Florian Kreis Soest aktuell
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Florian Kreis Soest aktuell
FLORIAN Kreis Soest aktuell Zeitschrift für die Feuerwehren im Kreis Soest Dezember 2015 KÖNNEN – GLÜCK UND GUTES WETTER Großbrand in einem großen galvanischen Betrieb in Warstein AUSGABE 15 Impressum Herausgegeben von den Feuerwehren im Kreis Soest und dem Kreisfeuerwehrverband Soest Verantwortlich: Thomas Wienecke Kreisbrandmeister des Kreises Soest Textbeiträge und Fotos: siehe Hinweis bei den Beiträgen Redaktion: Dirk Behrens, Christoph Blume, Christian Dicke, Michael Menke, Michael Görge und Thorsten Krabbe Newsletter Florian Kreis Soest Newsletter beim Erscheinen einer neuen Ausgabe Florian Kreis Soest Aktuell. Sie können sich auf unserer Internetseite www.florian-kreis-soest.de für den Newsletter eintragen. Sobald eine neue Ausgabe online abrufbar ist, werden Sie von uns per Email darüber informiert. Gestaltung: Christoph Blume, Dirk Behrens Kontakt: [email protected] Titelfoto: Daniel Schröder Inhalt Inhalt 4 Editorial Quer gedacht – Gedanken zum Feuerwehrwesen Aktuelles 6 Neue Truppführer erfolgreich ausgebildet 7 Mehr als 100 Unwettereinsätze 7 Retter helfen sich 8 Großes Interesse an neuem Beruf 9 Auf der Interschutz Präsenz gezeigt 10 Kreisbrandmeister weitere 6 Jahre im Amt 11 Informationsseminare zum neuen BHKG 23 Werbung um Nachwuchs 24 Erfolgreiche Grundausbildung 25 „Ein riesiger Sprung nach vorn“ Großbrand in einem großen galvanischen Betrieb in Warstein Seite 14 Einsatzberichte 14 Können – Glück und gutes Wetter Großbrand in einem großen galvanischen Betrieb in Warstein Serie: Die Feuerwehren im Kreis Soest 20 Freiwillige Feuerwehr der Stadt Geseke Ausbildung 26 Gemeinsame TH-Übung: Feuerwehr Anröchte und THW arbeiten eng zusammen 26 ABC Übung im Trockenmilchwerk 28 Übungstag fordert Feuerwehr und Rettungsdienst Messestand des Kreisfeuerwehrverbandes des Kreises Soest stieß auf großes Interesse Seite 9. 3 4 Editorial Quer gedacht – Gedanken zum Feuerwehrwesen Sehr geehrte Feuerwehrkameradinnen und Kameraden, sehr geehrte Leserinnen und Leser, Das Gesetz über den Feuerschutz und die Hilfeleistung (FSHG) wird zum 01.01.2016 durch eine Neuregelung - „Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG)“abgelöst. Unser doch so vertrautes Gesetz ist Schnee von gestern. Schwerpunkte der Neuregelung sollen sein: 1. eine Aufwertung des Katastrophenschutzes, um der gestiegenen Bedeutung des Katastrophenschutzes Rechnung zu tragen, 2. die Betonung und Stärkung der zentralen Rolle des Ehrenamtes durch Verbesserung der Rahmenbedingungen für die ehrenamtliche Tätigkeit im Brandschutz, der Hilfeleistung und im Katastrophenschutz - zum Beispiel soll den Städten und Gemeinden ermöglicht werden, eine Kinderfeuerwehr einzurichten -, 3. eine Anpassung der Regelungen zum Brandschutz an Entwicklungen, die seit Inkrafttreten des FSHG am 10.02.1998 eingetreten sind. Viele gute Ideen werden umgesetzt, aber natürlich bleiben bestimmte Sachverhalte nicht berücksichtigt. Das Leben besteht aus Kompromissen! Beschäftigt euch mit den neuen Regelungen. Der Verband bietet hier reichliche Termine zu Zeiten des Ehrenamtes an (siehe Artikel). Spannend bleibt es, denn die jetzt anstehende Neugestaltung der Laufbahnordnung fordert uns weiter heraus. Lasst mich noch einige Sätze zu Mitgliedern in der Feuerwehr sagen, die sich weigern bei dem Alarmstichwort Feuer und Asylanten auszurücken, wie jetzt mehrfach in Ostdeutschland bekannt geworden ist. Wir sind die Feuerwehr und helfen allen Menschen, egal welches Geschlecht, Hautfarbe und Abstammung sie haben. Unsere Aufgabe ist es zu helfen, Menschenleben zu retten. Wir sind für alle da. Das ist unser Grundgedanke bei der Feuerwehr – Menschen helfen Menschen! Editorial Hier hat rechtes Gedankengut keinen Platz. Man kann sicher unterschiedlicher Meinung in der Flüchtlingspolitik sein, aber wenn es um Einsätze geht und Menschenleben, sind wir und müssen wir uns einig sein! Wir retten alle – und darauf sind wir stolz! Immer unter unserem Wahlspruch: „Gott zur Ehr dem nächsten zur Wehr“ – alter Spruch aber immer noch aktuell! Für die bevorstehenden Festtage wünschen wir, Bernhard, Georg und ich Euch und Euren Familien einige Tage der Ruhe und festlichen Stimmung, auch der Besinnlichkeit und des inneren Friedens und für das neue Jahr die Erfüllung Eurer Pläne und Hoffnungen. Denken wir gemeinsam mal drüber nach – geht schon, in einer ruhigen Minute…. Euer Kreisbrandmeister Thomas Wienecke 5 6 Aktuelles Ausbildung der Feuerwehren im Kreis Soest Neue Truppführer erfolgreich ausgebildet 31 neue Truppführer konnten im Rahmen eines Lehrgangs zum Truppführer des Kreisfeuerwehrverbandes Soest ausgebildet werden. Hierzu trafen sich die Teilnehmer in der Zeit vom 22. September bis 24. Oktober jeweils dreimal die Woche im Rettungszentrum in Soest. Unter der Lehrgangsleitung der Stadtbrandinspektoren Friedel Bitter (Feuerwehr Rüthen) und Donat Ahle (Feuerwehr Warstein) standen für die Feuerwehrfrauen und -männer zunächst die theoretischen Inhalte der Rechtsgrundlagen, Baukunde, Gefahren der Einsatzstelle, Fahrzeug- und Gerätekunde, Löschwasserversorgung und -förderung, Brandsicherheitswachen, Atemschutzüberwachung, Einsatzplanung und Vorbereitung, dem Planspiel sowie den Regeln der Technischen Hilfe und des Löscheinsatzes auf dem Stundenplan. Doch auch die praktische Ausbildung kam nicht zu kurz. Besonders praxisnahe Einsatzübungen im Bereich der Technischen Hilfe sowie zahlreiche Einsatzübungen im Löscheinsatz mussten die Teilnehmer bereits in der Rolle des Truppführers meistern. Zudem kam jeder Teilnehmer auch in den Genuss sich als Gruppenführer zu versuchen und eine Gruppe in einem der zahlreichen Übungsszenarien zu führen. Gerade das taktische Vorgehen aller Übungen wurde dabei von den Ausbildern besonders beobachtet und verfolgt sowie nach jeder Übung genau analysiert und bewertet. Am Samstag, den 24. Oktober 2015, stand dann eine schriftliche Prüfung, gefolgt von einer praktischen Prüfung auf der Tagesordnung. Hierzu überzeugte sich Kreisbandmeister Thomas Wienecke mit seinen beiden Stellvertretern Georg Ptacek und Bernhard Loer von den Leistungen der Teilnehmer und suchten die Prüfungsszenarien der praktischen Prüfung aus. Nach der Auswertung der schriftlichen und praktischen Prüfungen konnten sie allen Teilnehmern zu den souveränen Leistungen gratulieren. An der Truppführer-Ausbildung nahmen teil: Daniel Böckmann, Christian Schorlemer (Feuerwehr Anröchte), Stephan Grube, Tobias Niggeschulze (Feuerwehr Bad Sassendorf), Marvin Feldmann, Niklas Schulte (Feuerwehr Ense), Ingo Günther, Sarah Lange (Feuerwehr Erwitte), Jens Bertelsmeier, Michael Menke, Jennifer Meyer (Feuerwehr Geseke), Michael Bonk, Christian Chmiel (Feuerwehr Lippetal), Jörg Disse, Julian Kipp (Feuerwehr Lippstadt), Tim Moers, Joshua Prange (Feuerwehr Möhnesee), Thomas Goebel, Gereon Kaup (Feuerwehr Rüthen), Kim-Kevin Sonntag, Jan-Felix Wollny (Feuerwehr Soest), Iris Koch, Sven Masiak (Feuerwehr Warstein), Christoph Haarmann, Frank Ostwinkel (Feuerwehr Welver), Johannes Stute, Oliver Witt (Feuerwehr Werl), André Robbert, Lars Schober (Feuerwehr Wickede), Natalie Glasner und Matthias Mattenklotz (Werkfeuerwehr Hella). Bericht & Foto: Michael Menke Aktuelles Blitz , Donner, Starkregen und heftige Windböen hinterließen Spuren. Mehr als 100 Unwettereinsätze Weit mehr als 100 Einsätze registrierte die Kreisleitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst im Verlauf des Sonntagnachmittags, 5. Juli 2015. Ab 15 Uhr tobte über weiten Teilen des Kreisgebietes ein heftiges Unwetter mit Blitz, Donner, Starkregen und heftigen Windböen. Die 100 Einsätze setzen sich u. a. wie folgt zusammen: Vollgelaufene Keller, überflutete Straßen, umgefallene Bäume und das Auslösen von Brandmeldeanlagen in verschiedenen Gebäuden, u. a. in Gewerbebetrieben. Der gemeldete Brand eines Dachstuhles in Werl, der durch einen Blitzeinschlag ausgelöst worden sein sollte, bestätigte sich nicht. Besonders hart traf es die Innenstadt von Werl. Dort kippten im Bereich des Marktplatzes Bäume um und Straßen wurden überflutet. Ein ähnliches Bild bot sich den Feuerwehrfrauen und –männern u. a. auch in Warstein. In der Gemeinde Welver liefen zahlreiche Keller voller Wasser. Die Einsatzschwerpunkte der Feuerwehren lagen in Werl, Welver, Wickede, Warstein und Möhnesee. Um im Ernstfall möglichst schnell ausrücken zu können, wurden die Feuerwehrhäuser in Anröchte, Rüthen, Warstein, Geseke und Möhnesee vorsorglich besetzt. Der Grund dafür: Es lag die höchste Unwetterwarnung, violett, für das Kreisgebiet vor. Auch das Personal in der Kreisleitstelle wurde umgehend zahlenmäßig stark erhöht. Vor Ort in Soest auch Kreisbrandmeister Thomas Wienecke. Da im Kreisgebiet am heutigen Nachmittag drei große Schützenfeste angesagt waren, wurden die Veranstalter in Lippstadt-Stadtmitte, Lippstadt-Hörste und in Geseke von der Leitstelle entsprechend über die drohenden Gefahren durch das Unwetter informiert, um ihre Gäste entsprechend warnen zu können. „Erfreulich ist die Tatsache, dass bisher keine Menschen zu Schaden kamen“, so der Kreisbrandmeister. Insgesamt waren etwa 350 Einsatzkräfte im Unwetter-Einsatz bzw. standen zum Ausrücken, um Hilfe zu leisten, bereit. Landräte unterschreiben Vertrag – Leitstelle des Kreises Unna hilft Kreis Soest im Notfall Retter helfen sich Nach dem Kreistagsbeschluss ist es nun ganz offiziell: Die Rettungsleitstelle des Kreises Unna kann Nachbarschaftshilfe leisten und einspringen, falls im angrenzenden Kreis Soest die digitale Alarmierung der Rettungskräfte ausfallen sollte. Einen entsprechenden Vertrag haben jetzt Landrat Michael Makiolla und Landrätin Eva Irrgang unterzeichnet. Für Landrat Michael Makiolla ist die Regelung mehr als nur eine „Hilfe unter Kollegen“. „Die Verabredung zeigt, dass die interkommunale Zusammenarbeit auch über Kreisgrenzen hinaus funktioniert.“ Dies sieht auch Landrätin Eva Irrgang aus Soest so: „Wir sind in vielen Bereichen bereits gut vernetzt. Da macht es Sinn, dass auch unsere beiden modernen Rettungsleitstellen zusammenarbeiten.“ Das mit Hilfe des Kreises Unna gespannte Sicherheitsnetz soll dafür sorgen, dass Rettungskräfte im Kreis Soest auch bei einem Ausfall ihrer eigenen Rettungsleitstelle alarmiert werden. Die dabei entstehenden Kosten übernimmt der Kreis Soest. Texte & Foto: Pressestelle Kreis Soest 7 8 Aktuelles Kreis Soest informierte über Ausbildung zum Notfallsanitäter Großes Interesse an neuem Beruf Bei der Informationsveranstaltung des Kreises Soest über das neue Berufsbild des „Notfallsanitäters“ herrschte großer Andrang. Über 100 Schülerinnen und Schüler sowie Eltern hatten sich im Rettungszentrum am Boleweg in Soest eingefunden, wo ein Team aus Ausbildungsleitung und Fachleuten des Rettungsdienstes des Kreises Soest sie vor Ort über den Ablauf der Ausbildung informierten. Nach der Begrüßung durch Ausbildungsleiterin Christiane Kirk, Abteilungsleiter Norbert Kelbert sowie Hans-Peter Trilling, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes des Kreises Soest, konnten sich die vielen Interessenten mit Informationen aus erster Hand und kleinen praktischen Mitmach-Übungen einen direkten Einblick verschaffen und selbst Hand anlegen. Was macht der Kreis Soest überhaupt? Was macht der Rettungsdienst? Wie gestaltet sich der Inhalt und Ablauf der Ausbildung? Wie bewerbe ich mich richtig? Wie sieht ein Rettungswagen von innen aus und was passiert eigentlich bei einem Einsatz? Solche Fragen wurden von dem Expertenteam eingehend beantwortet. Wer die Chance verpasst hat, sich direkt vor Ort zu informieren, findet alle wichtigen Fakten auf der Internetseite www.kreis-soest.de/ausbildung und kann sich dort auch online bis zum 30. November 2015 bewerben. Bei Fragen helfen Christiane Kirk, Telefon 02921/302298, sowie Elmar Diemel, Telefon 02921/302279, vom Ausbildungsteam des Kreises Soest gerne weiter. Texte & Foto: Pressestelle Kreis Soest Aktuelles Messestand des Kreisfeuerwehrverbandes des Kreises Soest stieß auf großes Interesse Auf der Interschutz Präsenz gezeigt Nur ganze 15 Quadratmeter maß der Messestand auf dem sich das Presseteam des Kreisfeuerwehrverbandes des Kreises Soest auf der Messe Interschutz in Hannover erfolgreich präsentierte. Aussteller und Innovationen aus der ganzen Welt sowie ein großes und internationales Publikum - dies sind die Eigenschaften, die die INTERSCHUTZ auszeichnen. Sie gilt als weltweite Leitmesse für Rettung, Brand- / Katastrophenschutz und Sicherheit. Die einzigartige Mischung von kommerziellen und ideellen Ausstellern hat in den zurückliegenden Jahren maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen. Von diesem Erfolg partizipierten ebenfalls die heimischen Feuerwehrmänner, Dirk Behrens, Christoph Blume, Christian Dicke, Michael Görge, Thorsten Krabbe und Marc Schlunz. Ihr 15-Quadratmeter-Stand als ideelle Aussteller wurde in der Messwoche zu einer ungeahnten Erfolgsmeile. Dort präsentierten die Brandschützer, die sich schwerpunktmäßig unter anderem der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verschrieben haben, „ihre“ Feuerwehr-Zeitschrift Florian Kreis Soest Aktuell, stellten im Verlauf einer eigens konzipierten Multimedia-Produktion die 14 kommunalen Feuerwehren im Kreis Soest, die Hella Werkfeuerwehr sowie die heimischen Jugend-Feuerwehren und den Rettungsdienst des Kreises im Detail vor. Dies ergänzt durch einige tausend aussagekräftige Fotos. Nicht zuletzt stellte das Presse- und Informationsteam, dass vor nunmehr sieben Jahren von Kreisbrandmeister Thomas Wienecke maßgeblich mit „aus der Taufe gehoben wurde“, seine Konzepte für die Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Brandschutz- und Feuerwehrwesen zahlreichen Interessenten aus dem In- und Ausland vor. Selbst Brasilianer, Japaner, Chinesen und Amerikaner sowie Feuerwehrkameradinnen und -kameraden aus europäischen Ländern suchten am Stand, den Christoph Blume modern stylte, das Gespräch. Zu den einigen hundert Gästen, die im Verlauf der sechs Messetage begrüßt wurden, gehörten selbstverständlich auch eine Vielzahl von Kameradinnen und Kameraden aus den Feuerwehren des Kreises Soest. Über diese Besuche freute man sich besonders. Aber auch die Präsidenten des Verbandes der Feuerwehren (VdF) in NRW, Dr. Jan Heinisch, der Vize-Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) und Bezirksbrandmeister des RP Arnsberg, Hartmut Ziebs und nicht zuletzt der Leiter der Geschäftsstelle des DFV in Berlin, Rudolf Römer, suchten das Fachgespräch mit den Kameraden aus dem Kreis Soest. Keine Frage, dass die drei Kreisbrandmeister Thomas Wienecke, Bernhard Löer und Georg Ptacek ebenfalls Gäste des Standes des Presseteams waren. Ebenso: Kreisdezernent Ralf Hellermann sowie Norbert Kelbert, Abteilungsleiter Feuerwehr- und Rettungsdienst im Kreis. Erstaunt und erfreut waren die Teammitglieder darüber, dass ihnen attestiert wurde, dass sie wahrhafte Pionierarbeit für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehren mit ihrem Konzept vorbildhaft leisten. Unterstützt wurde das ehrenamtliche Presseteam besonders auch vom Kreis Soest, u.a. von der Pressestelle, von der Kreisleitstelle, von Sponsoren sowie von einigen Kameradinnen und Kameraden, die hinter den Kulissen bei der Vorbereitung und der Realisation des Messeauftritts tatkräftig mitgewirkt und auch etliche freie Stunden dafür geopfert hatten. 