Veterinärmedizin in der Hauptstadt
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Veterinärmedizin in der Hauptstadt
Gesellschaft der Freunde und Förderer der Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin e. V. Veterinärmedizin in der Hauptstadt Zeitschrift der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin e. V. Lange Nacht der Wissenschaften - 2347 Besucher "nächtigen" in Düppel Jahrgang 7 ISSN 1613-4419 Heft 2/2006 Veterinärmedizin in der Hauptstadt Impressum Heft 2/2006 (Juni 2006) Herausgeber: Vorstand der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin e.V., Oertzenweg 19 b, 14163 Berlin Redaktion: Dr. Christian Laiblin (Tel. 838 62426), Uta Grabmüller Layout: Martin Spickermann (Tel. 838 62518) Erscheinungsweise: zweimal jährlich Auflage: 1.000 Stück Redaktionsschluss dieses Heftes: 15. Mail 2006 Redaktionsschluss des nächsten Heftes: 15. November 2006 Die namentlich gekennzeichneten Beiträge geben grundsätzlich die Auffassungen der Autorin/des Autors wieder. Die Redaktion behält sich sinnwahrende Bearbeitung und Gestaltung der eingereichten Manuskripte vor. ISSN 1613-4419 Der Inhalt dieses Heftes wurde gedruckt auf Recycling-Papier, das zu 100% aus Altpapier hergestellt wurde. Die „Gesellschaft der Freunde und Förderer der Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin e.V“ unterstützt auf diese Weise die Bemühungen des Fachbereichs Veterinärmedizin um umweltbewusstes Verhalten. -------------------------- Titel: Prof. Goetz Hildebrandt, Institut für Lebensmittelhygiene, während der Langen Nacht der Wissenschaften am 13. Mai 2006 in Düppel (Foto: Dr. Christian Laiblin, Verwaltungsleiter des Fachbereichs Veterinärmedizin) Editorial Der Beginn des Jahres 2006 war gekennzeichnet durch die Fortführung des Begonnenen und die Gestaltung des Neuen. Über allem standen die Diskussionen über das sog. „Fünferinstitut“, das in Düppel unsere klinisch-diagnostischen Institute aufnehmen soll. Hier spüren wir die Auswirkungen der FöderalismusDebatte in Deutschland in Form einer Verzögerung der Mittelbereitstellung des HochschulbauFörderungsprogramms. Erhebliche Anstrengungen mussten für die Umzugspläne des Instituts für Tierernährung auf die Domäne Dahlem und den Bau eines Hundestalles auf der Domäne, eine Berufungszusage an Herrn Prof. Zentek, aufgewendet werden. Hier gilt es, Skeptiker außerhalb der Universität zu überzeugen. Wir sind jedoch optimistisch, unsere Zielsetzungen trotz aller Hindernisse in die Tat umsetzen zu können. Ein großes Bauvorhaben wird von der „Gesellschaft der Freunde und Förderer der Veterinärmedizin“ mit eigenen Mitteln unterstützt – die Sanierung des Langhans-Baus, vielen bekannt als „Trichinentempel“. Unsere Gesellschaft finanziert die Sanierung des Portals des Gebäudes. Voraussetzung für de Bereitstellung unserer Mittel war die Unterzeichnung eines Nutzungsvertrages durch die Humboldt-Universität und die Freie Universität. Dies ist geschehen und sichert beiden Universitäten eine Nutzung zu. Der Fachbereich Veterinärmedizin wird hinsichtlich der Nutzung als „Primus inter pares“ beschrieben. Ein lange angestrebtes Ziel ist erreicht. Ein weiteres Vorhaben konnte dank der Unterstützung des Präsidiums der Freien Universität Berlin ein großes Stück vorangebracht werden. Das Weiterbildungszentrum auf dem Gelände in Düppel hat die Bauplanungsphase verlassen; mit dem Bau wird noch in diesem Jahr begonnen. Voraussetzung für diesen Schritt war die Etablierung eines Weiterbildungsstudienganges. Wir konnten Ende Mai die Studienordnung einschließlich der Zulassungs-, Prüfungs- und Gebührenordnung für den Masterstudiengang „Small Animal Science“ fertig stellen und dem Akademischen Senat der Freien Universität vorlegen (siehe Beitrag im Heft). Im Rahmen dieses dreijährigen berufsbegleitenden Studiengangs wird Tierärztinnen und Tierärzten mit abgeschlossenem Studium die Möglichkeit einer Qualifizierung sowie der Weiterbildung aus eigener Praxis geboten werden. In enger Kooperation mit den Tierärztekammern von Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wird diesen Kolleg/-innen ein Weg zur Erlangung des Fachtierarztes/der Fachtierärztin geboten. Weitere Studiengänge für andere Fachrichtungen sind in Vorbereitung. Wir werden im nächsten Heft darüber berichten. Mit großer Freude konnten wir feststellen, dass wir für alle unsere Vorhaben die große Zustimmung vieler „Freunde und Förderer der Veterinärmedizin“ erfahren. Hierzu gehörte das dem Vorstand und Verwaltungsrat auf der diesjährigen Hauptversammlung im Januar entgegengebrachte Vertrauen. Die Veranstaltung fand wieder mit einem unterhaltsamen Begleitprogramm und anschließendem geselligen Beisammensein auf der Grünen Woche in den Messehallen statt. Besonders erfreut sind wir ferner, dass die schon traditionelle Promotionsfeier mit der Goldenen Promotion bei Jung- und Altpromovierten bestehende Bindungen an den Fachbereich festigt und neue knüpft. Mit großer Freude sehen wir der kommenden Feier am 21. Juli 2006 entgegen. Ihnen, liebe Freunde und Förderer unseres Fachbereichs, und Ihnen, liebe Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen, Kollegen und Kolleginnen, danken wir für jede Unterstützung. Sie sind es, die uns ermutigen, neue Ziele anzupacken. Bernd Goldmann Prof. Dr. Leo Brunnberg (Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin e.V.) (Dekan des Fachbereichs Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin) Inhalt Heft 2/2006 • • • • • • • Nachrichten aus dem Fachbereich Notizen aus dem Fachbereich Weihnachtsfeier studierender Eltern 2005 Modernes PC-Management am Fachbereich WLAN am Fachbereich Die neue Webseite des Fachbereichs Ein Dickhäuter in der Pathologie - und dann noch so eine Berühmtheit! Umwelt- und Klimaschutz mit Gewinn: Das Beispiel Hochschulstandort Düppel 7 8 9 10 11 14 15 • • • Personalia Würdigungen, Ernennungen, Preise In memoriam Prof. Scheunemann Nachruf für Prof. Lukas F. Müller 18 18 20 Lehre und Weiterbildung aktuell Sommersemester 2006 e-Learning-Aktivitäten am Fachbereich gewinnen zunehmend an Fahrt e-Learning in der Biometrie-Ausbildung FU-Kanzler begrüsst Master-Studenten Neuer Masterstudiengang „Small Animal Science “ 21 24 25 28 29 • • • • • 7 18 21 Forschung aktuell • BHV-1 eradication – One step closer • Einfacher Schutz von Pferden und Rindern gegen Insekten 31 33 • • • • • Vorträge und Veranstaltungen Vortragstermine Intensiver Einsatz auf der Internationalen Grünen Woche 2006 Lange Nacht der Wissenschaften 2006 Auch Politiker haben Anspruch auf Wissen Ein Tag der Freude 35 35 36 38 38 Geschichte der Veterinärmedizin Ein deutscher Tierarzt als „Barrikadenkämpfer“ 40 • Gesellschaft der Freunde und Förderer der Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin e.V. • Beschlussprotokoll der Hauptversammlung 2006 • Auszüge aus der Satzung • Antrag auf Mitgliedschaft 31 35 40 42 42 43 44 Nachrichten aus dem Fachbereich Nachrichten aus dem Fachbereich Notizen aus dem Fachbereich Im Jahre 2007 wird sich der Fachbereich Vete- vor. Unter den Fachbereichen der Freien rinärmedizin einer Evaluierung durch eine Universität ist die Veterinärmedizin die erste Kommission der „European Association of Es- Einrichtung, die sich dem neuen Verfahren tablishments for Veterinary Education“ (EAEVE) stellt. unterziehen. Das Dekanat und die Fachbe----- reichsverwaltung haben die Vorbereitungen für das Begutachtungsverfahren aufgenommen und die Wissenschaftlichen Einrichtungen in Erhebungen und Bestandsaufnahmen einbezogen. Die bundesweiten Vorbereitungen für eine revidierte TAppO sind so weit abgeschlossen, dass sie voraussichtlich zum WS 2006/07 in Kraft treten kann. ----- ----- Der Fachbereichsrat erstellte im Rahmen des Berufungsverfahrens für eine W 3-Professur für Virologie eine Dreierliste und wird dem Präsidium einen entsprechenden Berufungsvorschlag unterbreiten. Im Sommersemester 2006 fand am Fachbereich erstmalig mit Hilfe eines elektronischen Voting-Systems eine qualitative Evaluierung der Lehre durch die Studierenden statt. Der Prodekan für die Lehre, Prof. H. Martens, hat mit der Studienkommission ----- einen fachbereichsspezifischen Das Dekanat wird gemäß Fachbereichsratsbe- entsprechenden Fragenkatalog er- stellt. schluss beim Präsidium die Ausschreibung einer neuen Juniorprofessur vorschlagen, deren Aufgabenschwerpunkt in der Augenheilkunde liegen soll. ----Der große Zuspruch durch die Gäste in Düppel bei der „Langen Nacht der Wissenschaften“ am 13. Mai 2006 hat dem Fachbereich den dritten ----- Platz aller FU-Einrichtungen beim BesucherinDie Freie Universität hat den Fachbereich Vete- teresse eingebracht (siehe auch Bericht im rinärmedizin wie auch einige zentrale Verwal- Heft). Der Dekan dankte den engagierten Kol- tungsbereiche für die Umstellung auf Prozess- leginnen und Kollegen für ihre tatkräftige und Kosten- und -Leistungsrechnung vorgesehen. erfolgreiche Beteiligung. Dem Dekanat und der Fachbereichsverwaltung – und nachfolgend auch den Wissenschaftlichen Einrichtungen – stehen in diesem Zusammenhang weitreichende Veränderungs- schritte (insbesondere hinsichtlich Budgetplanung, Haushaltswirtschaft und Controlling) beVeterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 7 Nachrichten aus dem Fachbereich Programm zur Unterstützung von Schwangeren und Müttern beim Studium der Veterinärmedizin: Weihnachtsfeier studierender Eltern 2005 TÄ Janine Bräuer „Der Frauenanteil bei den Studienanfängern der offensichtlich einzigartig ist, bekomme ich auch Veterinärmedizin beträgt heute über 80%. Beim Anrufe von anderen tiermedizinischen Ausbil- Studium der Tiermedizin sehen sich Schwange- dungsstätten, sogar aus dem Ausland. Dem- re und Mütter mit besonderen Problemen kon- nächst soll eine Broschüre erscheinen, die frontiert, denn bereits in der vorklinischen spezifische Fragen und Probleme zu diesem Ausbildung ist ihnen aus Gründen der Infekti- Thema behandelt. onsgefahr und wegen der Belastung mit Forma- Um den Kontakt zwischen studierenden Eltern lin und anderen Chemikalien das Betreten des Fachbereichs zu fördern, wurde im Jahr bestimmter Unterrichtsräume untersagt“ (Zitat 2005 eine Weihnachtsfeier veranstaltet. Natür- aus: von lich waren zahlreiche Kinder dabei. Ein beson- Schwangeren und Müttern beim Studium der derer Höhepunkt war das von Frau Dr. Hünigen Veterinärmedizin). und der MTA Frau Korus liebevoll inszenierte Programm zur Unterstützung Theater für Kinder mit abschließendem Besuch des Weihnachtsmannes, der allen Kindern ein kleines Geschenk überreichte. In manchen Semestern sind bis zu 10 % der Studierenden auch Eltern, die vor besondere Probleme bei der Studienorganisation und Prüfungsabwicklung gestellt sind. Um den Bedarf an Beratung, Information und Hilfe zum Studium abzudecken, wurde von Prof. Johanna Plendl und Dr. Hana Hünigen, Institut für Veterinär-Anatomie, mit finanzieller Unterstützung des Fachbereichs ein „Programm zur Unterstützung von Schwangeren und Müttern beim Studium der Veterinärmedizin“ initiiert. Im Zuge In einem Raum mit so vielen studierenden El- dieses Projekts berate ich die betroffenen Stu- tern ist das Gesprächsthema schnell festgelegt. dentinnen per E-Mail, Telefon oder im persönli- Es werden Probleme im Studienablauf und chen Gespräch umfassend. Da dieser Service Fragen zur Prüfungsorganisation besprochen 8 Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 Nachrichten aus dem Fachbereich und Erfahrungen ausgetauscht. Eines der nermaßen eine Prüfungschance weniger haben Hauptprobleme bleibt die „Freischussregelung“ oder ein ganzes Jahr mit dem Studium pausie- der TAppO, in Verbindung mit der Regelung ren müssen, um sich den Freischuss zu erhal- zum Urlaubssemester. Es ist speziell Schwan- ten. geren aus Gründen der Infektions- und Verlet- Abschaffung der Freischussregelung in der zungsgefahr nicht gestattet, alle Kurse eines geplanten Neufassung der TAppO das Studium Semesters zu besuchen. Sie müssen dann, um von Eltern flexibler gestaltet werden kann. alle für die entsprechenden Prüfungen notwen- Im Namen aller Eltern möchte ich noch einmal digen Scheine zu erhalten, Semester wiederho- den Leiterinnen des Projekts danken. Ein be- len. im sonderer Dank gebührt der Gesellschaft der Mutter- Freunde und Förderer der Veterinärmedizin an schutz/Kindererziehung“ einzelne Scheine zu der Freien Universität Berlin für die finanzielle erwerben oder ein Teilzeitstudium zu absolvie- Unterstützung zur Ausrichtung unseres Tref- ren. Das bedeutet regelmäßig, dass Eltern, die fens. Es ist weiterhin „Urlaubssemester nicht möglich, wegen Es bleibt zu hoffen, dass mit der unter größerer Belastung studieren, gezwunge- Modernes PC-Management am Fachbereich Dr. Manfred Sommerer, IT-Verantwortlicher des Fachbereichs Im täglichen Büroalltag weicht die Laufzeit ei- der