausbildung in Deutschland den absehba­
ren Bedarf nicht mehr decken kann. Gleich­
zeitig jedoch die ihn tragenden politi­
schen Machtverhältnisse alles daran setzen,
um die Forschung, Ausbildung und Lehre
sowie die gesamte kerntechnische Industrie
in Deutschland systematisch daran zu hin­
dern, überhaupt eine Position zu halten.
Es bleibt sicherlich zu hoffen, dass die
für die Sicherheit Verantwortlichen sich bei
den entsprechenden politischen Stellen
durchsetzen und eine für den Energiestand­
ort Deutschland wichtige, positive Wei­
chenstellung für die Zukunft herbeiführen
können“.
Alle auf der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK gehaltenen Referate werden
publiziert. Die Plenarvorträge sind in der
Zeitschrift „atw“ (Internationale Zeitschrift
für Kernenergie), dem offiziellen Fachblatt
der Kerntechnischen Gesellschaft e.V. ab­
gedruckt. Über die Fachsitzungen sind
Berichtshefte erschienen, die im INFORUM
Verlag bezogen werden können. Ebenfalls
beim INFORUM Verlag liegt der von der
Kerntechnischen Gesellschaft e.V., und
dem Deutschen Atomforum e.V. gemein­
sam herausgegebene Berichtsband über die
technischen Referate vor, die dort in leicht
gekürzter Form abgedruckt sind.
Dr. Gert Maichel
Es ist ein altbekanntes Phänomen, dass
Menschen, die Verantwortung für etwas tra­
gen, eine ganz andere Sicht der Dinge ha­
ben, als wenn sie „nur“ dagegen Opposition
Zum fünften Mal seit 1998 war der Work­
shop „Kompetenzerhaltung in der Kerntech­
nik“ Bestandteil auch der JAHRESTA­
GUNG KERNTECHNIK in Stuttgart. Noch
immer leisten die Förderprogramme der
Bundesregierung und der Vereinigung
Deutscher Elektrizitätswerke wichtige Bei­
träge zur Sicherheit in der Kerntechnik und
zur Kompetenzerhaltung durch Nachwuchs­
förderung, wenngleich sich die Anzahl der
geförderten Wissenschaftler in den letzten
14
Jahren stetig verringert hat. Daher beteiligen
sich seit 2001 auch Nachwuchswissen­
schaftler, die nicht von den erwähnten Pro­
grammen gefördert werden, an diesem
Workshop. Allen Teilnehmern wird Gele­
genheit gegeben, ihre Arbeiten und Ergeb­
nisse auf den Gebieten wie z.B. Werkstoff­
kunde,
Reaktorsicherheit,
Innovative
Reaktorsysteme, Messtechnik und Informa­
tionsverarbeitung einem fachkundigen Pub­
likum vorzustel- len und Erfahrungen untereinander wie auch mit etablierten Kerntech­
nikern auszutauschen.
Das Programm des Workshops 2002 bestand
aus folgenden Beiträgen:
Dipl.-Ing. Markus Goldbrunner,
Techn. Universität München:
Kondensation bei stratifizierter Strömung in
Gegenwart nicht kondensierbarer Gase
Dipl.-Phys. Walter Widmann,
Universität Stuttgart:
Theoretische Untersuchung zur Kühlbarkeit
von ausgebreiteter Corium-Schmelze durch
Wasserzufluss von oben
Dipl.-Ing. Sören Alt,
Hochschule Zittau/Görlitz:
Untersuchungen zum transienten Ausström­
verhalten der Druckspeicher von Druck­
wasserreaktoren mit Berücksichtigung dyna­
mischer Wärme- und Stoffübergangsprozesse
Dipl.- Ing. Steffen Gärtner,
Hochschule Zittau/Görlitz:
Einsatz wissensbasierter Informationssyste­
me für die Diagnose und Überwachung von
aktiven Magnetlagern in sicherheitsrelevan­
ten Systemen
Dipl.-Phys. Peter Binkele,
MPA Stuttgart:
Atomistische Computersimulation der Bil­
dung von Kupferausscheidungen in Reak­
torstählen
Dipl.-Ing. Veit Schneider,
Hochschule Zittau/Görlitz:
Veranstaltungen
Neuartige Gütemaße zur Bewertung von
Clusteranalyseergebnissen fehlerbehafteter
hydrostatischer Füllstandsmesssysteme
Dipl.-Ing. Martin Buchmann,
TU Dresden:
Untersuchungen zur Effektivität katalyti­
scher Rekombinatoren während instationärer
Betriebszustände
Dipl.-Ing. Inga Maren Tragsdorf,
Forschungszentrum Jülich:
Entwicklung und Untersuchung neuartig be­
schichteter Substrate für innovative Wasser­
stoffrekombinatoren
Dipl.-Ing. Tobias Bodewig,
Forschungszentrum Jülich:
Transuraninventar im Brennstoffkreislauf
mit Blick auf Partitioning & Transmutation
Dipl.-Ing. Sven Tittelbach,
Forschungszentrum Jülich:
Unterkritisches, schnelles Transmutations­
system mit flüssigem Brennstoff
Dipl.-Ing. Hiie-Mai Unger,
Forschungszentrum Jülich:
Technische Auslegung eines unterkritischen
Transmutationssystems mit Bleikühlung
Dipl.-Ing. Tobias Braun,
Ruhr-Universität Bochum:
Beitrag zur Modellierung des Aerosolverhal­
tens im Sicherheitsbehälter bei schweren
Störfällen
Eine besondere Herausforderung besteht für
die Vortragenden darin, das Wesentliche ihrer
Arbeiten in nur 10 Minuten, d.h. sehr kompri­
miert, darzustellen. Die Fähigkeit hierzu ist im
späteren Berufsleben sehr nützlich und erhöht
während des Workshops die Informations­
dichte und damit die Aufmerksamkeit der Zu­
hörer, sodass auch „arrivierte“ Kerntechniker
vom Besuch dieses Workshops nicht nur in
fachlicher Hinsicht profitieren.
Veranstaltungen / Veröffentlichungen
Einen besonderen Anreiz für Vortragende und
Zuhörer bietet der alljährlich von der Firma
Siempelkamp Nuklear- und Umwelttechnik
GmbH & Co KG gestiftete Geldpreis. Dieser
wurde von Herrn Dr. W. Steinwarz nach dem
Urteil einer dreiköpfigen Jury diesmal für den
hervorragenden Vortrag „Unterkritisches,
schnelles Transmutationssystem mit flüssi­
gem Brennstoff“ an Herrn Dipl.-Ing. Sven
Tittelbach, Institut für Sicherheitsforschung
und Reaktortechnik im Forschungszentrum
Jülich, verliehen.
Inzwischen laufen die Vorbereitungen für
den 6. Workshop „Kompetenzerhaltung in
der Kerntechnik“, der am 21. Mai während
der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK
2003 in Berlin stattfinden wird. Es wäre der
oft beteuerten Bedeutung der Nachwuchsför­
derung und des Kompetenzerhalts sicherlich
angemessen, wenn zahlreiche Besucher der
Jahrestagung den Besuch dieses Workshops
einplanen würden.
Die nächsten Jahrestagungen finden statt:
vom 20. bis 22. Mai 2003 in Berlin,
vom 25. bis 27. Mai 2004 in Düsseldorf,
vom 10. bis 12. Mai 2005 in Nürnberg,
vom 16. bis 18. Mai 2006 in Aachen,
vom 22. bis 24. Mai 2007 in Karlsruhe,
15
Dr. Hans-Ulrich Fabian (r.), 25. Ehrenmitglied der
Kerntechnischen Gesellschaft und Dr. Wolf-Dieter
Krebs bei der Überreichung der Ehrenurkunde in
Berlin
Erneut durchgeführt wurden im Berichtszeit­
raum die Nachwuchstagungen, bei denen
Studenten und jüngere Mitarbeiter in For­
schung und Wirtschaft Gelegenheit haben,
mit ausgewiesenen Experten über aktuelle
Kernenergiefragen und die damit verbunde­
nen beruflichen Möglichkeiten zu diskutie­
ren. Die beiden Veranstaltungen fanden vom
24. bis 26. Oktober im KKW Philippsburg
mit dem Titel „Berufliche Perspektiven in der
Kerntechnik?!“ und vom 7. bis 9. November
bei der URENCO Deutschland in Gronau mit
dem Titel „Spitzentechnologie am Scheideweg?!“ statt.
Über die zahlreichen 2002 von der Kerntech­
nischen Gesellschaft e.V. in internationaler
Zusammenarbeit durchgeführten Veranstal­
tungen wird an anderer Stelle berichtet.
vom 27. bis 29. Mai 2008 in Hamburg und
vom 12. bis 14. Mai 2009 in Mannheim.
Die KTG-Ehrenmitgliedschaft wurde an­
lässlich des traditionellen Herbstvortrags
am 15. Oktober 2002 an Herrn Dr. Hans-Ul­
rich Fabian verliehen. Dr. Fabian ist das
25. Ehrenmitglied unserer Gesellschaft. Die
Ehrenmitgliedschaft wurde ihm für seine be­
sonderen Verdienste auf dem Gebiet
der friedlich Nutzung der Kernenergie ver­
liehen.
Fortbildungsseminare hat die Kerntechni­
sche Gesellschaft e.V. im Berichtszeit­
raum aufgrund eines entsprechenden Vor­
standsbeschlusses ihren Mitgliedern nicht
angeboten.
Veröffentlichungen
Das offizielle Fach- und Mitteilungsblatt
der Kerntechnischen Gesellschaft e.V. ist
16
Veröffentlichungen / Befreundete Gesellschaften
die internationale Fachzeitschrift „atw“, die
alle Mitglieder im Rahmen ihres Beitrages
elfmal jährlich erhalten. Durch die Mittei­
lungen der Kerntechnischen Gesellschaft
e.V. und die Berichte über die Aktivitä­
ten der Gesellschaft und ihrer Untergliede­
rungen bildet die Zeitschrift ein wichtiges
Bindeglied zwischen der Gesellschaft, ihren
Mitgliedern und der Öffentlichkeit.
Zwischen der KTG und dem INFORUM
Verlag besteht ein Kooperationsvertrag, der
die langfristige Zusammenarbeit bei der atw
einvernehmlich regelt.
Für den fachlichen Inhalt der internationalen
Zeitschrift ist der Chefredakteur Dipl.-Ing.
Christopher Weßelmann verantwortlich.
Alle Mitglieder haben die Möglichkeit, in der
Fachzeitschrift einmal jährlich kostenlos ein
Stellengesuch zu veröffentlichen; hiervon
wird nur in sehr geringem Umfang Gebrauch
gemacht. Dagegen hat sich der auf Anregung
der Kerntechnischen Gesellschaft e.V. in der
Zeitschrift eingerichtete Markt für Stellenan­
gebote erfreulich entwickelt.
Auf Grund einer Vereinbarung zwischen der
Kerntechnischen Gesellschaft e.V. und der
Redaktion der internationalen Fachzeitschrift
„Nuclear Science and Engineering“ werden
ausgewählte Fachbeiträge von der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK in ihrer engli­
schen Fassung einem internationalen Leser­
kreis zugänglich gemacht. Die Auswahl der
Beiträge liegt bei den Fachherausgebern der
Zeitschrift.
Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. stellt
ihren Funktionsträgern ein Handbuch zur
Verfügung, das alle für die Arbeit der Gesell­
schaft wichtigen Unterlagen enthält und
durch Nachlieferungen auf dem jeweils aktu­
ellen Stand gehalten wird.
Zu aktuellen Themen gibt die KTG Presseer­
klärungen heraus, die u.a. im Internet unter
www.ktg.org abrufbar sind.
Befreundete Gesellschaften
Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. ist Mit­
glied im Deutschen Verband technisch­
wissenschaftlicher Vereine - DVT -, Düs­
seldorf, in dem rund 100 deutsche tech­
nisch-wissenschaftliche Gesellschaften mit
dem Ziel zusammenarbeiten, übergeordnete
Probleme aus Naturwissenschaft und Tech­
nik zu behandeln und die Belange von Inge­
nieuren und Naturwissenschaftlern gegenüber Wissenschaft, Wirtschaft, Gesell­
schaft, Politik, Staat und Verwaltung zu ver­
treten. Im internationalen Bereich vertritt
der DVT die Belange der deutschen Ingeni­
eure und Naturwissenschaftler insbesondere
im Hinblick auf die Anerkennung der deut­
schen Studien- und Ausbildungsgänge im
Ausland.
Darüber hinaus arbeitet die Kerntechnische
Gesellschaft e.V. eng mit zahlreichen, ihr
fachlich nahestehenden Gesellschaften im
Inland zusammen.
Mit dem Deutschen Atomforum e.V. be­
steht ein Zusammenarbeitsvertrag, der die
gegenseitige beitragsfreie Mitgliedschaft,
die gegenseitige Vertretung in den Len­
kungsgremien, den Austausch von Informa­
tionen, die Koordinierung der Tätigkeiten,
die Veranstaltung einer gemeinsamen Jah­
restagung und eine gemeinsame Geschäfts­
führung vorsieht. Im Einvernehmen mit
der KTG hat das Deutsche Atomforum e.V.
seit Anfang 1988 die Geschäftsführung ei­
ner Durchführungsgesellschaft, der INFO­
RUM Verlags- und Verwaltungsgesell­
schaft mbH übertragen, dessen Geschäfts­
führer gleichzeitig die Geschäfte der KTG
führt.
Mit der Deutschen Physikalischen Gesell­
schaft e.V., Bad Honnef, ist seit Mitte
1972 eine enge Zusammenarbeit verein­
bart, die eine Kontaktaufnahme auf Vor­
standsebene, eine laufende Unterrich­
tung auf Geschäftsführungsebene, insbe­
sondere über die Jahrestagungen, und eine
Befreundete Gesellschaften / Internationale Zusammenarbeit
wechselseitige Vertretung in den Ausschüs­
sen über berufliche Bildungsfragen vorsieht. Diese Vereinbarung wird durch ein
Doppelmitgliedschaftsabkommen ergänzt,
wonach Personen, die als ordentliche Mit­
glieder sowohl der Deutschen Physikalischen
Gesellschaft e.V. als auch der Kerntechnischen Gesellschaft e.V. angehören, in
beiden Vereinigungen einen ermäßigten
Mitgliedsbeitrag entrichten.
