DeichkinD - Handfest
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DeichkinD - Handfest
JUGENDMAGAZIN DES HANDWERKS 1 | 2012 Foto: Nikolaus Brade (c) Universal Music 2011 Deichkind Mädchensachen, Jungsberufe - Der Girls‘Day /// Lehrstellen 2012 - Betriebe laden ein /// Selbstständigkeit - Das Projekt Lehrlingsfirma /// Studieren im Handwerk - Wirtschaftsingenieurwesen /// Interview - Deichkind und Kraftklub handfest 01 2012 handfest 01 2012 INHALT 1 | 2012 Girls´Day 04 Kalt erwischt 08 Ausbildungsplätze 12 Lehrlingsfirma 14 Momentaufnahmen 17 Studieren im Handwerk 30 Deichkind 34 Kraftklub 36 04 Girls‘Day – Zukunftschancen für Mädels | 08 Lust auf Leistung – Auszubildende gesucht | 12 Wir bilden aus – Lehrstellen und Praktikumsplätze | 14 Viel Verantwortung und viel Spaß – Eine AzubiFirma auf Erfolgskurs | 17 Mitten im Vorwärts – Generation Handwerk | 30 Ausbildung oder Studium – Beides? Gleichzeitig? Es geht! | 34 Deichkind | 36 Kraftklub | 37 Gewinne + Rätsel | 38 Vorschau 03 handfest 01 2012 Girls’Day Zukunftschancen für Mädels! Am 26. April 2012 ist Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag. An diesem Tag gibt es jede Menge Technik, Handwerk und IT zu entdecken und zu erproben – und zwar ausschließlich für Mädchen! Fotos: Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit Junge Frauen gesucht! Erfahrene Ausbildungsverantwortliche wissen es schon lange: Mädchen haben genauso viel Talent im naturwissenschaftlich-technischen Bereich wie Jungen. Deshalb machen jedes Jahr tausende Unternehmen beim Girls’Day mit. Vom Handwerksbetrieb über das Forschungsinstitut bis hin zu den Stadtwerken: Sie laden Mädchen und junge Frauen ein, sich einen Tag lang bei ihnen umzusehen. In Werkstätten, technischen Abteilungen, Laboren und bei Kundinnen und Kunden vor Ort arbeiten Mädchen einen Tag mit. Sie experimentieren und programmieren, erforschen und konstruieren, planen und bauen – die Möglichkeiten sind so vielfältig wie die Arbeitswelt selbst. Alle Seiten profitieren! Die meisten Mädchen und jungen Frauen wählen aus nur 10 verschiedenen Ausbildungsberufen – darunter ist nicht ein technischer Beruf. Dabei stehen Mädchen insgesamt allein rund 350 duale Ausbildungsberufe, auch zahlreiche technische, zur Auswahl. Viele Mädchen interessieren sich für diese Berufe. Sie möchten wissen, was sich hinter „tech04 nischen“, „handwerklichen“ oder „IT“-Berufen verbirgt. Sie möchten die Berufe direkt ausprobieren und Frauen kennen lernen, die dort arbeiten oder eine Ausbildung machen. Genau dafür gibt es den Girls’Day! Gleichzeitig suchen Unternehmen dringend Nachwuchs im technischen Bereich. Über den Girls’Day können sie junge Frauen direkt ansprechen und für ihr Unternehmen gewinnen. Nutze den Tag und mach mit! Die Teilnahme am Girls’Day ist kostenlos und steht jeder Schülerin in Deutschland offen, vorausgesetzt: Schule und Eltern sind einverstanden. Wer sich also die Zustimmung geholt hat, kann im Internet unter www.girls-day.de auf die Suche nach einer passenden Girls’Day-Aktion gehen und sich bei dem jeweiligen Unternehmen anmelden. Jedes Jahr stehen über 120.000 Aktionen online zur Verfügung. Wer nichts Passendes findet, kann auch selbst aktiv werden und bei Unternehmen der Region anfragen oder den Girls’Day-Arbeitskreis um Unterstützung bitten. www.girls-day.de handfest 01 2012 „Hallo. Ich bin Andrea, bin 20 Jahre alt und mache meine Ausbildung als Feinwerkmechanikerin bei den Stadtwerken Karlsruhe. Ich bin jetzt im vierten Lehrjahr und zeig euch jetzt mal, was ich hier so lerne…“ Andrea ist eine von vielen jungen Frauen, die über den Girls’Day zu ihrem Beruf gefunden hat. Im Video-Podcast verrät sie, wie es dazu kam: www.girls-day.de/maedchen Zum Girls’Day anmelden – so geht’s! Schulfreistellung beantragen Tipp: das Formular gibt’s im Downloadcenter auf www.girls-day.de Aktion auswählen über 120.000 Aktionsplätze jedes Jahr auf www.girls-day.de Online oder telefonisch anmelden evtl. nochmal per E-Mail verbindlich bestätigen Auf den Aktionstag freuen! Und vielleicht den richtigen Beruf für’s Leben entdecken… 05 handfest 01 2012 06 handfest 01 2012 Alles so schön bunt hier Wie ein Tischler und Musiker seine Individualität auslebt und sich selbst dabei treu bleibt Groß geworden ist Marco Lückert(35) in Nienberge, einer kleinen Gemeinde in Münster mit Pfarrkirche und Orgelmuseum. Hier verbrachte der Sohn eines Polizisten und einer Versicherungskauffrau gutbürgerlich und wohlbehütet seine Kindheit. Musikalischen Frühunterricht gab es auch, mit Klarinette und richtigem Orchester. Als Marco Lückert mit 12 Jahren aber das erste Mal die Deal Kennedys hörte, war Schluss mit Klarinette. „Da meine Freunde alle eine E-Gitarre hatten, kaufte ich mir einen E-Bass und danach einen Kontrabass und brachte mir das Spielen selbst bei.“ Alles auf Vinyl Bei seiner Musik gibt es kaum Kompromisse. Psychobilly heißt die Musikrichtung seiner Band Rampires, eine Mischung aus Punkrock und Rockabilly. „Es muss nicht superschnell sein, und nur Krach mag ich auch nicht, eine Melodie ist einfach wichtig.“ Drei Platten haben sie mittlerweile aufgenommen, die vierte folgt, alle auf Vinyl, das ist selbstverständlich: „Ich kaufe ja auch nur Vinylplatten.“ Die Musik, sagt er, ist sein Leben, danach kleidet er sich, danach frisiert und stylt er sich. Die Tattoos gehören einfach dazu: „Momentan bin ich praktisch wöchentlich beim Tätowierer.“ Mehr Offenheit Nahezu parallel zu seiner Musikerkarriere verlief sein beruflicher Werdegang. Dass er nie in einem Büro landen würde, war ihm schnell klar. Handwerklich geschickt war er schon immer. Mit Freunden hat er früher die Halfpipes fürs Skaten gebaut. Also hat er sich für eine Lehre zum Schreiner entschieden. „Mein Ausbildungsbetrieb war allerdings nicht okay. Ich habe im Fensterbau gearbeitet, den ganzen Tag nur schleifen und montieren, ich habe da praktisch nichts dazugelernt. Dadurch hätte ich fast den Spaß am Beruf verloren.“ Hat er glücklicherweise nicht. Für die Gesellenprüfung hat er bei befreundeten Tischlern gelernt. Seit einigen Jahren ist er jetzt in einem familiären Kleinbetrieb, mit seinem Chef ist er befreundet, da passt alles. „Wir machen viel Messebau, und dann geht’s auch mal nach Irland oder Belgien, es wird eigentlich nie langweilig.“ Das Vertrauen und Verlassenkönnen gefällt ihm, Pause wird gemacht, wenn man Hunger hat, und nicht weil es 12 Uhr ist. Und einen gelben Schein hat er noch nie eingereicht.„Das Schöne am Handwerk ist auch, dass man hier offener für individuelle Menschen ist.“ www.rampires.com 07 handfest 01 2012 Lust auf Leistung. 