Ausgabe 11/2015

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Ausgabe 11/2015
2015
EURO POOL SYSTEM: WIR BRAUCHEN MODERNSTE
LAGERHALLEN FÜR UNSERE AKTIVITÄTEN
JOAN LACOSTA: IN SPANIEN FINDEN
WIR OPTIMALE VORAUSSETZUNGEN
DIE NUMMER EINS GEMESSEN AM
WARENWERT: HAFEN VON BARCELONA
EDITORIAL
RAUS AUS DER
WACHSTUMSFALLE!
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LIEBE LESERIN,
LIEBER LESER,
Wir haben den Raum für Ihren Erfolg.
die Expo Real 2015 in München steht
vor der Tür – und pünktlich zu diesem wichtigen Event für die europäische Immobilienbranche erscheint
unser VGP Location3 Magazin in der
nunmehr elften Ausgabe.
Dieses Mal haben wir Spanien als
geografischen Schwerpunkt für unser
Magazin gewählt. Aus gutem Grund:
Das Land bietet uns und unseren
Kunden viele attraktive Potenziale
und steht – nach Zentral- und
Osteuropa – nun im Fokus unserer
Expansion. In der katalanischen
Metropole Barcelona haben wir
im ersten Halbjahr 2015 eine neue
Geschäftsstelle eröffnet. Über unsere
Pläne für den spanischen Markt
www.vgpparks.eu
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B e s u cm S t a n d
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erfahren Sie mehr im Interview
mit unserem neuen Kollegen Joan
Lacosta. Wenn Sie gerne einmal
persönlich mit uns über unsere
Angebote sprechen möchten, laden
wir Sie herzlich zu einem Besuch
auf unserem Messestand C2.130 in
München ein. Bei einem Drink haben
Sie Gelegenheit, individuelle Fragen
zu klären und einen unmittelbaren
und umfassenden Eindruck von
unserem Leistungsportfolio zu
bekommen. Sollten Sie keinen Besuch
der Messe planen, würden wir uns
jederzeit über eine Kontaktaufnahme
auf anderem Wege freuen. Wir
stehen Ihnen gerne zur Verfügung.
Herzlichst
Jan Van Geet
Herausgegeben von
VGP
Jenišovice 59
468 33 Jenišovice u Jablonce nad Nisou
tel.: 00420 483 346 060
[email protected]
www.vgpparks.eu
Ausgabe 11, Jahrgang VIII.
Redaktionsleitung Jan Van Geet, Petra Roušarová
Autoren VGP, FleishmanHillard Germany GmbH
Fotos archiv VGP, www.shutterstock.com,
Foto RAF, www.fotoraf.cz,
Pavel Horák, www.phph.cz
Design
Druck
Markéta Hanzalová, www.colmo.cz
ASTRON studio CZ, a. s.
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editorial
neues von vgp
projekt / VGP PARK OLOMOUC: WISSENSCHAFT UND INDUSTRIE ZUSAMMENFÜHREN
business / EURO POOL SYSTEM: WIR BRAUCHEN MODERNSTE LAGERHALLEN FÜR UNSERE AKTIVITÄTEN
exkursion / BARCELONA: DIE GROSSE ZAUBERIN
unser team / NEUE MITARBEITER IM VGP-TEAM
quo vadis / JOAN LACOSTA: IN SPANIEN FINDEN WIR OPTIMALE VORAUSSETZUNGEN
brand story / IM ZEICHEN DES ZENTAUREN – ROSSMANN AUF WACHSTUMSKURS
interview / DIE NUMMER EINS GEMESSEN AM WARENWERT: HAFEN VON BARCELONA
träume / ANDALUSISCHER GENUSS: DER BESONDERE SCHINKEN VOM GOURMET-SCHWEIN
auf der suche nach neuem raum?
MK ČR E 20480
2015
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NEUES VON VGP
NEUES VON VGP
VGP LEGT IM ERSTEN HALBJAHR
2015 STARK ZU UND SETZT
WACHSTUMSSTRATEGIE FORT
Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2015 hat VGP seine anhaltend starke Performance in den
Bereichen Projektentwicklung
und Vermietung von Gewerbehallen mit Rekordwerten fortgesetzt.
Deutschland bestätigte seine Rolle
als führender Wachstumsmarkt
der Gruppe: Über 50% der im Bau
befindlichen Projektentwicklungen sind hier angesiedelt. Darüber
hinaus war Deutschland mit einem
Anteil von 5 Millionen € an neu
unterschriebenen Leasingverträgen der Haupttreiber der Gruppe.
In anderen Märkten wie der Slowakei, der Tschechischen Republik
sowie Estland und Rumänien waren
die Aktivitäten in den Bereichen
Projektentwicklung und Vermietung von Gewerbehallen ebenfalls
erfolgreich. In der ersten Hälfte des
Geschäftsjahres (zum 30. Juni 2015)
erzielte VGP einen Nettogewinn von
32,2 Millionen € (1,73 € je Aktie)
gegenüber einem Nettogewinn von
VGP Park Pilsen
43,4 Millionen € (2,33 € je Aktie) in
der ersten Hälfte des vorausgegangenen Geschäftsjahres. Eine erhöhte
Nachfrage nach Mietflächen führte
zum Abschluss neuer Mietverträge
in Höhe von insgesamt mehr als
11,3 Millionen €. Das Immobilienportfolio des Konzerns erreichte
Ende Juni 2015 eine Auslastungsquote von 94,8% gegenüber 94,0%
zum 31. Dezember 2014. Die vertraglich vereinbarten jährlichen
Mieteinnahmen stiegen um 46,5%
auf 33,1 Millionen € (ein Plus von
10,5 Millionen € gegenüber dem
entsprechenden Vorjahreszeitraum
zum 31. Dezember 2014). Das Anlageimmobilienportfolio beinhaltet
25 bereits fertiggestellte Gebäude
mit einer Mietfläche von 365.971 m²
sowie 19 weitere Gebäude, die sich
derzeit in der Bauphase befinden
und eine Mietfläche von 322.014 m²
umfassen. VGP konnte zudem seinen Bestand an Grundstücksflächen
erweitern. Ende Juni 2015 lagen die
für das zweite Halbjahr erwarteten
neu vereinbarten Entwicklungsflächen bei insgesamt 954.000 m².
Neue Grundstücke sind avisiert und
sollen in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2015 abgesichert werden, um so die Entwicklungspipeline
weiter zu stärken. Bei der Nettobewertung des Immobilienportfolios
zum 30. Juni 2015 wurde ein Nettobewertungsgewinn von 48,1 Millionen € gegenüber 40,9 Millionen €
zum 30. Juni 2014 verbucht.
VGP Park Borna
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Ausgabe 11, Jahrgang VIII.
VGP BAUT ANLAGE IN UNGARN –
KAPAZITÄTEN BEREITS VERMIETET
Im August 2015 machte VGP den
Kauf eines 85.000-m 2-Baugrundstücks im ungarischen Alsónémedi
perfekt. Das Grundstück liegt nahe
Budapest am M0-Autobahnring –
und ist damit optimal als Logistikstandort geeignet. Sämtliche ungarischen Autobahnen, die M1, M3, M5,
M6 und M7, sind nicht weiter als
30 km entfernt. Schon vor der Entwicklung des Standorts konnte VGP
mit der Nagel-Group, einem der führenden Lebensmittellogistik-Unternehmen in Europa und der Nummer
eins auf dem deutschen Markt, einen
Mietvertrag abschließen. Die NagelGroup verfügt über mehr als hundert Standorte in sechzehn Ländern
RHENUS PHARMA ENTSCHEIDET
SICH FÜR VGP PARK RODGAU
Rhenus, weltweit operierender Logistik-Dienstleister, benötigt im Zuge
der Gründung von Rhenus Pharma
Services ein neues Logistikzentrum
in zentraler Lage. Die Wahl fiel auf
ein Objekt in Rodgau: den 22 Hektar
großen Industriepark von VGP, auf
dem fünf Hallen mit einer Gewerbefläche von mehr als 100.000 m²
entstehen. Rhenus hat sich für diesen Standort entschieden, weil er
ausgesprochen verkehrsgünstig liegt
und vor allem eine entsprechende
Nähe zum Pharmacluster der Metropolregion Rhein-Main aufweist.
Die Fertigstellung und Eröffnung
des neuen Rhenus Pharma ServicesLogistikcenters ist für das Frühjahr
2016 geplant. Auf 42.000 m2 Fläche
wird Rhenus die vergleichsweise
anspruchsvollen Güter lagern –
Pharma-Erzeugnisse reagieren empfindlich auf Temperaturen, Lichteinfall und Luftfeuchtigkeit. Damit spielt
nicht nur die Lage des VGP Parks
Rodgau eine zentrale Rolle, sondern
auch seine Ausstattung sowie die
Möglichkeit, Kapazitäten auf hohem
technischen Niveau zu installieren
– bis hin zu geeigneten Zutrittskontroll- und Reinigungssystemen. Als
Spezialist mit langjähriger Erfahrung
bietet VGP hierfür optimale Voraussetzungen. Mit dem Zuschlag der
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Rhenus Pharma Services sind nun
fast alle Flächen des Parks vermietet. Fünf weitere Unternehmen aus
verschiedenen Branchen haben sich
bereits die von ihnen benötigten Kapazitäten gesichert, darunter Rossmann und PTG Lohnabfüllung. Seit
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und beschäftigt rund 11.000 Mitarbeiter. In Ungarn ist die Gruppe seit
2004 durch Nagel Hungária vertreten. Die 22.000-m 2-Anlage wird präzise auf die Bedürfnisse der Nagel
Group abgestimmt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf temperaturkontrolliertem Cross Docking sowie
Lagerhaltung. Die hierfür erforderlichen Genehmigungen wurden
bereits im Sommer eingeholt, sodass
die Bauarbeiten unmittelbar nach
dem Kaufabschluss starten konnten.
Die Übergabe ist für Februar 2016
geplant.
kurzem zählen auch die A&O GmbH,
ein Spezialist für den Versand von
Katalogen und Zeitschriften, sowie
der Logistikdienstleister Geis Industrie-Service zu den künftigen Mietern
im VGP Park Rodgau. Rhenus erteilte
VGP bereits im vergangenen Jahr den
Zuschlag für den Bau von 50.000 m²
Lagerfläche für Import- und Exportwaren im VGP Park Hamburg. Der
erste Teil der Anlage mit 30.000 m²
wird im Oktober übergeben. Der
zweite Abschnitt wird voraussichtlich
bis 2017 entstehen.