Freien Universität Berlin, Herr Lange, konn- nes Arbeitsplatz-PC oftmals deutlich von der te von der Idee überzeugt werden. Mit der Zu- tatsächlichen Nutzungszeit ab. Dies gilt auch sage entsprechender finanzieller Mittel wurde für die angeschlossene Peripherie und betrifft am Fachbereich ein Pilotprojekt ins Leben geru- nicht personengebundene PC, also die fen, dessen Entwicklung im Mai 2006 abge- auf Laborarbeitsplätzen stehenden, in überdurch- schlossen werden konnte. schnittlichem Ausmaß. Da die Zahl an Arbeits- Zum Prinzip: platz-Rechnern an allen Fachbereichen der Eine spezielle Karte (Computerclient) wird gal- Freien Universität Berlin kontinuierlich zunimmt, vanisch getrennt in einen PC eingesetzt, der steigt auch die durch Leerlaufzeiten ver- verschiedenste schwendete Energiemenge permanent an. Ver- Stromversorgung, USB, Festplatte etc. über stärkt wird dieser Effekt durch eine technische diese Karte "schleift". Funktionalität, die elektronische Geräte in ei- Über dieses "Durchschleifen" der verschiede- nem Modus hält, der einen schnelleren Start nen PC-Komponenten erhält man quasi „von ermöglicht. Viele von Ihnen kennen das als außen“ physikalisch Zugriff auf die verschiede- „Stand-by“ z.B. vom Fernseher oder Videore- nen PC-Funktionen. Zentrale, intelligente Kom- corder. ponenten erlauben dann die zielgerichtete Primäres Ziel eines modernen PC- Interna des Rechners wie Steuerung des Arbeitsplatz-PC. Managements muss daher die Anpassung der Laufzeit an die Nutzungszeit und die vollständi- Neben der anfänglich vorgestellten Zielstellung ge Trennung von IT-Hardware vom Stromnetz ließen sich weiterreichende Effekte erzielen: bei Nichtnutzung sein. Der Fachbereich legte der Hochschulleitung ein entsprechendes Konzept vor, und der Kanzler Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 9 Nachrichten aus dem Fachbereich • • PC können zu festgelegten Zeiten gestartet Zutun wieder in den Netzverband aufge- oder heruntergefahren werden, ohne dass nommen wird; eine zentral gesteuerte Re- jemand vor Ort sein muss, aktivierung PC werden nach Stromausfällen zeitver- unkoordiniertes Umstellen von PC vermie- setzt gestartet, wodurch Stromspitzen ver- den wird. ist notwendig, wodurch mieden und ein Ausfall der Stromsicherung Da für die verwendete Hardware keine win- vermieden wird, • durch Vorgabe der Nutzungszeiten wird die missbräuchliche Nutzung des PC außerhalb genehmigter Zeiten unterbunden, • vom System wahrgenommen, und in Kombination mit einem E-Mail-Server werden Warnmeldungen dieser Art still und effektiv an den Administrator bzw. die Leitwarte übermittelt, • gekoppelt mit einem SMS-Server erhält der Administrator die Informationen auch auf seinem Handy, • wurde diese von einem Berliner IT-Dienstleister nach unseren Vorgaben entwickelt. das Öffnen des Gehäuses ebenso wie das Abziehen des PC vom Netzwerk werden • dowsbasierte Managementsoftware existierte, Bis dato sind ca. 150 der ca. 600 FachbereichsRechner mit dieser Technologie ausgestattet. Seit kurzem sind vorgefertigte Systeme eines Markenherstellers verfügbar. Bis Ende des Jahres sollen alle PC der Domäne vetmed.fu-berlin.de damit versorgt werden. Nähere Informationen finden Sie unter: http://www.vetmed.fu-berlin.de/einrichtungen/ zentrale/it/projekte/pcmanagement/index.html die integrierte Tot-Mann-Funktionalität verhindert, dass ein PC ohne administratives WLAN am Fachbereich Dr. Manfred Sommerer, IT-Verantwortlicher des Fachbereichs diese an Universitäten tätig sind, die über einen Zugang ins Deutsche Forschungsnetzwerk (DFN) verfügen – mittels geeignetem Laptop einen drahtlosen Zugang ins Internet. Unter der Leitung des Hochschulrechen- zentrums (ZEDAT) entsteht die größte flächendeckende Installation eines WLAN an einer deutschen Universität, deren Nutznießer seit Mai 2006 auch der Fachbereich VeterinärmediDie Freie Universität Berlin hat sich mit ihrem zin an seinen Standorten in Düppel und Dahlem Projekt wirelessCAMPUS das Ziel gesteckt, ist. den gesamten Campus mit Wireless Local Area Neben den innovativen Ansätzen des e- Network (WLAN) auszustatten. Es ermöglicht Learning bieten die modernen Informations- Mitarbeitern und Studierenden unseres Fachbe- technologien viele Möglichkeiten zur Verbesse- reichs, aber auch externen Gästen – sofern rung der Serviceleistungen sowohl für die 10 Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 Nachrichten aus dem Fachbereich Studierenden als auch zur Steigerung der Effi- der Zugriff auf „dienstliche“ Daten ist derzeit zienz im Wissenschaftsbetrieb. aus Sicherheitsgründen nur über stationäre d.h. Seit Mai 2006 können die Studierenden, das per Kabel angeschlossene Computer möglich. wissenschaftliche Personal, die Verwaltungs- Die Zahl der Studierenden, die wirelessCAM- mitarbeiter/-innen und auch alle Besucher mit PUS nutzen, steigt stetig, so dass Personen, ihren Notebook-Computern kabellos von jedem die mit ihrem Laptop auf den Freiflächen des Platz auf dem Universitätsgelände aus „online“ Campus Düppel arbeiten, bald zum Universi- gehen und damit flexibel die Vorteile des Inter- tätsalltag gehören dürften. net nutzen. Sämtliche Hörsäle, Seminarräume, Labors und Büros, die Bibliothek und sogar das Buffet, die Mensa und der Universitätspark sind als drahtloser Lehr- und Lernraum erschlossen. Allein Die neue Webseite des Fachbereichs Martin Spickermann, stud. Hilfskraft in der IT-Abteilung (zuständig für die Betreuung der Webseite) Wie bereits in der letzten Ausgabe der VidH diesen Weg geht. Dadurch hat die IT-Abteilung kurz notiert, präsentiert sich der Fachbereich des Fachbereichs eine Vorreiterrolle einge- Veterinärmedizin als erster Fachbereich der nommen. Da jedoch noch nicht jedes Detail Freien Universität seit dem 01.12.2005 im In- fertig gestellt und zu Ende programmiert war, ternet in einem neuen Design. Das vom Präsi- kam es bei der Weiterentwicklung am Fachbe- dium und dem Center für Digitale Systeme reich zu einem erhöhten Arbeitsaufwand. Aber (CeDiS) entwickelte neue Corporate Design auf der anderen Seite bot sich so die Möglich- zeichnet sich durch eine klarere und seriösere keit, eigene Wünsche und Vorstellungen des Aufmachung aus und gibt dazu umfangreiche Fachbereichs in die Entwicklung einfließen zu Empfehlungen zur Benutzung des Logos, der lassen bzw. vorzuschlagen. Dadurch hat die Farben und Schrifttypen. Die Empfehlungen Veterinärmedizin maßgeblich die Navigations- betreffen alle Bereiche der Kommunikation struktur und das Design in Einzelfragen für alle nach außen: Briefköpfe, Plakate, Vortragsfolien anderen Fachbereiche vorgegeben. und insbesondere das Aussehen der Websei- Die Technik ten. Die Universitätsleitung erhofft sich dadurch Die Pflege einer dezentral verwalteten Websei- einem einheitlichen Auftritt aller Fachbereiche te wird durch das eingesetzte CMS deutlich nach außen. Um die Fachbereiche bei der Um- vereinfacht. Dies ist an vielen Stellen zu beo- stellung innerhalb der vorgegebenen Über- bachten. gangsfrist zu unterstützen, sind diverse Vorlagen erstellt worden. Dabei wird die Um- • Das CMS unterstützt konsequent eine setzung der Vorgaben hinsichtlich des Internet- Trennung des Aussehens einer Seite und auftritts zusätzlich mit Hilfe eines Content- deren Inhalt. D.h. ein Webredakteur/eine Management-Systems (CMS) deutlich verein- Webredaktuerin – von denen es an den facht. verschiedenen Instituten und Kliniken im- Der Fachbereich Veterinärmedizin hat die merhin über 50 gibt – muss sich nur um die Chance genutzt erster Fachbereich zu sein, der Inhalte der Webseite kümmern; das Design, Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 11 Nachrichten aus dem Fachbereich • also die verwendeten Schriftarten, die Far- füllt werden. Die eigentliche Webseite, aber ben und z.B. die Navigationsstruktur, wird auch Listen, in denen der Mitarbeiter aufge- zentral vorgegeben und ist somit immer führt wird, generieren sich selbständig, Lis- einheitlich. ten Das CMS überwacht alle im System ge- entsprechend verlinkt. Dabei ist ein einheit- setzten Links auf andere Seiten. Wird eine liches Erscheinungsbild gewährleistet. • Seite umbenannt oder verschoben, passt • werden sortiert, aktualisiert und Ein anderes Beispiel ist die Möglichkeit, sich das Linkziel automatisch an. So ge- Inhalte nur zeitgesteuert verfügbar zu ma- nannte „tote Links“ können auf diese Weise chen. So können Termine schon beim An- innerhalb der Webseite des Fachbereichs legen mit einem Ablaufdatum versehen gar nicht mehr entstehen. werden, nach welchem sie im Sinne gülti- Viele Aufgaben, die bei der Erstellung von ger Informationen automatisch entfernt wer- Webseiten wiederkehrende Fleißarbeiten den. Auch der Einsatz in der Lehre ist darstellen, werden automatisch erledigt. So denkbar, um z.B. Skripte oder Folien nur zu müssen z.B. für Webseiten mit Kontaktda- bestimmten Zeiten zum Download bereitzu- ten von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen stellen. nur noch Felder in einem Formular ausge- Abb: Gegenüberstellung der alten und neuen Webseite Diese Vereinfachung hat nicht nur Vorteile in tent-Management-System – also die Software der täglichen Arbeit der Redakteure, auch die zur Verwaltung der Webseiten – als auch die Administration aus Sicht der IT-Abteilung hat Webseiten selbst auf Servern bei der CeDiS sich deutlich verbessert. Da sowohl das Con- liegen, spart der Fachbereich Kosten in Hinblick 12 Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 Nachrichten aus dem Fachbereich auf Lizenzen für Software und den Betrieb der zumindest fachbereichsintern weitere Service- Server. Weiterhin ist der Support deutlich einfa- angebote bereitgestellt werden: Systeme, die cher, da jeder Redakteur dasselbe System Medien wie z.B. Filme für die Lehre verfügbar benutzt und somit Schulungen und eventuelle machen, oder die Möglichkeit, online eine Nut- Fehlerbehebungen in einem einheitlichen Um- zeranmeldung zu beantragen. feld stattfinden können. Stand der Umsetzung Die Webseiten aus Sicht der Besucher Die Umstellung der zentralen Webseiten des Um nicht nur den Redakteuren Vorteile zu bie- Fachbereichs war bereits im Dezember 2005 ten, sondern auch dem Besucher der Webseite abgeschlossen, als die Webseite im neuen einen verbesserten Nutzen zur Verfügung zu Design online ging. Herrn Martin Spickermann, stellen, achtet die IT-Abteilung auf eine immer der die dafür nötigen vorbereitenden Arbeiten wiederkehrende den ausgeführt hat, schulte nachfolgend die Webre- einzelnen Einrichtungen (so finden sich bei- dakteure in den Instituten und Kliniken, half spielsweise in jeder Einrichtung Ordner mit ihnen bei der Umstellung und entwickelte die Mitarbeiterlisten und den Publikationen). Der automatischen Funktionen des Systems weiter. dadurch entstehende Wiedererkennungswert Das nächste große Projekt ist aus unserer Sicht ermöglicht eine bessere Übersicht und ein die Möglichkeit, auch englische Versionen rele- schnelleres Finden von Informationen. Durch vanter Webseiten einfach publizieren und ver- eine Suchfunktion, die über ein Feld oben auf walten zu können. den Webseiten zugänglich ist und die alle Web- Die Umstellung der Webseiten der Institute und seiten im System indiziert, wird das Auffinden Kliniken ist teils abgeschlossen, teils so weit ebenfalls verbessert. fortgeschritten, dass die alten Webseiten, die Alle Mitarbeiter/-innen, die im System über eine parallel immer noch verfügbar waren, seit An- Webseite mit Kontaktdaten verfügen, können fang Mai komplett vom Netz genommen werden über eine spezielle Suchfunktion (zu finden konnten. unter „Mitarbeitersuche“ oben auf jeder Websei- Somit hat der Fachbereich Veterinärmedizin te) aufgespürt werden. Diese wurde von unse- sein Ziel erreicht, nicht nur der erste Fachbe- rer studentischen Hilfskraft Henning Staib, reich zu sein, der auf das neue Design umstellt einem Studenten der Informatik, so program- - vielmehr kann man sagen, dass ihm als ers- miert, dass sofort beim Tippen eines Namens tem Fachbereich auch der vollständige Umstieg Ergebnisse anzeigt werden. Zudem arbeitet die mit allen dezentralen Einrichtungen gelungen Suche so unscharf, dass sie auch bei falsch ist. geschriebene Namen zu vernünftigen Ergeb- Dass die Umstellung auf das neue Design und nissen führt: Gibt ein Besucher fälschlicher die geänderte Navigationsstruktur auch von den Weise „Brunnenberg“ ein, findet er dennoch Besuchern der Webseite angenommen worden, unseren Dekan Prof. Brunnberg. Probieren Sie lässt sich an einem Anstieg der Zugriffe auf den es aus. Webserver verfolgen. Allein im Mai wurde die Über die Vorteile für die Lehre durch den Ein- Webseite von über 60.000 verschiedenen Be- satz eines Systems, das histologische Bilder suchern angesteuert; der Web-Server lieferte mit der Möglichkeit, hineinzoomen zu können, mehr als 600.000 Seiten oder PDF-Dateien ins Netz stellt, haben wir bereits in der letzten aus. Seit Umstieg auf das neue System vor Navigationsstruktur in Ausgabe der VidH berichtet. In Zukunft werden Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 13 Nachrichten aus dem Fachbereich sechs Monaten sind dazu mehr als 120GByte zur Seite. Wir freuen uns auf Ihren Besuch der an Daten übermittelt worden. Webseite unter http://www.vetmed.fu-berlin.de Haben Sie Fragen zur neuen Webseite, steht und Ihnen Martin Spickermann unter 030/838-62518 berlin.de. Ihr Feedback: [email protected] Ein Dickhäuter in der Pathologie und dann noch so eine Berühmtheit! Dr. Olivia Kershaw und Prof. Achim Gruber, Institut für Veterinär-Pathologie Rückblick: Sie war schon immer etwas Beson- seziert man nun mal nicht alle Tage, und wer deres. 