Papier, Pappe und Kunststoff verar

Transcrição

Papier, Pappe und Kunststoff verar
„Perspektiven
schaffen“
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Trotz Wirtschaftskrise:
Willkommen in der Familie
Wir haben Zuwachs bekommen! Und das gleich
zweifach: Als neues Mitglied der Bürogemeinschaft der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen
durften wir am 1.1.2009 die Vereinigung der
Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden
Industrie Westfalens (VPV) mit rund 35 Mitgliedsunternehmen begrüßen. Und auch der
Arbeitgeberverband Chemie Westfalen ist im
vergangenen Jahr gewachsen. Im Zuge der Auflösung und Aufspaltung des in Essen ansässigen
Chemie-Verbandes für das Ruhr-Lippe-Gebiet
traten die knapp 20 Unternehmen des west­
fälischen Teils dem AGV Westfalen bei. Dadurch
erhöhte sich dessen Mitgliederzahl auf rund 150.
Was haben die Mitglieder davon? Nun, ein
Mehrfaches: Ein Mitgliederzuwachs von satten
20 Prozent stärkt die gesamte Bürogemeinschaft
nach innen und außen, durch Verbesserung
der Interessenvertretung, des Beratungs- und
Veranstaltungsangebots und der Netzwerkbeziehungen. Nun gilt es, die neu hinzugekommenen Mitglieder zu integrieren, damit sie sich
wohlfühlen. Das funktioniert am besten durch
Engagement und Leistung, aber auch durch
persönliche Ansprache. Vor allem aber durch ein
herzliches „Willkommen in der Familie“.
Anders als bei den Entwicklungen auf Verbands­
ebene war in der Wirtschaft zum Jahreswechsel
leider wenig von Wachstum zu spüren. Im
Gegenteil: Das Ende des Aufschwungs und das
Übergreifen der Finanzkrise auf die Realwirtschaft Mitte des vierten Quartals des vergangenen Jahres haben uns genauso unerwartet
getroffen wie die Unternehmen. Wir befinden
uns in einem ständigen Dialog, um herauszufinden, wie stark die einzelnen Sparten unserer
Branchenverbände und die Unternehmen selbst
von der Krise betroffen sind und wo wir gezielt
unsere Hilfe anbieten können. Auch unser
Informations- und Beratungsangebot wurde sehr
schnell auf die neue Situation umgestellt. Ganz
wichtig ist mir in dieser Lage, dass nicht einfach
nur schwarz gemalt wird. Es muss auch darum
gehen, die gewiss zum Teil schlechte Lage durch
zusätzliches Schwarzreden nicht noch weiter zu
verschlimmern. Wie wir wissen, findet die Hälfte
der Konjunktur im Bauch statt. Deshalb möchte
ich an dieser Stelle die Chance nutzen, um der
Krise ein trotziges „Jetzt erst recht!“ entgegenzuhalten.
Das sehen unsere Mitgliedsunternehmen übrigens ähnlich. Wir können dort den erfreulichen
Trend beobachten, dass die Firmen alles tun,
um Massenentlassungen zu vermeiden und ihren
Stamm an Fachkräften im Betrieb zu halten.
Wir helfen unseren Mitgliedern dabei, alle
Instrumentarien auszuschöpfen, die das Gesetz
und unsere flexiblen Tarifverträge bieten, um
betriebsbedingte Kündigungen verschieben oder
sogar ausschließen zu können. Wir nehmen die
Krise durchaus ernst, erst recht, wenn wir die
Konjunkturdaten aus den Unternehmen sehen,
trotzdem hoffen wir, vielleicht ab der Jahresmitte zumindest wieder ein Licht am Ende des
Tunnels sehen zu können – egal wie hell das
Licht und wie lang der Tunnel auch sein mögen.
Dabei müssen dann allerdings auch die Banken
mitspielen. Ein Teil der Krise besteht darin, dass
die Institute untereinander sich nicht mehr
vertrauen. Dabei wäre es gerade jetzt so wichtig,
dass sie ihre ureigensten Aufgaben, nämlich die
Sicherstellung der Kreditvergabe und einen reibungslosen Ablauf des Finanzverkehrs, erfüllen.
Mit der mittlerweile sechsten Ausgabe der
Perspektive berichten wir über unsere vielfältige
Arbeit für unsere Mitgliedsunternehmen. Ich
wünsche Ihnen eine interessante Lektüre!
Ihr
Dirk W. Erlhöfer
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Das war 2008 in Westfalen …
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Inhalt
07 1. Tarifpolitik
07 Chemische Industrie
08 Metall- und Elektroindustrie
09Papier, Pappe und Kunststoff verar­beitende Industrie
10Mindestlöhne
11 2. Rechtsberatung & Vertretung in 2008
11Konstruktive Z­ usammenarbeit mit Betriebsräten und Gewerkschaften zur
Sicherung der Arbeitsplätze auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten
12Teure Fehler durch veraltete Arbeits­vertragsgestaltung vermeiden
13Der demografische Wandel und seine Auswirkungen auf die Unternehmen
14Betriebliches Eingliederungsmanagement schafft mehr Fragen als Antworten
15 3. Arbeitswirtschaft
16 4. Kommunikation
18 5. Bildungsarbeit
19 6. Basteln am Unternehmenserfolg
21 7. Veranstaltungen
21„Die Künstlersozialabgabe“ im Januar
21„Erfahrungskreis Ausbildung“ im März und Oktober
21Jahresmitgliederversammlung des AGV Chemie Westfalen /
Bochumer Unternehmer­gespräche im April
22„Das Arbeitszeitgesetz“ im April
22Jahresmitgliederversammlung des AGV Metall Bochum / Umgebung /
Bochumer Unternehmergespräche im Juni
23„Der richtige Umgang mit dem Betriebsrat“ im September
23Jahresmitgliederversammlung des AGV Ruhr-Lippe / Bochumer Unternehmer­gespräche im Oktober
24„Aktuelle Rechtsprechung zum Individual-Arbeitsrecht“ im November
24„Betriebliche Abläufe ver­bessern, Unternehmenserfolg sichern“ im November
24„Instrumente zur Bekämpfung von Arbeitsmangel:
Kurzar­beitergeld und tarifliche Flexi-Instrumente“ im Dezember
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8. Firmenporträts
Bochumer Eisenhütte Heintzmann
MC-Bauchemie
Ruhr-Universität Bochum
Deutsche Benkert
29 9. Historischer Exkurs
32 10. In eigener Sache
32Die Bürogemeinschaft der Arbeit­geberverbände Ruhr/Westfalen
35 11. Neu in der Bürogemeinschaft
35Die VPV stellt sich vor
36 12. Personalia 2008
36 Vorstands- und Beiratsmitglieder
38 Ehrenamtliche Verbandsvertreter
43 Impressum
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… und zwischen Ruhr und Lippe
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Tarifpolitik
In der Rückschau mutet das Tarifjahr 2008 wie
ein bizarres Gebilde aus einer anderen Welt
an. Während die Unternehmen derzeit in der
schwersten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten
stecken und nach Kräften bemüht sind, Kosten
zu sparen, waren die Aussichten speziell zu
Beginn des vergangenen Jahres und bis in den
Spätsommer hinein gut bis sehr gut beispielsweise allenfalls verhalten. Nur so erklären sich
Tarifabschlüsse mit Stufenplänen, die auch im
laufenden Jahr Tabellenerhöhungen und zum
Teil auch Einmalzahlungen vorsehen.
So müssen die im vergangenen Jahr erfolgten
Tarifabschlüsse vor dem Hintergrund der damals
noch sehr starken Konjunktur bewertet werden.
Wenn die meisten Abschlüsse auch heute noch
kritischen Vergleichen standhalten, so liegt der
Grund dafür in deren Flexibilität, auf die die
Arbeitgeber von jeher einen besonders großen
Wert gelegt haben. Das zahlt sich nun aus.
Chemische Industrie
Im Kontext einer guten Konjunkturlage zu
Jahresbeginn und mit Blick auf die vergange­
nen wirtschaftlich starken Jahre in der Chemie­
branche war der Abschluss im April 2008 aus
Arbeitgebersicht absolut vertretbar. So erhalten
die Beschäftigten in zwei Stufen 4,4 Prozent
(für 13 Monate) und 3,3 Prozent (für zwölf
Monate) mehr Entgelt. Die Einmalzahlung von
0,5 Prozent, die in der ersten Stufe fällig wird,
geht nicht in die Tarifbasis ein und kann zudem
bei schlechter Wirtschaftslage per Betriebsvereinbarung ganz wegverhandelt werden. Davon
mussten dank der damals verbreitet guten Lage
nur wenige Unternehmen Gebrauch machen.
Insgesamt muss der in der Rückschau relativ
hoch erscheinende Abschluss vor dem Hintergrund des zum Zeitpunkt des Abschlusses
Machbaren betrachtet werden.
So kommentierte der Präsident des BAVC,
Eggert Voscherau, den Abschluss seinerzeit als
„tragfähiges Tarifpaket mit wegweisenden Elementen für die ganze Branche und weit darüber
hinaus“.
Damit war nicht nur die Lösung der Entgelt­
frage gemeint, sondern zwei weitere Elemente
des Tarifpakets, die den tarifpolitischen Innovationskurs unserer Branche fortgesetzt haben.
Da ist zunächst zu nennen die Fortsetzung der
Erfolgsgeschichte des Tarifvertrags „Zukunft
durch Ausbildung“. Die Chemie-Arbeitgeber
haben sich per Tarifvertrag verpflichtet, das
aus den vergangenen Jahren aufgebaute hohe
Ausbildungsplatzniveau der Branche auch
2009 und 2010 zu halten, indem in dieser Zeit
bundesweit 18.200 Ausbildungsplätze neu
angeboten werden. In unserem Verbandsgebiet
Westfalen, wo sich unsere Mitgliedsunternehmen bereits in den zurückliegenden Jahren
stets stärker engagiert haben als die Unternehmen im Bundesdurchschnitt, wird es allerdings
zunehmend schwierig, die im bundesweiten
Vergleich ohnehin schon hohen Ausbildungszahlen zu halten. Wir wissen, dass zahlreiche
Unternehmen seit vielen Jahren über den
eigenen Bedarf hinaus ausbilden. Ob dies in
Zeiten der Krise noch so bleiben kann, bleibt
abzuwarten. Nichtsdestotrotz haben die
Unternehmen erkannt, dass eigene Ausbildung
die beste Methode ist, dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzutreten. Der Verband
steht den Unternehmen auch weiterhin mit Rat
und Tat rund um die Ausbildung zur Verfügung
und hofft, dass das Ausbildungsplatzangebot
auch im Krisenjahr 2009 auf dem hohen Niveau
stabil gehalten werden kann.
RA Dirk W. Erlhöfer
Hauptgeschäftsführer
Fon: 02 34 / 5 88 77 - 11
Mail: [email protected]
Was wäre ein Chemie-Tarifpaket ohne einen
innovativ-neuen Bestandteil? Eindeutig positiv
zu bewerten ist der Abschluss des ­Tarifvertra­ges
„Lebensarbeitszeit und Demografie“, der
am 1. Mai 2008 in Kraft trat. Mit ihrer Chemie­­­
formel zum demografischen Wandel greifen die
Tarifpartner damit die Herausforderungen einer
alternden Gesellschaft auf und geben A
­ nreize
für längere Beschäftigungsperspektiven.
Zentrales Element der neuen Chemieformel ist
die betriebliche Demografieanalyse, die im Jahr
2009 zu absolvieren ist. Daraus abzuleiten sind
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Maßnahmen zur alters- und gesundheitsgerechten Gestaltung des Arbeitsprozesses, zur
Qualifizierung, zur (Eigen-)Vorsorge und zur
Nutzung flexibler Instrumente für gleitende
Übergänge zwischen Bildungs-, Erwerbs- und
Ruhestandsphase. Ab 1. Januar 2010 gewähren
die Arbeitgeber pro Jahr und Tarifbeschäftigten
einen Demografiebetrag von 300 Euro, der in
einen virtuellen betrieblichen Demografiefonds
fließt. Die Betriebsparteien können durch
freiwillige Betriebsvereinbarung entscheiden,
welche Elemente der Chemieformel damit finan­­
ziert werden. Zur Wahl stehen Langzeitkonten,
Altersteilzeit, Teilrente, Berufsunfähigkeitsschutz und tarifliche Altersvorsorge, wobei die
einzelnen Instrumente untereinander kombinierbar sind. Nur wenn sich Unternehmen und
Betriebsrat nicht einigen können, greift eine
tarifliche Auffangregelung (Kleinbetriebe bis
200 Beschäftigte: tarifliche Altersvorsorge,
ansonsten Langzeitkonto).
Mit diesem Tarifvertrag werden Unternehmen
und Beschäftigte weggeführt von den überholten Frühverrentungsmodellen der Vergangenheit hin zu einer flexiblen Gestaltung der
Lebensarbeitszeit. Dieser Paradigmenwechsel
ist überfällig, wobei die Richtung betriebsspezifisch ausgestaltet werden kann. Zu Recht
sieht der Tarifvertrag kein „Standardmodell“
vor. Unser Verband unterstützt die Mitgliedsunternehmen aktiv bei der Umsetzung des
Tarifvertrages: Zwei Referenten wurden im
vergangenen Jahr zu „Demografieberatern“
­weitergebildet, darüber hinaus haben wir ein
mit vielen Anwendungsmöglichkeiten versehenes Demografieanalyse-Softwarepaket erstellen
lassen, welches wir unseren Mitgliedsunter­
nehmen seit Beginn des Jahres 2009 zur
Umsetzung der ersten Phase des Tarifvertrages
im Rahmen einer Demografie-Beratung zur
Verfügung stellen können. Damit helfen wir
unseren Mitgliedern dabei, rechtzeitig die
richtigen Weichen bei ­einem Megathema der
Personalpolitik zu stellen.
Metall- und
Elektroindustrie
Die Tarifauseinandersetzung mit der IG Metall
fiel in eine sehr schwierige Zeit. So hatte die
Gewerkschaft ihre Forderung nach acht Prozent
mehr Entgelt in einer Phase aufgestellt, in der
viele die sich abzeichnende Krise noch nicht
sehen konnten oder wollten. Selbst die Politik
war im Frühsommer des vergangenen Jahres
noch sehr bemüht, kräftigen ­Lohnerhöhungen
das Wort zu reden. Auch als immer klarer
wurde, dass die Finanzkrise nicht schadlos an
uns vorbeiziehen würde, wich die IG Metall zu
­Beginn der Verhandlungen im Herbst unverständlicherweise nicht von ihrer höchsten
Forderung seit 16 Jahren ab. Dies geschah
einer sich drehenden öffentlichen Meinung
zum Trotz, wobei ersichtlich eine Mitgliedergewinnungsstrategie im Vordergrund stand. Im
Herbst drohten die Fronten zu verhärten und
die Branche stand sehr nahe an einem folgenschweren Flächenstreik. Positiv am Pilotabschluss von Sindelfingen ist deshalb auch, dass
ein derartiger Arbeitskampf verhindert werden
konnte.
Der Tarifvertrag bietet den Unternehmen in
einer wirtschaftlich schwierigen Phase durch
seine Laufzeit von 18 Monaten immerhin
Planungssicherheit. Finanziell erhalten die
Beschäftigten in zwei Stufen Einkommenser­
höhungen von jeweils 2,1 Prozent. Die zweite
Erhöhungsstufe (fällig am 1. Mai 2009) kann
durch Vereinbarung auf betrieblicher Ebene für
maximal sieben Monate ausgesetzt werden.
Die zweite der beiden zusätzlich vereinbarten Ein­mal­zahlungen, die zum 1. September
vorgesehen ist, wird bei einer Verschiebung der
zweiten Erhöhungsstufe automatisch reduziert
beziehungsweise fast ganz gestrichen. Der
Präsident des Arbeitgeberverbandes GESAMT­
METALL, Martin Kannegiesser, bewertete den
Abschluss so:
„Wir haben aus eigener Kraft eine tragfähige
Lösung gefunden, die unseren Betrieben im
kommenden, wirtschaftlich äußerst schwierigen Jahr erhebliche Kostenflexibilität bietet
und dadurch ihre Weltmarktfähigkeit sichert.
In ­Zeiten hoher Unsicherheit haben wir mit
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unserem Tarifabschluss für Stabilität gesorgt.
Zugleich beteiligen wir die Mitarbeiter durch
eine hohe Einmalzahlung fair an dem noch
guten Jahr 2008.“
Als Einstieg in die Finanzierung des im Sommer
vereinbarten Tarifvertrags „Flexibler Übergang
in die Rente“ wurde im Sindelfinger Abschluss
eine weitere Einmalzahlung von jeweils
0,4 Prozent für die ersten vier Monate des
Jahres 2010 vereinbart. Dieses Geld wird nicht
an die Beschäftigten ausgezahlt, sondern dient
der Finanzierung des Arbeitnehmeranteils der
Kosten dieses Tarifvertrages, der die Ende 2009
auslaufende tarifliche Altersteilzeitregelung
ablösen soll. Der neue Tarifvertrag trägt zur
Sicherung des Fachkräftepotenzials bei und
flankiert den demografischen Wandel. Dabei
schützt er bestehende betriebliche Spielräume
und eröffnet neue Gestaltungsmöglichkeiten,
indem er die unterschiedlichen Interessenlagen
von Betrieben und Beschäftigten durch differenzierte Regelungen abbildet. Der Tarifvertrag
ermöglicht auch nach dem künftigen Wegfall
der Zuschüsse der Arbeitsagentur, die Altersteilzeit im Blockmodell zu nutzen. Außerdem
garantiert er während seiner gesamten Laufzeit
den Finanzierungsbeitrag der Beschäftigten.
Unter dem Strich hat sich auch in dieser Branche
ausgezahlt, dass der Tarifabschluss flexible
Elemente enthält, die zu den bereits bestehenden Flexibilisierungsmöglichkeiten (z. B.
Tarifvertrag „Pforzheim“) hinzutreten. Die
Unternehmen sind angesichts der Krise bemüht,
zumindest ihre Stammbelegschaften weitgehend
zu halten. Um bei Fortdauer der Krise Massenentlassungen zumindest verschieben – idealer-
weise sogar abmildern – zu können, bedarf es
zum Beispiel des Instruments der Ver­schiebung
der zweiten Stufe der Entgelterhöhung, um die
dringend erforderliche Kos­­teneinsparung zu
realisieren. Wir begleiten die Unternehmen auf
diesem Weg mit Rat und Tat.
Papier, Pappe und
Kunststoff verar­
beitende Industrie
Auch der am 8. Mai 2008 für diese Branche
erzielte zweistufige Abschluss muss in der
Rückschau des seinerzeitigen tarifpolitischen
Umfeldes bewertet werden. In der vierten
Verhandlungsrunde und mit einer achtprozen­
tigen Entgeltforderung der Gewerkschaft ver.di
belastet, wurde nach zähen Verhandlungen ein
zweistufiger Tarifabschluss mit einer 25-mona­
tigen Gesamtlaufzeit und Entgelterhöhungs­
stufen von 3,9 Prozent ab 1. Mai 2008 und
weiteren 2,9 Prozent ab 1. Mai 2009 vereinbart.
