Paolo Nutini

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Paolo Nutini
JUGENDMAGAZIN DES HANDWERKS
5 | 2006
Paolo
Nutini
Beruf & Karriere
ChancenReich
ChancenReich
Jenseits der Trends
Interessante Berufe,
die auch noch
kurzfristig gute
Aussichten auf
eine Lehrstelle
bieten: handfest
weiterblättern …
Gut gezielt: Airbrusher auf Umwegen
Gut geplant: Schülerfirma setzt auf Spaß
Gut gestartet: Meister in der Unternehmerwelt
Heft im Heft
Auf Nummer sicher
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liegt als pdf bei.
Die Innungskrankenkasse hat ein Herz für die Liebe. Und
damit die schönste Sache der Welt ohne unerwünschte Folgen bleibt, erhalten IKK-versicherte Mädchen
die Pille bis zum 18. Geburtstag kostenlos.
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IKKcall: 018 02-
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[email protected] angefordert werden.
w w w. h a n d f e s t - o n l i n e . d e
I N H A LT
5 | 2006
Alte Fahrzeuge treffen neues Design
Schon als Jugendlicher wusste er, was er wollte: Fahrzeuglackierer war sein Ziel. Auf
Umwegen hat er seinen Traum verwirklicht und heute ist Markus Benoit mit
„Hotpaint“ ein gefragter Airbrusher in der Szene.
Seite 8
Alles Plan-e
Das Konzept klingt einfach: Eine Schülerfirma nennt sich Plan-e, entwickelt Ideen,
sammelt Erfahrungen, übernimmt Verantwortung und setzt auf Teamarbeit – ein viel
versprechendes Erfolgsrezept, das Spaß macht.
Seite 12
ChancenReich – Jenseits der Trends
Die Alternative: Jenseits der Trendberufe gibt es zahlreiche interessante
Ausbildungsmöglichkeiten zu entdecken, die nicht nur gefallen wollen, sondern
zusätzlich gute Aussichten für die Zukunft bieten.
Seite 15
Abenteuer Selbständigkeit
23 Jahre jung, den Meisterbrief in der Tasche und das eigene Unternehmen fest im
Griff – Friseurin Nadine und Orthopädietechniker Serdal über Leben, Leistung,
Leidenschaft.
Ob auch du ein Unternehmertyp bist? Teste dich selbst.
Seite 28
Mein erstes Traumschiff – ein Praktikant dockt an
Hinaus in die weite Welt, auch wenn zunächst nur bis Papenburg – für Alexander
Schwederski mit seiner Begeisterung für Schiffe ein Volltreffer. Nach dem Praktikum
bei der Meyer Werft ist sein Berufswunsch wasserdicht.
Seite 32
06 Service
28 Karriere
08 Aktiv
Jung und selbständig im Handwerk
Alte Fahrzeuge treffen neues Design
32 Karriere
12 Schule
Mein erstes Traumschiff – ein Praktikant dockt an
Plan-e – oder wie aus LKW-Planen Taschen entstehen
36 Musik
15 Beruf & Karriere - Heft im Heft
PAOLO NUTINI – Schön schottisch.
ChancenReich – Jenseits der Trends
37 Gewinne + Rätsel
38 Interview + Vorschau
Bastian Sick: Der Deutschmeister
Große Berufsauswahl im Handwerk
03
Neu!
Schule – und was kommt jetzt?
Schule – und was kommt jetzt?
Schritt für Schritt zur
„richtigen“ Ausbildung
wbv.basic
Till Kammerer
Bielefeld 2006, 210 Seiten, 9,90 €
ISBN 3-7639-3423-5
Best.-Nr. 60.01.713
„Schule – und dann?“ Diese Frage stellen sich jedes Jahr unzählige Schülerinnen und Schüler
der allgemein bildenden Schulen, die ihr Abschlusszeugnis in den Händen halten.
Dieser Ratgeber versteht sich als Kompass auf dem Weg zur persönlich passenden Berufswahl.
Dabei erhält jeder Schulabgänger alle Informationen zu den wichtigsten Wissensgebieten und
einzelnen Etappen der Berufsorientierung und -entscheidung.
In Interviews berichten Ausbilder und Auszubildende über die typischen Tätigkeiten und
Anforderungen in klassischen, teils aber auch erst wenige Jahre alten Berufen.
Ihre Bestellmöglichkeiten: W. Bertelsmann Verlag, Postfach 10 06 33, 33506 Bielefeld
Tel.: (05 21) 9 11 01-11, Fax: (05 21) 9 11 01-19, E-Mail: [email protected], Internet: www.wbv.de
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liegt bei.
05
06
Service
Die Studium-Lehre:
Ausbildungsintegrierte
Studiengänge bieten
gute Chancen
Automotive.
Studium & Lehre gleichzeitig – das heißt, doppelter Einsatz! Denn, Betrieb und
Fachhochschule (FH) verlangen viel. Doch die Mühe zahlt sich aus. Davon sind auch
die Betriebe überzeugt. Schließlich wissen sie, welche Belastungen die Lehrlingsstudenten gemeistert haben und auf welche Qualitäten sie zählen können. Damit sind sie
topfit für den beruflichen Alltag. Nicht nur, weil sie Berufspraxis und FH-Wissen
gleichermaßen mitbringen, sondern auch, weil sie gelernt haben, Einsatz zu zeigen
und weil sie wissen, was sie wollen. Eigenschaften, die in dem Alter nur wenige nachweisen können. Beste Chancen also, wenn man bereit ist, in der Ausbildung Vollgas
zu geben.
Ausbildungsangebote mit Zusatzqualifikationen
und duale Studiengänge
• inzwischen gibt es über 600 ausbildungsintegrierte
duale Studiengänge
• bundesweit beteiligen sich mehr als 22.000 Unternehmen
• die Zahl der Auszubildenden / Studierenden liegt bei über 43.000
www.ausbildung-plus.de
Interessenten, die sich dieser Herausforderung stellen wollen, haben
die Möglichkeit, ihre Lehre mit einem kooperativen FH-Studiengang in
den Ingenieurwissenschaften, der Betriebswirtschaftslehre oder der
Informatik und Wirtschaftsinformatik zu kombinieren. Über den Aufbau des Studiums, die Voraussetzungen für Bewerber sowie die
Perspektiven mit erfolgreichem Abschluss: Fachhochschulen in
Deutschland oder direkt bei den Ausbildungsberatungen der
Handwerkskammern.
Aufgeteilt auf neun Semester werden zunächst Kenntnisse aus den
Bereichen Mathematik, Informatik, Physik und den Ingenieurwissenschaften vermittelt. In den höheren Semestern stehen dann unter
anderem Fahrwerkstechnik, Pkw-Konzepte, Getriebetechnik und Fahrzeugelektronik, Industriebetriebslehre, Projektmanagement oder technisches Englisch auf dem Lehrplan.
www.bachelor-automotive.de
[email protected]
Benzin im Blut – Studiengang Automotive
Für die Zulassung zum kooperativen Studium ist neben der erforderlichen Zugangsberechtigung zur (Fach-)Hochschule, ein Ausbildungsbetrieb Voraussetzung, der seine Zustimmung erklärt und die Ausbildung aktiv unterstützt.
www.studienwahl.de | www.wege-ins-studium.de
www.ausbildung-plus.de | www.bildungsportal.de
www.duales-studium.de
Allen, mit Benzin im Blut, bietet das Berufsbildungszentrum der
Handwerkskammer Arnsberg in Kooperation mit der Fachhochschule
Südwestfalen den berufsbegleitenden Studiengang AUTOMOTIVE. Das
Studium mit Abschluss „Bachelor of Engineering“ kann neben der
Berufstätigkeit oder Ausbildung absolviert werden. Ein 1A-Start für
eine Karriere in der Automobilbranche. Und diese bietet jede Menge
Aussicht. So zählen Automobilhersteller und –zulieferer bundesweit zu
den Wirtschaftszweigen, denen gute Wachstumsprognosen vorausgesagt werden.
Praxis pur: im bundesweit anerkannten
Kompetenzzentrum
Ein besonderes Plus stellt die hohe Praxisorientierung dar. Übungen
und Seminare finden weitgehend in der bundesweit als Kompetenzzentrum anerkannten Abteilung Kraftfahrzeug- und Nutzfahrzeugtechnik im bbz Arnsberg statt. Hier werden gleichfalls die Präsenzabschnitte des Studiengangs AUTOMOTIVE angeboten, die etwa 30 %
ausmachen. Die restlichen 70 % sind als Selbststudium angelegt.
So kann’s gehen
Zuerst erfolgt die Bewerbung um den Ausbildungsplatz bei einem
geeigneten Unternehmen. Ein Ausbildungsvertrag, der das kooperative
Studium als festen Bestandteil vorsieht, wird geschlossen. Mit dem
Vertrag in der Tasche, erfolgen der Weg zur FH und die Einschreibung
in den gewünschten Studiengang.
Und los geht’s: Je nach Studium werden die ersten Monate im Betrieb
und im überbetrieblichen Ausbildungszentrum absolviert, später reihen
sich Studiums- und Ausbildungszeiten im Wechsel an. Nach zwei bis
drei Jahren steht die Gesellen- bzw. Abschlussprüfung bevor. Im
nächsten Schritt läuft dann die Praxis im Unternehmen parallel zum
Studium mit abschließender Diplomarbeit.
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08
Aktiv
Alte Fahrzeuge
treffen neues Design
Oldtimer, Motorräder,
Airbrush-Kunst:
ein Lackierer als
Mann für’s Spezielle
Seit Dezember hat der beschauliche
schwäbische Ort Mönchsdeggingen
eine ganz besondere Lackiererei.
„Hotpaint“ ist in einer stillgelegten
Tankstelle untergebracht und vor
allem unter Motorradfahrern,
Oldtimerfreunden und Airbrushfans
beliebt – sogar aus Shanghai kam
schon Kundschaft. handfest hat
Lackierermeister Markus Benoit interviewt, der gemeinsam mit seiner
Frau Daniela „Hotpaint“ leitet und
mit der eigenen Werkstatt Hobby und
Beruf unter einen Hut bringt.
Ein Auto, das jünger ist als 30, findet Markus
Benoit uninteressant. Dieser Chevrolet BJ 1976
ist gerade alt genug für Hotpaint.
Text: Petra Plaum | Fotos: Christina Bleier
Biester gibt`s bei Hotpaint nur auf zwei Rädern | Markus Benoit mit einem seiner Werke: „Die Vogelspinne hab’ ich zwar gemalt, aber echte mag ich
eher weniger...“ | Jedes Motorradteil ist hier wichtig, jeder Designwunsch möglich! So hat sich Markus Benoit in der Szene einen Namen gemacht
Wussten Sie schon früh, was Sie werden wollen? MB: Ich habe schon
als Jugendlicher Mopedsachen lackiert, deshalb wollte ich immer
Lackierer werden. Eine Lehrstelle hatte ich, aber die wurde kurzfristig
abgesagt. So bin ich als Notnagel nach der Schule Kfz-Mechaniker
geworden. Später war ich zweieinhalb Jahre bei einem Steinmetz, um
danach zu einem Lackierer zu wechseln. Ich dachte mir: Das kann ich
schon! Aber im ersten Vierteljahr machte ich viele Fehler und fand es
ziemlich schwer ... dann lief es besser. Ich nahm mir vor: Wenn ich so
gut bin wie mein Meister, dann mache ich die Meisterschule. Und das
habe ich von 2000 bis 2001 auch getan!
... und dann war klar: ein eigener Laden muss her? Nicht direkt. Ich
habe noch bei zwei verschiedenen Autohäusern gearbeitet und irgendwann überlegt: der Stress wird der Gleiche sein, wenn ich mich selbständig mache, aber ich mache dann öfter das, was ich wirklich machen
will. Mit Hilfe der Handwerkskammer erstellte ich dann meinen
Businessplan und suchte eine Werkstatt. Am Anfang hatten wir einen
kleinen Laden in Oettingen, 140 Quadratmeter, ich wusste ja auch noch
nicht, wie gut der Laden läuft. Jetzt haben wir 660 Quadratmeter, mit
einem Speedshop* drin, Kontakte in die Hot Rod* Szene und Projekte,
um die uns viele beneiden!