9 10 Aktuelles Landrätin Irrgang und Dezernent Hellermann überreichen Urkunden Kreisbrandmeister weitere 6 Jahre im Amt Kreisbrandmeister Thomas Wienecke (Soest), und seine beiden Stellvertreter Georg Ptacek (Wickede) sowie Bernhard Loer (Möhnesee) haben aus den Händen von Landrätin Eva Irrgang und Dezernent Ralf Hellermann jetzt ihre Ernennungsurkunden erhalten. Der Kreistag hatte ihre Amtszeit am 3. Juni 2015 per Beschluss um weitere sechs Jahre mit Wirkung vom 1. September 2015 verlängert. Der Gemeindebrandinspektor Thomas Wienecke ist seit 1981 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Anröchte. Von 2003 bis 2008 war er deren Leiter. Seit dem 1. September 2009 war er als Nachfolger von Günter Kock aus Soest als Ehrenbeamter für den Kreis Soest als Kreisbrandmeister tätig. Zuvor war er bereits von 2008 bis 2009 stellvertretender Kreisbrandmeister. Dem einstimmigen Votum der Leiter der Freiwilligen Feuerwehren der Städte und Gemeinden des Kreises Soest bei einer Anhörung durch den Bezirksbrandmeister des Regierungsbezirkes Arnsberg schloss sich der Kreistag des Kreises Soest an und stimmte in seiner Sitzung am 3. Juni 2015 für eine Verlängerung der Amtszeit von Thomas Wienecke um weitere sechs Jahre. Zu seinen Stellvertretern beriefen die Kreistagsabgeordneten erneut für weitere sechs Jahre Georg Ptacek aus Wickede (Ruhr) und Bernhard Loer aus Möhnesee. Landrätin Eva Irrgang überreichte jetzt im Beisein von Dezernent Ralf Hellermann (4. v. l.) und Norbert Kelbert (2. v. l.), Abteilungsleiter Rettungsdienst, Feuer- und Katastrophenschutz, die Ernennungsurkunden an Kreisbrandmeister Thomas Wienecke (r.) und an den stellvertretenden Kreisbrandmeister Georg Ptacek (l.) für eine weitere Amtsperiode. Georg Ptacek trat 1969 in die Jugendfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Wickede (Ruhr) ein und wechselte nach Vollendung des 18. Lebensjahres in den aktiven Dienst der Freiwilligen Feuerwehr. Seit 1991 ist deren Leiter und seit 2009 stellvertretender Kreisbrandmeister. Bernhard Loer ist seit 1974 in der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Möhnesee. Von 1997 bis 1998 war er deren stellvertretender Leiter und von 1998 bis 2013 deren Leiter. Seit 2003 ist Loer stellvertretender Kreisbrandmeister. Er tritt damit bereits seine dritte Amtszeit an. Nach dem Gesetz über den Feuerschutz und die Hilfeleistung (FSHG) unterstützen der Kreisbrandmeister und seine zwei Stellvertreter als Ehrenbeamte auf Zeit die Landrätin bei der Aufsicht über die Freiwilligen Feuerwehren im Kreis Soest. Die Amtszeit beträgt jeweils sechs Jahre. Dezernent Ralf Hellermann (r.) überreichte jetzt Bernhard Loer seine Ernennungsurkunde für seine dritte Amtsperiode als stellvertretender Kreisbrandmeister. Aktuelles Das neue BHKG – was ist neu für die Feuerwehren? Informationsseminare zum neuen BHKG Der VdF NRW lädt zu neuen Informationsseminaren zum neuen Brandschutz-, Hilfeleistungs- und Katastrophenschutzgesetz BHKG NRW ein. Anmeldungen sind ab sofort im Anmeldeportal auf www.vdf-nrw.de möglich. Das Anmeldeportal finden Sie auf der Startseite unten. In vier Stunden wollen wir über die für die Feuerwehren wesentlichen rechtlichen Änderungen durch das neue BHKG informieren. Grundsätzlich kann jeder Feuerwehrangehörige ein Seminar nach Termin und Ort frei auswählen. Wir haben bewusst überwiegend größere Seminarräume und Hörsäle gewählt, so dass wir zahlreiche Teilnahmeplätze zur Verfügung stellen können. Jede Feuerwehr kann eine Teilnahme an diesen Seminaren somit einer beliebigen Zahl an interessierten Feuerwehrangehörigen anbieten. Wir möchten grundsätzlich alle Feuerwehreinheiten in Nordrhein-Westfalen mit diesem Angebot erreichen. Die Seminare finden an folgenden Terminen jeweils in der Zeit 16-20 Uhr statt: 20.01.2016 in Bocholt – Referent: Dr. Jan Heinisch 22.01.2016 in Meschede – Referent: Ralf Fischer 26.01.2016 in Wuppertal – Referent: Dr. Jan Heinisch 29.01.2016 in Paderborn – Referent: Ralf Fischer 01.02.2016 in Münster – Referent: Ralf Fischer 03.02.2016 in Köln – Referent: Ralf Fischer 04.02.2016 in Dortmund – Referent: Jörg Müssig 17.02.2016 in Lemgo – Referent: Jörg Müssig 18.02.2016 in Siegen – Referent: Jörg Müssig 29.02.2016 in Aachen – Referent: Ralf Fischer Für Rückfragen steht das Team der VdF-Geschäftsstelle gerne zur Verfügung. 11 12 Aktuelles Lehrgang 2015 im Rettungszentrum des Kreises in Soest Für den ABC-Einsatz gewappnet 28 Feuerwehrkameraden aus dem Kreis Soest haben erfolgreich am ABC-Lehrgang 2015 teilgenommen. Der Lehrgang fand wieder im Rettungszentrum des Kreises in Soest statt. An zwölf Abenden und drei Samstagen mit insgesamt 57 Lehrgangsstunden ist den Lehrgangsteilnehmern der Umgang mit ABC-Gefahrstoffen vermittelt worden. Bei den so genannten ABC-Gefahrstoffen handelt es sich atomare (radioaktive), biologische und chemische Gefahrstoffe. Der Umgang damit muss von der Feuerwehr fachgerecht gehandhabt werden können. Neben den theoretischen Grundlagen ist vor allem im praktischen Bereich geübt worden. Wie zum Beispiel das Abdichten sowie das Auffangen und Umpumpen von flüssigen Gefahrstoffen unter Chemikalienschutzanzügen an zwei Gefahrgutübungsanlagen der Freiwilligen Feuerwehr Werl. Parallel dazu ist der Aufbau und Betrieb eines Dekontaminationsplatzes als wichtiger Teil bei einem ABC-Einsatz geübt worden. Auch die Erkundung und das Erkennen von Gefährlichen Stoffen wurden vermittelt. Dabei kamen auch die ABC-Erkunder-Fahrzeuge des Landes NRW zum Einsatz. Bestanden haben den ABC-Lehrgang: FM Michael Henke (Anröchte), UBM Sebastian Rohe, UBM Frank Schlüter (Bad Sassendorf), FM Lukas Busemann, OFM David Vetter (Ense), UBM Jochen Geweiler, UBM Heiko Günther (Erwitte), UBM Benedikt Lauks, OFM Thomas Pieper (Geseke), FM Lars Pekoch, UBM Georg Nübel (Lippetal), UBM Johannes Kleeschulte (Lippstadt), OFM Joshua Prange, UBM Stephan Brüggemann, UBM Konstantin König (Möhnesee), FM Frederic Derkmann, OFM Lucas Busch, OFM Florian-Heinrich Kroll (Soest), UBM Michael Köhler, HFM Thomas Köster, UBM Nico Kemper (Warstein), OFM Johannes Bergmann, FM Magnus Potthoff (Welver), FM Marc Poulet, OFM Maximilian Kollath (Werl), UBM Benjamin Berger, UBM Nils Schober (Wickede/Ruhr), OFM André Heuken (Fa. Hella). Als Ausbilder engagierten sich: Thomas Bernhofer, Dirk Schmidt (beide Feuerwehr Anröchte), Heinrich Wilhelm Kroll (Feuerwehr Soest), Karsten Korte, Christoph Müller, Tobias Krekel, Sven Kleindopp, Philipp Peters (Feuerwehr Werl) und Rainer Rhäsa, Jan Rhäsa, Björn Parl (Feuerwehr Lippstadt). Bericht & Foto: Text: Pressestelle Kreis Soest Foto: Jan Rhäsa (Fw Lippstadt) Aktuelles 10. Berliner Abend der deutschen Feuerwehren: Hohes Engament für Flüchtlinge „Wir sagen ,Unsere Welt ist bunt‘ und ,Willkommen bei uns‘!