Der Sozialpolitische Hauptausschuss des Hauptverbandes Papier und Kunststoffverarbeitung
bewertete das Ergebnis als für die Branche
zwar nur schwer verkraftbar, stimmte diesem
aber dennoch zu, da er davon überzeugt war,
auch bei weiteren Verhandlungen kein für die
Arbeitgeberseite günstigeres Ergebnis erzielen
zu können. Die Unternehmen werden deshalb
– soweit sie von der Wirtschaftskrise betroffen
sind – besondere Anstrengungen unternehmen
müssen, die in diesem Jahr fällige zweite Entgelterhöhungsstufe kostenmäßig zu kompensieren.
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des Arbeitgebers liege, wie hoch Löhne sind.
Gesetzliche Mindestlöhne ignorieren ­Gesetze,
Preise und Bedingungen des Marktes und
lassen die Arbeitskosten steigen. Vor allem
Arbeitsplätze für gering qualifizierte Menschen
wandern dadurch ins billigere Ausland ab oder
werden in die Schwarzarbeit gedrängt. Bei
ortsgebundenen Dienstleistungen führt der mit
zu hohen gesetzlichen Mindestlöhnen einhergehende Nachfragerückgang zum Abbau von
Arbeitsplätzen. Das Beispiel des gesetzlichen
Mindestlohns für Briefdienstleister mit dem
Verlust von über 6.000 Arbeitsplätzen hat dies
eindrucksvoll bestätigt.
Mindestlöhne
Die Soziale Marktwirtschaft wird 60 Jahre alt
und ausgerechnet im Jubiläumsjahr wird ein
wesentlicher Eckpfeiler unserer Wirtschaftsordnung, die Tarifautonomie, weiter ausgehöhlt.
Das inzwischen vom Deutschen Bundestag
beschlossene Mindestarbeitsbedingungengesetz
und die Ergänzung zum Arbeitnehmerentsendegesetz markieren verfassungsrechtlich höchst
bedenkliche Eingriffe in die Tarifautonomie,
werden dadurch immerhin Voraussetzungen für
branchenbezogene staatliche Lohnfestsetzungen geschaffen. Mit diesen Lohnverordnungen
können tarifvertragliche Regelungen sogar
außer Kraft gesetzt werden.
Auch wenn die Politik zur Begründung für diese
Eingriffe sich hinter Aspekten der sozialen
Gerechtigkeit verschanzt, wird bei genauer
Betrachtung das genaue Gegenteil gelten:
Gesetzliche Mindestlöhne vernichten Arbeitsplätze und verhindern, dass neue Arbeitsplätze entstehen. Sie erwecken den falschen
Anschein, dass es allein am guten Willen
In Deutschland gibt es ein historisch gewachsenes funktionierendes Tarifsystem, das eine
Lohnfindung fern von staatlicher Bevormundung – auch wegen schlechter Erfahrungen
in zurückliegender Zeit – gewährleistet. Im
Übrigen sind bereits heute nach der Recht­
s­prechung Löhne sittenwidrig und damit
unzulässig, die ein Drittel unter den jeweils
ortsüblichen Löhnen einer Branche liegen. Die
im vergangenen Jahr und über den Jahreswechsel geführte Mindestlohndiskussion zeigt, dass
darin ein parteitaktisches Instrument der Poli­
tik verankert ist. Es ist eine Illusion zu glauben, dass entsprechende Debatten durch die
Einführung weiterer gesetzlicher Mindestlöhne
zu beenden sind. Wenn ein gesetzlicher Mindestlohn erst einmal eingeführt ist, dann wird
er auch turnusmäßig steigen. Jeder Wahlkampf
bietet den Parteien damit die Möglichkeit, sich
mit der Forderung nach höheren Mindestlöhnen
zu profilieren. Bekanntlich finden in Deutschland praktisch laufend Wahlkämpfe statt, die
Auswirkungen sind an den fünf Fingern einer
Hand abzuzählen.
Mindestlohnbeispiele aus dem Ausland können
wegen der unterschiedlichen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen keine Handlungsempfehlung für Deutschland sein, sie belegen
geradezu die negative Wirkung von Mindestlöhnen. Auch im Ausland sind zudem Mindestlohnregelungen häufig mit zahlreichen Ausnahmen
versehen und an Beitrags- und Steuerentlastungen gekoppelt, um ihren schädlichen
Wirkungen zu begegnen.
Deshalb: Hände weg von der Tarifautonomie!
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2
Rechtsberatung &
Vertretung in 2008
Konstruktive
­Zusammenarbeit
mit Betriebsräten
und Gewerkschaften
zur Sicherung der
Arbeitsplätze auch
in wirtschaftlich
schwierigen Zeiten
Thomas Rosenke: Für die Abteilung Tarife
und Recht schauen wir auf ein zweigeteiltes
Jahr 2008 zurück. Bis zum Oktober waren die
Prozesseingänge rückläufig. Etwa ab November
wurde die Rechtsberatung deutlich intensiver.
Seitdem traten wirtschaftliche Probleme in
vie­len Firmen massiv auf. Für uns hieß das:
Wir mussten immer mehr Unternehmen mit
intensiven Beratungen zur Seite stehen, da
ei­ni­ge Betriebe vom einen auf den anderen
Tag von zuvor nie da gewesenen Umsatzeinbrüchen betroffen waren. Die Schwerpunkte
unserer Tätigkeit waren Verhandlungen zur
Absenkung der Arbeitszeit – zum Beispiel
über Kurzarbeit –, Abschlüsse von Sanierungs­
tarifverträgen und generell eine Kürzung der
arbeits- und tarifvertraglichen Leistungen bis
hin zu Interessenausgleich und Sozialplan.
Dazu führten wir Verhandlungen mit Betriebsräten und Gewerkschaften durch. In dieser Zeit
waren leider auch – erstmals seit mehreren
Jahren – die ersten betriebsbedingten Kündigungen in größerem Umfang unumgänglich.
Gegen Ende des Jahres, als die Finanzkrise
immer weitere Kreise zog, boten wir unseren
Mitgliedsfirmen eine intensive Beratung zu
arbeitsrechtlichen Möglichkeiten an, um dem
negativen Trend entgegenzuwirken. Dabei
fällt mir besonders positiv auf, dass die Unter­
nehmen, anders als in den Krisenjahren der
90er-Jahre, sich sehr stark dafür engagieren,
die Arbeitsplätze ihrer Stammmitarbeiter möglichst zu erhalten. Auch die Gewerkschaften
waren in dieser Situation zu einer konstruktiven Zusammenarbeit bereit. Die Maßnahmen,
die den Unternehmen die wirtschaftliche
Planbarkeit erhalten sollen, dienen schließlich
auch dazu, den Beschäftigten die Arbeitsplätze
zu sichern. So war die Gegenseite meist dazu
bereit, auf die üblichen aus Flächentarifverhandlungen bekannten Rituale zu verzichten
und pragmatisch und zielorientiert an einer
Lösung mitzuarbeiten.
Für das laufende Jahr 2009 erwarte ich leider
eine weitere Zunahme der betriebsbedingten Maßnahmen. Das wird sich auch in einer
größeren Inanspruchnahme der Verbands­
juristen niederschlagen. Hauptsächlich werden
wir uns wohl mit unerfreulichen Dingen, die
die Wirtschaftskrise mit sich bringt, auseinandersetzen und verstärkt zum Beispiel
Sozialplanverhandlungen und firmenbezogene
Tarifverträge aushandeln und arbeitsrechtlich
begleiten müssen. Auch die „Tandemberatung“
durch Verbandsingenieur und -jurist, beispielsweise zu Fragen der Arbeitszeitflexibilisierung
und der Entgeltgestaltung, wird angesichts
des gewachsenen Kostensparzwangs deutlich
zunehmen. In Zeiten, die wirtschaftlich wieder
rauer zu werden scheinen, müssen wir hier
das nötige Augenmaß beweisen und unseren
Mitgliedern dabei helfen, mit Besonnenheit die
erforderlichen Maßnahmen umzusetzen.
RA Thomas Rosenke
Tarif und Recht /
Stv. Geschäftsführer
Fon: 02 34 / 5 88 77 - 22
Mail: [email protected]
Unsere neuen Mitglieder lernen uns also in
einer wirtschaftlich wenig erfreulichen Zeit
kennen, können freilich unser Dienstleistungsangebot wegen des durch die schwierige Konjunkturlage erhöhten Beratungsbedarfs bereits
von Anfang an rege in Anspruch nehmen. Auch
dadurch ist die Integration in die „Familie“ der
Bürogemeinschaft bisher absolut problemlos
erfolgt. Die neuen Mitglieder nehmen an Informationsveranstaltungen und Gremiensitzungen
teil, insbesondere zu den Personalverantwort­
lichen in den Unternehmen haben wir in kurzer
Zeit ein gutes und persönliches Verhältnis
entwickelt. Sie kontaktieren uns regelmäßig zu
Themen des Arbeitsrechts und der Arbeitswirtschaft, zudem haben wir schon im vergangenen Jahr die ersten Rechtsstreite erfolgreich
geführt. Man kann festhalten: Unser Angebot
an die Mitglieder wird auf breiter Fläche ange­
nommen. Die Konsequenz für uns ist, dass sich
unser geografischer Aktionsradius ver­größert
hat. Wir sind jetzt auch in Ostwestfalen für
­Gerichtstermine und Beratungsgespräche
präsent und vertreten Mitgliederinteressen vor
sämtlichen Arbeitsgerichten in Westfalen.
11
Teure Fehler durch
veraltete Arbeits­
vertragsgestaltung
vermeiden
RA Martin Beckschulze
Tarif und Recht
Fon: 02 34 / 5 88 77 - 55
Mail: [email protected]
Martin Beckschulze: Die weltweite Finanzkrise
zieht ihre Kreise. Schon im vergangenen Jahr
haben wir die Auswirkungen der Turbulenzen
in der Weltwirtschaft ganz real auf unseren
Schreibtischen gesehen. Die Akten werden
dicker, es wird intensiver gestritten, es gibt
weniger Vergleiche. Es scheint, als wenn niemand mehr etwas zu verschenken hätte. Dazu
kommen viele Anfragen zur Aushandlung von
Haustarifverträgen, zur Nutzung von Öffnungsklauseln und zur Kurzarbeit. Der Abschwung
war bereits ab Oktober des vergangenen Jahres
deutlich spürbar, auch in unserem Tagesgeschäft. Viele Betriebe haben zunächst Leiharbeitskräfte abgebaut oder versucht, im Vorfeld
von noch einschneidenderen Maßnahmen die
Gestaltungsmöglichkeiten der Tarifverträge zu
nutzen.
Ein weiteres großes Thema war die Arbeitsvertragsgestaltung. Derzeit vergeht fast kein
Monat, in dem es nicht neue Urteile des
Bundesarbeitsgerichts gibt, durch die gewohnte Klauseln für unzulässig erklärt und
sogar sanktioniert werden. Für die chemische
Industrie haben wir deshalb eine Veranstaltung zur rechtlich korrekten Gestaltung von
Arbeitsverträgen angeboten. Doch auch Firmen
aus den anderen Branchen kann ich nur raten:
Überprüfen Sie Ihre Verträge! Natürlich helfen
wir Ihnen gerne dabei. Gerade auf diesem
Gebiet kann man derzeit sehr schmerzhafte –
weil teure – Fehler begehen. Unser Angebot
an die Mitglieder ist es, speziell auf die Firma
zugeschnittene Verträge zu erstellen. Das ist
eine sehr zeitaufwendige, aber letztlich doch
lohnende Maßnahme, bei der wir Sie gerne
beraten.
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Im Rahmen unserer neuen Beratungsschrift
„AGV Intensiv“ haben wir zudem ein Thema
aufgegriffen, das in den Betrieben immer
wieder aktuell wird: Die Video- und Internetüberwachung. Darin klären wir über die Zulässigkeit und den rechtlichen Hintergrund dieser
Maßnahmen auf. Wichtig ist es mir aber, zu
betonen, dass die Broschüren „AGV Intensiv“
oder auch das Kurz-Kompendium „AGV Kompakt“ zu verschiedenen betrieblich relevanten
Themen keine Beratungsleistungen ersetzen
sollen. Natürlich bieten wir unseren Mitgliedern
zu allen Themen, die in diesen Reihen behandelt werden, weiterhin bei Bedarf auch eine
kompetente, persönliche Beratung an.
Ergänzend zu der branchenbezogenen Beratung
liefert unsere Bürogemeinschaft den Mitgliedsunternehmen auch übergreifende ­Informatio­nen,
Dienstleistungen, Veranstaltungen und die
Möglichkeit zum Austausch, beispielsweise
in unseren Personalleiterkreisen. Durch den
Mitgliederzuwachs in der Gemeinschaft sind wir
in der Lage, den Mitgliedern ein noch größeres
Angebot an Beratung und Informationen zu
bieten, als es in einem Einzelverband möglich
wäre. Bestes Beispiel ist unsere Tandemberatung durch einen Juristen und einen Verbandsingenieur, wo wir für Firmen nicht nur bei den
Themen Arbeitszeit- und Entgeltgestaltung ein
echtes „Rundum-Sorglos-Paket“ bereitstellen
können.
Der demografische
Wandel und seine
Auswirkungen auf
die Unternehmen
Lars Bergmann: Neben der üblichen arbeitsund sozialrechtlichen Prozessvertretung und
Telefonberatung unserer Mitgliedsunternehmen
ist im Jahr 2008 ein besonderes Thema immer
weiter in den Blickpunkt gerückt: Der demografische Wandel und seine Auswirkungen auf die
Unternehmen. Durch Teilnahme an einer Schu­
lungsreihe habe ich die Möglichkeit erhalten,
mich auf diesem für alle Unternehmen sehr
wichtigen Feld weiterzubilden. Dadurch hat
sich mir ein extrem spannendes und interes­
santes Aufgabenfeld zu einem gesellschafts­
politischen Megathema erschlossen, dem unsere
Mitglieder aus den Branchen Chemie, Metall,
Papierverarbeitung und darüber hinaus sich
nicht verschließen sollten. Schwerpunktmäßig
geht es dabei um eine Analyse des Ist-Zustands
einschließlich der Probleme sowie um das
Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten zu
deren Überwindung. Gemeinsam mit unserer
Abteilung Arbeitswirtschaft bieten wir interessierten Unternehmen die Durchführung einer
Altersstrukturanalyse an. Auf Basis der daraus
gewonnenen Erkenntnisse zeigen wir gege­
benenfalls bestehenden Handlungsbedarf und
daraus resultierende mögliche Handlungs­felder auf.
Dem Thema Demografie kann in der betrieblichen Praxis nicht genug Aufmerksamkeit
geschenkt werden. Die Unternehmen der chemischen Industrie müssen sich der Problematik
bereits aufgrund des dort abgeschlossenen
­Tarifvertrags „Lebensarbeitszeit und Demo­
grafie“ widmen. Allerdings sollten sich auch
alle anderen Unternehmen mit der Thematik
auseinandersetzen. Jede Firma sollte sich
darauf einstellen, dass es immer mehr ältere
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geben
wird und lernen, damit umzugehen. Das Ziel
muss sein, die Belegschaft möglichst lange
­arbeitsfähig und -willig zu halten. Wie das
geht, zeigen wir Ihnen gerne.
Ein weiteres wichtiges Themenfeld war Ende
des vergangenen Jahres die Kurzarbeit. Auch
tarifvertragliche Öffnungsklauseln spielten
aufgrund der sich in der zweiten Jahreshälfte
verschlechternden Wirtschaftslage auch bei
unseren Mitgliedsunternehmen eine immer
größere Rolle. Die Bereitschaft, arbeitsgerichtliche Vergleiche zu schließen, ist tendenziell
gesunken – auch ein Indiz für zunehmende
Probleme am Arbeitsmarkt. Immer mehr Verfahren werden durch Urteil entschieden. Dabei
ist zu beobachten, dass sowohl die Kläger- als
auch die Beklagtenseite in den meisten Fällen
Rechtsmittel, insbesondere Berufung, gegen
die erstinstanzlichen Urteile einlegen. Hieraus
resultiert eine deutlich längere Verfahrens­
dauer. Für die Zukunft erwarte ich aufgrund der
ökonomischen Situation eine Zunahme bei den
Kündigungsschutzprozessen. Auch die Themen
Interessenausgleich und Sozialplan werden
wohl leider wieder an Bedeutung gewinnen.
Ass. jur. Lars Bergmann
Tarif und Recht
Fon: 02 34 / 5 88 77 - 44
Mail: [email protected]
Wer als Verbandsjurist fast tagtäglich für die
Mitgliedsunternehmen vor Gericht streitet, der
erlebt natürlich auch einige skurrile Dinge.
Ein Fall des vergangenen Jahres, den ich
Ihnen nicht vorenthalten möchte, war dabei
besonders abenteuerlich. Es ging um eine
verhaltens­bedingte Kündigung. Der beschuldigte Mitarbeiter versuchte sich als Schriftsteller
und schrieb seinen Kollegen und Vorgesetzten
mehrere 15 – 20 Seiten lange E-Mails. Darin
beleidigte er sie massiv. Trotz der Beleidigungen lösten die E-Mails bei den Adressaten ein
gewisses Schmunzeln aus. Dies lag wohl an der
schriftstellerischen Fähigkeit des Verfassers.
Bemüht, wie Kafka zu schreiben, gelang ihm
dies nicht annähernd. Die ellenlangen Mails
waren voller Grammatik- und Rechtschreibfehler, enthielten nur wenige komplette Sätze
und entbehrten deshalb nicht einer gewissen,
ungewollten Komik. Doch obwohl dieser Fall
recht skurril war: Die Beweislage war sehr gut.
Denn der Mitarbeiter selbst hatte durch seine
Schreiben die Beleidigungen ja selbst außer­
ordentlich gut dokumentiert.
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Betriebliches Eingliederungsmanagement schafft mehr
Fragen als Antworten
Ass. jur. Ralf Heine
Tarif-, Arbeits-, Sozialrecht
Fon: 02 34 / 5 88 77 - 88
Mail: [email protected]
Ralf Heine: Zuerst ein herzliches Dankeschön an
unsere Mitgliedsunternehmen! Sie alle
­haben es mir sehr leicht gemacht, mich bei den
Arbeitgeberverbänden schnell einzuleben. Seit
meinem Eintritt im April 2008 hatte ich die
Gelegenheit, bereits einen großen Teil unserer
Mitglieder – sei es am Telefon oder persönlich
– kennenzulernen. Es wird aber wohl noch eine
Weile dauern, bis ich zu allen fast 400
­Mitgliedsunternehmen Kontakt hatte und jeder
„Telefonstimme“ ein Gesicht zuordnen kann.
