Währungshüter und Münzschmiede
Transcrição
Währungshüter und Münzschmiede
6 2008 dbb jugend magazin Währungshüter und Münzschmiede Die Geldmacher Schneller, effektiver, digital: Die Zukunft der Verwaltung Geldmuseum: Eine kurze Geschichte des Geldes Jung, weiblich, kompetent: Zwei Frauen für die Jugend t@cker Leitmotiv Geld „Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles“, sagte bereits Goethe und hat es schon seiner Zeit auf den Punkt gebracht: Am Geld hängt alles. Weltweit explodieren die Rohstoff-, Energie- und Lebensmittelpreise. Die Finanzkrise hat unseren Glauben an ein stabiles Finanzsystem nachhaltig erschüttert. Der Euro ist stark wie nie und drückt international auf die Exportpreise. Bislang scheint die Deutsche Wirtschaft die negativen Effekten noch recht gut wegstecken zu können. Immerhin wächst sie so stark wie seit zwölf Jahren nicht mehr. Aber die derzeitige Preisexplosion wirkt sich direkt auf die Einkommen fast aller Menschen aus. Auch und gerade auf das derer, die am Erhalt der wirtschaftlichen Infrastruktur maßgeblich beteiligt sind: den Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Denn zieht man die jährliche Inflationsrate ab, bleibt ein mageres Ergebnis übrig: Die Bezüge im öffentlichen Dienst sind über Jahre hinweg nicht nur gleich geblieben, sondern faktisch geschrumpft. Mit dem Abschluss der Tarifrunde in Potsdam haben wir ein Ergebnis erzielt, mit dem die Beschäftigten im öffentlichen Dienst wieder an der allgemeinen Einkommensentwicklung beteiligt werden, das sich aber gleichzeitig an der wirtschaftlichen Lage orientiert. Die zeit- und inhaltsgleiche Übertragung des Tarifabschlusses auf die Bundesbeamten ist da die logische Konsequenz. Potsdam ist richtig und gibt eine deutliche Richtung vor. Damit wir den hohen Qualitätsstandard im öffentlichen Dienst weiterhin aufrechterhalten können – und damit die wirtschaftliche Stabilität des Landes – müssen wir uns um den Nachwuchs kümmern. Die demographische Entwicklung ist alarmierend, in einigen Bereichen des öffentlichen Dienstes ist die Überalterung schon jetzt dramatisch. Ein Beispiel liefert aktuell die Bundesbank. Dort liegt der Altersdurchschnitt der Belegschaft in einigen Bereichen bei über 0 Jahren. Die Jugend folgt hingegen den attraktiveren Angeboten: Höhere Einstiegsgehälter und die Chance, schneller die Karriereleiter hinauf zu klettern, finden sie in der freie Wirtschaft, und nur sehr bedingt im öffentlichen Dienst. Der Staat bildet zwar hervorragend aus, das wissen die jungen Leute. Und das weiß auch die Industrie. Sie freut sich über tolle Fachkräfte und Milliarden an eingesparten Ausbildungskosten. Eine Rechnung, die nicht aufgehen kann. Zum Geld drängt doch alles. Deshalb müssen auch wir jetzt mehr Geld in die Hand nehmen. Michael Westphal Vorsitzender dbb jugend Wie wird in Deutschland eigentlich Geld gemacht? Mit dieser Frage im Gepäck hat sich die t@cker-Redaktion für die story auf die Suche nach „den Geldmachern“ im öffentlichen Dienst begeben und ist fündig geworden. In der Deutschen Bundesbank und in der Münzmanufaktur Staatliche Münze Berlin haben wir Währungshütern und Geldschmieden bei der Arbeit über die Schulter geschaut. Was man außer Papier und Metall sonst noch alles als Zahlungsmittel nutzen kann, haben wir im Geldmuseum in Frankfurt erfahren und aufgeschrieben: „Eine kurze Geschichte des Geldes“ – nachzulesen in t@ cker tipps. Außerdem: Schneller, moderner, effizienter: So soll die Verwaltung künftig arbeiten. Von der zentralen Servic-Hotline bis hin zum digitalen Rathaus – t@cker special hat nachgesehen, wie modern unsere Behörden bereits sind. Alle Neuigkeiten aus Berufspolitik und von den dbb jugend Verbänden sowie tolle Gewinnspiele gibt’s wie immer unter www.tacker-online.de! Michael Westphal Vorsitzender dbb jugend 2 t@cker-ticker Sandra Henn ig Vorgestellt Zwei Frauen für die Jugend Die Meldungen um die neue Stellvertreterin in der Bundesjugendleitung sind noch ganz frisch. Mitte April hat der Bundesjugendausschuss Sandra Hennig zur Nachfolgerin von Uwe Klapproth gewählt, der sein Amt in der Bundesjugendleitung aus beruflichen Gründen niedergelegt hatte. Mit Hennig reiht sich seit langem wieder eine Frau in die Spitzenriege der dbb jugend – und die 24-jährige Finanzbeamtin aus Nürnberg freut sich auf die Herausforderung. Noch mehr weibliche Unterstützung erhält die dbb jugend seitens der Bundesleitung. Dort hat vor wenigen Monaten Astrid Hollmann das Amt der Jugendbeauftragten angenommen. Die t@cker-Redaktion hat mit beiden Frauen gesprochen: über ihre Ziele, Motivationen und natürlich über den weiblichen Einfluss in Sachen Jugendarbeit. t@cker: Sandra Hennig, herzlichen Glückwunsch zur Wahl als stellvertretende Vorsitzende der Bundesjugendleitung. Was bedeutet Dir das Ergebnis? Hennig: Besonders freue ich mich, dass mir im Rahmen des Bundesjugendausschusses das Vertrauen entgegengebracht wurde, in Zukunft für die Bundesjugendleitung aktiv zu werden. Mit der Wahl eröffnet sich mir ein neues und weites Arbeitsfeld, dem ich sehr motiviert entgegenblicke. t@cker: Was hat dich dazu bewogen, für die dbb Bundesjugendleitung zu kandidieren? Hennig: Bisher bin ich auf Landesebene aktiv und konnte dadurch Erfahrungen sammeln, die ich gerne auf Bundesebene einbringen möchte. Die Teilnahmen an den Bundesjugendausschüssen der DSTG Jugend haben mir gezeigt, wie wichtig diese Arbeit ist. Ich bin außerdem der Meinung, dass sich der Querschnitt der Mitglieder auch in einem Gremium wiederfinden sollte. t@cker: Was möchtest du verändern? Hennig: Ich möchte den Kontakt zu den Landesjugend-/und Fachjugendverbänden intensivieren und mich verstärkt für die Formulierung der Interessen junger Beschäftigter in der Bundespolitik einsetzen. Unter Anderem werde ich mich dafür stark machen, dass die ehrenamtliche Arbeit Geboren am: 18. Mai 1983 Von Beruf: Betriebsprüferi Ausbildung: Meine Gewerk schaft: Sandra Henn ig – ganz privat: n am Finanza mt Fürth im gehobenen Dienst, Diplom-Finan zwirtin (FH) bfg-jugend – Ju gendverband de r Bayerischen Fi nanzgewerksc haft (bfg) in der D StG Ich mag alte K riminalfilme und gute handgemacht e Musik. „Die dbb jugen d ist...“ das Spr achrohr der jungen Bes chäftigten. unserer Mitglieder stärker gewürdigt wird. Gerade durch mein jugendliches Alter kann ich mir vorstellen, neue Ideen in die Bundesjugendleitung einzubringen. t@cker: Du bist mit deinen gerade einmal 24 Jahren der „junge Hüpfer“ in der Bundesjugendleitung. Was deine Erfahrung mit Gewerkschaftsarbeit angeht, könnte man dich allerdings bereits als „alten Hasen“ bezeichnen. Du engagierst dich schon seit einigen Jahren gewerkschaftlich... Hennig: Ich bin bereits am ersten Tag meiner Ausbildung im Oktober 2001 der bayerischen Finanzgewerkschaft beigetreten. Das Interesse an einer aktiven Mitarbeit wurde schnell geweckt. 2004 habe ich für den Posten der stellvertretenden bfg-jugend Bezirksjugendleiterin Nordbayern kandidiert und das Amt seither inne. Meine Tätigkeit umfasst hier unter anderem die Organisation von Seminaren und Veranstaltungen der bfg-jugend an der Landesfinanzschule in Ansbach und die Betreuung der Anwärter vor Ort. Das lässt sich sehr gut mit meiner Arbeit für die Personalvertretung verbinden. Denn seit 2006 engagiere ich mich als Vorsitzende der Bezirksjugend- und Auszubildendenvertretung für die Anwärter im nordbayerischen Raum. Erfahrungen auf Bundesebene konnte ich als Teilnehmerin bei den Bundesjugendausschüssen der 3 DSTG-Jugend sammeln und diese werden mir jetzt sicherlich sehr nützlich sein. t@cker: Für dein Alter eine beeindruckende Leistung. Was hat dich inspiriert, der dbb jugend schon während der Ausbildung beizutreten und dich dort für die Belange junger Beamter und Beschäftigter im öffentlichen Dienst einzusetzen? Hennig: In meiner Familie ist Gewerkschaft schon immer ein großes Thema gewesen, da mein Vater selbst ein engagierter hauptamtlicher Gewerkschafter ist. Von Kindesbeinen an war mir also klar, dass man nur etwas erreichen kann, wenn ein Problem, eine Meinung oder eine Forderung formuliert, vorgetragen und von allen Betroffenen unterstützt wird. t@cker: Mit dir steht seit langem wieder eine Frau an der Spitze der Bundesjugendleitung. Was bedeutet das für dich und deine Arbeit in der ddb jugend? Hennig: Als junge Frau komplettiere ich das Gremium in zweierlei Hinsicht. Frauenpolitische Themen können jetzt wieder verstärkt in den Vordergrund gerückt werden. Ich freue mich hier auf eine gute Zusammenarbeit mit der Bundesfrauenvertretung. Neben den frauenspezifischen Themen stehe ich natürlich auch für alle anderen Aufgabenbereiche der dbb jugend zur Verfügung. t@cker-ticker betreten. Die Entscheidung mich für ein Amt in der Bundesleitung zu bewerben war da eine konsequente Folge: Ich fühlte mich bereit, mich auch für alle anderen Themen auf Bundesebene einzusetzen. Und ich freue mich auf die vielfältigen Aufgaben die vor mir liegen. Astrid Hollma nn Geboren am: Von Beruf: Ausbildung: Meine Gewerk schaft: Astrid Hollman n– ganz privat: 23. September 1969 Büroleiterin im Hauptstadtstudio der Deu tschen Welle Industriekauff rau, MA Kommun ikationswissen schaft, PR-Braterin VRFF die Med iengewerkscha ft Immer wieder aufstehen „Die dbb jugen d ist...