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JUGENDMAGAZIN DES HANDWERKS
1 | 2011
Foto: Daniel Josefsohn
BEATSTEAKS
Die Thieles und die Werbung /// Erfolgsmodell Schülerfirma ///
So bin ich: Meinungen und Motive /// Taschen aus Holz
vom Tischler mit Herz /// Eisen verbindet – Beruf Metall
- Anzeige 1LIVE
1 | 2011
INHALT
Die Thieles
Werbe-Werkstatt aus Überzeugung
Schule und Firma
Schüler im Management
06
So bin ich
... im Beruf und im Leben
16
Heavy Metal
Viel Metall und noch mehr vor
23
35
06 Die Thieles und die Werbung | 16 Schule und Firma – Schülerfirmen | 23 So bin ich – Menschen
hinter den Berufen | 32 Treu bleiben – Ein Tischler packt ein | 34 Impressum | 35 Heavy Metal |
42 Beatsteaks im Interview | 45 Gewinne + Rätsel | 46 Vorschau
03
handfest 01 2011
Interkulturelle
Kompetenzen
spielerisch trainieren
Kostenfreier Download des Lernspiels für mehr Miteinander – www.the-skillz.de
Die Grundidee von „The Skillz“ ist einfach und genial zugleich: Vier
junge Leute mit sehr unterschiedlichen Wurzeln und Fähigkeiten
stehen mit ihrer Band „The Skillz“ vor dem ersten großen Auftritt.
Dieser ist allerdings nur dann wirklich erfolgreich, wenn die Vier
zusammenhalten. Denn trotz aller kulturellen Unterschiede, Vorurteile
und Meinungsverschiedenheiten müssen sie sich zusammenraufen,
harmonieren und einen gemeinsamen Rhythmus finden. Es geht um
Toleranz und den fairen Umgang miteinander, es geht um Akzeptanz
und Integration, um Freundschaft, um Zusammenwachsen und um
das, was wir alle besser und mehr lernen sollten: interkulturelle Kompetenzen. Spieler/innen von ‚The Skillz’, die dies beherrschen, lotsen
ihre Band zu einem erfolgreichen Gig.
Dass ‚The Skillz’ darüber hinaus noch Spaß macht, zu spielen und es
einem ein gutes Erfolgsgefühl vermittelt, wenn Theo, Derya, Antonio
und Claas konfliktfrei ihren großen Auftritt bestehen, liegt nicht
zuletzt daran, dass die Spielentwickler frühzeitig vor allem auf die
Meinung der Jugend gehört haben. Schülerinnen und Schüler vom
Georg-Kerschensteiner-Berufskolleg in Troisdorf und vom Düsseldorfer Franz-Jürgens-Berufskolleg waren speziell für das Spieletesting
dabei.
Ein nicht wirklich schlimmer Job, so die einhellige Meinung
Die bisherige Krönung für die ‚The Skillz’-Macher gab’s allerdings Anfang Dezember 2010 als der G.A.M.E. Bundesverband der Entwickler
von Computerspielen und eine fachkundige Jury ihnen den Deutschen
Entwicklerpreis als renommierteste Auszeichnung der ComputerspieleBranche in der Kategorie „Bestes Lernspiel“ zusprachen.
Das Lernspiel „The Skillz“ wurde von der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks (www.lgh.de) und dem bekannten Hamburger Spieleentwickler Daedelic herausgebracht. Fördergelder kamen vom Bund und dem Europäischen Sozialfonds. Es wurde in den letzten Monaten als
Bestes Lernspiel mit dem Deutschen Entwicklerpreis und mit dem Serious Games Award ausgezeichnet. Eine Runde zu spielen dauert etwa 90 Minuten. Das
Spiel ist als Download erhältlich: www.the-skillz.de
04
handfest 01 2011
Wo Ideen entstehen
Erfolgsfaktor Kreativität
Kreativität zu ermöglichen –
das ist uns seit über 80 Jahren ein
sehr wichtiges Anliegen.
In partnerschaftlich vertrauensvoller
Arbeitsatmosphäre entwickeln unsere
Mitarbeiter zusammen mit unseren
Kunden weltweit Ideen und hochwertige Produkte. In diesem Klima
sind wir zu einem Global Player in der
Elektrotechnik und Automatisierung
herangewachsen. Und wir glauben
fest daran, dass dies der Weg für
die gemeinsame Zukunft ist!
Mehr Informationen unter
www.phoenixcontact.de
© PHOENIX CONTACT 2011
handfest 01 2011
Schilder- und Lichtreklameherstellung ist ihr Beruf,
Paderborn ihre Heimat und Kreativität ihr tägliches
Geschäft. Den Grundstein dafür legte 1981 Vater
Reinhard Thiele. Tochter und Sohn folgten ihm
und leiten die Werbe-Werkstatt heute in zweiter
Generation. Mit Erfolg. Dafür sorgen nicht zuletzt
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrem
Können und Wissen, mit ihrer Leidenschaft und
vielen Ideen.
06
handfest 01 2011
Rabea Thiele (30) hatte nicht viel Zeit, um
sich einzugewöhnen, um sich darauf vorzubereiten, eine Firma zu übernehmen. Mit 21
Jahren wurde sie jüngste deutsche Meisterin
im Schilder- und Lichtreklameherstellerhandwerk. Ein Jahr später geschäftsführende
Gesellschafterin des Familienbetriebes in
Paderborn. Ihr Vater, der studierte Maschinenbauer Reinhard Thiele, wollte nach 20
Jahren in den vorzeitigen Ruhestand und
die Werbe-Werkstatt in die Hände seiner
Tochter legen. „Das war natürlich eine harte
Schule, aber mein Vater hat mir vertraut. Und
durch die ganze Verantwortung und Freiheit,
die mir übertragen wurde, lernte ich sehr
schnell, was Selbstständigkeit bedeutet.“
Und als der Vater merkte, dass die Firma auch
ohne ihn läuft, wanderte er samt Frau nach
Spanien aus. Dafür stieg Jascha Thiele (23)
als zweiter geschäftsführender Gesellschafter
in die Firma ein. Mittlerweile sind die beiden
ein eingespieltes Team, die Aufgaben gerecht verteilt und die Firma gut gerüstet für
die Zukunft. In der erstaunlich großen Halle im Paderborner Industriegebiet arbeiten
außerdem fünf Angestellte, davon zwei in
Ausbildung. „In einem kleinen Familienbetrieb“, sagt Rabea Thiele, „ist es wichtig,
dass alle an einem Strang ziehen, dass viel
kommuniziert wird und dass man in guten
wie in schlechten Zeiten zueinander steht.“
Viel verändern möchte sie eigentlich nicht,
auch nicht vergrößern, sie bekommt ja mit,
wie es in großen Betrieben läuft, welcher
Druck dort herrscht und da wisse sie nicht,
ob sie dann noch ruhig schlafen könne. „Ich
bin schon so ständig unter Strom und ab
und an brauche ich dann meine Ruhephasen
zur Erholung.“ Zweimal die Woche geht sie
Reiten, raus in die Natur und nach 15 Jahren
hat sie zum ersten Mal drei Wochen am Stück
Urlaub, dann geht es nach New York und
nach Mexiko. „Das geht aber nur, weil mein
Bruder nachgerückt ist.“
Auf Montage
„Durch die
ganze Verantwortung und
Freiheit, die
mir übertragen wurde,
lernte ich sehr
schnell, was
Selbstständigkeit bedeutet.“
Kai-Wido Richters (38) ist sei 2004 bei den
Thieles. Seine Ausbildung hat er in einem
Großbetrieb absolviert. „Aber da konnte man
sich nur spezialisieren und das wird auf die
Dauer eintönig. Hier muss man alles können,
man ist ein Allrounder und dadurch bleibt
der Beruf auch immer spannend.“ Meistens
ist er auf Außenmontage, ständig neue
Rabea Thiele
07
handfest 01 2011
Bianca Born
„Die männlichen Mitbewerber
haben es wohl nicht so
gebracht. Als die Zusage von
Thiele kam, habe ich mich
riesig gefreut.“
08
handfest 01 2011
Kunden, neue Orte, „von der Bäckerei bis
zur Kirche“. Für Großkunden geht es auch
schon mal weiter weg, nach Hamburg oder
München, dann kann es passieren, dass
man ein ganzes Jahr unterwegs ist. Und das
gefällt dem passionierten Hobbyfotografen,
der in seiner Freizeit Mähdrescher ablichtet
und dafür sogar einen Verlag hat, der seine
Bildbände druckt. 5000 Exemplare gehen da
schon mal weg. Ein anderes Hobby ist die
Restauration alter Vespas. „Fünf Stück habe
ich mittlerweile, aber die werden nicht verkauft, ich bin da Endverbraucher.“
Logos entwickeln
und Mangas zeichnen
Studieren wollte Bianca Born (20) nach
ihrer schulischen Laufbahn nicht, lieber Geld
verdienen und beruflich vorwärts kommen.
30 Bewerbungen hat sie geschrieben, auch
den Thieles hat sie eine geschickt und nach
Kai-Wido Richters
einem Praktikum wurde sie genommen. „Die
männlichen Mitbewerber haben es wohl nicht
so gebracht. Als die Zusage kam, habe ich
mich riesig gefreut und mit meiner Mutter
erstmal angestoßen. Denn eins wollte ich auf
keinen Fall: vom Staat abhängig sein.“ Neben
ihrer Hartnäckigkeit war es insbesondere
ihr Talent, das ausschlaggebend war. Logos
entwickeln macht ihr besonders Spaß, das
Talent zum Zeichnen und Malen wurde ihr in
die Wiege gelegt. In ihrer Freizeit zeichnet
sie Mangas, über 600 Bücher hat sie selbst
schon gelesen, sie mag Japan, und einmal
im Leben möchte sie mindestens dorthin.