Ein gleichartiges Abkommen hat die Kerntechnische Gesellschaft e.V. mit der Gesell­
schaft Deutscher Chemiker e.V., Frank­
furt/Main, abgeschlossen.
Mit dem Fachverband Strahlenschutz e.V.
(FS) führt die Kerntechnische Gesell­
schaft e.V. gemeinsame Fortbildungssemina­
re zu Fragen des Strahlenschutzes durch.
Ein Doppelmitgliedschaftsabkommen be­
steht mit dem Fachverband Strahlenschutz
nicht.
Auch mit der VDI-Gesellschaft für Ener­
gietechnik (GET) verbinden die Kerntechni­
sche Gesellschaft e.V. vielfältige gemein­
same Interessen. Hier konnte ein Dop­
pelmitgliedschaftsabkommen im Mai 2000
abgeschlossen werden. Innerhalb der GET
besteht seit 1987 ein Fachausschuss Kern­
technik, dessen Ziel es insbesondere ist,
den Kenntnis- und Erfahrungsaustausch
über Fragen der Kerntechnik innerhalb des
VDI zu fördern. Deshalb haben die Kerntechnische Gesellschaft e.V. und dieser
Ausschuss vereinbart, von Fall zu Fall die
Möglichkeit gemeinsamer Veranstaltungen
zu prüfen.
In den meisten größeren deutschen Städten
bestehen örtliche Arbeitsgemeinschaften
der technisch-wissenschaftlichen Vereine.
Diese haben das Ziel, auf der lokalen Ebene
das technisch-wissenschaftliche Vortrags­
wesen zu fördern und zu koordinieren. Zahlreiche Sektionen der Kerntechnischen
Gesellschaft e.V. beteiligen sich aktiv an die­
sen Arbeitsgemeinschaften.
17
Internationale Zusammenarbeit
Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. ist
Gründungsmitglied der Europäischen Nu­
kleargesellschaft ENS. Diesem Dachver­
band gehören derzeit 34 Nukleargesell­
schaften aus 26 europäischen Ländern
als Vollmitglieder und 8 außereuropäische Vereinigungen als assoziierte Mitglie­
der an. Die Kerntechnische Gesellschaft
e.V. als von ihrer Mitgliederzahl her drittgrößte Nukleargesellschaft in Europa nach
der französischen Gesellschaft SFEN und
der russischen NSI arbeitet in allen Len­
kungs- und Beratungsgremien der ENS ak­
tiv mit.
Die ENS versteht sich nicht nur als ein Zu­
sammenschluss wissenschaftlicher Gesell­
schaften, sondern auch als Dienstleister für
die Nuklearwirtschaft.
Die European Nuclear Society (ENS) wur­
de inzwischen nach belgischem Recht ge­
gründet. Sie wird zusammen in einer ge­
meinsamen Geschäftsstelle mit FORA­
TOM in Brüssel betreut. Die ENS nach
Schweizer Recht wurde zum 31. Dezem­
ber 2002 aufgelöst. Der Secretary Gene­
ral von beiden Organisationen ist Herr
Dr. Peter Haug.
Bilaterale Kontakte mit dem Ziel en­
ger wissenschaftlich-technischer Zusam­
menarbeit hat die Kerntechnische Gesell­
schaft e.V. mit der Chinesischen Nuklear­
gesellschaft CNS, mit der Russischen Nu­
kleargesellschaft NSI und mit den Kerntechnischen Gesellschaften in der Slowa­
kei und der Tschechischen Republik so­
wie mit Fachkollegen in Israel und in der
Ukraine.
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit den Nu­
kleargesellschaften in der Slowakei und
Tschechien fand die NUSIM 2002 vom 13.
bis 15. März in der Technischen Universität
in Dresden statt.
18
Vorstand
Der Vorstand der Kerntechnischen Gesellschaft e.V. trat 2002 dreimal zu Sitzungen zusammen. An zwei Sitzungen nahmen Ver­
treter der Fachgruppen und Sektionen als
Gäste teil. Alle wesentlichen Aktivitäten der
Kerntechnischen Gesellschaft e.V. werden
im Vorstand erörtert und beschlossen. In der
Zeit zwischen den Vorstandssitzungen berät
der Vorsitzende die laufenden Angelegenhei­
ten der Gesellschaft mit dem Engeren Vorstand und der Geschäftsführung.
Auch im Jahre 2002 wandte sich der
KTG-Vorsitzende monatlich in den KTGMitteilungen der Fachzeitschrift „atw“ an die
Mitglieder und informierte sie so über ge­
plante und abgeschlossene Aktivitäten.
Die Planung des Veranstaltungsprogramms
der KTG nahm wie stets einen breiten Raum
in den Beratungen des Vorstands ein.
Entsprechend den satzungsmäßigen Mög­
lichkeiten hat der Vorstand eine Reihe sei­
ner Rechte und Pflichten auf Ausschüsse
und Beauftragte übertragen. Aufgabe dieser
Gremien ist es, auf den ihnen zugewiesenen
Arbeitsgebieten dem Vorstand Bericht zu
erstatten, Handlungsempfehlungen zu ge­
ben und die Verwirklichung der Vorstands­
beschlüsse sicherzustellen. An der Spitze jedes Ausschusses steht als Sprecher ein Vor­
standsmitglied. Die übrigen Ausschussmit­
glieder werden vom Vorstand gegebenen­
falls auf Empfehlung des Ausschusses aus
dem Kreis der jeweils sachverständigen und
interessierten Mitglieder berufen.
Die Nachwuchsbeauftragte hat im Be­
richtszeitraum die Organisation und Durch­
führung der Nachwuchstagungen im KKW
Philippsburg „Berufliche Perspektiven in der
Kerntechnik?!“ und bei URENCO in Gronau
„Spitzentechnologie am Scheideweg?!“ gelei­
tet, das DAtF-Kolloquium „Perspektiven in
der Kerntechnik“ für Studenten miteröffnet
sowie im neugegründeten Arbeitskreis KOM­
PETENZERHALTUNG an der Umsetzung
der angestrebten Ziele mitgearbeitet.
Vorstand / Mitglieder
Der Informationsausschuss wird sich im
Jahre 2003 neu konstituieren. Folgende Auf­
gabenstellung stellt er sich:
Unterstützung des Vorstandes bei der inter­
nen und externen Kommunikation
•
•
•
•
•
•
•
Weiterentwicklung „KTG im Internet“
Aufbau eines Intranets als Diskussionsfo­
rum, Schnellinformationssystem und Ar­
beitsplattform
Erstellung von Positionspapieren unter
Einbeziehung ausgewiesener Experten in
kleineren Ad-hoc-Arbeitsgruppen
Pressemitteilungen, Artikel
über kerntechnische Themen
„Dritter“
Überarbeitung des „Corporate Design“,
insbesondere Info-Broschüre und Internet
Koordination von Aktivitäten im Rahmen
der Öffentlichkeitsarbeit (ausgenommen
alle Aktionen der FG Nutzen) wie z. B.
während der Jahrestagung
Mitgliederwerbung
Ein Satzungsausschuss berät den Vorstand
in Rechts- und Satzungsfragen, bereitet
erforderliche Satzungsänderungen vor und
überwacht die Einhaltung der Satzungs­
bestimmungen.
Mitglieder
Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. hatte
zu Beginn des Jahres 2002 insgesamt 2.215
Einzelmitglieder, darunter 25 Ehrenmitglieder. Im abgelaufenen Kalenderjahr 2002 sind
86 Fachkollegen und -kolleginnen der Ge­
sellschaft als ordentliche und studentische
Mitglieder neu beigetreten.
Die Gesellschaft hat im Laufe des Jahres
2002 den Verlust von 76 Mitgliedern durch
Tod, Ausschluss oder Austritt zu beklagen.
Ausschlussgrund war in allen Fällen ein
Mitglieder / Dank und Anerkennung
mehrjähriger Rückstand in der Beitragszah­
lung, die mehrfache, erfolglose Mahnung
und die ausdrückliche, schriftliche Ankündi­
gung des geplanten Ausschlusses mit Einräu­
mung rechtlichen Gehörs. Soweit bei einem
Austritt Gründe genannt werden, stehen be­
rufliche Veränderungen oder der Eintritt in
den Ruhestand im Vordergrund. Gründe, die
bei der KTG liegen, werden nicht genannt.
Insgesamt liegt die Mitgliederzahl der Kerntechnischen Gesellschaft am Beginn des Jah­
res 2003 bei 2.225.
Die Zahl der studentischen Mitglieder ist
auf 33 Studierende der Kerntechnik oder ver­
wandter Disziplinen gesunken (nach 114
im Vorjahr). Der Rückgang ist dadurch
zu verzeichnen, dass die Geschäftsstelle
alle Studierenden angeschrieben und um eine
Studienbescheinigung gebeten hatte.
Die Mitgliederversammlung der Kerntechni­
schen Gesellschaft e.V. fand im Berichtszeit­
raum am Vorabend der JAHRESTAGUNG
KERNTECHNIK am 13. Mai in Stuttgart
statt. Zu der Versammlung hatte der Vorstand
den Mitgliedern einen schriftlichen Jahresbe­
richt sowie einen Rechenschaftsbericht für
2001 nebst dem Bericht der Rechnungsprüfer
hierzu und für das Jahr 2002 einen Haushaltsplan vorgelegt.
In seinen mündlichen Erläuterungen ging der
Vorsitzende, Dr. Wolf-Dieter Krebs, auf die
Lage der Kernenergie ein.
Aufgrund der mündlichen Erläuterungen zu
den Berichten des Vorstandes sowie des
Schatzmeisters und der Empfehlungen der
Rechnungsprüfer erteilten die Mitglieder
dem Vorstand für das Jahr 2001 Entlastung.
Ferner genehmigten sie den vom Vorstand
aufgestellten Haushaltsplan 2002, der mit
Einnahmen von T� 200,0 und Ausgaben
von T� 195,5 also mit einem Überschuss von
T� 4,5 endet.
Die Mitglieder konnten auch 2002 wiederum
ihre Stimme zu den Vorstandswahlen im
Wege der Briefwahl abgeben. Leider hatten
19
sich für die vier freien Plätze nur fünf Kandi­
daten beworben. Die Wahlbeteiligung lag
bei 44,9%. Insgesamt konnte der Wahlvor­
stand, bestehend aus DP Herbert Türp, Köln,
als Vorsitzenden sowie Dr. Wolfgang Bern­
nat, Stuttgart, und Dr. Dieter Herrmann,
Stuttgart, als Beisitzer, 1.017 gültige Stim­
men registrieren.
Das Ergebnis der Wahl brachte Dr.-Ing. Peter
Fritz, Dr. Wolf-Dieter Krebs, Dr.-Ing. Hart­
mut Lauer und Dr.-Ing. Horst-Michael Pras­
ser erneut oder erstmals in den Vorstand.
Dank und Anerkennung
Der Vorstand der Kerntechnischen Gesell­
schaft e.V. dankt allen Mitgliedern, die durch
ihre ehrenamtliche Mitwirkung an der Tätig­
keit der Gesellschaft und in deren Gremien es
möglich machen, dass die Kerntechnische
Gesellschaft e.V. ihre vielfältigen Aufgaben
im Dienste der Allgemeinheit und der Mit­
glieder erfüllen kann.
Dank ihrer Beschäftigung mit der Kerntech­
nik in Planung und Erstellung, Betrieb und
Wartung kerntechnischer Anlagen sowie in
Forschung und Begutachtung, in Verwaltung
und Unternehmensführung verfügen die
Mitglieder über umfangreiche Kenntnisse
und Erfahrungen, die sie durch ihre Mitarbeit
in der Gesellschaft allen anderen Mitgliedern
und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.
Dank dieser aktiven Unterstützung durch alle
Mitglieder kann die Kerntechnische Gesell­
schaft e.V. die ihr gestellten Aufgaben erfül­
len. Darum bittet der Vorstand alle Mitglie­
der, auch in Zukunft tatkräftig bei der Errei­
chung der Ziele der Kerntechnischen Gesell­
schaft e.V. mitzuwirken.
20
DIE SEKTIONEN
Berlin-Brandenburg-Greifswald
Die Veranstaltungen, die von der Ortssektion
gemeinsam mit anderen Organisationen, Ein­
richtungen und Vereinen durchgeführt wur­
den, hatten auch das Ziel, sowohl wissen­
schaftlich-technische Ergebnisse aus For­
schungsvorhaben benachbarter Wissen­
schaftszweige zugänglich zu machen als auch
die öffentliche Meinungsbildung zur Kern­
energie weiter zu versachlichen. Schon über
Jahre hinweg hat sich dabei die gute Zusam­
menarbeit mit dem Verband der Führungs­
kräfte in Bergbau, Energiewirtschaft und zu­
gehörigem Umweltschutz e.V. und den in Berlin ansässigen Wirtschaftsverbänden bewährt.
Veranstaltungen
1. Das Bundesamt für Strahlenschutz, Außenstelle Berlin, organisierte auch im Jah­
re 2002 eine Reihe von Kolloquien, die
durch Mitglieder der Ortssektion interes­
siert besucht wurden.
2. Reges Interesse fand die Exkursion zur
Wiederaufarbeitungsanlage der Cogema
in La Hague vom 20.-22.10.2002.
Das 300 ha große Standortareal befindet
sich ca. 25 km von Cherbourg entfernt, im
Nordwesten der Cotentin-Halbinsel.
Alle Brennelementtransporte nach La Ha­
gue werden über den Eisenbahnanschluss
in Valognes abgewickelt. Die meisten
kommen aus Frankreich oder anderen eu­
ropäischen Ländern auf dem Schienenweg
bis Valognes. Die japanischen Brennele­
mente werden nach Cherbourg verschifft
und dann auf Waggons bis Valognes trans­
portiert. Die Strecke von Valognes bis zur
WAA wird als herkömmlicher Straßensondertransport abgewickelt.
Sektionen
Während des Besuches hatten die Exkurs­
ionsteilnehmer die Möglichkeit, die Entla­
devorrichtung, das Nasslager, die Zer­
schneide- und Auflösungsanlage, die War­
tungseinrichtung für die Behälter sowie
die Verglasungsanlage für die hochaktiven
Abfälle zu besichtigen. Beeindruckend
war, die technologischen Schritte der Wie­
deraufarbeitungsanlage in der Praxis zu
erleben und sich von der Professionalität
der Öffentlichkeitsarbeit überzeugen zu
lassen.
