DeichkinD - Handfest

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DeichkinD - Handfest
JUGENDMAGAZIN DES HANDWERKS
1 | 2012
Foto: Nikolaus Brade (c) Universal Music 2011
Deichkind
Mädchensachen, Jungsberufe - Der Girls‘Day /// Lehrstellen 2012 - Betriebe
laden ein /// Selbstständigkeit - Das Projekt Lehrlingsfirma /// Studieren im
Handwerk - Wirtschaftsingenieurwesen /// Interview - Deichkind und Kraftklub
handfest 01 2012
handfest 01 2012
INHALT
1 | 2012
Girls´Day
04
Kalt erwischt
08
Ausbildungsplätze
12
Lehrlingsfirma
14
Momentaufnahmen
17
Studieren im Handwerk
30
Deichkind
34
Kraftklub
36
04 Girls‘Day – Zukunftschancen für Mädels |
08
Lust auf Leistung – Auszubildende gesucht |
12 Wir bilden aus – Lehrstellen und Praktikumsplätze | 14 Viel Verantwortung und viel Spaß – Eine AzubiFirma auf Erfolgskurs | 17 Mitten im Vorwärts – Generation Handwerk | 30 Ausbildung oder Studium
– Beides? Gleichzeitig? Es geht! | 34 Deichkind | 36 Kraftklub | 37 Gewinne + Rätsel | 38 Vorschau
03
handfest 01 2012
Girls’Day
Zukunftschancen für Mädels!
Am 26. April 2012 ist Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag. An diesem Tag gibt es jede Menge Technik,
Handwerk und IT zu entdecken und zu erproben – und zwar ausschließlich für Mädchen!
Fotos: Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit
Junge Frauen gesucht!
Erfahrene Ausbildungsverantwortliche wissen es schon lange: Mädchen
haben genauso viel Talent im naturwissenschaftlich-technischen Bereich wie Jungen. Deshalb machen jedes Jahr tausende Unternehmen
beim Girls’Day mit. Vom Handwerksbetrieb über das Forschungsinstitut
bis hin zu den Stadtwerken: Sie laden Mädchen und junge Frauen ein,
sich einen Tag lang bei ihnen umzusehen. In Werkstätten, technischen
Abteilungen, Laboren und bei Kundinnen und Kunden vor Ort arbeiten
Mädchen einen Tag mit. Sie experimentieren und programmieren, erforschen und konstruieren, planen und bauen – die Möglichkeiten sind so
vielfältig wie die Arbeitswelt selbst.
Alle Seiten profitieren!
Die meisten Mädchen und jungen Frauen wählen aus nur 10 verschiedenen Ausbildungsberufen – darunter ist nicht ein technischer Beruf.
Dabei stehen Mädchen insgesamt allein rund 350 duale Ausbildungsberufe, auch zahlreiche technische, zur Auswahl. Viele Mädchen interessieren sich für diese Berufe. Sie möchten wissen, was sich hinter „tech04
nischen“, „handwerklichen“ oder „IT“-Berufen verbirgt. Sie möchten die
Berufe direkt ausprobieren und Frauen kennen lernen, die dort arbeiten
oder eine Ausbildung machen. Genau dafür gibt es den Girls’Day!
Gleichzeitig suchen Unternehmen dringend Nachwuchs im technischen
Bereich. Über den Girls’Day können sie junge Frauen direkt ansprechen
und für ihr Unternehmen gewinnen.
Nutze den Tag und mach mit!
Die Teilnahme am Girls’Day ist kostenlos und steht jeder Schülerin in
Deutschland offen, vorausgesetzt: Schule und Eltern sind einverstanden. Wer sich also die Zustimmung geholt hat, kann im Internet unter
www.girls-day.de auf die Suche nach einer passenden Girls’Day-Aktion
gehen und sich bei dem jeweiligen Unternehmen anmelden. Jedes
Jahr stehen über 120.000 Aktionen online zur Verfügung. Wer nichts
Passendes findet, kann auch selbst aktiv werden und bei Unternehmen
der Region anfragen oder den Girls’Day-Arbeitskreis um Unterstützung
bitten.
www.girls-day.de
handfest 01 2012
„Hallo. Ich bin
Andrea, bin 20 Jahre
alt und mache meine
Ausbildung als Feinwerkmechanikerin
bei den Stadtwerken
Karlsruhe. Ich bin jetzt
im vierten Lehrjahr
und zeig euch jetzt
mal, was ich hier so
lerne…“
Andrea ist eine von vielen jungen Frauen,
die über den Girls’Day zu ihrem Beruf gefunden hat. Im Video-Podcast verrät sie,
wie es dazu kam:
www.girls-day.de/maedchen
Zum Girls’Day anmelden – so geht’s!
Schulfreistellung beantragen Tipp: das Formular gibt’s im Downloadcenter auf www.girls-day.de
Aktion auswählen über 120.000 Aktionsplätze jedes Jahr auf www.girls-day.de
Online oder telefonisch anmelden evtl. nochmal per E-Mail verbindlich bestätigen
Auf den Aktionstag freuen! Und vielleicht den richtigen Beruf für’s Leben entdecken…
05
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06
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Alles so schön bunt hier
Wie ein Tischler und Musiker seine Individualität auslebt und sich selbst dabei treu bleibt
Groß geworden ist Marco Lückert(35) in Nienberge, einer kleinen Gemeinde in Münster mit Pfarrkirche und Orgelmuseum. Hier verbrachte
der Sohn eines Polizisten und einer Versicherungskauffrau gutbürgerlich und wohlbehütet seine Kindheit. Musikalischen Frühunterricht
gab es auch, mit Klarinette und richtigem Orchester. Als Marco Lückert
mit 12 Jahren aber das erste Mal die Deal Kennedys hörte, war Schluss
mit Klarinette. „Da meine Freunde alle eine E-Gitarre hatten, kaufte
ich mir einen E-Bass und danach einen Kontrabass und brachte mir
das Spielen selbst bei.“
Alles auf Vinyl
Bei seiner Musik gibt es kaum Kompromisse. Psychobilly heißt die
Musikrichtung seiner Band Rampires, eine Mischung aus Punkrock
und Rockabilly. „Es muss nicht superschnell sein, und nur Krach mag
ich auch nicht, eine Melodie ist einfach wichtig.“ Drei Platten haben
sie mittlerweile aufgenommen, die vierte folgt, alle auf Vinyl, das ist
selbstverständlich: „Ich kaufe ja auch nur Vinylplatten.“ Die Musik,
sagt er, ist sein Leben, danach kleidet er sich, danach frisiert und
stylt er sich. Die Tattoos gehören einfach dazu: „Momentan bin ich
praktisch wöchentlich beim Tätowierer.“
Mehr Offenheit
Nahezu parallel zu seiner Musikerkarriere verlief sein beruflicher
Werdegang. Dass er nie in einem Büro landen würde, war ihm schnell
klar. Handwerklich geschickt war er schon immer. Mit Freunden hat er
früher die Halfpipes fürs Skaten gebaut. Also hat er sich für eine Lehre
zum Schreiner entschieden. „Mein Ausbildungsbetrieb war allerdings
nicht okay. Ich habe im Fensterbau gearbeitet, den ganzen Tag nur
schleifen und montieren, ich habe da praktisch nichts dazugelernt.
Dadurch hätte ich fast den Spaß am Beruf verloren.“ Hat er glücklicherweise nicht. Für die Gesellenprüfung hat er bei befreundeten
Tischlern gelernt. Seit einigen Jahren ist er jetzt in einem familiären
Kleinbetrieb, mit seinem Chef ist er befreundet, da passt alles. „Wir
machen viel Messebau, und dann geht’s auch mal nach Irland oder
Belgien, es wird eigentlich nie langweilig.“ Das Vertrauen und Verlassenkönnen gefällt ihm, Pause wird gemacht, wenn man Hunger hat,
und nicht weil es 12 Uhr ist. Und einen gelben Schein hat er noch nie
eingereicht.„Das Schöne am Handwerk ist auch, dass man hier offener
für individuelle Menschen ist.“
www.rampires.com
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Lust auf
Leistung.
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Lust auf Kälte? Die Firma L&R Kältetechnik
in Sundern-Hachen hat noch einiges mehr
zu bieten. Wir sprachen mit Geschäftsführer
Burkhard Rüßmann (55) und Sohn Sebastian Rüßmann (28), Controller und Marketingfachmann, über einen Beruf mit Zukunft.
