Bericht - Sarabella

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Bericht - Sarabella
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Frühlingstörn 2 Turgutreis - Marti Marina - Göcek 09. – 24. Mai 2016
Ab jetzt segeln wir bis zum Sommer in
türkischen Gewässern. Für diesen
ersten Türkentörn ist Edi unser Gast
und ab Marti Marina Jürg.
Die erste Woche war eine geniale
Windwoche
mit
einigen
wettermässigen Überraschungen. Die Saison
hat hier noch nicht begonnen, womit
wir häufig die einzigen Gäste sind.
Ein Paukenschlag
Während auf dem ersten Frühlingstörn das
Motto noch „siga,siga“ (immer mit der
Ruhe) geheissen hatte, galt diese Woche
offenbar„volle Pulle voraus“.
Kaum hatten wir das Einklarierungsprozedere inklusive Gesichtskontrolle mit der
Agentur überstanden und einen türkischen
Telephon- und Wifi-Vertrag gelöst, galt es
schon am nächsten Morgen ernst – und
wie ernst.
Kaum hatten wir die launische Wetterecke
um Bodrum herum passiert und waren in
den Gökova Golf eingebogen, frischte der
Wind auf fünf Beaufort auf, obwohl dies
eher ungewöhnlich war. Der Gökova Golf
gilt als gut geschütztes Revier, aber im
Frühling ist offenbar alles anders. Ein Umstand, den wir noch ein paar Mal erleben
werden. Wenigstens kam der Wind von
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hinten, so dass wir
geradewegs auf
unser
Tagesziel
Cökertme (30 sm)
zuhalten konnten.
Edi war begeistert
und die Sarabella
lief wie auf Schienen mit acht Knoten dem Ziel entgegen.
Edi steuert die ersten
Meilen, bevor es zur Sache geht.
Nach der Hälfte standen plötzlich 26 Knoten Wind auf der Anzeige und wir mussten
schnell das zweite Reff im Gross einziehen. Immer mehr Böen schossen von hinten auf die Sarabella zu und jetzt mussten
wir sogar noch die Fock reffen. „Mein lieber Scholli, mit dem habe ich aber wirklich
nicht gerechnet“, meinte ich erstaunt. Auch
die Windvorhersage hatte davon gar nichts
erwähnt. Die sollte sich noch einmal diese
Woche wiederholen.
Bei „Captain Ibrahim’s“
Cökertme.
am Steg von
Es bläst mit 30 Knoten. Alle Segel sind gerefft.
Als wir in die Bucht von Cökertme einbogen, liess der Wind endlich nach. Und
schon kamen uns die winkenden Jungs
der diversen Tavernen mit ihren kleinen
Motorbooten entgegen. „Come to Rose
Mary“, „Come to Ibrahim’s“, „Come to
Cökertme Taverna“ riefen sie. Ich hatte
aber schon vorgängig telefoniert und die
Taverna mit dem besten Steg und Menü
(laut Mittelmeerskipper-Forum) ausgewählt. Wir sollten nicht enttäuscht werden.
Der Junge von Ibrahim‘s sprang sogar mit
der Mooringleine an Bord, befestigte sie im
richtigen Abstand am Bug und half bei den
Heckleinen. Was für ein Service, obwohl
die Saison für sie noch gar nicht begonnen
hatte! Der Steg wurde erst gerade in Stand
gestellt und neu geschweisst.
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Das erste Bad der Saison. Temperatur: 18
Grad!
Die Abgeschiedenheit des Golfes
So rassig kann es doch nicht weitergehen,
dachten wir. Doch das Logbuch lügt ja
nicht: „11.30 Uhr: 3-4Bf, 1. Reff, 12.30 Uhr:
5-6 Bf, 2.Reff. 16.15 Uhr: anlegen in
Degirmen Bükü vor Steg von Captain’s
Place mit viel Seitenwind.“ Und wieder
konnten wir 21 sm mit Segeln und nur 2sm
mit Motoren verbuchen. Wiederum waren
wir einzigen, sogar die ersten Gäste der
Saison. Gemütlich sassen wir auf der Terrasse, genossen das Lamm-Menü und
stellten befriedigt fest, dass der Wind nun
abgestellt hatte.
