Ruhe bewahren - Tinabucek.com

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Ruhe bewahren - Tinabucek.com
WOCHENENDE
WAW_4
PANORAMA
Nr 265
Jäger der
verlorenen Ruhe
Georg Howahl
Umstrittener Impfstoff
Petra Koruhn, Heilpraktikerin
Impfung ja oder nein? Eine Frage, die viele
von uns zurzeit umtreibt. Immer wieder
werden die Argumente ausgetauscht – vielfach sind sie altbekannt. Und trotzdem wissen wir nicht, was wir tun sollen. Grundsätzlich nicht impfen sollte man bei einer
Hühnereiweiß-Allergie. Zudem ist der Impfzusatzstoff stark in der Kritik.
Allergie gegen Hühnereiweiß
Beim Impfstoff gegen Schweinegrippe
spielt Hühnereiweiß eine große Rolle. Das
Hühnerei wird einige Zeit bebrütet und
dann mit den Schweinegrippe-Viren infiziert. Diese Viren vermehren sich im Ei und
im Embryo. Dann wird das Ei tiefgefroren,
wodurch der Embryo abstirbt. Das Ei wird
geöffnet, der Impfstoff wird abgesaugt. Dabei kann es passieren, dass Anteile des
Hühnereiweißes hineingeraten.
Aus diesem Grund hat man in den USA
versucht, die Viren auf tierischen Zellkulturen zu züchten (Affen- oder Hundenierenzellen). Allerdings tauchen hier neue Probleme auf: Die tierischen Zellen teilen sich
unendlich – eine Eigenschaft, die typisch ist
für Krebszellen. In Tierversuchen wurde bei
diesem Verfahren das Auslösen von Krebs
beobachtet. Deshalb hat man in den USA
auf dieses Vorgehen verzichtet.
Stark in der Kritik ist immer noch das
Adjuvans, also der Zusatz im Impfstoff. Er
wurde eingeführt, um den Impfstoff zu strecken, damit er schnell und in großer Menge
verfügbar war. Doch hinter dem Adjuvans
AS03 verbirgt sich ein Mix aus Stoffen wie
Vitamin E, Polysorbat und Squalen. Besonders das Squalen ist in den USA stark in
die Kritik geraten. Squalen, so heißt es, befinde sich nicht nur im Ajduvans, sondern
auch im Impfstoff in Form von höchst umstrittenen Nanopartikeln. Forscher weisen
darauf hin, dass es bis jetzt noch keine Untersuchungen über die Verträglichkeit in genau dieser Kombination gibt. Auch wisse
man zu wenig über die Wirkung von Nanopartikeln im menschlichen Körper. Es gibt
Vermutungen, wonach Squalen zum Muskelrheuma wie Firbromyalgie führen kann,
ebenfalls zu chronischer Müdigkeit.
Tina Bucek
Jens Dirksen
Ein Arbeitstag wie jeder andere: Zwischen zwei Terminen
ist spontan ein weiterer dazugekommen. Eine Einzelstunde
Yoga könne mir gewährt werden, vom indischen Yogaguru
Swami Kripananda. „Ist aber
nur noch heute im Lande”, erklärt mir die Frau am Telefon.
Und: „Er eröffnet Ihnen ganz
neue Perspektiven!” Stress wie
immer, denke ich, und sehe
mich schon heillos verknotet
auf einer Wolldecke niedergestreckt, während in der Tasche
das Handy bimmelt und der
Countdown bis zur Nachmittagskonferenz abläuft. Überhaupt: Yoga? Ich erinnere
mich an einen Volkshochschulkurs im letzten Jahrtausend, von dem ich nur eine Isomatte behalten habe. Mir fällt
eine alte Bekannte ein, die mir
kürzlich eröffnete, sie habe
von Sozialarbeit auf Yogalehrerin umgeschult. „Yoga kann
dann Leben verändern”, so
ungefähr hat sie sich ausgedrückt, mit leuchtenden Augen übrigens (ich habe das damals nicht ernst genommen).