1952 wurde Bulette als Tochter einer weiß schon so genau, wie das mit der Verdau- „deutsch-deutschen“ Liaison zwischen dem ung bei vier Mägen alles so funktioniert. Berliner Bullen Knautschke und der Leipziger Abgesehen davon, dass jeder schon von der Kuh Grete im Leipziger Zoo geboren. Für das Neugier in die Sektionshalle getrieben wurde, Ost-West-Verhältnis zu Zeiten des kalten Krie- um mal einen Blick auf ein Flusspferd aus ges von nächster Nähe werfen zu können, war auch Knautschke zum tête à tête in Leipzig sowie jede freie Hand nötig, um zu helfen. Neben Bulettes Umzug ein Jahr später in den Berliner sämtlichen Assistenten und dem einzig verblie- Zoo keine Selbstverständlichkeit. benen „nicht Urlaub habenden“ Präparator fass- Sie selbst wurde über 20-mal Mutter, und ihre ten auch die Studenten der Obduktionsübungen Nachkommen leben nicht nur in Zoologischen kräftig mit an. Strategische Hilfe kam von unse- Gärten der ganzen Welt, sondern teilweise ren Professoren Gruber und Sterner-Kock. Hilf- auch wieder in der freien Wildbahn. Altersbe- reiches Wissen zu Besonderheiten von Fluss- dingt ging es der mittlerweile über 50 Jahre pferden brachte außerdem eine Doktorandin alten Bulette im letzten Jahr zunehmend ein, die das Verdauungssystem der Dickhäuter schlechter, sie musste von ihren Artgenossen zum Thema ihrer Arbeit gemacht hat. getrennt werden und ging nur noch nachts al- Der Spitzname „Dickhäuter“ saß allen Beteilig- lein im großen Flusspferdbecken baden. Mach- ten relativ schnell in den Knochen, und so wa- te sie noch im Frühling 2005 ihrem Sohn ren scharfe Messer und Ausdauer nötig. Es schöne Augen, so dass sie die Antibabypille wurde ein sehr langer und spannender Tag in verschrieben bekam, war sie jetzt lieber für der Sektionshalle. Am Ende standen, wie be- sich. An Silvester schließlich musste sie von reits Zootierarzt Dr. Andreas Ochs euthanasiert wer- Veränderungen im Mittelpunkt. Als Besonder- den. heiten fanden sich zusätzlich eine oronasale 02.01.2006: Telefon, der Zootierarzt…….! Fistel und ein Schilddrüsenadenom. Bei der Dass man angerufen wird, weil ein Tier zur histologischen Sektion angemeldet wird, kommt ja häufiger dann etwas von ihrer Größe und ihren Beson- vor: der Kliniker hat eine bestimmte Fragestel- derheiten, unter dem Mikroskop sind wir uns lung, der Besitzer vermutet eine Vergiftung, und am Ende eben dann doch alle wieder ziemlich manchmal sind auch forensische Absichten da. ähnlich … nur, dass nicht Jeder mit einem ei- Als Bulette angekündigt wurde, waren die Prob- genen leme etwas größer. Ein Flusspferd von 800 kg http://de.wikipedia.org/wiki/Bulette_(Flusspferd) 14 waren der mehrmalige Besuch Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 vermutet, überwiegend Untersuchung Wikipedia-Eintrag altersbedingte verlor bedacht Bulette wird: Nachrichten aus dem Fachbereich Abb.: Bulette zeigte schon seit vielen Jahren Austritt von Futter aus der Nase nach der Fütterung. Als Ursache dafür wurde bei der Obduktion ein Loch zwischen Maul und Nasenhöhle (oronasale Fistel) festgestellt, welches offenbar als Folge einer chronischen Zahnfachentzündung entstanden war. Umwelt- und Klimaschutz mit Gewinn: Das Beispiel Hochschulstandort Düppel Andreas Wanke, Koordinator für Energie- und Umweltmanagement (Technische Abteilung der Freien Universität Berlin) Die Freie Universität Berlin gehört seit dem Mitgliedern der Technischen Abteilung, des letzten Jahr zu der überschaubaren Anzahl Fachbereichs Veterinärmedizin und der Dienst- deutscher Hochschulen, deren Umweltmana- stelle für Arbeitssicherheit. Dieses hat in den gement nach der weltweit gültigen Norm ISO letzten drei Jahren die Institutsgebäude des 14001 und dem europäischen Umweltaudit- Standorts im Hinblick auf Optimierungsmöglich- System EMAS zertifiziert ist. Die beiden Nor- keiten durchleuchtet und entsprechende Maß- mensysteme zielen auf kontinuierliche Verbes- nahmenprogramme entwickelt. serungen umweltbezogenen Im Mittelpunkt der bisherigen Aktivitäten stand Handlungsfeldern Energie, Wasser, Abfall und die grundlegende Modernisierung der Energie- Gefahrstoffe. versorgung des Standorts: Die in die Jahre Bei der Einführung des Umweltmanagements gekommene Heizzentrale des Standorts wurde an der Freien Universität hat der Standort Düp- erneuert und die installierte Kesselleistung von pel, der im Februar dieses Jahres zum zweiten 5,1 auf 4,1 Megawatt reduziert. Auch die Hei- Mal durch externe Gutachter überprüft wurde, zungsanlagen in den Institutsgebäuden wurden eine Pionierrolle übernommen. Bereits 2003 anlagen- und regelungstechnisch komplett mo- etablierte sich hier das erste Umweltteam aus dernisiert. Auch wenn die mit einer Anlagener- in den Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 15 Nachrichten aus dem Fachbereich neuerung unweigerlich einhergehenden Fein- Ökologie und Ökonomie gingen dabei Hand in justierungen die Geduld der Gebäudenutzerin- Hand. Für die anlagentechnische Modernisie- nen und -nutzer in dem einen oder anderen Fall rung der Energieversorgung setzte die FU ins- strapazierten - die Bilanz dieser Maßnahmen gesamt 1,14 Mio. Euro ein, die sich innerhalb kann sich sehen lassen: Im vergangenen Jahr von 5,4 Jahren bereits wieder amortisiert haben verbrauchten die insgesamt 24 Institutsgebäu- werden. Doch nicht alle Aktivitäten des Umwelt- de 3,62 Mio. kWh bzw. 35 Prozent weniger teams lassen sich in Geld messen. Beispiels- Wärme als noch 2002. Der spezifische Wärme- weise leisteten die mit dem Umweltmana- einsatz je qm ging von 374 kWh/qm auf 244,7 gement einhergehenden internen und externen kWh/qm zurück. Die in den größeren Instituts- Audits einen wichtigen Beitrag zur Verbesse- gebäuden erzielten Rückgänge beim Wärme- rung der Rechtssicherheit beim Umgang mit verbrauch gehen aus der unten stehenden Gefahrstoffen. Abbildung hervor. Der Stromeinsatz wurde im Auf diesen Erfolgen werden sich jedoch weder gleichen Zeitraum um 14 Prozent bzw. 490.000 die Technische Abteilung noch die Institute des Kilowattstunden reduziert (vgl. unten stehende Standorts ausruhen können. Zum einen entste- Tabelle), und auch der Wassereinsatz konnte hen an einem großen und nach wie vor ener- um immerhin 27 Prozent bzw. fast 7.000 Ku- gieintensiven bikmeter gesenkt werden. Gegenüber der Aus- wieder neue Ansatzpunkte für den rationellen gangslage 2002 ergibt dies eine jährliche Einsatz von Strom, Wärme, Kälte und Wasser Kostensenkung von insgesamt 235.000 Euro, oder für die Optimierung von Abfallvermeidung die das Budget des Fachbereichs nachhaltig und Abfallbeseitigung. Zum anderen haben die entlasten werden. Der Fachbereich hat damit seit Anfang 2005 drastisch gestiegenen Ener- gleichzeitig einen relevanten Beitrag zur Sen- gietarife den Handlungsdruck für eine möglichst kung rationelle Nutzung natürlicher Ressourcen noch der klimaschädlichen Kohlendioxid- Emissionen geleistet. Standort wie Düppel immer einmal deutlich erhöht. Entwicklung des Wärme- und Stromeinsatzes am Hochschulstandort Düppel (2002-2005) Wärmeverbrauch in m3 Erdgas (Nahwärmeversorgung) Jahr Stromverbrauch in m3 in kWh in kWh/m2 Veränderung in % in kWh 2002 937.597 10.487.022 373,7 3.500.209 124,7 2003 917.381 10.260.906 365,6 -2,2 % 3.306.407 117,8 -5,5 % 2004 756.776 8.464.540 301,6 -17,5 % 3.065.251 109,2 -7,3 % 2005 614.024 6.867.858 244.7 -18,9 % 3.006.280 107,1 -1,9 % Flächenbezug = Nettogeschossfläche (28.065 qm) 16 Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 in kWh/m2 Veränderung in % Nachrichten aus dem Fachbereich Wärmeeinsatz am Hochschulstandort Düppel 2003 und 2005 > 140 MWh/a (absolut in kWh und spezifisch in kWh/qm) 600 2.000.000 500 490 308 304 1.000.000 255 220 207 191 300 229 200 151 145 500.000 167 136 130 76 74 100 108 0 f. -I en sa H au s 7 -M ol og ie Ve t. ph ys i ib l io th ek -B 6 11 -P ar a 22 H au s ns t. g. itt e lh y si to lo gi e H au s 36 au s H H au s hw Sc u. gi e -A nd ro lo 32 H au s -L eb en sm ei ne st al l tä l le ) .S Pf er de (in cl g. fü r -K lin 3 H au s H au s 31 ik -V 1 -K l. f et .-P at ho lo ür H au st In st ie re itu t 0 H au s in kWh 333 in kWh/m² NGF 400 1.500.000 Wärmeverbrauch 2003 in kWh Wärmeverbrauch 2005 in kWh spezifischer Wärmeeinsatz kWh je qm NGF 2003 spezifischer Wärmeeinsatz kWh je qm NGF 2005 Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 17 Personalia Personalia Würdigungen, Ernennungen, Preise Herr Prof. Dr. Lothar H. Wieler wurde in den Lebensmittelhygiene mit Zustimmung der Se- Wissenschaftlichen Beirat des Friedrich-Löffler- natsverwaltung, für Wissenschaft, Forschung Instituts berufen. und Kultur die akademische Würde eines „außerplanmäßigen Professors“. --------- Herr Prof. Dr. Achim Gruber wurde in den Medizinsenat der Universitätsmedizin Berlin Frau Dr. Christiane Popp erhielt im Anschluss berufen. an ihre Promotion am Institut für Geflügelkrankheiten für ihre Dissertation im März 2006 den ----- Das Präsidium der Freien Universität Berlin Förderpreis der Deutschen Gruppe der World Poultry Association. verlieh Herrn PD Dr. Stenzel vom Institut für In memoriam Prof. Scheunemann Mit Bestürzung nahmen die Fachbereichsange- wertvolle Exponat, das heute im Institut für Ve- hörigen und die Mitglieder der „Gesellschaft der terinär-Anatomie in Dahlem steht, nur Dank des Freunde und Förderer der Veterinärmedizin an mutigen – Pessimisten hätten gesagt: wegen der Freien Universität Berlin“ die Nachricht vom des leichtsinnigen – Einsatzes Scheunemanns Tod des geschätzten Kollegen Prof. Dr. Helmut für die Öffentlichkeit gerettet wurde. Als die Scheunemann am 27. Februar 2006 auf. Der Russen erfuhren, dass Condé in der alten Fa- Dekan des Fachbereichs Veterinärmedizin so- kultät ausgestellt war, tauschte er das Emaille- wie der Stellvertretende Vorsitzende der Ge- Schild, das auf Condé hinwies, gegen das Na- sellschaft würdigen im Namen ihrer Mitglieder mensschild eines weniger bedeutenden Pfer- den Verstorbenen mit folgenden Beiträgen: des aus mit der Folge, dass die Russen irgendein anderes Pferdeskelett konfiszierten, Helmut Scheunemann war der tierärztlichen der echte Condé aber, wenn auch zunächst Fakultät in Berlin in allen Phasen seines Le- unter falschem Namen, der Fakultät erhalten bens ein zuverlässiger Weggefährte. Seine blieb. Mitwirkung und Unterstützung begann schon in Scheunemanns berufsständisches Engagement den Nachkriegswirren. als Vorsitzender des Berliner Tierärztebundes So haben beispielweise viele Menschen von und als Präsident der aus diesem Bund hervor- Condé, dem Lieblingspferd Friedrichs des Gro- gegangenen Tierärztekammer war immer aus- ßen, zwar gehört und es auch schon besichtigt. gerichtet auf die besonderen Belange der Jedoch wissen nur wenige, dass dieses für die Berliner Geschichte der veterinärmedizinischen Fakultät schnell die hohe fachliche Kompetenz von 18 Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 Ausbildungsstätte. Diese erkannte Personalia Helmut Scheunemann und übertrug ihm bereits Die Gesellschaft der Freunde und Förderer der im Jahr 1963 einen Lehrauftrag für das Fach- Veterinärmedizin an der Freien Universität Ber- gebiet „Berufs- und Standesrecht“. Seine Vorle- lin wurde im Jahre 1961 gegründet mit dem sung, dessen Titel eine gewisse Trockenheit Ziel, Lehre und Forschung an der veterinärme- befürchten lässt, zog viele Teilnehmer deshalb dizinischen Bildungsstätte der Freien Universi- in Bann, weil er es beispielhaft verstand, in tät zu fördern und der Öffentlichkeit Existenz einer Mischung aus fachlicher Information, und Wirken dieser Ausbildungsstätte zu vermit- handfester praktischer Erfahrung und seinem teln. Helmut Scheunemann war dieser Gesell- sprichwörtlichen Berliner Humor seine Zuhörer schaft und ihren Zielen seit ihrer Gründung eng zu fesseln. Die ehrenvolle Berufung zum Hono- verbunden und fördernd und richtungsweisend rarprofessor an der Freien Universität im Jahre zugetan. 