x264-Video-Kodierung mit Gordian Knot - Doom9 | Gleitz DVD

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x264-Video-Kodierung mit Gordian Knot - Doom9 | Gleitz DVD
Andreas Unterweger
H.264 mit Gordian Knot
Stand: 14.6.2005
x264-Video-Kodierung mit Gordian Knot
Ein Tutorial von Andreas Unterweger aka Dust Signs
Unter Verwendung von Gordian Knot 0.35.0 (http://gordianknot.sf.net), VideoLAN x264
Rev. 255A (H.264/AVC-Encoder, http://www.videolan.org/x264.html) und ffdshow vom
9.6.2005 (H.264-Decoder, http://x264.nl).
Präambel
Dieses Tutorial soll die Erstellung von H.264-kodierten Videos in Gordian Knot
demonstrieren. Es wird prinzipiell nur die Konvertierung von MPEG2-Eingangsmaterial
gezeigt (sprich herkömmliche DVDs).
Wichtiger Hinweis: in Schritt 1 wird ein Programm (DVD Decrypter) verwendet, das in
der Lage ist, gängige Kopierschutzverfahren zu knacken, was in einigen Ländern gegen
das Urheberrecht verstößt. Es sollten in solchen Fällen daher nur DVDs mit DVD
Decrypter dekodiert werden, die über keinerlei Kopierschutz verfügen. Ich betone
ausdrücklich, dass ich für durch die Anwendung dieses Tutorials entstandene
Urheberrechtsverletzungen in keinster Weise haftbar gemacht werden kann.
Schritt 0: Die Theorie
Zuerst soll der prinzipielle Ablauf des „Rippens“ erläutert werden: zuerst wird das
vorliegende Videomaterial von der DVD auf die Festplatte kopiert und nachbearbeitet, um
die Tonspuren zu extrahieren und die VOB-Dateien (meist mehrere) zu indizieren.
Anschließend werden die Tonspuren kodiert, um mehr Platz für die Videodaten in der
endgültigen Filmdatei zu gewinnen. Aufgrund der Größe der Tonspuren und der
vorgegebenen Größe der zu erstellenden Filmdatei kann die Bitrate für die Videodaten
bestimmt werden. Nach einigen Einstellungen (z.B. Anpassung der Auflösung für gute
Kodierungsergebnisse) wird das Videomaterial mit dem H.264-Encoder kodiert. Zum
Schluss werden die Audio-Daten „gemuxt“, d.h. ins Video eingefügt.
Schritt 1: Der richtige Film
Nachdem alle notwendigen Programme wie eingangs aufgelistet
installiert worden sind, wird Gordian Knot gestartet. Es geht in
diesem ersten Schritt um die Auswahl des Films von der DVD
und das Extrahieren der entsprechenden VOB-Dateien auf die
Festplatte.
Dazu wird zuerst die DVD ins Laufwerk eingelegt und
anschließend über die erste Schaltfläche in Gordian Knot (vgl.
Bild links) DVD Decrypter gestartet.
Die erste Einstellung in DVD Decrypter ist die Änderung des
Modus: im Menü Mode wird IFO ausgewählt – dadurch wird
erreicht, dass die DVD in Baumstruktur, gruppiert nach den IFODateien angezeigt wird. Die dazugehörigen VOB-Dateien wählt
DVD Decrypter in diesem Modus automatisch aus.
Nun geht es an die Auswahl des richtigen „Films“ (auf der DVD
befindet sich ja auch der Vorspann, eventuelle Making-Ofs, Trailer etc.). DVD Decrypter
wählt standardgemäß im IFO-Modus die längste Videodatei automatisch aus. Dabei
handelt es sich in 99% der Fälle auch um
den richtigen Film. Meist ist der richtige Film
auch ganz einfach an der Länge zu erkennen
– Trailer und Menüs haben meistens zwei bis
drei Minuten Spieldauer (maximal).
Nach Auswahl des richtigen Films müssen die entsprechenden VOB-Dateien auf der
Festplatte gespeichert werden. Dazu wird ein Verzeichnis gewählt (vgl. Bild oben) auf der
große Button unten im Fenster gedrückt und ca. 20 Minuten gewartet (je nach Laufwerk).