Wer wir sind Wir produzieren hochwertige
Kühlanlagen. Keine Standard-Serien, sondern
individuell gefertigte Hightech-Produkte mit
bis zu 5000 kW. Damit lässt sich ein ganzer
See in Eis setzen. Unsere Mitarbeiter kommen
in der Welt rum, ob nach Russland, Aserbaidschan, Dubai, Peru oder in die Ukraine.
Da geht es teilweise um Millionenwerte, und
dafür haben wir verantwortungsbewusste Mitarbeiter. Und auch wir setzen uns gerne neue
Ziele: Wir wollen Marktführer in der Tieftemperaturtechnik werden.
Sebastian Rüßmann
„Wir fördern besonders wissbegierige
Auszubildende, die gleichzeitig studieren
möchten. Die wollen wir dann auch halten,
in verantwortungsvoller Position, als Projektleiter zum Beispiel.“
Was wir bieten Der Beruf ist alles andere
als eintönig. Wer bei uns gelernt hat, kennt
sich mit einfacher Metallverarbeitung über
Elektrotechnik bis hin zu Programmierung
und Steuerungsbau aus. Besonders großen
Wert legen wir auch auf die Themenbereiche
Energieeinsparung, Effizienz und alternative
Energien. Insgesamt bieten wir einen Beruf
mit Zukunft. Es gibt eigentlich keine/n arbeitslosen Kälte- und Anlagenbauer/in.
Wer willkommen ist Wir mögen lernwillige junge Menschen, die sich gerne neuen
Herausforderungen stellen und die in unser Team mit 58 Mitarbeitern reinpassen.
Interesse für Naturwissenschaften und die
Fähigkeit zum abstrakten Denken setzen wir
voraus. Wir fördern auch besonders wissbegierige Auszubildende, die gleichzeitig studieren möchten. Die wollen wir dann auch
halten, in verantwortungsvoller Position, als
Projektleiter zum Beispiel.
www.lr-kaelte.de
Das meint der Bundesinnungsverband des
Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks:
„Mechatroniker/in für Kältetechnik ist ein
sehr individuell und breitgefächerter Beruf.
Die Perspektiven im In- und Ausland als
Geselle, Meister, mit oder ohne Studium,
sind großartig. Ohne Kälte- und Klimatechnik
wäre das moderne Leben heutzutage gar nicht
mehr möglich.“
Burkhard Rüßmann
„Unsere Mitarbeiter kommen in der Welt rum,
ob nach Russland, Aserbaidschan, Dubai,
Peru oder in die Ukraine.“
Heribert Baumeister, Bundesinnungsmeister
im Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks - BIV
www.biv-kaelte.de
www.der-coolste-job-der-welt.de mit Infos
zum/zur Mechatroniker/in für Kältetechnik
und iPod-Gewinnspiel - das Motto: ‚FROST
STATT FRUST‘
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WorldSkills 2011
Die 42. Berufe WM findet 2013 in Leipzig statt. Die WorldSkills 2011 haben in London für Spannung gesorgt.
Unter den 944 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 51 Ländern in 46 Berufsdisziplinen waren auch vier
deutsche Gesellen aus dem Baugewerbe. Sie haben ihr Können beim Mauern, Fliesenlegen, Zimmern und in
der Disziplin Trockenbauarbeiten gezeigt. Das Ergebnis: weit überdurchschnittlich. Das Baugewerbe holte zwei
der vier deutschen Medaillen.
Text und Fotos: Swantje Küttner
Einmarsch der gesamten
deutschen
Mannschaft mit
WorldSkills
– die Berufe-Weltmeisterschaft
Leipzig 2013
26 Teilnehmern, die in 23 Berufen antragen, im Rahmen der Eröffnungsfeier
in der Londener O2-Arena.
42. Berufe-Weltmeisterschaft
www.worldskillsleipzig2013.com
10
2. bis 7. Juli 2013 in Leipzig
mehr als 58 teilnehmende Länder und Regionen
mehr als 1.000 Wettkämpfer im Alter bis 22 Jahre
2.000 Delegierte und Experten
3.000 freiwillige Helfer
200.000 erwartete Besucher
50 Disziplinen
handfest 01 2012
Das Team „German Construction Confederation“ bei den WorldSkills 2011 in London: v. l. Armin Hummel aus Baden-Württemberg, Stuckateur, belegt
den 8. Platz; Zimmerer Philipp Stich (22) aus Thüringen holt Bronze; Fliesenleger Johannes Fleischmann (20) aus Bayern belegt Silber, Maurer Dominik Chylek (21) aus Niedersachsen Platz 13 von 24
handfest hat die Vier getroffen, mit ihnen
über Medaillen und Hoffnungen gesprochen,
und etwas über ihre Pläne erfahren.
Welche Eindrücke habt ihr vom Wettbewerb
mitgenommen, wie habt ihr die Disziplinen
erlebt?
es stimmt. London, der Wettbewerb, die
Spannung, pures Abenteuer, reine Emotion.
Wie fühlt es sich an, weltweit zu den Besten zu
gehören, eine Medaille zu bekommen?
Dominik Chylek, Maurer: Ein bisschen Stress
war auf jeden Fall dabei. Aber man darf sich
nicht von den Zuschauern und dem ganzen
Drumherum verrückt machen lassen. Sein
Ding durchziehen, darum geht’s. Mein Trainer
war deutlich nervöser als ich. Insgesamt war
es eine prima Sache.
Würdet ihr noch einmal teilnehmen?
Johannes Fleischmann, Fliesen-, Plattenund Mosaikleger: Super! Selbst Tage später
konnte ich es „no gar net“ fassen, wie wir in
Bayern sagen.
Philipp Stich, Zimmerer: Es war ein fast magischer Moment, in der riesigen 02-Arena in
London auf dem Podest zu stehen.
Wie groß waren die Medaillenhoffnungen vorher?
Philipp Stich: Hoffnungen hat man selbstverständlich und immer. Durch einen Fehler
am ersten Tag wurde es dann aber verdammt
knapp. Und von meinem Traum, einmal auf
dem Podest zu stehen, hatte ich mich bereits
verabschiedet. Umso schöner war es dann, als
es doch geklappt hat und ich Bronze bekam.
Johannes Fleischmann: Auch mir ist ein Fehler passiert und auch ich wusste lange nicht,
wie sehr sich dieser auf die Gesamtbewertung
auswirken würde. Letztlich hat es dann aber
weit weniger Abzüge dafür gegeben, als ich
vermutete und alles hat noch gut gepasst.
Armin Hummel, Stuckateur: Dabei sein ist alles! Ich möchte nichts missen. Nicht die Vorbereitung, das Zusammensein und natürlich
nicht die bombastischen Feiern zu Beginn
und zum Abschluss. Ein Fest.
Was nehmt ihr aus London mit?
Armin Hummel: Eine Menge neuer Eindrücke,
die auch sonst weiterhelfen. Es hat einfach
Spaß gemacht und die vielen guten Erinnerungen waren alle Mühe wert.
Johannes Fleischmann: Geht ja leider nicht.
Nach einem Mal ist Schluss. Wenn man allerdings die Chance bekäme, sofort.
Dominik Chylek: Ich würde gerne noch
einmal antreten. Mit der Erfahrung würde
ich jetzt auch einiges anders machen. Daher
will ich auch in Leipzig 2013 als Betreuer des
deutschen Maurer-Teams dabei sein und den
Kollegen unterstützen. Wer weiß, vielleicht
kommen wir ja wieder auf die Plätze.
Philipp Stich: In Leipzig bin ich auf jeden
Fall dabei. Allein um die WorldSkills mal ohne
eigenen Wettbewerbsstress zu erleben.
Armin Hummel: …. und vor allem um zu
schauen, was in den anderen Berufen so
läuft. Das kam in London leider zu kurz.
Johannes Fleischmann: WorldSkills ist eine
super Erfahrung fürs Leben. Auch London hat
mir super gefallen, eine tolle Stadt, wenn wir
auch nicht wirklich viel sehen konnten.
Philipp Stich: „Stellt es euch groß vor und es
wird größer!“ Das hat man uns beim Vorbereitungstreffen mitgeteilt. Und ich muss sagen,
Filme über die Vier
www.youtube.de/Baukanal
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Rabea Thiele, Rabea Thiele, 31,
Werbe-Werkstatt Thiele in Paderborn,
[email protected]
Mit dem Praktikum geht’s los:
Schilder- und Lichtreklamehersteller/in
Wir sind: Ein junges Team.
Wir erwarten: Leidenschaft.
Unser Betriebsmotto: Individuelle Werbung.
Als Chefin bin ich: Zielorientiert & mittendrin.
Darüber ärgere ich mich: Ausreden.