Am Steg von Captain’s Place in Degirmen Bükü
Der zweite Buchtenplatz am Donnerstag
bei Sedir Adasi war dann Einsamkeit pur.
Auch vom Wind her hatten wir den idealen
Platz ausgesucht. Mit Landleinen verkrochen wir uns in eine Ecke.
In der Bucht von Sedir Adasi Gut verkeilt mit Landleinen.
Wetter und Wettervorhersage
Für Freitag (dem 13.!) hatten wir den langen Schlag von 35 sm auf die Ecke der
Datca-Halbinsel bis nach Knidos geplant.
Die Vorhersage prognostizierte 10-14 kn
aus Südost und anfangs stimmte dies nicht
schlecht. Wir konnten sogar für eine Stunde den Gennaker setzen, bis bei 16 kn das
Ende der Fahnenstange erreicht war und
Edi und Regi mit aller Kraft am Snuffer
(Bergeschlauch) ziehen mussten um das
um sich schlagende Segel von 200m2 unter Kontrolle zu bringen.
Die Segelbedingungen sind plötzlich nicht mehr so
ideal.
Hatten wir einen Fehler gemacht, dass wir
das dritte Reff für Sturmbedingungen weggelassen hatten? Die Spitzenböen erreichten nun 35 Knoten und die Sarabella ging
mit bis zu zehn Knoten Fahrt über die Wellen weg. Jetzt mussten wir sogar die Fock
reffen um nicht übertakelt zu sein. Und wie
war die Anlegemöglichkeit in Knidos, das
genau nach Südosten offen war? Mussten
wir nach Kos ausweichen?
Zuerst bargen wir mal das Grosstuch,
banden es zur Sicherheit fest an den
Baum, so dass ich in Ruhe mit dem Stegmeister und Restaurantbesitzer Ali telefonieren konnte. „Don’t worry Thomas, in two
hours the storm is finished. You can come.“ Und tatsächlich, als wir zwei Stunden
später längsseits gingen, klopfte mir Ali beruhigend auf die Schultern. „You see, no
waves, no wind“.
Doch plötzlich begann der Wind noch
mehr anzusteigen, so dass schnell einmal
das zweite Reff im Grosssegel nötig war.
Glücklich gelandet in Knidos nach einem unerwarteten Sturmtag.
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Wir sind die wieder fast die einzigen Gäste.
Doch Knidos bietet ja noch viel mehr als
nur einen geschützten Hafen. Da war erstens das antike Knidos mit seinen erstaunlich gut erhaltenen Ruinen der Stadt, die
einmal 40‘000 Leute besessen hatte und
dann den Leuchtturm, den man nur schon
wegen der tollen Aussicht besuchen muss.
Der Leuchtturm von Knidos, weitherum sichtbar
und seit jeher strategisch wichtig.
Der erwartete Regen mit Hafentag
„It will rain today“, sagte Ali zufrieden. Ich
konnte ihn verstehen. Den ganzen Winter
hatte es zu wenig geregnet und dies führt
schnell zu Wasserknappheit im Sommer.
Wir mussten uns damit abfinden und
motorten bei bedecktem Himmel aus dem
kleinen Hafen.
Beispiel eines Säulenkapitells: 2000 Jahre alt!
Wir legen bei voll bedeckdtem Himmel und drohenden Regen ab.
Nicht einmal Wind hatte es und so
motorten wir Richtung Datca. Nur zwischendurch hob sich ein Lüftchen und
liess uns ein paar Meilen segeln. Der Regen war der ständige Begleiter.
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ecke, wo ein riesiges Schild stand und von
einer supermodernen Marina verkündete,
die wohl nie gebaut werden wird. Dieses
Jahr fürchten die Türken wegen der Terrorismus- und Flüchtlingssituation Einbussen
von bis zu 60%.
Den Nachmittag verbrachten wir an Bord
mit lesen und sogar das Nachtessen liessen wir uns vom gegenüberliegenden Restaurant an Bord bringen.
Segeln im Regen- nicht sehr üblich in der Türkei.