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Schritt 2: Audioextraktion
Nun müssen die Tonspuren extrahiert und die VOBs indiziert
werden. Dazu wird DGIndex aus Gordian Knot heraus gestartet (vgl.
Bild links).
Nach dem Starten ist es notwendig, einige Einstellungen
vorzunehmen. Im Menü Audio wird zuerst Output Method auf
Demux All Tracks gestellt und anschließend im Menü Video iDCT
Algorithm auf 32-Bit SSE MMX gestellt. Ersteres ist notwendig, um
wirklich alle Audiotracks aus den VOB-Dateien zu extrahieren.
Anschließend müssen die entsprechenden VOB-Dateien ausgewählt werden. Dazu wird
Open im Menü File ausgewählt und alle VOB-Dateien in dem im letzten Schritt gewählten
Verzeichnis markiert und geöffnet (Open). Danach wird per Save Project im Menü File der
Ausgabepfad der Audiodateien bestimmt und das Extrahieren gestartet. Dieser Schritt
wird je nach Festplatten-, CPU-Geschwindigkeit, Anzahl der Tonspuren und Filmlänge ca.
10 Minuten in Anspruch nehmen.
Schritt 3: Audiokodierung
Nun da die Tonspuren extrahiert wurden, müssen sie konvertiert
werden. Prinzipiell ist es zwar möglich, die extrahierten (im AC3Format) vorliegenden Tonspuren zu verwenden; diese sind allerdings
meist um die 400 MB groß, sodass sie zu viel Platz in der fertigen
Filmdatei einnehmen würden.
Um die Tonspuren mit Gordian Knot kodieren zu können, muss
zuerst das in Schritt 2 erstellte d2v-File geöffnet werden. Dies
geschieht über den Open-Button im unteren linken Teil des Gordian
Knot-Fensters (vgl. Bild links). Es öffnet sich nun ein Fenster mit einer Vorschau des
Videomaterials. Im Menü View muss zur korrekten Darstellung Resized gewählt werden.
Nach einem Wechsel zur Registerseite Encoder im Gordian Knot-Hauptfenster und
anschließendem Klicken auf den Add-Button öffnet sich ein Fenster, in dem die
notwendigen Einstellungen zur Kodierung der Tonspuren vorgenommen werden können.
Durch Select kann eine AC3-Datei ausgewählt werden. Um sicherzugehen, dass die
richtige Tonspur ausgewählt wurde, gibt es zwei Möglichkeiten: einerseits kann mit
einem entsprechenden AC3-Decoder-Filter die Datei in einem Mediaplayer geöffnet und
abgespielt werden, andererseits ist es möglich, die korrekte Tonspur durch den
Dateinamen zu finden, sofern nur eine auf der DVD vorhanden ist. Aus dem Dateinamen
lässt sich die Bitrate ablesen – je höher die Bitrate, desto besser die Qualität.
Beispiel: troy AC3 T01 3_2ch 384Kbps DELAY -8ms.ac3
Dieser Dateiname sagt
folgendes über die Tonspur aus: sie ist mit AC3 kodiert und ist die erste Tonspur der
DVD. Sie hat zudem 2 Kanäle (Stereo) und eine Bitrate von 384 Kilobit/s. Die letzte
Information (-8 ms) deutet auf eine Verschiebung der Tonspur von 8ms zum
Videomaterial hin. Dieses Zeitintervall kann – sofern es falsch ist – durch Nachbearbeiten
des fertigen Films korrigiert werden, um eine korrekte Synchronisation von Bild und Ton
sicherzustellen.
Nach Auswahl der Datei muss entschieden werden, mit welcher Bitrate die Tonspur
kodiert werden soll. Hier ist eine Auswahl zwischen variabler und konstanter MP3-Bitrate
möglich; variable Bitraten haben den Nachteil eines größeren Overheads in der fertigen
Datei, was aber meist durch die kleineren Dateigrößen eben durch die variable Bitrate
kompensiert wird. 128 Kilobit sind meist ausreichend; bereits bei 96 Kilobit sind
Kompressionsartefakte hörbar, d.h. Unterschiede zur originalen Tonspur feststellbar.