1985 war die logische Konsequenz aus seinem Helmut Scheunemann zählte bereits zu den Wirken als Hochschullehrer. Gründungsmitgliedern der Gesellschaft, die Die tiefe Dankbarkeit für Scheunemanns Enga- sich aus kleinen Anfängen entwickelte. Als gement, den fachkompetenten Beistand und die 1994 die Gesellschaft in eine Führungskrise aktive Unterstützung mit allen Mitteln seiner aus geriet, zögerte er nicht, trotz seines fortgeschrit- dem hohen Staatsamt sich ergebenden Mög- tenen Ruhestandsstatus und mehreren anderen lichkeiten in zahlreichen Krisenzeiten würdigte ehrenamtlichen Verpflichtungen den Vorsitz der der der Gesellschaft zu übernehmen, den er bis 2001 höchsten von ihm zu vergebenden Ehrung, innehatte, also bis über das 80. Lebensjahr nämlich mit der Friedrich-Müssemeier-Medaille. hinaus. Jahrzehntelang war Helmut Scheune- In der Verleihungsurkunde wird dies festgehal- mann Mitglied des Verwaltungsrates der Ge- ten: „Stets nutzte er die ihm gebotenen Mög- sellschaft und blieb es bis zu seinem Tode. Erst lichkeiten, um die Bildungsstätte zu fördern, vor wenigen Wochen hat er an der letzten Ver- Hemmnisse zu beseitigen und schließlich an waltungsratssitzung wie auch an der Jahres- der Fusion der beiden Fakultäten ausgleichend hauptversammlung mitzuwirken. Der Fachbereich dankt Helmut teilgenommen. Scheunemann für seinen engagierten Einsatz Wir haben alle gespürt, dass die Tätigkeit in der zum Nutzen der Veterinärmedizin in Berlin.“ Gesellschaft der Freunde und Förderer für Wir werden ihm ein ehrendes Andenken be- Helmut Scheunemann eine Herzensangele- wahren. genheit war, diente sie doch der Entwicklung Fachbereich Veterinärmedizin mit hellwach und aktiv und dem Gedeihen der veterinärmedizinischen Prof. Dr. Leo Brunnberg --Der Vorstand, der Verwaltungsrat und die Mitglieder der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin trauern um Prof. Dr. Helmut Scheunemann und sprechen seiner Familie die tiefempfundene Anteilnahme aus. Ausbildungsstätte in Berlin, der er trotz ihrer schwierigen Geschichte und phasenweisen Duplizität sich eng verbunden fühlte. Seine berufliche Prägung hatte von der alten Fakultät in Mitte in den Jahren 1939 bis 1944 ihren Ausgang genommen. Seine ersten beruflichen Schritte machte er als Pathologie-Assistent 1946-1949 an der Humboldt-Universität bei Johannes Dobberstein. Helmut Scheunemann kannte somit wie kaum ein anderer die ProbleVeterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 19 Personalia me der geteilten Stadt und der geteilten Veteri- telnde und stets konstruktive Aussagen und närmedizin. Diese Kenntnisse befähigten ihn, eine liebenswürdige, humorvolle Wesensart den Prozess der Wiedervereinigung und Fusion auszeichnete. Wenn man so will, war Helmut der Fachbereiche vorurteilsfrei, konstruktiv und Scheunemann ein „Berliner“ im besten Sinn des fördernd zu begleiten. Auch in den Phasen Wortes, ausgestattet mit allen Tugenden dieses existenzieller Gefährdung des Fachbereichs hat Menschenschlages. er sich kompromisslos für die Erhaltung der Unter seiner Leitung und Mitarbeit war die Ge- tierärztlichen Ausbildung in Berlin eingesetzt. sellschaft weiter gewachsen und hatte an Profil Den Erfolg seiner Tätigkeit in der Gesellschaft gewonnen, so dass er seinen Nachfolgern ein verdankte er seinen vielseitigen und profunden Werk hinterlassen konnte, das heute einen Fachkenntnissen, aber auch seinen hervorra- wichtigen Platz im Leben des Fachbereichs und genden - in der Präsentation der tierärztlichen Ausbil- rechtlichen Erfahrungen sowie seinen vielfälti- dung in unserer Stadt einnimmt. Hierfür sind wir gen Kontakten und Verbindungen zu standes- Helmut Scheunemann zu großem Dank ver- politischen und pflichtet. Wir werden ihn, dessen Fürsorge für Behörden, die er nutzte, um unserer Gesell- die Gesellschaft noch über seinen Tod hinaus- schaft Wege zu erschließen oder zu ebnen. Der geht, sehr vermissen und ihm ein ehrendes Erfolg war aber auch in hohem Maße begründet Gedenken in tiefer Verbundenheit bewahren. verwaltungstechnischen Gremien, und Gesellschaften in der Persönlichkeit von Helmut ScheuneProf. Dr. Volker Bergmann mann, die sich durch klare Standpunkte, vermit- Nachruf für Prof. Lukas F. Müller Prof. Dr. Leo Brunnberg, Dekan Am 16. Mai 2006 verstarb im Alter von 87 Jah- unterhaltsame Art nahe zu bringen. Zahlreiche ren Herr Prof. Dr. med.vet. Lukas Felix Müller. Publikationen und Vorträge geben Auskunft Er war am 1. Juni 1956 an die Freie Universität über sein umfangreiches Forschungsspektrum. auf den Lehrstuhl für Innere Tiermedizin an die Auch nach seiner Emeritierung blieb er dem Klinik und Poliklinik für kleine Haustiere berufen Fachbereich aktiv verbunden. worden. Veterinärmedizin Der Fachbereich Veterinärmedizin der Freien lehrte und forschte er bis zu seiner Emeritie- Universität verliert mit Lukas Felix Müller einen rung im Jahre 1984. Lukas Felix Müller hoch geschätzten Lehrer und Wissenschaftler verstand es, das Fachgebiet der Kleintierkrank- und wird ihm ein ehrendes Andenken bewah- heiten den Studierenden auf begeisternde und ren. 20 Am Fachbereich Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 Lehre und Weiterbildung aktuell Lehre und Weiterbildung aktuell Sommersemester 2006 Wahlpflichtveranstaltungen des Sommersemesters Sem. Kursbezeichnung Dozenten 24 2 Funktionelle Anatomie der Neugeborenen und Jungtiere Angewandte Anatomie des Hundes und der Katze 2 2 2 2 2 Angewandte Entomologie: Vorratsschädliche Insekten und Vorratsschutz Biologie und Pathologie der Bienen Botanik für Veterinärmediziner Grundlagen der organischen Chemie In Praxis und Forschung angewandte Zytologie und Histologie 2 4 Strahlen in Diagnostik und Therapie Funktionelle Aspekte klinischer Anatomie 4 4 4 4 4 Grundlagen der Zoo- und Wildtierkunde (Teil 2) Tiergartenbiologie 1 Tiergartenbiologie 2 Übungen zur Biochemie II Vorgänge an Epithelmembranen und Organfunktionen bei Haussäugetieren u. Geflügel (6 Themen) 68 Anthelminthikaeinsatz und Resistenzentwicklung in der Grosstierpraxis 68 68 Arzneimittelentwicklung und Arzneimittelprüfungen im Rahmen des Zulassungsverfahrens Ausgewählte Themen aus der Molekularen Pathologie Mülling, C.; Müller, K. Weyrauch, K. D.; Hünigen, H. Adler, C. Rademacher, E. von Büren-Rieder, H. Reinwald, E.; Gabler, C. Plendl, J.; Hünigen, H.; Bahramsoltani, M. Brecht, M. Buda, S.; Budras, K.-D.; Nöller, C. Hofer, H. u. wiss. Mitarb. Lange, J.; Ochs, A. Lange, J.; Ochs, A. Gabler, C.; Schön, J. Etschmann, B.; Hartmann, H.; Martens, H.; Siegling-Vlitakis, C.; Tönhardt, H. Wirtherle, N.; Clausen, P.-H.; Schein, E. Rundfeldt, C. 68 Biochemische Analytik in der Tiermedizin (Laborkurs) 68 Diagnostik enteraler und respiratorischer Infektionen beim Haustier 68 Gentechnik in der Tierwissenschaft 68 Immunprophylaxe bei Geflügel 68 Journal Club 68 68 68 68 68 68 68 68 Krankheiten der Honigbiene Mein Pferd hat Husten Neue Entwicklungen für die bildgebende Diagnostik Pathophysiologie und -morphologie ausgewählter Erkrankungen II Seminar Immunulogie und Molekularbiologie Seminar Impfen Technologie und Qualitätssicherung von Lebensmitteln Tropische Parasitosen 68 Vorbereitungsseminar und Praktikum Immunologie für Tiermediziner/innen Ausgewählte Methoden der klin. Immunologie und Molekularbiologie des Rindes (Gruppe A) Ausgewählte Methoden der klin. Immunologie und Molekularbiologie des Rindes (Gruppe B) Diagnostisch-therapeutische Übungen (Chirurgie, Orthopädie) Diagnostisch-therapeutische Übungen (Innere Medizin) Einführung in die Naturheilverfahren (E-Learning) Ernährung kleiner Heimtiere Ernährung und Tiergesundheit (Nutztiere) Fallbesprechung Röntgen 6 6 6 6 6 6 6 6 Gruber, A. D.; SternerKock, A. Sharbati-Tehrani, S.; Schön, J. Mauel, S.; Vahlenkamp, T. Einspanier, R.; Prelle, K.; Schön, J. Hafez, H. M.; Lierz, M.; Lüschow, D.; Prusas, C. Brunnberg, L.; Kohn, B. u. wiss. Mitarb. Matthes, H.-F. Borchers, K. Fink, H. Weiler. H. Schmidt, M. F.; Veit, M. Schmidt, M. F.; Veit, M. Stenzel, W.-R. Schein, E.; Heydorn, A.O.; Clausen, P.-H.; Heile, C. Schmidt, M. F.; Veit, M. max. Tn.zahl 30 40 50 80 45 30 50 40 80 180 30 30 30 56 25 20 80 8 20 30 180 20 60 22 15 60 30 30 180 80 12 Weber, C. 10 Weber, C. 10 Hertsch, B.-W. Grabner, A. Arlt, S.; Fidelak, C. Männer, K.; Zentek, J. Männer, K.; Zentek, J. Münzer, B. 15 15 30 80 140 20 Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 21 Lehre und Weiterbildung aktuell Sem. Kursbezeichnung Dozenten 6 6 6 6 6 Heimtierparasitosen Makrophagen als Bakterien-Shuttle: wie bakterielle Pathogene die Phagozytose missbrauchen (Seminar evt auf Englisch) Methoden der Neuropsychopharmakologie Methoden der Neuropsychopharmakologie Molekulare Pathogenese bakterieller Infektionskrankheiten 6 Tierversuche, Versuchstiere, Alternativmethoden 6 Umweltgefährdung durch die Tierproduktion 8 Aktuelle Forschungsthemen im Bereich von Tierseuchen 8 8 Akupunktur in der Veterinärmedizin Am Patienten angewandte Labordiagnostik 8 8 Anästhesie bei unseren Haustieren: Grundlagen und klinische Aspekte Ausgewählte Aspekte der Begutachtung und Beurteilung von Lebensmittelproben Basiswissen - Pharmakologie/Toxikologie - aktuell Basiswissen - Pharmakologie/Toxikologie - aktuell Behandlung von Verhaltensstörungen Heile, C. u. wiss. Mitarb. Wieler, L. H.; und Mitarbeiter Fink, H.; Richter, A. Fink, H.; Richter, A. Wieler, L. H.; und Mitarbeiter Große-Siestrup, C. u. wiss. Mitarb. Schlenker, G.; Zucker, B.-A. Wieler, L. H.; und Mitarbeiter Arlt, S.; Fidelak, C. Staufenbiel, R.; Hilmert, H. u. wiss. Mitarb. Richter, A.; Hamann, M. Stenzel, W.-R. u. wiss. Mitarb. Rex, A.; Voigt, J.-P. Rex, A.; Voigt, J.-P. Fink, H.; Juhr, N.-C.; Voigt, J.-P.; Rex, A. Heckert, P. 8 8 8 8 8 Bestandsbetreuung I: Infektiöse Jungtierkrankheiten und Immunprophylaxe in Rinderbeständen Bestandsbetreuung II: Diagnostik und Prophylaxe metabolischer Störungen in Milchviehherden Bestandsbetreuung III. Prävention und Therapie von Klauenerkrankungen beim Rind Chirurgische Übungen I 8 Chirurgische Übungen II (Voraussetzung Tln.an Chirurg.Ü. I) 8 E. coli - der besterforschte Krankheitserreger 8 Einführung in das tierexperimentelle Arbeiten 8 8 8 8 Epidemiologie von Zoo- und Wildtierkrankheiten Erstellen einer wissenschaftlichen Arbeit - dargestellt an Beispielen aus dem VPH Fischkrankheiten Gynäkologie der Stute 8 8 Homöopathie in der Veterinärmedizin Integrierte tierärztliche Bestandsbetreuung 8 8 Klin. Aspekte der Zoo- und Wildtierkunde Wildtierkrankheiten (Teil 2) Klinische Hämatologie 8 8 Klinische Pharmakologie / angewandte Pharmakologie Klinisch-pathologische Falldemonstrationen 8 8 Ökosysteme Darm Pharmakotherapie von Verhaltensstörungen 8 8 Rechtsanwendung in der Schlachttier- und Fleischuntersuchung anhand ausgewählter Fälle Risikoanalyse 2 (mit fakultativem Zertifikat) 8 8 Schweineproduktionsmedizin II Spezielle Klinische Demonstrationen 8 8 Therapie bakterieller Infektionserkrankungen Toxikologische Pathologie 8 8 22 Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 max. Tn.zahl 150 30 5 5 30 4 80 30 24 15 20 15 15 15 15 20 Staufenbiel, R. 30 Müller, K.; Mülling, C. 15 Große-Siestrup, C. u. wiss. Mitarb. Große-Siestrup, C. u. wiss. Mitarb. Laturnus, C.; Schierack, P. Rex, A.; Voigt, J.-P.; Bert, B.; Hamann, M. Frölich, K. Fries, R. 10 10 30 8 30 30 Heidrich, S. Tenhagen, B.-A.; Schröder, M.; Unsicker, C. Arlt, S.; Fidelak, C. Heuwieser, W.; Drillich, M.; Falkenberg, U.; Fidelak, C.; Tenhagen, B.-A. Hofer, H. u. wiss. Mitarb. Grabner, A.; Kohn, B.; Werner, H.-G. Richter, A.; Sander, S. Gruber, A. D.; SternerKock, A. Schierack, P. Fink, H.; Rex, A.; Voigt, J.-P. Fries, R. 30 10 Fries, R.; Hildebrandt, G.; Zessin, K.