Warum ausgerechnet Airbrush, Oldtimer und Motorräder? Wie sind
Sie auf Ihre „Spezialthemen“ gekommen? Schuld an allem ist mein
Opa, bei dem ich aufgewachsen bin. Er hat viel gemalt und war ein
Auto- und Motorradnarr. Ich habe dann schon im Kindergarten gern
gemalt und gezeichnet und Airbrush brachte ich mir bei, als ich beim
Lackierer arbeitete. In den Mittagspausen habe ich immer probiert und
rumlackiert.
Mein Opa hatte schon immer so schnuckelige alte Autos, ich selbst
hatte auch noch nie ein Auto, das jünger als 30 Jahre war. Meine Frau
sagt, meine Vorliebe für Oldtimer käme daher, weil ich ein
Technikmuffel bin.
Und mit den Motorrädern ist es so: Ein Motorrad ist klein, hat viele
Ecken, viele Lackierer machen das nicht so gerne. In anderen Betrieben
steht ein Motorrad oft fünf bis sechs Wochen herum. Bei uns wird es in
eineinhalb bis zwei Wochen lackiert und wir machen viele Sonderlackierungen. Das spricht sich rum.
Was war Ihr spannendster Auftrag, und welchen hätten Sie noch
gerne? Ich durfte für die Crazy Car-Ausstellung in München einen VWLupo komplett lackieren, ein konkretes Auto nach meinen Vorstellungen! Das war toll! Gerne würde ich mal ein Hot Rod-Custom-Projekt
machen, wo alles tausendprozentig sein muss. Wo jeder Winkel stimmen
muss, wo man so richtig zeigen kann, was man kann. Momentan restauriere ich für mich selbst ein 1924er-Ford T-Coupé. Das wird so bearbeitet, dass es aussieht, als sei der Lack wirklich 80 Jahre alt. Wenn Autos
aus den Dreißigern so super-duper-Hochglanzlackierungen haben, das
gefällt mir nicht!
Wenn ein junger Mensch Lackierer werden will, vielleicht sogar mit
Airbrush oder Oldtimern arbeiten möchte – welche Begabungen
sollte er mitbringen? Fürs Lackiererhandwerk braucht es logisches
Denken, eine gute Portion Neugier, Interesse und den Willen, viel zu
fragen. Künstlerisches Verständnis ist auch nicht schlecht. Wer Chef
oder Meister werden will, muss mit Menschen umgehen können. Um
Oldtimer zu lackieren, muss man ein guter Lackierer sein und auch vom
Kfz Ahnung haben, zum Beispiel die Blechverarbeitung kennen. Um ein
guter Airbrusher zu sein, muss man dagegen kein guter Lackierer sein
und umgekehrt. Ein Airbrusher braucht Talent und ein Auge für die
Sache - 30 Prozent sind Können, die anderen 70 Prozent kann er lernen.
*Speedshop: Werkstatt, in der Tuningteile für alte Autos verkauft werden. In Speedshops kann man bevorzugt alte Fords, aber auch andere amerikanische, in einigen auch nicht-amerikanische Oldtimer reparieren und auf Vordermann bringen lassen. | *Der Begriff Hot Rod stammt aus den 40er und 50er Jahren, als getunte Autos illegale Achtelmeilenrennen veranstalteten
und über Salzseen rasten. Heute wird der Begriff für alle aufgemotzten amerikanischen Oldtimer verwendet.
Weitere Infos www.farbe.de | www.autoberufe.de
Gruselfratzen: Airbrushkunst von Pierre Basgier, einem Hotpaint-Mitarbeiter | Wo andere Aufkleber verwenden, malt Markus Benoit wie zu Opas Zeiten
mit der Hand. Pinstriping – englisch für Nadelstreifen – heißt diese Technik, die vor allem Oldtimerfreunde schätzen | Farben von heute für Fahrzeuge
von gestern
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Aktiv
Der nächste
Urlaub kommt
bestimmt!
Die Fragen nach Urlaubsanspruch,
Sonderregelungen und gesetzlichen
Bestimmungen führen regelmäßig zu
Diskussionen und oftmals zu Unfrieden.
Sei es gegenüber dem Arbeitgeber
oder auch im Kollegenkreis. Immer
wenn die Planung der wohlverdienten
Urlaubstage ansteht, gibt es Meinungsverschiedenheiten. handfest hat den
Urlaub unter die Lupe genommen und die
wichtigsten Regelungen für euch zusammengestellt. Dennoch, auch bei der Urlaubsplanung gilt: am besten sind die
Regelungen, die man gemeinsam und im
Gespräch mit Ausbilder und Kollegen findet.
Auch Urlaub will verdient sein
Urlaubsanspruch
Der Urlaubsanspruch entsteht erstmalig nach
Erfüllung der Wartezeit (i.d.R. 6 Monate nach
offiziellem Beginn des Ausbildungsvertrages),
danach jeweils am 01. Januar. Während der
Wartezeit kann der Betrieb gleichfalls bereits
Urlaub gewähren (muss er aber nicht!).
Weniger sollte es nicht sein
Urlaubstage pro Jahr
Sofern nicht günstigere tarifvertragliche
Regelungen bestehen, ergibt sich der
Mindesturlaubsanspruch …
Stichtage einhalten
Übertragung von
Urlaubstagen auf das
Folgejahr
Sämtliche Urlaubstage sollten grundsätzlich
im jeweils laufenden Jahr angetreten sein. Bis
zum 31.12. des Folgejahres besteht allerdings
eine Übergangsfrist, in der man den restlichen
Urlaub des Vorjahres beantragen kann. Nach
diesem Termin erlischt der Anspruch automatisch. Nicht angetretene Tage aus dem Vorjahr
sind pfutsch.
Grund für die Übertragung einiger Urlaubstage
auf das Folgejahr kann zum Beispiel ein be-
… für Jugendliche (= unter 18)
aus § 19 JArbSchG
Alter
Urlaub
< 16 Jahre
< 17 Jahre
30 Werktage* 27 Werktage*
* Werktage =
… für Erwachsene
aus § 3 BUrlG
< 18 Jahre
18 Jahre
und älter:
25 Werktage*
24 Werktage*
(= 20 Arbeitstage)
alle Tage, die keine Sonntage oder gesetzlichen Feiertage sind
(6 Wochentage von Montag bis Samstag)
Umrechnung Werktage (6-Tage-Woche) in
Arbeitstage (5-Tage-Woche):
24 Werktage : 6 Werktage = 4 Wochen Urlaub
4 Wochen Urlaub x 5 Arbeitstage = 20 Arbeitstage Urlaub
Auch das gibt’s:
Teilurlaubsanspruch
Besteht das Ausbildungsverhältnis im Kalenderjahr weniger als 12 Monate, hat man nur
einen Anspruch auf Teilurlaub (= für jeden vollen Ausbildungsmonat ein Zwölftel des
Jahresurlaubs - Bruchteile von mindestens
einem halben Tag werden aufgerundet).
Lässt sich leider nicht
immer vermeiden
Krankheit im Urlaub
Krankheitstage während des Urlaubs, für die
ein ärztliches Attest vorgelegt werden kann,
dürfen nicht auf den Jahresurlaub angerechnet werden. Die Krankheitstage werden also
nicht als Urlaubstage gezählt. Wichtig: Das
Attest sollte umgehend dem Arbeitgeber zugeschickt werden.
Wunsch und Wirklichkeit
Urlaubsgewährung
Den Zeitpunkt des Urlaubs bestimmt der
Ausbildungsbetrieb, wobei die Wünsche des
Auszubildenden vorrangig zu berücksichtigen
sind. Der Arbeitgeber kann einheitliche Betriebsferien festlegen. Auch Auszubildende
müssen dann in dieser Zeit Urlaub nehmen.
Bei Jugendlichen gilt: Der Urlaub soll während
der Berufsschulferien gewährt werden.
Bereits genehmigter Urlaub kann vom Arbeitgeber nicht einseitig widerrufen werden.
Auszubildende sind in keinem Fall dazu berechtigt, eigenmächtig Urlaub anzutreten.
trieblicher Großauftrag sein, der dazu geführt
hat, dass nicht der gesamte Urlaub im abgelaufenen Jahr genommen werden konnte.
Klare Antwort
Arbeiten während des
Urlaubs für einen anderen
Arbeitgeber
NEIN. Urlaub dient der Erholung. Darauf
haben nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch
Arbeitgeber einen Anspruch. Somit darf während des Urlaubs keine Erwerbstätigkeit ausgeübt werden, die dem Urlaubszweck widerspricht.
Wäre schön.
Entsteht der Urlaubsanspruch
bei Betriebswechsel neu?
NEIN, wenn bereits beim früheren Ausbildungsbetrieb Urlaubstage genommen wurden,
gibt es keinen erneuten Urlaubsanspruch
gegenüber dem neuen Arbeitgeber.
Mehr zum Thema Urlaub und wie man Ärger
vermeidet:
www.handfest-online.de
www.hwk-koeln.de/Ausbildung/Ratgeber/ur
www.azubi.net
www.hwk-stuttgart.de/pdf/azubiurl.pdf
www.azubitage.de
In Zweifelsfällen und wenn’s Probleme gibt,
helfen auch die Ausbildungsberater/innen der
Handwerkskammern persönlich weiter.
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Schule
Schulbank
war gestern,
jetzt werden
Taschen
produziert
Text: Stefan Rensch | Fotos: Katja Früh
Die Sonne ist ein wenig
ungehalten, da wollen die
Wolken auch nicht im Wege
stehen, sie haben sich auf
die andere Erdhalbkugel
geflüchtet, da ist es wohl
sicherer, insbesondere zur
Mittagszeit. Den jungen
Menschen aber scheint das
nichts auszumachen, gut
gelaunt hüpfen sie durch
die satte Natur und lassen
sich für die Fotos in
Position setzen, auch wenn
die eine oder andere
Stellung ein wenig ungemütlich ist. Sie sind da
schon ganz professionell,
trotz der Unsicherheit, die
in ihren Augen blinzelt,
denn allzu oft passiert es ja
doch nicht, dass die Presse
über sie herfällt und auch
noch komische Fragen
stellt.
Den Spaß, den die Schüler mit ihrer Firma Plan-e haben, ist mit jeder
Äußerung und Mimik zu spüren. Sie freuen sich über das Interesse,
das ihnen entgegengebracht wird und über die Erfahrungen, die sie
mit der Schülerfirma sammeln konnten. Insbesondere die
Kommunikation untereinander und die sozialen Kontakte durch das
Projekt waren prägend, wie Julien Weiler (17) anmerkt: „Eigentlich
kannten wir uns vorher kaum. Aber die Firma hat uns auch als Gruppe
und Team viel enger zusammengeschweißt.“ Das sieht Lehrer Peter
Köster (37) ganz ähnlich und ist kaum zu stoppen, er ist fast euphorischer als die Schüler selbst: „Die waren von Anfang an unglaublich
selbständig und brauchten uns Lehrer fast nicht. Die verschieben einfach ihre Grenzen, zeitlich und physisch. Und wenn Schüler erst mal
erkannt haben, was man alles erreichen kann, dann nehmen die
unglaublich viel mit. Das fantastische an diesem Projekt war der
Teamgedanke und das Auflösen von Rollenklischees. Das habe ich so
in der Form noch nicht erlebt.“
LKW-Plane + Nähmaschine = Tasche
Das Konzept der jungen Firma hat sich durch so viel Enthusiasmus
dann auch gleich rentiert. Von zwei ortsansässigen Speditionen
bekommen sie den Verschnitt von LKW-Planen entweder kostenlos
oder zu einem sehr günstigen Preis. Das Grundmaterial, aus dem dann
später bunte Taschen und Mäppchen hergestellt werden, die die
ästhetischen Bedürfnisse der Jugendkultur bedienen. Zwar ist die
Idee nicht ganz neu, auch professionelle Anbieter sind mit diesem
Konzept schon längst auf dem Markt, doch sieht Technik-Mitarbeiter
Robert Söhngen (17) einen Vorteil darin, „dass die Modelle auch individuell zusammengestellt werden können.“ An der Produktion sind
alle Schüler mit beteiligt, vom Vorstandsvorsitzenden bis zum
Finanzabteilungsleiter. Die Schnittmuster wurden zu Anfang selbst
überlegt, per Hand wird dann die Plane grob zurechtgeschnitten, das
Umrandungsband genäht, nur die Schnallen waren anfänglich schwer
zu bekommen, aber auch das Problem konnte mit ein wenig
Recherche gelöst werden. Und schließlich standen ja auch noch die
Eltern mit Rat und Tat zur Seite, insbesondere was die technische
Umsetzung anbelangt. Und wie war das so für die Jungs mit der
Nähmaschine? Für Sebastian Conrad (17), stellvertretender
Vorstandsvorsitzender, kein Problem: „Mir hat das Nähen und das
Handwerkliche sehr viel Spaß gemacht. Wer keinen Draht dazu hatte,
konnte halt ein bisschen zuschneiden.“ Marlen Handayani (17) sieht
das ganz ähnlich und fügt, derweil die dunkelbraunen Augen schelmisch blinzeln, noch hinzu: „Das Nähen ist nur für Grobmotoriker ein
Marlen Handayani und
Robert Söhngen
haben scheinbar Spaß
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14
Schule
Problem.“ Dass sich die Firma erfolgreich positioniert hat, machen
auch die Verkaufszahlen deutlich. 22 Taschen und ca. 50 Mäppchen
wurden verkauft, 46 weitere Aufträge sind noch auf der Warteliste,
die Nachfrage ist größer als das Angebot. In der freien
Marktwirtschaft wird so etwas als Erfolgsmodell bezeichnet.
