Infodienst Krankenhäuser - Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt
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Infodienst Krankenhäuser - Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt
ISSN 1612-9180 Nr. 38 / Okt. 2007 Infodienst Krankenhäuser [email protected] http://gesundheit-soziales.verdi.de/krankenhaeuser/infodienst_krankenhaeuser Gesundheit, Soziale Dienste Wohlfahrt und Kirchen Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Liebe Kolleginnen und Kollegen! Vorwort Die Herbstausgabe 2007 unseres Infodienstes liegt auf eurem Tisch! Nach einem – zumindest meteoro- häusern, eine wichtige Rolle einnehmen werden. Nötig wäre vielmehr, dass die öffentlichen Kliniken ihre Stärken, Derzeit bereiten wir uns im Fach- ihre Marktpositionen und – ja – logisch – merkwürdigen Sommer bereich 3 und in den ver.di-Bezir- ihre »Marke« in den Vordergrund konnten wir bei angenehmen Tem- ken auf die anstehende Tarifrunde stellen. Statt zu »jammern« sollten peraturen und Sonnenschein die im öffentlichen Dienst vor. Wir sie selbstbewusst auftreten und – Schlussredaktion durchführen. Wir analysieren unsere Aktions- und gerne gemeinsam mit ver.di – das gehen mal selbstbewusst davon Streikfähigkeit, wir diskutieren mit System der öffentlichen Finanzie- aus, dass die Artikel, die wir hier unseren Mitgliedern und Funktio- rung der Krankenhäuser infrage- veröffentlichen, euer Interesse nären die mögliche(n) Tarifforde- stellen. Denkanstöße hierzu kön- finden und euch Anregungen für rung(en) und ihre Durchsetzungs- nen die Beiträge von Niko Stumpf- eure Interessenvertretungsarbeit fähigkeit. ögger sowie Sabine Baldauf und geben sowie Wissen vermitteln. Zum Zeitpunkt der Auslieferung Wir werden gut aufgestellt und vorbereitet in diese – sicher nicht dieser Zeitschrift tagt der 2. or- einfache – Auseinandersetzung dentliche ver.di-Bundeskongress. gehen. Lektüre und angenehme Herbst- Aber: Wir bekommen auch mit, Anträgen wird die Auseinander- dass sich die Arbeitgeber ebenfalls setzung um unsere künftige Tarif- »rüsten«. Allerdings ganz anders Neben dem ver.di-Bundesvor- häusern auf die »Tränendrüse« drücken: Wir hören, dass die VKA So auch die Bundestarifkommis- Material sammelt, um zu belegen, sion für den öffentlichen Dienst, dass ver.di mit ihrer Tarifpolitik die in welcher die VertreterInnen un- öffentlichen Kliniken »benachtei- seres Fachbereiches, insbesondere ligt« und die privaten Kliniken be- aus den öffentlichen Kranken- vorzugt. Absurd ist das! Verteileränderungen Der Infodienst Krankenhäuser ist eine Veröffentlichung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, ein Kooperationsprojekt aller 11 ver.di-Landesbezirke sowie des ver.di-Bundesvorstandes, Fachbereich 3, Ressort 9 V.i.S.d.P. Joachim Lüddecke, ver.di-Landesbezirk Niedersachsen-Bremen, Goseriede 10, 30159 Hannover, Tel. 0511 / 12 400 - 250, Fax 12 400 - 154, Joachim Lüddecke und Dominik Schirmer als wir. Offensichtlich will die renamtliche Gremien neu gewählt. ISSN 1612-9180 tage. VKA mit den öffentlichen Kranken- stand werden auch zahlreiche eh- Impressum Heft geben. Wir wünschen eine spannende Bei den über 1.600 vorliegenden politik mit im Mittelpunkt stehen. Peter Brückner-Bozetti in diesem Eine dringende Bitte unserer Redaktionsschluss ist immer freitags 12 Uhr Druckerei, da sie nicht zuständig ist: Nr. erscheint Bei Verteileränderungen, sei es 39 Dezember 2. November Anschriften, Liefermengen oder was 40 März 2008 15. Februar auch immer, bitte Rainer Bobsin / 41 Juni 2008 9. Mai freeStyle grafik informieren! 42 Oktober 2008 12. September [email protected] 43 Dezember 2008 7. November Red.schluss [email protected] Endredaktion: Joachim Lüddecke, Dominik Schirmer, Rainer Bobsin LeserInnenbriefe bitte an: Joachim Lüddecke Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder. Preis: nach dem Selbstkostendeckungsprinzip, im ver.di-Mitgliedsbeitrag enthalten ver.di-Landesbezirk Niedersachsen-Bremen Goseriede 10, 30159 Hannover Tel. 0511 / 12 400 - 250, Fax 0511 / 12 400 - 154 [email protected] Auflage: 19.100 Verteileränderungen: bitte an Rainer Bobsin/freeStyle grafik Titelfoto: Jörg Buch, Hannover Bei Anfragen per E-Mail bitte Absender nicht vergessen, damit wir gleich die zuständigen Ansprechpersonen bei ver.di vermitteln können. Das Redaktionsteam behält sich vor, Zuschriften gekürzt zu veröffentlichen. Gestaltung: Rainer Bobsin/freeStyle grafik, Windthorststr. 3-4, 30167 Hannover, [email protected] Druck: BWH Hannover GmbH 2 Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 In diesem Heft In eigener Sache Gesundheitspolitik Berufspolitik Aus den Landesbezirken Gutachten des Sachverständigenrats ____ 4 PPiA-Netz: Vernetzung Psychologischer PsychotherapeutInnen in Ausbildung __ 29 Uniklinikum Gießen und Marburg Steh auf, wenn du ‘ne Stelle willst! __ 46 Was macht Ulla? ____________________ 48 Genug gespart! – Krankenhäuser ordentlich finanzieren __________________ 6 Wirkungen des DRG-Systems auf Arbeitssituation und Personalbedarf____________ 8 2006: Weniger Pflege in den Krankenhäusern _________________ 9 Pflege-Thermometer 2007______________ 10 Erstausbildung der nichtärztlichen Heilberufe an Fachhochschulen in NRW____ 30 Arbeitstagung ver.di-PflegelehrerInnen _______________ 31 Zur Geschichte gewerkschaftlicher Organisierung von ÄrztInnen __________ 32 Soziale Arbeit ist mehr wert! __________ 13 Große regionale Unterschiede in der Pflege _________________________ 14 Pflegeversicherung – gute Ansätze dürfen nicht stecken bleiben __________ 16 Internationales Ein genossenschaftliches Krankenhaus in Cordoba (Argentinien)______________ 34 PIQUE-Projekt – Privatisierung von Krankenhäusern und ihre Auswirkungen ___ 36 NRW: Landesregierung will LPVG novellieren ___________________________ 50 NRW: Privatisierungspläne der Uniklinik Düsseldorf ___________________ 52 Unikliniken BaWü: Tarifabschluss für Azubis ______________ 52 Mainzer Uniklinik will 580 Stellen streichen __________________ 54 Tarifverträge für die bayerischen Privatkliniken _____________ 55 Vor Ort Tarifpolitik Überstundenzuschläge bei Schichtarbeit ______________________ 21 öD-Tarifrunde 2008 ___________________ 22 Gesundheitskonzerne Helios: Tarifvertrag über betriebliche Interessenvertretung ________________ 24 Helios: Arbeitszeitregelungen in Rehakliniken ______________________ 24 Asklepios-Akutkliniken: Konzerntarifverhandlungen haben begonnen _ 25 Sana: Tarifverhandlungen ____________ 26 MediClin AG: Wir wollen keine Mogelpackung! _______________ 28 Deutschland Berlin: www.charite.verdi.de___________ 56 Anschlag auf die Würde des Menschen ________________________ 38 Neue Krankenhausholding im Landkreis Northeim (Nds.) _____________ 57 BAG-Urteil zur Gleichstellungsabrede __ 40 Petition: Zeitliche Begrenzung der Leiharbeit ________________________ 41 Wir in ver.di Überlastungsanzeigen ________________ 42 Landesbezirke FB 3 ___________________ 59 Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz _______________________________ 44 Bundesverwaltung Ressort 9 / FB 3 ____ 58 Fortbildungsangebote + Seminare _______________________ 60 Literatur- und Internettipps _______________________________ 61 Es tut sich was in der Reha-Branche: Warnstreik in der Eifelhöhen-Klinik AG (NRW) ________________________________ 28 Das Letzte ________________________ 64 Beitrittserklärung www.mitgliedwerden.verdi.de Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Ich möchte Mitglied werden ab: Monat/Jahr Erwerbslos Einzugsermächtigung: Monatsbeitrag: Euro Wehr-/Zivildienst bis Ich bevollmächtige die ver.di, den satzungsgemäßen Beitrag bis auf Widerruf im Lastschrifteinzugsverfahren Der Mitgliedsbeitrag beträgt nach § 14 der ver.diSatzung pro Monat 1% des regelmäßigen monatlichen Bruttoverdienstes. Für Rentner/innen, Pensionär/innen, Vorruheständler/innen, Krankengeldbezieher/innen und Erwerbslose beträgt der Monatsbeitrag 0,5% des regelmäßigen Bruttoeinkommens. Der Mindestbeitrag beträgt € 2,50 monatlich. Für Hausfrauen/Hausmänner, Schüler/innen, Studierende, Wehr-, Zivildienstleistende, Erziehungsgeldempfänger/innen und Sozialhilfeempfänger/innen beträgt der Beitrag € 2,50 monatlich. Jedem Mitglied steht es frei, höhere Beiträge zu zahlen. Azubi-Volontär/inReferendar/in bis Persönliche Daten: Schüler/in-Student/in bis (ohne Arbeitseinkommen) Name Praktikant/in bis zur Monatsmitte zum Monatsende monatlich halbjährlich vierteljährlich jährlich oder im Lohn-/Gehaltsabzugsverfahren* monatlich bei meinem Arbeitgeber einzuziehen. *(nur möglich in ausgewählten Unternehmen) Altersteilzeit bis Vorname/Titel KID 38 Sonstiges Straße/Hausnr. Bin/war beschäftigt bei (Betrieb/Dienststelle/Firma/Filiale) PLZ Name des Geldinstituts/Filiale (Ort) Wohnort Straße/Hausnummer im Betrieb Bankleitzahl Geburtsdatum PLZ Kontonummer Ort Name Kontoinhaber/in (Bitte in Druckbuchstaben) Telefon Datenschutz Ich erkläre mich gemäß § 4a Abs. 1 und 3 BDSG einverstanden, dass meine mein Beschäftigungs- und Mitgliedschaftsverhältnis betreffenden Daten, deren Änderungen und Ergänzungen, im Rahmen der Zweckbestimmung meiner Gewerkschaftsmitgliedschaft und der Wahrnehmung gewerkschaftspolitischer Aufgaben elektronisch verarbeitet und genutzt werden. Ergänzend gelten die Regelungen des Bundesdatenschutzgesetzes in der jeweiligen Fassung. Personalnummer im Betrieb E-Mail Datum/Unterschrift Kontoinhaber/in Branche Datum/Unterschrift Staatsangehörigkeit Tarifvertrag ausgeübte Tätigkeit Geschlecht weiblich Werber/in: männlich ich bin Meister/in-Techniker/in-Ingenieur/in W-2256-03-0305 Beschäftigungsdaten Arbeiter/in Angestellte/r Beamter/in DO-Angestellte/r Selbstständige/r freie/r Mitarbeiter/in Vollzeit Teilzeit Name Tätigkeits-/Berufsjahr, Lebensalterstufe Vorname regelmäßiger monatlicher Bruttoverdienst Telefon Euro Mitgliedsnummer Ich war Mitglied der Gewerkschaft: von: Anzahl Wochenstd. Tarifl. Lohn- oder Gehaltsgruppe bzw. Besoldungsgruppe bis: Monat/Jahr Monat/Jahr Gutachten des Sachverständigenrats 2007 Gesundheitspolitik mängeln gekennzeichnet. Dies meisten Verträge aber für einzelne entspreche nicht den Anforderun- Krankheitsbilder abgeschlossen gen an eine sektorenübergrei- und machen es attraktiv, mög- Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen fende Versorgung. Die Verände- lichst viele Fälle zu behandeln. sein Gutachten vor. Im Jahr 2007 hat er es über- rungen im Krankheitsspektrum Eine bloße Integration von Kran- schrieben mit »Kooperation und Verantwortung. machten aber eine bessere Zusam- kenhäusern und Vertragsärzten Voraussetzungen einer zielorientierten Gesundheits- menarbeit erforderlich. Teamarbeit reiche nicht aus. Der Rat empfiehlt versorgung«. und ein Umdenken aller Heilberufe Kooperation und Verantwortung Alle zwei Jahre legt der Sachverständigenrat zur Der Rat weist darauf hin, dass das deutsche Gesundheitswesen den Versicherten und den Patienten sei notwendig. Empfohlen werden: eine Modellklausel zur stärke- einheitliche Leistungsdefinitionen, gleiche Qualitätsstandards und gleiche Vergütungen für glei- auch im internationalen Vergleich eine flächen- ren Einbeziehung aller Gesund- che Leistungen an den Schnittstel- deckende Versorgung auf hohem Niveau biete. heitsberufe, len zwischen den Sektoren, Damit befindet er sich auch im Einklang mit inter- die Übertragung von Tätigkei- die Finanzierung von Pauscha- nationalen Studien, die dem deutschen Gesundheits- ten z.B. im Bereich der Prävention len für sektorenübergreifende wesen aus Verbrauchersicht hervorragende Noten auf nichtärztliche Berufe, Leistungskomplexe. Um fairen ausstellen. Dennoch gibt es auch aus Sicht der Wissenschaftler/innen einiges zu tun. größere Handlungsautonomie Wettbewerb zwischen Vertragsärz- der Berufe z.B. bei Verordnungen, ten und Krankenhäusern zu schaf- Kompetenzen an den Schnitt- fen, solle auch die Umstellung auf stellen zwischen den Berufen (sog. eine monistische 2 Krankenhaus- wie Über-, Unter- und Fehlversor- Poolkompetenzen für Tätigkeiten, finanzierung erfolgen, gung vermieden und Rationalisie- die von mehreren Berufsgruppen rungspotenziale geschöpft werden ausgeführt werden können), In fünf Kapiteln wird aufgezeigt, können. Im Mittelpunkt des dies- die Anschubfinanzierung für integrierte Versorgung – derzeit die Medizinischen Fakultäten jährigen Gutachtens stehen eine sollten sich mit der Profilierung bessere Zusammenarbeit der Ge- aller Gesundheitsberufe beschäf- sundheitsberufe und der Institutio- tigen. bis Ende 2008 begrenzt – sollte fortgeführt werden. Der Rat sieht in diesem Sektor für die Zukunft ein hohes Entwick- nen in den verschiedenen Ver- Mit seinen Vorschlägen greift lungspotenzial. Die günstigsten sorgungsstrukturen sowie eine der Rat einen Hauptmangel unse- Bedingungen für eine sektoren- Stärkung primärer Prävention. res Gesundheitswesens auf. Kaum übergreifende Optimierung der Qualität und Sicherheit soll durch ein anderes europäisches System Versorgung sehen die Wissen- angemessene und verantwortliche wird so stark vom Arzt bestimmt, schaftler bei Versorgungseinhei- Gesundheitsversorgung gewähr- wie das deutsche. Allerdings sind ten, die ein breites Leistungsange- leistet werden und thematisiert zahlreiche rechtliche Hürden zu bot vorhalten. Dies seien vor allem wird diesmal vor allem die Planung überwinden. In ver.di wird daher Krankenhäuser und Medizinische und Finanzierung des Kranken- eine breite, generalistisch ange- Versorgungszentren (MVZ). Seit hauswesens. Und darauf konzen- legte Fachausbildung diskutiert, der Gesundheitsreform 2004, bei trieren sich die Vorschläge des die horizontal und vertikal durch- der die ambulante Versorgung Sachverständigenrats: Zusammenarbeit der Berufe Die Arztzentriertheit sei nicht lässig ist. Sie muss z.B. die Anrech- durch MVZs ermöglicht wurde, nung von Berufsqualifikationen sind über 600 solcher Einrichtun- auf Studiengänge ermöglichen. gen neu entstanden. Sie sind ver- Eine rechtssichere Ausgestaltung gleichbar mit Polikliniken. immer effizient. Deshalb wird eine ist ebenfalls erforderlich. Das setzt Neustrukturierung der Zusammen- klare Kompetenzzuweisungen vor- arbeit vorgeschlagen. Sie erhöhe aus. 1 Der Rat spricht sich für die die Qualität der Versorgung. Bisher sei die nämlich von Rechtsunsicherheit und Ausbildungs1 s.a. ver.di-Fachtagung »Neue Arbeitsteilung in der Gesundheitsversorgung« unter http://gesundheit-soziales.verdi.de/berufliche_bildung 2 allein durch die Krankenkassen, ohne Investitionsmittel der Länder 4 Krankenhäuser Weiterentwicklung der Kranken- Integrierte Versorgung hausfinanzierung mit den DRGs Sie soll vorwiegend indikations- aus. Es sollen Festpreise auf Basis übergreifend in bevölkerungsbezo- der Landesbasisfallwerte entste- genen regionalen Versorgungsnet- hen. Die kollektive Verhandlungs- zen erfolgen. Bisher werden die struktur soll beibehalten werden. Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Gesundheitspolitik Einen Preiswettbewerb im großen Stil will der Rat nicht. Zwar habe Primäre Prävention Primäre Prävention sei zentrales Prävention auch die Menschen aus den Zielgruppen sowie weitere das Fallpauschalensystem zu kür- Handlungsfeld der Gesundheits- zeren Verweildauern und besserer sicherung. Sie muss quantitativ Transparenz geführt, doch Quali- und qualitativ ausgebaut, an Ziel- sein, wenn sie zweckmäßig doku- tätseffekte seien mangels Begleit- gruppen und Lebenswelten orien- mentiert werden und damit Lern- forschung offen geblieben. Daher tiert und sozial bedingte Ungleich- effekte ermöglicht werden. sei eine sehr behutsame Weiter- heit von Gesundheitschancen entwicklung erforderlich. angemessen berücksichtigen, führt sollen in aller Regel fünf Anforde- der Rat aus. rungen erfüllen. Interventionen Die Krankenhausplanung der Länder soll auf eine Rahmenpla- Derzeit würde selbst das vorhan- zivilgesellschaftliche Akteure. Experimente sollten zugelassen Erfolgreiche Präventionsansätze sollen: nicht nur auf die Senkung von nung konzentriert werden. Kran- dene Wissen über erwiesene und kenhäuser, die in der Lage sind, viel versprechende Interventionen gesundheitlichen Belastungen, stationäre Leistungen mit ausrei- auch nur annähernd umgesetzt. Es sondern auch auf die Vermehrung chender Qualität und Sicherheit zu mangle dabei vor allem an politi- gesundheitlicher bzw. gesund- erbringen, sollten auch zugelassen schem Willen. heitsdienlicher Ressourcen zielen, werden. Bedarf und Wirtschaft- Der Erfolg von Prävention müsse nicht nur krankheitsspezifische lichkeit sollten keine Rolle mehr sich an zwei Kriterien messen las- sondern auch unspezifische Belas- spielen. Ein gestalterischer Einfluss sen: tungen und Ressourcen beeinflus- der Länder auf Versorgungsstrukturen soll Unterversorgung vermeiden. Eine Überversorgung könne toleriert werden, wenn es gleiche Verbesserung in allen sozialen Schichten und Gruppen, Verminderung der Abstände zwischen diesen Gruppen. Preise für gleiche Leistungen gäbe. Erhöhte Erkrankungs-, Behinde- Die Kassen und Ärztekammern sol- rungs- und Sterbewahrscheinlich- len aber einer »nicht medizinisch keit finde sich besonders häufig induzierten Ausweitung der Fall- dort, wo die Zugehörigkeit zu zahlen« entgegenwirken können. einer Gruppe, deren volle Teilhabe sen, die jeweiligen Lebenswelten in Richtung auf Gesundheitsförderlichkeit verändern, Partizipation der jeweiligen Zielgruppen ermöglichen, gelungene wie gescheiterte Erfahrungen nutzbar machen. Der Rat unterstützt ein Präven- Zentrales Instrument der Qua- an der Gesellschaft prekär oder tionsgesetz. Die Zeit sei reif dafür. lität soll Patientensicherheit dar- beschädigt ist (z.B. Arbeitslose, Die Bundesgesundheitsministerin stellen. Die Veröffentlichung von alte Menschen), mit engen oder hat angekündigt, dass sie noch in Qualitätsdaten soll zur Pflicht wer- armen materiellen Verhältnissen diesem Jahr einen Entwurf vorle- den und leistungsfähige Anbieter zusammentrifft. gen will. Der letzte Entwurf war von ihrer besseren Leistung und Der Rat macht deutlich, welche 2005 am Einspruch der Länder- ihren besseren Behandlungsergeb- Ansätze zur Primärprävention in kammer gescheitert. Wegen der nissen profitieren. den Gruppen der Arbeitslosen, der vorzeitigen Auflösung des Bundes- sozial benachteiligten alten Men- tages kam das Gesetz dann nicht sel im Gesundheitswesen nimmt schen, der Obdachlosen sowie im mehr zustande. der Rat zum Anlass sich für die Hinblick auf HIV/Aids zur Vermin- Trägerpluralität (öffentliche, frei- derung sozial bedingter Ungleich- Sachverständigenrats im Gesund- gemeinnützige und private Häu- heit von Gesundheitschancen ver- heitswesen immer mit gewisser ser) auszusprechen. Eine Begleit- bunden sind. Zeitverzögerung Wirkung auf die Den beschleunigten Trägerwech- forschung zu den Effekten der Um alle Möglichkeiten zu nut- Bisher hatten die Gutachten des Politik. Das mehr als 900 Seiten Trägerschaft auf Qualität und zen, müssen spezifische Netz- starke Gutachten und eine rund Wirtschaftlichkeit sei in Deutsch- werke bzw. Akteurkonstellationen hundertseitige Kurzfassung gibt land dringend erforderlich. In den motiviert und aktiviert werden. es auf der Homepage des Sach- USA hatten vor wenigen Jahren Der Rat nennt neben der Kranken- verständigenrats unter http:// Wissenschaftler höhere Sterbe- versorgung und den ambulant tä- www.svr-gesundheit.de. raten in privaten Kliniken festge- tigen Medizinern als Initiatoren, stellt. Anreger und Vermittler primärer Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Herbert Weisbrod-Frey, ver.diBundesverwaltung 5 Genug gespart! Gesundheitspolitik Krankenhäuser ordentlich Um über 40% haben die Länder lungsfall (DRGs). Die Krankenhaus- finanzieren die Mittel seit 1991 herunterge- preise werden so bemessen, dass fahren, am schlimmsten in Nord- Krankenhäuser, die mit ihren schreiben rote Zahlen. Bei rund rhein-Westfalen: gerade noch 26 Kosten unter dem Branchendurch- einem Drittel sind die wichtigsten Euro pro EinwohnerIn jährlich gab schnitt liegen, bislang die Gewin- Investitionen nicht gesichert, das Land Nordrhein-Westfalen für ner des Systems sind. Krankenhäu- große Krankenhäuser haben meist Krankenhausinvestitionen in den ser oberhalb des Durchschnitts größere Investitionsprobleme als letzten fünfzehn Jahren aus. Die werden gezwungen, ihre Kosten kleine. Das ist die Folge falscher Deutsche Krankenhausgesellschaft mindestens auf den Durchschnitt Rahmenbedingungen der Kranken- beziffert die Investitionslücke der zu senken (»Konvergenz bis hausfinanzierung. Das Drehen an deutschen Krankenhäuser auf über 2009«). Dazu müssen sie ihre Ab- betriebswirtschaftlichen Stell- 50 Mrd. Euro. läufe und internen Kostenstruktu- 20 bis 30% der Krankenhäuser schrauben kann die Probleme Für eine Branche, die schon ren betriebswirtschaftlich optimie- nicht lösen. Helfen kann nur ein wegen des medizinischen Fort- ren. Damit die Patientinnen und Richtungswechsel der Politik. Not- schritts ein hohes Innovations- Patienten nicht auf der Strecke wendig ist die anständige Finan- tempo verlangt, die aber zusätz- bleiben, gibt es Vorgaben zur zierung der Krankenhäuser. lich durch die Gesundheitspolitik Qualitätssicherung. Sicherungen 1972 ist die Krankenhausfinan- unter Innovationsdruck steht, ist für die Personalausstattung gibt es zierung umgestellt worden. Seit- es katastrophal, wenn Investitions- nicht. her werden die Betriebskosten mittel fehlen. über den Preis für Krankenhausbe- Auch die Wirkung dieser ersten Die Krankenhäuser suchten Stufe des DRG-Systems ist so handlungen bezahlt (DRG-Erlöse deshalb eine Finanzierung über stark, dass etliche Krankenhäuser von den Krankenkassen). Die In- Umwege. Da ihre einzig sichere in die Insolvenz gehen würden. vestitionskosten für Gebäude und Einnahme die Erlöse aus der Kran- Deshalb wurde zur Abfederung Großgeräte kommen von den Län- kenbehandlung sind, bezahlen sie bestimmt, dass ein Teil der Kosten dern (Investitionsfördermittel aus aus diesen Einnahmen nicht nur über dem Branchendurchschnitt in Steuern). Diese Zweiteilung die Betriebskosten, sondern pres- der Übergangszeit bis 2009 noch (»duale Finanzierung«) hat den sen auch möglichst viele Investi- erstattet wird. Vorteil, dass die Krankenhausin- tionskosten heraus. Die zweite Stufe im DRG-System vestitionen nicht aus den Beiträ- Wenn in dieser Situation zusätz- ist der Landesbasisfallwert. Jähr- gen von Versicherten und Arbeit- lich Druck auf die Senkung der Be- lich wird er auf Landesebene als gebern, sondern durch Steuern triebskosten ausgeübt wird, kneift Durchschnittspreis ausgehandelt. finanziert werden. Vergleichbar ist die Zange noch mehr. Genau das Hierbei sollen die Preis- und Tarif- das mit der Finanzierung der ist der Fall. Seit 1993 werden Ta- steigerungen, höherer Aufwand Schulgebäude aus Steuermitteln. rifsteigerungen den Krankenhäu- durch medizinischen Fortschritt, In den vergangenen 15 Jahren sern nicht mehr ersetzt, sondern soweit er nicht durch DRGs abge- wurden die Krankenhäuser von sie müssen durch Rationalisierung deckt wird, und vieles weitere be- zwei Seiten immer mehr in die oder Kürzung aufgefangen wer- rücksichtigt werden. Ein Problem Zange genommen. Die Länder den (BAT-Schere). Die Wirkung ist entsteht daraus, dass der Bundes- haben – von Land zu Land sehr so durchschlagend, dass für die gesetzgeber von den Verhand- unterschiedlich – ihre Investitions- ostdeutschen Krankenhäuser eine lungspartnern verlangt, den Lan- förderung teilweise dramatisch Abschwächung vorgenommen desbasisfallwert so festzusetzen, gekürzt. Gleichzeitig wurden die werden musste: Steigen die Perso- dass die Krankenhausausgaben Betriebskosten unter Absenkungs- nalkosten durch die Angleichung nur entsprechend der Grundlohn- druck gesetzt. des Tarifniveaus Ost an West, so summe in Deutschland steigen. wird das bei den Erlösen berück- Das Ergebnis ist, dass nicht die sichtigt (Landesbasisfallwert). tatsächliche Kostensteigerung, Heute gibt es für die Investitionen der Krankenhäuser in ganz Deutschland weniger Geld als vor Seit 2004 gilt das zweistufige sondern die gesetzliche Vorgabe der deutschen Einheit für die DRG-System. Es besteht aus den den Preis bestimmt (Budgetdeckel). Krankenhäuser im Westen allein. Preisen/Erlösen für jeden Behand- Da auch dieser Deckel gravierende 6 Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Folgen haben kann, wurde ins Ge- normale Investitionsmöglichkeiten, setz eingefügt: Wenn die notwen- die dem Bedarf entsprechen. Jene dige medizinische Versorgung Länder, die ihre gesetzliche Pflicht ausgestalten, dass die auch nach Ausschöpfung aller zur dualen Finanzierung verletzen, Preise bedarfsgerechte Kranken- Wirtschaftlichkeitsreserven nicht müssen auf den gesetzestreuen hausleistungen abdecken. Das anders gewährleistet ist, kann Weg zurückkehren. Preissystem darf nicht als sich Investitionslücke schließen: der Landesbasisfallwert höher aus- Die riesige Investitionslücke kann fallen. selbst beschleunigende Personalabbauspirale benutzt werden. mit den vorhandenen Instrumen- Personalstandards einführen: kenhäusern leiden von Jahr zu ten nicht mehr geschlossen wer- Das DRG-System darf nicht länger Jahr mehr unter dieser Zangenbe- den. Die Länder müssen ein Son- ohne Sicherheitsnetz gefahren wegung. Die Arbeit im Kranken- derprogramm auflegen, aus dem werden. Das Sicherheitsnetz be- haus ist zum puren Stress gewor- die nachzuholenden Investitionen steht darin, dass Personalausstat- den. Denn Personalabbau ist eine bezahlt werden. Der Stau ist so tungsstandards für alle Berufs- der wirksamsten Schrauben, mit groß, dass der Bund wie in den gruppen festgelegt werden. der die Krankenhausleitungen die 70er und 80er Jahren eingreifen Betriebskosten senken und zusätz- und mithelfen muss. Beispiels- Die Fesselung der Krankenhaus- liche Investitionsmittel für die Um- weise über den Finanzausgleich budgets an die Grundlohnsumme wegfinanzierung herauspressen und das Steuersystem. Bei den (gedeckelte Budgets) muss aufge- können. Das kann nicht so weiter Ganztageseinrichtungen für Kin- hoben werden. Kosten- und Tarif- gehen. Die Länder und der Bund derbetreuung ist das realisiert steigerungen müssen in die Preise müssen umsteuern. Die wichtigs- worden. Steigende Steuereinnah- für Krankenhausleistungen (Lan- ten Ansatzpunkte sind: men erleichtern ein Aufholpro- desbasisfallwerte) wie bei jeder gramm. normalen Preiskalkulation einbe- Die Beschäftigten in den Kran- Investitionen normalisieren: Betriebskosten bedarfsge- Von den Krankenhäusern wird er- Normale Preise kalkulieren: zogen werden. wartet, dass sie moderne Unter- recht ermitteln: Der Bundesgesetz- nehmen sind. Dazu brauchen sie geber muss das DRG-System so Niko Stumpfögger, ver.di-Bundesverwaltung Krankenhausfördermittel nach dem KHG für Investitionen (Pauschal- + Einzelförderung) von 1972 bis 2006 in Mio. Euro (ab 1991 mit neuen Bundesländern) 4.000 Nominalbeträge (ohne Berücksichtigung der Preissteigerungen) Mio. Euro 3.500 Rückgang seit 1991 unter Berücksichtigung der Preissteigerungen = 44,3% 3.000 2.500 2.000 Quelle: Deutsche Krankenhausgesellschaft, KHG-Investitionsförderung – Überblick: http://www.dkgev.de/pdf/1566.pdf [23.6.2007]. Berechnung des realen Rückgangs durch ver.di nach dem Verbraucherpreisindex. 1.500 1.000 500 Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 2006 2004 2002 2000 1998 1996 1994 1992 1990 1988 1986 1984 1982 1980 1978 1976 1974 1972 0 Jahr 7 Wirkungen des DRG-Systems auf Arbeitssituation und Personalbedarf Gesundheitspolitik unten« in Gang gesetzt, die erWenn Krankenhäuser umstrukturiert werden oder ihre wirt- hebliche negative Auswirkungen schaftliche Zukunft gesichert werden soll, wird von Seiten der auf Beschäftigte und ihre Arbeits- ArbeitnehmerInnen oft das Institut für betriebswirtschaftliche situation hat. und arbeitsorientierte Beratung GmbH (BAB) um Rat und Ein- Diese Spirale entsteht durch fol- schätzung der Situation gebeten. Der Infodienst hat das Institut genden systematischen Effekt: Die gebeten, den Zusammenhang von DRG-System und Personal- jährlich aktualisierten Stichproben abbau aus betriebswirtschaftlicher Sicht zu beleuchten. zur Kostenkalkulation sind im Folgejahr Grundlage für die Ablei- Aus betriebswirtschaftlicher wird dieser Effekt auf Dauer nicht tung der Relativgewichte und Sicht und unserer Erfahrung aus durchzuhalten sein, führt aber zu damit für die DRG-Preise; reichen Restrukturierungs- und Zukunfts- Grenzen der Aussagefähigkeit, die Preise nicht zur Kostende- sicherungsprozessen in Kranken- insbesondere im Zusammenhang ckung des jeweiligen Krankenhau- häusern ergeben sich im Zusam- mit Benchmarkvergleichen. ses, werden vermeintlich Rationali- menhang mit der Praxis des DRG- Bei der Entwicklung des DRG- sierungen vorgenommen. Häufig Systems eine Reihe von Frage- Systems wurde von Fachgesell- sind dies jedoch nur Personal- stellungen, von denen wir nur ei- schaften, auch seitens ver.di, dar- anpassungen. Die Folge ist, dass nige hier exemplarisch benennen auf hingearbeitet, dass parallel die Kosten der Häuser, die sich an wollen: verstärkte Anforderungen an die der Kostenkalkulation beteiligen, Das System »lebt«. Die jähr- Qualität und das Qualitätsmanage- tendenziell sinken; die Spirale wird lichen Anpassungen führen zu ment gestellt wurden. Die Praxis fortgesetzt. einer Reihe von Verwerfungen für zeigt, dass es kaum Verknüpfun- kleine bzw. auch für große Kran- gen zwischen DRG-Daten und sichtlich der Wirkungen der InEK- kenhäuser. Waren zu Beginn der Qualitätsdaten oder Qualitäts- Kalkulation auf die Arbeits- und Einführung kleine Krankenhäuser analysen gibt. Hier gibt es Hand- Personalsituation erheblichen durch den DRG-Katalog bevor- lungsbedarf. Handlungsbedarf, weil neben der zugt, ist derzeit festzustellen, dass Unseres Erachtens gibt es hin- In der Gestaltung des DRG- eingeschränkten Aussagefähigkeit mit der Bereicherung der jähr- Systems durch das InEK* finden von InEK-Daten Benchmarkverglei- Entgeltsystem lichen Stichproben um große die Auswirkungen des Systems auf che allein derzeit keine hinrei- im Kranken- Maximalversorger und Universi- die Arbeitssituation und den Per- chend solide Grundlage bilden, haus – mehr tätskliniken schwerere Erkrankun- sonalbedarf keine Beachtung. Die- um organisatorische und prozes- dazu unter gen und damit große Krankenhäu- ses Thema ist insbesondere für suale Veränderungen in Kranken- www.g-drg.de ser zunehmend besser im System Gewerkschaften und betriebliche hausunternehmen zu initiieren. honoriert werden. Umgekehrt Interessenvertretungen von Bedeu- werden nun die Leistungen der tung. Zwar wird von Beratungs- Kostendaten beim medizinischen kleineren Häuser geringer bewer- unternehmen, Controllingorgani- Personal dazu genutzt, den Perso- tet; bei gleicher Fallzahl sowie sationen oder betrieblichen nalbedarf auf Stationen, im OP, in gleichwertigem Behandlungsspek- Organisationsmanagern der Ver- den Funktionsdiensten neu zu de- trum erhalten diese nun weniger such unternommen, aus InEK- finieren. Nicht berücksichtigt wer- Erlöse, weil der Case Mix gesun- Daten Personalbedarfszahlen ab- den die Personalstruktur und ken ist (»Katalogeffekt«). zuleiten. Das an sich ist schon damit auch traditionell gewach- * Institut für das Die Zuverlässigkeit der Daten, So werden zum Beispiel InEK- mehr als problematisch. Gleichzei- sene Tarifstrukturen. Nicht berück- die im Rahmen der jährlich statt- tig wird dies aber bei der Entwick- sichtigt werden Hintergründe für findenden Stichproben ermittelt lung des Systems nicht prospektiv höheren Bedarf aufgrund beson- werden, ist zu hinterfragen. Es ist gestaltend berücksichtigt. derer Anforderungen, ineffizienter unseres Erachtens zu beobachten, Bei der derzeit häufig anzutref- Prozesse usw. Es findet keine Ana- dass Häuser, die an den Stichpro- fenden Praxis des Personalkosten- lyse von Prozessen und Strukturen ben teilnehmen, versuchen mög- benchmarks wird auf der Basis statt, diese werden nicht verän- lichst viele Aufwendungen den problematischer InEK-Daten eine dert. Damit muss die Arbeitsbelas- DRG-Kosten zuzuordnen. Zwar »(Personal-)Kosten-Spirale nach 8 Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Gesundheitspolitik tung der verbleibenden Beschäf- der Prozesse. Eine solche Ergän- Prozesskosten ableiten. Personal- tigten zunehmen. zung des Systems dürfte ähnlich bedarf, Personalbemessung und wirken wie die parallel erfassten Arbeitsbedingungen wären dann tenbetrachtung bei der Kostenkal- Qualitätsdaten der Krankenhäuser. auf einer tragfähigeren Basis fest- kulation nach InEK muss abtei- Auf der Grundlage von zu ent- legbar und nachvollziehbar. lungs- und stationsbezogen er- wickelnden Standards für Prozesse gänzt werden um eine Analyse der und Behandlungspfade ließen Bozetti, BAB – Institut für be- tatsächlichen Arbeitssituation und sich ebenfalls Standardkosten und triebswirtschaftliche und arbeits- von Mängeln in der Organisation damit Schlussfolgerungen für orientierte Beratung GmbH Die reine Aufwands- und Kos- Sabine Baldauf, Peter Brückner- 2006: Weniger Pflege in den Krankenhäusern In Deutschland ist erstmals die 1,1 bzw. 0,8%. Im Bundesdurch- von 593.743 auf 510.538 redu- * Das sind alle Zahl der Vollkräfte* im Pflege- schnitt ergibt sich ein Rückgang ziert. Die Fallzahl stieg mäßig von Beschäftigten, dienst in den Krankenhäusern auf von 1%. 