„In Japan laufen die Menschen auch nicht so
grau in grau rum, und man wird auch nicht
so angeschaut, wenn man anders aussieht.“
Das Gesellige ausleben
Stefanie Schyma (41) ist die dienstälteste
Mitarbeiterin bei den Thieles. Seit 1988 ist
sie mit dabei, damals ist sie einfach mal
vorbeigegangen und hat den Senior-Chef
gefragt, ob man sie brauchen könne. Konnte
man, obwohl sie eigentlich ausgebildete
Maler- und Lackiererin mit Schwerpunkt Beschriftung ist. Um 7 Uhr 30 fängt ihr Arbeitstag an, in einem kleinen Büro, in dem die
Aufträge des Tages darauf warten, verteilt
zu werden. Auf Montage ist sie selten, nur
wenn Not am Mann ist, aber auch das gefällt
ihr, mal rausfahren, neue Menschen kennenlernen, andere Dinge sehen. „Hier hilft jeder
jedem, Teamwork wird großgeschrieben, es
ist menschlich und persönlich. Und wo kann
man schon seinen Hund mit zur Arbeit bringen?“ Auch außerhalb der Arbeit mag sie das
Gesellige, sogar den Fußball: „Mit meinem
Mann und unseren Freunden sind wir bei fast
jedem Heimspiel des SC Paderborn.“
Im Web
www.thiele-werbung.de
Stefanie Schyma
09
handfest 01 2011
Andreas Vogt, 27,
Schilder- und
Lichtreklamehersteller
Werdegang
„Nach der Schule habe ich mich zuerst lange umgeschaut und schließlich eine Ausbildung
zum Versicherungskaufmann absolviert. Der Beruf passte aber nicht zu mir. Ich wollte kreativ
arbeiten und wirklich was erschaffen. Ich habe mich für das Fachabi mit Schwerpunkt Gestaltung entschieden und bin danach über ein Praktikum an die Lehrstelle zum Schilder- und
Lichtreklamehersteller gekommen. Ein Beruf, der mir absolut liegt.“
Nach der Ausbildung
„ …geht’s darum, Erfahrungen zu sammeln, einen festen Job zu bekommen und für meine
kleine Familie da zu sein. Wir haben einen einjährigen Sohn.“
Top & Flop
„Schwer zu sagen. Die Abwechslung gefällt mir besonders und dass man immer gefordert wird,
auch selber Lösungen zu finden, ist korrekt. Was mir allerdings noch nicht so gelingt ist das
Flambieren von Acrylkanten.“
Das sollte man als Schilder- und Lichtreklamehersteller können:
„Improvisieren. Über den Tellerrand schauen. Bei uns werden viele Talente gefordert.“
Ein groSSer Wunsch:
„Ein Tag in der Wüste. Allein, auf sich selbst gestellt, Ruhe und Weite, davon träume ich schon
lange. Ein wenig verrückt, aber auch gut.“
No go:
„Wenn Menschen ungeduldig sind und versuchen, künstlichen Stress aufzubauen. Ein absolutes
K.O. für mich und auch für alles, was mit Kreativität zu tun hat. Wenn’s viel zu tun gibt, OK,
aber bitte nicht die Nerven verlieren. Mein Motto: konzentrierte Gelassenheit. Nur so schafft
man wirklich was. Es geht schließlich um Qualität und Kunden erwarten von uns einhundert
Prozent.“
Mein gröSStes Vorbild:
„Kinder. Deren einfache und unverdorbene Sicht auf die Dinge fasziniert mich. Sie reagieren
ohne Scheuklappen, sehen die Welt klarer und sind mit offenen Gedanken dabei - unvoreingenommen.“
Was heute an Arbeit ansteht:
„Wir müssen zur Energieteam Arena, dem Fußballstadion des SC Paderborn 07. In sechs Meter
Höhe werden die Leuchtkästen abmontiert. Auch das gehört zum Beruf: ein guter Ausblick.“
„Die rasante Entwicklung von Materialien,
Maschinen und Grafikprogrammen bietet heute
eine schier unermessliche Gestaltungsvielfalt. Vor 30 Jahren war die Herstellung von
Schilder- und Lichtreklame eine fast reine
Männerdomäne. Heute ist das zum Glück
anders. Viele junge Frauen interessieren sich
für den Beruf, sie sind erfolgreich und zeigen,
dass sie den Willen und das entsprechende
Talent mitbringen. Und das ist wichtig. In
unserem Beruf kommen immer wieder neue
Aufgabengebiete hinzu. Beispiele hierfür: die
Textilveredelung und das Carwrapping. Gerade
Letzteres hat den Möglichkeiten für perfektes
Design nochmals einen richtigen Schub verpasst. Wer also Kreativität mit Köpfchen und
dann noch mit handwerklichem Geschick vereinen möchte, sollte den Beruf Schilder- und
Lichtreklamehersteller genauer betrachten. Am
besten über ein Praktikum. So stellt man fest,
wie sich unsere Arbeit in den Werkstätten und
beim Kunden vor Ort anfühlt.“
Martina Gralki-Brosch, Vorsitzende des Berufsbildungsausschusses beim Zentralverband
Werbetechnik und selbstständige Schilder- und
Lichtreklameherstellerin
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Schilder- und Lichtreklamehersteller/in /// Die Werbung. Sie verfolgt uns auf Schritt und
Tritt. Sie leuchtet uns von Hauswänden entgegen, verspricht Tiefpreise und kündigt Hammerqualität
an. Mit großen Lettern zieht sie die Blicke auf sich. Für deren Produktion und Montage verantwortlich:
die Schilder- und Lichtreklamehersteller.
Sie stellen Leuchtbuchstaben in fast allen Größen, Formen und Farben her, fertigen Werbetafeln und
Firmenschilder an und kennen sich bestens mit Folien, der Blechverarbeitung, Elektrik und Gestaltung
aus. Am PC oder Mac bereiten sie alles millimitergenau vor, stimmen die Entwürfe mit ihren Kunden
ab, produzieren nach genauen Vorgaben und montieren ihre Unikate vor Ort. Ganz ehrlich und ohne
viel Werbung versteht sich.
Die 3-jährige Ausbildungszeit gestaltet sich äußerst abwechslungsreich. Arbeiten finden in der Werkstatt oder beim Kunden statt – drinnen oder draußen. An einem Tag wird ein edles Praxisschild entworfen und am nächsten Tag muss ein Fundament für eine Baustellenschildanlage gegossen werden.
Viele Tätigkeiten werden von modernsten Maschinen unterstützt, aber auch traditionelle
Techniken,25
Adeline Alidemi,
wie das Vergolden, gehören zum Berufsbild. In der Ausbildungszeit beträgt die Ausbildungsvergütung
durchschnittlich: 1. Lj. 460,- Euro, 2. Lj. 520,- Euro, 3. Lj. 610,-Euro.
Wie geht es nach der Ausbildung weiter? Mit einer bestandenen Gesellenprüfung stehen dem
Schilder- u. Lichtreklamehersteller die Türen zu vielen Seiten offen. So finden sie Beschäftigung bei
den zahlreichen Firmen der Werbetechnik, bei Unternehmen, die sich auf die Herstellung und den
Vertrieb von werbetechnischen Materialien oder Maschinen verlegt haben, als Ausbilder oder auch als
Selbsständiger.
Außerdem gibt es vielfältige Weiterbildungsangebote. Als erstes wäre die Meisterprüfung zu nennen
oder die Prüfung zum/zur staatlich geprüften Gestalter/in. Wer sich nur in Teilbereichen fortbilden
möchte, kann dies z.B. in Carwrappingkursen oder Softwareschulungen tun.
www.werbetechniker.de
handfest 01 2011
Andreas Vogt
11
Sebastian, 17 Jahre
Miriam, 26 Jahre
Markus, 26 Jahre
Janusz, 36 Jahre
Saskia, 18 Jahre
www.handfest-online.de
www.handwerk.de
Lena, 19 Jahre
Sie werden Gesellen und
Meister, übernehmen Betriebe,
bilden aus, entwickeln Ideen,
treffen Entscheidungen,
übernehmen Verantwortung
und gestalten ihren Weg:
Cindy, 17 Jahre
Jan, 18 Jahre
handfest 01 2011
Generation Handwerk
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Dennis, 20 Jahre
Teresa, 19 Jahre
Orazio, 22 Jahre
Susanne, 22 Jahre
Svenja, 23 Jahre
Olaf, 26 Jahre
Tobias, 20 Jahre
Yvonne, 20 Jahre
Nathalie, 20 Jahre
Julia, 17 Jahre
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handfest 01 2011
Als Sieger
nach Amerika
Interview mit Michael Pollmann – 2009 einer der
Gewinner bei „Jugend gründet“, 2010 einer der Mentoren
für die nächste Generation
vlnr: Prof. Dr. Heinz Trasch (Steinbeis-Stiftung), Prof. D. Barbara Burkhardt-Reich (Projektleiterin Jugend gründet)
das Siegerteam: Patrick Freund, Michael Pollmann, Nico Schindler, Felix Weber, Yannick S. Wünkhaus und Roland Ratay
und Dr. Thomas Greiner, BMBF.
Wie genau kam es zu der Gemeinschaftsaktion mit Jugendlichen
aus unterschiedlichen Bundesländern, um die Schülerfirma „en2go“
zu gründen?
Kennengelernt haben wir uns beim Economic Summer Camp von jem
e.V. in Sachsenheim im Sommer 2009. Dort geht es darum, bei Schülern
aus ganz Deutschland Interesse an unterschiedlichen Themen aus der
Marktwirtschaft zu wecken. Es war eine tolle Erfahrung und wir haben
uns auch super verstanden. Wie gut der Wettbewerb dann verlaufen ist,
hätten wir uns natürlich nie träumen lassen. Und richtig gute Freunde
sind wir dadurch auch geworden.
Warum die Idee mit dem Schuh, der klimaneutralen Strom produzieren soll?
Wir telefonierten miteinander, um über mögliche Ideen zu sprechen, als
bei einem von uns der Handy-Akku leer ging. Und da hatten wir schon
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das wichtigste Element unserer Idee: ein Produkt, mit dem man immer
und überall seinen Handy-Akku wieder aufladen kann. Wichtig war uns,
dass man möglichst keine Einschränkungen in Kauf nehmen muss. So
kamen wir auf die Idee, eine Technik im Schuh zu integrieren, so dass
der Kunde im besten Fall gar nichts davon mitbekommt - bis dann einmal der Handy-Akku leer ist und er schnell den beim Laufen aufgeladenen Reserve-Akku aus dem Schuh holt.
Gab es Interesse an Ihrer Idee seitens der Wirtschaft?
Unsere Idee direkt übernehmen wollte niemand, was wahrscheinlich
auch daran lag, dass wir keine Schuhhersteller getroffen haben. Beim
und nach dem Bundesfinale in Wolfsburg haben uns aber einige Leute
dazu geraten, die Idee weiter zu verfolgen und uns auch ihre Hilfe
angeboten. Über Jugend gründet kann man auch an einer kostenlosen
Erfinderfachauskunft im Steinbeis-Transferzentrum teilnehmen.
handfest 01 2011
Was haben Sie durch die Schülerfirma gelernt, für sich persönlich
mitnehmen können?
Für mich persönlich habe ich mitnehmen können, wo meine Stärken
und Schwächen liegen. Man hat gesehen, dass man eben nicht alles
alleine machen kann, da war die intensive Teamarbeit eine sehr tolle
Erfahrung. Und sonst hat man auch einen Einblick in die Unternehmensgründung bekommen. Sich selbstständig zu machen und die Verantwortung zu übernehmen ist eine ganz besondere Erfahrung. Ob ich
das dann später auch so umsetze, weiß ich noch nicht, aber ich habe
definitiv erkannt, dass mich das Thema sehr interessiert.
Als Sieger durften Sie in die USA, ins Silicon Valley reisen. Was
haben Sie erlebt?