“, würdigte Hans-Peter Kröger, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), beim 10. Berliner Abend der deutschen Feuerwehren das Engagement von ehren- und hauptamtlichen Feuerwehrangehörigen angesichts der aktuellen Flüchtlingslage. Mehr als 130 Bundestagsabgeordnete und 500 Gäste aus Feuerwehren, Verwaltung und Verbänden nutzten die Gesprächsplattform des DFV in der Regierungsfeuerwache Berlin-Tiergarten. Die Farben des Kreises Soest vertraten in der Hauptstadt Kreisbrandmeister Thomas Wienecke und Michael Görge, Angehö- Bildzeile: Kreisbrandmeister Thomas Wienecke (r.) und Michael Görge, Presseteam riger des Presseteam der Feuerwehren im der Feuerwehren im Kreis Soest, flankieren DFV-Präsident Hans-Peter Kröger und Kreis Soest. Sie führten u.a. auch Gespräche Bezirksbrandmeister Hartmut Ziebs. Mit beiden wurden Fachgespräche geführt. mit dem heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Bernhard Schulte-Drüggelte. Außerdem mit schutz: „Der Bevölkerungsschutz ist ein gesamtstaatdem scheidenden DFV-Präsident Kröger und Bezirks- licher Aufgabenbereich, den wir gemeinsam angehen brandmeister Hartmut Ziebs, der im nächsten Jahr die müssen.“ Präsidentschaft in Reihen des DFV übernehmen soll. „Welche Integrationsleistung ist wohl besser, als mit „Die Feuerwehren leisten gelebte Solidarität in unseoffenen Armen auf Flüchtlinge zuzugehen und sie in rer humanitären Verantwortung“, lobte der hessische der großen Gemeinschaft der ,helfenden Hände‘ will- Innenminister Peter Beuth. Angesichts der verstärkten kommen zu heißen“, lobte Kröger die zahllosen Initi- Gewalt gegen Einsatzkräfte der Feuerwehren betonte ativen von Feuerwehren in ganz Deutschland. Dieser er: „Diese Gesellschaft, dieser Staat dürfen sich das „Einsatz für die Menschlichkeit“ zeige, was gelebte nicht gefallen lassen!“ DFV-Präsident Kröger begrüßte den hessischen Vorstoß, Gewalt gegen EinsatzkräfNachbarschaftshilfe bedeute. Kröger appellierte zudem an die anwesenden Par- te der Feuerwehr mit dem „Paragraphen 112“ künftig lamentarier, sich für die Finanzierung des Katastro- härter zu ahnden: „Es kann nicht angehen, dass Feuphenschutzes im Zivilschutz einzusetzen: „Der Regie- erwehrleute und Rettungskräfte genau wie Polizeiberungsentwurf für 2016 sieht für die Ausstattung des amte zunehmend tätlichen Angriffen ausgesetzt sind Katastrophenschutzes im Zivilschutz nur 47,2 Millio- und die Täter nicht spürbar bestraft werden!“ nen Euro vor – und damit 4,3 Millionen Euro weniger Wilfried Gräfling, Landesbranddirektor der Berliner als 2015.“ Der Verbandspräsident forderte angesichts Feuerwehr, freute sich als Hausherr über die anhalder aktuellen Lage: „Feuerwehren müssen gerade im tend hohe Resonanz der etablierten Gesprächsplatthumanitären Einsatz unterstützt werden!“ „Die Demo- form. Diese nutzte auch CSM Deutschland zur Übergagraphie hinterlässt auch in den Feuerwehren ihre Spu- be eines symbolischen Spendenschecks in Höhe von ren. Hier können Sie noch aktiver werden und offen 450.600 Euro – diese Summe war den Jugendfeuerauf die Zuwanderungsbewegung zugehen“, appellierte wehren vor Ort in den vergangenen fünf Jahren durch Roger Lewentz, Vorsitzender der Innenministerkon- die Aktion „Florians Brot“ direkt zugegangen. Daran ferenz, an die Feuerwehr-Führungskräfte. Er forderte beteiligten sich auch Jugendfeuerwehren aus dem dringend weitere Fahrzeuge für den Katastrophen- Kreis Soest 13 Großbrand in einem großen galvanischen Betrieb in Warstein Können - Glück und gutes Wetter Am 09.07.2015 um 21.28 wurde die Feuerwehr Warstein zu einem Brand eines Galvanikbetriebes alarmiert. Ein weit sichtbarer Feuerschein mit Rauchentwicklung ist bereits bei der Anfahrt der Einsatzkräfte erkennbar. 350 Einsatzkräfte bekämpfen die dort auftretenden Gefahren. Am Donnerstag, dem 09.07.2015 gingen um 21.28 Uhr die ersten Notrufe bei der Leitstelle des Kreises Soest ein. Es sollte „Am Puddelhammer“ in Warstein ein Galvanikbetrieb brennen. Rauch und Flammen traten bereits aus einem Teilbereich der Firma AL Gramm aus dem Dach heraus. Bei dem Betrieb handelt es sich um ein Unternehmen der Oberflächenbearbeitung, das seit 2008 am Standort Warstein tätig ist und dort Aluminiumbauteile bis sechs Meter Länge für die Branchen Sanitär und Innenarchitektur beschichtet. Die Bauteile werden für dekorative Innenraumgestaltungen (Bilderrahmen, Lampenfassungen etc.) weiter verarbeitet. Bis zu dem Brand waren bei Al Gramm 30 Mitarbeiter beschäftigt. Einsatzberiche Lage des Betriebes Der Betrieb liegt ca. 10 m von dem Fluss Wäster (Wassergewinnungsgebiet) entfernt und wird lediglich durch die vorbei führende Straße und Böschung getrennt. Die Wäster fließt in die Möhne, die Möhne in die Möhnetalsperre und von dort über die Ruhr ins Ruhrgebiet weiter. Das Gewerbegebiet befindet sich in einer Tallage zwischen den Ortsteilen Warstein und Belecke der Stadt Warstein. Oberhalb der Firma in östlicher Richtung liegt die LWL-Klinik Warstein für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik mit offenen und geschlossenen Bereichen. Weiter befindet sich dort der Ortsteil Suttrop. Brandereignis: Die Rettungsleitstelle alarmierte gegen 21:28 Uhr zunächst auf Brand 3, das bedeutet in der Stadt Warstein Alarm für den Löschzug 1 (Löschzug Warstein), Löschzug 3 (Löschgruppen Hirschberg und Suttrop), die Drehleiter des Löschzuges Belecke sowie die ELW Gruppe zu dem Brandereignis zum Betrieb AL Gramm. In dem Betrieb war es im Dachbereich der nordwestlichen Seite zu einem Brand gekommen, beim Eintreffen der ersten Kräfte kam schon dichter schwarzer Rauch aus den RWA Kuppeln mit deutlichem Feuerschein (siehe Fotos). Gegen 21:40 traf der stellv. Leiter der FF Warstein, Donat Ahle an der Einsatzstelle ein und übernahm zunächst die Einsatzleitung. Schnell wurde klar dass die eingesetzten Kräfte nicht ausreichten, so das nach einer gründlichen Erkundung massiv weitere Kräfte alarmiert wurden. Es waren im Einzelnen: Wehralarm für die Feuerwehr Warstein, ELW1 und ELW 2 des Kreises Soest, ManV 1, sowie zunächst ein ABC Zug. Der Grundschutz für das Stadtgebiet Warstein wurde durch ein HLF 20 der Löschgruppe Allagen sowie ein LF 20 der Löschgruppe Sichtigvor gestellt, die an Zentraler Stelle am Feuerwehrhaus Belecke in Bereitstellung gingen. Im laufe der Nacht kam noch eine Drehleiter aus Lippstadt hinzu. Die Einsatzstelle wurde in 4 Einsatzabschnitte eingeteilt, EA Wästerseite, EA Nordseite inkl. Gefahrstofflager, EA Westseite, Riegelstellung zum Fitnessstudio Energy, EA Löschwasserentnahme. In der Zwischenzeit war der KBM des Kreises Soest, Thomas Wienecke an der Einsatzstelle eingetroffen und übernahm nach Absprache mit dem bisherigen Einsatzleiter die Einsatzleitung, da mittlerweile massive weitere Kräfte aus dem gesamten Kreis im 15 16 Einsatzberichte mit Pulver und kühlten den Bereich des Daches der mechanischen Bearbeitung hinter der Brandwand. Durch das Nichtvorhandensein von Einrichtungen zur Löschwasserrückhaltung im Bereich der Türen und Tore, insbesondere im Bereich des Brandschutztores zur Schleiferei, gelangte kontaminiertes Löschwasser aus dem Gebäude. Zur Vermeidung von Umweltschäden wurden sofort Rückhaltemaßnahmen eingeleitet. Insgesamt wurde die Taktik der Brandbekämpfung so ausgelegt, dass die umliegenden Gebäudeteile und Objekte geschützt wurden, gezielte Löschangriffe im Bereich der Cyanid-Bäder und im Bereich des Gefahrstofflagers durchgeführt wurden. Aufgrund der Nähe zum fließenden Gewässer und den daraus resultierenden Gefahren sowie den möglichen Reaktionsgefahren bei Vermischung von Säuren mit Cyaniden (starke Blausäurebildung) ist auf eine weitere Brandbekämpfung im Bereich der Galvanik verzichtet worden. Somit wurde die Gefahr