16,17 auf 16,82 Mio. Sie hatte umgerechnet auf ihren Höchststand mit 17,43 Mio. Vollzeitstellen, unter 300.000 gesunken. Mit Der Rückgang des Pflegeperso- 299.214 waren das im Jahr 2006 nals geht mit einer zunehmenden im Jahr 2002. Die Verweildauer die im Jahres- rund 50.000 Pflegekräfte weniger Belastung der Berufsgruppe ein- sank weiter von 10,8 Tagen 1996 durchschnitt als vor 10 Jahren (1996: 349.423). her. Die Arbeitszufriedenheit in auf 8,5 Tage 2006. tätig waren. Auch insgesamt sinkt die Zahl. der stationären Krankenpflege Waren es 1996 noch 880.000 Voll- sinkt. Arbeitstempo, Leistungs- kräfte, sind es 2006 nur noch druck und Sorgen um den Arbeits- 804.583. Der bisherige Tiefststand platz haben zugenommen, wird in diesem Zeitraum wurde aller- im aktuellen Krankenpflegereport dings schon 2005 mit 796.097 der Berufsgenossenschaft und Vollkräften erreicht. Wohlfahrtspflege festgestellt. Ge- Deutschland meinsam mit der DAK hatten sie Baden-Württemberg 36.109 –0.9 Bayern 44.521 –0,6 Berlin 12.488 –2.7 Ein kontinuierlicher Anstieg ist Herbert Weisbrod-Frey, ver.diBundesverwaltung Pflegepersonal in Krankenhäusern im Jahresdurchschnitt 2006 Vollkräfte im Pflegedienst Veränderungsraten zu 2005 in Prozent 299.214 –1,0 dagegen bei den Krankenhausärz- herausgefunden, dass die Mög- ten zu verzeichnen. In Vollstellen lichkeiten, Arbeitsabläufe bei der Brandenburg 8.624 –1,1 gerechnet stieg deren Zahl von Pflege mitzugestalten, in ihrer Bremen 3.766 –1,2 104.352 auf 123.673 im letzten Untersuchung 2005 gegenüber Zehn-Jahres-Zeitraum. Das sind 1999 deutlich schlechter gewor- 6.190 –1,7 rund 18,5%. den seien. Insgesamt sei die Ar- Niedersachsen 26.059 –2,9 beitszufriedenheit zurückgegan- Nordrhein-Westfalen 69.735 –0,7 Rheinland-Pfalz 14.505 1,1 4.858 –1,2 In den einzelnen Bundesländern Hamburg Hessen Mecklenburg-Vorpommern 7.466 0,8 21.154 –1,8 ist die Entwicklung im Pflegedienst gen. »Pflegekräfte sind nicht nur im vergangenen Jahr unterschied- die größte Berufsgruppe im Kran- Sachsen 15.444 –0,9 lich verlaufen. Den prozentual kenhaus, sondern sie zählen auch Sachsen-Anhalt 10.313 –2,1 größten Rückgang hatte Nieder- zu den Hauptbetroffenen von Ver- Schleswig-Holstein 9.141 –0,4 Thüringen 8.842 –0,5 sachsen mit –2,9% zu verzeich- änderungen«, stellen die Verfasser nen, gefolgt von Berlin mit –2,7% des Reports fest. Sie seien noch und Sachsen-Anhalt mit –2,1% bei immer überdurchschnittlich stark den Vollkräften. von Krankheiten und Gesundheits- Mehr Pflegepersonal als 2005 gab es nur in Rheinland-Pfalz und Saar Quelle: Statisches Bundesamt Stand 31.8.2007 störungen betroffen. Insgesamt ist in den letzten zehn Hamburg. Dort stieg die Zahl der Jahren die Zahl der Krankenhäuser Vollkräfte in der Krankenhaus- von 2.269 auf 2.100 zurückgegan- pflege im vergangenen Jahr um gen. Die Zahl der Betten wurde Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 9 Pflege-Thermometer 2007 Gesundheitspolitik Weiteres Sparen ist lebensgefährlich Den Studienergebnissen liegen entspricht in etwa dem von vor Daten aus 263 bundesdeutschen 15 Jahren. Dabei hat sich die Fall- Krankenhäusern zugrunde. Ge- zahl der stationär behandelten Personalsituation haben Experten genstand der Untersuchung war Patienten erhöht und die Verweil- vor zunehmenden Pflege-Miss- die Pflegepersonalsituation in den dauer der Patienten ist gesunken. ständen in deutschen Kliniken Einrichtungen mit der Ermittlung Es erfolgte im gleichen Zeitraum gewarnt. Operierte Patienten der Auswirkungen des Struktur- ein Aufbau des ärztlichen Per- könnten »nicht mehr in jedem wandels in den Krankenhäusern sonals in erheblichem Umfang Krankenhaus« optimal versorgt auf die Patienten. (+19,5%). Die Belastungszahl des Angesichts einer angespannten werden, erklärte das Deutsche Weiterhin wurden Veränderun- Pflegedienstes nach Fällen stieg Institut für angewandte Pflege- gen der Tätigkeitsfelder der Be- in zehn Jahren von 48 Patienten forschung e.V. (DIP) anlässlich der rufsgruppen sowie tarifliche Neu- auf 59, was einem Plus von 23% Vorstellung seines »Pflege-Thermo- ordnungen in den Krankenhäusern entspricht! In der vorliegenden meters 2007«. auf ihre Auswirkungen untersucht. Studie bestätigen sich diese allge- »Die Rationierung der Pflege in meinen Entwicklungen. deutschen Krankenhäusern ist in Weniger Pflegekräfte, höherer vollem Gange und die Folgen wer- Arbeitsaufwand und Mehrarbeit den spürbar«, sagte DIP-Direktor In der allgemeinen Krankenhaus- In fünf Jahren noch weniger Pflegepersonal? Frank Weidner bei der Vorstellung statistik des Statistischen Bundes- Langfristig sehen sich die leiten- der Untersuchung. Es gebe auch amtes ist ersichtlich, dass sich die den Pflegekräfte mit einem weite- hier zu Lande »erste Belege für Personalsituation im Krankenhaus ren Abbau des Krankenpflege- einen Zusammenhang von Pflege- vor allem im Pflegebereich verän- personals konfrontiert. Über 52% kapazität und Patientensicher- dert hat. Sowohl bei den Stellen der Befragten schätzen ein, in heit«. »Wir sind in Sorge, dass für pflegerische Hilfskräfte (Kran- den nächsten fünf Jahren weniger Patienten ernsthaft gefährdet wer- kenpflegehelfer/-innen) als auch Krankenpflegepersonal zu be- den«, sagte Weidner. für das examinierte Pflegepersonal schäftigen. Das Pflege-Thermometer 2007 wurden in erheblichem Umfang Dies steht im Widerspruch zu Reduzierungen vorgenommen. einem erwarteten Mehrbedarf an beruht auf einer bundesweiten pflegerischem Fachpersonal, der repräsentativen Befragung zur Binnen 10 Jahren 48.000 Kran- von 42% der Befragten geäußert Situation und zum Leistungsspek- kenpflegekräfte eingespart wird. Nahezu einheitlich (92%) trum des Pflegepersonals sowie Es wurden 48.000 Vollzeitäqui- zur Patientensicherheit im Kran- valente (–13,5%) für Krankenpfle- des Arbeitsaufwandes für das kenhaus und wurde vom unabhän- gekräfte in den bettenführenden Krankenpflegepersonal beobach- gigen DIP in Köln durchgeführt. Bereichen im Zeitraum von zehn tet. Dieser umfasst einerseits die Befragt wurden leitende Pflege- Jahren abgebaut. Der derzeitige Erhöhung des Aufwands für Koor- kräfte im Krankenhaus. Personalbestand im Pflegebereich dination, Administration und Do- wird ein kontinuierlicher Anstieg kumentation. Andererseits ist den Angaben von über 90% der Befragten zufolge der Aufwand der direkten Patientenversorgung gestiegen. Dies wird im Zusammenhang mit der Erhöhung der Pflegebedürftigkeit der Patienten gesehen. Die bestehenden Personalkapazitäten stoßen offenbar an ihre Grenzen, mehr Mitarbeiter werden jedoch nicht beschäftigt. Dies wird vor allem mit Einsparungen begründet. 10 Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Gesundheitspolitik Hilfskräfteeinsatz Hinsichtlich des Einsatzes von plikationen als Folge einer man- Qualitäts-Steigerung gelnden pflegerischen Versorgung unwahrscheinlich – Qualitäts- Hilfskräften wird von 47% der hingewiesen. Auch nach Einschät- Absturz möglich Befragten erwartet, dass in den zung der Befragten wirkt sich die kommenden Jahren ein Aufbau an angespannte Personalsituation geben an, dass die Möglichkeit, Personalstellen in diesem Personal- mittlerweile direkt auf die Patien- eine qualitativ hochwertige Pflege bereich erfolgen wird. Es geht tenversorgung aus. Es zeigen sich anzubieten, in den letzten beiden allerdings nur jeder Siebte davon erste Risiken und Einschränkungen Jahren gesunken sei. 30% bemer- aus, dass Hilfskräfte tatsächlich in der Versorgungsqualität. So ken sogar, ausreichende Versor- den Wegfall von Krankenpflege- schätzen 30% ein, dass Mobilisa- gung anbieten zu können, würde kräften kompensieren können. tionen bei Patienten häufiger nicht immer unwahrscheinlicher. Zwar 40% der Pflegedirektionen mehr mit der notwendigen Häufig- gibt die Hälfte der Befragten an, Ältere Mitarbeiter in der Pflege keit/Anzahl durchgeführt werden dass die Zahl der in der Einrich- Ältere Mitarbeiter spielen in der können. Weitere 55% geben an, tung entstandenen Dekubital- Personaldiskussion eine besondere dass diese Lage auftrete, wenn ulzerationen in den letzten zwei Rolle. 83% der Befragten rechnen auch selten. 6,5% der Befragten Jahren gesunken sei. Auch Sturz- damit, dass sich der Anteil älterer können sagen, dass diese Lage in ereignisse und nosokomiale Infek- Arbeitnehmer im Pflegebereich er- ihrer Einrichtung nie eintrete. tionen konnten den Angaben höhen wird. Dabei zeigt sich, dass Auch die grundpflegerische Ver- zufolge in der Tendenz in den letz- die befragten Leitungen die älte- sorgung (bspw. morgendliche Kör- ten beiden Jahren leicht gesenkt ren Mitarbeiter als weniger geeig- perpflege) und eine regelmäßige werden. net für die Dauerbelastung in der Lagerung der Patienten kann den Krankenpflege bewerten. So Angaben der Studie zufolge nur schätzen insgesamt nur 4,2% die noch von einem Drittel der Ein- physischen Belastungen als trag- richtungen vollständig gewährleis- bar bis zum Rentenalter ein. Bei tet werden. 37% geben an, dass den psychischen Belastungen sind die Nahrungsverabreichung häufi- es immerhin 15%, die die Belas- ger oder oft nicht im Esstempo tungen für tragbar erachten. Nur des Patienten erfolgt. 3% geben an, dass es ausreichend alternative Einsatzmöglichkeiten Engmaschige Beobachtung gibt, wenn ein älterer Mitarbeiter nach OP? Nicht immer den Belastungen der Arbeit in den Nur 25 Prozent der Einrichtun- bettenführenden Bereichen nicht gen können nach eigenen Anga- mehr gewachsen ist. ben eine engmaschige Kontrolle der Patienten, etwa nach einem Patientensicherheit und operativen Eingriff, stets gewähr- Versorgungsqualität leisten. Ein Drittel der Befragten International wird die Frage des erklärt, dass die Möglichkeit, eine Zusammenhangs von Pflegekapa- angemessene Patientenüberwa- zität und Patientensicherheit in chung sicherstellen zu können, ge- den Krankenhäusern bereits seit sunken sei. Als Folge einer insge- Jahren durch Studien erforscht: Es samt sinkenden Kontakthäufigkeit werden Anzeichen eines Zusam- zwischen Krankenpflegepersonal www.dip.de/projekte/pflegedaten/ menhangs von mangelnder Pflege- und Patienten kommt es in gut pflegethermometer2007.htm versorgung und unerwünschten drei Viertel der Einrichtungen vor, Auswirkungen für die Patienten dass Patienten manchmal länger Homepage veröffentlicht. Eine Zusammenfassung erkennbar. So wird häufiger auf als 15 Minuten auf eine notwen- gibt es als PDF unter http://www.dip-home.de/ erhöhte Mortalität, verspätete dige Verabreichung von Schmerz- material/downloads/Pflege-Thermometer2007 Hilfe im Notfall und weitere Kom- mitteln warten müssen. _Zusammenfassung.pdf Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Das Pflege-Thermometer 2007 ist auf der dip- 11 Gesundheitspolitik Auf die weitere Entwicklung be- umfasst die eigenverantwortliche vierzig Prozent bemerken eine zogen rechnen jedoch 40% nicht Narkoseüberwachung durch Pfle- stärkere Konkurrenz innerhalb der mit einer Verbesserung der pflege- gende, die Vornahme kleiner ope- Berufsgruppe, ein Drittel hat be- rischen Qualität der Patientenver- rativer Eingriffe und in geringerem reits Schwierigkeiten, berufserfah- sorgung. Zudem nehme die Anzahl Umfang auch die Durchführung renes Krankenpflegepersonal zu der Beschwerden von Patienten diagnostischer Verfahren. Fast die akquirieren. Es fällt auf, dass die und Angehörigen über die pflege- Hälfte der Befragten erwartet dar- Fluktuation der Beschäftigten an- rische Versorgung kontinuierlich über hinaus die Schaffung neuer scheinend stärker zurückgeht als zu. ärztlicher Assistenzberufe (z.B. erwartet. Chirurgisch-technische AssistenAlte und neue ten), um der Personalsituation in Tätigkeitsbereiche den Kliniken zu begegnen. Die Auswirkungen tarifvertrag- Für eine grundsätzliche Neuordnung und Umstrukturierung der Tätigkeitsbereiche der therapeuti- Stellenabbau bei Pflegeprofis licher Änderungen bei Kranken- Geringeres Einstiegsgehalt hausärzten nach den Ärztestreiks Im Jahr 2006 erfolgte in den Ein- 2006 werden einheitlich eingeord- schen und pflegerischen Berufe richtungen von einem Drittel der net: Fast 70% rechnen mit Aus- sprechen sich 68,2% der Befrag- Befragten eine Tarifumstellung. wirkungen auf die Personalstruk- ten aus. Mit einem Verbreitungsgrad von tur des Krankenhauses. Dabei über 40% ist der TVöD nun das sehen 60% hierin einen Grund, allem im Servicebereich, bei einfa- am häufigsten genannte Tarif- dass zukünftig Teile ärztlicher chen Patientenbegleitungen und system. Tätigkeiten vom Pflegepersonal Hilfskräfte werden derzeit vor bei nicht therapeutisch ausgerich- In der Bewertung sehen die Be- durchgeführt werden. 42% rech- teten Tätigkeiten eingesetzt. Bei fragten tarifvertragliche Änderun- nen hingegen weiterhin mit einem der Nahrungsaufnahme und der gen primär als einen Beitrag zur direkten Stellenabbau im Pflege- pflegerischen Assistenz, zum Bei- Senkung des Einstiegsgehalts bei bereich durch die Verteuerung der spiel bei Lagerungen, sind weitere neuen Mitarbeitern an. Daneben ärztlichen Leistungen. Nur 16% Tätigkeitsfelder auszumachen, die versprechen sich die Befragten, schätzen ein, dass es bei den Ärz- jedoch nur in jeder fünften Ein- dass aufgrund einer Veränderung ten zu einem Personalabbau kom- richtung durch Hilfskräfte unter- der derzeitige Personalbestand im men wird. stützt werden. Keine Rolle hinge- Pflegebereich gehalten werden gen spielt der Hilfskräfteeinsatz kann. Nur ein Drittel sieht in Tarif- senärztliche Bundesvereinigung bei der ärztlich verordneten Pflege systemänderungen einen Beitrag, (KBV) und die Bundesärztekammer und bei der medikamentösen Ver- eine leistungsorientierte Bezah- (BÄK) vor einer Entwertung der sorgung. lung zu realisieren. ärztlichen Tätigkeit zu Gunsten Fragt man nach der zusätzlichen Unterdessen warnten die Kas- Befragt nach Auswirkungen, de- der Pflegeberufe. »Leistungen, die Übernahme bislang ärztlicher Tä- cken sich die Einschätzungen der unter Arztvorbehalt stehen, kön- tigkeiten, so sind es 20-30% der Einrichtungen, die noch keine Um- nen und dürfen nicht von anderen Befragten, die in den kommenden stellung vorgenommen haben, mit ausgeführt werden«, hieß es in fünf Jahren mit wesentlichen Ver- den Einschätzungen der Einrich- einer Mitteilung von BÄK und KBV. änderungen rechnen. Das Spek- tungen, die auf eigene Erfahrun- Der Oberarzt Montgomery vom trum der möglichen Tätigkeiten gen zurückblicken können. Knapp Marburger Bund meint: »Ärztliche Heilkunst ist und bleibt entscheidend für die Versorgung und Heilung von Patienten. Pflegeberufen ärztliche Tätigkeiten zu übertragen ist falsch und gefährlich.« Durchblick Nr. 121, Zeitung der ver.di-Vertrauensleute im Knappschaftskrankenhaus Sulzbach vom 1. August 2007, S. 3 und 4 12 Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Infostände Auf dem Deutschen Sozialforum in Cottbus vom 18. bis 20. Oktober wird es ver.di-Stände geben. Ein Infostand beim Bundeskongress Deutsche Vereinigung für Sozialarbeit im Gesundheitswesen im Oktober in Mainz wurde von den Veranstaltern abgelehnt. Abschlusstag am 30.10.2007 Zum Abschlusstag der Initiative Flyer »Finanzierung« Der neue ver.di-Flyer »Die Finan- wird ein Flugblatt für die Beschäf- zierung von sozialer Arbeit« ist tigten in den Betrieben fertigge- fertig und auf unserer Internet- stellt. seite abrufbar. Hamburg: »Tag der Engel« in der Innenstadt (FB 3, FB 7, Behindertenhilfe, Kitas) Für Schleswig-Holstein und Hamburg: Diakonie-Fachtagung Niedersachen und Bremen: Eine Gemeinsame Erklärung haben BR, PR und Mitarbeitervertretungen aus sozialen Einrichtungen in Würzburg veröffentlicht; siehe http://soziale-arbeit-ist Tagung der Interessenvertretungen Die Finanzierung von sozialer Arbeit der Behindertenhilfe mit Aktion in Hannover Rheinland-Pfalz: Abschlussaktion in Koblenz geplant -mehr-wert.verdi.de/materialien_1/ beispiele/data/erklaerungsoziale arbeit.pdf Abschlussbericht für den Bundesfachbereichsvorstand Engel-Buttons Der neue BFBV tagt am 28. haben wir in aus- und 29. November. Dort soll reichender Menge unser Abschlussbericht mit nachproduziert. Dokumentation und politi- Bestellschein im scher Bewertung vorgestellt Internet oder direkt werden. bestellen bei [email protected]. Es liegt nahe, unsere Initiative Gesundheit, Soziale Dienste Wohlfahrt und Kirchen Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft mit der Tarifrunde 2008 zu verknüpfen und in den nächsten Bestellscheine für alle Materialien im Internet zzgl. Versand (bis 5 kg 7,35 Euro, Monaten unsere Materialien wei- unter http://soziale-arbeit-ist-mehr-wert. bis 30 kg 9,35 Euro) und MwSt. ter vorrätig zu halten. verdi.de/materialien_1/bestellscheine 100 Buttons kosten 15 Euro Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 13 Große regionale Unterschiede in der Pflege Gesundheitspolitik Sofortprogramm gefordert ver.di fordert von den politisch langem überfällig«, erklärte ver.di- nelle Pflegedienste völlig unzurei- Bundesvorstandsmitglied Ellen chend. Dort kämen etwa doppelt Verantwortlichen ein Sofortpro- Paschke. Vor allem in struktur- so viele Pflegebedürftige auf einen gramm im Pflegedienst. »Verbes- schwachen Gebieten im Norden Beschäftigten in der Altenhilfe serungen in der häuslichen Pflege und Osten der Bundesrepublik sei wie im Südwesten. Für diese Re- und bei der Rehabilitation sind seit die Versorgung durch professio- gionen sei das geforderte Sofortprogramm besonders dringlich. Regionale Versorgungsunterschiede in der Pflege: In strukturschwachen Gebieten gibt es weniger professionelle Hilfen für Pflegebedürftige Neue Versorgungsformen, wie Pflegezentren in der gemeinsamen Verantwortung von Kommunen und Pflegekassen, könnten die Leistungen der Altenhilfe in den Gemeinden und Stadtteilen sicherstellen, betonte Paschke. Der Streit in der Großen Koalition über den richtigen Weg dürfe nicht zur Verschiebung der Pflegereform führen. Die Leidtragenden wären die Pflegebedürftigen und die Beschäftigten in Einrichtungen der Altenhilfe. Problematisch für die Pflegebedürftigen sei, dass die Beträge in den Pflegestufen trotz erheblicher Preissteigerungen gleich geblieben seien. Immer mehr Pflegebedürftige seien auf staatliche Unterstützung angewiesen. Die Leistungen der Pflegeversicherung müssten daher so angepasst werden, dass die Pflegebedürftigkeit die Patienten nicht von Sozialhilfe abhängig macht, forderte Paschke. Auch die psychische Überforderung der Pflegenden habe die Grenze des Zumutbaren überschritten. »Ein nicht zu bewältigendes Arbeitspensum durch personelle Unterbesetzung, fehlende Qualifikationen und unzumutbare Arbeitsbedingungen prägen den Pflegealltag zu Hause und im Heim«, kritisierte die Gewerkschafterin. Gemeinsam mit der Studiengruppe für Sozialforschung e.V. Für so viele Pflegebedürftige steht jeweils ein Beschäftigter in der Altenhilfe zur Verfügung haben ver.di und DGB die eklatanten Versorgungsunterschiede beim Zugang zu professionellen Pflege- Erstellt von der Studiengruppe für Sozialforschung e.V. 14 Basis: Pflegestatistik 2003 diensten in der Bundesrepublik Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Gesundheitspolitik kartografisch dargestellt. Während Regionale Versorgungsunterschiede in der Pflege: in den gut versorgten Gebieten für Strukturschwache Gebiete wären von Leistungseinschränkungen in der Pflegestufe I am stärksten betroffen zwei und weniger Pflegebedürftige ein/e Beschäftigte/r für pflegerische, hauswirtschaftliche und therapeutische Dienstleistungen in der Altenhilfe zur Verfügung steht, sind es in anderen Regionen mehr als vier Pflegebedürftige. Auffällig ist, dass dort häufig auch eine schlechtere Gesundheitsversorgung vorherrscht. Rund 1 Million Pflegebedürftige wären von einer Streichung oder Leistungsreduktion in der Pflegestufe I betroffen – vor allem in strukturschwachen Gebieten im Norden und Osten der Bundesrepublik. Gemessen an der Bevölkerung erhalten dort doppelt so viele Menschen Leistungen der Pflegestufe I wie im Süden und Südwesten. Die Gründe für diesen höheren Anteil an Pflegebedürftigen der Stufe I sind nur zum Teil mit dem höheren Altersdurchschnitt der Bevölkerung zu erklären: Während in der Gesamtbevölkerung der Anteil der Pflegebedürftigen 2,5% beträgt, liegt er bei den 80- bis 85-Jährigen schon bei etwa 20% und bei den 90- bis 95-Jährigen sogar bei rund 61%. Neben dem Alter sind offensichtlich auch weitere Faktoren, wie die regionale Gesundheitsversorgung und der Lebensstandard für diese Bei Streichung der Pflegestufe I Unterschiede verantwortlich. Betroffene insgesamt auf 1.000 Einwohner/innen http://gesundheitspolitik.verdi. de/versorgungsstruktur/pflege Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Erstellt von der Studiengruppe für Sozialforschung e.V. Basis: Pflegestatistik 2003 15 Pflegeversicherung – gute Ansätze dürfen nicht stecken bleiben Gesundheitspolitik Vor dem erwarteten Gesetzent- traglichen Schutz sind Dumping- Aus unserer Sicht sind dringlich wurf zur Pflegeversicherung hat löhne vorprogrammiert. Und auch erforderlich ver.di ihre Anforderungen an die die Möglichkeiten der Pflegekas- Reform weiter konkretisiert. Wenn sen, private Pflege-Zusatzversiche- nenversicherung in der Pflege für Bund und Länder ihre Verantwor- rungen zu vermitteln, stoßen auf eine nachhaltige Finanzierung der tung ernst nehmen, sind durchaus Skepsis. Denn das kann schnell in Pflegeversicherung, Verbesserungen für die Pflege- die Mehrklassenpflege führen. bedürftigen und ihre Angehörigen drin. die Einführung einer BürgerIn- die Einbeziehung der privaten Ein deutlicher Mangel der in der Koalition vereinbarten Eckpunkte Pflegeversicherung in die Solidarität, ein erweiterter Begriff der ist, dass die Pflegeversicherung ver.di-Stellungnahme zu den nicht besser an den heutigen und Pflegebedürftigkeit, um die Be- Eckpunkten für eine Reform künftigen Bedarf angepasst wird. dürfnisse psychisch kranker und der Pflegeversicherung vom Dies trifft vor allem ärmere Pflege- altersverwirrter Menschen einzu- 19.7.2007 bedürftige. beziehen, Der ver.di-Bundesvorstand hat Die private Pflegeversicherung verbindliche Regelungen für im Mai 2007 die ver.di-Positionen wird nicht in die Solidarität einbe- eine ausreichende Personalausstat- zur Reform der Pflegeversicherung zogen und auch für die Pflege tung in den Pflegediensten und beschlossen. Daran misst die Ge- wird die BürgerInnenversicherung Pflegeeinrichtungen. werkschaft die Eckpunkte des nicht in Angriff genommen. Es soll Koalitionsausschusses zur Reform lediglich der allgemeine Beitrags- Bewertung einzelner der Pflegeversicherung. satz ab 1. Juli 2008 um 0,25% auf Eckpunkte: In die richtige Richtung gehen 1,95% angehoben werden, um grundsätzlich integrierte wohnort- damit die Leistungen der Pflege- Stärkung der ambulanten nahe Versorgung und Betreuung, versicherung bis etwa 2014 bzw. Versorgung nach persönlichem die Einrichtung von Pflegestütz- 2015 zu sichern. Bedarf / Integrierte wohnort- punkten, das Fallmanagement, Weil nicht wie in der Koalitions- nahe Versorgung und Pflege- neue Wohnformen und neue Leis- vereinbarung verabredet, die stützpunkte / Fallmanagement tungen. Eine Pflegezeit wird erst- private Pflegeversicherung in die bzw. Versorgungsmanagement mals eingeführt. Aktivierende Solidarität eingebunden werden Integrierte wohnortnahe Versor- Pflege und Rehabilitation sollen soll, sind die Mittel für eine bes- gung und Betreuung sollen durch besser gefördert werden. Die sere Pflege, neue Leistungen für Pflegestützpunkte gewährleistet Detailregelungen müssen jedoch altersverwirrte Menschen oder werden. Sie werden jeweils für zeigen, ob das zunächst positiv Präventionsleistungen stark be- rund 20.000 Einwohner von Kran- klingende dann auch mit positiver grenzt. kenkassen, Pflegekassen, Kommu- Wirkung für Pflegebedürftige ausgestaltet wird. So werden zwar richtige Dinge nen und Leistungserbringern ein- in Angriff genommen – und das ist gerichtet. Je Stützpunkt gibt es auch gut so – aber eine nachhal- eine Anschubfinanzierung von geht, dass Pflegekassen leichter tige Finanzierung wird weiter auf 15.000 Euro. Ziel ist es, wohnort- Verträge mit Einzelpflegekräften die lange Bank geschoben. nah die Angebote für Pflegebe- Eindeutig in die falsche Richtung unterschiedlicher Qualifikation dürftige besser aufeinander abzu- schließen können. Ohne tarifver- stimmen und zu vernetzen sowie 16 Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Gesundheitspolitik aus einer Hand anzubieten. Die rende gemeinsame Servicestellen ßen jedoch auf Skepsis. Entweder Pflegekassen richten im Rahmen mit Fallmanagement bzw. Versor- sind es private Wohnformen, für der Pflegestützpunkte ein Fall- gungsmanagement wäre die Bün- die sich Menschen frei entschei- management ein, das die zielge- delung der dazu bereits in unter- den können und in denen ambu- richtete Unterstützung gewährleis- schiedlichen Sozialgesetzbüchern lante Angebote mit Wahlfreiheit tet. Ein(e) Fallmanager(in) soll für vorhandenen gesetzlichen Rege- in Anspruch genommen werden. jeweils bis zu 100 pflegebedürf- lungen in das erste Sozialgesetz- Oder es sind Wohneinrichtungen tige Menschen und ihre Angehöri- buch. Dadurch würden weitere mit Vollversorgung, die dann gen zuständig sein. Schnittstellenprobleme durch eine zwar anders heißen, aber einem rechtsübergreifende Management- stationären Angebot ähnlich Bewertung: Positiv ist, dass die verantwortung deutlich verringert. sind. quartiersbezogene Versorgung Vorbild könnten hier die Regelun- Der gemeinsame Leistungsabruf besser organisiert werden soll. gen zu den gemeinsamen Service- »poolen« bedeutet doch, dass der Richtig ist auch, dass die Kommu- stellen im Sozialgesetzbuch IX sein Pflegebedürftige in seinen Leis- nen zur Mitverantwortung dafür (§ 22 SGB IX). tungsrechten eingeschränkt wird, aufgerufen werden. Auf ihre Be- Dies würde sehr deutlich das Ziel also nicht mehr frei ist zu ent- teiligung kann nicht verzichtet unterstützen, für Pflegebedürftige scheiden, welche Form der nicht- werden. Beratung und Hilfe aus einer Hand stationären Leistungen der Pflege- Dass diese notwendigen Stütz- zu organisieren, Schnittstellen zu versicherung er in Anspruch punkte bisher nicht realisiert wur- vermindern und Bürokratie abzu- nimmt. den, liegt aber nicht an fehlenden bauen. Rechtsgrundlagen, sondern an Vorteile von dem Konstrukt »Wohneinrichtung mit gepoolten deren fehlender oder mangelhaf- Förderung betreuter Wohn- Leistungen« hätten nur die Kos- ter Umsetzung, begründet durch formen / Wohngemeinschaften tenträger und die Einrichtungs- leere Kassen. Es wird deshalb we- Pflegebedürftige in ambulant träger, nicht aber die Pflegebe- sentlich darauf ankommen, dass betreuten Wohneinrichtungen sol- sich die Kommunen an den Folge- len die dort erbrachten Betreu- kosten beteiligten, damit von der ungsleistungen flexibler als bisher der Pflegeversicherung müssen Einmalförderung mit 15.000 Euro in Anspruch nehmen und diese deshalb unabhängig davon, für pro Stützpunkt ein Innovations- Leistungen allein oder mit anderen welche nichtstationäre Wohnform schub ausgeht. Pflegebedürftigen gemeinsam ab- sich der Pflegebedürftige entschei- rufen (»poolen«) können. det, gewährleistet sein. Hat der Der Bundesgesetzgeber kann die Kommunen nach der Föderalismus- dürftigen. Die nichtstationären Leistungen Pflegebedürftige in betreuten reform allerdings nicht verpflich- Bewertung: Betreute Wohn- Wohnformen/Wohngemeinschaf- ten, sich an Verträgen zur inte- formen/Wohngemeinschaften sind ten den Status eines Mieters auf grierten Versorgung zu beteiligen. eine wichtige Ergänzung der der Grundlage eines Mietvertrages Dies müssten dann die Länder in Hilfeformen für pflegebedürftige nach bürgerlichem Recht, dann ihren Landespflegegesetzen ver- Menschen und ihrer Angehörigen. muss er den gleichen Anspruch bindlich regeln. Eine wirksame bundesrechtliche Weichenstellung für funktionie- Die Aspekte, die hinter den Be- auf nichtstationäre Leistungen aus griffen »Wohneinrichtungen« und der Pflegeversicherung und den »poolen« zu vermuten sind, sto- gleichen Anspruch auf andere Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 17 Gesundheitspolitik Sozialleistungen haben wie je- Verträgen eine schwache Verhand- ohne durchsetzbare und kontrol- mand, der alleine