Das wird gefordert: Mitdenken.
12
Martin Stapel
Anlagenmechaniker/in Sanitär-,
Heizungs- und Klimatechnik sowie
Elektroniker/in für Energie- und
Gebäudetechnik
Lehrstellen und Praktikumsplätze
Wir bilden aus.
RABEA THIELE
Schilder- und Lichtreklamehersteller/in
LEHRSTELLEN finden: Über die Plattform www.lehrstellen.org sind bundesweit sämtliche Lehrstellenbörsen der
Handwerkskammern zu finden. Kreishandwerkerschaften und Innungen vor
Ort sind in vielen Fällen ebenfalls bei der
Vermittlung von offenen Ausbildungsstellen behilflich. Kontakt über:
www.kh-net.de
Weitere Service- und Anlaufstellen:
www.handfest-online.de > Service >
Links > Lehrstellen
jobboerse.arbeitsagentur.de OnlineLehrstellen-Service der Bundesagentur
für Arbeit
Martin Stapel, 38, leitet mit seinem Bruder
Andreas die STAPEL GmbH in Ahlen,
[email protected]
Wir bilden aus:
Anlagenmechaniker/in Sanitär-, Heizungsund Klimatechnik sowie Elektroniker/in für
Energie- und Gebäudetechnik
Wir sind:
Spezialisten für individuelle Bad- und Wärmelösungen: www.stapel-gmbh.de und www.
solare-mobilitaet.com. Vor 15 Jahren haben
wir angefangen, das Thema erneuerbare Energien für uns auszubauen.
Unser Anspruch: Für Mensch und Umwelt
bleibende Werte schaffen.
Unser Motiv: Fair, vertrauensvoll und sympathisch. Qualität, Know-how und Zuverlässigkeit sind selbstverständlich.
Als Chef: Bin ich Kollege.
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KARLO MERTENS
Sattler/in
Hasan Taflan
Fahrzeuglackierer/in und Karosserieund Fahrzeugbauer/in
Viktor Ricken
Gerüstbauer/in
Karlo Mertens, 39, leitet in dritter Generation die Auto- und Möbelpolsterei Mertens in
Münster, [email protected]
Wir bilden aus: Sattler/in, Fachrichtung
Fahrzeugsattlerei
Hasan Taflan, 43, Taflan GmbH in Warendorf,
[email protected]
Wir bilden aus: Fahrzeuglackierer/in und
Karosserie- und Fahrzeugbauer/in
Spezialgebiet: Cabrioverdecke und Raritäten
aus der Möbelszene.
Das sind wir: Ein Familienbetrieb mit 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 2.600 qm
modernster Lacktechnik.
So sind wir: Vielseitig, individuell und familiär.
Das erwarten wir: Top-Motivation und den
Willen, besser zu sein.
Als Chef: Bin ich aufgeschlossen für Neues,
fördernd und ehrlich.
Das Betriebsmotto: Ein makelloser Service.
Hier gibt’s Ärger: Unpünktlichkeit, Unzuverlässigkeit, Unehrlichkeit.
Als Chef: Würde ich mich als Förderer und
Forderer bezeichnen. Vertrauen ist mir genauso wichtig wie Perfektion.
Eine Frage: Was erwartest du für dich von
einer Ausbildung bei uns?
Darüber ärgere ich mich: Fehler passieren.
Wichtig ist, dass man daraus lernt.
Viktor Ricken, 52, selbstständiger Gerüstbauermeister und Dozent an der Meisterschule in
Dortmund.
Was man als Gerüstbauer/in braucht: Die
richtige Überzeugung und einen festen Willen
es zu schaffen.
Unser Motto: Nichts ist zu hoch, keine Aufgabe zu schwer.
Darüber ärgere ich mich: Desinteresse und
Lustlosigkeit.
Danach frage ich: Mathe-Note.
Das sollte man kennen:
www.geruestbauhandwerk.de
Ein Vorurteil: Gerüstbauer/innen seien laut
und unzuverlässig.
Wichtig: Selbstständiges Handeln und Eigenverantwortung.
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Viel Verantwortung
und viel Teamgeist
16 Jahre, 1. Lehrjahr – und schon ist David Schütz so etwas wie ein Unternehmer. Seine Firma: Die „Junge
Generation“. Ihre Mitarbeiter: Die 32 Azubis des Holzbau-Unternehmens Baufritz in Erkheim im Unterallgäu.
Text: Petra Plaum, Fotos: Petra Plaum und Junge Generation Baufritz
Michael Schöffel wird Zimmerer. Im
3. Lehrjahr ist er jetzt und bei der
„Jungen Generation“ von Anfang an
dabei. „Man arbeitet selbständig und
kann doch jederzeit Fragen loswerden“, sagt er zum Klima in der AzubiFirma. Mit Holz zu arbeiten ist für ihn
sowieso der Hauptgewinn.
14
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zur Industriekauffrau steckt. „Ich finde vor
allem gut, dass wir Industriekaufleute viel
mit den Bauherren zu tun haben. Und das
Handwerk, das sehe ich jetzt mit ganz anderen
Augen als vorher.“
Linda und die vier anderen angehenden Industriekauffrauen und -männer sind die ersten
Ansprechpartner für Menschen, die sich ein
Bauwerk von der „Jungen Generation“ erstellen lassen wollen. Kommt es zum Vertrag,
freuen sich alle. In der Fabrikhalle wird jedes
Bauteil so weit vorbereitet wie möglich. Die
„Junge Generation“ hat ihren eigenen Bereich,
inklusive Büro mit Aussicht. Wer am Computer
sitzt, kann den Blick zu den Handwerkslehrlingen schweifen lassen und direkt nachschauen,
ob die alles so gestalten, wie es in den Plänen eingezeichnet ist. Umgekehrt haben die
Handwerks-Azubis einen sehr kurzen Dienstweg, wenn Fragen oder Probleme auftauchen:
Keine zehn Schritte sind es von der Werkbank
bis zum Büro von Zimmerermeister Hermann
Schädle.
Kleine und groSSe Happy Ends
Vier Azubis, ein Ziel: Dem Kunden eine tolle Holzgarage liefern! Linda Kutter (links), angehende
Industriekauffrau, David Schütz und Michael Schöffel, angehende Zimmerer, und Stefan Scholz,
angehender Bauzeichner (von links) ziehen an einem Strang – damit ihre Azubi-Firma „Junge
Generation“ immer erfolgreicher wird.
Ob sie nun auf dem Weg zum Zimmerer oder
Klempner sind, Bauzeichner oder Industriekauffrau werden wollen, alle sind sich einig:
„Wir sind ein Team!“ „Wenn was schief geht,
sagt der Handwerkslehrling hier nicht einfach:
Der blöde Bauzeichner hat das verbockt“,
berichtet Hermann Schädle, Zimmerermeister
und Chef der Ausbildungsfirma „Junge Generation“. „Man meckert auch nicht: Da haben die
Industriekaufleute etwas falsch berechnet. Bei
der ,Jungen Generation’ heißt es: Wenn einer
einen Fehler macht, verlieren alle an Umsatz.“
Kein Wunder, dass David Schütz und drei Kollegen hochkonzentriert am Boden sitzen, um ein
Schalungsbrett aus Lärchenholz an der richtigen Stelle anzubringen: Jeder Lehrling fühlt
sich persönlich für die Garage verantwortlich,
die jetzt entsteht.
Garagen, Carports, Gartenhäuser, auch mal ein
Bienenhaus oder eine Dachumdeckung – es
sind kleine bis mittelgroße Aufträge, die die
„Junge Generation“ annimmt und von Anfang
bis Ende abwickelt. „Aufträge, die unser Unternehmen früher nicht angenommen hat“,
erklärt Hermann Schädle. Denn das Unternehmen Baufritz schafft eigentlich vor allem
Großes: Wohn- und Bürohäuser, Kindergärten,
Feriensiedlungen und vieles mehr. Während
die Module hierfür auch mal nach England oder
die Beneluxländer reisen, bleibt die „Junge
Generation“ im Unterallgäu.
Der Bauzeichner-Azubi Stefan Scholz (17) lächelt: Die Garage, die die Zimmerer-Lehrlinge
gerade in Arbeit haben, wird in seinem Heimatort Babenhausen stehen. Heimspiel für
Stefan, der vor etwas über einem Jahr nach
der Mittleren Reife zu Baufritz kam. „Holz
beeindruckt mich“, schwärmt er und zeigt
auf das Schalungsbrett, das jetzt an Ort und
Stelle sitzt. „Das erste Schalungsbrett ist
das Wichtigste, daran schließen sich alle
weiteren an“, sagt er mit funkelnden Augen.