Für die Vorbereitung und Führung vor Ort
danken die Teilnehmer Herrn Francois Ha­
rari von Cogema Logistics recht herzlich.
3. Zusammen mit der Fachgruppe Nutzen
der Kerntechnik wurde eine Besichtigung
des Elektronenspeicherrings BESSY II
am 28. Oktober 2002 organisiert. Dies war
insofern interessant, da bei einem ersten
Besuch im Jahre 1999 eine Begehung im
Innern der Anlage aus betriebstechnischen
Gründen nicht möglich war.
Die Berliner Elektronenspeicherring-Ge­
sellschaft m.b.H. – BESSY ist eine dienst­
leistungsorientierte Einrichtung für natur­
wissenschaftliche Forschung und techno­
logische Entwicklung.
Die BESSY wird zur Untersuchung der
Struktur und Funktion neuartiger Materia­
lien (z. B. Supraleiter und magnetische
Materialien) und komplexer Systeme
(z. B. Viren) genutzt. Mit spektrometri­
schen Methoden lassen sich die geometri­
sche und elektronische Struktur bestim­
men. Kenntnisse der physikalisch-chemi­
schen Natur der Atome und Moleküle las­
sen die gezielte Beeinflussung von Werk­
stoffeigenschaften zu.
Für die sachkundige und interessante Füh­
rung möchten wir Herrn Dr. Franz Schä­
fers von der BESSY mbH recht herzlich
danken.
Dr. Jürgen Kozyk
Sektionen
21
Erlangen/Nürnberg
•
1.
•
Vortragsveranstaltungen
Traditionsgemäß liegt der Schwerpunkt
der Aktivitäten der Ortssektion in der Durch­
führung von Vortragsveranstaltungen (Ta­
belle), die weiterhin eine sehr gute Zuhörer­
resonanz hatten (40 bis 110 Zuhörer pro Vor­
trag). Die Themen umfassten:
•
•
Das Schlüsselthema Endlagerung (2 Vor­
träge), wobei deutlich wurde, dass
Deutschland durch das Moratorium für
Gorleben und den Nichtsofortvollzug für
Konrad seine internationale Führungsrol­
le einbüßt und die angestrebte Realisie­
rung für ein Endlager für hochradioaktive
Abfälle im Jahr 2030 praktisch kaum
mehr machbar sein wird.
Die Gewährleistung der Sicherheit der
kerntechnischen Anlagen in Deutschland,
die auch künftig eine zukunftsorientierte
Aufgabe ist, wobei der Kompetenzerhalt
in allen Institutionen (Betreiber, Behörde,
Gutachter, Industrie) eine wesentliche
Herausforderung darstellt.
•
2.
Die Situation in den USA ist gekennzeich­
net durch Maßnahmen zur Lebensdauer­
verlängerung auf bis zu 60 Betriebsjahre
für viele Anlagen.
In der Enquêtekommission des deutschen
Bundestages ist kein Konsens zur nach­
haltigen Energieversorgung möglich.
Die Technikentwicklung wird eine weite­
re Nutzung der Kernenergie zwangsläufig
mit sich bringen.
Mitgliederinformation
Aktuelle Informationen wurden wieder über
Rundbriefe bzw. über das von der Jungen Ge­
neration betriebene e-mail-Informationssys­
tem verteilt.
Mitglieder
Der Mitgliederstand lag am Jahresende
bei 384 und hat sich damit weiterhin posi­
tiv entwickelt, was auf eine intensive,
v.a. persönliche Mitgliederwerbung zurück­
zuführen ist.
Dr. Wilfred Morell
Nr.
Referent
Thema
Datum
Anzahl
Zuhörer
1
Prof. Dr. Klaus Kühn,
TU Clausthal
Die Endlagerung radioaktiver Abfälle in Deutschland
– eine unendliche Geschichte
22.01.2002
80
2
Lothar Hahn,
GRS
Gewährleistung der Sicherheit in der Restlaufzeit der
deutschen Kernkraftwerke
– Herausforderung an die Reaktorsicherheitskommission
(RSK)
14.03.2002
110
3
Dr. Andrew Cook,
Framatome ANP Inc.
Nuclear Power in the U.S.
– From Depression to Overload in 1000 Days
11.06.2002
80
4
Franz Obermeier,
Mitglied des deutschen
Bundestages
Nachhaltige Energieversorgung
– Ziele und Ergebnisse der Enquêtekommission des deutschen
Bundestages
09.07.2002
50
5
Dr. Dieter Herrmann,
Fichtner Consulting
Langfristige Wechselwirkung von Technikentwicklung und
Energieversorgung
24.10.2002
40
6
Frank-Holger Koch,
DBE
Das Erkundungsbergwerk Gorleben
– Stand der Arbeiten und wie geht es weiter
09.12.2002
60
22
Hannover/Braunschweig
Über aktuelle positive Entwicklungen auf
dem Gebiet der Kerntechnik konnten wir in
unserer Region leider nichts berichten. Auf
unserer Vortragsveranstaltung am 5. März
2002 warfen wir daher einen Blick zurück in
die Vergangenheit. Vor gut 100 Jahren, im
Jahre 1895 veröffentlichte Wilhelm Conrad
Röntgen seine Entdeckung der X-Strahlen,
nur zwei Monate später berichtete Henry
Becquerel über unsichtbare Strahlung, die
von uranhaltigen Mineralien ausgeht, und
kurz danach berichtete Marie Curie über ein
neues unbekanntes Element, welches sie Po­
lonium nannte. Bereits 1899 meldete sich
auch unsere Region hierzu zu Wort: Der
Braunschweiger Chemiker Friedrich Oskar
Giesel brachte sich voller Elan in den Kreis
der Forscherpioniere ein. In diesen Kreis ge­
sellten sich ebenfalls die in Wolfenbüttel le­
benden Gymnasiallehrer Julius Elster und
Hans Geitel.
Hierüber berichtete uns Herr Rudolf G. A.
Fricke unter dem Titel:
Friedrich Oskar Giesel
Pionier der Radioaktivitätsforschung
Opfer seiner Wissenschaft
Herr Rudolf G. A. Fricke ist Realschullehrer
in Wolfenbüttel. Er beschäftigt sich seit ge­
raumer Zeit mit dem Leben und Werk der
Pioniere der Radioaktivitätsforschung aus
unserer Region. Über Friedrich Oskar Giesel
und über Julius Elster und Hans Geitel hat er
zwei kleine Bücher herausgegeben, welche
in sehr gelungener Weise gute Unterhaltung
mit fachlicher Information verbinden. Das
Braunschweigerische Landesmuseum hat
auf Initiative von Herrn Fricke am 24. No­
vember 2002 eine Ausstellung über das Le­
ben und Wirken von Friedrich Oskar Giesel
eröffnet.
Der Vortrag von Herrn Fricke war ein infor­
mativer und unterhaltsamer Abend. Vor 100
Sektionen
Jahren waren Privatwirtschaft, Behörden und
wissenschaftliche Vereine unserer Region
Weltspitze. Mit unserer Veranstaltung woll­
ten wir wieder ein kleines Schrittchen in die­
se Richtung machen.
Dr. Ivar Kalinowski
Karlsruhe/Mannheim/Stuttgart
Neben den bereits traditionsgemäßen Ex­
kursionen und Vortragsveranstaltungen gab
es im Jahr 2002 zwei besondere Veranstal­
tungen: Die KTG-Mitgliederversammlung
im Rahmen der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK in Stuttgart und den Transfer des
Reaktormodells „Gundremmingen B“ in das
Forschungszentrum Karlsruhe.
KTG-Mitgliederversammlung
Wie in jedem Jahr fand im Rahmen der Jah­
restagung Kerntechnik auch die Mitglieder­
versammlung der KTG statt – diesmal im
„Haus der Wirtschaft“ in Stuttgart. Verant­
wortlich für die gastronomische Umrahmung
– ein Empfang nach der Versammlung – war
die Ortssektion. Zum Gelingen trugen maßgeblich die Spenden folgender Firmen bei (in
alphabetischer Reihenfolge):
•
•
•
•
•
•
Buchen Umweltservice GmbH, Karlsruhe
G. A. Müller GmbH & Co. KG, Waghäusel
Gemeinschaftskraftwerk Neckar GmbH
Gesellschaft für Nuklearservice mbH, Es­
sen
Kausch + Hartmann Strahlenschutz- und
Dienstleistungs GmbH, Kirrlach
Kernkraftwerke Gundremmingen Be­
triebsgesellschaft mbH
Sektionen
•
•
•
Kraftanlagen
Heidelberg
23
Nukleartechnik
GmbH,
sichts der großen Glasschmelzöfen wiederum sehr heiß.
Westinghouse Reaktor GmbH, Mannheim
Abkühlung brachte erst auf der Rückfahrt
die Besichtigung eines Spezialunterneh­
mens für Druckbehälter: die Sektkellerei
Schloss Wachenheim. Sowohl die Besichti­
gung der kühlen Keller als auch die anschließende kleine Sektprobe trugen maßgeblich dazu bei, dass trotz der großen Hitze
im Bus die Laune bis zum Ende der Exkur­
sion blendend blieb.
Wissenschaftlich-Technische Ingenieur­
beratung GmbH, Jülich
Allen Sponsoren sei an dieser Stelle noch ein­
mal herzlich für ihr finanzielles Engagement
für die Sache der Kernenergie gedankt.
Transfer des Reaktormodells
„Gundremmingen B“ nach Karlsruhe
Nach dem erfolgreichen Abbau des Modells
in Gundremmingen und Wiederaufbau in
der ständigen Ausstellung „Sichere und um­
weltverträgliche Nutzung der Kernenergie“
im Forschungszentrum Karlsruhe – in
der atw vom September 2002 wurde be­
reits ausführlich berichtet – hat die Modell­
baugruppe, bestehend aus 14 ehrenamtlich
agierenden KTG-Mitgliedern, ihre Ar­
beit bereits voll aufgenommen. Schon die
ersten Arbeitstage zeigten, dass die Repara­
turarbeiten zwar aufwändig, aber prinzi­
piell zu bewältigen sind. Die Modellbau­
gruppe geht davon aus, die Arbeiten bis
Sommer 2003 erfolgreich abschließen zu
können.
Exkursion am 18. Juni 2002 zu SCHOTT
nach Mainz
Es war eine der heißesten Exkursionen – und
das im wahrsten Sinne des Wortes – die
wahrscheinlich je in der KTG veranstaltet
wurden. Am heißesten Tag des Jahres fuhren
die Exkursionsteilnehmer mit einem defek­
ten Bus, dessen Klimaanlage nicht funktio­
nierte und dafür die Heizung nicht abzuschal­
ten war, zu den SCHOTT Glaswerken. Die
Führung durch das Werk war sehr ausführ­
lich und hochinteressant, insbesondere die
Besichtigung der Produktionsstraße für Bildschirmröhren – und sie war natürlich ange­
Exkursion zur Emsland-Stärke GmbH
und zum Braunkohletagebau
Garzweiler
Am 13. und 14. Juli 2002 veranstaltete die
Ortsektion ihre diesjährige große Exkur­
sion. Wieder einmal ging es ins Emsland –
diesmal zum größten deutschen Herstel­
ler von Stärke. Diese wird aus Kartoffeln ex­
trahiert, die im Umkreis von 150 km um
das Werk angebaut werden. Wie eine sehr
große Zuckerfabrik wirkt das Werk Emlich­
heim von außen – auch was dessen „Duft“
anbelangt. Die mehrstündige Führung zeig­
te allerdings dann die interessanten Beson­
derheiten der Stärkeherstellung auf. Nebenbei erfuhren die Exkursionsteilnehmer, wo
überall in den Produkten des täglichen Le­
bens Stärke enthalten ist: von Lebensmit­
teln wie Gummibärchen und Pommes fri­
tes über Textilien bis zu Tapeten und Kunst­
stoffen.
Der zweite Tag brachte wieder Superlativen.
So hoch wie der Kölner Dom und schwerer
als der Eiffelturm: der Bagger 288 im Tage­
bau Garzweiler I mit einer Tagesleistung von
240.000 Tonnen. Neben dem eigentlichen
nur als gigantisch zu bezeichnenden Tagebau
wurden in einer sehr kompetenten Führung
die bereits erfolgten als auch geplanten Re­
kultivierungs- und Umsiedlungsmaßnahmen
gezeigt. Die Exkursionsteilnehmer konn­
ten sich somit selbst ein Urteil darüber bilden,
24
inwieweit der politische Streit um Garzwei­
ler II berechtigt war oder nicht.
Sektionen
weitere Vorträge im Rahmen der KTGStammtische:
Folgende Themen waren geboten:
Exkursion zur Dillinger Hütte am
19. Dezember 2002
Relativ kurzfristig ergab sich Ende des Jahres
noch die Möglichkeit, eine Exkursion zur
Dillinger Hütte in das Saarland zu veranstal­
ten. Die Führung durch die aktive Stahlhütte
mit Hochofen, Thomas- und Walzwerk am
Vormittag war sehr spektakulär. Am Nachmittag schloss sich eine weitere Führung in
der Region mit dem Thema „Das von der Dil­
linger Hütte geprägte Dillingen“ an. Alles in
allem konnten die Teilnehmer am Abend
wieder einmal auf einen gelungenen Exkur­
sionstag zurückblicken.
Die relativ kurzfristige Anberaumung dieser
Exkursion machte es jedoch notwendig, die
Teilnehmer über das E-Mail-Schnellinfor­
mationssystem der Ortssektion zu akquirie­
ren, da eine Ankündigung in der atw nicht
mehr rechtzeitig erscheinen konnte. Dies hat­
te somit den Nachteil, dass nicht alle Mitglie­
der der Ortssektion erreicht werden konnten.
Deshalb wird angestrebt, die Veranstaltun­
gen der Ortssektion in Zukunft wieder so
rechtzeitig zu planen, dass eine Vorankündi­
gung in der atw möglich sein wird. Trotzdem
sei an dieser Stelle noch einmal an das
E-Mail-Schnellinformationssystem der Orts­
sektion erinnert: zur Aufnahme können sich
die Mitglieder beim Sprecher der Ortssekti­
on, Dr. Jürgen Goebelbecker, melden
([email protected]).