in seiner Woh- lungsposition. Falls den Pflegekas- lierbare Schutzrechte. nung lebt. sen die Möglichkeit eröffnet wird, Das eigentliche Problem der Und es kann auch nicht Ziel sein, mit osteuropäischen Pflegekräften Schwarzarbeit in Haushalten von dass bisherige Träger stationärer nach dortigen Konditionen (Lohn- Pflegebedürftigen resultiert vor Einrichtungen durch bloße Verän- und Sozialstandards) Verträge ab- allem anderen daraus, dass zum derungen ihrer vertraglichen Be- zuschließen, befördert dies Dum- einen die Zuschüsse der Pflege- ziehungen zum Pflegebedürftigen, pingpreise und in Folge Dumping- kassen zu niedrig sind, um daraus sich zu ihrem Vorteil und zum löhne. sozialversicherungspflichtige Be- Nachteil der Pflegebedürftigen aus schäftigungsverhältnisse finanzie- den Regelungen des Heimrechts Qualifizierung und Abbau von ren zu können. Und zum anderen, stehlen können, die dem Schutz Schwarzarbeit dass geschätzt etwa 1 Million Hil- der Pflegebedürftigen dienen sollen. Einzelpflegekräfte Pflegekassen sollen leichter Ver- Versorgung und Betreuung pfle- febedürftige zu Hause gar keine gebedürftiger Menschen müssen Leistungen erhalten, wegen des bezahlbar sein und dürfen keinen somatisch verengten und nur ver- Anreiz für Schwarzarbeit bieten. richtungsbezogenen Pflegebedürf- Der im Rahmen der Arbeitsmarkt- tigkeitsbegriffs. träge mit Einzelpflegekräften politik diskutierte Vorschlag, sozi- unterschiedlicher Qualifikation alversicherungspflichtige Tätigkeit an diesem Kernmangel wenig. schließen können. Damit kann am- im Haushalt als Auftraggeber bis Steuerermäßigungen erreichen die bulante Pflege künftig individuel- zu einer bestimmten Lohnhöhe Mehrzahl der Pflegebedürftigen ler und bedarfsgerechter – persön- durch Steuergutschriften bis zur auch nicht. Die überwiegende Zahl licher – erbracht werden. Die Höhe der jeweiligen Sozialversi- der Pflegebedürftigen gehört der Pflegekassen haben nicht nur für cherungsbeiträge staatlich zu för- Gruppe der Rentner an, z.T. mit die notwendige Qualität sondern dern, dürfte auch im Bereich der Sozialhilfebezug, die Vorteile aus auch dafür zu sorgen, dass die Betreuung pflegebedürftiger Men- Steuernachlässen nicht mehr reali- Zahl der Einzelpflegekräfte in schen viele neue legale Beschäfti- sieren kann. Steuerermäßigungen verändern einem angemessenen Verhältnis zu gungschancen eröffnen. Dazu dem vorhandenen Leistungsange- müssen passgenaue Qualifizierungs- Ausgestaltung der finanziellen bot steht. maßnahmen angeboten werden. Leistungen Die ambulanten Sachleistungs- Bewertung: Verträge dieser Art Bewertung: Schwarzarbeit zu beträge werden bis 2012 stufen- sind auf Initiative der Pflegekassen bekämpfen ist richtig, sie durch weise angehoben. auch jetzt schon möglich, wurden »Billigpflege« zu ersetzen ist aber kaum abgeschlossen. Durch falsch. Nach Schätzungen arbeiten welche Detailregelungen im Ge- derzeit in Deutschland 800.000 setz der Anreiz zum Abschluss sol- Menschen in Schwarzarbeit, davon cher Verträge jetzt erhöht werden etwa 60.000 bis 100.000 überwie- soll, ist in dem Eckpunktepapier gend osteuropäische Beschäftigte nicht dargelegt. Grundsätzlich in Haushalten von Pflegebedürfti- haben Pflegekräfte bei solchen gen, ohne Arbeitserlaubnis und 18 in der Pflegestufe I von 384 auf 450 Euro in der Pflegestufe II von 921 auf 1.100 Euro in der Pflegestufe III von 1.432 auf 1.550 Euro der Betrag für Härtefälle von 1.918 Euro/monatlich bleibt gleich Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Gesundheitspolitik Das Pflegegeld wird bis 2012 wie folgt angehoben: in der Pflegestufe I von 205 auf 235 Euro in der Pflegestufe II von 410 auf 440 Euro Zusätzlicher Leistungsbetrag kehrmöglichkeit (Pflegezeit) einge- für Menschen mit erheblich führt. Betriebe mit bis zu zehn eingeschränkter Alltagskompe- Mitarbeitern werden ausgenom- tenz auf bis zu 2.400 Euro jähr- men. Die Pflegezeit kann von ver- lich angehoben schiedenen Angehörigen nachein- Menschen mit erheblich einge- ander wahrgenommen werden. schränkter Alltagskompetenz, die Die notwendige soziale Absiche- zwar noch keinen erheblichen rung in der Rentenversicherung ist Pflegebedarf, wohl aber Betreu- nach geltendem Recht gewährleis- beträge werden bis 2012 in der ungsbedarf haben, können diesen tet. Wo keine anderweitige Ab- Stufe III von 1.432 auf 1.550 Euro Betrag auch erhalten. Der zusätzli- sicherung (insbesondere Familien- erhöht und bei Härtefällen von che Leistungsbetrag wird in unter- mitversicherung) besteht, gewährt 1.688 auf 1.918 Euro. schiedlicher Höhe (2 Stufen) ent- die Pflegeversicherung einen Bei- in der Pflegestufe III von 665 auf 700 Euro Die stationären Sachleistungs- Der Anspruch auf Tagespflege sprechend des festgestellten tragszuschuss in Höhe des Min- wird ausgebaut. Ambulante Pflege- Betreuungsaufwands geleistet. In destbeitrages zur Kranken- und sachleistung oder das Pflegegeld der Regel korreliert der Betreu- Pflegeversicherung. Hinsichtlich für die weiterhin zu Hause not- ungsaufwand von Menschen mit der Rahmenfristen, Wartezeiten wendige Pflege werden daneben eingeschränkter Alltagskompetenz etc. in der Arbeitslosenversiche- dann noch zur Hälfte gewährt. mit den Pflegestufen, da mit der rung gilt für die Pflegezeit die Schwere der demenziellen Erkran- gleiche Rechtslage wie bei der Bewertung: Als klare Verbesse- kung neben dem Beaufsichtigungs- Inanspruchnahme von Elternzeit. rung der pflegerischen Versorgung bedarf auch der verrichtungsbezo- ist der Ausbau der Tagespflege zu gene Hilfebedarf ansteigt. bewerten. Da Pflegebedürftigkeit auch sehr kurzfristig auftreten kann, sollte für diese Fälle für Angehörige Bewertung: Eine wirksame Hilfe ebenfalls ein kurzfristiger Freistel- möglich, diese Hilfe in Anspruch für Menschen mit eingeschränkter lungsanspruch von der Arbeit (un- zu nehmen, ohne dass deswegen Alltagskompetenz ist nur zu errei- bezahlt) von bis zu 10 Tagen ge- die sonstige häusliche Pflege ein- chen, wenn sie mit ihrem tatsäch- schaffen werden. Es wird geprüft, schränkt werden muss. lichen Hilfebedarf bei der Begut- für diese Fälle nach dem Muster Damit wird es künftig häufiger achtung zur Feststellung der des kurzzeitigen Krankengeld- när wird durch die sehr geringe Pflegebedürftigkeit einbezogen anspruches (für max. 10 Tage) für Angleichung nicht nachhaltig werden. Der Pflegebedürftigkeits- Eltern bei Erkrankung von Kindern genug unterstützt. begriff ist aber leider nicht Be- eine vergleichbare Finanzierung zu standteil dieser Reform. schaffen. sorgung an das Niveau der statio- Einführung einer Pflegezeit Bewertung: Die Einführung einer nären Versorgung anzugleichen, für ArbeitnehmerInnen Pflegezeit wird begrüßt. Die maxi- Das Prinzip ambulant vor statio- Das ursprüngliche Ziel, die Zuschüsse für die ambulante Ver- ist nur für den kleinsten Teil der Bei Pflege durch Angehörige male Begrenzung auf 6 Monate ist pflegebedürftigen Menschen re- wird für die Dauer von 6 Monaten vernünftig, damit Pflegende durch alisiert. ein Anspruch auf unbezahlte Frei- eine längere Pflegezeit nicht aus stellung von der Arbeit mit Rück- dem Beruf gedrängt werden. Auch Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 19 Gesundheitspolitik die 10-Tage-Regelung für einen Maßnahmen dies sein werden. Versorgungsangebote auf kom- möglichen Bezug von Krankengeld Insoweit entzieht sich dies auch munaler Ebene einzubinden. In ist zu begrüßen. einer soliden Bewertung. Aller- Vergütungsverträgen können vor- Nachteilig ist allerdings, dass dings lässt aufhorchen, wenn der bereitende und begleitende Schu- diese Regelung keine Wirkung ent- Begriff »flexible Personalschlüssel« lung für diese Helfer oder für die faltet in Betrieben unter 10 Be- hier eingeführt wird, die auch Organisation und Planung ihrer schäftigten. Davon werden über- noch von den Pflegesatzparteien Einsätze angemessen berücksich- durchschnittlich viele Frauen zu vereinbaren sind. tigt werden. betroffen sein, für die dann Rückkehrrechte nicht wirksam werden. Zur ausreichenden Personalausstattung in Pflegeeinrichtungen Bewertung: Die Verstärkung des besteht ein dringender gesetzge- bürgerschaftlichen Engagement ist weis auf das Teilzeit- und Befris- berischer Handlungsbedarf. Wir erforderlich und zu begrüßen. Es tungsgesetz erfolgt. D.h. die Re- haben wiederholt und unwider- kann jedoch professionelle Pflege gelung zur Inanspruchnahme von sprochen dargestellt, dass die un- nicht ersetzen. Eine Klarstellung Teilzeit und flexibler Lage von zureichende Personalsituation in der Grenzen des bürgerschaft- Arbeitszeit ist den Tarif- und Be- den Pflegeinrichtungen vielfach lichen Engagements wird deshalb triebsparteien überlassen. Damit Grund für gravierende Qualitäts- im Gesetz gebraucht. wird ein wichtiger Baustein für die mängel in der Pflege und Betreu- Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ung von Pflegebedürftigen ist. Bedauerlich ist, dass kein Hin- leider nicht gesetzlich aufgenommen. Stärkung der Eigenvorsorge Aber dass ausgerechnet die Pfle- und Anpassungsbedarf in der gesatzparteien, die schon nach privaten Pflege-Pflichtversiche- bisherigem Recht keine wirksamen rung Förderung der Wirtschaftlich- Lösungen in Bezug auf Personal- keit und Entbürokratisierung richtwerte geschafft haben, zu- Bereich der GKV die Möglichkeit, künftig »flexible Personalschlüs- private Pflege-Zusatzversicherun- sollen die Wirtschaftlichkeit der sel« vereinbaren sollen, lässt gen zu vermitteln. Die Portabilität Pflegeversicherung im Interesse Schlimmes ahnen. Unter dem be- der individuellen Altersrückstellun- der Pflegebedürftigen verbessert stehenden ökonomischen Druck gen und soziale Regelungen zur und die Pflegekräfte sowie die Ein- werden Pflegekassen und Sozial- Tragung der Beiträge bei niedrigen richtungen von unnötiger Büro- hilfeträger ein Interesse haben an Einkommen analog zum Basistarif kratie entlastet werden. Für den eher weniger und geringer qualifi- in der PKV werden auch für den Bereich der Pflegeheime werden ziertem Personal. Bereich der privaten Pflege-Pflicht- Durch verschiedene Maßnahmen flexible Personalschlüssel einge- Die Pflegekassen erhalten wie im versicherung eingeführt. führt. Sie sind nach den Notwen- Unterstützung des generations- digkeiten der Qualität, des Bedarfs übergreifenden bürgerschaft- Bewertung: Dies führt tenden- der Pflegeheimbewohner und der lichen Engagements ziell zu einer Verstärkung von Wirtschaftlichkeit von den Pflegesatzparteien zu vereinbaren. Die Pflegekassen werden verpflichtet, gemeinsam mit den geht eindeutig in die falsche Ländern und den übrigen Ver- Richtung. Bewertung: Das Eckpunktepapier tragspartnern bürgerschaftlich lässt hier offen, welche genauen Engagierte besser in vernetzte 20 Mehrklassenpflege und das ver.di-Bundesvorstand, Bereich Gesundheitspolitik Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Überstundenzuschläge bei Schichtarbeit Tarifpolitik Da der folgende Sachverhalt kums Stuttgart bis jetzt eine Auf- schriftlich geltend machen, um die auch für andere Kliniken interes- forderung des Personalrats ab, eventuellen Ansprüche rückwir- sant sein könnte, veröffentlichen SP-Expert entsprechend einzustel- kend für die letzten 6 Monate und wir hier ein Flugblatt aus dem len. Sie beruft sich auf eine sehr für die Zukunft zu sichern. Klinikum Stuttgart. eigenwillige Interpretation des Nicht ausbezahlte Zuschläge beim Arbeitgeber schriftlich Wir empfehlen, dies umgehend Kommunalen Arbeitgeberverban- zu tun. Dazu können Sie den des Baden-Württemberg. unten stehenden Abschnitt ver- Beschäftigte werden mit Unter- wenden. geltend machen – Ausschluss- stützung von ver.di dagegen vor frist verhindern! dem Arbeitsgericht klagen. Da oder Wechselschichtzulage er- eine gerichtliche Klärung dauern halten. Nähere Informationen für Schichtarbeit werden in SP- wird und da Ansprüche aus dem erhalten Sie bei Ihrer ver.di-Ver- Expert bisher erst dann erfasst, TVöD nach 6 Monaten verfallen, trauensfrau und Ihrem ver.di- wenn sie nicht im Schichtplan- muss man seine Ansprüche gegen- Vertrauensmann. turnus (i.d.R. 4 Wochen) ausge- über dem Klinikum Stuttgart Zuschlagspflichtige Überstunden Betroffen sind alle, die Schicht- Christina Ernst, ver.di Stuttgart glichen werden (§ 7 (8) c TVöD). Nun erläutert ein Kommentar zum TVöD, der auch mit dem Präsidenten der Kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) abgestimmt ist, dass der Anspruch auf Überstundenzuschläge bereits entsteht, wenn Arbeitsstunden erbracht werden, die über den im Schichtplan festgelegten täglichen Arbeitsstunden liegen – und zwar unabhängig davon, ob ein Ausgleich im Schichtplanturnus stattgefunden hat. Damit steht allen Beschäftigten, die eine längere tägliche Arbeitszeit als geplant hatten und die bisher keinen Zuschlag bekamen, weil sie im Schichtplanturnus einen Ausgleich erhalten haben, dieser Zuschlag trotzdem zu! Nach Informationen von verdi lehnt die Verwaltung des Klini- Absender (Name, Vorname, Station/Abteilung) Datum An das Servicecenter Personal und Ausbildungseinrichtungen Klinikum Stuttgart Ansprüche auf Überstundenzuschläge gemäß § 7 (8) c TVöD Sehr geehrte Damen und Herren, ich arbeite in einem Schichtbereich und mache meine Ansprüche auf nicht bezahlte Überstundenzuschläge ab sofort und für die letzten 6 Monate geltend. Es handelt sich um die Arbeitsstunden, die ich über die geplante tägliche Arbeitszeit hinaus erbracht habe und für die ich keinen Zuschlag erhalten habe, weil ich innerhalb meines Schichtplanturnus einen entsprechenden Freizeitausgleich erhalten habe. Die konkreten Daten liegen Ihnen in SP-Expert vor. Ich bitte Sie um eine schriftliche Bestätigung des Eingangs dieses Schreibens. Mit freundlichen Grüßen (Unterschrift) Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 21 öD-Tarifrunde 2008 Tarifpolitik http://tarif-oed.verdi.de Es ist geschafft. Wir haben unseren Inter- bzw. Intranetauftritt überarbeitet. Wir hoffen, dass nun Übersichtlichkeit und Aktualität überzeugen. Anregungen und Hinweise für eine noch bessere Darstellung nehmen wir natürlich gern entgegen. Heike v. Gradolewski-Ballin, ver.di-Bundesverwaltung, Tarifpolitik – Öffentlicher Dienst Ö Hier gibt’s unter anderem: Monatliche Infoblätter runde 2008 monatlich ein Infoblatt erstellt. Bisher erschienen: öffentlichen Dienstes« forderten Tarifinfo 1/Juli 2007: Jetzt recht! : Mecki ren Reallohnverlust der Beschäftig- – oder so bald nicht mehr! Wir ten bei Kommunen und Bund nun kämpfen für Entgelt-Tarifeinheit die Abschlüsse der großen Wirt- vertragsgemäß zum 1.1.2008 und schaftsbranchen im Jahre 2007 einheitliche Entgelterhöhungen »Orientierungspunkte« für die An- ab 2008 fang 2008 beginnende Tarifrunde seien. Wie bisher werden ver.di, GEW Tarifinfo 3/September 2007: gießen im Vorfeld Öl ins Feuer! Die Tarifrunde 2008 wird noch vor rifkommission zusammenarbeiten. dem offiziellen Beginn mit einer ver.di und dbb: Genug gespart! Kette von Provokationen und überzeugt, dass eine möglichst Wortbrüchen durch die Arbeit- große Einigkeit unter den Gewerk- geber eingeleitet. schaften im öffentlichen Dienst limmer: die Noch sch r ebenso chte nnten wi in2003 ma Dann kö nde Tarife ifrunde anstehe In der Tar mit Köpfen und rzahlundanach gel ressonde gleiJah An itsi be ver.di Nä ise be Ar it d stufenwe 0 he bsgeld un in lte auf 10 setzte die gen, Urlau bestimmte Frist r Ostentge f un chung de Westniveaus für zeiten au reiben. des t bis sch en zen nd igt Pro äft den Wi n Besch de iste En s me die rch (bi dacht: auf .2008 du der Nachge t, guckt zum 1.1 äftigten einknick die Besch Wer jetzt Röhre. 2009 für ruppen). aus in die r Entgeltg Jahre hin n Grund. te vor de höheren es keine e Mona t nig gib de we zu Da ft in r Jetzt – Meilenn das He liche ng dieses ßen Wir habe ifvertrag Umsetzu eit – gie il die tar er r Tarifeinh g ist. Hand, we steins de Öl ins Feu eindeuti er ng eb itg aru be ht hinFraVereinb einige Ar s nur nic Termin in un n n de rfe Wir dü üchtern und stellen en und wollen d einsch könn . halten un ge. Das ten lassen nicht bie lassen. wir uns , en , mm Angeno beitgebern ge den Ar den neues gelän in äftigten r die Besch t von de , rn erneu en Lände lung abzukoppeln ick re Tarifentw f absehba au s re da holen. fzu dann wä au er wied Zeit kaum Bund und kommunale Arbeitgeber und GdP in einer gemeinsamen TaDie Vorsitzenden äußerten sich beitung Tarifinfo 2/August 2007: Jetzt Bear Martin · .d.P.: Kurt 0807 in · V.i.S -0810179 Berl t · W-2569 -Ufer 10, AG, Darmstad a-Thiede ng, Paul t · Druck: apm erwaltu tgar i Bundesv H, 70435 Stut ber: ver.d Gmb Herausgeng: Hauer+Ege Gestaltu Sie betonten, dass nach drei Jah- Mit einer bundesweiten Kampagne »GENUG GESPART!« wollen Das ist ein Schlag ins Gesicht der ver.di und dbb in den kommenden den Beschäftigten am meisten Beschäftigten, die im Zusammen- Monaten für einen leistungsfähi- nütze. Das hätten die Arbeits- hang mit der Neugestaltung des gen öffentlichen Dienst werben. kämpfe 2006 bei den Kommunen Tarifrechts bereits einiges in Kauf Das haben der ver.di-Vorsitzende und insbesondere im Länder- nehmen mussten. Frank Bsirske und der dbb-Vorsit- bereich eindrucksvoll bewiesen. zende Peter Heesen am 9. August Die drei Gewerkschaften wür- in Berlin mitgeteilt. Ziel der Initia- den daher alle Vorbereitungen tive ist es, die öffentlichen Dienste treffen, um auch 2008 gemeinsam und ihre Leistungen eine erfolgreiche Tarifrunde zu stärker ins Bewusst- führen. sein zu rücken und 22 1 m pf en fü rt ra gs ge he it ve W ir kä m Ta ri fe in 08 ze n En tg el tet hs n ab 20 rc ge du öh un 1.1. 20 08 tg el te rh En he ic rksatz für Ei nh ei tl S I N D und der GdP, Konrad Freiberg. e v. Grad sind notwendig, sinnvoll und ge- , gfp; Heik sind wir dran! Höhere Einkommen Bsirske, der GEW, Ulrich Thöne, Hülsberg die Vorsitzenden der ver.di, Frank olewski-B allin rungen für die Beschäftigten des T V S T E D I E N r! ht meh b a ld n ic o s r e d o Jetzt – äß zu m r: wird in Vorbereitung der Tarif- C H E N T L I Ö F F E »Nachhaltige lineare Lohnsteige- 2/ 07 R T R W E M E H Lohn im öffentlichen Dienst Durch das Tarifsekretariat öD S T E D I E N Gewerkschaften fordern mehr C H E N T L I Ö F F E Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Me Althaus: Minister Arbeits Längere ißt länge zeiten he lange ch es art re W r Agentu bei den it! für Arbe wi : Stellen Deshalb eine harte uns auf ein e 2008 Tarifrund für ein r Treten wi eressen. unsere Int auch wir Machen hlossene Unentsc en klar: Zögernd dran. sind wir C H E N T L I Ö F F E CHE NTLI ÖFFE SIND STE DIEN RT RWE MEH 38,0% 40,0% . r zu wenig auf Daue als ist aber um muss te Kons Der priva mmen. er dazuko fed eb Tri en Einkomm t, weil Höhere g, : Es klemm r fschwun twendig Fakt ist nnaie de itige Au sind no Portemo Der derze Staates Ebbe im cht. ssen des rrs f die Ka he au ie en die is Lin der Hinwe damit schäftigt in in erster Be rn, t de nn ruh d än Mit dem ga h be un be ss sic füllt, eschäft Kassen“ Das mu anhält. Exportg „leeren iit jede hwung auf dem atzinvest ngenhe der Aufsc n digen Ers rder Verga entliche notwen zwar vo e im öff s belebt Tarifrund nktur, nen. Da rechtigte tio nju be Ko um igend die Dienst, Beschäft € übergeh gen der 26,6 Mrd. € € Forderun 27,4 Mrd. 23,8 Mrd. wehren. ten abzu en Einkomm Höhere nvoll sind sin C H E N T L I Ö F F E S T E D I E N 1/ 0 7 R T R W E M E H ran! d w ir d , J e t z t s in m en si n d n o tw en d ig Ei n ko m H ö h er e n d g er ec h t u si n n vo ll S I N D allin olewski-B e v. Grad , gfp; Heik Hülsberg : Mecki beitung tin · Bear .: Kurt Mar7 070 · V.i.S.d.P 79 Berlin t · W-2569-07101 10, stad -Ufer AG, Darm a-Thiede ng, Paul t · Druck: apm erwaltu tgar i Bundesv H, 70435 Stut ber: ver.d Gmb Herausgeng: Hauer+Ege Gestaltu e 2008 Tarifrund rbereiten aktiv vo ht an. nktur zie Die Konju nnahmen sprudass auch rei Zeit also, tDie Steue GeldHöchste des öffen er. Einen äftigten deln wied hen die Besch tes Position n zusätzlic vo en ns seg n Euro pro lichen Die r waren rde wi llia nn Mi n. De 180 izielle beziehe idtragen t die off Hauptle gnostizier für die bisher die r Staatsein hätzung Krise de Steuersc re. Die den der ßvollen n vier Jah den . Mit ma nächste t en mi ors hm en na ht, wa sen und lüs en ch Frage ste hm bs – na Tarifa tung hen Ein itsverdich und zusätzlic mer Arbe bau n soll? rsonalab passiere n– durch Pe derunge ue Anfor der Staats ne ll zur ng So e. olu ser ch r un Die Erh gute Sa anhaben wi ist eine r Staatsfin finanzen rung de ist kein nie “ llt. Sa ren rfü pa chtiger Aber „S reits übere wi be l n Vie ze eck. und Selbstzw Ein gerechte s, ist eine des Staate enpolitik rt, Ausgab m förde Wachstu und die das tur stärkt nk nju die Ko eine at durch RT dem Sta litik Steuerpo en rifeinheit: gerechte nahm an he EinEn tgelt-Ta s selbst zusätzlic für Merksatz inister Finanzm k: Steinbrüc sackt, Wer ein ch muss au ken auspac ! können ht nicht : Das zie Fakt ist turaufr Konjunk mehr. De ngt mehr bri ng – schwu Kassen die in Steuern und , Ländern bei Bund Grafik. en, vgl. Gemeind 21,5 Mrd. Bund Länder en Gemeind 21,8 Mrd. € € 18,8 Mrd. € 6,7 Mrd. 11,1 Mrd. € 8,3 Mrd. 6,9 Mrd. € 2,7 Mrd. € 6,4 Mrd. € € 2010 € 2009 2008 Quelle: Abteilung , ver.di aftspolitik Wirtasch 2007 7 en Mai 200 ätzung hreinnahm Steuersch tliche Steuerme 2006 Voraussich Mai/November ber gegenü : F a k t is t t: h selbs wächt sic Staat sch S T E D I E N en Einkomm 30,0% Höhere recht sind ge 20,0% 13,5% 4,1% und immer Gewinn- en mm Zuwachs werden nseinko en 10,0% ich nig Vermöge Die Re wir we Zuwachs tgelte esamt ehmeren d uns, die men es Bund Arbeitn seinkom Statistisch reicher un 0,0% Zuwachs Volk Quelle: schaftliche r mehr ge 2007 me im swirt Februar Volk d wird chnung, Gesamtre haben, n 2000 un 2006 Wenige : Zwische mmen – viel für mens 2000 bis ko le nommen Vie ein Wenig für des Volkseinkom das Volks ro Eu d. ung 2006 ist Mr teil 6 Ver t um 20 Der insgesam stiegen. ,5% ge meroder 13 beitneh s der Ar nur Zuwach erdings all bei! lag entgelte Euro bzw. h bin da (45 Mrd. s ärken: Ic bei 4,1 % r Zuwach ver.di st hrend de r werben here Arbeitsöde rm 20 %) wä lie Ve d itg nn- un en – M bnisse, sic d politischer bei Gewi d werd Tariferge um 38 % un Mitglie chkeiten kommen nix. Gute d. hen will, gensein gsmögli kommt s 161 Mr Von nix was erreic stimmun n rte – wa tbe die Mi r l. de plo hr me Wer ex nt hrnehme vom Him plätze, me ssen wa 80 Proze ht ere er ht nic Int od ac chaft. se sm Euro fallen gewerks n, die die erung au gs Einfluss rke eig un tst ist stä Gesam Dienstle die Kraft ss nte rei mu k). Ve r.di – die (vgl. Grafi kann: ve en Einkomm : Höhere erster Fakt ist ht und ein ickität zählt sind gerec ntw hle Solidar diese Fe ist Schritt, zählt en. Das sseren nnung korrigier n die be lche Anerke n lung zu Wir habe alb setze . Denn so tig tnö en nte, desh bitter im öff en unter Argume rchsetäftigten htigkeit sere Du ft. Die Besch t haben mehr Ungerec es r auf un sellscha wi Ge ns e nn wenn jed lichen Die höhlen skraft. De hlt rdient. 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Ge n gte ver ied lun er ko sic ng än gst hti nd sch ch tu nslen Kasse anlagen teil unser Widerst elung mi ation n Verha it die An n, verab rd, keine ragliche f den Tis den sere berec setzen, sind gü rantwor Ze de ret reg inden fül alle lte wi r au ert n Ve an n an erp me de hie ht ifv vo ge hr t Int die Ge tar ge me zu die wir da t gedro und its.di ihre fest für clever leider mi tragen und wir en. sich nicht gen durch ermittelt nn wir da ndht, wenn . Mit dass dami „sozialen Arbe der itgeber wenn ver nd eines , die sich l festhielt teiligten eltbesta nn je – we kämpfen. Nur gerec eit anha Das Ende ten unale Arbe zur llen lls. Die ersten de am Zie chaft, be tiger de ene Entg Arbeitsz E Verträge enmode ftigArbeiten. Td Anteil wo komm hr abzuen dhn wä nat verGemeins N Sun rbezog amen un I Eren d usstei Standha ge ndr“un rten Rech unseren Disie ilung“ me Einnahm und Mo aus der meins f kinde E bil rke ht Zeit für n geer „A Bu für C Hmo vereinba n Bund zlichen zeitverte pro Kind Väter au d deitg worteine sta ten nic wissen N T L I Höchste eb llvoerz n un ählt: rDie den zusät Modell e konn 90,57 € tter und be sch lt-TarifKosteDie en. ahrung Ö F F E zu rechts ist Ar ses Mü ne mm de tge Erf ließ s bis die Dä nn s En n au ste sch errd h die we ist Au en herheit, die üb Wi des Tarif atten digs nächi Elternzeit vo keit: ieher ichte unen leit lassen sic Entgelthier klarzu taltung es Eheg Gesch sel des n und da Notwen den TVöD ein Rückz her Sic Komm eistgsklau iden ein teile be Neuges ung und ist eine lt gen tbar Zeit auch gerisc gleich in n welrde n stigdun wir, dass s die „M äftigten haltene ssen ifrechts Bei der angleich verzich i Aussche r ermuti h in trü ren. egüntan Höchste ausgezah wa ge sch rel Tar be sic mü nu ... un – zie chen. Vo ht s Be e istb n e er an en de nic ge aft ma ph Me die läg hte eb t en ch i ng .di Katastro zu ss zic na g fin nomm zusch Arbeitg ausel“ richtigabins gestaltu er , dassinver Gewerks gen dabe den komm er stellen, da erhöhun nftsfähig ressbar € pro Mo tmehrTV rung s! ten igungskl öD de igeate rheir te ein : Die Um auch in ed ca. 102 nicht erp VeEin igte verfol Schlussnste zuku rtext: En verlänge begünst den: würde, 05 von ine Frage die rde finnn hen Die iger m einen immer wi Beschäft rwe 20 Ke ten it für Kla wetteerr en beitszeit le wü d ert tlic zu ren tWi er en Ze nu Ar Un tra un en rw so de no e nd Mi n? tob – r ste he er an zen öff i ein nu hö d 6uns zu tu e, wi 1. Ok Höch besagt m mm en sun den Tarifru zudä Osten zu g“ und zum Arbeitgeb s lassen sich dre ragung ist nicht lick: it, um die er ndda t muss. bei allen n d t: un utz ke ert eit . mi erb Stu tob de eit sin fes ich Üb hh oll Sch it Ok r Üb 40 itsz für nd gle nv 1. de he e itsIm rau sin sta aufwas hat stimmenaft errichtet erden geltgleic rde die Arbe lt-Tarifan ch dem nn en nArbe gen aus Abschläg we rn auch zu rksch auf ssen. Da eltgleich beitgeb fang an m man d na tge De tiv e un de tg Ar h ere An we un ch n llek „En ist. , ier r tlic Int son -En ... e ko ale ar Wo nn e we pp na wiru De Tarif d rg pro ch die Ge gewaltigSchutz der ards Unhe iedlich wendig, ung ist nu handelb kommun en.Hö 300 € mo ifgebiet fordern. au t sind sie lichen ütznn cht, der - zu schwe rifstand untersch Frage n: nicht ver r Aufschw private DennDa en im Tar mi ifvertrag denn die Faklät zu Sinnn,bis zu ca. hert Ta ze inden Finger rei ts im die nig gen ziehe Denn de n vo r in dieser itverbänd der – r Geme . pro n tar e von bis kleinen keite chaft sic t es we Arbeitsp Tarifrech h direkt folgerun lzw, eg 92,5 % gäben wi e uns kein Arbe r, wenn z. B. de Hong eStand de füren bildend re i 38,5 Std Geld um dieandere Gewerks en machTätig wenn sie kanntlic ung des dem rzu erfolg se von Daue hm r Auszu West be wir also 2004 , dann wä ugestalt greift be e starke 94,0 % rküsprech en eineischen Märch 05 nicht r soiben. Die üsse fü nach, nä 20n, kehre steigt – gangen zeitveten 1. Januar . i der Ne n en 1. Nur ein nutkostenzusch che verble nicht mal 5% fast realist den Rücken zu 5 Konsum hr ernst. ist hr ebern ge rden re es be kung vo haben. Wo nze Hand s 95, 200 me em itg we Wä da ga r sen aie lt : be ser Juli be Ab nn nn Ar ist 1. llen ge n e mo in unSprache.chaft dann nn Fas durch h nicht gezah ren 6 ne r generelle zt hat. De we nach de Tatsach sache ste 97,0 % ge. im Porte 200fe e set rks Tat da nst tlic Fra ein Juliof ge we na in 1.g die Die für rch er ist, du hen € mo der Ge un1. Juli 2007 ) 100 % r Auftakt är Arbeitgeb den TVöD n etwas aft stark 120 en eine öffentlic de Kl in ch ne g ess die r ins zel un ttd me alt me flichah sta 2007(* ist:wie die GeVe den Ein ra g zu n. Neugest r Übern rp zt. rt Fakthe dert und zu rde set die bis 31.12. r, ve hin ge wo ine ver ge rif rch t sic se r ht einen mi t ten. dards Län langever.di hat stem du hat ver.di l erreicän ge le gt : tioden nz erfüll anzubie 92,5 % at io n: Ta Tarifstan g ist s Tarifsy ch: Das r einma erb de Podesir200 Fakt ist unterzt hat.voll und ga meind e nd auenf Ei s 4 bilisierte ir barten was wibe arSta Pr ov ok LändersunTV e ist au rpflichtun es um d Ge gesettu itgeberv öD ng itgeber Alles,ng u verein s- sichern. Tatsach reinbart wieder sta Dieser Ve ht an der t nix!nst nachge, de un ha ltb 1. Januar igu am Die Arbe e Ergeb dern ne icht. Bund komm setzt Ve te n sich nic gü me sis für ein gehend nix„M nk wichtig lich zu den Län rtin der Pfl ch tli ch eistbe Vonde Beteiligte ge wiins neue Ba rkschaft ver.di um hts für die r r die zugäng Also:Mi itreger nur sin d den Wi Pu gemeinsamär de n: Re da. schlagen t nn 2005 rag 100 % g en wi rke Gewe n. nig bis nic sie sogar klare lne darin verein. ifvrert beitsze ifrunde öD d ist ze un sta en we Ar Tar es Ost (un Tar kö eb TV e r ) für er Ein nz ort n, mm tun zu im da ein 7(* , hg ga nd be ko die er r ld en en auch de en und er/-in, 200 ha klausel“ sta ern lä ng g in nisse D ro kt ist: Das Ge 2. Nu er gang zt brech geve ng ist Arbeitgeb chusmeist itv bis 31.12. n Länd i die n Jet fschwun ein elu er . ma de Die r.d vo ze g t für : sau r s reg ms nn Fa ts tun mi ist aft nu he eit n Vereiniste e ei sich Ha sch e- nd Merksatz92,5 % lung ten, we beitsz Anrb Verpflicher starke r liothekar/-in,barte Ar Tatsach und Falsc beituen Tarifsy . absprach muss es Stand Bu -in oder d deBib land) leis . Weder r zu rMa vergang der Fakten d der Ar un r mit ein nd un z des ne Deutsch des TVöD d ihrer uar 2004 Vereinig Ar- , Müllwerker/ nehmen d von de , die von elseite. z. B. un g ht ins Bil alener/ Akzeptan it- Nu de–megBu al ob des -in n und Punkte h den , vgl. Tit Lage denen holen rsonell un r nicht hin keaWas nic stpfan 1. Jan Trotz Aufforderun fen enun natürlich Komm alen Arbe Ausbau r in der rden wi dazu pe arungen , Gärtn starkgung derer/ mm egeberu nde g als Fau mm kosch sst, wird ifruun um den koTar Vereinb Ste : Das we Hinweis: dierge attung he gent, wird n und erk -in d ue il- und Pfl stum am widri . geber pa sten genenun Geht es .di in der ist auch Fragen. d, nde dortes Os Sachausst Wanch die rbä Wasserw . Bun in den He l in Schichtdien ue -Drohgebärden Der Bund aktueerllen rve be der re ist Au tsache durch ver rte sich egen: nftigen ne ter be ha aftsstan de Ta wi e kü e ge Un ch an Jetzt zu -in n sch dig ein i m rts eb rel es n die ige ver de itg Wi tzt twen ch be t ist r dem . ist. All zeiten vode Pförtner/ er, dass 2005 we fitiere und gene tbar: len Arbeisten pro auf Koste chn: r die no chaft se enschrittemach hen Arbeits aktuell no rt darüb ichen durch hr zumu Politik lle ch e -Zwisch Abge me e 2008 no unein ch fast imme Gewerks d Re VerKo scherei. iter r öffentlic Längere kunftser Kein Wo dnung Stunden Das ist undwe – nicht me Beschäftigten no cht: Au esti- Tarifrund en, Erbnen e starke ehenden mit lich wi ldung de n die Zu tgeltor s dDefizit n Kolleginnen eit von 40 ich n abgema100 %kten ordert Inv rn, tzurlegen ch ausst nehm Begin ht nurnda Entschu zeiten die natür fesrte 3. Nur ein nftsfähige En her gefährde Arbeitsz igl vo geklä 7(*) d Bürge : Das erf ortlich ver Weder de Fa n die no Arbeits ieren-offiziellen bemüht, te nic tione un ku öffentlic Fakt ist nuten led er habe verantw - 200 wenn die in n, ssonwegen un rinnen un ät bbau in r Arbeitsfunktion Längere bis 31.12. und zu Provoka So könn sseDa Finanzen Kaet. fähigkeit tellte len nleit . und 6 Mi en gen, die Arbeitgeb tgeltordnung un zum 30.9.2007 t zwei Jah alit Stellena he den Bürge anderen nkung de für einen Anges in Kette von ng fas Qu tlic n sSe en in Die – t tu für : fal d en ne ut eit er ge he 9 sei r nst eis ist ge un gk tio öff de üb liho n e s- 200 nicht on r hen ein Gerechti r n n En ein be g de en12. derüc nur Dienstl auf die Teil ung sch tungen Tatsach tlichen Die ktur undWortb igungspo elastung in Bayer s sicht de ver- Fragen nu er neue (*) 31. komm te jetzt m die Erhöhun en äft da leis rdn uppen ein nn itsb Ein d zu nöff e lto ch nst sch ngr ko be zu un rn n Ge ssu tig au Be Ar n n tru tge Die ft Loh .di de : n. r tla ge ha ras ände s- n dern koste lscsam müere selZu auf wich neue En Fakt ist chenSchlag ins k von ver nhöh rt werde re Arbeitskt ist: Die – also En handlun ist seit Jah öffentliche Ge Bundesl ngsderne Inf uc ren die r ba ge Wo Fa d hte ein s en en gu Dr hl de mo re län ein un zic da ist eit igt e im din in n lt wo rze ver ven ver ch it en, die be ge ein h we ob kü fizigt schäft teile deäft massi Arbeitsz n. sei. Do falsche tisch gin sen und g, die ktgespräc eit, in Um dergärten,Besch schleppt, erheblich ndsetzen. bestand n. für die Be . Durch rden. ugestalgestiege machen we nau in die den n Verha Gesundh ein Aufta ue Entgeltordnun gegrtmi iten gelte ten sollte nuierlich t der Ne in Kin rinan gen – zu g. zeiten ge bezahlt los an de sind vor 07 – für ts rden Kraft tre iten arbeitsze l sowie ren konti sen. sche We er die messen darüber, ll eine ne t, itszeiten Ausbil- menh : Sie wü ./25.9.20 , beitsze Persona chts berei ssist der fal rt auch gstisch üb tes Rech r ver.di wi nelle Arbeit ange r sie durchleunigen Richtung d andere min – 24 gere Arbe en mit besonde Längere Ar s Tarifre Wo lun Dienst äfgu Nu un de Ter sch in mu öD Län : r n he g sch be die n Ke se ch TV en ule u tlic Be n tun he ba hm en ärenen e ist au Bereich rden wi Es ist un professio ispiel benachteiligen sätzlich wichtige vokatione Kauf ne g für Sch sstätten. Hier ste : Der öff Stellenab ise versch noch off hTatsach allem in ver.di we für ihre – zum Be dass für Fakt ist r die Pro en Beitra einiges in in den ldungskr eisen dung rückzuke Nur mit igten zu äftigten tungen wenn wi ruppen r dann ein szurückw die Ausbi hkräfteFragen zu die Beschäft ren Belas die Besch kommen sichert. en. rtschaft tigungsg kann nu itgeber ispiel ten. ger einen Fac den. heute ist ver Ein u des Wi eren. der Arbe r gewinn – zum Be m been fen und rn, die Fin : Bereits s Manö ren. und ihre tgliede ogrammi chsel07 den Ausba Ländern tlichen Tarifrefor Fakt ist aufforde sichtige iten 20 rden. Mi ngel vorpr im öffen t- und We und sie en zu las und die sze we ma eit ich eit d Ein durch hen der Arbeiteit zen in itsz itsitsz lie Sch rb set als t be tg na r mi Arbe n Arbe rge Woche ht rken. Mi ich länge it – die Ar t/Stunde von den he nic utl be stä Os r i lic de ist das Vo tar ga len rif r.d schich Dienst 38,5 n: In vie denken nden leich: Ta Also: ve 40,0 rhin bei Branche West/Stu Im Verg geber. Sie r Tarifrunde 2008 en anderen zeit weite t. beitszeit de 38,0 37,5 lieg n sind Ar e daran, in EinkomBranch Branche Stunden 38,0 d 37,5 Wo 35,0 e gerechte hann 35 un über ein ver l, wie 38,0 zwische Chemie 37,5 hung zu die Rege rhö en nse nd 0 die me 37, llen Druck 35,0 chenstu dern wo del icht zeigt. 