Handwerks-Verständnis bekommt hier jeder:
Auch die Büro-Azubis machen ein Praktikum
in den Werkshallen.
Weil Bauen mit Holz „in“ ist, wird die Firma
Baufritz weiterhin fleißig ausbilden. „Wer Zimmerer oder Klempner werden möchte“, erklärt
Meister Schädle, „braucht eine Quali, die Azubis zum Industriekaufmann und Bauzeichner
die Mittlere Reife. Und auch, wenn in den
Handwerksberufen zurzeit nur junge Männer
lernen, können das grundsätzlich auch Frauen
machen. In Praktika stellen wir dann fest, wer
wirklich hierher passt.“ Körperlich fit und recht
schwindelfrei sollte ein angehender Zimmerer
Vom ersten Kundenkontakt
bis zum Richtfest
Holz ist es auch, das David Schütz und Michael
Schöffel (18) immer schon fasziniert hat. „So
ein warmer Baustoff, es ist einfach schön, das
zu verarbeiten“, findet Michael. Er und David
machten Praktika bei Baufritz, dann stand bei
beiden fest: Ja, das passt.
Die Zimmerer-Lehrlinge bekamen von Anfang
an mit, wie die „Junge Generation“ ins Leben
gerufen wurde. 2010 fiel der Startschuss, 2011
ging es so richtig los. „Die Idee, unsere vielen
Azubis näher zusammenzubringen und sie Aufträge von Anfang bis Ende selbst abwickeln zu
lassen, hatten wir schon länger“, erinnert sich
Zimmerermeister Hermann Schädle. Katharina
Holl-Kraft, Personalreferentin bei Baufritz:
„Einen Businessplan mussten die Azubis nicht
machen, da ist die ,Junge Generation’ eben
doch eine Firma in der Firma. Aber die Broschüre und die Eröffnungsfeier haben wir
gemeinsam gestaltet, ein Video gedreht, und
am Ende jeden Geschäftsjahres entsteht eine
Bilanz.“ –„19 Projekte haben wir inzwischen
abgewickelt, und es werden immer mehr“,
berichtet Linda Kutter (21), die im 3. Lehrjahr
Stefan Schütz hat einen Plan – nicht nur einen. Dass er als Bauzeichner in spe hier viel
mit Holz zu tun hat, begeistert ihn. Dass er
so viel lernt, die Handwerksberufe Zimmerer
und Klempner hautnah mitbekommt und direkt mit den angehenden Industriekaufleuten
zusammenarbeitet, gefällt ihm sehr.
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handfest 01 2012
Acht Augen sehen mehr als zwei: Stephan Neher, Matthias Zettler, Michael Schöffel und David Schütz (von links), Zimmerer-Azubis bei der
„Jungen Generation“ bei Baufritz, bringen gemeinsam ein Schalungsbrett an die richtige Stelle.
oder Klempner bei Baufritz sein, außerdem
geschickt und handwerklich begabt. „Und
man sollte sein Material beherrschen, bei den
Zimmerern ist es Holz, bei den Klempnern eben
Metall“, meint Hermann Schädle. Interesse an
Glas, Solarmodulen, Elektrik, Sanitär-, Heizund Klimatechnik kann auch nicht schaden
– wer hier ein Handwerk lernt, kennt hinterher
mehrere.
„Manche in der Berufsschule necken uns und
nennen uns: Ihr Holzbaufritzen“, berichtet
Stefan Scholz und grinst. „Die anderen aus der
Berufsschule sind ein wenig neidisch“, ergänzt
Michael Schöffel. Darauf, dass die „Junge
Generation“ zwar zu einem größeren Betrieb
mit insgesamt 250 Angestellten gehört, dass
jeder Azubi aber trotzdem wie ein Unternehmer Entscheidungen trifft, über den Tellerrand
blickt und viel Verantwortung trägt. Michael
schwärmt: „Das Beste an der Arbeit ist, wenn
was fertig dasteht. Wenn man sieht, was man
geschafft hat.“ Manche Bauherren feiern sogar
16
ein Richtfest, und die Zimmererazubis spenden
in Kluft, mit Richtspruch ihren Segen.
Nach drei bis dreieinhalb Jahren Ausbildung
gibt es für die meisten Baufritz-Azubis ein größeres Happy End. „Wir übernehmen fast alle“,
betont Hermann Schädle. Dann geht es ab zu
den ganz großen Bauwerken und für viele auch
mal ins Ausland. Für den 16-jährigen David ist
jetzt erst mal seine erste Garage dran. Und
später? „Ausland, einen Meister machen“, sagt
er und lacht.
Zu den Praktika und Ausbildungen bei der
„Jungen Generation“ innerhalb Baufritz:
www.baufritz.com
Katharina Holl-Kraft, Diplomkauffrau und
Personalreferentin, und Linda Kutter (links),
die Industriekauffrau wird.
MITTEN IM
VORWÄRTS.
handfest 01 2012
Momentaufnahmen
Selbstbewusst und talentiert, mit
klaren Ansichten und konzentrierter Gelassenheit. Sie bringen
es auf den Punkt und kommen
an: Generation Handwerk.
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handfest 01 2012
Harder
Walter
Anfang
Der Beruf macht mir Spaß. Ich bin
grundsätzlich für alles Neue offen.
Sport
Ich brauche in meiner Freizeit viel
Bewegung. Meine Hobbys: Go-Kart
und Fahrrad fahren, Skiing und InlineSkating.
Schritte
Ich will erst mal die Gesellenprüfung
schaffen, über die Zukunft werde ich
mir dann Gedanken machen.
18
Alter: 17
Jahre
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Mission:
ger
Fliesenle
Die einen haben gerade
erst angefangen. Die anderen stehen kurz vor der
Gesellenprüfung. Zu sagen
haben sie alle etwas.
19
handfest 01 2012
Ad
eli
na
Kr
as
niq
i
Alt
er:
19
Be
stim
mu
ng
: Fr
ise
urin
Motto
Aufgegeben wird nicht. Im ersten Ausbildungsjahr habe ich einige Niederlagen
hinnehmen müssen. Jetzt ist alles gut. Ich
habe den Betrieb gewechselt und im zweiten Anlauf passt’s hervorragend.
Abschalten
Ruhe. Nicht reden.
Menschen
Mein Großvater und Xavier Naidoo.
Facebook
Bitte nicht.
Fehler
Menschen nach Äußerlichkeiten beurteilen.
20
Robin Schnorbus
Alter: 19
Talent: Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik
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Profi
Meinen Beruf durch und durch zu
beherrschen, ein großes Ziel.
Fan
BVB.
Roboter
Ein berufliches Erlebnis, das mir wohl
lange im Kopf bleibt, ist die Inbetriebnahme eines Industrieroboters. Pure
Technik und geballte Präzision.
21
Nikolas De Wight
Alter: 19 Jahre
Berufung: Fahrzeuglackierer
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handfest 01 2012
To Do
Den Meister machen und einen Betrieb gründen.
Musik
David Guetta.
Tuning
Mein Hobby.
Lernen
Airbrush.
Lotto
Ich würde mir als erstes eine komplette Lackierausrüstung zulegen und dann einmal quer durch
die USA reisen.
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handfest 01 2012
Beherrschung
Meinen Beruf und mein
Snowboard möchte ich
irgendwann perfekt beherrschen.
Fußball
Mein Ausgleich.
Philipp Eickelmann
Alter: 17 Bestimmung: Zimmerer
Fatih Cittir
Alter: 18
Bestimmung: Zimmerer
Eigenheim
Das eigene Zuhause, ein
Traum.
Mein Motto
Ich bin wie ich bin.
Facebook
Hab ich.
Mehr davon
Motorsport und
Kickboxen, Farid Bang
und Bushido.
24
handfest 01 2012
Erholung
Handy aus und weg.
Bestimmung: Zimmerer
Ziele
Als erstes die Gesellenprüfung gut bestehen und
dann den Meister. Danach
in die USA und über die
Route 66 einmal komplett
durch.
Sebastian Frigger
Philipp van den Boom
Alter: 20
Alter: 17
Bestimmung: Zimmerer
Schnell
Die Formel 1 hat es mir
angetan.
Freiheit
Das wichtigste für mich.
Macht
Das Wetter würde ich manchmal
ganz gern beherrschen wollen.
Bewunderung
Daniel Dhers, ein BMX-Profi.