Eine Kurzrecherche im Netz
ergibt: Sting sagt das auch.
Gwyneth Paltrow schwört
drauf. Und Schauspieler Ralf
Bauer kann sich keinen Tag
ohne vorstellen. Yoga, diese
uralte Lehre mit Wurzeln im
Hinduismus und Buddhismus,
kann Körper, Geist und Seele
in Einklang bringen ohne ide-
»Yoga ist nicht
Gymnastik, Yoga
ist eine innere
Einstellung«
ologische Scheuklappen, da
sind sich Fachleute offenbar
einig. Keine Sekte, keine Religion, dafür Glück durch Gymnastik, Atemübungen und Meditation, made in India. Was
soll’s. Neue Perspektiven sind
mein Beruf. Ich sage zu.
Swami, „nenn’ mich Swami!”, klärt er schon an der Tür
die Formalitäten. Er sieht
nicht aus, wie man sich einen
Meister der Askese und Körperbeherrschung vorstellt. Gedrungen, dicklich beinahe und
mit einem breiten Lächeln gibt
er sehr bestimmt die erste Lektion seiner Wissenschaft. „Yoga ist nicht Gymnastik, Yoga
ist eine innere Einstellung”, erklärt der Mann, der Universitätsabschlüsse in Physiotherapie, auch als Fitnesstrainer
vorweisen kann und Workshops in der ganzen Welt abhält, und geleitet mich in den
Yogaraum – ein helles Zimmer
mit Matten und Decken. „Die
Übungen dienen dazu, die Balance zwischen Körper und
Seele herzustellen.” Das Ziel?
„Reinigung, Gelassenheit, die
innere Ruhe.” Ich schiele auf
mein Mobiltelefon. Es sollte
längst eine Nachricht von mei-
Erst tut’s weh, dann lässt der
Schmerz nach, es wird still.
nem Vermieter gekommen
sein. Außerdem sitze ich auf
heißen Kohlen – im Büro warten ein volles E-Mail-Fach, gefühlte 500 Telefonate und drei
Kollegen mit Gesprächsbedarf. Hoffentlich dauert der
Vortrag nicht zu lange.
„Ich bin nicht sehr gelenkig”, gestehe ich dem Meister,
der sich bereits auf ein Kissen
hat fallen lassen. „Jeder kann
Yoga”, sagt Swami. „Daran,
wie jemand sitzt, steht, sich bewegt, kann man sehen, wie
Körper und Seele sich zueinander verhalten.” Meine
rechte Schulter ist im Sitzen
höher als die linke, findet er.
„Dein Gewicht ruht auf der
rechten Körperhälfte.” Ich
muss zugeben: So habe ich es
noch nie gesehen. „Weil du die
linke Gehirnhälfte übermäßig
anstrengst.” Ich erinnere mich
wage. Linke und rechte Gehirnhälfte: Links denkt und
berechnet, rechts ist zuständig
für Intuition und Kreativität.
ZUR PERSON
Swami Kripananda
쐽 Swami
Kripananda wurde
1983 in Indien in die Lehre
des Yoga eingeführt. Er studierte in Indien und in den
USA Yoga, Physiotherapie
und Fitnesslehre. Seitdem ist
er weltweit auf Reisen, um
Workshops zu geben und
Vorträge zu halten. Das
Ruhrgebiet hat er jüngst besucht, um zwei Weiterbildungen am Consol-Theater
in Gelsenkirchen zu geben.
o man gärtnert, lass dich nieder, sage
ich immer, böse Menschen kennen
keinen Flieder. Ja, ich weiß, das Gedicht
geht anders. Aber nachdem so viele Armeen
irgendwo fröhlich trällernd einmarschiert
sind und dann auch noch Hooligans erfunden wurden, zweifle ich doch am Zusammenhang zwischen Singen und Moral. Also
Gärtnern. Der Mörder ist immer der Gärtner? Das gibt’s nur in Krimis! Und warum?
Weil das die Variante mit der größten Unwahrscheinlichkeit ist, die den maximalen
Überraschungseffekt erzielt. Früher jedenfalls, als „Der Mörder ist immer der Gärtner“ noch kein geflügeltes Wort war.