Vortragsveranstaltungen
Neben der traditionsgemäßen Vortragsrei­
he im Wintersemester 2001/2002, die der
Verein Deutscher Ingenieure (VDI) – Be­
zirksverein Karlsruhe, Arbeitskreis Ener­
gietechnik – in Zusammenarbeit mit der
Ortssektion veranstaltete, gab es noch drei
•
•
•
Harmlos oder schlimm – Die Bedeutung
des subjektiven Risikoempfindens
Herr Dr. Rolf Krieg, KTG-Mitglied und
langjähriger Mitarbeiter des Instituts für
Reaktorsicherheit (IRS) im Forschungs­
zentrum Karlsruhe, stellte am 24. April
2002 einige interessante Überlegungen
und Erkenntnisse vor, die er auch in sei­
nem Buch „Risiken der Technik“ (Raabe
Verlag, 2001) veröffentlich hat.
Einführung der Wasserstoffwirtschaft
in Island – Zukunftsperspektiven und Be­
deutung
Nach langer Zeit gab es am 23. Oktober
2002 einmal wieder einen Stammtisch in
Stuttgart mit einem interessanten Vortrag
von Herrn Sverrir Schopka, Geschäfts­
führer des Instituts für gewerbliche Was­
serwirtschaft und Luftreinhaltung Dienst­
leistung und Consulting GmbH (iwl). Die
Firma FICHTNER stellte dazu freundli­
cherweise einen Raum in ihrer Kantine
zur Verfügung und lud anschließend auch
noch zu einem Imbiss ein.
Der Beitrag des Forschungszentrums Karls­
ruhe zur europäischen Fusionsforschung
Der neue Leiter des Programms „Kernfusi­
on“ im Forschungszentrum Karlsruhe, Dr.
Günter Janeschitz, informierte am 4. De­
zember 2002 während eines Stammtisches
im Gastdozentenhaus „Heinrich Hertz“ vor
allem über den Stand des Projektes „ITER“
und die aktuellen Beiträge des Forschungszentrums hierzu. Sein Vortrag machte deut­
lich, dass die Fusionsforschung derzeit
eine beträchtliche Dynamik besitzt, die
hoffentlich in den nächsten Jahren nicht
sukzessive den allgemeinen Sparzwängen
geopfert wird. Dieser Stammtisch war
übrigens eine gemeinsame Veranstaltung
mit der Fachgruppe Kernfusion.
Dr. Jürgen Goebelbecker
Sektionen
München
25
•
•
•
•
•
Fachgruppe Nutzen der Kerntechnik
Dipl.-Ing. Martina Scheuerer
Im Jahr 2002 organisierte die Ortssektion München die folgenden Vortragsveranstaltungen:
•
Fachgruppe Thermodynamik
Bilder der zukünftigen, globalen Energie­
wirtschaft, Dr. Thomas Hamacher, MaxPlanck-Institut für Plasmaphysik
Norddeutschland
Kundennutzen im Kraftwerksgeschäft,
Prof. Dr. Klaus Riedle, Siemens AG, Ener­
gieerzeugung
1.
Einsatz und Nutzen von CFD in der Ener­
gieerzeugung, Dr.-Ing. Georg Scheuerer,
AEA Technology GmbH
CERN – Large Hadron Collider, Einfüh­
rung und Überblick, Dipl.-Ing. ETH Mar­
cel Gyr, CERN
Die Veranstaltungen fanden in den Räumen
der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktor­
sicherheit in Garching am Gelände der
TU München statt. Die Gestaltung der Vor­
träge als Einzelveranstaltungen und als Vortragsnachmittag mit mehreren Vorträgen in­
klusive Einladung zu einem Imbiss fanden
relativ geringes Interesse. Es waren durch­
schnittlich nur 10 Teilnehmer anwesend.
Deshalb ist es fraglich, ob sich der Aufwand
lohnt, weiterhin KTG-Vorträge zu organi­
sieren. Ein Aufruf an alle Mitglieder der
Ortssektion München, uns Vorschläge zu
machen oder Veranstaltungszeit und Ort zu
kritisieren blieb bis jetzt ohne Resonanz. Es
war auch nicht möglich, eine vollständige
E-Mail-Liste aller Mitglieder der Ortssekti­
on München zu erstellen. Bis jetzt haben
sich nur 20 Mitglieder der Ortssektion Mün­
chen eingetragen.
Energietour 2002
In der Zeit vom 12. bis 20. Mai fand zum
sechsten Mal die Energie-Tour statt. Rund
1.400 Mitarbeiter der Energiewirtschaft sowie der Zulieferindustrie ließen sie wieder zu
einem großen Erfolg werden.
Treffpunkt war diesmal für alle München,
von wo aus die Route über das Kernkraftwerk
Gundremmingen nach Stuttgart führte.
Zu Beginn der Tour fand auf dem Münchener
Odeonsplatz eine Fahrraddemonstration
statt, um für den Erhalt der Arbeitsplätze auf
dem heimischen Energiemarkt einzutreten.
Die Energie-Tour fand wieder großen Zu­
spruch aus allen Teilen und Energiebranchen
des Landes.
Zur Unterstützung dieser Aktion war die Mit­
wirkung der Region Nord unter intensiver
Beteiligung der Mitarbeiter aus den Kern­
kraftwerken sicherlich sehr hilfreich. Die Re­
sonanz in der Außenwirkung war erfolg­
reich. Auch die Innenwirkung für die Mitwir­
kenden ist überaus positiv zu bewerten.
Die Mitglieder des Vorstands der Ortssektion
sind weiterhin in folgenden Gremien der
KTG aktiv:
2.
•
Die Sektion Nord wurde zu der Vortragsver­
anstaltung „Klimawandel und der gesell­
schaftliche Umgang damit“ von Herrn
Prof. von Storch/GKSS eingeladen, welche
•
Auswahlausschuss für die JAHRESTA­
GUNG KERNTECHNIK
Fachgruppe Kernfusion
Vortragsveranstaltungen /
Informationen
26
Sektionen
am 21. November im Informationszentrum
des Kernkraftwerkes Krümmel stattfand.
Der Versand von Zusatzinformationen (z. B.
Konzernzeitungen) hat sich in der Ver­
gangenheit sehr bewährt und soll fortgesetzt
werden.
Dipl.-Ing. Peter Gerdes
würde sich das so anhören: „Wir machen unser
Zeug!“ Das heißt, wir pflegen einen regelmäßigen wissenschaftlich-technischen Gedanken­
austausch und stehen einer interessierten Öf­
fentlichkeit mit sachkundigen Informationen
zum Thema Kernenergie zur Verfügung.
In 2002 hat der Sektionsvorstand (erweitert
durch Herrn Dr. Weidenauer) 5 Vortragsveranstaltungen und 2 Exkursionen wie folgt anbieten können:
21.01.2002
Vortrag über „PV - Solarstromindustrie“
– Referent: Dr. Wilfried Hoffmann
Rheinland
Die Ortssektion Rheinland der KTG hat im
Jahr 2002 bei ihren Aktivitäten aus unter­
schiedlichen Gründen eine (hoffentlich)
schöpferische Pause eingelegt. Es fanden
außer der Teilnahme bzw. Mitarbeit bei Jah­
restagung, Fachgruppen, diversen Aus­
schuss-Sitzungen usw., was auch schon ei­
nen nicht unerheblichen Einsatz verlangte,
keine berichtenswerten Veranstaltungen
statt. Im Laufe des Jahres 2003 werden er­
hebliche Veränderungen bei der Zusammen­
setzung des Ortssektionsvorstandes erforder­
lich, die nicht ohne die Bereitschaft der
KTG-Mitglieder zur aktiven Mitarbeit vorgenommen werden können.
Dr. Gerd Haag
25.02.2002
Vortrag über „Abrüstung von Massenver­
nichtungswaffen“
– Referent: Prof. Dr. Wolfgang Stoll
15.04.2002
Vortrag und Besichtigung „Rückbau VAK“
– Referent und Führer: Herr Walter Hackel
07.-10.06.2002
Jahresexkursion zum „Zwilag-Würenlingen“
und zum „FZK-Karlsruhe“ verbunden durch
ein „Elsaß-Wochenende“
23.09.2002
Vortrag über „Uran-Materialbilanzen“
– Referent: Dr. Heinrich Graul
28.10.2002
Halbtagsexkursion zum „DKFZ-Heidelberg“
Vortrag über „Konsequenzen für Biblis aus
dem neuen AtG“
– Referent: Dr. Hartmut Lauer
Rhein/Main
Auch (oder erst recht) in Zeiten, die „einem“
nicht so gewogen scheinen (oder sind), gilt es,
die Zuversicht nicht zu verlieren und erhobe­
nen Hauptes anderen, besseren Zeiten entge­
genzuschreiten. Unsere rot-grüne Regierung
wurde in 2002 wiedergewählt; der Kernener­
gieausstieg wird politisch weitergeführt –
aber! – auch wir in der Ortsektion bleiben un­
seren Zielen treu. In aktuellen Sportlerkreisen
Hinter diesen „Leistungen“ stecken enga­
gierte Sektions-Vorstandsmitglieder, ein
treuer Stamm von interessierten Teilnehmern
und Zuhörern, die unsere Veranstaltungen
stets aktiv mit Fragen und Diskussionen be­
reichern, aber auch immer wieder neue, gern
gesehene Gäste außerhalb der KTG.
Nicht zuletzt möchten wir hiermit den lokal
ansässigen Niederlassungen der AREVAGruppe, der RWE-Gruppe und der SIEMENS
Sektionen
für ihre Unterstützung unserer „KTG- Tages­
arbeit“ ganz herzlich danken.
Am Ende bleibt mir nur noch festzustellen,
dass wir „unser Zeug“ auch in 2003 „ma­
chen“ werden – wie gehabt!
Dipl.-Min. Frank Klosendorf
Rhein/Ruhr
Die Ortssektion Rhein-Ruhr hat in 2002 zwei
Sitzungen des Ortssektions-Vorstandes, zwei
Vortragsveranstaltungen und eine Mitglieder­
versammlung durchgeführt.
Auf der Mitgliederversammlung wurde u.a.
der Ortsvorstand neu gewählt. Die Herren
Dr. Munz und Dipl.-Ing. Stumpf, die jahre­
lang dem Vorstand angehörten, haben wegen
ihrer Pensionierung auf eine weitere Kandi­
datur verzichtet. Beiden Herren sei an dieser
Stelle herzlichst für ihre konstruktive und er­
folgreiche Arbeit gedankt.
An ihre Stelle wurden Herr Dr. Sowa, GF der
GNB, und Herr Dipl.Wirtsch.-Ing. von Hee­
sen, STEAG, neu in den Ortsvorstand ge­
wählt. Herr Dr. Petersen und Herr Dipl.-Ing.
Hottenrott, beide RWE Power, wurden wie­
dergewählt.
Der Schwerpunkt der Vortragsveranstaltun­
gen lag in 2002 auf dem Thema „Kerntechni­
sche Sicherheit“. Wegen der großen Publizi­
tät und den vielen z. T. polarisierenden Meinungsäußerungen im Zusammenhang mit der
Inbetriebnahme des tschechischen Kern­
kraftwerkes Temelin, wurde ein Vortrag dem
Thema „Wie sicher ist Temelin?“ gewidmet.
Herr Dr. Ing. Zabka, GRS, hat in seinem Re­
ferat das Thema entsprechend tief und breit
strukturiert angesprochen.
Er hat die Meinung verschiedenster in- und
ausländischer Sicherheitsgremien und die der
Europäischen Union dargelegt, so dass die
27
Einstufung von Temelin gegenüber anderen
Reaktorauslegungen und die Gründe für eine
Inbetriebnahme von Temelin deutlich wurden. Die rege Diskussion bekundete das große
Interesse an dem interessanten Vortrag.
Der 2. Vortrag zur kerntechnischen Sicherheit
wurde von Herrn Dipl.-Ing. Staude, RWE Po­
wer, zum Thema „Sicherheitstechnische Vorsorge und Kostenmanagement im Wider­
spruch?“ gehalten. Dabei wurde anschaulich
belegt, dass es hier keinen Widerspruch gibt,
sondern das ein gutes Kostenmanagement
durchaus im Einklang mit dem Erhalt und der
Steigerung des Sicherheitsstatus stehen kann.
Auf Wunsch von Mitgliedern der Ortssektion
wurde das Thema „Ist die Zukunft des kern­
technischen Nachwuchses gesichert?“ be­
sprochen. Herrn Dipl.-Ing. Mertens, KKW
Gundremmingen, gelang es, den Zuhörern
ein klares Bild zu vermitteln. Dabei konnte er
als Sprecher der „Jungen Generation der
KTG“ aus seinem praktischen Erfahrungs­
schatz schöpfen. Als Resümee kann festge­
halten werden, dass trotz schwierigen politi­
schen Umfeldes, der kerntechnische Nachwuchs im Bereich des Kraftwerkbetriebes
gesichert werden kann und in den KKW
durch zusätzliche Ausbildung und Trainee­
programme das erforderliche „Know How“
sichergestellt ist. Schwieriger sieht es bei der
Nachwuchssicherung bei der Reaktorindus­
trie, Service-Firmen sowie bei Gutachtern
etc. aus. Eine begründete Hoffnung auf neu­
en Schwung könnte hier die Bestellung eines
neuen Reaktors für Finnland in 2003 geben.
Die Mitgliederversammlung sowie die Vor­
träge waren mit 30-40 Teilnehmern gut be­
sucht. Der wissenschaftlich-technische Ge­
dankenaustausch zwischen den Mitgliedern
der Ortssektion Rhein-Ruhr wurde gefördert
und persönliche Kontakte gefestigt.
Ein Dank gilt an dieser Stelle nochmals allen
Referenten sowie den Mitgliedern der Orts­
sektion, die sich aktiv eingebracht haben.
Dipl.-Ing. Gerhard Hottenrott
28
Sachsen
Das Jahr 2002 verlief etwas verhaltener als
das vorhergehende Jahr mit den Aktivitäten
am Rande der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK in Dresden. Die Bemühungen um
den eigenen Internet-Auftritt wurden ver­
stärkt. Die Ortssektion hat seit Januar 2002
ihre eigene Web-Site: www.ktg-sachsen.de.