-H. Lahrmann, K. H. Hof, K.; Stemme, K.; Daetz, K.; Guhl, E. Richter, A.; Hamann, M. Walter, J. 140 30 10 180 120 20 80 30 15 30 30 15 20 20 Lehre und Weiterbildung aktuell Stundenplan des 2. Semesters Stundenplan des 4. Semesters Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 23 Lehre und Weiterbildung aktuell e-Learning-Aktivitäten am Fachbereich gewinnen zunehmend an Fahrt Stephan Birk Insbesondere der Einsatz der FU-weit einge- Tierseuchenbekämpfung setzten Lernplattform „Blackboard“ zur Unter- rende in einer Fallstudie einen konkreten Plan stützung gewinnt zur Bekämpfung der MKS in einem Landkreis massiv an Bedeutung. Die Anzahl der unter- und müssen diesen anschließend den Kommili- stützten Lehrveranstaltungen unseres Fachbe- tonen vorstellen und vor ihnen verteidigen. reichs hat sich von 7 im WS 2005/06 auf 21 im Zwei neue, ebenfalls durch die CeDiS (Center laufenden Semester verdreifacht. für digitale System der Freien Universität Berlin) Bei den Studierenden stößt die verstärkte Nut- geförderte Projekte des Institutes für Lebens- zung einer einheitlichen Lernplattform auf ein mittelhygiene und der Klinik für Fortpflanzung überwiegend positives Echo, da sie kursbezo- („Euter und Milch“) entwickeln in einer interdis- gen alle Materialien, Informationen und Wege ziplinären Zusammenarbeit ein gemeinsames zur Kommunikation mit den Dozierenden struk- Lehrangebot. Zielgedanke der Kooperation ist, turiert an einer Stelle finden können. Die sehr die Kontinuität des Wissensflusses durch Po- positiven Evaluationsergebnisse von Lehrver- tenzierung der Fachkompetenzen zu fördern anstaltungen mit starken e-Learning- Anteilen und die Systeme inhaltlich miteinander zu ver- am Fachbereich zeigen, dass Studierende auch knüpfen. inhaltlich Neben diesen beispielhaft hervorgehobenen e- von von Lehrveranstaltungen den erweiterten e-Learning- entwickeln Studie- Angeboten profitieren. Learning-Aktivitäten sind in den letzten Mona- Die Dozenten erfahren bei der Erstellung von e- ten viele weitere Projekte fertig gestellt worden Learning-Angeboten zu ihren Lehrveranstaltun- oder befinden sich in der Pilotphase. Als e- gen durch Blackboard eine erhebliche Erleich- Learning-Berater für den Fachbereich Veteri- terung. Der „Einstieg“ in das e-Learning mit der närmedizin freue mich auch weiterhin auf eine Bereitstellung von Basismaterialien und der erfolgreiche Zusammenarbeit. Kommunikation mit den Studierenden erfordert --- so einen geringen Zeiteinsatz und sichert optimale Erreichbarkeit. Zudem haben lediglich die Kursteilnehmer Zugriff auf die bereitgestellten Materialien. Herrn Stephan Birk dem Fachbereich Veterinärmedizin für einen befristeten Zeitraum als Neben der organisatorischen Konzentration auf eine Lernplattform werden in verschiedenen eLearning Projekten auch sehr differenzierte didaktische Konzepte entwickelt, die sich aus dem unterschiedlichen Lehrbedürfnissen ableiten. Fachberater zur Verfügung; seine Stelle wird aus zentralen Mitteln finanziert. Die Universitätsleitung anerkannte damit das überzeugende e-Learning-Konzept des Fachbereichs Veterinärmedizin. Gleichzeitig hat sich der Fachbereich verpflichtet, bis zum Jahr 2008 mehr als Bei der Veranstaltung "Interaktive Tierseuchenbekämpfung am Beispiel von MKS in Brandenburg" aus dem Institut für Mikrobiologie und 24 Anm. d. Redaktion: Die Freie Universität stellte Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 ein Viertel des Lehrangebotes e-Learningunterstützt anzubieten. Lehre und Weiterbildung aktuell e-Learning in der Biometrie-Ausbildung Dr. Gisela Arndt, Rose Schmitz; Institut für Biometrie und Informationsverarbeitung E-Learning-Angebote der Freien Universität sich somit als Hilfsgrößen eignen, aus denen Berlin werden vom Institut für Biometrie und sich das ungefähre Gewicht ableiten lässt. Das Informationsverarbeitung im Bereich der Bio- Merkmal Brustumfang wäre so ein Kandidat, metrie-Veranstaltung im 2. Fachsemester ge- die Widerristhöhe ein zweiter. nutzt. Dazu gehören zum einen die FU- Impfung gegen Kälberdurchfall Lernplattform (http://www.lms.fu- In dieser Fallstudie geht es um eine Problem- berlin.de) und zum anderen Angebote aus dem stellung aus der Bestandsbetreuung bei Rin- Projekt (http://www.Neue- dern. Ein Bauer steht vor dem Problem, dass Statistik.de), an dem das Institut für Biometrie die auf seinem Hof zur Welt kommenden Kälber und Informationsverarbeitung als Kooperati- häufig in den ersten Lebenswochen an Durch- onspartner beteiligt war. Das Projekt wie auch fall erkranken. Daher sucht er Rat bei einer die Lernplattform Blackboard wurden am Cen- Tierärztin, die ihm vorschlägt, eine prophylakti- ter für Digitale Systeme an der Freien Universi- sche Maßnahme mit einem neu auf dem Markt tät Berlin initiiert. befindlichen Impfstoff zu versuchen. Im Projekt „Neue Statistik“ wurden multimediale Der Erfolg solcher Impfungen ist allerdings an- Lernmaterialien für eine neue, internetgestützte hand der dann noch auftretenden Krankheitsfäl- Form der Statistik-Grundausbildung entwickelt. le allein schwer zu beurteilen. Zum einen treten Im Rahmen dessen entwickelte Frau PD Dr. Durchfall-Erkrankungen nicht gleichmäßig über Susanne Dahms für den Bereich Veterinärme- das Jahr verteilt auf, zum anderen können sie dizin drei Fallstudien, die den Studierenden unterschiedliche Ursachen haben, die nicht alle statistische Methoden an Hand von Fragestel- mit dem eingesetzten Impfstoff bekämpft wer- lungen aus der veterinärmedizinischen Praxis den können. nahe bringen sollen: Daher wird ein Versuch mit zwei zufällig zuge- Gewichtsmessung mittels Brustumfangme- ordneten Vergleichsgruppen unternommen. Die thode Kälber der einen Gruppe werden geimpft, die In dieser Fallstudie geht es um eine Problem- der anderen Gruppe bleiben als Kontrollen un- stellung aus der Rinderklinik bzw. aus der geimpft. Betreuung von Rinderbeständen. Man stelle Als Zielgröße interessiert das Auftreten von sich die Situation vor, dass man im Rahmen Durchfall-Erkrankungen in den ersten Lebens- einer Therapiestudie oder für die laufende Do- wochen der Kälber, wobei nur unterschieden kumentation der Tierentwicklung die Gewichte wird, ob sie erkranken oder nicht. Damit lassen von Rindern ermitteln möchte. Man kann dieses sich die Versuchsergebnisse in Form einer Merkmal aber nicht direkt messen, da man Kontingenztafel zusammenfassen und mit Hilfe keine Rinderwaage zur Verfügung hat, bei- eines Chi²-Unabhängigkeitstests bewerten. spielsweise weil sich die Tiere während des Feldversuch „Prophylaxe gegen Weidepara- Erhebungszeitraumes draußen auf der Weide siten" befinden. Damit stellt sich die Frage, ob es In dieser Fallstudie geht es wieder um ein Prob- andere, einfacher messbare Merkmale gibt, die lem aus der Rinderklinik bzw. aus der Betreu- mit dem Gewicht zusammenhängen und die ung von Rinderbeständen. Werden Rinder - Blackboard „Neue Statistik“ Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 25 Lehre und Weiterbildung aktuell oder andere Tiere - auf der Weide gehalten, raum den Wirkstoff kontinuierlich abgibt. haben sie häufig mit Parasiten wie Lungen- Um die Wirksamkeit eines solchen Präparates würmern oder Magen-Darm-Strongyliden zu zu prüfen, sind kontrollierte Studien an Tieren kämpfen. Solche Parasiten werden während durchzuführen, die einem ausreichenden Infek- des Grasens auf befallenen Weiden von den tionsdruck ausgesetzt werden können. Dies ist Tieren aufgenommen, führen zur Infektion und in der Regel nur in Feldversuchen auf bekann- werden dann mit dem Kot auch wieder ausge- termaßen mit Parasiten befallenen Weiden schieden, so dass die Belastung der Weide möglich. Die Durchführung und Auswertung weiter bestehen bleibt oder sogar zunehmen solch eines Feldversuches zur Prüfung einer kann. neu entwickelten Wurmprophylaxe wird in die- Zur Behandlung der Tiere und zur Unterbre- ser Fallstudie behandelt. chung dieses Kreislaufes wurden und werden Bei der Auswertung der Feldversuchsdaten Präparate entwickelt, die möglichst schon pro- geht es im Kern um ein statistisches Testprob- phylaktisch eine Infektion der Tiere verhindern lem, zu dem Themen wie die Hypothesenbil- sollen. Um die Verabreichung solcher Präpara- dung, die Wahl einer geeigneten Prüfgröße und te einfach zu gestalten, werden sie in Form die Formulierung der Entscheidungsregel anzu- eines sogenannten Bolus gegeben, d.h. in einer sprechen sind. Die hier betrachteten Haupt- Form, die dem Tier einmal zu Beginn der Wei- merkmale zur Beurteilung der Wirksamkeit des deperiode verabreicht werden kann, dann im geprüften Präparates sind die Gewichte der Magen verbleibt und über einen gewissen Zeit- Tiere als Indikator für ihren Gesundheitszu- 26 Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 Lehre und Weiterbildung aktuell stand und die von ihnen ausgeschiedenen mehr als 60 Java Applets einen spielerischen Mengen von Lungenwurmeiern (Dictyocaulus und interaktiven Zugang zu statistischen Kon- viviparus). Die Gewichte der Tiere stellen ein zepten und Methoden. In einem Glossar und Merkmal dar, für das sich eine Normalvertei- einer Formelsammlung können Begriffe und lungsannahme vertreten lässt; zu ihrer Beurtei- Formeln schnell nachgeschlagen werden. Ü- lung wird daher als Testverfahren ein t-Test bungsaufgaben und Musterlösungen stehen herangezogen. Für die ausgeschiedenen Men- über das Statistiklabor, eine explorative Lern- gen an Wurmeiern lässt sich diese Verteilungs- und Arbeitsumgebung, zur Verfügung. annahme nicht vertreten, daher wird dieses Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Biometrie Merkmal für Veterinärmediziner“ stellt die „Neue Statistik“ mit Hilfe eines Wilcoxon- Rangsummentests bearbeitet. eine Möglichkeit zur Übung und Vertiefung des Stoffes dar. In der Vorlesung werden – soweit Die Fallstudien können im Unterricht bespro- es die technischen Möglichkeiten der Hörsäle chen werden, können aber auch von den Stu- erlauben – vor allem die Java Applets als didak- dentinnen am eigenen PC durchgearbeitet tisches Hilfsmittel verwendet. werden. Blackboard Die „Neue Statistik“ umfasst darüber hinaus Beim Blackboard handelt es sich um eine Lern- Lernmodule zu den statistischen Methoden, die plattform, auf der kursbezogene Inhalte zentral in der Grundausbildung gelehrt werden, in der zur Verfügung gestellt werden können. Es exis- Mediengalerie bieten etwa 50 Animationen und tieren Möglichkeiten zur Kommunikation in Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 27 Lehre und Weiterbildung aktuell Form von Mailinglisten, Chat oder Diskussions- von interaktiven Übungsklausuren die Klausur- foren. Außerdem können unbenotete und beno- situation der Leistungsnachweise zu üben und tete Tests erstellt und verfügbar gemacht in direkten Kontakt mit ihren Dozentinnen zu werden. Im Idealfall hat so jeder Studierende treten. Fragen zum Stoff können so schnell in eine eigene Oberfläche, in der er zentral alle Diskussionsforen oder per e-mail geklärt wer- seine Kurse organisieren und im Überblick be- den. halten kann. Aktuelle Ankündigungen sind stets an gleicher Stelle verfügbar, so dass der Informationsfluss Das in diesem Jahr vom Institut für Biometrie zwischen Dozentinnen und Studentinnen gut und Informationsverarbeitung erstmalig in der funktioniert und man als Studentin nicht auf Biometrie-Veranstaltung eingesetzte Blackbo- Aushänge angewiesen ist. ard wird von den Studentinnen bereits zu etwa Die „Neue Statistik“ ist als zusätzliche Informa- 65% genutzt, bis zum Ende des Sommerse- tionsquelle integriert, so dass interessierte Stu- mesters erwarten wir sogar noch eine Steige- dentinnen rung auf bis zu 75%. Es zeigt sich, dass die Darstellungen der jeweiligen Themen erarbei- Angebote, die wir über das Blackboard machen ten sowie sich theoretisch abstrakte Themen, können, von den Studentinnen sehr gut ange- wie sie in der Statistik naturgemäß häufig sind, nommen werden, und so wird in Zukunft das anhand von Applets anschaulich machen kön- Institut sicherlich noch weitere Inhalte bereit- nen. stellen. Außerdem wird das Blackboard herangezogen, Bisher haben die Studentinnen die Möglichkeit, um in Form einer Umfrage einmal in der Mitte, sich sämtliche Kursunterlagen wie Skripte, Ü- einmal am Ende des Semesters eine Evaluie- bungsaufgaben rung der Veranstaltung durchzuführen. mit Lösungen, Powerpoint- auch selbständig noch weitere Präsentationen etc. herunterzuladen, in Form FU-Kanzler begrüsst Master-Studenten des 2. Gemeinsamen Kurses in Veterinary Public Health (VPH). Wie geht’s weiter? Prof. Dr. K. Zessin, Dr. M Baumann; Postgraduale Studien „Internationale Tiergesundheit“ Anlässlich einer feierlichen Veranstaltung, die dualen Studien „Internationale Tiergesundheit“ am 23. Mai 2006 im Langhansbau („Trichinen- und getragen durch die Wissenschaftlichen tempel“) am Campus Mitte stattfand, begrüßte Einrichtungen Veterinary Public Health des Herr Peter Lange, Kanzler der FU Berlin, die Fachbereichs Veterinärmedizin, und der Veteri- internationalen Master-Studierenden und über- närmedizinischen Fakultät der Chiang Mai Uni- reichte die Anstecknadeln der FU Berlin, die versität in Thailand durchgeführt wird, nehmen von der Vertreterin des Akademischen Aussen- 13 junge Tierärztinnen und Tierärzte aus ver- amts, Frau Elke Löschhorn, stilvoll arrangiert schiedenen Ländern Südostasiens (Thailand, waren. Vietnam, Myanmar, China, Bhutan, Indonesien, Am 2. Master-Kurs in Veterinary Public Health, Sri Lanka, Nepal) teil. der wieder gemeinsam vom Fachbereich Veterinärmedizin der FU, unter Leitung der Postgra- 28 Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 Lehre und Weiterbildung aktuell zukünftigen Projekten der „Internationalen Tiergesundheit“ bekannt zu machen. Diese Gelegenheit nutzen insbesondere Vertreter des Diplomatischen Korps der beteiligten Länder, aber auch Vertreter der FU-Verwaltung. So wird jetzt Anfang Juni in Khartum (Sudan) ein Planungsworkshop mit Vertretern der Veterinärfakultäten Sudans, Äthiopiens