“ die kre ative Energie von he ute und die Erf ahrung von morgen. t@cker: Warum engagieren Sie sich gewerkschaftlich beim dbb? Hollmann: Meine Geschichte beschreibt meine Beweggründe. Ich hatte selbst einmal Probleme im Job, die auf persönlicher Ebene nicht zu lösen waren. Ich habe mich an einen Kollegen gewandt der auch Personalrat war. Bis dahin hatte ich mit Gewerkschaft keine Berührung. Die Unterstützung, die ich da bekam, hat mir damals sehr geholfen, hat meinen Blick auf die Gewerkschaft verändert. Und das was ich dort erfahren habe, wollte ich selbst an andere weitergeben. Also bin ich der Mediengewerkschaft VRFF beigetreten. Aber nicht einfach nur als Mitglied, sondern als aktives Mitglied. Damit hatte ich dann den dbb gleich mitgekauft. t@cker: Sie sagen mitgekauft, stimmt denn das Preis-Leistungs-Verhältnis beim dbb? Hollmann: (lacht) Ja, ich denke schon, deshalb habe ich mich ja auch als Aktive für den dbb entschieden. Er bietet Schutz und Informationen und er eröffnet mir die Möglichkeit, über das Wirkungsfeld des VRFF hinaus bundesweit gewerkschaftspolitisch aktiv zu sein. Einfach ein tolles Netzwerk von Menschen, Wissen und Erfahrung, aus dem ich immer viel mitgenommen habe. t@cker: Man könnte Sie im dbb fast schon als Shootingstar bezeichnen. Vom VRFF in die Geschäftsleitung der dbb frauen und jetzt stellvertretende dbb Bundesvorsitzende. Was hat Sie dazu bewogen, sich für die Wahl in die Bundesleitung aufstellen zu lassen? Hollmann: Mein Weg in den dbb führt über die gewerkschaftliche Frauenpolitik. Das war mein Aufgabenbereich auch schon in meiner Fachgewerkschaft und ist es heute noch. In jedem Bereich der gewerkschaftlichen Arbeit spielt das Verhältnis zwischen Männern und Frauen hinein. Mit der Wahl in die Bundesgeschäftsleitung der dbb frauen habe ich mit meinem Thema die Bundesebene 4 t@cker: Zum Beispiel in ihrer Funktion als Jugendbeauftrage. Wie würden Sie ihre Aufgaben beschreiben? Hollmann: Ich möchte die Stimme der Jugend in der Bundesleitung sein und gleichzeitig die Stimme der Bundesleitung in der Jugend. Ich verstehe mich als Mittlerin zwischen den Beiden und als Sprachrohr für die dbb jugend. Mit dem neuen Vorstand ist diese sehr gut aufgestellt und blickt nach vorne. Ich werde mit ihnen nach vorne schauen und sie begleiten – mit meinen gewerkschaftlichen und beruflichen Erfahrungen aus einer politischen Nachrichtenredaktion. t@cker: Welches Potential steckt Ihrer Meinung nach im Bundesjugendausschuss (BJA)? Hollmann: Ich würde BJA übersetzen mit „der junge Bundesvorstand“ als ein Netzwerk von jungen motivierten Menschen, die hervorragende gewerkschaftliche Arbeit leisten, jeder für sich in seiner Fachgewerkschaft, seinem Landesverband. Im BJA sitzen Vertreter aus allen Fachgewerkschaften. Er spiegelt das Specktrum des gesamten dbb wider. Er birgt ein unglaubliches Synergiepotential: Menschen mit Energie, Kraft, Mut und Ideen! Für einen starken dbb wünsche ich mir eine gesunde Mischung aus aktiven Gewerkschaftsmitgliedern: jüngere wie ältere, Erfahrene und Neulinge, Männer und Frauen, Gewerkschafter aus allen Bereichen. Wir sind es unseren Mitgliedern schuldig, auch den aktiven Mitgliederbestand auf sichere Füße zu stellen und das heißt für Nachwuchs zu sorgen. Denn die jungend von heute bildet die Spitze von morgen und ich will die beste Spitze für den dbb. t@cker: Was haben Sie sich für die Zukunft vorgenommen? Hollmann: Ein wichtiger Punkt ist, jungen Menschen den Zugang zum öffentlichen Dienst zu erleichtern, ihn attraktiver zu gestalten. Verbesserte Einstiegsmöglichkeiten und finanzielle Anreize alleine reichen als Argumente für eine berufliche Karriere im öffentlichen Dienst nicht aus. Das Image ist entscheidend. Der dbb und die dbb jugend können gemeinsam zeigen, wie vielfältig eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst sein kann. Dazu rufe ich die dbb jugend auf, noch mehr Werbung zu machen! t@cker-ticker Tag des Ausbildungsplatzes dbb jugend unterstützt Ausbildungskampagne Die dbb jugend hat dem Bundesminister für Arbeit und Soziales, Olaf Scholz (SPD), Unterstützung für die Ausbildungskampagne „Stifte sichern Zukunft“ der Bundesagentur für Arbeit (BA) zugesichert. Anlass war der Auftakt der Kampagne vor dem Brandenburger Tor in Berlin am 26. Mai 2008. „Gerade in Zeiten des demographischen Wandels ist es unverzichtbar, dass der öffentliche Dienst weiterhin eine qualitativ hochwertige Ausbildung gewährleistet,“ sagte der Vorsitzende der dbb jugend, Michael Westphal, am Rande der Eröffnungsveranstaltung. „Nur wenn wir auch in Zukunft genügend junge Menschen ausbilden, können wir das hohe Niveau öffentlicher Dienstleitungen dauerhaft sichern.“ Bundesarbeitsminister Scholz hatte die Unternehmer trotz der gestiegenen Zahl von Lehrstellen zu noch mehr Anstrengungen aufgerufen, mehr junge Menschen in Lohn und Brot zu bringen. „Mein Wunsch ist, dass alle noch einmal nachdenken, ob nicht noch mehr Ausbildungsplätze möglich sind“, sagte Scholz. Wirtschaft, Arbeitgeber und Gewerkschaften müssten dafür noch enger zusammenarbeiten. Im Rahmen der Kampagne tourt ein Info-Truck der BA durch das gesamte Bundesgebiet. Der Agenturvorstand hofft, so die Zahl der Ausbildungsstellen weiter zu steigern. Derzeit gebe es 380 000 Ausbildungsplätze und damit elf Prozent mehr als noch vor einem Jahr, sagte BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker. Insgesamt 16 700 der im vergangenen Jahr neu geschaffenen Ausbildungsstellen gingen auf die Bemühungen der BA zurück. Dieses Ergebnis, so Becker, wolle man nun „noch ein Stückchen übertreffen“. Ja zur Ausbildung: Michael Westphal, Vorsitzender der dbb jugend traf Olaf Scholz, Bundesminister für Arbeit und Soziales im Info-Truck der Bundesagentur für Arbeit. Bundestag beschließt Besoldungserhöhung Der Deutsche Bundestag hat am 29. Mai 2008 das Besoldungs- und Versorgungsanpassungsgesetz 2008/2009 für die Beamten, Richter, Soldaten und Versorgungsempfänger des Bundes beschlossen. „Die Abgeordneten haben Wort gehalten und Vertrauen zurückgewonnen“, sagte dbb Chef Peter Heesen. „Der Bundestag hat zum ersten Mal seit 1998 das Tarifergebnis eins-zu-eins auf die Beamten übertragen und auf alle Abschläge und Verzögerungen verzichtet.“ Vor dem Hintergrund der seit Jahren steigenden Lebenshaltungskosten war das dringend nötig und sei ein wichtiger Erfolg für die Überzeugungsarbeit des dbb,“ so Heesen. Neben der Einbeziehung der Versorgungsempfänger ist vor allem die vollständige Ost-WestAngleichung im Besoldungssystem des Bundes zu begrüßen. Hinsichtlich der Einkommenssituation im öffentlichen Dienst sei die deutsche Einheit damit nach 18 Jahren vollendet, sagte Heesen. Vorgesehen ist neben dem Sockelbetrag von 50 Euro eine lineare Einkommenserhöhung um 3,1 Prozent bereits ab 1. Januar 2008. 2009 kommen dann entsprechend dem Tarifergebnis weitere 2,8 Prozent hinzu. Die Einmalzahlung von 225 Euro im nächsten Jahr soll sowohl aktiven Beamten als auch Versorgungsempfängern zugute kommen. News Verbot unbezahlter Praktika für Berufseinsteiger prüfen Die dbb jugend begrüßt den Vorstoß von Bundesarbeitsminister Olaf Scholz, eine gesetzliche Regelung von Praktika einzuführen. „Es darf nicht sein, dass junge Menschen nach dem Abschluss eines Studiums oder einer Berufsausbildung unbezahlte Praktika in Unternehmen ableisten,“ sagte Thomas Löwe, stellvertretender Vorsitzender der dbb Bundesjugendleitung. Praktika müssten Erfahrungsquelle für Schüler und junge Menschen in der Ausbildung bleiben und dürften nicht mit ordentlichen Stellen verwechselt werden. „Ob allerdings das von Minister Scholz propagierte Verbot unbezahlter Praktika im Anschluss an eine Ausbildung oder ein Studium geeignet ist, muss sorgfältig geprüft werden.“ Richtig jedoch nannte Löwe das Engagement des Bundesministers in dieser Angelegenheit: „Es besteht Korrekturbedarf und jetzt ist der Gesetzgeber gefordert.“ Selbst im als arbeitnehmerfreundlich angesehenen öffentlichen Dienst mache sich der Missbrauch des Praktikantenstatus’ mehr und mehr bemerkbar, gab Löwe zu bedenken. „In Kommunen wird der Spardruck immer größer und Praktikanten sind nun mal billiger als gut ausgebildete Fachkräfte.