Trotzdem hatte ich bereits reichlich Gelegenheit, unsere Mitglieder in arbeitsrechtlichen
Fragen zu beraten und in Rechtsstreiten zu
vertreten. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit war
dabei das Thema der krankheitsbedingten
Kündigungen. Mit dem betrieblichen Einglie­
derungsmanagement ist auf diesem Gebiet ein
arbeitsrechtliches Monstrum geschaffen wor­
den, das unsere Mitglieder stark beschäftigt.
Hinzu kommt, dass die vom BAG konstruierte
Darlegungslast des Arbeitgebers, eine Wiedereingliederung des Arbeitnehmers in den Betrieb
tatsächlich versucht zu haben, vollkommen
überzogen ist. Das Gesetz überzeugt weder,
noch gibt es Antworten auf wichtige Fragen
wie etwa Beteiligungsrechte des Betriebs­
rates. Der Umfang dieses gesetzlichen Pflicht-
programms ist viel zu groß und muss meiner
Meinung nach dringend verschlankt werden.
Krankheitsbedingte Kündigungen werden damit
noch höheren Anforderungen unterworfen, für
die Unternehmen entstehen viele ungelöste
Fragen. Bei ihrer Beantwortung stehen wir den
Mitgliedern, sofern bei der derzeitigen
Rechtslage möglich, immer zur Seite. Klar ist,
dass der Gesetzgeber gefordert ist, die Prozesse
bei langen krankheitsbedingten Fehlzeiten und
daraus resultierenden Kündigungen zu entbüro­
kratisieren und zumindest Klarheit über alle
daraus resultierenden Folgen zu schaffen. Die
Entwicklung in dieser Sache werden wir für
unsere Mitglieder beobachten und ihnen
beratend unter die Arme greifen.
Das gilt auch für die im vergangenen und in
diesem Jahr neu zur Bürogemeinschaft gestoßenen Firmen. Besonders mit den Unternehmen
der Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie hatte ich schon regen Kontakt.
Neben der arbeitsrechtlichen Beratung und der
Prozessvertretung haben wir ihnen ein ganzes
Paket von interessanten Beratungsangeboten
gemacht, die von den Firmen auch gerne
angenommen werden. Unsere Kompetenz in
tarifrechtlichen Fragen durch die langjährigen
Erfahrungen aus dem Chemie- und Metallverband ist da nur ein Beispiel. Auch von anderen
Angeboten, die in unserer Bürogemeinschaft
schon seit Jahren zum Standard gehören,
profitieren die Mitglieder der Papierverarbeitung schon seit Ende des vergangenen Jahres.
Dazu zählen unter anderem unser Extranet
mit aktuellen und nützlichen Informationen,
unser breites Veranstaltungsprogramm,
Inhouse-Seminare, unsere Angebote im Bereich
Aus- und Weiterbildung und eine ­professio­nelle
Öffentlichkeitsarbeit. Wir Juristen können
ihnen zudem schnelle und kompetente Hilfe in
Rechtsfragen am Telefon, per E-Mail oder auch
vor Ort anbieten.
Im Jahr 2009 wird es vermutlich reichlich
Bedarf an Rechtsberatung bei unseren alten
und neuen Mitgliedern geben. Ich befürchte,
dass wir aufgrund der wirtschaftlichen Lage
außerdem mehr Fälle von betriebsbedingten
Kündigungen und überhaupt mehr Kündigungen
werden bearbeiten müssen. Auch Fragen zum
Kurzarbeitergeld und ähnliche Dinge, die eine
schwierige konjunkturelle Lage mit sich bringt,
werden wohl noch mehr in den Vordergrund
rücken. Das ist zwar volkswirtschaftlich nicht
erfreulich, aber wir sind darauf eingestellt.
14
3
Arbeitswirtschaft
Dirk Zündorff: Am Stichtag 1. März 2009 ging
aus arbeitswirtschaftlicher Sicht eine Ära zu
Ende. Die Phase der ERA-Eingruppierungen in
der Metall- und Elektroindustrie, die uns in
den vergangenen Jahren stark beschäftigt hat,
ist vorüber. Alle Mitgliedsunternehmen, die
unserer Aufforderung zu einer vom Verband
begleiteten Überführung nach Maßgabe der
neuen Entgeltrahmenabkommen der Branche
nachgekommen sind, sind von uns auf dem
manchmal mühsamen Weg zu einer modernen
Eingruppierung in das vertraglich vorgeschriebene Entgelt-Rahmenabkommen begleitet
worden. Und das hat sich für sie gelohnt.
Dadurch hat der Großteil unserer Mitglieder,
der diese Eingruppierung in heutige Standards
durchgeführt hat, nun Rechtssicherheit auf
diesem Gebiet. So bleiben ihnen nachträgliche
Klagen zur rückwirkenden Einführung von ERA,
die dann allerdings nicht mehr kostenneutral
gestaltet werden kann, erspart. Das Jahr 2008
wurde von den Mitgliedern deshalb hauptsächlich dazu genutzt, die letzten Details bei den
ERA-Leistungsbeurteilungen umzusetzen. Dazu
haben wir zahlreiche Inhouse-Veranstaltungen
und Seminare durchgeführt, in denen wir auch
das verbandseigene Leistungsbeurteilungstool vorgestellt haben, das in verschiedenen
Mitgliedsunternehmen zur Anwendung kommen
wird. Damit bieten wir ein Gerüst, das dann
individuell und firmenspezifisch noch ausgebaut werden kann. Auch dabei helfen wir
unseren Mitgliedern bei Bedarf natürlich gern
und kompetent.
Ein weiteres Thema, das mir mittlerweile sehr
ans Herz gewachsen ist, ist der Erfahrungskreis GPS (Ganzheitliche Produktionssysteme).
In diesem Rahmen haben wir das Planspiel
„PaWo“ (siehe Seite 19) mit Führungskräften
aus un­seren Mitgliedsunternehmen erprobt
und uns weiterhin besonders um das Thema
Prozess­management gekümmert. Im November haben wir mit diesem Erfahrungskreis ein
Mitglieds­unternehmen besucht und dort vor
Ort analysiert, welche Methoden im Rahmen
des KVP (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess, japanisch: Kaizen) umsetzbar sind. Nach
diesem Beispiel werden wir in diesem Jahr
weitere Treffen vor Ort bei unseren Mitgliedern
durchführen. Daraus können alle Teilnehmer
lernen und neue Ideen mitnehmen. Viele der
Mitglieder des Kreises sind von Anfang an
dabei, Quereinsteiger sind uns aber immer willkommen. Beratend und als Referent mit dabei
sein wird auch in diesem Jahr wieder Professor
Ralf Neuhaus vom Institut für angewandte
Arbeitswissenschaft (IfaA). Seine Mitarbeit ist
immer eine Bereicherung des Kreises.
Dipl.-Ing. Dirk Zündorff
Arbeitswirtschaft
Fon: 02 34 / 5 88 77 - 66
Mail: [email protected]
Großes Interesse bestand im vergangenen Jahr
an Lösungsvorschlägen, wie die Unternehmen
dem demografischen Wandel begegnen können.
In der chemischen Industrie wurde das Thema
mit dem Tarifvertrag zu Lebensarbeitszeit und
Demografie bereits tarifpolitisch aufgegriffen, doch auch für die Unternehmen anderer
Branchen ist die Thematik sehr wichtig. In den
Betrieben ist der Gedanke immer präsenter, wie
eine älter werdende „Gesellschaft 67 Plus“ auch
morgen und übermorgen noch arbeitsfähig
bleiben kann. Eine Pflichtübung aufgrund des
Tarifvertrages der chemischen Industrie ist eine
Demografieanalyse bis zum Ende dieses Jahres.
Dabei werden wir die Unternehmen unterstützen. Hier wird auch unser eigens entwickeltes
Tool zur Alters- und Qualifikationsstrukturanalyse eine große Rolle spielen. Hauptziel ist es,
dem Problem der älter werdenden Belegschaft
ohne Produktivitätseinbußen gerecht zu werden. Mögliche Handlungsfelder sind hier ein
professionelles Gesundheitsmanagement, eine
Alters- und alternsgerechte Arbeitsplatz- und
Arbeitszeitgestaltung, die Installation von
Anreizsystemen zur Mitarbeiterbindung sowie
die bessere Verträglichkeit des Berufs mit der
Familie und der Pflege von Angehörigen. Es
muss, schlicht gesagt, darum gehen, als Arbeit­
geber mehr als nur der „Brötchengeber“ der
Mitarbeiter zu sein. Hier möchten wir Handlungsfelder aufzeigen und unsere Mitglieder bei
der Umsetzung kompetent beraten.
Weitere Felder, in denen wir unseren Mitgliedern mit arbeitswirtschaftlichen Leistungen
helfen konnten, waren zum Beispiel Schichtplangestaltung und Neueingruppierungen von
Arbeitsplätzen sowie Werkslayoutgestaltungen
mit dem Schwerpunkt Materialflussverbesserungen. Dabei geht es darum, nicht Wert
schöpfende Tätigkeiten zu reduzieren. Das kann
zum Beispiel durch eine Neuanordnung der
Arbeitsplätze und Maschinen und durch eine
bessere Nutzung der Fertigungs- und Lagerfläche geschehen. Oberstes Ziel ist dabei immer,
Verschwendung und Ineffizienz zu beseitigen.
Dipl.-Inform. (FH) Martin Fityka
Arbeitswirtschaft
Fon: 0234 / 5 88 77 - 99
Mail: [email protected]
Seit dem 2. Januar dieses Jahres
wird die Verbandsgeschäftsstelle
wieder durch einen weiteren Verbandsingenieur verstärkt. Herr Dipl.Informatiker (FH) Martin Fityka unterstützt die Abteilung Arbeitswirt­schaft und steht für die Beratung
rund um die Themen Arbeitszeit,
Entgelte, ERA und Arbeitssicherheit
zur Verfügung. ­
Herr Fityka ist 31 Jahre alt und ­
hat an der FH Dortmund das
Studium der Wirtschaftsinformatik
abgeschlossen.
15
4
Wenn es sich nicht gerade um den wichtigsten
Arbeitgeber der Region handelt, dann droht die
Stimme eines einzelnen Unternehmens häufig
in der Öffentlichkeit nicht richtig wahrgenommen zu werden. Weil die Firmen aber trotzdem
Wichtiges zu verschiedenen Themen zu sagen
haben, übernehmen wir die Aufgabe, die Positionen der Arbeitgeber (aus unseren Verbandsgebieten) zu bündeln und in die Öffentlichkeit
zu tragen. Besonders für kleinere und mittlere
Unternehmen ist es wichtig, aber leider sehr
schwierig, mit ihren Meinungen wahrgenommen
zu werden. Deshalb ist es unsere – übrigens
auch historisch gewachsene – Aufgabe, genau
diese Positionen der Öffentlichkeit und der
Politik darzulegen. Das ist uns im vergangenen Jahr erneut gelungen. Im Vergleich zum
Vorjahr, in dem rund 90 Pressemeldungen der
Verbände veröffentlicht wurden, konnten wir
die Zahl der Veröffentlichungen mit gut 210
mehr als verdoppeln. Hinzu kommt die Publikation unseres eigenen, neuen Informationsmediums „Nachgelesen“, mit dem wir unsere
Mitglieder seit dem vergangenen Jahr über
wichtige Veranstaltungen der Bürogemeinschaft
informieren.
Dipl.-Soz.-Wiss. Bernd Brucker
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 02 34 / 5 88 77 - 77
Mail: [email protected]
Veröffentlichungen im Jahr 2008
Insgesamt: 214
108
106
Kommunikation
Politik
Die Medien, in denen über die Aktivitäten und
Ansichten der Arbeitgeberverbände und deren
Mitgliedsunternehmen berichtet wurde, bilden
ein buntes Portfolio. Auf lokaler Ebene haben
wir die Redaktionen mit Meinungen, Meldungen und statistischen Wirtschaftsergebnissen
beliefert und auf Anfragen der Presse mit
Interviews, Statements oder Presseerklärungen
reagiert. Hier spielten die Lokalredaktionen
von WAZ, Ruhrnachrichten, Westfälischer
Rundschau, Westfalenpost, Recklinghäuser
Zeitung und der Zeitungsgruppe Münsterland
(Westfälische Nachrichten u. a.) im Printbereich
die größte Rolle für uns. Auch die kostenlosen
Anzeigenblätter der Region berichteten im
vergangenen Jahr mehrmals über Aktivitäten
oder Ansichten der AGV. Die Veröffentlichungen
verteilen sich aufs gesamte Verbandsgebiet, die
meisten Pressemeldungen erschienen allerdings
in den Städten Bochum, Recklinghausen/Vest,
Herne, Hattingen/Sprockhövel, Witten, Münster
und Siegen/Wilnsdorf.
Auf regionaler und überregionaler Ebene berichteten Zeitungen wie das Handelsblatt oder
die Wirtschafts- und Regionalseiten der WAZ,
der Westfälischen Rundschau, der Recklinghäuser Zeitung oder des Westfälischen Anzeigers
über AGV-Projekte. Auch auf den Internet-
70
Bildung
31
19
12
12
11
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4
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16
17
*Azubi-Sponsoring, Fachkräftemangel,
Ausbildungsrekord Metall, Lohnunterschiede
Frauen und Männer, Familienfreundlichkeit,
Konjunkturlage …
Plattformen der Verlage wie „derwesten.de“,
„westline“ und „ruhrnachrichten.de“ erschienen einige unserer Themen. Ebenfalls vertreten
waren wir in verschiedenen Fachmagazinen
wie dem „transfermagazin – Wissenschaft im
Ruhrgebiet“, den „VDI Nachrichten“, dem
„Top Magazin Ruhrstadt“ und dem „Wirtschaftsmagazin Ruhr“. Zudem erschienen verschiedene
Meldungen auch auf für unsere Zielgruppen
wichtigen Homepages, wie etwa der des
Ministeriums für Innovation, Wissenschaft,
Forschung und Technologie des Landes NRW,
der Ruhr-Universität Bochum, der Hochschule
Bochum, der örtlichen Agentur für Arbeit, dem
Forum für Technik-Unterricht e. V. etc.
Auch die Pressearbeit für die verschiedenen
heimischen Radiosender wurde im Jahr 2008
intensiviert. So erschienen viele interessante
Beiträge über die Tarifrunden in der Chemieund Metallindustrie und andere tarif- oder
bildungspolitische Themen, unter anderem
bei Radio 98.5 Bochum, Radio Herne 90.8,
Hit Radio Vest, Radio Antenne Münster und
WDR 5. Im TV-Bereich interessierten sich
WDR (Lokalzeit) und ZDF (Mittagsmagazin)
für bildungs­politische Projekte der AGV.
Insgesamt wurden Pressemeldungen, Interviews
oder Berichte über die Arbeitgeberverbände
Ruhr/Westfalen im vergangenen Jahr von über
80 verschiedenen Redaktionen veröffentlicht.
Die 214 Veröffentlichungen verteilen sich fast
gleichmäßig auf die Themengebiete Politik
(106) und Bildung (108). Top-Themen waren
die Tarifrunden der Chemie- und Metallindustrie, zu denen insgesamt 70 Meldungen mit
Beteiligung der AGV veröffentlicht wurden. Es
folgen die bildungspolitischen Spitzenreiter
IST.Bochum.NRW (für das die vom AGV Metall
Bochum/Umgebung gegründete MINT-Stiftung
die Trägerschaft übernommen hat) sowie die
von der Stiftung geförderten Projekte MINT.
Marl.NRW und IIZ.Gladbeck.NRW (insgesamt ­
31 Veröffentlichungen). Informationen über
das vom AGV im Mittleren Ruhrgebiet und im
Vest Recklinghausen initiierte BerufswahlSIEGEL für Schulen wurden insgesamt 19 Mal
veröffentlicht, die vom Chemie-Arbeitgeberverband organisierten Chemielehrerfortbildungen
immerhin 17 Mal. Meldungen zur Konjunkturlage mit aktuellen Zahlen aus der Blitzumfrage der Verbände sowie Informationen über
Jahresmitgliederversammlungen und Bochumer
Unternehmergespräche brachten es jeweils auf
zwölf Veröffentlichungen.
Besonders die Berichterstattung zur Tarifrunde
in der Metall- und Elektroindustrie verlief nach
unserer Ansicht sehr erfreulich. Wir konnten
detailliert zeigen, dass die IG Metall mit der
höchsten Forderung seit 16 Jahren mitten in
einer Wirtschaftskrise das Maß komplett überspannt hat. Das wurde in der Berichter­stattung
zum Thema sehr gut vermittelt, auch die
Öffentlichkeit hatte in ihrer breiten Mehrheit
in einer solchen Situation kein Verständnis für
die Zahlen der Gewerkschaft. Die gute Presse­
arbeit der Arbeitgeberverbände hat deshalb mit
Sicherheit zum Zustandekommen des letztlich
vertretbaren Abschlusses beigetragen. Auch wir
waren hier aus unserer Sicht mit unserer eigenständigen Pressearbeit und der guten Zusammenarbeit bei Nachfragen der verschiedenen
Redaktionen sehr gut aufgestellt.
Wichtig ist uns aber auch, zu betonen, dass wir
nicht erst anfangen, eine professionelle Presse­
arbeit zu betreiben, wenn es eng wird. Wer
kurz vor der Tarifrunde darauf kommt, seine
Position einer breiten Öffentlichkeit darlegen
zu wollen, wird merken, dass das – auf die
Schnelle – kaum möglich ist. Deshalb treten
wir kontinuierlich als starke Arbeitgeberstimme
auf und kommunizieren wichtige sozialpolitische Themen und Tendenzen aus unserer Mitgliedschaft. Nicht nur, wenn es akut wird und
ein Mitgliedsunternehmen schon Bauchschmerzen hat, sondern bereits im Vorfeld versuchen
wir, Probleme und Alternativen darzulegen und
den Unternehmen eine Stimme zu bieten, die
sonst unterzugehen droht. Unser starkes Engagement im bildungspolitischen Bereich (siehe
Kapitel 5) hilft uns dabei, ständig präsent zu
sein und wahrgenommen zu werden – auch,
wenn es mal nicht um einen neuen Tarifvertrag
oder ein unglückliches Gesetzesvorhaben geht.
17
5
Der Erfahrungskreis Ausbildung
traf sich im Oktober in den
neuen Technikräumen des IST.
Bochum.NRW. Der Projektleiter
des nordrhein-westfälischen
Pilotprojekts, Klaus Trimborn,
erläutert hier einigen Teilnehmern
des Erfah­rungskreises die moderne
Einrichtung der Örtlichkeiten.
