Schaffhauser Nachrichten vom 30.07.2013
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Schaffhauser Nachrichten vom 30.07.2013
Weinland/Rafzerfeld 19 DIENSTAG, 30. JULI 2013 Journal Neuer Klick-Rekord und falsche Verlinkungen bei ProWeinland WEINLAND Die regionale Förderorganisation ProWeinland präsentiert für die von ihr betreute Website www.zuercher-weinland.ch im ersten Halbjahr 2013 einen neuen Zugriffsspitzenwert: Beinahe 21 000 Besucher – also 42 Prozent mehr als im vergangenen Halbjahr – haben demnach www.zuercherweinland.ch im ersten Halbjahr aufgerufen. Gut ein Viertel davon geschah von mobilen Geräten aus. Von den Mobilephones aus waren es knapp 3300 (Steigerung 239 Prozent), und von den Tablets kamen fast 2200 Aufrufe (plus 126 Prozent). Alle Rubriken hätten grosse Zuwachsraten im teilweise hohen zweistelligen Bereich erfahren, allen voran die Rubrik Gastronomie mit rund 2800 Aufrufen (plus 36 Prozent), gefolgt von Agenda, Entdecken, Region (plus 37 %), Unterkunft (plus 24 %). Etwas Sorgen bereitet ProWeinland die Tatsache, dass Inhalte mit Informationen über die Region oft falsch mit der «Vereinswebsite» www.proweinland.ch verlinkt werden, obwohl seit über zwei Jahren www.zuercherweinland.ch die Öffentlichkeit informieren soll. «So erreichen Anfragen zu Tourismus, Kultur oder Lebens- und Arbeitsraum nur über einen Umweg die Zürcher Weinland-Seite», schreibt ProWeinland. Die Quellen der «falschen Verlinkung» seien meist nicht bekannt. Rheinauer Kornkreis ist Geschichte: Weizen ist gemäht RHEINAU Mit dem Ernten des Weizens ist der Rheinauer Kornkreis, der in der Nacht vom 1. auf den 2. Juli entstanden ist, Geschichte. Dem vergänglichen Kunstwerk mit Hunderten von Besuchern ist von Landwirt Thomas Friedrich mit der Ernte ein Ende gesetzt worden – die platt getrampelte Kornkreis-Innenfläche wird keinen Ertrag abwerfen. Das Rätsel um die Herkunft wurde bis heute nicht gelöst. In der Kiesgrube spukte es Mit einer mobilen Bühne und Tonnen von Material spielte ein vielköpfiges Ensemble um Sopranistin Deborah Sasson im Amphitheater Hüntwangen das Stück «Das Phantom der Oper». Eine Mischung aus Oper und Musical. Deborah Sasson Sängerin «Er ist im zweiten Akt ganz schön fies» Deborah Sasson, kommen Sie aus einer musikalischen Familie? Sasson: Ja, meine Ururururgrossmutter war die erste Rosine in der Oper von Giuseppe Verdi «Der Barbier von Sevilla». Sie war eine berühmte Mezzosopranistin in Italien. VON STEFAN GRETER HÜNTWANGEN Der Himmel beim Amphitheater leuchtet in allen Farben. Es wird langsam dunkel, und das 18-köpfige Orchester neben der Bühne spielt sich ein. Es lässt die ersten Töne erklingen. Die Platzanweiser in roten T-Shirts zeigen den letzten ankommenden Gästen ihre Plätze. Der purpurrote Vorhang fällt, und das Spiel beginnt. In der Pariser Oper spukt es. Das Phantom der Oper (Axel Olzinger) treibt sein Unwesen und bezirzt die schöne Christine (Deborah Sasson). Das Phantom bringt Christine das Singen bei, erwartet aber als Gegenleistung ihre Liebe. Doch ihr Herz schlägt für den Grafen Raoul de Chagny. Der neue Opernstar muss sich entscheiden. Der Verstand spricht für das Phantom, das Herz für Raoul. Der Produzent Dieter Tigs erzählt: «Sasson hat im Musical von Andrew Lloyd Webber gespielt. Sie fand aber diese Version nicht komplett, da die Geschichte in der Pariser Oper stattfindet, aber keine Oper gesungen wird. Deshalb diese Mischung aus Oper und Musical.» Sasson beauftragte ihre Freunde bei der Metropolitan Oper in New York, das Bühnenbild zu