VGP Park Rodgau
Visualisierung der Halle von Rhenus Pharma
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PROJEKT
Visualisierung des VGP Parks Olomouc (Olmütz)
WISSENSCHAFT UND INDUSTRIE
ZUSAMMENFÜHREN
Die Region Olomouc (deutsch: Olmütz) bietet viele Chancen. Das liegt zum einen
an ihrer langen Bildungstradition mit der 1573 gegründeten Palacký Universität,
zum anderen an einer ökonomischen Struktur, die auf Industrie und Landwirtschaft
gleichermaßen basiert. Dass die Chancen auch genutzt werden, dazu trägt VGPs neuer
Technologiepark Olomouc entscheidend bei.
Trotz des vorhandenen Potenzials
existiert immer noch ein gewisser
Mangel an modernen Industrieanlagen – ein klares Hemmnis für die
wirtschaftliche Entwicklung im Industriedreieck von Zentralmähren, zu
dem Olomouc, Přerov und Prostějov
gehören. Der Technologiepark Olomouc ist daher auch die Antwort auf
den Bedarf an geeignetem Raum für
lokale Unternehmer und ausländische Investoren.
Der VGP Park ist gerade einmal
zehn Autominuten von der zweitältesten Universität der Tschechischen
Republik entfernt. Die unmittelbare
Nähe zur Stadt mit zwei Dutzend
technischen Berufsschulen sorgt
für den Zugriff auf gut geschulte
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Arbeitskräfte mit überdurchschnittlichen Qualifikationen. Olomouc hat
fast 100.000 Einwohner – und eine
der landesweit niedrigsten Arbeitslosenraten.
Der Technologiepark Olomouc
liegt an der Zusammenführung der
Schnellstraßen R46 und R35 am Südostrand von Olomouc. Die R46 führt
zum 15 km entfernten Prostějov,
geht in die Hauptverkehrsader des
Landes, die D1, über und weiter ins
70 km entfernte Brno. Zudem bestehen hervorragende Verkehrsverbindungen nach Ostrava im Nordosten
und Hradec Králové im Westen.
Die strategische Lage des neuen
Parks, seine Größe, die Infrastruktur sowie ein vielfältiges Angebot
Entscheidend ist nicht zuletzt, dass
der Park verkehrstechnisch bestens
an die nach Brno, Ostrava und Hradec
Králové führenden Hauptstraßen angebunden ist.”
Nach den Plänen für den Standort
Olomouc werden künftig auf einem
480.000 m² großen Areal insgesamt
230.000 m² an Mietfläche entwickelt.
„Über das Grundstück hinaus hat
VGP auch ein im Bau befindliches
Gebäude erworben, das so genannte
G2 mit rund 20.000 m2 Fläche. Wir
sehen der künftigen Entwicklung des
Parks mit Zuversicht entgegen. Unsere positive Einschätzung gründet
nicht nur auf dem früheren Erfolgsprojekt in der Region Olomouc, sondern auch darauf, dass sehr rasch
an Dienstleistungen machen ihn zu
einem der attraktivsten Industriestandorte in Zentralmähren.
„Wir freuen uns sehr über den
Erwerb eines weiteren Standortes in der Tschechischen Republik”,
kommentiert Petr Kovařík, CCO bei
VGP. „Der VGP Park Olomouc ist die
jüngste Erweiterung des Park-Portfolios von VGP und füllt die Lücke, die
bislang in Zentralmähren bestanden
hat. Mit seinen rund 47 Hektar kann
das Grundstück optimale Lösungen
für ein breit gefächertes Kundenspektrum bieten: kleinen und mittleren
Betrieben genauso wie etablierten
Logistikdienstleistern, Herstellern
und allen anderen, die maßgeschneiderte Immobilienlösungen suchen.
Ausgabe 11, Jahrgang VIII.
PROJEKT
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VGP Park Olomouc, Visualisierung
Gebäude G2
Mietverträge mit zwei Interessenten zustande gekommen sind. Dabei
haben sich die Mieter gleich für das
gesamte Vertriebszentrum – das Gebäude G2 – entschieden. Das Projekt
wird in mehreren Abschnitten realisiert, damit eine ausreichende Pipeline für neuen Raum gewährleistet
bleibt”, so Kovařík weiter.
Zu den ersten Mietern im Technologiepark Olomouc zählt Euro Pool
System, ein internationaler Hersteller hochhygienischer Kunststoffplatten, -kisten und -paletten für die
Logistik und das Handling frischer
Lebensmittelprodukte (siehe auch
den Artikel auf S. 8). Ein weiterer
Mieter ist das Logistikunternehmen Fénix Solutions. Dabei handelt
es sich um einen Dienstleister der
HELLA Autotechnik s.r.o., ein Unternehmen der deutschen Hella Group.
Die Gruppe liefert Automobilbeleuchtungselemente sowie Elektronikkomponenten und -systeme für
OEMs und Zubehörmarkt-Segmente.
Die Gebäude G1 und G3 befinden
sich gegenwärtig im Bau. Entstehen
sollen hier insgesamt 37.540 m2 für
Fertigungs-, Logistik- oder Handelsaktivitäten. Bei der Gestaltung liegt
der Schwerpunkt auf einer Maximierung von Flexibilität und Effizienz. Mietobjekte sind in Größen von
1.000 m2 und mehr realisierbar. Dabei können alle auf die spezifischen
Bedürfnisse der jeweiligen Kunden
zugeschnitten werden.
Vogelperspektive
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BUSINESS
BUSINESS
EURO POOL SYSTEM:
WIR BRAUCHEN
MODERNSTE
LAGERHALLEN FÜR
UNSERE AKTIVITÄTEN
Wenn ein Unternehmen wie Euro Pool System Lagerraum
sucht, ist das gar nicht so einfach. Der international
führende Anbieter im Bereich Einweg- und Mehrwegverpackungslogistik braucht nicht nur Platz für die Behälter.
Er benötigt auch Raum für eine
Waschanlage, für Abfallpressen und
nicht zuletzt die Verwaltung. Guter
Rat ist da stets willkommen. Und
der kam – so Svatopluk Úředníček,
Betriebsleiter für CEE bei Euro Pool
System – von VGP. Als einziger hat
VGP ein Angebot gemacht, das den
Bedürfnissen des Unternehmens in
jeder Hinsicht entspricht. Zudem
kann VGP die notwendigen Anpassungen in der Lagerhalle in den
erwünschten Zeiträumen realisieren. Mit mehr als 8.000 m 2 wird das
zweite Depot von Euro Pool System
in Tschechien bereits im November
2015 in Olmütz eröffnet.
Q
Stellen Sie uns bitte Ihr
Unternehmen vor.
Euro Pool System wurde 1992 gegründet, als sich drei Verpackungspools
in den Niederlanden, in Deutschland
und Belgien zusammenschlossen, um
klappbare Standardsteigen für Obst
und Gemüse zu entwickeln. In den
letzten zwei Jahrzehnten wurde das
Unternehmen zu einem bedeutenden
Logistikdienstleister im Bereich Mehrwegverpackungen. Zu den Kunden
zählen viele große Handelsketten in
ganz Europa. Im Jahr 2011 hat Euro
Pool System den Palettenvermieter
LPR erworben und so das Produktangebot erweitert.
Q
Was sind die größten
Erfolge der tschechischen
Niederlassung?
Unsere Gesellschaft agiert seit 2002
auf dem tschechischen Markt. Aber
erst die Zusammenarbeit mit Globus
seit 2011 führte zu einem deutlichen
Aufschwung. 2013 haben wir die Kooperation mit Tesco gestartet – nicht
nur in Tschechien, sondern auch in
anderen CEE-Ländern. Seit 2014 beziehungsweise 2015 kooperieren wir
mit Ahold und Kaufland in Tschechien, Polen und in der Slowakei. Die
CEE-Region entwickelt sich für unser
Unternehmen am dynamischsten, das
jährliche Umsatzwachstum bei Steigen erreicht bis zu 100 Prozent.
Q
Bei den Mehrwegverpackungen geht es vor allem
um langlebige Warenbehälter. Der
Schwerpunkt liegt auf Gemüse,
Fleisch und anderen Lebensmittelprodukten. Welche Unternehmen
gehören zu Ihren Stammkunden?
Unsere Hauptkunden sind Obst- und
Gemüseerzeuger, die ihre Waren über
große Handelsketten verkaufen. Das
trifft gleichermaßen auf heimische
wie auch auf internationale Produzenten zu, die ihre Waren in die CEELänder importieren. Weiterhin transportieren wir in unseren Containern
verpackte Fleischprodukte und wollen vor allem die Volumina in diesem
Segment erhöhen.
In Deutschland und Südeuropa sind die grünen Klappsteigen der Standard.
sie in unseren Lagerhallen, die mit
speziellen industriellen Waschanlagen ausgestattet sind. Dieser Vorgang
unterliegt strengen Hygienevorschriften. Der Kreislauf beginnt von vorne,
wenn wir die Steigen den Kunden erneut zur Verfügung stellen.
Q
Welche anderen Leistungen
bieten Sie an?
Für einige Handelsketten pressen wir getrennten Papier- und
Kunststoffabfall, der direkt aus den
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Können Sie den Kreislauf
eines Mehrwegbehälters
beschreiben?
Der Kunde holt sich die Steigen in
unserem Lager ab und befüllt sie mit
Waren. Die Steigen gelangen über die
Vertriebszentren der Einzelhändler in
die Geschäfte, wo sie zusammen mit
den Waren ausgestellt werden. Anschließend werden die Steigen wieder
in die Vertriebszentren gebracht, wo
wir sie dann abholen. Wir waschen
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Geschäften zu unseren Depots gebracht wird. Der Geschäftsbereich
von LPR (La Pallette Rouge) vermietet als Spezialist für Paletten-Pooling spezielle rote Paletten.
Q
Ihre Wachstumsraten zeigen,
dass sie in Tschechien
erfolgreich sind.
Das ist richtig. Maßgeblich verantwortlich für diesen Erfolg in Tschechien und anderen CEE-Ländern sind
mehrere Faktoren: Zunächst besteht
Jede Steige hat ein 2D-Barcode-Etikett für optimales Tracking & Tracing
Q
Mehrweg-Kunststoffsteigen
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ein klarer Mehrwert unserer Steigen
auch darin, dass sie klappbar sind,
was die Transportkosten deutlich
senkt. Zudem garantieren wir, dass
die Steigen in unserem Depot innerhalb von 48 Stunden zur Verfügung
gestellt werden. Sie sind immer sauber und bereit für die Präsentation
in den Läden.
Q
Ihre Arbeit erfordert eine
enorme Lagerkapazität.
Welche Ansprüche haben Sie an
die angemieteten Hallen?
Unsere Aktivitäten in den einzelnen Depots erfordern eine moderne
A-Klasse-Lagerhalle mit Sprinkleranlagen (zum Brandschutz – Anm.
d. Red.) und Standardrampe, idealerweise eine Rampe für ungefähr
600 m2. Um die Ausstattung, also
die Waschanlagen und die Pressen,
installieren zu können, sind Anpassungen in der Lagerhalle mit Kosten
in zweistelliger Millionenhöhe (in
tschechischen Kronen) notwendig.