Bildungsarbeit
Warum machen Arbeitgeberverbände Bildungsarbeit und beschränken sich in ihrer Arbeit
nicht auf ihr Kerngebiet, die Interessenvertretung? Die Antwort lautet: Die Bildungsarbeit
ist eine Kernaufgabe von Arbeitgeberverbänden. Liegt es schließlich nicht im Interesse der
Mitgliedsunternehmen, gut ausgebildete Azubis
und Mitarbeiter zu bekommen, die in der Lage
sind, die hohen Anforderungen zu erfüllen, die
an eine Fachkraft im Unternehmen gestellt werden? Macht es nicht – auch im Interesse unserer Mitglieder – Sinn, eine bessere Verknüpfung
von Schule und Wirtschaft zu erreichen, so dass
die jungen Menschen nicht im luftleeren Raum,
sondern mit besonderem Augenmerk auf die
tatsächlichen Anforderungen der Arbeitswelt
ausgebildet werden?
Der Fachkräftemangel hat die deutsche Wirtschaft im Jahr 2008 gut 28 Mrd. Euro gekostet.
Das kommt daher, dass verschiedene Firmen
nicht produzieren konnten und so Aufträge ablehnen mussten, einfach, weil ihnen Leute mit
dem nötigen Know-how fehlten. Besonders in
einer wirtschaftlich schwierigen Situation wie
der jetzigen müssen wir diese Potenziale natürlich viel besser nutzen. Dafür, dass das klappt,
tun wir einiges. Seit mehr als 40 Jahren, als
die Arbeitskreise Schule/Wirtschaft und Gymnasium/Wirtschaft gegründet wurden, steht das
Thema „Berufsorientierung“ ganz oben auf der
Agenda unserer Bildungsarbeit.
Stolzer Besitzer des BerufswahlSIEGELs wurde im Jahr 2008 die
Adolf-Reichwein-Realschule in
Witten. Bernd Brucker von den
Arbeitgeberverbänden überreicht
die Plakette an Schulleiterin
Jutta Backhaus.
18
Die MINT-Stiftung Ruhr/Vest, die der Arbeit­
geberverband der Eisen- und Metallindustrie für
Bochum und Umgebung im Jahr 2006 gegründet hat, hat sich zum Ziel gesetzt, gerade den
vom Fachkräftemangel besonders betroffenen
naturwissenschaftlich-technischen Bereich gezielt zu fördern. Das geschieht mit verschiedenen Projekten. Ein besonders wichtiges ist das
Innovationszentrum Schule Technik, für das die
MINT-Stiftung die Trägerschaft übernommen
hat. Im Rahmen dieses nordrhein-westfälischen
Pilotprojekts wurden in der Heinrich-vonKleist-Schule entsprechende Räumlichkeiten
eingerichtet, so dass nun für bedeutend mehr
Bochumer Schülerinnen und Schüler Technik­
unterricht angeboten werden kann. Waren
es vor der Gründung von IST gerade einmal
150, so kommen derzeit über 450 Schüler im
Jahr in den Genuss dieses technikorientierten
Unterrichts. Ähnliche Projekte sind in Marl und
Gladbeck entstanden. Auch diese Initiativen
fördert die Stiftung.
Im Rahmen des von unseren Verbänden im
Mittleren Ruhrgebiet und im Vest Recklinghausen betreuten Projektes „Berufswahl-SIEGEL“,
das sich zur Aufgabe gemacht hat, weiterführende Schulen auf ihre Berufsorientierung hin
zu überprüfen und gegebenenfalls mit einem
Siegel auszuzeichnen, waren wir maßgeblich an
der Schaffung von landes- und bundesweiten
Standards beteiligt. So wurden die „Bochumer
Erklärung“ für NRW und die „Weimarer Erklärung“ für Deutschland unterzeichnet. Darin
wurde eine Kooperation der beteiligten Partner
zur Sicherung der Qualität und zur Festlegung
von einheitlichen Standards vereinbart.
Im Mittleren Ruhrgebiet findet in diesem Jahr
erstmalig eine Rezertifizierungsrunde statt. Das
bedeutet, dass die Schulen, die das SIEGEL vor
drei Jahren erhalten haben, sich nun erneut
auf ihre Berufsorientierung hin prüfen lassen
müssen, um die Plakette drei weitere Jahre
lang führen zu dürfen.
Damit ist die Palette an Maßnahmen zur
Abdämpfung des Fachkräftemangels und zur
Förderung der Berufsorientierung aber noch
lange nicht erschöpft. Über weitere Initiativen
und Projekte, wie etwa den FacharbeitenWettbewerb FaWiS, die Profilklasse Naturwissenschaften der Bochumer Goethe-Schule, den
Forscherclub „Kleine Einsteine“ der Heinrichvon-Kleist-Schule, die Junior-Akademie der
Matthias-Claudius-Schule, das Mars-RoboterProjekt des Max-Born-Berufskollegs aus Recklinghausen, die MINT-Herbstakademie ­am
Haranni-Gymnasium in Herne oder die Mini­
phänomenta an verschiedenen Grundschulen
im Verbandsgebiet, können Sie sich auf der
Seite „www.mint-stiftung.de“ ausführlich
­infor­mieren.
6
Basteln am Unternehmenserfolg
Beim Planspiel PaWo geht es um
Wirtschaftsanalyse und die Anwendung effizienter arbeitswirtschaftlicher Methoden. Und dafür wird
gebastelt. Entwickler des Spiels ist
Verbands­ingenieur Dirk Zündorff,
dem Verschwendung in den Betrieben ein Gräuel ist.
Verwundert schauen die elf Herren in ihren
dunklen, perfekt geschnittenen Anzügen,
hellen Hemden und farbenfrohen Krawatten
vor sich auf den langen Konferenztisch. Dort
liegen buntes Papier, Bleistifte, zwei Scheren,
Pappkartons, eine Schneidemaschine, einige
Tuben Klebstoff und ein Bürotacker. „Heute
geht es insbesondere um Produktivitätssteigerung durch Anwendung arbeitswirtschaftlicher
Produktionsmethoden, um eine Optimierung
des Wertschöpfungsprozesses durch Steuer­
ungs­anwendungen und eine betriebliche Reor­
ganisation im Sinne einer bedarfsorientierten
Fließfertigung“, begrüßt Dirk Zündorff vom
Arbeitgeberverband die Wirtschaftexperten und
Personalverantwortlichen der Firma „Heimischer
Mittelstand GmbH“*, die immer wieder irritiert
auf die Bastelutensilien blicken.
„Es ist mindestens 40 Jahre her, dass ich gebastelt habe“, sagt Wilhelm Werkmann*, „aber
damals ging es nicht um Geld.“ Der 56-Jährige
trägt einen dunkelblauen Anzug, dazu ein
hellblaues Hemd mit rosa Krawatte. Neben ihm
steht ein lederner Aktenkoffer.
Schon bald beginnen die Herren, ungeniert
mit Stiften, Papier und Klebe zu hantieren, sie
basteln, malen und verzieren, eine Ecke des
Raumes riecht nach Klebstoff. „Das hat nichts
mit der Bewältigung von unerfüllten Kindheitsträumen oder einem schlechten Sketch zu tun“,
erläutert Zündorff. „Die Bastelei rentiert sich.“
Gespielt wird das Planspiel PaWo (Paperwork).
Ziel ist es, so referiert der Verbandsinge­nieur
aus der Spielanleitung, Probleme in den
betrieblichen Arbeits- und Produktionsabläufen zu identifizieren, zu analysieren und zu
optimieren. Und dazu wird gebastelt. Im ersten
Spieldurchlauf geht es darum, ohne Vorkonzept
*Namen von der Redaktion geändert
möglichst viele Papierheftchen zu erstellen. Jeder Durchgang dauert 15 Minuten, doch nicht
alle verlaufen so hektisch wie der erste. „Ich
brauche den Transporteur“, ruft Werkmann,
der den Arbeitsplatz „Schneiden 100“ besetzt.
Auch seine Kollegen sitzen an Einzeltischen
mit Arbeitsplatzbezeichnungen. Die Tische
­„Fügen 600“ und „Falten 300“ haben ebenfalls
ein logistisches Problem. „Transporteur!“, ruft
einer. „Ich brauche Papier!“, ein anderer. Nur
die Arbeitsplätze „Schere 200“ und „Zeichnen
700“ sind verwaist. Werksleiter Günther Geldmacher* und Ausbildungsleiter Arno Stahlmann* stehen in der Ecke unter dem Schild
„Derzeit ohne Arbeit“. Diese Zeiten der NichtBeschäftigung dokumentiert die technische
Betreuerin des Projektes, Renate Oelgemöller,
am Laptop per Mausklick sekundengenau. Mit
Hilfe eines Beamers und der AGV-eigenen
Software werden die Phasen der Untätigkeit für
die einzelnen Arbeitsplätze direkt an die Wand
projiziert. „Das war mal richtig schlecht“, sagt
Personalleiter Adam Ackerer* nach Analyse der
Daten zum ersten Durchlauf. Gerade einmal
sechs Notizbüchlein liegen gestapelt auf dem
Tisch.
Beim Planspiel PaWo wird gebastelt. Die Arbeits­plätze ­„Schneiden
100“ und „Schere 200“ werden
im Laufe des Spiels immer
weiter vernetzt, bis sie perfekt
zusammen­arbeiten.
„Wir müssen diese unsäglichen Unproduktivitätszeiten loswerden und den Wertschöpfungszeitraum erhöhen“, fordert Geldmacher. Dazu
werden einzelne Arbeitsplätze zusammengelegt, Tische und Stühle verrückt, so dass sich
die Beteiligten bei Über- bzw. Unterproduktion
in Gruppenarbeit unterstützen können. „Das
ändert aber nichts daran, dass ich wie ein
Bescheuerter von einem Tisch zum anderen
rennen muss, um zwei Schnipsel Papier hinund herzutragen“, wirft der „Transporteur“ ein.
Also werden Maßnahmen diskutiert, um eine
19
Beim Zeichnen sind äußerste
Präzision und eine ruhige Hand
gefragt.
Das wirkt sich schon im zweiten Durchgang
aus, die Produktion läuft fließender, es entstehen weniger Fehlzeiten. Nur Ackerer hat
richtig Stress. Während die meisten anderen
Arbeitsplätze in den Abläufen nun besser
organisiert und koordiniert sind, stehen dem
Personalleiter die Schweißperlen auf der
Stirn, seine Schneidemaschine rattert fast im
Sekundentakt. „Bin ich denn der Einzige, der
hier wirklich arbeitet?“, fragt er. „Wie wär’s mal
mit einer Schulung für den Mitarbeiter beim
Schneiden?“, wirft Geldmacher scherzhaft ein.
„Der ist ziemlich langsam.“ Trotzdem hat die
Gruppe am Ende 18 Heftchen produziert. „Das
war schon ganz gut“, findet der Werksleiter.
„Es geht noch besser“, sagt Zündorff und erläutert anhand der Steigerungsdiagramme weitere
Potenziale. Im nächsten Durchlauf werden aus
den einzelnen Arbeitsplätzen und Gruppen
komplett vernetzte Produktionsstraßen. Das
Konzept erweist sich als erfolgreich, die Stückzahlkosten sinken, während Produktionszahlen
(22 Heftchen), Bruttoergebnis, Umsatzrendite
und Gesamtkapitalrendite steigen. Das allerdings ändert sich im vierten Durchlauf.
„Wir haben ein Problem“, verkündet der Mitarbeiter aus dem Versandlager. „Der Marktführer
im Heftchenmachen braucht doch ein zweites
Produkt“, sagt Renate Oelgemöller, die ihm
gerade den unerwarteten Auftrag ins Körbchen
gelegt hat. Nicht nur, dass für den Großauftrag plötzlich ein offener Buchrücken verlangt
wird, sondern auch die Tatsache, dass der
Erfinder des Planspiels ist Dirk Zündorff, Verbandsingenieur bei den Arbeitgeberverbänden
Ruhr/Westfalen. Sein Ziel war es, Mitglieds­
firmen zu ermutigen, über Reorganisationen
der Arbeitsabläufe und den Einsatz moderner
Produktionsmethoden nachzudenken. „Ins­
besondere die Vorteile der Fließfertigung
gegen­über der werkstattorientierten kann man
anhand eines so einfachen, abstrakten Modells
am besten veranschaulichen“, erläutert er. Die
Erkenntnisse, die die Wirtschaftsexperten und
Personal­verantwortlichen der Firma dabei gewinnen, seien nämlich durchaus auf das analysierte Unternehmen übertragbar. Trotzdem gehe
es nicht darum, den Verantwortlichen einen
konkre­ten „Königsweg“ zu weisen, s­ ondern
einen Denkanstoß zu geben und „Hilfe zur
20
Kunde als Verzierung der Vorderseite nicht das
Turmmotiv, sondern eine Comicfigur wünscht,
stellt die F­ irma PaWo vor große Probleme. Die
meisten Lagerbestände sind damit wertlos,
die Bilanz des fünften Durchgangs ist mit nur
16 produzierten Exemplaren nicht optimal.
„Wenn man sich vorstellt, dass die einzelnen
Arbeitsplätze ja größere Abteilungen sind, die
Heftchen unsere ausgelieferten Maschinen und
die PaWo-Mark größere Summen in Euro, kann
einem angst und bange werden“, sagt Wilhelm
Werkmann.
Nach einer langen Analysephase und einem
Rekordergebnis von 28 erstellten Büchlein
im fünften und letzten Durchlauf sind die
Beteiligten aber wieder zufrieden. Die wichtigsten Änderungen: Auflösung des Lagers in
individuelle Rohmateriallager am Arbeitsplatz
für flexible Arbeitsprozesse, der Übergang zur
bedarfs- und steuerungsorientierten Materialversorgung, die Wandlung des Transporteurs
zum Logistik-Koordinator, aber auch die
Abschaffung eines Arbeitsplatzes. Allerdings
entschied sich die Gruppe nicht dafür, einen
der beiden im Lager beschäftigten Kollegen zu
entlassen, sondern beide in Teilzeit in anderen
Bereichen weiterzubeschäftigen. Auch der von
der Maßnahme selbst betroffene und auf den
Arbeitsplatz „Schere 200“ versetzte Mitarbeiter
begrüßt am Ende diese Entscheidung. „Es war
ja für alle ersichtlich, dass in diesem Modell
Überkapazitäten vorhanden waren. Ich finde es
aber sinnvoll und kenne es auch so aus meiner
Firma, dass man sich bei allen Umstrukturierungsmaßnahmen fragen sollte: Wie kann uns
der Mensch erhalten bleiben? Die Leute einfach
’rauszuwerfen ist da die schlechteste Lösung.“
Selbsthilfe“ zu leisten. Zündorff: „Die Heftchen
und das Basteln dienen der Visualisierung der
Abläufe. Die Firma kann zwar erheblich von
dem Projekt profitieren. Es ist aber nicht so,
dass die Leute am nächsten Tag wieder in ihr
Unternehmen gehen und direkt eine Effizienzsteigerung von 60 Prozent erreichen. Dafür
muss man etwas tun.“
Das Planspiel PaWo wird für interessierte Mitgliedsunternehmen natürlich auch als InhouseVeranstaltung angeboten. Wer also in seiner
Firma einmal selbst basteln, kleben, malen
und dabei noch einiges über Arbeitswirtschaft
lernen möchte, der kann sich für eine Terminvereinbarung direkt an unseren Verbandsingenieur Dirk Zündorff wenden.
PaWo
bessere Koordination von Versandlager und
Transporteur zu gewährleisten.
7
Veranstaltungen
Im vergangenen Jahr ist viel passiert. Viele der
Themen, zu denen Beratungsbedarf bestand,
betrafen eine breite Mehrheit unserer Mitgliedsunternehmen. Von daher bot es sich an,
die Firmenvertreter darüber nicht nur individuell, sondern im Rahmen einer Veranstaltung
zu informieren. Von kompetenten Referenten
erfuhren die Mitglieder Wissenswertes aus den
Bereichen Tarif-, Sozial- und Personalpolitik,
Arbeitsrecht, Arbeitswirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit. Hier noch einmal eine Auswahl der
wichtigsten Veranstaltungen im Überblick:
interessante Ausbildungsthemen. Das waren
in diesem Jahr „Suchtverhalten in der Ausbildung“, „Demografie-Faktor und Verknappung
auf dem Bewerbermarkt – Auswirkungen auf
die Berufsausbildung“, „Das Dienstleistungsangebot der Agentur für Arbeit im Bereich
Ausbildung“ sowie das Angebot eines Erfahrungsaustausches zu kooperativen beziehungsweise dualen Studiengängen, zu Maßnahmen
für schwächere Auszubildende, zum Fachkräftemangel und den Studienabschlüssen Bachelor
und Master.
„Die Künstlersozialabgabe“ im Januar:
Zwar gibt es die Künstlersozialabgabe schon
länger, von staatlicher Seite überprüft und
sanktioniert wird die korrekte Abgabe allerdings erst seit dem vergangenen Jahr. „Dadurch gewinnt das Gesetz an Bedeutung“,
sagte Harald Weiss aus dem Referat Prüfdienst
der Deutschen Rentenversicherung Westfalen,
der alle interessierten Mitglieder über das
Gesetz und die neuen Bestimmungen aufklärte. Besonders im Vordergrund standen dabei
schwer zu fassende rechtliche Definitionen wie
die der Eigenwerbung, der Generalklausel, der
„gelegentlichen“ Tätigkeit und der Einnahme­
erzielungsabsicht.
Jahresmitgliederversammlung des
AGV Chemie Westfalen / Bochumer
Unternehmer­gespräche im April:
In seinem Vortrag im Rahmen der „Bochumer
Unternehmergespräche“ fragte der Wirtschaftsund Unternehmensethiker vom WittenbergZentrum für globale Ethik, Prof. Andreas
Suchanek: „Gesellschaftliche Verantwortung
der Unternehmen – was bedeutet das?“ Dazu
zitierte er eine Studie, nach der 92 Prozent der
deutschen Bevölkerung glauben, dass Großunternehmen ausschließlich an ihren eigenen
Profit denken. Durch die Akzeptanzkrise der
Unternehmen habe das Thema Wirtschaft und
Ethik derzeit Konjunktur. Prof. Suchanek sagte:
„In der öffentlichen Wahrnehmung wird immer
mehr ein Konflikt zwischen Moral und Gewinn
konstruiert. Ich glaube aber, dass ein Unternehmen moralisch handeln kann, ohne dabei
seine Gewinninteressen außer Acht lassen zu
müssen.“
„Erfahrungskreis Ausbildung“
im März und Oktober:
Der Erfahrungskreis Ausbildung existiert in
dieser Form seit 2006. Angesprochen werden
damit alle Ausbildungsverantwortlichen der
Mitgliedsunternehmen. Ziel der Veranstaltungen ist es, einen Erfahrungsaustausch über
gemeinsame Entwicklungen und Probleme in
den Unternehmen rund um das Thema Ausbildung sicherzustellen. Die besten Ratschläge zu
aktuellen Fragen, so ist unsere Überzeugung,
können nämlich andere Ausbildungsbeauftragte
geben, die bereits ähnliche Probleme bewältigt
haben. Hinzu kommen vom AGV organisierte
Informationen und Referate über allgemein
Auch der wiedergewählte Vorsitzende des AGV
Chemie, Hans J. Hesse, sprach zum Thema
Ethik, wobei er Forderungen nach einem
gesetzlichen Mindestlohn eine klare Absage
erteilte. „Mindestlöhne vernichten bestehende
und verhindern die Schaffung neuer Arbeitsplätze“, sagte er. „Kein Arbeitgeber kann es
sich auf Dauer leisten, Mitarbeiter zu beschäftigen, wenn sich das nicht rechnet. Die dann
zu teuren Arbeitsplätze würden vernichtet und
ins Ausland oder in die Schwarzarbeit verlagert. Da muss man sich fragen: Ist es ethisch
vertretbar, einen scheinbar sozial gerechten
Mindestlohn zu fordern?“
21
Die Jahresmitgliederversamm­lungen
(hier des Metall-Verbandes) mit
ihren anschließenden Bochu­mer
Unternehmergesprächen warteten
im vergangenen Jahr mit echten
Highlights auf.