Aber ich gebe zu, dass Gärtner mitunter
zur Wunderlichkeit neigen. Ich habe mir
neulich, als ich, über den Rasen gebückt,
die bunten Blätter unseres Pfirsichbaums
einsammelte, nur eine Sekunde lang vorgestellt, was das für ein Anblick sein mag. Hu!
Höchstens einem Gärtner hätte ich ja
noch plausibel machen können, dass es sich
beim Blättersammeln (harken war mir nicht
gründlich genug) um eine Attacke auf die
die Pfirsichkräuselkrankheit handelte. Ich
wollte versuchen, auf diese Weise den PilzInfektions-Kreislauf zu unterbrechen. Diese
blöde Krankheit ruiniert ja ausgerechnet
das, was ich an Pfirsichbäumen fast noch
mehr schätze als Pfirsiche: die Blätter. Diese schönen, länglich schlanken, spitz zulaufenden Blätter irgendwo zwischen Palme
und Olive verknurpseln unter dem Blattkrebs so hässlich wie nur irgend denkbar.
So hab ich es vor Jahren mal vor lauter
Elend mit einem „Pflanzenschutzmittel“ probiert. Hinterher stellte sich die Frage,
warum bei den Risiken und
Nebenwirkungen nicht ein
einziges Mal das Wort
„Agent Orange“ aufgetaucht
ist – denn der Pfirsich war
prompt entlaubt. Und bekrabbelte sich trotzdem
wieder. Die Kräuselkrankheit leider auch.
Ob das Blättersammeln
hilft, verrate ich dann
nächstes Jahr im Mai.
»Setz dich auf
den Stuhl und
schließe deine
Augen«
per in der Luft hängt. „Das ist
die Waage”, sagt Swami.
„Bleib so!” Anstrengend, denke ich, und dass ich morgen
Muskelkater haben werde.
„Atme ein und aus.” Der Meister spricht nicht viel, er schiebt
meine Beine ein wenig höher.
Es ist sehr viel bequemer so,
und ich frage mich, woher er
das weiss. Mit der Zeit verändert sich etwas. Die Muskeln
verschwinden aus meinem Bewusstsein, was bleibt: Der
Raum dazwischen. Wir liegen
auf dem Rücken und schweigen. Wenn man erstmal seine
Position gefunden hat, wird
der Kopf frei. Soll Seelenfrieden so einfach sein?
„Wir machen eine Übung
mit Meditation, wenn du
willst.” Warum nicht, es läuft
besser, als ich dachte. Jedenfalls fühlt es sich nicht mehr an
wie ein Termin zwischen zwei
Terminen. „Setz dich auf den
Stuhl und schließe die Augen.”
Dass eine so große Stadt so
plötzlich so still werden kann,
denke ich. Der Yogameister
dreht langsam meinen Kopf,
so langsam, dass fast keine Bewegung spürbar ist. Er verrückt meinen Arm. Millimeter
[email protected]
Mahlzeit
Entspannungs-Häppchen
Maren Schürmann
Nicht jeder beherrscht den für Yoga üblichen Lotussitz. Aber Entspannung heißt nicht Verrenkung. Wer seine innere Ruhe sucht, findet sie auch bei einfacheren Methoden.
in Minuten. Ruhe. Ruhe. Ruhe.
Dann packt er zu, und halb tragend, halb ziehend, befördert
er mich auf den Boden. Ich erschrecke nicht. Ich verletze
»Das Gewicht ruht
rechts. Du bist ein
ziemlich analytischer
Typ, oder?«
mich nicht. Ich liege nur da
und registriere: Der Zustand
ist angenehm. Dann passiert
nichts. Ich höre meinen Herzschlag. Ich höre die Stille. Es
formt sich ein Gedanke, so
langsam, wie mein Körper seine Haltung verändert hat: Es
macht nichts. Es muss nichts
passieren. „Jetzt ist es gut”, sagt
Swami nach einer halben
Ewigkeit, Ja, denke ich überrascht. Jetzt ist es gut!
