Doppelter Einsatz. - Alles Doppelt. - Markus
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Doppelter Einsatz. - Alles Doppelt. - Markus
Predigt zum Thema „Doppelter Einsatz. Alles doppelt!“ über 2.Thessalonicher 3, 1-5 am 22. Juni 2008 in der Ev. St.-Markus-Gemeinde 1 Liebe Gemeinde, „Doppelter Einsatz. - Alles Doppelt.“ ist das Thema heute. – Bei Zwillingen ist das so. – Hallerbergs müssen bei ihren Zwillingen zum Geburtstag immer gleich doppelte Geschenke einkaufen. – Aber sonst? - Alles doppelt, doppelter Einsatz kann man unterschiedlich verstehen. – Ein Patient kommt zum Arzt „Ich sehe alles doppelt“, sagt er. Der Arzt sagt, „Setzen sie sich bitte erstmal auf den Stuhl“ – „Auf welchen von den beiden?“ – Der Arzt wird ernst. Er kennt den Patienten sehr gut. „Wenn sie nicht aufhören soviel Alkohol zu trinken, dann werden sie nur halb so viel vom Leben sehen.“ – „Macht nichts“, meint der Patient ich seh’ dafür ja alles doppelt.“ So ist doppelter Einsatz hier nicht gemeint, sondern eher im Sinne des vollen Einsatzes, mit allen Kraftanstrengungen, mit total klarem Ziel und mit gemeinsamer und deshalb doppelter Energie. Wir feiern Gottesdienst, weil wir uns ganz und gar auf Gott ausrichten wollen und ihm alles anbefehlen, von ganzem Herzen, aus tiefstem Herzensgrund. Lied: Aus meines Herzensgrunde EG 443,1-4 Wochenspruch: Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es. Eph. 2,8 Lied: In der Stille angekommen - Gebet: Lied: Groß ist unser Gott. - Schriftlesung: Joh 1,35-42 - Glaubensbekenntnis - Lied: Komm sag es allen weiter EG 225,1+2 Liebe Gemeinde! Doppelter Einsatz, so habe ich heute über den Gottesdienst geschrieben. Doppelter Einsatz, das ist der Titel einer Fernsehserie bei RTL. Es ist nicht ungefährlich, die Polizei-Partnerin von Kommissarin Sabrina Nikolaidou (Despina Pajanou) zu sein zumindest hat sie alle paar Folgen eine neue. Die beiden Frauen Seite - 1 - Predigt zum Thema „Doppelter Einsatz. Alles doppelt!“ über 2.Thessalonicher 3, 1-5 am 22. Juni 2008 in der Ev. St.-Markus-Gemeinde 2 arbeiten im Team bei der Kriminalpolizei in Hamburg-St. Pauli und ermitteln zumeist in Mordfällen. Doppelter Einsatz, das war auch am Donnerstag die Forderung an die deutsche Fußballmannschaft, nur so konnten sie, was viele nicht für möglich hielten, den Sieg gegen Portugal erringen. Doppelter Einsatz, denn der Ball muss laufen, kann man sagen. „Doppelter Einsatz: Das Wort des Herrn muss laufen.“ Darum geht es im Bibeltext für heute. Ich lese aus dem 2. Brief des Paulus an die Thessalonicher aus Kapitel 3 die Verse 1-5. 2.Thess 3,1-5 1 Weiter, liebe Brüder, betet für uns, dass das Wort des Herrn laufe und gepriesen werde wie bei euch 2 und dass wir erlöst werden von den falschen und bösen Menschen; denn der Glaube ist nicht jedermanns Ding. 3 Aber der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen. 4 Wir haben aber das Vertrauen zu euch in dem Herrn, dass ihr tut und tun werdet, was wir gebieten. 5 Der Herr aber richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf die Geduld Christi. Direkt vom doppelten Einsatz steht hier nichts. Allerdings vom Einsatz des Paulus und von dem der Gemeinde. 4 Punkte dazu Seite - 2 - Predigt zum Thema „Doppelter Einsatz. Alles doppelt!“ über 2.Thessalonicher 3, 1-5 am 22. Juni 2008 in der Ev. St.