Wir sind Ende August, Anfang September für zwei Wochen nach Kalifornien geflogen. Dabei musste der schwierige Spagat zwischen Preis und
interessanten Unternehmensbesuchen gemacht werden. Das ist aber
auch super gelungen! Nils Högsdal, der jedes Jahr mit dem Gewinnerteam reist, hat uns nicht nur alles Sehenswerte gezeigt, sondern auch
Kontakt zu einigen interessanten Unternehmen hergestellt. Das waren
sowohl ganz junge Startups als auch bereits etablierte Unternehmen.
Und auch die andere Seite haben wir gesehen, bei Gesprächen mit Beratern und Investoren. Es war für uns tatsächlich die erhoffte Mischung,
ein toller Urlaub, der unser Interesse an einer Unternehmensgründung
noch einmal befeuert hat.
Welche Tipps würden Sie Schülern geben, die an dem Projekt teilnehmen möchten?
Wichtig ist, dass man sich auch selbst für seine Idee begeistert. Vorwissen ist eigentlich keins notwendig, weil alles im Wettbewerb vermittelt wird. Wer aber selbst nicht von seiner Idee überzeugt ist, dem
wird es auch kaum gelingen, jemand anderen davon zu überzeugen.
Gleichzeitig muss man aber auch einen kritischen Blick bewahren. Ich
würde jedem empfehlen, auch Freunde und Bekannte, die nichts mit
dem Wettbewerb zu tun haben, zu fragen, was sie von der Idee halten.
Und sehr hilfreich sind auch die Mentoren, die auf der Jugend gründet
Webseite aufgelistet sind. So haben wir letztes Jahr noch einige sehr
gute Tipps bekommen.
Wie genau unterstützen Sie nun als Mentor von „Jugend gründet“
andere Schülerfirmen?
Nachdem ich selbst so eine tolle Erfahrung gemacht habe, möchte ich
jetzt auch etwas von dem, was ich gelernt habe, weitergeben. Ungewöhnlich an unserem Team war nicht nur, dass wir aus unterschiedlichen Bundesländern kommen, sondern auch, dass es bereits im ersten
Jahr für den ersten Platz gereicht hat. Denn man lernt im Wettbewerb
so viel, dass es im zweiten Jahr meist noch besser läuft. Uns haben
da die Mentoren aus den Vorjahren mit vielen Tipps geholfen, jetzt
machen auch wir das für die neuen Teilnehmer. Auf der Internetseite gibt es eine Übersicht über alle Mentoren; die Teilnehmer können
ihnen einfach eine Email schreiben, wenn sie irgendwo Hilfe oder Tipps
benötigen. Und als Mentor macht das dann wieder den gleichen Spaß
wie letztes Jahr.
Die Sieger auf USA-Trip
Was bringt die Teilnahme an
„Jugend gründet“ (Berufs-) Schülerinnen und Schülern?
In einer sich immer schneller verändernden Welt müssen junge
Leute auf Berufe vorbereitet werden, die wir heute noch gar nicht
kennen. Sie müssen dazu befähigt werden, Technologien zu
nutzen, die erst morgen erfunden werden und sie müssen dafür
gewappnet werden, Herausforderungen zu bewältigen, von denen
wir heute noch gar nicht wissen,
dass es sie gibt.
Das kann erreicht werden, indem
Schüler nachhaltiges unternehmerisches Denken und Handeln
trainieren; denn Unternehmersein
erfordert Eigenschaften wie Fantasie, Veränderungswillen, Initiative, Leidenschaft, Mut, Offenheit, Anstrengung, sportlichen
Ehrgeiz und Begeisterung. Bei
„Jugend gründet“ wird unternehmerisches Denken und Handeln
trainiert.
Prof. Dr. Barbara Burkhardt-Reich,
Projektleiterin „Jugend gründet“
Jetzt anmelden für den Wettbewerb „Jugend gründet“?
Unternehmer sein. Alle Entscheidungen selbst bestimmen. Und ohne
finanzielles Risiko. Das wär´s? Na dann: Gleich anmelden bei „Jugend
gründet“ dem Online-Wettbewerb für junge Leute, die unternehmerisches
Denken und Handeln trainieren wollen. Testet Eure Fähigkeiten ein
Unternehmen zu leiten! Handwerkliche Berufe bieten für die Selbstständigkeit eine ideale Voraussetzung.
Im Februar 2011 startet die Planspielphase. Dabei werden die ersten acht
Jahre der Unternehmensentwicklung simuliert: Die Teilnehmer konkurrieren gegen virtuelle Computergegner in ihrem Markt und durchleben dabei
Höhen und Tiefen der Konjunktur. Bis zum Ende der Spielphase am 13.
Mai 2011 ist die Teilnahme zeitlich ganz flexibel gestaltbar. Anmeldung
und weitere Informationen auf www.jugend-gruendet.de.
Für Fragen und weitere Informationen
wenden Sie sich bitte an
Birgit Metzbaur
[email protected]
Telefon: 07231-42446-27
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handfest 01 2011
Schule und Firma
Eine Firma gründen? Kann doch nicht so schwer sein. Oder doch? Was muss bei der Produktion beachtet
werden? Wofür braucht man Marketing, warum einen Vertrieb? Schülerfirmen, so heißt es, bereiten in groben Zügen auf das Berufsleben vor. handfest hat zwei von ihnen besucht, um mal nachzuschauen.
Maximilian
„Ich lerne
hier ja auch
für die
Zukunft, ich
möchte es
schon weit
im Leben
bringen.“
16
Dorina
„Mein Ziel
ist später
die Innenarchitektur,
auch wenn ich
weiß, dass
es ein langer
Weg wird.“
handfest 01 2011
„Am liebsten
arbeite ich mit
Akkuschrauber
und Stichsäge.“
Besser miteinander umgehen
Im Münsterland an der Grenze zu Niedersachsen liegt Sassenberg, eine Kleinstadt mit
14.000 Einwohnern. Hier liegt auch die Ganztagsschule, an der Jürgen Schürenkamp (51)
als Lehrer und als Studien- und Ausbildungskoordinator tätig ist. Seine Klasse 7a ist seit
geraumer Zeit mit dem Schülerunternehmen
„transform“ in aller Munde. Ihr Produkt heißt
„L.A.U.R.A“, ein mobiles Moderatorenpult. Die
Idee kam von den Schülern selbst, 28 sind
an der Schülerfirma beteiligt, in drei Gruppen aufgeteilt, in Verwaltung, Produktion und
Marketing. Einiges an Vorbereitung und Hilfe
war vorab notwendig, um das höhenverstellbare Pult marktreif zu gestalten. Studenten
der Berufsakademie Melle entwickelten mehrere Prototypen, zudem hilft ein pensionierter
Tischlermeister den Schülern vor Ort. „Ohne
die Unterstützung aus dem Handwerk“, sagt
Schürenkamp, „hätten wir die Produktion
nicht realisieren können.“ Die Schüler aber
lernen nicht nur, wie eine Firma funktioniert,
sie kommen auch weit herum und präsentieren
ihre L.A.U.R.A auch schon mal auf einer Messe.
Maximilian (12) aus der Marketing-Abteilung
meint, er habe durch die Schülerfirma ein besseres Auftreten, er sei sicherer und, so fügt
er an: „Ich lerne hier ja auch für die Zukunft,
ich möchte es schon weit im Leben bringen.“
Das sieht Dorina (12) ganz ähnlich, sie mag
Zahlen, Mathe zählt neben Sport zu ihrem
Lieblingsfach und deshalb kümmert sie sich
um die Buchhaltung und die Finanzen. „Aber
mein Ziel ist später die Innenarchitektur, auch
wenn ich weiß, dass es ein langer Weg wird.“
Daven (13) arbeitet bereits in jungen Jahren
„am liebsten mit Akkuschrauber und Stichsäge“, da kennt er sich schon ganz gut aus, sagt
er, zuhause habe er ja auch geholfen, dem
Vater, mit den Schränken und so. Auch Jennifer (13) hat schon mit einer Freundin zusammen ein Baumhaus gebaut, mit Holz arbeiten,
das gefällt ihr. Wichtiger aber noch war für
sie: „Durch die Schülerfirma haben wir auch
gelernt, besser miteinander umzugehen.“
„Durch die
Schülerfirma
haben wir
auch gelernt,
besser
miteinander
umzugehen.“
GRÜNDUNG VON SCHÜLERFIRMEN
Dirk Förster arbeitet bei der Stiftung Partner für
Schule NRW in Düsseldorf als Projektmanager der
Initiative „Zukunft fördern. Vertiefte Berufsorientierung gestalten“ und ist dort u. a. für das Modul
Schülerfirmen zuständig.
Daven
Jennifer
Herr Förster, bei der Stiftung Partner für Schule sind Sie der Experte in Sachen Schülerfirmen.
Was bietet die Stiftung? Im Rahmen der Initiative „Zukunft fördern. Vertiefte Berufsorientierung
gestalten“ bietet die Stiftung Partner für Schule
NRW allgemein bildenden, weiterführenden Schulen in NRW die Möglichkeit, Schülerfirmen in der
Sekundarstufe I zu gründen. Daneben können die
Schulen unterschiedlichste Maßnahmen zur Berufsorientierung mit Hilfe der Initiative durchführen
– sie können z.B. ein Berufsorientierungsbüro einrichten, um einen zentralen Raum zur Berufsorientierung an der Schule zu haben, oder ein Berufsorientierungscamp für die Schülerinnen und Schüler
anbieten.
Können Sie uns vielleicht ein paar ‚unbedingtzu-beachten-Regeln’ in Sachen Schülerfirma nennen? Ein sehr wichtiger Punkt bei der Gründung
einer Schülerfirma ist die Idee der Dienstleistung
bzw. des Produktes. Diese sollte in Kooperation
mit den beteiligten Schülerinnen und Schülern entwickelt werden, da die Identifikation in diesem
Fall höher ist als bei einer Idee, die von einem
Lehrer stammt und den Schülerinnen und Schülern vorgelegt wird. Zudem macht es Sinn, dass
die Schülerfirma die Organisationsstruktur eines
realen Unternehmens widerspiegelt. Wie in einem
„richtigen“ Unternehmen sollte es in der Schülerfirma unterschiedliche Abteilungen geben und die
Schülerinnen und Schüler sollten die unterschiedlichen Funktionsstellen innehaben. Ferner ist es
wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler, die
neu zur Firma stoßen möchten, zur Besetzung der
offenen Stellen ein Bewerbungsverfahren durchlaufen müssen, in dem sie sich mit einem Anschreiben
bewerben sollen und nachher ein Bewerbungsgespräch führen. Zudem sollten in der Schülerfirma
Regeln, die im besten Falle von den Schülerinnen
und Schülern aufgestellt werden, bestehen, die von
allen Mitarbeitenden einzuhalten sind. Der Kontakt
zu den Kunden der Schülerfirma sollte auch durch
die Schülerinnen und Schüler aufgenommen werden. Zudem sollten Schülerfirmen als langfristiges
Konzept zur Berufsorientierung nachhaltig in der
Schule implementiert und nicht als einjähriges Projekt angesehen werden. Das langfristige Konzept
der Schülerfirma bietet außerdem die Möglichkeit,
dass durch die Schülerfirma eine Kooperation zu
einem Betrieb aus der freien Wirtschaft aufgebaut
werden kann. Eine wesentliche Erfahrung.