und Ugandas (‚Nile Valley Initiative’) durchgeführt, in dem ein konkreter Projektantrag zu einem gemeinsamen Master-Programm in Epidemiologie und grenzüberschreitender Tierkrankheitskontrolle Peter Lange, Kanzler der FU, begrüßt Masterstudenten aus Südostasien für Afrika verfasst wird. Und im Oktober wird Diese Veranstaltung bot nicht nur allen am Kurs messe in Argentinien am Messetand der FU für Beteiligten und Interessierten Gelegenheit, sich das weitere geplante Master-Programm in Nah- mit den neuen Teilnehmern zwanglos auszu- rungskettenmanagement für Lateinamerika die tauschen, sondern sich auch mit zwei neuen Werbetrommel rühren. Prof. Zessin auf der DAAD/GATE Bildungs- Neuer Masterstudiengang „Small Animal Science “ Virginia Moukouli, Fachbereichsverwaltung Der Fachbereich Veterinärmedizin richtet zum • Dermatologische Erkrankungen Wintersemester 2006/07 einen neuen weiterbil- • Erkrankungen des Respirationstraktes denden Masterstudiengang ein. Der neue Stu- • Kardiologie diengang mit dem Namen „Small Animal • Hämatologie, Zytologie, Onkologie Science“ richtet sich an Tiermediziner/-innen • Erkrankungen des Verdauungsapparates aus dem In- und Ausland, die mindestens ein • Harnwegserkrankungen Jahr Berufserfahrung mitbringen und sich im • Endokrinologie Bereich der Kleintiermedizin spezialisieren • Neurologische Erkrankungen möchten. • Ophthalmologische Erkrankungen Inhaltlich orientiert sich der Studiengang an • Knochen-, Sehnen-, Gelenk- und Muskel- aktuellen tiermedizinischen Fragstellungen im Bereich der Kleintiermedizin. In neunzehn Mo- erkrankungen • dulen, die aus einer Präsenz- und einer Fernstudienphase bestehen, werden den Teilnehmern fundierte theoretische und praktische Kenntnisse in folgenden Bereichen vermittelt: • Anästhesie, Intensivmedizin und bildgebende Diagnostik • Andrologie und Gynäkologie incl. Neonatologie, Geburtshilfe • Erkrankungen von Heimtieren • Erkrankungen von Zier-, Wildvögeln und Reptilien Das Studium wird als berufsbegleitendes Fernstudium mit integrierten Präsenzphasen angeboten. Im Fernstudium erhalten die Teilnehmer Infektionskrankheiten Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 29 Lehre und Weiterbildung aktuell über ein Online-Portal in regelmäßigen Abstän- Die Entwicklung des neuen Masterstudien- den Materialien zu den Themen der einzelnen gangs „Small Animal Science“ bildet den Auf- Module. Die Präsenzphasen finden an Wo- takt chenenden am Fachbereich statt und sind in bildungsoffensive des Fachbereichs. Die Ein- die Fernstudienphasen eingebetet. richtung des Studiengangs als modularen Mas- In diesen Wochenendseminaren werden die im terstudiengang Fernstudium erworbenen Kenntnisse mit Hilfe Prüfungs- und Studienordnung wurde von Vorlesungen, praktischen Übungen, Fach- die Abteilung für Studienstrukturentwicklung gesprächen zu Praxisfällen und Diskussionen und die Rechtsabteilung der FU unterstützt und miteinander verbunden und vertieft. Ein beson- durch den Akademischen Senat der FU bestä- derer Akzent liegt dabei auf der Umsetzung der tigt. Dieser Masterstudiengang kann als Pilot- Studieninhalte in die praktische Anwendung. projekt am Fachbereich für die Entwicklung Der Studiengang „Small Animal Science“ dauert weiterer weiterbildender Masterstudiengänge drei Jahre und schließt mit dem Titel Master of genutzt werden, die das neue Konzept zur Fort- Science ab. und Weiterbildung am Fachbereich mit Leben zur verstärkten erfüllen werden. 30 Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 mit Fort- eigener und Weiter- Zulassungs-, durch Forschung aktuell Forschung aktuell BHV-1 eradication – One step closer Dr. Antina Lübke-Becker, Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen Zu einem internationalen Symposium über die Prof. Dr. Lothar H. Wieler aus dem Institut or- Bekämpfung der Infektionen mit bovinem Her- ganisierte Tagung wurde von der Firma Intervet pesvirus 1 (BHV-1) lud das Institut für Mikrobio- gesponsert, so dass auch für das leibliche Wohl logie und Tierseuchen am 29. und 30. Mai 2006 der Teilnehmer ausgezeichnet gesorgt war. in die Französische Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt ein. Die von Heike Görs und Gruppenfoto der Tagungsteilnehmer Rund 40 Teilnehmer aus 13 europäischen zelnen Nachbarstaaten und Deutschland hatten bei konzentrierten sich die Vorträge des zweiten diesem Mini-Symposium die Gelegenheit, in- Tages auf die Vor- und Nachteile des Einsatzes tensiv über die Vor- und Nachteile verschiede- von BHV-1-Impfstoffen. Nach der Begrüßungs- ner Methoden der BHV-1-Bekämpfung zu adresse des Schirmherrn, Prof. Dr. Lothar H. diskutieren. Während am ersten Tag die Dia- Wieler, war es zunächst zwei Mitgliedern unse- gnostik und epidemiologische Situation in ein- rer Fakultät vorbehalten, in Übersichtsreferaten Ländern im Mittelpunkt Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 standen, 31 Forschung aktuell in die Thematik einzuführen: Während PD Dr. ous and Parasitic Diseases, Faculty of Veteri- Kerstin Borchers einen Überblick über die BHV- nary Medicine, University of Liège, Belgien) 1-Infekionen gab, konzentrierte sich Prof. Kers- stellte in seinem Beitrag die geringfügigen Risi- tin Müller auf das klinische Bild. Einen sehr ken der Aktivierung einer latenten BHV-1- detaillierten Beitrag zur Diagnostik lieferte PD Infektion in den Vordergrund. Den Impfstoffein- Dr. Martin Beer (FLI, Insel Riems), der die Qua- satz in Ungarn stellte Dr. Földi vor (Intervet litätsmerkmale und den sinnvollen Einsatz der Hungaria, Budapest, Ungarn). Besonders große indirekten BHV-1-Diagnostik mittels Glykopro- Beachtung unter den Teilnehmern fanden die tein E (gE) bzw. gB erläuterte. Anschließend beiden Beiträge von Dr. Peter Franken (Animal erläuterte Christian Schelp (IDEXX Laborato- Health Service, Deventer, Niederlande) sowie ries, Liebefeld, Schweiz) die Leistungsparame- Dr. Jürgen Teuffert (FLI, Wusterhausen), zwei ter des neu entwickelten HerdChek IBR gB. Persönlichkeiten mit herausragenden Kenntnis- Abschließend schilderte Prof. Dr. Sandro Cavi- sen rani (Department of Animal Health, Faculty of Bekämpfung. Diese beiden Beiträge machten Veterinary Medicine, Parma) die derzeitige sehr pointiert deutlich, dass – welches Konzept BHV-1-Situation in Italien, die durch eine große auch immer zur Bekämpfung genutzt werden Heterogenität sowohl in der regionalen BHV-1- soll – es nur funktionieren kann, wenn im Vor- Prävalenz als auch der Bekämpfungsmaßnah- aus klare, nachvollziehbare Strategien entwi- men gekennzeichnet ist. Die abschließende ckelt und diese auch hinreichend einfach an Round-Table-Diskussion, an der die Redner alle beteiligten Landwirte und Tierärzte kom- beider Tage teilnahmen, verlief recht lebhaft, muniziert werden. Weiterhin bestand in der denn BHV-1- abschließenden Round-Table-Diskussion Kon- Bekämpfung gingen weit auseinander. So wur- sens darin, dass Impfstoffe bei der Bekämpfung de die handelspolitische Entscheidung der eine wichtige Rolle spielen. BHV-1-Eradikation, einer Infektion, die sehr Die Tagung „BHV-1 eradication – One step häufig latent verläuft, auch gänzlich in Frage closer“ war aus meiner Sicht ein voller Erfolg, gestellt. Ansonsten wurde deutlich, dass regio- denn durch die direkte Konfrontation der Teil- nale Unterscheide die Bekämpfungsstrategie nehmer mit verschiedenen Bekämpfungsstrate- massiv beeinflussen – nicht zuletzt aus finan- gien wurden Vor- und Nachteile sehr offen und ziellen Erwägungen. Jedoch waren sich alle kontrovers diskutiert. Ein echter wissenschaftli- Teilnehmer einig darüber, dass die Wichtigkeit cher Disput – ganz im Sinne der Hugenotten. von Epidemiologen bei der Bekämpfung von Den religiös verfolgten Reformierten aus Frank- Tierseuchen nicht hoch genug eingeschätzt reich bescherte Friedrich Wilhelm von Preussen werden kann – sei es bezüglich der Simulation mit seinem Potsdamer Edikt von 1685 eine von neue Bleibe, so dass Anfang des 18. Jahrhun- die Meinungen Strategien oder über der die Kosten-Nutzen- im Bereich der praktischen BHV-1- Berechnung. dert rund 25 % der Bewohner Berlins Hugenot- Am zweiten Tag, dessen Vorsitz PD Dr. Martin ten Beer übernahm, stellte zunächst Dr. Birgit Ma- Einfluss auf die wissenschaftliche Entwicklung koschey (Intervet International, Boxmeer, Nie- unserer Region Berlin-Brandenburg. So wurde derlande) des das Symposium auch seinem Tagungsort ge- attenuierten Markerimpfstoffes Bovilis IBR vor. recht, der heute von der Evangelischen Aka- Prof. Dr. Etienne Thiry (Department of Infecti- demie genutzten und in den Jahren 1701 bis 32 neue Daten zum Einsatz Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 waren. Diese hatten einen enormen Forschung aktuell 1705 von den Hugenotten erbauten Französi- nochmals ein großer Dank an den Sponsoren, schen die Fa. Intervet. Friedrichstadtkirche. Auch deshalb Einfacher Schutz von Pferden und Rindern gegen Insekten 1. Projekttag: Informationsveranstaltung des Instituts für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin am 10. März 2006 in der Klinik für Pferde Dr. B. Bauer und PD Dr. P.-H. Clausen, Institut für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin Seit 2004 kooperiert das Institut für Parasitolo- zidhaltiger Netze zum Schutz von Pferden ge- gie und Tropenveterinärmedizin im Rahmen gen Weidefliegen erprobt. In Zusammenarbeit eines Drittmittelvorhabens mit der dänischen mit dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenme- Firma Vestergaard Frandsen. Ziel der Koopera- dizin in Hamburg wurde außerdem die Wirk- tion ist die Prüfung der Wirksamkeit insektizid- samkeit dieses Verfahrens zum Schutz von haltiger Netzzäune zum Schutz von Nutztieren Rindern gegen Mücken und andere Insekten gegen Weidefliegen. Insektizidhaltige Netze mit humanmedizinischer Bedeutung in Kumasi, wurden zum ersten Mal erfolgreich in Kenia Ghana, getestet. beim Schutz wertvoller Milchkühe gegen Tsetsefliegen und die von ihnen übertragene tödliche Nagana eingesetzt. In weiteren Versuchen in Brandenburg wurde die Wirksamkeit insekti- Pferde beim ruhigen Grasen an einem insektizidhaltigen Netzzaun auf einer Wieder in Jühnsdorf, Brandenburg, 2005 Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 33 Forschung aktuell Ziel der Informationsveranstaltung war es, die und außerhalb des geschützten Rinderstalls im Ergebnisse der Untersuchungen in Branden- Vergleich zu den Kontrollstallungen deutlich burg und Ghana mit Experten zu diskutieren reduziert. und einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Der Ablauf der Veranstaltung gliederte sich in Ein Teil der Diskussionen drehte sich um Fra- zwei Abschnitte: nach einer kurzen Einleitung gen nach Verfügbarkeit und Kosten des Netz- durch den Dekan Herrn Prof. Dr. Brunnberg materials. wurden zunächst die Versuchsergebnisse aus Umweltverträglichkeit der Methode, wobei der Brandenburg durch einen Film und Vorträge der anwesende Vertreter des Büros für Tierökologi- Doktoranden (Frau Blank, Herr Zaspel) vorge- sche Studien Berlin, Herr Dr. Saure, auf den stellt. Im Anschluss fand eine 30minütige Dis- relativ geringen ökologischen Wert von Pferde- kussion mit Experten (Prof. Grabner, Klinik für weiden hinwies, der durch Blütenarmut und Pferde; Prof. Schein, Institut für Parasitologie; höheren Stickstoffgehalt der Böden gekenn- Frau Binding, Reiterliche Vereinigung Berlin- zeichnet sei. Beim Einsatz von Netzen in Afrika Brandenburg) über Schlussfolgerungen aus bestand Einigkeit über das Potenzial dieser den Versuchen und neue Aktivitäten statt. Im Methode zur gleichzeitigen Verbesserung von zweiten Abschnitt stellte Frau Maia, eine weite- Tiergesundheit, Einkommen und menschlicher re Doktorandin, die Ergebnisse aus dem Ver- Gesundheit bei einer Reduktion von Vektoren such in Ghana vor. Auch hier folgte eine mit medizinischer Relevanz. Weitere Fragen betrafen die Diskussion, an der Experten des BernhardNocht-Instituts (Prof. Garms, PD Dr. May) so- Die Informationsveranstaltung endete mit der wie PD Dr. Grunewald teilnahmen. Vorstellung und Diskussion der zukünftigen Projektaktivitäten, deren Finanzierung zurzeit Bei der Darstellung der Projektergebnisse gab mit der Firma Vestergaard Frandsen diskutiert es vor allen Dingen folgende Beobachtungen: wird: 1. Einsatz insektizidhaltiger Netzzäune In Brandenburg wurde die Befallsintensität zum Schutz von Pferden gegen Weidefliegen durch Lästlingsinsekten um bis zu 90% bei auf ein oder zwei Modellbetrieben in Deutsch- geschützten Pferden im Vergleich zu unge- land; 2. Bekämpfung von Tsetsefliegen und schützten Tieren reduziert. Geschützte Tiere anderen Vektoren in Afrika am Beispiel von zeigten außerdem ein ungestörtes Weidever- Ghana; 3. Schutz von Nutztieren bei intensiven halten während der gesamten Weidesaison. Haltungssystemen am Beispiel von Saudi Ara- In Ghana wurden bei den geschützten Rindern bien; 4. Bekämpfung isolierter Vorkommen von signifikante Reduktionen von Musciden und Wadenstechern und Erfassung der gleichzeiti- Wadenstechern registriert; zusätzlich waren gen Auswirkung auf Vektoren (Mückenpopulati- sämtliche erfassten Mückenpopulationen inner- onen) am Beispiel der Insel La Réunion. 