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handfest 01 2012
Alter:
etzer
hre
25 Ja
sB
Jona
Möglichkeiten
Ich habe mich nach Fachabitur und Zivildienst für den Beruf entschieden, weil er
nicht nur abwechslungsreich ist, sondern
auch Perspektiven bietet. Nach der Ausbildung kann ich mir gut die Meisterschule oder ein Studium in Holz-/Bautechnik
vorstellen.
Herausforderung
Am liebsten fertige ich aufwändige
Massivholzmöbel an.
Leben
Familie und Freunde sind mir wichtig. Ich
würde gerne eine Weltreise machen und
Klavier spielen lernen.
26
hler
n: Tisc
Missio
handfest 01 2012
er
er
i
ck
la
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A
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Fahrzeuglackierer
Ein Beruf, der vor allem Kreative
fordert.
Bestens
In Arnsberg auf Lehrgang, immer
eine gute Zeit.
Finanzen
Richtig viel Geld würde ich für ein
richtig schönes Haus ausgeben.
27
Robo
Dance
Camp
handfest 01 2012
Technik zum Anfassen und Mitmachen
28
handfest 01 2012
Technik macht Spaß – und ist gar nicht
kompliziert! Das wollte der Automatisierungsspezialist Phoenix Contact bei seinem ersten
RoboDanceCamp in Hamburg vermitteln und
genau das kam auch bei den Teilnehmerinnen
und Teilnehmern an. Anfang Dezember 2011
tauchten 26 Schüler in die Welt der Piraten
aus „Fluch der Karibik“ ein.
Ziel des Camp war es, innerhalb von zwei
Tagen eine Show auf die Bühne zu bringen,
die technische und künstlerische Elemente zusammenbringt: Kämpfende Roboter, tanzende
Schülerinnen und Schüler, dazu Bühneneffekte
wie Nebel und Wind, die für Atmosphäre
sorgten. In drei Workshops wurden jeweils
Roboter, Bühne und Teilnehmer fit gemacht
für die Aufgabe.
Im Workshop „Mobile Roboter“ wurden Lego
NXT-Roboter gebaut und programmiert. In der
Darstellung sollten sie als Piratenschiffe oder
Prinzessinnen zum Einsatz kommen. Wie die
Teilnehmer die Bühnentechnik mit der Kleinsteuerung „Nanoline“ von Phoenix Contact so
programmieren, dass alle Effekte zur richtigen
Zeit gestartet werden, zeigte der NanolineWorkshop. Die beiden technischen Workshops
wurden ergänzt durch einen Kreativ-Part. Ein
professioneller Choreograph hat hierbei mit
jedem Team eine individuelle Performance
erarbeitet. Auch das Bühnenbild entstand
durch eigene kreative Ideen und wurde mit
viel Liebe zum Detail gestaltet.
Die Begeisterung der Jugendlichen machte
auch vor dem Ende des offiziellen WorkshopsProgramms keinen Halt. Es wurde unermüdlich
weiter gebaut, gebastelt und programmiert.
Auch dank des abendlichen Einsatzes sind in
nur zwei Tagen Ergebnisse zustande gekommen, die sich sehen lassen können: Entstan-
den sind sechs völlig unterschiedliche Geschichten mit wilden Kampfszenen, enternden
und meuternden Piraten und Entführungen
sowie mit einem Ende, an dem das Gute siegt,
wie es sich für ein gutes Bühnenstück gehört.
Dieses Fazit ziehen auch die Veranstalter um
Klaus Hengsbach, Leiter Didaktik bei Phoenix
Contact: „Wir wollten den Schülern die Faszination Technik näher bringen. Das haben wir
erreicht. Sie sind mit strahlenden Augen nach
Hause gegangen, begeistert von dem, was sie
in kurzer Zeit gelernt und umgesetzt haben.“
Bei einigen Teilnehmern wurde das Interesse
geweckt, sich in Zukunft mehr mit Technik
zu beschäftigen und vielleicht auch einmal
an einem Technikwettbewerb teilzunehmen.
Möglichkeiten dazu gibt es viele, beispielsweise beim RoboCup oder beim jährlich stattfindenden Bildungswettbewerb Nanoline Contest
von Phoenix Contact.
29
handfest 01 2012
Ausbildung
oder
Studium?
Warum nicht beides? Gleichzeitig.
Zwei Beispiele, wie es gehen kann.
„Mit dem Studiengang eröffnen wir die Chance, sich in einem
innovativen und spannenden Arbeitsbereich zu qualifizieren.
Denn die Integration von erneuerbaren Energien, die effektive
und schonende Nutzung der vorhandenen Ressourcen und der
Einsatz neuer Technologien in der Gebäudetechnik sind wichtige Herausforderungen unserer Zeit. Vor diesem Hintergrund
haben wir den neuen Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen
Gebäudesystemtechnologie gemeinsam mit der Fachhochschule Südwestfalen entwickelt. Die Inhalte des Studiums sind
speziell auf die Bedürfnisse der Wirtschaft zugeschnitten. Die
Absolventen sind gefragte Experten auf dem Arbeitsmarkt.“
Meinolf Niemand,
Hauptgeschäftsführer
der Handwerkskammer
Südwestfalen
30
handfest 01 2012
Duales Studium „Wirtschaftsingenieurwesen - Gebäudesystemtechnologie“
www.ingenieur-im-handwerk.de
Hubert Schmiedel
Hubert Schmiedel (56) ist einer von zwei
Geschäftsführern der Firma SK-Kaiser in Iserlohn. Die Experten rund um Elektroanlagen
beschäftigen im technischen Bereich 15 Mitarbeiter. Fünf Auszubildende bereiten sie auf
den Beruf vor.
Die Basis
Ich achte auch auf die Fehlzeiten. Wenn ich auf einem Zeugnis bspw. 56
Fehltage sehe, dann können wir den Bewerber
nicht gebrauchen. Das Wichtigste aber ist der
Wille. Wer den nicht hat, wird die Ausbildung
auch nicht meistern.
Der Nils Er ist ein Überflieger, und das
macht es auch nicht immer einfach. Auf dem
Gymnasium wird mehr diskutiert, auf der
Baustelle wird mehr gearbeitet. Das ist eine
Umstellung, auch die muss man lernen.
Die Gründe Wir brauchen einen Mitarbeiter, der sich um die Themen Energieberatung
und Energieeinsparung kümmert, der Kunden
professionell und kompetent berät. Deshalb
finanzieren wir auch das Studium und Nils
verpflichtet sich, mindestens zwei Jahre nach
seiner kompletten Ausbildung bei uns zu
bleiben.
Nils Rademacher
Nils Rademacher (19) absolviert neben seiner Ausbildung das viereinhalbjährige Studium im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen
und Gebäudesystemtechnologie.
Die Schule Als ich noch in der Realschule
war, wollte ich eigentlich einen Bürojob.
Dann bin ich auf ein technisches Gymnasium
gegangen. Durch den Leistungskurs Elektrotechnik habe ich das Handwerk als Zukunftsperspektive für mich entdeckt.
Die Arbeit Ich mag die Atmosphäre hier.
Für einen Handwerksbetrieb ist die Firma
ziemlich groß, aber man hat hier immer einen
Ansprechpartner, wenn es mal Probleme gibt.
Das Familiäre wird man in der Industrie nur
schwer finden.
Der Grund Ich möchte später mal in einer verantwortungsvollen Position arbeiten.
Zum Beispiel als Elektroplaner. Auf dem
Bau kann ich dann erklären, wie die Dinge
funktionieren. Durch das Duale Studium und
den starken Praxisbezug kann mir dann auch
keiner was vormachen.
Die neue Kombination von dualer Ausbildung
und FH-Studium in Arnsberg bietet und verlangt viel. So gehören etwa der Ausbildungsbetrieb und das Berufskolleg genauso zum
Lehrplan, wie das FH-Studium mit Präsenzunterricht, Selbst- und Online-Lernphasen
inklusive Prüfungen, Tests und Übungen. Die
Zusammensetzung kommt allerdings nicht
nur gut bei den Studierenden an, Handwerk
und Wirtschaft schätzen das Engagement
und vor allem das Wissen und Können der
Absolventen. Geselle und Bachelor, Theorie
und Praxis, Flexibilität und Berufserfahrung
- alles in einem, kompakt und aufeinander
abgestimmt.
Inhaltliche Schwerpunkte des neuen Karriereweges für Jugendliche mit Hochschulreife
oder einer zum Studium berechtigenden Berufsausbildung sind der wirtschaftlich- und
ökologisch sinnvolle Einsatz von Energieund Gebäudetechniken beim Neubau oder bei
der Sanierung von Gebäuden. Themenfelder,
die sich insbesondere mit den folgenden Ausbildungsberufen kombinieren lassen: Elektroniker/in, Anlagenmechaniker/in SHK, Maurer/
in und Zimmerer/in.