38,0 deln, son ff Einzelhan 36,0 er neuen die Übers Kunststo e mit ein 38,0 Holz- und 38,0 Tarifrund itszeitver rbe zur Arbe Kfz-Gewe 35,0 für n Initiative lasten. Da sicherunge be l. Ver g vg längerun Fakten – Metall n sie die verdrehe r „Meistbe Seite zu d nächste sel“ – un ngsklau günstigu offenen ch no n die benutze 4 : In der Deshalb den Tarifkommen s öffentrunde de tes sind ns lichen Die nn De wir dran. en Einkomm höhere endig, tw no sind d gerecht. un sinnvoll chichte Die Ges iche: ke für Re chsparer der Fals und Arb lausel“ igungsk Seite st n ü eg „Meistb ist auf unserer ht Das Rec eitszeit: ver.di: W ichtiger a ft ss ta n olewski-B d o rt O st A p ro p o sz s A rb e it e it e n C H E N T L I Ö F F E Bear Martin · .d.P.: Kurt 0907 in · V.i.S -0910179 Berlstadt · W-2569 -Ufer 10, Darm a-Thiede k: apm AG, ng, Paul erwaltu Stuttgart · Druc i Bundesv 70435 ber: ver.d ge GmbH, usge er+E Hera ng: Hau Gestaltu beitung : Mecki Hülsberg , gfp; Heik S I N D e v. Grad eber 8: A rb e it g de 200 Ta ri fr u n d k o m m u n a le n B u n d u l in s F e u e r Ö g ie ß e n S T E D I E N W ir ts ch allin s A p ro p o R T R W E M E H 3/ 07 die Notwendigkeit der Daseinsvorsorge zu unterstreichen. In den letzten Jahren sind – begleitet von einer Diskussion über Staatsquote und »Sparzwang« – viele öffentliche Dienstleistungen privatisiert oder abgeschafft worden. Diese Entwicklung muss gestoppt werden. Die Initiative stellt sich gegen weitere Haushaltskürzungen, Privatisierungen und Stellenabbau, setzt sich ein für eine faire Bezahlung der Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Weitere Infos unter www.genuggespart.de Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 23 denn je! Helios: Tarifvertrag über betriebliche Interessenvertretung Tarifpolitik ver.di hat mit der Helios-Klini- Konzernbetriebsrat gefunden, einem Mitglied vertreten, größere ken-Gruppe einen Tarifvertrag sondern es konnten auch neue Unternehmen mit zwei Mitglie- über die Zusammensetzung des Kommunikationsstrukturen für die dern. Dieses Prinzip gilt auch bei Konzernbetriebsrats und regionale Interessenvertretung in den He- zukünftigen Erweiterungen und Kommunikationsstrukturen ge- lios-Regionen gefunden werden. Umstrukturierungen des Unter- schlossen. Die Helios-Kliniken-Gruppe ist nehmens. Der KBR schrumpft zu- dezentral in sieben Regionen orga- nächst von 52 auf 34 Mitglieder zung über die Verkleinerung des nisiert und bündelt das Manage- und wächst später wieder an. Konzernbetriebsrats zu einem ment sowohl der Helios Kliniken guten Ende gelangt. Im Februar GmbH als auch der Wittgensteiner Klagen von Mitgliedern des Mar- 2007 hatte die Konzernleitung Kliniken GmbH in einer gemeinsa- burger Bundes fürchtete, wollte aufgrund einer Bestimmung im Be- men Regionalgeschäftsführung. sie diesen in die Vereinbarung ein- triebsverfassungsgesetz die Ver- Betriebsverfassungsrechtlich sind bezogen wissen. ver.di stimmte kleinerung des KBR verlangt und die beiden Unternehmen jedoch gemeinsamen Verhandlungen mit wollte, ohne zuvor mit dem Kon- getrennt. Der Tarifvertrag über- der Verhandlungskommission des zernbetriebsrat verhandelt zu windet diese Trennung. Marburger Bundes zu, die Ver- Damit ist eine Auseinanderset- haben, eine Betriebsvereinbarung Da die Konzernleitung sich vor Die Betriebsräte der Regionen handlungen verliefen konstruktiv. über die Einigungsstelle erzwin- können zu fünf Regionaltreffen Helios schloss mit dem Marburger gen. In dieser Situation schlug jährlich zusammenkommen. Zwei- Bund einen inhaltsgleichen Tarif- ver.di vor, die Angelegenheit in mal im Jahr findet ein Regional- vertrag. einem Tarifvertrag zu regeln. Die gespräch mit den Regionalge- Konzernleitung akzeptierte. schäftsführerInnen statt. In den Tarifverhandlungen wurde nicht nur eine Einigung für den Niko Stumpfögger, ver.di-Bundesverwaltung Im Konzernbetriebsrat ist jedes Unternehmen mit mindestens Helios: Arbeitszeitregelungen in Rehakliniken Das neue Arbeitszeitgesetz wird samt 4.000 Mitarbeiter der Reha- beitszeitgestaltung. Damit schaf- seit dem 1. Juli 2007 auch in den kliniken werde – gegebenenfalls fen wir die Voraussetzungen für 19 Rehabilitationskliniken des klinikspezifisch angepasst – künf- weiter optimierte Organisations- Helios-Konzerns tariflich umge- tig 38,5 Stunden im Westen und strukturen und -abläufe in unseren setzt. Darauf haben sich die Helios 40 Stunden im Osten betragen. Kliniken. Dies dient der besseren Kliniken GmbH und ver.di in einem Wesentlicher Bestandteil des Vor- medizinischen Qualität und ist im Vorschalttarifvertrag verständigt. schalttarifvertrages ist eine Verein- gemeinsamen Interesse unserer Künftig werden Bereitschafts- barung, dass die durchschnittliche Patienten und Mitarbeiter.« dienste in den Rehakliniken der wöchentliche Arbeitszeit bei Be- Helios-Gruppe ebenso wie schon reitschaftsdiensten entsprechend Verhandlungsrunde zwischen jetzt in den Helios-Akutkliniken den Vereinbarungen für die Akut- ver.di und der Helios Kliniken wie Arbeitszeit gewertet. kliniken der Helios-Gruppe gestal- GmbH vereinbart, er übernimmt tet werden kann. damit Teile der für die Akutklini- »Wir beurteilen die Einigung sehr positiv, weil damit der Weg in Der Vertrag wurde in nur einer Auch Helios-Geschäftsführer und ken der Helios-Gruppe bereits ver- einen Konzerntarifvertrag über die Konzernarbeitsdirektor, Dr. Fran- einbarten Konzerntarifverträge Rehakliniken geebnet ist«, sagte cesco De Meo, begrüßte den Tarif- nunmehr auch für die Rehabilita- ver.di-Bundesvorstandsmitglied abschluss: »Die Einigung ermög- tionskliniken. Ellen Paschke. Die durchschnittli- licht unseren Mitarbeitern in den che Regelarbeitszeit für die insge- Rehakliniken eine flexiblere Ar- 24 Gabriele Gröschl-Bahr, ver.diBundesverwaltung Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Asklepios-Akutkliniken: Konzerntarifverhandlungen haben begonnen Tarifpolitik Am 11./12. September 2007 kliniken klären. Für ver.di bleibt Die nächsten Tarifverhandlungen haben in Berlin die Tarifverhand- natürlich die Forderung der finden am lungen zum Abschluss eines schnellstmöglichen Einbeziehung 19./20. November 2007 in Konzerntarifvertrages für alle aller Asklepiosbeschäftigten be- Beschäftigten in den Asklepios- stehen. 17./18. Januar 2008 in Berlin Verwaltungsgesellschaft mbH) Vereinbarungen Nach der Tarifverhandlung in Lan- begonnen. der ersten Verhandlung gen wird sich die ver.di-Bundes- Langen und am statt. Akutkliniken (Asklepios Kliniken In der ersten Verhandlung wur- tarifkommission Asklepios am Arbeitgeber und ver.di haben den von den Arbeitgebern sowie jetzt vereinbart, die jeweiligen 21. November 2007 in Frankfurt von ver.di die verschiedenen in- Vorschläge zu prüfen und in der a.M. mit dem Verhandlungsstand haltlichen Vorstellungen eines nächsten Verhandlungsrunde ent- auseinandersetzen und hierzu eine Manteltarifvertrages ausgetauscht. sprechend zu bearbeiten. Information herausgeben. Gabriele Gröschl-Bahr, ver.di- Grundlage für die ver.di-Ver- Sie hatte im Juni in Berlin inhalt- EHAU SCHUL GEORG ver.di-Tarifkommission. Z E -Z I für die Diskussionsergebnisse der Klausurtagung der neu gewählten Bundesverwaltung S handlungskommission waren hier- TV arifinfo e rwaltu ngsges liche Schwerpunkte diskutiert, die Asklepio ellscha ft mbH der neue Flächentarifvertrag be- s Klinik en Juli 20 0 7 inhalten soll. Dabei wurden insbesondere Fragen der Arbeitszeit, des Bereitschaftsdienstes, der Flexibilisierung und Bewertung von Arbeitszeiten, der Lohnfortzahlung und Qualifizierung bearbeitet. Warum ein Tarifvertrag nur für Konze w e rd e r n t a r i f v e r h a n endl ich au ndlungen fgeno mmen A m 1 1 ./ 1 2 . Se p te m b er w er d en 2007 d ie b u n d es w ei D er A sk h an d lu te n Ta ri le p io s- K n g en zu fv er o n ze rn m A b sc je tz t n u h at si ch Ein besonderer Diskussionspunkt K o n ze rn h lu ss ei r au f d b is K n es ta ri fv er ie Ver h lä ru n g an d lu n tr ei ag n es M an d e r A rb es fü r d kl ep io s g te ie A se it sz e it lt ar if ve A ku tk lin war der Geltungsbereich des Tarifund Be rt ra g es fü A ku t- K ik en au re it sc h m en . D lin r fg d ie a ft sd ie ik en ei n en o m am it w e n st e rf g el as se n o rd e rl ic ir d ei n e ve rb . in vertrages, also die Frage, warum D h st eh en d d et ih n la n g b eie s e Fo rd er m it an d N ac h A er en K o n en , d ie ung um u ff as su n n ze rD ie n eu g es et zt in ei n em g d er Ta . m is si o n g ew äh lt dieser Tarifvertrag nur für die er st en ri fk o m eb en fa m ü ss en e ve r. d iSc h ri tt ko m m is lls n u r Ta ri fd ie Ta ri si o n h at d ie A ku lu fv er h an n g en m it tk lin ik en b ez ie h en in ei n er dd K la u su rt Akutkliniken verhandelt wird, er er st en ei n K lä ru n g u n d in ag u n g b ei ts ze ei n em d er A rim Ju n i Sc h ri tt it u n d U zw ei te n h al tl ic h in B er lin er st d ie m se e tz Sc h w er u n g d es Ei n b ez ie B er ei ts in nicht aber für die Reha-Kliniken, d er R eh p u n kt e ch af ts d h u n g z. d ie d er ak lin ik en d is ku ti er ie n st es B. n eu e Fl b eg in n m eh re re t, kl är en . äc h en ta b le ib t n en . In n K lin ik Fü r b ei n h al ri ve at die selbständigen Servicebereiche fv r. ü rl ic h d en b es te er tr ag di te n so ll. ta ri fl ic h ie Fo rd h en ke sc h n el ls D ab ei w en er in e u R n b es o n d eg g d er tm ö g lic u rd en in el u n g en er e h D en Ei n b s, d ie ei Fr ag en u rc h fü h und die Leiharbeitnehmer/innen. al le r A sk ne ez ie h u n d er A rb ru n g d es d es B er le p io sb g ei ts ze it B ei ts ch af er ei ts ch es ch äf ti d ie n st es , ts d ie n st h en . af ts g te n b es b ei m eh xi b ili si er es , d er Der Asklepios-Konzern hat sich te - w r al s 4 8 ung un Fl eö ch en tl St u n d en d B ew er ic h A rb ei ts er tu m ö g lic h n g vo n ze it en , D as A rb en w ü rd d er Lo h bis jetzt nur auf die Verhandlung Wa ru m ei ts ze it e. und Qu n fo rt za b e g in n g es et z al if iz ie ru h lu n g sc h re ib e n d ie (A rb ZG lu n g e n n g b ea t ) V vo e rh a n d r, d as s rb ei te t. e rs t im eines Manteltarifvertrages für die d ie s n u r B as is ei S e p te m au f n er ta ri Er st en b e r? Wa ru m In fo rm at fl ic h en e in Ta ri zu lä ss ig R eg el u io n en zu so llt en fv e rt ra ng Akutkliniken eingelassen. Dies is fo t. d ie A k lg In d e g n u r fü ie Ver h ei n ig en u tk li n ik an d lu n g ib t es K lin ik en r en? im Ju li g en b er d u rc h d au fg en Ei n b es ei as ts G verbindet ihn mit anderen Konew o o n d er er m m en si ch ts am er b ea u N ac h d em w er d en D is ku ss ft g es et w ar d er . io n sp u n zt e Fr is je d o ch G el tu n ei n e ta kt te n , d ie n ac h d g sb er ei in d en ri fl ic h e en St re zernen, die in einem ersten nun ve rt ra g ch K lin Lö ik s d es Ta ri ik en La su n g er es , al so u m d ie fn g en u fo rd er n d ie Fr ag au f b ei ve rl än g n d Li ch , d ie se r Ta d en Se e, w ar u er te n B it en n o ri fv er tr Schritt ebenfalls nur die Akutm d er ie n st e zu ei ts ch af ch K lä ru ag n u r er fo rd er ts er m ö g lic A ku tk lin fü r d ie n g en lic h w h en . 왘 ar en , b ik en ve ev o r d ie rh an d el ze rn ve rh kliniken einbeziehen und in n ic h t ab t w ir d , Konan d lu n er fü r d g en au ie R eh aw er d en fg en o m d ie se lb , K m m u ss te lin ik en , en st än d ig d ie Ze it einem zweiten Schritt erst die en Se rv g eä n d er p la n u n u n d d ie ic eb er ei t w er d en g Le ih ar b ch e . ei tn eh m Einbeziehung z.B. der Rehaer /i n n en . die Akutkliniken? G e su n Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 d h e it , S o z ia le D ie n st Wo h lf a e h rt u n d K ir ch en Ve re in te D ie n s tl e is tu n gsg e w e rk s c h a ft 25 Sana: Tarifverhandlungen Tarifpolitik tarifvertrag und die betriebliche Sana-Kliniken Templin und Altersversorgung) unter dem Gransee Vorbehalt einer Gesamteinigung Für das Tarifobjekt Berlin Tem- stehen. plin und Gransee wurde eine Aus diesem Grund hatten wir Siehe auch Info- Vor über einem Jahr hatten wir 1. Sondierungsrunde unter der Be- bisher darauf verzichtet, einzelne teiligung des zuständigen ver.di- Verhandlungsstände zu kommuni- Bezirks durchgeführt. In beiden zieren. Die Tarifkommission wurde Einrichtungen ist zu befürchten, über die jeweiligen Zwischen- dass aufgrund einer möglichen stände informiert und hat diesen wirtschaftlichen Notlage weitere auch zugestimmt. Sanierungsschritte notwendig wer- Im Konzernmanteltarifvertrag den können. dienst 34, S. 30 nach mehreren vorgeschalteten wird derzeit noch der Komplex der und 35, S. 38 Sondierungsrunden beschlossen, Arbeitszeit intensiv diskutiert Situation der beiden Einrichtungen mit der Sana-Gruppe die Auf- und verhandelt. Sowie im Bereich durch eine externe Begutachtung nahme von Konzerntarifverhand- der Arbeitszeit ein Einvernehmen geprüft. Nach Abschluss der Prü- lungen zu vereinbaren. erzielt werden kann, werden fung wird das Gutachten dann der Derzeit wird die wirtschaftliche Ausgehend von der gemeinsa- wir konkreter über die einzelnen zwischenzeitlich bereits gebildeten men Erklärung haben zwischen- Regelungstatbestände informie- ver.di-Tarifkommission zur Vor- zeitlich verschiedene Verhand- ren. bereitung auf die Verhandlungen lungsrunden sowie weitere präsentiert. Sondierungen zwischen ver.di und Tarifverhandlungen mit Einzel- der Sana-Gruppe stattgefunden. gesellschaften der Sana-Gruppe RKU Ulm Sana-Krankenhaus Freiberg dem Arbeitgeberverband bestand Bis auf wenige redaktionelle Änderungen, die noch zu ergänzen und einzuarbeiten sind, wurden in Durch den Austritt des RKU aus Mit dem Sana-Krankenhaus Frei- seit dem 1.1.2006 für den Arbeit- vielen Bereichen schon bestehende berg wurde Einvernehmen über geber die Möglichkeit, die neu Regelungen bekannter Tarifver- den Abschluss eines Arbeitszeit- eingestellten Beschäftigten mit träge (BAT bzw. TVöD) übernom- tarifvertrages erzielt (s. nächste deutlich schlechteren Arbeitsbe- men. Seite). Der seit Oktober 2006 be- dingungen zu versehen. Unter der stehende Konzernarbeitszeittarif- Federführung des ver.di-Bezirks handlungspartner Einvernehmen vertrag wird im wesentlichen in- Ulm wurde die Aufnahme der darüber, dass alle verhandelten haltlich übernommen. Dadurch ist Tarifverhandlungen vorbereitet. In Regelungen sowie die noch zu- gewährleistet, dass eine weitere der letzten Verhandlungsrunde sätzlich zu verhandelnden Tarif- Synchronisierung der Tarifverträge konnte über eine gemeinsame Er- verträge (Entgelttarifvertrag, im Zuge der Konzerntarifverträge klärung zwischen ver.di und der Arbeitszeittarifvertrag, Auszubil- möglich ist. Sana-Gruppe Einigkeit erzielt wer- Es besteht jedoch mit dem Ver- dendentarifvertrag, Überleitungs- Inhalte des neuen Tarifvertrages den. sind die Einrichtung von Arbeitskonten, der Abbau von Überstunden sowie die Flexibilisierung der nach dem Abschluss des Haustarif- der gesetzlichen Möglichkeiten. vertrages zwischenzeitlich auch noch ein Tarifvertrag zur Regelung runde wird derzeit geprüft, in- der bereits zugesagten Altersteil- wieweit tarifliche Möglichkeiten zeitarbeitsverhältnisse in Analogie realisierbar sind, momentan vor- zu den Regelungen des öffent- handene Regelungen zur ZVK- lichen Dienstes abgeschlossen. Struktur im Krankenhaus Freiberg zu verändern. 26 Im Sana-Klinikum Rügen wurde Bereitschaftsdienste im Rahmen In einer weiteren Verhandlungs- Sana-Klinikum Rügen Dirk Völpel-Haus, ver.di-Bundesverwaltung Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Kreiskrankenhaus Freiberg Infos für alle Beschäftigten • September 2007 Erfolgreicher Abschluss der Tarifverhandlungen zur Ausgestaltung der Arbeitszeit Nach einer intensiven Sondie- der Betriebsrat eine effektive Kon- ten nicht mehr, wenn sie auf das rungsrunde sowie einer konstruk- trollmöglichkeit hat. Zwingende Arbeitzeitkonto gebucht werden. tiven Tarifverhandlung am 4.7. Inhalte für den Abschluss der Be- Dies ist eine entscheidende Ver- 2007 im Krankenhaus Freiberg* ist triebsvereinbarungen sind besserung zur alten Regelung des ver.di der Abschluss eines Arbeits- die Durchführung von Belas- BAT-O. zeittarifvertrages gelungen. Die tungsanalysen in den betroffe- ver.di-Tarifkommission hat dem er- nen Bereichen, reichten Verhandlungsstand zugestimmt. Damit wurde erstmalig mit dem eine verbindliche Prüfung alternativer Arbeitszeitmodelle und daraus resultierende Maß- Die Beschäftigten entscheiden * Freiberg liegt in individuell darüber, wie die Zeiten Sachsen – die ihres Arbeitszeitkontos zukünftig wird durch SANA werden sollen. Entstandene Zu- gemanagt. nahmen zur Gewährleistung des schläge werden in diesem Zusam- tarifvertrag zur Verteilung der Ar- Gesundheitsschutzes für die Be- menhang weiter an die Beschäftig- beitszeit und der Einführung von schäftigten. ten ausgezahlt. Arbeitszeitkonten auf der Grund- Der Betriebsrat hat eine hohe Ver- lage des Arbeitszeitgesetzes abge- antwortung für die betriebliche aus dem Krankenhaus Freiberg schlossen. Umsetzung des Tarifvertrages. Zur wurde geregelt, dass die noch be- Vereinfachung des Verfahrens stehenden Zeitguthaben den Be- sind die Schaffung von einheit- haben sich ver.di und das Kran- schäftigten zu gewähren sind. lichen Arbeitszeitregelungen zur kenhaus Freiberg im Rahmen der Der Tarifvertrag befindet sich Ausgestaltung der Bereitschafts- Verhandlungen auf eine Muster- derzeit im Unterschriftsverfahren dienste im ärztlichen und pflegeri- betriebsvereinbarung verständigt, und wird auf der nächsten Be- schen Bereich. Die teilweise bisher die auch Bestandteil des neuen triebsversammlung ausführlich nicht mit dem Arbeitszeitgesetz im Tarifvertrages geworden ist. vorgestellt. Für Rückfragen stehen Für den Fall des Ausscheidens Einklang stehenden Dienstpläne Ab dem 1.4.2008 wird für alle können nun durch den Abschluss Beschäftigten ein individuelles Ar- des Tarifvertrages zum 1. Oktober beitszeitkonto eingerichtet, in das Die Verhandlungen zur zukünf- 2007 positiv verändert werden. auch vorhandene Über- und Mehr- tigen Regelung der Zusatzversor- arbeitsstunden überführt werden gungskasse wurden am 3. Septem- können. ber 2007 aufgenommen. Die Flexibilisierung der Arbeitszeiten ist jedoch an den Abschluss einer Betriebsvereinbarung gebun- Im Falle einer Erkrankung der den. Damit ist gewährleistet, dass Beschäftigten verfallen diese Zei- Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Freiberg gGmbH in Form von Freizeit abgebaut Krankenhaus Freiberg ein Haus- Kernpunkte des Tarifvertrages Kreiskrankenhaus die Mitglieder der Tarifkommission zur Verfügung. Dirk Völpel-Haus, Verhandlungsführer, ver.di-Bundesverwaltung 27 MediClin AG Tarifpolitik Wir wollen keine Mogelpackung, sondern Tarifverträge! Vor Kurzem hat der Arbeitgeber den Betriebsräten seine Absicht vorgestellt, den Beschäftigten in der MediClin AG eine private Gruppenkrankenzusatzversiche- soll der Anspruch auf Anwesen- anderen Elemente des Leistungs- rung anzubieten. Diese Versiche- heitsprämie entfallen. Da auf die pakets, das den Beschäftigten rung soll einen »Gegenwert« von Versicherungsprämie Steuer zu nun schmackhaft gemacht werden 27,50 Euro monatlich haben und entrichten ist, wenn der Arbeit- soll. Wir brauchen keine Chefarzt- damit sollen Entgelterhöhungen geber die Beiträge wie beabsich- behandlung, sondern mehr Geld! für 2007 abgegolten sein. tigt trägt, bedeutet es sogar eine Sowohl der »Gegenwert« ist angesichts der Preissteigerungen, die Nettolohnminderung! Deshalb fordert ver.di: MediClin muss endlich wieder Tarifverhand- Dieses Angebot soll in den Klini- lungen mit ver.di aufnehmen. Wir die Beschäftigten bereits dieses ken präsentiert werden. Wir emp- wollen ordentlich und tariflich ab- Jahr zu verkraften hatten, zu fehlen: Sehen Sie sich das Formu- gesicherte Arbeitsbedingungen wenig als auch das Ansinnen, lar sehr genau an! Bevor Sie auf und ordentliche Vergütung für un- damit angemessene Tarifverträge bereits bestehende und nachwir- serer Leistung. MediClin fordert und Gehaltserhöhungen zu um- kende Ansprüche verzichten, prü- den Beschäftigten seit Jahren gehen. fen Sie genau die Alternativen! mehr Arbeitsleistung ab. Mit dem Aber der Teufel steckt auch noch Eine Krankenzusatzversicherung Verweis auf die Reha-Krise wird im Detail. Denn mit der Annahme kann kein Ersatz für Entgelterhö- ständig an den Beschäftigten ge- des Angebots soll auf den An- hungen sein! Wer die Chefarzt- spart. Damit muss endlich Schluss spruch auf die Anwesenheitsprä- behandlung im Krankenhaus oder sein. mie verzichtet werden. Der im eine Auslandskrankenversicherung letzten Jahr gezahlte »Sonder- wünscht, hat sich von den Be- bonus« von 1% soll zwar weiter- schäftigten bereits individuell ab- gezahlt werden, aber auch damit gesichert, das gilt auch für die Christa Hecht, ver.di-Bundesverwaltung Erfolgreicher Warnstreik in der Eifelhöhen-Klinik AG (NRW) Es tut sich was rd. 140 (!) Beschäftigte der Eifel- in der Reha-Branche höhen-Klinik AG in Nettersheim- Die Geduld der Beschäftigten Marmagen einen zweistündigen nach jahrelangem Lohnverzicht ist (10.30 bis 12.30 Uhr) Warnstreik vorbei. Am 6. Juli 2007 haben durchgeführt. Nach 10 Jahren ohne Gehaltserhöhung fordert ver.di nun 5 Pro- Die börsennotierte Eifelhöhen-Klinik AG betreibt Einrichtungen der Rehabilitation und Altenpflege. Stammhaus des Konzerns ist die Eifelhöhen-Klinik in Nettersheim-Marmagen (Eifel) mit 364 Betten. Zur AG gehören die Kaiser-Karl-Klinik, Fachklinik zent mehr. Der Arbeitgeber bietet bisher 0,8 Prozent und eine Einmalzahlung. für Rehabilitative Medizin in Bonn, mit 124 Betten (100%), Die einzig richtige Antwort auf eine 6%-Beteiligung am Geriatrischen Zentrum Zülpich mit dieses Angebot: Streik! Wir gratu- 107 Plätzen sowie eine 70%-Beteiligung an der Aatalklinik in Bad Wünnenberg (Neurologische Fachklinik mit Schwerpunkt Frührehabilitation). www.eifelhoehen-klinik.de 28 lieren zu diesem eindrucksvollen Warnstreik. ver.di newsletter FB 3, NRW Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 PPiA-Netz: Vernetzung Psychologischer PsychotherapeutInnen in Ausbildung Berufspolitik Das PPiA-Netz ist ein Zusammen- In der alltäglichen Praxis jedoch KollegInnen haben viele Verbesse- schluss engagierter PsychologIn- arbeiten die PiA gemäß ihrer Qua- rungen ihrer Arbeits- und Weiter- nen, die eine psychotherapeuti- lifikation als Diplom-PsychologIn- bildungsbedingungen für sich er- sche Weiterbildung zum/r Psycho- nen in aller Regel als vollwertige stritten. Warum soll das nicht auch logischen Psychotherapeuten/in StationspsychologInnen und Psy- für PsychologInnen möglich sein? (PPiA oder PiA) oder Kinder- und chotherapeutInnen. Jugendlichen-Psychotherapeuten/ Es herrscht also eine gravierende Unsere Vorstellungen hinsichtlich der Vergütung der praktischen in (KJPiA, hierunter sind auch Päd- Diskrepanz zwischen den durch Tätigkeiten von PiA stehen im Ein- agogInnen) nach dem PsychThG die PiA erbrachten Leistungen und klang mit den Forderungen des absolvieren. deren Gehältern. Berufsverbandes Deutscher Psy- Ein gewichtiger Teil dieser Die von den PiA erbrachten Ar- chologinnen und Psychologen Weiterbildung besteht in der im beitsleistungen sind häufig inte- (BDP) und der Bundesfachkommis- PsychThG geregelten »praktischen graler Bestandteil des therapeuti- sion für Psychologische Psycho- Tätigkeit«, die 1.200 Stunden schen Konzepts und Angebotes therapeutInnen und Kinder- und klinisch-psychologischer Arbeit in der Lehrkliniken. Die Kliniken JugendlichenpsychotherapeutIn- psychiatrischen und 600 Stunden könnten dieses Angebot ohne die nen der Gewerkschaft ver.di. in psychosomatischen bzw. psycho- PiA so nicht aufrecht erhalten und therapeutischen Kliniken aus- es entstünden deutliche Qualitäts- macht. verluste in der psychotherapeuti- Es muss sich etwas ändern! Wir fordern also hiermit die Das PPiA-Netz will mit einem schen Versorgung, wenn die PiA psychiatrischen und psychosomati- bundesweiten Rundschreiben den nicht ihren Teil zur Kliniksarbeit schen Kliniken (sowie andere Ein- Protest gegen die ungerechten Be- beitragen würden. richtungen, in denen die »prakti- dingungen zum Ausdruck bringen, Wir appellieren an Klinik-Direk- sche Tätigkeit« abgeleistet werden unter denen die 1.800 Stunden torInnen, GeschäftsführerInnen kann) auf, Änderungen im Sinne »praktische Tätigkeit« in der Regel und Leitende PsychologInnen, die dieses offenen Briefes in ihren absolviert werden müssen. Arbeitsverhältnisse der PiA verant- Häusern möglichst schnell einzu- wortungsvoll zu überdenken und leiten! Auszüge aus dem offenen Brief würden uns über Rückmeldungen vom 12.8.2007 aus solchen Kliniken freuen, in unterstützen, sind hiermit einge- Alle, die unsere Forderungen Diese Tätigkeit, die über einem denen gerechtere und angemes- laden, mit uns gemeinsam an Jahr vollzeitiger Arbeit entspricht, sene Bedingungen für PiA bereits einer Verbesserung der derzeitigen stellt nach einhelliger Meinung der verwirklicht sind. Situation zu arbeiten! PiA eine wesentliche Belastung Mit denen, die unsere Forderun- innerhalb der psychotherapeuti- gen für übertrieben und unzumut- schen Ausbildung dar: Der Arbeit bar halten, möchten wir (endlich) der PiA als psychotherapeutische in eine fruchtbare und lange über- MitarbeiterInnen steht nämlich in fällige Debatte über die Zukunft aller Regel keine oder eine nur der »praktischen Tätigkeit« der minimale finanzielle Vergütung PiA in deutschen Kliniken eintreten. gegenüber: Die überwiegende www.gwg-ev.org/cms/cms.php? fileid=185 Wir hoffen mit unseren Anliegen Mehrheit der Kliniken beschäftigt auch auf Solidarität von Seiten un- PsychologInnen, die eine Höher- serer psychologischen, pädagogi- qualifizierung in ihrem Beruf an- schen und ärztlichen Kolleginnen streben, im Rahmen der »prakti- und Kollegen, die in regulär ver- schen Tätigkeit« ohne jedes Ent- güteten Arbeitsverhältnissen be- gelt bzw. für Minimalgehälter. schäftigt sind. Unsere ärztlichen Weitere Infos: [email protected] oder Forum des PPiA-Netzwerkes: http://www.forumromanum.de/member/forum/forum.php? action=std_tindex&USER=user_280116&onsearch=1&threadid=2 Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 29 Erstausbildung der nichtärztlichen Heilberufe an Fachhochschulen in NRW Berufspolitik Stellungnahme von ver.di NRW und DGB NRW (v. 18.6.2007) werden, ist es nicht erforderlich, mit verschulten dreijährigen die Erstausbildung an Fachhoch- ausbildung der Gesundheitsfach- Bildungsgängen mit Bachelor- schulen anzusiedeln und damit berufe auf dem Niveau der drei- abschluss würde die Defizite in der über 50.000 funktionierende Aus- jährigen Berufsausbildung mit wissenschaftlichen Grundlegung bildungsplätze und Tausende betrieblich-arbeitsrechtlicher Aus- nicht beheben. Arbeitsplätze für Lehr- und Ausbil- gestaltung wie bei Hebammen und reife sundheitsversorgung gerecht zu Ausbildung an Fachhochschulen Aus Sicht von ver.di ist die Erst- * Fachoberschul- Eine schlichte Verlagerung der Die insbesondere von Berufsver- dungspersonal im Berufsbildungs- Pflegeberufen oder eher schulisch bänden und Hochschulen erhobe- ausgeprägt, wie bei anderen Heil- nen Forderungen nach Ansiedlung berufen mit FOR* oder Abitur als der Ausbildung der Gesundheits- bildenden insbesondere in den Zugangsvoraussetzungen grund- fachberufe im Hochschulbereich Pflegeberufen einen erheblichen sätzlich richtig angesiedelt. sind berufsständisch begründet Beitrag zur pflegerischen Versor- In dieser Frage stimmen wir mit system zu gefährden. Im übrigen leisten die Auszu- und entspringen dem Streben der gung, deren Wegfall die Kranken- der Position der Bundesregierung Berufsstände nach Professionali- häuser vor beträchtliche Probleme anlässlich der Novellierung des sierung. stellen würde. Krankenpflegegesetzes in 2003 überein. Für eine Notwendigkeit der Aka- Die mit der Ansiedlung der Aus- demisierung aus Gründen der bes- bildung an Fachhochschulen ver- seren Gesundheitsversorgung der bundenen Kosten wären besser in in Management oder Ausbildung Bevölkerung mangelt es bislang eine Verbesserung der derzeitigen (Pflegelehrer/-innen) gibt es eine an wissenschaftlich begründeten Ausbildung und in die Personal- Vielzahl von Studienangeboten Nachweisen. Die derzeit bestehen- ausstattung der Gesundheitsein- auch in NRW. Deutlich unterent- den Studienmöglichkeiten, die sich richtungen investiert. Die Fach- wickelt sind die Studienmöglich- im Zuge des Bologna-Prozesses hochschulen sind zur Zeit nicht in keiten in Pflegewissenschaft an weiter ausdifferenzieren werden, der Lage, Heilberufe adäquat und Universitäten und für die beruf- bieten nach Abschluss der Erst- wissenschaftlich fundiert auszu- liche Fachrichtung »Pflege« mit ausbildung und auch ohne beruf- bilden. Das gilt besonders für dem Ziel des Lehramts an berufs- liche Vorbildung Qualifikationen die therapeutischen und med.