“ t@cker-ticker Kinderbetreuung für sozialschwache Familien Betreuungsgeld reicht nicht Die dbb jugend lehnt eine rein finanzielle Lösung zur Förderung von Kindern ab. Im Mittelpunkt der staatlichen Erziehungshilfe sollten vielmehr inhaltliche Fördermittel stehen. „Ins besondere in sozialschwachen und bildungsfernen Familien besteht die Gefahr, dass von der Förderung beim Kind nichts ankommt,“ sagte Thomas Löwe, stellvertretender Vorsitzender der Bundesjugendleitung der dbb jugend. In mehreren Gesprächen mit jugendpolitischen Sprechern der Bundestagsfraktionen hatte Löwe die Standpunkte der dbb jugend zum Thema Kinder- und Jugendhilfe dargestellt. Unter anderem trug er seine Position Michaela Noll und Ingrid Fischbach, beide Bundestagsabgeordnete und Mitglieder der Arbeitsgruppe für Familie, Frauen, Jugend und Senioren der CDU/CSU, sowie Kai Gehring, Jugendpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vor. Löwe äußerte die Forderung nach Förderangeboten, die Kindern bereits im Vorschulalter und früher zugute kämen. „Nur durch gezielte Frühförderung über die Familie hinaus können Entwicklungsdefizite rechtzeitig ausgeglichen werden.“ Wissenschaftliche Belege dafür liefert eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Diese zeigt, dass Kinder, die für mindestens drei Jahre eine Kindertagesstätte oder einen Kindergarten besuchten, deutlich bessere Startchancen in der Schule haben, als Kinder die nur etwa ein Jahr in einer Kita betreut wurden. Thomas Löwe, stellvertretender Bundesjugendleiter der dbb jugend sprach mit Kai Gehring, Jugendpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen über alternative Konzepte zur Frühförderung von Kindern. VdB warnt vor Überalterung der Bundesbankbelegschaft Die VdB-Bundesbankgewerkschaft hat auf ihrem Bundesgewerkschaftstag vom 26. bis 28. Mai 2008 im dbb forum in Berlin einen neuen Vorstand gewählt. Der frisch gewählte Bundesvorsitzende, Harald Bauer nutzte den Anlass, um auf die besorgniserregenden Entwicklungen der immer Älter werdenden Mitarbeiter der Bundesbank hinzuweisen. „Der demographische Wandel macht sich gerade in der Bundesbank dramatisch bemerkbar. Wir müssen uns dringend um Nachwuchsgewinnung kümmern,“ so Bauer. Bereits jetzt sei eine deutliche Überalterung der Mitarbeiter zu spüren. In manchen Arbeitsbereichen der Bundesbank erreicht die Belegschaft bereits einen Altersdurchschnitt von über 50 Jahren. in den gehobenen und höheren Dienst der Notenbank erfordert eine sehr spezielle Ausbildung und immer weniger Bewerber erfüllen die dafür notwendigen Einstiegsvoraussetzungen. Gleichzeitig gestaltet sich die Nachwuchsgewinnung zunehmend schwieriger. Eine Anstellung Frisch gewählt: Harald Bauer, der neue VdB-Bundesvorsitzende News Fachkräftemangel in der Zukunft Der Fachkräftemangel wird kommen und zwar schneller als angenommen. Eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung McKinsey hat dem öffentlichen Dienst bereits ab dem Jahre 2011 einen deutlichen Mangel an Fachkräften vorhergesagt. Damit sieht sich die dbb jugend in ihrer Position bestätigt. „Die Studie untermauert unsere Befürchtungen: Im Wettbewerb um hochqualifizierte Bewerber wird sich der öffentliche Dienst nicht mehr mit der freien Wirtschaft messen können,“ sagt Thomas Löwe, stellvertretender Vorsitzender der dbb jugend. „Wir müssen jetzt handeln, wenn wir die Standards im öffentlichen Dienst halten wollen.“ Nötig sei eine Einstellungsoffensive und zwar noch in diesem Jahr. „Nur wenn wir jetzt die Weichen für ein flexibleres Arbeitsumfeld und finanzielle Anreize für motivierte, talentierte und vor allem qualifizierte junge Menschen schaffen, können wir die Qualität der Verwaltung halten.“ Die dbb jugend wiederholt damit ihre Forderung an die Dienstherren, ein intelligentes und leistungsförderndes Personalentwicklungskonzept zu etablieren, um auch bei sinkender Zahl der Schulabgänger die besten und geeignetsten Bewerber für den öffentlichen Dienst zu gewinnen. In diesem Zusammenhang wies Löwe erneut auf die anhaltenden Kürzungen der Anwärterbezüge hin. Seit mehr als 30 Jahren sei dieser Bereich als „Sparbaustelle“ missbraucht worden. „Hier bedarf es dringend einer strukturellen Lösung,“ so Löwe. t@cker-ticker Die dbb jugend unterwegs in Berlin und Essen Die dbb jugend macht Dampf im Juni. Auf gleich zwei Großveranstaltungen stellt der dbb Nachwuchs sein aktuelles Programm vor. Die t@cker Redaktion informiert über die Termine in Berlin und Essen: Berlin 08 – Festival für junge Politik Dann: 13. bis 15 Juni 2008 Hier: FEZ-Berlin Kinder, Jugend- und Familienzentrum An der Wuhlheide 197 12459 Berlin www.fez-berlin.de Von wegen Jugendliche hätten kein Interesse an Politik und schon gar keines an deren Mitgestaltung: Mehr als 10 000 Jugendliche zwischen 14 und 24 Jahren aus ganz Deutschland pilgern jährlich zum Festival für junge Politik – in diesem Jahr nach Berlin Wuhlheide. Das Festival versteht sich als Kommunikationsplattform für junge Menschen, die Lust haben etwas zu bewegen, sich zu treffen, sich einzumischen und auszutauschen. Mit dabei ist auch die dbb jugend und zwar mit einer Podiumsdiskussion „Effektive Schülermitsprache an Schulen“ unter der Federführung der Jungen Philologen in DPAV. Darüber hinaus präsentiert die dbb jugend die aktuelle Studie „Fit für den Lehrberuf“. Im Auftrag des dbb und der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Junglehrer (ADJ) hat der Potsdamer Psychologieprofessor Dr. Uwe Schaarschmidt den Lehrerberuf und die Anforderungen an die Anwärter genau durchleuchtet und die Ergebnisse in einer Multimediapräsentation zusammengefasst. Daneben gibt’s jede Menge Infoveranstaltungen, Filme und Vorträge rund um das politische Leben, den musikalischen Rahmen gestalten unter anderem Culcha Candela, Wir sind Helden und Miss Platinum. Gäste mit weiten Anreisewegen haben die Möglichkeit, auf dem Festivalgelände am östlichen Rande Berlins ein Zelt aufzuschlagen. Berlin 08 ist Teil des „Aktionsprogramms für mehr Jugendbeteiligung“, die Initiative für mehr gesellschaftspolitische Engagement von Kindern und Jugendlichen im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Deutschen Bundesjugendring. Ausführliche Informationen zu Berlin 08, zur Anreise, Anmeldung und zu den Eintrittspreisen gibt’s auf www.du-machst.de/berlin08. 13. Deutscher Kinder- und Jugendhilfetag Dann: 18. bis 20. Juni 2008 Hier: Grugahalle Essen Norbertstraße 45131 Essen www.grugahalle.de „Gerechtes Aufwachsen ermöglichen!“: Zu diesem Thema haben sich 200 Teilnehmer zum 13. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag 2008 in Essen angekündigt. Unter ihnen ist in diesem Jahr auch wieder die dbb jugend. Im Zentrum des größten Fachkongresses mit Fachmesse im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe Europas steht der Austausch von Politik, Theorie und Praxis. Die Veranstaltungsorganisation erwartet mehr als 40 000 Besucher, die sich drei Tage lang in Fachforen, Workshops und bei Fachvorträgen in Sachen Jugendarbeit auf den neuesten Stand bringen wollen. Themenschwerpunkte der zentralen Symposien sind in diesem Jahr Gerechtigkeit durch Bildung, Integration und Teilhabe. Veranstalter ist die Arbeitsgemeinschaft Jugendhilfe (AGJ) des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR), die den Jugendhilfetag jedes vierte Jahr ausrichtet. Die Aufgabe der feierlichen Eröffnung übernimmt Bundespräsident Horst Köhler am 18. Juni, den unterhaltsamen Abgang verspricht der Kabarettist Georg Schramm am 20. Juni mit einem speziellen Kongressprogramm. Mehr zum Kongress gibt’s im Internet unter www.jugendhilfetag.de. Um politisches Engagement junger Leute geht’s beim Berlin 08. Musikalische Unterstützung mit hohem Unterhaltungswert steuern junge deutsche Bands wie etwa die Berliner Poptruppe Wir sind Helden bei. 7 News Jugendgewalt weiterhin problematisch Der Polizeilichen Kriminalstatistik 2007 zur Folge hat Deutschland ein Problem mit Jugendgewalt. Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble konnte sich im Mai zwar über weiter sinkende Straftaten freuen, was „ohne den couragierten Einsatz und die ausgezeichnete Arbeit der Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten der Länder und des Bundes nicht möglich“ wäre. Trotzdem seien im Bereich der Gewaltkriminalität Jugendlicher – wie schon in den Vorjahren – weiter Anstiege zu verzeichnen: „Auch wenn die Zahlen sicher zum Teil einer erhöhten Anzeigebereitschaft in der Bevölkerung zuzuschreiben sind, sehe ich diese Entwicklung mit großer Sorge. Gewalt stellt ein erhebliches Problem in unserer Gesellschaft dar“, erklärte der Innenminister am 22. Mai 2008 in Berlin. Als Gegenmaßnahme müsste die Kommunikation zwischen Polizei, Staatsanwaltschaft, Jugendhilfe und Schulen verbessert werden, um problematischen Entwicklungen frühzeitig begegnen zu können. Tarifrunde bringt 70 Euro mehr für Auszubildende Die Vertreter der Vereinigung der beschäftigten der berufs- und arbeitsmarktdienstleister (vbba) haben sich am 6. Mai 2008 unter der Verhandlungsführung der dbb tarifunion mit der Bundesagentur für Arbeit (BA) über die Modalitäten der Übertragung des Tarifergebnisses mit dem Bund aus der Einkommensrunde 2008 auch für Nachwuchskräfte geeinigt. Wie die vbba mitteilte, wird die Ausbildungsvergütung zum 1. Januar 2008 um 0 Euro erhöht. Ab 1. Januar 2009 steigt sie nochmals um weitere 20 Euro. Als „großen Erfolg“ dieser Einkommensrunde wertete die vbba die Verbesserung der Beschäftigungssicherung von bisher zwölf auf 24 Monate nach der Ausbildung. Diese Regelung gilt nunmehr unbefristet. Die monatliche Ausbildungsvergütung der Studierenden sowie der Beratungsanwärter bleibt unverändert. Diese Regelungen für Nachwuchskräfte haben eine tarifvertragliche Mindestlaufzeit bis Ende 2009. t@cker-ticker Drogen- und Suchtbericht veröffentlicht Jugendliche trinken immer mehr zurzeit ein nationales Aktionsprogramm zur Alkoholprävention. Ein entsprechendes Papier soll noch im Herbst beschlossen werden. Besondere Berücksichtigung fänden darin jugendliche Konsumentinnen und Konsumenten, sagte Bätzig. Als Beispiel für geplante Maßnahmen führte Sie das im letzten Jahr eingeführte Alkoholverbot für Fahranfängerinnen und Fahranfänger in der Probezeit an. Darüber hinaus warnte sie vor dem Einfluss der Werbung auf das Konsumverhalten der Jugendlichen als möglichen Grund für Missbrauch. Die Inhalte der Reklame sprächen teilweise ganz offensiv jugendliche Lebenswelten und Images an. „Die negativen Folgen des übermäßigen Alkoholkonsums kommen darin nicht vor,“ so Bätzing. Harte Drogen kommen zurück Jugendliche konsumieren weniger Cannabis und Zigaretten, dafür greifen sie häufiger zum alkoholischen Drink. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung, der am 5. Mai 2008 von der Drogenbeauftragten Sabine Bätzing vorgestellt wurde. „Sucht und Drogenkonsum betreffen keine kleine Randgruppe der Gesellschaft,“ teilte Bätzing mit. Auch wenn es in manchen Bereichen, wie bei Tabak- und Cannabiskonsum erfreuliche Rückgänge gäbe, missbräuchlicher Konsum und Sucht betreffe immer noch eine große Zahl von Menschen. Zwar belegt der Bericht, dass der gelegentliche Alkoholgenuss unter Schülerinnen und Schülern zurückgegangene ist. Die Konsummengen sind jedoch merklich angestiegen. Den Alkohol von etwa vier 0,33-Flaschen Bier pro Woche führt sich ein Jugendlicher im Alter zwischen zwölf und siebzehn im vergangenen Jahr zu Gemüte. Das ist im Schnitt ein Bier mehr als noch im Jahr 2005. Nicht nur unter Jugendlichen ist der Konsum von Rauschmitteln ein Problem: Etwa 9,5 Millionen Menschen konsumieren Alkohol in riskanter Weise, etwa 1,3 Millionen sind alkohol-, mehr als 1,4 Millionen Menschen medikamentenabhängig. Etwa 600 000 vorwiegend junge Menschen missbrauchen Cannabis oder sind davon abhängig, weitere 200 000 Menschen konsumieren Opiate, Kokain, Amphetamine und Halluzinogene. Während die Raucherzahlen weiter rückläufig sind – das gesetzliche Rauchverbot zeigt erste Erfolge – zeichnet sich bei den Konsumenten harter Drogen eine Trendwende ab. 2007 starben insgesamt 1 394 Menschen an den Folgen des Konsums illegaler Drogen und damit knapp 100 mehr als noch 2006. Als eine Mögliche Erklärung für die Entwicklung nannte Bätzing das fortschreitende Alter der Anhängigen und deren gesundheitsunfreundliche Lebensweise. Zechen bis zum Umfallen Besorgt zeigen sich die Experten vor allem über das so genannte „Binge Drinking“, das „Saufen bis zum Umfallen“, das unter Jugendlichen mehr und mehr um sich greift. Bei diesem Zechritual trinken Jugendliche fünf oder mehr alkoholhaltige Getränke sehr schnell hintereinander, um in möglichst kurzer Zeit betrunken zu werden. Während 2005 noch jeder fünfte Jugendliche angab, einmal im vergangenen Monat „gebingt“ zu haben, so war es 2007 bereits jeder vierte. Aktionsplan gegen Missbrauch Um dem Alkoholmissbrauch unter Jugendlichen Herr zu werden, erarbeitet die Bundesregierung News dbb jugend und dbb fordern: Anwärterbezüge erhöhen! Anwärter im öffentlichen Dienst sollen endlich angemessen bezahlt werden. Das fordert die dbb jugend und erhält dabei Unterstützung von dbb Chef Peter Heesen. In einem Schreiben an die Kultusministerkonferenz, die Finanzminister der Länder, Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und Bundesbildungsministerin Annette Schavan vom 30. April 2008, das auf einen Beschluss der Fachkommission Schule, Bildung und Wissenschaft des dbb zurückgeht, verweist dbb Chef Peter Heesen auf den demographischen Wandel: „Sollte es dem öffentlichen Dienst in diesem Zusammenhang nicht gelingen, kluge und fähige junge Köpfe für sich zu gewinnen, wird dies gravierende Auswirkungen auf die Qualität der im öffentlichen Dienst geleisteten Arbeit haben.“ Ein wichtiger Faktor für die Nachwuchsgewinnung sei die Frage der Besoldung beziehungsweise der Anwärterbezüge. Seit 1975, so Heesen weiter, sei die Gewährung der für den Bund und die Länder vereinheitlichten Anwärtergrundbeträge durch zahlreiche Absenkungs- und Kürzungsmaßnahmen gekennzeichnet. Zugleich hätten weder Bund noch Länder von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, bei einem erheblichen Mangel an qualifizierten Bewerbern Anwärtersonderzuschläge zu gewähren, obwohl bereits im Lehrerbereich und bei Facharztrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens ein solcher Mangel bestehe. Heesen appellierte an die Adressaten, sich dafür einzusetzen, dass die Senkungen des Anwärtergrundbetrages zurückgenommen bzw. die Anwärtergrundbeträge angemessen erhöht werden, um auch künftig gute und fähige junge Menschen für den öffentlichen Dienst gewinnen zu können. t@cker-story Rohes Geld: „Pillen“ nennt der Münzhersteller die unbehandelten Metallplättchen, die künftigen Herzstücke der Euro-Münzen. Durhc den hohen Druck beim Prägevorgang werden die silbernen Rohlinge mit dem messing-glänzenden Rahmen verbunden Hürdenlauf durchs Assessment-Center Münzschmiede und Währungshüter Die Geldmacher Von Birgit Ulrich Geld: Jeder will es, jeder braucht es und ein paar Groschen finden sich immer in der Hosentasche. Aber wer macht es eigentlich, das Geld? Ganz klar, Geld machen die großen Geschäftsmänner und Wirtschaftsbosse – zumindest im gängigen Sprachgebrauch. In Wirklichkeit schöpfen die Kreditinstitute das Geld. Damit das mit rechten Dingen zugeht müssen die Banken „beim Geldmachen“ überwacht werden. Diese Aufgabe übernimmt die Deutsche Bundesbank. Darüber hinaus sorgt sie dafür, dass immer genügend Bares in Form von Geldscheinen im Umlauf ist. Das Münzmonopol allerdings, das liegt beim Staat. Berlin-Reinickendorf, Staatliche Münze Berlin: Im Prägeraum wummern die Maschinen, konstant im Rhythmus. Die Geräuschkulisse ist gerade so laut, dass Michael Raising noch ohne Ohrschutz arbeiten kann. An diesem Vormittag überwacht er den Prägevorgang an einer der rumpelnden Maschinen, einem wahren Kraftprotz: Mit der Wucht von 40 Tonnen, dem Gewicht von dreißig Pkw, hämmert der in einem Metallgehäuse versteckte Stempel das Relief auf die Münzrohlinge. Ein Fließband spuckt dann die fertigen Zwei-Cent-Stücke in einen Container – 750 Geldstücke pro Minute. „Die Drehzahl muss genau stimmen“, erzählt Michael. Nur dann könnten aus den kupferglänzenden Metallplättchen, den Rotunden, am Ende brauchbare ZweiCent-Münzen werden. Ein kleiner Monitor und viele Hebel und Knöpfe helfen ihm, die Arbeit der Prägeautomaten zu regulieren. Michael ist einer von insgesamt sechs Auszubildenden in der Staatlichen Münzmanufaktur in Berlin. Neben zwei Graveuren werden hier in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen ABB vor allem Industriemechaniker ausgebildet. Mehrere Praktika hat Michael durchlaufen, bevor er in der Staat- lichen Münze Berlin landete. Hier hat es ihm auf Anhieb gefallen, die Atmosphäre sei einfach super und der Arbeitsplatz gewiss, schwärmt der angehende Industriemechaniker. „Ich kann mir sicher sein, dass die Firma nicht morgen Pleite geht. Nicht wie bei den ganz großen Firmen, die Mal eben 2 000 Mitarbeiter entlassen können.“ Da hätte er auch anfangen können. „Und im Übrigen“, schiebt er nach, „Geld machen ist ziemlich cool“. In der Westerwald-Idylle Hachenburg bildet die Deutsche Bundesbank ihren Nachwuchs aus. In einem der Burgzimmer hat Katja Seiler gewohnt während ihres Studiums an der Fachhochschule. 10 Frankfurt, Zentrale der Deutschen Bundesbank: Noch nicht einmal zwei Monate ist es her, dass Katja Seiler ihre neue Stelle im Zentralbereich Controlling in der Frankfurter Zentrale der Deutschen Bundesbank angetreten hat. Ein harter Weg war es, den die 24-Jährige bis hier hin zurücklegen musste. Eine Ausbildung zur Bankkauffrau in Chemnitz, ein Jahr Berufspraxis als Kundenberaterin und in der Rechtsabteilung der Sparkasse und weitere zweieinhalb Jahre an der Fachhochschule der Deutschen Bundesbank, der Kaderschmiede für zukünftige Notenbanker liegen hinter ihr. Angefangen hat alles mit einer Anzeige in der Zeitschrift Bankfachklasse. Die Bundesbank hatte Inseriert: Bewerber/Innen gesucht für Studium der Betriebswirtschaft. Für Katja die Chance durchzustarten: „In den neuen Bundesländern hat man einfach nicht so viele berufliche Wahlmöglichkeiten. Ich hatte ein sehr gutes Abitur und ich wollte weiterkommen.