08 handfest 01 2012 Lust auf Kälte? Die Firma L&R Kältetechnik in Sundern-Hachen hat noch einiges mehr zu bieten. Wir sprachen mit Geschäftsführer Burkhard Rüßmann (55) und Sohn Sebastian Rüßmann (28), Controller und Marketingfachmann, über einen Beruf mit Zukunft. Wer wir sind Wir produzieren hochwertige Kühlanlagen. Keine Standard-Serien, sondern individuell gefertigte Hightech-Produkte mit bis zu 5000 kW. Damit lässt sich ein ganzer See in Eis setzen. Unsere Mitarbeiter kommen in der Welt rum, ob nach Russland, Aserbaidschan, Dubai, Peru oder in die Ukraine. Da geht es teilweise um Millionenwerte, und dafür haben wir verantwortungsbewusste Mitarbeiter. Und auch wir setzen uns gerne neue Ziele: Wir wollen Marktführer in der Tieftemperaturtechnik werden. Sebastian Rüßmann „Wir fördern besonders wissbegierige Auszubildende, die gleichzeitig studieren möchten. Die wollen wir dann auch halten, in verantwortungsvoller Position, als Projektleiter zum Beispiel.“ Was wir bieten Der Beruf ist alles andere als eintönig. Wer bei uns gelernt hat, kennt sich mit einfacher Metallverarbeitung über Elektrotechnik bis hin zu Programmierung und Steuerungsbau aus. Besonders großen Wert legen wir auch auf die Themenbereiche Energieeinsparung, Effizienz und alternative Energien. Insgesamt bieten wir einen Beruf mit Zukunft. Es gibt eigentlich keine/n arbeitslosen Kälte- und Anlagenbauer/in. Wer willkommen ist Wir mögen lernwillige junge Menschen, die sich gerne neuen Herausforderungen stellen und die in unser Team mit 58 Mitarbeitern reinpassen. Interesse für Naturwissenschaften und die Fähigkeit zum abstrakten Denken setzen wir voraus. Wir fördern auch besonders wissbegierige Auszubildende, die gleichzeitig studieren möchten. Die wollen wir dann auch halten, in verantwortungsvoller Position, als Projektleiter zum Beispiel. www.lr-kaelte.de Das meint der Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks: „Mechatroniker/in für Kältetechnik ist ein sehr individuell und breitgefächerter Beruf. Die Perspektiven im In- und Ausland als Geselle, Meister, mit oder ohne Studium, sind großartig. Ohne Kälte- und Klimatechnik wäre das moderne Leben heutzutage gar nicht mehr möglich.“ Burkhard Rüßmann „Unsere Mitarbeiter kommen in der Welt rum, ob nach Russland, Aserbaidschan, Dubai, Peru oder in die Ukraine.“ Heribert Baumeister, Bundesinnungsmeister im Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks - BIV www.biv-kaelte.de www.der-coolste-job-der-welt.de mit Infos zum/zur Mechatroniker/in für Kältetechnik und iPod-Gewinnspiel - das Motto: ‚FROST STATT FRUST‘ 09 handfest 01 2012 WorldSkills 2011 Die 42. Berufe WM findet 2013 in Leipzig statt. Die WorldSkills 2011 haben in London für Spannung gesorgt. Unter den 944 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 51 Ländern in 46 Berufsdisziplinen waren auch vier deutsche Gesellen aus dem Baugewerbe. Sie haben ihr Können beim Mauern, Fliesenlegen, Zimmern und in der Disziplin Trockenbauarbeiten gezeigt. Das Ergebnis: weit überdurchschnittlich. Das Baugewerbe holte zwei der vier deutschen Medaillen. Text und Fotos: Swantje Küttner Einmarsch der gesamten deutschen Mannschaft mit WorldSkills – die Berufe-Weltmeisterschaft Leipzig 2013 26 Teilnehmern, die in 23 Berufen antragen, im Rahmen der Eröffnungsfeier in der Londener O2-Arena. 42. Berufe-Weltmeisterschaft www.worldskillsleipzig2013.com 10 2. bis 7. Juli 2013 in Leipzig mehr als 58 teilnehmende Länder und Regionen mehr als 1.000 Wettkämpfer im Alter bis 22 Jahre 2.000 Delegierte und Experten 3.000 freiwillige Helfer 200.000 erwartete Besucher 50 Disziplinen handfest 01 2012 Das Team „German Construction Confederation“ bei den WorldSkills 2011 in London: v. l. Armin Hummel aus Baden-Württemberg, Stuckateur, belegt den 8. Platz; Zimmerer Philipp Stich (22) aus Thüringen holt Bronze; Fliesenleger Johannes Fleischmann (20) aus Bayern belegt Silber, Maurer Dominik Chylek (21) aus Niedersachsen Platz 13 von 24 handfest hat die Vier getroffen, mit ihnen über Medaillen und Hoffnungen gesprochen, und etwas über ihre Pläne erfahren. Welche Eindrücke habt ihr vom Wettbewerb mitgenommen, wie habt ihr die Disziplinen erlebt? es stimmt. London, der Wettbewerb, die Spannung, pures Abenteuer, reine Emotion. Wie fühlt es sich an, weltweit zu den Besten zu gehören, eine Medaille zu bekommen? Dominik Chylek, Maurer: Ein bisschen Stress war auf jeden Fall dabei. Aber man darf sich nicht von den Zuschauern und dem ganzen Drumherum verrückt machen lassen. Sein Ding durchziehen, darum geht’s. Mein Trainer war deutlich nervöser als ich. Insgesamt war es eine prima Sache. Würdet ihr noch einmal teilnehmen? Johannes Fleischmann, Fliesen-, Plattenund Mosaikleger: Super! Selbst Tage später konnte ich es „no gar net“ fassen, wie wir in Bayern sagen. Philipp Stich, Zimmerer: Es war ein fast magischer Moment, in der riesigen 02-Arena in London auf dem Podest zu stehen. Wie groß waren die Medaillenhoffnungen vorher? Philipp Stich: Hoffnungen hat man selbstverständlich und immer. Durch einen Fehler am ersten Tag wurde es dann aber verdammt knapp. Und von meinem Traum, einmal auf dem Podest zu stehen, hatte ich mich bereits verabschiedet. Umso schöner war es dann, als es doch geklappt hat und ich Bronze bekam. Johannes Fleischmann: Auch mir ist ein Fehler passiert und auch ich wusste lange nicht, wie sehr sich dieser auf die Gesamtbewertung auswirken würde. Letztlich hat es dann aber weit weniger Abzüge dafür gegeben, als ich vermutete und alles hat noch gut gepasst. Armin Hummel, Stuckateur: Dabei sein ist alles! Ich möchte nichts missen. Nicht die Vorbereitung, das Zusammensein und natürlich nicht die bombastischen Feiern zu Beginn und zum Abschluss. Ein Fest. Was nehmt ihr aus London mit? Armin Hummel: Eine Menge neuer Eindrücke, die auch sonst weiterhelfen. Es hat einfach Spaß gemacht und die vielen guten Erinnerungen waren alle Mühe wert. Johannes Fleischmann: Geht ja leider nicht. Nach einem Mal ist Schluss. Wenn man allerdings die Chance bekäme, sofort. Dominik Chylek: Ich würde gerne noch einmal antreten. Mit der Erfahrung würde ich jetzt auch einiges anders machen. Daher will ich auch in Leipzig 2013 als Betreuer des deutschen Maurer-Teams dabei sein und den Kollegen unterstützen. Wer weiß, vielleicht kommen wir ja wieder auf die Plätze. Philipp Stich: In Leipzig bin ich auf jeden Fall dabei. Allein um die WorldSkills mal ohne eigenen Wettbewerbsstress zu erleben. Armin Hummel: …. und vor allem um zu schauen, was in den anderen Berufen so läuft. Das kam in London leider zu kurz. Johannes Fleischmann: WorldSkills ist eine super Erfahrung fürs Leben. Auch London hat mir super gefallen, eine tolle Stadt, wenn wir auch nicht wirklich viel sehen konnten. Philipp Stich: „Stellt es euch groß vor und es wird größer!“ Das hat man uns beim Vorbereitungstreffen mitgeteilt. Und ich muss sagen, Filme über die Vier www.youtube.de/Baukanal 11 handfest 01 2012 Rabea Thiele, Rabea Thiele, 31, Werbe-Werkstatt Thiele in Paderborn, [email protected] Mit dem Praktikum geht’s los: Schilder- und Lichtreklamehersteller/in Wir sind: Ein junges Team. Wir erwarten: Leidenschaft. Unser Betriebsmotto: Individuelle Werbung. Als Chefin bin ich: Zielorientiert & mittendrin. Darüber ärgere ich mich: Ausreden. Das wird gefordert: Mitdenken. 