34 Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 Vorträge und Veranstaltungen Vorträge und Veranstaltungen Vortragstermine Folgende Vortragsveranstaltungen fanden am Jürgen A. Richt Ph.D.: Application of Swine Fachbereich Veterinärmedizin während des Reverse Genetics to Vaccine Development Sommersemesters 2006 statt (Auswahl): (30.06.2006) ----- ----- PD Dr. Stefan Arnold: Adulte Stammzellen- Frau PD Dr. Barbara Tzenschtke: Epigeneti- Differenzierung, Therapieoptionen, Tissue En- sche perinatale Programmierung von Körper- gineering (11.-12.05.2006) funktionen – Anpassung an eine postnatal zu erwartende Umwelt (23.06.2006) --------Prof. Dr. Björn Lemmer: Circadiane Rhythmen – Freilauf – Jet lag (10.07.2006) Prof. Dr. John Fetrow: Erfahrungen in der Ausbildung von Studierenden auf einem Tran- ----- sitstall für Milchkühe (28.06.2006) Intensiver Einsatz auf der Internationalen Grünen Woche 2006 Prof. Dr. Goetz Hildebrandt, Institut für Lebensmittelhygiene; Prof. Dr. Klaus-Dieter Budras, Institut für Veterinär-Anatomie; Prof. Dr. Reinhard Fries, Institut für Fleischhygiene und -technologie Schon immer bot die Grüne Woche dem Fach- gläserne Kuh wurde leicht modifiziert, und den bereich günstige Gelegenheit, sich der Öffent- entsprechenden Stand betreuten die Institute lichkeit speziell auf den Gebieten „Nutztier- für Anatomie, für Lebensmittelhygiene sowie für Kliniken“ und „Öffentliches Veterinärwesen“ in Fleischhygiene und –technologie fachlich und Erinnerung zu rufen. Nicht nur wegen einer personell. Wie im Vorjahr erwies es sich als durch „Vogelgrippe“ und „Gammelfleisch“ ver- vorteilhaft, dass ständig ein Ansprechpartner - unsicherten Bevölkerung war jedoch im Januar diesmal Herr Thilo Voges - sich vor Ort befand, 2006 zehn Tage lang ein besonders hoher Ein- während zwei weitere, sich abwechselnde Kol- satz im Bereich der Veterinary Public Health- leginnen oder Kollegen zusätzlich die Klientel Fächer gefordert. betreuten. Die Fachbesucher zeichneten sich Bereits zum dritten Mal wurde die BSE- durch noch immer großes Interesse am BSE- Ausstellung „Wo die Prionen wohnen – Tierärz- Komplex aus, was u. a. aus dem Gästebuch te im Verbraucherschutz“ präsentiert, und zwar hervorgeht. Der „Normalverbraucher“ hingegen im Verbund des Hochschulgemeinschaftstan- fühlte sich von Prionen nicht mehr bedroht, des Green Research 2006. Das auch andern- sondern in seiner Suche nach neuen Skanda- orts mehrfach bewährte Konzept rings um die len eher belästigt. Seine Wissbegier galt vielVeterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 35 Vorträge und Veranstaltungen mehr eher allgemeinen Fragen, für deren Be- antworten eines Fragebogens und antwortung eine Backstage-Mappe zu den sammensetzen von 3D-Magnetpuzzlekühen mit Schwerpunkten Kaiserschnitt, Verdauungstrakt einer auch von Erwachsenen begehrten Urkun- und Euter vorbereitet worden war. Trotz regen de belohnt wurde. Eine Hotline zur Aviären Zuspruchs wäre deshalb zu überlegen, inwie- Influenza rundete das Angebot ab. Im Rahmen weit zukünftig die Themenstellung teilweise des Projekts fand darüber hinaus eine Talk- oder gar vollständig verändert werden sollte. Show zum Thema „Gammelfleisch und kein Auch der im Gegensatz zur eigenen Ausstel- Ende – funktioniert die betriebliche Eigenkon- lung sehr zurückhaltende Gesamteindruck des trolle?“ statt. In der erfreulich sachlichen Veran- Gemeinschaftstandes ließe sich spektakulärer staltung gestalten. Politiker (Bärbel Höhn, Ministerialdirektor Bern- Weniger FU-Personal, aber nicht weniger En- hard Kühnle) und Tierärzte (Dr. Hans-Joachim gagement verlangte der von Bayer Health Care Götz, Prof. Goetz Hildebrandt) über Möglichkei- gesponserte gemeinsame Messeauftritt der ten, die Lücke zwischen Anspruch und Realität tierärztlichen Berufsverbände (Deutsche Vete- bei der Anwendung des EU-Hygienerechts zu rinärmedizinische Gesellschaft, Bundesverband schließen. praktizierender Tierärzte und Bundesverband Auch beim ersten Qualitätswettbewerb für beamteter Tierärzte). Prof. Hildebrandt, der Wurst und Schinken des Fleischerverbands neben dem DVG-Vorsitzenden Prof. Martens Berlin-Brandenburg war der Sachverstand des auch den Stand mit dem Motto „Gesunde Le- Fachbereichs gefragt. Unter der Leitung von bensmittel durch gesunde Tiere“ betreute, Prof. Hildebrandt und unter Mithilfe der Tierärz- nahm seitens des Fachbereichs an den Pla- tinnen Dr. Diana Graubaum und Angela Stubbe nungsgesprächen in Frankfurt teil. In und um wurden 80 Produkte aus der Region sensorisch das Infohaus auf dem Erlebnis-Bauernhof wa- untersucht und bewertet. In einem festlichen ren folgende Elemente platziert: ein Lehrpfad Akt in der Brandenburghalle überreichten am „Parasiten und Schädlinge“, ein Klinomobil, die 18. Januar Ministerpräsident Platzeck und e-Learning-Demonstration „Ein Keim kommt Landwirtschaftsminister Woidke den Teilneh- selten allein – wie Lebensmittelvergiftungen mern aus 16 Unternehmen ihre Medaillen. Dass entstehen“ aus dem Institut für Lebensmittelhy- sie hier lediglich zuzuschauen brauchten, war giene und eine Installation zur Händereinigung. den von der Grünen Woche gestressten Le- Den größten Zuspruch fand der Schnupperkurs bensmitteltierärzten zum Tierarzt-Beruf, wobei das erfolgreiche Be- recht. diskutierten des das Zu- Branchenvertreter, Fachbereichs nur Lange Nacht der Wissenschaften 2006 Dr. Christian Laiblin, Verwaltungsleiter des Fachbereichs Nach dem ersten zaghaften Start mit einer Be- nach Voltaire („Das Bessere ist der Feind des teiligung an der „Langen Nacht der Wissen- Guten“) haben wir uns für das Bessere ent- schaften“ im Jahre 2005 waren wir einerseits schieden und für Düppel ein umfangreiches erstaunt über das große Echo des Publikums Programm zur Veranstaltung am 13. Mai 2006 und gleichzeitig erfreut über die Aufforderung entwickelt. aus Kreisen der Freien Universität Berlin, das Unter der Thematik „Tiermedizin – Spitzentech- Angebot in diesem Jahr zu wiederholen. Frei nologie zum Wohl des Menschen“ fanden in der 36 Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 Vorträge und Veranstaltungen Klinik für Kleine Haustiere stündliche Führun- meinsam mit dem Institut für Veterinär- gen und Vorträge statt. Viele Besucher konnten Anatomie und dem Institut für Lebensmittelhy- die bereits berühmte Reality-Soap des rbb aus giene die interaktive Ausstellung zum Thema der „Videokonserve“ bestaunen. Das Institut für „BSE: Wo die Prionen wohnen“ und ein buntes Fleischhygiene und –technologie boten ge- Kinderprogramm mit Quiz und Preisen an. Volle Hörsäle in Düppel Im Kinderprogramm ging es geheimnisvoll zu: „Kurioses aus dem Röntgenarchiv einer Tier- Frau Dr. Diana Graubaum lehrte mit einigen ärztin“ vor. Dabei konnte das Innenleben eines Mitstreiterinnen die Kinder auf dem Düppeler Tigers genauso bestaunt werden wie der Gelände das Fürchten. Es fanden nämlich unter scheinbar lebende Kleinnager im Körper einer dem Leitmotiv „Nachts sind alle Katzen grau“ Schlange. Nachtwanderungen mit Taschenlampen, Ele- Ein ganz besonderes Highlight war die Darbie- fantengebrüll und etlichen aus dem Dunkeln tung unserer Studierenden, die den Besuchern auftauchenden Tieren statt. Gruppen mit bis zu den „Langen Weg zum Traumberuf Tierarzt“ 40 Kindern streiften durch die Düppeler Nacht. anschaulich am lebenden Tier aufzeigten. Nach Darüber hinaus informierte das Institut für Le- der Veranstaltung war nicht eindeutig erkenn- bensmittelhygiene über die Thematik „Ein Keim bar, ob alle Zuhörer und –seher von der Be- bleibt selten allein – wie Lebensmittelvergiftun- zeichnung Traumberuf überzeugt waren. gen entstehen“. Abgerundet wurde die Veranstaltung mit Ge- Auch der kleinen Nager wurde gedacht. Frau tränken und Grillwurst auf einem herrlich aus- Dr. Kuhne aus dem Institut für Tierschutz refe- geleuchteten rierte über „Wie bleibt mein Kaninchen ge- Hausmeister Rippert herzlich gedankt. Mit ei- sund?“, und die Klinik für Pferde stellte nem gewissen Stolz wurden wir von der Veran- Campus: dafür sei Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 unserem 37 Vorträge und Veranstaltungen staltungsleitung informiert, dass exakt 2.347 Eindeutiges Votum aller Beteiligten: „Wir waren Besucher den Weg nach Düppel fanden bzw. gut, aber wir können noch besser…“ mit einem fachbereichsorganisierten ShuttleService in den Süden Berlins chauffiert wurden. Auch Politiker haben Anspruch auf Wissen ein Besuch Zehlendorfer Politiker in Düppel Dr. Christian Laiblin, Verwaltungsleiter Am 6. Mai 2006 besuchte eine Gruppe von Fachbereichs“. Hierzu zählten das sog. „Fünfer- etwa 30 Zehlendorfer Politikern, unter ihnen der institut“, die Baupläne für die Domäne Dahlem stellvertretende Bezirksbürgermeister und Bau- sowie die Errichtung des Weiterbildungszent- stadtrat von Steglitz-Zehlendorf, Herr Uwe rums in Düppel. Bei einer anschließenden Füh- Stäglin, den Fachbereich in Düppel. Ziel des rung über den Campus – die Technische Besuchs war, Informationen über die Einrich- Abteilung der Freien Universität leistete in Per- tungen und Aktivitäten im Bezirk zu erhalten, son von Herrn Burkhard Golze baufachliche bestehende Kenntnisse zu erweitern und fal- Hilfe – konnten sich die Besucher über die sche Vorstellungen zu korrigieren. räumlichen und wissenschaftlichen Aktivitäten Der Dekan, Herr Prof. Brunnberg, begrüßte in in unserem Fachbereich informieren. Viele „alte der Klinik für Kleine Haustiere die Gäste, unter Zehlendorfer“ nutzten die Gelegenheit, ausgie- ihnen den Kanzler der Freien Universität Berlin, big von „früher“ zu berichten, und kehrten an- Herrn Peter Lange, und zeigte in einer Bilder- schließend mit vollem Kopf und leerem Magen show die Arbeitsbereiche und Leistungen des in der Derby-Klause ein. Fachbereichs auf. Ein besonderer Schwerpunkt der anschließenden Gespräche waren die „Bausorgen des Ein Tag der Freude Absolventen des Jahrganges 2005/06 feiern ihre Approbation TA Florian Spiegel, TA Sebastian Spiegel Es war schon ein besonderer Tag für alle. Am che Zeit hinter uns. Zugegebener Maßen gab Freitag, dem 21.05.2006, versammelten wir uns es auch viele schöne Momente während des alle um 15 Uhr im Hörsaal des Fachbereichs Studiums. So waren die Partys (wie die des Biologie in der Königin-Luise-Straße, in dem die Erstsemesters und des Bergfestes) und die Feier mit einer musikalischen Einleitung be- Neuntsemester-Feier Ereignisse, auf die man gann. Wir waren alle mit unseren Eltern, Ver- sich freute und bei denen man mit den Kommili- wandten und Freunden gekommen, um diesen tonen nicht immer nur über Inhalte aus dem Tag gemeinsam zu verbringen. Studium diskutierte. Ja, und nun ein offizieller Aber was hatten wir denn eigentlich zu feiern?! Abschluss, Natürlich unsere Approbation. Wir waren nun Tüpfelchen“ zum Ende unserer Studentenzeit. endlich alle fertig mit dem Studium und ließen In den Jahren zuvor wurde den Studenten ihre eine zum Teil sehr lernintensive und stressrei- Approbationsurkunde nur unpersönlich nach 38 Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 das war doch noch das „I- Vorträge und Veranstaltungen Hause geschickt, und damit hatte es sich. Ei- Stolz unseren Angehörigen präsentieren und so nen feierlichen Abschied jedoch mit Reden, einen „würdigen“ Abgang vorweisen. Danksagungen, Gratulationen und einem net- Aber jeder Abschluss ist auch wieder ein Neu- ten Beisammensein am Buffet gab es noch anfang. Dieser hat für einige von uns schon mit nicht. So waren wir alle sehr erfreut, dass in einer Promotionsarbeit oder festen Anstellung diesem Jahr zum ersten Mal eine solche Ver- begonnen. Für viele ist die Zukunft allerdings anstaltung stattfand. noch ungewiss. Wir sind jedoch alle guten Mu- Nach der musikalischen Einstimmung erfolgte tes, nach diesem Studium schon unseren rich- eine Begrüßung durch die Spiegelbrüder. An- tigen Weg zu finden. schließend fanden der Dekan, Herr Prof. Nach dieser Feier konnten wir den Tag bei ei- Brunnberg und der Prüfungsvorsitzende, Herr nem gemeinsamen Buffet zusammen mit unse- Prof. Schein, ein paar nette Abschiedsworte für ren Eltern und Verwandten, den Freunden und uns. Auch unsere Eltern, Verwandten und Dozenten ausklingen lassen, bevor wir, die Ex- Freunde konnten nun endlich einmal einige von Studenten bzw. Jung-Veterinäre, uns zu einer den Lehrmeistern kennen lernen, über die wir in Party einfanden. all den Jahren zahlreiche Anekdoten zu berichten wussten. Es folgte