Die Stiftung Partner für Schule NRW fördert
die Zusammenarbeit von Unternehmen und
Schulen.
www.partner-fuer-schule.nrw.de
17
handfest 01 2011
„Es ist auch
klasse, mit
anderen
zusammenzuarbeiten.
Das motiviert,
und man lernt
immer wieder
neue Dinge
dazu.“
Kevin
18
handfest 01 2011
Hans van Ooyen betreut mit dem Verein ConAction
61 Schülerfirmen in der Kölner Region.
Was bietet Ihr Netzwerk den Schülerfirmen?
ConAction e.V. ist in der Jugendhilfe aktiv und
setzt hier einen Schwerpunkt auf die Berufsorientierung. Praxisstationen, Praxisparcours und Ausbildungsbörsen gehören genauso dazu, wie der Aufbau unseres Kölner Schülerfirmen-Netzwerks.
Philipp
Kölner Strandstühle in Finnland
Ziel der Schülerfirmen ist es, den Jugendlichen Schlüsselqualifikationen wie Teamarbeit, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit zu
vermitteln. Das sieht man auch in der Finkenberg-Schule in Köln Porz so. Ebensoviel Wert
legt man hier aber auch auf die Förderung
künstlerischer, motorischer und handwerklicher Fähigkeiten. Einer der dafür Zuständigen
ist Christoph Diefenbach (51), Tischler und
gleichzeitig Lehrer. Sein Klassenraum ist die
Werkstatt, in der Zwingen, Sägen und Bohrmaschinen anstatt Computer zu finden sind,
in der es nach Holz, nach Arbeit riecht. Hier
repariert, unter seiner Aufsicht, die Schülerfirma Fix & Fertig kaputte Stühle und wackelnde
Tische oder produziert Stellwände für andere
Schulen. Ein wenig stolz ist Diefenbach auf
die kleinen Strandstühle, die seine Schüler
herstellen, „die es auf die Handwerksmesse
in Köln gebracht haben und sogar nach Finnland verkauft wurden.“ Passiert ja nicht alle
Tage. Seit zehn Jahren ist der sympathische
Tischler für den handwerklichen Unterricht
zuständig, die pädagogischen Fähigkeiten
stammen wahrscheinlich noch aus seiner Zeit
im Kollektiv, „so richtig mit Mühle und Vollkornbäckerei.“ Er weiß aber auch, dass seine
Schüler es auf dem Arbeitsmarkt nicht gerade
leicht haben werden, und doch: „In Mathematik sind sie vielleicht nicht die Besten, aber
sie können arbeiten und sie haben Spaß an
handwerklichen Tätigkeiten.“ Das sieht auch
Kevin (15) so: „Es ist auch klasse, mit anderen zusammenzuarbeiten. Das motiviert, und
man lernt immer wieder neue Dinge dazu.“
Für Philipp (15) ist sowieso klar, was er später
einmal werden möchte: „Mein Bruder ist Maurer, ich bin da mal mitgefahren und konnte ein
bisschen helfen. Es wäre toll, wenn ich nach
meinem Schulabschluss in dem Bereich eine
Lehrstelle finde.“
„Es wäre toll,
wenn ich
nach meinem
Schulabschluss
eine Lehrstelle
zum Maurer
machen kann.“
Christoph Diefenbach
Und was sind die häufigsten Schwierigkeiten,
denen Schülerfirmen sich konfrontiert sehen?
Wie bei allen Gründungen sollten der gesamte
Aufbau, die Ziele und die Organisation des Schülerunternehmens sehr gründlich vorbereitet werden.
Auch sollten sich die Betreiber der Unterstützung
seitens der Schulleitung und Schulkonferenz sicher
sein und durch mindestens zwei Lehrerinnen und
Eltern von Anfang an begleitet werden. Wer mehr
wissen möchte und bereits ein Vorhaben plant,
dem empfehle ich unser Handbuch, in dem haben
wir die wichtigsten Gründungsschritte beschrieben
und zeigen, worauf man achten sollte. Zudem bieten wir in der Kölner Region eine kostenlose Beratung und die Zusammenarbeit mit bestehenden
Schülerunternehmen als Paten an.
Darauf sollten Schülerfirmen achten ... Ein Schülerunternehmen ist immer auch ein pädagogisches
Projekt. Daher ist es sinnvoll, sich intensiv mit den
Unternehmenszielen, den Strukturen und vor allem
der Nachhaltigkeit der eingesetzten Produkte oder
Dienstleistungen auseinanderzusetzen. Bei der Herstellung von Lebensmitteln stehen zum Beispiel
Aspekte der gesunden Ernährung, eines fairen Handels oder auch die regionale Erzeugung sowie ökologische und soziale Gegebenheiten im Mittelpunkt.
Welche Vorteile habe ich als Schüler/in, mich
in einer Schülerfirma zu engagieren oder sogar
selbst eine zu gründen? Die Schüler/innen können in den Schülerunternehmen weitestgehend
selbstbestimmt arbeiten, lernen und das Projekt im
Team erfolgreich weiterentwickeln. In den unterschiedlichen Abteilungen der Firma können sie ihre
Kompetenzen einbringen und ihre Profile stärken.
Sie erfahren den Umgang mit Kunden, untersuchen den Markt für ihre Angebote und erhalten
eine Rückmeldung über die Qualität ihrer Produkte.
Durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen erhalten sie wichtige Firmenkontakte. Auf diese Weise
erleichtert sich der Ausbildungseinstieg zusätzlich.
Letzte Frage. Wo kann ich mich als Schüler/in
am besten schlau machen, wenn ich eine Schülerfirma gründen möchte? Über das Kölner Schülerfirmennetzwerk (www.netzwerkkoelnerschuelerfirmen.de) erhält man alle wichtigen Gründungsinformationen und Tipps in dem erwähnten Handbuch.
Wichtig ist: Kontakte zu bereits bestehenden Schülerfirmen aufnehmen und diese Erfahrungen bei der
Gründung einfließen lassen. Im Kölner Raum haben
Schüler/innen zusätzlich die Möglichkeit, bei der
Gründung von ConAction e.V. kostenlos beraten zu
werden.
In dem Verein ConAction kümmern sich Ehrenamtler um die Beratung von Schülerfirmen und
stellen Kontakte zu den Unternehmen her.
www.conaction.de
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handfest 01 2011
Dr. Gudrun Ramthun, Geschäftsführerin Bildungswerk der NRW Wirtschaft e.V., Leiterin der Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT.
Sie beschäftigt sich täglich mit der Frage „Wie
bereite ich mich am besten auf das vor, was nach
der Schule auf mich wartet?“ In diesem Zusammenhang taucht regelmäßig auch der Begriff
Schülerfirma auf.
Warum ist es so wertvoll, Frau Ramthun, sich
bereits in der Schule mit Selbstständigkeit zu
beschäftigen? Das Thema „Selbstständigkeit“ ist
ein Teilaspekt der wirtschaftlichen Bildung. Im
privaten, im beruflichen und im politischen Leben
spielen wirtschaftliche Fragen eine immer größere Rolle. Schülerinnen und Schüler brauchen ein
solides Wirtschaftswissen, wenn sie gesellschaftsund wirtschaftspolitische Aussagen beurteilen
wollen. Auch die Frage nach der Selbstständigkeit als berufliche Option gehört ebenso dazu wie
Kenntnisse über Selbstständigkeit und Existenzgründung.
Da es in Nordrhein-Westfalen kein eigenständiges
Fach Wirtschaft gibt – mit Ausnahme eines zurzeit laufenden Modellprojekts in den Realschulen
– helfen Schülerfirmen, diese Lücke zu schließen.
Schülerfirmen bieten außerdem den großen Vorteil, dass nicht nur theoretisch gelernt wird, sondern die Schülerinnen und Schüler durch eigenes
Handeln und Entscheiden die Konsequenzen ihres
Tuns erleben.
Beim Schülerfirmenprojekt „JUNIOR“, das wir in
Kooperation mit dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln JUNIOR gGmbH durchführen, gründen
die Schüler und Schülerinnen ein auf ein Schuljahr befristetes Unternehmen, das real am Markt
agiert.
Sie überlegen, welches Produkt oder welche
Dienstleistung sie anbieten wollen, wie die Firma
heißen soll und machen sich Gedanken über
Absatzmärkte und Preisgestaltung ihres Produktes.
Im Laufe des Geschäftsjahres lernen sie mehr über
Aufbau und Organisation von Unternehmen und
beschäftigen sich mit den Grundlagen von Buchführung, Marketing und Unternehmensführung.
Das heißt, ihr Verständnis für wirtschaftliche
Zusammenhänge wird gefördert und sie erleben
die Grundprinzipien unternehmerischen Handelns
am Beispiel der eigenen Firma.
Die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer
müssen Eigeninitiative zeigen, Verantwortungsbewusstsein für „ihr“ Unternehmen übernehmen
sowie Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit in der Zusammenarbeit mit ihren Mitschülern
entwickeln. Dies sind Schlüsselqualifikationen, die
für die berufliche Ausbildung, das Hochschulstudium und das spätere Berufsleben von grundlegender Bedeutung sind.
Und die jungen Leute erfahren, dass Selbstständigkeit – auch wenn es anstrengend ist – Spaß
macht.
Von welchen Schülerfirmen-Projekten waren
Sie bislang am meisten beeindruckt? Besonders
beeindruckt war ich von den Firmen, die ein Produkt entwickelt haben, das es so vorher nicht auf
dem Markt gab. Ich kann mich an eine Firma erinnern, die einen Regenfallrohrgeruchsverschluss
zusammengebaut hat oder ein Unternehmen, das
selbstleuchtende Schnürsenkel herstellte, die ein
richtiger Verkaufsrenner wurden.
Und wie sieht es aus, wenn ich als Schüler/in
eine Idee und ein passendes Konzept fix und
fertig habe? Wer hilft mir? Hilfestellung und
Unterstützung finden Interessierte zum Beispiel
bei dem Schülerfirmenprojekt „JUNIOR“. Dort können sie ihre Firma registrieren und werden während des ganzen Schuljahres beraten und betreut.
Was sind die Eckpunkte zur Gründung einer
Schülerfirma? Ich finde es wichtig, dass die
Geschäftsidee von den Jugendlichen selbst entwickelt wird und die Schülerfirma real am Markt mit
einer „Buchhaltung“ über einen längeren Zeitraum
– z.B. ein Jahr – agiert.