Achja. Mein Fotokollege hat
mir später erzählt, der Meister
hätte während der Meditation
seltsame Verrenkungen über
mir vollführt. Und natürlich
habe ich am Ende die Konferenz verpasst. Ich konnte den
Kollegen nichtmal Bescheid
sagen. Ich hatte nämlich mein
Handy im Yogaraum völlig
vergessen.
Ruhe bewahren
Es gibt wirkungsvolle Techniken, Stress und Nervosität
abzuschütteln. Eine Auswahl
Yoga
Visualisierungen
Da kann der Himmel noch so
trüb sein: Selbst Yoga-Anfänger lernen schnell den „Sonnengruß” – einen Bewegungsablauf aus 12 Übungen. Durch
das konzentrierte Ausharren
in einer Stellung und das bewusste Atmen sollen Körper
und Geist in Einklang gebracht werden. Der Ursprung
dieser Lehre liegt in Indien.
Doch Yoga ist nicht gleich Yoga. So verfolgt man in westlichen Ländern damit keine spirituelle Erleuchtung, sondern
innere Ruhe.
Von jetzt auf gleich am Strand
spazieren gehen – mit Fantasiereisen ist das möglich. „Spüre den warmen Sand unter den
Füßen.” Dabei liegt man zum
Beispiel auf dem Rücken, mit
geschlossenen Augen. So wird
unter Anleitung entspannt –
gern in Kombination mit anderen Techniken, wie etwa dem
Autogenen Training.
Muskelentspannung
Meister der Körperbeherrschung: Swami – mit Redakteurin Tina Bucek.
W
„Stell dich vor den Spiegel!”
Sieht doch ganz in Ordnung
aus, denke ich. „Schau selbst:
Dein rechter Fuß steht weiter
vorne als der linke. Das Gewicht ruht rechts. Du bist ein
ziemlich analytischer Typ,
oder?” Langsam beginnt mich
die Sache zu interessieren.
„Wir machen jetzt ein paar
Übungen, um die Balance zwischen links und rechts wieder
ins Reine zu bringen.” Ok.
Ich stehe seitlich, „beuge
den Oberkörper nach links!”
Das funktioniert passabel, bis
der Guru eingreift. „Schieb die
Hüfte nach vorne”, er dreht
ein Gelenk. Jetzt tut es weh.
Mich wundert, dass ich mir
das von dem fremden Mann
gefallen lasse. Aber seine Hände sind vielmehr geschickt als
aufdringlich. Sie finden den
neuralgischen Punkt. „Jetzt ist
es gut.” Ich konzentriere mich
auf meinen Körper. Er steht
stabil. Der Schmerz lässt sich
aushalten. Dann lässt er nach
und es wird still. Das Zimmer
muss zum Hof raus liegen,
denke ich. Und dass mir das
eben nicht aufgefallen ist.
„Hast du eine wichtige Verabredung? Dein Handy klingelt”, durchbricht der Meister
den raren Moment. Das muss
mir entgangen sein. „Nein”,
sage ich, „habe ich nicht”.
Ich liege auf dem Rücken.
„Heb deine Beine, Zentimeter
für Zentimeter”. Es zieht im
Bauch, bis der Unterkörper im
rechten Winkel zum Oberkör-
Alternativen: Stärkung des Immunsystems,
zum Beispiel durch:
–Nosoden (homöopathisches Impfen. Homöophatisch zubereitete Substanzen, die aus Krankheitserregern, -produkten oder erkranktem Gewebe hergestellt wurden).
-Cystus 052, Lutschtabletten oder Gurgellösung (gezielte Blockade der Viruspartikel). Wissenschaftliche
Untersuchungen, wie an
der Uni Münster, konnten
die antivirale Wirkung bestätigen.
