Broschüre Pragma vom September 2009

Transcrição

Broschüre Pragma vom September 2009
Pragma
Neues Führungsmodell für die Verwaltung
Finanzdirektion
Pragmatisch ans Ziel!
Mit dem Projekt «Pragma» will der Regierungsrat eine neue Art der Verwaltungsführung mit Leistungsauftrag
und Globalbudget einführen. «Pragma» meint «Handeln» und «zur Sache kommen». Pragmatisch und ohne grossen
theoretischen Firlefanz. «Pragma» ist daher – wie ich finde – eine gelungene Umschreibung für das seit 1. Januar
2005 laufende Pilotprojekt.
Die Erfahrungen in der Pilotphase sind überwiegend positiv und bestätigen den Regierungsrat in seiner Absicht, die neue Verwaltungsführung in der gesamten kantonalen Verwaltung einzuführen. So wird der Verwaltung ein grösserer Handlungsspielraum zugestanden.
Den politischen Entscheidungsträgern bringt sie mehr Transparenz. Die Bevölkerung profitiert auch in Zukunft von einer modernen Verwaltung und effizienten Leistungen.
Ich freue mich sehr, mit Ihnen dieses neue Modell einzuführen und bin überzeugt, dass
die Zuger Verwaltung damit noch besser die Herausforderungen der Zukunft meistern
wird. Machen wir uns gemeinsam auf den Weg und gelangen pragmatisch ans Ziel!
Peter Hegglin, Landammann
Was ist das neue Führungsmodell?
Mit Pragma werden neu in der gesamten Verwaltung Leistungsaufträge und Globalbudgets eingeführt.
In einem Leistungsauftrag wird jedes Jahr festgelegt, was ein Amt zu tun hat. Grundlage dazu bilden der gesetzliche
Auftrag, die regierungsrätliche Strategie sowie die Legislaturziele. Jedes Amt übernimmt die Verantwortung, die im
Leistungsauftrag definierten Leistungen bedarfsgerecht und kostengünstig zu erbringen und die vereinbarten Ziele
zu erreichen.
Das Globalbudget gibt dem Amt
die finanziellen Mittel in die Hand,
die es braucht, um den Leistungsauftrag zu erfüllen. Es umfasst
lediglich den Saldo aus dem
Total der Aufwände und dem Total
der Erträge, ohne Angaben zu
einzelnen Konten.
Sofern gewünscht, kann eine
Kosten-Leistungsrechnung (KLR)
eingesetzt werden. Damit können
die Kosten für eine Aufgabe genau
ermittelt und analysiert werden
(z.B. wie viel kostet die Erteilung
einer Bewilligung?).
Was ändert sich?
Bisher
Der Kantonsrat kann im Budget bei jedem Amt
bis auf den letzten Franken im Detail mitbestimmen.
Auf finanzieller Seite bestehen enge Vorgaben,
welche die Flexibilität der Verwaltung einschränken,
unter anderem auch mit der Plafonierung der
Personalstellen. Über die erbrachten Leistungen
der Verwaltung wird die Legislative erst im Nachhinein mit dem Rechenschaftsbericht ins Bild
gesetzt. Sie kauft sozusagen «die Katze im Sack».
Starre Zuteilung der finanziellen Mittel, Planung der Leistungen unkoordiniert
Neu
Der Kantonsrat genehmigt gleichzeitig mit dem Budget auch
die Leistungsaufträge. Diese geben Auskunft über die geplanten
Leistungen jedes Amtes. Im Gegenzug umfasst das Budget
der Laufenden Rechnung nur noch die Globalbudgets der Ämter.
Zudem entfällt die starre Personalplafonierung. Die Ämter
und Direktionen sind flexibler in der Mittelverwendung und
Aufgabenerfüllung, solange die Leitplanken gemäss Leistungsauftrag und Globalbudget eingehalten sind. Gleichzeitig erhält
der Kantonsrat mehr Transparenz für eine stufengerechte
Steuerung.
Planung der Leistungen und der finanziellen Mittel optimal
abgestimmt und flexibel
Was sind die Meilensteine?
18. August 2009
Bericht und Antrag des Regierungsrates an den Kantonsrat
Ab Oktober 2009 Parlamentarische Kommissionen 2010 Kantonsrats-
beschluss 2011 Volksabstim-
mung
Per 1. Januar 2012
Einführung
Aus der Praxis
Interview mit Rainer Kistler, Leiter Amt für Umweltschutz (AfU)
Pragma-Pilotamt seit 1. Januar 2005
Weshalb schätzen Sie die neue Verwaltungsführung?
Pragma brachte für das AfU einen grösseren Handlungsspielraum. Bei unerwarteten
Fragestellungen können wir flexibler reagieren, und der administrative Aufwand im
finanziellen Bereich ist bei Projektverzögerungen und -beschleunigungen geringer.
Ich schätze auch, dass wir dank dem Leistungsauftrag in knapper, übersichtlicher Form
zeigen können, was unser Amt leistet.
Welche Veränderungen hat das AfU mit Pragma erlebt?
Ein wesentlicher Vorteil ist, dass wir mit Pragma das Budget parallel zu den dazugehörenden Leistungen definieren.
Früher folgten die Zielsetzungen jeweils erst gegen Jahresende, wenn die Budgets längst beschlossen und die finanziellen Grenzen gesetzt waren. Das Globalbudget hingegen ermöglichte uns beispielsweise, das Sekretariat der
Zentralschweizer Umweltdirektorenkonferenz zu übernehmen, wo wir zusätzliche Leistungen erbringen, uns diese
aber auch entsprechend abgelten lassen. Damit wir den Spielraum möglichst wirkungsvoll nutzen können, führen
wir eine detaillierte Kontrolle der Ausgaben und Einnahmen.
Was sind die Herausforderungen?
Der Aufwand für die Definition der Leistungsaufträge ist nicht zu unterschätzen. Allerdings ist die – durchaus auch
kritische – Auseinandersetzung und Diskussion über die zu erbringenden Leistungen und die erwarteten Qualitätsstandards sehr wertvoll. Dabei gilt es, Augenmass walten zu lassen und darauf zu achten, dass die Indikatoren
nachvollziehbar und mit vernünftigem Aufwand messbar sind. Uns hat es auch geholfen, Beispiele von anderen
Kantonen beizuziehen. Es ist mir ein Anliegen, dass auch ambitiöse Ziele gesetzt werden, deren Erreichung nicht
schon zum Vorneherein gegeben ist – und diese dann auch differenziert beurteilt werden. Im Pilotversuch haben
sich die Leistungsaufträge aufgrund der ersten Erfahrungen ständig weiter entwickelt. Dieser Prozess soll auch den
neuen Pragma-Ämtern zugestanden werden. Wichtig ist, den Mitarbeitenden die Vorteile der höheren Flexibilität
aufzuzeigen, auch wenn dies mit einem gewissen Mehraufwand beispielsweise für die Messung der Indikatoren oder
die Arbeitszeitrapportierung verbunden sein kann.
Weitere Informationen
Die aktuellsten Informationen zu Pragma finden Sie im Internet
www.zug.ch/behoerden/finanzdirektion/direktionssekretariat und im Intranet
portal.zg.ch/izug/organisation/finanzdirektion/direktionssekretariat
Oder wenden Sie sich bei Fragen an Marianne Schnarwiler, Projektleiterin, Finanzdirektion
[email protected], T 041 728 36 00
Finanzdirektion, September 2009

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