12 Martin Stapel Anlagenmechaniker/in Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie Elektroniker/in für Energie- und Gebäudetechnik Lehrstellen und Praktikumsplätze Wir bilden aus. RABEA THIELE Schilder- und Lichtreklamehersteller/in LEHRSTELLEN finden: Über die Plattform www.lehrstellen.org sind bundesweit sämtliche Lehrstellenbörsen der Handwerkskammern zu finden. Kreishandwerkerschaften und Innungen vor Ort sind in vielen Fällen ebenfalls bei der Vermittlung von offenen Ausbildungsstellen behilflich. Kontakt über: www.kh-net.de Weitere Service- und Anlaufstellen: www.handfest-online.de > Service > Links > Lehrstellen jobboerse.arbeitsagentur.de OnlineLehrstellen-Service der Bundesagentur für Arbeit Martin Stapel, 38, leitet mit seinem Bruder Andreas die STAPEL GmbH in Ahlen, [email protected] Wir bilden aus: Anlagenmechaniker/in Sanitär-, Heizungsund Klimatechnik sowie Elektroniker/in für Energie- und Gebäudetechnik Wir sind: Spezialisten für individuelle Bad- und Wärmelösungen: www.stapel-gmbh.de und www. solare-mobilitaet.com. Vor 15 Jahren haben wir angefangen, das Thema erneuerbare Energien für uns auszubauen. Unser Anspruch: Für Mensch und Umwelt bleibende Werte schaffen. Unser Motiv: Fair, vertrauensvoll und sympathisch. Qualität, Know-how und Zuverlässigkeit sind selbstverständlich. Als Chef: Bin ich Kollege. handfest 01 2012 KARLO MERTENS Sattler/in Hasan Taflan Fahrzeuglackierer/in und Karosserieund Fahrzeugbauer/in Viktor Ricken Gerüstbauer/in Karlo Mertens, 39, leitet in dritter Generation die Auto- und Möbelpolsterei Mertens in Münster, [email protected] Wir bilden aus: Sattler/in, Fachrichtung Fahrzeugsattlerei Hasan Taflan, 43, Taflan GmbH in Warendorf, [email protected] Wir bilden aus: Fahrzeuglackierer/in und Karosserie- und Fahrzeugbauer/in Spezialgebiet: Cabrioverdecke und Raritäten aus der Möbelszene. Das sind wir: Ein Familienbetrieb mit 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 2.600 qm modernster Lacktechnik. So sind wir: Vielseitig, individuell und familiär. Das erwarten wir: Top-Motivation und den Willen, besser zu sein. Als Chef: Bin ich aufgeschlossen für Neues, fördernd und ehrlich. Das Betriebsmotto: Ein makelloser Service. Hier gibt’s Ärger: Unpünktlichkeit, Unzuverlässigkeit, Unehrlichkeit. Als Chef: Würde ich mich als Förderer und Forderer bezeichnen. Vertrauen ist mir genauso wichtig wie Perfektion. Eine Frage: Was erwartest du für dich von einer Ausbildung bei uns? Darüber ärgere ich mich: Fehler passieren. Wichtig ist, dass man daraus lernt. Viktor Ricken, 52, selbstständiger Gerüstbauermeister und Dozent an der Meisterschule in Dortmund. Was man als Gerüstbauer/in braucht: Die richtige Überzeugung und einen festen Willen es zu schaffen. Unser Motto: Nichts ist zu hoch, keine Aufgabe zu schwer. Darüber ärgere ich mich: Desinteresse und Lustlosigkeit. Danach frage ich: Mathe-Note. Das sollte man kennen: www.geruestbauhandwerk.de Ein Vorurteil: Gerüstbauer/innen seien laut und unzuverlässig. Wichtig: Selbstständiges Handeln und Eigenverantwortung. 13 handfest 01 2012 Viel Verantwortung und viel Teamgeist 16 Jahre, 1. Lehrjahr – und schon ist David Schütz so etwas wie ein Unternehmer. Seine Firma: Die „Junge Generation“. Ihre Mitarbeiter: Die 32 Azubis des Holzbau-Unternehmens Baufritz in Erkheim im Unterallgäu. Text: Petra Plaum, Fotos: Petra Plaum und Junge Generation Baufritz Michael Schöffel wird Zimmerer. Im 3. Lehrjahr ist er jetzt und bei der „Jungen Generation“ von Anfang an dabei. „Man arbeitet selbständig und kann doch jederzeit Fragen loswerden“, sagt er zum Klima in der AzubiFirma. Mit Holz zu arbeiten ist für ihn sowieso der Hauptgewinn. 14 handfest 01 2012 zur Industriekauffrau steckt. „Ich finde vor allem gut, dass wir Industriekaufleute viel mit den Bauherren zu tun haben. Und das Handwerk, das sehe ich jetzt mit ganz anderen Augen als vorher.“ Linda und die vier anderen angehenden Industriekauffrauen und -männer sind die ersten Ansprechpartner für Menschen, die sich ein Bauwerk von der „Jungen Generation“ erstellen lassen wollen. Kommt es zum Vertrag, freuen sich alle. In der Fabrikhalle wird jedes Bauteil so weit vorbereitet wie möglich. Die „Junge Generation“ hat ihren eigenen Bereich, inklusive Büro mit Aussicht. Wer am Computer sitzt, kann den Blick zu den Handwerkslehrlingen schweifen lassen und direkt nachschauen, ob die alles so gestalten, wie es in den Plänen eingezeichnet ist. Umgekehrt haben die Handwerks-Azubis einen sehr kurzen Dienstweg, wenn Fragen oder Probleme auftauchen: Keine zehn Schritte sind es von der Werkbank bis zum Büro von Zimmerermeister Hermann Schädle. Kleine und groSSe Happy Ends Vier Azubis, ein Ziel: Dem Kunden eine tolle Holzgarage liefern! Linda Kutter (links), angehende Industriekauffrau, David Schütz und Michael Schöffel, angehende Zimmerer, und Stefan Scholz, angehender Bauzeichner (von links) ziehen an einem Strang – damit ihre Azubi-Firma „Junge Generation“ immer erfolgreicher wird. Ob sie nun auf dem Weg zum Zimmerer oder Klempner sind, Bauzeichner oder Industriekauffrau werden wollen, alle sind sich einig: „Wir sind ein Team!“ „Wenn was schief geht, sagt der Handwerkslehrling hier nicht einfach: Der blöde Bauzeichner hat das verbockt“, berichtet Hermann Schädle, Zimmerermeister und Chef der Ausbildungsfirma „Junge Generation“. „Man meckert auch nicht: Da haben die Industriekaufleute etwas falsch berechnet. Bei der ,Jungen Generation’ heißt es: Wenn einer einen Fehler macht, verlieren alle an Umsatz.“ Kein Wunder, dass David Schütz und drei Kollegen hochkonzentriert am Boden sitzen, um ein Schalungsbrett aus Lärchenholz an der richtigen Stelle anzubringen: Jeder Lehrling fühlt sich persönlich für die Garage verantwortlich, die jetzt entsteht. Garagen, Carports, Gartenhäuser, auch mal ein Bienenhaus oder eine Dachumdeckung – es sind kleine bis mittelgroße Aufträge, die die „Junge Generation“ annimmt und von Anfang bis Ende abwickelt. „Aufträge, die unser Unternehmen früher nicht angenommen hat“, erklärt Hermann Schädle. Denn das Unternehmen Baufritz schafft eigentlich vor allem Großes: Wohn- und Bürohäuser, Kindergärten, Feriensiedlungen und vieles mehr. Während die Module hierfür auch mal nach England oder die Beneluxländer reisen, bleibt die „Junge Generation“ im Unterallgäu. Der Bauzeichner-Azubi Stefan Scholz (17) lächelt: Die Garage, die die Zimmerer-Lehrlinge gerade in Arbeit haben, wird in seinem Heimatort Babenhausen stehen. Heimspiel für Stefan, der vor etwas über einem Jahr nach der Mittleren Reife zu Baufritz kam. „Holz beeindruckt mich“, schwärmt er und zeigt auf das Schalungsbrett, das jetzt an Ort und Stelle sitzt. „Das erste Schalungsbrett ist das Wichtigste, daran schließen sich alle weiteren an“, sagt er mit funkelnden Augen. Handwerks-Verständnis bekommt hier jeder: Auch die Büro-Azubis machen ein Praktikum in den Werkshallen. Weil Bauen mit Holz „in“ ist, wird die Firma Baufritz weiterhin fleißig ausbilden. „Wer Zimmerer oder Klempner werden möchte“, erklärt Meister Schädle, „braucht eine Quali, die Azubis zum Industriekaufmann und Bauzeichner die Mittlere Reife. Und auch, wenn in den Handwerksberufen zurzeit nur junge Männer lernen, können das grundsätzlich auch Frauen machen. In Praktika stellen wir dann fest, wer wirklich hierher passt.