Blatt für Blatt für Blatt
Stress ist das Mantra unserer Zeit. Doch wie können wir die Ruhe wiederentdecken? Wir fragten einen Yogaguru und haben auch sonst ein paar Ratschläge für Sie
F
Gesundheit
Kraut & Rüben
Und die Welt steht still
ANGEMERKT
rüher, ganz früher, das waren noch Zeiten. Da ging der Mensch in aller Herrgottsfrühe an die frische Luft und schuftete
im Schweiße seine Angesichts. Stress? Das
war ein Fremdwort. Abends dann, da war
man erschlagen, sank erschöpft in sich zusammen. Lange her, die Zeit, in der es vornehmlich die körperliche Belastung war, die
dem Menschen zu schaffen machte. Heute
werden die Menschen hauptsächlich geistigpsychisch belastet. Und das ist tückisch,
denn man merkt das nicht so leicht. Dabei
gibt es ein paar ganz fundamentale Ratschläge, wie man ihn vielleicht nicht ganz verdrängen, zumindest aber bewältigen kann,
diesen alltäglichen Stress:
쐌 Jeder Mensch hat das Recht, sich auch um
sich selbst zu kümmern. Deshalb sollte er
Zeiten für die Erholung festlegen – notfalls
per Stundenplan.
쐌 Erholungsphasen, die man passiv verbringt, etwa mit Fernsehen, bringen nicht so
viel wie solche, die man aktiv mit Sport oder
Gartenarbeit füllt.
쐌 Jeder Mensch sollte seine individuellen
Stressoren herausfinden – und diese möglichst minimieren. Falls Termindruck oft der
Stressor ist: Einen Rhythmus finden, der einem erlaubt, die gewählte Aufgaben locker
zu bewältigen, sonst droht Überforderung.
쐌 Positive soziale Kontakte pflegen, denn sie
verstärken die eigene emotionale Einstellung. Und wer sich gut fühlt, dem geht die
Arbeit leichter von der Hand.
Samstag, 14. Nov. 2009
Fotos (3): Martin Möller
Langsam bewegt er den Kopf, so dass es kaum zu spüren ist.
So schnell funktioniert sonst
kaum eine Technik, um sich
selbst zu beruhigen: Konzentrieren, Muskeln anspannen,
dann entspannen. Natürlich
muss man – wie bei allen Dingen – auch diese Übungen trainieren. Der Vorteil: Schon
beim ersten Ausprobieren
fühlt es sich gut an. Progressive
Muskelentspannung nach Edmund Jacobsen nennt man
dieses Verfahren, mit dem
man schön locker wird.
Autogenes Training
„Ich bin ganz ruhig. Meine Arme sind gaaanz warm und
schwer, angenehm schwer”.
Anfänger des Autogenen Trainings lassen sich noch die beruhigenden
Empfindungen
einflüstern, doch mit ein bisschen Übung kann schon nach
kurzer Zeit die innere Stimme
diesen Part übernehmen. So
lässt sich Stress bewältigen,
psychosomatische Beschwerden lindern – und besser einschlafen.
Qi Gong
Wie Kampfkunst in Zeitlupe
sieht Qi Gong manchmal aus.
Seit den 1950er-Jahren versu-
chen Menschen, durch die
sanften und langsamen Bewegungen, durch das Schwingen
der Arme, durch Atem- und
Meditationstechniken das Qi,
also die allumfassende Lebenskraft, zu harmonisieren.
Qi Gong gehört zur traditionellen chinesischen Medizin.
Sport, Spiel und Spaß
Es müssen nicht immer aufwändige Techniken sein:
Manche Menschen ziehen
sich Joggingschuhe an und
laufen sich langsam frei. Andere vergessen im Hobby-Keller
oder beim Karten-Spiel den
Alltag. Wer in sich hineinhorcht, weiß ganz schnell, was
ihn entspannt. Das kann auch
das Tanzen bei lauter Musik
sein. Und was jeder kann: Lachen. Auch das entspannt.
Wer dafür ein bisschen Nachhilfe braucht, kann Lach-Yoga
ausprobieren. Da wird das
grundlose Lachen trainiert
durch Übungen, die ein künstliches Lachen erzeugen, das
sich dann in ein echtes, entspannendes Lachen verwanmar
delt.