Termine einhalten
Für Lea Rietkötter (17) war der Job als Vorstandsvorsitzende eine
besondere Herausforderung, zumal: „Meine Mutter hat mir das eigentlich nicht zugetraut.“ Die Mutter wurde dann schnell eines Besseren
belehrt, wenngleich es auch am Anfang ungewohnt war, konstruktiv
mit Kritik umzugehen. „Richtig Verantwortung zu übernehmen war
einfach nur spannend, weil es eben nicht nach dem Motto geht: Och
ja, schauen wir mal. Ohne Teamarbeit aber läuft gar nichts.“ Das
musste auch Julien Weiler einsehen, der zeitlichen Absprachen auch
schon mal ein wenig sorglos begegnet: „Na ja, durch die Firma habe
ich auch Pünktlichkeit gelernt. Feste Termine einzuhalten ist schon
eine Herausforderung und natürlich auch wichtig, denn sonst gibt es
Strafpunkte. Ich weiß aber jetzt, dass es auch geht, wenn es nötig
ist.“ Die Lehrergilde aber wird mit Julien Weiler sehr wahrscheinlich
einen potenziellen Nachwuchskandidaten verlieren: „Eigentlich wollte ich Lehrer werden, aber jetzt habe ich gesehen, dass es mit oder
in einer Firma richtig spannend sein kann.“ Dass Erwartungen und
Vorurteile sich in der Praxis nicht immer bewahrheiten, hat auch
Yannick Schaar (17) erfahren, seines Zeichens Marketing-Leiter: „Ich
war schon überrascht, dass eine Firma nicht so schlimm ist. Ich dachte immer an einen harten Alltag und an den Kampf ums Überleben.
Aber Marketing macht einfach Spaß.“ Nun gut, da wird es im realen
Arbeitsalltag auch andere Erfahrungen geben, aber positiv in die
Arbeitswelt zu starten, kann nur von Vorteil sein. Und mit so viel
Enthusiasmus kann da eigentlich gar nichts schief gehen, egal wie
heiß die Sonne brennt.
Liegen lernen mit
Sebastian Conrad und Lea
Informationen zum Thema Schülerfirma:
www.schueler-unternehmen-was.de
Förderprogramm der deutschen Kinder- und Jugendstiftung mit vielen
Informationen zum Thema Schülerfirma
www.jugend-gruendet.de
Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
www.gotoschool.de
Schüler/-innen erleben Selbständigkeit
www.partner-fuer-schule.nrw.de
Informationen für Schule und Wirtschaft
www.bmbf.de
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Beruf & Karriere
ChancenReich
ChancenReich
Jenseits der Trends
Interessante Berufe,
die auch noch
kurzfristig gute
Aussichten auf
eine Lehrstelle
bieten: handfest
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Beruf & Karriere
Atmosphäre schaffen, formschöne Unikate gestalten und ökologische
Aspekte berücksichtigen: hier bringt der Ofen- und Luftheizungsbauer
die Welt zum Knistern. Ein offener Kamin ist mittlerweile nicht nur
Wärmequelle, sondern er wird vielfach als individuelles Kunstobjekt
zum Highlight einer Wohnung, dabei sind die Spezialisten gefragt.
Jedoch neben der beratenden Tätigkeit als Designer fallen für Ofenund Luftheizungsbauer weitere abwechslungsreiche Aufgaben an, so
planen und bauen sie Kachelkamine und –herde, führen
Wärmebedarfsrechnungen durch, beraten über Feuerungstechniken
und berücksichtigen energiesparende und umweltentlastende
Gesichtspunkte. Wem hier nicht zu heiß wird, für den ist der Beruf
bestens geeignet.
Heiße Gestaltung
Ofen- und Luftheizungsbauer/in
Profil
Ofen- und Luftheizungsbauer/in Glühendes Design +++ Was du brauchst? technisches Verständnis,
künstlerische Begabung, handwerkliches Geschick, räumliches Vorstellungsvermögen +++ Wer bildet aus? Kachelofenund Kaminbaubetriebe, Klempnereien, Installations- und Heizungsbaubetriebe +++ Nach der Ausbildung? Ofen- und
Luftheizungsbauermeister, Techniker in Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik +++ Studiengänge? Maschinenbau /
Versorgungstechnik, Gebäudetechnik +++ Karrierewege? Vorarbeiter, Bauleitender Monteur, Selbständigkeit mit einem
Betrieb des Kachelofen-, Ofen- und Kaminbaus +++ WWW? www.zentralverband-shk.de, www.wasserwaermeluft.de
Unter Null
Kälteanlagenbauer/in
Bundesinnungsverband des
Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks
Kälte- und Klimatechnik zu beherrschen ist
spannendes und anspruchsvolles Handwerk,
das aus unserem modernen hoch technisierten Leben nicht mehr wegzudenken ist.
Diesem Anspruch stellt sich auch die
Ausbildung, deren Ausgestaltung wir mit
der Neuordnung der Ausbildungsverordnung
(wird in 2007 in Kraft treten) auf den Stand
der Zeit gebracht haben.
Wer heute einen Beruf von morgen ergreifen möchte, sollte sich bereits rechtzeitig
nach einer Ausbildungsstelle umsehen. Die
Branche der Kälte-Klima-Fachbetriebe ist
stets auf der Suche nach motiviertem
Nachwuchs. Die Zukunftsperspektiven für
unsere Auszubildenden sind hervorragend!
Keine Arbeitslosigkeit! Eine Vielzahl von
Qualifizierungsmöglichkeiten – ob zum
Meister oder Ingenieur. Auf der
Internetseite www.biv-kaelte.de gibt es
umfassende Informationen und zahlreiche
Links u. a. zu den Berufsschulen. Über eine
Suchfunktion findet man Betriebe im
Umfeld und kann diese so gezielt auf
Ausbildungsplätze ansprechen. Über den
Beruf informieren auch die regionalen
Innungen, alle Kontakte sind ebenfalls auf
unserer Internetseite zu finden. Noch
Fragen? E-Mail an: [email protected]
Bundesinnungsverband des
Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks
Kaiser-Friedrich-Str. 7
53113 Bonn
www.biv-kaelte.de
Wenn im Sommer die Eiswagen durch die Städte und an die
Baggerseen fahren, um die Kugel Stracciatella für 50 Cent einzuwaffeln, dann sind auch hier die Kälteanlagenbauer nicht ganz unschuldig an der kühlen Erfrischung. An Arbeitsplätzen findet man sie aber
in Bäckereien, Gaststätten, Supermärkten oder Schlachtereien. Auch
in den verfahrenstechnischen, medizinischen und labortechnischen
Bereichen sind sie als Experten ein wichtiger Faktor. Sie kennen sich
mit Stählen, NE-Metallen und Kunststoffen aus. Sie beherrschen
mechanische, elektrische und elektronische Mess- und Prüfgeräte und
sie können Skizzen, Zeichnungen, Schalt- und Stromlaufpläne sowohl
lesen als auch selbst anfertigen. Und wer dazu noch ein räumliches
Vorstellungsvermögen und eine gute Rechenfähigkeit mitbringt, der
kann sich schon mal warm anziehen!
www.biv-kaelte.de
Profil
Kälteanlagenbauer/in Eiskalt +++ Was du brauchst? Kenntnisse in Mathematik, Physik und Chemie, technisches Verständnis, handwerkliches Geschick, räumliches Vorstellungsvermögen +++ Wer bildet aus? Kälte-KlimaFachbetriebe, Unternehmen der Gebäudetechnik +++ Nach der Ausbildung? Kälteanlagenbauermeister, Techniker Kältetechnik +++ Studiengänge? Versorgungstechnik, Anlagenbetriebstechnik, Werkstofftechnik, Maschinenbau +++
Karrierewege? Werkstattleiter, Betriebsabteilungsleiter, Gründer eines Betriebes des Kälteanlagenbauerhandwerks +++
WWW? www.biv-kaelte.de
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Beruf & Karriere
Mit Weitblick
Dachdecker/in
Tradition und Moderne treffen im Dachdeckerhandwerk täglich aufeinander. Sei es bei der
Restaurierung, Reparatur oder Eindeckung
komplexer Dachkonstruktionen, immer sind
viel Erfahrung und technisches Know-how
gefragt. Schließlich müssen Dächer und
Fassaden nicht nur jeder Witterung standhalten, sondern vor allem auch perfekt isoliert
sein und zusätzlich gut aussehen. Für angehende Dachdecker heißt das: viele Talente sind
gefragt! Nicht umsonst belegt die
Dachdeckerausbildung einen der Top-Plätze im
Vergleich der Ausbildungsvergütungen.
Was sollte man mitbringen? Wer sich für einen
Ausbildungsplatz interessiert, sollte auch dann
schwindelfrei bleiben, wenn Kopfrechnen
gefragt ist oder physikalische Grundkenntnisse
zur Problemlösung anzuwenden sind.
Teamfähigkeit, körperliche Fitness und ein
ehrliches Interesse an handwerklicher
Betätigung mit Hand & Verstand sind gleichfalls Eigenschaften, die angehenden
Dachdeckern den Weg nach oben erleichtern.
www.dachdecker.de
Profil
Dachdecker/in Handwerkliches Können in schwindelnder Höhe +++ Vielfältige Möglichkeiten?
Die Ausbildung ist ab 3. Ausbildungsjahr in den Fachrichtungen Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik sowie
Reetdachtechnik möglich +++ Was du brauchst? Schwindelfreiheit, gutes räumliches Vorstellungsvermögen, Sinn für
Formen- und Linienführung +++ Wer bildet aus? Dachdeckereien, Bedachungsunternehmen +++ Nach der Ausbildung?
Dachdeckermeister, Bautechniker - Bauerneuerung/Bausanierung, Techniker - Baudenkmalpflege/Altbauerneuerung
+++ Studiengänge? Bauingenieurwesen, Architektur, Holzwirtschaft +++ Karrierewege? Vorarbeiter, Baustellenleiter,
Polier – Ausbau, Betriebsleiter +++ WWW? www.dachdecker.de
Sicherer Aufstieg
Gerüstbauer/in
Vom Einfamilienhaus über den Kölner Dom, bis
hin zum Fernsehturm, überall dort, wo ‚Handwerk-Hoch-Oben’ gefragt ist, übernehmen
Gerüstbauer die Seilschaft. Auf ihre Konstruktionen müssen sich alle Handwerker verlassen
können, die einen Job zwischen Himmel und
Erde haben. Denn Gerüstbauer sind es, die in
kürzester Zeit ganze Gebäude einrüsten oder
Hängegerüste in luftigen Höhen anbringen.