Doch es sollte noch schlimmer kommen.
Als wir gerade noch vor dem grossen Regen in Datca angelegt hatten, ging die
Sintflut erst recht los. Es reichte für einen
kurzes Beine vertreten im Nieselregen und
für Sonntag war der Hafentag nach der
vernichtenden Prognose „Regenchance =
100%“ schnell gesetzt.
Die betrübliche Aussicht im Hafen. Weltuntergangsstimmung!
Endlich Sonne
Als wir am Montagmorgen erwachten,
trauten wir unseren Augen nicht! Strahlender Sonnenschein und kein Wölklein am
Himmel. Und sogar der normale Schönwetterwind von Nordwesten erwachte gegen Mittag und schob uns unter Gennaker
nach Marti Marina. Morgen wird Jürg zu
uns stossen und bis Göcek mitsegeln.
Nicht mal das Wasser auf der Süll lief ab.
Es reichte gerade für einen kurzen sonntäglichen Morgenspaziergang zur Hafen-5-
Unter Gennaker bis Marti
Marina. (Panoramabild
mit
Schot im Himmel!)
Der erste Weg ins (Sailor’s) Paradies
Wenn schon im Hafen ein stetiger Wind
bläst, steigt naturgemäss bei den neuen
Gästen an Bord die Ungeduld. „Wann legen wir ab“ fragen die meisten als erstes.
Wenn der Gast (Jürg) Pilot ist, tönt es ein
bisschen anders: „Habt ihr schon ein Target für heute“. Aber zuerst kommt die Sicherheit und das Einführungsprozedere
zum Zuge, denn schliesslich wollen wir
weder MOBs (Mensch über Bord, wie das
heute geschlechtsneutral heisst), noch
verstopfte WCs, noch Leinen im Propeller
oder andere Malheurs ausprobieren. Für
einen Meilentörn erfolgt dann die einstündige Einweisung in allen Details von den
Rettungsmitteln über das Motorhandling
bis zur Segelbedienung.
Ausschnitt aus der Sicherheits-Checkliste. Ein
Muss für alle Gäste.
Das „Target“ des Tages stand dann
schnell fest: „Sailor’s Paradise“ rund 15
Meilen westlich, war ideal um die Bedienung der Sarabella mit ihren 125m2 Segelfläche und 14 Tonnen Gewicht kennen zu
lernen. Jürg merkte denn auch bald, dass
Yachten dieser Dimension nicht einfach so
schnell von Hand zu bändigen sind, wie
die Boote auf unseren Seen. Ideal war,
dass es windmässig gleich zur Sache ging:
Wir starteten unter Volltuch bei drei bis vier
Beaufort und mussten beim Aufkreuzen im
Hisarönu Golf schnell mal das Grosssegel
um zwei Reffs reduzieren. „Es ist wie raufund runterschalten beim Auto“, erklärte ich
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Jürg, „nur musst du mehr Kraft, sprich die
Elektrowinch, die Handkurbel und gute
Segelhandschuhe gebrauchen“.
Erklärungen am Steuer, worauf es ankommt.
Um 15.40 Uhr legten wir am Steg von
Mehmet’s Taverna „Sailor’s Paradise“ an
und wurden herzlich empfangen. „Papa,
where is Mademoiselle?“ rief der Koch,
kaum hatten wir die Leinen belegt. Er
meinte Tochter Sarah, in die er sich letztes
Jahr verguckt hatte. Seine Enttäuschung,
dass sie erstens schon vergeben und dieses Jahr nicht kommen werde, war mimisch unverkennbar.
Trotzdem kochte er
uns ein wunderbares
Abendessen spielte
ein Privatständchen
auf seiner Klarinette,
sicherlich auch weil
Regi ihm ein bisschen den „Schmus“
machte.
Der Koch spielt für uns.
“Sailor’s Paradise“ in der Kocabahce Bucht
Der heimliche Star war aber eine zweiwöchige Geiss, die allerhand Kapriolen machte.
Edi geniesst den Wind und freut sich aufs Steuern.
Ein geplanter Mittagshalt vor Anker im geschützten Sogüt Limani fiel wegen der
Fallwindböen ins Wasser. Der Lunch wurde im Fahren eingenommen.