Günter Ederer vertrat im Juni s­ eine
These, für die er in den Medien
häufig angefeindet wird:
„Der Klimawandel ist nicht vom
Menschen gemacht und wird nicht
durch CO2-Ausstoß verursacht.“
Auch organisatorisch wurden an diesem Tag
wichtige Weichen gestellt. So beschlossen die
Mitgliedsunternehmen einstimmig die Inte­
gration der Mitglieder des westfälischen Teils
des AGV Chemie Essen, der sich zuvor aufgelöst
hatte. Dabei handelte es sich um rund 20 Firmen, so dass die Mitgliederzahl des Verbandes
auf knapp 150 anwuchs.
„Das Arbeitszeitgesetz“ im April:
Unter der Leitung von Peter Hesse vom
Dezernat Betrieblicher Arbeitsschutz der
Bezirksregierung Arnsberg erfuhren die Mitgliedsunternehmen alles, was sie über das
Arbeitszeitgesetz wissen müssen. Schwerpunktthemen der Veranstaltung waren Sonn- und
Feiertagsarbeit, von den gesetzlichen Bestimmungen abweichende Regelungen durch
Tarifverträge, flexible Arbeitszeitgestaltung,
Bußgeldvorschriften und Beispiele aus der
Praxis. Das Gesetz befasst sich mit Sicherheit
und Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer bei
der Arbeitszeitgestaltung.
Jahresmitgliederversammlung des
AGV Metall Bochum/Umgebung / Bochumer
Unternehmergespräche im Juni:
Klimaskeptiker, Kritiker der Klimakatastrophenszenarien, neoliberaler Politikkritiker –
Günter Ederer wird in den Medien mit einigen
– häufig auch unschönen – Namen bedacht. Im
Juni war er in Bochum und sprach im Rahmen
der Bochumer Unternehmergespräche über die
22
These, die die Diskussionen um seine Person
in den Medien am meisten anheizt: „Es gibt
keinen wirklichen Beweis, dass der Klimawandel durch CO2-Ausstoß verursacht wird“, sagte
er. Dafür gebe es viele Indizien dafür, dass
die erhöhte CO2-Konzentration nicht Ursache, sondern Folge des Klimawandels sei. Der
Wirtschaftspublizist und Fernsehautor der ARD:
„Wir haben ein Umweltschutz- und ein Energieproblem, aber kein Klimaproblem. Klimaschutz
ist nicht gleich Umweltschutz.“ Nach seinem
Vortrag „Klimawandel – vom Weltuntergang zur
Staatswirtschaft“ betonte Ederer auf Nachfrage,
dass er es sich nicht vorstellen könne, dass
sich Deutschland als einziges Industrieland
von der Kernkraft verabschiede – ohne sich
dabei ebenfalls von seiner Rolle als bedeutende
Industrienation zu verabschieden.
Des Weiteren gaben an diesem Tag der alte
und neue AGV-Vorsitzende Frank Becker und
Geschäftsführer Dirk W. Erlhöfer den offiziellen Startschuss für eine Aufstockung der
Förderung des Projekts „Miniphänomenta“ im
Verbandsgebiet, das von der vom AGV im Jahre
2006 gegründeten MINT-Stiftung Ruhr/Vest
durchgeführt wird. Die Initiative, die mit Hilfe
von spannenden und kindgerechten Experimen­
ten Begeisterung für Naturwissenschaften
schon in Grundschulen wecken soll, wurde von
Stiftung und AGV im vergangenen Jahr mit gut
25.000 Euro an reinen Sachkosten gefördert.
Angeschafft wurde damit unter anderem ein
Kleintransporter, der den Transport der über
50 Experimentierstationen an verschiedene
Grundschulen gewährleisten soll.
„Der richtige Umgang mit dem Betriebsrat“
im September:
„Jeder bekommt den Betriebsrat, den er
verdient“ und „Zur vertrauensvollen Zusammen­
arbeit mit dem Betriebsrat gibt es keine vernünftige Alternative“. Das waren die zentralen
Thesen von Professor Dr. Frank Maschmann,
der im September im Hause Arbeitgeber Ruhr/
Westfalen in Bochum zum richtigen Umgang
mit den gewählten Arbeitnehmervertretern
referierte. Dabei beschränkte sich der Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht,
Arbeits-, Handels- und Wirtschaftsrecht an
der Universität Mannheim nicht darauf, die
rechtlichen Grundlagen der Zusammenarbeit
mit dem Betriebsrat aufzuzeigen. Tipps und
Beispiele aus der Praxis, besonders aus seiner
Zeit als Referent im Zentralbereich Personal bei
Siemens, lockerten die Veranstaltung auf und
zeigten, dass das Beharren auf Paragrafen und
Richtlinien in der Betriebswirklichkeit nicht
immer der richtige Weg ist. Schwerpunkt der
Veranstaltung waren die Grenzen der Mitbestimmung, die sich mitunter gar nicht so
einfach bestimmen lassen.
einstündige Podiumsdiskussion über Gerechtigkeit bei den Bildungschancen von Schülern
mit Migrationsgeschichte an. Teilnehmer waren
Dr. Ulrich Heinemann, Ministerialdirigent im
NRW-Schulministerium, Rainer Köhler, Leiter
Personal- und Organisationsentwicklung Deutsche BP Gelsenkirchen GmbH, Bülent Uzuner,
Vor­standsvorsitzender BTC Business Technology Consulting AG und Dr. Antonietta Zeoli,
Landeskoordinatorin NRW für das Netzwerk
„Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte“.
Geleitet wurde die Diskussion vom „Bochumer
Jungen“ Thomas Gerres, der vor allem durch
seine Moderationen bei den Sendern n-tv und
RTL bekannt ist.
Die Begrüßungsrede hielt der kurz zuvor auf
der Mitgliederversammlung ­wiedergewählte
­Vorsitzende des AGV Ruhr-Lippe, Michael ­Benkert.
Er forderte verstärkte Anstrengungen in der
seiner Ansicht nach bisher nicht befriedigend
geglückten Integration von Migranten
­gerade im Bildungsbereich. Es sei wichtig,
die Interkulturalität von immer mehr Menschen
in Deutschland als Chance im globalen Wett­
bewerb und nicht als Problem zu begreifen.
Jahresmitgliederversammlung des
AGV Ruhr-Lippe / Bochumer Unternehmer­
gespräche im Oktober:
Der AGV Ruhr-Lippe erlebte bei den Bochumer
Unternehmergesprächen im Oktober eine echte
Premiere – und das, obwohl diese Veranstaltung bereits zum 26. Mal durchgeführt wurde.
Nach der Jahresmitgliederversammlung fand in
diesem Jahr auf großer Bühne eine Podiumsdiskussion vor 150 geladenen Gästen statt.
Diskutiert wurde über das Thema „Gleiche
Bildungschancen für Murat und Marie“.
An das Impulsreferat von Ingrid Gogolin,
Professorin am Institut für International
Vergleichende und Interkulturelle Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg, zum
Thema „Migration und ihre Folgen für Bildung
und Erziehung: Anregungen zum erfolgreichen Umgang mit Vielfalt“ schloss sich eine
Die Unternehmergespräche des AGV Ruhr-Lippe
wurden 2008 erstmals als Podiumsdiskus­sion
durchgeführt. Thema des Abends war:
­„Gleiche Bildungschancen für Murat und Marie“.
23
Aktuelle Rechtsprechung zum
Individual-Arbeitsrecht mit Verbandsjurist Martin Beckschulze
und Peter Schmidt (Richter am
LAG Hamm, l.).
„Aktuelle Rechtsprechung zum
Individual-Arbeitsrecht“ im November:
Das deutsche Arbeitsrecht ist ständig in Bewegung. Wer sich nicht auf dem Laufenden hält,
der kann mitunter plötzlich ziemlich alt aussehen. Um ihre Mitgliedsunternehmen und die
von ihnen benannten ehrenamtlichen Richter
vor diesem Schicksal zu bewahren, boten die
Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen ihnen im
November einen Überblick über die aktuellen
Tendenzen in der Rechtsprechung an. Unter der
Leitung von Peter Schmidt, Vorsitzender Richter am Landesarbeitsgericht Hamm, informierte
die Bürogemeinschaft die Teilnehmer in einem
Seminar zur aktuellen Rechtsprechung zum
Individual-Arbeitsrecht.
Die Veranstaltung war Teil einer nun fest im
Programm der Arbeitgeberverbände verankerten
Reihe, die sich jeweils im jährlichen Wechsel mit Kollektiv- und Individualarbeitsrecht
befasst. In diesem Rahmen werden auch die
von den Verbänden benannten ehrenamtlichen
Richter juristisch geschult und so auf ihre Aufgabe bei Gericht noch besser vorbereitet.
Wer nicht den Anschluss verlieren
möchte, der muss sich zum Thema
Arbeitsrecht ständig auf dem Laufenden halten. Deshalb schulten
die AGV die Personalverantwortlichen der Mitgliedsunternehmen
und die ehrenamtlichen Richter.
Informierten die Teilnehmer über
Kurzarbeit und Öffnungsklauseln
(v.l.): Hans-Wilhelm Köster und
Walter Korte (Landesvereinigung
der Arbeitgeberverbände NRW)
und AGV-Hauptgeschäftsführer
Dirk W. Erlhöfer.
24
„Betriebliche Abläufe ver­bessern,
Unternehmenserfolg sichern“ im November:
Bis zu 30 Prozent des Umsatzes können einem
Unternehmen durch schlecht geplante oder
fehlerhaft ausgeführte Prozesse verloren
gehen. Zu hoher Ausschuss, Reklamationen,
Reparaturen und Garantieleistungen sind nur
die sichtbare Spitze des Eisberges, der durch
indirekte Folgekosten im Produktionsprozess –
wie etwa zusätzlichen Serviceeinsatz, verlorenes Kundenvertrauen, unzufriedene Mitarbeiter,
Nacharbeit und Expresslieferungen – noch
deutlich vergrößert wird. Derartige Probleme
zu finden, zu analysieren, zu beheben und
die Erfolge zu kontrollieren war die Aufgabe,
vor die Dr. Frank Lennings vom Institut für
angewandte Arbeitswissenschaft (IfaA) in Köln
die Teilnehmer stellte. Bei dieser Veranstaltung
handelte es sich um den Auftakt zu einem
fünfteiligen Firmenzirkel, der firmenspezifische
­Rationalisierungsprojekte mit Hilfe des Leit­
fadens „Betriebsabläufe verbessern – Unter­
nehmenserfolg sichern“ systematisch und
methodisch behandelt.
„Instrumente zur Bekämpfung von Arbeitsmangel: Kurzar­beitergeld und tarifliche
Flexi-Instrumente“ im Dezember:
Die eigentlich für Januar 2009 vorgesehene
Veranstaltung wurde aufgrund der wirtschaft­
lichen Ereignisse auf den Dezember vorgezogen.
Und das aus gutem Grund: Damit die Konjunkturkrise nicht sofort für Massenentlassungen
sorgt, informierten die Arbeitgeberverbände
ihre Mitglieder über alternative Lösungsvorschläge wie Kurzarbeit und die verschiedenen
Flexi-Instrumente aus den Tarifverträgen.
Referenten zum Thema Kurzarbeit waren
Hans-Wilhelm Köster und Walter Korte von der
Landesvereinigung der Arbeitgeberverbände
NRW. Beide informierten die Teilnehmer zum
arbeits- und sozialrechtlichen Hintergrund des
Kurzarbeitergeldes. AGV-Hauptgeschäftsführer
Dirk W. Erlhöfer erläuterte die Flexi-Instrumente des Chemie-Tarifvertrags. Zwar kostet
die Kurzarbeit die Unternehmen mehr als in
anderen Branchen. Wie auch die Betriebe der
chemischen Industrie in der Krise flexibel
reagieren können, zeigte Erlhöfer am Beispiel
verschiedener Öffnungsklauseln.
Der stellvertretende AGV-Geschäftsführer
­Thomas Rosenke referierte zum „Tarifvertrag
Beschäftigungssicherung“ der Metall- und
Elektroindustrie sowie zum „Pforzheimer
Abkommen“, das zur Beschäftigungssicherung
Abweichungen von den Flächentarif-Regelungen ermöglicht. Den Teilnehmern aus den
Bereichen Papier-, Pappe und Kunststoffverarbeitung stellte Verbandsjurist Lars Bergmann
die Flexibilisierungsmöglichkeiten zur Standortsicherung aus dem Manteltarifvertrag vor.
8
Firmenportraits
Bochumer Eisenhütte
Heintzmann
Die Heintzmann-Gruppe – seit
mehr als 155 Jahren ein Unternehmen mit Tradition und Innovation.
Mehr als 155 Jahre haben die Biographie der
Bochumer Eisenhütte Heintzmann geprägt. In
seiner wechselvollen Geschichte hat die Bochumer Eisenhütte Heintzmann Blütezeiten erlebt
– aber auch schwere Kriegszeiten mit globaler
Rezession mussten verkraftet werden. Immer
wieder gelang es den Inhabern, das Unter­
nehmen wirtschaftlich zu stabilisieren.
Seinen Ursprung hat das Unternehmen in
der Ausstattung des Untertagebergbaus im
Ruhrgebiet und an der Saar mit Einrichtungen
für den Schacht- und Streckenausbau. Mit der
Entwicklung des TH-Streckenausbaus – in den
30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts –
wurde der Grundstein gelegt für eine positive,
weltweite Entwicklung.
Der Unterstützungsausbau mit TH-Profilen wird
seit 1932 sowohl im Bergbau als auch für den
Stollen- und Tunnelbau eingesetzt. So wurden
beispielsweise bei dem sich aktuell im Bau
befindlichen „Jahrhundertprojekt GotthardBasistunnel“ in der Schweiz – dem längsten
Eisenbahntunnel der Welt – bislang ca. 35.000
Tonnen TH-Profile eingebaut.
Durch ein spezielles Verfahren, welches mit
den dafür notwendigen Anlagen in Bochum
entwickelt wurde, wird der Grubenausbaustahl
seit 1955 vergütet. Aufgrund dieser langjährigen Erfahrung zählt die Wärmebehandlung in
Durchlauföfen zum Dienstleistungsangebot.
Sicherheit und Qualität der Produkte standen
immer an erster Stelle. Aufbauend auf den
Erfahrungen der langjährigen Bergbautradition
wurde das Leistungsspektrum in den letzten
Jahrzehnten konsequent ausgebaut und erweitert.
Produkte für die Straßenausstattung und
Sicherheitstechnik für den Objektschutz.
Nachgiebiger TH-Ringausbau im
Gotthard-­Basistunnel
Durch die Umstrukturierung im Jahre 2005
wurden alle operativen Unternehmen mit
den Geschäftsbereichen Stahlverarbeitung,
Straßen­ausstattung und Sicherheitssysteme der
Heintzmann Holding GmbH zugeordnet. Unter
dem Dach der Heintzmann Holding GmbH vereinen sich jetzt die operativ tätigen Firmen und
Tochtergesellschaften der Heintzmann-Gruppe
im In- und Ausland mit ca. 550 Mitarbeitern.
Mit Stolz und Freude blickt die HeintzmannGruppe auf ihre Geschichte als traditionelles,
mittelständisches Familienunternehmen zurück.
Auf der Basis dieser langjährigen Tradition sind
die Gruppe und ihre Mitarbeiter in der Lage,
sich den zukünftigen Herausforderungen des
wirtschaftlichen Umfeldes und des Marktes
erfolgreich zu stellen.
Zu den Kerngeschäftsfeldern gehören heute
– neben dem Bergbau – der Tunnelbau, die
Wärmevergütung wasservergütbarer Stähle,
25
Der neue High-Speed-Train in
Taiwan ist eins der faszinierendsten Projekte in Asien – und nicht
denkbar ohne den Beitrag von
­MC-Bauchemie: Beim Bau der
Trassen kam Zusatzmitteltechno­
logie von MC zum Einsatz.
MC-Bauchemie
Bauchemie für das 21. Jahr­
hundert: Forschung & Entwicklung
als Schlüssel zum Erfolg
Wo in der Welt spektakuläre Bauwerke entstehen, die auf Beton gegründet sind, ist fast
immer ein Unternehmen aus NRW beteiligt:
Die MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KG ist
mit innovativen Produktlösungen globaler
Technologieführer im Oberflächen- und Bautenschutz. Weltweit ist die Spitzentechnologie von
­MC-Bauchemie in den Fachbereichen Construction Chemicals und Protection Technologies
gefragt.
208 Meter hoch, gegründet auf mächtigen
Stützpfeilern, die von MC-Bauchemie vergütet
wurden: das Warsaw Trade Center ist Polens
höchstes Gebäude.
26
Kühltürme werden durch MC-Produkte geschützt
– zum Beispiel durch Beton-Zusatzmittel auf
PCE-Basis wie beim größten Naturzug-Kühlturm
der Welt in Niederaußem. Zwei weitere Kühler
entstehen unter Beteiligung von MC-Bauchemie
in Neurath und Hamm.
1961 von Heinrich W. Müller in Bottrop gegründet, hat sich die MC-Bauchemie innerhalb von
vier Jahrzehnten zum weltweit agierenden Konzern mit über 50 Niederlassungen in Europa
und Übersee entwickelt. Kernkompetenz sind
bis heute Produktsysteme, die Beton vergüten,
Bauwerke schützen und instand halten – wobei
MC-Bauchemie es zum Prinzip erhoben hat, der
Norm und dem Stand der Technik stets einen
Schritt vorauszubleiben. Das Unternehmen
versteht sich dabei als Problemlöser: MC, das
ist innovative Kompetenz für den Neubau und
die Instandsetzung von Bauwerken – so etwa
für das Warsaw Trade Center, für Flughäfen
zwischen Sao Paulo und Kiew, Wolkenkratzer in
Malaysia, die weltgrößte Kläranlage in Singapur
oder die Sanierung des Dresdener Zwingers.