Stützen, Gerüstsysteme, Metall-, Holz- und
Aluminiumteile, Pläne, Zeichnungen – eine
exakte Statik und jede Menge Sicherheit zählen zur Standardausstattung eines guten
Gerüstbauers. Eine Ausbildung, die ein
Höchstmaß an Präzision, guter Fitness und vor
allem Schwindelfreiheit verlangt.
www.geruestbauhandwerk.de
Profil
Gerüstbauer/in Hoch oben +++ Was du brauchst? Schwindelfreiheit, körperliche Fitness, handwerkliches
Geschick, räumliches Vorstellungsvermögen +++ Wer bildet aus? Gerüstbauunternehmen, Gerüstmaterialhersteller,
Bauunternehmen mit eigenem Gerüstbau +++ Nach der Ausbildung? Gerüstbauermeister, Techniker-Bautechnik +++
Studiengänge? Bauingenieurwesen – Baubetrieb +++ Karrierewege? Gerüstbau-Kolonnenführer, Vorarbeiter, Obermeister
+++ WWW? www.geruestbauhandwerk.de
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Beruf & Karriere
Frisch, Früh und Fit Bäcker/in
Mit über 300 Brotsorten gehört Deutschland klar zur Weltspitze im Bäckerhandwerk. Entsprechend anspruchsvoll und
hochwertig ist die Ausbildung. Von Broten
und Kleingebäck über die geschmackvolle
Zubereitung von Süßspeisen, Snacks sowie
kleineren Gerichten, bis hin zu FoodDesign, Fitnessprodukten und CateringServices, moderne Bäcker sind weltweit
gefragte Experten. Sie beherrschen die frischen Brotspezialitäten und kennen sich in
Ernährungsfragen bestens aus. Das stellen
sie täglich, noch bevor der Hahn kräht, früh
am Morgen unter Beweis. Denn trotz aller
computergesteuerter Öfen, Backprogramme,
Klimakammern und Knetmaschinen, selbst
in der modernsten Backstube geht es
bereits weit vor Sonnenaufgang flink zur
Sache. Was man braucht, um hier mitzuhalten? Gute Fitness, ein ausgeprägtes Organisationstalent und natürlich eine Leidenschaft für alles Köstliche, was man aus Teig
herstellen kann.
www.baeckerhandwerk.de
Profil
Bäcker/in Handarbeit und moderne Technik +++ Was du brauchst? Fingerfertigkeit, feines
Geschmacksempfinden, Formensinn, Teamfähigkeit +++ Wer bildet aus? Bäckereien, Hersteller von Dauerbackwaren,
Hersteller von Konditorwaren +++ Nach der Ausbildung? Bäckermeister, Lebensmitteltechniker für Bäckereitechnik oder
Back- und Süßwarentechnik +++ Studiengänge? Ökotrophologie (Ernährungswissenschaften), Lebensmitteltechnologie,
Lebensmittelchemie +++ Karrierewege? Backstubenleiter, Abteilungsleiter bei der Backwarenherstellung,
Qualitätskontrolleur, Gründer eines Bäckereibetriebes +++ WWW? www.baeckerhandwerk.de
Das Revier: der Ladentisch!
Fachverkäufer/in im
Lebensmittelhandwerk
Ihre Einsatzgebiete: Bäckereien, Konditoreien oder Fleischereien. Ihre Aufgabenstellung: Freundlichkeit, Sorgfältigkeit
und Kompetenz - die Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk. Doch bis es so weit
ist und die gesamte Produktpalette einwandfrei beherrscht wird, vergeht einige
Zeit. Denn Aufgaben- und Verantwortungsspektrum sind groß: Warenkunde + Verkaufsgespräch, Kassieren + Abrechnen,
Präsentieren + Dekorieren, Qualitätskontrolle + Planung größerer Veranstaltungen,
Kalkulation + Angebotserstellung sowie
Gestaltung von Schaufenstern + Verkaufsräumen. Fachverkäufer sind Allround-Talente und besitzen selbstverständlich jede
Menge organisatorisches Geschick. Wer
gerne mit Menschen zu tun hat, an kaufmännischen Aufgaben interessiert ist und
dazu noch hochwertige Nahrungsmittel zu
schätzen weiß, ist mit einer Ausbildung
zum Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk bestens bedient.
www.baeckerhandwerk.de
www.konditoren.de
www.fleischerhandwerk.de
Profil
Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk Beraten – Verkaufen - Verpacken +++
Vielfältige Möglichkeiten? Die Ausbildung wird mit den Schwerpunkten Bäckerei, Konditorei und Fleischerei angeboten
+++ Was du brauchst? Vorliebe für handwerkliche Tätigkeit mit künstlerischem Anspruch, gutes Zahlengedächtnis, sprachliches Ausdrucksvermögen, gepflegtes Äußeres, Hygienesinn, Kontaktfreudigkeit, Teamfähigkeit +++ Nach der Ausbildung?
Handelsfachwirt +++ Studiengänge? Betriebswirtschaft, Handelsbetriebswirtschaft +++ Karrierewege? Fachverkäufer,
Abteilungsleiter, Selbständigkeit +++ WWW? www.baeckerhandwerk.de, www.konditoren.de, www.fleischerhandwerk.de
Gaumenfreuden
Fleischer/in
Profil
Fleischer/in Geschmackstalente +++ Vielfältige Möglichkeiten?
Die Ausbildung wird mit den sechs Wahlqualifikationen: Schlachten, Herstellen
besonderer Fleisch- und Wurstwaren, Herstellen verzehrfertiger Speisen,
Veranstaltungsservice, Kundenberatung und Verkauf sowie Verpacken von
Produkten angeboten. Hiervon müssen nach 18 Monaten zwei ausgewählt werden. +++ Was du brauchst? Fingerfertigkeit, Teamfähigkeit, Sinn für Sauberkeit,
Hygienebewusstsein, mechanisch-technisches Verständnis +++ Wer bildet aus?
Fleischereien, Schlachthöfe, Fleischverarbeitungsunternehmen +++ Nach der
Ausbildung? Fleischermeister, Staatlich geprüfter Techniker Fachrichtung
Fleischereitechnik, Techniker Lebensmitteltechnik +++ Studiengänge?
Lebensmitteltechnologie,
Ökotrophologie,
Lebensmittelchemie
+++
Karrierewege? Verkaufs- oder Filialleiter, Fachlehrer oder Fachbereichsleiter für
Fleisch und Wurstwaren, Spezialist in der Produktion, im Qualitätsmanagement,
in der Produktentwicklung, Gründer eines Fleischereibetriebes +++ WWW?
www.fleischerhandwerk.de, www.going-future.info
Beste Qualität, optimale Frische und eine
Ausbildung, bei der es vor allem um Ästhetik,
einen guten Geschmack und gesunde
Ernährung geht. Der Fleischerberuf ist damit
längst zu einem modernen Dienstleistungsgewerbe erwachsen, zu dem die kompetente
Ernährungsberatung genauso gehört, wie das
Verarbeiten und Veredeln köstlicher Fleischerzeugnisse oder die Planung und Realisierung
eines Catering-Services für echte Gaumenfreuden. Im Fleischerhandwerk werden
Spitzenleistungen aber nicht nur gefordert,
sondern gleichfalls gefördert. Beste Grundlage
hierfür: eine gute Ausbildung. Und damit
angehende Fleischer diese erfolgreich meistern, bringen sie einen ausgeprägten
Geschmackssinn, gutes Timing & Organisationstalent, mathematische Grundkenntnisse
sowie den überzeugten Willen mit, den
Fleischerberuf in seiner gesamten Vielfalt zu
erlernen.
www.fleischerhandwerk.de
www.going-future.info
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Beruf & Karriere
Schön schattig.
Rollladen- und
Sonnenschutzmechatroniker/in
Viel Glas, Mengen an Stahl, Beton und alles schön hell, freundlich und
modern: So sehen heute Sportstadien, Hotels, Bürotempel,
Verwaltungen und bereits viele Wohnhäuser aus. Nachteil dieser transparenten und offenen Bauweise ist allerdings, die Sonne scheint ungehindert und oft gnadenlos hinein und hindurch. Und was im Frühjahr
für heitere Gesichter sorgt, führt im Hochsommer zur Granatenhitze.
Riesige Fensterfronten, die das Licht zusätzlich bündeln und als
Brennglas fungieren, tun ihr Übriges dazu. Die einzigen, die wirkungs-
volle Hilfe versprechen, sind Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker. Sie sorgen für Schatten, Sicherheit und Komfort. Sie installieren
Markisen, Jalousien, Rollläden, Gitter, Rolltore – immer häufiger elektrisch angetrieben und elektronisch gesteuert. Ein Beruf, der technisches Verständnis, handwerkliches Geschick und fehlende Höhenangst
voraussetzt.
www.bv-rolladen.de
Profil
Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker/in Mechanik und Elektronik +++ Was du
brauchst? räumliches Vorstellungsvermögen, technisches Verständnis, gute Kenntnisse in Mathematik und Geometrie, gutes
Augenmaß +++ Wer bildet aus? Fachbetriebe des Rollladen- und Jalousiebauer-Handwerks, Türen- und
Fensterbauunternehmen +++ Nach der Ausbildung? Meister im Rollladen- und Sonnenschutztechniker-Handwerk, staatl.
geprüfter Techniker +++ Studiengänge? Kunststofftechnik, Holztechnik +++ Karrierewege? Führungskraft in einem Betrieb
des Rollladen- und Sonnenschutztechniker-Handwerks, Selbständigkeit +++ WWW? www.bv-rolladen.de
Auf sicherem Fundament
Straßenbauer/in
Mit Rücksicht auf Mensch und Umwelt werden Straßen, Plätze,
Rollbahnen oder Gleisanlagen geplant – hier beginnt die Welt der
Straßenbauer, denn sie sind für den Ausbau, die Instandhaltung und
Verbesserung dieser Flächen verantwortlich. Und dabei geht es gerade
heute nicht nur um die Arbeit mit schwersten Baugeräten und dampfendem Teer, sondern auch die Verwandlung von Fußgängerzonen in
Pflanzenoasen mit Ruheplätzen, stilvolle Einrichtungen von
Marktplätzen oder gar Umgehungsstraßen, die das Landschaftsbild
verbessern sollen, verlangen nach den Straßenbauexperten. Damit
man sich hier richtig wohl fühlt, sollte man gerne im Freien arbeiten,
körperlich fit sein und über ein ausgeprägtes räumliches
Vorstellungsvermögen verfügen.
www.zdb.de, www.bauberufe.net, www.bfg-strassenbau.de
Profil
Straßenbauer/in Wegebereiter +++ Was du brauchst? gute körperliche Konstitution, mechanisch-technisches
Verständnis, Kenntnisse in Mathematik, Chemie, Physik und Technischem Zeichnen +++ Wer bildet aus? Bau- und
Straßenbauunternehmen +++ Nach der Ausbildung? Straßenbauermeister, Techniker - Bautechnik (Tiefbau), Techniker Bautechnik (Stahlbetonbau), Techniker - Bautechnik (Baubetrieb) +++ Studiengänge? Bauwesen mit dem Schwerpunkt
Tiefbau oder Verkehr, Konstruktiver Ingenieurbau, Vermessungswesen, Wirtschafts-/Bauingenieurwesen +++ Karrierewege?
Vorarbeiter, Polier - Tiefbau, Geprüfter Baumaschinenführer, Walzenfahrer - Tief- und Straßenbau +++ WWW? www.bfgstrassenbau.de, www.zdb.de, www.bauberufe.net
Fachleute für Präzisionsgeräte im Werkzeug- und Maschinenbau:
Feinwerkmechaniker arbeiten mit kleinen und kleinsten Bauteilen aus
dem Innenleben hochsensibler Geräte. Sie bauen Maschinen,
Werkzeuge, Drehteile und feinmechanische Geräte, die in Kameras oder
sonstigen High-Tech Produkten verwendet werden oder in speziellen
Apparaturen oder Versuchsaufbauten für die Wissenschaft und
Forschung ihren Dienst aufnehmen. Zu ihren Werkzeugen gehören
computergesteuerte Fräsen und feinste Messinstrumente, die selbst
Abweichungen von einem tausendstel Millimeter aufspüren. Ein Beruf,
für den handwerkliches Geschick genauso gefragt ist wie Spaß an
Technik und Naturwissenschaften sowie Interesse an einer Tätigkeit,
für die der Begriff Präzision eine neue Dimension erhält.
www.metallhandwerk.de | www.metallnachwuchs.de
Präzision mit neuer Dimension
Feinwerkmechaniker/in
Profil
Feinwerkmechaniker/in Wachsende Herausforderungen +++ Vielfältige Möglichkeiten? Die
Ausbildung wird mit den Schwerpunkten: Maschinenbau, Feinmechanik und Werkzeugbau angeboten +++ Was du brauchst?