“ Die Bewerbung war schnell geschrieben, es folgte eine Einladung zum Auswahlverfahren – ein wahrer Hürdenlauf. Das erste Hindernis: der Allgemeinwissenstest. Mehrere Stunden lang musste sie verschiedenste Fragen beantworten, Rechenaufgaben lösen und ebenso ihr logisches Denkvermögen unter Beweis stellen. Im Anschluss folgten Gruppentests. In Rollenspielen galt es Teamfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, aber auch Führungsqualitäten zu beweisen. Danach ging es zum alles entscheidenden Englischtest. „Wer den nicht besteht, kann gleich nach Hause gehen“, sagt Katja. Sie durfte t@cker-story bleiben und war damit in der letzten Runde des Bewerbungsmarathons: Ein ausgiebiges persönliches Gespräch erwartete sie als letzte Hürde. Etwa drei Monate später erhielt sie die Nachricht: Sie hatte es geschafft. Wenig später ging es gleich los mit einem kurzen Praktikum in Hamburg in einer der 47 Bundesbankfilialen. Auf dem Programm stand hier Geldbearbeitung und Zahlungsverkehr. Katja hätte sich keinen besseren Einstieg ins Studium vorstellen können. „Man startet mit einem Blick hinter die Kulissen des baren und unbaren Zahlungsverkehrs – und der Geldbearbeitung“, erzählt sie. Zum besseren Verständnis der später folgenden, eher trockenen Theorie sei dieser erste Einblick in das Geldgeschäft unersetzlich. Schließlich sind die Filialen dafür zuständig, dass das Geld faktisch immer im Fluss bleibt. Die Scheine und Münzen, die vor allem die Banken einnehmen – zum Beispiel über Bareinzahlungen auf Girokonten – gelangen per Geldtransportunternehmen in die Filialen. Dort werden sie gezählt, registriert und fehlerhafte Scheine und Münzen aussortiert. Der Schwund wird ermittelt und die fehlenden Banknoten dem Zahlungsverkehr wieder zugeführt. Ein Prägeautomat in der Berliner Münzfabrik spuckt fertige 2-cent-Münzen aus. Doch bevor sie in Umlauf gebracht werden können, werden sie auf Gewicht, Leitfähigkeit und Größe geprüft. gewöhnlichen Uni vier Jahre Zeit haben. Zwischendurch jedoch dürfen die Bundesbankzöglinge immer wieder in die Praxis hineinschnuppern. Stufenweise nähern sich die Studenten dabei den Kernaufgabenbereichen der Bundesbank in der Zentrale in Frankfurt und damit auch der Geldpolitik. Doch zunächst ging es für Katja für einige Monate in eine der neun Hauptverwaltungen. Eine der wichtigen Aufgaben im Tagesgeschäft dort ist die Bankenaufsicht, die Klärung der Frage inwiefern eine Bank überhaupt funktionstüchtig ist. Sprich, ob das jeweilige Kreditinstitut etwa genügend Rücklagen für Kreditauszahlungen hat oder etwa ob es seinen Kunden die versprochene Anlagesicherheit gewähren kann. Darüber hinaus hat Katja erste Erfahrungen mit Geldpolitik gemacht. In der Hauptverwaltung werden nämlich die Sicherheiten überprüft, die Banken angeben, wenn sie sich zur Refinanzierung an die Bundesbank wenden, also dort Geld leihen wollen. „Wir prüfen zum Beispiel Unternehmen, die hinter den Sicherheiten stehen auf deren Wirtschaftlichkeit“, sagt Katja. Materialqualität oder der Wert des Geldes Geldmarkt International Ob Geld tauglich ist für den Zahlungsverkehr, hängt ganz von seiner Qualität ab. Bei Münzen entscheidet Durchmesser, Leitfähigkeit des Materials sowie das Gewicht darüber, ob ein Metallplättchen Geld oder eben nur ein Metallplättchen ist. Olaf Wischer arbeitet im Qualitätsmesslabor der Staatlichen Münze Berlin. Er testet Stichproben der fertigen Euro- und Cent-Stücke auf deren Umlauftauglichkeit. „Der Durchmesser einer Münze darf nach der Prägung nur plusminus fünf Tausendstel vom festgelegten Durchmesser abweichen,“ sagt Wischer. Zwischen Daumen und Zeigefinger hält er eine gerade vermessene Zwei-Cent-Münze. „Mit einem Durchmesser von 18,75 Millimetern ist sie voll Umlauf tauglich.“ Doch erst wenn sie auch die Leitfähigkeitsmessung und die Gewichtskontrolle überstanden hat, wird das Geldstück verpackt und auf die Reise geschickt in eines der Distributionszentren der Deutschen Bundesbank. Nach dem Praktikum in der Filiale Hamburg lernte Katja, den harten Studienalltag in der Fachhochschule der Bundesbank kennen. In zweieinhalb bis drei Jahren müssen die Elitestudenten dort all das schaffen, wofür BWL-Studenten und -Studentinnen an einer Insgesamt hat Katja fünf Stationen in verschiedenen Abteilungen der Bundesbank hinter sich gebracht, in achtzehn Monaten Theoriestoff im Umfang von 17 Aktenordnern gepaukt und zwischendurch noch eben eine Diplomarbeit zu Papier gebracht. Sie ist froh, dass die harte Zeit des Studiums vorüber ist. Endlich darf sie ihr Wissen anwenden. Als Mitarbeiterin im Bereich Controlling in der Frankfurter Zentrale Azubi Christian Woletz an einer Drehmaschine in der Staatlichen Münze Berlin: Er bringt die Prägestempel auf den richtigen Durchmesser. 11 kümmert sie sich projektgebunden in enger Teamarbeit mit den Kollegen um die Verbesserung der internen Abläufe. Ein Bereich, in dem es wenig Routine gibt und in dem man, sagt Katja, „immer neue Herausforderungen erlebt.“ Später einmal, erzählt sie, könnte sie sich vorstellen, im Bereich der Technischen Zentralbank-Kooperation (TZK) zu arbeiten. Dort hat sie während der Ausbildung bereist mitangepackt: „Die Kollegen sind in der ganzen Welt unterwegs.“ Fachseminare zum Thema Geldpolitik und dem deutschen Finanzwesen für ausländische Gäste organisieren oder gar t@cker-story Projektarbeit in einem anderen Land, zum Beispiel eine Infrastruktur für den unbaren Zahlungsverkehr in einem Entwicklungsland zu schaffen, meint Katja, „das ist wirklich spannend“. Das Geld ist fertig: In der Staatlichen Münze Berlin werden die Geldstücke direkt vor Ort versandfertig gemacht und von Geldtransportunternehmen abgeholt. Fertige Banknoten lagern bis zu ihrem Gebrauch in riesigen Safes der Deutschen Bundesbank. International geht es auch in der Münzfabrik in Reinickendorf zu, wenn auch eher währungstechnisch. Gerade hat die Fertigungsstätte einen Auftrag für Estnische 1-Kroon-Münzen gewonnen. 20 Millionen Stück müssen bis September 2008 versandfertig sein. Ein estnisches Fernsehteam hat sich angekündigt und will die Produktion sogar filmen. Wenn nicht gerade ein Großauftrag wie dieser ansteht, gibt es in der Medaillenproduktion immer etwas zu tun. Etwa eineinhalb Millionen Schmuck- und Sondermünzen produzieren die Berliner Geldmacher jährlich. Eigentlich ein Kunsthandwerk, wenn man bedenkt, dass auch jeder individuellen Plakettenserie stets die Fertigung eines neuen Prägestempels vorausgeht. Künstlerische Ambitionen und vor allem eine ruhige Hand sind gefragt, wenn es darum geht, die Motiventwürfe der Kunden von Papier auf Metall zu übertragen. Ein Computerprogramm hilft dabei, die Skizze in ein dreidimensionales Negativbild zu übersetzt. Anschließend können die Ritztiefen berechnet und das Motiv in den Metallzylinder graviert werden. Knapp eineinhalb Tage lang trägt ein Gravierautomat Schicht für Schicht vom Stempelkolben ab bis zum fertigen Relief. Spannende Effekte, die Schmuckmünzen später so einzigartig machen, müssen mit Sand- und Glasstrahler eingearbeitet werden, mühevoll in akribischer Handarbeit. Damit sich der Stempel später beim Prägevorgang nicht verformt, wird er noch gehärtet. Doch zunächst einmal braucht er den passenden Durchmesser, eine Aufgabe für Industriemechaniker-Azubi Christian Woletz: Stempel einspannen in die Drehmaschine, den Computer programmieren, Drehzahl einstellen, Meißel wählen, los geht‘s: Metalllocken fliegen, nach wenigen Sekunden ist alles fertig. Christian hält den perfekt gefrästen Stempelzylinder in Händen. Sein Chef Jürgen Stolz ist sehr zufrieden mit Christians Arbeit – heute und eigentlich auch sonst. Schon bei den Einstellungstests und im Bewerbungsgespräch ist der 21Jährige mehr als positiv aufgefallen. „Christians Noten haben gepasst, die Ergebnisse des Einstellungstests waren gut und das Menschliche hat gestimmt“, sagt der Produktionsleiter. Er schätzt die offene Art des jungen motivierten Kollegen, der schon als Schüler in seiner Freizeit gern an Maschinen gebastelt hat, damals bei der Freiwilligen Feuerwehr. Für Christian könnte es nach der Ausbildung weitergehen in der staatlichen Münze an einem sicheren Arbeitsplatz mit Entwicklungschancen und dem Privileg, jeden Tag sehr viel Geld in die Hand nehmen zu können. Katja hat es bereits geschafft und eine interessante Stelle bei der Bundesbank bekommen, ideal, wie sie findet. Doch einige ihrer Mitabsolventen sähen das ein bisschen anders: „Zwar ist die Bundesbank ein zuverlässiger und sozial engagierter Arbeitgeber aus finanzieller Sicht bietet sie jungen ambitionierten Mitarbeitern jedoch weniger Entwicklungschancen als vielleicht andere Arbeitgeber.