Q
Zurzeit haben Sie ein
Depot in Úžice, nicht
weit von Prag, an der Autobahn
nach Deutschland. Ist es nur
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BUSINESS
Getrennter Papier und Kunststoffabfall wird gepresst
EXCURSION
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und Kaufland. Um Transportkosten
zu optimieren, müssen wir so nah
wie möglich an diesem Standort sein.
Barcelona
Q
In der Nähe von Prag
mieten Sie 13.100 m2
Lagerfläche. Wie viel wird es in
Olmütz sein? Haben Sie spezielle
Anforderungen an VGP?
In Olmütz werden wir ungefähr
8.000 m2 anmieten. VGP bereitet
das Lager für die Installation einer
Waschanlage mit einer Jahreskapazität von 30 Millionen Kisten vor.
Q
ein Lager oder gibt es dort auch
eine Waschanlage bzw. andere
automatische Straßen?
Im Depot in Úžice sowie in anderen
Standarddepots halten wir einen Vorrat an sauberen und benutzten Behältern vor, ebenso verschiedene Mehrwegverpackungen der Lieferanten
von Tesco. Darüber hinaus verarbeiten wir hier getrennten Papier- und
Kunststoffabfall. Die Behälter werden
in Úžice in einer Waschanlage gesäubert. Die Anlage hat eine Kapazität
von 30 Millionen Behältern pro Jahr.
Ferner haben wir dort zwei Pressen,
die ungefähr 30.000 Tonnen Abfall
verarbeiten können.
SVATOPLUK ÚŘEDNÍČEK
Svatopluk Úředníček wurde 1967 in
Uherské Hradiště geboren. Er studierte
Elektronik mit Schwerpunkt Steuersysteme
an der Militärakademie Antonín Zápocký
in Brünn (tschechisch: Brno). Nach 1989
studierte Úředníček ein Jahr lang an der
Universität von Minnesota. Danach führte
er vier Jahre den technischen Zug des Regiments auf der Militärbasis in Rokycany.
Im Anschluss war Úředníček als Account
Manager bei Baťa tätig, gefolgt von einer
Karriere in der Logistik-Gruppe Norbert
Dentressangle. Seit 2013 arbeitet er bei
Euro Pool System. In seiner Freizeit treibt
Svatopluk Úředníček Sport, wenn es die
Arbeit erlaubt. Zudem bewegt er sich gerne
auf zwei Rädern fort – auf dem Mountainbike genauso wie auf dem Motorrad.
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Q
Diese Kapazität reicht
künftig wahrscheinlich
nicht mehr aus, sodass Sie neue
Räumlichkeiten suchen, und zwar
in Olmütz. Warum haben Sie sich
an VGP gewandt?
VGP hat uns als einziger eine Räumlichkeit angeboten, die unseren Bedürfnissen entspricht. Außerdem
war nur VGP in der Lage, die notwendigen Anpassungen in der Lagerhalle
innerhalb eines bestimmten Zeitraums vorzunehmen.
Q
Warum denn in der Nähe
von Olmütz?
In Olmütz befinden sich die Vertriebszentren unserer Kunden Ahold
Verlangen die Hallen, in
denen Mehrwegverpackungen gelagert und gewaschen werden, eine spezielle Belüftung, eine
Abwasserkläranlage oder Tanks?
Die Waschanlagen müssen belüftet
werden, sonst wirken sich Feuchtigkeit und Kondenswasser negativ auf
die Metallstrukturen und die technische Ausrüstung des Lagers aus. Eine
Kläranlage und Wassertanks sind für
einen reibungslosen, gründlichen
Waschprozess unabdingbar.
Q
Wann wollen Sie das neue
Zentrum eröffnen? Sind die
Arbeiten schon im Gange? Werden
dort Menschen aus der Region
Olmütz Arbeit finden?
Unser Depot ist derzeit im Bau und
soll Ende November fertiggestellt
werden. Dort entstehen dreißig
Arbeitsplätze.
Q
Wie lange sind Sie bei
Euro Pool System als
Betriebsleiter für CEE tätig?
Können Sie Ihren beruflichen
Werdegang kurz schildern?
Ich bin Betriebsleiter seit 2013. Nach
langjähriger Arbeit im Management
der tschechischen Niederlassung des
französischen Logistikunternehmen
Norbert Dentressangle war es für
mich eine große Herausforderung,
den Betrieb einer in Mittel- und Osteuropa tätigen Gesellschaft steuern
zu können. Euro Pool System entwickelt sich sehr dynamisch. An dieser
Entwicklung beteiligt sein zu dürfen,
war sehr spannend und meine Erwartungen haben sich in jeder Hinsicht erfüllt.
Ausgabe 11, Jahrgang VIII.
DIE GROSSE ZAUBERIN
Barcelona, die Stadt der mediterranen Farben und
Stimmungen, lockt seit Jahrhunderten Reisende an und
inspiriert Künstler. Claudia Palmeros hat Architektur und
bildende Künste studiert. Seit 2006 lebt und lehrt sie in
Barcelona. Hier schreibt sie über ihre Wahlheimat.
Vom römischen Militärlager zur
Mittelmeer-Seemacht
Barcelona wurde als römisches Militärlager um 15 v. Chr. gegründet, dennoch wurden im heutigen Stadtteil
Raval sogar Spuren von einer früheren, bis 5.000 v. Chr. zurückreichenden Besiedlung gefunden. Im frühen
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fünften Jahrhundert eroberten zunächst die Westgoten und später, im
achten Jahrhundert, die Araber die
an der nordöstlichen Küste Spaniens gelegene Stadt. Ludwig, Sohn
Karls des Großen, machte Barcelona
im Jahre 801 zum Sitz der karolingischen „spanischen Mark” und damit
zur Hauptstadt der Grafschaft Barcelona. Im Jahre 1137 schlossen sich
Aragon und die Grafschaft Barcelona
zur mächtigen „Krone von Aragon“
zusammen, die viele Überseegebiete
eroberte und das westliche Mittelmeer neben Neapel, Sizilien und
Athen im dreizehnten Jahrhundert
beherrschte. Barcelonas Niedergang
begann, als die Kronen von Kastilien
und Aragon nach der Heirat von Isabella I von Kastilien und Ferdinand
II von Aragon im Jahre 1469 verschmolzen, da nun Madrid politisches
Machtzentrum wurde und die Kolonialisierung Nord- und Südamerikas
die Bedeutung des Mittelmeerhandels zurückdrängte.
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EXCURSION
2.500 Sonnenstunden im Jahr
Casa Batlló © Cristina Muraca
Der Aufschwung im
19. Jahrhundert
Erst rund 300 Jahre später – zu Beginn der Industrialisierung – begann der neuerliche Aufstieg Barcelonas. Die Weltausstellungen 1888
und 1929 führten zu einer beachtlichen Erweiterung des Stadtgebiets.
Barcelona erlebte eine „Renaixença“
in Wirtschaft und Kultur, die katalanische Sprache erfuhr eine neue
Wertschätzung. Moderne Architektur
wurde zu einem Ausdrucksmittel dieser neuen kulturellen Strömungen,
indem sie historische Formen katalanischer Gotik übernahm und sie in
einen eigenständigen modernen Stil
umwandelte, der von einer neuen
nationalen Identität bestimmt war.
Als die Stadt am Ende des spanischen
Bürgerkriegs im 20. Jahrhundert
Francos Truppen in die Hände fiel,
bedeutete das zunächst die Abschaffung vieler autonomer Institutionen
Kataloniens, aber auch das Ende des
Katalanischen als „offizieller“ Sprache. Die Hauptstadt Kataloniens war
jedoch relativ stark industrialisiert,
sodass viele Menschen aus ärmeren Regionen Spaniens einwanderten und sich im Großraum der Stadt
niederlassen wollten. Neben vielen städtebaulichen Maßnahmen in
den Nachkriegsjahren waren es vor
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allem die Olympischen Spiele 1992,
die Barcelona einen entscheidenden Schub brachten und sie zu einer
beliebten Reisedestination machten.
Seit den Spielen hat sich die Besucherzahl vervierfacht. Heute ist die
zweitgrößte Stadt Spaniens ein regelrechter Schmelztiegel der Kulturen
und ein echter Besuchermagnet. Dabei zieht sie Gäste und Einwanderer
gleichermaßen an, die dem ohnehin
schon vielfältigen und zugleich stolz
eigenständig-katalanischen Charakter der Stadt ein multikulturelles
Flair geben.
Eingebettet zwischen der Serra de
Collserola, dem Mittelmeer und den
Flüssen Besòs im Norden und Llobregat im Südwesten, nimmt Barcelona
eine 101 km2 große Ebene ein, 120 km
südlich der Grenze zu Frankreich
in den Pyrenäen. Das mediterrane
Klima, eine Jahresdurchschnittstemperatur von 20°C und 2.425 Sonnenstunden pro Jahr machen Lust auf
einen Spaziergang in einem der vielen
Parks oder Buchten. Der größte Park
findet sich auf dem Hügel Monjuïc
im Südosten, zu dem der Botanische
Garten wie auch die Gärten von Joan
Maragall, Mossèn Cinto Verdaguer
und Joan Brossa gehören. Die Burg
Monjuïc bietet ganz oben auf dem
Hügel eine überwältigende Aussicht
auf die Stadt. Das „Museu Nacional
d’Art de Catalunya“ zeigt eine erlesene
Sammlung katalanischer Kunst aus
der Romanik, weiter unten stellt die
„Fundació Joan Miró“ eine Sammlung
der traumgleichen Werke des katalanischen Künstlers aus. Am Fuße des
Hügels liegt der Barcelona-Pavillon,
eine Pionierleistung moderner Architektur, der von Ludwig Mies van der
Rohe für die Weltausstellung 1929
entworfen wurde.
Näher am Stadtzentrum verführt
der Parc de la Ciutadella, der zweitgrößte Park der Stadt, zu einem
Abstecher. Hier befinden sich Barcelonas Zoo und das Parlament von
Katalonien. Der Park Güell, entworfen
vom berühmten Architekten der Moderne, Antonioni Gaudí, und Teil des
UNESCO-Weltkulturerbes, lockt mit
organischen Formen und einer verspielten Extravaganz der Farben.
Stadt der Sehenswürdigkeiten
Barcelona lässt sich relativ leicht
zu Fuß zu erkunden, zum Beispiel
mit einem Rundgang um die „Ciutat Vella“, die historische Altstadt.