- bildenden Schulen. Förderung und für spezifische Anforderungen im techn. Berufe, aber auch im Ausbau in diesen Bereichen würde Gesundheitswesen, etwa in der Pflegebereich wären erhebliche eine Grundlage zur Weiterent- Gesundheitsförderung, Gesund- Investitionen in Sachausstattung wicklung der Pflegewissenschaft heitsmanagement, in der Gesund- und Personal erforderlich. als Basis für die Berufsausbildung heitsökonomie, für Gesundheits- darstellen. Gleiches gilt für die beratung usw. Für spezifische Anforderungen wissenschaftlichen Grundlagen in Physio- und Ergotherapie u.a. Entwicklungen, wie in anderen europäischen Ländern, in denen Um hier weitere Studienange- ein kleiner Teil der Pflegeberufe bote zu schaffen und sich verän- auf Hochschulebene ausgebildet dernden Anforderungen in der Ge- wird und eine größere Zahl der in der Pflege Tätigen sich mit Kurz- Recht der Ausbildung Die aktuelle ver.di-Broschüre »Das Recht der Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege – mit TVAöD und TVA-L Pflege« ist weiterhin lieferbar. Stand und Perspektiven der psychotherapeutischen Versorgung Das Recht der Ausbildung in der Gesundheitsund Krankenpflege 2006/2007 mit TVAöD und TVA-L Pflege Die Dokumentation der ver.di-Fachtagung ist jetzt Stand und Perspektiven der psychotherapeutischen Versorgung Tagungsdokumentation ver.di-Fachtagung vom 29. 11. 2006 erhältlich. JUGEND Gesundheit, Soziale Dienste Wohlfahrt und Kirchen Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen Bestellungen bitte an [email protected] 30 Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 PflegelehrerInnen fordern einheitliche Vergütung Berufspolitik ausbildungen und Anlernberufen Arbeitstagung der ver.di-Bun- sen. Dem Master-Abschluss folgt bescheiden muss, halten wir für desfachkommission Pflege- das Referendariat. Die Problema- problematisch. Dass damit die Ver- lehrer/-innen* in Fulda tik, dass bei diesem Modell der Im Mittelpunkt der Beratungen Bachelor-Abschluss nur bedingt falls nicht zu erwarten. Hierfür der ver.di-Bundesfachkommission für eine Berufsausübung qualifi- fehlt bislang auch jeglicher Nach- Pflegelehrer/-innen auf ihrer dies- ziert sondern nur eine Teilqualifi- weis. jährigen Frühjahrstagung standen kation darstellt, müsse in Kauf ge- Fragen der Ausbildungsreform, der nommen werden. sorgung verbessert wird, ist jeden- Bei einzelnen Berufen mit geringen Ausbildungszahlen, wie etwa Lehrerausbildung und der künfti- der Logopädie (ca. 800 Ausbil- gen Vergütung. dungsplätze in NRW) oder für Vor dem Hintergrund der ersten Bei den Verhandlungen über eine neue Entgeltordnung im öffentlichen Hebammen (ca. 450), mag eine abgeschlossenen staatlichen Prü- Dienst fordern vollständige Ansiedlung der Aus- fungen nach dem neuen Kranken- die Pflege- bildung an den Fachhochschulen pflegegesetz wurden Erfahrungen lehrer/-innen realisierbar sein, wenn die Rah- mit der neuen Ausbildungs- und eine tarifliche Gleichstellung der menbedingungen hierfür geschaf- Prüfungsverordnung ausgetauscht Lehrkräfte an Schulen des Gesund- fen werden, für die Pflegeberufe und Verbesserungsvorschläge an heitswesens mit denen anderer mit ca. 28.000 Ausbildungsplätzen das Gesundheitsministerium for- berufsbildender Schulen. Gleiche halten wir das für ausgeschlossen. muliert. Tätigkeit solle auch gleich vergü- Die Hebammenausbildung wäre Gefordert wird u.a. die Fest- dann aber besser an der Univer- legung einer Verhältniszahl von sein, akademisch ausgebildete sität verortet, weil dort das wis- Fachkräften für die praktische An- Lehrer/innen hier schlechter zu be- senschaftliche Know-how in der leitung zu Auszubildenden von zahlen als sonst im öffentlichen Geburtshilfe bereits vorhanden ist. 1 : 10. Für Lehrkräfte soll die Emp- Dienst üblich. Dabei sollen die Eine Ausbildung auf Fachhoch- fehlung des Europäischen Überein- noch unterschiedlichen Ausbil- schulniveau wird nicht ohne Kon- kommens von 1 : 15 rechtsver- dungsniveaus beim Lehrpersonal sequenzen für die Vergütung blei- bindlich übernommen werden, die unberücksichtigt bleiben. Da an ben können. Hier könnte das Land in einzelnen Bundesländern bereits alle Lehrer/innen die gleichen schon heute mit gutem Beispiel realisiert ist. Anforderungen gestellt werden, vorangehen und Herr Dr. Rüttgers könnte seiner Sympathie für hochschulische Ausbildungen durch Die Fehlzeitenregelung sei ungerecht und zu korrigieren. Bei der schriftlichen Prüfung tet werden. Es könne nicht richtig seien sie auch gleich zu bezahlen. In der Systematik des TVöD/TV-L heißt das für Lehrkräfte Entgelt- Vereinbarung entsprechender Ent- sollte ein Ausgleich der Teilergeb- gruppe (EG) 13, für Schulleitungen gelte für akademisch ausgebilde- nisse möglich sein. Für die Wieder- EG 15 und stellvertretende Schul- tes Personal z.B. an Schulen des holungsprüfung ist eine verbindli- leitungen EG 14. Nach den Vor- Gesundheitswesens Ausdruck ver- che (kürzere) Frist vorzugeben, stellungen der ver.di-Lehrer/-innen leihen. damit die Prüfung in einem ange- sollen weder Schulgröße noch die messenen Zeitraum wiederholt Zahl der unterstellten Lehrperso- werden kann. nen dabei Berücksichtigung fin- Die Regelung der Zulassung zu ärztlichen und anderen Heilberufen ist nach Art. 74 Nr. 19 Grund- In der Diskussion um die Reform den. gesetz Bundesrecht. Ein Allein- der Lehrerausbildung und ihre gang Nordrhein-Westfalens ohne Umstellung auf das Bachelor- leitung sollen in die EG 9c ein- die erforderlichen berufsrecht- Master-Modell sprechen sich die gruppiert werden. Praxisanleiter/ lichen Voraussetzungen ginge zu ver.di-Lehrer/-innen für ein inte- -innen, die nicht Vollzeit in dieser Lasten der Betroffenen und ist gratives Studienmodell aus, bei Funktion beschäftigt sind, müssen sen der in ver.di abzulehnen. dem die Bildungswissenschaft und eine anteilige Zusatzvergütung er- organisierten Zu einer ausführlichen auch die Fachdidaktik von Beginn des halten. Lehrerinnen und öffentlichen Erörterung der von Studiums neben der beruflichen Herrn Dr. Rüttgers aufgeworfenen Fachrichtung und dem 2. Unter- Fragen sind wir gerne bereit. richtsfach studiert werden müs- Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Fachkräfte für die praktische An- Gerd Dielmann, ver.di-Bundesverwaltung * Die Bundesfachkommission vertritt die Interes- Lehrer an Schulen des Gesundheitswesens. 31 »Die Solidarität aller im Heilwesen Tätigen finden« Berufspolitik Zur Geschichte gewerk- tung« gegenüber den Sozialversi- der freien Gewerkschaften durch schaftlicher Organisierung von cherungsträgern bräuchten und die Nazis am 2. Mai 1933 ein Ärztinnen und Ärzten sie im Verband »die Solidarität jähes Ende. Nach dem Zweiten 1931 war es endlich so weit: aller im Heilwesen Tätigen« fän- Weltkrieg knüpfte die Gewerk- Nach jahrelangen Bemühungen, den, egal »ob ihr Platz der Opera- schaft ÖTV als Nachfolgeorganisa- Ärztinnen und Ärzte gewerk- tionstisch der Chirurgen oder die tion des Gesamtverbandes aller- schaftlich zu organisieren, konnte Nachtwache der Schwester ist.« dings an dieser Arbeit an. Bereits die »Gewerkschafts-Zeitung« des Zum anderen wurde auf ihre sozi- 1947 wurde in der Gewerkschaft Allgemeinen Deutschen Gewerk- alpolitische Verantwortung hinge- ÖTV der britischen Zone die Fach- schaftsbundes (ADGB) melden: wiesen: »Die Ärzteschaft muss in sparte »Bund angestellter Ärzte« »Im Rahmen des Gesamtverbandes einer Reihe mit den Versicherten eingerichtet. 7 hat sich eine Gruppe von Ärzten stehen, um für den Gesundheits- zusammengefunden, die der dienst am Volke jederzeit wirksam heitswesen in Bayern konnte zur ›Reichssektion Gesundheitswesen‹ eintreten zu können.« selben Zeit festgestellt werden, es angegliedert ist«. 1 Der »Gesamtverband der Arbeit- Ende des Jahre 1930 zählte die Und für die Fachgruppe Gesund- sei gelungen, »einen erheblichen »Ärzteschaft der Reichssektion Teil der Ärzteschaft zu organisie- nehmer der öffentlichen Betriebe Gesundheitswesen« 700 Mitglie- ren und alle maßgeblichen Stellen und des Personen- und Warenver- der. Ein, wie es im Jahrbuch des in den Gesundheitsämtern, Minis- kehrs« war im ADGB für die Orga- Gesamtverbandes von 1930 hieß, terien und Ärztekammern zu be- Ergebnis. 4 setzen.« 8 nisierung der Beschäftigten im Ge- zufriedenstellendes sundheitswesen zuständig. Bereits Denn es hatte unmittelbar nach seit der Jahrhundertwende 1900 Gründung der »Ärzteschaft« mas- Gewerkschaft aufzubauen galt in hatten sich Vorläuferverbände des siven Widerstand gegen die ge- der Nachkriegszeit zudem als Gesamtverbandes für die Interes- werkschaftliche Organisation Nachweis guten Willens, »am de- sen des Krankenpflegepersonals seitens des Hartmannbundes ge- mokratischen Aufbau Deutsch- eingesetzt. 2 geben. Er hatte den freien Ärztin- lands mitzuwirken« sowie als nen und Ärzten mit dem Aus- Maßnahme, »das Vertrauen der hingegen nur in bürgerlichen schluss gedroht, sollten sie sich Umwelt rascher« zu gewinnen. Es Standesvereinen wie dem Leipzi- der »Ärzteschaft« anschließen. Da wurde aber auch betont: Mit der ger Ärzteverband »Hartmann- der Hartmannbund Träger des Ta- Organisierung und Bildung einer bund«. Bis Ende der 1920er Jahre rifmonopols mit den Ersatzkassen Fachgruppe sollte gleichzeitig ein blieb die Situation unverändert. war, hätte dies den Verlust der Be- »Rechtstitel« geschaffen werden handlung der Versicherten der Er- »zur Vertretung der tarifrecht- damals 48.000 Ärztinnen und satzkassen bedeutet. Im Jahrbuch lichen, wirtschaftlichen und sozia- Ärzte: 14.000 von ihnen im Ange- 1931 des Gesamtverbandes stellte len Interessen der Ärzteschaft.« 9 stellten- oder Beamtenverhältnis, die »Ärzteschaft« aber erleichtert 34.000 als Selbständige. Dazu fest, dass der Hartmannbund nach tätswarte«, wie 1930, einen Ap- kamen rund 10.000 Zahnärzte. 3 Protesten und Verhandlungen pell »An die Ärzte«, »den Weg zu Mit der Entscheidung, die Ärz- »seine Maßnahmen revidieren Ärztinnen und Ärzte fanden sich Im Deutschen Reich arbeiteten tinnen und Ärzte in der neu geschaffenen »Ärzteschaft der Eine »Ärzteschaft« innerhalb der Erneut veröffentlichte die »Sani- musste.« 5 1 Gewerkschafts-Zeitung, 7. Februar 1931 Bei den Wahlen zu den Ärzte- 2 siehe Walter Nachtmann, 100 Jahre Reichssektion Gesundheitswesen« kammern, zu denen erstmals zu organisieren, startete der Ge- freigewerkschaftliche Listen auf- ÖTV, Geschichte, Stuttgart 1996, S. 108ff 3 Sanitätswarte, 15. November 1930 samtverband eine Werbekam- gestellt wurden, konnten »in ver- pagne. Höhepunkt war ein von schiedenen Ärztekammern dann vielen Unterschriften getragener auch zufriedenstellende Erfolge 6 ebd. Appell »An die Ärzte« Mitte No- erzielt werden.« 6 7 Niederschrift 1. Konferenz der Fachab- vember 1930. Jeder Arzt gehöre in 4 Gesamtverband, Jahrbuch 1930, S. 164 5 Gesamtverband, Jahrbuch 1931, S. 131 Alle gewerkschaftliche Aufbau- sche Zone, 11. Mai 1948 die Gewerkschaft: Zum einen, weil arbeit unter den Ärztinnen und sie »eine wirkungsvolle Vertre- Ärzten fand mit der Zerschlagung 32 teilung Gesundheitswesen für die Briti8 Sanitätswarte, Juli/August 1947 9 ebd. Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Berufspolitik den Gewerkschaften zu finden«. 10 sicherungsanstalten, die sich im Außerdem boten die Gewerk- BgÄ organisierten. 1963 zählte die eine neue Abteilung »Gesund- schafter dem 1947 gegründeten Gewerkschaft ÖTV 720 Ärztinnen heitswesen, Kirchen und soziale »Marburger Bund« an, in die und Ärzte unter ihren Mitgliedern, Einrichtungen« gebildet, die bis- Fachabteilung Gesundheitswesen bis 1983 stieg diese Zahl auf herigen berufsbezogenen Abtei- einzutreten. 11 3.342. Das entsprach knapp zwei lungen, und damit auch der BgÄ, Prozent aller im Gesundheitswesen aufgelöst. Die meisten organisier- Dieses Angebot wurde abgelehnt. Nach der bundesweiten Gründung der ÖTV 1949 wurde in der organisierten Beschäftigten. 15 Eine erfolgreiche Tarifpolitik In Folge des Beschlusses wurde ten Ärztinnen und Ärzte fanden sich danach in der Abteilung Hauptabteilung Gesundheitswesen der Gewerkschaft ÖTV legte die »Krankenhäuser«, mussten sich die Fachgruppe »Bund gewerk- Grundlage für den Mitglieder- also »in die Arbeit der anderen schaftlicher Ärzte« (BgÄ) gegrün- zuwachs dieser Berufsgruppe. Der Berufsgruppen der Krankenhäu- det. Noch im selben Jahr geführte BgÄ arbeitete eng zusammen mit ser« einordnen. 19 Gespräche mit anderen Ärzteorga- den jeweils zuständigen Sekreta- nisationen machten Differenzen in riaten der Gewerkschaft ÖTV, um Arbeitskreise, die sich speziellen »organisationstaktischen Fragen« »die wirtschaftliche Lage der an- Problemen ärztlicher Tätigkeit deutlich. Der BgÄ stellte klar, dass gestellten und beamteten Ärzte, widmeten. 20 seiner Ansicht nach »die erforder- Zahnärzte, Tierärzte und Apothe- liche Schlagkraft« zur Verbesse- ker« zu verbessern. Vor allem die schaftlichen Ärztinnen und Ärzte rung der wirtschaftlichen Lage Tarifpolitik konnte Erfolge melden, in ver.di zum Fachbereich »Ge- der Ärztinnen und Ärzte »einzig wie 1972. Damals wurden neue sundheit, Soziale Dienste, Wohl- und allein in der großen Gewerk- Tätigkeitsmerkmale und neue Ver- fahrt und Kirchen«, den mit mehr schaftsbewegung« erreicht wer- gütungsmöglichkeiten ausgehan- als 350.000 Mitgliedern größten den könne. Denn durchsetzen delt, Bereitschaftsdienste und Ruf- ver.di-Fachbereich. Hier finden könne sich die Ärzteschaft nur, bereitschaften eingeschränkt. 16 sie sich in der »Bundesfachkom- wenn weiteste Kreise der erwerbs- Als aufgrund von Sparmaßnah- Weiterhin gab es aber besondere Heute gehören die gewerk- mission Ärztinnen und Ärzte«, in tätigen Bevölkerung »solidarisch men von Krankenhausträgern der sie ihre eigenen Positionen für ihren Arzt und damit nicht Ende der 70er Jahre die ärztliche erarbeiten und durch die sie ihre zuletzt auch für sich selbst ein- Arbeitszeit weit über die 40-Stun- Interessen in ver.di einbringen treten«. 12 den-Woche ausgedehnt wurde, können. Selbstbewusst forderte die Ge- unterstützte die Gewerkschaft werkschaft ÖTV von den Gesund- ÖTV Klagen der Ärztinnen und verwaltung, http://gesundheit- heitsbehörden, bei der Neu- Ärzte gegen ihre Arbeitgeber. 17 soziales.verdi.de/gesundheits ordnung des Gesundheitswesens Seit der Organisationsreform der maßgeblich beteiligt zu werden, Gewerkschaft ÖTV 1968 war der was von diesen durchaus positiv BgÄ eine eigenständige Abteilung, aufgenommen wurde. 13 zuständig allein für die Interessen So wirkte der BgÄ Anfang der 50er Jahre maßgeblich mit bei den Beratungen zur Bestallungsord- der Ärztinnen und Ärzte. Diese auf rein berufliche Strukturen aufbauende Mitgliederbe- nung für Ärztinnen und Ärzte, der treuungsarbeit wurde zunehmend Neuregelung der Facharztordnung hinterfragt, und schließlich ent- und dem Beziehungsgesetz bzw. schied der 9. Gewerkschaftstag Kassenarztrecht. Außerdem arbei- der ÖTV 1980: »Die berufliche Gerd Dielmann, ver.di-Bundes- berufe/aerztinnen_und_aerzte 10 Sanitätswarte, Mai/Juni 1948 11 Udo Schargen, Der Bund gewerkschaftlicher Ärzte (BgÄ) in der ÖTV, in: Ärzteopposition, hrsg. von Winfried Beck u.a., o.O. 1987, S. 70 12 zitiert nach ebd., S. 71 13 siehe ÖTV, Geschäftsbericht 19491950, S. 189 14 siehe ÖTV, Geschäftsbericht 19521954, S. 432 15 Schargen, a.a.O., S. 72f tete ein Arbeitsausschuss des BgÄ und fachliche Mitgliederbetreuung mit an den Vergütungsgruppen ist arbeitsplatzbezogen zu organi- des BAT. 14 sieren.« Und: »Die Gliederung der 17 Schargen, a.a.O., S. 76 Es waren vor allem Ärztinnen Abteilung richtet sich grundsätz- 18 ÖTV, Protokoll 9. Gewerkschaftstag und Ärzte des öffentlichen Ge- lich nach dem Betriebsprinzip.« 18 sundheitsdienstes und der VerInfodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 16 ÖTV, Geschäftsbericht 1972-1975, S. 554 1980, Bd. 2, S. 74 19 Schargen, a.a.O., S. 80 20 ebd. 33 Ein genossenschaftliches Krankenhaus in Cordoba (Argentinien) Internationales Zur Zeit gibt es in Argentinien führten zu keiner Lösung. Ange- nach Zahlung eines Abfindungs- eine Reihe von Betriebsbesetzun- sichts der Haltung des Klinikunter- betrages in Besitz nehmen und der gen. In der Regel werden die Be- nehmers und unserer Notsituation Kooperative übertragen können; triebe anschließend von den Be- beschlossen wir daher, dem Bei- doch wurde er wegen der schwa- schäftigten übernommen und spiel anderer Arbeiter und Ange- chen städtischen Finanzkraft nicht selbst verwaltet. So geschah es stellter Argentiniens in ähnlicher wirksam. auch einem kleineren Krankenhaus Lage zu folgen. in Cordoba. Aber ein besetztes Dennoch ist uns bisher die ope- Tausende von ihnen entschlossen rative Weiterentwicklung des Pro- Krankenhaus war auch in Argen- sich, nachdem sie tagtäglich die jekts gelungen, so dass es heute tinien ein Novum. Vernichtung ihrer Arbeitsplätze er- den Lebensunterhalt für ca. 100 leben mussten, ihre Betriebe zu Familien sichert. Polizei und Justiz versuchten die Besetzung und Übernahme zu ver- besetzen und sie als Arbeitskoope- hindern. Die KollegInnen erhielten rativen wieder funktionsfähig zu die auf Transparenz und Ehrlich- Unterstützung der Gewerkschaft machen. Auch wir, die Belegschaft keit basiert, hat die Solvenz des und jetzt brauchen sie finanzielle der Clínica Junín, sahen darin Betriebes wieder hergestellt und Unterstützung. Vielleicht können einen Ausweg aus unserer schwie- wir konnten nach und nach das wir etwas helfen. rigen Situation. Angebot an Dienstleistungen er- Unsere Unternehmensführung, Wer weiß, vielleicht müssen wir So gründeten wir die Arbeits- in einigen Jahren hier auch die Be- kooperative für Gesundheit Junín triebe übernehmen. und konnten am 13. Juni 2002 fachliche Infrastruktur, die eine damit beginnen, unsere Dienstleis- weitgefächerte medizinische tungen im Bereich der ärztlichen Grundversorgung gewährleistet: Versorgung anzubieten. Parallel Sprechstunde mit Ärzten aller Zusammenfassung unserer dazu fanden wir es wichtig, un- Fachrichtungen, inkl. Psychologen- Geschichte sere zivilgesellschaftliche Verant- und Zahnärzte-Praxis, Physiothera- Christiane Schulz, Uniklinik Göttingen Die Gesundheitsgenossenschaft weitern. So verfügen wir z.Zt. über eine wortung wahrzunehmen und kor- pie, Krankenpflege, Suchtberatung Junín (Cooperativa de Trabajo de rupten Unternehmen, die ihren (Alkoholismus, Tabak-, Drogen- la Salud Junín Ltda.) wurde im Betrieben bewusst Kapital entzie- sucht), Notdienst rund um die Uhr Jahre 2002 von den Angestellten hen und dadurch Arbeitsplätze und darüber hinaus auch eine der Privatklinik Junín SRL gegrün- zerstören, Einhalt zu gebieten. juristische Beratungsstelle. det, als deren Schließung drohte. Deshalb leiteten wir ein Straf- Wir haben eine unbürokratische Das Missmanagement des Ar- verfahren gegen unseren damali- und kostensparende Alternative im beitgebers und der gezielte Entzug gen Arbeitgeber wegen betrügeri- Bereich der Gesundheitsversor- von Kapital hatten die Klinik in scher Misswirtschaft ein, klagten gung für Menschen der unteren eine tiefe Krise gestürzt; sie hatte unsere unbezahlten Gehälter ein und Mittelklasse aufgebaut, die unzählige Schulden aufgehäuft und pfändeten das Gebäude als ansonsten unter den jetzigen Um- und sah sich Konflikten und Ge- Bürgschaft dafür. Darüber hinaus ständen nur sehr eingeschränkten richtsverfahren mit Lieferanten legten wir einen Gesetzentwurf Zugang zur Gesundheitsversor- wegen nicht erfolgter Zahlungen zur Enteignung beim Provinzparla- gung haben. u.ä. ausgesetzt. ment vor, der allerdings niemals In dieser chaotischen Lage er- Darüber hinaus bieten wir einen behandelt wurde. eigenen Gesundheitstarif an, der griff der Arbeitgeber Maßnahmen, Schließlich erreichten wir, dass die Familie für monatlich 15 Pesos die auf eine Schließung der Firma das Stadtparlament durch Verord- (ca. 4 Euro) versichert und sie da- abzielten und darauf, die Auszah- nung vom 23. März 2005 das vom durch zur Inanspruchnahme unse- lung der ausstehenden 11 Monats- Klinikunternehmer auf der Flucht rer Dienstleistungen sowie von gehälter der Angestellten zu um- verlassene Gebäude als gemein- Rabatten in Apotheken, bei Opti- gehen. nützig erklärte und infolgedessen kern u.ä. berechtigt. Dieser Tarif Mehrere Verhandlungen in dem seine Enteignung beschloss. Die- beträgt nur 10 bis 15% der bei von der Belegschaft eingeschalte- sem Beschluss zufolge hätte die Privatanbietern üblichen Tarife ten Arbeitsministerium der Provinz Stadtverwaltung das Gebäude und ist mithin sehr günstig. 34 Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Internationales Ohne die solidarische Hilfe der Zivilgesellschaft, die über ihre Ziele des Projekts Medizinische Versorgung: Die zeugnisse haben, als auch für therapeutische Zwecke im Sinne politischen, gewerkschaftlichen, Kooperative soll eine unmittelbar der Prävention und Genesung ent- Menschenrechts-, studentischen praktische und unbürokratische wickelt werden. u.a. Basisorganisationen unseren medizinische Alternative für jene Weg unterstützt haben, wäre die Gesellschaftsschichten anbieten, In Anerkennung der erhaltenen Entwicklung des Projekts nicht die sonst keinen Zugang zur allge- Solidarität soll ein Teil der Einnah- möglich gewesen. 4.000 Patien- meinen medizinischen Versorgung men für kommunitäre Zwecke be- ten, die jeden Monat unsere haben. Dies beinhaltet auch Leis- reitgestellt werden: Die Koopera- Dienstleistungen in Anspruch neh- tungen hoher Komplexität und tive soll sich z.B. an der Kampagne men, bestärken uns zusätzlich. Sie eine Gesundheitspolitik im Dienste zur Unterstützung von Risikogrup- tragen wesentlich dazu bei, dass der Prävention und der primären pen, an Spenden für Volksküchen unser Motto »Zur Verteidigung Gesundheitsversorgung. u.a. beteiligen. Das solidarische von Gesundheit und Arbeit« keine leeren Worte werden. Noch bleibt ein großer Teil des Arbeitsplätze: Die Einnahmen Profil, das diese Kooperative ent- werden nach dem Grundsatz der wickelt hat, soll somit erhalten Gleichheit (distributive Kriterien) und weiterentwickelt werden. Gebäudes ungenutzt. Ein noch verteilt. Managergehälter werden nicht erreichtes Ziel ist, diese nicht gezahlt, ebensowenig soll Räume für stationäre Behandlun- Kapital akkumuliert werden. Durch gen zu gewinnen. die massive Versorgung jener Ge- Nichts liegt uns ferner als eine Kommunitäre Verantwortung: http://www.labournet.de/inter nationales/ar/vega.html sellschaftsschichten, die sonst Entwicklung zu einem großen pri- keinen Zugang zu Gesundheitsleis- vaten Sanatorium. Vor allem auch tungen haben, sowie eine ge- deshalb, weil uns im Laufe dieses straffte und effektive Verwaltung Projekts bewusst wurde, dass wir der erwirtschafteten Mittel sollen keineswegs das herkömmliche pri- Arbeitsplätze erhalten und ausge- vate Gesundheitsmodell, das ja zu baut werden; die Gehälter sollen unserer Ausgangssituation führte, die Lebenshaltungskosten gemäß reproduzieren, sondern eine Alter- dem Warenkorb für eine ausrei- native dazu aufbauen wollen, und chende Grundversorgung decken. dabei nicht zulassen, dass Hinder- Soziale Verantwortung: Im nisse und Schwierigkeiten uns ent- Bereich der Fort- und Weiterbil- mutigen. dung soll die Kooperative zur Weiterentwicklung und Entfaltung der Fähigkeiten der einzelnen Mitglieder, Ärzte und Techniker durch Aktivitäten wie Arbeitsgruppen und Veranstaltungen wie Vorträge, Seminare, Workshops, Fallstudien u.ä. beitragen. Auf diese Weise sollen die gute Qualität der Leistungen und eine stetige Fortbildung des Personals gewährleistet werden. Kulturbereich: Der Kulturbereich der Kooperative soll sowohl als alternativer Kulturraum für jene Gesellschaftsschichten, die sonst keine Möglichkeit zur Verbreitung ihrer kreativen ErInfodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 35 PIQUE-Projekt Internationales Privatisierung von Kranken- 15 Jahren so viele Krankenhäuser häusern und ihre Auswirkungen privatisiert wie in Deutschland. doch auch zunehmend größere Waren 1991 noch 46% aller Krankenhäuser privatisiert. Den Im Auftrag der Europäischen In den letzten Jahren wurden je- Kommission führt das Wirtschafts- Krankenhäuser unter öffentlicher vorläufigen Höhepunkt dieser Ent- und Sozialwissenschaftliche Insti- Trägerschaft, so waren es 2005 wicklung bildeten der Verkauf des tut (WSI) in der Hans-Böckler-Stif- nur noch 35%. Während der An- Landesbetriebs Krankenhäuser tung derzeit in Kooperation mit teil der freigemeinnützigen Häuser (LBK) in Hamburg und des Univer- ausländischen WissenschaftlerIn- relativ konstant geblieben ist, ist sitätsklinikums Marburg-Gießen. nen ein europäisches Forschungs- der Anteil privater Kliniken von Im Gegensatz zu Deutschland projekt durch, in dem es um die 14,8% auf 26,6% angestiegen spielen in den meisten europäi- Auswirkungen der Liberalisierung (Abb. 1). schen Ländern private Kranken- und Privatisierung öffentlicher Zahlreiche Untersuchungen häuser bislang nur eine sehr Dienstleistungen auf die Arbeits- gehen davon aus, dass sich die und Beschäftigungsbedingungen Privatisierungswelle auch in den sowie die Qualität der Dienstleis- nächsten Jahren weiter fortsetzen 2004 von der damaligen sozialde- tungen geht. wird und am Ende bis zu 40% mokratischen Regierung sogar ein aller Krankenhäuser in privater gesetzliches Verbot einer weiteren Hand sein könnten. Privatisierung von Krankenhäusern Im Rahmen des PIQUE-Projektes (PIQUE = Privatisation of Public Services and the Impact on Qua- untergeordnete Rolle (Tab. 1). In Schweden wurde im Jahr Bereits heute haben 44% aller erlassen. Lediglich in Frankreich ist lity, Employment and Productivity) verbliebenen öffentlichen Kran- der Anteil privater Kliniken noch sollen international vergleichende kenhäuser mit der Umwandlung höher als in Deutschland. Studien zu insgesamt vier Bran- in eine Körperschaft privaten chen (Stromversorgung, öffent- Rechtes eine »formelle« Privatisie- aus dem PIQUE deuten darauf hin, licher Nahverkehr, Postdienstleis- rung vollzogen, die oft den ersten dass die Privatisierung öffentlicher tungen und Krankenhäuser) in Schritt hin zu einer vollständigen Krankenhäuser mit weit reichen- sechs Ländern (Deutschland, Groß- »materiellen« Privatisierung aus- den Konsequenzen für die Be- britannien, Schweden, Belgien, macht. schäftigten verbunden ist. Österreich und Polen) durchgeführt werden. Erste Ergebnisse für den Kran- Erste Untersuchungsergebnisse Bis Ende der 1990er Jahre waren So werden in der Regel die Ra- es vor allem kleinere Häuser, die tionalisierungspotenziale in den von privaten Krankenhauskonzer- privaten Kliniken deutlich schnel- kenhaussektor machen deutlich, nen aufgekauft wurden. Noch ler und stärker ausgeschöpft, was dass Deutschland im Hinblick auf heute finden sich mehr als die mit einer erheblichen Intensivie- die Privatisierung öffentlicher Kli- Hälfte aller Betten und fast 60% rung der Arbeit einhergeht. niken innerhalb Europas eine ab- aller Beschäftigten in öffentlichen solute Vorrangstellung einnimmt. Krankenhäusern. Umgekehrt be- gekraft in einem privaten Kran- In keinem anderen europäischen trägt der Anteil der Beschäftigten kenhaus durchschnittlich 521 Pa- Land wurden in den letzten in privaten Kliniken gerade mal tienten versorgen und damit etwas mehr als 10% (Abb. 2). 67 Patienten mehr als ihre Kolle- Im Jahr 2005 musste eine Pfle- gin in einer öffentlichen Klinik. Tabelle 1: Stand der Privatisierung in Europa Trägerstruktur Bedeutung privater Krankenhäuser Schweden, Dänemark vorwiegend öffentlich gering Großbritannien vorwiegend öffentlich ca. 5% der Betten Belgien vorwiegend öffentlich gering Niederlande vorwiegend freigemeinnützig oder freigemeinnützig gering Österreich gemischt 17,2% der Häuser und 6,3% der Betten Deutschland gemischt 26,6% der Häuser und 12,5% der Betten Frankreich gemischt 37% der Häuser und 20% der Betten 36 Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Internationales Eine noch stärkere Diskrepanz Abbildung 1: Krankenhäuser in Deutschland nach Trägerschaften 1991 und 2005 (in %) 46,0 50,0 zeigt das Betreuungsverhältnis bei den Ärzten: So mussten die Ärzte 45,0 in privaten Kliniken durchschnitt- 40,0 lich 35% mehr Patienten versor- 35,0 gen als in öffentlichen Häusern 30,0 (Abb. 3). 25,0 Der erheblich schlechtere Be- 39,1 38,2 35,1 26,6 20,0 14,8 treuungsschlüssel ist dann auch 15,0 eine wichtige Ursache dafür, dass 10,0 sich jüngsten Umfragen zufolge 5,0 die Patientenzufriedenheit in pri- 0,0 vaten Kliniken deutlich verschlech- Öffentlich tert hat. Freigemeinnützig Privat 1991 Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen des WSI 2005 Weitreichende Konsequenzen hat die Privatisierung von Krankenhäusern auch für die gewerk- Abbildung 2: Trägerschaft von Krankenhäusern in Deutschland 2005 (in %) 70 schaftliche Tarifpolitik. In der Regel kündigen die privaten Häuser die Bindung an die Tarifver- 59,1 60 52,3 50 träge des öffentlichen Dienstes auf und schließen eigene Hausoder Konzerntarifverträge ab. 40 35,1 38,2 35,3 30,2 26,6 30 Wie genau sich die verschiede20 nen Tarifverträge im Krankenhauswesen unterscheiden, wird ein Thema für die zukünftige Arbeit 12,5 0 im PIQUE-Projekt sein. Bislang vor- Krankenhäuser Betten Beschäftigte (Vollzeitäquivalente) liegende Ergebnisse deuten darauf hin, dass die privaten Kliniken vor 10,6 10 Öffentlich Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen des WSI Freigemeinnützig Privat allem eine höhere Lohnspreizung zwischen den einzelnen Beschäftigtengruppen anstreben. 