“ Körperlich fit und recht schwindelfrei sollte ein angehender Zimmerer Vom ersten Kundenkontakt bis zum Richtfest Holz ist es auch, das David Schütz und Michael Schöffel (18) immer schon fasziniert hat. „So ein warmer Baustoff, es ist einfach schön, das zu verarbeiten“, findet Michael. Er und David machten Praktika bei Baufritz, dann stand bei beiden fest: Ja, das passt. Die Zimmerer-Lehrlinge bekamen von Anfang an mit, wie die „Junge Generation“ ins Leben gerufen wurde. 2010 fiel der Startschuss, 2011 ging es so richtig los. „Die Idee, unsere vielen Azubis näher zusammenzubringen und sie Aufträge von Anfang bis Ende selbst abwickeln zu lassen, hatten wir schon länger“, erinnert sich Zimmerermeister Hermann Schädle. Katharina Holl-Kraft, Personalreferentin bei Baufritz: „Einen Businessplan mussten die Azubis nicht machen, da ist die ,Junge Generation’ eben doch eine Firma in der Firma. Aber die Broschüre und die Eröffnungsfeier haben wir gemeinsam gestaltet, ein Video gedreht, und am Ende jeden Geschäftsjahres entsteht eine Bilanz.“ –„19 Projekte haben wir inzwischen abgewickelt, und es werden immer mehr“, berichtet Linda Kutter (21), die im 3. Lehrjahr Stefan Schütz hat einen Plan – nicht nur einen. Dass er als Bauzeichner in spe hier viel mit Holz zu tun hat, begeistert ihn. Dass er so viel lernt, die Handwerksberufe Zimmerer und Klempner hautnah mitbekommt und direkt mit den angehenden Industriekaufleuten zusammenarbeitet, gefällt ihm sehr. 15 handfest 01 2012 Acht Augen sehen mehr als zwei: Stephan Neher, Matthias Zettler, Michael Schöffel und David Schütz (von links), Zimmerer-Azubis bei der „Jungen Generation“ bei Baufritz, bringen gemeinsam ein Schalungsbrett an die richtige Stelle. oder Klempner bei Baufritz sein, außerdem geschickt und handwerklich begabt. „Und man sollte sein Material beherrschen, bei den Zimmerern ist es Holz, bei den Klempnern eben Metall“, meint Hermann Schädle. Interesse an Glas, Solarmodulen, Elektrik, Sanitär-, Heizund Klimatechnik kann auch nicht schaden – wer hier ein Handwerk lernt, kennt hinterher mehrere. „Manche in der Berufsschule necken uns und nennen uns: Ihr Holzbaufritzen“, berichtet Stefan Scholz und grinst. „Die anderen aus der Berufsschule sind ein wenig neidisch“, ergänzt Michael Schöffel. Darauf, dass die „Junge Generation“ zwar zu einem größeren Betrieb mit insgesamt 250 Angestellten gehört, dass jeder Azubi aber trotzdem wie ein Unternehmer Entscheidungen trifft, über den Tellerrand blickt und viel Verantwortung trägt. Michael schwärmt: „Das Beste an der Arbeit ist, wenn was fertig dasteht. Wenn man sieht, was man geschafft hat.“ Manche Bauherren feiern sogar 16 ein Richtfest, und die Zimmererazubis spenden in Kluft, mit Richtspruch ihren Segen. Nach drei bis dreieinhalb Jahren Ausbildung gibt es für die meisten Baufritz-Azubis ein größeres Happy End. „Wir übernehmen fast alle“, betont Hermann Schädle. Dann geht es ab zu den ganz großen Bauwerken und für viele auch mal ins Ausland. Für den 16-jährigen David ist jetzt erst mal seine erste Garage dran. Und später? „Ausland, einen Meister machen“, sagt er und lacht. Zu den Praktika und Ausbildungen bei der „Jungen Generation“ innerhalb Baufritz: www.baufritz.com Katharina Holl-Kraft, Diplomkauffrau und Personalreferentin, und Linda Kutter (links), die Industriekauffrau wird. MITTEN IM VORWÄRTS. handfest 01 2012 Momentaufnahmen Selbstbewusst und talentiert, mit klaren Ansichten und konzentrierter Gelassenheit. Sie bringen es auf den Punkt und kommen an: Generation Handwerk. 17 handfest 01 2012 Harder Walter Anfang Der Beruf macht mir Spaß. Ich bin grundsätzlich für alles Neue offen. Sport Ich brauche in meiner Freizeit viel Bewegung. Meine Hobbys: Go-Kart und Fahrrad fahren, Skiing und InlineSkating. Schritte Ich will erst mal die Gesellenprüfung schaffen, über die Zukunft werde ich mir dann Gedanken machen. 18 Alter: 17 Jahre handfest 01 2012 Mission: ger Fliesenle Die einen haben gerade erst angefangen. Die anderen stehen kurz vor der Gesellenprüfung. Zu sagen haben sie alle etwas. 19 handfest 01 2012 Ad eli na Kr as niq i Alt er: 19 Be stim mu ng : Fr ise urin Motto Aufgegeben wird nicht. Im ersten Ausbildungsjahr habe ich einige Niederlagen hinnehmen müssen. Jetzt ist alles gut. Ich habe den Betrieb gewechselt und im zweiten Anlauf passt’s hervorragend. Abschalten Ruhe. Nicht reden. Menschen Mein Großvater und Xavier Naidoo. Facebook Bitte nicht. Fehler Menschen nach Äußerlichkeiten beurteilen. 20 Robin Schnorbus Alter: 19 Talent: Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik handfest 01 2012 Profi Meinen Beruf durch und durch zu beherrschen, ein großes Ziel. Fan BVB. Roboter Ein berufliches Erlebnis, das mir wohl lange im Kopf bleibt, ist die Inbetriebnahme eines Industrieroboters. Pure Technik und geballte Präzision. 21 Nikolas De Wight Alter: 19 Jahre Berufung: Fahrzeuglackierer handfest 01 2012 22 handfest 01 2012 To Do Den Meister machen und einen Betrieb gründen. Musik David Guetta. Tuning Mein Hobby. Lernen Airbrush. Lotto Ich würde mir als erstes eine komplette Lackierausrüstung zulegen und dann einmal quer durch die USA reisen. 23 handfest 01 2012 Beherrschung Meinen Beruf und mein Snowboard möchte ich irgendwann perfekt beherrschen. Fußball Mein Ausgleich. Philipp Eickelmann Alter: 17 Bestimmung: Zimmerer Fatih Cittir Alter: 18 Bestimmung: Zimmerer Eigenheim Das eigene Zuhause, ein Traum. Mein Motto Ich bin wie ich bin. Facebook Hab ich. Mehr davon Motorsport und Kickboxen, Farid Bang und Bushido. 24 handfest 01 2012 Erholung Handy aus und weg. Bestimmung: Zimmerer Ziele Als erstes die Gesellenprüfung gut bestehen und dann den Meister. Danach in die USA und über die Route 66 einmal komplett durch. Sebastian Frigger Philipp van den Boom Alter: 20 Alter: 17 Bestimmung: Zimmerer Schnell Die Formel 1 hat es mir angetan. Freiheit Das wichtigste für mich. Macht Das Wetter würde ich manchmal ganz gern beherrschen wollen. Bewunderung Daniel Dhers, ein BMX-Profi. 25 handfest 01 2012 Alter: etzer hre 25 Ja sB Jona Möglichkeiten Ich habe mich nach Fachabitur und Zivildienst für den Beruf entschieden, weil er nicht nur abwechslungsreich ist, sondern auch Perspektiven bietet. Nach der Ausbildung kann ich mir gut die Meisterschule oder ein Studium in Holz-/Bautechnik vorstellen. Herausforderung Am liebsten fertige ich aufwändige Massivholzmöbel an. Leben Familie und Freunde sind mir wichtig. Ich würde gerne eine Weltreise machen und Klavier spielen lernen. 26 hler n: Tisc Missio handfest 01 2012 er er i ck la z hr g un t ch a :F g eu i R 0 :2 r lte lf K n vi e A o W Fahrzeuglackierer Ein Beruf, der vor allem Kreative fordert. Bestens In Arnsberg auf Lehrgang, immer eine gute Zeit. Finanzen Richtig viel Geld würde ich für ein richtig schönes Haus ausgeben. 