“ Der VdB sieht hier sogar ein essentielles Nachwuchsproblem. Die Bundesbankgewerkschaft befürchtet, dass immer Medaillenproduktion: Petra Schröder legt letzte Hand an: „Mit Glas- und Sandstrahler erhalten die Prägestempel den letzten Schliff.“ 12 mehr Anwärter nach Beendigung der Ausbildung in die freie Wirtschaft wechseln könnten. Dort sind die gut ausgebildeten Bundesbankzöglinge sehr begehrt und werden noch dazu besser bezahlt. Eine Rechnung, die wohl zu Gunsten der freien Wirtschaft aufgehen wird. Private Arbeitgeber stauben tolle Fachkräfte ab und sparen Milliarden an Ausbildungskosten. Auch Katja kennt die Verlockung des Geldes, die einer Anstellung in der freien Wirtschaft anhaftet. Aber sie hat sich für eine Karriere im öffentlichen Dienst entschieden. Der Gedanke aktiv Geldpolitik zu machen gefällt ihr einfach zu gut. t@cker-special zum Bürokratieabbau bei und sind wichtige Bausteine, um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, die Bürokratiekosten um 2 Prozent bis zum Jahr 2011 zu senken.“ Hoch gesteckte Ziele Innovative Verwaltung ... mehr als nur ein Mausklick Von Jan Brenner „Verwaltungsmodernisierung“ - der Begriff ist in aller Munde. Allein 121 000 Treffer listet die Suchmaschine Google zu diesem Suchwort. Bund, Länder und Kommunen suchen den Anschluss an das digitale Zeitalter. Informationstechnologie (IT) und Internetservices werden ebenso ausgebaut wie Sicherheitsstandards neu definiert und interne Behördenabläufe verbessert werden. Das alles soll die Verwaltung auf Effizienz trimmen und letztlich den Bürgerinnen und Bürgern zu Gute kommen. Kommt die Dienstleistungsoffensive aber auch in der Praxis an? Die Verwaltung steht unter immensem Modernisierungsdruck und muss schrumpfen, um dem Kostendruck zu begegnen und gleichzeitig wachsen, um einer immer komplizierter werdenden Welt gerecht zu werden. Eine Herkulesaufgabe. Um diese Ziele zu erreichen, hat die Bundesregierung bereits 2006 die Programme „Zukunftsorientierte Verwaltung durch Innovationen“ und „E-Government 2.0“ aufgelegt. Welche Projekte auf Bundes- und Landesebene konkret in Angriff genommen worden sind, listet der 170 Seiten starke Umsetzungsplan zum Arbeitsprogramm 2008 akribisch auf. Für alle möglichen Bereiche der Verwaltung gibt es Arbeitspläne, Projektgruppen, Screenings, Audits, Task-Forces, Grob- und Feinkonzepte. Was auf den ersten Blick nicht gerade nach Bürokratieabbau und Effizienzsteigerung aussieht, schlägt dennoch auf das tägliche Leben durch, und muss das auch. Schließlich interessiert sich der Deutsche Michel weniger für die graue Theorie, sondern vielmehr dafür, was von der Verwaltungsmodernisierung letztlich in der Praxis ankommt. Mehr Service, weniger Kosten Das weiß auch Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, der im März 2008 das Arbeitsprogramm für eine moderne Bundesverwaltung vorgestellt hat: „Von der öffentlichen Verwaltung erwarten die Bürgerinnen und Bürger ebenso wie die Unternehmen heute zu Recht eine schnelle, einfache und serviceorientierte Erledigung ihrer Anliegen. Sie wollen eine Verwaltung, die sie unterstützt. Hier sind wir mit dem Regierungsprogramm auf einem guten Weg“, freute sich der Minister. Bereits im ersten Umsetzungsjahr habe man Projektergebnisse mit praktischem Nutzen für Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaft und Verwaltung erreicht, Laufzeiten der Verwaltungsvorgänge drastisch reduziert und zehntausende Aktenordner überflüssig gemacht. „Damit tragen die Projekte messbar Die Verwaltung kommt im Digitalzeitalter an, elektronische Service-Infrastruktur spielt eine immer größere Rolle in den Verwaltungen. 13 Das Ziel auf Bundesebene ist ehrgeizig. Im Mittelpunkt der Bemühungen steht neben der Modernisierung des Rechnungswesens der Auf- und Ausbau von Kompetenz- und Dienstleistungszentren: Hier sollen standardisierbare verwaltungsinterne Dienstleistungen gebündelt werden. Mit Hilfe moderner IT-Verfahren sollen unterstützende Tätigkeiten im Personal-, Haushalts- und Beschaffungswesen in behördenübergreifenden Dienstleistungszentren wahrgenommen werden, während die strategischen Aufgaben in den Behörden verbleiben. Verwaltungsintern zählt auch das umstrittene Dienstrechtsneuordnungsgesetz, an dem der dbb tiefgreifende Nachbesserungen fordert ebenso zur Verwaltungsmodernisierung wie die Reform des Tarifrechts oder die Projekte „Bürgerfreundliche Verwaltungssprache“ und „verständliche Gesetze“. Auch die einheitliche Behördenrufnummer 11 steht ganz oben auf der Agenda. Eine Pilotphase startet noch 2008, wann die Servicenummer allerdings flächendeckend verfügbar sein wird, war aus dem Bundesinnenministerium nicht zu erfahren. Letztlich soll auch die Wirtschaft von der Modernisierung der Verwaltung profitieren, indem zum Beispiel Zulassungsverfahren für die chemische Industrie mit elektronischen Medien beschleunigt und verschlankt werden. Rund 10 000 Aktenordner pro Jahr sollen dadurch wegfallen. Auch die innere Sicherheit soll von der Modernisierungswelle profitieren, denn der digitale Polizeifunk BOS wird nach langem Gezerre umgesetzt. DBB KZF A4 4c 01_02_08 28.04.2008 13:04 Uhr Seite 1 Mit dbb-Extrabonus in der Kfz-Versicherung Nutzen Sie unsere TOP-Vorteile: TOP-Tarife Wir versichern Sie günstig und beraten Sie fair. TOP-Leistungen ÖKO-TEST bestätigt in Ausgabe 2/2007: der HUK-COBURG Classic Tarif ist eindeutig Testsieger. TOP-Schadenservice Wir kümmern uns auf Wunsch um die Reparatur Ihres PKW. Das Auto wird in hoher Qualität repariert und wir geben auf die Reparatur 3 Jahre Garantie. Bei Wahl von Kasko SELECT sparen Sie 20% vom KaskoBeitrag. TOP-dbb-Extrabonus – 25 € für Sie als Neukunde! dbb-Mitglieder erhalten einmalig 25 € dbb-Extrabonus, wenn sie als Neukunde mit ihrem Pkw zur HUK-COBURG wechseln. Die Adresse Ihres nächsten Ansprechpartners finden Sie im örtlichen Telefonbuch unter »HUK-COBURG«. Sofortige Auskunft bekommen Sie hier: 0180 2 153153* oder unter www.HUK.de. *6 ct je Anruf aus dem Festnetz. Anrufe aus Mobilfunknetzen können zu abweichenden Preisen führen. t@cker-special Erfolg oder Misserfolg der internen Behördenmodernisierung kann der Bürger im täglichen Leben zwar nicht direkt messen. Trotzdem sind die Modernisierungsbemühungen spürbar, wenn sich Verfahren beschleunigen und sich Wartezeiten bei Behördengängen verringern oder im Idealfall ganz entfallen. Das Internet ermöglicht es zum Beispiel bereits heute, zahlreiche Formulare herunterzuladen und online auszufüllen. Zumindest der Behördengang zur Formularbeschaffung entfällt meistens. Wenn der Bürger jetzt noch wüsste, wo genau er anrufen muss, um einen Angelschein zu beantragen... Irrläufer… Auch die Länder gehen in die Service-Offensive. Nordrhein-Westfalen zum Beispiel bietet auf der Internetseite www.verwaltungssuchmaschine.de gezielt Verwaltungsdienstleistungen und Informationen an. Das dbb magazin hat die Suchmaschine ausprobiert und versucht, einen Angelschein in Duisburg zu beantragen. Die Suchmaschine scheint mit einer gewissen Intelligenz gesegnet zu sein, denn bei der Eingabe des Begriffs schlägt sie vor, nach einem „Fischereierlaubnisschein“ zu suchen und wirft dann leider Ergebnisse aus, die dem potentiellen Angler nichts nutzen: die Gewässerverordnung der Stadt Xanten zum Beispiel, die sich als Word-Dokument öffnet, nachdem wir die Aufforderung zur Eingabe von Benutzernamen und Passwort einfach wegklicken. Unter „Verwaltungsdienstleistungen“ gesucht, ist das Ergebnis ebenfalls ernüchternd: In Nordrhein-Westfalen scheint Fischerei nicht erwünscht zu sein, keine Treffer. Dagegen sollte man doch glatt demonstrieren gehen, also geben wir „Demonstration anmelden“ in die Suchmaschine ein. Das scheint gewirkt zu haben, denn statt dem Link zum Ordnungsamt bekommen wir Hinweise zur „Prüfung für angehende Fischer der Stadt Köln“. Also doch Fischerei! Möglicherweise hat sich Nordrhein-Westfalens Innenminister Ingo Wolf ein wenig zu früh gefreut, als er am 7. März 2008 auf der Computermesse CeBIT warb: „Detailliertes Wissen über Zuständigkeiten und Verwaltungsstrukturen ist bei der Suche nicht mehr notwendig. Die Bedienung erfolgt wie bei der üblichen Suche im Internet, aber mit einer erheblich höheren Treffergenauigkeit.