1600 Im weiteren Verlauf des Forschungsprojektes PIQUE sollen die hier kursorisch angedeuteten Fra- Abbildung 3: Anzahl der pro Arzt/Ärztin bzw. pro Pflegekraft zu versorgende Patienten (2005)* 1421 1404 1400 1200 1047 gestellungen anhand ausführlicher 1000 Fallstudien in privatisierten Krankenhäusern untersucht werden. Thorsten Schulten, Wirtschaftsund Sozialwissenschaftliches Insti- 800 600 454 521 506 400 tut (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung 200 0 Öffentlich Weitere Infos http://www.boeckler.de/cps/rde/ * Verhältnis von Vollzeitkräften zu Belegungstagen Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen Freigemeinnützig Privat Ärzt/Ärztin Pflegekraft xchg/SID-3D0AB75D-6248F3C1/ hbs/hs.xsl/projektlist_projekte_wsi siehe auch Literatur- und Internettipps in diesem Infodienst: Torsten Brandt/Thorsten _83295.html (deutsch) Schulten/Gabriele Sterkel/Jörg Wiedemuth (Hrsg.) Europa im Ausverkauf – Liberalisierung http://www.pique.at/ (englisch) und Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen und ihre Folgen für die Tarifpolitik Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 37 Anschlag auf die Würde des Menschen Deutschland Das heißt, aussortiert Oskar Negt über die Bedeutung von Arbeit für immer? und einen Staat, der sich vor der Verantwortung drückt Ja, sie sind für den Produktions- Die anspringende Konjunktur dessen verdienen, was ein norma- prozess einfach nicht mehr nütz- ändert nach Ansicht des Soziolo- ler Arbeiter bekommt, ohne dass lich. Und das hat fatale Folgen für gen Professor Oskar Negt nichts gefragt wird: Was für eine Leis- die Betroffenen. Nach meinen Re- an der grundlegenden Krise, in der tung steckt denn eigentlich dahin- cherchen über Arbeitslosigkeit sich die Gesellschaft derzeit befin- ter? Gleichzeitig wächst der Flexi- zeigt sich ganz klar, dass der Ver- det. Immer mehr Menschen wer- bilisierungs- und Lohndruck auf lust des Arbeitsplatzes als Gewalt- den in prekäre Arbeitsverhältnisse die abhängig Beschäftigten – und akt empfunden wird, als ein An- abgedrängt, gleichzeitig wächst deren Angst um den Arbeitsplatz. schlag auf die Integrität, die die »Armee der Überflüssigen«, Person und die Würde des Men- die in der durchrationalisierten Ein Arbeitsplatz, der selbst schen. In dieser Arbeitsgesell- Produktion gar nicht mehr benö- dann nicht sicher ist, wenn das schaft ist Arbeit nun mal ein wich- tigt wird. Der Markt wird es nicht Unternehmen hohe Gewinne tiger Bestandteil der menschlichen richten, behauptet Negt. Mit ihm erzielt? Identität. Sie ist ein wesentliches sprach die Weser-Kurier-Redakteurin Petra Sigge. Genau das ist das Problem. Mittel der Anerkennung, des Wenn ein Ackermann als Deut- sozialen Status und des Selbst- sche-Bank-Chef sich hinstellt und wertgefühls. In der öffentlichen Frage: Wundert Sie das gute mit sechs Milliarden Euro den Diskussion jedoch wird die Ar- Abschneiden der Linken bei der höchsten Gewinn in der Unterneh- beitsmarktproblematik nur als Bremer Bürgerschaftswahl? mensgeschichte verkündet und technisches Problem gesehen. Der gleichzeitig den Abbau von 6.000 moralische Aspekt, dass es hier vor allem eine Protestwahl gegen Stellen vorbereitet, dann ist das immer auch um die Zerstörung die etablierten Parteien. Die Men- zutiefst unmoralisch. Ein solcher von Lebensperspektiven geht, wird schen sind einfach verzweifelt Umgang führt dazu, dass die Ge- dagegen unterschlagen, er wird über das Gerechtigkeitsgefälle in sellschaft auseinander bricht. überhaupt nicht ernst genommen. Oskar Negt: Nein, ich sehe darin dieser Gesellschaft, die zwar zu Auch nicht in den Gesprächsrun- den reichsten der Geschichte und In Beschäftigte und den bei Sabine Christiansen, die ja der Gegenwart zählt, aber in der Arbeitslose? heute so etwas wie eine Leitform trotzdem jedes fünfte Kind in Ich würde von einer Dreiteilung dafür abgibt, was die Politik ak- Armut aufwächst. Eine Gesell- der Gesellschaft sprechen. Nur schaft, in der Lohn und Leistung noch ein Drittel der Bevölkerung völlig voneinander abgekoppelt ist integriert, hat einen festen Ar- Aber dort wird doch auch hef- sind. Da kann heute ein Spitzen- beitsplatz und fühlt sich wohl in tig über die Unterschicht oder manager das Hundertfünfzigfache dieser Gesellschaft. Für das zweite Hartz-IV-Probleme debattiert. Drittel steht das Stichwort Prekari- Das ist alles nur »öffentliche tuell bewegt. Prof. em. Dr. Oskar Negt sierung der Lebensverhältnisse. Phraseologie«. In Wahrheit haben wurde 1934 in Kapkeim, Kreis Königsberg/Preußen geboren. Nach Diese Menschen müssen von Ver- die Politiker aufgrund ihrer eige- seinem Studium der Philosophie und Soziologie an der Universität trag zu Vertrag, von Job zu Job nen abgesicherten Lebenssituation um ihre Existenz kämpfen. Dieser gar kein Empfinden für die Krisen dialektischen Denkweisen am Beispiel von Hegel und Auguste Anteil hat in den letzten 10 Jahren außerhalb ihres persönlichen Um- Comte, dem Begründer der Soziologie. Nach seiner Arbeit als gewaltige Ausmaße angenommen. feldes. Es gibt da eine Art Leer- Frankfurt (Main) promovierte er 1962 bei Theodor Adorno mit einer Arbeit über den Gegensatz zwischen positivistischen und Assistent von Jürgen Habermas wurde er 1970 auf den Lehrstuhl für Soziologie der Universität Hannover berufen. Politisch den Gewerkschaften verbunden, verbindet er als Wissenschaftler die Soziologie mit der Philosophie. »Im Grunde bin ich in meiner ganzen wissenschaftlichen Entwicklung durch das Raster der Disziplinen gefallen«, sagt er von sich selbst. Nach 31 Jahren als Professor für Soziologie beendete er seine stelle in ihrer RealitätswahrnehBleiben noch die Arbeitslosen. mung. Sie stellen die wachsende Armee der dauerhaft Überflüssigen. Sie Quer durch alle Parteien? werden im Grunde in der heutigen Ja, zumindest bei den etablier- Lehrtätigkeit 2002. modernen Warenproduktion nicht ten Parteien wird diese Wirklich- www.ish.uni-hannover.de/Dateien/staff/on/pers_on.html mehr gebraucht. keit unterschlagen. Stattdessen 38 Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Deutschland mehr Menschen aus dieser Form um Kostenverschiebungen: Wer heute der Produktion ausscheiden. an der Bildung spart, wird in zehn Jahren mehr für Polizei und Gefängnisse aus- Aber diese Entwicklung wird geben müssen, wie etwa die Entwicklung doch keine Regierung – gleich in den USA zeigt. welcher Couleur – aufhalten können. Nein, aber die Politik muss sich Und was soll der Staat tun, wenn er sich nicht darauf verlassen kann, dass suchen die Politiker lieber die endlich von der vorherrschenden Nähe zur Wirtschaft. Die meisten Ideologie verabschieden, dass alle kommen nach ihrem Ausscheiden Probleme über den Markt gelöst Arbeit gibt es reichlich, ob im Bereich aus der Politik in irgendeinem werden müssen. Wenn an dieser Bildung, Alten- und Jugendpflege oder Unternehmen unter. Schon daran Ideologie weiterhin festgehalten auch im Natur- und Umweltschutz. Dieses zeigt sich die enge Verflechtung. wird, dann glaube ich, geht ein gemeinwesenbezogene Arbeitspotenzial Statt zu schauen, wo liegen die Teil dessen verloren, was in der wird heute noch weitgehend ehrenamt- Probleme in der Gesellschaft und traditionellen Politik enthalten war lich also unbezahlt geleistet. Die Aufgabe wie lassen sie sich lösen, macht und was im Sozialstaat der Nach- des Staates wäre es, diese ehrenamtlichen sich die politische Klasse heute die kriegszeit sichtbar geworden ist. Tätigkeiten in Erwerbsarbeit umzuwan- Probleme der Wirtschaft zu eigen. Damals waren sich parteiübergrei- deln. Die Gutwilligen sind dabei der fend alle Beteiligten einig: Es darf Auffassung, wenn es der Wirt- nie wieder passieren, dass die Und woher soll das Geld schaft gut geht, geht es auch der wirtschaftlich Mächtigen ohne de- dafür kommen? Gesamtwirtschaft gut. mokratische Kontrollen ihre Macht es der Markt schon richten wird? Er müsste selbst Arbeitsplätze schaffen. Das ist eine Frage, wie die Mittel, die ausüben. Tatsächlich aber fallen kollektiv erarbeitet werden, in der Gesell- Ist das der Grund für die die wichtigen Entscheidungen schaft verteilt werden. Geld ist genug da. erneute Senkung der heute in den Konzernzentralen. Man muss es sich nur holen. Etwa durch Unternehmenssteuern? Und statt die staatlichen Eingriffe die Wiedereinführung der Vermögens- Das ist das Festhalten an einer zu verstärken, stiehlt sich der steuer, neue Erbschaftsgesetze oder auch Ideologie, die schon Kanzler Hel- Staat heute immer weiter aus der den Verzicht auf Milliardensteuerge- mut Schmidt durch die Lande ge- sozialen Verantwortung. schenke für die Unternehmen. Inwiefern? Das sind aber Forderungen, wie sie im tragen hat, dass die Gewinne von heute die Investitionen von morgen und die Arbeitsplätze von Es werden Krankenhäuser priva- Augenblick nur die Linken erheben. übermorgen sind. Das stimmt ja tisiert, Privatschulen und -univer- überhaupt nicht mehr. sitäten gegründet – sogar Kirchen chen nicht ran. Es wird der Politik aber Stimmt, die SPD traut sich an die Rei- werden inzwischen verkauft. Es nichts anderes übrig bleiben, als hier um- Tatsache ist aber doch, dass findet eine Verschleuderung und zusteuern. Wenn nicht, wird es irgend- derzeit eine gute Konjunktur- Versteigerung der öffentlichen wann auch bei uns solche Aufstände wie prognose die nächste jagt. Substanz auf allen Ebenen statt. in den französischen Vorstädten geben. Offenbar wird ja nun alles besser. Vorübergehend ja. Das ändert aber nichts daran, dass sich die Dort hat die Regierung Milliarden in die Weil privates Handeln als Sanierung dieser Gebiete gesteckt. Doch effizienter gilt? das nützt alles nichts, wenn man den Weil dieser Privatisierungswahn Menschen keine Lebensperspektive bietet. Arbeitsgesellschaft in einer sehr die Mentalität enthält, dass die Jeremy Rifkin hat einmal gesagt: Es ist tiefen Krise befindet. Für die- Summe der betriebswirtschaftlich schlimm, wenn Menschen ausgebeutet jenigen, die für den Warenmarkt rationalisierten Betriebe das Ge- werden, aber viel schlimmer ist es, wenn produzieren, also Gebrauchsgüter meinwohl ausmacht. Das aber ist sie selbst dafür nicht mehr benötigt wer- wie Autos oder Maschinen, wird eben ein großer Irrtum, wenn man den. der Rationalisierungsdruck immer es volkswirtschaftlich betrachtet. Petra Sigge, www.weser-kurier.de, stärker. Mit der Folge, dass immer Denn letztlich geht es immer nur 2.6.2007, Bremer Tageszeitungen AG Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 39 BAG-Urteil zur Gleichstellungsabrede Deutschland Auch nach Betriebsübergang gilt der BAT Eine Stationshilfe im Kranken- Denn die vertraglich vereinbarte Gleichstellung beschränkt sich entsprechend dem Wortlaut der haus sollte nach Gebäudereini- Bezugnahmeklausel auf die darin gungstarif bezahlt werden, weil genannten Tarifverträge. Deren ihr Arbeitsverhältnis vom öffent- weitere vertragliche Geltung für lichen Dienst auf ein Gebäuderei- das Arbeitsverhältnis ist für den nigungsunternehmen übergegan- Arbeitnehmer eine günstigere gen war. Abmachung iSv. § 4 Abs. 3 TVG. Dagegen hat die Stationshilfe Dass dabei verschiedene Tarifver- Kraft vertraglicher Vereinbarung geklagt und Recht bekommen: Sie träge im Betrieb des Arbeitgebers hat die Klägerin auch nach dem hat Anspruch auf Lohn, Urlaub zur Anwendung kommen, beruht Übergang des Arbeitsverhältnisses und Sonderzahlung nach den im auf deren unterschiedlichen Gel- weiter Anspruch auf die Arbeits- Zeitpunkt des Betriebsübergangs tungsgründen und ist in § 613a bedingungen der vertraglich in geltenden Tarifbedingungen für BGB auch so angelegt. Bezug genommenen Tarifverträge den öffentlichen Dienst. http://gesundheit-soziales.verdi.de/ Die nicht gewerkschaftlich für den öffentlichen Dienst. organisierte Klägerin war als In einem weiteren, im wesent- Stationshilfe für Haus- und Reini- lichen gleichgelagerten Rechts- Hierzu die Pressemitteilung gungsarbeiten bei einem an die streit, bei dem auch die Klägerin des BAG: Tarifverträge für den öffentlichen vor dem Betriebsübergang kraft Dienst tarifgebundenen Berliner Gewerkschaftsmitgliedschaft an Dynamische Bezugnahme auf Krankenhaus beschäftigt. In dem die Tarifverträge für den öffent- bestimmte Tarifverträge – schriftlichen Formulararbeits- lichen Dienst tarifgebunden war, Teilbetriebsübergang mit vertrag ist die Anwendung dieser hat der Senat der Klage auf Branchenwechsel Tarifverträge vereinbart. Weitergewährung der Vergütung Die dynamische Bezugnahme auf Zum 1. Juli 2005 ging das Ar- nach diesen Tarifverträgen stattge- die Tarifverträge einer bestimmten beitsverhältnis durch Teilbetriebs- geben, wobei er hier das Urteil Branche (sog. kleine dynamische übergang auf die Beklagte, ein zweiter Instanz aufgehoben und Klausel) begründet die individual- Gebäudereinigungsunternehmen, das obsiegende Urteil erster In- vertragliche Geltung der in Bezug über, die dem fachlichen Gel- stanz wieder hergestellt hat. genommenen Tarifnormen. tungsbereich der – für allgemein- Diese gelten gemäß § 613a Die konstitutive Bezugnahme verbindlich erklärten – Tarifver- auf diese Tarifverträge begründet Abs. 1 Satz 1 BGB bei einem Teil- träge für die Gebäudereinigung deren vertragliche Weitergeltung betriebsübergang mit Branchen- unterfällt. für das übergegangene Arbeits- wechsel auch im übergegangenen Die Beklagte behandelt die Klä- verhältnis als im Vergleich zu Arbeitsverhältnis vertraglich – gerin seitdem nach den Bedingun- den Tarifbedingungen der Ge- zumindest statisch – weiter. gen dieser Tarifverträge. Die Klä- bäudereinigung günstigere Rege- gerin erstrebt mit ihrer Klage – lungen. Dies gilt auch dann, wenn es BAG-Pressemitteilung Nr. 63/07 sich bei der Bezugnahmeklausel u.a. – die Weitergewährung von nach der übereinstimmenden Aus- Lohn, Urlaub und Sonderzahlung legung durch die Parteien um eine sowie ihre Weiterbeschäftigung Gleichstellungsabrede handelt und nach den im Zeitpunkt des Be- Bundesarbeitsgericht, Urteile vom die Arbeitsbedingungen der für triebsübergangs geltenden Tarif- 29. August 2007 - 4 AZR 765/06 - allgemeinverbindlich erklärten bedingungen für den öffentlichen und - 4 AZR 767/06 - Tarifverträge in der Branche, der Dienst. Vorinstanzen: Landesarbeitsgericht der übergegangene Teilbetrieb Das Arbeitsgericht hat die Klage vom 29. August 2007 Berlin, Urteil vom 16. Mai 2006 - nunmehr angehört, ungünstiger abgewiesen. Das Landesarbeits- 7 Sa 2263/05 - sind als diejenigen der arbeitsver- gericht hat ihr stattgegeben. Der Landesarbeitsgericht Düsseldorf, traglich in Bezug genommenen. Senat hat die Entscheidung des Urteil vom 20. Juli 2006 - 15 (4) Landesarbeitsgerichts bestätigt. Sa 62/06 - 40 Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Petition: Zeitliche Begrenzung der Leiharbeit Deutschland Die IG Metall hat beim Deutschen Bundestag folgende Petition zur Leiharbeit/Arbeitnehmerüberlassung eingebracht. Siehe http://itc.napier.ac.uk/e-Petition/bundestag/view_petition.asp? PetitionID=464 Der Deutsche Bundestag möge keiten, die flächendeckende Be- eine Änderung des Arbeitnehmer- schäftigung von Leiharbeitern zu überlassungsgesetzes dahinge- verhindern oder zu beschränken. hend beschließen, die Leiharbeit Gemäß § 99 Betriebsverfassungs- auf ein Jahr zu begrenzen, mit gesetz kann er nur den Einzelfall dem anschließenden Übergang in prüfen. Es gibt keinen Verweige- ein unbefristetes Arbeitsverhältnis rungsgrund im Zusammenhang mit guter Arbeit darstellen. Keinem bei längerer Dauer. Weiterhin sol- der Beschäftigung von Leiharbeit- anderen Bereich wird bei den Be- len die Tarifbedingungen (Arbeits- nehmern, solange dafür keine ei- fragungsergebnissen eine derart bedingungen – Entlohnung etc.) genen Mitarbeiter von Kündigung hohe Bedeutung zugemessen. für Leiharbeitnehmer wie im Ent- bedroht sind. leihbetrieb – ohne Ausnahme – Wir beobachten jedoch die Umgekehrt ist die Ablehnung der aktuellen betrieblichen Praxis, gelten. Darüber hinaus wird eine schleichende Verdrängung fester befristete und Leiharbeitsverhält- Ergänzung des Betriebsverfas- Arbeitsverhältnisse durch Leihar- nisse auszuweiten, sehr hoch: So sungsgesetzes in der Form gefor- beit. Die Zunahme der Leiharbeit stimmen 72% bzw. 78% dem dert, dass der Betriebsrat ein Veto- geht in vielen Fällen zu Lasten re- Statement zu, dass der Einsatz von recht erhält, wenn Arbeitsplätze in gulärer Beschäftigung. Vor allem Zeitarbeit begrenzt bzw. die Be- einem Unternehmen in Leiharbeits- große Unternehmen nutzen die fristung von Arbeitsverhältnissen plätze umgewandelt werden sol- derzeitige Gesetzgebung dazu, die grundsätzlich auf Ausnahmefälle len. Mitbestimmungsrechte des Be- beschränkt werden sollte (Fuchs triebsrates und den Kündigungs- 2006). Begründung: Die Erfahrung mit der Leihar- schutz zu umgehen. Das unternehmerische Risiko * Initiative Neue Qualität beitsquote in der Produktion zeigt wird auf die Leiharbeitsfirmen und der Arbeit bisher, dass oft dauerhafte Ar- letztendlich auf die Leiharbeiter INQA ist eine Gemeinschafts- beitsplätze mit Leiharbeitern be- übertragen. Zukünftiger größerer initiative aus Bund, Ländern, setzt werden und dass letztlich Arbeitsplatzabbau muss nun nicht Gewerkschaften, Sozialversiche- Neueinstellungen in verschiedenen mehr bei der Arbeitsagentur vor- rungsträgern, Stiftungen und Bereichen die Ausnahme sind. Wir her angezeigt werden und es müs- Unternehmen. kennen KollegInnen, die bereits sen auch keine Verhandlungen mit über 5 Jahre (Befristung und an- dem Betriebsrat über einen Inter- sunde und wettbewerbsfähige schließend Leiharbeit) am gleichen essenausgleich und gegebenen- Arbeitswelt ein. Ziel ist es, gute Arbeitsplatz tätig sind. Des Weite- falls Sozialplan geführt werden, Arbeitsbedingungen zu schaffen ren werden Arbeitsplätze, die bis- solange es »nur« die KollegInnen und dabei die Interessen der Be- her in Unternehmen verankert aus der Leiharbeit betrifft. Mas- schäftigten und der Unternehmen waren und nun z.B. durch Fluktua- senentlassungen werden damit miteinander zu verbinden. Wir tion frei werden, sehr oft in Leih- verschleiert und für die Arbeit- wollen eine öffentliche Debatte arbeitsplätze umgewandelt. geber kostenfrei. anregen und Damit wird das ursprüngliche Die von INQA* initiierte Unter- Anliegen des AÜG, über Leiharbeit suchung »Was ist gute Arbeit?« den Einstieg in ein festes Arbeits- zeigt, dass – aus der Sicht von ab- verhältnis zu erleichtern, in der hängig Beschäftigten – ein unbe- Praxis ins Gegenteil verkehrt. fristetes Beschäftigungsverhältnis Aus rein rechtlicher Sicht hat ein Betriebsrat sehr wenige Möglich- sowie ein regelmäßiges und festes Einkommen Kernaspekte von Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 INQA tritt für eine sichere, ge- Wissenstransfer zu relevanten Themen organisieren innovative Projekte unterstützen Beispiele für gute praktische Lösungen verbreiten. www.inqa.de 41 Überlastungsanzeigen – nie waren sie nötiger als heute Deutschland nungsgemäß alle Arbeiten durchSiehe auch Info- In den Krankenhäusern reicht das Personal hinten und vorne führen werden, die sie leisten kön- dienst 35, S. 12 nicht. Immer häufiger kommen Beschäftigte in die Situation, dass nen. Mit Ausfüllen und Weiterlei- sie die Arbeit für die Patientinnen und Patienten nicht mehr tung der Überlastungsanzeige an sicher mit der notwendigen Qualität erbringen können. Dann ist Geschäftsführung, Betriebsrat und es gefährlich, einfach weiter zu arbeiten als wäre nichts die jeweilige Abteilungsleitung geschehen. Denn wer nicht auf die Zustände aufmerksam macht, veranlassen sie in diesem Falle muss für Fehler möglicherweise selbst gradestehen. Mit einer aber auch den Übergang der Or- Überlastungsanzeige wird die Geschäftsführung in die Verant- ganisationsverantwortung auf die wortung genommen. Sie muss dafür sorgen, dass das Kranken- Geschäftsführung. haus seine Leistung ordentlich erbringt. Mit Überlastungsanzeigen können sich Beschäftigte also selbst schützen, Das Verfahren beim Betriebsrat Überlastungsanzeigen sind eigentlich »Entlastungsanzeigen«. Jede Überlastungsanzeige wird genau betrachtet. Zunächst wird Im Klinikum Bremen-Mitte haben Formulare für Überlastungsanzei- eine Eingangsbestätigung gesen- Überlastungsanzeigen eine lange gen. Es gibt eine Überlastungsan- det. Darin bestätigt der Betriebsrat Tradition. Inzwischen vermag nie- zeige für den Bereich der Verwal- den KollegInnen, dass die Überlas- mand sich mehr genau an den tung, das Formular geht an die tungsanzeige eingegangen ist, Zeitpunkt erinnern, wann sie denn Kaufmännische Geschäftsführung. dass wir den beschrittenen Weg, im Hause eingeführt worden sind. Die Überlastungsanzeige im pfle- die Verantwortung weiterzugeben, Es mag vor 15, 20 oder auch 25 gerischen Bereich geht traditionell als richtig unterstützen, weil es Jahren gewesen sein. Zum damali- an die Pflegerische Geschäftsfüh- nur so zu einer Abhilfe kommen gen Zeitpunkt war es Absicht des rung. Und neuerdings gibt es auch kann. Der Betriebsrat weist dann Personalrates, die KollegInnen ab- die Überlastungsanzeige im ärzt- darauf hin, dass er regelmäßige zusichern, die trotz extremer Per- lichen Bereich, die direkt an die Gespräche in der Personalabtei- sonalnotlage versuchten, die Ver- Ärztliche Geschäftsführung zu lung / in der Geschäftsführung sorgung der PatientInnen sicher zu senden ist. führt, in der die Arbeitssituation stellen. Wie gesagt – man dachte Inhaltlich wird in den Überlas- der betroffenen Abteilung ange- an extreme Personalnotlagen – die tungsanzeigen auf die unzurei- sprochen wird, um gemeinsam für Überlastungsanzeigen gab es zum chende Personallage hingewiesen. Abhilfe sorgen zu können. Wir damaligen Zeitpunkt nur für den Die Personalsituation und die setzen die KollegInnen auch dar- Bereich der Pflege. Überlastungssituation werden kurz über in Kenntnis, dass es nicht beschrieben. Falls umgehend rea- immer sofort gelingt, bessere Ar- triebsratsbüro die Überlastungs- giert werden kann, werden die beitsbedingungen zu erreichen, anzeigen und es gibt sie nicht Maßnahmen zur Überwindung der aber dass es wichtig ist, dass die nur für den Bereich der Pflege. Überlastungssituation dargestellt. KollegInnen auf nicht länger ver- Pflege- und Funktionsdienst sind Dazu gibt es speziell im Bereich antwortbare Zustände aufmerksam allerdings noch immer die Berei- der Pflege seit 17 Jahren eine machen, und dass es für unsere che, die ihre Notlage am häufigs- Direktionsverfügung, nach der im Argumentation bei Stellenbeset- ten darstellen. Inzwischen sind es Rahmen eines Stufenplans be- zungen sehr wichtig ist. Neben aber auch der Medizinisch-techni- stimmte Maßnahmen ergriffen diesem formalen Weg löst natür- sche Dienst, Verwaltungsbereiche werden können und sollen. Ange- lich jede Überlastungsanzeige und sogar der Ärztliche Dienst, die fangen von Einbestellung einer beim Betriebsrat Nachfragen, Tele- auf eine extreme Personalnotlage Extrawache bis Aushilfe durch fonate und gezielte Überprüfung aufmerksam machen und die Ge- Nachbarstationen, Dienstanord- aus. Dem Betriebsrat ist bewusst, schäftsführung zur Abhilfe auffor- nung und letztlich Bettensperrun- dass jede Überlastungsanzeige dern, die den Betriebsrat informie- gen. Die KollegInnen weisen in nicht nur ein Hinweis auf Überlas- ren. den Überlastungsanzeigen auch tung ist, sondern auch ein Hinweis darauf hin, dass sie natürlich nach auf Personalmangel, denn teil- wie vor gewissenhaft und ord- weise werden dramatische Zu- Inzwischen stapeln sich im Be- Zur Zeit gibt es im Klinikum Bremen-Mitte drei unterschiedliche 42 Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Deutschland stände geschildert. Aber nur dadurch, dass der Betriebsrat Infor- Soziale Unternehmensentwicklung 3. Quartal 2007 (Angaben nach Berufsgruppen) mationen darüber hat, ist es möglich, gezielt die Missstände Arbeitssituation Personalentwicklung abzubauen. Warum dieses manchmal nur vorübergehend oder unzureichend gelingt, ist jedem klar, 2. Quartal 3. Quartal Überlastungsanzeigen Resturlaube 2. Quartal 3. Quartal freie Stellen Stellenausschreibungen der im Gesundheitswesen arbeitet. Wenn der Betriebsrat in einem Verfahren feststellt, dass es keine Bemühungen der Geschäftsführung oder der Vorgesetzten gibt, die Belastungssituation abzu- Krankenstandentwicklungen Überstunden 2. Quartal 2. Quartal 3. Quartal geleistete Überstunden abgefeierte Überstunden bezahlte Überstunden bauen, oder die eingeleiteten Rückseite: Eingeleitete Maßnahmen Maßnahmen zur Behebung des Missstandes nicht ausreichen, greift er zum Mittel der Dienstplanüberprüfung oder der Ableh- Funktioniert das auch alles? Nach anfänglichem Unmut bei Wenn akzeptiert ist, dass das Einreichen von Überlastungsanzei- nung des Planes und insbesondere manchen Vorgesetzten hat sich gen nicht dazu dient, die eigene der Ablehnung von Überstunden. das Verfahren nach und nach eta- Abteilung anzuschwärzen oder Trotz zunehmender Arbeitsverdich- bliert und gilt – bis auf die be- den jeweiligen Vorgesetzten tung mit sehr wenig Handlungs- rühmten Ausnahmen – als akzep- schlecht zu machen, sondern hilft, spielraum musste dieses Mittel in tiertes adäquates Mittel, um vorhandene Missstände gemein- der Vergangenheit bisher nicht Überlastungssituationen darzustel- sam zu beseitigen, wird der quali- allzu häufig angewendet werden. len, zu entschärfen und im besten fizierte, professionelle Umgang Bettensperrungen und vorüber- Falle zu vermeiden. Dadurch, dass mit Überlastungsanzeigen dazu gehende Aufstockung von Teilzeit- die Organisationsverantwortung führen, dass sich die Personalsitu- arbeitsverträgen sind dann Maß- von den betroffenen KollegInnen ation und damit die Belastungs- nahmen der Geschäftsführung, auf die nächst höheren Ebenen bis situation in den Bereichen verbes- extreme Überlastungssituationen hin zur Geschäftsführung über- sert. zu entschärfen. geht, ist größere Rechtssicherheit Perspektive Wie geht’s weiter? Momentan 3. Quartal Fehlzeiten Unfallanzeigen Thomas Hollnagel, Betriebsrats- für die KollegInnen entstanden. vorsitzender Klinikum Bremen- Außerdem werden die Vorgesetz- Mitte ten so gezwungen, ihre Verant- arbeitet der Betriebsrat daran, wortung wahrzunehmen und ent- eine Überlastungsmeldung der Ab- sprechende Maßnahmen teilung übers Intranet möglich zu einzuleiten. machen. Außerdem soll mit der Geschäftsführung verabredet werden, dass diese vierteljährlich auf den Betriebsversammlungen nicht nur einen Bericht zur wirtschaftlichen Situation abgibt, sondern auch einen sogenannten Sozialbericht (siehe Abbildung), in dem bestimmte, festgelegte »soziale Entwicklungen« darzustellen sind. Dazu gehört die Entwicklung von Fehlzeiten, Anzahl der Überlastungsanzeigen usw. Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 43 Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG) Deutschland Aufgabe für Betriebs- und Schwerbehinderter und sonstiger von diesen Kolleginnen und Kolle- Personalräte – Teil 3 schutzwürdiger Personen in den gen organisiert werden. Auch be- Betrieb, die Förderung der Be- zieht sich das Gleichbehandlungs- Neben den in den beiden ersten Teil 1: siehe Teilen behandelten vorbeugenden schäftigung älterer Arbeitnehme- gebot nicht nur auf unmittelbare Infodienst 36, Initiativen ist die Arbeit der Inter- rInnen und die Integration auslän- Diskriminierung, sondern verbietet Seite 34 essenvertretungen an vielen Stel- discher ArbeitnehmerInnen im auch mittelbare Diskriminierung. Teil 2: siehe len auf die Bestimmungen des Betrieb. In diesem Rahmen kann Diese Diskriminierung liegt dann Infodienst 37, Allgemeinen Gleichbehandlungs- die Interessenvertretung auch vor, wenn eine Praxis, Regelung, Seite 38 gesetzes (AGG) einzustellen. Maßnahmen zur Bekämpfung von Anforderung oder Bedingung zwar Mit dem AGG entstehen keine Rassismus und Fremdenfeindlich- neutral erscheint, aber unter- neuen Beteiligungsrechte, die Ziel- keit beantragen. Ebenso sind Initi- schiedliche Folgen im Hinblick auf setzung des AGG – die Verwirkli- ativen für Maßnahmen gegen se- bestimmte Gruppen hat. chung des Gleichbehandlungs- xuelle Belästigung und Mobbing grundsatzes – ist jedoch auf alle möglich. Mitwirkungs- und Mitbestim- geber Unterlagen besorgt werden, §§ 87 bis 102 BetrVG (§§ 75 bis über die sich ein besseres Bild mungsgegenstände anzuwenden. 82 BPersVG): Alle Regelungen von über die Situation der betroffenen Nach § 17 AGG haben die Be- der Gestaltung der Sozialeinrich- Beschäftigten gemacht werden triebs- und Personalräte neben tungen über freiwillige Betriebs- kann. So können zum Beispiel den Tarifvertragsparteien, den Ar- oder Dienstvereinbarungen, neben den Daten über das Ge- beitgebern und den Beschäftigten Durchführung der Ausbildung, schlecht der Beschäftigten und die einen aktiven Gestaltungsauftrag. Fortbildungsmaßnahmen, Perso- Anzahl der Schwerbehinderten die Hier eine Zusammenfassung der nalentwicklung und Personalpla- Altersstruktur und die Nationalität wichtigsten Aufgaben: nung bis hin zu den personellen der Beschäftigten in Abgleich mit Einzelmaßnahmen und Kündigun- den Lohnlisten Aufschlüsse dar- Beteiligungsrechte und gen sollten dahingehend unter- über geben, ob Benachteiligungen -pflichten sucht werden, ob sie diskriminie- vorliegen. Dasselbe gilt für Teil- rungsfrei gestaltet sind. Das nahme an Fortbildungsmaßnah- gesetz (BetrVG) bzw. § 67 Bun- erfordert Bereitschaft zur Refle- men, an der Inanspruchnahme von despersonalvertretungsgesetz xion bisheriger Beschlüsse und Sozialleistungen etc. Wichtig ist (BPersVG)* haben Arbeitgeber und Handlungsweisen und die Berück- dabei auch, dass das AGG schutz- Interessenvertretung darüber zu sichtigung neuer Gesichtspunkte. würdige Behinderung nicht nur wachen, dass jede unterschiedli- Der Betriebsrat ist so u.a. mit auf Beschäftigte mit einem Grad che Behandlung aus den im AGG dafür verantwortlich, dass die fol- der Behinderung über 50% be- untersagten Gründen unterbleibt. genden Maßnahmen diskriminie- schränkt, sondern Beschäftigte Das beinhaltet mehr als nur Be- rungsfrei erfolgen: schon geschützt sind, wenn die Gemäß § 75 Betriebsverfassungs- schwerden anzunehmen, sondern Ausschreibungen, Auswahlricht- Behinderung auf einer Beeinträch- ein Überdenken und evt. auch linien für Einstellungen und an- tigung der Teilhabe am Leben in Überarbeiten bisheriger Praxis. dere personelle Einzelmaßnahmen der Gesellschaft auf einer länger in Betriebsvereinbarungen, die be- als sechs Monate andauernden hat die Interessenvertretung dar- triebliche Berufsausbildung, Bil- und für das Lebensalter untypi- über zu wachen, dass die zu Guns- dungsmaßnahmen und die Aus- schen Abweichung von der kör- ten der Arbeitnehmer geltenden wahl der TeilnehmerInnen. perlichen Funktion, geistigen Fä- Nach § 80 BetrVG (§ 68 BPersVG) Gesetze eingehalten werden, das * Da ich aus Grün- Es sollten sich auch vom Arbeit- Oft ist den Handelnden gar nicht higkeit oder seelischen Gesundheit betrifft natürlich ebenfalls das bewusst, dass eine Regelung oder AGG. Das bedeutet auch, die eine Entscheidung diskriminierend einzelnen Landes- Durchsetzung der tatsächlichen wirken kann. Deshalb ist es sinn- men muss der Betriebs- oder Per- personalvertre- Gleichstellung von Frauen und voll, sich Unterstützung von Be- sonalrat sich nicht darauf zurück- tungsgesetze zitie- Männern, die Förderung der Ver- schäftigten zu holen, die von ziehen, dass ja evt. diskriminierte einbarkeit von Familie und Er- § 1 des AGG erfasst sind. Zumin- Beschäftigte oder BewerberInnen werbstätigkeit, die Eingliederung dest sollte eine Rückkoppelung ein Klagerecht und Schadens- den der Übersichtlichkeit nicht die ren kann, verweise ich auf das BPersVG. 