Die Kosten: Pro Semester sind 1.850 Euro
fällig. Diese lassen sich allerdings dadurch
abdecken, dass man bereits von Beginn
an eine Ausbildungsvergütung bezieht. Vielfach übernehmen auch die jeweiligen Ausbildungsbetriebe einen Teil der Kosten. Zudem
können unter bestimmten Voraussetzungen
öffentliche Mittel beantragt werden und die
Bewerbung um ein Stipendium ist gleichfalls
möglich.
Duale Studiengänge und Zusatzqualifikationen im Handwerk: Ausbildungs- und Abiturientenberatungen der Handwerkskammer vor
Ort www.handwerkskammer.de oder:
www.handfest-online.de -> Service -> Downloads -> Ausbildung -> Duale Studienangebote
www.triales-studium.de
Im Trialen Studium in Köln durchlaufen Studierende die
Ausbildung zum Gesellen, die Weiterbildung
zum Handwerksmeister und das betriebswirtschaftliche Bachelor-Studium „Handwerksmanagement“ innerhalb von etwa 4,5 Jahren.
Am Ende stehen die drei Abschlüsse Geselle,
Meisterbrief und Bachelor of Arts.
www.akademie-bau.de Praxisnah studieren
in Münster: Bauen im Bestand – Bachelor
of Engineering. Schwerpunkt dieses 6-semestrigen Bachelor-Studiums: Entwurf, Konstruktion, Bauphysik und Baumanagement;
Studienort: Akademie Bauhandwerk im Handwerkskammer Bildungszentrum (HBZ)
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handfest 01 2012
Jochen Liese ist gelernter Heizungsbauer,
Betriebswirt und studierter Versorgungstechniker. Zudem ist er einer von zwei Geschäftsführern der Firma Sommer + Liese Haustechnik in Bestwig.
Das Problem Wir wissen ja alle, dass viele
Betriebe immer größere Probleme haben,
qualifizierten Nachwuchs zu bekommen. Das
heißt, man muss auch über neue Wege nachdenken und Anreize bieten.
Der Kontakt Sie hat hier erst ein Praktikum gemacht. Die ist so gut eingeschlagen,
dass wir ihr direkt einen Ausbildungsplatz
angeboten haben. Das erste Jahr hat sie dann
auch direkt übersprungen.
Das Team Lydia ist absolut integriert. Sie
ist selbstbewusst, versteckt sich nicht und
kann sich auch durchsetzen. Mit Ausbildung
und Studium stehen ihr alle Wege offen.
Lydia Henneböhl (18) ist nicht das typische
Mädchen. Sie macht ihre Ausbildung als Anlagenmechanikerin SHK, studiert nebenher, hat
Fußball gespielt und ist Mitglied im Tambourcorps Einigkeit Kallenhardt.
Die Idee Ich bin Handwerker-Tochter und
mein Vater sagt immer, dass ich keine zwei
linken Hände habe. Außerdem hat es mir im
Betrieb direkt sehr gut gefallen. Und dann
hat mir der Chef noch von der Möglichkeit des
Studiums erzählt. Da konnte ich dann nicht
mehr nein sagen.
Das Studium Mir gefällt die individuelle
Förderung. Es gibt kompetente Ansprechpartner und tolle Kommilitonen. Hier wird
sich auch untereinander geholfen, das ist
selbstverständlich.
Die Zukunft Heutzutage ist das theoretische Wissen extrem wichtig. Auch bei uns
nimmt das traditionell Handwerkliche immer
mehr ab. Es geht vor allem darum, für ständig neue Situationen auch neue Wege und
Lösungen zu finden.
Duales Studium: www.duales-studium.de, www.studienwahl.de, www.hwk-suedwestfalen.de, www.hwk-duesseldorf.de/unternehmercampus, www.trialesstudium.de, www.ausbildungplus.de, www.bibb.de, www.bildungsportal.de und www.bildungsportal.nrw.de, www.fh-muenster.de, www.hochschulkompass.de, www.fhm-mittelstand.de, www.die-duale-hochschule-kommt.de oder auch direkt bei den Fachhochschulen und Handwerkskammern sowie unter
www.handfest-online.de
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handfest 01 2012
Deutscher
Gründerpreis für
Schüler 2012
Foto: Klaus Knuffmann
Heute noch in der Schule –
Morgen schon im Chefsessel
Sieger 2011: Team Bio2xic Anna, Franziska, Leonie und Ruth aus Hessen – Thema: saubere Raumluft
Du möchtest dich als Unternehmer ausprobieren? Dann mach mit beim Deutschen Gründerpreis für Schüler –
dem Planspiel für die Chefs von Morgen!
Was macht man mit einer guten Geschäftsidee, wenn man noch zur
Schule geht und zu wenig über das Thema Wirtschaft weiß? Ganz einfach: Man bewirbt sich mit seiner Idee für eine Teilnahme am Deutschen Gründerpreis für Schüler. Hier kannst du im Team dein eigenes fiktives Unternehmen gründen, dir spielerisch Wirtschaftswissen
aneignen und ganz ohne Risiko ausprobieren, ob deine Geschäftsidee
zum Erfolg führt.
Die Basis bildet – wie bei einer realen Unternehmensgründung auch
– der Businessplan. Diesen muss jeder, der sich heute selbstständig
machen möchte, erarbeiten. Denn ein durchdachtes Geschäftskonzept
bildet die Grundlage für jedes Start Up.
Nur wer etwas wagt, kann gewinnen
An diesem Motto hat sich auch das Siegerteam der letzten Spielrunde orientiert und dabei alles richtig gemacht. Mit viel Engagement
und Unternehmergeist haben die Jugendlichen gezeigt, was in ihnen
steckt. Und im Verlauf der Spielphase haben sie auch noch jede Menge
dazugelernt: „Selbstsicherheit, ein verbessertes Ausdrucksvermögen,
zusätzliche Fachkenntnisse und vor allem die Teamfähigkeit konnten
wir ausbauen – um nur einige Aspekte zu nennen. Wir hoffen, dass wir
diese gesammelten Erfahrungen im Studium und im späteren Berufsleben einbringen können“, so das Team „Bio2xic“ der Internatsschule
Schloss Hansenberg aus Geisenheim in Hessen.
Mitmachen lohnt sich für alle
Denn neben dem schriftlichen Feedback zum Businessplan erhält jedes
Team auch ein Teilnahme-Zertifikat. Die zehn besten Teams gewinnen
Geldpreise in Höhe von insgesamt 6.000 Euro und werden zur Bundessiegerehrung nach Hamburg im Juni 2012 eingeladen. Auf dieser
steigt die Spannung jedes Jahr aufs Neue, wenn bekannt gegeben
wird, welche fünf besten Teams in das Future Camp fahren und dort
an einem exklusiven Management- und Persönlichkeitstraining teilnehmen. Das Siegerteam wird zudem im Rahmen der Verleihung des
Deutschen Gründerpreises in Berlin in der Kategorie Schüler ausgezeichnet. Außerdem gibt es weitere Preise in einigen Regionen auch
auf Landesebene oder in einigen Fällen auch von der Spielzentrale –
der Sparkasse vor Ort.
Dein Interesse ist geweckt? –
So einfach kannst du Chef werden
Wenn du mindestens 16 Jahre alt und Schüler an einer allgemein- oder
berufsbildenden Schule bist, steht einer Teilnahme so gut wie nichts
mehr ihm Wege. Du musst nur noch zwei bis fünf deiner Mitschüler zur
Teilnahme motivieren und dann kann’s losgehen:
Ihr könnt euer Team noch bis zum 13. Februar 2012 online unter
www.deutscher-gruenderpreis.de/schueler mit wenigen Klicks
anmelden.