Die „barris“ (Stadtviertel) Raval,
Gòtic, Born und Barceloneta bieten
eine charaktervolle, drei Jahrtausende überspannende Architektur:
Die römische Nekropole an der Plaça
de la Vila de Madrid, die Überreste
des Aquädukts oder die Säulen des
Augustus-Tempels sind exzellente
Beispiele für die römische Präsenz in
der Stadt. Nicht weit von dort, gleich
jenseits der „Rambles“, bildet die
romanische Klosteranlage Sant Pau
del Camp mit ihren islamisch beeinflussten Blendarkaden einen Ruhepol
inmitten des lärmenden Treibens des
Multikulti-Bezirks Raval.
Profane und sakrale gotische Bauten
bereichern die schönen historischen
Gassen der „Ciutat Vella“, vorneweg
EXCURSION
Seite 13
die „Cathedral de la Santa Creu i Santa
Eulàlia“, auch als Kathedrale von Barcelona bezeichnet, im Bezirk Gòtic.
Ebenso sind in diesem Bezirk noch
Spuren der einst blühenden jüdischen
Gemeinde zu sehen: Die Große Synagoge im Carrer Marlet oder die Überreste der alten Mikwe erinnern an das
reiche kulturelle Erbe. Andere sehenswerte gotische Bauten sind die Kirche
Santa Maria del Mar, der Palau Reial
Major (die mittelalterliche Residenz
der regierenden Grafen von Barcelona,
später der Könige von Aragon), die königliche Schiffswerft oder das Hospital
de la Santa Creu, das heute Kataloniens Nationalbibliothek beherbergt.
Auch die Escola Massana und das
Institut d’Estudis Catalans gehören
dazu. Der Brunnen im ruhigen Innenhof des ehemaligen Spitalskomplexes
ist der ideale Ort, sich ein Weilchen
zu stillem Nachdenken zu setzen, ehe
man die Erkundung der verborgenen
Schätze dieser Stadtteile fortsetzt.
Bezirk Eixample. Indessen gehen die
feierfreudigen Künstler vornehmlich
in die Casa Martí, besser bekannt als
Els Quatre Gats, im Erdgeschoss eines
von Josep Puig i Cadafalch im Carrer
Montsió entworfenen Bohème-Gebäudes. Einen Katzensprung entfernt
ist der Palau de la Música Catalana
– ein von Lluís Domènech i Montaner entwickeltes Bauwerk, mit dem
Barcelona seit 1997 eine weitere
UNESCO-Weltkulturerbe-Stätte aufweisen kann. Hier ist Musik in Stein
gehauen - oder besser: Architektur
in Bewegung versetzt, verwandeln
sich doch bunte Mosaike in dreidimensionale Musen, die zum Leben
erwachen. Der aus Barcelona stammende Architekt Óscar Tusquets, der
1989 mit der Erweiterung des Palau
beauftragt wurde, kombinierte Modernismus und Moderne durch Farbe
und den perfekten Einsatz von Materialien, die für Licht und Helligkeit
sorgen. Dem ebenfalls in Barcelona
geborenen Architekten und Designer
Enric Miralles sowie seiner Ehefrau
Benedetta Tagliabue gelang diese
Verbindung von Modernismus und
Moderne ebenfalls beim Entwurf des
Modernismus und
moderne Architektur
Der Großteil von Barcelonas moderner Architektur befindet sich im
Die Kathedrale von Barcelona
Les Rambles © Mihai-Bogdan Lazar
Ausgabe 11, Jahrgang VIII.
2015
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EXCURSION
UNSER TEAM
Sagrada Família © Rodrigo Garrido
Família“, die berühmte, von Antoni
Gaudí im neukatalanischen Stil entworfene Kirche. Sie beeindruckt
mit ihren monumentalen Spitzen,
als wenn der Architekt den Himmel
mit Fingern aus Stein zu berühren
versuchte.
NEUE MITARBEITER IM VGP-TEAM
FABIAN ORTH,
BAUINGENIEUR
Seit Mai 2015 ist Fabian Orth in der Abteilung Projektmanagement bei VGP tätig. Zuvor
sammelte der Bau-, Projekt- und Leadingenieur vier Jahre lang Erfahrungen im Industrieund Anlagenbau. Nach seinem Bauingenieurstudium in Aachen war er in der Planung
beschäftigt. Fabian lebt mit seiner Familie in Düsseldorf und ist stolzer Vater von zwei
Kindern. In seiner Freizeit verreist er gerne und macht jegliche Arten von Wassersport.
Barcelona – Stadt der Farben
Dachs vom nahe gelegenen Mercat de
Santa Caterina: helle Farben, die auf
die Obststände innen verweisen.
Eixample: einzigartig
und charakteristisch
Der Bezirk Eixample steht für Barcelonas städtebauliche Ambition:
Stilsicher verbinden die netzförmig
angelegten, parallel und vertikal verlaufenden Straßen die Altstadt mit
den historischen Städtchen Santa
Maria de Sants, Les Corts de Sarrià,
Sant Gervasi de Cassoles, Gràcia und
Sant Martí de Provençals. Heutzutage
sind dies die eigenständigen Bezirke
Sants-Montjuïc, Les Corts, Sarrià-Sant
Gervasi, Gràcia, Horta-Guinardó und
Sant Martí. Zwei von Gaudís Meisterwerken befinden sich am eleganten
Passeig de Gràcia: Das steinbruchartige Exterieur der Casa Milà verweist
auf die organischen Formen der
Wohnungen darin, während die Casa
Batlló mit geschwungenen Formen
eine Ode an den Sieg des Heiligen
Georg über den Drachen ist. Gleich
rechts neben der Casa Batlló ist die
Casa Ametller. Dieses Museum, das
um die Jahrhundertwende von Puig
i Cadafalch restauriert wurde, bietet
seinen Besuchern noch einen weiteren Blick auf die moderne katalanische Architektur. Das Kronjuwel in
Eixample ist allerdings zweifelsohne
die – noch unvollendete – „Basílica
i Temple Expiatori de la Sagrada
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ÜBER DIE AUTORIN
CLAUDIA PALMEROS, Tochter eines USAmerikaners und einer Mexikanerin, hat in
New York, Mexiko-Stadt und Washington
DC gelebt. Seit 2006 lebt die Architektin,
die auch Bildende Künste studiert hat,
in Barcelona. Das Location³ Magazin hat
sie gefragt, was ihr persönlich am besten
an Barcelona gefiele. „Wenn ich es mit
einem Wort zusammenfassen müsste“,
erklärt sie, „würde ich das katalanische
Wort taranna wählen. Es bezieht sich auf
den Charakter, die Persönlichkeit oder die
Art und Weise, wie jemand etwas macht.
Meine Lieblingseigenschaft von Barcelona
ist sein taranna, der besondere Charakter
und Charme, die Offenheit in Verbindung
mit dem typischen katalanischen Stolz."
Seite 15
Den Charakter und den besonderen
Reiz der historischen Orte zu erkunden, die nach und nach mit der Stadt
zusammengewachsen sind, lohnt sich
in jedem Fall. Barcelonas zehn Bezirke haben ihr ganz eigenes Flair –
sei es eine Erinnerung an die Vergangenheit wie beim gotischen Kloster
von Pedralbes oder eine Andeutung
des Skurrilen und Verzwickten wie
beim „Parc del Laberint d’Horta“. Leidenschaft in Reinkultur ist im Sporttempel Camp Nou im Bezirk Les Corts
zuhause, wo Fußballfans legendäre
Spieler anbeten und bei einem Spiel
tiefe Emotionen geweckt werden.
Altes macht Neuem Platz und majestätische Gebäude ragen Seite an
Seite in Barcelonas charakteristischer
Skyline empor: Sir Norman Fosters
Telekommunikationsturm thront auf
dem Tibidabo, hoch über der Stadt,
mit elegant-unkonventionellen Linien,
während Jean Nouvels „Torre Agbar“
auf seiner gekrümmten Fassade ein
nächtliches Farbenfest entfesselt. Es
erinnert daran, dass Barcelona in allererster Linie eine Stadt mediterraner Farben ist – Farben, die jahrhundertelang Reisende angezogen und
Künstler inspiriert haben.
JULIA KLUßMANN
Nach ihrem Studium (Bauingenieurwesen und Architektur) hat Julia ihre
berufliche Laufbahn als Projektleiterin und Vertriebsingenieurin für ein
großes Generalbauunternehmen begonnen. Seit September 2015 ist sie
bei der VGP Industriebau in Düsseldorf tätig und verantwortet die Akquise
und Betreuung potenzieller Neukunden. Ihre Freizeit verbringt sie am
liebsten mit ihrer Familie und Freunden.
MARTIN RIEDEL,
REGIONALLEITER
Martin arbeitet für VGP als Regionalleiter in Bayern und Baden-Württemberg und ist für die
Grundstücksakquise und Anbahnung neuer Projekte zuständig. Zudem leitet er das Münchner
Büro. Nach seinem Betriebswirtschaftsstudium war Martin im Immobilienbereich bei Ernst &
Young in Luxembourg und zuletzt bei aurelis in Deutschland tätig. Zu seinen Hobbys zählen
Reisen, Kochen, Sprachen und europäische Geschichte. Seine Freizeit verbringt Martin aber am
liebsten in den Bergen und beim Rennradfahren.
LUISA WOLF,
REZEPTIONISTIN
Luisa wohnt seit 2014 wieder in ihrer Geburtsstadt Düsseldorf. Nach dem
Abitur ging sie für die Ausbildung zur Hotelfachfrau und ein Übersetzer- und
Dolmetscher-Studium nach Spanien. 2013 kam sie nach Deutschland zurück
und arbeitete zwei Jahre in der Hotellerie. Seit Juli 2015 gehört sie nun zum
VGP-Team. Ihre Freizeit verbringt Luisa am liebsten im Stall bei den Pferden
oder gemütlich mit Freunden und Familie.
Rambla de Mar over Port Vell in the evening
Ausgabe 11, Jahrgang VIII.
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QUO VADIS
QUO VADIS
VGP expandiert in alle Himmelsrichtungen: nach
Norden, nach Osten und auch nach Westen. So
war es nur eine Frage der Zeit, bis sich der Developer auch nach Süden orientieren würde. VGP
eröffnete in der ersten Jahreshälfte 2015 eine
neue Zweigstelle in Barcelona und konzentriert
sich nun auf den Erwerb geeigneter Grundstücke in Spanien. Die ersten Kaufverträge sollen
noch vor Ende 2015 unter Dach und Fach sein.
Joan Lacosta, geboren in Barcelona, verfügt
über fast zwei Jahrzehnte Erfahrung in Spaniens Baubranche und im Logistiksektor. Als Spain
Country Manager soll er das Geschäft von VGP
aufbauen und voranbringen. Lacosta war zuvor
Country and Key Accounts Manager bei GSE
Spain, einer Tochtergesellschaft der französischen GSE Group, die sich auf die schlüsselfertige Entwicklung und Errichtung von Industrieund Logistikgebäuden spezialisiert hat.