der Höhepunkt: die persönliche Übergabe der Gratulationsurkunden durch Herrn Prof. Weyrauch. Diese konnten wir nun mit Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 39 Geschichte der Veterinärmedizin Geschichte der Veterinärmedizin Ein deutscher Tierarzt als „Barrikadenkämpfer“ Während der Märzrevolution 1848 in Berlin PD Dr. Eberhard Uecker * Die Vergangenheit zeigt, dass sich deutsche Es darf aber auch festgestellt werden, dass er Tierärzte öfter engagiert in die Geschichte ein- selbst seine Bedeutung während der revolutio- gebracht haben. Das war – wie unser Beispiel nären Verhältnisse, in deren Sog er geriet, zeigt – schon vor über 150 Jahren so und auch weitaus überschätzte. in der jüngsten Geschichte während der friedli- Insgesamt war die Zeit des Vormärz 1848 chen Revolution in der DDR 1989/90. Damals durch eine gewaltsam erzwungene Ruhe in der bekleideten ambitionierte Tierärzte sogar das Bevölkerung („System Metternich“), langsame ehrenvolle Amt des Ministerpräsidenten. Aller- Industrialisierung und Massenelend gekenn- dings sind Letztere in gar keiner Weise mit dem zeichnet. Reformerische Forderungen (eine mysteriösen deutschen Tierarzt aus dem Jahre Verfassung, Einigung von Deutschland und 1848 auf den Berliner Barrikaden vergleichbar. soziale Gerechtigkeit) wurden unterdrückt. Bei unserem „Helden“ aus der Zeit der Märzre- In Berlin kam es am 18. März zum Volksauf- volution 1848 handelt es sich um Friedrich stand, obwohl sich der König, Friedrich Wilhelm Ludwig Urban, geboren am 2.10.1806 in Silke- IV., noch am gleichen Tag zum Verfassungs- rode bei Erfurt. Zunächst erlernte der junge gedanken bekannt hatte. Als die Kunde von Mann das Schmiedehandwerk. Es war die Zeit Erhebungen im Namen der Freiheit in ganz der Niederlagen von Jena und Auerstedt, der Deutschland und in Europa Berlin erreichte, sogenannten Franzosenzeit, der Befreiungs- steigerte kriege vom Napoleonischen Joch. Urban ge- nochmals und durch zwei versehentlich ausge- langte in dieser Zeit in die Preußische Armee löste Schüsse vor dem Königlichen Schloss und versah seinen Dienst als Fahnenschmied. kam es zu blutigen Barrikadenkämpfen zwi- Von 1829 bis 1832 wurde er von seinem Re- schen dem Militär und den Volksmassen. giment an die Tierarzneischule in Berlin ab- Am 21. März versprach der König einen libera- kommandiert. Fahnenschmiedeleve len Verfassungsstaat und verneigte sich am 22. absolvierte er Kurse bei bekannten Professoren März vor den 187 Toten der revolutionären wie Naumann, Reckleben, Gurlt, Hertwig u.a. Kämpfe, die in einem Leichenzug am König Danach wirkte er als Praktischer Tierarzt in vorbei am Friedrichshain ihre letzte Ruhe fan- Berlin. Nachdem Urban von 1839 bis 1840 den (Abb.). An der Spitze des Zuges marschier- nochmals die Tierarzneischule besuchte, durfte te Fahnenträger Urban. er sich „Tierarzt I. Klasse“ nennen. Er fiel dar- Wenden wir uns nun weiteren Aktionen des über hinaus durch seine große Gestalt und die Barrikadenkämpfers und Volkstribun zu: Urban langen schwarzen Kopf- und Barthaare sowie kommandierte die Barrikade am Eingang zur sein forsches Verhalten auf. Das mag seinen Neuen Königstraße (vom Alexanderplatz her); Stolz und sein Geltungsbedürfnis beflügelt ha- angeblich war diese Barrikade eine der stärks- ben. Bei der Berliner Bevölkerung und später ten nicht „gebrochenen“ Berlins. (Von Anton auf den Barrikaden war er kein Unbekannter. Klaus ist Urban als riesiger Barrikadenkämpfer 40 Als Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 sich die revolutionäre Stimmung Geschichte der Veterinärmedizin mit Fahne auf einem Gemälde dargestellt.) Wurst hinunterwürgte. Später verließ Urban den Ansonsten war Urban in diesen Tagen fast Raum, um sich mit Hilfe eines Brechmittels überall, oft trug man ihn siegesbewusst auf den doch sicherheitshalber zu entleeren. Schultern. 1869/70 legte er sich mit Papst Pius IX. an. Auf In der Nähe seiner Barrikade verhaftete Urban Volksversammlungen verlas er einen offenen den General Möllendorf, der als Kurier des Kö- Brief an den Papst, in dem er gegen das Glau- nigs unterwegs gewesen sein soll. Nur mit Mü- bensdogma von der Unfehlbarkeit des Papstes he protestierte. Der Brief wurde verhöhnt und nur konnte Urban den General vor der Lynchjustiz durch seine Mitstreiter bewahren. von wenigen Menschen unterschrieben. Noch lange rühmte er sich, ein besonderer Was bleibt resümierend von dieser tragisch- Freund des Generals gewesen zu sein. Danach komischen Figur? Zunächst erscheint uns der erschien Urban auf dem Königlichen Schloss zu vermeintliche Demokrat und Barrikadenkämpfer einer Versöhnungszeremonie beim König. Hier für ein besseres Leben sogar sympathisch, erbat Urban, die aus der Stadt verlagerten aber dann der Kniefall vor dem König – wo ist (Garde-)Regimenter heimholen zu dürfen. Am die Konsequenz? All seine zitierten Verhal- 21.3. ritt der Revolutionär Urban im Gefolge des tensweisen Königs, nunmehr offensichtlich als Stütze der psychopatisch. Monarchie. Friedrich Ludwig Urban starb 1879 mit 73 Jah- Am 26.3. ließ sich Urban in eine Deputation ren und ist auf dem Friedhof an der Pappelallee wählen, die vom König am 27.3. eine möglichst (unweit der Schönhauser Allee) in Berlin begra- milde Bestrafung für den revolutionären Unfrie- ben. Auf dem Alexanderplatz gibt es eine Erin- den in Berlin erwirken sollte. nerungstafel für die Märzgefallenen, unter Doch noch machte Urban nicht Schluss: Am 14. denen auch der Name Urban zu finden ist. sind eher kleinbürgerlich- Juni 1848 erstürmte er zum Zwecke der Volksbewaffnung mit Gleichgesinnten das Zeughaus. Vor Gericht erhielten die Revolutionäre viele Jahre „Festung“, Urban wurde freigesprochen! Danach machte Tierarzt Urban offensichtlich eine längere Pause. Angeblich verfiel er in eine depressive Phase. In den 60/70er Jahren des 19. Jahrhunderts betrat Urban wieder die „Bühne“. Er war jetzt nicht der Revolutionär, aber der gleiche Triebmensch, der verschiedene „Bühnen“ nutzt, um sein Geltungsbedürfnis zu befriedigen: So versuchte er auf einer großen Fleischerversammlung in Berlin, in Anwesen- Abb.: Totenfeier auf der Friedrichshöhe (Friedrichshain), 4. Juni 1848 (aus: Frei und Einig! Porträts aus der Revolution von 1848 /hrsg. von Bärbel Holtz und Dieter Weigert. – Berlin: Haude & Spener, 1998, S. 35). heit von Rudolf Virchow und Prof. Hertwig (Tierarzneischule) die Unschädlichkeit der Tri- * Anschrift des Verfassers: Oswaldstr. 5, 13053 chinen zu beweisen, indem er eine trichinöse Berlin, Tel. 9827130 Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 41 Gesellschaft der Freunde und Förderer der Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin e.V. Gesellschaft der Freunde und Förderer der Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin e.V. Beschlussprotokoll der Hauptversammlung 2006 Die diesjährige Hauptversammlung fand wieder im Rahmen der Internationalen Grünen Woche am 18. Januar um 19 Uhr in der Tierhalle der Messe Berlin statt. Es waren 78 Mitglieder in Gesellschaft von 67 Gästen anwesend. Tagesordnung: 1. Eröffnung und Begrüßung 2. Bericht des Vorsitzenden über das abgelaufene Geschäftsjahr 3. Jahreskassenbericht der Schatzmeisterin 4. Haushaltsvoranschlag 2006 5. Bericht der Kassenprüfer 6. Entlastung des Vorstandes 7. Verschiedenes 8. Geselliges Beisammensein Die Mitgliederversammlung wurde mit Übersendung der Tagesordnung satzungsgemäß einberufen. 1., 2. Nach Feststellung der Beschlussfähigkeit begrüßt der Vorsitzende die Mitglieder und informiert über die Ereignisse des vergangenen Jahres. 3. Der Jahreskassenbericht 2005 der Schatzmeisterin liegt den Mitgliedern vor. Es besteht kein Diskussionsbedarf. 4. Der Haushaltsplan für das Jahr 2006 liegt den Mitgliedern ebenfalls vor und wird genehmigt (einstimmig). 5. Die Kassenprüfer haben den Kassenbericht der Gesellschaft geprüft und ohne Beanstandungen abgezeichnet. 6. Die Kassenprüfer beantragen die Entlastung des Vorstandes. Dem Antrag der Kassenprüfer wird bei vier Enthaltungen zugestimmt. 7. Zum Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ liegen keine Wortmeldungen vor. 8. Der Vorsitzende dankt der Fa. Ludwig Bertram und der Fa. Merial für die Unterstützung der Veranstaltung und eröffnet das gesellige Beisammensein. Bernd Goldmann Prof. Dr. Volker Bergmann Vorsitzender Stellvertretender Vorsitzender 42 Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 Gesellschaft der Freunde und Förderer der Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin e.V. Auszüge aus der Satzung ernannt werden. Diese haben alle Rechte der ordentlichen Mitglieder. § 2 Zweck und Aufgaben der Gesellschaft Zweck des Vereins ist die Förderung von Forschung und Lehre der Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin sowie die Orientierung der Öffentlichkeit über alle Aufgabengebiete der Veterinärmedizin. Die Gesellschaft verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnittes „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung. Die Gesellschaft ist selbstlos tätig, sie verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke. Mittel der Gesellschaft dürfen nur für die satzungsgemäßen Zwecke verwendet werden. Die Mitglieder erhalten keine Zuwendungen aus Mitteln der Gesellschaft. Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck der Körperschaft fremd sind, oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen begünstigt werden. § 5 – Mitgliedsrecht und Mitgliedspflichten Die Mitglieder haben je einen Sitz und eine Stimme in der Hauptversammlung und in außerordentlichen Versammlungen. Die Höhe des Jahresbeitrages ist dem freien Ermessen der Mitglieder überlassen, jedoch wird ein Mindestbeitrag erhoben, der vom Vorstand vorgeschlagen und von der Mitgliederversammlung beschlossen wird. In Härtefällen entscheidet der Vorstand über die Höhe des Beitrages. Während des laufenden Geschäftsjahres eintretende Mitglieder haben den vollen Jahresbeitrag innerhalb von vier Wochen nach der Aufnahme zu entrichten. § 6 – Aufnahme von Mitgliedern Bewerbungen um die Mitgliedschaft nimmt der Vorstand entgegen und entscheidet über die Aufnahme mit einfacher Mehrheit. Gründe für eine Nichtaufnahme werden nicht bekannt gegeben. Die Aufnahme ist erst nach Eingang des ersten Jahresbeitrages rechtskräftig. Mit der Aufnahme werden gleichzeitig die Bestimmungen der Satzung anerkannt. Gegen die Ablehnung der Aufnahme eines/r Bewerber/in/s steht diesem/r das Recht der Beschwerde zu, die Mitgliederversammlung um eine endgültige Entscheidung anzurufen. § 4 – Mitgliedschaft Die Gesellschaft hat ordentliche Mitglieder und Ehrenmitglieder. Ordentliche Mitglieder können natürliche und juristische Personen sein. Persönlichkeiten, die sich besondere Verdienste um die Veterinärmedizin an der Freien Universität erworben oder die Zwecke der Gesellschaft in besonderer Weise gefördert haben, können vom Vorstand zu Ehrenmitgliedern ---------- Die Gesellschaft ist als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Spenden und Beiträge sind daher steuerlich abzugsfähig (Eingetragener Verein Amtsgericht Berlin-Charlottenburg 95 VR 3140 Nz). Bankverbindung: Berliner Bank AG; Kto.-Nr. 390 2070 300 (BLZ 100 200 00) oder Postgiroamt Berlin; Kto.-Nr. 146 700-109 (BLZ 100 100 10) Die Höhe des Mitgliederbeitrags beträgt zur Zeit 50 € für juristische Personen, 20 € für natürliche Personen und 10 € für Studierende. Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006 43 Gesellschaft der Freunde und Förderer der Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin e.V. -------------------------------------------Bitte heraustrennen und einsenden.--------------------------------------------- Antrag auf Mitgliedschaft in der „Gesellschaft der Freunde und Förderer der Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin“ An: Gesellschaft der Freunde und Förderer der Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin e.V. Oertzenweg 19b, 14163 Berlin Senden Sie mir bitte zunächst einmal die Satzung der „Gesellschaft“. Hiermit beantrage ich gemäß § 6 der Satzung der „Gesellschaft“ meinen Beitritt als Mitglied. Mit diesem Antrag auf Beitritt verpflichte ich mich unter Bezugnahme auf die mir bekannte Beitragsordnung zur Zahlung eines jährlichen Beitrages in Hohe von € .......... . Adresse (bitte in Blockschrift schreiben): Name: .................................................................................................................... Vorname: .................................................................................................................... Straße u. Nr. …………………….……………………………………………………………… PLZ, Ort: ……………………....................................................................................... Datum und Unterschrift:………………………………………….. 44 Veterinärmedizin in der Hauptstadt, Heft 2/2006