44 beruht. Bei personellen Einzelmaßnah- Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Deutschland Kommt der Arbeitgeber dem Aufbewahrung und Dokumen- Interessenvertretung z.B. die Zu- nicht nach, kann beim Arbeits- tation von Bewerbungsunterlagen: stimmung zur Einstellung verwei- gericht ein Antrag für ein Zwangs- Hatten bisher die Betriebe und gern, wenn der Arbeitgeber die geld eingereicht werden. Dienststellen und auch die Interes- ersatzanspruch haben. So kann die Stelle rechtswidrig, also nicht dis- senvertretungen nach einer Ent- kriminierungsfrei ausgeschrieben Auswirkungen für die Personal- scheidung über die Besetzung hat. Ebenso kann die Interessen- arbeit bzw. -verwaltung: einer Stelle kein Interesse an einer vertretung der Einstellung oder Personalfragebögen: Bereits aufwendigen Aufbewahrung der Beförderung von rechtswidrig be- bei der Gestaltung von Personal- Unterlagen bzw. waren die Unter- vorzugten BewerberInnen wider- fragebögen ist auf eine diskrimi- lagen nach der Rechtslage sogar sprechen und dazu beitragen, dass nierungsfreie Form zu achten. So unmittelbar zu vernichten oder zu ein rechtmäßiges Verfahren er- ist auszuschließen, dass durch das löschen, so stellt sich dies heute folgt. Damit kann die Interessen- Geburtsdatum (Alter), das Ge- anders dar. Nach dem AGG kön- vertretung ganz entschieden auch schlecht (Vornamen, Versiche- nen abgelehnte BewerberInnen die Position von diskriminierten rungsnummer, Bild), Nationalität, innerhalb von zwei Monaten nach Personen stärken. Religion etc. bereits eine diskrimi- Zugang der Ablehnung dagegen nierende Vorauswahl erfolgt. Des- vorgehen, wenn sie sich diskrimi- auch hier das Recht, sich externen halb wird es notwendig sein, die niert fühlen. Die Klagefrist beträgt Sachverstand zu holen. Gerade für Bewerberfragebogen umzugestal- dann noch zusätzlich drei Monate. die Überprüfung von Betriebs- ten oder zumindest ein Verfahren Daher wird die Personalverwaltung oder Dienstvereinbarungen oder einzurichten, nach dem zunächst eine Veränderung bei der Aufbe- eingefahrenen Verfahrensregeln ist nur der Abgleich der Ausbildung wahrung und Dokumentation her- es sinnvoll, dass auch aus einem sowie der Kenntnisse und Erfah- beiführen. Die Interessenvertre- anderen Gesichtspunkt darauf ge- rungen mit dem Anforderungs- tung sollte sich dabei einschalten schaut wird. Mittlerweile gibt es profil der zu besetzenden Stelle und Vereinbarungen über die Form auf das AGG spezialisierte Berate- erfolgt. Sinnvoll ist daher, ge- der Aufbewahrung der Unterlagen rInnen und nicht zuletzt hat ver.di trennte Fragebögen zu verwen- und Lösch- bzw. Rückgabefristen dazu Fachleute. den. Im Bewerbungsfragebogen festlegen. Natürlich hat der Betriebsrat In § 17 AGG wurde dem Be- sollten möglichst keine persön- Beschwerdestellen nach § 13 triebsrat noch einmal ein starkes lichen potenziell diskriminierenden AGG: Richtet der Arbeitgeber eine Instrument der Durchsetzung in Daten erhoben werden. Erst nach Beschwerdestelle mit weitreichen- die Hand gegeben, hier wird näm- der Entscheidung für eine Einstel- den Kompetenzen ein, hat der Be- lich ausdrücklich auf § 23 BetrVG lung können dann die für die Per- triebsrat nach § 87 Abs. 1 BetrVG verwiesen. Danach kann der Be- sonalverwaltung notwendigen In- ein Mitbestimmungsrecht. Dazu triebsrat dem Arbeitgeber durch formationen zusammengetragen gibt es bereits ein Urteil (Frank- das Arbeitsgericht aufgeben lassen, werden. Die Betriebs- und Perso- furt/M. Az 21 BV 690/06). Das Ar- eine Handlung zu unterlassen nalräte müssen bei entsprechen- beitsgericht Frankfurt/Main stellte die Vornahme einer Handlung den Änderungen in der Verwal- fest, dass die Errichtung einer Be- tung beteiligt werden oder sollten schwerdestelle Fragen der Ord- von sich aus aktiv werden. nung des Betriebs und des Verhal- zu dulden oder eine Handlung vorzunehmen. tens der Arbeitnehmer im Betrieb betreffen kann und somit ein Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats nicht von vornherein ausgeschlossen werden kann. Damit konnte der Betriebsrat auch die Einigungsstelle zur Entscheidung über seine Einwendungen anrufen. Christa Hecht, ver.di-Bundesverwaltung Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 45 Steh auf, wenn du ‘ne Stelle willst! Aus den Landesbezirken Erfolgreich verhandelt: Teil- füllte Luftballons steigen, die dann sentlich schlechteren Bedingungen ergebnis bei den Tarifverhand- natürlich unter der Decke in dem als Azubis an anderen Uni-Klini- lungen für die Universitäts- zweistöckigen, offen gestalteten ken, denn sie erhält nur 500 Euro klinikum Gießen und Marburg Gebäude hängen blieben. Obwohl Ausbildungsvergütung, also ein GmbH (UKGM, Rhön-Konzern) das schon für Aufmerksamkeit Drittel weniger als üblich, be- Siehe auch Info- Natürlich kann man lange dar- sorgte, wurde diese noch erheb- kommt kein Weihnachtsgeld, kein dienst 36, S. 57, über spekulieren, ob die Verhand- lich gesteigert, als nächtens, auf- Urlaubsgeld, statt Zeitzuschlägen 33, S. 54, lungskommission nicht auch ohne grund des Gasverlustes, die Luft- nur ein Pauschale in Höhe von 32, S. 50, die fantasievollen Aktionen der ballons nach unten sanken und 40 Euro usw. 29, S. 44 ver.di-Jugend ein tolles Teilergeb- dabei über eine Lichtschranke und 28, S. 43 nis hinbekommen hätte. Aber das Feueralarm auslösten. Damit hatte es mehr als tausend Zugriffe auf wollen wir gar nicht. Für uns steht natürlich niemand gerechnet, und die Website, und auch die Reso- nämlich fest: Gemeinsam sind wir eigentlich sollten verabredungs- nanz in der Presse war erheblich. unausstehlich! Aber von vorne. gemäß die Ballons auch draußen Bereits im April dieses Jahres begann die ver.di-Jugend Mittelhes- Bereits in den ersten Tagen gab auf dem Gelände steigen. Nun ja, Seit fast eineinhalb Jahren ver- die Jugend von heute ... sen (unter massiver Beteiligung von Azubis der UKGM) mit dem Projekt »Zukunft verbaut«. Eine Tarifverhandlungen handeln wir nun über einen Haustarifvertrag für die UKGM. Der Was macht Ulla?* Mantel ist, bis auf einige nicht un- Plakate mit dieser Frage und Auftakt-Tour sollte »den Betrieben sonst nichts waren im Juni in ganz wichtige Punkte, geeint, die Ein- und Dienststellen eine letzte War- Marburg zu sehen, und natürlich gruppierungsordnung steht und nung sein.« Mit der Übernahme auch auf dem Klinikumgelände. die Verhandlungen zur künftigen und damit der Zukunft junger Eine Woche später klebte über Bezahlung der Beschäftigten (Ta- Menschen dürfe nicht weiterhin so den Plakaten eine Internet- belle) wurden Anfang Mai begon- nachlässig und verantwortungslos Adresse: www.ullablog.de. nen. Damit gehen die Tarifver- umgegangen werden. Die Jugend-Betriebsgruppe hatte handlungen in die entscheidende eine Website eingerichtet, auf der Phase. In den nächsten Wochen die Übernahmesituation bei der Ulla, eine 17-jährige Auszubil- wird sich zeigen, welches Tarif- UKGM. dende bei der UKGM, über ihren niveau von uns durchgesetzt wer- Ausbildungsalltag berichtet. Sie den kann. Unter anderem ging es dabei um 99 Luftballons hat einen Ausbildungsvertrag mit Beim Verhandlungstermin am der DRK-Schwesternschaft Mar- 28.6.2007 in Marburg stand unter Standort Marburg ließen die Ju- burg, macht aber ihre Ausbildung anderem das Thema Ausbildung gendlichen im Rahmen einer ihrer beim Uni-Klinikum (Hintergründe und Übernahme auf der Tagesord- Aktionen eines Tages mit Gas ge- siehe Kasten). Ulla arbeitet zu we- nung. Ca. 80 Azubis bildeten zu Im Mutter-Kind-Zentrum am 46 Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Aus den Landesbezirken Beginn mit Unterstützung des im 1. Jahr 737 Euro, ihres Examens absolute Priorität Marburger Betriebsrates und der im 2. Jahr 772 Euro und einräumen. Im Rahmen einer Verhandlungskommission ein im 3. Jahr 807 Euro betragen und »Ausbildungsinitiative« werden »stummes Spalier« für die Arbeit- kann Gegenstand künftiger Tarif- Stellen im Job-Sharing angeboten, gebervertreter. Auf ihren gift- verhandlungen sein. d.h. dass sich zwei AbsolventInnen grünen T-Shirts war »Übernimm Die derzeit in einem Ausbil- einen Vollzeitarbeitsplatz teilen. mich!« zu lesen, und der Fußbo- dungsverhältnis mit der DRK- Durch die natürliche Fluktuation den war übersät mit Flugblättern. Schwesternschaft stehenden Azu- kann dieser Umstand sehr schnell bis werden rückwirkend zum eintreten. Sind später weitere Stel- lichen Geplänkel über viel zu hohe Januar 2007 und zukünftig die len zu besetzen, können diese Teil- Forderungen von ver.di machte Differenz zwischen ihrer jetzigen zeitstellen sukzessive in Vollzeit- der Verhandlungsführer der Ar- Ausbildungsvergütung und den stellen umgewandelt werden. beitgeber, Gerald Meder, in einer neuen Werten des Haustarifvertra- Außerdem werden sich in Zukunft Person Vorsitzender der Geschäfts- ges erhalten. Dies wird über den die AbsolventInnen im Intranet der führung und Arbeitsdirektor der von der UKGM mit insgesamt Rhön-Klinikum AG konzernweit UKGM sowie stellvertretender Vor- 30 Millionen Euro dotierten Sozial- über alle freien Stellen im Konzern standsvorsitzender beim Rhön- fonds finanziert. Die Betriebsräte informieren und darauf bewerben * Mehr zu Ulla auf Konzern, einen Vorschlag für die beider Standorte, die über die Ver- können. der nächsten Seite zukünftigen Arbeitsbedingungen wendung der Mittel des Sozial- Eine wirklich runde Sache also, der Auszubildenden in der Ge- fonds ein Mitbestimmungsrecht dieses Verhandlungsergebnis, das sundheits- und Krankenpflege, der haben, haben nach eingehender durch eine Pressekonferenz unter- mit wenigen Modifikationen von Diskussion die hierfür notwendi- mauert wurde. Eine »Siegesfeier« der Verhandlungskommission an- gen Beschlüsse gefasst. der Azubis fand in Marburg statt. Und siehe da: Nach dem üb- Die derzeitigen Ausbildungs- Wir haben gemeinsam viel in Be- kurse mit überwiegend Auszubil- wegung gesetzt und damit Erfolg lungsergebnis, wie alles, was bis- denden der DRK-Schwesternschaft gehabt. her als geeint gilt, unter dem werden an beiden Standorten beiderseitigen ausdrücklichen weitergeführt. Allerdings werden die »Erwachsenen« uns bei den Vorbehalt einer Gesamteinigung zukünftige neue Ausbildungsver- noch bevorstehenden schwierigen über den Haustarifvertrag. träge von der UKGM selbst abge- Verhandlungen zu Eingruppierung, schlossen. Die DRK-Schwestern- Arbeitszeit, Bereitschaftsdienst, schaft ist also »draußen«. Zeitzuschlägen usw. ähnlich unter- genommen wurde. Natürlich steht das Verhand- Im Einzelnen Die Ausbildungsvergütung Die UKGM wird bei der Beset- Jetzt bleibt abzuwarten, ob auch stützen. Marita Kruckewitt, ver.di Mittel- entspricht ungefähr dem Niveau zung freier Stellen im Pflegedienst des TVöD und wird Auszubildenden nach Abschluss hessen UKGM und DRK-Schwesternschaft vertrag wurde allerdings mit der Schwes- zentrum für Pflegeberufe und Hebam- Bereits in den fünfziger Jahren des letzten ternschaft abgeschlossen. Dieses Vorge- menwesen. Jahrhunderts schlossen das Uni-Klinikum hen bedeutete eine nicht unerhebliche Die Krankenpflegeschule der DRK- Marburg und die Marburger DRK-Schwes- Ersparnis für das Land Hessen, da die Schwesternschaft ging vor einiger Zeit in ternschaft einen so genannten Gestel- Azubis der Schwesternschaft ca. ein Drit- der EvTA auf, die Beschäftigten wurden lungsvertrag. Bei der Schwesternschaft tel weniger Ausbildungsvergütung erhal- übernommen. angestellte Krankenschwestern werden ten, kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubs- Derzeit werden fast 500 Azubis über die demnach bis heute zum Uni-Klinikum ge- geld etc. Schwesternschaft ausgebildet, nur ein stellt, quasi ausgeliehen. Dem ersten Kurs folgten natürlich wei- verschwindend geringer Teil hat noch In 2004, also noch zu Zeiten des Landes tere, was auch der Betriebsrat nicht ver- Verträge mit der heutigen Universitäts- Hessen, wurde zum ersten Mal ein Kran- hindern konnte, obwohl er eine gericht- klinikum Gießen und Marburg GmbH. kenpflegekurs an die DRK-Schwestern- liche Klärung versuchte. Die Rhön-Klinikum AG hatte sich bei der schaft abgegeben: Die Ausbildung, so- Im Verlauf des Privatisierungsprozesses Übernahme der UKGM dem Land Hessen wohl theoretisch als auch praktisch, wurde die Vorgehensweise auch auf den gegenüber vertraglich verpflichtet, die erfolgte am Uni-Klinikum und seiner Elisa- Standort Gießen übertragen, der über Ausbildungen über die DRK-Schwestern- beth von Thüringen Akademie für Ge- eine eigene Schule verfügt, das Bildungs- schaft zumindest bis 2010 fortzuführen. sundheitsberufe (EvTA), der Ausbildungs- Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 47 Was macht Ulla? Aus den Landesbezirken gruppe als Austauschmöglichkeit bzw. Stammtisch für unsere AusSeit Februar 2006 gehört das Universitätsklinikum Gießen und zubildenden zu schaffen. Marburg GmbH zur Rhön-Klinikum AG. Die Auszubildenden Erst hier wurde beschlossen auf dort machten sich durch eine pfiffige Aktion bemerkbar. Der die Missstände am Klinikum hinzu- Infodienst Krankenhäuser sprach mit zwei Vertretern der Azubis. weisen, neben den eben genannten insbesondere auf die immer Björn Borgmann ist Auszubilden- Nahezu zeitgleich wurde für die härter werdende praktische Aus- der zum Gesundheits- und Kran- Schüler des DRK die 40-Stunden- kenpfleger, Vorsitzender der Woche eingeführt. Im Zweifels- Ziel war es, durch den zu errei- Gesamtjugend- und Auszubilden- falle mussten unsere Azubis also chenden öffentlichen Druck einige denvertretung für Gießen und 12 Tage am Stück arbeiten und der Schwierigkeiten zu beheben Marburg und stv. Vorsitzender der bekamen dann 2 Tage frei. Das und Einfluss auf die Tarifverhand- Jugend- und Auszubildendenver- rief natürlich einige Unzufrieden- lungen zu nehmen. Die Forderung tretung am Standort Marburg. heit hervor. nach mehr Lohn, Übernahme und Jens Lengsfeld ist examinierter Nachdem die DRK-Azubis ent- bildung. Abschaffung der DRK-Ausbil- Krankenpfleger und Vorsitzender sprechend billiger waren, wurde dungsträgerschaft standen dabei der Jugend- und Auszubildenden- das Kontingent an DRK-Schülern im Vordergrund. vertretung am Standort Marburg. von 85 auf unbegrenzt angeho- So wurden also ca. 400 Stück ben. Inzwischen hat kaum noch der besagten schwarzen Plakate In Marburg tauchten im Anfang einer der insgesamt ca. 500 Schü- gedruckt und in einer Nacht- und Mai schwarze Plakate auf mit ler einen Vertrag mit dem Klini- Nebelaktion in Marburg aufge- nichts als der Aufschrift »Was kum. hängt. Zeitgleich wurde ein Inter- macht Ulla?« Was hatte es Mit der wachsenden Zahl der netblog erstellt, der ganz konkret DRK-Schüler wurde auch die Un- auf die Zustände in dieser Ausbil- zufriedenheit der Auszubildenden dung hinwies. Dazu wurde die fik- damit, dass einer der beiden deutlicher spürbar. Nachdem auch tive 17-jährige Schwesternschüle- Ausbildungsträger, nämlich das die Zahl der Übernahmen bei den rin Ulla als Symbol allen Unmuts DRK, im Jahr 2005 das Gehalt der Auszubildenden in Gesundheits- erschaffen. Jeder konnte unter Auszubildenden deutlich unter berufen am Klinikum 2006 auf diesem Namen anonym seine Er- Tarifniveau absenkte. Zulagen wie nahe Null herunterfuhr, wurde die fahrungen mit Klinikum und DRK etwa für Wechselschichten oder Situation für sehr viele so uner- einbringen. Nachtarbeit wurden durch einen träglich, dass sie sich einen neuen Pauschalbetrag von 40 Euro er- Ausbildungsplatz suchten oder eine Woche lang gefragt hatten, setzt. Weihnachts- und Urlaubs- schlicht kündigten und aufgaben. was es denn nun mit »Ulla« auf geld waren ebenfalls damit ab- An der Stelle kam unsere Idee damit auf sich? Seinen Anfang nahm das Ganze gegolten. 48 ins Spiel, eine Jugendbetriebs- Nachdem Marburgs Bürger sich sich habe, wurde die Internetadresse auf die Plakate geklebt. Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Aus den Landesbezirken Wie waren die Reaktionen? Auch eine Mitgliedschaft bei nicht endlich sollen ab 2008 nur Die Reaktionen waren von ver.di blieb nicht länger die Aus- noch Schüler in Ausbildungsträ- Anfang an überwiegend positiv. nahme. Die meisten Azubis sind gerschaft des Klinikums eingestellt Schon am nächsten Morgen mittlerweile beigetreten. Ich werden. kamen die lokale Presse und das denke, dieser Umstand spricht für Radio von sich aus auf unseren zu- sich. ständigen Jugendbildungsreferen- Für viel bedeutender halte ich es aber, dass wir unseren Azubis etwas fürs Leben mitgeben konn- ten zu, wollten Interviews und Konntet ihr durch die ten. Die Erfolge sind ein Beispiel Stellungnahmen. Aktion etwas für euch selbst für erfolgreiches Engagement, So- erreichen? lidarität, Rückgrat und Kreativität Auszubildende, Betriebsräte, Teile der Belegschaft, Gewerk- Selbstverständlich haben wir mit von Auszubildenden. schafter und Bürger kommentier- dem daraus resultierenden Tarif- ten die ersten Blogeinträge. Wir ergebnis einiges erreicht. Nicht Auszubildenden für Auszubil- bekamen sogar Zuspruch von Kol- nur, dass wir die speziellen Be- dende. Sie haben gelernt, dass es legen aus anderen Städten. Nur lange der Auszubildenden in einer sich lohnt für seine Interessen ein- einige wenige Stimmen äußerten einzigen Verhandlungsrunde eini- zustehen und dafür auch etwas zu sich kritisch. gen konnten. tun. Dafür brauchten wir selbst Darunter waren beispielsweise Auch inhaltlich ist der Plan auf- Letztlich war es eine Aktion von nur den Rahmen zu schaffen und einige Vertreter des Arbeitgebers, gegangen. So konnten wir z.B. gelegentlich unterstützend einzu- die der Ansicht waren, die JAV sel- eine hohe Übernahmezahl pro greifen. Das ist es, worauf wir am ber habe diese Aktion ins Leben Halbjahr vereinbaren, wobei die meisten stolz sind. gerufen, und dementsprechend Übernahme nicht einmal zwingend relativ harsch reagierten. befristet und die Zahl nach Bedarf zu steigern ist. Wie reagierten die Auszubildenden am Uniklinikum? Außerdem werden in Zukunft gute Auszubildendengehälter be- Nachdem die Aktion angelaufen zahlt und die Schüler des DRK be- war, steigerte sich die Bereitschaft kommen eine Nachzahlung sowie an Aktionen teilzunehmen oder einen Gehaltszuschuss, die die Dif- überhaupt mitzureden immens. ferenz zum neuen Tariflohn ausgleichen soll. Schließlich, aber Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 49 NRW: Landesregierung will LPVG novellieren Aus den Landesbezirken Die Rechte der Beschäftigten Auslagerung von Arbeitsplätzen sollen abgebaut werden etc. nicht mehr vorgesehen. Mit diesen und weiteren Maßnahmen werden die Rechte der Die Landesregierung in Nord- Ferner sollen Kolleginnen und rhein-Westfalen will die Rechte Kollegen mit einer kW-Stelle (= schränkt. Die Demokratie im Be- der Beschäftigten im öffentlichen nicht wieder zu besetzen) in das trieb geht verloren, die Interessen Dienst erheblich abbauen und in PEM versetzt werden und dort für der Kolleginnen und Kollegen kön- Teilen gänzlich abschaffen. Hierzu alle Dienststellen zu Verfügung nen nicht mehr wie bisher vertre- will sie das Landes-Personalvertre- stehen. Die Versetzungen in das ten werden. Die Landesregierung tungsgesetz (LPVG) ändern und PEM und von dort in eine andere will dafür sorgen, dass die Leitun- ein Personaleinsatzmanagement Einrichtung unterstehen nicht der gen der Einrichtungen vom Führen (PEM) einführen. Es geht nicht um Mitbestimmungspflicht des Perso- und Leiten zum Regieren und Dik- die »Entmachtung« von Personal- nalrats. tieren gezwungen werden. Die Beschäftigten erheblich einge- räten (diese Angst wirft uns gern Damit die verbleibenden Aufga- die Arbeitgeberseite vor), sondern ben der Personalräte nicht intensiv als Störfaktoren und Hemm- um die weitgehende Abschaffung verfolgt werden können, soll auch schuhe. der demokratischen Mitentschei- die Freistellungsregelung drastisch dung und Vertretung der Beschäf- reduziert werden: tigten, quasi ein Generalangriff auf die betriebliche Demokratie. Kolleginnen und Kollegen sollen u.a.: bei Umsetzungen nur noch Landesregierung sieht Personalräte Diese Maßnahmen und Einstellungen können und werden wir Betriebe mit 100 bis 300 Be- nicht mittragen. Wir werden dafür schäftigten = 12 Arbeitsstunden streiten, dass Personalräte weiter- der regelmäßigen wöchentlichen hin mitgestalten, um somit die Arbeitszeit Interessen ihrer Kolleginnen und Betriebe mit 301 bis 600 Be- Kollegen vertreten können, zum vertreten werden können, wenn schäftigten = 24 Arbeitsstunden Wohle der Beschäftigten und der dies mit einem Ortswechsel ver- der regelmäßigen wöchentlichen Zukunftsfähigkeit unserer Einrich- bunden ist Arbeitszeit tungen. bei befristeten Arbeitsverhältnissen nicht mehr mitentscheiden dürfen bei Kündigungen in der Probezeit nicht mehr durch ihren Perso- Betriebe mit 601 bis 1.000 Beschäftigten = 1 Beschäftigter Michael Hechsel, Vorsitzender des Personalrates Westf. Therapie- je weitere angefangene 1.500 zentrum Marsberg Beschäftigte = je ein weiteres Mitglied nalrat (PR) vertreten werden bei Kündigungen nicht mehr durch Mitbestimmung des PR geschützt werden, dies gilt auch für Beendigungs- und Aufhebungsverträge bei Abmahnungen auf sich selbst gestellt bleiben bei Privatisierung der Einrichtung ihren Einfluss nicht mehr geltend machen dürfen Die letztliche Entscheidung soll künftig bei der oberen Dienstbehörde liegen, die Einigungsstelle wird somit quasi entmachtet. Auch sind fast alle Mitentscheidungen bezüglich der Personaldatenverarbeitung, der technischen Leistungs- und Verhaltenkontrolle, 50 Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Aus den Landesbezirken Mitbestimmung bald der Landtagsabgeordnete Preuß »vom Winde verweht«? (CDU) einstecken. »Wer die Mitbe- Wie die Luftballons, welche stimmung abschafft, sägt an den vom Wind davongetragen wurden, Grundpfeilern der Demokratie«, befürchtet ver.di, werden bald warf ihm Sylvia Bühler, Leiterin des wesentliche Handlungsmöglich- ver.di-Landesfachbereiches Ge- keiten der Personalräte durch die sundheit, vor. Herr Kutschaty (SPD) Landesregierung davongefegt. und Frau Steffens (Grüne) spra- Im Rahmen einer ver.di-Informa- chen sich klar für den Erhalt der tionsveranstaltung vor dem LWL- Mitbestimmung und gegen die Pri- Therapiezentrum für Forensische vatisierung der Uni-Klinik aus. Die Psychiatrie in Marsberg ließen die FDP hatte keine Vertretung ge- Teilnehmer für jeden Beschäftigten schickt. Die Personalratsvorsit- einen Luftballon aufsteigen. Mit zende Alexandra Willer hat am der Aktion will ver.di auf die ge- Ende der Versammlung zu einer planten Änderungen des Landes- regen Teilnahme an der Kundge- personalvertretungsgesetzes bung am 8. August vor dem Land- (LPVG) hinweisen. tag gegen die LPVG-Reform aufge- Weitere ver.di-Informationsver- rufen. Spontan haben sich viele anstaltungen fanden auch vor den Kolleginnen und Kollegen in die LWL-Einrichtungen in Lippstadt- ausliegenden Bus-Listen eingetra- Benninghausen und an der Pforte gen. der LWL-Kliniken in LippstadtEickelborn statt. Auch hier infor- Mitarbeiter demonstrieren für mierte ver.di und ließ hunderte Erhalt der Mitbestimmung Luftballons aufsteigen. Im Rahmen einer aktiven Mittagspause demonstrierten am Beschäftigte der Uni-Klinik 25. Juli 2007 rund 50 Beschäftigte Essen protestieren gegen der LWL-Klinik in Lengerich für Abbau der Mitbestimmung den Erhalt der Mitbestimmung im Mehr als 300 Kolleginnen und Kollegen der Uni-Klinik Essen in- öffentlichen Dienst. Die RednerInnen Christel Hopt, formierten sich auf einer Personal- Personalratsvorsitzende der Klinik, versammlung am 26. Juli 2007 und Jörg Wagener, ver.di-Gewerk- über die von der Landesregierung schaftssekretär, machten deutlich, geplanten Verschlechterungen des was eine Einschränkung der Landespersonalvertretungsgeset- Mitbestimmung für die Arbeit zes. Vor dem Hintergrund der des Personalrates bedeutet und hartnäckigen Gerüchte, die Uni- welche Auswirkung es für jeden Klinik in eine GmbH umzuwan- einzelnen Mitarbeiter haben deln, ist der geplante Wegfall der könnte. Mitbestimmung bei Privatisierung von ganz besonderer Bedeutung für die Beschäftigten. Empörung Kundgebung vor dem Landtag Am 8. August 2007 gab es eine löste auch aus, dass der Personal- große Kundgebung in Düsseldorf rat zukünftig bei Umsetzung und gegen die Verschlechterungen des Veränderung der gleitenden Ar- LPVG. 10.000 Menschen waren beitszeit nichts mehr mitzubestim- auf den Beinen. men hätte. Heftige Kritik musste Pressemitteilungen, ver.di NRW Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 51 Privatisierungspläne der Uniklinik Düsseldorf Aus den Landesbezirken ver.di-Vertrauensleute kündigen Widerstand an »Das ist erst der Anfang, über nun scheibchenweise wieder weitere Bereiche wird schon laut wegnehmen zu lassen, betonte die Die ver.di-Vertrauensleute am nachgedacht«, warnte auch Sylvia Gewerkschafterin. »Kranken- Universitätsklinikum Düsseldorf Bühler, ver.di-Landesfachbereichs- schwestern, Ärzte, Techniker, Rei- haben sich gegen die Ausgliede- leiterin für das Gesundheitswesen. nigungspersonal, Hauswirtschafts- rungs- und Privatisierungspläne Wie immer gehe es darum, Gehäl- kräfte und Verwaltungsmitarbeiter der Klinikleitung ausgesprochen ter abzusenken, um Kosten einzu- machen erst zusammen ein gutes und entschiedenen Widerstand sparen. Intelligentere Lösungen Krankenhaus aus. angekündigt. würden von der Klinikleitung bis- Die Klinikarbeitgeber in Düssel- Sie haben den Tarifvertrag ge- lang schlichtweg ignoriert. »Wir meinsam erkämpft und werden dorf planen derzeit die schritt- werden die Arbeitgeberseite des- das Erreichte nun mit allen zur weise Privatisierung und Aus- halb auffordern, mit dem Perso- Verfügung stehenden Möglich- gliederung wichtiger Bereiche, nalrat und ver.di ernsthaft über keiten verteidigen«. darunter Zentralsterilisation, Wä- Alternativen zu verhandeln«, kün- scherei und Küche der Uniklinik. digte Bühler an. Betroffen wären bis zu 800 Be- Jörg Verstegen, Pressemitteilung ver.di NRW v. 18.9.2007 Die Beschäftigten hätten im ver- schäftigte der insgesamt rund gangenen Jahr nicht 16 Wochen 5.000 ArbeitnehmerInnen. gestreikt, um sich den Tarifvertrag Unikliniken BaWü: Tarifabschluss für Azubis 30 Euro mehr für alle Württemberg. Und das Ergebnis Am Verhandlungsort in Freiburg ab 1. Juli 2007 – 15 Euro mehr kann sich sehen lassen! demonstrierten mehr als 150 Azu- ab 1. Januar 2008 Die Tarifverhandlungen am bis und umzingelten mit einer Der gute Tarifkompromiss hat viel mit eurer Unterstützung am Menschenkette das Verhandlungs- 18. Juni 2007 in Freiburg brachten 18. Juni zu tun! An allen vier lokal mit dem Ruf »Wir sind hier, den Durchbruch: Standorten war viel los. Das war wir sind laut – weil ihr uns die Zu- super! kunft klaut!