Q
JOAN LACOSTA:
In Spanien finden
wir optimale
Voraussetzungen
Auf der iberischen Halbinsel haben die
Gewerbeimmobilien- und Logistik-Märkte noch
einen langen Weg vor sich, sagt Joan Lacosta,
der neue Country Manager von VGP für Spanien.
Warum das so ist, erklärt er im Interview.
location3
In welchen Regionen Spaniens will
VGP seine Parks errichten und
betreiben? Liegt der Schwerpunkt zunächst
auf bestimmten Gebieten und wird dann auf
andere ausgeweitet?
Spanien verfügt über zwei große Märkte, die volumenmäßig weit über allen anderen rangieren:
Katalonien und der Bereich, den wir Zentralspanien nennen, einschließlich Madrid und Umland.
Dieser zentrale Bereich reicht bis zu 90 km von
Madrid weg – längs der Achse des „Corredor de
Henares“ in Richtung Guadalajara – und von Madrid in den Süden. Da wir eine Niederlassung in
einem für VGP völlig neuen Land eröffnen, sind
die verfügbaren Humanressourcen zu Beginn
noch begrenzt. Daher konzentrieren wir während dieser Anfangsphase alle unsere Anstrengungen auf diese zwei Märkte. Später ist es
durchaus möglich, dass wir auch andere Märkte
wie das Baskenland, Andalusien, Aragon und Valencia betreten.
Q
Wie ist die aktuelle Situation
auf dem spanischen Markt für
semi-industrielle Immobilien? Sind
entsprechende Grundstücke knapp oder ist
der Markt gut versorgt und daher preislich
konkurrenzfähig?
Der spanische Logistik- und Industrie-Markt
hat noch einen langen Weg vor sich. Die Wirtschaftskrise in Teilen Europas hat ganz eindeutig
gezeigt, dass volumenstarke Nutzer ihre Kapazitäten immer mehr ausbauen müssen, um wettbewerbsfähiger zu werden – und hierfür hochwertige Infrastrukturen benötigen. Auch abseits der
Krise ist Spanien durch eine historisch bedingte
Knappheit an neuen, hochwertigen Entwicklungs- und Bauprojekten geprägt. Das bedeutet:
Ausgabe 11, Jahrgang VIII.
Die guten Parks in bester Lage sind
so gut wie vollständig belegt. Unsere
größte Herausforderung wird nun
darin liegen, gute Standorte für die
Errichtung mittlerer bis großer Industrie- und Logistikparks zu finden.
Der Wettbewerb um den Ankauf eben
solcher Baugrundstücke ist beinhart.
Q
Erläutern Sie uns bitte, wie
Sie Ihre Rolle bei VGP und
dessen Einstieg in den spanischen
Markt sehen.
Da es sich hier um die erste Niederlassung von VGP in Südeuropa handelt, stellen sich natürlich gewisse
Herausforderungen. Diese können
nur schrittweise in Angriff genommen werden. Zunächst werden wir
uns auf den Erwerb von Bauland
konzentrieren – und schaffen damit
die Grundlage für alle folgenden
Phasen von der Entwicklung und Errichtung der Parks über die Vermietung der Gebäude bis zu den entsprechenden Dienstleistungen und dem
Facility Management. Ein weiteres
Ziel zu Beginn unserer Aktivitäten
ist, die Marke VGP auf dem spanischen Markt sichtbar und bekannt zu
machen. Die Präsenz einer starken
Marke in einem ausgereiften Markt
wie dem hiesigen ist ein erheblicher
Vorteil gegenüber den etablierten
Marktteilnehmern, die seit langem in
Spanien aktiv sind.
Q
Würden Sie uns ein
paar Höhepunkte Ihrer
Karriere schildern, bevor Sie
zu VGP kamen? Wie hat Sie das
gegebenenfalls auf Ihre neue
Aufgabe vorbereitet?
Ich habe den größten Teil meines
Berufslebens im Bereich des Industrie- und Logistiklagerbaus verbracht. Dazu gehörten die Arbeit an
schlüsselfertigen Lösungen und das
Management umfassender Aufgaben
einschließlich Baugrundstückssuche,
Vertragsverhandlungen, InvestmentLösungen und vieles mehr. Meine
breit gesteckte Erfahrung gründet
vor allem auf einer fast 20-jährigen Tätigkeit im Management bei
Bouygues Construction und GSE. In
Kombination mit meiner technischen
und kaufmännischen Ausbildung
2015
zum Ingenieur/MBA an der EADA
Business School in Barcelona haben
mir meine bisherigen Tätigkeiten
solide Kenntnisse über den spanischen Markt beschert, die den erfolgreichen Einstieg von VGP in diesen
Markt beschleunigen werden.
Q
Welche Branchen und welche
ökonomischen oder sonstigen Faktoren treiben das Wachstum
für halbindustrielle Immobilien auf
dem spanischen Markt?
Selbst während der Jahre der Wirtschaftskrise gab es immer Branchen,
die infolge ihres grundlegenden Entwicklungsbedarfs weiterhin intensiv
in Logistik investiert haben. Sie sehen
dies als fundamentalen Bestandteil
ihres Kerngeschäfts. Gute Beispiele
dafür bestehen im Lebensmittelvertrieb mit großen Handelsketten wie
Mercadona, Consum, Carrefour, Lidl
und Aldi. Außerdem gibt es ja bedeutende spanische Marken in der Modewelt wie etwa Zara, Mango, Desigual
und andere, die sehr erfolgreich sind.
Auch die Automobilindustrie freut
sich bereits über das zweite Wachstumsjahr in Folge. Der IWF positioniert Spanien unter den entwickelten
Ländern mit einem erwarteten Wirtschaftswachstum von 3,1% im Jahr
2015 an der Spitze. Das schlägt sich in
guten Prognosen für das FMCG-Segment nieder – der „Kick“, auf den wir
alle hoffen. Genau diese Entwicklung
hatten die ausländischen Investoren
erwartet, die seit Januar im spanischen Immobilienmarkt aktiv sind.
JOAN LACOSTA ÜBER SICH SELBST
„Am allerliebsten spiele ich mit meinem
Sohn Alex“, antwortet Joan auf die Frage
nach seiner Freizeitbeschäftigung. Da
Onlinespiele zu den Lieblingsaktivitäten
seines Sohnes zählen, entdeckte Joan
durch Zufall „eine ganze Welt von Onlinespielern“. So kam es, dass er bereits
einige schwierige Online-Fußballspiele
gegen Mexikaner, Brasilianer, Kolumbianer, Amerikaner, Franzosen, Deutsche
und andere bestritten hat. Außerdem geht
Joan gern zum Sporttauchen und fährt
mit seinen beiden Motorrädern – das eine
für die Straße, das andere für Offroad,
damit sein Adrenalinspiegel steigt.
Seite 17
Q
Weisen der spanische
Markt für halbindustrielle
Immobilien oder das gesamte
Geschäftsumfeld bestimmte
Besonderheiten auf, die Investoren
unbedingt kennen sollten, wenn
sie in diesen Markt einsteigen?
Ich denke, VGP kann auch hier voll
und ganz seiner Philosophie folgen
und ein hochwertiges Produkt in den
jeweils repräsentativsten Gegenden
eines Landes erschaffen. Da bedarf
es für den spanischen Markt keiner
besonderen Ergänzung oder Spezifizierung. Klar ist dabei, dass in
Spanien im Vergleich zu, sagen wir,
Deutschland größere Schwankungen
bei Mieteinnahmen und Erträgen zu
erwarten sind. Das Fehlen von Industrie- und Logistikparks der Klasse A
in Spaniens führenden Regionen ist
insgesamt aber die beste Garantie für
die langfristige Stabilität eines entsprechenden Projekts.
Q
Was für Unternehmen und/
oder Branchen wird VGP als
Kunden auf dem spanischen Markt
ansprechen?
Es besteht in der spanischen Logistikbranche ein so dringender Bedarf zur Optimierung, dass bei sehr
vielen Unternehmen und Branchen
die Formel von VGP gut ankommen
wird. Neben den Bereichen Lebensmittel, Mode und Automobil wird
zweifellos E-Commerce in den kommenden Jahren viel von sich reden
machen.
Q
Was kann nur VGP diesen
Zielkunden bieten, worin
liegt der Wettbewerbsvorteil?
Aus Erfahrung kann ich mit Zuversicht sagen, dass die Anbieter, die
aus einer Hand alle immobilienrelevanten Dienstleistungen erbringen,
einen echten Wettbewerbsvorteil haben. VGP ist heute eines der wenigen
Unternehmen in Europa, die wirklich
dazu in der Lage sind. Ergänzen wir
das noch mit der persönlichen Note
und dem klaren Ansatz, mit dem VGP
an sein Geschäft herangeht, dann
können wir davon ausgehen, dass wir
mit der Qualität des von uns angebotenen Produkts im Markt an der
Spitze stehen.
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BRAND STORY
BRAND STORY
Rossmann Drogeriemarkt
Projekte, für die sich Rossmann einsetzt, sind die Arche, die Stiftung
Weltbevölkerung, die Mentor Lesehilfe, das Kinderhilfswerk sowie
der Verein Deutsche Sprache.
In punkto Umweltschutz ist Rossmann ebenfalls in verschiedener
Form aktiv. Beispielsweise hat das
Unternehmen für Produkte wie
Schulhefte, aber auch beim internen
Papieraufkommen, auf Recyclingpapier umgestellt und ist Mitglied bei
„CEOs pro Recyclingpapier“. Es nutzt
Geothermie und Photovoltaik für
die Firmenzentrale und klimatisiert
seine Filialen energieeffizient – mit
Regeltechnik, die von Rossmann-Mitarbeitern entwickelt wurde.
Millionen Einwohnern. Von hier aus
beliefert Rossmann die Märkte in
Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern.
Rossmann investiert 2 Mio. €
im VGP Park Rodgau
Dirk Roßmann, Gründer und Geschäftsführer
Moderne Logistik
schont Ressourcen
IM ZEICHEN
DES ZENTAUREN
Rossmann auf Wachstumskurs
Für die einen repräsentieren sie die „gute alte Zeit“, für
andere sind sie die Zukunft. Fast immer aber schwingt
Sympathie mit, wenn es um Familienunternehmen geht.
Mit ihnen verbinden die meisten Menschen Kontinuität,
Nachhaltigkeit und Verantwortungsbewusstsein.
Nicht anders ist es im Fall der Dirk Rossmann GmbH.
auf der Welle des Erfolgs. In Deutschland sowie in fünf weiteren europäischen Ländern stehen die Zeichen
auf Expansion. Das Geheimnis von
Rossmann ist dabei natürlich nicht
nur die flächendeckende Präsenz,
sondern auch und vor allem die Kombination aus Angebot, Preisgestaltung und Ambiente in allen Filialen.