-Markus-Gemeinde 3 1. doppelter Kampf 2. doppeltes Vertrauen 3. doppelter Sieg 4. doppelter Segen des doppelten Einsatzes: Doppelherz Wenn das Evangelium laufen soll, ist doppelter Einsatz nötig. – Wenn es um doppelten Kampf geht, dann ist das etwas militärisch ausgedrückt. Es macht deutlich, dass es bei dem Einsatz, wie bei sportlichen Wettkämpfen, nicht um ein lockeres Spielchen geht, sondern dass es ernst ist. Es geht um etwas. Es geht darum, dass Menschen mit dem Evangelium von Jesus Christus erreicht werden und gerettet werden. Das Evangelium von Jesus Christus soll laufen, es soll in alle Häuser unseres Stadtteils laufen. Es soll in alle Welt laufen. Zum Laufen gehören zwei Füße. Oder habt Ihr schon einmal eine laufende Bibel gesehen? Eine mit zwei Füßen? Ich hab noch keine gesehen. Darum sind wir gefragt, dass wir auf unseren beiden Füßen zu den Menschen gehen. „Komm sag es allen weiter“ haben wir gesungen. Das ist der eine Einsatz, der Kampf darum, dass die gute und befreiende Botschaft von Jesus Christus nicht vergessen, nicht verdrängt, nicht übersehen wird, sondern dass sie zu den Menschen kommt und Beachtung findet. Seite - 3 - Predigt zum Thema „Doppelter Einsatz. Alles doppelt!“ über 2.Thessalonicher 3, 1-5 am 22. Juni 2008 in der Ev. St.-Markus-Gemeinde 4 Der zweite Kampf geschieht sozusagen auf der Bank oder der Tribüne. Das ist so ähnlich wie beim Fußball, nur 11 Leute von jeder Mannschaft sind auf dem Rasen. Aber die anderen sind nicht unwichtig. Jogi Löw musste ja hinter Glas in die Loge, aber er war dennoch wichtig. Viele reden auch vom 12. Mann im Spiel, dem Fan. Die Fans wurden ja von Lukas Podolski immer wieder aufgefordert sich zu melden, die Mannschaft zu unterstützen und sich so zu beteiligen. - Auf ganz andere Weise fordert Paulus die Gemeinde zur Beteiligung am Lauf des Evangeliums auf. Die zweite Form des Kampfes: Die Gemeinde soll beten. „Liebe Brüder, betet für uns, dass das Wort des Herrn laufe und gepriesen werde“ Hilft beten? Was tut sich dadurch? Da gibt es keine Beweise, nur Berichte und Erfahrungen. Christian Schwarz berichtete in seinem Buch über Evangelisation, dass bei einem Kurs über Gaben ein junger Mann, Fabian, erzählte, der wohl die Gabe der Evangelisation hatte, dass er vier Leuten das Evangelium bezeugen konnte. Sie wurden Christ und besuchten nun die Gemeinde. Er habe irgendwie gespürt, dass sie von Gott vorbereitet waren. – Später berichtete eine junge Frau, dass sie nicht so gut reden könne. Durch sie sei wohl noch niemand zum Glauben gekommen. – Deshalb bete sie besonders Seite - 4 - Predigt zum Thema „Doppelter Einsatz. Alles doppelt!“ über 2.Thessalonicher 3, 1-5 am 22. Juni 2008 in der Ev. St.-Markus-Gemeinde 5 viel für einzelne Menschen. Sie hatte es bisher noch niemandem erzählt; aber in letzter Zeit hatte sie den Eindruck für vier Leute besonders beten zu müssen. Das hatte sie in aller Stille getan. Es stellte sich heraus, dass es genau die vier Leute waren, die Fabian als vorbereitet erlebt hatte. – Durch das Gebet kommt also das Wort Gottes zum Laufen. – Man kann es nicht beweisen, dass es so ist, aber man kann es erleben. Am Donnerstag erhielten wir die Nachricht, dass unser Enkel in Tübingen wahrscheinlich an einem seltenen, sehr aggressiven Krebs erkrankt sei. Die Rückfragen unserer Schwiegertochter und unseres Sohnes, ob es nicht auch etwas harmloseres sein könne, hielten die Ärzte für unwahrscheinlich. Wir konnten nichts für den Kleinen tun, außer beten. Mit uns haben viele gebetet, dass sich die Ärzte geirrt haben und es eine noch seltenere harmlosere Krankheit ist. – Am Freitag gab es eine Blutuntersuchung, die keine Tumorwerte zeigte, und die Ärzte denken jetzt, dass es ein noch seltenerer gutartiger Tumor ist, der nach der Behandlung keine Folgeschäden zeigt. – Das ist nun noch kein endgültiges Ergebnis, aber wir nehmen es als wörtliche Gebetserhörung und sind Gott dankbar. Wir sind natürlich auch dankbar, dass viele mit uns gebetet haben und freuen uns, wenn sie auch weiterhin für den kleinen Silas beten, dass er wirklich schnell Seite - 5 - Predigt zum Thema „Doppelter Einsatz. Alles doppelt!