Meine „Karriere“ bei der Marine

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Meine „Karriere“ bei der Marine
Meine „Karriere“ bei der Marine !
Als ich zur Musterung nach Bielefeld musste, war es für mich schon klar dass ich mich Zeitsoldat
bei der Bundeswehr verpflichten wollte. Leider wurde mir bereits beim Beginn der Ausbildung
gesagt, dass nicht alle in dem Betrieb übernommen werden können.
Also begab ich mich ins Kreiswehrersatzamt in Bielefeld. Kurz vor einer „Raucherpause“ fiel die
Aussage: Wer zur Marine möchte bleibt bitte in der Pause sitzen. Die Entscheidung fiel mir nicht
schwer, und es saßen dann nur noch 3 junge Männer im Raum!
Irgendwann fuhr ich dann nach „Schlicktown“ um dort den Eignungstest über mich ergehen zu
lassen. Ganz nebenbei habe ich dort vom BND erfahren dass meine Mutter noch Verwandte in der
DDR hat die in der Nähe von Erfurt wohnten.
Nachdem ich alles bestanden hatte begab
ich mich wieder auf den Weg in meine
Heimat nach Porta Westfalica. Im Gepäck
hatte ich die schriftliche Zusage, dass ich
nach meiner Ausbildung zum
Maschinenschlosser meinen Dienst für 4
Jahre bei der Marine antreten kann.
Am 06.06.1986 packte ich meine ganzen
Sachen in
meinen „Caddy“ (Opel Kadett C) und fuhr
Richtung Borkum. Mein Vater war sehr
früh an Parkinson erkrankt und war
„Frührentner“. Meine Mutter betrieb eine
Pension und kümmerte sich „nebenbei“
um meinen Vater. Von da ab war Borkum
mein neuer Wohnort.
Es kam der Tag immer näher und plötzlich war der 01.07.1986. Mit einem flauen Gefühl im
Magen kam ich in der Kaserne in Brake an und war von nun an Soldat bei der Marine.
Da ich mich gleich als SaZ 4 verpflichtete stieg ich als OG/UA ein. Die Grundausbildung war
eigentlich ganz ok. Ich musste mich auch nicht wundern wenn manchmal unser Ausbilder bei der
„Formalausbildung“ ein bisschen „lauter“ wurde. Es gab in unserer Gruppe ein paar
„Bewegungslegastheniker“ die einfach zu blöd waren ihre beiden Füße einigermaßen im Schritt
und Takt zu bewegen.
Als ich mit einem anderen Kameraden am Wochenende zur „Sail“ nach Bremerhaven wollte,
durften wir die Kaserne nur in 1. Geige verlassen. Natürlich wurden wir, bevor wir auf die
Menschheit losgelassen werden, genau und gründlich gemustert. Dann ging es Richtung
Nordenham um dort mit der Fähre nach Bremerhaven zu gelangen. Es war meine „Premiere“ mit
Uniform in der
Öffentlichkeit. War
schon komisch
weil man ständig
wie im Zoo
„begafft“ wurde.
Wir verbrachten
den ganzen Tag
auf der Sail“ und
konnten auch die
„USS IOWA“
bestaunen die
auch im Hafen lag.
Das ¼ Jahr ging
eigentlich schnell rum und der Tag der Bekanntgabe des „Bordkommandos“ rückte immer näher.
Da jeder einen Wunsch äußern konnte war ich gespannt was daraus werden sollte. Anstatt zur
„Gorch Fock“ sollte es nach Flensburg gehen. Mein neues Kommando war das 1. MSG - SM-Boot
„Waage“.
Hier verbrachte ich ½ Jahr
und es wuchsen mir auch so
langsam die „See Beine“. Da
ich keine Bootsstube hatte,
war es mein quasi meine
„kleine Wohnung“. Im
„Heizerdeck“ waren
insgesamt 5 Gasten
untergebracht. Die „Heizer
Taufe“ war etwas
„unangenehm“ gehörte aber für mich einfach dazu.
Im April 1987 wurde ich zum F1 Lehrgang zur MUS nach Plön geschickt. Die 6. Inspektion war von
da ab mein neues „Zuhause“. Leider drohte meine Achillessehne zu reißen und ich mußte mit
einem Gipsbein den Lehrgang vorzeitig beenden.
Zur „Erholung“ wurde ich dann nach Glücksburg abkommandiert. Dort bediente ich im „Bunker“
(MHQ) das Personal in der Cafeteria. War nicht gerade prickelnd, aber nach 5 Tagen Dienst hatten
wir 5 Tage frei.
Ab Oktober war ich dann „Mitglied“ der TMS Kiel. Hier absolvierte ich den 2. Teil meiner
Ausbildung zum Unteroffizier.
Im Januar 88 ging es dann wieder zurück nach Plön. Nun war ich der 7. Inspektion zugeteilt und
absolvierte den Lehrgang ohne „Nennenswerte“ Verletzungen !
Da ich den Wunsch hatte auf einer neuen Fregatte zu „fahren“ war die nächste Station meiner
„Kariere“ erneut die TMS Kiel.
Hier konnte ich während des „Systemlehrganges“ für die Fregatten der Klasse 122 die Technik und
das komplexe System näher kennenlernen.
Wir vertieften auch unsere „Beziehung“ zum „Kleinen Kiel“ 
Am dem 01.07.88 hieß mein neues Kommando „Fregatte Rheinland Pfalz“.
Da sich unsere „Lady“ gerade in der Werft (Vulkan in Bremen) befand, und so ziemlich alles
„Offen“ war, hatte man als „Heizer“ eine prima Chance all das gelernte direkt kennenzulernen.
Frisch aus der Werft ging es nach England zum „BOST“. Durch einen Sturz und einer Verletzung am
Knie „humpelte ich erstmal 1 Woche durch`s Schiff. Ich wechselte vom „Antrieb“ in die „MechWerkstatt“. Dort war ich „Herr und Meister“ über das Werkzeug !
Gleichzeitig wurde ein „Ersatz“ für den E-Dieselfahrer gesucht. Und so wechselte ich erneut vom
„Antrieb“ in den E-Abschnitt und war von dort an glücklich mit „Meinen E-Dieseln“ zusammen.
Hier verbrachte ich den Rest meiner „Aktiven“ Zeit. Weil es im neuen Jahr zu einer längeren
Seefahrt ging wurde ich kurzfristig abkommandiert.
Bis ca. Ende April war ich der „Tauchergruppe“ im Stützpunkt zugeteilt, danach verabschiedete ich
mich zu meiner verdienten BFD – Zeit!
Es war eine schöne Zeit die ich jederzeit, wenn ich ledig wäre, sofort
wiederholen würde !

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