Und nicht zuletzt das solide Image eines Familienunternehmens, denn seit
Gründung hat sich im Wesentlichen
an den Besitzverhältnissen nichts geändert. Zwar hält die weltweit aktive
A. S. Watson Gruppe einen bestimmten Anteil, die Mehrheit ist aber nach
wie vor im Besitz der Familie Roßmann – und auch der Firmensitz liegt
immer noch im Raum Hannover.
Auch in der Logistik hat das Unternehmen nachhaltig modernisiert und
ein neues Distributionskonzept für
sechs regionale Läger erarbeitet. Das
Ergebnis: deutlich weniger Auslieferungstransporte, insgesamt legt
die Flotte von biodieselbetriebenen
LKWs heute zweieinhalb Millionen
Kilometer weniger zurück als vor der
Modernisierung. Mithilfe von Telematik und einem innovativen Bestellverfahren können die CO2-Emissionen
zusätzlich reduziert werden.
Die LDZ (Logistik Dienstleistungszentrum) GmbH, die zur
Rossmann Logistik GmbH gehört,
ist als 100-prozentige RossmannTochter in nunmehr vier regionalen
Engagement in vielen Bereichen
Dirk Roßmann eröffnete sein erstes Geschäft im Jahr 1972 in Hannover. In den folgenden vier Jahrzehnten – mit allen ihren politischen und
wirtschaftlichen Hoch- und Tiefpunkten – zeigte sich, dass der zielstrebige Geschäftsmann auf das richtige
Pferd gesetzt hatte: Heute gibt es fast
2.000 Rossmann-Märkte in Deutschland. 2013 verlieh die Zeitung „Die
Welt“ der Dirk Rossmann GmbH den
Titel „Deutschlands Wachstumsweltmeister“. Und das Unternehmen
wächst weiter. Neueröffnungen in
dreistelliger Höhe im In- und Ausland
location3
sind für das laufende Jahr geplant, die
etwa 28.000 Mitarbeiter in Deutschland dürfen sich über einen sicheren
Arbeitsplatz und stabile Aussichten
freuen. Und über möglichen Zuwachs,
denn auch bei der Beschäftigung
heißt es „Tendenz steigend“.
Im Zeichen des Zentauren – halb
Mensch, halb Ross – reitet Rossmann
Seite 19
Verteilzentren aktiv. Neben Berlin,
Köln und München kommt aktuell
Rodgau hinzu. Darüber hinaus betreibt die Rossmann Logistik GmbH
das Zentrallager in Landsberg (Halle/
Leipzig) und zwei weitere regionale
Verteilzentren in Großburgwedel und
Kiel. Im neuen VGP Park im Rodgauer
Stadtteil Dudenhofen hat die Rossmann Logistik eine 19.000 qm große
Halle bezogen. Der Standort passt
hervorragend in das Konzept des Unternehmens. Unmittelbar neben der
Bundesstraße 45 und mit direkter
Auffahrt in beide Richtungen befindet sich der 25 km vom Zentrum
Frankfurts gelegene Park inmitten
eines Ballungsgebiets von rund sechs
Auf rund zwei Millionen Euro beläuft
sich das Investitionsvolumen des
Unternehmens, 130 Mitarbeiter sind
hier in bis zu drei Schichten beschäftigt. Sie sorgen dafür, dass die knapp
zweieinhalbtausend verschiedenen Artikel, die hier lagern, pünktlich und auf kürzestem Weg in die
Filialen gelangen. Nicht weniger als
32.000 Positionen pro Tag verlassen das Verteilzentrum in insgesamt
23 Lastzügen.
Mit dem neuen Verteilzentrum im
VGP Park Rodgau setzt Rossmann
sein Wachstum nahtlos fort – in den
nächsten Jahren sollen sowohl die
Zahl der belieferten Märkte als auch
die Belegschaft kontinuierlich ausgebaut werden.
Seit über 40 Jahren zeigt Rossmann, wie eine adäquate Wachstumsstrategie in Kombination mit dem
Verantwortungs- und Nachhaltigkeitsbewusstsein, das viele Familienbetriebe kennzeichnet, zum Erfolg
führen kann. Diesen Weg will das
Unternehmen auch in den nächsten
Jahrzehnten konsequent weitergehen. Die Logistik spielt dabei keine
geringe Rolle – und auch hier wird
Rossmann gemeinsam mit starken
Partnern immer wieder eine optimale Lösung finden.
Das Rossmann-Team in Rodgau
Umfassende Sortimente und attraktive Standorte sind die Grundpfeiler
des Erfolgs. Aber für Rossmann sind
sie längst nicht alles. Das Unternehmen kennt seine Verantwortung
genau – und geht mit vielfältigen
Aktivitäten und Engagements weit
darüber hinaus.
Das Spektrum der Initiativen ist
breit gefächert. Dabei fängt es klein
an: mit den Kleinsten der Gesellschaft. So unterstützt Rossmann die
Aktion „Klasse! Wir singen“, die das
gemeinschaftliche Singen im Unterricht als Mittel des sozialen Umgangs
miteinander fördern will. Weitere
Ausgabe 11, Jahrgang VIII.
2015
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INTERVIEW
INTERVIEW
Der Hafen von Barcelona
Hafendämme im Süden und im Osten.
Diese Maßnahmen führten zu einer
Flächen-Verdoppelung des Hafengeländes und schufen die für künftiges
Wachstum nötige Infrastruktur.
Q
Die Nummer eins gemessen am Warenwert:
DER HAFEN VON BARCELONA
Während der Hafen von Barcelona im Container-Bereich spanienweit an dritter Stelle
steht, ist er gemessen am Warenwert der größte Hafen des Landes. Der Ausblick für
die künftige Entwicklung ist positiv: Das liegt einerseits an seiner Spezialisierung auf
hochwertige Güter, andererseits auch am allgemeinen Aufschwung Spaniens beim
Inlandskonsum und den Industrieleistungen.
Sixte Cambra, Präsident der Hafenbehörde von Barcelona, erläutert,
welche Verbesserungen in Sachen
Infrastruktur und Nachhaltigkeit vorgenommen und wie die Logistikkette
und die Anbindung an Industriezentren optimiert werden.
Q
Könnten Sie die Geschichte
des Hafens von Barcelona
vom vorigen Jahrhundert bis
heute skizzieren?
Die Geschichte des Hafens von Barcelona reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Doch erst im frühen
location3
20. Jahrhundert erlebte der Hafen
mit der Errichtung der Docks Barcelona, Espanya, Pescadors, Balears
und Catalunya seinen ersten großen
Aufschwung. Danach führten die
beiden Weltkriege, der Bürgerkrieg
und die Diktatur zur Stagnation des
Infrastruktur-Ausbaus. Erst 1958
begann die Erweiterung des Hafens
in südliche Richtung. 1966 folgte
der Bau eines Binnenhafens. Hierfür
wurde das Llobregat-Delta ausgebaggert und das Hafengelände vergrößert – was den Hafenaktivitäten entscheidende Impulse gab.
Mit der Öffnung der „Bosch i
Alsina“-Docks für die Öffentlichkeit
sowie der Einweihung des Einkaufszentrums „Maremagnum“ und weiterer Einrichtungen in den 1980erJahren rückten dann Hafen und
Stadtleben näher aneinander. Diese
Tendenz verstärkte sich durch die
Olympischen Spiele 1992. Zu jener
Zeit begann sich auch der Kreuzfahrtschiffsverkehr zu entwickeln.
Die bedeutendste Erweiterung
des Hafens geschah dann durch
die Umleitung der Rio LlobregatMündung sowie die Errichtung der
Ausgabe 11, Jahrgang VIII.
Wie ist die Verwaltung und
das Management des Hafens
von Barcelona derzeit organisiert
und welche Dienstleistungen
bietet der Hafenbetreiber an?
Der Hafen von Barcelona managt die
Hafeninfrastruktur und regelt die
Nutzung dieses öffentlichen Raums
sowie seine Aktivitäten nach ökonomischen Kriterien. Die Dienstleistungen werden jedoch größtenteils von
privaten Unternehmen erbracht.
Wir sind Teil des spanischen Hafensystems, dem 28 Hafenbehörden
angehören. Diese Behörden verwalten insgesamt 46 Häfen. Das oberste
Leitungsgremium des Hafens ist der
Verwaltungsrat. Hier haben sowohl
Vertreter der Zentralregierung und
der „Generalitat de Catalunya“ ihren Sitz als auch Repräsentanten
der Barcelona und Prat de Llobregat
City Halls, der Handelskammern, der
Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften sowie der im Hafenbereich
aktiven Branchen. Der Präsident des
Hafens wird von der „Generalitat de
Catalunya“ ernannt.
Die Einnahmen des Hafens bestehen hauptsächlich aus Gebühren,
zum Beispiel für Frachtgüter, Schiffe,
Passagiere und, bei Inhabern von
Gewerbescheinen, für die Benutzung
des Hafengeländes. Im Jahr 2014
verzeichneten wir Einnahmen von
154,8 Millionen € und einen Cashflow Von 103,7 Millionen €.
Q
Und nun zum Warenverkehr:
Wie viele Container wurden
letztes Jahr im Hafen von Barcelona umgeschlagen? Welchen Rang
nimmt der Hafen damit ein?
2014 wurden im Hafen von Barcelona insgesamt 1,9 Millionen TEU
bewegt. Eine TEU entspricht einem
20-Fuß-Standardcontainer. Das bedeutet ein Plus von zehn Prozent
gegenüber dem Vorjahr. Diese Steigerung resultiert vornehmlich aus
der guten Entwicklung des Außenhandels, der erstmals die Marke von
2015
einer Million TEU überstieg. Exporte
in Containern kletterten um sieben
Prozent auf 621.870 TEU in Komplettladungen. Das ist ein neuer Rekord und bestätigt uns in unserem
Bestreben, unser Produktionsnetz
für den Außenhandel zu öffnen. In
der Folge nahm auch die Einfuhr in
Containern um 12 % zu, was mit einem Aufschwung des Inlandkonsums
und der Industrieleistung zu tun hat.
Gemessen am Warenwert und an
der wirtschaftlichen Bedeutung steht
Barcelonas Hafen landesweit an erster Stelle. Wir sind der Hafen, der
am meisten Umsatz macht und den
größten Cashflow generiert, da wir
mit 1300 Hektar über eine größere
Fläche als die anderen Häfen – verfügen und damit über mehr Raum für
entsprechende Aktivitäten. Darüber
hinaus bietet der Hafen auch eine
größere Vielfalt: Wir haben nicht nur
Fracht- und Passagierverkehr, sondern
integrieren auch den Port Vell und
die Logistik-Aktivitäten-Zone (ZAL).