Steuert man den kleinen Hafen von Bozburun an, fallen einem zuerst die hohen
Minarett-Türme auf, die das Hafenbild dominieren.
Der heimliche Star in Sailor’s Paradise.
Nochmals „Kaiserwetter“ bis Bozburun
Hafen
„Heute ist Kaiserwetter“, erklärte ich frohlockend der Crew. Dies nennt man starke
Windbedingungen (4 Bf +) und stahlblauen
Himmel. Genau das liegt der Sarabella,
wenn sie sich auf die Seite legt und leicht
mit zwei Fingern zu steuern ist. Im Golf
von Yesilova legte der Wind sogar noch
einen Zack zu, so dass wir sogar die Fock
reffen mussten. Welch ein gutes Training
um die Yacht trotz des inzwischen hohen
Wellengangs sauber am Wind zu steuern.
Jürg war begeistert und überliess Edi verständlicherweise nur ungern das Steuer.
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Das Minarett von Bozburun beherrscht das Hafenbild.
Das Anlegen ist eine knifflige Sache, da
Mooringleinen fehlen und mit dem Buganker die Chance gross ist, eine Kette der
gegenüberliegenden Boote zu treffen.
Eine grössere Abweichung vom direkten
Kurs zeigt die neuartige „Sail Steer“Funktion an, so dass man weiss, wenn
man wenden oder halsen muss.
Wir hatten Glück, aber später eintreffende
Boote mussten mehrere Anläufe nehmen
um eine freie Stelle zu finden.
Auslassen und Meilen machen
Eigentlich wäre geplant gewesen, in der
herrlichen Bucht von Bozukkale Halt zu
machen, aber da es erneut super Wind
hatte, war die Entscheidung schnell gefällt,
bis vor eine Bucht von Marmaris durchzusegeln.
Es bläst wieder mit 5 Windstärken auf dem Weg
nach Marmaris.
Nach sechs Stunden anspruchsvollem Segeln hatten wir 35 Meilen geschafft und
fanden in der Bucht von Caycagiz eine
schöne Ankerbucht. Jürg bekam zum ersten Mal unsere Version (ohne Beiboot!)
vom Ankern mit Landleinen mit (Regi ist
das schwimmende Leinengirl) und war voll
beeindruckt wie schnell es ablief. Das Motorboot neben uns brauchte mit Beiboot
wassern und Leinen ausbringen dreimal so
lange.
Mit der Navigationssoftware lässt sich ja
die zu segelnde Strecke und die ungefähre Ankunftszeit ziemlich genau berechnen.
Ausschlaggebend sind aber immer noch
die Steuerfähigkeiten des Rudergängers,
da ein Segelschiff meistens nicht direkt ein
Ziel anlaufen kann.
Ansteuern des Ankerplatzes. Regi schaut, wo sie
die Landleinen belegen kann.
Die „SailSteer“-Funktion zeigt an, wenn der gesegelte Kurs ungünstig zum Ziel liegt.
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Nachholen und nochmals Meilen machen
Bozukkale auszulassen, ist fast schon eine
Sünde. Um das wieder gut zu machen,
segelten wir die Strecke von gestern zurück, heute allerdings mit dem Wind von
hinten.
„Grüetzi, isch schööön“ begrüsste uns der
Chef des Loryma Restaurants. Und kaum
angelegt, wurde schon der Tee an Bord
gebracht. Was für eine nette Geste!
Kaum angelegt, wird der Tee an Bord gebracht!
„Oh, we love it, we come here every year“,
erzählte uns ein kanadisches Ehepaar
beim Nachtessen. Sie erzählten uns auch
von ziemlich haarsträubenden Flüchtlingserlebnissen entlang der türkischen Küste.
Dies ist sicherlich auch ein Grund, weshalb
dieses Jahr viele Gäste sowohl in der Ägäis als auch in der Südtürkei ausbleiben.
Doch jetzt scheint alles ruhig zu sein und
diese kleinen Restaurants tun einem nur
leid, weil sie wirklich auf die Segler angewiesen sind.