Sicher ein Schlüssel des Erfolgs: Zehn Prozent
der weltweit 1.600 Mitarbeiter sind in der Forschung & Entwicklung tätig und sichern so den
technologischen Vorsprung, den MC-Bauchemie
in den Bereichen »Construction Chemicals« und
»Protection Technologies« besitzt. Um dieses
Wissen im Unternehmen und an Kunden in aller
Welt weiterzugeben, sorgen die Ausbildungszentren in Bottrop und Esslingen sowie das
»Train-the-Trainer«-Programm für permanente
Qualifizierung. Trotz des Selbstverständnisses
als »europäisches Unternehmen« halten die
Geschäftsführer Dr. Bertram R. und Dr.-Ing.
Claus-M. Müller dem Standort Deutschland die
Treue – und expandierten zuletzt 2008 durch
die Übernahme von Unternehmensteilen der
Harold Scholz GmbH in Lohr.
Ruhr-Universität
Bochum
Menschlich – weltoffen –
­leistungsstark
Fest in der Region verwurzelt und in der Welt
zuhause: Das ist die Ruhr-Universität Bochum
(RUB) mit ihren 32.700 Studierenden und
ca. 4.800 Beschäftigten. Als tragende Säule
in der Universitätsallianz Metropole Ruhr –
gemeinsam mit den Universitäten Dortmund
und Duisburg-Essen – stärkt sie den Standort
Ruhrgebiet. In Bochum ist der Campus der kurzen Wege international. Forscher und Studie­
rende aus dem In- und Ausland kooperieren
über Fächergrenzen hinweg.
Forschungsschwerpunkte sind Proteinforschung
und Neurowissenschaften, Systemchemie, Plasmaforschung, nachhaltige Energietechnologien,
Materialwissenschaften, IT-Sicherheit und Religionswissenschaft. Die Bochumer Forschungsstärke beruht auf der besonderen Fähigkeit
der Wissenschaftler zur Zusammenarbeit: Das
unkomplizierte Aufeinanderzugehen auf dem
Campus ist das Markenzeichen der RUB.
Konsequent und früher als alle anderen hat die
RUB ihr Studiensystem auf die gestuften, international anerkannten Studiengänge Bachelor
und Master umgestellt. Mit Erfolg: Immer mehr
Studierende schließen ihr Studium innerhalb
der Regelstudienzeit ab, die Absolventenzahlen
steigen deutlich. Orientiert an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes eröffnet dieses Modell
den Absolventen neue Perspektiven durch
­kürzere Studienzeiten und mehr Praxisbezug.
20 Fakultäten und elf zentrale wissenschaft­
liche Institute bieten heute rund 130 Studiengänge an.
Mit ihrem Forschergeist trug die RUB maßgeblich dazu bei, den „Bildungsstandort Ruhrgebiet” auszubauen und aufzuwerten: Sie gab
dem Strukturwandel ein Gesicht. 1965 nach
nur dreijähriger Bauzeit im grünen Bochumer
Süden oberhalb der Ruhr eröffnet, ist sie heute
drittgrößte Arbeitgeberin in Bochum. Mit ihren
vielfältigen Angeboten von Chor und Orchester
über Theater, Radio, Kino bis hin zu Lesungen
und Vorträgen bereichert die RUB zudem das
kulturelle Leben in Bochum. Den Forschergeist
so früh wie möglich zu wecken, ist Ziel der
vielfältigen Angebote für den Nachwuchs – zum
Beispiel mit dem hervorragend ausgestatteten
Alfried Krupp-Schülerlabor, das in seiner fachlichen Breite und Ausrichtung einzigartig in
Deutschland ist. Und wer schon frühzeitig richtig studieren will, kann am Projekt SchülerUni
für motivierte und leistungsstarke Oberstufenschüler teilnehmen.
Schule machte die RUB seit ihrer Gründung auf
verschiedenen Gebieten: Der integrierte Ingenieurbereich war in Deutschland ein Novum; als
erste Universität hatte sie eine Kontaktstelle
zur Wirtschaft eingerichtet und vermarktet
Forschungsergebnisse heute über eine eigene
Verwertungsgesellschaft. Und was einst als
„Bochumer Modell“ startete – die praktische,
patientennahe Medizinausbildung an Krankenhäusern in Bochum und Umgebung – umfasst
heute als größtes deutsches Klinikum etwa
2.600 Betten und genießt im In- wie Ausland
einen exzellenten Ruf.
Die Ruhr-Universität Bochum mit
dem zentralen Audimax.
Die Vorteile einer Uni im Grünen:
In den Vorlesungspausen entspannen Studenten in der Sonne.
27
erhebliche Investitionen vorgenommen und im
Jahr 2003 ein modernes Qualitätssicherungsund Entwicklungszentrum fertiggestellt. Auch
die wirtschaftliche Krise kann dem Unternehmen kaum etwas anhaben. „Da der Konsum von
Filterzigaretten kaum von Krisensituationen
tangiert wird, ist die benkert group zumindest
mittelfristig nicht von der allgemeinen Finanzund Wirtschaftskrise betroffen“, so der Inhaber.
Hier wird ZigarettenmundstückBelagpapier in allen erdenklichen
Ausführungen gefertigt.
Deutsche Benkert
Permanente Optimierungen, Nähe
zum Kunden und Umweltschutz
sind die Leitlinien
Jeder Raucher kennt es. Trotzdem weiß kaum
jemand, was die Deutsche Benkert GmbH &
Co. KG aus Herne wirklich herstellt, wenn von
foliengeprägtem Zigarettenmundstück-Belagpapier die Rede ist. Es geht um das Papier am
Mundstück, das bei den meisten Zigarettenmarken mit einer gelblich-braunen Korkimitation
versehen ist. Möglich sind hier jedoch auch
weiße oder mehrfarbige Varianten mit Goldund Silberlinien oder Logos mit bis zu sechs
Farben.
Bei der Herstellung von Filter­
zigaretten müssen alle Bestandteile
innerhalb von Millisekunden ineinander passen. Eine gleichbleibende
und hohe Qualität der Einzelteile ist
deshalb zwingend notwendig.
28
Die Herstellung von Filterzigaretten ist ein
äußerst komplexer Prozess, bei dem alle
Bestandteile innerhalb von Millisekunden zusammengeführt werden müssen. Somit müssen
die eingesetzten Bestandteile eine absolut
gleichbleibende und hohe Qualität haben. Seit
die Filterzigarette zu Beginn der 1950er-Jahre
die vorher übliche Strangzigarette verdrängt
hat, beliefert die benkert group nahezu alle
namhaften Zigarettenfirmen mit Mundstückbelagpapier. Dabei spielen Zuverlässigkeit und
Qualität eine entscheidende Rolle. „In unserem
Nischensegment gehören wir zu den Marktführern auf dem Weltmarkt“, sagt Inhaber Michael
Benkert. Der weltweit anerkannte Ruf der Gruppe verpflichte im Hinblick auf Anlagen und Maschinen, stets auf dem neuesten Stand zu sein.
In den vergangenen Jahren wurden deshalb
Das Unternehmen gestaltete einige Änderungen
im Verbraucherverhalten entscheidend mit.
Als in den 70er-Jahren immer mehr das Thema
„Rauchen und Gesundheit“ und damit leichtere Marken und Schadstoffreduktion in den
Blickpunkt rückten, entwickelte die Gruppe die
ersten Perforationsmaschinen. Diese Maschinen
bringen mikrofeine Löcher in definierten Zonen
mit niedrig tolerierten Luftdurchlässigkeiten
auf dem Mundstückbelag auf. Die ­Perforationen
ermöglichen eine Ventilation der ­Zigarette,
d. h. der Rauchstrom wird mit Frischluft
­verdünnt. Damit werden die Schadstoffwerte
pro Zigarette reduziert und kontrolliert. Heute
werden elektrostatische Perforationsmaschinen
von der 1993 gegründeten Firma mpe (Microperforation Engineering GmbH) errichtet, die
später vollständig in die benkert group eingegliedert wurde.
Neben dem Mutterwerk in Herne und der
mpe GmbH ist die Gruppe auch international
aufgestellt und beschäftigt weltweit etwa 700
Mitarbeiter. Weitere Standorte befinden sich
in Schottland, der Schweiz, Malaysia und der
Volksrepublik China.
Permanente Optimierungen, die Nähe zum
Kunden sowie eine hohe Priorität des Umweltschutzes sind Leitlinien der benkert group.
So sind die Tiefdruckmaschinen mit Lösemittelrückgewinnungs- und Nachverbrennungsanlagen zur Abluftreinigung ausgestattet.
Damit werden alle vorgegebenen Grenzwerte
und Emissionsmengen nicht nur eingehalten,
sondern meist sogar weit unterschritten. Auch
die moderne Laborausstattung in allen Werken,
die effiziente Lagerlogistik und die Warenwirtschaftssysteme zur schonenden Handhabung
der Materialien tragen zur Umwelt schonenden
Produktionsweise der gesamten benkert group
bei.
9
Historischer Exkurs
1934:
Das Ende des freien
Verbändewesens
musik erklang!“ In Wattenscheid war an
diesem Tag eine ähnliche Kundgebung
angesetzt: Auf dem Adolf-Hitler-Platz
(heute August-Bebel-Platz) marschierten „mehrere tausend“ Menschen auf.
Am 20. Januar 2009 jährte sich
das Verbot der Gewerkschaften und
Arbeitgeberverbände zum 75. Mal
In den Festansprachen sparten die
Redner nicht an Lob für das neue totalitäre Gesetz, auch der „Bochumer
Anzeiger“ bewertete es als bedeutenden Fortschritt. Kreisbetriebs­
zel­len­obmann Meinert sagte: „In
der liberalistisch-marxistischen
Wirtschaft wurde der Kampf der
verschiedenen Gruppen [Arbeiter,
Angestellte, Direktoren] mit brutaler Rücksichtslosigkeit geführt –
man dachte nicht daran, dass wir
zuletzt doch alle Volksgenossen
sind.“ Gaubetriebszellenobmann
Stein referierte: „Anstelle der sterbenden Demokratie setzten wir den kraft­vollen
Gedanken des allein verantwortlichen Führertums. Die wirtschaftsvernichtenden Ideen des
Liberalismus und seine Gegenwirkung – den
Marxismus – zerschlugen wir. Die Volksgemeinschaft wurde zur Plattform des Lebens
unseres Volkes. So erfasst der stürmische Lauf
der nationalsozialistischen Weltanschauung
jetzt die Betriebe, um dort die Grundbegriffe
nationalsozialistischer Volksgemeinschaft zu
fundamentieren.“
Es war der radikalste Schnitt in der Geschichte
der Tarifparteien: Vor 75 Jahren, am 20. Januar
1934, hörten durch das „Gesetz zur Ordnung
der nationalen Arbeit“ die deutschen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände rechtskräftig
auf zu existieren. Im Rahmen ihrer Gleichschaltung und der Übertragung des Führerprinzips
auf die Wirtschaft verboten die Nationalsozia­
listen per Gesetz nicht nur die landesweit
operierenden Organe, sondern auch alle regionalen Verbände und Gewerkschaften. Auch der
Vorgänger des heutigen Arbeitgeberverbands
der Eisen- und Metallindustrie für Bochum und
Umgebung – der im Jahre 1919 gegründete Arbeitgeberverband der Hütten- und Maschinenindustrie für Bochum und Umgegend – wurde
aufgelöst.
In der bereits gleichgeschalteten örtlichen
Presse wurden die Verbote begeistert bejubelt. „Für die Freiheit der nationalen Arbeit“,
„Dankeskundgebung des werktätigen Volkes“
und „Dem Arbeiter sein Brot, der Nation ihre
Ehre“ waren die Schlagzeilen im „Bochumer
Anzeiger“, der das Gesetz sogar als „Neue deutsche Friedensproklamation“ auszeichnete. Bei
einem gemeinsamen Waffenaufmarsch (!) der
Arbeitnehmer und Arbeitgeber mit anschließendem Fackelzug zur Feier des neuen Gesetzes
marschierten laut der Zeitung 12.000 „Volksgenossen“ mit – die Teilnahme war Pflicht. Das
Blatt berichtet von „einem Fackelzug, der in
seiner überwältigenden Größe einen machtvollen Beweis bot für die Geschlossenheit der
Deutschen Arbeitsfront, für die starke, alle Gegensätze niederzwingende, gemeinsame innere
Verbundenheit durch nationalsozialistisches
Gedankengut. […] Lodernde Fackeln erleuchteten den weiten Platz, schmetternde Marsch-
1930
1934
„Was mit diesem Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit tatsächlich erreicht wurde, war,
einen Scheinfrieden zu etablieren“, analysiert
Prof. Dr. Klaus Tenfelde, Direktor des Instituts
für soziale Bewegungen in Bochum. „Der altgermanischen Ideologie folgend wurde über die
konträren Interessen, die in jeder Marktwirtschaft bestehen, ein nur scheinbarer Frieden
gelegt.“ Die beiden Grundgedanken dabei seien
das Führer- und Gefolgschaftsprinzip gewesen.
„Das Grundprinzip der Zeit war die Gleichschaltung. Es gab kaum einen Verband oder
Verein, der sich dem entziehen und unabhängig
existieren konnte.“
1940
Aus dem „Gesetz zur Ordnung
der nationalen Arbeit“ 1934
„Dem Arbeiter sein Brot, ­
der Nation ihre Ehre“
waren die Schlagzeilen
im „Bochumer Anzeiger“,
der das Gesetz sogar als
„Neue deutsche Friedens­
proklamation“ auszeichnete.
1950
29
„Wird dem Führer des
Betriebes die Befähigung
zum Führer [...] durch das
Ehrengericht rechtskräftig
aberkannt, so ist ein anderer Führer des Betriebes
zu bestellen.“ (Paragraf 3,
Absatz 3)
Die „Vertrauensräte“ ge­
nossen in der Bevölkerung
nicht allzu viel Vertrauen.
Bei den Wahlen von 1934
und 1935 haben die letzten
Kandidaten auf den Listen
oft die meisten Stimmen
bekommen. Das Vertrauen ­
in die Nazi-Bonzen an der
Spitze der Liste dürfte demnach nicht allzu groß ge­
wesen sein.
1960
30
Während der Widerstand der Gewerkschaften,
den es in Bochum nachweislich gegeben hat,
von der Zeitung gänzlich verschwiegen wird,
wird auf ablehnende Reaktionen aus der Unternehmerschaft gegen das Gesetz hingewiesen.
„Man kann schon verstehen, weshalb gegen das
neue Gesetz die heftigsten Widerstände von­
seiten einiger Unternehmerkreise erfolgt sind.
Das Gesetz besagt, dass derjenige Unternehmer,
der nicht im Sinne der Volksgemeinschaft sein
Werk führt, keinen Platz mehr im deutschen
Wirtschaftsleben einnehmen kann. Führt ein
Unternehmer seinen Betrieb so, wie es der
Nationalsozialismus vorschreibt, dann werden
Arbeiter und Angestellte ihm in allen Notzeiten treue Gefolgsmänner und Helfer sein.“ Es
folgte eine Drohung an alle, die das totalitäre
Gesetz nicht uneingeschränkt bejubeln wollten:
„Wir warnen aber die versteckten revolutionären Kreise, die scheinbar immer noch nicht
umgelernt haben, Missbrauch mit der nationalsozialistischen Gedankenwelt zu treiben. Genau
dasselbe gilt für die unbelehrbaren Marxisten
und sonstigen Quertreiber. Die NSBO [Nationalsozialistische Betriebzellenorganisation] als
Führerschaft der Deutschen Arbeitsfront wird
rücksichtslos gegen solche Schädlinge vorzu­
gehen wissen.“
Wie ein solches Vorgehen für den einzelnen
Unternehmer und seine Firma aussah, regelte
das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit
vom 20. Januar 1934 in nüchternen Worten:
„Wird dem Führer des Betriebes die Befähigung
zum Führer […] durch das Ehrengericht rechtskräftig aberkannt, so ist ein anderer Führer des
Betriebes zu bestellen.“ (Paragraf 3, Absatz 3).
Das Ehrengericht stand unter Kontrolle der
Nationalsozialisten, nicht parteitreue Unternehmer, die sich der Umsetzung des Gesetzes
widersetzten, konnten also kurzerhand entmachtet werden.
Der sogenannte „Vertrauensrat“, der die Betriebsräte ersetzte, wurde ebenfalls ausschließlich aus parteitreuen Mitgliedern zusammengesetzt. Dazu erläuterte Gaubetriebszellenobmann
Stein in seiner Rede: „Zu diesem aufgestellten
Vertrauensrat nimmt die Belegschaft durch
eine geheime Wahl Stellung. Hierbei muss aber
ausdrücklich betont werden, dass Vertrauensmänner nur Nationalsozialisten sein können,
die der Deutschen Arbeitsfront angehören
[nationalsozialistische Einheitsorganisation,
1970
die Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände
ersetzte]. Schleimer und Kriecher haben im
Vertrauensrat keinen Platz.“
„Diese ‚Vertrauensräte‘ genossen in der Bevölkerung aber nicht allzu viel Vertrauen“, sagt
Prof. Dr. Klaus Tenfelde. „Wir haben festgestellt, dass bei den Wahlen von 1934 und
1935 die letzten Kandidaten auf den Listen oft
die meisten Stimmen bekommen haben. Das
Vertrauen in die Nazi-Bonzen, die an der Spitze
der Liste standen, dürfte demnach nicht allzu
groß gewesen sein.“ Weil die Wahl der Vertrauensräte nicht wie geplant über die Bühne ging,
entschied sich die nationalsozialistische Führung schließlich dazu, die Vertrauensratswahlen
von 1935 zu stornieren und die frei werdenden
Posten selbst zu besetzen.
Die Kundgebung zum Gesetz zur Ordnung der
nationalen Arbeit wird von der instrumenta­
lisierten Presse trotzdem ausführlich und
überschwänglich gefeiert. Besonders gelobt
wird die postulierte Auslöschung des Gegen­
einanders und Kampfes der „Klassen“, die nun
in der Erkenntnis des gemeinsamen ­Deutschtums
versöhnt und vereint seien. Faktisch handelte
es sich bei dem Gesetz allerdings um die
Abschaffung der selbst bestimmten Tarifautonomie der bisherigen Vertragsparteien und
deren Ersetzung durch diktatorischen Zwang.
Verschwiegen wird zudem, dass ­Andersdenkende
oder Menschen unerwünschter Abstammung im
totalitären Konstrukt der Nationalsozialisten
keinen Platz hatten.
