Bekleidungs-Discounter Primark schon mit zwei Stores

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Bekleidungs-Discounter Primark schon mit zwei Stores
TEXTINATION NEWSLINE
20.04.2010
Bekleidungs-Discounter Primark schon mit zwei Stores in Deutschland erfolgreich
Der irisch-britische Bekleidungs-Discounter
Primark
Stores
Ltd.
(www.primark.co.uk), Dublin-Reading / Berkshire, bläst in Deutschland zum Angriff auf den
Markt im unteren Preisgenre und geht damit
gegen die beiden nationalen Billiganbieter
KIK und NKD in Stellung. Auch Takko, C&A,
Adler, H&M und Zara sehen sich einem neuen aggressiven Preisanbieter gegenüber, der
auf trendige Kleidung setzt. Verkauft werden
nur Eigenmarken zu Kampfpreisen unter dem
Motto „Look Good – Pay Less“.
Das Unternehmen wurde
1969 in Dublin / Irland von
Chairman Arthur Ryan gegründet, der jetzt noch aktiv
ist. Der erste Store in Großbritannien eröffnete 1973. Bis
dahin gab es schon 18 Stores
in Irland, die unter dem Namen Penneys laufen.Am 5. April 2007 eröffnete an Londons
Oxford Street ein 70.000 qm großer Primark
Store, gefolgt von Primark Liverpool am 12.
September 2007. Eigene Stores gibt es in Irland, Großbritannien, Spanien (erster Store
im Mai 2006 in Plenilunio / Madrid eröffnet),
den Niederlanden (erster Store in Rotterdam
im Dezember 2008 eröffnet), Portugal (erster
Laden in Lissabon im Mai 2009 in Betrieb genommen) und Belgien (erster Store in Liège
im Dezember 2009 etabliert).
Deutschland-Start
war die Eröffnung
des ersten Ladens
am 22. Mai letzten
Jahres im Bremer
© Textination GmbH
Einkaufszentrum Waterfront (www.waterfrontbremen.de), der flächenmäßig größte an diesem Ort. Auf einer Verkaufsfläche von 5.400
qm werden dort DOB, HAKA, KOB, Heimtextilien, Unterwäsche, Accessoires und Schuhe
präsentiert.
Nach dem großen
Erfolg in Bremen
wurde am 26. November 2009 der
zweite Store im
NordWestZentrum
in Frankfurt/Main (www.nwz-frankfurt.de) eröffnet. Es wurde die frühere Fläche von SinnLeffers übernommen. Die Angebotspalette auf
einer Gesamtfläche von 4.675 qm ist die gleiche wie beim Einkaufszentrum Waterfront.
Frankfurt ist jetzt die 196. Primark-Filiale in
Europa. Die zwei Erststores in Deutschland
werden als Tests für eine weitere Expansion
in diesem Land angesehen. Marktkreisen zufolge bestände in Deutschland ein Marktpotential für bis zu 100 Stores. Favorisiert werden Läden in Einkaufsstraßen.
Der Anbieter von Bekleidung
für modebewusste junge Konsumenten – vergleichbar mit
Topshop (www.topshop.com) zu sehr günstigen Preisen hat
sich mittlerweile zum zweitgrößten Bekleidungseinzel
händler Großbritanniens nach Marks & Spencer hochgearbeitet. Zum 3. Dezember 2009
stellte sich die Anzahl der Stores ländermäßig
wie folgt dar: Irland 38, Spanien 14, Großbritannien 138, Niederlande und Belgien je 1,
Portugal und Deutschland je zwei. Im harten
Preiswettbewerb setzt der Discounter auf Kol–1–
lektionsproduktion in großen Mengen. Gespart wird im Verwaltungs- und Werbebereich. Man setzt auf Mundpropaganda zufriedener Kunden.