entwerfen. Die Bonner Oper hat es dann gebaut. Wetter- und Liebesglück Peter Hering ist technischer Leiter bei dieser Produktion. «Wir haben mit Nachgefragt Wollten Sie schon das Phantom spielen? Sasson: (Ist überrascht und lacht) Das wäre interessant. Ich werde mit dem Schauspieler, der das Phantom spielt, darüber reden. Er wird nicht besonders begeistert sein, da er im zweiten Akt ganz schön fies ist. Es wäre für mich schon etwas schwer, eine Männerrolle zu spielen, obwohl Mezzosopranstimmen immer wieder auch in sogenannten Hosenrollen zu sehen sind. Eine Mischung aus Oper und Musical: Christine (Deborah Sasson) verliebt sich in das Phantom der Oper (Axel Olzinger). Bilder Stefan Greter dem Wetter Glück. Abgesehen von einem kurzem Regenschauer während einer Vorstellung war es immer schön.» Jochen Sautter spielt den Grafen Raul de Chagny, den Liebhaber von Christine. «Mein Grossvater war Opernsänger. Musik und Gesang waren immer ein wichtiger Bestandteil in unserer Familie.» Sautter führt auch Regie und die Choreografie. «Das Schweizer Publikum ist für mich ein Publikum, das zuerst einmal gut zuhört und wissen will, was auf der Bühne los ist. Wenn es dann aufgewärmt ist, dann geht’s richtig los. Wir hatten bis jetzt in jeder Vorstellung stehende Ovationen.» Eine Zuschauerin im Amphitheater Hüntwangen ist Petra Hablützel: «Wie meinem Sohn Jeremy auch gefällt mir das Phantom. Es hat eine sensationelle Stimme. Ich kann nur jedem empfehlen, sich dieses Stück anzusehen.» Was ist der Unterschied von Ihrer und Andrew Lloyd Webbers Version? Sasson: Wir sind näher an dem Roman «Le Fantôme de l’Opéra», geschrieben 1910 von Gaston Leroux. Webbers Musical hat wenig zu tun mit dem Buch. Ich wollte eine Mischung machen aus Oper und Musical. Da die Geschichte in der Pariser Oper spielt, bin ich der Meinung, dass man auch die bekannten Arien, die teilweise Anfang des letzten Jahrhunderts Premiere hatten, hören muss. Was wünscht man einer Sängerin? Sasson: Dass sie keine Erkältung bekommt. Interview Stefan Greter Wenn die Fische in Ellikon tanzen Das Frühschoppenkonzert der Elliker Pontoniere zog viele Daheimgebliebene an. VON NINA FISLER ELLIKON AM RHEIN Am letzten Wochenende im Juli laden jeweils die Pontoniere zum Fischessen mit Frühschoppenkonzert ein. Für einmal tauschen die Vereinsmitglieder ihre gewohnten Werkzeuge, das Ruder und den Stachel, gegen Serviertablett und Küchenschürze. Und auch in diesem Jahr tanzten die Gäste wieder auf der Wiese und die Fische in der Fritteuse um die Wette. Küchenchef Wälz Nägeli: «Gegen 300 Kilo Zander und Rheinbarben fanden reissenden Absatz.» Speziell die Barben sind eine Spezialität, für die mancher Gast von weit her anreist. Aber auch die knusprig grillierten Spareribs und das grosse Dessertbuffet wussten die trotz grosser Sommerhitze zahlreich erschienenen Besucher einmal mehr zu begeistern. Festwirt Urs Schüpbach zeigte sich zufrieden mit den konsumierten Mengen. «Neben den beliebten gebackenen Fischen wurden auch 300 Würste, 70 Kilo Spareribs und rund 400 Liter Bier konsumiert.» Die Vereinskasse kann sich freuen. Planung für 75-Jahr-Jubiläum 2016 Der Pontonierfahrverein Ellikon am Rhein ist mit rund 30 Aktiven und 20 Jungpontonieren ein aktiver Verein. Er wurde 1941 gegründet, feiert also im Jahr 2016 sein 75-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass planen die Verantwortlichen ein zweitägiges Fest mit einem Rayonwettfahren für die 14 Rheinsektionen und weitere Gastvereine. Schon jetzt hat sich ein achtköpfiges OK gebildet. OK-Präsident