“ Gegenprobe: Die kommerzielle Suchmaschine Google spuckt – nach „Angelschein + Duisburg“ gefragt – mit dem dritten Treffer einen Link zur Seite „Call Duisburg/Fischereischein beantragen“ aus, wo es alle erforderlichen Informationen gibt. …und Vorreiter Das kommt nicht von ungefähr, denn „Call Duisburg“ ist das bundesweit erste telefonische Informations- und Servicecenter einer Stadt für seine Bürgerinnen und Bürger und dient als „Best-Practice-Beispiel“ innerhalb der Pilotphase der Einführung des einheitlichen Behördenrufs 115. In Duisburg ist heute schon Realität, was irgendwann bundesweit möglich sein soll: Bürger suchen Informationen, haben Fragen, Anregungen oder viel- 15 leicht auch Beschwerden und können über ein zentrales, mit Fachleuten besetztes Callcenter ihr Anliegen vortragen, um dann schnell und unproblematisch mit der zuständigen Stelle verbunden zu werden. „Call Duisburg vereint Experten sämtlicher städtischer Dienststellen“, sagt Norbert Brandstädter, Leiter des Callcenters in Duisburg. „Wenn Sie Fragen an einzelne Ämter und Institute haben, können Sie diese direkt im persönlichen Gespräch mit dem Serviceteam klären. Sie rufen an, wir rufen zurück. Die Zeiten, in denen Anrufer hin und her verbunden wurden, sind bei uns vorbei. Und Sollte das Serviceteam eine Ihrer Fragen nicht beantworten können, vereinbart Ihr persönlicher Ansprechpartner mit Ihnen einen Rückruftermin. Alles was Sie dann noch tun müssen, ist, den Rückruf entgegen zu nehmen. Alles andere macht das Serviceteam.“ Das dbb magazin hat die Probe aufs Exempel gemacht und „Call Duisburg“ getestet. Unser Anliegen: Umzug von Berlin nach Duisburg mit KFZ-Ummeldung und Hund. Unter der Servicenummer meldete sich sofort eine freundliche Dame, die kompetent Auskunft gab. Im Vorfeld könne man die Formalitäten für das Einwohnermeldeamt zwar nicht erledigen, auch nicht online. Die Unterlagen zur KFZ-Ummeldung könnten aber zugeschickt werden, wenn man in Duisburg angekommen sei. Weiter wies uns die nette Stimme aus Duisburg auf günstige und ungünstige Zeiten für den Behördengang hin und recherchierte im Internet nach weiteren online verfügbaren Formularen. Perfekt. Deutschland braucht neben vollmundigen Ankündigungen mehr derartige Beispiele, was den praktischen Nutzen der Verwaltungsmodernisierung für Bürgerinnen und Bürger betrifft. Denn der Steuerzahler finanziert seine Verwaltung und erwartet dafür zu Recht positive Effekte. t@cker-inside dbb jugend bayern Finanzminister Huber nimmt mehr Geld in die Hand Im Frühjahr 2008 hat die Landesjugendleitung des dbb ein Gespräch mit dem Bayerischen Finanzminister Erwin Huber geführt. Unter anderem standen die Eckpunkte zur anstehenden Dienstrechtsreform in Bayern auf dem Gesprächsprogramm. Huber zufolge solle es künftig nur noch eine Laufbahn- Junge Philologen gruppe in Bayern geben, bei der der Einstieg von Vorbildung und Qualifikation der jeweiligen Bewerber abhängen soll. Damit wird der von der dbbjb schon lange geforderten Durchlässigkeit der Laufbahnen endlich Rechnung getragen. Die dbbjb fordert jetzt, diese positive Entwicklung einem möglichst großen Personenkreis zugute kommen zu lassen, damit sich die Aufstiegsmöglichkeiten verbessern. Der von der dbbjb favorisierten Einbindung des Weihnachtsgeldes in die Gehaltstabelle steht Huber allerdings skeptisch gegenüber: Dieses Modell werde von den Beschäftigten nicht angenommen. Die Sonderzuwendung solle allerdings künftig unbefristet in der bisherigen Höhe zur Auszahlung kommen. Huber kündigte weiter an, mehr Geld für Beförderungen und Leistungselemente zur Verfügung zu stellen. Dabei geht er von einem Volumen von rund 60 Millionen Euro aus. Mit Geld um sich werfen wie dieser halbseidene Herr können junge Beamtinnen und Beamte sicher nicht. Aussichten auf bessere Beförderungsmöglichkeiten in Bayern machen sich aber auch gut. Vorstand komplett Auf der Bundestagung der Jungen Philologen in Mainz wurde die aus Rheinland-Pfalz stammende Kerstin Scherer zur neuen stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Als Beisitzer komplettieren Ringo Dengler und Thomas Langer den Vorstand. Kerstin Scherer aus Großostheim unterrichtet Englisch und Geschichte, Ringo Dengler aus Halle/ Saale Latein und Griechisch. Der Leipziger Thomas Langer ist Gymnasiallehrer für Englisch und Deutsch in Grimma. Die Nachwahlen waren notwendig geworden, nachdem die bisherige Stellvertreterin Susanne Gerner und die Beisitzerin Susan Ulses aus familiären Gründen zurückgetreten waren. Chinesen aus Erdbebenregion sagen Reise nach NRW ab Für Ende Mai hatte die dbb jugend nrw eigentlich Besuch von ihrem chinesischen Partnerverband erwartet. Sieben Jugendvertreter aus der Provinz Sichuan wollten mehr über das Thema Ehrenamt bei Jugendlichen erfahren. Aufgrund des verheerenden Erbebens in der Region mussten die Partner ihren Besuch allerdings absagen. Am Pfingstmontag, 12. Mai, bebte die Erde in China mit einer Stärke von 7,8 auf der Richterskala. Das Epizentrum des Bebens lag rund 90 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt der Provinz Sichuan, Chengdu, in etwa zehn Kilometern Tiefe. Viele tausend Menschen kamen ums Leben, tausende weitere wurden verletzt. „Als wir im Fernsehen von dem schweren Erdbeben erfuhren, nahmen wir sofort Kontakt zu unserem chinesischen Partner auf“, erklärte Anja Arntzen, dbbj nrwLandesjugendleiterin. Glücklicherweise waren die Mitglieder der Delegation, die eine Woche später nach NRW reisen sollten, von dem gewaltigen Beben selber nicht betroffen. Auch ihre Freunde und Familien seien wohlauf, meldeten sie nach Deutschland. Doch angesichts der verheerenden Schäden sagte die Regierung nahezu alle offiziellen Reisen ins Ausland ab. Sämtliche Kräfte und Ressourcen sollten für die Rettung von Menschenleben und die Versorgung der Geschädigten zur Verfügung stehen. Bei der dbb jugend nrw trifft die Entscheidung der chinesischen Seite auf Verständnis. Den Opfern zu helfen habe oberste Priorität. „Wir stehen in engem Kontakt mit unseren chinesischen Freunden, auch wenn wir von unserer Seite aus nichts tun können“, sagt Markus Klügel, in der Geschäftsstelle der dbb jugend nrw für den Bereich der Interna- 16 tionalen Arbeit zuständig. „Auch unsere Geschäftspartner signalisieren uns ihr Mitgefühl für die Betroffenen und haben uns die Stornokosten für die Leistungen erlassen, die wir hier für unsere Freunde vorbereitet hatten.“ t@cker-inside dbb jugend bayern Gehaltsvorschuss durchgesetzt Gerade junge Beamte haben kein sehr dickes Portemonnaie. Dass Beamte auf Widerruf zudem nicht vorschussberechtigt sind, war dem Vorsitzenden der dbb jugend bayern Jörg Kothe ein Dorn im Auge, weil gerade dieser Personenkreis während des Vorbereitungsdienstes hohe finanzielle Belastungen trägt und zum Beispiel Umzüge in Ballungsräume selbst finanzieren muss. „Dadurch werden junge Leute zu Beginn ihres Berufslebens in finanzielle Schwierigkeiten gebracht“, sagte Kothe. Weil das nicht im Interesse des Dienstherren sein kann, hat die dbb jugend bayern ein Gespräch mit Finanzminister Erwin Huber geführt und siehe da: Huber sagte zu, sich der Situation anzunehmen. Er wisse, dass junge Beamte im Vorbereitungsdienst enorme finanzielle Belastungen auf sich nähmen, um ihren Dienstherren in den Ballungsräumen zur Verfügung zu stehen. Im Ergebnis sollen Beamte auf Widerruf, die nach Bedarf ausgebildet und später übernommen werden, künftig in den Genuss des Gehaltsvorschusses kommen. Die dbb jugend bayern begrüßte die Neuregelung als überaus positives Signal. Der bayerische Finanzminister Erwin Huber und der Vorsitzende der dbb jugend bayern Jörg Kothe waren sich Anfang Mai 2008 darüber einig, dass mehr junge Beamte in den Genuss des Gehaltsvorschusses kommen müssen. 17 5. Magdeburger Unihockey-Night Ball spielen gegen Fremdenfeindlichkeit, Gewalt und Antisemitismus hat in den Jugendverbänden des dbb Tradition. Auch 2008 greifen deshalb im Rahmen der . Magdeburger Unihockey-Night zahlreiche Mannschaften zum Schläger, und zwar vom 6. bis 8. Juni in der Sporthalle Fermersleben in Magdeburg. Der Innenminister von Sachsen-Anhalt Holger Hövelmann und die Landtagsvizepräsidentin Helga Paschke haben die Schirmherrschaft über das Turnier übernommen, das von der dvg-Jugend Bund, der dvg-Jugend sachsen-anhalt und der dbb jugend veranstaltet wird. Der Erlös des Hockeyturniers unter dem Motto „Zukunft durch Vielfalt gestalten – Gemeinsam für Weltoffenheit und Toleranz“ kommt wie immer einem Gemeinnützigen Zweck zu Gute. Mehr Info: www.unihockeynight.de. t@cker-tipps Das Geldmuseum der Bundesbank an der Frankfurter Wilhelm-Epstein-Straße. Geldmuseum der Bundesbank Eine kurze Geschichte des Geldes Wer nach Nonpekunia reist, hat es nicht leicht. In diesem Land, der Name sagt es, muss man ohne Geld auskommen. Und wie der Besuch eines Marktes zeigt, kann die ewige Tauscherei ganz schön nerven. Ein Glück also, dass Nonpekunia reine Fiktion ist und nur im Geldmuseum der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main existiert. Wo man auch sonst allerlei erfährt über Geschichte, Herstellung und Funktionen des Geldes, über Fälschertricks, Währungspolitik, Euro, Dax und Europäische Zentralbank. Dabei ist das 1999 in einem schmucken Neubau eröffnete