27 Robo Dance Camp handfest 01 2012 Technik zum Anfassen und Mitmachen 28 handfest 01 2012 Technik macht Spaß – und ist gar nicht kompliziert! Das wollte der Automatisierungsspezialist Phoenix Contact bei seinem ersten RoboDanceCamp in Hamburg vermitteln und genau das kam auch bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an. Anfang Dezember 2011 tauchten 26 Schüler in die Welt der Piraten aus „Fluch der Karibik“ ein. Ziel des Camp war es, innerhalb von zwei Tagen eine Show auf die Bühne zu bringen, die technische und künstlerische Elemente zusammenbringt: Kämpfende Roboter, tanzende Schülerinnen und Schüler, dazu Bühneneffekte wie Nebel und Wind, die für Atmosphäre sorgten. In drei Workshops wurden jeweils Roboter, Bühne und Teilnehmer fit gemacht für die Aufgabe. Im Workshop „Mobile Roboter“ wurden Lego NXT-Roboter gebaut und programmiert. In der Darstellung sollten sie als Piratenschiffe oder Prinzessinnen zum Einsatz kommen. Wie die Teilnehmer die Bühnentechnik mit der Kleinsteuerung „Nanoline“ von Phoenix Contact so programmieren, dass alle Effekte zur richtigen Zeit gestartet werden, zeigte der NanolineWorkshop. Die beiden technischen Workshops wurden ergänzt durch einen Kreativ-Part. Ein professioneller Choreograph hat hierbei mit jedem Team eine individuelle Performance erarbeitet. Auch das Bühnenbild entstand durch eigene kreative Ideen und wurde mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Die Begeisterung der Jugendlichen machte auch vor dem Ende des offiziellen WorkshopsProgramms keinen Halt. Es wurde unermüdlich weiter gebaut, gebastelt und programmiert. Auch dank des abendlichen Einsatzes sind in nur zwei Tagen Ergebnisse zustande gekommen, die sich sehen lassen können: Entstan- den sind sechs völlig unterschiedliche Geschichten mit wilden Kampfszenen, enternden und meuternden Piraten und Entführungen sowie mit einem Ende, an dem das Gute siegt, wie es sich für ein gutes Bühnenstück gehört. Dieses Fazit ziehen auch die Veranstalter um Klaus Hengsbach, Leiter Didaktik bei Phoenix Contact: „Wir wollten den Schülern die Faszination Technik näher bringen. Das haben wir erreicht. Sie sind mit strahlenden Augen nach Hause gegangen, begeistert von dem, was sie in kurzer Zeit gelernt und umgesetzt haben.“ Bei einigen Teilnehmern wurde das Interesse geweckt, sich in Zukunft mehr mit Technik zu beschäftigen und vielleicht auch einmal an einem Technikwettbewerb teilzunehmen. Möglichkeiten dazu gibt es viele, beispielsweise beim RoboCup oder beim jährlich stattfindenden Bildungswettbewerb Nanoline Contest von Phoenix Contact. 29 handfest 01 2012 Ausbildung oder Studium? Warum nicht beides? Gleichzeitig. Zwei Beispiele, wie es gehen kann. „Mit dem Studiengang eröffnen wir die Chance, sich in einem innovativen und spannenden Arbeitsbereich zu qualifizieren. Denn die Integration von erneuerbaren Energien, die effektive und schonende Nutzung der vorhandenen Ressourcen und der Einsatz neuer Technologien in der Gebäudetechnik sind wichtige Herausforderungen unserer Zeit. Vor diesem Hintergrund haben wir den neuen Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Gebäudesystemtechnologie gemeinsam mit der Fachhochschule Südwestfalen entwickelt. Die Inhalte des Studiums sind speziell auf die Bedürfnisse der Wirtschaft zugeschnitten. Die Absolventen sind gefragte Experten auf dem Arbeitsmarkt.“ Meinolf Niemand, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Südwestfalen 30 handfest 01 2012 Duales Studium „Wirtschaftsingenieurwesen - Gebäudesystemtechnologie“ www.ingenieur-im-handwerk.de Hubert Schmiedel Hubert Schmiedel (56) ist einer von zwei Geschäftsführern der Firma SK-Kaiser in Iserlohn. Die Experten rund um Elektroanlagen beschäftigen im technischen Bereich 15 Mitarbeiter. Fünf Auszubildende bereiten sie auf den Beruf vor. Die Basis Ich achte auch auf die Fehlzeiten. Wenn ich auf einem Zeugnis bspw. 56 Fehltage sehe, dann können wir den Bewerber nicht gebrauchen. Das Wichtigste aber ist der Wille. Wer den nicht hat, wird die Ausbildung auch nicht meistern. Der Nils Er ist ein Überflieger, und das macht es auch nicht immer einfach. Auf dem Gymnasium wird mehr diskutiert, auf der Baustelle wird mehr gearbeitet. Das ist eine Umstellung, auch die muss man lernen. Die Gründe Wir brauchen einen Mitarbeiter, der sich um die Themen Energieberatung und Energieeinsparung kümmert, der Kunden professionell und kompetent berät. Deshalb finanzieren wir auch das Studium und Nils verpflichtet sich, mindestens zwei Jahre nach seiner kompletten Ausbildung bei uns zu bleiben. Nils Rademacher Nils Rademacher (19) absolviert neben seiner Ausbildung das viereinhalbjährige Studium im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen und Gebäudesystemtechnologie. Die Schule Als ich noch in der Realschule war, wollte ich eigentlich einen Bürojob. Dann bin ich auf ein technisches Gymnasium gegangen. Durch den Leistungskurs Elektrotechnik habe ich das Handwerk als Zukunftsperspektive für mich entdeckt. Die Arbeit Ich mag die Atmosphäre hier. Für einen Handwerksbetrieb ist die Firma ziemlich groß, aber man hat hier immer einen Ansprechpartner, wenn es mal Probleme gibt. Das Familiäre wird man in der Industrie nur schwer finden. Der Grund Ich möchte später mal in einer verantwortungsvollen Position arbeiten. Zum Beispiel als Elektroplaner. Auf dem Bau kann ich dann erklären, wie die Dinge funktionieren. Durch das Duale Studium und den starken Praxisbezug kann mir dann auch keiner was vormachen. Die neue Kombination von dualer Ausbildung und FH-Studium in Arnsberg bietet und verlangt viel. So gehören etwa der Ausbildungsbetrieb und das Berufskolleg genauso zum Lehrplan, wie das FH-Studium mit Präsenzunterricht, Selbst- und Online-Lernphasen inklusive Prüfungen, Tests und Übungen. Die Zusammensetzung kommt allerdings nicht nur gut bei den Studierenden an, Handwerk und Wirtschaft schätzen das Engagement und vor allem das Wissen und Können der Absolventen. Geselle und Bachelor, Theorie und Praxis, Flexibilität und Berufserfahrung - alles in einem, kompakt und aufeinander abgestimmt. Inhaltliche Schwerpunkte des neuen Karriereweges für Jugendliche mit Hochschulreife oder einer zum Studium berechtigenden Berufsausbildung sind der wirtschaftlich- und ökologisch sinnvolle Einsatz von Energieund Gebäudetechniken beim Neubau oder bei der Sanierung von Gebäuden. Themenfelder, die sich insbesondere mit den folgenden Ausbildungsberufen kombinieren lassen: Elektroniker/in, Anlagenmechaniker/in SHK, Maurer/ in und Zimmerer/in. Die Kosten: Pro Semester sind 1.850 Euro fällig. Diese lassen sich allerdings dadurch abdecken, dass man bereits von Beginn an eine Ausbildungsvergütung bezieht. Vielfach übernehmen auch die jeweiligen Ausbildungsbetriebe einen Teil der Kosten. Zudem können unter bestimmten Voraussetzungen öffentliche Mittel beantragt werden und die Bewerbung um ein Stipendium ist