Welche Vorteile haben Jugendliche, sich an
Schülerfirmen zu beteiligen? Arbeitgeber wissen es zu schätzen, wenn sich Jugendliche gesellschaftspolitisch und ehrenamtlich engagieren.
Das persönliche Engagement wird positiv beurteilt
und sehr hoch eingeschätzt.
JUNIOR
Das Programm „Junior“ bietet einen wirklichkeitsnahen Einblick in Wirtschaftsabläufe und Unternehmensführung. Durch Gründung eines eigenen Unternehmens
können sich Schüler für den jährlichen Wettbewerb - nach Einreichung einer Bewerbung – qualifizieren. Neben Materialien, die zur Verfügung gestellt werden,
berät und betreut die Geschäftsstelle die Schülerfirmen, organisiert Veranstaltungen und vermittelt Kontakte zu Unternehmen und Schulen in ganz Europa.
www.juniorprojekt.de
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handfest 01 2011
Unternehmer will gelernt sein. Nicht nur
für Unternehmer.
Dr. Markus Eickhoff, Leiter der Abteilung Bildungspolitik in der Handwerkskammer zu Köln und
Verfasser der Doktorarbeit ‚Selbstständigkeit und
Unternehmerqualifizierung‘.
Was bedeutet Unternehmerpersönlichkeit für
Sie? Jemanden als ‚Unternehmerpersönlichkeit’ zu
charakterisieren, ist heute mit weit mehr Eigenschaften verbunden, als gemeinhin angenommen. Neben der Risikobereitschaft, der fachlichen
Kompetenz und beruflichen Erfahrung, dem kaufmännischen Know-how, dem nötigen Kapital und
einem großen Ideenreichtum sowie weiterer etwa
100 Eigenschaften, sind insbesondere Sozialkompetenzen gefragt. Dazu gehören: Konflikt-, Kritikund Kommunikationsfähigkeit, Kompromissbereitschaft, Toleranz, Respekt, interkulturelle Kompetenzen aber auch Fleiß und Flexibilität.
Lässt sich Unternehmer/in aus Ihrer Sicht
erlernen? Wenn von Unternehmertum die Rede
ist, ist meist die eher klassische unternehmerische
Selbstständigkeit gemeint. Ich sehe Unternehmertum sehr viel weiter und umfassender, weil
in modernen Arbeitsverhältnissen der angestellte
Unternehmer – der Unternehmer im Unternehmen
– von wesentlicher Bedeutung ist. Ein einfaches
Beispiel aus dem Kfz-Bereich macht dies deutlich. Wenn ich in eine Kfz-Werkstatt fahre und am
Auto die Sommer- gegen die Winterräder tauschen
lasse, gehe ich einfach davon aus, dass gleichfalls
die Bremsbeläge, -scheiben und alles sonstige
überprüft wird, was sich an dieser Ecke des Fahrzeugs befindet. Manch einer nennt es Service, aus
Sicht der Handwerker/innen nenne ich es unternehmerisches Denken.
Wo man es lernt, das Unternehmertum? Mit einer
dualen Ausbildung legt man bereits die ersten
fachbezogenen Grundlagen. Und in der Meisterschule wird dann alles das vermittelt, was man für
die Selbstständigkeit braucht.
Allererste Schritte allerdings, um ein Grundverständnis für das zu entwickeln, was Unternehmertum bedeutet, leistet auch die Beteiligung an
einer Schülerfirma. Bereits hier wird diskutiert,
Entscheidungen werden abgestimmt und Abläufe
organisiert - ein perfektes Training für das Denken
und Handeln in Zusammenhängen, eine wertvolle
Erfahrung.
Was sollte bei der Gründung einer Schülerfirma unbedingt berücksichtigt werden? Bei
aller Euphorie für Schüler-/Juniorfirmen mit Blick
auf die persönliche Entwicklung und das spätere
Berufsleben, sollte die Gründung und der Betrieb
einer entsprechenden ‚Firma an der Schule’ immer
und unbedingt in dem übergreifenden Schulkonzept eingebunden bzw. verankert werden. Der
Wille, die richtige Einstellung und Überzeugung
sind das A und O.
Deutscher Gründerpreis
ist das bundesweit größte Existenzgründer-Planspiel für Jugendliche. Über praxisorientierte Aufgaben
knüpfen Schülerteams (bestehend aus zwei bis fünf Schülern) erste Kontakte zu echten Unternehmern.
Jugendliche ab 16 Jahren können sich bewerben und in einer viermonatigen Spielphase ihr unternehmerisches Talent unter Beweis stellen, wobei sie ein komplettes Geschäftskonzept für eine fiktive Gründung
entwickeln. Wirtschaftliches Know-how ist genauso gefragt wie Teamfähigkeit, Kreativität und Durchhaltevermögen.
Mitmachen lohnt sich. Denn jedes Team erhält ein schriftliches Feedback zum Businessplan sowie Teilnahme-Zertifikate. Die zehn besten Teams gewinnen Geldpreise in Höhe von insgesamt 6.000 Euro.
www.deutscher-gruenderpreis.de/schueler
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handfest 01 2011
Bildungswettbewerb xplore New
Automation Award startet wieder
Kreative Automatisierungslösungen von Schülern und Studenten zeigen
Technikbegeisterung und Ideenreichtum
Eine Notstromversorgung mit wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen, eine Aufbereitungsanlage zur Trennung verschiedener Flüssigkeiten oder ein achtbeiniger Roboter, der den Bewegungsablauf einer
Spinne nachahmt, sowie eine Elfmeteranlage, bei der die Spieler via
Internet den Ball zum Tor schießen können. Dies ist nur eine Auswahl
der prämierten Automatisierungsprojekte des letzten Bildungswettbewerbs xplore, den der Automatisierungshersteller Phoenix Contact
jetzt bereits zum fünften Mal veranstaltet.
Umgesetzt haben diese Lösungen aber nicht Automatisierungsspezialisten oder Elektrotechniker, sondern Schüler von Berufschulen und
Studenten technischer Universitäten und Hochschulen. Der Kreativität
und dem Ideenreichtum sind bei diesem Wettbewerb keine Grenzen
gesetzt. „Es ist jedes Mal, eine Freude zu sehen, mit wie viel Begeisterung und Einsatz spannende und kreative Projekte vorbereitet und
umgesetzt werden“, resümiert Klaus Hengsbach, Leiter Didaktik bei
Phoenix Contact und Organisator. „Wir sind jetzt schon wieder ganz
gespannt auf die neuen Ideen.“
Bis zum Mai 2011 können jetzt wieder interessierte Schüler und
Studenten in Teams ihre Projektideen einreichen. Dabei können sie
sich für die Kategorien Education, Building, Factory, Recreation, Inviromental und Network bewerben. Von allen Einreichungen wird eine
achtköpfige Jury aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden 100
Projekte auswählen. Damit sich die Jury für ihre Auswahl einen umfassenden ersten Eindruck von den Konzepten machen kann, stellen die
Bewerber sich und ihre Ideen in kurzen Bewerbungsvideos vor.
Die ausgewählten Teams haben dann bis Februar 2012 Zeit, ihre Projekte umzusetzen und die Ergebnisse einzusenden. 30 Ideen werden
nominiert und im März 2012 in Blomberg präsentiert. Die Siegerehrung findet noch am gleichen Tag statt. Zusätzlich gibt es eine
Prämierung auf der Hannover Messe 2012 durch die Schirmherren.
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Automatischer Flötenspieler des
Teilnehmerteams der Reinhold-WürthHochschule Heilbronn in Künzelsau
Um die Auswahl der ersten drei Plätze in den jeweiligen Kategorien
noch spannender zu machen, wird erstmalig 2012 zusätzlich ein Medienpreis vergeben. Mit dieser Auszeichnung können Technik begeisternde Projekte prämiert werden, die dann auf der Hannover Messe
präsentiert werden.
Schirmherrschaft für den Wettbewerb übernehmen das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie sowie das Auswärtige Amt. Denn
mittlerweile hat sich die Veranstaltung zu einem internationalen
Ereignis gemausert. Teams aus China, USA, Polen, Türkei, Vietnam
und Spanien, um nur einige zu nennen, haben sich schon beteiligt.
Insgesamt hatten sich 2008 21 Nationen beworben. Um einen internationalen Austausch weiter zu fördern, werden beim xplore Automation Award 2012 insbesondere internationale Projekte, bei denen
Teams von Schulkooperationen gemeinsam ein Thema entwickeln,
unterstützt. Diese Twin-Projekte haben ein Budget von 4000 Euro,
mit dem sie bei Phoenix Contact Produkte für ihre Lösung bestellen
können. Die Einzelprojekte werden mit 3000 Euro unterstützt. Dabei
steht das gesamte Produktspektrum des Industrieelektronikherstellers
zur Verfügung und die Teilnehmergruppen können frei die jeweils
beste Lösung umsetzen.
Am 19. Januar 2011 fiel in Berlin im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie der Startschuss durch Staatsministerin Cornelia Pieper. Alle relevanten Informationen sind auf der Internetseite
www.xplore.org einzusehen.
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Die Menschen hinter den
Berufen stellen sich vor.
Kurz, auf den Punkt und
manchmal auch sehr direkt.
So bin ich
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Miriam Langenbach
Alter: 26 Jahre
Mission: Maßschneiderin
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Erbe
Meine Oma war schon Schneiderin.
Meine Schwester ist es auch. Wahrscheinlich träume ich auch deshalb
davon, einmal im Leben die HauteCouture-Kollektion eines berühmten
Modehauses anfertigen zu dürfen.
Motivation
Man muss den Beruf wirklich lieben,
denn finanziell macht er gerade in
den Anfängen nicht wirklich glücklich.
Idol
Meine Ausbilderin, durch die ich
unheimlich viel gelernt habe. Viele
Näherinnen geben ihr Wissen und
ihre Kunst nicht so gerne weiter. Bei
ihr war das anders.
Spaß
Ich liebe Städtereisen. Auch der
Mode wegen. In Frankreich sind
eigentlich alle gut gekleidet und in
Kopenhagen oder Stockholm ist
man auch ein wenig weiter als hier.
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Start
Ich liebe Autos, schon als Kind war
das so. Und es macht einfach Spaß,
Autos nach einem Unfallschaden
wieder wie neu aussehen zu lassen.
Hürde
Durch meinen Gehörschaden war
es zu Anfang nicht ganz so einfach
mit der Verständigung. Das hat sich
geändert, und ich glaube auch, dass
ich durch meine Arbeit überzeuge.
Idol
Del Pierro von Juventus Turin. Ein
absoluter Profi, und ich würde auch
gerne so spielen können.