Nach einem Druck des Add Audio-Job to Encoding Queue (no Video !)-Buttons schließt
sich das Fenster. Anschließend muss der Start Encoding-Button gedrückt werden; das
Kodieren der Tonspur beginnt. Je nach Filmlänge (bzw. Länge der Tonspur) dauert das
zwischen 15 und 20 Minuten.
Für eine zweite Tonspur kann analog vorgegangen werden. Zu beachten ist hierbei, dass
eine zweite Tonspur weniger Platz für Videodaten und damit eine schlechtere Qualität im
fertigen Film bedeutet.
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Schritt 4: Videokodierung
Der nun folgende Schritt ist der wohl wesentlichste im ganzen „Ripping“-Prozess; es geht
um das Kodieren der Videodaten. Dabei soll durch möglichst gute Platzausnutzung ein
Maximum an Qualität in der fertigen Filmdatei erreicht werden.
Da dieser Schritt einige komplexere Unterpunkte aufweist, habe ich ihn in mehrere
Zwischenschritte unterteilt (4a, b, c etc.).
Schritt 4a: Allgemeine Einstellungen
Vor dem eigentlichen Kodieren des Videomaterials müssen diverse Einstellungen
getroffen werden, um einerseits sicherzustellen, dass in H.264 kodiert wird und
andererseits der richtige Ausgabecontainer verwendet wird.
Zu allererst wird auf die Bitrate-Registerseite im Gordian Knot-Hauptfenster gewechselt.
Die erste notwendige Einstellung ist die Wahl des richtigen Encoders. Da in diesem
Tutorial im H.264-Format kodiert werden soll, wird als Video-Codec (rechts oben) x264
gewählt.
Als Container-Format (links oben) wird AVI gewählt, als Berechnungsmodus (Mode)
Calculate Average Bitrate. Letzteres ist notwendig, um Gordian Knot die Bitrate für die
Videodaten bei vorgegebener Dateigröße (die Größe der fertigen Filmdatei) zu
berechnen.
Schritt 4b: Audio-Einbindung
Desweiteren ist es notwendig, Gordian Knot darüber zu
informieren, welche Tonspuren mit welchen Dateigrößen
eingebunden werden sollen. Dazu wird für die erste Tonspur bei
Audio A unten links (vgl. Bild) auf den Size-Modus umgestellt und
über Select die entsprechende MP3-Datei gewählt.
In diesem Schritt ist vor allem darauf zu achten, dass die richtige
Datei gewählt wird. An der Größe ist meist erkennbar, ob dem so
ist. Die angezeigte Größe sollte bei einem zweistündigen Film mit
128 Kilobit/s (konstant) etwa 100 MB groß sein; im Bild links zu
sehen ist ein Film mit mehr als zweieinhalb Stunden Laufzeit –
daher die größere Audiodatei.
Für eine eventuelle zweite Tonspur ist Audio B (weiter rechts) zu
verwenden – analog zu Audio A.
Ein äußerst wichtiger Punkt ist an dieser Stelle das
Berechnen des Overheads der Tonspuren. Dazu wird
bei den Overhead-Einstellungen (vgl. Bild rechts) für
Audio 1 und Audio 2 cbr mp3 ausgewählt. Ist nur eine
Tonspur vorhanden, wird dementsprechend nur ein
Overhead berechnet (Audio 2 auf No audio). Wurde
keine konstante, sondern eine variable Bitrate beim
Kodieren der Tonspuren verwendet, muss auch das
berücksichtigt werden. Dazu wird an Stelle von cbr
mp3 das darunter stehende vbr mp3 ausgewählt.
Gordian Knot berechnet nun aus den Angaben
automatisch den Overhead der Tonspuren und passt
damit die Video-Bitrate entsprechend an. Wie in Schritt 3 erwähnt sorgen Tonspuren mit
variabler Bitrate für mehr Overhead, sind aber selbst kleiner, wodurch sich das zumeist
aufhebt.
Natürlich kann das Kodieren der Audiodaten auch automatisch vor dem Kodieren der
Videodaten erledigt werden. Dazu wird bei Audio A der Bitraten-Modus gewählt Schritt 3
ausgelassen. In Schritt 4e wird dann die Bitrateneinstellung getätigt (wie ehemals in
Schritt 3) anstatt nur Just Mux zu wählen.