Neben Veranstaltungsankündigungen und
Exkursionsberichten wurde eine Rubrik „Ar­
gumente“ eingerichtet, in der Beiträge zu fin­
den sind, die sich zum Beispiel mit der wenig
wirksamen CO2-Minderungspolitik der rotgrünen Bundesregierung oder dem politisch
dominierten Papier über die Nachhaltigkeit
der Kernenergie des BMU auseinanderset­
zen. Wir werden diese Aktivitäten fortsetzen.
Die wichtigste Veranstaltung der Ortssektion
des Jahres 2002 war die Exkursion. Am 10.
und 11. Oktober ging es mit 19 Teilnehmern
nach Kahl und Karlstein am Main. In Kahl
wurde das Rückbauprojekt „Versuchsatom­
kraftwerk Kahl“ besichtigt, übrigens das ein­
zige, das sich „Atom“-kraftwerk nennen
darf. Am zweiten Tag wurde die Betriebsstät­
te der Framatome ANP in Karlstein mit der
Komponentenfertigung für Brennelemente
und den Großversuchsständen für Kompo­
nenten- und Systemtests besucht. Am Rande
gab es die historische Stadt Seligenstadt mit
ihrer traumhaften Altstadt und ihren wunderschönen Fachwerkhäusern zu sehen – und
natürlich ein geselliges Zusammensein in ei­
nem Restaurant direkt am Main.
Daneben wurden mehrere Veranstaltungen in
Rossendorf durchgeführt, die stets von etwa
20 Mitgliedern besucht wurden. Im März
sprach Herr Dieter Herrmann von Fichtner,
Stuttgart zum Thema „Langfristige Wechsel­
wirkungen von Technikentwicklung und
Energieversorgung“. Im Juni stand der Vor­
trag von Herrn Helwig, Direktor des Vereins
für Kernverfahrenstechnik und Analytik Ros­
sendorf (VKTA) mit dem Titel „Stand von
Sektionen
Rückbauvorhaben im VKTA“ auf dem Pro­
gramm. Dazu wurden Videos über die fern­
hantierte Entsorgung des Zwischenlagers für
feste, radioaktive Sonderabfälle in Rossendorf
und die Überführung der bestrahlten Brenn­
elemente des Rossendorfer Forschungsreaktors in CASTOR MTR2-Behälter gezeigt. Anschließend ging es zur Besichtigung der Lan­
dessammelstelle des Freistaates Sachsen /
Thüringen, die vom VKTA betrieben wird.
Und zum Jahresabschluss fand eine Besichti­
gung der neuen Thermohydraulik-Versuchs­
anlage TOPFLOW des Forschungszentrums
Rossendorf statt, gefolgt von einem Vortrag
von Herrn Horst-Michael Prasser mit dem he­
rausfordernden Titel „Sechs Vorurteile gegen
die Kernenergie“ – begleitet mit Kaffee und
Dresdner Christstollen.
Dr. Horst-Michael Prasser
Junge Generation
Am 14. Mai 2002 fand am Rande der JAH­
RESTAGUNG KERNTECHNIK die 7. Mit­
gliederversammlung der Jungen Generation
in der KTG statt. Dort stellte sich ein Wahl­
vorstand, der sich hälftig aus erfahrenen und
neuen Mitgliedern zusammensetzt, zur
Wahl. Nachdem über das Wahlverfahren ein­
gangs entschieden und die Amtszeit auf 2
Jahre festgesetzt wurde, formierte sich fol­
gender Vorstand nach einstimmiger Wahl:
•
•
•
•
•
•
Christoph Mertens
(Sprecher / Mitglied im Bundesvorstand),
Dr. Tim Büscher (stellv. Sprecher)
Dr. Petra-Britt Hoffmann (Kasse)
Dr. Thomas Schöße (Beisitz)
Uta Naumann (Beisitz)
Cora Fischer (Beisitz)
Sektionen
Ergänzend übernahm wieder Yvonne Broy
die Verantwortung für die Planung und Orga­
nisation der Tagungen für die Junge Genera­
tion und die Kontaktpflege zum Young Ge­
neration Network (YGN) der European Nu­
clear Society (ENS). Yvonne Broy ist darü­
ber hinaus Nachwuchsbeauftragte im Bun­
desvorstand KTG.
Das Motto „Kommunikativ – Integrativ –
Fachlich kompetent“ diente auch im ver­
gangenen Jahr als Leitgedanke, unter dem die
Junge Generation ihre Tätigkeiten in den Be­
reichen Öffentlichkeitsarbeit, Nachwuchsar­
beit, Know-how-Transfer und Kontaktpflege
in einem Netzwerk junger Kerntechniker
fortsetzte. Wesentlich intensiviert wurde da­
bei die Zusammenarbeit mit Gymnasien, wo­
bei die deutlich gestiegene Aufgeschlossen­
heit junger Menschen im Unterschied zur
technikfeindlichen Haltung früherer Schü­
lergenerationen besonders positiv auffiel.
Nachfolgend ein Überblick der Aktivitäten in
2002:
29
•
•
•
•
3.
•
1.
•
•
•
•
2.
•
Kommunikation
Mitarbeit im Informationsausschuss der
KTG.
Pflege aktueller E-Maillisten als schnelles
Informationssystem.
Energietour 2002, Teilnahme von Mit­
gliedern der Jungen Generation und Bei­
trag zur finanziellen Entlastung junger,
studentischer Erstteilnehmer.
•
Beiträge zu Aktionärshauptversammlung
von HEW.
Integration
Aufbau eines Kontaktnetzwerkes junger
Kerntechniker an allen KerntechnikStandorten.
•
Durchführung von Stammtischen in ver­
schiedenen Ortssektionen.
Teilnahme an der ENC in Lille (Frank­
reich) mit fünf Mitgliedern der deutschen
Jungen Generation. Mitwirken der deut­
schen Repräsentanten an der konferenz­
begleitenden Sitzung des ENS YGN und
Präsenz auf dem Messestand des YGN
(Internet Cafe).
Vortrag auf der NUSIM 2002 in Dresden
und gemeinsamer Abend am Rande der
NUSIM für die Teilnehmer aus der
Tschechischen Republik und der Slowa­
kei zusammen mit der deutschen Jungen
Generation.
Teilnahme am International Youth Nuclear
Congress 2002 in Tejong (Korea) in Form
eingereichter Papers und eines deutschen
Teilnehmers im International Committee.
Fachliche Kompetenz
Ausschreibung eines Wettbewerbs zur
Förderung von Exkursionen zu kerntech­
nischen Anlagen im Rahmen der Ausbil­
dung an deutschen Universitäten und
Fachhochschulen. Förderung von insge­
samt fünf Lehrstühlen, die besonderes
Augenmerk auf die Einbindung junger
Studenten legten, die sich noch vor der
Entscheidung für eine Fach-/ Vertiefungs­
richtung befanden. Ebenfalls wurde die
geplante Einbindung von Schülern in Ex­
kursionen hervorgehoben bewertet.
Planung und Durchführung von zwei Ta­
gungen für die Junge Generation in der
Kerntechnik an den Standorten Philipps­
burg (Thema „Berufliche Perspektiven
in der Kerntechnik?!“) mit 70 Teilnehmern
und in Gronau (Thema „Spitzentechnologie
am Scheideweg?!“) mit 42 Teilnehmern.
Fortführung einer aktuellen Liste kern­
technischer Lehrstühle und verwandter
Disziplinen.
30
•
•
Sektionen / Fachgruppen
Vorträge für Oberstufenschüler an Gym­
nasien über Grundlagen energiewirt­
schaftlicher und kerntechnischer Aspekte.
Mitarbeit in den Auswahlausschüssen zur
JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK so­
wie Sitzungsleitung, Vorträge und Grußwort der Jungen Generation während der
Plenarsitzung der JTK.
Besonders erfreulich aus Sicht der Jungen
Generation sind die sehr hohen Teilnehmerzahlen bei den Tagungen der Jungen Genera­
tion, die in den letzten drei Jahren regelmäßig
in Summe jeweils die „magische Größe“ von
100 überschritten haben. Dies unterstreicht
gleichermaßen die Notwendigkeit wie auch
die Anerkennung einer Veranstaltung, die
sich gezielt an Berufseinsteiger und Studen­
ten richtet. Ebenfalls konnte die ausgelobte
Unterstützung von Exkursionen zu kerntech­
nischen Anlagen erneut eine sehr positive
Resonanz mit bis zu 137 geförderten Teil­
nehmern erzielen. Die Durchführung dieser
Maßnahmen wäre ohne die großzügigen Zu­
wendungen der Fachgruppe Brennelemente
und der Ortssektion Karlsruhe – Mannheim –
Stuttgart nicht möglich gewesen. Die Junge
Generation bedankt sich deshalb herzlich für
deren besondere finanzielle Unterstützung.
Der Vorstand der Gruppe Junge Generation
bedankt sich insbesondere auch bei allen en­
gagierten Mitgliedern der Projektteams, die
in dieser Tätigkeitsübersicht nicht nament­
lich erwähnt wurden, für ihre tatkräftige Un­
terstützung.
Diese Arbeit soll auch im Jahr 2003 mit Vor­
trägen an Gymnasien, Einladungen von Ober­
stufenschülern in nahe gelegene Infozentren
der Standorte und mit dem Kernenergie-Cam­
pus während der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK fortgesetzt werden. Einen weite­
ren Arbeitsschwerpunkt wird in diesem Jahr
der vermehrte Zusammenschluss junger
Kerntechniker in einem nationalen Netzwerk
darstellen, wodurch gleichermaßen eine ge­
steigerte Integration und die Werbung neuer
Mitglieder gelingen soll. Aktuelle Informatio­
nen zu den Aktivitäten der Jungen Generation
sowie Kontaktadressen finden sich auf den In­
ternet-Seiten der KTG
(http://www.ktg.org/sek/jun_de.html).
Christoph Mertens
____________________________
FACHGRUPPEN
Betrieb kerntechnischer Anlagen
Die Aktivitäten der Fachgruppe Betrieb in
2002 konzentrierten sich vor allem auf die
Vorbereitung und Durchführung von Fach­
sitzungen und Seminaren darunter 2 Fachsit­
zungen anlässlich der JAHRESTAGUNG
KERNTECHNIK 2002 in Stuttgart, eine
Fachsitzung auf der JAHRESTAGUNG
2003 in Berlin und eine gemeinsame Fachta­
gung mit der Fachgruppe „Reaktorphysik
und Berechnungsmethoden“ im Forschungs­
zentrum Rossendorf im Februar 2003.
Dabei ist es Ziel der Fachgruppe, einen Bei­
trag zu aktuellen den Betrieb der Kernkraft­
werke tangierenden Themen zu leisten
und Brücken zu schlagen zwischen den
Theoretikern und den Praktikern in den Be­
trieben.
Die Fachsitzungen in Stuttgart erfreuten sich
eines guten Zuspruchs, künftig werden wir
uns aber wieder nur auf die Organisation ei­
ner Fachsitzung auf der Jahrestagung kon­
zentrieren, die Organisation einer zweiten
Fachsitzung in 2002 war durch besondere
Umstände ein Ausnahmefall.
Fachgruppen
Mit der Thematik „Sicherheitsmanagement“
wurde für die Jahrestagung 2003 in Berlin ein
derzeit sehr aktuelles Thema aufgegriffen. In
der Fachsitzung werden aktuelle nationale Ent­
wicklungen präsentiert aber auch der Blick­
winkel auf andere Nuklearorganisationen und
auf andere Industriezweige, die mit gleicharti­
gen Fragestellungen konfrontiert sind, ausge­
weitet. So werden u.a. Referenten aus dem
Partnerland der Jahrestagung 2003 England
und der Lufthansa Einblick in ihre Konzepte
zum Sicherheitsmanagement ermöglichen.
Mit der Fachtagung „Neuere Entwicklungen
bei Kernüberwachung, Betriebsüberwa­
chung und Berechnungsmethoden und
Brennelementhandhabung“ in Rossendorf
soll vor allem der Wissenstransfer zwischen
den verschiedenen in dieser Thematik invol­
vierten Spezialisten unterstützt werden. In­
teressant wird, ob diese Form der fachgrup­
penübergreifenden Fachtagungen durch ent­
sprechendes Interesse honoriert wird.
Allen, die uns bei der Vorbereitung und Durch­
führung dieser Veranstaltungen unterstützt
haben, sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
Für die Wahlen zum Bundesvorstand der
KTG in 2003 wurde Herr Dipl. Ing. Siegfried
Seifert, Kraftwerksleiter der Anlagen KKI
als Kandidat der Fachgruppe nominiert.
Die Fachgruppe begrüßt es, dass die KTG das
Thema „know how-Erhalt“ aktiv angenom­
men hat und eine Reihe von Aktivitäten zur
Nachwuchssicherung eingeleitet wurden. Die
Fachgruppe wird diese Aktivitäten weiterhin
so gut als möglich unterstützen. Die Mitglie­
der der Fachgruppe sind deshalb aufgerufen
bei jungen Menschen das erkennbar wieder
zunehmende Interesse an der Nukleartechnik
im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu fördern
z.B. durch die Ermöglichung von Anlagenbe­
sichtigungen, Vortragstätigkeiten an Schulen
und Hochschulern etc. Nichts wirkt nachhalti­
ger als der Eindruck „vor Ort“ und dies sollte
so gut wie möglich unterstützt werden.
Dipl.-Ing. Eberhard Grauf
31
Brennelemente und Kernbauteile
Die Planungen für eine Exkursion zur Wie­
deraufarbeitungsanlage in Sellafield – ver­
bunden mit einem Besuch in der neuen
MOX-Brennelementfertigungsfabrik – wur­
den fortgesetzt. Hierzu gab es erste Kontakte
mit BNFL-Vertretern. Der Vorstand der
Fachgruppe untersucht z. Zt. die Möglichkei­
ten für eine kostengünstige Anreise und Un­
terbringung.
Die wesentliche Arbeit lag in der Vorberei­
tung der TopFuel-Konferenz, die vom 16. bis
19. März 2003 in Würzburg stattfindet. Die
Tagung unter dem Motto „Nuclear Fuel for
Today and Tomorrow“ ist eine gemeinsame
Veranstaltung der ENS, ANS und AESJ, die
im zweijährigen Wechsel in den verschiede­
nen Mitgliedsländern organisiert wird. Da
das Programm der TopFuel einen aktuellen
Überblick zur Brennelementtechnik bietet,
wurde für die JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK 2003 entschieden, keine Fachsit­
zung „Brennelemente und Kernbauteile“ zu
organisieren.