Fingergeschicklichkeit, technisches Verständnis, präzise Arbeitsweise, räumliches Vorstellungsvermögen, gute Kenntnisse in
Mathematik und Physik +++ Wer bildet aus? Betriebe des Maschinenbaus, Hersteller von Werkzeugen, Waagen und
Wiegevorrichtungen, von elektrischen oder feinmechanisch-optischen Mess-, Kontroll-, Navigationsinstrumenten und
Vorrichtungen, von mechanischen Prüfmaschinen sowie von elektronischen Bauelementen +++ Nach der Ausbildung?
Feinwerkmechanikermeister, Techniker der Fachrichtungen Feinwerktechnik, Maschinentechnik, Metallbautechnik,
Technischer Fachwirt, Technologie- und Managementfachmann +++ Studiengänge? Feinwerk- und Mikrotechnik,
Maschinenbau +++ Karrierewege? Facharbeiter, Werkstattleiter, Betriebsleiter, Selbständigkeit +++ WWW? www.metallhandwerk.de, www.metallnachwuchs.de (inkl. Datenbank mit Ausbildungsbetrieben)
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Beruf & Karriere
Reinigen, Pflegen, Schützen
Gebäudereiniger/in
Ein Motto, das sich Gebäudereiniger täglich zur Aufgabe machen.
Ob in Verkaufsräumen, an und in öffentlichen Gebäuden, auf
Verkehrsflächen oder in Operationssälen, die Profis für Sauberkeit, Hygiene und Oberflächenbearbeitung sorgen dafür, dass
futuristische Glasfassaden richtig spiegeln, Keime und Bakterien
keine Chancen haben und billige Hetzparolen auf Hausfassaden
schnell wieder verschwinden. Dafür setzen Gebäudereiniger modernste Geräte ein, tragen spezielle Sicherheitskleidung, kennen
sich mit ökologisch abbaubarer Reinigungschemie aus und ver-
bringen so manchen Tag weit oben im Reinigungskorb der Hochhausgiganten. Perfekt gesichert, gut ausgebildet und schwindelfrei versteht sich. Doch alle Mühe und Herausforderung lohnt
sich, denn die Dienstleistung der Gebäudereiniger wird nicht nur
gut bezahlt, sondern ist vor allem als zukunftssicher zu bezeichnen. Ein wachsender Markt, der engagierten Berufseinsteigern
viel Perspektive und noch mehr Sicherheit bietet.
www.gebaeudereiniger.de
Profil
Gebäudereiniger/in Gefragte Fachleute +++ Was du brauchst? Schwindelfreiheit, technisches und physikalisches Interesse, mathematische und chemische Kenntnisse, gute Umgangsformen +++ Wer bildet aus?
Gebäudereinigungsunternehmen, Desinfektions- und Schädlingsbekämpfungsunternehmen +++ Nach der Ausbildung?
Gebäudereinigermeister, Techniker für Reinigungs- und Hygienetechnik +++ Studiengänge? Wirtschaftsingenieurwesen
Reinigungs- und Hygienemanagement/-technik, Technisches Gesundheitswesen / Umwelt- und Hygienetechnik +++
Karrierewege? Objektleiter, Abteilungsleiter, Betriebsleiter, Bereichsleiter, Selbständigkeit mit einem Betrieb des
Gebäudereinigerhandwerks +++ WWW? www.gebaeudereiniger.de, www.wischen-ist-macht.de
Sensibilität &
Einfühlungsvermögen.
Ein Muss für
Bestattungsfachkräfte.
Bestattungsfachkraft
Bestimmt nicht alltäglich und erst recht
nichts für jedermann - die Ausbildung zur
Bestattungsfachkraft. Neben der charakterlichen Eignung und der Fähigkeit, im Umgang
mit Angehörigen, sollten angehende Bestattungsfachkräfte auch ein gutes Organisationstalent – bspw. für die Bearbeitung von
Bestattungsaufträgen und Verwaltungsvorgängen - mitbringen, Interesse an unterschiedlichen Glaubensrichtungen besitzen,
auf ein gepflegtes Äußeres Wert legen sowie
handwerklich gewisse Grundfertigkeiten
beherrschen. Denn, nicht selten werden Särge
und Urnen individuell nach den Vorstellungen
der Angehörigen und entsprechend qualifizierter Beratung durch die Bestattungsfachkraft, in der eigenen Tischlerei gefertigt.
Ein besonderer Beruf, für ganz besondere
Menschen.
www.bestatter.de
Profil
Bestattungsfachkraft Etwas Besonderes +++ Was du brauchst? Sensibilität, Einfühlungsvermögen, gute
Umgangsformen, Menschenkenntnis, Taktgefühl +++ Wer bildet aus? Bestattungsinstitute, Friedhofsverwaltungen +++
Nach der Ausbildung? Bestattermeister / Funeralmaster, Geprüfter Bestatter, Geprüfter Thanatopraktiker +++
Studiengänge? Wirtschaftswissenschaften +++ Karrierewege? Unternehmensleiter, Geschäftsführer, Selbständigkeit +++
WWW? www.bestatter.de
Dr. Rolf Lichtner
„
Geschäftsführer des Bundesverbandes
Deutscher Bestatter
In erster Linie sind gute Umgangsformen wichtig. Also alles, was
man unter der rein menschlichen Komponente zusammenfassen
kann. Diese Komponente spielt in unserem Beruf sicher eine
herausragende Rolle und ist stärker gefragt, als in anderen
Berufen. Wer Bestattungsfachkraft zum Berufswunsch hat, muss
Sensibilität und Einfühlungsvermögen besitzen, Verständnis für
das Leid der Menschen im Besonderen und Gespür und
Zuneigung zu Menschen im Allgemeinen entwickeln können.
“
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Beruf & Karriere
ChancenReich
www.bfg-strassenbau.de
www.zdb.de
www.bauberufe.net
Straßenbauer/in
www.wasserwaermeluft.de
www.zentralverband-shk.de
Ofen- und Luftheizungsbauer/in
www.dachdecker.de
Dachdecker/in
www.gebaeudereiniger.de
Gebäudereiniger/in
www.geruestbauhandwerk.de
Gerüstbauer/in
www.bv-rolladen.de
Rollladen- und
Sonnenschutzmechatroniker/in
www.baeckerhandwerk.de
Bäcker/in
www.fleischerhandwerk.de
www.going-future.info
Fleischer/in
www.baeckerhandwerk.de
www.konditoren.de
www.fleischerhandwerk.de
Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk
www.biv-kaelte.de
Kälteanlagenbauer/in
www.metallhandwerk.de
www.metallnachwuchs.de
Feinwerkmechaniker/in
www.bestatter.de
Bestattungsfachkraft
www.handfest-online.de
www.berufenet.de
www.zdh.de
www.bibb.de
Infos zu diesen und vielen anderen
Berufen des Handwerks.
Zukunft macht Druck
Der Wettbewerb für
Schüler/innen und ausbildungssuchende Jugendliche
Gestaltung:
Jörn Beyer
Berufskolleg für
Technik und Gestaltung
Gelsenkirchen
Gestaltung:
Janine Arning,
Saskia Hake,
Julian Mährlein,
Florian Redeker
Jugendbistro
Life House Stemwede
Dies sind nur zwei der gelungenen Postkartenmotive, die Jugendliche im vergangenen Jahr
für den Wettbewerb „Zukunft macht Druck“
entworfen haben. Mit ihren Beiträgen zeigten
sie nicht nur verschiedene Fertigungsmethoden für die Gestaltung, sondern gingen auch
mit ansprechenden Umsetzungen auf die
Möglichkeiten des Berufs „Drucker“ ein.
Auch in diesem Jahr laden die beiden Landesverbände Druck und Medien in NRW und der
Bundesverband wieder Jugendliche dazu ein,
Postkarten, die über den Ausbildungsberuf des
Druckers informieren oder Werbung für die
Druckbranche machen, selbst zu gestalten und
damit am Wettbewerb teilzunehmen. Die
Entwürfe sollen zusammen mit einer kurzen
Beschreibung zur Entstehung des Postkartenmotivs – von der Idee bis zur gestalterischen
Umsetzung – bis zum 16. Oktober 2006 eingereicht werden. Teilnehmen können ausbildungssuchende Jugendliche und Schüler/innen
oder Schulklassen der 8. bis 10. Jahrgangsstufe allgemein bildender Schulen in NRW.
Schüler/innen einer Fachoberschule für Gestaltung oder Absolventen einer Ausbildung
zum Gestaltungstechnischen Assistenten können ebenfalls dabei sein. Beiträge von Schülern
berufsvorbereitender Schulen werden separat
bewertet. Eine Übersicht guter PostkartenBeispiele, die von Drucker-Azubis gestaltet
wurden, ist unter www.drucker-werden.de/epost/ aufgelistet.
Die Berufe in der Druck- und Medienbranche
haben Zukunft: Neben den vielfältigen und
spannenden Arbeitsfeldern gibt es gute
Aufstiegs- und Qualifizierungschancen und
eine langfristige berufliche Perspektive. Zu
den Aufgaben gehören beispielsweise das
Einrichten und Überwachen von Druckmaschinen, die Handhabung elektronischer
Steuerelemente, das Ausführen rechnergestützter Justierarbeiten, das Beurteilen von
Druckformen, das Messen und Prüfen von
Druck- und Materialqualität und vieles mehr.
Drucktechnische Probleme müssen erkannt
und behoben werden. Dabei ist es besonders
wichtig, offen zu sein für neue Technologien.
Denn auch die Arbeitsvorgänge in der
Druckbranche sind durch die rasanten technischen Entwicklungen einem ständigen Wandel
unterworfen. Informationen zu den Ausbildungsberufen Drucker und Siebdrucker –
Hinweise zur Ausbildung, zur Bezahlung, zu
den Einsatzfeldern, den Anforderungen und
den Zukunftsschancen – finden sich unter
www.drucker-werden.de oder auch auf der
Plattform www.bvdm-online.de.
„Zukunft macht Druck“ ist Teil der Wettbewerbsplattform www.nrw-neueslernen.de. Hier
präsentieren sich zahlreiche Wettbewerbe und
Sonderpreise zur Medienprojektarbeit.
Auftraggeberin von NRW: NEUES LERNEN ist
die Staatskanzlei NRW. Das Projekt wird von
der ecmc Europäisches Zentrum für Medienkompetenz GmbH durchgeführt. Im Web unter:
www.nrw-neueslernen.de
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Karriere
Serdal Cakmaks Werkstatt in Günzburg ist da
ein ganz anderer Arbeitsplatz: hier arbeitet der
Meister allein, und die Maschinen sorgen für
den Sound. Mit Fräse, Presse, Ofen und
Schleifmaschine macht der Orthopädietechnikermeister Menschen beweglicher. Schleift
jede Menge Einlagen zurecht – „das ist das
schnelle Geld“ – und fertigt Maßschuhe, die
viele Arbeitsstunden verschlingen und locker
1500 Euro kosten. „Maßschuhe machen natürlich am meisten Spaß, aber da sitz` ich auch
sehr lange dran,“ meint Serdal Cakmak. Das
sind richtig viele Arbeitsschritte, vom ersten
Fußabdruck mit jedem Kunden über das
Fußmodell aus Holz und den Plastikschuh zum
Anprobieren bis zum fertigen Schuh. „Wenn
jemand dann mit meiner Hilfe aus dem Laden
geht und viel besser geht, als er das vorher
konnte“ – das sind die Erfolgserlebnisse des
Serdal Cakmak.
Schon als Kleinkind hatte Nadine Schmid
ihren Puppen Frisuren verpasst, als Teenager
ging sie dann zum Probearbeiten in einen
Salon in ihrer Heimatstadt Rain. „Dich würden
wir sofort ausbilden“, versprach ihr die Chefin
– gesagt, getan.
Text: Petra Plaum | Fotos: Christina Bleier
„Man kann
früh viel
erreichen“
Jung und
selbständig
im Handwerk
– zwei
Unternehmer
berichten
Rot-gelbe Wände, überall DekoHerzen und Blumen, Sommerhits
aus dem Radio und dazu lauter
hübsche Friseurinnen, die einander duzen und necken: der Salon
„Haar-Design“ im schwäbischen
Städtchen Rain macht gute Laune.