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Schritt 4c: Auflösung und Dateigröße
Der wohl wichtigste Schritt des kompletten Kodierungsprozesses ist der der Wahl der
Auflösung und der Dateigröße. Dieser Schritt erfordert viel Erfahrung, kann aber anhand
einiger Faustregeln sehr einfach abgewickelt werden.
Zu allererst soll eine Dateigröße gewählt werden. Standardgemäß sind das 1400 MB (2x
700 MB). Für bis zu zweistündige Filme mit 2 Tonspuren eignet sich diese Größe sehr
gut, für kürzere Filme (ca. anderthalb Stunden Länge) und nur einer Tonspur sollte auch
eine CD mit 700 MB genügen.
Unter Total Size (rechts oben) kann die Größe einer CD und die Anzahl der CDs gewählt
werden. Die Option Split final file into CDs sollte bei mehreren CDs aktiviert werden –
Gordian Knot kümmert sich dann selbst um das Aufteilen der Filmdatei in zwei oder mehr
CD-große Teile (je nach Einstellung). Manuell ist das Aufteilen in Appendix 2 beschrieben.
Anschließend geht es um die Einstellung der Auflösung. Dazu wird
zur Resolution-Registerseite gewechselt. Der erste Schritt ist das
Drücken des Auto Crop-Buttons (vgl. Bild rechts), um überflüssige
schwarze Ränder automatisch entfernen zu lassen.
Anschließend müssen W-Modul und H-Modul (unten Mitte) auf 16
gestellt werden. Das ist notwendig, da H.264 ein Eingangsformat
benötigt, dessen Höhe und Breite ein Vielfaches von 16 sind bzw.
dessen Höhe und Breite modulo 16 0 ergibt.
Nun gilt es, eine Auflösung zu finden, die folgendes gewährleistet: erstens sollte der
Resize-Fehler (Fehler beim Verkleinern) möglichst gering sein (Höhe und Breite müssen
ja beide ein Vielfaches von 16 sein wodurch Verzerrungen entstehen), zweitens sollte die
Auflösung nicht zu klein sein, damit man in der fertigen Filmdatei auch Details gut
erkennen kann und drittens sollte sich die Qualität auf einem akzeptablen Niveau
befinden. Diese Punkte können über drei von Gordian Knot angezeigten Indikatoren
abgelesen werden (vgl. Bild, jeweils nach dem oberen Absatz nummeriert).
Der mit 3 beschriftete Indikator im Bild stellt ein Maß für die Qualität im Groben dar. Er
bezeichnet, wie viele Bits pro Pixel in einem Frame verfügbar sind. Dieser Werte sollte
(als Anhaltswert) um 0,3 liegen – sehr viel mehr bedeutet eine Verschwendung von
Dateigröße bzw. Bitrate, ein sehr viel kleinerer Wert eine schlechte Qualität mit vielen
Kompressionsartefakten. Mit H.264 ist es allerdings möglich, teilweise sogar bei 0,24
oder weniger nahezu Originalqualität zu erzielen – abhängig vom Eingangsmaterial.
Der Aspect Error (1) sollte möglichst gering sein, +/-2% sind meist noch akzeptabel.
Durch Verschieben des Reglers oder direktes Ändern der Auflösung bei 2 ändern sich alle
anderen Werte mit. Es gilt nun, einen möglichst guten Kompromiss zwischen den
eingangs erwähnten Indikatoren zu finden. Ist die Auflösung bereits sehr klein eingestellt
und der Bits/(Pixel*Frame)-Wert noch immer sehr niedrig, sollte ein Vergrößern der
Enddatei-Größe oder das Entfernen einer Tonspur in Erwägung gezogen werden.
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Schritt 4d (optional): Optimierung mit Kompressionstest
Der Bits/(Pixel*Frame)-Wert kann durch eine Analyse
des Eingangsmaterials weiter optimiert werden. Liegt
dieser z.B. deutlich höher als 0,3 (wie im oberen Bild
der Fall), kann durch Verringern der Auflösung bzw.
Erhöhen
der
Bits/(Pixel*Frame)
ein
deutlicher
Qualitätsgewinn erzielt werden. Zu diesem Zweck wird
ein so genannter Kompressionstest (Compressibility
Test) mit einem Teil des Videomaterials durchgeführt,
um dessen Bits/(Pixel*Frame)-Wert zu bestimmen.