Der in 2002 geplante Fachtag zum Thema
„Optimierung der Wirtschaftlichkeit der
Stromerzeugung aus Kernkraftwerken“ muss­
te ebenfalls infolge der TopFuel-Veranstal­
tung zurückgestellt werden. Da dieses Thema
jedoch weiterhin aktuell ist und die bisherigen
Veranstaltungen der Fachgruppe immer sehr
gut besucht waren, wird die Möglichkeit einer
Veranstaltung weiter untersucht.
Die Fachgruppe „Brennelemente und Kern­
bauteile“ hat auch in 2002 – wie im Vorjahr –
die Initiative der „Jungen Generation“ der
KTG zur Bezuschussung von studentischen
Exkursionen finanziell unterstützt. Durch
diese Aktion sollen möglichst viele Studen­
ten von Hochschulinstituten aus verschiede­
nen Teilen der Bundesrepublik für unser
Fachgebiet interessiert werden.
32
Fachgruppen
Neben den Veranstaltungen, die für 2003 und
2004 organisiert werden sollen, steht in 2004
eine Neuwahl für den Vorstand der Fach­
gruppe an. Die Mitglieder der Fachgruppe
werden gebeten, Vorschläge für Kandidaten
bis Mitte des Jahres 2003 an den bisherigen
Vorstand einzureichen.
Dipl.-Ing. Andreas Hüttmann
Chemie und Entsorgung
Nach einer Dauer von knapp zwanzig Jahren
wurde das Planfeststellungsverfahren für das
geplante Endlager Konrad beendet. Am
5. Juni 2002 erhielt der Antragsteller Bundes­
amt für Strahlenschutz (BfS) den Planfeststel­
lungsbeschluss von der zuständigen Geneh­
migungsbehörde, dem Niedersächsischen
Umweltministerium. Darin wird das einlager­
bare Abfallgebindevolumen von radioaktiven
Abfällen mit vernachlässigbarer Wärmepro­
duktion auf ca. 300.000 m3 festgelegt. Trotz
des positiven Planfeststellungsbeschlusses
kann jedoch noch nicht mit dem Ausbau der
Schachtanlage Konrad zum Endlager begon­
nen werden, da das BfS bereits im Juli 2000
den Antrag auf Sofortvollzug zurückgezogen
hatte. Das bedeutet, dass nunmehr zuerst der
Ausgang der Gerichtsverfahren abgewartet
werden muss, die gegen den Planfeststel­
lungsbeschluss angetrengt wurden.
Im Erkundungsbergwerk Gorleben ist wei­
terhin das Moratorium wirksam; im Endlager
Morsleben laufen die Planungen für dessen
Stilllegung. Am 17. Dezember 2002 überreichte der „Arbeitskreis Auswahlverfahren
Endlagerstandorte (AkEnd)“ dem Bundes­
umweltminister seinen Abschlussbericht.
Man darf gespannt sein, wie das Verfahren
weiterläuft.
Als diesjähriger Höhepunkt der Arbeiten der
Fachgruppe „Chemie und Entsorgung“ kann
eindeutig ein Seminar bezeichnet werden,
welches der Vorstand unter dem Titel „Gor­
leben – und wie weiter?“ am 5. und 6. Sep­
tember 2002 für die Fachgruppen-Mitglieder
veranstaltete. Leider war es nur ca. 30 Mit­
gliedern möglich, daran teilzunehmen. Am
5.9. wurden in Lüchow zwei Vorträge gehal­
ten, die ausführlich diskutiert wurden. Am
6.9. hatten die FG-Mitglieder die Gelegen­
heit, das Erkundungsbergwerk Gorleben zu
befahren oder die Anlagen der BLG (Brenn­
element-Zwischenlager und Pilot-Konditio­
nierungsanlage) zu besichtigen. Verbunden
wurden die beiden Seminarteile durch ein ge­
meinsames Abendessen. Alle Teilnehmer
zeigten sich von dem Seminar sehr angetan.
Wegen der nach wie vor großen Aktualität
von Entsorgung und Stillegung konnte die
Fachgruppe auf der JAHRESTAGUNG
KERNTECHNIK 2002 in Stuttgart gemein­
sam mit der Fachgruppe „Stilllegung“ erneut
eine Fachsitzung veranstalten, auf der am
15. Mai sechs Themen zur Entsorgung und
Stilllegung vorgetragen und intensiv disku­
tiert wurden. Auch für die JAHRESTA­
GUNG KERNTECHNIK 2003 in Berlin
wird wieder eine gemeinsame Fachsitzung
vorbereitet.
Für die Vorbereitung des internationalen Se­
minars „Radioactive Waste Products“, wel­
ches das Forschungszentrum Jülich vom
22. bis 26. September in Würzburg veranstaltete, stellte der Fachgruppen-Vorstand die
vier Mitglieder des „Programme Advisory
Committee“.
Die Amtszeit des derzeitigen Vorstandes
läuft im Mai 2003 ab. Außerdem wird es ei­
nige altersbedingte Veränderungen geben.
Aus diesem Grund wird es erforderlich werden, anlässlich der nächsten JAHRESTA­
GUNG KERNTECHNIK im Mai 2003 in
Berlin einen neuen Fachgruppen-Vorstand
zu wählen. Zu der erforderlichen Mitglie­
derversammlung der Fachgruppe wird sepa­
rat eingeladen werden.
Prof. Dr. Klaus Kühn
Fachgruppen
Energiesysteme / Energiewirtschaft
Die Arbeit der Fachgruppe „Energiesyste­
me / Energiewirtschaft“ war wiederum stark
durch die Unsicherheiten geprägt, die in Be­
zug auf die Zukunft der Kernenergie welt­
weit und speziell in Deutschland bestehen.
Zwar gibt es, wie z. B. mit der Entscheidung
Finnlands für einen fünften KKW-Block,
durchaus ermutigende Anzeichen für eine
Wiederbelebung der Kernenergienutzung in
Europa, aber von einem deutlich erkenn- und
belastbaren Trend kann noch keine Rede
sein. Im Vorstand wurde deshalb weiter um
die Frage gerungen, ob nicht die argumentati­
ve Auseinandersetzung mit den Kernenergie­
gegnern verstärkt werden muss, oder ob das
alles nichts bringt, und eine vorausschauende
Beschäftigung mit den Anforderungen an die
Kernenergie für den Fall ihrer künftig breiten
Nutzung letztlich wichtiger ist. Eindeutige
Antworten konnten nicht gefunden werden.
Unbeschadet dessen ist es im Berichtszeit­
raum aber gelungen, bei zwei gut besuchten
Vortragsveranstaltungen „Zum langfristigen
Zusammenhang von Technikentwicklung
und Energieversorgung“ in den Regionalsek­
tionen Sachsen sowie Erlangen/Nürnberg
entsprechende Probleme mit einem größeren
Kreis von Interessenten zu diskutieren.
In einem wichtigen Punkt war der Meinungs­
bildungsprozess im Vorstand erfolgreich.
Übereinstimmend wurde erkannt, dass die
internationalen Aktivitäten der Grundlagen­
forschung zu „Partitioning und Transmutati­
on“ in ihrer gegenwärtigen Entwicklungs­
phase ein für die Fachgruppe „Energiesyste­
me / Energiewirtschaft“ wichtiges Thema
darstellen. Es wurde deshalb beschlossen,
sich dessen verstärkt anzunehmen. In diesem
Zusammenhang konnten die Herren Prof.
Phlippen, Bodewig und Tittelbach vom For­
schungszentrum Jülich für eine diesbezügli­
che Mitarbeit im Vorstand der Fachgruppe
gewonnen werden. Als zunächst wichtigstes
Ziel wurde formuliert, das Sachwissen über
33
den Arbeitsgegenstand innerhalb der KTG zu
verbreitern und damit zu dessen sachgerech­
ter Einordnung und Bewertung für die lang­
fristige Nutzung der Kernenergie beizutra­
gen. In diesem Zusammenhang wurde die
Idee einer Fachsitzung „Transmutation“ für
die Jahrestagung 2003 geboren. Allerdings
gelang es zunächst nicht, sich damit im Pro­
grammausschuss durchzusetzen. Es wurde
aber beschlossen, das Bemühen um eine sol­
che Fachsitzung in den Folgejahren fortzu­
setzen und zu verstärken. Auf kürzere Sicht
ist beabsichtigt, einen Workshop zum Thema
zu organisieren.
Außerdem wird noch diskutiert, eine Art
„Brainstorming-Workshop“ zur Bewertung
der Kernenergie im Kontext mit anderen
technischen Optionen der Energieversor­
gung und rationellen Energieverwendung
durchzuführen. Dabei soll die breite und of­
fene Diskussion durch einige Schwerpunkt­
referate zu verschiedenen Themen angeregt
werden. Ein wesentlicher Gesichtspunkt des
Workshops soll die ethische Akzeptabilität
möglicher Lösungsansätze sein. Ein Termin
für diesen Workshop ist noch zu suchen.
Dr. Dieter Herrmann
Kernfusion
Im Jahre 2002 konnten wir in der Fachgruppe
drei Neumitglieder begrüßen. Dies ist insbe­
sondere deshalb erfreulich, weil wir einen
wachsenden Anteil an Mitgliedern haben, die
nicht mehr im aktiven Berufsleben stehen.
Ein Zuwachs an aktiven Mitgliedern ist hier
von Vorteil für die gesamte Gruppe.
Während der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK im Mai 2002 konnte sich
die Fachgruppe mit insgesamt 8 Vorträgen
präsentieren. Die hohe Qualität der Präsenta­
tionen wurde von den durchschnittlich 20 - 30
34
Fachgruppen
Besuchern positiv aufgenommen. Für die
nächste Jahrestagung im Mai 2003 lagen bis
zum Jahreswechsel bereits 11 Anmeldungen
vor, was eine erfreuliche Steigerung der Zahl
der Vorträge aus unserer Fachgruppe bedeutet.
Ein Höhepunkt im Jahresverlauf war die Ex­
kursion vom 17.-18. Oktober 2002 nach
Zeitz. Ziel der Veranstaltung war eine
Werksbesichtigung der Firma Babcock Noell
Magnettechnik GmbH. Dort konnten Einbli­
cke in den Zusammenbau der nichtplanaren
Spulen für das Fusionsexperiment Wendelstein 7-X sowie die Fertigung der 15m Dipole
für den Teilchenbeschleuniger LHC gewon­
nen werden. Einen angemessenen Rahmen
fand die Exkursion durch einen Vortrag von
Herrn Dr. Lutz Wegener vom IPP, Greifs­
wald, über das Spulensystem und den Zu­
sammenbau von Wendelstein 7-X sowie von
Herrn Peter Lublow, Babcock Noell Nuclear,
über die Dipol-Fertigung für LHC.
Im Vorfeld der Veranstaltung hatte sich der
Fachgruppenvorstand am Rande der Jahres­
tagung 2002 in Stuttgart zu einer erweiterten
Vorstandssitzung getroffen, um den Ablauf
der Exkursion festzulegen sowie verschiede­
ne anstehende Fragen zu diskutieren. Hier hat
sich Herr Penzhorn freundlicherweise bereit
erklärt, künftig für die Aktualisierung unse­
res Internetauftrittes auf der KTG-Homepage
zu sorgen.
Im Dezember 2002 konnte noch ein Stamm­
tisch im Heinrich Hertz-Haus in Karlsruhe
gemeinsam mit der Ortssektion K-M-S orga­
nisiert werden. Herr Dr. Günter Janeschitz
präsentierte einen höchst interessanten Vor­
trag über den FZK-Beitrag zur Fusion und
über die Rolle der Assoziationen beim Bau
von ITER. Herr Dr. Werner Gulden gab einen
kurzweiligen Überblick zum aktuellen Stand
des ITER-Projekts.
Für das Jahr 2003 wünsche ich mir, dass sich
die positiven Entwicklungen in der Fach­
gruppe fortsetzen.
Dipl.-Phys. Michael Gehring
Nutzen der Kerntechnik
Generell gelten heute als Motto:
1. Im Vordergrund steht eine realistische Ener­
giepolitik. Kernenergie ist ein Teil davon.
2. „Sie müssen die Kernenergie nicht lieben,
aber akzeptieren, dass es ohne sie nicht
geht.“
(Minister Müller, Baden-Württemberg)
3. Kernenergie und Kohle können durch
Wind nicht ersetzt werden.
Organisatorisches:
Es musste ein neuer Sprecher gewählt werden, weil der bisherige Sprecher, Herr Le­
witz, wegen starker beruflicher und persönli­
cher Beanspruchung diese Funktion nicht
mehr wahrnehmen konnte.
Die Wahl ergab Folgendes:
Neuer Sprecher der Fachgruppe:
Dr. Ludwig Lindner.
Stellv. Sprecher:
Dipl.-Ing. Eckehard Göring.
Dr. Lindner dankte Herrn Lewitz für die ge­
leistete Arbeit.
Tagungen der Fachgruppe:
Die 7. Tagung der Fachgruppe fand am
18./19.3.2002 in Karlsruhe mit 34 Teilneh­
mern mit Diskussionsthemen zur Öffentlich­
keitsarbeit und Besichtigung der PrototypVerglasungsanlage im Forschungszentrum
Karlsruhe statt.
Die 8. Tagung der Fachgruppe fand am
27./28.10.2002 in Berlin mit 20 Teilnehmern
mit Diskussionsthemen zur Öffentlichkeits­
arbeit nach der Bundestagswahl statt. Zum
Programm gehörte auch die Besichtigung der
Fachgruppen
Synchrotonstrahlungsanlage Bessy II in Ber­
lin-Adlershof.
Über diese Tagungen wurde in der atw berich­
tet, die Mitglieder wurden über die Ergebnisse
per e-mail, Fax oder Brief informiert.
Die nächste Fachgruppentagung findet am
18./19.5.2003 wiederum in Berlin vor der
JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK statt.