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handfest 01 2012
Foto: DANIEL JOSEFSOHN
Deichkind
IMPRESSUM Herausgeber: Deutscher Handwerkskammertag, Mohrenstr. 20/21, 10117 Berlin Redaktion:
Westdeutscher Handwerkskammertag, Sternwartstr. 27-29, 40223 Düsseldorf, Reiner Nolten (V.i.S.d.P.),
Chefredakteur: Rolf Göbels Mitarbeit: Julia Behne, Carsten Haack, Gerd Kistenfeger, Peter Dohmen, Ute Schmitt,
Annina Baur, Katja Früh, Stefan Rensch, Petra Plaum, Swantje Küttner, Anke Kinnewig Anzeigen & Vertrieb:
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Abonnement: Bezugsabo 14,75 Euro p. a., Erscheinung: sechsmal jährlich Papier: Recyclingpapier
Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)
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Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht
unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Für
eingesandte Materialien kann keine Gewähr übernommen
werden. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger
Genehmigung der Redaktion.
handfest wurde in Nordrhein-Westfalen ermöglicht mit Mitteln:
Ministerium für Arbeit,
Integration und Soziales
des Landes Nordrhein-Westfalen
handfest 01 2012
Deichkind. Mit ‚Arbeit stinkt’, ‚Remmidemmi’ und ‚Bon voyage’ haben sie sich in den Charts platziert. Mit dem Album
‚Befehl von ganz unten’ melden sie sich im Februar zurück und mit frischem Knicklicht geht es ab März auf Tour.
Warum man hin muss? Weil es den Horizont verdreht, weil aus Unten Oben wird, weil großer Elektro-Bahnhof wartet
und weil Deichkind grundlos glücklich macht. Gut zu hören, bunt zu sehen und Texte, die gerne Ecken haben.
Deichkind.
Welche Facette an dem neuen Album gefällt euch am besten? Porky:
Dass wir niemandem gefallen wollen. Wir bringen das, was unser kreatives Potenzial ausspuckt. Wir müssen niemandem mehr was beweisen
und das hört man.
Auf was seid ihr am meisten stolz? Stolz ist so eine Sache, da wir,
wenn wir mit etwas fertig sind, meistens schon mit was Neuem beschäftigt sind.
Wie fühlt sich das neue Album an? Hell.
Gibt’s ein Deichkind-Motto? Nimm dich nicht zu ernst, alleine bist
du nichts.
Wann ist Deichkind so richtig Deichkind? Wenn der Schweiß von der
Decke tropft und wenn man Bauchschmerzen hat vor Lachen.
Musik, die im Tourbus läuft: Hiphop und African Vodookram.
auch wenn das System und die Eltern mit Zeitdruck nerven... streicht
das ab und macht euch klar, dass ihr frei seid. Ein Nebenjob ist erstmal besser um abzuwarten bis die richtige Tür des Lebens aufgeht. Ich
meine es ernst, ihr habt das Recht glücklich zu sein mit dem was ihr
tut, auch wenn ihr eure Profession erst mit 30 findet.
Was ist der richtige Weg in Job und Ausbildung? Der richtige Weg??
Hahaha bin ich der Dalailama?? Ich denke, der richtige Weg ist der
eigene und nicht von Mama, Papa oder Deutschland.
Findet bei euch im Freundeskreis und /oder im Umfeld Handwerk
statt? Klar ich bin studierter Bassist das ist auch’n Handwerk. Meine
Schwäger sind Zimmerleute außerdem bauen wir unsere Bühne und den
ganzen Kram auch selber und Ferris MC ist KFZ-Mechaniker.
Wie steht ihr dazu? Gibt es vielleicht ein Handwerk, das ihr euch
beruflich hättet vorstellen können? Fischwirt. Ich angele für mein
Leben gern, oder Tischler.
… und was hört wer von euch, ohne es jemals zuzugeben? Ich mag
Roland Kaiser.
Zwei Minuten vor dem Auftritt. Was geht durch den Kopf? Hoffentlich kommt heute überhaupt jemand, obwohl es vor der Bühne schon
voll ist!
Gibt es ein Bühnenritual? Zitzung des Mopps.
Ein ‚das-werden-wir-nie-vergessen-Erlebnis’: Die erste Bierdusche
und Southside 08, 60.000 Menschen, die springen, das war überwältigend.
Zwei Minuten nach dem Auftritt? Kippe und Fanta.
... und nachher? Dusche, Drink.
Viele unserer Leserinnen und Leser stehen gerade vor der Entscheidung, sich beruflich in eine gewisse Richtung festlegen zu müssen.
Was sagt ihr dazu? Hört auf euren Bauch. Ihr habt alle Zeit der Welt,
Kurz und knapp:
Deichkind ist am besten …, wenn es frei ist und das Publikum auch.
Wenn’s mal kracht …, dann sollte es richtig krachen, damit danach
wieder Frieden ist.
Nachwuchsmusiker/innen, die man gehört haben muss: Blood Red
Shoes.
2012-Deichkind-Wünsche: Gesundheit und die ein oder andere verkaufte Konzertkarte.
Darum sollte man Deichkind live erlebt haben? Weil wir noch nie
am Limit waren!
Gruß an die Fans: Alles Gute Kinder. Ihr seid wichtiger als Geld!
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handfest 01 2012
Kraftklub
Kraftklub. K sind eine sechsköpfige Musikkapelle aus Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz. Mit imperialistischer
Popmusik und der unverschlüsselten Botschaft „Ich will nicht nach Berlin” treten sie hemmungslos vor unserer
Jugend auf. Ihr aktueller Albumtitel MIT K beherbergt subversives Liedgut. Es ist die schiere Lust- und Einfallslosigkeit, mit denen die Popgruppenmitglieder ihre Ideologie den Zuhörern ungeschützt aufzwängen. Vorsicht ist geboten! Sie sind laut und selten zu Haus. Im Auge muss man die Sechs behalten. Ansonsten ist ein K-Erfolg nicht mehr
abwendbar. Kraftklub.
Fotos: Philipp Weiser
Text: Ministerium Horch & Guck
Wenig ist über euch bekannt. Woran liegt‘s? Sicherung der Privatsphäre oder pure Bescheidenheit? Die Leute haben immer falsche
Dinge über uns geschrieben. Die fanden wir aber immer lustiger als
die Wahrheit. Deswegen bleiben wir jetzt dabei. Außerdem wollen wir
irgendwann mal Gegenstand von Bildzeitungs-Enthüllungen sein.
Euer Titel „Ich will nicht nach Berlin“ läuft, in Einslive jedenfalls,
rauf und runter. Wie kam es dazu? Was hat Berlin euch angetan?
Nichts. Wir mögen Berlin sogar. Wir wollen da bloß nicht wohnen. Die
Berliner freut das. Da treiben wir wenigstens die Mieten nicht hoch.
Gibt es ein Kraftklub-Motto? Nö. Oder vielleicht doch: „Lernen ist wie
rudern gegen den Strom. Hört man auf, treibt man zurück!“
Der Bandname Kraftklub, woher kommt der Begriff, was steht für
euch dahinter? Das liegt daran, dass wir alle die übelsten Schränke
sind. Das sieht man auf den Pressefotos nicht so gut. Aber in echt, wir
sind voll stark!
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2012 ist gerade mit eurem Album MIT K gestartet. Was sind die persönlichen Highlights der CD? Das Liebeslied, was eigentlich gar keins
ist. „Kein Liebeslied“ ist mehr aus Zufall entstanden. Wir wollten mal
ein langsames Lied machen. Da hat Felix dann so eine Schnulze draufgeschrieben. Karl hat sich geweigert das zu singen. Da hat Felix den
Refrain umgeschrieben. Eigentlich bloß um Karl zu ärgern...
Im letzten Jahr wart ihr fast pausenlos auf Tour. Wie ist das beispielsweise rein hygiene- und platztechnisch im Tourbus geregelt?
Wir haben keinen Platz! Zu neunt im Bus. Jedes Mal wenn wir irgendwo
ankommen, haben wir eingeschlafene Beine und schwitzige Hintern.
Und mit Hygiene haben wir’s auch nicht so. Aber bevor wir an den
Merchstand gehen, putzen wir uns die Zähne.
Thema: Berufsmusiker. Was ist groß, was ist die Hölle? Es ist perfekt. Alle negativen Sachen, die uns jetzt einfallen würden, gibt es so
oder so ähnlich auch in anderen Berufen.
Stress, Angst vorm Krank werden. Klar, aber dafür machen wir halt das,
was wir lieben. Und das dann noch mit vier sehr lustigen Kollegen.
handfest 01 2012
Mitmachen
und gewinnen!
Aufgaben lösen, Buchstaben aufschreiben und
die richtige Antwort an: Redaktion handfest,
Drususstraße 13a, 40549 Düsseldorf, per
E-Mail: [email protected].
Einsendeschluss ist der 1. März 2012.
Postanschrift nicht vergessen!
Der Hobel gehört in ... a) ... die Tankstelle
b) ... das Krankenhaus c) ... die Tischlerei
d) ... das Badezentrum
3 x 2 Tickets
für ein exklusives 1LIVE-Radiokonzert
handfest-Leser sind wieder dabei: Blind-Date
der Extraklasse!