Besonders abenteuerlich wird die Schilderung
aus heutiger Sicht aber an der Stelle, an der
das neue Gesetz als „Neue deutsche Friedens­
proklamation“ und leuchtendes Vorbild für
eine friedliche Welt dargestellt wird. „Das, was
dieses Gesetz in nüchternen Paragrafen zum
Ausdruck bringt, ist im letzten Grunde nichts
anderes als das ewige deutsche Sehnen nach
Frieden, Freiheit und Verantwortung. […]
Wenn andere, marxistisch angekränkelte oder
demokratisch-dekadente Völker ebenso für ihren inneren Frieden eintreten würden: wahrlich,
der Welt brauchte um ihren Frieden nicht bange
zu sein. Denn dort wächst der Krieg in die Welt
hinein, wo die Nationen in ihrem eigenen wirtschaftlichen und sozialen Leben nicht Frieden
schließen können. Das neue Gesetz zum Schutz
der nationalen Arbeit ist darum eine neue Friedensproklamation des deutschen Volkes, ist der
Wegweiser zum Kameradschaftsstaat.“ Wie viel
1980
Friedfertigkeit dann wirklich vom deutschen
Volk unter nationalsozialistischer Herrschaft
ausging, hat die Geschichte gezeigt.
Allerdings wäre es ein Trugschluss anzunehmen, dass der formale Akt der Ablösung des
Betriebsrätegesetzes durch das Gesetz zur
Ordnung der nationalen Arbeit im Januar 1934
erst der Anfang von Terror und ­Einflussnahme
gegen Gewerkschaften und unliebsame
­Unternehmer oder deren Verbände war. Schon
vor der Auflösung gab es auch in Bochum
zahlreiche Maßnahmen, die Zermürbung und
Einflussminderung der Tarifpartner bewirken
sollten. Seit dem 30. Januar 1933 drangen
Schlägertrupps der SA vor allem in den Arbeitersiedlungen in die Wohnungen der Vertrauensleute der hiesigen Gewerkschaften ein und
verprügelten die Gewerkschafter oder deren
Angehörige. Einige wurden bereits zu diesem
Zeitpunkt nach ­„Gibraltar“ verschleppt – einer
alten, stillgelegten Schachtanlage im Süden
Bochums, die nun als SA-Kaserne und Folterkammer benutzt wurde. Ähnliche Einrichtungen waren ein besetztes Naturfreundehaus in
Bochum-Linden sowie das Druckereigebäude
der sozialdemokratischen Tageszeitung „Das
Volksblatt“. Am 11. März 1933 besetzte die SA
die Zentrale des Bergarbeiterverbandes
sowie das Gewerkschaftshaus und verhaftete
die führenden Köpfe der sozialdemokratischen
Arbeiterbewegung. Am 2. Mai erfolgte dann in
Bochum dasselbe wie im Rest des Reiches: die
„Gleichschaltung“ aller freien Gewerkschaften.
Das hieß, dass die Gewerkschaftshäuser und
ihre Zeitungsredaktionen besetzt, die leitenden
Funktionäre verhaftet, das gewerkschaftliche
Vermögen beschlagnahmt und Kommissare
anstelle der gewählten Funktionäre eingesetzt
wurden. Viele Gewerkschaftsangestellte erhielten allerdings das Angebot, in der nationalsozialistischen Gewerkschaftsorganisation NSBO
weiterzuarbeiten.
Die Gleichschaltung der Industrie erfolgte
durch ein Zusammenwirken von Zwangsmaßnahmen durch die NSDAP und dem Durchsetzungswillen von Hitler-Anhängern innerhalb
der Verbandsorganisation. Am 1. April 1933
wurden die Geschäftsstelle des RDI von der SA
besetzt und die Rücktritte des RDI-Geschäfts-
1990
führers Ludwig Kastl sowie des stellvertreten­
den Verbandsvorsitzenden Paul Silverberg
erzwungen. Die übrige Geschäftsführung durfte
im Amt bleiben, nachdem sie das geforderte
„Gelöbnis unbedingter Gefolgschaftstreue“
abgelegt hatte. Am 29. Mai fand dann eine
Unterredung Hitlers mit führenden Industriellen und Bankiers statt, zu deren Ergebnissen
auch ein Erlass Hitlers gehörte, mit dem die
Welle von SA-Terror gegen angeblich korrupte
Wirtschaftsführer gestoppt wurde. Der Reichsverband, der sich am 22. Mai formell aufgelöst hatte, wandelte sich zu einer autoritär
geführten Zentralorganisation der Industrie.
Das Führerprinzip wurde eingeführt, der RDI
mit der Vereinigung deutscher Arbeitgeberverbände zum Reichsstand der deutschen Industrie
vereint. Generell wurde auch hier der staatliche
Eingriff in die Verbandsautonomie und auch die
Ausschaltung von ethnisch oder politisch unliebsamen Mitgliedern hingenommen. Lediglich
der Schwerindustrielle Emil Kirdorf, ein früher
Anhänger Hitlers, prangerte diese Vorgänge
öffentlich als „Dolchstoß“ an.
Es entstand eine erzwungene Kooperation zwischen Wirtschaft und politischer Führung, die
auch in der Adolf-Hitler-Spende der deutschen
Wirtschaft ihren Ausdruck fand. Diese Aktion
brachte der NSDAP größere Geldsummen aus
der deutschen Wirtschaft ein, beendete aber
auch die Praxis der zuvor häufig zwangsweise
von NSDAP und SA eingeholten „Spenden“ aus
der Industrie. Trotzdem war dies der Beginn
einer Zusammenarbeit, die es den Nazis noch
einfacher machte, ihre skrupellosen Ziele zu
erreichen.
Ein freies Verbändewesen existierte in der Zeit
zwischen 1934 und 1945 in Deutschland nicht.
Nach dem Krieg trat unter alliierter Aufsicht
zunächst das Reichsbetriebsrätegesetz von
1920 wieder in Kraft, welches eine Mitbestimmung durch gewählte Betriebsräte erlaubte.
In Bochum dauerte es noch zwei Jahre länger,
bis der heimische Arbeitgeberverband neu
gegründet wurde. Dies geschah am 5. Mai 1947
unter dem neuen Namen „Arbeitgeberverband
der Eisen- und Metallindustrie für Bochum
und Umgebung e. V.“. Inzwischen nicht mehr
eingebunden ist allerdings die Stahlindustrie,
die seit der Gesetzgebung zur Unternehmensmitbestimmung die Interessen ihrer Mitglieder
gesondert vertritt.
2000
Am 11. März 1933 ­besetzte
die SA die Zentrale des
­Bergarbeiterverbandes sowie
das Gewerkschaftshaus und
verhaftete die führenden
Köpfe der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung.
Am 2. Mai erfolgte dann in
Bochum dasselbe wie im ­­
Rest des Reiches: die
„Gleichschaltung“ aller
­freien Gewerkschaften.
Diese Aktion brachte der
NSDAP größere Geldsummen
aus der deutschen Wirtschaft
ein, beendete aber auch
die Praxis der zuvor häufig
zwangsweise von NSDAP und
SA eingeholten „Spenden“
aus der Industrie.
2009
31
10
In eigener Sache
Die Bürogemeinschaft der Arbeit­
geberverbände
Ruhr/Westfalen
Wir haben ausgebaut: Die
Arbeitgeberverbände Ruhr/
Westfalen wachsen.
Seit mehr als 100 Jahren ist Bochum Standort
eines Arbeitgeberverbandes, seit mehr als 60
Jahren gibt es eine Bürogemeinschaft mehrerer
Verbände an der Königsallee. Die heute unter
„AGV Ruhr/Westfalen“ operierende Gemeinschaft existiert seit 1948, als sich der Westfälische Arbeitgeberverband für die chemische
Industrie, Sitz Bochum e. V. und der Arbeitgeberverband Ruhr-Lippe e. V. mit dem bereits ein
Jahr zuvor wieder gegründeten Arbeitgeberverband der Eisen- und Metallindustrie für Bochum
und Umgebung e. V. zusammenschlossen, um
in Zukunft gemeinsam, effektiv, kostengünstig
und mit hohem Mitgliedernutzen unter einem
Dach zu agieren.
Anfang der 1950er-Jahre kam der Landesausschuss der chemischen Industrie in Westfalen
hinzu. Auch für die MINT-Stiftung Ruhr/Vest,
die der AGV Metall im Jahr 2006 gegründet hat,
ist das Haus Arbeitgeber Ruhr/Westfalen zur
Heimstätte geworden.
Seit dem 1. Januar dieses Jahres ist nun ein
fünfter Verband hinzugekommen: Die Vereinigung der Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie Westfalens e. V. (VPV), die
ihren Sitz von Bielefeld nach Bochum verlegt
hat. Insgesamt vertreten die Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen damit rund 360 zumeist
mittelständische Unternehmen mit zusammen
etwa 77.000 Mitarbeitern und über 4.000 Aus­
zubildenden. Ausführliche Informationen zu
den Verbänden erhalten Sie im Internet unter
„www.agv-bochum.de“.
Metall
Chemie
Mitgliedsfirmen ������������������ 105
Beschäftigte ������������������ 16.483
Auszubildende�������������������� 638
Mitgliedsfirmen ������������������ 152
Beschäftigte ������������������ 33.536
Auszubildende������������������� 2657
Größenstruktur
Beschäftigte
%
. < 100������������������������������ 55
. 100 – 500������������������������ 39
. 501 – 1000 ������������������������ 4
> 1000
2
Größenstruktur
Beschäftigte
%
. < 100������������������������������ 50
. 100 – 500������������������������ 40
. 501 – 1000 ������������������������ 6
. > 1000������������������������������ 4
Regionalstruktur
Region
%
. Bochum �������������������������� 35
. Kreis RE �������������������������� 18
. Sonstige�������������������������� 16
. EN-Kreis �������������������������� 15
. Herne������������������������������ 14
. Bottrop������������������������������ 2
Regionalstruktur
Region
%
. Ruhrgebiet/Vest���������������� 56
. Sauerland/Hellweg������������ 18
. Münsterland �������������������� 19
. Siegerland�������������������������� 4
. Sonstige���������������������������� 3
32
Ruhr-Lippe
VPV
Mitgliedsfirmen �������������������� 70
Beschäftigte ������������������ 12.661
Auszubildende�������������������� 571
Mitgliedsfirmen �������������������� 35
Beschäftigte �������������������� 4.748
Auszubildende�������������������� 125
Größenstruktur
Beschäftigte
%
. < 100������������������������������ 67
. 101 – 500������������������������ 26
. 501 – 1000 ������������������������ 4
. > 1000������������������������������ 3
Größenstruktur.
Beschäftigte
%
. < 100������������������������������ 60
. 101 – 500������������������������ 34
. 501 – 1000 ������������������������ 3
. > 1000������������������������������ 3
Regionalstruktur
Region
%
. Bochum �������������������������� 44
. Herne������������������������������ 13
. Ennepe-Ruhr�������������������� 13
. Kreis RE �������������������������� 13
. Sonstige�������������������������� 11
. Dortmund�������������������������� 6
Regionalstruktur
Region
%
. OWL�������������������������������� 74
. Sonstige�������������������������� 23
. Herne�������������������������������� 3
33
Am 1. Januar 2009 wurde
die VPV Teil der Arbeitgeberverbände Ruhr / Westfalen.
34
11
Neu in der Bürogemeinschaft
Die VPV stellt
sich vor
Seit dem 1. Januar 2009 ist die Vereinigung der
Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden
Industrie Westfalens e. V. (VPV) Mitglied in der
Bürogemeinschaft der Arbeitgeberverbände
Ruhr/Westfalen mit Sitz in Bochum. Grund
genug, sich den anderen „Familienmitgliedern“
einmal näher vorzustellen:
Die VPV wurde im Dezember 1945 in Bielefeld
gegründet. Allerdings waren damals lediglich
die Papier und Pappe verarbeitenden Industrien
in der VPV vereinigt, die Kunststoffverarbeiter
stießen erst im Laufe der Zeit zum Verband.
Die wichtigsten Aufgaben in der Gründerphase
waren die Unterstützung der Mitgliedsunternehmen in Zeiten von Rohstoffknappheit und
massiven Auflagen der britischen Militärregierung. So durfte beispielsweise eine 80-Kilometer-Grenze um den Betrieb nur dann mit einem
Auto oder Lkw überschritten werden, wenn
das Straßenverkehrsamt dies nach Einreichung
eines Antrages in deutscher und englischer
Sprache genehmigt hatte. Ferngespräche über
75 Kilometer hinaus mussten von der Militär­
regierung genehmigt werden.
Erster Vorsitzender der VPV war Herr J.D.
­Broelemann. Geschäftsführer wurde zunächst
Herr Baurichter und ab Mai 1946 Herr Dr.
Schweighöfer.
Im Januar dieses Jahres erfolgte dann mit dem
Beitritt in die Bürogemeinschaft ein erneuter
größerer Einschnitt für die VPV. Heutiger Vorsitzender des Verbandes ist Dipl.-Kfm. Michael
Benkert, Inhaber der Firma Deutsche Benkert
GmbH & Co. KG in Herne. Geschäftsführer der
VPV sowie der anderen drei im Haus Arbeitgeber Ruhr/Westfalen ansässigen Verbände ist
Rechtsanwalt Dirk W. Erlhöfer. Das Verbandsgebiet der VPV umfasst ganz Westfalen mit
den Regierungsbezirken Münster, Arnsberg
und Detmold. Insgesamt repräsentiert die
VPV heute knapp 40 zumeist mittelständische
Unternehmen mit gut 4.000 Mitarbeitern und
über 550 Auszubildenden.
Die VPV ist Tarifträger-Verband: Sie schließt
mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ­
eigene Tarifverträge für den Angestellten­
bereich ab. Für die Abschlüsse im gewerblichen
Bereich ist der Bundesverband HPV (Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung)
zuständig.
Während in den ersten Jahren wirtschaftliche
Fragen im Vordergrund der Verbandsarbeit
standen, wurde sie später immer mehr durch
arbeitsrechtliche und sozialpolitische Probleme bestimmt. Erste und wichtigste Aufgabe
ist laut der ersten Satzung der Vereinigung
deshalb auch die Förderung der gemeinsamen
wirtschaftlichen Interessen der Mitglieder
sowie die Vertretung der Mitglieder „in Berufsund Arbeitgeberfragen“ nach außen.