“ über 2.Thessalonicher 3, 1-5 am 22. Juni 2008 in der Ev. St.-Markus-Gemeinde 6 und ganz gesund wird. – Für Gesundheit beten sicher viele Menschen, noch wichtiger ist es, für das ewige Heil zu beten, dass Menschen Jesus Christus als Herrn und Heiland erkennen und annehmen. Das Gebet ist genauso wichtig wie die missionarische Verkündigung, damit das Evangelium läuft. 2. doppeltes Vertrauen Gebet ist keine Erfolgsgarantie. Wenn wir beten, steht dahinter die Erkenntnis, dass wir das Entscheidende nicht tun können. Wir wenden uns voll Vertrauen an Gott. Deshalb gehört zum doppelten Einsatz das doppelte Vertrauen. – Es ist zunächst das Vertrauen auf Gott. Dies Vertrauen ist gut begründet. „Der Herr ist treu, der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen.“ Wer wünscht sich das nicht, so richtig innerlich stark und gefestigt zu werden. Nun ist es bei Menschen, die in ihrem Leben viel zu kämpfen hatten, oft so, dass sie zwar sehr stark geworden sind aber auf der anderen Seite auch sehr hart. Sie lassen sich nicht so schnell etwas sagen, zeigen keine Gefühle. Das Gebet für andere bewirkt, dass wir selbst stark werden. Doch gleichzeitig bewirkt es auch, dass wir für Jesus weich werden. Seite - 6 - Predigt zum Thema „Doppelter Einsatz. Alles doppelt!“ über 2.Thessalonicher 3, 1-5 am 22. Juni 2008 in der Ev. St.-Markus-Gemeinde 7 Bei aller Härte gegenüber eigener Weichlichkeit und gegenüber dem Feind, sorgt das Gebet nun dafür, dass man weich und liebevoll gegenüber Gott bleibt. Das Vertrauen auf die Treue Gottes macht das Herz weich. Die Erfahrung, dass Gott das Gebet hört und handelt, die Erfahrung seiner Treue stärkt das Vertrauen. Gott gibt uns immer wieder seine Zusagen. Er ist bei uns. Er ist uns nahe. Er ist treu. All diese Zusagen dürfen wir uns immer wieder vor Augen und Ohren führen und daran festhalten. So können wir vertrauen. Ich sprach aber vom doppelten Vertrauen. Paulus schreibt. „Wir haben aber das Vertrauen zu euch in dem Herrn, dass ihr tut und tun werdet, was wir gebieten.“ Die gegenseitige Fürbitte unter Christen, wenn wir Sorgen miteinander teilen, einander anvertrauen und alles vor Gott bringen, stärkt das Vertrauen untereinander. Gemeinsam fragen wir nach dem Willen Gottes, gemeinsam versuchen wir das zu tun, was er will. Wenn dieses Vertrauen untereinander da ist, werden wir nur Gutes von dem anderen erwarten. Das drückt Paulus hier aus. Ein solches gegenseitiges Vertrauen stärkt den Einzelnen, stärkt die Gemeinschaft und stärkt die Glaubwürdigkeit bei der Verkündigung des Evangeliums. Seite - 7 - Predigt zum Thema „Doppelter Einsatz. Alles doppelt!“ über 2.Thessalonicher 3, 1-5 am 22. Juni 2008 in der Ev. St.-Markus-Gemeinde 8 3. doppelter Sieg Das klingt nun wieder sehr militärisch. Paulus schreibt auch vom Kampf. Er sieht sich selbst angegriffen. Wenn man von seiner Lebensgeschichte in der Apostelgeschichte und zum Teil auch in seinen Briefen liest, dann muss man schon sagen: Da haben ihm einige Leute wirklich übel mitgespielt. Paulus sieht vor allem, dass sie sein Zeugnis von Jesus Christus behindert haben. Aber auch wir können uns ja manchmal geradezu umzingelt und umgarnt fühlen von dem Bösen. Das kann Mobbing am Arbeitsplatz sein oder Stichelein der Nachbarn. Manche