Stefan Zürcher verrät, warum: «Erste wichtige Entscheidungen müssen gefällt und diverse Bewilligungen eingeholt werden.» Einen solchen Grossanlass durch- zuführen, bedeutet für den kleinen Verein einen echten Effort. Vereinspräsident Matthias Stutz ergänzt: «Es ist bekannt – wir Wyländer feiern gern. Da ist es aber auch Ehrensache, dass man sich untereinander hilft!» Wie so üblich, bei Festanlässen dieser Grössenordnung, dürfen also in drei Jahren auch die Elliker Pontoniere auf die Unterstützung einiger Ortsvereine umliegender Gemeinden zählen. Der idyllische Festplatz beim Vereinshaus, direkt am Rheinufer gelegen, weiss die Besucher jedes Mal wieder zu begeistern. Glücklich, wer an diesem heissen Sommertag einen der begehrten Schattenplätze ergattern konnte. Doch manch einer der vielen Festbesucher hatte in diesem Jahr vorgesorgt und kurzerhand die Badehose eingepackt. Schliesslich belebt ein Bad in den Fluten des Rheins die Sinne und macht Hunger. Und die mitreissende Musik des Schwarzwälder Volksmusiktrios Wälderblut sorgte für eine aufgestellte Stimmung. Wie es sich für einen zünftigen Frühschoppen gehört, gab es an den Festbänken schon bald kein Halten mehr – es wurde geschunkelt, geklatscht und kräftig mitgesungen. Die Servicecrew hatte alle Hände voll zu tun, um genügend kühles Bier und Wein an die Tische zu bringen. Insgesamt standen rund 70 Helfer im Einsatz. Vereinsmitglied Patrick Scherrer, welcher für den Einsatzplan verantwortlich war: «Zum Glück melden sich immer genügend Freiwillige. Neben den Vereinsmitgliedern können wir seit Jahren auf die Unterstützung zahlreicher Familienangehöriger und Sympathisanten des Vereins zählen.» An der Vogelsangstrasse beim Stumpenboden soll ein Velo- und Fussgängerweg Bild Mark Gasser entstehen, um dem Baustellenverkehr auszuweichen. Werkarbeiten fürs Zentrum Kohlfirst beginnen im August Der Neubau des Zentrums Kohlfirst im kommenden Jahr löst erste Werkarbeiten und eine Schulwegsicherung aus. Das traditionelle Frühschoppenkonzert der Elliker Pontoniere sorgte für gemütliche Stimmung. Auch dank der feinen Fischknusperli. Bild Roland Müller FEUERTHALEN Die Planungsarbeiten zum Neubau des Zentrums Kohlfirst sind nun so weit fortgeschritten, dass in den nächsten Wochen die Ausschreibungen für die Bauarbeiten publiziert werden können, wie die Baukommission mitteilt. Bereits vergeben wurden die Arbeiten für die Werkleitungen (Kanalisation, Strassenentwässerung, Wassernetzleitungen, Starkstromleitung und Swisscom). Anfang August kann nun mit den Arbeiten begonnen werden. Im ersten Quartal 2014 soll dann der Spatenstich für das Gebäude erfolgen. Der Teil Werkleitungen löst grossräumig umfangreiche Erneuerungen und Anpassungen an den Erschlies- sungsanlagen aus. Zur Sicherstellung der Verfügbarkeit werden die Arbeiten zeitlich etappiert, überwiegend jedoch vor Baubeginn des Zentrums Kohlfirst ausgeführt. Obwohl sich die Werkleitungen mehrheitlich auf den Grundstücken des Zentrums Kohlfirst befinden, wurde vereinbart, dass die Gemeinde Feuerthalen die Projektierungs- und Ausführungshoheit besitzt. Damit werde eine optimale Einbindung der Anlagen in die Versorgungsnetze der Gemeinde Feuerthalen erreicht. Zur Sicherung der Schulwege während der Bauzeit sind verschiedene kleinere bauliche Massnahmen vorgesehen. In Absprache mit der Schulpflege wurde beschlossen, zur Sicherheit der Schulkinder einen abgesetzten Geh- und Veloweg ab Knoten Vogelsangstrasse/Bahnhofstrasse bis zur Zufahrt Schulhaus Stumpenboden errichten zu lassen. (r.)