Die Bucht von Bozukkale. Im Hintergrund das Restaurant Loryma. (Bild von 2015)
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„Loryma“ in Bozukkale – einfach aber geschmackvoll
Schon wieder im Ölzeug - nach Ekincik
Die „Rhodos Sea“ wie dieses Seegebiet
zwischen Marmaris und der Insel Rhodos
heisst, ist bekannt für Wetter- und Windkapriolen. Schliesslich bewegen wir uns
hier im offenen Seeraum; die nächste Insel
wäre Zypern. Und genau so ein kleines
Tiefdruckgebiet staute sich an den Bergen
der türkischen Küste und tauchte uns immer wieder mit Regenfronten und Windböen ein.
Regen und Windböen begleiten uns nach Ekincik.
Nach 37 Seemeilen war es geschafft und
wir legten in der wunderschön hergerichteten „My Marina“ in Ekincik an.
Wenn der Gennaker fliegt (und die Crew
fast mit)
„Jetzt fehlt nur noch die Stressblase, dann
hast du die ganze Segelgarderobe ausprobiert“, erklärte ich Jürg. Und prompt;
endlich stellte sich auf dem Weg nach
Fethiye Leichtwind von zehn Knoten ein.
Die 180m2 Gennaker wurden hochgezogen und schon beschleunigte die Sarabella auf acht Knoten. Eine Stunde später
brauchte es zwei Mann, um das Segel
wieder in den Snuffer zu zwängen. „Das
nächste Mal binde ich mich mit der Lifeline
an“, meinte Edi ausser Atem. Er war fast in
die Luft gehoben worden. Die restlichen
sechs Meilen nahmen wir unter Fock und
Motor gemütlich in Angriff und meldeten
unsere Ankunft in der Ece Saray Marina in
Fethiye an. „Just come“, sagte die Lady
vom Büro, da es offenbar genug freie Plätze hatte. „Please wait at the entrance“
wies uns der Marinero aber am Funk an.
Die Hackordnung mussste eben erhalten
bleiben.
“My Marina“ mit exklusiven Restaurant am Berg
oben in Ekincik – mit sehr viel Herzblut errichtet.
„Das ist ja unheimlich schön hier“, meinte
Edi und kam neben dem Fotografieren
kaum zum
Nachtessen,
das natürlich
ebenso speziell wie ausgesucht war.
Wir liessen
uns jedenfalls
nicht
lumpen, die Bordkasse ertrug diese Eskapaden klaglos.
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Auch wir haben einen Platz im Mastenwald erhalten.
Das putzige Feuerlöschboot der Ece Marina.
Last but not least: Kreuzen à gogo
Da wir nur noch das kleine Stück bis nach
Göcek segeln mussten, blieb uns genug
Zeit, morgens noch den Niederholer zu reparieren. Ohne diesen ist das Grosssegel
unkontrollierbar und war deshalb lebenswichtig. Die Nieten zu ersetzen und den
Ersatzbügel einzusetzen war zwar keine
grosse Arbeit, aber das Deck sauber von
den Chromstahlspänen zu reinigen, war
fast aufwändiger.
Zwischen diesen Felsen müssen wir hochkreuzen.
Es braucht einige Wenden!
Die einzige Reparatur seit Törnbeginn: Ersatz der
Niederholerbefestigung am Baum.
Um 19 Uhr haben wir es geschafft und legen in der Marin Turk in Göcek an. Ein
vorzügliches Abendessen am Ufer rundete
diesen schönen Törn ab.
Mit insgesamt 204 Meilen, wovon nur 36
unter Motor gefahren werden mussten,
stand er unter einem guten Stern.
Ein unscheinbarer Riss der Niederholerbefestigung, die lebenswichtig für die Grosssegelkontrolle ist.
Und so wie der Törn begonnen hatte, endete er: Wieder einmal hatte die „Windfinder“-Voraussage versagt (8-12 kn) und wir
kreuzten bei realen 20-23 kn gegenan. In
der Enge vor Göcek konnte man dann
nochmals Wende an Wende setzen, obwohl der Raumgewinn nicht mehr so optimal war.
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Ein Abschluss nach Mass am Ufer von Göcek.