sind erschüttert, dass Beziehungen kaputt gingen, kein Miteinander mehr möglich ist, und es keine Chance gab, etwas zu verändern. Sie fühlen sich ungerecht behandelt, ins Abseits gestellt und machtlos, gefangen. Das Gebetsanliegen, das Paulus hat, ist deshalb, dass er von diesen bösen Menschen frei wird. Dass das passiert, wenn die Gemeinde für ihn betet, da ist er ganz gewiss. Das gilt nicht nur für ihn auch für andere. Er schreibt. „Betet für uns, dass das Wort des Herrn laufe und gepriesen werde wie bei euch 2 und dass wir erlöst werden von den falschen und bösen Menschen; denn der Glaube ist nicht jedermanns Ding. 3 Aber der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen.“ Hier wird deutlich: Nicht die Christen kämpfen und erringen Siege. Seite - 8 - Predigt zum Thema „Doppelter Einsatz. Alles doppelt!“ über 2.Thessalonicher 3, 1-5 am 22. Juni 2008 in der Ev. St.-Markus-Gemeinde 9 Gott ist es, der den Sieg erringt. Er bewahrt vor dem Bösen. Die Christen sollen nicht mit Schwertern und anderen Waffen auftreten. Sie sollen schlicht im Gebet alles vor Gott bringen. Er erringt den Sieg. Er bewahrt. – Paulus sieht nicht einmal innere Bösartigkeit als Grund dafür, dass die Menschen so falsch und böse sind. Er entschuldigt sie fast noch, indem er feststellt, dass der Glaube nicht jedermanns Ding ist. – Auch diesen bösen Menschen gilt die Fürbitte, dass sie sich öffnen und von Gott den Glauben schenken lassen, damit das Böse aus dem Herzen herauskommt und Gutes hinein kommt. Das ist dann der zweite Sieg, dass nicht nur die Christen bewahrt werden, sondern dass auch die bösen Menschen verändert werden, dass das Evangelium läuft und Menschen befreit und verändert. So gibt es einen doppelten Sieg. 4. doppelter Segen des doppelten Einsatzes: Doppelherz Doppelherz ist als "Energie-Tonikum" seit 1919 auf dem Markt. Im Fernsehen wurde schon seit vielen Jahren mit dem Slogan geworben: Mit der Kraft der zwei Herzen. Paulus geht auch in doppelter Weise auf das Herz und die neuen – doppelten – Kräfte des Herzens ein. Er schreibt: „Der Herr aber richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf die Geduld Seite - 9 - Predigt zum Thema „Doppelter Einsatz. Alles doppelt!“ über 2.Thessalonicher 3, 1-5 am 22. Juni 2008 in der Ev. St.-Markus-Gemeinde 10 Christi.“ – Wenn wir im Gebet auf Gott ausgerichtet sind, dann verändert sich unser Herz. Alle Bitten werden ihm gebracht. Alle Sorgen werden ihm gebracht. Alles, was das Herz belastet, was die Adern verstopft, kann heraus. Jesus darf an das Herz heran. Ihm trauen wir zu, dass er etwas bewegt, was außerhalb unserer Kraft ist. Unsere Herzen werden dabei auf die Liebe Gottes und die Geduld Christi ausgerichtet. Das ist ein doppelter Segen: Liebe und Geduld. Beides kommt aus dem Einswerden mit Jesus. Unser Herz wird vom Herzen Gottes her neu bestimmt und gefüllt. Das verändert. Wir werden Menschen zum Lob Gottes. Wir werden offen für andere Menschen. Wir haben also auch eine doppelte Ausrichtung – auf Gott hin und auf die Menschen hin. Wir haben ein Herz für Gott und ein Herz für die Menschen ein doppeltes Herz, dass durch Gottes doppelten Segen, doppelt gefüllt wird mit Liebe und mit Geduld. Das ist bei Paulus ein Segenswunsch. Es ist sicher auch bei uns nicht die normale gelebte Wirklichkeit. Aber es ist gut, wenn wir darum bitten, um seine Liebe und seine Geduld. Der Herr beschenkt mit beiden. Das ist gut für uns und andere. Amen. Lied: Herr du gibst uns Hoffnung – Gebet – Vaterunser – Segen – Lied: Aus meines Herzensgrunde EG 443,5-7 Seite - 10 -