für die Einsatzkräfte und Umwelt so gering wie möglich gehalten. Nachdem das Feuer im Laufe der Nacht mangels Masse erloschen war, wurden mit dem TGM 54 (Gelenkmast) der BF Dortmund gezielte Nachlöscharbeiten am Dach vorgenommen. Anmarsch waren. Donat Ahle übernahm den Einsatzabschnitt Brandbekämpfung. Als größte Gefahr in diesem Einsatzabschnitt wurden die Galvanikbecken, die Cyanid Verbindungen enthielten sowie das Gefahrstofflager (Flusssäure) auf der Nordseite des Gebäudes angesehen. Zur Brandbekämpfung der Cyanidbecken wurden mehrere P250 Löscher eingesetzt. Das Gefahrstofflager wurde mit Schaum (Shamex – F15) geflutet, hier zeigte sich, dass der Schaum immer wieder nachgelegt werden musste, da dieser sehr schnell in einander fiel. Durch die enorme Hitze im Bereich des Gefahrstofflagers war es nicht möglich, dieses während des Brandes auszuräumen, da die Gefahr für die Einsatzkräfte zu hoch war. Im Abschnitt Riegelstellung zum Fitnessstudio Energy kamen zwei Drehleitern mit Wenderohr sowie mehrere B-Rohre zum Einsatz. Im Einsatzabschnitt Wäster beschränkten sich die Einsatzkräfte auf den oben erwähnten Löschangriff Auf Anraten des Einsatzleiters KBM Thomas Wienecke rief Landrätin Eva Irrgang gegen 22.10 Uhr die örtliche Großschadenslage aus. Dies vor dem Hintergrund der besonderen Gefahrenlage und der überörtlichen Hilfe, da der Grundschutz (DLK – Einsatz) in einigen kommunalen Feuerwehren nicht mehr gegeben war. Diese wurde am Freitagmorgen gegen 4 Uhr wieder aufgehoben. Eine dichte Rauchwolke zog von dem Brandobjekt Richtung Südosten direkt auf die angrenzende LWL Klinik und die Ortschaft Suttrop zu. Die Gefahrenlage erforderte die Bildung eines Einsatzabschnitts Umwelt. Die Aufgabenzuteilung erstreckte sich auf die Warnung der Bevölkerung, Messung von Schadstoffen in der Luft und Löschwasserrückhaltung außerhalb des Gebäudes (zur Sicherheit). Besonders gefährdet durch die toxischen Rauchgase war hier die LWL Klink, in der sich zum Zeitpunkt des Brandes ca. 600 Patienten und medizinisches Personal befanden. Einsatzberichte Im Laufe der Nacht wurde Unterstützung aus dem Kreis Paderborn und dem Hochsauerlandkreis angefordert. Die Einsatzkräfte kamen aus Lippstadt, Soest, Rüthen, Möhnesee, Erwitte, Anröchte, Geseke und Werl. Überörtliche Hilfe leisteten außerdem Einheiten aus dem Hochsauerlandkreis. Zusätzliche Masken und Filter wurden aus Hamm, Paderborn, Gütersloh, Dortmund und Bielefeld bereitgestellt. Die Polizei fuhr durch die Straßen und forderte die Bevölkerung per Durchsagen dazu auf, aus Sicherheitsgründen Fenster und Türen geschlossen zu halten und das Haus nicht zu verlassen. Diese Durchsagen gab es später in der Nacht auch in Brilon. Insgesamt kamen 350 Feuerwehrleute zum Einsatz. Zudem setzte die Polizei einen Hubschrauber ein, um einen besseren Überblick zu erhalten. Für Absperrmaßnahmen war die Polizei zwischenzeitlich mit 16 Streifenwagen im Einsatz. Nach der Brandbekämpfung und der Auflösung von den Bereitstellungsräumen wurde die Einsatzleitung wieder auf den stellv. Leiter der FF Warstein übertragen. Gleichwohl war der KBM Wienecke weiter vor Ort. Da es nach dem Brand am Morgen nicht möglich war das Gebäude zu betreten, wurde auf Veranlassung des Einsatzleiters Donat Ahle, der die Einsatzleitung inzwischen wieder übernommen hatte, ein Statiker hinzugezogen. Der Statiker sollte eine Einschätzung über die Standfestigkeit des Gebäudes abgeben. Das Dach war stark einsturzgefährdet, so dass auf Anraten des Statikers keine Kräfte das Gebäude betreten konnten. Daher entschied man sich, das Gebäude vorsichtig von der Nordseite her zu öffnen. Als die Planungen hierzu anliefen, kam die nächste Hiobsbotschaft. Aus dem Gebäude traten Stoffe aus, so dass hier zwingend Maßnahmen nötig wurden. Durch einen herbei gerufenen Bauunternehmer wurde zunächst ein Graben direkt an der Gebäudewand zur Wästerseite ausgehoben und mit Folie ausgelegt. Dadurch konnten zunächst die Stoffe aufgefangen und eine Verseuchung der 17 18 Einsatzberichte Wäster verhindert werden. Es wurde sofort ein zusätzlicher ABC Zug und ein Dekon Zug zur Einsatzstelle beordert. Durch Einsatzkräfte des Messzuges wurden Proben der austretenden Flüssigkeit genommen und zur Analyse in ein Labor nach Lippstadt gebracht. Der Transport wurde durch die Polizei durchgeführt. In einer Lagebesprechung mit allen Behörden wurde das weitere Vorgehen geplant. Unter anderem sollte möglichst schnell das Gefahrstofflager geräumt werden, hierfür mussten zunächst zertifizierte Entsorgungsunternehmen zur Einsatzstelle bestellt werden. Zu diesem Zeitpunkt wusste noch niemand, dass der Einsatz sich noch über mehrere Tag hinziehen würde. Erst am Samstagnachmittag gelang es, ins Innere des Gebäudes vor zu dringen, nachdem mit einer Drohne das Gebäude erkundet worden war. Bei den Arbeiten am Freitag kamen im Wechsel noch- mals ca. 250 Einsatzkräfte und am Samstag ca. 150 Einsatzkräfte zum Einsatz. Während der Arbeiten an diesen beiden Tagen war der Rettungsdienst mit OrgL und LNA vor Ort, es wurden spezielle Medikamente für den Einsatz direkt vor Ort vorgehalten, da von den Stoffen eine erhebliche Gefahr für die Einsatzkräfte ausging. Nur durch besonnenes Handeln und ständige Unterstützung durch die Fachberater Chemie ist es zu keinem Unfall gekommen. Am Samstag gegen 22 Uhr konnte dann Einsatzende gemeldet werden. Im Laufe der nächsten Tage musste die Feuerwehr immer wieder zu kleineren Nachlösch- und Aufräumarbeiten an der Brandruine ausrücken. Für die Kräfte der Feuerwehr war der Einsatz damit noch lange nicht beendet, da es jetzt daran ging, die Ausrüstung wieder einsatzklar zumachen. Ein Dank gilt allen, die zum Gelingen dieses Einsatzes beigetragen haben. Einsatzberichte Schlussbetrachtung: Die Rückschlüsse und Forderungen sind klar! »» Separate Brandabschnittsbildung für die Galvanikbecken »» Sichere Lager in massiven F90 Räumen mit geeigneten Zugangsmöglichkeiten von außen »» Keine Anwendung der Industriebaurichtlinie für die Möglichkeit der Betrachtung als ein Brandabschnitt »» Konsequente Löschwasserrückhaltung, Gefahrstoffrückhaltung im Gebäude durch mechanische vorgebaute Verschlüsse Die Brandschutzsachverständigen schrieben in ihrem Brandschutzkonzept von einem Dennochfeuer. Ein Vorhandensein von Brandlasten sei nicht da. Dieses Dennochfeuer war ein Vollbrand! Es wundert einen sehr, dass so viele Galvanikbetriebe brennen, aber Konsequenzen nicht erfolgen. Bericht: Donat Ahle (stellv. Leiter FF Warstein), Thomas Wienecke (KBM Kreis Soest) Fotos: Feuerwehr Warstein, Daniel Schröder, Facebook 19 20 Serie: Die Feuerwehren im Kreis Soest Serie: Die Feuerwehren im Kreis Soest Mit „A“ oder „EINS“ – wie Feuerwehr Anröchte - startete die Redaktion Florian Kreis Soest Aktuell eine neue Serie. Diese Serie ist dafür gedacht, die einzelnen Feuerwehren im Kreis Soest und nicht zuletzt auch die Hella Werkfeuerwehr vorzustellen. Den Anfang machte die Feuerwehr Anröchte und so soll’s dann, dem ABC folgend, weitergehen. Es ist jeder Einheit ist es freigestellt, wie sie sich vorstellt, welche Schwerpunkte sie dabei setzt oder ihre ganz spezielle Ausrichtung beschreibt. Da gibt es keine Beschränkungen. Sinn und Zweck dieser Serie ist es, so die Überlegung des Presseteams, dass sich die Wehren so noch besser kennenlernen und sich öffentlich nach Außen darzustellen, nicht allein nur „in unseren Kreisen“. So hoffen wir, dass aus den einzelnen Wehren interessante Texte und auch Bilder die Redaktion