Vermutlich wartet auch deshalb
vor jedem Spiegel eine andere
Kundin auf ein neues Styling, wollen alle paar Minuten zukünftige
Kunden Termine ausmachen.
Chefin Nadine Schmid freut es
sichtlich: übers ganze Gesicht
strahlend, wirbelt die 23-Jährige
von einer Aufgabe zur nächsten.
„Dir schneid ich jetzt erst die
Haare, dann färbe ich, das geht
mir besser `naus“ – „Diese Farbe
sieht auf deinem Kopf so aus, so
würd ich’s machen“ – „also, das
Air Pressure System zur
Haarverlängerung, das funktioniert
so“: Menschen, Haare, die Frau ist
in ihrem Element.
Auch Serdal Cakmak konnte sich die Bewerbungsschreiben sparen, er zog sich über Beziehungen eine Ausbildung im Elektrohandwerk an Land. Die brach er kurz vor dem
Abschluss allerdings ab. Zum Glück hatte er in
der Lehrzeit schon seinen nächsten Chef kennen gelernt: „Werde doch Orthopädietechniker“, schlug der vor. Diesmal klappte es mit
dem Gesellenbrief. Fertig ausgebildet, sammelten Serdal und Nadine zunächst in Festanstellung Erfahrungen und Geld. „Mein erster Chef,
der legte sehr viel Wert auf Qualität. Wenn
nicht alles passte, musste ich alles noch einmal von vorne machen“, erinnert sich Serdal.
Nadine Schmid fühlte sich in ihrem Ausbildungssalon sehr wohl, aber der Wunsch, sich
selbständig zu machen, brachte sie an die
Meisterschule und 2003 zum eigenen Salon,
erst mal mit nur zwei Mitarbeiterinnen. Ihre
Familie packte mit an. Der Vater übernahm
Businessplan und Buchhaltung, die Mama half
hinter den Kulissen und Zuhause, wo Nadine
Schmid damals noch wohnte, und die Oma
brachte erste Kundinnen mit. „Die Familie ist
wichtig“, betont auch Serdal Cakmak. Er wohnt
noch bei den Eltern, die Mama macht den
Haushalt, der Bruder hilft manchmal im
Betrieb aus und der Papa versprach, im Notfall
finanziell zu helfen.
Dass es soweit nicht kommt, dafür soll neben
dem fachlichen Know-how auch eine gute
Planung sorgen. Serdal wandte sich - wie viele
Wer Nadine Schmid fragt, was sie an
ihrem Beruf besonders liebt, erntet
ein energisches „alles!“ Die Chefin
über neun Mitarbeiterinnen mag
Typberatung, Waschen, Schneiden
und Färben gleichermaßen.
Schritt für Schritt zum
eigenen Handwerksbetrieb
1. Ausbildung und einige Jahre Berufserfahrung.
2. Meisterbrief: ist immer noch der sicherste
Weg – wer den Meister macht, erwirbt viel
Wissen, lernt, sich durchzubeißen, und das
zahlt sich aus. Meister verdienen Studien
zufolge meistens mehr und Meisterbetriebe
melden viel seltener Insolvenz an.
3. Beratung suchen: die Handwerkskammern
helfen u.a. beim Businessplan, bei der
Finanzplanung, bei Anträgen für Fördergelder vom Bund, bei der Wahl der passenden Rechtsform und beraten für die Gespräche mit Behörden und Banken. Sie bieten auch Existenzgründerseminare an.
4. Kredite aufnehmen, Räume mieten, Ausstattung und Mitarbeiter finden.
Tipps von altgedienten Chefs: So klappt es mit
dem eigenen Betrieb:
„Möglichst gute Fachkenntnisse sind wichtig. In unserem Beruf ist zwar die
Meisterpflicht weggefallen, aber der Kunde
kriegt schon raus, wer sich auskennt und
wer nicht. Wer fachlich gut ist und sich
noch ein passendes Gebiet raussucht, in
dem keine Kollegen, die dasselbe machen,
in der Nähe sind, findet treue Kunden und
hat ein sicheres Einkommen.“
Wolfgang Schäfer, Schuhmachermeister
seit 41 Jahren, aus München
„Um sich heute selbständig zu machen,
braucht man grundsätzlich noch dasselbe
wie vor 40 Jahren: Fleiß, Höflichkeit den
Kunden und Mitarbeitern gegenüber,
Qualität und Zuverlässigkeit sowie
Ehrlichkeit. Wenn man was verpatzt, muss
man sich gerade hinstellen und sagen: das
bring ich in Ordnung. Junge Unternehmer
sollten auch finanziell im Rahmen bleiben,
lieber erst mal alleine arbeiten und einen
Lehrling ausbilden, der dann, wenn es
geht, übernommen wird. Man muss am
Anfang mit ein paar kargen Jahren rechnen, im dritten Jahr schlägt auch das
Finanzamt zu – lieber kontinuierlich, aber
langsam aufbauen!“
Walter Ehle, Maler- und Lackierermeister
seit 42 Jahren, aus Augsburg
„Wer sich selbständig machen will, muss
sich intensiv mit Buchführung und
Kalkulation auseinander setzen und wissen,
dass es immer mehr Kollegen gibt – der
Verdrängungswettbewerb ist sehr groß.
Man braucht eine perfekte Grundausbildung, muss sich wirklich als Dienstleister
verstehen, 100 Prozent Leistung bringen
und sich in verschiedene Kunden einfühlen.
Es kann von Vorteil sein, einen bestehenden Salon zu übernehmen – da übernimmt
man die Kundschaft gleich mit.“
Walter Heigl, Friseurmeister seit 43 Jahren,
aus Augsburg
29
30
Karriere
Mini-Psychotest:
Bist du ein Unternehmertyp?
Jedes Ja gibt einen Punkt
1. Bist du bereit, deine Branche so richtig gut kennen zu lernen und dir auch
kaufmännisches Wissen anzueignen?
2. Sind deine Familie und Freunde bereit,
dich zu unterstützen – auch wenn sie
dich eine Weile seltener zu Gesicht
bekommen?
3. Kommst du gut damit zurecht, viel
Verantwortung zu haben?
4. Kannst du gut mit Geld umgehen, sparen und auch mal auf die ein oder
andere Sache verzichten?
5. Gehst du gern auf andere Menschen
zu?
6. Bist du körperlich fit und meistens
gesund?
7. Bist du es auch jetzt schon gewohnt,
dir Ziele zu setzen und sie ohne Druck
von außen zu erreichen?
8. Hast du oft gute Ideen und setzt diese
auch um?
9. Kannst du andere Menschen begeistern
und auch auf deren Wünsche eingehen?
10.Macht es dir nichts aus, auch mal am
Wochenende oder abends beruflich
tätig zu sein?
Unter 5 Punkte:
Als Angestellter wirst du erst mal glücklicher. Aber wer weiß, vielleicht ändert
sich das ja auch später noch!
5 bis 7 Punkte:
Da passt schon vieles. Warte aber noch
ein bisschen, sammle Wissen, Erfahrung
und geh es dann mit der richtigen
Einstellung an.
Ab 8 Punkte:
Motivation und Persönlichkeit stimmen
schon mal! Weitere Beratung für angehende Existenzgründer gibt es z.B. bei den
Handwerkskammern.
Weitere Unternehmertyp-Tests:
www.unternehmertalente.com,
www.berlinx.de/ego/898/test.htm,
www.gruenderblatt.de/infopool/themenverzeichnis.php
Gute Laune an der
Presse: Serdal mag alles
an seiner Arbeit, nur die
Buchhaltung macht
etwas weniger Spaß
junge Meister - an die Handwerkskammer.
„Mein Berater sah, dass ich wirklich ernste Absichten hatte, hat mir gesagt, was ich tun
solle, und ich habe es getan“, berichtet er.
Gemeinsam erstellten sie vor zwei Jahren den
Businessplan, überzeugten die Bank, Serdal
fand einen Laden in seiner Heimatstadt und
erstand die Maschinen, teilweise gebraucht.
Nadine machte einen Vertrag mit einem namhaften Haarpflegehersteller – Produkte, Design, Einrichtung, alles stellte dieser zunächst
zur Verfügung. Nadine hatte trotzdem ihre
Bedenken: „Wie teuer soll ich anbieten? Darf
ich den anderen Friseuren hier die Kunden
wegnehmen?“ Sie fand heraus, welche Preise
angemessen sind und auch, wo die Stärken
ihres Salons liegen: „Wir sind alle zwischen
17 und 27 und haben ein eher freundschaftliches Verhältnis. Wir haben sehr viel junge
Kundschaft mit der Haarverlängerung auch
eine Art Marktlücke entdeckt“. Die Folge:
„Jetzt sind wir zehn, davon zwei Auszubildende und wir mussten schon wieder neue
Stühle bestellen“. Auch die früheren Klassenkameradinnen sind begeistert, nachdem sie
am Anfang erst mal die Köpfe geschüttelt
hatten: „Von dir hätten wir das ja nie
gedacht“, hörte Nadine von vielen. Serdals
alte Schulkameraden mussten sogar lachen,
als er von seinem Laden erzählte. Dabei hat
Serdal in der Meisterschule längst bewiesen,
dass er es kann – wenn er nur will: „Ich war
älter, ich wollte einen eigenen Laden, da fiel
es mir einfach leichter.“ Und Nadine legte
schon in der Lehre so richtig los und bestand
den Abschluss mit 2,1.
Etwa 70 Stunden, schätzen Nadine und
Serdal, gehen pro Woche für Handwerk und
Verwaltung drauf. Trotzdem würden beide es
jederzeit wieder so machen, beteuern sie.
„Das Einzige, was mir nicht gefällt, ist die
Buchhaltung“, meint Serdal und Nadine findet: „Alles macht Spaß“. Sie empfiehlt: „Man
sollte sich eher früher als später selbständig
machen. Die ersten Jahre sind schon stressig,
und dann ist man noch jung genug, das
durchzuhalten. Und man kann früh viel erreichen!“
Friseur:
www.friseurhandwerk.de
Orthopädietechniker/Orthopädieschuhmacher/Schuhmacher:
www.ot-forum.de
www.schuhmacherhandwerk.de
www.wilhelm-ortho.de/seite1.htm
31
32
Karriere
Mein erstes
Traumschiff
Ein Praktikant
dockt an. Wie
ein 16-Jähriger
zielbewusst
seinen Berufswunsch in nasse
Bahnen lenkt.
Text: Stefan Rensch
„Ich kann
jederzeit in
der Werft eine
Ausbildung
beginnen.“
Praktikant
Alexander Schwederski
Meist wird ein Schülerpraktikum beim ortsansässigen Maler- und
Lackiererbetrieb oder in der Kfz-Werkstatt im Nachbarort absolviert.
Das kann mitunter auch sehr spannend sein und in vielen Fällen
angenehm familiär zugehen. Alexander Schwederski aber wollte hinaus in die weite Welt, er wollte nach Papenburg. Papenburg? Gut, das
klingt im ersten Moment auch nicht so mondän wie New York, Paris
oder London, doch in dieser beschaulichen kleinen Stadt im
Nordwesten der Republik ist die Meyer Werft beheimatet, ein
Unternehmen, das mit dem Bau von Kreuzfahrtschiffen, Auto- und
Passagierfähren, Gastankern und Containerschiffen beschäftigt ist
und weltweit Aufträge an Land zieht, die dann wieder ins Wasser
müssen.
Heimat Jugendherberge
Für Alexander Schwederski war der Praktikumsplatz ein Volltreffer,
hat er doch schon mit 16 einen Bootsführerschein in den Bereichen
Binnen und See, während seine Altersgenossen noch an ihren Mofas
rumschrauben und auf asphaltierten Straßen mit 40 km/h die
Rebellion üben. „Es vergeht auch kein Jahr, ohne die Bootsmesse in
Düsseldorf zu besuchen. Es ist jedoch nicht nur das Boot fahren als
solches, mich interessiert ganz besonders die Technik, Ausstattung
und das Design von Schiffen.“ Und da ist es schon mal von Vorteil,
dass die Familie seit einigen Jahren selbst ein Boot besitzt und der
junge Seefahrer mit dem Vater das Pflegen, Basteln, Optimieren und
Instand halten üben kann.