35
12
Personalia 2008
Vorstand und Beirat Metall
Vorstand
1.Frank Becker,
Becker & Bläser Draht GmbH, Datteln
2.Dipl.-Ing. Friedrich Wilhelm Wengeler,
Wengeler & Kalthoff Hammerwerke
GmbH & Co. KG, Hattingen
3. Dipl.-Kfm. Dirk Linnepe,
Breuer-Motoren GmbH Co. KG, Bochum
4.Uwe Fechtner,
ADAM OPEL GmbH, Bochum
5. Dipl.-Betriebsw. Klaus Bertram,
Fischdick & Hemeier GmbH, Recklinghausen
6.Dipl.-Ing. Rüdiger Oostenryck,
Bochumer Eisenhütte Heintzmann
GmbH & Co. KG, Bochum
Beirat
1.Dr. Andreas Böhme,
VULKAN Kupplungs- und Getriebebau
B. Hackforth GmbH & Co. KG, Herne
2.Dirk Böttcher,
Rheinzink GmbH Co. KG, Datteln
3.Dipl.-Kfm. Bodo Finger,
Maschinenfabrik Mönninghoff
GmbH & Co. KG, Bochum
4.Detlef Geis,
Bosch Sicherheitssysteme GmbH, Bochum
5. Hans Elmar Kessler,
Titan Intertractor GmbH, Gevelsberg
6.Thomas Knop,
Rexam Beverage Can Recklinghausen
GmbH, Recklinghausen
7.Hans-Jürgen Kokot,
Hötten Maschinenbau GmbH, Dorsten
8.Wolfgang Köster,
Schwing GmbH, Herne
9.Nicola Krücken,
Eich Rollenlager GmbH, Hattingen
10.Udo Meyer,
Metallwerk Kleinken GmbH , Dorsten
11.Dipl.-Kfm. Josef Maria Niegemann,
KONE GmbH Hattingen Works, Essen
36
12.Dipl.-Ing. Werner Plagemann,
Maschinenfabrik Köppern GmbH & Co. KG,
Hattingen
13. Dr. Günter Schierjott,
Wösthoff Meßtechnik GmbH, Bochum
14.Dipl.-Kfm. Gerhard Schwing,
Schwing GmbH, Herne
15. Edgar Vieth,
ADAM OPEL GmbH - Werk Bochum -,
Bochum
16.Dipl.-Ing. Christian Vogelsang,
Vogelsang Elektromotoren GmbH, Bochum
Gastmitglied
1.Joachim Ohse,
Firma Benteler Stahl/Rohr GmbH,
Paderborn
Vorstand und Beirat Chemie
Vorstand
1.Hans J. Hesse,
HESSE GmbH & Co. KG Lacke und
Beizen-Fabrik, Hamm
2.Rechtsanwalt Willibrord Lampen,
Evonik Stockhausen GmbH, Krefeld / Marl
3.Ute Herminghaus-Böcking,
Ewald Dörken AG, Herdecke
4.Michael Schmidt,
Deutsche BP AG, Bochum
5.Dipl.-Chemiker Dr. Franz-Josef Renneke,
Bayer Schering Pharma AG
Werk Bergkamen, Bergkamen
6.Dr. Helmut Rödder,
BASF Coatings AG, Münster
7. Jürgen Wagener,
Wagener & Co. GmbH, Lengerich
Beirat
1. Dr. Helmut Anzt,
Perstorp Chemicals GmbH, Arnsberg
2. Randolf Bursian,
Infracor GmbH, Marl
3. Assessor Rainer Haardt,
BP Refining & Petrochemicals GmbH,
Bochum
4.Dr. Ulrich Hartge,
Chemtura Organometallics GmbH,
Bergkamen
5. T homas Hauk,
UNIPLAST Knauer GmbH, Bad Laasphe
6. Dr. Jens Herold,
Bayer Schering Pharma AG, Bergkamen
7. Dr. Hans-Dieter Kahleyß,
KG Deutsche Gasrußwerke GmbH & Co.,
Dortmund
8.Ralf Kuhnert,
Givaudan Deutschland GmbH, Dortmund
9. Johannes Mey,
Evonik Degussa GmbH Management Office
Chemicals Human Resources, Essen
10.Wolfgang Neumann,
Westfalen AG, Münster
11. Raymond Opszalski,
ADVANSA GmbH, Hamm
12.Dirk Pöppel,
Berleburger Schaumstoffwerk GmbH,
Bad Berleburg
13.Dr. Sigurd Pütter,
MEDICE – Chem.-Pharm. Fabrik Pütter
GmbH & Co. KG, Iserlohn
14. Hans-Jürgen Schnurbusch,
Air Products GmbH, Hattingen
15.Hartwig Schwab,
Döllken Kunststoffverarbeitung GmbH,
Gladbeck
16.Volker Stauf,
Stauf Klebstoffwerke GmbH, Wilnsdorf
17. Johannes Wilhelm Zimmermann,
Isola Mineralwolle-Werke
Wilhelm Zimmermann KG, Sprockhövel
Kooptierte Beiratsmitglieder
1.Thomas Gartz,
Wyeth Pharma GmbH , Münster
2. Gerd-Volker Guth,
Innospec Deutschland GmbH, Herne
3.Martin Rath,
VESTOLIT GmbH & Co. KG, Marl
Vorstand und Ausschuss
Ruhr-Lippe
Vorstand
1. Dipl.-Kfm. Michael Benkert,
Deutsche Benkert GmbH & Co. KG, Herne
2.Jürgen Gülich,
GÜLICH GRUPPE, Witten
3.Kai-Uwe Röhrig,
Druck- und Verlagshaus Schürmann +
Klagges GmbH & Co. KG, Bochum
Ausschuss
1. Heike Wiegand,
Wiegand & Sohn KG GmbH & Co., Bochum
2. Dipl.-Kfm. Peter Kallien,
Privaten Universität Witten/Herdecke
gGmbH, Witten
3.Henrich Kleyboldt,
Ifürel EMSR-Technik GmbH & Co. KG, Herne
4.Dipl.-Kfm. Theodor Küper,
Theodor Küper & Söhne GmbH & Co.,
Bochum
5. Rechtsanwalt Theodor Meine,
Heitkamp – Deilmann – Haniel GmbH,
Herne
6.Niki Slawinski,
Steuerung B GmbH, Bochum
Vorstand VPV
1.Dipl.-Kfm. Michael Benkert,
Deutsche Benkert GmbH & Co. KG, Herne
2.Jörg Bentz,
Melitta Unternehmensgruppe Bentz KG,
Minden
3. Michael Beidermühle,
Bischoff + Klein GmbH & Co., Lengerich
4.Christoph Hold-Ferneck,
dy-pack Verpackungen Gustav Dyckerhoff
GmbH, Wenden
5.Stephan Potthoff-Wenner,
Friedrich Wenner Versmolder Papier- und
Pappenverarbeitung GmbH, Versmold
6. Udo Reis,
Reis Verpackungen Kartonagen-Fabrik,
Gütersloh
7.Markus Zeyen,
Melitta Beratungs- und Verwaltungs-­
GmbH & Co. KG, Minden
37
Ehrenamtliche Verbandsvertreter 2008
1. Ehrenamtliche Richter, u. a. Arbeitsgerichte Bochum und Herne
sowie Landesarbeitsgericht Hamm
Name
Firma
Verband
Gericht
Bertram, Klaus
Fischdick & Hemeier GmbH, Recklinghausen
Metall
Herne
Blewonska, Peter
Rheinzink GmbH, Datteln
Metall
Herne
Boese, Edgar
ehem. Nokia GmbH, Bochum
Metall
Bochum
Bühler, Ralf
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH, Witten
Ruhr-Lippe
Bochum
Bursian, Randof
Infracor GmbH, Marl
Chemie
Herne
Dittrich, Markus
KSB Service GmbH Bochum
Metall
Bochum
Dudel, Burkhard
Sasol Germany GmbH, Marl
Chemie
Herne
du Pin, Rolf Bernd
Deutsche Benkert GmbH & Co., Herne
Ruhr-Lippe
LAG Hamm
Felka, Oliver
Deutsche BP AG, Bochum
Ruhr-Lippe
Bochum
Frohnhaus, Dr. Gabriele
Ruhr-Universität Bochum
Ruhr-Lippe
Bochum
Göppert, Tim Rainer
Schwing GmbH, Herne
Metall
Herne
Goll, Klaus-Jürgen
ehem. Nokia GmbH, Bochum
Metall
Bochum
Greving, Manfred
Foseco GmbH
Chemie
Bocholt
Hebecker, Stefan
Deutsche BP AG
Ruhr-Lippe
Bochum
Hinteresch, Jürgen
BASF Coatings AG, Münster
Chemie
Münster
Kohlstadt, Helga
PPG Coatings Deutschland GmbH, Bochum
Chemie
LAG Hamm
Köster, Wolfgang
Schwing GmbH, Herne
Metall
LAG Hamm
Komenda, Wolfgang
Eickhoff-Gruppe, Bochum
Metall
Bochum
Dr. Köster, Klaus
ISP Marl GmbH, Marl
Chemie
Herne
Kempken, Volker
BKK Aktiv, Bochum
Metall
Bochum
Leitner, Dirk
ThyssenKrupp Automotive AG, Bochum
Metall
Bochum
Marks, Dr. Uwe Ardex GmbH, Witten
Chemie
Bochum
Myalski, Adrian
Ifürel EMSR-Technik GmbH & Co. KG, Herne
Ruhr-Lippe
Herne
Weise, Michaela
Perstorp Chemicals GmbH, Arnsberg
Chemie
Arnsberg
Niemyt, Ruth
Volksbank Bochum Witten eG, Bochum
Ruhr-Lippe
Bochum
Reese, Gerhard
Härterei Reese Bochum GmbH, Bochum
Ruhr-Lippe
LAG Hamm
Schmidt, Dino
Rexam Beverage Can Recklinghausen GmbH, Recklinghausen Metall
Herne
Schütze, Manfred
Jahnel-Kestermann Getriebewerke GmbH, Bochum
Metall
AG Bochum
Stark, Reiner
ehem. Polymer Latex GmbH, Marl
Chemie
Herne
Stephan, Reiner
Deutsche BP AG, Bochum
Ruhr-Lippe
Bochum
38
Stewener, Thomas
GEA Group, Herne
Metall
Bochum
Tüshaus, Volker
Dorstener Drahtwerke H.W. Brune & Co. GmbH, Dorsten
Ruhr-Lippe
Herne
Ullrich, Klaus
Bochumer Eisenhütte Heintzmann GmbH & Co. KG, Bochum
Metall
Bochum
Voßmöller, Andreas
Hüls Service GmbH, Marl
Chemie
Herne
Walter, Maria Theresia
Philippine GmbH & Co. Dämmstoffsysteme KG, Bochum
Chemie
Bochum
Wolf, Thomas
Uhde Service GmbH, Haltern
Metall
Herne
Wening, Klaus
Heitkamp BauHolding GmbH, Herne
Ruhr-Lippe
Herne
Dr. Wessel, Eduard
Oxeno Olefinchemie GmbH, Marl
Chemie
Herne
Willers, Karlo
Wyeth-Pharma GmbH, Münster
Chemie
LAG Hamm
Winter, Ulrich
Langbein & Engelbracht GmbH, Bochum
Metall
Bochum
Zydek, Herbert-Paul
Ruhr-Zink GmbH, Datteln
Metall
LAG Hamm
Arbeitsamt
2. Gremienvertreter Arbeitsverwaltung
Name
Firma
Verband
Behrens, Stefan
Infracor GmbH, Marl
ChemieRE, Anzeigepflichtige
Entlassungen
Elles, Wolfgang
Evonik Degussa GmbH, Herne/Witten
ChemieBO, Anzeigepflichtige
Entlassungen
Feig, Heinz-Jürgen
Ernst & Engbring GmbH, Oer-Erkenschwick
MetallRE, Anzeigepflichtige
Entlassungen
Keysers, Thomas
BP Gelsenkirchen GmbH
ChemieEssen, Widerspruchsausschuss
Lochmann, Marianne
Evonik Degussa GmbH, Marl
ChemieEssen, Widerspruchsausschuss
Lampen, Willibrord
Infracor GmbH, Marl
Chemie
Meine, Theodor
Heitkamp BauHolding GmbH, Herne
Ruhr-LippeBO, Anzeigepflichtige
Entlassungen
Vieth, Edgar
Adam Opel GmbH, Bochum
MetallBO, Verwaltungsausschuss.
Anzeigepflichtige Entlassungen
RE, Verwaltungsausschuss
3. Gremienvertreter Sozialversicherungen (LVA / AOK / BG / BfA)
Name
Firma
Verband
Gremium
Dr. Bode, Axel
BASF Coatings AG, Münster
Chemie
Vertreterversammlung LVA
Elles, Wolfgang
Evonik Degussa GmbH, Herne/Witten
ChemieRegionalbeirat AOK Dortmund
Farin, Gerd
Hermann Hötten Maschinenbau GmbH, Dorsten
Metall
Franke, Reiner
Ifürel EMSR-Technik GmbH & Co. KG, Herne
MetallRegionalbeirat AOK Dortmund
Rentenausschuss Metall BG
39
Göppert, Tim
Schwing GmbH, Herne
Metall
Vertreterversammlung BG
Kuhnert, Ralf Ulrich
Givaudan Deutschland GmbH, Dortmund
ChemieRegionalbeirat AOK Dortmund
Kuhnert, Ralf
Givaudan Deutschland GmbH, Dortmund
ChemieAOK Verwaltungsrat Dortmund
Lochmann, Marianne
Evonik Degussa GmbH, Marl
ChemieWiderspruchsstelle BfA Essen
Reese, Gerd
Härterei Reese Bochum GmbH, Bochum
Ruhr-LippeRegionalbeirat AOK Dortmund
Riegsinger, Gerd
Ewald Dörken AG, Herdecke
ChemieVerwaltungsrat AOK Dortmund
Stenkamp, Ludwig
Dorstener Drahtwerke H.W. Brune & Co. GmbH, Dorsten
Ruhr-LippeRegionalbeirat AOK
Recklinghausen
Juszak, Dr. Klaus-Dieter
Infracor GmbH, Marl
ChemieVertreterversammlung BG
Chemie
Schlug, Dietmar
INEOS Phenol GmbH, Gladbeck
ChemieRegionalbeirat AOK
Recklinghausen
Weiß, Bernd
KG Deutsche Gasrußwerke GmbH & Co., Dortmund
ChemieRegionalbeirat AOK Dortmund
Zydek, Herbert-Paul
Ruhr-Zink GmbH, Datteln
MetallRegionalbeirat AOK Dortmund
4. Gremienvertreter Dachverbände (LV NRW, BAVC, HPV)
Name
Firma
Verband
Gremium
Bandle, Werner
ehem. BASF Coatings AG
Chemie
Schatzmeister LV NRW
Becker, Frank
Becker & Bläser GmbH, Datteln
Metall
Vorstand METALL NRW
Bertram, Klaus
Fischdick & Hemeier Industrieservice GmbH, Recklinghausen MetallVertreter Fachgruppe OT,
METALL NRW
Brosch, Bernhard
BP Gelsenkirchen GmbH
Chemie
Berufsbildungsausschuss
Dr. Rödder, Helmut
BASF Coatings AG
Chemie
Tarifkommission BAVC
Haardt, Rainer
BP Refining & Petrochemicals GmbH, Gelsenkirchen
ChemieGesprächskreis Personal­
führung BAVC, AK Betriebs­
verfassung, BAVC
Herminghaus-Böcking, Ute Ewald Dörken AG, Herdecke
Chemie
KO-Rat BAVC
Mitglieder-/KO-Rat BAVC
Hesse, Hans Jürgen
Hesse GmbH & Co. KG, Hamm
Chemie
Lampen, Willibrord
Infracor GmbH, Marl
ChemieVorstand, Tarifkommission
BAVC, Vorsitz Ausschuss
für soziale Sicherheit,
UCI Verwaltungsrat
Dr. Menzebach, Bernhard
Evonik Degussa GmbH, Marl
Chemie
Berufsbildungsrat BAVC
Dr. Minges, Roland
BASF PharmaChemikalien GmbH & Co. KG, Minden
Chemie
Mitglieder-/KO-Rat BAVC
Scheidtmann, Michael
Evonik Degussa GmbH, Marl
ChemieAusschuss für soziale
Sicherheit, BAVC
Schmidt, Michael
BP Refining & Petrochemicals GmbH
Chemie
Dr. Tenkhoff, Norbert
Infracor GmbH, Marl
ChemieBAVC Ausschuss für soziale
Sicherheit, AK Arbeits- und
Gesundheitsschutz
40
Mitgliederrat BAVC
Vieth, Edgar
Adam Opel GmbH
MetallArbeitsrechtsausschuss LV NRW
Weiß, Bernd
KG Deutsche Gasrußwerke GmbH & Co., Dortmund
ChemieArbeitskreise Ausbildung und
Personalleiter LV NRW
Dr. Wruck, Horst
ehem. Adam Opel GmbH, Bochum
MetallVorstand Bildungswerk NRW
Eising, Elmar
Adam Opel GmbH
MetallArbeitsrechtsausschuss LV
NRW
Wäntig, Wolfgang
Melitta Haushaltsprodukte GmbH & Co. KG
VPV
HPV-Umweltausschuss
5.Ehrenamtliche Richter, u. a. Sozialgerichte Dortmund und Gelsenkirchen
sowie Landessozialgericht Essen
Name
Firma
Verband
Sozialgericht
Goll, Klaus-Jürgen
Nokia GmbH, Bochum
Metall
Gelsenkirchen
Guth, Gerd-Volker
Innospec Deutschland GmbH, Herne
Chemie
Gelsenkirchen
Heidenreich, Gerhard
Uponor Anger GmbH, Marl
Chemie
Gelsenkirchen
Klingl, Horst-Dieter
Rexam Beverage Can Recklinghausen GmbH, Recklinghausen Metall
Gelsenkirchen
Kohlstadt, Helga
PPG Coatings Deutschland GmbH, Bochum
Chemie
LSG Essen
Knecht, Franz-Josef
BP Refining & Petrochemicals GmbH, Gelsenkirchen
Chemie
Gelsenkirchen
Komenda, Wolfgang
Eickhoff Gießerei GmbH, Bochum
Ruhr-Lippe
Dortmund
Köhler, Rainer
BP Gelsenkirchen GmbH, Gelsenkirchen
Chemie
LSG Essen
Krause, Sabine
ISP Marl GmbH, Marl
Chemie
LSG Essen.
Lampen, Willbrord
Infracor GmbH, Marl
Chemie
LSG NRW
Rath, Martin
Vestolit GmbH & Co. KG, Marl
Chemie
Gelsenkirchen
Wening, Klaus
Heitkamp BauHolding GmbH, Herne
Ruhr-Lippe
Gelsenkirchen
Westermann, Klaus Dieter Arsol Aromatics GmbH, Gelsenkirchen
Chemie
Gelsenkirchen
Graf von Westerholt,
Dr. Burchard
BASF Coatings AG, Münster
Chemie
Münster
Brüning, Klaus
Wyeth Pharma GmbH, Münster
Chemie
Münster
Hellwig, Wolfgang
Norres Schlauchtechnik GmbH, Gelsenkirchen
Ruhr-Lippe
Gelsenkirchen
Guth, Gerd-Volker
Innospec Deutschland GmbH, Herne
Chemie
Gelsenkirchen
Rath, Martin
VESTOLIT GmbH & Co. KG, Marl
Chemie
Gelsenkirchen
Sauerhoff, Heinz-Günter
TER HELL Plastic GmbH, Herne
Chemie
Gelsenkirchen
Blatt, Marion
Boehringer Ingelheim microParts GmbH, Dortmund
Chemie
Dortmund
Ullrich, Klaus
Bochumer Eisenhütte Heintzmann GmbH & Co. KG
Metall
Dortmund
Ueter, Michael
Eternit AG, Beckum
Chemie
Dortmund
Cüppers, Hans-Georg
GEA Management Ges. für Wärme- und Energietechnik mbH
Metall
Dortmund
Zimmermann, Frank
E. Stratemeyer GmbH & Co. KG, Bochum
Ruhr-Lippe
Dortmund
41
Neubauer, Kai
Maschinenfabrik Mönninghoff GmbH & Co. KG, Bochum
Metall
Dortmund
Fieberg, Brigitte
Dekor-Kunststoffe GmbH, Bad Berleburg
Chemie
Dortmund
Müller, Detlef
Armstrong Building Products GmbH, Münster
Chemie
Dortmund
Rensch, Ulrich
OXEA GmbH, Oberhausen
Chemie
Dortmund
Gunia, Hans J.
Theodor Küper & Söhne GmbH & Co. KG, Bochum
Ruhr-Lippe
Dortmund
Pröpper, Udo
Brühne-Gruppe, Dortmund
Ruhr-Lippe
Dortmund
Ewen, Sandra
Titan Intertractor GmbH, Gevelsberg
Metall
Dortmund
Roth, Peter
Hackforth Holding GmbH & Co. KG, Herne
Metall
Dortmund
Kuhnert, Ralf
Givaudan Deutschland GmbH, Dortmund
Chemie
Dortmund
Papke, Klaus
Klaus Union GmbH & Co. KG, Bochum
Metall
Dortmund
Dudel, Burkhard
Sasol Germany GmbH, Marl
Chemie
Dortmund
Niemyt, Ruth
Volksbank Bochum Witten eG, Bochum
Ruhr-Lippe
Dortmund
Weiß, Bernd
KG Deutsche Gasrusswerke GmbH & Co., Dortmund
Chemie
Dortmund
Sommerfeld, Uwe
Urenco Deutschland GmbH, Gronau
Chemie
Dortmund
Weise, Michaela
Perstorp Chemicals GmbH, Arnsberg
Chemie
Dortmund
Gremium
6. Sonstige Gremienvertreter
Name
Firma
Verband
Finger, Bodo
Maschinenfabrik Mönninghoff GmbH & Co. KG, Bochum
MetallVertrauensmanager Stiftung
der Deutschen Wirtschaft
Dr. Menzebach, Bernhard
Evonik Degussa AG, Marl
Chemie
Müller, Peter
Rheinzink GmbH & Co. KG, Datteln
MetallStaatl. Amt für
Jugendarbeitsschutz
Keysers, Thomas
BP Gelsenkirchen GmbH
Chemie
42
Beirat Recher Seminare
ArbG Gelsenkirchen
Impressum
Arbeitgeberverbände Ruhr / Westfalen
Königsallee 67
44789 Bochum
Fon: 0234 / 5 88 77-0
Fax: 0234 / 5 88 77-70
E-Mail: [email protected]
Internet: www.agv-bochum.de
Verantwortlich für den Inhalt:
RA Dirk W. Erlhöfer
Königsallee 67
44789 Bochum
Grafische Gestaltung:
Diekmann Public Relations GmbH, Herne
Redaktion:
Jan Vestweber
Druck:
Schürmann + Klagges GmbH & Co. KG,
Bochum
Fotonachweis:
– Harald Reusmann
– Jan Vestweber
– AlpTransit Gotthard
– MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KG
– Ruhr-Universität Bochum
– Deutsche Benkert GmbH & Co. KG
43
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Fax: 0234 / 5 88 77-70
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Arbeitgeberverbände Ruhr / Westfalen
Perspektive 2008 2009 2010 2011 2012 201

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