« Genau das meinten Es gibt mehr Geld und einen neuen Manteltarifvertrag für alle Azubis an Unikliniken in Baden- Die Azubis haben ihrem Unmut laut und deutlich Luft gemacht: auch die 100 HeidelbergerInnen in ihrer Jugend- und Auszubildendenversammlung. In Ulm haben 100 Azubis genau das vor dem Verwaltungsgebäude unüberhörbar mitgeteilt. In Tübingen haben die 100 Azubis ihre Jugend- und Auszubildendenversammlung unterbrochen und sind unter diesem Motto zu einer Protestaktion vor dem Verwaltungsgebäude aufgebrochen. Alle haben der ver.diJugendtarifkommission – JuTUKA – den Rücken gestärkt! Am 18. Juni gab es eine großartige Eintrittswelle in ver.di. Die Azubis sind Mitglieder geworden, weil sie begeistert sind von den 52 Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Aus den Landesbezirken Aktionen, weil sie unsere Forde- Fällt die Arbeitszeit in so ge- Und noch eine Supermeldung: rungen überzeugend finden und nannte ungünstige Arbeitszeiten Im Juli 2007 gibt es für alle Azubis auch, weil sie wissen, dass nur (zum Beispiel Nacht- oder Wo- 300 Euro Einmalzahlung. ver.di-Mitglieder einen Rechtsan- chenendarbeit), gibt es künftig Zu- spruch auf den neuen Tarifvertrag schläge. Innerhalb eines Ausbildungs- haben. Und das haben wir erreicht Zusätzlich zur Erhöhung der Ausbildungsvergütung sind im Der neue Manteltarifvertrag Euro nach drei Jahren (= 14 Euro abschnitts ist die regelmäßige pro Monat) hat sich die ver.di- durchschnittliche Wochenausbil- JuTUKA für eine Umrechnung pro dungszeit von 38,5 Stunden einzu- Monat entschieden. Die Erhöhung halten. der monatlichen Ausbildungsver- Die tägliche Ausbildungszeit gütung um insgesamt 45 Euro pro in Tagschicht beträgt mindestens Monat bringt mehr und ist gerech- 7,7 Stunden. ter als eine einmalige Abschluss- neuen Manteltarifvertrag folgende Verbesserungen erreicht worden: Anstelle der geforderten Abschlussprämie in Höhe von 500 Bei der Urlaubsplanung sind ist ein gemeinsamer Tarifvertrag für alle Auszubildenden – die die Wünsche der Azubis zu be- KrankenpflegeschülerInnen, die rücksichtigen. prämie am Ende der Ausbildung. Tarifverträge sind immer Kompromisse. Je stärker wir sind – Hebammen, die OTA und die Aus- Einen Urlaub von 30 Tagen zubildenden nach dem Berufsbil- für alle Azubis konnten wir nicht einwöchigen Bildungsurlaub ha- dungsgesetz; das ist neu und dar- durchsetzen, weil das auch nicht ben wir leider nicht durchsetzen auf sind wir sehr stolz! für die anderen Beschäftigten gilt können. Und unsere Forderung – es bleibt also bei der alten Rege- nach Verkürzung der Probezeit im lung. Krankenpflegebereich von sechs Ausgefallener Unterricht gilt als »Lernzeit« und wird als Ar- Die Arbeitgeber verpflichten beitszeit gerechnet. umso besser das Ergebnis. Den auf drei Monate lehnen die Arbeit- 45 Minuten Unterrichtszeit sich, darauf hinzuwirken, dass El- geber ab, weil sechs Monate im entsprechen einer Stunde Ausbil- tern mit schulpflichtigen Kindern Krankenpflegegesetz stehen und dungszeit. während der Ferienzeit Urlaub angeblich eine Verkürzung gar nehmen können. nicht geht. Natürlich geht sie! Ein Unterrichtstag darf höchs- Für die Prüfungsvorbereitung tens acht zusammenhängende Tarifautonomie bedeutet immer, Unterrichtsstunden je 45 Minuten gibt es künftig acht statt nur fünf dass für die Beschäftigten im Tarif- umfassen. Ausbildungstage – eine Forderung, vertrag bessere Regelungen ver- die den Azubis besonders wichtig einbart werden können. Und drei war. Monate Probezeit sind besser als 14 Stunden Ruhezeit vor und 11 Stunden nach dem Blockunter- Verhindert haben wir, dass die richt. An den Wochenenden vor und monatliche Familienheimfahrt ge- nach einem Blockunterricht darf strichen wird; es bleibt also bei kein Wochenenddienst auf Station einer bezahlten Familienheimfahrt. sechs Monate. Das wird juristisch geklärt. Günter Busch, ver.di BadenWürttemberg eingeplant werden. Was bedeutet die Erhöhung in Euro und Cent? Entgelt für Auszubildende in Pflegeberufen, Entgelt für Ausbildungsberufe nach BBiG bei Hebammen und OTA jetzt wird jetzt wird gezahlt neu ab 1. Juli 2007 (+ 30 Euro, aufgerundet auf 5 Euro) neu ab 1. Januar 2008 (+ weitere 15 Euro) gezahlt neu ab 1. Juli 2007 (+ 30 Euro, aufgerundet auf 5 Euro) neu ab 1. Januar 2008 (+ weitere 15 Euro) 1. Ausbildungsjahr 617,34 Euro 650 Euro 665 Euro 1. Ausbildungsjahr 729,06 Euro 760 Euro 775 Euro 2. Ausbildungsjahr 666,15 Euro 700 Euro 715 Euro 2. Ausbildungsjahr 788,57 Euro 820 Euro 835 Euro 3. Ausbildungsjahr 710,93 Euro 745 Euro 760 Euro 3. Ausbildungsjahr 884,44 Euro 915 Euro 930 Euro 4. Ausbildungsjahr 773,06 Euro 805 Euro 820 Euro Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 53 Mainzer Uniklinik will 580 Stellen streichen Aus den Landesbezirken Die Mainzer Uniklinik ist ein unpraktikabel erwiesen und wird der Klinik in den einzelnen Einrich- Dauerthema in der Presse der zur Zeit wieder rückgängig ge- tungen wechseln, werden unter- Rheinland-Pfälzischen Landes- macht. stützt. Es wurden Ausgleichszah- hauptstadt. Spätestens dann, Auch bei den Sachkosteneinspa- lungen, Altersteilzeitregelungen wenn das zuständige Ministerium rungen gestaltet sich die Umorga- die Bilanz bekanntgibt, flammt nisation sehr schwer. Es gibt erste wieder die öffentliche Diskussion Erfolge, allerdings ist bisher nur haben gemeinsam mit einer positi- auf, wie das regelmäßige Defizit in ein Drittel der ursprünglich ge- ven Erlösentwicklung für etwas den Griff zu bekommen ist. planten Einsparungen umgesetzt Entspannung gesorgt, allerdings Seit 2004 gibt es dazu ein Er- und Abfindungen vereinbart. Alle Maßnahmen zusammen worden. Der Versuch, Projekt- musste die zuständige Ministerin neuerungskonzept und wie so oft, strukturen einzuführen, wird vom auch für 2006 wieder einen Ver- wenn von Erneuerung die Rede ist, Personalrat als positiv bezeichnet lust von 14,7 Mio. Euro bekannt- geht es in erster Linie um Einspa- und zeigt ebenfalls erste Fort- geben. Das sind 11 Millionen Euro rungen, um Stellenabbau, um Ein- schritte. weniger als im Jahre 2005. kommenssenkungen. Bis 2010 sol- Als negativ hat es sich herausge- Zusätzlicher Druck brachte die len das jährliche Defizit um 10 Mio. stellt, dass sich die Uniklinik erst Ankündigung der Landesregie- Euro reduziert und 580 Stellen ab- sehr spät mit den Auswirkungen rung, eine Abteilung Hochschul- gebaut werden. Der Stellenabbau der DRGs beschäftigt hat. Die medizin einzuführen, die auf eine soll ohne betriebsbedingte Kündi- notwendigen Organisationsände- Zusammenführung der Universität gungen vonstatten gehen, das rungen wurden sehr zögerlich vor- Mainz im Bereich Medizin und der wurde in der Regierungserklärung genommen. Das hat die Erlössitua- Uniklinik hinausläuft. Im vorgeleg- 2005 noch einmal bestätigt. tion verschlechtert und den Druck ten Gesetzesentwurf konnte ver.di Der Personalrat hat sich mit auf die Arbeitsplätze erhöht. Die einige wesentliche Verbesserungen Unterstützung von ver.di bei der Zusage, keine betriebsbedingten durchsetzen. Umsetzung des Erneuerungskon- Kündigungen vorzunehmen, zeptes eingeklinkt und erreicht, wurde eingehalten. dass er im Lenkungsausschuss und Bei Beteiligung von Privatanbietern muss das Parlament ge- Allerdings erhöhte sich der Ar- hört werden. Bis 2012 sind betriebsbedingte in der Projektsteuerung mit Sitz beitsdruck auf die Beschäftigten und Stimme vertreten ist. Oberstes erheblich. Zum Beispiel geht der Ziel des PR ist es, die Arbeitsplätze Personalrat davon aus, dass im zu sichern und die notwendigen Pflegedienst durchschnittlich nur Besitzstandswahrung der Beschäf- Einsparungen zum größten Teil noch rund 85% der ursprüng- tigten vorgenommen. über die Sachkosten zu erreichen. lichen Besetzung vorhanden sind. Die Ankündigung des Erneue- Kündigungen ausgeschlossen. Outsourcing wird nur unter Sehr hilfreich hat sich nach Ein- Die Arbeitsbedingungen werden zum Gegenstand von Haus- rungskonzeptes, alte Zöpfe abzu- schätzung der Arbeitnehmerver- tarifverhandlungen (bis zum schneiden, gestaltet sich nach wie tretung der Aufbau eines Bera- 2.1.2009 gilt der TV-L). vor schwer. Verbessert wurde in tungs- und Vermittlungsservices jedem Fall die Haushaltsführung, erwiesen. Diese Einrichtung, die gen auf diese Haustarifverhand- wobei sich der Prozess der Moder- sich zur internen Stellenbörse ge- lungen. Vertrauensleute und Per- nisierung wesentlich langsamer mausert hat, wurde per Dienstver- sonalräte werden geschult. gestaltet als es geplant war. einbarung durchgesetzt. Kollegin- Die Einrichtungen, die einzelnen nen und Kollegen, die innerhalb Zur Zeit laufen die Vorbereitun- Helmut Becker, ver.di RheinlandPfalz Kliniken haben nach wie vor eigene Budgetrechte, die sie verteidigen. Sie sind autark, diese Autarkie wurde nur teilweise eingeschränkt und ist nach wie vor zentral schwer steuerbar. Die Trennung von Forschung und Krankenversorgung hat sich als 54 Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Tarifverträge für die bayerischen Privatkliniken Aus den Landesbezirken Geschafft: Tarifverträge 1,5%. Alleine diese Umstellung den/Woche arbeiten. Hierfür er- unterzeichnet! wird eine Steigerung von durch- halten sie dann einen Lohnaus- schnittlich 3% zur Folge haben. gleich (= 3,9%). Die »Tarifodyssee« mit dem Verband der Privatkliniken in Bayern Siehe auch Info- Beschäftigte, für die bisher dienst 37, S. 48 hat ein positives Ende genommen! schon der ETV 1 galt, werden Welcher Tarifvertrag gilt 36, S. 53 und Nach Monaten der Unsicherheit künftig eine garantierte Jahres- von nun an? 35, S. 54 und der tariflichen Nachwirkung, sonderzahlung von mindestens nach dem Versuch uns mit dem 70% erhalten. Beschäftigte, für ten und verbesserten Tarifverträ- DHV auszuspielen, konnten wir im welche der VTV oder LTV zur An- gen von ver.di (der Marburger August die Tarifverträge unter- wendung kam, erhalten mindes- Bund hat gleichzeitig mit uns in- schreiben. tens eine zu 50% fixe Jahresson- haltsgleiche Verträge in Kraft ge- derzahlung. setzt), gibt es nach wie vor die Diese sind nun rückwirkend zum 1. Juli 2007 in Kraft getreten. Die Tarifeinigung Zum 1. Juli 2007 gab es eine Im Manteltarifvertrag haben Neben den jetzt neu vereinbar- Tarifverträge des deutschnationa- wir im Bereich der Bereitschafts- len Handelsgehilfenverbandes dienste Neuregelungen vorgenom- (DHV). men. Es ist jetzt – unter Beteili- Die Frage, für wen nun die (bes- lineare, tabellenwirksame Erhö- gung der Betroffenen – möglich, seren) Tarifverträge von ver.di und hung der Gehälter um 1,5 Pro- so genannte »Opt-out-Dienste« die (schlechteren) Tarifverträge des zent. durchzuführen. DHV zur Anwendung kommen, ist Eine weitere lineare Erhöhung um 1,5 Prozent ist für den 1. Juli Alle Tarifverträge haben eine Laufzeit bis zum 30.6.2009. ein Urlaubsgeld von 150 Euro geben. Im August 2007 wird eine Einmalzahlung von 200 Euro gezahlt. Regelungen für Ärztinnen und Ärzte Für die Beschäftigten im ärzt- Überleitung Wichtigster Bestandteil der Tarifeinigung ist die Zusammenführung und Überleitung der bisherigen Bei Nichtmitgliedern kann der Arbeitgeber entscheiden, welche Regelungen er anwenden will. Die o.g. linearen Erhöhungen betragen jeweils 2,5 Prozent. Die Einmalzahlung im August beträgt 400 Euro. Die Zeiten des AiP sind künftig als Berufserfahrungszeit bei der folgendes vereinbart: Eingruppierung zu berücksichti- Die »alten« Vergütungs- und die Tarifverträge des DHV. zusätzliche Vereinbarungen ge- ver.di-Tarifverträge. Hierzu wurde Lohntarifverträge werden auf den Für Mitglieder des DHV gelten lichen Dienst haben wir folgende troffen: Zusammenführung und Für Mitglieder von ver.di gelten die Tarifverträge von ver.di. 2008 vereinbart worden. Ab Juli 2007 wird es jährlich schnell beantwortet: Es ist jetzt die Entscheidung der Beschäftigten: Als Mitglied der Gewerkschaft ver.di profitieren diese eindeutig von unseren Tarifverträgen. Dominik Schirmer, ver.di Bayern gen. Ärzte/innen können auf frei- Entgelttarifvertrag (ETV) Nr. 1 williger Basis (dies ist betrieblich überführt; dieser ist dann Basis für zu vereinbaren) künftig 40 Stun- die lineare Erhöhung um zweimal Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 55 Berlin: www.charite.verdi.de Vor Ort Original (links) und »Fälschung« Charité h dodcoch Teil1 Schluss mit dem s innlose ... Überstunden, n Überlastungsanzeigen, S tellenst Arbeitsverdichtung, reichen ! Dauerstress ..., das ist unser Alltag! ver.di sagt: Mit dem Knüppel der Einsparung für das „Budget“, für die „Kosteneffizienz“ soll gespart werden bis es „quietscht“. Und es „quietscht“ schon lange! Wieviel gute und erfahrene KollegInnen haben bereits das Handtuch geworfen? Ob durch Mobbing, Dienstplan-jonglieren oder Leihkräfte – der Arbeitgeber versucht mit allen Mitteln zu verdecken, was längst schon –insbesondere in den OP und Intensivbereichen- deutlich ist: Die Charité leidet an Personalmangel! Ver.di hat bereits begonnen, mit verschiedenen Arbeitsgruppen an der Charité dagegen zu halten. Das allein reicht aber nicht. Mit diesem Flugblatt starten wir eine Kampagne um Dich zu motivieren, auch mitzumachen, um Patienten zu informieren und die Bevölkerung aufzurütteln! Sie sehen aber Aktiv werden ! Mitglied werden! gar nicht gut aus. Soll ich die Schwester rufen? Ich bin die Schwester !! Komm zu den Campustreffen! Kontakt: www.charite.verdi.de V.i.S.d.P.: Werner Koop, Fachbereichssekretär, ver.di Fachbereich 3, Köpenickerstr.30, 10179 Berlin 56 Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Neue Krankenhausholding im Landkreis Northeim (Nds.) Vor Ort Tarifvertragliche Regelungen Krankenhaus / Landkreis Nort- erhöhen den wirtschaftlichen heim: Albert-Schweitzer-Kranken- Erfolg am Krankenhausmarkt haus). Auch in Niedersachsen hat sich Tarifvertraglich haben wir er- die Krankenhauslandschaft rasant reicht, dass der TVöD kommunal zu Gunsten der privaten Kranken- in der Fassung Niedersachsen zur hauskonzerne entwickelt. Anwendung kommt. Von zentraler Im Landkreis Northeim sind die Bedeutung in diesem Projekt ist politisch Verantwortlichen einen die Frage der betrieblichen und anderen Weg gegangen. Ziel die- Unternehmensmitbestimmung, ge- ses Weges ist, eine wohnortnahe rade wegen der unterschiedlichen Krankenhausversorgung sicherzu- Kultur aus den Ursprungsträger- stellen. Dieses Ziel sollte in Verant- schaften. wortung der öffentlichen Träger erreicht werden. Projekt im Landkreis Northeim Die verantwortlichen Mandats- Für die überbetriebliche Mit- Siehe auch Info- Mitbestimmung im neuen bestimmung (Konzernbetriebsrat) dienst 25, S. 54, Krankenhauskonzern wurde ein entsprechender Arbeits- 20, S. 52 kreis eingerichtet. In diesem und 18, S. 50 Unternehmensmitbestimmung wird über einen Aufsichtsrat, haben alle Personalvertretungen träger für die Krankenhäuser im deren Besetzung nach der Drittel- die entsprechenden betriebs- Landkreis Northeim haben mit parität organisiert ist, ausgeübt. verfassungsrechtlichen Möglich- ver.di ein Krankenhausprojekt ver- Danach ergeben sich vier Sitze für keiten. abredet. Die Verabredungen zielen die Arbeitnehmerseite. Diese wer- auf: den von den Betriebsräten im schiedlicher Arbeitsrechtssysteme Albert-Schweitzer-Krankenhaus, ist also möglich. Voraussetzung Sertürner Krankenhaus und der dafür sind ein entsprechender po- MAV des Ev. Krankenhauses in litischer Wille und eine starke Po- einer gemeinsamen Sitzung fest- sition der Gewerkschaft über ihre gelegt. Ein Sitz wurde extern, in Mitglieder in den Betrieben. Trägerschaft bleibt weiterhin in öffentlicher Steuerung wohnortnahe Erstellung der Krankenhausleistungen Aus- und Umbau des Medizinkonzeptes Erhalt der Tarifbindung mit ver.di Diese Ziele wurden in unterschiedlichen Verträgen verbindlich diesem Fall an ver.di, vergeben. Für die betriebliche Mitbestim- Das Zusammenführen unter- Dass dieser Prozess gelang, war keine Selbstverständlichkeit. Er er- mung ist tarifvertraglich festge- forderte immenses Verhandlungs- legt, dass an jedem Standort ein geschick und Verhandlungsbereit- BR bzw. eine MAV gewählt wird. schaft von allen Beteiligten. Von festgelegt. Aus den Zielverträgen der Idee bis zur Unterschrift unter wurden Tarifverträge. Die Folge Leine-Ilme-Gande- hängig davon, ob sie in der Hol- Krankenhausholding ding, der Service-GmbH oder selbst relativ kleine Krankenhäuser einem Krankenhaus beschäftigt im Krankhausmarkt bestehen zu heim einen neuen Krankenhaus- sind, das Recht in die gemeinsame lassen, durch die Solidarität der konzern. Dieser trägt den Namen Personalvertretung gewählt zu Beschäftigten mit ermöglicht wird. Leine-Ilme-Gande-Klinikum GmbH. werden und auch wählen zu kön- Konkurrenz um jeden Preis führt In dieser Holding sind drei Kran- nen. dagegen eher dazu, dass die Wert- Alle Beschäftigten haben, unab- Es gibt nun im Landkreis Nort- kenhäuser mit unterschiedlicher Die Mitbestimmungsrechte der Ursprungsträgerschaft und eine MAV wurden ausgebaut. In jedem Service-GmbH verbunden (Diako- Standort gibt es einen entspre- nie: Ev. Krankenhaus Bad Ganders- chenden Wirtschaftsausschuss heim / Stadt Einbeck: Sertürner (Tendenzeinrede wurde ausge- die vielfältigen Verträge dauerte es fünf Jahre. Es zeigt auch, dass der Wille, schöpfungspotenziale am Krankenhausmarkt verringert werden. Gunter Grimm, ver.di Region Süd-Ost-Niedersachsen schlossen). Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 57 ver.di-Bundesverwaltung, Ressort 9, Fachbereich 3 Wir in ver.di Tel. Fax Ressortleitung Ellen Paschke, Bundesfachbereichsleiterin 030 / 6956 - 1800 - 3250 Traudel Hentschel, Verwaltungsangestellte - 1801 - 3250 Reiner Fäth - 1802 - 3250 Wolfram Ferse - 1806 - 3250 Gabriele Brodatzki, Verwaltungsangestellte - 1807 - 3250 - 1804 - 3250 Koordination FB 3, Planung und Controlling Öffentlichkeitsarbeit Ute Preuninger Betriebs- und Branchenpolitik Niko Stumpfögger - 1808 - 3420 Oliver Dilcher - 1812 - 3420 Gabriele Feld-Fritz - 1860 - 3420 Enriqueta Fobbe - 1880 - 3420 Christa Hecht - 1805 - 3420 Marion Leonhardt - 1871 - 3420 Renate Richter - 1842 - 3420 Dirk Völpel-Haus - 1850 - 3420 Christa Grosser, Verwaltungsangestellte - 1843 - 3420 Ingeborg Ritz, Verwaltungsangestellte - 1852 - 3420 BesucherInnenanschrift Sabrina Stein, Verwaltungsangestellte - 1872 - 3420 ver.di-Bundesverwaltung Tarifpolitik Paula-Thiede-Ufer 10 Gabriele Gröschl-Bahr - 1821 - 3410 10179 Berlin Katja Paul - 1831 - 3410 Jürgen Wörner - 1870 - 3410 Kerstin Motz, Verwaltungsangestellte - 1813 - 3410 Gerd Dielmann - 1830 - 3420 Anke Thorein - 1832 - 3420 Felicitas Lounes, Verwaltungsangestellte - 1833 - 3420 - 3420 Postanschrift ver.di-Bundesverwaltung Ressort 9, Fachbereich 3 10112 Berlin Fachbereich 3 im Internet Berufspolitik Gesundheitspolitik Herbert Weisbrod-Frey - 1810 www.fb3.verdi.de Gabriele Feld-Fritz - 1860 - 3420 http://gesundheit-soziales.verdi.de/ Dr. Margret Steffen - 1811 - 3420 58 Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 KID 38 okt 2007 25.09.2007 13:39 Uhr Seite 59 Landesbezirksfachbereiche 3 Wir in ver.di Nordrhein-Westfalen Karlstraße 123-127, 40210 Düsseldorf Fax 0211 / 61824 - 463 Sylvia Bühler Tel. 0211 / 61824 - 290 Bernd Tenbensel Tel. 0211 / 61824 - 297 Wolfgang Cremer Tel. 0211 / 61824 - 292 Judith Rösch Tel. 0211 / 61824 - 295 Martina Kordon, Tel. 0211 / 61824 - 296 Norbert Badziong Tel. 0211 / 61824 - 298 Renate Stoffels Tel. 0211 / 61824 - 294 E-Mail Alle ver.dianerInnen sind unter [email protected] zu erreichen. Nord (Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern) Hansestr. 14, 23558 Lübeck Fax 0451 / 8100 - 888 Sabine Hebenstein Tel. 0451 / 8100 - 805 Gutenbergstr. 5-7, 25813 Husum Fax 04841 / 8946 - 90 Wilfried Lunow Tel. 04841 / 8946 - 10 Hamburg Besenbinderhof 60, 20097 Hamburg Angelika Detsch Tel. 040 / 2858 - 4031, Fax -9031 Violetta Ehsemann Tel. 040 / 2858 - 4032, Fax -9032 Sigrid Ebel Tel. 040 / 2858 - 4033, Fax -9033 Karin Frey Tel. 040 / 2858 - 4034, Fax -9034 Christiane Harland-Kerschek Tel. 040 / 2858 - 4035, Fax -9035 Heidi Kunz Tel. 040 / 2858 - 4036, Fax -9036 Norbert Proske Tel. 040 / 2858 - 4037, Fax -9037 Hilke Stein Tel. 040 / 2858 - 4038, Fax -9038 Michael Stock Tel. 040 / 2858 - 4039, Fax -9039 Niedersachsen-Bremen Goseriede 10, 30159 Hannover Fax 0511 / 12 400 - 154 Joachim Lüddecke Tel. 0511 / 12 400 - 250 Ute Gottschaar Tel. 0511 / 12 400 - 251 Elke Nobel Tel. 0511 / 12 400 - 253 Silvia Ganza Tel. 0511 / 12 400 - 254 Annette Klausing Tel. 0511 / 12 400 - 256 Christina Ölscher Tel. 0511 / 12 400 - 261 Bahnhofsplatz 22-28, 28195 Bremen Fax 0421 / 3301 - 392 Ralf Krüger Tel. 0421 / 3301 - 330 Diana Sternagel Tel. 0421 / 3301 - 331 Hessen Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77, 60329 Frankfurt/M. Fax 069 / 2569 - 1329 Werner Freischläger Tel. 069 / 2569 - 1320 Georg Schulze-Ziehaus Tel. 069 / 2569 - 1322 Monika Kern Tel. 069 / 2569 - 1321 Gesundheit, Soziale Dienste Wohlfahrt und Kirchen Berlin-Brandenburg Köpenicker Str. 30, 10179 Berlin Fax 030 / 8866 - 5925 Georg Güttner-Mayer Tel. 030 / 8866 - 5250 Sabine Kestner-Furcht Tel. 030 / 8866 - 5251 Heike Spies Tel. 030 / 8866 - 5260 Bettina Weitermann Tel. 03334 / 5859 - 13 Mitteldeutschland (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) Karl-Liebknecht-Str. 30-32, 04107 Leipzig Fax 0341 / 52901 - 630 Gisela Mende Tel. 0341 / 52901 - 230 Petra Petzoldt Tel. 0341 / 52901 - 231 Ingrid Besser Tel. 0341 / 52901 - 233 Sabine Hanke Tel. 0341 / 52901 - 234 Rheinland-Pfalz Münsterplatz 2-6, 55116 Mainz Fax 06131 / 9726 - 288 Andrea Hess Tel. 06131 / 9726 - 140 Frank Hutmacher Tel. 06131 / 9726 - 171 Susanne Herrmann Tel. 06131 / 9726 - 141 Saar St. Johanner Str. 49, 66111 Saarbrücken Fax 0681 / 98849 - 499 Thomas Müller Tel. 0681 / 98849 - 130 Elke Kallenborn Tel. 0681 / 98849 - 131 Natalie Lambert Tel. 0681 / 98849 - 135 Petra Maas Tel. 0681 / 98849 - 141 Adelheid Blatter Tel. 0681 / 98849 - 210 Bayern Schwanthalerstr. 64, 80336 München Fax 089 / 59977 - 1039 Dominik Schirmer Tel. 089 / 59977 - 1030 Irene Gölz Tel. 089 / 59977 - 1031 Josef Fehlandt Tel. 089 / 59977 - 1032 Ingo Harms Tel. 089 / 59977 - 1033 Hanne Küßner Tel. 089 / 59977 - 1035 Achim Pogoda Tel. 089 / 59977 - 1036 Baden-Württemberg Königstr. 10 a, 70173 Stuttgart Fax 0711 / 88788 - 28 03 01 Günter Busch Tel. 0711 / 88788 - 0300 Peter-Michael Herold Tel. 0711 / 88788 - 0310 Hannelore Herrmann Tel. 0711 / 88788 - 0320 Barbara Lohse Tel. 0711 / 88788 - 0301 Marion Biele Tel. 0711 / 88788 - 0302 Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 59 Bildungsangebote, Seminare Bildungsangebote, Seminare Bundesweite Konferenz stattfinden. Die Auseinanderset- für JAV-Mitglieder aus dem zung damit, was gutes Leben und Gesundheitsbereich gute Arbeit ausmacht, wie Frei- 21. – 23. November 2007 zeit, Familie und Erwerbstätigkeit Göttingen gut lebbar sind und wie diese ins +++ Veränderungen im Gesund- Gleichgewicht gebracht werden heitswesen +++ unterschiedliche können, steht im Mittelpunkt der Gesetze und Verordnungen für Be- Veranstaltung. rufsausbildungen im Gesundheits- Auf der Konferenz werden be- wesen +++ Qualität der Ausbil- stehende Regelungen, Maßnah- dungen +++ Personalmangel +++ men und Initiativen zu betrieb- Ausbildungsvergütung +++ Über- lichen und tariflichen Regelungen nahme +++ und Aktivitäten im Kontext von Jugend- und Auszubildenden- guter Arbeit und gutem Leben vertretungen sind mit diesen sowie einer betrieblichen Familien- – stichwortartig genannten – Rah- politik vorgestellt. menbedingungen und Problemen konfrontiert. Diese bundesweite Weitere Infos Konferenz wird sie u.a. bei der Be- ver.di b+b, Büro Berlin wältigung dieser Herausfordungen Köpenicker Str. 31 unterstützen. 10179 Berlin Susann Wächtler Weitere Infos Tel. 030 / 263 99 89 - 19, Fax -25 ver.di b+b, Büro Berlin Arbeitszeit = Lebenszeit? [email protected] (Anschrift s. rechts) Balance von Arbeit und Leben www.verdi-bub.de Katja Weber 6. – 7. November 2007 [email protected] Magdeburg Tel. 030 / 263 99 89 - 16 Konferenz für Betriebs- und Personalratsmitglieder, Mitglieder von Mitarbeitervertretungen sowie SAP-Fachtagung Frauen- und Gleichstellungsbeauf- 13. – 15. Februar 2008 tragte Die TBS NRW wird zusammen mit Immer stärkere Arbeitsverdich- den anderen TBSen auch 2008 tung und Arbeitsflexibilisierung wieder die alle zwei Jahre statt- infolge von Stellenabbau und findende SAP-Fachtagung durch- Umstrukturierungen in den Unter- führen. Ein Thema wird SAP im nehmen führen zu steigenden Gesundheitswesen sein. Dazu ist Belastungen für die einzelnen Ar- ein Workshop in Vorbereitung. beitnehmerInnen. Dazu kommt ständige Angst vor dem Verlust Weitere Infos des Arbeitsplatzes. Dies hat auch Technologieberatungsstelle Auswirkungen auf das Verhältnis beim DGB NRW e.V. von Freizeit, Familienzeit und Ar- Jochen Konrad-Klein beitszeit. Tel. 0231 / 24 96 98 - 33 [email protected] Mit der Konferenz antwortet ver.di in Zusammenarbeit mit dem Westenhellweg 92-94 Deutschen Jugendinstitut und der 44137 Dortmund TU Chemnitz auf Veränderungen, www.tbs-nrw.de die sowohl im Erwerbsleben als auch innerhalb der Gesellschaft 60 Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Literatur- und Internettipps Literatur- und Internettipps Demnächst erscheint die neue ver.di-Broschüre zur Dienstplangestaltung auf der Grundlage des TVöD In ihr sind wichtige Fragen zur Auslegung und praktischen Gestaltung der Dienstpläne unter Berücksichtigung des Arbeitszeitgesetzes und der Europäischen Richtlinie zur Arbeitszeit enthalten. Auch gibt es Mustervereinbarungen zu Regelungen des Bereitschaftsdienstes und seiner Umsetzung. Die Broschüre ist ab Oktober bei den ver.di-Bezirksverwaltungen erhältlich. Sozialbericht NRW Torsten Brandt/Thorsten Schulten/ www.mags.nrw.de Gabriele Sterkel/Jörg Wiedemuth Der Sozialbericht NRW 2007 Dirk Völpel-Haus, ver.di-Bundesverwaltung (Hrsg.) liefert Fakten zum Beispiel für die Europa im Ausverkauf – Initiative »Soziale Arbeit ist mehr Liberalisierung und Privatisie- wert« sowie für die Mindestlohn- rung öffentlicher Dienstleistun- Flyer »Leiharbeit und Outsourcing kampagne. Alarmierende Zahlen: gen und ihre Folgen für die in diakonischen Einrichtungen« 2,57 Millionen Menschen in NRW sind einkommensarm, einkommensarm => Einkommen 1.229 Euro brutto – rund 615 Euro netto, Durschnittseinkommen 2005 in NRW => 2.458 Euro brutto, ca. 815.000 Kinder und Jugendliche und 1,75 Millionen Erwachsene leben in NRW mit Einkommensarmut. Waren in der Vergangenheit Menschen ohne Arbeit von Armut Tarifpolitik 248 Seiten, 16,80 Euro, VSA, gesundheit-soziales.verdi.de/kirchen_diakonie_ ISBN 978-3-89965-253-6 caritas/publikationen/data/outsource_i-net.pdf Was die Bundesregierung bisAuswirkungen von Liberalisierung und Privatisierung auf die Beschäftigten und die Dienstleistungsqualität –, wird hiermit vorgelegt: für Deutschland u.a. in den Sektoren Energie, Krankenhäuser, ÖPNV, Post, Telekommunikation, in ausgewählten europäischen Ländern, u.a. Frankreich, Groß- Armut trotz Erwerbsarbeit, die britannien, Österreich. Judith Rösch, ver.di NRW Weitere Infos bei [email protected] lang verschleppt – eine Bilanz der betroffen, so ist es heute die sich stark ausbreitet. Den neuen Diakonieflyer gibt es unter http:// Torsten Brand und Thorsten Schulten sind Wissenschaftler am WSI in der Hans-Böckler-Stiftung und arbeiten derzeit am EU-Forschungsprojekt »PIQUE«. Gabriele Sterkel ist Mitarbeiterin und Jörg Wiedemuth Leiter der tarifpolitischen Grundsatzabteilung von ver.di. Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 61 Literatur- und Internettipps Literatur- und Internettipps http://gesundheit-soziales.verdi.de/links Bei Interesse, auch eure Betriebszeitung hier zu vernetzen, wendet euch bitte an [email protected] Ökoprofit Das 1991 in Graz entwickelte Michael Hartmann www.tk-online.de Eliten und Macht in Europa Ökoprofit-Programm dient dazu, Ein internationaler Vergleich die umweltbedingten Kosten zu 268 Seiten, 19,90 Euro, Unter dieser Web-Adresse veröffentlicht die Techniker Krankenkasse (TK) ihren neuen Klinik- senken und zugleich den Umwelt- ISBN 978-3-593-38434-4, führer, der neben den Qualitäts- schutz zu verbessern. Die beteilig- www.campus.de berichten der rund 2.000 deut- ten Betriebe reduzieren ihren In seinem neuen Buch gibt schen Krankenhäuser auch die Energie- und Ressourcenver- Michael Hartman einen Überblick Auswertung von über 50.000 Pa- brauch, motivieren und schulen darüber, wer in Europa Politik tientenfragebögen beinhaltet ihre Belegschaft und können mit und Wirtschaft beeinflusst und in (41 Fragen zu fünf Themenberei- Klimaschutz und verbesserten welchem Zusammenhang die chen – vom Behandlungserfolg Umweltbedingungen werben. nationalen Eliten mit der sozialen über die Zuwendung und Pflege Ungleichheit in den jeweiligen durch das Personal bis zur allge- Ländern stehen. meinen Zufriedenheit mit dem In Deutschland arbeiten inzwischen über 70 Kommunen mit Krankenhaus). 1.500 Betrieben nach dieser Me- Je exklusiver und homogener thode – im Krankenhausbereich eine nationale Elite, umso größer z.B. die städtischen Kliniken Mün- die Kluft zwischen Arm und Reich. chen und die Krankenhäuser der So sind etwa in Großbritannien Region Hannover. mit seinen Eliteschmieden Oxford Weitere Infos z.B. unter www.oekoprofit-graz.at, und Cambridge die sozialen Unterschiede besonders groß. Dem- www.oekoprofit-hannover.de oder gegenüber sind www.muenchen.de/Rathaus/rgu/ sie in den skan- wirtschaft_gewerbe/oekoprofit/ dinavischen 106809/index.html Ländern mit ihrer egalitären Tradition eher gering. 62 Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 Literatur- und Internettipps IG Metall Projekt Gute Arbeit Was in diesem Handbuch vorge- (Hrsg.) stellt wird, wurde in der Praxis be- Handbuch »Gute Arbeit« reits erfolgreich ausprobiert. Wie Handlungshilfen und Materialien – das zeigen die über 20 Beispiele für die betriebliche Praxis aus den Betrieben. 296 Seiten, mit CD, 19,80 Euro, VSA, ISBN 978-3-89965-255-0 Die IG Metaller haben drei Jahre Das Handbuch richtet sich an Betriebsräte, Vertrauensleute und alle GewerkschafterInnen, die lang mit Betriebspraktikern, Exper- gegen den arbeitspolitischen Roll- ten und Wissenschaftlern disku- back und das Diktat einer Share- tiert, die in diesem Buch enthalte- holder-Ökonomie menschenge- nen Instrumente entwickelt und rechte Arbeitsgestaltung wieder untersucht. Fazit: Gute Arbeit ist stärken wollen. machbar. Die beigefügte CD enthält sämtliche Tools, Handlungshilfen und Materialien des Projekts. Gewerkschaften präsentieren werkschaftsbundes, der Vereinten den DGB-Index »Gute Arbeit« Dienstleistungsgewerkschaft und Nur etwa jede/r achte Beschäf- der IG Metall am 11. September tigte in Deutschland sieht den 2007 in Berlin gemeinsam vorge- eigenen Arbeitsplatz umfassend stellt haben. Michael Sommer, positiv, mehr als ein Drittel hält Frank Bsirske und Jürgen Peters ihn für mangelhaft. Dies zeigt der präsentierten ein wissenschaftlich DGB-Index »Gute Arbeit«, den die fundiertes Werk, das auf den Aus- Vorsitzenden des Deutschen Ge- sagen von 6.000 Beschäftigten aus allen Regionen, Branchen, Einkommensgruppen und Arbeitsverhältnissen beruht und somit repräsentativ ist für die Meinung der arbeitenden Menschen in Deutschland. Der Index soll von nun an jährlich erscheinen. Mehr Infos dazu beim DGB: http://www.dgb.de/homepage_ kurztexte/texte/gute_arbeit_ gesamt.htm Frank Bsirske über den DGBIndex »Gute Arbeit«: http://www. verdi.de/kampagnen_projekte/gute _arbeit Berechnet euren eigenen Index unter http://mein.index-gutearbeit.de/ Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007 63 DHV – So kauft man eine Gewerkschaft Das Letzte PROCURAND Seniorenresidenz Am Straussee ProCurand AG Regionaldirektor Herr Buchholz und Frau RA Annas Im Hause per Fax 599 und 140 Strausberg, den 2. August 2006 Betref f : Sehr geehrter Gründung Herr einer Buchholz , Betriebsgruppe sehr geehrte der Frau DHV am 2.08.2006 RA Annas i n U m s e t z u n g d e r F e s t l e g u n g e n v o n P r o f . T h e i s m ö c h t e i c h S i e h i e r m i t i n f o rmi e ren, d a s s heute d i e G ründ u ng e i ner B e t r i e bsgrup p e d e r D H V i n de r Einrichtung Strausberg stattgefunden hat. Bei dieser Gründung war der Geschäftsführer der DHV, Herr Frank zugegen. Insgesamt sind heute 6 Mitarbeiter per schriftliche Eintritterklärung Mitglied der DHV (siehe dazu nur 1 Mitglied bei VERDI Frau ) geworden: 1. 2. 3. 4. 5. 6. Frau Frau Frau Frau Frau Frau Wi e besprochen, bi tte ic h um di e Zustimmung zur Festsetzung ei ner Verantwortungszulage in Höhe von Brutto 50.-E für die o.g. Mitarbeiterinnen, um den Gewerkschaftsbeitrag für die Mitarbeiterinnen zu kompensieren. Die entsprechenden Vereinbarungen mit dem Mitarbeiterinnen, die die Zahlung vom AG freiwillig vorsieht und jederzeit, z.B. bei Austritt, gekündigt werden kann, werde ich vorbereiten und Ihnen zur Unterschrift zukommen lassen. I n d i e s e m Z u s a m m e n ha n g bi t t e i c h Si e u nt e r d e m G e s i c h t s p u nkt d e s n e u anberaumten Arbeitsgerichtstermines am 27.09.2006 in Frankfurt/Oder, wo uns d e r B e t r i e b s r a t (besser Frau u n d V E R D I ) h i n s i c h t l i c h d e r N i c ht e inbez i ehung be i Di e ns t pl a nverä n de r ungen ve r kl a ge n wi l l, u ns be i de r Forcierung der Neuwahlen zu unterstützen, da im günstigsten Falle der dann ne u ge w ählte B e t ri e bs r at d i e Kl a ge n och re c ht z ei t ig zurüc k zi e he n ka n n. I n dieser Sache versucht Frau die Durchführung der Neuwahlen zeitlich zu verzögern. Dazu habe ich mich schon mit Frau RA Annas verständigt. Mit freundlichem Gruß Thomas Korbjuhn 64 Infodienst Krankenhäuser Nr. 38 Oktober 2007