Als die Zusage von der Meyer Werft für das Praktikum kam, war die
Aufregung dementsprechend groß, es musste vorbereitet und geplant
und insbesondere eine Unterkunft gesucht werden. In der ortsansässigen Jugendherberge fand sich schließlich ein Platz, der zwei
Wochen lang seine Heimstatt werden sollte, mit Selbstverpflegung
und gegenüberliegendem Supermarkt, 20 Minuten mit dem Fahrrad
von der Werft entfernt. „Da es in Papenburg keine öffentlichen
Verkehrsmittel gibt, hatte ich nur die Wahl zwischen Laufen oder
Fahrrad fahren, was im tiefsten Winter (teilweise -10 Grad und Wind
aus Nordost) eine wirkliche Herausforderung war.“ Doch die „niedliche Stadt im Emsland“, an der Grenze zu Ostfriesland, vermittelt mit
den romantischen Klappbrücken, dem kleinen Yachthafen, den
Geschäften, Lokalen oder dem Schifffahrtsfreilichtmuseum ein trautes Gefühl fernab der hektischen Großstadtoffensive. Die Abende
wurden dann mit den anderen Praktikanten im Kino oder in den
gemütlichen, örtlichen Gaststätten verbracht.
Alles – nur nicht langweilig
Betriebsamer hingegen ging es natürlich am Arbeitsplatz zu, da die
Werft mit 2200 Mitarbeitern auch nicht gerade ein kleines
Unternehmen ist. So war Alexander Schwederski auch äußerst beeindruckt, was die Größe der Werft anbelangt: „Man benötigt ca. 30
Minuten vom einen Ende des Geländes bis zum anderen.“ Auch die
ausgeklügelte Logistik, die zum Großteil computergesteuert und notwendig ist, um jährlich zwei Kreuzfahrtschiffe vom Stapel laufen zu
lassen, hat ihn fasziniert. „Aber auch die Vielzahl der unterschiedlichsten Berufssparten die nötig sind, um ein solch gewaltiges Schiff
zu bauen. Es gibt kaum einen Beruf, der nicht vertreten ist. Die vielen handwerklichen Tätigkeiten werden von Mitarbeitern aus den verschiedensten Ländern ausgeführt. Auch das Betriebsklima ist trotz des
teilweise hohen Termindrucks äußerst angenehm, denn die Abnahmen
der einzelnen Kabinen müssen pünktlich vonstatten gehen.“
Da Alexander Schwederski als Berufswunsch die Fachrichtung Elektrik
angab, wurde sein größter Wunsch, auch wirklich auf einem Schiff zu
arbeiten, erfüllt. Großes Glück hatte er, dass die „Pride of Hawaii“
kurz vor ihrem Stapellauf stand und er noch bei den letzten Arbeiten
mit Hand anlegen konnte. Die Größe des Schiffes war jedoch für den
Neuling gleich zu Beginn mit einigen Tücken verbunden. So sollte er
sich um 6 Uhr 30 mit einem Gesellen auf der „Pride of Hawaii“ treffen, um sich einweisen zu lassen. „Doch leider fand ich ihn nicht,
denn ich wusste weder auf welchem Deck, noch in welcher Feuerzone
(das Schiff ist pro Deck in ca. 10 Feuerzonen eingeteilt) ich mich
befand. So irrte ich länger als eine Stunde mit einem völlig schlechten Gewissen ziellos umher. Doch wie ich später erfuhr, geht es wohl
jedem neuen Arbeiter oder Praktikanten so, da die Kreuzfahrtschiffe
eine so gewaltige Größe haben. Der Geselle war dann auch nicht böse,
er hatte schon damit gerechnet.“ Am ersten Tag gab es dann erst mal
einen Rundgang, um das Schiff, die einzelnen Decks und die Wege
kennen zu lernen. „Dabei wurde mir das Ausmaß und die gewaltige
Größe des Schiffes erst deutlich. Meine ersten acht Stunden reichten
bei weitem nicht aus, um das gesamte Schiff zu begehen.“ In den
nächsten Tagen gab es für Alexander Schwederski zahlreiche Aufgaben
und eine Fülle von Eindrücken zu verarbeiten. Unter Anleitung der
Bootsbauer Was Du brauchst? technisches Verständnis, räumliches Vorstellungsvermögen, gute Kenntnisse in Mathematik und Physik, Technischem Zeichnen
und Technischem Werken | Wer bildet aus? Betriebe für Boots- und Yachtbau, Bootswerften | Nach der Ausbildung? Boots- und Schiffbauermeister, Techniker
Holztechnik, Techniker Schiffbautechnik, Konstrukteur | Studiengänge: Kunststofftechnik, Holztechnik, Ingenieurwesen (Schiffbau) | WWW: www.dbsv.de
33
34
Service
„Meine ersten acht Stunden
reichten bei weitem nicht aus, um
das gesamte Schiff zu begehen.“
Elektriker war er u. a. für das „Low-Location-Light-System“ zuständig, ein Sicherheitssystem, das aus leuchtenden Streifen auf dem
Boden besteht und bei Rauchentwicklung oder Stromausfall den
Passagieren den Weg zu den Notausgängen weisen soll, um eine
problemlose Evakuierung zu ermöglichen. Auch in den imposanten
Luxussuiten konnte er seine handwerkliche Geschicklichkeit erproben und Lampen, Flachbildfernseher oder Hi-Fi-Systeme mit einbauen. Im Crew-Bereich half er bei der Installierung der
Notbeleuchtungen und seine Begeisterung wurde jeden Tag aufs
Neue übertroffen: „Während des gesamten Praktikums fand ich
immer wieder reichlich Zeit, mich auf der „Pride of Hawaii“ genauer umzuschauen und bekam faszinierende Eindrücke vom
Maschinenraum, in dem sich die fünf Hauptmaschinen befinden, die
zusammen eine Leistung von 100.000 PS liefern. Ebenso von der
300 qm2 großen Penthouse-Suite, dem Hospital, der riesigen Brücke,
den zahlreichen Bars, Geschäften und Restaurants oder dem gewaltigen Pooldeck mit Fitnessstudio. Ich hatte jeden Tag eine neue
Auswahl von Aufgaben, die ich erledigen konnte und hatte durch
diese große Bandbreite nicht eine Minute Langeweile.“
IMPRESSUM
Mast- und Schotbruch
Auch die Betreuung durch die Mitarbeiter der Meyer Werft hat
Alexander Schwederski ausgesprochen gut gefallen. Die beiden
Gesellen Bernhard Landheer und Martin Zumsande hatten immer ein
offenes Ohr, halfen bei Problemen und gaben wertvolle Tipps rund
um den Schiffsbau. Die Begrüßung und Verabschiedung wurde von
dem Ausbildungsleiter Dirks Kreutzmann vorgenommen, der sich
auch in den beiden Wochen immer wieder mal nach dem
Wohlergehen des jungen Schülerpraktikanten erkundigte. Zum
Abschluss gab es dann noch ein Zeugnis, „mit einer tollen
Beurteilung und der Maßgabe, jederzeit in der Meyer Werft eine
Herausgeber:
Deutscher Handwerkskammertag
Mohrenstr. 20/21
10117 Berlin
Redaktion:
Westdeutscher Handwerkskammertag
Sternwartstr. 27-29
40223 Düsseldorf
Reiner Nolten (V.i.S.d.P.)
Chefredakteur:
Rolf Göbels
Redakteure:
Stefan Rensch, Petra Plaum
Ausbildung beginnen zu können.“ Eine prima Aussicht, für einen 16jährigen Schüler, der – so ungewöhnlich es auch klingen mag – schon
jetzt weiß, was er später einmal machen möchte. Sein Wunsch ist es
auch, im Schiffbau Karriere zu machen und sich in der Fachrichtung
Schiffdesign weiterzubilden, denn – und da hat er sich auch schon
informiert: Qualifizierte Beschäftigte werden auch in Zukunft in diesem Bereich gesucht. „Vielleicht habe ich ja einen Beruf gefunden,
der mir Freude machen wird und mir ebenso einen guten, interessanten und abwechslungsreichen Berufsalltag bietet. Ich werde auf jeden
Fall dieses Ziel nicht aus den Augen verlieren und es motiviert verfolgen.“
Berufe, die die Meyer Werft ausbildet:
• Konstruktionsmechaniker/in - Einsatzgebiet Schiffbau
• Konstruktionsmechaniker/in - Einsatzgebiet Schweißtechnik
• Industriemechaniker/in - Einsatzgebiet Maschinenund Anlagenbau
• Anlagenmechaniker/in - Einsatzgebiet Rohrsystemtechnik
• Mechatroniker/in
• Elektroniker/in - Einsatzgebiet Betriebstechnik
• Werkstoffprüfer/in
• Technische/r Zeichner/in - Fachrichtung Maschinenund Anlagentechnik, Bereich Schiffbau
• Industriekaufmann/-frau
• Fachinformatiker/in - Fachrichtung Anwendungsentwicklung
• Fachinformatiker/in - Fachrichtung Systemintegration
Jährlich werden 60 neue Auszubildende eingestellt.
Infos und Kontakt: www.meyerwerft.de | [email protected]
Mitarbeiter(-innen) dieser Ausgabe:
Clemens Urbanek, Carsten Haack,
Gerd Kistenfeger, Jörg Hamann, Klaus-Dieter Schulz,
Andreas Fischer, Katja Früh, Katharina Meyer,
Christina Bleier
Anzeigen & Vertrieb:
for mat medienagentur + verlag gmbh
0211/55 80 255
[email protected]
Gestaltung und Lithografie:
for mat medienagentur + verlag gmbh
Markus Kossack
Druck:
VVA Düsseldorf
Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)
Auflage:
104.850
Abonnement:
Bezugsabo 10,75 Euro p. a.
Erscheinung: sechsmal jährlich
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht
unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder.
Für eingesandte Materialien kann keine Gewähr
übernommen werden. Nachdruck, auch auszugsweise,
nur mit vorheriger Genehmigung der Redaktion.
Papier: Recyclingpapier
handfest wurde in Nordrhein-Westfalen ermöglicht mit Mitteln:
Weiße Zähne
Wer schön sein will, muss bleichen?
Der Markt mit so genannten BleachingProdukten boomt. Seitdem das Aufhellen der
Zähne angeblich auch ohne großen Aufwand
zu Hause durchgeführt werden kann, ist das
Bleaching ein angesagter Kosmetiktrend.
Schließlich möchte fast jeder ein strahlend
weißes Lächeln wie die Stars in den
Hochglanzmagazinen haben.
Was die Werbung verspricht
Laut Werbung ist der einfachste Schritt zu
einem strahlenden Lächeln eine aufhellende
Zahnpasta oder ein entsprechender Kaugummi: Preis und Aufwand sind hier gering, das
Ergebnis meistens auch. Durch kleine PeelingKörnchen in der Zahnpasta wird eine Menge
Zahnbelag entfernt, die Zähne sehen anschließend gepflegter aus – eine neue Farbe darf
man jedoch nicht erwarten. Zudem kann man
durch eine „Überdosis“ oder der Nutzung von
minderwertigen Cremes den Zahnschmelz
angreifen und den Zähnen schaden. Auch so
genannte Home-Bleaching-Sets aus Drogeriemärkten oder Apotheken versprechen für rund
30 Euro strahlend weiße Zähne. Dabei wird ein
Bleichgel einfach auf einen Tesafilm ähnlichen
Klebestreifen gegeben und auf die Zähne geklebt. Wer aber einmal probehalber versucht,
sich Tesafilm auf die Zähne zu kleben, erkennt
schnell: Der kleine Klebestreifen erreicht die
Zähne nicht an jeder Stelle. Besonders in den
Zwischenräumen gibt es keine Möglichkeit,
Kontakt zwischen Klebestreben und Gebiss
herzustellen. Das Endergebnis ist meist ein
eher fleckiges Muster auf den Zähen.
Im Internet werden sogar Home-BleachingSets mit Plastikschienen anstelle von Klebestreifen angeboten. Im Wasser aufgeweicht
und dann formbar, sollen sich die Schienen
jedem Gebiss anpassen. Das Bleaching-Gel
wird anschließend auf die Schiene aufgetragen. Erfolge werden bereits nach einmaliger
Anwendung versprochen. Ab 35 Euro aufwärts
kann man Sets von unterschiedlicher Größe
erwerben.