Dazu wird im Videofenster auf Save & Encode geklickt und im erscheinenden Fenster Use
beim Kompressionstest ausgewählt (vgl. Bild oben links). Meist reichen 1-2% des
Eingangsmaterials aus, 5% ermöglichen eine noch bessere Abschätzung. Zum Abschluss
wird Now gedrückt. Im Anschluss startet der Kompressionstest und fügt die ermittelten
Bits/(Pixel*Frame) wie im unteren Bild von Schritt 4c ersichtlich im Hauptfenster unten
rechts ein. Links davon wird angezeigt, wie viel Prozent der Bits/(Pixel*Frame) durch die
aktuellen Einstellungen abgedeckt werden. Dieser Wert sollte zwischen 75 und 80%
liegen. Weit darunter ergibt eine schlechte Qualität, weit darüber eine Platz- bzw.
Bitratenverschwendung.
Schritt 4e: Letzte Einstellungen
Nun da alle wichtigen Einstellungen getätigt wurden, müssen letzte Parameter für den
Kodierungsprozess gesetzt werden. Dazu wird Save & Encode im Videofenster gewählt,
wodurch sich ein weiteres Einstellungsfenster öffnet. Normalerweise sollten hier die
Standardeinstellungen beibehalten werden; es sei denn, der zu kodierende Film ist alt
und hat dadurch eine schlechtere Qualität. In diesem Fall sollte – je nach Bildrauschen –
ein leichter oder mittlerer Rauschfilter (Little Noise bzw. Medium Noise) gewählt werden.
Der Resize Filter ist normalerweise mit Lanczos (Sharp) sehr gut konfiguriert; sind
weichere Kanten erwünscht, sollte Soft Bicubic gewählt werden. Ein weiteres Mal muss
nun der Save & Encode-Button gedrückt werden; ein AVS-Skript zur Kodierung des Films
wird gespeichert; danach erscheint das letzte Konfigurationsfenster. Hier ist zu beachten,
dass bei beiden Tonspuren (sofern zwei vorhanden sind) Just Mux gewählt wird –
ansonsten hat der fertige Film keinen Ton.
Anschließend muss auf der x264-Registerseite einmal der First Pass und einmal der
Second Pass-Button angeklickt und das erscheinende Codec-Fenster mit OK bestätigt
werden. Dadurch werden die Einstellungen des H.264-Encoders gespeichert.
Ich möchte an dieser Stelle nicht auf die vielfältigen Möglichkeiten des H.264-Encoders
eingehen – die Einstellungsmöglichkeiten sind zu zahlreich, um sie hier alle zu erläutern.
Es sei erwähnt, dass neben 2-Pass-Encoding auch 1-Pass-Encoding möglich ist. 2-PassEncoding dauert zwar doppelt so lang, ist aber durch das zusätzliche Analysieren (1.
Pass) um einiges effektiver. Rechts oben kann die Anzahl der Passes eingestellt werden.
Schritt 4f (optional): Frame Server Credits
Manchmal ist es nicht notwendig, den Abspann (Credits genannt) in guter Qualität zu
kodieren – das spart Bitrate für den Rest des Films. Das kann durch Setzen des
Abspannbeginns im Videofenster an der entsprechenden Position und anschließendem
Drücken des Set Credits Start-Buttons geschehen. Im in Schritt 4e erwähnten Fenster
wird dann bei Frame Server Credits das gespeicherte AVS-Skript bei Select angegeben.
Schritt 4g: Start
Ein letztes Add Job to Encoding Queue und ein Druck auf Start Encoding im Hauptfenster
auf der Encoder-Registerseite schließen die Einstellungen für den Video-KodierungsProzess ab. Der Video-Kodierungs-Prozess ist der langwierigste Teil des „Rippens“. Je
nach Prozessor dauern 2 Passes zwischen 6 und 24 Stunden (eventuell auch länger).
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Appendix 1: Untertitel
Hin und wieder sind Untertitel in einem Film erwünscht. Gordian Knot bietet mit VobSub
Rip im Apps-Ordner im Startmenü unter Gordian Knot die Möglichkeit, Untertitel in den
fertigen Film zu inkludieren.