Wünsche
Später würde ich gerne als selbstständiger Fahrzeuglackierer arbeiten
und ein Haus am Meer haben. Am
meisten würde ich mir aber eine
Freundin wünschen.
26
2 Jahre
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Bindung
Unsere Bäckerei und die Filialen sind seit
Jahrzehnten im Familienbesitz. Es wäre
doch Unsinn gewesen, mit der Tradition
zu brechen.
Fähigkeiten
Man muss ein Gespür dafür haben, mit
Lebensmitteln verantwortlich zu arbeiten. Teamfähigkeit und Kreativität sind
eigentlich Grundvoraussetzungen.
Idole
Meine Eltern, die zwar viel arbeiten und
eine Menge Verantwortung tragen, dabei aber auch Spaß haben.
Zukunft
Die Meisterschule ist fest eingeplant und
eventuell studiere ich auch noch Lebensmitteltechnik. Ich möchte ja gut gerüstet sein, wenn ich den Betrieb eines
Tages übernehme.
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Sebastian Wegers
Alter: 17 Jahre
Mission: Bäcker
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Son
Mis ja Kup
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Leb
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30
and
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k
handfest 01 2011
Unterhaltung
Ich hatte vorher nicht gedacht, dass
mir der Beruf so viel Spaß machen
würde, aber es wird einfach nie
langweilig.
Gedanken
Kunden freuen sich, wenn man ihre
Extrawünsche schon kennt, obwohl
sie noch gar nichts gesagt haben.
Hobbys
Tattoos, Piercings und mein Holsteiner Wallach. Beim Reiten vergisst
man alles und ist ganz auf die Natur
und das Pferd konzentriert.
Idole
Menschen, die viel erreicht haben
und trotzdem auf dem Boden geblieben sind.
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handfest 01 2011
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Treu bleiben
handfest 01 2011
Als gelernter Tischler
seine Wurzeln verlieren?
Geht doch nicht.
Die Person
Christoph Olders (37) ging schon als Kind
mit Vater und Opa immer in die Hobbywerkstatt. Das war Tradition in der Familie, dass
man alles selbst macht, was im Haus so anfällt und wofür kein Experte gebraucht wird.
Und dann gab es da noch eine Fernsehserie,
die er als Kind immer schaute, die seinen Entschluss, was er später einmal werden wolle,
festigte: „Der Meister Eder und sein Pumuckl
waren damals für mich das Größte. Und wie
man weiß, hatte der Meister damals eine
Schreinerwerkstatt.“ Nach der Mittleren Reife
auf einer Montessori-Schule wollte Christoph
Olders die Schulbank gegen eine Werkbank
tauschen. Nach einem Praktikum in einer
Tischlerei folgten drei Jahre Lehre, danach
der Zivildienst und anschließend ein weiteres
Jahr als Geselle in einer Festanstellung.
Der Weg
Die Pause durch den Zivildienst hat ihn fachlich zurückgeworfen, wie er sagt, und außerdem wollte er noch weitere Talente erproben,
eine Universität besuchen, mehr lernen. Auf
das Fachabitur folgte ein vierjähriges Studium der Sozialwissenschaften in Duisburg.
Anschließend arbeitete er zwei Jahre für die
Jugendhilfe in einem Heim für traumatisierte Jugendliche und dann als Schulsozialarbeiter in einer Förderschule. Seine Tischler-Ausbildung zeigt sich dabei von Vorteil für den
praktischen Unterricht, so baute er mit einer Schülergruppe beispielsweise ein Paddelboot aus Küstensperrholz. An Ideen, sagt er,
habe es ihm nie gemangelt, nur habe er die
meisten Ideen nie ausprobiert. Bis vor zwei
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handfest 01 2011
Jahren. Da kam er mit seinem Nachbarn ins
Gespräch. Seither betreibt er nebenher eine
kleine Taschenmanufaktur.
Die Taschen
Als Hobby bezeichnet Christoph Olders sein
kleines Unternehmen. Zu Anfang wurde viel
ausprobiert, an der Nähmaschine, mit unterschiedlichen Textilien, bis schließlich die ei-
gene Linie gefunden wurde. Die Taschen bestehen aus Holzseitenwänden und Teppichen
oder Fußmatten. Schön bunt sind sie, sehr
stabil und in drei unterschiedlichen Größen
zu erwerben. 50 Taschen wurden bisher gefertigt, 15 verkauft. „Das Meiste läuft über
Mundpropaganda“, sagt Christoph Olders,
„aber in einer Ballettschule und in dem einen oder anderen Laden liegen unsere Taschen auch zur Kommission aus.“ Spaß bereite ihm insbesondere die Produktion, „denn
das Handwerk war und ist immer Teil meines
Lebens, eine Art Gen vielleicht, das man in
sich trägt.“ Die Lust am Ausprobieren, ist bei
ihm nicht minder tief verwurzelt, so probt er
sich gerade am Saxophon, und als Kind hatte er fünf Jahre lang Klavierunterricht. „Aber
als ich sah, dass mein Bruder nach zwei Jahren genauso weit war, habe ich wieder aufgehört.“
Holz und Fußmatten – Taschen vom Tischler.
IMPRESSUM
www.comebag.de
34
Herausgeber:
Deutscher Handwerkskammertag
Mohrenstr. 20/21
10117 Berlin
Redaktion:
Westdeutscher Handwerkskammertag
Sternwartstr. 27-29
40223 Düsseldorf
Reiner Nolten (V.i.S.d.P.)
Chefredakteur:
Rolf Göbels
Mitarbeit:
Carsten Haack, Gerd Kistenfeger, Julia Schweizer,
Peter Dohmen, Ute Schmitt,
Katja Früh, Stefan Rensch, Anke Kinnewig
Anzeigen & Vertrieb:
for mat medienagentur + verlag gmbh
0211/55 80 255
[email protected]
Gestaltung und Lithografie:
for mat medienagentur + verlag gmbh
Markus Kossack
Ein Dank für die Unterstützung bei der Erstellung dieser Ausgabe geht an:
Kreishandwerkerschaft Düsseldorf, Bundesfachzentrum Metall und Technik in Northeim, Werbewerkstatt
Thiele, Tischlerei Olders, Ganztagshauptschule in Sassenberg, Schule Finkenberg in Köln sowie allen
Handwerkskammern und Mitwirkenden.
Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)
Druck:
Druckhaus Humburg, Bremen
Auflage:
75.000
Abonnement:
Bezugsabo 14,75 Euro p. a.
Erscheinung: sechsmal jährlich
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht
unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder.
Für eingesandte Materialien kann keine Gewähr
übernommen werden. Nachdruck, auch auszugsweise,
nur mit vorheriger Genehmigung der Redaktion.
Papier: Recyclingpapier
handfest wurde in Nordrhein-Westfalen ermöglicht mit Mitteln:
Ministerium für Arbeit,
Integration und Soziales
des Landes Nordrhein-Westfalen
handfest 01 2011
Heavy
Metal
Aluminium, Blei, Eisen, Kupfer - Metalle gibt es viele.
Aber nicht jeder kann damit auch umgehen. Die hier
können es.
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handfest 01 2011
Metall liegt bei uns in der Familie in den Genen. Schon mein Urgroßvater hatte eine eigene Metallbaufirma, die heute von meinem Opa geführt
wird. Und vielleicht werde ich sie später mal übernehmen. Das Schöne am Beruf ist, dass einen jeden Tag etwas Neues erwartet. Wir bauen zum
Beispiel Tore, Zäune, Fenstergitter, aber am meisten gefällt mir das Entwerfen von Metallbaukonstruktionen, Pläne zu schmieden, Teile zusammenzufügen und dann am Ende zu sehen, wie es aussieht. Der Beruf mag zwar auf den ersten Blick nicht unbedingt etwas für Frauen sein, aber
es geht um mehr als um Muskelkraft. Man muss den Kopf einsetzen, kreativ sein und technisches Interesse mitbringen. Und wenn mal etwas zu
schwer ist, frage ich einfach meine Kollegen, die helfen immer. Ich mag Menschen, die ihren eigenen Weg gehen, auch wenn er auf den ersten
Blick ungewöhnlich erscheint.
Muskelkraft
alleine
reicht nicht
Northeimer Modell
Fakten: Maria Möller
21 Jahre
Metallbauerin auf eigenen Wegen
Als Abiturient in 3,5 Jahren zum Gesellen und zum Meister im Metallhandwerk
Die Ausbildung beginnt mit einer 3-monatigen praktischen Tätigkeit im Betrieb. Danach folgt ein 3-monatiges Studium in der Bundesfachschule Metallhandwerk Northeim. Dieser Wechsel wird bis zum Ende der Ausbildung beibehalten. Nach Ablauf des zweiten Studienjahres wird dann die Gesellenprüfung vor der
Prüfungskommission der Metallinnung Northeim absolviert. Die Prüfungsteile I bis IV zum/zur Meister/in folgen im letzten Viertel des Studiums in der Bundesfachschule Northeim vor dem Meisterprüfungsausschuss für das Feinwerkmechaniker- und das Metallbauerhandwerk der Handwerkskammer Hildesheim.
Mehr zum Northeimer-Modell, Kontakt und Anmeldung: www.bfm-northeim.de > Lehrgänge > Abi-Meister
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handfest 01 2011
Der Beruf mag zwar auf
den ersten Blick nicht
unbedingt etwas für
Frauen sein, aber es
geht um mehr als um
Muskelkraft.
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handfest 01 2011
Meine Ausbildung habe
ich an der Technischen
Universität Clausthal
gemacht.
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Feinwerkmechaniker/in
Die Teilefertigung, Montage und Instandhaltung gehören zu ihren Aufgabenbereichen. Der Maschinen- oder Werkzeugbau, die Feinmechanik sowie die Zerspanungstechnik sind die Schwerpunkte, für die sich angehende Feinwerkmechaniker entscheiden können. CNC, CAD und CAQ sind
nur einige Abkürzungen, mit denen Feinwerkmechaniker zu tun haben. Sie sind Fachleute für
alles, was kleinste Bauteile aus Metall benötigt. Von den Messinstrumenten in Wissenschaft und
Forschung über Hochleistungswerkzeuge für die Industrie oder sensibelste fotografische Apparaturen, mit ihren Steuer- und Regeltechniken, jeder Menge handwerklichem Geschick und Erfahrung sorgen sie dafür, dass selbst kleinste Mechaniken unter schwierigen Bedingungen 100 Prozent funktionieren. Qualität, Genauigkeit, viel Verantwortung und Konzentration sind ein Muss
für angehende Feinwerkmechaniker.
www.metallnachwuchs.de
handfest 01 2011
Die Braunschweiger Hüttenwerke hatten einen Tag der offenen Tür, dort bin ich auf den Beruf aufmerksam geworden und dabei geblieben. Meine Ausbildung habe ich an der Technischen Universität Clausthal gemacht. Das Spannende ist, dass ich dort auch bei den Forschungsvorhaben
mit einbezogen werde und ich direkt sehen kann, ob die Dinge auch funktionieren, die ich baue. Man hat mich gefragt, ob ich auch den Meister
machen möchte, da der derzeitige Werkstattleiter nächstes Jahr in Pension geht. Das heißt, nach meiner Fortbildung werde ich die Leitung der
mechanischen Werkstatt am Institut für Bergbau an der TU-Clausthal übernehmen.