Primark ist eine Tochtergesellschaft des britischen
Nahrungsmittelkonzerns
Associated British Foods /
ABF (www.abf.co.uk). Als ein
international agierendes Unternehmen (rund 28.000
Mitarbeiter) mit einer globalen Angebotskette
setzt Primark auf einen ethisch ausgerichteten Handel mit Corporate Social Responsibility (CSR)-Politik. Es wird mit rund 600 Lieferanten in über 16 Ländern zusammengearbeitet. Laut Unternehmen trägt man direkt dazu
bei, dass mehr als 700.000 Arbeitnehmer in
drei Kontinenten eine Beschäftigung haben.
Der Firmengründer Arthur Ryan wurde am 4.
März für seinen Beitrag für den Einzelhandel
mit dem prestigeträchtigen „Retail Week Awards 2010“ im Londoner Grosvenor House
Hotel geehrt. Primark wurde ebenfalls als
„Retailer of the Year“ ausgezeichnet und erhielt den Award für „Store Design of the Year“
für seinen Store in Bristol.
Laut Thorsten Rolfes, Unternehmenskommunikation
C&A
Mode KG (www.cunda.de), Düsseldorf, ist der textile Einzelhandel in
Deutschland hart umkämpft. Vor diesem Hintergrund „nehmen wir jeden Mitbewerber sehr
ernst. Sei es, dass es sich um einen bereits
etablierten, oder einen neuen Wettbewerber
handelt“.
Das Statement der Pressesprecherin von KiK Textilien und
Non-Food GmbH (www.kik-textilien.com), Bönen, Aniko Nadine Kalle, gegenüber Textination: „Sicherlich beobachten wir die Aktivitä© Textination GmbH
ten des breiten Wettbewerbs und damit auch
die von Primark, lassen uns aber in unserer
eigenen Strategie nicht beirren. Grund dafür
sind die mehr als 2.900 KiK-Filialen, die wir
seit Gründung 1994 europaweit eröffnet haben und nach unserem Erfolgskonzept führen“.
Timm Rogler, Pressechef von
NKD
Marketing,
Bindlach,
(www.nkd.com), nahm wie folgt Stellung: „Wir
wissen natürlich von den beiden deutschen
Primark-Filialen.Interessant sind für uns z.B.
die Warenpräsentation und der Ladenbau.
NKD unterscheidet sich deutlich in der Filialzahl und der Standortwahl. Als direkten Wettbewerber sehen wir Primark derzeit nicht.“
Fazit eines Besuches bei Primark
in Frankfurt: Positive
Elemente
sind die breiten
Gänge in den hel
len Verkaufsräumen, die ordentliche Drapierung und Auszeichnung der Ware, Erklärung
der Größen in cm und Inches. Sauberkeit überall – Putzfrauen sind ständig aktiv, freundliches und aufgeschlossenes, überwiegend
jüngeres Verkaufspersonal in überraschend
großer Anzahl gemischt mit älteren Semestern in Corporate Fashion, ständiges Auffüllen
der Regale, große ausreichende NetzEinkaufstaschen und trotz Schlangen zügige
Abfertigung an den vielen Kassen – durch
Nummernaufrufe, wenn die Kasse wieder frei
ist.
Die angebotenen Artikel sind im Vergleich zu
anderen
Bekleidungs-Discountern
noch
preiswerter, wie z.B. hochmodische HighHeel-Damenschuhe 9 €, Sommerschuhe 3 €,
Schmuck zu 2 bis 3 €, Kleid 7 €, Tasche 7 €,
Kissen 3 €, Herrenhemd 5 €, „Primark Home“Bettwäsche 5-teilig zu 15 €.
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Zur Kritik: keine Toiletten im gesamten Haus,
kaum Spiegel und Sitzmöglichkeiten (beim
Schuhe anprobieren), Riesenschlangen an
den Damen-Umkleidekabinen (vielleicht vom
Verkaufsmarketing gewollt), Teenies probieren deshalb die Primark-Bekleidung schon
auf der offenen Verkaufsfläche in einer ruhigen Ecke an. Auffällig beim Besuch waren die
große Anzahl der Teenager, die Primark mit
vollgefüllten Taschen verließen. Man kann die
Tops auch beim nächsten Modetrend wieder
schnell „entsorgen“, denn Primarks Credo
lautet: Mode über alles, und sehr preiswert.
Gert Krockert
© Textination GmbH
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