Das sagt der Zahnarzt dazu
Egal wie groß der Wunsch nach weißen Zähnen
ist, bitte immer vorab den Zahnarzt um Rat
fragen.
Er kann zuerst prüfen, ob die Zähne wirklich
gesund und somit geeignet sind für das
Aufhellen. Die Zähne müssen frei sein von
Karies, Parodontose (Zahnfleischschwund)
oder Zahnschäden.
Die Ergebnisse von Home-Bleaching-Versuchen werden immer häufiger in Zahnarztpraxen korrigiert: Von fleckigen Zähnen bis hin
zu beschädigtem Zahnfleisch durch ausgelaufene Bleichgels. Auch Schädigungen des
Zahnschmelzes durch Hausmittel, wie dem
Zähneputzen mit Backpulver, sind keine
Seltenheit. Wer sich diese Behandlungen
ersparen möchte, sollte seinen Zahnarzt von
Anfang an mit in die Planung einbeziehen.
Zahlreiche Produkte zur Aufhellung der Zähne –
meist für den Heimgebrauch – versprechen ein
strahlend weißes Lächeln. Welche Methoden gibt
es und was empfehlen die Zahnärzte?
Der professionelle Weg
Der einzige Weg zu wirklich dauerhaft weißen
Zähnen ist ein professionelles Bleaching.
Dabei nimmt der Zahnarzt einen Abdruck des
Gebisses, nach dem dann eine passende,
hauchdünne Schiene angefertigt wird. Darauf
wird ein spezielles Bleichmittel gegeben. Die
Schiene wird etwa 20
Minuten auf die Zähne
gesetzt – das Zahnfleisch wird dabei
besonders geschützt.
Das Ergebnis sind
zwei bis drei Töne hellere Zähne.
Doch die Kosten von
rund 200 - 500 Euro, die
jeder selber tragen
muss, da es sich um
eine kosmetische Behandlung handelt,
sind für die meisten
viel zu teuer. Etwas
günstiger sind professionelle Zahnreinigungen. Für 20 bis
120 Euro – je nach Aufwand und Methode –
werden die Zähne von
allen Verfärbungen, die zum
Beispiel durch Nikotin oder
schwarzen Tee entstanden sind,
befreit und erhalten ihre ursprüngliche
Farbe zurück. Doch Vorsicht: Diese ist
nicht immer unbedingt Weiß! Denn die
Zähne jedes Menschen haben von Natur
aus einen andern Farbton.
Wie man zu einem weißeren Lächeln
kommt, will daher gut überlegt und mit
seinem Zahnarzt abgestimmt sein. Und
auch wenn die Zähne der Stars und
Sternchen heller blitzen und funkeln als
jeder Diamant, sollte man nicht vergessen:
Vielen Stars wird einfach nur mit einer
Bildretusche auf dem Foto nachgeholfen. Von
Natürlichkeit ist da keine Spur mehr.
Mehr Infos zum Thema findest du unter www.ikk-spleens.de in
der Rubrik HEALTH. Reinklicken lohnt sich!
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Musik
PAOLO
NUTINI
Schön schottisch.
Pepper Games’ Wave Ball tritt
in die Fußstapfen eines ehrwürdigen
Spielhallen-Klassikers
In den 1980er Jahren versammelten sich
Spielhallen-Besucher in Scharen um einen
Münzautomaten, der mit einem fesselnden, neuartigen Spielprinzip die Aufmerksamkeit auf sich zog: Arkanoid. Publisher
Novitas würdigt den in Ehren gealterten
Klassiker und knüpft mit Wave Ball an die
goldenen Zeiten an. Für 4,99 Euro erleben
PCSpieler das einstige Fieber in neuem
virtuellen Gewand: Mit modernem Design
und zusätzlichen Spiel-Features wurde ein
passender Nachfolger zum Leben erweckt.
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PONS
Deutsche Grammatik und
Rechtschreibung
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Seine Stimme: Soul pur. Mit seinen frischen
19 hat er bereits einige überzeugende
Songtexte verfasst und als Sänger beeindruckt. Paolo Nutini, der Schotte mit italienischem Blut bringt es auf den Punkt und seine
Melodien ins Ohr.
Sein Rezept: „Sie sind alle echt und kommen
direkt aus meinem Leben“, so Paolo Nutini.
In seinem Debüt-Album „These Streets“ –
soeben erschienen – verarbeitet er die
Erfahrungen und Erlebnisse der letzten Jahre:
sein Auszug aus dem Elternhaus, das
Alleinsein und die bittersüße Realität, mit der
man allein klarkommen muss. Tausende
Kleinigkeiten, aus denen sich neue Chancen
und bei Paolo Nutini neue Textzeilen oder
ganze Melodien ergeben.
Dabei fing alles so harmlos an, eine KaraokeMaschine war Schuld. Dann kam mit 15 Jahren
die erste CD-Aufnahme. Damals noch in der
Schule und so richtig handgestrickt.
Den Durchbruch schaffte der smarte Schotte,
als er mit der Band eines Freundes tourte,
nach London ging und hier die Charts stürmte. Wie’s weitergeht? Wir lassen uns gerne live
überraschen:
Paolo Nutini:
21.09. Baden Baden – New Pop Festival
23.09. Hamburg – Reeperbahn Festival
24.10. Berlin – Lido
25.10. Hamburg – Knust
27.10. Köln – Prime Club
28.10. Heidelberg – Karlstorbahnhof
29.10. München – Ampere
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PONS bietet mit seinem neuen Titel
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Deine Meinung gewinnt!
Fragen beantworten und deine handfest-Meinung bis zum 6. Oktober 2006
an die Redaktion handfest senden.
1. Im Vergleich zu anderen Berufswahlmedien ist handfest:
mäßig
ganz o.k.
mittelprima
ziemlich klasse
weit vorne
0
25
50
75
100
2. handfest würde ich auch im Freundeskreis empfehlen, wenn es um Berufsorientierung geht:
ja
nein
1
2
3. Wir besprechen einzelne handfest-Themen zur Berufswahlorientierung in der Schule:
regelmäßig
ab und zu
selten
nie
1
2
3
4
Einzelbewertungen in der vorgegebenen Reihenfolge (z. B. 75, 1, 2) an:
[email protected]
ODER per Post an: Redaktion handfest, Drususstraße 13a, 40549 Düsseldorf
Eigene Anschrift und Wunschgewinn nicht vergessen!
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2 x 1 Privatkurs "Nordic Inline Skating" S. Kaworek | K. Trapp
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Vorschau
Grammatik
kann auch
Spaß machen!
Der Beweis: Bastian Sick. Ob als Bestsellerautor
„Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ oder mit seiner
Deutschstunde, zu der immerhin 15.000 Deutschjünger
freiwillig in die Kölnarena pilgerten, Bastian Sick bringt
es auf den Punkt. Er unterhält mit dem, was die meisten
perfekt zu beherrschen glauben: dem Deutschen … oder
heißt es das Deutsche? handfest hat ihn getroffen,
Deutschmeister Sick.
man wirklich mitteilen will. Einleitung und Schluss ergeben sich dann
meistens von selbst.
Und wie hieße es in unserem Einläufer-Text korrekterweise: dem
Deutschen oder das Deutsche? Klarer Fall, nämlich Wem-Fall: Das
Deutsche wird im Dativ zu dem Deutschen.
Letzte Frage: Wer spricht für Sie das perfekteste Deutsch? Mit dieser Frage bringen Sie mich ins Grübeln: Lässt sich perfekt wirklich noch
steigern?
handfest: Herr Sick, Deutsch in allen Farben ist Ihre Leidenschaft.
Sie sind als Buchautor, Deutschlehrer, Journalist und Forscher für
Umgangssprache unterwegs. Wann haben Sie eigentlich
Deutschpause? Bastian Sick: Wenn Sie Ferien meinen – die liegen leider schon wieder hinter mir. Momentan arbeite ich an verschiedenen
Projekten: an meiner „Zwiebelfisch“-Kolumne auf SPIEGEL ONLINE, am
dritten „Dativ“-Band, der im November erscheinen wird, am „Dativ“Spiel, das der Kosmos-Verlag herausbringt – und an einer CD mit Udo
Jürgens. Außerdem entsteht zurzeit das Programm für die „Bastian
Sick“-Schau, mit der ich ab Oktober auf Tournee gehen werde. Am
20.10. ist Premiere in Heilbronn.
Wenn Sie für einen Tag entscheiden könnten, was im Duden zu stehen hat, welche Änderungen würden Sie vornehmen, was käme
zusätzlich hinein? Der Duden beobachtet die Entwicklung unserer
Sprache und dokumentiert in regelmäßigen Abständen den aktuellen
Stand. Die Gesamtheit der Deutsch sprechenden und schreibenden
Menschen trägt zu dem bei, was im Wörterbuch steht. Wenn einzelne
Personen dem Duden oder dem Wahrig ihre Sonderwünsche diktieren
könnten, wäre es mit der Unabhängigkeit und Objektivität dieser Werke
vorbei. Und das wäre nicht in meinem Sinne. Die Einmischung der
Rechtschreibkommission in die deutsche Orthografie war für die DudenRedaktion schlimm genug.
Viele unserer Leserinnen und Leser erfreuen sich gegenwärtig an
dem Thema Bewerbungen. Sie entwerfen Anschreiben, basteln
Lebensläufe und haben dabei selten das Gefühl, alles fehlerfrei
und inhaltlich passend zu haben. Hinzu kommt, dass nach dem
‚Sehr geehrte Damen und Herren, …’ für viele bereits Schluss ist.
Stundenlang wird dann der blinkende Cursor beobachtet, und ‚Entf’
gehört zur meistbenutzten Taste. Wie gehen Sie vor, wenn der erste
Satz einfach nicht auf den Monitor möchte? Dann überspringe ich
ihn und fange mit dem zweiten an. Zunächst sollte man schreiben, was
Allerletzte Frage: Wem würden Sie gerne eine kostenfreie
Deutschstunde geben? Mal davon abgesehen, dass ich grundsätzlich
nicht kostenlos arbeite – ich sehe mich – trotz der „größten
Deutschstunde der Welt“ in der Kölnarena – nicht als Lehrer. Ich verbessere andere nur, wenn ich darum gebeten werde. Ich verdamme
keine Sprachmoden, setze mich auch nicht für Verbote ein, und ich
stelle mich der Entwicklung unserer Sprache nicht entgegen, sondern
höchstens der Gedankenlosigkeit im Umgang mit ihr. Ich versuche,
Antworten zu geben auf Fragen, die sich im Sprachalltag ergeben, und
einen sinnvollen Beitrag zu leisten, das allgemeine Sprachbewusstsein
zu schärfen.
Allerletzte Frage überhaupt (…die Redaktion sitzt im Rheinland):
Steht bei Ihnen ein häufig genutztes Deutschlexikon auf dem
Schreibtisch? Nicht nur eines, sondern viele. Allein die komplette
Duden-Reihe besteht ja bereits aus zwölf Bänden, hinzu kommen diverse Sprachlexika und Herkunftswörterbücher.
Die Redaktion handfest bedankt sich herzlich für die Beantwortung der
Fragen, verspricht in den nächsten handfest-Ausgaben auf hundertprozentiges Deutsch zu achten und freut sich bereits jetzt auf Neues vom
„Genitiv und dem sein Todfeind Dativ“.
Tourdaten 2006/2007
20.10. Heilbronn Konzert- u. Kongresszentrum Harmonie | 26.10. bis
28.10. Berlin Schiller-Theater | 29.10. Stralsund Alte Brauerei | 02.11.
München Philharmonie | 08.11. Köln Oper | 09.11. Freiburg Konzerthaus | 10.11. Mannheim Mozartsaal | 15.11. Frankfurt Alte Oper |
16.11. Braunschweig Stadthalle | 29.11. Bochum Schauspielhaus |
13.12. Lüneburg Vamos! Kulturhalle | 02.01. bis 03.01.2007 Hamburg
St. Pauli-Theater Infos zur Tournee: www.semmel.de. Tickets: 01805570 000 (0,12 EUR / min)
Vorschau | handfest 06 | 2006
Alles-Handwerk | Alles-Berufe | Alles-Könner | Alles-im-Überblick
Hintergründe zu der riesigen Berufsauswahl im nächsten Heft.
So passt’s!
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ein gemeinsames Ziel:
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