Die Leitung
übernehmen
Fakten: Kathrin Mai
25 Jahre
Feinwerkmechanikerin auf Erfolgskurs
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Auch in unserer Familie spielt Metall eine wichtige Rolle. Mein Urgroßvater hat eine eigene Schmiede aufgebaut und die wird seit Generationen
weitergegeben. Mir gefällt, dass man wirklich etwas in Händen hält, an dem man arbeitet, gestaltet, formt und rumexperimentiert, bis es passt.
Ein Highlight in meinem Leben war meine Zeit in Australien. Im Outback habe ich mal einen Pflug repariert, der geschweißt werden musste,
um die Landebahn eines kleinen Flughafens von Steinen und Schutt zu befreien. In Zukunft wird es bei mir vor allem um Weiterbildung gehen.
Universität und die Betriebsübernahme der elterlichen Schmiede sind zum Beispiel zwei Möglichkeiten. Außerdem würde ich mich gerne mal mit
meiner Freundin aufs Motorrad setzen und ins Irgendwohin fahren.
Das Abenteuer
wagen
In Zukunft wird
es bei mir vor allem
um Weiterbildung
gehen.
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Fakten: Peter Eyßer
25 Jahre
Metallgestalter mit großen Plänen
handfest 01 2011
Metallbau erinnert mich ein klein wenig auch an meine Kindheit, denn manchmal ist es wie mit einem LEGO-Baukasten, man probiert aus, fügt
Teile zusammen, bis alles passt und man zufrieden ist. Für den Beruf braucht man natürlich auch die fachliche und soziale Kompetenz, aber mir
gefallen besonders die Kreativität und die Gestaltungsmöglichkeiten, die sich bieten. 2009 bin ich in Mecklenburg Vorpommern Landessieger bei
den Metallbauern geworden, die Jury hat bei meinem Gesellenstück insbesondere die Genauigkeit hervorgehoben. Außer meinem Beruf mag ich
Rudern, Segeln und Gitarre spielen. Meine Lieblingsband ist AC/DC, und das hat ja auch was mit Metall zu tun.
Präzision
gewinnt
Fakten: Martin Naski 24 Jahre
Metallbauer und Landessieger
Meine Lieblingsband
ist AC/DC, und das
hat ja auch was mit
Metall zu tun.
Metallbauer/in
Was Metallbauer herstellen, ist sehr vom gewählten Fachbereich abhängig. In der Konstruktionstechnik werden beispielsweise riesige Stahlkolosse für die moderne Architektur, Treppen, Podeste, Stahlgerüste oder ganze Hausverkleidungen geplant, gezeichnet und gebaut. Dafür braucht man neben handwerklichem
Geschick vor allem ein Talent für die technischen Details und ein gutes Vorstellungsvermögen. Millimeter entscheiden hier darüber, ob sich alles 100% und
in hoher Perfektion zusammenfügt.
Aus der Werkstatt der Metallgestalter kommen hingegen eher die Dinge, bei denen das Design, die Optik und Haptik im Vordergrund stehen. Hierzu zählt nahezu alles, was im Wohn- und Arbeitsbereich gebraucht wird oder diesen verschönert. Von echter Objektkunst bis hin zu alltäglichen Gegenständen, in der
Fachrichtung Metallgestaltung ist neben einem Sinn für Technik und handwerklichem Geschick, vor allem auch ein Verständnis für Design und die künstlerische Gestaltung gefragt.
Im Nutzfahrzeugbau werden insbesondere Auf- und Umbauten für Spezialfahrzeuge gefertigt. Zudem stehen oftmals Reparaturarbeiten an Aufliegern, Anhängern oder anderen gewerblich genutzten Fahrzeugen an, die diese auch von Grund auf herstellen. Auf CAD, CNC und modernste Schweißverfahren kommt es
im gesamten Bereich Metallbau an.
www.metallhandwerk.de www.metallnachwuchs.de
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handfest 01 2011
BEATSTEAKS. Beatsteaks ist gepflegter Punk mit ReggaeTönen und Akkorden aus der Ska-Ecke, Indie-Rock Einfluss,
Straßenkonzerte, Sporthallen, laut und leise, beste Band des
Universums, schön und viel live. Vorgruppe der Sex Pistols und
Touren mit Bad Religion, den Ärzten, Donots und den Hosen
haben sie dahin gebracht wo sie am besten sind – draußen, bei
den Fans. Mit ihrem Durchbruch-Album ‚Smack Smash’ landete
2004 der MTV European Music Award bei ihnen im Handgepäck
und wenig später legten sie mit der 1Live Krone gleich zweimal
nach, 2007 und 2008. Neben Tour und Festivals steht daher
Platte machen, Ideen haben und Schwitzen an. Die BEATSTEAKS.
Am 28.01. hat es „Boom“ gemacht, „Boombox“, um genau zu sein. So ist das neue, sechste Album der Beatsteaks
aus Berlin betitelt, das an diesem Tag das Licht der Musikwelt erblickt hat. „Boombox“ ist der Nachfolger zum Top3-Album „Limbo Messiah“ (2007) - und doch ein ganz und gar frischer Start, wie Arnim Teutoburg-Weiß erzählt:
„Für uns fühlt sich Boombox wie ein Neustart an“, so der Sänger der Beatsteaks.
Das liegt zum einen daran, dass die Berliner Band das Album tatsächlich statt im großen Proberaum in der bandeigenen Boombox einspielte, zum anderen wurden die Tracks des neuen Albums erstmals außerhalb Deutschland
abgemischt. Nun ist das neue Werk bereit für die Welt.
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handfest 01 2011
BEATSTEAKS
BEATSTEAKS sind Ecken und Kanten und Fans aus allen Richtungen.
Ist es für euch wichtig, so unterschiedliche Fans zu haben, und:
Werdet ihr davon beeinflusst?
Peter: „Beeinflusst“ würde ich vielleicht nicht unbedingt sagen, aber
wir sind schon sehr glücklich über den Umstand, dass so viele verschiedene Leute zu unseren Konzerten kommen und nicht nur eine
bestimmte Gruppe. Die Geschmäcker innerhalb der Band sind ja auch
recht weit gefächert und wir genießen den Luxus, in dieser Kapelle so
ziemlich alles ausleben zu dürfen.
Was denkt ihr: Freunde-guter-BEATSTEAKS-Musik schätzen am
meisten, …
Die Live-Konzerte! Das ist es auch was uns antreibt. Niemand von uns
hat Lust, nur für sich selber Musik zu machen. Der Punkt ist das Touren
und Livespielen, teilen und was zurückzubekommen.
Ihr habt gerade an eurem neuen Album ‚gearbeitet’. Habt ihr hierfür ein Motto, einen bestimmten Anstrich … eine Farbe?
Unsere neue Platte hat den Namen „BOOMBOX“ und ist am 28. Januar
2011 erschienen. Ein direktes Motto gab es nicht, aber alles in allem ist
es ein sehr positives Album geworden, glaube ich. Farbe: himmelblau.
Wie kann man sich die Neue-Platte-Arbeit vorstellen?
Wir haben, wie immer, sehr lange an unseren Demos rumgeschraubt
und wollten diese dann im Studio „richtig“ einspielen aber irgendwie
hat uns das Ergebnis nicht überzeugt. Alle von uns im Proberaum aufgenommenen Lieder klangen für uns weitaus besser, was sicher daran
lag, dass wir einfach drauflosspielen konnten wann immer wir Lust dazu
hatten und das hat man den Sachen angehört. Daraufhin haben wir kurzer Hand beschlossen, das Studio abzusagen und die Aufnahmen in den
Proberaum zu verlegen. Hier konnten wir zu jeder Tages- und Nachtzeit
aufnehmen und arbeiten wann wir wollten. Glücklicherweise hat uns
die Plattenfirma keine Steine in den Weg gelegt, sondern unserer Entscheidung vertraut und uns unterstützt, auch wenn diese Arbeitsweise
recht ungewöhnlich ist.
Die meisten unserer Leserinnen und Leser sind leider noch nicht
unter Vertrag. Manche wissen auch noch nicht, welches Instrument
zu ihnen passt oder ob ihnen der Job hinter der Bühne sogar noch
besser gefällt. Was ist der beste Weg, herauszufinden, welches
Handwerk das Richtige ist? Wie war es bei euch?
Wir sind in dieses „Band Ding“ irgendwie reingerutscht, kann man wohl
sagen. Es war eigentlich ein Hobby als Ausgleich zum „regulären“ Job
und ist dann immer weiter gewachsen. Wir hatten also keinen Masterplan eine erfolgreiche Band zu werden, sondern sind mit unseren
Aufgaben gewachsen. Natürlich geht das nur, wenn man Spaß an der
Sache hat, denn ansonsten würde man die nicht so schönen Zeiten
auch nicht überstehen. Wenn es also einen Ratschlag unsererseits
geben kann, dann nur den, zu versuchen, etwas zu machen, das einen
wirklich befriedigt und ausfüllt, denn nur dann ist man bereit, auch
etwas zu opfern und ist immer noch glücklich dabei.
Und wie sieht’s in eurem Umfeld aus? Kommen da Handwerker/
innen vor?
In unserem Bekanntenkreis gibt es einige Handwerker und ohne die,
würde es auch nicht funktionieren. Man denke nur an die Bühnenbauer,
Dekorateure usw. Handwerk ist absolut unerlässlich in unserem Beruf,
gerade wenn es auf Tour geht.
Zurück zu dem, was Musik macht. Womit ist der mp3-Player
bestückt oder welcher Stil läuft sonst noch im Proberaum?
Im Proberaum, wie auch im Tour Bus, läuft ein bunter Mix unserer favorisierten Musik. Ein fester Stil lässt sich dabei nicht ausmachen denn
die Geschmäcker sind doch sehr verschieden. Trotzdem gibt es von Zeit
zu Zeit Platten, die uns alle gemeinsam begeistern und die dann auch
etwas exzessiver gehört werden.
kurz & knapp
BEATSTEAKS ist am besten ... auf Tour.
Auf der Bühne ist … Ausnahmezustand.
Nach dem Auftritt … ist VOR dem Auftritt.
Ein guter Ausgleich … ist der Ausgleich des Dispos.
Wenn BEATSTEAKS keine Musik machen würde, … stände es
schlecht.
www.beatsteaks.com
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handfest 01 2011
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Die datenBANK ausbildungsberechtigter Handwerksbetriebe in NRW
www.handfest-online.de
handfest 01 2011
Mitmachen und gewinnen!