gleichfalls möglich. Duale Studiengänge und Zusatzqualifikationen im Handwerk: Ausbildungs- und Abiturientenberatungen der Handwerkskammer vor Ort www.handwerkskammer.de oder: www.handfest-online.de -> Service -> Downloads -> Ausbildung -> Duale Studienangebote www.triales-studium.de Im Trialen Studium in Köln durchlaufen Studierende die Ausbildung zum Gesellen, die Weiterbildung zum Handwerksmeister und das betriebswirtschaftliche Bachelor-Studium „Handwerksmanagement“ innerhalb von etwa 4,5 Jahren. Am Ende stehen die drei Abschlüsse Geselle, Meisterbrief und Bachelor of Arts. www.akademie-bau.de Praxisnah studieren in Münster: Bauen im Bestand – Bachelor of Engineering. Schwerpunkt dieses 6-semestrigen Bachelor-Studiums: Entwurf, Konstruktion, Bauphysik und Baumanagement; Studienort: Akademie Bauhandwerk im Handwerkskammer Bildungszentrum (HBZ) 31 handfest 01 2012 Jochen Liese ist gelernter Heizungsbauer, Betriebswirt und studierter Versorgungstechniker. Zudem ist er einer von zwei Geschäftsführern der Firma Sommer + Liese Haustechnik in Bestwig. Das Problem Wir wissen ja alle, dass viele Betriebe immer größere Probleme haben, qualifizierten Nachwuchs zu bekommen. Das heißt, man muss auch über neue Wege nachdenken und Anreize bieten. Der Kontakt Sie hat hier erst ein Praktikum gemacht. Die ist so gut eingeschlagen, dass wir ihr direkt einen Ausbildungsplatz angeboten haben. Das erste Jahr hat sie dann auch direkt übersprungen. Das Team Lydia ist absolut integriert. Sie ist selbstbewusst, versteckt sich nicht und kann sich auch durchsetzen. Mit Ausbildung und Studium stehen ihr alle Wege offen. Lydia Henneböhl (18) ist nicht das typische Mädchen. Sie macht ihre Ausbildung als Anlagenmechanikerin SHK, studiert nebenher, hat Fußball gespielt und ist Mitglied im Tambourcorps Einigkeit Kallenhardt. Die Idee Ich bin Handwerker-Tochter und mein Vater sagt immer, dass ich keine zwei linken Hände habe. Außerdem hat es mir im Betrieb direkt sehr gut gefallen. Und dann hat mir der Chef noch von der Möglichkeit des Studiums erzählt. Da konnte ich dann nicht mehr nein sagen. Das Studium Mir gefällt die individuelle Förderung. Es gibt kompetente Ansprechpartner und tolle Kommilitonen. Hier wird sich auch untereinander geholfen, das ist selbstverständlich. Die Zukunft Heutzutage ist das theoretische Wissen extrem wichtig. Auch bei uns nimmt das traditionell Handwerkliche immer mehr ab. Es geht vor allem darum, für ständig neue Situationen auch neue Wege und Lösungen zu finden. Duales Studium: www.duales-studium.de, www.studienwahl.de, www.hwk-suedwestfalen.de, www.hwk-duesseldorf.de/unternehmercampus, www.trialesstudium.de, www.ausbildungplus.de, www.bibb.de, www.bildungsportal.de und www.bildungsportal.nrw.de, www.fh-muenster.de, www.hochschulkompass.de, www.fhm-mittelstand.de, www.die-duale-hochschule-kommt.de oder auch direkt bei den Fachhochschulen und Handwerkskammern sowie unter www.handfest-online.de 32 handfest 01 2012 Deutscher Gründerpreis für Schüler 2012 Foto: Klaus Knuffmann Heute noch in der Schule – Morgen schon im Chefsessel Sieger 2011: Team Bio2xic Anna, Franziska, Leonie und Ruth aus Hessen – Thema: saubere Raumluft Du möchtest dich als Unternehmer ausprobieren? Dann mach mit beim Deutschen Gründerpreis für Schüler – dem Planspiel für die Chefs von Morgen! Was macht man mit einer guten Geschäftsidee, wenn man noch zur Schule geht und zu wenig über das Thema Wirtschaft weiß? Ganz einfach: Man bewirbt sich mit seiner Idee für eine Teilnahme am Deutschen Gründerpreis für Schüler. Hier kannst du im Team dein eigenes fiktives Unternehmen gründen, dir spielerisch Wirtschaftswissen aneignen und ganz ohne Risiko ausprobieren, ob deine Geschäftsidee zum Erfolg führt. Die Basis bildet – wie bei einer realen Unternehmensgründung auch – der Businessplan. Diesen muss jeder, der sich heute selbstständig machen möchte, erarbeiten. Denn ein durchdachtes Geschäftskonzept bildet die Grundlage für jedes Start Up. Nur wer etwas wagt, kann gewinnen An diesem Motto hat sich auch das Siegerteam der letzten Spielrunde orientiert und dabei alles richtig gemacht. Mit viel Engagement und Unternehmergeist haben die Jugendlichen gezeigt, was in ihnen steckt. Und im Verlauf der Spielphase haben sie auch noch jede Menge dazugelernt: „Selbstsicherheit, ein verbessertes Ausdrucksvermögen, zusätzliche Fachkenntnisse und vor allem die Teamfähigkeit konnten wir ausbauen – um nur einige Aspekte zu nennen. Wir hoffen, dass wir diese gesammelten Erfahrungen im Studium und im späteren Berufsleben einbringen können“, so das Team „Bio2xic“ der Internatsschule Schloss Hansenberg aus Geisenheim in Hessen. Mitmachen lohnt sich für alle Denn neben dem schriftlichen Feedback zum Businessplan erhält jedes Team auch ein Teilnahme-Zertifikat. Die zehn besten Teams gewinnen Geldpreise in Höhe von insgesamt 6.000 Euro und werden zur Bundessiegerehrung nach Hamburg im Juni 2012 eingeladen. Auf dieser steigt die Spannung jedes Jahr aufs Neue, wenn bekannt gegeben wird, welche fünf besten Teams in das Future Camp fahren und dort an einem exklusiven Management- und Persönlichkeitstraining teilnehmen. Das Siegerteam wird zudem im Rahmen der Verleihung des Deutschen Gründerpreises in Berlin in der Kategorie Schüler ausgezeichnet. Außerdem gibt es weitere Preise in einigen Regionen auch auf Landesebene oder in einigen Fällen auch von der Spielzentrale – der Sparkasse vor Ort. Dein Interesse ist geweckt? – So einfach kannst du Chef werden Wenn du mindestens 16 Jahre alt und Schüler an einer allgemein- oder berufsbildenden Schule bist, steht einer Teilnahme so gut wie nichts mehr ihm Wege. Du musst nur noch zwei bis fünf deiner Mitschüler zur Teilnahme motivieren und dann kann’s losgehen: Ihr könnt euer Team noch bis zum 13. Februar 2012 online unter www.deutscher-gruenderpreis.de/schueler mit wenigen Klicks anmelden. 33 handfest 01 2012 Foto: DANIEL JOSEFSOHN Deichkind IMPRESSUM Herausgeber: Deutscher Handwerkskammertag, Mohrenstr. 20/21, 10117 Berlin Redaktion: Westdeutscher Handwerkskammertag, Sternwartstr. 27-29, 40223 Düsseldorf, Reiner Nolten (V.i.S.d.P.), Chefredakteur: Rolf Göbels Mitarbeit: Julia Behne, Carsten Haack, Gerd Kistenfeger, Peter Dohmen, Ute Schmitt, Annina Baur, Katja Früh, Stefan Rensch, Petra Plaum, Swantje Küttner, Anke Kinnewig Anzeigen & Vertrieb: for mat medienagentur + verlag gmbh, Telefon 0211/55 80 255, [email protected] Gestaltung und Lithografie: for mat medienagentur + verlag gmbh, Markus Kossack Druck: Druckhaus Humburg, Bremen Auflage: 72.000 Abonnement: Bezugsabo 14,75 Euro p. a., Erscheinung: sechsmal jährlich Papier: Recyclingpapier Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW) 34 Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Für eingesandte Materialien kann keine Gewähr übernommen werden. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger Genehmigung der Redaktion. handfest wurde in Nordrhein-Westfalen ermöglicht mit Mitteln: Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen handfest 01 2012 Deichkind. Mit ‚Arbeit stinkt’, ‚Remmidemmi’ und ‚Bon voyage’ haben sie sich in den Charts platziert. Mit dem Album ‚Befehl von ganz unten’ melden sie sich im Februar zurück und mit frischem Knicklicht geht es ab März auf Tour. Warum man hin muss? Weil es den Horizont verdreht, weil aus Unten Oben wird, weil großer Elektro-Bahnhof wartet und weil Deichkind grundlos glücklich macht. Gut zu hören, bunt zu sehen und Texte, die gerne Ecken haben. Deichkind. Welche Facette an dem neuen Album gefällt euch am besten? Porky: Dass wir niemandem gefallen wollen. Wir bringen das, was unser kreatives Potenzial ausspuckt. Wir müssen niemandem mehr was beweisen und das hört man. Auf was seid ihr am meisten stolz? Stolz ist so eine Sache, da wir, wenn wir mit etwas fertig sind, meistens schon mit was Neuem beschäftigt sind. Wie fühlt sich das neue Album an? Hell. Gibt’s ein Deichkind-Motto? Nimm dich nicht zu ernst, alleine bist du nichts. Wann ist Deichkind so richtig Deichkind? Wenn der Schweiß von der Decke tropft und wenn man Bauchschmerzen hat vor Lachen. Musik, die im Tourbus läuft: Hiphop und African Vodookram. auch wenn das System und die Eltern mit Zeitdruck nerven... streicht das ab und macht euch klar, dass ihr frei seid. Ein Nebenjob ist erstmal besser um abzuwarten bis die richtige Tür des Lebens aufgeht. Ich meine es ernst, ihr habt das Recht glücklich zu sein mit dem was ihr tut, auch wenn ihr eure Profession erst mit 30 findet. Was ist der richtige Weg in Job und Ausbildung? Der richtige Weg?? Hahaha bin ich der Dalailama?? Ich denke, der richtige Weg ist der eigene und nicht von Mama, Papa oder Deutschland. Findet bei euch im Freundeskreis und /oder im Umfeld Handwerk statt? Klar ich bin studierter Bassist das ist auch’n Handwerk. Meine Schwäger sind Zimmerleute außerdem bauen wir unsere Bühne und den ganzen Kram auch selber und Ferris MC ist KFZ-Mechaniker. Wie steht ihr dazu? Gibt es vielleicht ein Handwerk, das ihr euch beruflich hättet vorstellen können? Fischwirt. Ich angele für mein Leben gern, oder Tischler. … und was hört wer von euch, ohne es jemals zuzugeben? Ich mag Roland Kaiser. Zwei Minuten vor dem Auftritt. Was geht durch den Kopf? Hoffentlich kommt heute überhaupt jemand, obwohl es vor der Bühne schon voll ist! Gibt es ein Bühnenritual? Zitzung des Mopps. Ein ‚das-werden-wir-nie-vergessen-Erlebnis’: Die erste Bierdusche und Southside 08, 60.000 Menschen, die springen, das war überwältigend. Zwei Minuten nach dem Auftritt? Kippe und Fanta. ... und nachher? Dusche, Drink. Viele unserer Leserinnen und Leser stehen gerade vor der Entscheidung, sich beruflich in eine gewisse Richtung festlegen zu müssen. Was sagt ihr dazu? Hört auf euren Bauch. Ihr habt alle Zeit der Welt, Kurz und knapp: Deichkind ist am besten …, wenn es frei ist und das Publikum auch. Wenn’s mal kracht …, dann sollte es richtig krachen, damit danach wieder Frieden ist. Nachwuchsmusiker/innen, die man gehört haben muss: Blood Red Shoes. 2012-Deichkind-Wünsche: Gesundheit und die ein oder andere verkaufte Konzertkarte. Darum sollte man Deichkind live erlebt haben? Weil wir noch nie am Limit waren! Gruß an die Fans: Alles Gute Kinder. Ihr seid wichtiger als Geld! 35 handfest 01 2012 Kraftklub Kraftklub. K sind eine sechsköpfige Musikkapelle aus Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz. Mit imperialistischer Popmusik und der unverschlüsselten Botschaft „Ich will nicht nach Berlin” treten sie hemmungslos vor unserer Jugend auf. Ihr aktueller Albumtitel MIT K beherbergt subversives Liedgut. Es ist die schiere Lust- und Einfallslosigkeit, mit denen die Popgruppenmitglieder ihre Ideologie den Zuhörern ungeschützt aufzwängen. Vorsicht ist geboten! Sie sind laut und selten zu Haus. Im Auge muss man die Sechs behalten. Ansonsten ist ein K-Erfolg nicht mehr abwendbar. Kraftklub. Fotos: Philipp Weiser Text: Ministerium Horch & Guck Wenig ist über euch bekannt. Woran liegt‘s? Sicherung der Privatsphäre oder pure Bescheidenheit? Die Leute haben immer falsche Dinge über uns geschrieben. Die fanden wir aber immer lustiger als die Wahrheit. Deswegen bleiben wir jetzt dabei. Außerdem wollen wir irgendwann mal Gegenstand von Bildzeitungs-Enthüllungen sein. Euer Titel „Ich will nicht nach Berlin“ läuft, in Einslive jedenfalls, rauf und runter. Wie kam es dazu? Was hat Berlin euch angetan? Nichts. Wir mögen Berlin sogar. Wir wollen da bloß nicht wohnen. Die Berliner freut das. Da treiben wir wenigstens die Mieten nicht hoch. Gibt es ein Kraftklub-Motto? Nö. Oder vielleicht doch: „Lernen ist wie rudern gegen den Strom. Hört man auf, treibt man zurück!“ Der Bandname Kraftklub, woher kommt der Begriff, was steht für euch dahinter? Das liegt daran, dass wir alle die übelsten Schränke sind. Das sieht man auf den Pressefotos nicht so gut. Aber in echt, wir sind voll stark! 36 2012 ist gerade mit eurem Album MIT K gestartet. Was sind die persönlichen Highlights der CD? Das Liebeslied, was eigentlich gar keins ist. „Kein Liebeslied“ ist mehr aus Zufall entstanden. Wir wollten mal ein langsames Lied machen. Da hat Felix dann so eine Schnulze draufgeschrieben. Karl hat sich geweigert das zu singen. Da hat Felix den Refrain umgeschrieben. Eigentlich bloß um Karl zu ärgern... Im letzten Jahr wart ihr fast pausenlos auf Tour. Wie ist das beispielsweise rein hygiene- und platztechnisch im Tourbus geregelt? Wir haben keinen Platz! Zu neunt im Bus. Jedes Mal wenn wir irgendwo ankommen, haben wir eingeschlafene Beine und schwitzige Hintern. Und mit Hygiene haben wir’s auch nicht so. Aber bevor wir an den Merchstand gehen, putzen wir uns die Zähne. Thema: Berufsmusiker. Was ist groß, was ist die Hölle? Es ist perfekt. Alle negativen Sachen, die uns jetzt einfallen würden, gibt es so oder so ähnlich auch in anderen Berufen. Stress, Angst vorm Krank werden. Klar, aber dafür machen wir halt das, was wir lieben. Und das dann noch mit vier sehr lustigen Kollegen. handfest 01 2012 Mitmachen und gewinnen! Aufgaben lösen, Buchstaben aufschreiben und die richtige Antwort an: Redaktion handfest, Drususstraße 13a, 40549 Düsseldorf, per E-Mail: [email protected]. Einsendeschluss ist der 1. März 2012. Postanschrift nicht vergessen! Der Hobel gehört in ... a) ... die Tankstelle b) ... das Krankenhaus c) ... die Tischlerei d) ... das Badezentrum 3 x 2 Tickets für ein exklusives 1LIVE-Radiokonzert handfest-Leser sind wieder dabei: Blind-Date der Extraklasse! Die begehrten Tickets für ein exklusives Radiokonzert von 1LIVE kann man nirgendwo kaufen, sondern nur im Radio und auf 1live.de gewinnen! Große Künstler wie zuletzt Coldplay standen bei 1LIVE Radiokonzerten auf der Bühne, in intimer Atmosphäre und vor kleinem Publikum. Konzerttermin und Band werden erst kurz vorher bekanntgegeben. www.1live.de Kam jemals etwas anderes in Frage, Handwerk? Nö. Eigentlich nicht. Till hat Kellner gelernt. Also, Restaurantfachmann heißt das ja jetzt. Aber da kam dann die Musik dazwischen. 