Die Verwendung von VobSub Rip möchte ich an dieser Stelle nicht erläutern; der
Assistent vereinfacht das Extrahieren der Untertitel zum einen, zum anderen gibt es auch
hierzu Tutorials. Es sei nur gesagt, dass das Extrahieren der richtigen Untertitel gar nicht
so leicht ist, wie es im ersten Moment scheint; denn herauszufinden, ob die richtigen
Untertitel (und z.B. nicht Spanisch für Hörgeschädigte) gewählt worden sind, kann man
meist nur durch Ansehen des Films mit den Untertiteln in Gordian Knot.
Nach Extraktion der Untertitel in ein IDX-File muss dieses in Gordian Knot so eingefügt
werden, dass die Untertitel in der fertigen Filmdatei zu sehen ist. Dazu wird im ersten
Einstellungsfenster, das in Schritt 4e erwähnt wird, bei Subtitles (VobSub) der Button
Select VobSub Files gedrückt und das IDX-File ausgewählt. Wichtig ist hierbei, dass das
Häkchen neben dem Button in jedem Fall gesetzt ist – ansonsten werden die Untertitel
nicht hinzugefügt.
Um festzustellen, ob die richtigen Untertitel hinzugefügt wurden, kann der PreviewButton unten verwendet werden. Durch Abspielen des Videos (kein Ton!) kann
festgestellt werden, ob die richtigen Untertitel ausgewählt wurden.
Zur Einstellung von Farbe, Schriftart, Größe etc. der Untertitel muss im Gordian KnotHauptfenster auf der Subtitles / Chapters-Registerseite unter der Configure-Button
gedrückt werden. Dieser Schritt ist optional; wird hier nichts verändert, werden die
Standardeinstellungen von VobSub verwendet.
Durch Öffnen des IDX-Files mit dem Open-Button können die Einstellungen (Schriftart,
Position, Glättung, Farbe etc.) nach Belieben angepasst werden. Durch einen Klick auf OK
werden die Einstellungen gespeichert und das Fenster geschlossen.
Zum nachträglichen Synchronisieren und Aufteilen der Untertitel, wenn der fertige Film
auf mehrere CDs aufgeteilt wird, kann auf der gleichen Registerseite durch die
entsprechenden Buttons geschehen.
Appendix 2: Nachträgliches Aufteilen in CDs
Mit VirtualDubMod (ebenfalls zu finden im Startmenü unter Apps, vgl. Appendix 1) steht
ein ausgereiftes Videobearbeitungsprogramm zur Verfügung, das auch in der Lage ist,
einen Film nachträglich in CD-große Dateien aufzuteilen.
Dazu wird zuerst die Filmdatei über Open Video File im Menü File geöffnet. Anschließend
wird im Video-Menü Direct stream copy ausgewählt, da der Film ja nur aufgeteilt und
nicht komplett neu kodiert werden soll.
Anschließend wird Save as im Menü File gewählt und die Zieldatei angegeben. Unten im
Dialog muss Segment output file aktiviert werden – im aktivierten Eingabefeld darunter
kann nun die Dateigröße pro Teil angegeben werden (z.B. 700 MB für CD-Größe).
Epilog
Das Kodieren von H.264-Videomaterial mit Gordian Knot geht relativ schnell und einfach.
Durch die richtigen Einstellungen kann eine äußerst passable Qualität im fertigen
(„gerippten“) Film erreicht werden. Prinzipiell unterscheidet sich das Vorgehen beim
Kodieren von H.264 nicht von DivX oder XviD – die Qualität von H.264 ist nur um einiges
besser.
Ein Wort noch zu Filmen mit Überlängen: für Filme wie Der Herr der Ringe (v.a. Special
Extended Editions) sind meist mehrere CDs notwendig, um eine akzeptable Qualität zu
erreichen. Mehrere Tonspuren benötigen aufgrund der Länge sehr viel Platz.
Zum Abspielen der H.264-Videos ist prinzipiell ein schneller Rechner erforderlich – Details
sind den Readmes bzw. Einstellungsfenstern des eingangs erwähnten Decoders zu
entnehmen. Zur Wiedergabe der Dateien eignet sich prinzipiell jeder Mediaplayer; ich
empfehle an dieser Stelle Zoom Player (http://www.inmatrix.com/zplayer/).
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