erreichen. Wir, die Redaktion von Florian Kreis Soest, stehen gerne beratend zur Seite und hoffen dementsprechend auf eine breite Unterstützung. Ansprechpartner aus dem Team für diese Serie ist Michael Görge. Zu erreichen über die Redaktionsadresse [email protected]. Freiwillige Feuerwehr der Stadt Geseke Die Stadt Geseke mit ihrer Freiwilligen Feuerwehr liegt im östlichen Bereich des Kreises Soest. Mit seinen sieben Ortsteilen hat die Stadt Geseke insgesamt 21.724 Einwohner (Stand: 31.10.2015) auf einer Fläche von 97,44 qkm. Im Kreis Soest grenzen die Städte Erwitte, Lippstadt und Rüthen direkt an die Stadt Geseke. Im östlichen Bereich grenzt Geseke an den Kreis Paderborn (Regierungs-bezirk Detmold). Eine interkommunale Zusammenarbeit mit den beiden Städten Salzkotten und Büren ist aus diesem Grund unausweichlich. Durch Zusammenarbeit bei Übung und Einsatz in den vergangenen Jahrzehnten ist ein gutes und kameradschaftliches Verhältnis entstanden und gewachsen. Auch die Ehrenabteilungen (hier Geseke / Salzkotten) treffen sich in regelmäßigen Abständen untereinander, um sich über die“ Nachbarn“ auf dem Laufenden zu halten. Fakten der Freiw. Feuerwehr der Stadt Geseke Die Geseker Feuerwehr wird von Stadtbrandinspektor Malte Wiesner und seinen beiden Stellvertretern, Stadtbrandinspektor Werner Harrenkamp und Stadtbrandinspektor Florian Nagelmeier, geleitet. Die 168 aktiven Kameraden und Kameradinnen gliedern sich in vier Standorte: Der Löschzug Geseke, der Löschzug Störmede, die Löschgruppe Langeneicke und die Löschgruppe Mönninghausen. In Mönninghausen hat zudem die Jugendfeuerwehr ihren Standort, an dem jeweils dienstags die 35 Jugendfeuerwehr-Mitglieder und ihre Betreuer zum Dienstabend zusammenkommen. In diesem Jahr besteht die Jugendfeuerwehr seit 20 Jahren. Diese wird seit der Gründung von Stadtjugendfeuerwehrwart Franz-Georg Müller geleitet. Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Geseke wird zu durchschnittlich 200 Einsätzen im Jahr alarmiert, wobei in diesem Jahr schon jetzt 217 Einsätze verzeichnet werden konnten (Stand: 12.11.2015). Hierbei werden auf den stark frequentierten Straßen wie der Bundesautobahn 44 sowie der Bundesstraße 1, der breit gefächerten Industrie (Zementwerke, Eisengießereien, Holzindustrie, etc.) sowie diversen Großobjekten unterschiedliche Formen der Hilfe geleistet. Auch der Schienenverkehr stellt immer wieder eine besondere Herausforderung dar. Spezialisierungen der Feuerwehr Geseke Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Geseke hat ihr Aufgabenfeld nicht nur innerhalb der der städtischen Grenzen. Angehörige der Feuerwehr – aus den unterschiedlichen Löschzügen und -gruppen – sind auch auf Kreisebene aktiv, sei es bei der Ausbildung zum Maschinisten für Löschwasserfahrzeuge, dem ELW2-Team des Kreises Soest oder dem Presseteam des Serie: Die Feuerwehren im Kreis Soest 21 Kreises Soest. Ebenso sind der Löschzug Störmede und die Löschgruppe Langeneicke im ABC-Zug-3 des Kreises Soest gemeinsam mit den Feuerwehren Erwitte und Lippstadt aktiv. Der Gerätewagen-Gefahrgut dieses ABC-Zuges hat seinen Standort in Störmede. Zudem kommt eine Komponente des Messzuges-Ost aus der Feuerwehr Geseke. Generell ist es das Bestreben der Geseker Wehr, bei den unterschiedlichsten Herausforderungen, professionelle und effiziente Hilfe zu leisten. Es bleibt zu hoffen, dass Voraussetzungen geschaffen werden um auch in Zukunft ausreichend Feuerwehrpersonal vorhalten zu können, um all den Anforderungen die an eine Freiwillige Feuerwehr gestellt werden, gerecht zu werden. Eine Hoffnung, die sicher nicht nur die Feuerwehr Geseke hat! Die aktuelle Wehrspitze, StBI Malte Wiesner (3.v.r.), StBI Werner Harrenkamp (2.v.l.) und StBI Florian Nagelmeier (r.), zusammen mit Kreisbrandmeister Thomas Wienecke (2.v.r.) und Gesekes Bürgermeister Dr. Remco van der Velden (l.) bei der Verabschiedung von Ehrenstadtbrandinspektor Josef Otte (3.v.l.). Die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Geseke bilden sich ständig fort. Sei es bei theoretischen Dienstabenden oder aber auch bei praktischen Lerninhalten. Hier übten der Löschzug Geseke und der Löschzug Störmede zusammen am ehemaligen Altenheim „Haus Maria“ in Geseke, bevor dieses abgerissen wurde. Der GA-Dekon - hier hinter dem LF16-TS – bietet weiteren Platz für Equipment im ABC-Einsatz. Der Umbau erfolgte in Eigenregie. 22 Serie: Die Feuerwehren im Kreis Soest Das Florian Geseke2-LF20-1 verfügt neben einer FPN-3000 und seinen 2.800 Litern Löschwasser über eine Dachluke sowie einem Schnellangriff und Monitor auf dem Dach. Mittels Schnellangriff können so auch Löschmaßnahmen während der Fahrt durchgeführt werden. Dank des „Pump-and-Roll“-Prinzips kann ebenfalls der Dachmonitor während der Fahrt eingesetzt werden. Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Geseke sind fest im Konzept des ABC-Zuges-3 des Kreises Soest eingebunden. Der ABC-Zug-3 trifft sich monatlich zu Dienstabenden sowie zu einer ABC Zugübung in jedem Jahr. Freiwillige Feuerwehr der Stadt Geseke Wehrleitung Kdow Löschzug Geseke Löschzug Störmede Löschgruppe Langeneicke Löschgruppe Mönninghausen Jugendfeuerwehr ELW-1 TLF-2000 LF-20 HLF-20 GW-L DLK-23 ELW-1 LF-20 LF16 TS GW-G GA-Dekon GA-Licht GA-Logistik MZF LF-10 TLF-2000 LF-10 MTF Organigramm der Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Geseke Organigramm der Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Geseke Bericht: Michael Menke Malte Wiesner Freiw. Feuerwehr Geseke Fotos: Michael Menke Aktuelles Feuerwehr Warstein wurde für Engagement belohnt Werbung um Nachwuchs Alle Feuerwehren im Kreis Soest sind um Nachwuchs, besonders auch für ihre Jugendfeuerwehren stark bemüht. Dies ist richtig und wichtig! Die Kameraden der Feuerwehr Warstein gingen für die Nachwuchswerbung jetzt im wahrsten Sinne des Wortes auf die Straße. Sie präsentierten sich beim Warsteiner Herbst in der Stadtmitte mit einem attraktiven Stand, der zum Schauen, Staunen und Informieren einlud, vertreten. Nicht zuletzt stand dabei das aktive Mitmachen von Kindern und Jugendlichen an erster Stelle, so Jugendwart Christian Büenfeld gegenüber Florian Kreis Soest Aktuell. 63 Mädchen und Jungen, bilanzierte nach den zwei Warsteiner Herbst-Tagen Christian Risse, Vorsitzender des Stadtfeuerwehrverbandes, auf Nachfrage, nutzten das Angebot der Jugendfeuerwehr Warstein, um sich ganz locker spielerisch und sportliche sowie mit jeder Menge Spaß die Feuerwehrarbeit kennenzulernen. Dazu gehörte das Legen von Knoten und Stichen sowie dem Umgang mit Schere und Spreit- zer, auf kindgerechte Art. Außerdem konnten per Schlauchausrollen Kegel umgelegt werden. Damit trafen die Kameraden genau den Nerv. Denn, so Christian Risse, fünf Kinder meldeten sich für die Jugendfeuerwehr in Warstein und ein „Nachwuchstalent“ möchte in Sichtigvor mitmachen. Man darf sicher sein, dass sich vielleicht das ein oder andere Mädchen oder der ein oder andere Junge sich noch melden werden. Bericht & Foto: Michael Görge 23 24 Aktuelles Junge Feuerwehrfrauen und -männer wollen Mitmenschen in Not helfen Erfolgreiche Grundausbildung Nach 44 Übungseinheiten, die mehr als 160 Unterrichtsstunden umfassten, legten in diesen Tagen 22 junge Brandschützerinnen und -schützer ihre Prüfung als Feuerwehrfrauen und -männer ab. Das nötige Rüstzeug wurde in einem fundierten Grundlehrgang, der unter der Leitung von Hendrik Scholz, Ausbildungsleiter der Feuerwehr Anröchte, stattfand und ein knappes Jahr in