Mitglieder:
Die Zahl der Mitglieder der Fachgruppe be­
trägt 146 (Stand 12.11.02). Von einigen Neu­
zugängen der KTG konnte mit entsprechendem
Anschreiben
(durch
Dipl.-Ing.
D. Schneider) auch die Mitgliedschaft in der
Fachgruppe „Nutzen der Kerntechnik“ erreicht
werden. Weitere Mitglieder für die Fachgruppe
und bzw. als E-mail-Empfänger unserer Infor­
mationen werden jetzt unter den Leserbrief­
schreibern der Zeitungen geworben.
Das E-mail-System, das in vorbildlicher
Weise von K.Theißing betreut wird, ist das
wesentliche Bindeglied für Informationen an
die Mitglieder der Fachgruppe. Die verblei­
benden Mitglieder werden von Dr. Lindner
per E-mail und Fax und von K. Reiche
per Brief versorgt. An Informationen werden
Hinweise auf Fernsehsendungen und Zei­
tungsartikel, bei denen Leserzuschriften not­
wendig sind, gegeben. Außerdem erfolgen
Hinweise auf neue Artikel in unseren Internet­
adressen.
Die Leserbriefinformationen, jetzt bis
Nr. 67, zu denen viele Mitglieder der Fach­
gruppe Beiträge liefern und die 2-3 x monat­
lich erscheinen, haben inzwischen großen
Zuspruch gefunden. Diese sind im Internet
unter www.buerger-fuer-technik.de abruf­
bar. Hier werden aktuelle Kurzinformationen
aus Energie, Wissenschaft und Technik ge­
geben. Mit diesen Informationen werden inzwischen auch Mitglieder anderer befreun­
deter Gruppen versorgt.
35
Mit unseren Internetadressen www.ener­
gie-fakten.de, www.buerger-fuer-technik.de,
www.kernenergie-wissen.de, www.kerner­
gie-lexikon.de, www.alphastrahlung.de ha­
ben wir inzwischen beachtliche Zugriffszah­
len erreicht. Die neue Internetseite
www.buerger-fuer-technik.de wurde ins­
talliert, um auch Bürger für technische Fra­
gen zu interessieren, die sich nicht in erster
Linie für die Kernenergie engagieren. Bei al­
len Artikeln unserer Internetseiten engagie­
ren sich Mitglieder der Fachgruppe und auch
befreundete Kollegen ehrenamtlich mit Arti­
keln, Korrekturlesen und Betreuung der In­
ternetseiten.
Bei der JAHRESTAGUNG KERNTECH­
NIK am 16.5.2002 in Stuttgart war die Fach­
gruppe in der Fachsitzung „Kommunikation
mit Öffentlichkeit“ mit 3 von den 6 Vorträ­
gen dieser Sektion mit Organisation und Mo­
deration durch Dipl.-Ing. J. Waldmann ver­
treten mit jeweils rund 80 Zuhörern.
Für die JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK 2003 in Berlin wurden wiederum zahlreiche Vorträge zum Thema Öffentlichkeitsar­
beit angemeldet.
Weitere Aktivitäten waren wie in den Vor­
jahren auch:
Auf den Hauptversammlungen von RWE,
E.ON, EnBW, HEW und Siemens engagier­
ten sich wieder 9 Aktionäre aus unserer Fach­
gruppe mit Reden, z.T. auch mit Gegenanträ­
gen für die Kernenergie. In den nachfolgenden
persönlichen Gesprächen mit den Vorständen
von EVU’s in Berlin, Düsseldorf, München
und Karlsruhe wurde uns immer wieder bestä­
tigt, dass unsere Redebeiträge auf den Haupt­
versammlungen gegen Ideologen und für eine
realistische Energiepolitik ausdrücklich begrüßt werden. Dies bestätigt auch immer wieder der starke Beifall der Mitaktionäre.
Leserbriefe an Zeitungen wie VDI-Nach­
richten, FAZ, Frankfurter Rundschau, Die
Welt, Die Zeit, Süddeutsche Zeitung, Stutt­
garter Zeitung, Monumente, Rhein-Neckar-
36
zeitung, Aachener Zeitung und lokale Zei­
tungen wurden zum großen Teil veröffent­
licht, teilweise aber auch nur der Eingang be­
stätigt. Aber auch dies ist nützlich, denn ein
Leserbrief an eine Zeitung wird als Mei­
nungsbild von 1.000 Leuten angesehen.
Auch die Zuschriften an Fernsehsender
wurden zum überwiegenden Teil beantwor­
tet. Thema der Leserbriefe war nicht nur
Kernenergie, sondern auch Klarstellungen
und Stellungnahmen zur Windenergie.
Bei der Weihnachtspost 2002 haben zahlrei­
che Mitglieder der Fachgruppe die Briefe mit
dem Aufkleber versehen.
Angst vor Strahlung ???
In seinem Körper hat jeder Mensch
natürliche Radioaktivität
9000 Becquerel!
Mit dieser Maßnahme ist eine preiswerte öf­
fentliche Information möglich, insbesondere,
wenn noch ein aufklärender Text im Innern
des Briefes mitgeschickt wird. Die Resonanz
auf etwa 2.000 Briefe mit Aufklebern war gut.
Weitere Kurztexte sind vorhanden und werden für die nächste Aktion verwendet.
Vorträge in Schulen, vor Vereinen und in Be­
trieben zu Themen aus der Technik und
Kerntechnik wurden von einigen Mitglie­
dern gehalten und auch Fachaufsätze für
Zeitungen geschrieben.
Auch bei der Energie-Tour vom 11.-14.
Mai 2002 von München über Gundremmin­
gen zur JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK in Stuttgart waren wieder Mitglieder der
Fachgruppe (D. Stiller, E. Göring, H. Höfer,
M. Rathgeber, K. Theißing) bei der Organi­
sation und als Teilnehmer beteiligt.
Die Schwerpunkte der Aktivitäten in 2003
sind neben den bisher öffentlich wirksamen
Aktionen
•
•
Reden auf den Hauptversammlungen
Teilnahme an öffentlichen Diskussionen
Fachgruppen
•
Leserbriefe an Zeitungen und Zuschriften
zu Fernsehsendungen besonders:
1. Gewinnung weiterer aktiver
Mitglieder für die Fachgruppe
2. Neue Beiträge für unsere
Internet-Adressen
3. Ausweitung der E-mail-Empfänger
4. Vorträge in Schulen
5. Zusammenarbeit mit anderen
Gruppen
6. Öffentliche Aktionen, z.B.
Verstärkung Briefaufkleber mit neuen
Themen
7. Unterstützung von Aktionen beim
Ökumenischen Kirchentag:
28.05. -01.06.2003 in Berlin
8. Unterstützung der Energie-Tour
September 2003
Dr. Ludwig Lindner
Reaktorphysik und
Berechnungsmethoden
Die Aktivitäten der Fachgruppe hatten fol­
gende Schwerpunkte:
1. Vorbereitung eines Fachtages zusam­
men mit der Fachgruppe „Betrieb” zu
folgendem Thema:
Reaktorbetrieb und Kernüberwachung
Neuere Entwicklungen bei
Kernüberwachung, Betriebsüberwachung
und Brennelementhandhabung
Der Fachtag wird vom 13. - 14. Februar
2003 im Forschungszentrum Rossendorf
durchgeführt.
Den Teilnehmern wird in der Fachtagung
dieser Themenbereich anhand von ausge-
Fachgruppen
wählten Vorträgen von Fachleuten darge­
stellt werden. Schwerpunkte bilden fort­
schrittliche Verfahren zur Kernauslegung,
die Überwachung des Kerns während des Be­
triebs sowie moderne Verfahren der Brenn­
elementverwaltung und -handhabung.
Die Fachtagung findet im Hörsaal der Biblio­
thek des Forschungszentrums Rossendorf
statt. Die Vorträge werden teils in deutscher,
teils in englischer Sprache gehalten. Sie werden in Form eines Tagungsbandes veröffent­
licht, der den Teilnehmern zu Beginn der Ta­
gung ausgehändigt wird.
Die Gestaltung des Programms wurde ge­
meinsam von den beteiligten Fachgruppen
vorbereitet. Die organisatorische Durchfüh­
rung dieser Veranstaltung hat das Institut für
Sicherheitsforschung des FZ Rossendorf
übernommen.
2. Preis der Fachgruppe Reaktorphysik
und Berechnungsmethoden für die be­
ste Veröffentlichung im Jahr
Für den Preis der Fachgruppe wurden insge­
samt 4 Arbeiten eingereicht, die derzeit von
der Jury, bestehend aus den Herren
•
•
•
•
Dr. W. Bernnat (Universität Stuttgart),
Prof. D. G. Cacuci (Universität Karlsruhe),
Dr. W.-D. Krebs (KTG-Vorsitzender und
Framatome ANP)
Prof. F.-P. Weiss (Forschungszentrum
Rossendorf)
Der Preis wird auf Fachtagung in Rossendorf
überreicht werden.
3. Weitere Aktivitäten
Mitglieder der Fachgruppe waren bei der
Auswahl der Beiträge zu den Technischen
Sitzungen der Jahrestagung Kerntechnik be­
37
teiligt. Dr. Bernnat vertritt die Fachgruppe im
Programmausschuss.
Dr. Friedrich Burtak
Reaktorsicherheit
•
JAHRESTAGUNG
KERNTECHNIK
2002 in Stuttgart
Die Fachgruppe Reaktorsicherheit hat die
Jahrestagung 2002 mit mehreren Beiträ­
gen aktiv unterstützt:
– Traditionell wurde eine Fachsitzung –
diesmal gemeinsam mit der Fachgrup­
pe Betrieb – organisiert und durchge­
führt mit dem Titel:
Anwendung von Sicherheitsbewer­
tungen im Sicherheitsmanagement
und Betrieb „Aus der Theorie in die
Praxis“
Unter der Leitung von Dr. H. Fabian
(FANP) und F. Kany (EdF) wurde in 7
ansprechenden Vorträgen – darunter 2
aus den Nachbarländern Schweiz und
Frankreich – konkrete Anwendungen
theoretischer Sicherheitsanalysen aus
der PSÜ für die betriebliche Praxis und
die behördliche Aufsicht aufgezeigt
und intensiv diskutiert. Die Veranstal­
tung fand eine gute Resonanz.
Ein Tagungsband zur Fachsitzung
wurde von der Inforum GmbH veröf­
fentlicht.
– In 4 Technischen Sitzungen der Sekti­
on 3: „sicherheit kerntechnischer Anla­
gen“ wurden die Themengruppen Si­
cherheitsanalyse (Dr. Teichel), Wasser­
stoffentstehung und -beherrschung (Dr.
Krugmann) sowie Ablauf schwerer
Störfälle (Hr. Scholtyssek) behandelt.
Ein zusammenfassender Sektionsbe­
richt (Dr. Krugmann, Hr. Scholtyssek)
38
Fachgruppen
findet sich in der atw 47. Jg. (2002),
Heft 8/9.
Beide Berichte sind auch über die In­
ternetseite der KTG-Fachgruppe RS zu
erreichen.
•
•
JAHRESTAGUNG
KERNTECHNIK
2003 in Berlin
Die Fachgruppe wird im Programmaus­
schuss durch Dr. Fabian vertreten.
Die FG übernimmt die Organisation einer
Fachsitzung zum aktuellen Thema:
„Analysen und Status zur Borverdünnung
inkl. Kaltwassertransienten beim DWR“
unter der Leitung von Prof. Dr. Weiß,
FZR.
Der Auswahlausschuss der JT 2003 für die
Technischen Sitzungen der Sektion 3 wird
von Hr. Eder (TESSAG-NIS) als Vertreter
der Vorstandschaft der FG koordiniert.
Bericht aus der Vorstandschaft der Fach­
gruppe
Die Jahressitzung des FG-Vorstandes fand
traditionsgemäß während der JK 2002 in
Stuttgart statt, ein zweites Treffen zum ge­
planten Workshop der FG RS wurde im
Sept. 02 durchgeführt.
Veränderungen der Vorstandschaft der FG:
– Dr. V. Noack übernimmt die Funktion
von Dr. Zimmer, beide KKP
– Hr. W. Scholtyssek vertritt das FZK
– Hr. M. Nie von FANP wird als Vertreter
der JG integriert, er übernimmt die In­
ternetpräsentation der FG.
Die Vorstandschaft beschließt nach länger gehegten Plänen nunmehr einen Workshop
(Fachtag) zu einem aktuellen Thema der Re­
aktorsicherheit durchzuführen und dabei ein
Forum für die Kommunikation unter den Teil­
nehmern zu schaffen. Diese Aktion schließt
sich die FG Thermo- und Fluiddynamik an.
•
Workshop der Fachgruppe Reaktorsicher­
heit
Das Programm verfolgt die Zielsetzung,
die nicht unerhebliche Weiterentwicklung
der Sicherheitstechnik in deutschen Anla­
gen durch Maßnahmen des anlageninter­
nen Notfallschutzes gegen auslegungs­
überschreitende Ereignisse in einem Sta­
tus aufzuzeigen.
Titel des Wirkshops/Vorankündigung
„Fortschritte bei der Beherrschung/
Begrenzung der Folgen
auslegungsüberschreitender Ereignisse"
In den letzten Jahren wurden erhebliche Anstren­
gungen in Forschung, Konzeption und Auslegung
sowie in den Anlagen unternommen, um über die
Auslegungsanforderungen hinausgehende Ereig­
nisse mit einer Gefährdung der Integrität bzw. bei
einem Schaden des Kerns gezielte Maßnahmen zu
treffen, um die Anlage wieder zu kontrollieren bzw.
die Auswirkungen zu begrenzen. In Konsequenz
wurde eine zusätzliche Sicherheitsebene imple­
mentiert. Diesen Fortschritt in der Sicherheit unse­
rer in Betrieb befindlichen Anlagen wird aufgezeigt
und diskutiert. Der vergleichbare Ansatz in ausge­
wählten Nachbarländern wird aufgezeigt.
Der Entwicklungsansatz für künftige Anlagen wird
vorgestellt.
Eingeladene Experten zu speziellen Fachthemen
möglichst aus den Reihen unserer Mitglieder geben
einen zusammenfassenden Überblick und diskutie­
ren den theoretischen Hintergrund, den technischen
Stand und die Implementierung in den Anlagen mit
dem Ziel, den Fortschritt in der Sicherheitstechnik
aufzuzeigen. Die Referate und Ergebnisse werden
in einem Kompendium zusammengefasst.