Überdies spezialisieren wir uns vor allem auf hochwertige Güter. Betrachtet
man allein das Containeraufkommen,
liegt Barcelona landesweit auf Platz
drei hinter Algeciras und Valencia. Zu
bedenken ist freilich, dass diese Häfen
einen hohen Prozentanteil an Umschlagverkehr haben, während sich
Barcelona mit Import und Export auf
den Hinterlandverkehr spezialisiert.
Q
Welche Arten von Waren
werden vorwiegend im
Hafen umgeschlagen, woher
kommen sie und wohin gehen sie?
Wie bereits erwähnt, ist der Hafen
von Barcelona auf allgemeine und
hochwertige Frachtwaren wie Konsumgüter, Elektronik und Fahrzeuge
spezialisiert. Die Hauptabnehmer von
Container-Komplettladungen sind die
Vereinigten Arabischen Emirate mit
einem Anteil von zehn Prozent sowie
China mit neun Prozent, gefolgt von
Algerien und der Türkei. Auf Importebene ist die Herkunft weniger
fragmentiert. Im Jahr 2014 erreichten uns Güter in Containern vor allem
aus China mit einem Anteil von 40 %
sowie der Türkei, aus Vietnam und
Südkorea, die jeweils Rund fünf Prozent stellten.
Seite 21
Q
Was ist das Hinterland bzw.
der Einzugsbereich des
Hafens von Barcelona?
Der Hafen von Barcelona versorgt
Kunden überall auf der iberischen
Halbinsel, insbesondere im Nordosten und in der Mitte, aber auch
Kunden aus anderen europäischen
Ländern, hier vor allem Frankreich
und Italien. Nicht zuletzt zählt der
Mittelmeerraum mit Schwerpunkt
Marokko, Algerien und Tunesien zu
unserem Wirkungsbereich.
Wir wollen die Dienstleistungen
des Hafens für Anbieter maritimer
Logistik sowie Importeure und Exporteure in diesem riesigen Gebiet
noch attraktiver machen. Deshalb
der Hafen von Barcelona ein Nahverkehrs- und Infrastrukturnetz an
strategischen Punkten gefördert.
Daraus haben sich inzwischen regelrechte Binnenterminals entwickelt.
Diese Anlagen helfen Betreibern und
Frächtern beim Aufbau effizienterer
Logistikketten sowie beim Transport
ihrer Produkte in Kataloniens Hauptstadt. Die wichtigsten Anlagen, die
zusammen das Netz des Hafens von
Barcelona bilden, sind: der Zaragoza
Seeterminal (tmZ), die Coslada (Madrid), die Trockenhäfen Azuqueca de
Henares und Yunquera de Henares
(Guadalajara), das Navarra Intermodal Terminal, das Toulouse Maritime
Terminal (tmT) und das Perpignan St
Charles Container Terminal (PSCCT).
Q
An welchen Infrastrukturprojekten an Land und zu
Wasser arbeitet derzeit der Hafen
von Barcelona? Gibt es Zukunftspläne zur Verbesserung der zeitlichen Servicequalität wie etwa das
„Just in Time”-Prinzip?
Heute können wir sagen, dass die
vierte größere Erweiterung des
Hafens von Barcelona abgeschlossen ist. Seit 2000 wurden insgesamt
vier Milliarden € in die Erweiterung
des Hafens von Barcelona investiert. Eine Hälfte brachte der Hafen
selbst auf, die andere Hälfte kam von
privaten Geldgebern. Während dieses Zeitraums wurden große Bauprojekte realisiert, etwa die beiden
Hafendämme, das neue ContainerTerminal BEST – die technologisch
location3
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INTERVIEW
TRÄUME
Unternehmen die Logistik und Niederlassung in Kataloniens Hauptstadt erleichtert.
Seite 23
Der Cinco Jotas Schinken wird fachmännisch geschnitten
Q
Sixte Cambra, Präsident der Hafenbehörde von Barcelona
fortschrittlichste Anlage im Mittelmeerraum – sowie die
Erweiterung des Barcelona Container Terminal (TCB).
Gleiches gilt für den Ausbau verschiedener Terminals der
„Energy Docks“ Meroil-Lukoil, Tradebe und Terquimsa
sowie für mehrere Projekte in Verbindung mit dem
Schienennetz des Hafens.
Im Jahr 2015 implementiert beziehungsweise plant der
Hafen von Barcelona Maßnahmen im Wert von 56,8 Millionen €. Hinzu kommen private Investitionen innerhalb der
Hafenanlagen, die sich auf 278 Millionen € belaufen. Unter
diesen Projekten ragen folgende besonders heraus: Phase
2 von BEST, das neue ICL-Terminal (Iberpotash), die Marina Vela, der Wiederaufbau der Fischereieinrichtungen
sowie der Bau von Straßen am Südknoten und Terminal E
für Kreuzfahrtschiffe.
Über diese Bauvorhaben hinaus legt der Hafen einen
Schwerpunkt auf Prozesseffizienz und Kundenorientierung. Zu diesem Zweck haben wir mehrere Initiativen wie
das Gütezeichen „Port Efficiency Network“ gestartet. Ziel ist
die Optimierung der Wettbewerbsfähigkeit des Hafens. Geschehen soll das vor allem durch eine signifikante EffizienzSteigerung aller angebotenen Dienstleistungen – und somit
auch des Wertversprechens für die Kunden. In diesem Zusammenhang bietet das Gütezeichen ein Verlustausgleichssystem für drei wesentliche Bereiche: Verlässlichkeit der
Abläufe, Information und Transparenz sowie Sicherheit der
Frachtgüter. Mit dem Gütezeichen zertifizierte Unternehmen fertigen 70 % des Container-Aufkommens im Hafen ab.
Zu den weiteren Initiativen des Hafens gehören die „Ecocalculadora“ zur Berechnung der CO2-Emissionen von Logistikketten und zur Identifizierung nachhaltigerer alternativer Routen sowie das Barceloc-Projekt, das chinesischen
location3
Wie sieht die derzeitige CO2-Bilanz des Hafens
von Barcelona aus? Wie beeinflusst das
Nachhaltigkeitskonzept dessen Geschäftsgang?
Wir haben gerade erst das BCN-Programm „Null CO2“ gestartet. Mit dessen Hilfe wollen wir bis 2020 bei den Emissionen für den Warenumschlag ein CO2-neutraler Hafen
werden. Das Programm ist eine Pionierleistung in diesem
Bereich. Es setzt sich aus drei Teilen zusammen: Berechnung der CO2-Emissionen der verschiedenen Hafenaktivitäten, Einführung von Maßnahmen zur maximalen Senkung der Emissionen und Ausgleich der CO2-Bilanz durch
Kauf entsprechender Emissionszertifikate. Das Projekt ist
in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren der
Hafen-Community auf drei Ebenen gestartet: ContainerHandling, Fahrzeug-Handling und Kreuzfahrten. Nachhaltigkeit ist ganz entscheidend für uns. Das zeigt sich
daran, dass wir bei mehreren Umweltinitiativen wie etwa
der Förderung von Flüssigerdgas (LNG) als Kraftstoff,
der „Ecocalculadora“ oder dem zuvor erwähnten BCNProgramm eine echte Vorreiterrolle spielen. Natürlich hat
jede Infrastruktur dieser Größenordnung und mit dieser
wirtschaftlichen Bedeutung einen Einfluss auf die Umwelt.
Wir wollen ihn jedoch so gering wie nur möglich halten.
Q
Wie wichtig sind für den Hafen von Barcelona
die Anbindungen an die nahe gelegenen
Logistikzentren und Gewerbeparks?
Sie sind von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung effizienter Logistikketten – und fördern damit die
Internationalisierung unserer Volkswirtschaft. Der Hafen
von Barcelona ist längst ein Pionier bei der Entwicklung
von Logistikdiensten im Zusammenhang mit den Hafenaktivitäten. Ganz in diesem Sinne haben wir die Logistik-Aktivitäten-Zone „ZAL“ geschaffen: ein intermodales Zentrum
von über 200 Hektar, das an alle Verkehrsformen innerhalb eines Radius von fünf Kilometern angebunden ist. Es
bietet den Kunden seine Dienste an, zum Beispiel durch
Bereitstellung maßgeschneiderter Schiffe, und deckt alle
weiteren Bedürfnisse über das Servicezentrum ab.
Q
Welche Warenvolumen werden
voraussichtlich 2015 bewegt werden?
Über die ersten sieben Monate des Jahres 2015 verzeichnete der Hafen von Barcelona ein Container-Aufkommen
von 1,115.596 TEU. Das entspricht einem Zuwachs von
fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Ausfuhren in Containern nahmen um neun Prozent zu, die
Einfuhren um zehn. Diese Zahlen sind ein klares Zeichen
für die Stärke des Außenhandels. Der Güterverkehr auf
der Straße wächst derzeit um 15 %. Hauptverantwortlich
dafür ist der Anstieg der Importe um 39 %. Der Güterverkehr auf See („SSS“) hat bis Juli um 18 % zugenommen.
Die Prognosen für das Jahresende sind positiv, vor allem
im Hinblick auf strategischen Verkehr wie Containerfracht, Fahrzeuge oder SSS.
Ausgabe 11, Jahrgang VIII.
ANDALUSISCHER GENUSS:
DER BESONDERE
SCHINKEN VOM
GOURMET-SCHWEIN
Südspaniens schwarze Schweine genießen unter Gourmets einen legendären Ruf –
liefern sie doch jenes ganz besondere Fleisch, aus dem der jamón ibérico, der berühmte
Ibérico-Schinken, gemacht wird. Ab Oktober beginnen die Schweine in ihrer Heimat,
sich die Bäuche mit Eicheln vollzuschlagen: das Geheimnis der außergewöhnlichen
Schinkenqualität.
2015
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TRÄUME
Ebenfalls im Oktober: Anlässlich des
Einstiegs von VGP in den spanischen
Gewerbeimmobilienmarkt können
die Feinschmecker unter den Besuchern der ExpoReal die einzigartige
und traditionell hergestellte Schinkenspezialität von 5J Cinco Jotas
am Messestand von VGP (C2.130)
probieren.
Das iberische Schwein wird traditionell in den mittleren und südlichen
Landesteilen Spaniens und Portugals gezüchtet – und das bereits seit
Jahrhunderten. Sein eher mageres
Fleisch wird für die Herstellung
von gepökelten Fleischprodukten
geschätzt. Unverwechselbar ist die
Maserung: Sie entsteht, weil das Tier
sein Fett in den Muskeln einlagert.
Für gewöhnlich sind die dunkelfarbigen Schweine (meist von schwarzer oder grauer, manchmal rötlicher
Färbung) immer auf der Suche nach
Futter. So haben sie viel Bewegung –
deutlich mehr als konventionell gehaltene Schweine – und können eine
ganz besondere Knochen-, Muskelund Fettstruktur aufbauen.