Anspruch nahm, vermittelt. Die Ausbildung, hob der stellvertretende Leiter der Wehr, GBI Ernst Röper, heraus, geht nun aber sofort weiter. So stehen als nächstes die Atemschutzausbildung oder auch die Qualifikation zum Sprechfunker auf der Agenda. Ernst Röper dankte den jungen Kameraden/innen dafür, dass sie „den Weg in die Feuerwehr gefunden haben“ und die Ausbildung erfolgreich absolvierten. Sein Dank galt auch dem Ausbilderteam um Hendrik Scholz für ihr Engagement, um ihr Wissen und Können, Theorie und Praxis, an die Nachwuchskräfte weiterzugeben. Die Schlusspunkte des Grundlehrgangs bildeten eine schriftliche und eine praktische Übung sowie eine mündliche Prüfung. Das Prüfungsteam bildeten Ernst Röper, Walter Brinkhoff, Jörg Vätter, Dirk Schmidt und Hendrik Scholz. Den Lehrgang absolvier- ten: Kevin Bock, Jonas Götze, Michelle Müller, Timo Peuker, Marcel Remmert,Solveig Rösner, Eric Schmidt, Kevin Thomas und Diana Wegner; Löschzug Anröchte. Simon Böhmer, Fabian Haake, Alexander Jaspert, Robin Mischke, Timo Ruppertz und Sven Struchholz, Löschgruppe Altengeseke. Leon Pascal de Buhr, Tim Henke und Marcel Volmer, Löschgruppe Berge. Manuel Mendelin, Lars Vätter, LG Mellrich und Felix Pöppelbaum aus Klieve. Im Modul drei und vier war auch Julian Neuhaus von der Feuerwehr Lippstadt mit von der Partie. Zur Ausbildung gehörte u.a. auch die technische Hilfe. Dafür stellte die Firma Gerd Krüger alte Fahrzeuge und ihr Gelände zur Verfügung, zeigte sich Scholz dankbar. Außerdem ging’s im Lehrgang um Rechtsfragen, Wasserförderung, Brandbekämpfung, Fahrzeug- und Gerätekunde, Seelsorge und u.a. auch um das richtige Auftreten in der Öffentlichkeit. Für die „Auszubildenen“ fand Obmann Manuel Mendelin bei der Abschlussbesprechung Worte des Dankes für den guten Verlauf. Bericht & Foto: Michael Görge Aktuelles Neues LF 10 für LG Böckum-Norddorf: „Ein riesiger Sprung nach vorn“ Von einem „wichtigen Ereignis“ sprach Andreas ter Horst, Führer der Löschgruppe Böckum-Norddorf, mit Blick auf die offizielle Übergabe des neuen Löschfahrzeuges (LF 10). Bürgermeister Peter Wessel rief aus, dass das Auto die Einheit „einen Riesenschritt nach vorn bringt!“ Die zitierten Worten sprachen ter Horst und Wessel im Verlauf einer Feierstunde, die den würdigen Rahmen für die Indienststellung des LF 10 bildete. Andreas ter Horst erinnerte daran, dass das LF 10, MAN-Fahrgestell mit einem feuerwehrtechnischen Aufbau der Firma Ziegler, nunmehr das bisherige Tragkraftspritzenfahrzeug Löschgruppenführer Andreas ter Horst (3.v.l.) reichte den Zündschlüssel für das LF 10 an ablöse, das vor drei Jahren, wie Gerätewart Ralf Hermschulte (3.v.r.) weiter. Die Schlüsselstafette eröffnete Bürgermeister Peter andere Autos des Typs, die in Wessel (2.v.l.), der das Schließwerkzeug an Stadtbrandinspektor Ralf Wiese (2.v.r.) weitergab. Schallern, Schmerlecke, Stirpe Dieser wiederum legte es in die Hände von ter Horst. Es flankieren die stellvertretenden Leiter der Wehr: Stephan Köchling (l.) und Hubertus Büse (rechts). und Völlinghausen stationiert waren, aus Sicherheitsgründen von jetzt auf gleich stillgelegt wurden. Das ist Geschich- Finanzmittel von Sponsoren und Förderer und durch te! Bürgermeister Peter Wessel hob darauf ab, dass in viel Eigenleistung. Dies bedeute, war den Worten Wiebester Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der ses zu entnehmen, dass das Löschfahrzeug, das u.a. Feuerwehr, der Politik und der Verwaltung die Ersatz- über einen 800-Liter-Wassertank verfügt, mit zusätzbeschaffungen für die ausgemusterten TSF getätigt lichen Ausrüstungsgegenständen versehen werden werden konnten. Damit habe die Feuerwehr in der konnte, um eine noch effektivere Hilfe zu leisten. Mit Stadt Erwitte derzeit den Status inne, „die modernste hoher Anerkennung schrieb der Leiter der Wehr den und bestausgestatteste Einheit im Kreis Soest zu sein!“ Kameraden aus Böckum-Norddorf ins Stammbuch, Dies sei heute finanziell nicht mehr so möglich, führte dass solch großes Engagement „nicht selbstverständlich“ sei. der Bürgermeister vor Augen. Stadtbrandinspektor Ralf Wiese verwies in seiner Ansprache darauf, dass die Stadt in das Fahrzeug 160.000 Euro investiert habe. Diesen Wert habe die Bericht & Foto: Michael Görge Löschgruppe auf 200.000 Euro gesteigert, durch 25 26 Ausbildung Feuerwehr Anröchte und THW arbeiten eng zusammen Gemeinsame TH-Übung: Lautes Schreien um Hilfe, das monotone Wimmern vor Schmerzen und dazu typische Schockreaktionen, die sich in wilden Gesten und unkontrollierten Handeln zeigten. So wurden die Einsatzkräfte des Technischen Hilfe-Zuges 4, gebildet von der Feuerwehr Anröchte und dem Technischen Hilfswerk Lippstadt bei ihrem gemeinsamen Übungseinsatz empfangen. Das Szenario hatte Hendrik Scholz noch mit drei Unfallfahrzeugen, die der Abschleppdienst Gerd Krüger zur Verfügung stellte, äußerst realitätsnah gestaltet. In den Autos saßen die vermeintlich verletzten bzw. auch eingeklemmten Menschen. Diese wurden von Mitgliedern des Notfalldarstellung-Teams Warstein des dortigen DRK, gemimt. Ausgangspunkt des Planspiels, das Hendrik Scholz bestens durchdacht und angelegt hatte, war ein illegales Autorennen am Südring. Dieses mündete dann in eine schweren Crash an der Einfahrt zum Waldfreibad. Dies mit drei beteiligten Fahrzeugen. Angenommen wurde dabei, dass die Insassen schwer verletzt bzw. auch eingeklemmt wurden. Aufgabe der Kräfte von Feuerwehr und THW war es, die Verletzten möglich schonend zu befreien, um sie dann dem Rettungsdienst zur weite- ren Behandlung zu übergeben. Angenommen wurde ferner, dass ein Fahrzeug in Brand geraten war. Beim Lösen der Aufgabenstellungen arbeiten die Kräfte der beiden Hilfsorganisationen sehr konzentriert, schnell, präzise und perfekt zusammen. So erhielt die Übung einen recht dynamischen Verlauf. Die Einsatzleitung auf Seiten der Feuerwehr lag bei Michael Gärtner. Verantwortlicher auf Seiten des THW war Patrick Prause. Die beiden Einheiten, klärte GBI Ernst Röper auf, arbeiten seit nunmehr eineinhalb Jahren auf dem Gebiet der Technischen Hilfe eng zusammen. Dazu gehören ebenso regelmäßige Übungseinsätze, wie am Samstag. Bei der Nachbesprechung zeigten sich vor allen Dingen die Einsatzkräfte, denen Dank für ihre Bereitschaft galt, die freien Samstagsstunden zu opfern, sehr angetan von der Übung, ihren Inhalten sowie der Herausforderungen an sie. Neben den Einsatzleitern der zog ebenfalls GBI Ernst Röper, Betrachterfunktion, ein zufriedenes Fazit. Bericht: Michael Görge ABC Übung im Trockenmilchwerk Ein Großaufgebot von 125 Einsatzkräften, bestehend aus den Feuerwehren Bad Sassendorf, Erwitte, Geseke und Lippstadt, dem Malteser Hilfsdienst und dem Technischen Hilfswerk Ortsverband Lippstadt, rückten am Mittwochabend zu der Wiedenbrücker Straße 80 aus. Der Grund hierfür war ein so genannter ABC-Einsatz – allerdings nur ein simulierter. Auf dem Gelände des Trockenmilchwerkes der FrieslandCampina Kievit GmbH war beim Befüllen eines Tanks für Salpetersäure die Schlauchleitung am Tankwagen geplatzt. Die Salpetersäure floss unkontrolliert aus und rotbraune Dampfwolken stiegen auf. Die Mitarbeiter, die den Vorfall gesehen hatten, haben den Bereich sofort verlassen. Der Pförtner setzte den Notruf ab: „Hier Tro- ckenmilchwerk in Lippstadt, Wiedenbrücker Straße, vermutlich läuft Säure aus, Personen sind in Gefahr. Kommen Sie schnell!