Die begehrten Tickets für ein exklusives Radiokonzert
von 1LIVE kann man nirgendwo kaufen, sondern nur
im Radio und auf 1live.de gewinnen!
Große Künstler wie zuletzt Coldplay standen bei
1LIVE Radiokonzerten auf der Bühne, in intimer
Atmosphäre und vor kleinem Publikum. Konzerttermin
und Band werden erst kurz vorher bekanntgegeben.
www.1live.de
Kam jemals etwas anderes in Frage, Handwerk? Nö. Eigentlich nicht.
Till hat Kellner gelernt. Also, Restaurantfachmann heißt das ja jetzt.
Aber da kam dann die Musik dazwischen.
3 x 1 Album
Deichkind – Befehl
von ganz unten
www.deichkind.de
Kurz und knapp:
Vor einem Auftritt ... wird sich vor Aufregung fast in die Hose
gemacht.
Nach einem Auftritt ... gehen wir zum Merchandise-Stand und schreiben Autogramme. Und wir lassen uns Party-Tipps für die weitere Abendplanung geben.
Musik, die im Tourbus läuft ... da läuft Radio. Weil der CD-Wechsler
immer noch kaputt ist.
Etwas völlig Unsinniges ... Til Schweiger als Tatort-Kommissar.
Hier ist Kraftklub am Besten ... auf der Bühne. Egal wo. Egal wie viele
Leute davor. Hauptsache wir dürfen spielen.
Kraftklub macht ... Jungsmusik für Mädchen.
Ein wichtiger Mensch für die Band ... der Malt. Der fährt immer.
Ein Wort an die Fans: UNSER ALBUM!!!! MIT K!!!! KAUFEN!!!!
3 x 1 T-shirt Kraftklub
www.kraftklub.tumblr.com
37
handfest 01 2012
JUGENDM
AGAZIN
DES HAN
DWE
RKS
Handwe
rk Extra
Vorschau
handfest EXTRA 2012
Alle Ausbildungsberufe
des Handwerks im Profil!
Anlagenm
echaniker/in
für
arbeiter/in
| Automobilkauf Sanitär-, Heizungs- und
Klimatechnik
Bauten- und
mann/frau
| Bäcker/in
| Augenopt
Obje
iker/in | Ausb
| Änderung
Bestattungsfac ktbeschichter/in |
sschneide
Bauwerksa
hkraft | Beto
r/in | Baugeräte aufachbdichter/in
Bodenlege
führer/in |
| Behälterr/in | Bogenma n- und Stahlbetonbau
und Apparateb
er/in | Beto
nenbauer/in
cher/in | Boot
auer
nstein- und
| Buchbinde
sbauer/in |
Terrazzoherste /in |
Böttcher/in
r/in | Büch
Bürokaufm
senmache
ller/in |
| Brauer/in
ann/frau | Bürs
r/in | Bühn
und Mälzer/in
Drechsler/in
ten- und Pinse
enmaler/in
| Brun| Drucker/in
lmac
und
her/i
Bühnenpla
n | Chirurgiem
| Edelsteing
ker/in für Mas
stiker/in |
rave
echaniker/in
chinen und
Antriebstechn ur/in | Edelsteinschlei
| Dachdeck
arbeiten | Fach
fer/in | Elekt
er/in |
ik | Estrichlege
kraft für Rohr
roniker/in |
Fachverkä
Elektroniufer/in im Lebe -, Kanal- und Industriese r/in | Fachkraft für Holzund Bautensc
nsmittelhandw
rvice | Fach
ker/in|Feinw
kraft für Vera
hutzerkm
erk
nstaltungstech
scher/in | Fliese echaniker/in | Feuerung | Fahrradmonteur/in
| Fahr
nik |
sn-, Plattenmedienlabora
und Mosaikleg undSchornsteinbauer/in zeuglackierer/in | Feino
ptint/in | Frise
| Flechtwer
er/in | Foto
ur/in | Gebä
kgestalter/in
in | Glasappa
udereiniger/in graf/in | Fotomedienfa
ratebauer/in
chmann/frau |Flei| Geigenba
ler/in | Gleis
| Glasbläse
uer/in | Gerb
| Fotor/in | Glaser/in
baue
er/in | Gerü
baufacharbeite r/in | Goldschmied/in
| Glas- und
stbauer/
Porzellanmale
| Graveur/i
r/in | Holzn | Handzugin
zeugmacher/i
und Bautensc
r/in | Glasvere
strum
n | Hörgeräte
hützer/in | Holzb
dente
serie- und
lasinstrumente nmacher/in | Hoch
Fahrzeugbaum akustiker/in | Inform
nma
ationselektronik
cher/in | Holzs
in | Kraftfahrz
echaniker/in
pieler/in | Kana
eugmecha
| Kaufman
n/frau für Büro
lbaue
troniker/in
balobauer/in
| Kraft
| Klempner
kommunikatio r/in | Karos/in | Konditor/in fahrzeugserviceme
rer/in | Mas
n | Keramike
chaniker/in
chinen- und
|
r/
| Klavi
Anlagenführer/ Kosmetiker/in | Kürs
| Mechanik
chner/in | Male er- und Cemer/in für Karo
in | Maskenb
sserieinstandh
maschinentec
r/in und Lack
ildner/in | Maß
iealtungstechnik
hnik | Mec
schneider/in
in | Mechatro
haniker/in
| Mechanik
|
für Reifenniker/in für
er/in für Land Maurer/in
und Vulka
ter/in Flexo
Kältetechnik
- und Baunisationst
grafie | Med
|
ientechnolog(e Mediengestalter/in Digita echnik | Mechatro
tallbauer/in
niker/
| Metallbildn
/in) Siebdruck
l und Print
er/in | Meta
Verfahrenstech
| Medienge
| Metallllblasinstru
stalmentenmache und Glockengießer
in | Ofen- und nolog(e/in) in der Müh
/in
|
lenr/in
MeLuftheizun
und Futtermitt
| Modist/in
gsbauer/in
in und Band
| Müller/in
elwirtschaft
| Orge
agist
–
und Dekoration /in | Orthopädieschuhm l- und Harmoniumbaue | Oberflächenbeschic
hter/
r/in | Orthopäd
acher/in | Park
schutzmechat snäher/in | Raumauss
iemechaniker/
tatter/in | Rohr ettleger/in | Polsterer/
roniker/in
Polsterin | Polst
| Sattler/in
zeugmechanik
leitungsba
| Schil
uer/in
erer/in | Scho
berschmied/in
rnsteinfeger/in der- und Lichtreklameh | Rollladen- und Sonn
en| Speiseeish
erste
|
Schu
ller/in
hma
Sticker/in | Straß
| Schneidw
ersteller/in
cher/in | Sege
| Spezialtief
erkenbauer/in
lmacher/in
bauer/in | Stein
bauer/in | Tech
|Stricker/in
| Seiler/in |
|Stuckateu
Silnische/r Zeich
r/in|Systemele metz/in und Steinbildh
ter/in | Tisch
auer/in |
ktroniker/in
ler/in | Trockenb ner/in | Textilreiniger/in
| Technisch
| Thermom
Kälte- und
aumonteur/in
er Modelletermache
Scha
| Uhrmache
r/in | Tiefbaufa
mechaniker/in llschutzisolierer/in | Web
r/in | Vergolder
charbei/in
er/in | Wein
| Zimmerer/
küfer/in | Zahn | Wachszieher/in | Wärm
Zimmerin |
Zupfinstrumen
e-,
techniker/in
| Zerspanu
tenmache
ngsr/in | Zweiradm
echaniker/in
|
TeStation®
Das Projekt TeSt
en der Universit
ät Bielefeld ist
eine Kooperatio
n mit dem zdi –
Schülerinnen- &
Schülerlabor ex
periMINT und
dem Fachbereich
Mathematik und
Ingenieurwissen
schaften der FH
Bielefeld. Ausbild
ungsberufe der
Maschinenbaubranche werden
in Form von Üb
ungen vorgestellt
und Jugendliche
können selbst au
sprobieren und
feststellen, ob
ihr jeweiliges Ta
lent zum Beruf
passt.
Anmeldung und
Informationen:
www.uni-bielefeld.de/testen
nen und
bis 18 Uhr, Schülerin
z in Köln: 28.02., 14
lat
en ihre
gsp
ng
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bri
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n,
sb
lle
Au
wo
m
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Handwerk beginne
Per Speed-Dating zu
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takt. Kurz d koner 2012 ein
triebe im 10-Minuten
Schüler, die im Somm
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über den Tisch gerei
Bewerbungsunterlagen
smappen überall dort
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zu finden.
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