Der Fachtag findet im Fortbildungszentrum FTU
des Forschungszentrums in Karlsruhe FZK vom
25.9.03 - 26.9.03 statt. Die organisatorische Durchführung der Veranstaltung hat das FZK, Herr
Scholtyssek, übernommen.
Weitere Informationen zu gegebener Zeit an glei­
cher Stelle.
Ansprechpartner:
Herr Scholtyssek, FZK
([email protected])
Herr Dr. Fabian, FANP
([email protected])
Aktuelle Informationen inkl. des Programms
werden in Kürze publiziert und in die Inter­
netseite der KTG-FG eingepflegt.
Fachgruppen
39
Internetpräsentation der FG
Aktuelle Informationen aus der FG – auch
Sitzungsprotokolle – enthält die Internetseite
der FG im Rahmen des KTG-Auftrittes (www.
ktg.org bzw. www.ktg.org/fagresi-de.html).
Dr. Hermann Fabian
Stilllegung
Die zweite Mitgliederversammlung der Fach­
gruppe Stilllegung fand am 14. Mai 2002 im
Rahmen der JAHRESTAGUNG KERNTECHNIK in Stuttgart statt. Von den derzeit
registrierten 158 Mitgliedern der Fachgruppe
nahmen insgesamt 38 Mitglieder teil. Neben
der Darstellung der Aufgabenschwerpunkte
und der Vorstellung der Arbeitsgruppen, die
als Expertengruppen spezielle Themenfelder
vertieft diskutieren, stand die Neuwahl des
Vorstandes der Fachgruppe Stilllegung im
Mittelpunkt. Zur Wahl standen 9 Fachgrup­
penmitglieder. In den Vorstand gewählt wur­
den Prof. Bach, Herr Birkhold, Dr. Geiser,
Dr. Mertin und Herr Szukala. Im Anschluss an
die Mitgliederversammlung fand die 1. konsti­
tuierende Sitzung des neu gewählten Vorstan­
des statt, in der Prof. Bach als Vorsitzender und
Dr. Geiser und Dr. Mertin als seine Vertre­
ter gewählt wurden. Öffentlichkeitsbeauftrag­
te wurden die Herren Birkhold und Szukala.
In dem ebenfalls neu formierten Vorstands­
beirat, der inklusive des Vorstandes 33 Mit­
glieder umfasst, werden zukünftig folgende
Schwerpunkte verfolgt. Ein wesentliches
Augenmerk wird neben der fachlichen Arbeit
zur Erstellung einer „Stilllegungsbroschüre“
und der Erstellung von Einzelpublikationen
zu Sachthemen beispielsweise in der atw, auf
die Sicherung des wissenschaftlichen Nach­
wuchses – Stichwort Kompetenzerhalt, z.B.
durch themenorientierte Lehre an den Univer­
sitäten – für die Kerntechnik gelegt. Aus die­
sem Grund spendet die Fachgruppe ihr Jahres­
budget der „Young Generation“ der KTG. Ein
weiterer Schwerpunkt liegt in der Intensivie­
rung der Auslandskontakte, um den interna­
tionalen Charakter der Fachgruppe und damit
der Arbeit der KTG zukünftig stärkeres Ge­
wicht zu verleihen. Durch Prof. Bach war die
Fachgruppe Stilllegung z.B. als Invited Paper
auf der IAEA-Konferenz in Berlin im Oktober
2002 zum Thema „Status and Development of
Decommissioning Techniques“ vertreten.
Der Vorstandsbeirat der Fachgruppe Stilllegung traf sich im Jahr 2002 weiterhin zu einer
Sitzung am 2. August 2002 bei der Fa. West­
inghouse Reaktor GmbH in Manheim.
Aktuell ist unser gemeinsam mit der Fach­
gruppe „Chemie und Entsorgung“ vorge­
schlagener Kandidat Herr Dr. Geiser im Vor­
stand der KTG tätig.
Die Resonanz interessierter KTG-Mitglieder
in den bestehenden Arbeitsgruppen mitzuar­
beiten, ist nach wie vor sehr hoch. Die Ar­
beitsgruppe AG 1: Freigabegrenzwerte und
-messungen, AG 2: Genehmigungsverfahren
und AG 3: Beton und Graphit haben sich einbis zweimal getroffen und ihre Ergebnisse in
den Vorstandssitzungen präsentiert. Die AG
4: Datenbanken, die eng an ein von der euro­
päischen Union gefördertes und vom Institut
für Werkstoffkunde koordiniertes For­
schungsvorhaben angelehnt ist, wird sich in
2003 formieren. Alle Mitglieder der KTG
werden zur aktiven Mitarbeit in den beste­
henden vier Arbeitsgruppen eingeladen.
Die Struktur der Arbeitsgruppen ist auch im
Internet abrufbar (unter www.ktg.org auf
den Seiten der Fachgruppe Stilllegung). Dort
kann auch ein Anmeldeformular für die Mit­
arbeit in den Arbeitsgruppen heruntergela­
den werden. Ansprechpartner und Betreuer
der Internetseiten ist Herr Dr. Versemann.
Wie in den Vorjahren hat die Fachgruppe
durch Mitarbeit im Programmausschuss maßgeblich an der Gestaltung der KONTEC 2003
mitgewirkt, die vom 19.-21. März 2003 in
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Fachgruppen / Statistik
Berlin im Zusammenhang mit dem 6. Status­
bericht des bmbf „Stilllegung und Rückbau
kerntechnischer Anlagen“ stattfinden wird.
Zudem waren die Mitglieder der Fachgruppe
auf der Internationalen Schneidtechnischen
Tagung 2002 am 23. und 24. April 2002 in
Hannover mit Beiträgen vertreten. Zu der Ver­
anstaltung wurde ein Tagungsband herausge­
geben, der über die KONTEC GmbH ([email protected]) zu beziehen ist.
Weiterhin fand in Dortmund im September
2002 ein sportlicher Vergleich der Betriebs­
mannschaft der GNS Gesellschaft für Nukle­
ar-Service mbH und einem aus den Reihen
des Vorstandsbeirates formierten Teams der
„Nuklear Allstars“ statt. Trotz geschlossener
Teamleistung der „Allstars“ präsentiert das
Betriebsteam unter dem anerkennenden Bei­
fall des gegnerischen Teamchefs und seiner
Mannschaft verdient den Wanderpokal. Ein
Ergebnis des anschließenden geselligen Bei­
sammenseins war, dass für 2003 bereits ein
Termin für eine Neuauflage festgelegt wurde.
____________________________
STATISTIK
Dr.-Ing. Ralf Versemann
Statistik
41
42
Totengedenken
��
Dipl.-Ing. Wolfgang Eglin, Durlach
Dr. Heinrich Eckey, Warendorf
Dr. rer. nat. Herbert Harder, Mannheim
Dr. Alfons Müller, Lehrte-Ahlten
Dipl.-Ing. Herbert Müller, Erlangen
Claus-Gert Reddehase, Kerken
Dr. rer. nat. Hans Erich Stolz, Essen
Jakob Wetzel, Bad Homburg d. d. H.
Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. wird den verstorbenen
Mitgliedern ein ehrendes Andenken bewahren.
Organisation
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Vorstand
Dr. Wolf-Dieter Krebs, Erlangen
Vorsitzender
Prof. Dr. Manfred Popp, Karlsruhe
stellv. Vorsitzender (bis 13.05.2002)
Dr. Ralf Güldner, Erlangen
stellv. Vorsitzender (seit 13.05.2002)
Dr.-Ing. Klaus Petersen, Essen
Schatzmeister
Dipl.-Ing. Yvonne Broy, Erlangen
Dr. Peter Fritz, Eggenstein-Leopoldshafen
Dr.-Ing. Heinz Geiser, Jülich
Dr. rer.nat. Astrid Gisbertz, Essen
Dipl.-Ing. Eberhard Grauf, Neckarwestheim
Prof. Dr. Jürgen Knorr, Dresden
Dipl.-Ing. Günter Langetepe, Karlsruhe
Dr. Hartmut Lauer, Biblis
Dr.-Ing. Horst-Michael Prasser, Dresden
Dipl.-Ing. Erich K. Steiner, Hannover
Dr. Peter H. Wirtz, Mannheim
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Organisation
Vorstandsausschüsse
Bildungsbeauftragter
Dipl.-Ing. Yvonne Broy
Informationsausschuss
Dr. rer. nat. Astrid Gisbertz
Sprecherin
Internetbeauftragte
Dr. rer. nat. Astrid Gisbertz
Nachwuchsbeauftragte
Dipl.-Ing. Yvonne Broy
Satzungsausschuss
Dr. Thomas Roser
Sprecher
Seniorenbeauftragter
Dr. Jochen Höchel
Geschäftsstelle:
Dipl.-Ing. Lothar Dieterich, Mülheim/Ruhr
Geschäftsführer bis 07.05.2002
Dipl.-Kfm. Dieter H. Marx, Bonn
Geschäftsführer seit 07.05.2002
Dipl.-Betriebsw.(Wj) Silvia Korn
Finanzen
Agnes Schmidt, Bonn
Sachbearbeiterin
Organisation
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Fachgruppen
Betrieb kerntechnischer Anlagen
Dipl.-Ing. Eberhard Grauf
Vorsitzender
Brennelemente und Kernbauteile
Dipl.-Ing. Andreas Hüttmann
Vorsitzender
Chemie und Entsorgung
Prof. Dr. Klaus Kühn
Vorsitzender
Energiesysteme und Energiewirtschaft
Dr. Dieter Herrmann
Vorsitzender
Kernfusion
Dipl.-Phys. Michael Gehring
Vorsitzender
Nutzen der Kerntechnik
Dipl.-Phys. Jan-Christian Lewitz
Dr. Ludwig Lindner, Marl
Vorsitzender bis 27.10.2002
Vorsitzender seit 27.10.2002
Reaktorphysik und Berechnungsmethoden
Dr. Friedrich Burtak
Vorsitzender
Reaktorsicherheit
Dr. Hermann Fabian
Vorsitzender
Stilllegung
Prof. Dr. Friedrich-Wilhelm Bach
Vorsitzender
Strahlenschutz
Dr. Manfred Paschke
Vorsitzender
Thermo- und Fluiddynamik
Dipl.-Ing. Victor Teschendorff
Vorsitzender
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Organisation
Sektionen
Berlin-Brandenburg-Greifswald
Dr.-Ing. Jürgen Kozyk
Vorsitzender
Erlangen/Nürnberg
Dr. Wilfred Morell
Vorsitzender
Hannover/Braunschweig
Dr. Ivar Kalinowski
Vorsitzender
Karlsruhe-Mannheim-Stuttgart
Dr. Jürgen Goebelbecker
Vorsitzender
München
Dipl.-Ing. Martina Scheuerer
Vorsitzende
Norddeutschland
Dipl.-Ing. Peter Gerdes
Vorsitzender
Rheinland
Dr. Gerd Haag
Vorsitzender
Rhein/Main
Dipl.-Min. Frank Klosendorf
Vorsitzender
Rhein/Ruhr
Dipl.-Ing. Gerhard Hottenrott
Vorsitzender
Sachsen
Dr.-Ing. Horst-Michael Prasser
Vorsitzender
Junge Generation
Dr. Astrid Gisbertz
Christoph Mertens
Vorsitzende bis 14.05.2002
Vorsitzender seit 14.05.2002
Organisation
47
Vertreter im Präsidium des
Deutschen Atomforums e.V.
Vertreter in den Gremien der
European Nuclear Society
Dr. Wolf-Dieter Krebs, Erlangen
Board
Dr. Wolf-Dieter Krebs, Erlangen
Steering Committee
Dr. Wolf-Dieter Krebs, Erlangen
Vertreter im Verwaltungsrat des
Deutschen Atomforums e.V.
Finance Committee
Dr.-Ing. Klaus Petersen, Essen
Dipl.-Ing. Yvonne Broy, Erlangen
Program Committee
Dr.-Ing. Heinz Geiser, Jülich
Prof. Dr. Jürgen Knorr, Dresden
Dr. rer. nat. Astrid Gisbertz, Essen
Information Committee
Dr. Ralf Güldner, Erlangen
Dipl.-Ing. Eberhard Grauf, Neckarwestheim
Dipl.-Ing. Günter Langetepe, Karlsruhe
Dr.-Ing. Klaus Petersen, Essen
Dipl.-Ing. Erich K. Steiner, Hannover
Dipl.-Kfm. Dieter H. Marx
48
Fördernde Mitglieder / Veröffentlichungen
ABB AG, 68309 Mannheim
Deutsches Atomforum e.V., Berlin
Deutsche Gesellschaft für Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen mbH, 30161 Hannover
Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe mbH (DBE),
31201 Peine
Dornier GmbH, 88004 Friedrichshafen
Forschungszentrum Jülich GmbH, 52425 Jülich
Forschungszentrum Karlsruhe GmbH Technik und Umwelt, 76021 Karlsruhe
Gemeinschaftskernkraftwerk Neckar GmbH, 74380 Neckarwestheim
Gesellschaft für Schwerionenforschung mbH, 64220 Darmstadt
GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH, 21494 Geesthacht
GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH, 85764 Neuherberg
Hahn-Meitner-Institut Berlin GmbH, 14109 Berlin
KONTEC Gesellschaft für technische Kommunikation mbH, 22419 Hamburg
Kraftanlagen Heidelberg AG, 69024 Heidelberg
Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, 85748 Garching
NUKEM Nuklear GmbH, 63434 Alzenau
E.ON Energie AG, München
RWE Power AG, 45128 Essen
Siemens AG Bereich Power Generation, 91020 Erlangen
TÜV Energie- und Systemtechnik GmbH BW, 70790 Filderstadt-Bonlanden
Urenco Deutschland GmbH, 52409 Jülich
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Veröffentlichungen
KTG-Schrift „10 Jahre Tschernobyl“ 1996
mit Beiträgen von Klaus Becker, Gerd Haag, Jürgen Kraemer, Karlheinz Orth,
Herbert Türp
KTG-Schrift „Zur Wirkung kleiner Strahlendosen“ 4. Juni 1998, von Klaus Becker und
Eike Roth
KTG-Schrift „30 Jahre KTG“ Von der Gründung 1969 bis heute......

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