“ Was sich äußerst dramatisch anhört, ist in diesem Fall nur eine Übung. Der Löschzug 1 der Feuerwehr Lippstadt rückte kurze Zeit später zum Übungsobjekt aus. Die ersten Einsatzkräfte erkundeten den Bereich und führten erste Absicherungs- und Absperrmaßnahmen durch und stellen den Brandschutz sicher. Da es sich hier um einen sogenannten ABC Einsatz handelte sind Einsatzkräfte mit einer Spezialausbildung im Umgang mit gefährlichen Stoffen angefordert worden. Im Kreis Soest stünden vier ABC-Züge zur Verfügung, die auf atomare, biologische und chemische Gefahren spezialisiert seien. Einer davon sei der ABC-Zug-3, der Ausbildung auch am Mittwochabend zum Einsatz kommt, und sich aus den Freiwilligen Feuerwehren von Erwitte, Geseke und Lippstadt zusammensetzt. Gemeinsame Aus- und Fortbildung sei für das gute Zusammenspiel des ABC-Zuges ausgesprochen wichtig. Dazu zählen auch die Übungseinsätze. Am Mittwochabend funktioniert dieses Zusammenspiel reibungslos. Die Prozedere war besonders aufwändig. So tragen die Rettungskräfte beispielsweise spezielle Chemikalien-Schutzanzüge (CSA). Und nicht nur die Opfer müssen dekontaminiert, also „entseucht“ werden, sondern auch die Mitarbeiter und Feuerwehrkräfte, die möglicherweise bei der Bergung mit den gefährlichen Substanzen in Berührung kamen. Hierzu wird in Windeseile ein so genannter Dekontaminationsplatz aufgebaut. Erstmalig im ABC Zug 3 wurde hierfür der Abrollbehälter Dekontamination von Verletzten (kurz AB V Dekon) normalerweise stationiert im Rettungszentrum in Soest, eingesetzt. Hierbei sind die im direkten Gefahrenbereich eingesetzten Kräfte inklusive ihrer Schutzkleidung und gebrauchten Gerätschaften anschließend durch Einsatzkräfte der Feuerwehr Bad Sassendorf gereinigt worden. Nach drei Stunden zogen die Übungsleiter Rainer Rhäsa und Christian Meyer von der Feuerwehr Lippstadt Bilanz. „Die größte Herausforderung an den Räumlichkeiten, war der kleine Platz auf dem Werksgelände“, so Christian Meyer. In der Anfangsphase mussten die Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und THW auf der Wiedenbrücker Straße halten, ehe sie später vom ABC-Zugführer Ralf Harrenkamp auf das Gelände gelotst worden sind. Imposantes Bild auf der Wiedenbrücker Straße. Der ABC Zug 3 hat Aufstellung genommen bevor die Fahrzeuge auf das Gelände gelotst worden sind. Der Trupp unter CSA hat die Einsatzstelle verlassen und wird nun mit Hilfe des Abrollbehälters Dekontamination von Verletzten (kurz AB V Dekon) gereinigt. Für FrieslandCampina Kievit hat Sicherheit oberste Priorität. Durch die gemeinsame Übung mit der Feuerwehr werden die Abläufe im Gefahrenfall weiter verinnerlicht. Das Fazit des Sicherheitsbeauftragten Torsten Herbort lautet: „Der Informationsaustausch und das Zusammenspiel zwischen der Feuerwehr und FrieslandCampina Kievit haben vor und während der gemeinsam geplanten Übung sehr gut funktioniert. Wir freuen uns auch in Zukunft auf eine gute Zusammenarbeit bei gemeinsamen Übungen, denn bei Kievit heißt es: „Sicherheit macht keine Pause“. Bericht: Christian Dicke Fotos: Christian Dicke, Michael Menke Gruppenbild der 125 Aktiven von Feuerwehr, THW und MHD auf dem Gelände der Firma FrieslandCampina Kievit 27 28 Ausbildung Übungstag fordert Feuerwehr und Rettungsdienst Gleich 50 Aktive aus den Löschgruppen Bökenförde, Dedinghausen und Rixbeck, die gemeinsam den 5. Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Lippstadt stellen, trainierten jetzt mit Unterstützung der Mimen der DLRG Ortsgruppe Benninghausen, des DRK Warsteins und der IuK (Information und Kommunikation)-Einheit der Lippstädter Wehr für den Ernstfall. „Insgesamt haben die ehrenamtlichen Frauen und Männer rund 500 Stunden bei den Vorbereitungen und der Bewältigung mehrerer Übungslagen an diesem Tag für die Allgemeinheit eingebracht“, so Zugführer Helmut Berensmeier. Sein Dank galt den Organisatoren Thomas Schütte, Jens Hellinge, Roman Bochert und Malte Bering. Die hatten mit der Hilfe von dem Bergungsunternehmen Krüger in Anröchte und der Firma ISM Krämer gleich mehrere Einsatzübungen vorbereitet. Von der Bewältigung eines schweren Verkehrsunfalles bis hin zu einem Großfeuer in einem Industriebetrieb waren die Retter bei zwei Zugübungen und mehreren Gruppenübungen massiv gefordert. „Wir trainieren hier in unserem Einsatzgebiet umfangreiche Einsatzlagen und bieten unseren Führungskräften die Gelegenheit das an der Landesfeuerwehrschu- le in Münster erworbene Wissen in großem Rahmen praktisch unter Beweis zu stellen, bringen die Organisatoren den Sinn des Übungstages auf den Punkt. Und so wechselte bei der Übung nicht nur ständig die Führung, auch die Wehrmänner wurden immer wieder auf andere Positionen eingesetzt. Im Einsatz ist auch die leitende Notärztin Hanna Swoboda, die gemeinsam mit den beiden stellvertretenden Wehrführern Reinhard Falkenstein und Guido Pfahlberg und dem Ausbilder Olaf Deimel das Vorgehen der Wehr beobachten und in einer Kritik beurteilen. Auch das ist eine Premiere, erstmals wurde mit technischer Unterstützung des Kreises Soest eine derartige Großübung im Bereich der Führung mit der Hilfe des Digitalfunks im Einsatzleitwagen abgearbeitet. So mussten die Männer und Frauen des Löschzuges 5 in Dedinghausen gleich mehrere schwerverletzte Personen mit Hilfe technischer Geräte aus den beiden verunfallten Fahrzeugen unter Leitung von Oberbrandmeister Hubertus Dietz patientenorientiert befreien. Dabei wurde bei dem auf der Seite liegenden Fahrzeug das Dach aufgeschnitten und seitlich abgeklappt. Zur Rettung der sehr gut geschminkten Darsteller der DLRG kamen dann Schaufeltrage und Vakuummatratze zum Einsatz. Gerade die bestens geschminkten Mitglieder der Realistischen Unfall und Notfalldarstellung der DLRG Benninghausen hielten mit ihrem Können die Wehrmänner in Atem. Am späten Nachmittag dann schrecken laute Hilfeschreie vorbei gehende Passanten im Industriegebiet am Wasserturm auf. Auf einem Balkon der Firma ISM Krämer stehen mehrere rußgeschwärzte Personen und rufen um Hilfe. Zeitgleich hatte die automatische Brandmeldeanla- Ausbildung 29 ge die Feuerwehr alarmiert. Die rund 50 Wehrmänner und Retter des DLRG und des DRK Warsteins die mit 11 Fahrzeugen ausrückten, hatten alle Hände voll zu tun. Ein Feuer in einem Lagerraum, so die Übungsannahme hatte sich auf das Dach ausgebreitet und bedrohte von dort weitere Gebäudeteile. Einsatzleiter Hauptbrandmeister Thorsten Bösch setzte sofort die Drehleiter zur Personenrettung ein und schickte erste Retter unter Atemschutz in das Gebäude um die Vermissten zu retten. Zeitgleich werden um das Feuer auf dem Dach und in der Halle zu bekämpfen hunderte Meter an Schläuchen verlegt und eine leistungsfähige Wasserversorgung durch weitere Gruppen aufgebaut. Durch die Kräfte der DLRG und des DRK wurde zudem eine Verletztensammelstelle eingerichtet. Bericht: Dieter Dreier Freiw. Feuerwehr Lippstadt FEUERWEHR KALENDER 2016 Der neue Feuerwehrkalender „Florian Kreis Soest 2016“, der sechste in Serie, wird ab Oktober verfügbar sein. Diesmal hat ihn das Presseteam der Feuerwehren im Kreis Soest mit dem Titel „Nightlife“ versehen. Die farbigen Fotos für die zwölf Monate des nächsten Jahres spiegeln den Alltag der mehr als 3.500 Brandschützerinnen und Brandschützer in den 14 Kommunen des Kreises. Auch DLRG und Rettungsdienst werden dargestellt. Alle weiteren Informationen sowie Bestellmöglichkeiten werden ab August auf der Internetseite des Presseteams unter www.florian-kreis-soest.de verfügbar sein. Kolumnentitel NACH DEM EINSATZ KOMMT DER GENUSS! 31 Entdecken Sie mehr Unterschiede auf sparkasse.de