Museum viel mehr als ein herkömmliches Münzkabinett. Denn aus der geldgeschichtlichen Sammlung der Bundesbank, die mehr als 90 000 Münzprägungen von der Antike bis zur Gegenwart und 255 000 Geldscheine umfasst , wird hier nur ein Bruchteil gezeigt. Vielmehr geht es um die Funktion des Geldes, die Instrumente und Spielarten der Geldpolitik. Und vor allem junge Leute sollen für das wichtige Thema interessiert werden. Die Besucher wandeln zwischen sechs Bühnen, auf denen unterschiedliche Themen „aufgeführt“ werden, und neben dem Ausstellungsstück in der Vitrine behaupten sich Videointerviews, interaktive Spiele und Quiz-Angebote. Das Konzept wird angenommen: Jeden Monat kommen etwa 3 000 Besucher, darunter viele Schulklassen. Dass verschiedene Kulturen auf der Welt verschiedene Zahlungsmittel nutzten, ist bekannt. Rinder, Schafe, Hühner dienten als Währung, in der Südsee wurde mit Muscheln gezahlt, in Mittelamerika mit Kakaobohnen. Auch das Steingeld, zum Beispiel in Mikronesien verbreitet, zählt zu den vormünzlichen Zahlungsmitteln. Die sehr großen und schweren Geldsteine mussten teils von weit her übers Meer herangeschafft werden und verhalfen ihren Besitzern zu gehörigem Prestigegewinn. Blütenlese Einen Eindruck von der Vielfalt der Münzen und Scheine vermittelt – ganz stilecht – ein Besuch im Tresor. In dem dunklen Raum gibt es helle Sichtfenster, kleine Aufzüge lassen sich herauf- und herunterfahren und die reizvollsten Münzschönheiten unter einer Lupe parken. Papiergeld ist in ausziehbaren Schubern abgelegt, die nach der Betrachtung von selbst wieder in die Wand zurückgleiten. Weiter geht es mit Geldherstellung früher und heute und einem Schnellkurs zur Blütenlese: Mit welchen Tricks arbeiten Fälscher und wie lassen sich dennoch „Echt“ und „Falsch“ sicher unterscheiden? Bei den aktuellen Euroscheinen sorgen dafür unter anderem Wasserzeichen, Sicherheitsfaden und Durchsichtsregister. lich gemacht – ohne stabiles Geld keine prosperierende Volkswirtschaft und kein Wohlstand für alle. Die Hauptverantwortung für den Geldwert, lernt man weiter, trägt die Zentralbank. Sie bringt Bargeld in Umlauf, verwaltet die Währungsreserven, ist Dienstleister für Geschäftsbanken, fungiert als Bindeglied im bargeldlosen Zahlungsverkehr. Und wo wenn nicht im Geldmuseum kann der Besucher sogar am Konferenztisch des Europäischen Zentralbankrats Platz nehmen? Geht es um Strategien und Instrumente der Geldpolitik - also um Maßnahmen, mit denen der Geldwert stabil gehalten werden soll – sind auch Konflikte vorprogrammiert: zwischen Zentralbank, Regierung und Tarifparteien. Deshalb heißt es, per Computerspiel in die Rolle als Bundeskanzler(in), Zentralbankpräsident oder Tarifschlichter zu schlüpfen und so Einfluss zu nehmen auf Geldwert, Beschäftigungspolitik und Einkommen. Nächstes Thema ist die Währungspolitik: Wechselkurse, Währungsunion, weltweite Handels- und Kapitalströme – und wie sie ständig für Kursschwankungen sorgen. Zum Schluss noch ein Blick in den Museumsshop, wo das Angebot weit hinausreicht über mein Haus, mein Boot, mein Auto. „Verschenken Sie eine Million!“, heißt es da – leider nur geschreddertes Geld in origineller Verpackung. Börsen-Guru André Kostolany hätte vielleicht trotzdem seine Freude daran gehabt, denn er war überzeugt: „Wenn es um Geld geht, gibt es nur ein Schlagwort: mehr!“ „Was macht Geld wertvoll?“ Um den Wert des Geldes geht es auf Bühne 2, um die Grundfragen von Geldtheorie und –politik. Merke: Geld muss knapp sein, wenn es stabil sein soll . Und – das haben nicht zuletzt die deutschen Inflationen von 1919 bis 1923 und von 1936 bis 1948 deut- 18 Groß schwer und nicht gerade handlich – Steingeld. t@cker-checker Bonbon-Mega-Aktion 2008 Wer in den Mai, Juni, Juli/August und SeptemberAusgaben von t@cker wieder fleißig die mit einem Bonbon unterlegten Wörter sucht, sammelt und korrekt in die Maske einträgt sowie den Lösungsspruch bis 30. September 2008 unter dem Stichwort „Bonbon-Mega-Aktion“ an [email protected] mailt, kann sich Kaffeegenuss pur bescheren: Sensationell frisch gebrühten Kaffee liefert die Philips Senseo HD 7830 New Generation in trendy rot-metallic. Dank der einfachen und praktischen Handhabung mit den Kaffeepads, die es in vielen Sorten für jeden Geschmack und jede Gelegenheit gibt, bekommt Ihr Euren Kaffee so, wie Ihr ihn mögt – eine Tasse in rund 30 Sekunden! Das LCD-Display liefert jederzeit wichtige Informationen, dank Abschaltautomatik kann nix schief gehen und der höhenverstellbare Kaffeeauslauf macht Platz für den Lieblingsbecher ... _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _: _ _ _ _ _ _ _ _ _! Und für zwischendurch gibt’s wie immer unsere Bonbon-Frage: Wie viele Münzen produziert eine Prägemaschine der Staatlichen Münze Berlin in der Minute? Luxus-Gut Zeit Den größten Luxus, den wir uns in unserem schnelllebigen Alltag gönnen können, ist Zeit. Und immer weniger Menschen können sich diesen Luxus leisten. Nicht selten stapelt sich die Arbeit auf dem Schreibtisch und nach acht Stunden im Büro können nur wenige entspannt in den Feierabend Jethro-Tull: Jack In The Green Wilder Bart, irrer Blick, Waldschrat auf einem Bein: So wollen Fans Jethro Tull Mastermind Ian Anderson nach wie vor gern sehen. Die DVD „Jack In The Green“ ermöglicht fesselnde Einblicke in die Blütezeit der Band zwischen 1982 und 1993. In Originalbesetzung rocken sich Tull durch den legendären „Rockpop In Concert“ - Auftritt in der Dortmunder gehen. Und die Überstundenuhr tickt. Aber muss das so sein? Nein, meint Zeitsparfuchs Lothar Seiwert. In seinem GU-Ratgeber „Das neue 1 x 1 des Zeitmanagements“ gibt er praktische Tipps, wie man weniger arbeitet, dabei wertvolle Freizeit gewinnt und gleichzeitig die eigene Karriere ankurbelt. Drei Exemplare des Zeitsparbuchs verlost t@cker in diesem Monat unter denjenigen, die die richtige Antwort auf die Bonbon-Frage bis 30. Juni 2008 an [email protected] mailen. Westfalenhalle von 1982. In Bild und Ton liebevoll restauriert, kommen Fans und Neueinsteiger hier in den Genuss aller Tull-Hits. Multiinstrumentalist Anderson zelebriert seine Songs hingebungsvoll und wirbelt natürlich nicht zu knapp mit seinem Lieblingsinstrument, der Querflöte, durch das Set. Ein weiterer Höhepunkt sind seltene Aufnahmen aus dem legendären „Beatclub“ von 1970 und 1971 sowie Open-Air-Ausschnitte aus den 90er Jahren. Die DVD ist ein audiovisueller Leckerbissen nicht nur für Fans. Wer vom unverwechselbaren Tull-Sound gefangen ist, sich aber nicht erklären kann, was ihn denn eigentlich ausmacht, dem sei das Geheimnis verraten: Neben kompositorischem Genie greift Ian Anderson immer wieder auf alte Kirchentonarten zurück. impressum herausgeber: Bundesjugendleitung, dbb beamtenbund und tarifunion, Friedrichstraße 169/170, 10117 Berlin, telefon 030. 0 81 7 1, telefax 030. 0 81 6 99, e-mail [email protected]. redaktion: Birgit Ulrich (verantwortlich), Jan Brenner, Friedrichstraße 169/170, 10117 Berlin, telefon 030. 0 81 0, telefax 030. 0 81 99, e-mail [email protected]. fotos: Brenner, Ulrich, Wolf, Deutsche Bundesbank, dbbj, MEV: independent light, project photo: Reinhard Eisele (Titel), www.fotolia.de. anzeigen: Bundesjugendleitung, dbb beamtenbund und tarifunion, Friedrichstraße 169/170, 10117 Berlin, telefon 030. 0 81 7 1, telefax 030. 0 81 6 89, e-mail [email protected]. gestaltung: Jacqueline Behrendt, dbb. t@cker wird gefördert aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Für die Inhalte der in t@cker gelinkten Internetseiten übernimmt die Redaktion keine Verantwortung. 19 Ursprünglich sollte Cassandras Taum gar nicht in die deutschen Kinos kommen, sondern eine reine DVD-Produktion werden. Dem Protest engagierter Kinobetreiber ist es zu verdanken, dass die turbulente Geschichte zweier ungleicher Brüder nun doch eine deutsche Leinwandpremiere erlebt. Im Londoner Arbeitermilieu: Der Automechaniker Terry (Colin Farrell) liebt das Pokerspiel, Hundewetten und Whiskey – und hat ständig Spielschulden. Sein Bruder Ian (Ewan McGregor) hilft im Familienrestaurant aus, träumt aber von großen Immobiliengeschäften im sonnigen Kalifornien. Als Terrys Geschäfte mit dubiosen Kredithaien scheitern, wenden sich die verzweifelten Brüder an ihren reichen Onkel Howard (Tom Wilkinson). Der ist nur allzu bereit, seinen Neffen aus der Klemme zu helfen – wenn sie ihm im Gegenzug einen Gefallen tun... Angetrieben von ihrer Leidenschaft lassen sich Ian und Terry auf einen gefährlichen Deal ein und merken zu spät, dass es kein Zurück mehr gibt. Regie-Altmeister Woody Allen setzt mit Cassandras Dream unbeirrt den neuen Weg fort, den er mit dem Meisterwerk Match Point so furios begann: Elegant und bitterböse erzählt er in seinem neuesten Psychothriller von Liebe, Leidenschaft, sozialen Schranken und der moralischen Frage, ob der Zweck die Mittel heiligt.