3 x 1 Album Deichkind – Befehl von ganz unten www.deichkind.de Kurz und knapp: Vor einem Auftritt ... wird sich vor Aufregung fast in die Hose gemacht. Nach einem Auftritt ... gehen wir zum Merchandise-Stand und schreiben Autogramme. Und wir lassen uns Party-Tipps für die weitere Abendplanung geben. Musik, die im Tourbus läuft ... da läuft Radio. Weil der CD-Wechsler immer noch kaputt ist. Etwas völlig Unsinniges ... Til Schweiger als Tatort-Kommissar. Hier ist Kraftklub am Besten ... auf der Bühne. Egal wo. Egal wie viele Leute davor. Hauptsache wir dürfen spielen. Kraftklub macht ... Jungsmusik für Mädchen. Ein wichtiger Mensch für die Band ... der Malt. Der fährt immer. Ein Wort an die Fans: UNSER ALBUM!!!! MIT K!!!! KAUFEN!!!! 3 x 1 T-shirt Kraftklub www.kraftklub.tumblr.com 37 handfest 01 2012 JUGENDM AGAZIN DES HAN DWE RKS Handwe rk Extra Vorschau handfest EXTRA 2012 Alle Ausbildungsberufe des Handwerks im Profil! Anlagenm echaniker/in für arbeiter/in | Automobilkauf Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bauten- und mann/frau | Bäcker/in | Augenopt Obje iker/in | Ausb | Änderung Bestattungsfac ktbeschichter/in | sschneide Bauwerksa hkraft | Beto r/in | Baugeräte aufachbdichter/in Bodenlege führer/in | | Behälterr/in | Bogenma n- und Stahlbetonbau und Apparateb er/in | Beto nenbauer/in cher/in | Boot auer nstein- und | Buchbinde sbauer/in | Terrazzoherste /in | Böttcher/in r/in | Büch Bürokaufm senmache ller/in | | Brauer/in ann/frau | Bürs r/in | Bühn und Mälzer/in Drechsler/in ten- und Pinse enmaler/in | Brun| Drucker/in lmac und her/i Bühnenpla n | Chirurgiem | Edelsteing ker/in für Mas stiker/in | rave echaniker/in chinen und Antriebstechn ur/in | Edelsteinschlei | Dachdeck arbeiten | Fach fer/in | Elekt er/in | ik | Estrichlege kraft für Rohr roniker/in | Fachverkä Elektroniufer/in im Lebe -, Kanal- und Industriese r/in | Fachkraft für Holzund Bautensc nsmittelhandw rvice | Fach ker/in|Feinw kraft für Vera hutzerkm erk nstaltungstech scher/in | Fliese echaniker/in | Feuerung | Fahrradmonteur/in | Fahr nik | sn-, Plattenmedienlabora und Mosaikleg undSchornsteinbauer/in zeuglackierer/in | Feino ptint/in | Frise | Flechtwer er/in | Foto ur/in | Gebä kgestalter/in in | Glasappa udereiniger/in graf/in | Fotomedienfa ratebauer/in chmann/frau |Flei| Geigenba ler/in | Gleis | Glasbläse uer/in | Gerb | Fotor/in | Glaser/in baue er/in | Gerü baufacharbeite r/in | Goldschmied/in | Glas- und stbauer/ Porzellanmale | Graveur/i r/in | Holzn | Handzugin zeugmacher/i und Bautensc r/in | Glasvere strum n | Hörgeräte hützer/in | Holzb dente serie- und lasinstrumente nmacher/in | Hoch Fahrzeugbaum akustiker/in | Inform nma ationselektronik cher/in | Holzs in | Kraftfahrz echaniker/in pieler/in | Kana eugmecha | Kaufman n/frau für Büro lbaue troniker/in balobauer/in | Kraft | Klempner kommunikatio r/in | Karos/in | Konditor/in fahrzeugserviceme rer/in | Mas n | Keramike chaniker/in chinen- und | r/ | Klavi Anlagenführer/ Kosmetiker/in | Kürs | Mechanik chner/in | Male er- und Cemer/in für Karo in | Maskenb sserieinstandh maschinentec r/in und Lack ildner/in | Maß iealtungstechnik hnik | Mec schneider/in in | Mechatro haniker/in | Mechanik | für Reifenniker/in für er/in für Land Maurer/in und Vulka ter/in Flexo Kältetechnik - und Baunisationst grafie | Med | ientechnolog(e Mediengestalter/in Digita echnik | Mechatro tallbauer/in niker/ | Metallbildn /in) Siebdruck l und Print er/in | Meta Verfahrenstech | Medienge | Metallllblasinstru stalmentenmache und Glockengießer in | Ofen- und nolog(e/in) in der Müh /in | lenr/in MeLuftheizun und Futtermitt | Modist/in gsbauer/in in und Band | Müller/in elwirtschaft | Orge agist – und Dekoration /in | Orthopädieschuhm l- und Harmoniumbaue | Oberflächenbeschic hter/ r/in | Orthopäd acher/in | Park schutzmechat snäher/in | Raumauss iemechaniker/ tatter/in | Rohr ettleger/in | Polsterer/ roniker/in Polsterin | Polst | Sattler/in zeugmechanik leitungsba | Schil uer/in erer/in | Scho berschmied/in rnsteinfeger/in der- und Lichtreklameh | Rollladen- und Sonn en| Speiseeish erste | Schu ller/in hma Sticker/in | Straß | Schneidw ersteller/in cher/in | Sege | Spezialtief erkenbauer/in lmacher/in bauer/in | Stein bauer/in | Tech |Stricker/in | Seiler/in | |Stuckateu Silnische/r Zeich r/in|Systemele metz/in und Steinbildh ter/in | Tisch auer/in | ktroniker/in ler/in | Trockenb ner/in | Textilreiniger/in | Technisch | Thermom Kälte- und aumonteur/in er Modelletermache Scha | Uhrmache r/in | Tiefbaufa mechaniker/in llschutzisolierer/in | Web r/in | Vergolder charbei/in er/in | Wein | Zimmerer/ küfer/in | Zahn | Wachszieher/in | Wärm Zimmerin | Zupfinstrumen e-, techniker/in | Zerspanu tenmache ngsr/in | Zweiradm echaniker/in | TeStation® Das Projekt TeSt en der Universit ät Bielefeld ist eine Kooperatio n mit dem zdi – Schülerinnen- & Schülerlabor ex periMINT und dem Fachbereich Mathematik und Ingenieurwissen schaften der FH Bielefeld. Ausbild ungsberufe der Maschinenbaubranche werden in Form von Üb ungen vorgestellt und Jugendliche können selbst au sprobieren und feststellen, ob ihr jeweiliges Ta lent zum Beruf passt. Anmeldung und Informationen: www.uni-bielefeld.de/testen nen und bis 18 Uhr, Schülerin z in Köln: 28.02., 14 lat en ihre gsp ng un bri ild n, sb lle Au wo m n Handwerk beginne Per Speed-Dating zu im ng ldu sbi Au e un takt. Kurz d koner 2012 ein triebe im 10-Minuten Schüler, die im Somm sbe ng ldu sbi cht, Au n ffe tre mit und über den Tisch gerei Bewerbungsunterlagen smappen überall dort ng rbu we Be die d un stellt kret werden Fragen ge zu finden. re unter Jugendnden Ausbildungsplatz sse pa n de , int me n sem Jahr insbesonde die in wo ma r lte sta ran Ve (z.B. Augenoptik, sse melden die Gesundheitshandwerke Ein wachsendes Intere die re de ige son be ins n Hier stehe das in Köln einzigart lichen mit (Fach-)Abi. ik) hoch im Kurs und ust eak rät rge Hö d un technik ng. Zahn- oder Orthopädie s auf der Veranstaltu ln. er erfährt man einige rüb tion mit dem 1. FC Kö hie era ch op Au Ko m. in diu ln Triale Stu rkskammer zu Kö splatz we ng nd Ha ldu r sbi de Au n vo en g ein tin diese Weise Organisiert wird das Da nen und Schüler auf n etwa 100 Schülerin be ha Betriebe. r für Jah d n un zte r let üle Im tings ülerinnen und Sch Sch für olg im Nachgang des Da Erf r lle tai gefunden. Ein vo sverträge und De ls ng erldu üb sbi en Au ätz he spl ng tlic rden säm l an Ausbildu Selbstverständlich we , eine breite Auswah rin da ein all d un zig ht ein erledigt. Das Ziel beste w.hwk-koeln.de bündeln. zu Ort em ein an mer zu Köln, unter ww ich kam sichtl rks we nd Ha die g-Details bietet Anmeldung und Datin 38 handfest 01 2012 Starke Partner haben ein gemeinsames Ziel: den Erfolg! SIGNAL IDUNA – Partner des Handwerks. Eine Tradition mit Zukunft! Zahlreiche Kooperationen ermöglichen Zielgruppenspezifischen Service und bedarfsgerechte Produktgestaltung. 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