Strenge Anforderungen
an die Qualität
Spaniens gesetzliche Regelungen
für Nahrungsmittel und Getränke
bestimmen, dass jamón ibérico von
TRÄUME
reinrassigen iberischen Schweinen
oder Kreuzungen mit mindestens
50% der iberischen Rasse in ihrem
Genom hergestellt wird – wie beim
Cinco Jotas (5J) Schinken des spanischen Getränke- und DelikatessenHerstellers „Grupo Osborne“.
Hier sind alle Prozesse darauf
ausgerichtet, den Schinken immer
wieder noch spezieller zu machen.
„Unser Produkt ist einzigartig – aus
vielen Gründen”, erklärt María Castro,
Communication Manager für Cinco
Jotas. „Wir stecken viel Engagement in
die Bewahrung der Ibérico-Rasse, die
zwischen Wild- und Hausschwein anzusiedeln ist. Unsere Ibérico-Schweine
leben in völliger Freiheit auf Südspaniens Wiesen. Das Weideland bietet
die besten Voraussetzungen für die
Aufzucht der Tiere. Auch ernähren
sich die Ibérico-Schweine während
der so genannten Montanera, also
zwischen Frühherbst und Frühling,
ausschließlich von Eicheln und wilden Kräutern. Nicht zuletzt wissen die
Kellermeister in unseren Kellern in Jabugo ganz genau, wie die Cinco JotasSchinken zu behandeln sind.“
So entsteht ein Produkt, das auch
für Menschen mit extrem empfindlichem Geschmackssinn einen perfekten Genuss bedeutet. Ibérico-Schinken gilt – wie Olivenöl, Meerestiere,
fettarme Milchprodukte und reichlich Obst und Gemüse – als Teil der
gesunden mediterranen Ernährung.
Die Eicheln liefern große Mengen an
Omega-9-Fettsäuren, die Studien zufolge gut für das Herz-Kreislauf-System des Menschen sind.
Modell und ein vorbildliches Beispiel für den Schutz des natürlichen
Reichtums mediterraner Wälder. Sie
sind auch ein Modell für nachhaltige Entwicklung – optimal für das
echte Ibérico-Schwein. Und das stellt
durchaus Ansprüche: Jedes unserer
hundertprozentigen Ibérico-Schweine
braucht zumindest zwei Hektar Weideland. Das ist mehr als das Doppelte
dessen, was die aktuelle Gesetzeslage
vorgibt”, erklärt María Castro.
Während Schweine auf dem Hof
vor allem mit Mais und anderen
Körnern gemästet werden, fressen
die Ibérico-Schweine neben Eicheln
auch Beeren, Wurzeln, Pilze, Gras
und Kräuter. Die Schweine leben
frei auf den Feldern, betreut von
Schweinehirten, die ihren Job von
ihren Vätern und Großvätern gelernt
haben. Sie führen die Herde zu den
besten Weideplätzen im Wald.
Der Tradition verpflichtet
Die Schinkenerzeugung für Cinco
Jotas beginnt mit dem Profiler. Er ist
für das Formen des Schinkens durch
Entfernen der Haut und des überschüssigen Fetts vor dem Einsalzen
verantwortlich. So kann der Schinken
richtig reifen. Dann legt der Pökelmeister die Schinken der reinrassigen und nur mit Eicheln gefütterten
Ibérico-Schweine einzeln von Hand in
Salz aus dem Atlantik ein. Als nächstes entscheidet der Kontrolleur der
Jedes 100%-Ibérico-Schwein benötigt mindestens zwei Hektar Weideland
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Die ganz besondere Art der Schweinezucht ist Teil eines ökologischen
und landwirtschaftlichen Produktionssystems: Die Schweine weiden
in den so genannten dehesas. Dieses
für den Mittelmeerraum typische
Ökosystem ist eine Kombination aus
Weideland und Eichenhainen mit
mehreren Eichenarten wie Stein- und
Korkeichen. Die Wiesen und Wälder
sind natürlichen Ursprungs, werden
aber großenteils durch menschliches
Wirken und Beweidung bewahrt.
„Die dehesas im Südwesten Spaniens sind ein landwirtschaftliches
Ausgabe 11, Jahrgang VIII.
Der Keller, in denen der Schinken lagert
Reifekammer, wann ein Schinken die
perfekte Balance zwischen Salzigkeit
und Feuchte erreicht hat. Schließlich kontrolliert der Kellermeister
täglich den Trocknungs- und Reifeprozess sämtlicher reiner iberischer
Eichelschinken.
Die Produktion eines 5J-Schinkens
dauert mindestens fünf Jahre. María
Castro erklärt, dass die Schweine zwei
Jahre alt werden und die Schinken anschließend mindestens drei Jahre lang
in den 135 Jahre alten Naturkellern im
südspanischen Jabugo (Provinz Huelva, Andalusien) reifen müssen. Die
Kellermeister prüfen alle drei Monate
jeden einzelnen Schinken.
Die Schweine leben frei auf den Weidegründen Südspaniens
Intaktes Ökosystem
2015
Seite 25
Hinter dem jamón ibérico ganz allgemein steht eine sehr alte Tradition.
Das gilt auch für den 5J Schinken und
das dahinter stehende Unternehmen
Grupo Osborne. Die Osborne Group
ist ein spanischer Familienbetrieb
mit einer mehr als 200-jährigen Geschichte und befindet sich nach wie
vor mehrheitlich im Besitz der Familie Osborne. Die
Marke Cinco Jotas reicht bis 1879
zurück, als Rafael Sánchez Romero
den ersten Laden für hochwertigen
Ibérico-Schinken, der von reinrassigen und mit Eicheln gemästeten Schweinen stammte, in Jabugo
(Andalusien) eröffnete. Der geschäftliche Durchbruch kam mit der
Verlängerung der Bahnlinie in die
Bergregion im Jahr 1910, als die gereiften und gesalzenen Schinken zu
weiter entfernten Märkten transportiert werden konnten. Heute wird
Cinco Jotas Schinken in über 30 Ländern angeboten.
„Der große Vorteil von Cinco Jotas
Schinken ist, dass man nichts weiter
braucht, um seinen vollen Geschmack
zu genießen”, schwärmt Maria Castro.
„Bestimmte Zutaten können den Geschmack dieser einzigartigen Delikatesse aber noch verstärken. Dazu
gehören etwa Artischocken, Auberginen, Spinat, Spargel, Erbsen, Melonen, Brot, Piquillos, Pilze oder Tomaten. Sie alle bringen das besondere
Aroma der Spezialität auf ihre jeweils
eigene Art zur Geltung.”
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Seite 26
AUF DER SUCHE NACH NEUEM RAUM?
AUF DER SUCHE NACH NEUEM RAUM?
Benötigen Sie mehr Raum für Ihr Unternehmen? Wenn ja, interessiert es Sie vielleicht,
welche Möglichkeiten wir derzeit für Sie zur Verfügung haben. Hier finden Sie einen
kurzen Überblick über das aktuelle Angebot in unseren Parks von verfügbaren Flächen
für Lagerung, Logistik und Produktion. Bitte wenden Sie sich bei weiteren Fragen direkt
an uns oder vereinbaren ein persönliches Gespräch mit einem unserer Mitarbeiter.
PROJEKT IN UNGARN
VGP PARK MALACKY
PROJEKT IN RUMÄNIEN
VGP PARK TIMIŞOARA
PROJEKT IN ESTLAND
PROJEKT IN TSCHECHISCHE REPUBLIK
HALLE
BÜROFLÄCHE (m 2)
LAGERFLÄCHE (m 2)
VGP PARK NEHATU
HALLE
BÜROFLÄCHE (m 2)
B
built to suit
LAGERFLÄCHE (m 2)
18.000
E
built to suit
HALLE
BÜROFLÄCHE (m 2)
LAGERFLÄCHE (m 2)
A1
built to suit
4.300
A2
built to suit
HALLE
BÜROFLÄCHE (m 2)
21.600
17.500
LAGERFLÄCHE (m 2)
D
built to suit
10.400
E
built to suit
11.000
HALLE
BÜROFLÄCHE (m 2)
VGP PARK KEKAVA
A
built to suit
B
built to suit
PROJEKT IN DEUTSCHLAND
HALLE
BÜROFLÄCHE (m 2)
VGP PARK HAMBURG
A2.2
built to suit
11.808
VGP PARK TUCHOMĚŘICE
B
built to suit
13.200
VGP PARK PILSEN
D
built to suit
1.670
VGP PARK BRNO
I
built to suit
11.700
II
built to suit
2.880
P2
built to suit
5.184
P7
built to suit
1.944
A.3
built to suit
—
P8
built to suit
7.940
A.4
built to suit
14.000
P9
built to suit
10.360
B.2
built to suit
40.000
VGP PARK ČESKÝ ÚJEZD
I
built to suit
14.314
B.3
built to suit
6.000
II
built to suit
2.602
C.1.1
built to suit
10.501
VGP PARK OLOMOUC
A
built to suit
7.220
C.1.2
built to suit
9.044
B
built to suit
10.585
C.2
built to suit
2.375
C
built to suit
10.585
D.1
built to suit
2.502
D
built to suit
2.257
E.5
built to suit
7.300
E
built to suit
3.721
E.6
built to suit
2.400
F
built to suit
33.460
A
built to suit
12.500
G1
built to suit
12.571
D
built to suit
3.500
G3
built to suit
25.520
A1
built to suit
8.950
H
built to suit
14.065
A2
built to suit
8.950
I
built to suit
22.765
B1
built to suit
25.750
J
built to suit
14.065
C1
built to suit
2.375
K
built to suit
3.590
C2
built to suit
2.375
L
built to suit
20.738
A1
built to suit
23.700
A2
built to suit
23.700
B
built to suit
30.000
VGP PARK ÚSTÍ NAD LABEM
PROJEKT IN LETTLAND
VGP PARK RODGAU
VGP PARK LEIPZIG
VGP PARK FRANKENTHAL
Ausgabe 11, Jahrgang VIII.
34.560
25.920
LAGERFLÄCHE (m 2)
Tomas Van Geet
Chief Commercial Officer
[email protected]
tel.: +420 724 359 916
Petr Kovařík
Tschechien
[email protected]
tel.: +420 724 237 331
Renata Cihlářová
Tschechien
[email protected]
tel.: +420 777 483 249
Darius Scheible
Deutschland / Rumänien
[email protected]
tel. +49(0)173 2688263
Andrejs Konstantins
Estland / Lettland
[email protected]
tel. +371 291 366 61
László Balogh
Ungarn
[email protected]
tel. +36 305 439 966
Naďa Kováčiková
Slowakei
[email protected]
tel. +421 908 110 002
location3
LAGERFLÄCHE (m 2)
location3
VGP © 2015

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