Aufgaben lösen, Buchstaben aufschreiben und die richtige Antwort an: Redaktion handfest, Drususstraße 13a, 40549 Düsseldorf,
per E-Mail: [email protected]. Einsendeschluss ist der 11. März 2011.
Postanschrift und Gewinnwunsch nicht vergessen!
Deutschland ... a) ... hat ca. 82 Millionen Einwohner b) ... hat den Euro als Zahlungsmittel
c) ... ist in Europa d) ... ist ein föderalistischer Staat
1 x Digitaler
Bilderrahmen von
AgfaPhoto
3 x 2 Tickets für ein exklusives
1LIVE-Radiokonzert
handfest-Leser sind wieder dabei:
Blind-Date der Extraklasse!
Die begehrten Tickets für ein exklusives
Radiokonzert von 1LIVE kann man nirgendwo kaufen sondern nur gewinnen!
Hier spielen große Bands vor kleinem
Publikum. 1LIVE macht’s möglich und
präsentiert Künstler wie zuletzt noch
Mando Diao. Konzerttermin und Band
werden erst kurz vorher bekanntgegeben.
www.1live.de
Beatsteaks
3 x Single handsigniert
„Milk & Honey“
www.beatsteaks.com
1 x 30 EUR-Gutschein
Softwareload
In Reiseerinnerungen schwelgen
oder Schnappschüsse der letzten
Party genießen? Mit dem digitalen Bilderrahmen AgfaPhoto AF5088PS
macht es richtig Laune, Fotos anzuschauen. Das extraflache Design
sieht in jedem Zuhause gut aus. Die Bilder erscheinen im 4:3-Format
und einer Auflösung von 800 x 600 Pixel; Crystal Image Technologie
korrigiert Helligkeit, Kontrast
und Farbton. Wer zuvor seinen
Lieblingsbildern den letzten
Schliff verleihen möchte, findet
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Software-Downloadportal der
Deutschen Telekom AG, eine große Auswahl an geeigneter Software. Auf dem TÜV-zertifizierten
Downloadportal laden sich Nutzer
Free- und Shareware sowie Demos
und Vollversionen schnell und
zuverlässig direkt auf ihren PC.
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3 x „So arbeitet die Welt – Eine Fotoreise“
von National Geographic Deutschland
Mit dem Bildband „So arbeitet die Welt“ begibt man sich auf eine Reise durch die Arbeitskulturen. Ob auf Feldern
oder in Fabriken, tief in der Erde oder hoch in den Lüften – Menschen arbeiten an allen Orten der Welt. Die beeindruckende Fotoreise mit 190 Aufnahmen führt durch die Berufswelten des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart
und überrascht mit Einblicken in den Arbeitsalltag unterschiedlichster Kulturen. Alle Bilder bringen uns fremde
Kulturen auf eine sehr persönliche Weise näher und wecken unser Interesse, mehr über das Leben der Porträtierten
zu erfahren. Zugleich zeigen sie, welch ein Luxus es ist, Spaß an seiner Arbeit zu haben oder sich damit gar selbst
zu verwirklichen.
www.nationalgeographic.de
Bewerbt euch für die „Pangaea“-Expedition! Mit National Geographic und Mike Horn auf Abenteuerkurs
Seit vier Jahren segelt der südafrikanische Extremabenteurer Mike Horn mit seinem Expeditionsschiff „Pangaea“ um die Welt
und weist auf die Schönheit der Erde hin. Aber nicht allein: Immer wieder nimmt er Jugendliche mit an Bord. Die wechselnden Crews erkunden jeweils einige Wochen lang Ökosysteme, tauchen an Korallenriffen, steigen auf Berge, erleben die Arktis
und lernen neue Technologien kennen. Wieder zu Hause, sollen sich die jungen Leute als Umweltbotschafter engagieren und
Gleichaltrige für den Naturschutz sensibilisieren. Mike Horn und National Geographic Deutschland laden einen Jugendlichen
für diesen Sommer ein, ihn auf einer Etappe seiner Pangaea-Expedition nach Kanada zu begleiten. Dabei bietet sich die
Möglichkeit, den Alltag eines modernen Abenteurers hautnah mitzuerleben und darüber auf der National Geographic Website
in einem Expeditionstagebuch exklusiv über die Erlebnisse, Eindrücke und Erfahrungen zu berichten. Wer mitfahren will, muss
zwischen 15 und 20 Jahren alt sein und sich bis Ende Februar bewerben.
Nähere Infos, Teilnahmebedingungen sowie Bewerbungsunterlagen: www.nationalgeographic.de/pangaea
Gewinner aus 6 | 2010 3 x Videospiel Micky Epic für Nintendo Wii PLUS 3 x Micky-T-Shirt P. Siekmann | J. Wogatzke | N. Reinhard
2 x Karaoke-Videospiel Disney Sing It: Pop Party B. Vootz | K. Ehmann | 2 x Karaoke-Videospiel Disney Sing It: Filmhits mit
Mikro A. Wirth | R. Seebacher | 6 x Ever-Green-Shirt J. Schmidt | T.-A. Nguyen | K. Lind | M. Malek | O. Richter | M. Finken | 2 x Torpedo
Boyz H. Jäger | H. D. Trellenkamp
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handfest 01 2011
Vorschau
handfest EXTRA 2011
Das Handwerk. Der Beruf.
S HANDWERKS
JUGENDMAGAZIN DE
Handwerk Extra
| Aunik | Änderungsschneider/in
Sanitär-, Heizungs- und Klimatech
| Bäcker/in | Baugeräteführer/
Anlagenmechaniker/in für
r/in | Automobilkaufmann/frau
bauer/in
genoptiker/in | Ausbaufacharbeite
r/in | Behälter- und Apparate
schichter/in | Bauwerksabdichte
ersteller/in |
in | Bauten- und Objektbe
Betonstein- und Terrazzoh
und Stahlbetonbauer/in |
Mälzer/in | Brunund
Brauer/in
|
| Bestattungsfachkraft | Betonin
|
cher/in | Bootsbauer/in | Böttcher/
aler/in und Bühnenplastiker/in
Bodenleger/in | Bogenma
| Büchsenmacher/in | Bühnenm
ker/in |
nenbauer/in | Buchbinder/in
mechaniker/in | Dachdec
und Pinselmacher/in | Chirurgie
| ElektroniBürokaufmann/frau | Bürstenschleifer/in | Elektroniker/in
| Edelsteingraveur/in | Edelstein
für Holz- und BautenschutzDrechsler/in | Drucker/in
chnik | Estrichleger/in | Fachkraft
|
hnik
Antriebste
und
n
ltungstec
ker/in für Maschine
| Fachkraft für Veransta
Kanal- und Industrieservice
| Fahrzeuglackierer/in | Feinoptiarbeiten | Fachkraft für Rohr-,
ittelhandwerk | Fahrradmonteur/in
r/in|FleiFachverkäufer/in im Lebensm
inbauer/in| Flechtwerkgestalte
/in | Feuerungs-undSchornste
in | FotomedienfachFotograf/
|
ker/in|Feinwerkmechaniker
er/in
Mosaikleg
Platten- und
| Gerber/
scher/in | Flexograf/in | Fliesen-,
reiniger/in | Geigenbauer/in
nt/in | Friseur/in | Gebäude
mamann/frau | Fotomedienlabora
| Glaser/in | Glas- und Porzellan
ratebauer/in | Glasbläser/in
in | Handzuginstrumentenmain | Gerüstbauer/in | Glasappa
r/in | Goldschmied/in | Graveur/
enmacher/
ler/in | Glasveredler/in | Gleisbaue
hützer/in | Holzblasinstrument
er/
iter/in | Holz- und Bautensc
Kanalbau
|
facharbe
niker/in
Hochbau
|
nselektro
cher/in
| Hörgeräteakustiker/in | Informatio
munikation | KeBürokom
für
in | Holzspielzeugmacher/in
n/frau
baumechaniker/in | Kaufman
und
emechaniker/in | Klavierin | Karosserie- und Fahrzeug
atroniker/in | Kraftfahrzeugservic
und Lackieramiker/in | Kraftfahrzeugmech
er/in | Kürschner/in | Maler/in
Kosmetik
|
in
Konditor/
|
r/in
| Maurer/in
Cembalobauer/in | Klempne
ildner/in | Maßschneider/in
Anlagenführer/in | Maskenb
und Baurer/in | Maschinen- und
| Mechaniker/in für Landieinstandhaltungstechnik
nitionstechnik | Mechatro
| Mechaniker/in für Karosser
er/in für Reifen- und Vulkanisa
| Metallmaschinentechnik | Mechanik
estalter/in Digital und Print
für Kältetechnik | Medieng
instrumentenmacher/
ker/in | Mechatroniker/in
Metallblas
|
ner/in
elwirtMetallbauer/in | Metallbild
und Glockengießer/in |
in der Mühlen- und Futtermitt
g(e/in)
stechnolo
Har– Verfahren
in | Modist/in | Müller/in
ngsbauer/in | Orgel- und
ichter/in | Ofen- und Luftheizu
acher/
schaft | Oberflächenbesch
t/in | Orthopädieschuhm
iemechaniker/in und Bandagis
statmoniumbauer/in | Orthopäd
Dekorationsnäher/in | Raumaus
Polsterin | Polster- und
Sattler/in |
in | Parkettleger/in | Polsterer/
chutzmechatroniker/in |
in | Rollladen- und Sonnens
echaniker/
erkzeugm
Schneidw
ter/in | Rohrleitungsbauer/
|
ller/in | Schirmmacher/in
| Siebdrucker/in | SilberSchilder- und Lichtreklameherste
Seiler/in
|
her/in
Schuhmacher/in | Segelmac
auer/in |
in | Schornsteinfeger/in |
Steinmetz/in und Steinbildh
/in | Spezialtiefbauer/in |
her Modellschmied/in | Speiseeishersteller
Systemelektroniker/in| Technisc
|Stricker/in|Stuckateur/in|
Sticker/in | Straßenbauer/in
etermacher/in | Tiefbaufacharbeiin | Textilreiniger/in | Thermom
| Wärme-,
bauer/in | Technische/r Zeichner/
| Vergolder/in | Wachszieher/in
ngsaumonteur/in | Uhrmacher/in
Zerspanu
Trockenb
|
|
niker/in
Tischler/in
|
ter/in
r/in | Zahntech
r/in | Weber/in | Weinküfe
r/in |
Kälte- und Schallschutzisoliere
acher/in | Zweiradmechanike
r/Zimmerin | Zupfinstrumentenm
mechaniker/in | Zimmere
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Fotos: Siefken;
Fotos:
TEA –
Siefken;
fotolia.com
TEA – fotolia.c
Aktion
von:
Eine
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von:
Newcomer
mer
Newco
meets
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Sondern wo
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man hinwill.
man hinwill.

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