Foto: Mauritius
ENTSPANNUNG KANN MAN HÖREN
Musik ist Nervennahrung – dazu muss sie wohldosiert sein
und klug ausgewählt. Von den
zahlreichen Zusammenstellungen der Sorte „Musik zur Ruhe” sind zwei uneingeschränkt
denen zu empfehlen, die beim
Einschalten abschalten wollen.
Vier Stunden klassischer Tiefenentspannung vermag „Meditation Classics” (4 CDs, Berlin
Classics) auch ohne WellnessGuru zu vermitteln. Neben Klassikern (also Schumanns Träumerei oder berühmte langsame
Sätze wie die aus Griegs Klavierkonzert und Mozarts kleiner
Nachtmusik) gibt es von Spohr
bis Poulenc (Ent-)Spannendes
zu entdecken.
Noch zwei Stunden Musik
mehr für gestresste Wesen legt
die CD-Kassette „100 Best
Adagios” (6 CDs, EMI) drauf.
Erstklassig klassisch sind die Interpreten von Berlins Philharmonikern bis zur Sopranistin Arleen Augér. Die Auswahl versammelt unumstrittene Seelenstreichler von Bach bis zum melancholischen Cello-Schwan aus
dem „Karneval der Tiere”. Wer
da nicht zur Ruhe kommt, sollte
LvG
um ärztlichen Rat bitten.
Freilich kann nicht jeder bei
klassischer Musik entspannen
– doch man muss stattdessen
nicht zu Walgesängen greifen.
Lieber schon zu Keith Jarretts
„Spirits” (2 CDs, ECM/Universal) einer Reihe von 26 brillant reduzierten Aufnahmen,
die mit Piano und Flöte auskommen und die etwas ganz
Urtümliches ausstrahlen. Ihnen
hat Jarrett die tröstenden Verse
aus Rilkes Orpheus-Sonetten
zur Seite gestellt sind: „Wandelt sich rasch auch die Welt/
Wie die Wolkengestalten/Alles
Vollendete fällt/heim zum Uralten”.
Immer noch zu esoterisch?
Dann müssen wohl die ChefEinschmeichler des französischen Easy-Listening ran: Wer
sich zu „Moon Safari” von Air
(Virgin) nicht zurücklehnen
kann, um sich von sanften
elektronischen Loops gepaart
mit hingetupften Piano- und
Gitarrenminiaturen umwallen
zu lassen, dem wird auch die
sanfte Stimme von Beth Hirsch
nicht das Herz öffnen. Höhepunkte musikalischer Tiefenentspannung: Das verträumte
„All I Need” und das sehnende
„You Make It Easy”.
Wer dennoch den Wal wählen würde, dem sei allerdings
Lisa Gerrards Soundtrack
„Whalerider” (4AD/Beggars)
how
wärmstens empfohlen.
Preise:
Sushi – vier
Stück ab 2,20
Euro
쑗쎲쎲쎲쎲
Ambiente:
Wirkt mit den
hellen Fliesen
etwas kühl und
steril
쑗쑗쎲쎲쎲
Service:
Schnell, aber
etwas unentspannt
쑗쑗쎲쎲쎲
Und sonst:
Das Essen lässt
sich mit einem
Konzertabend
in der Mercatorhalle oder
einem Besuch
im Casino verbinden. Weitere
Filialen: Krefeld
und Düsseldorf
Kiku-Sushi
Königstr. 39
47051 Duisburg
Tel: 0203 /
28 99 890
www.
kikusushi.de
Nach der Arbeit wünscht man sich oft nur
noch eins: sich zu entspannen. Die Asiaten
haben diesbezüglich ja so einiges auf Lager.
Doch statt sich mit Nadeln piksen zu lassen, greife ich lieber zu rohem Fisch bei Kiku – dem Japaner im Duisburger City Palais. In der Mitte des Restaurants schwebt
das Sushi unter durchsichtigen Hauben wie
kleine Ufos an den Gästen vorbei. Wir bevorzugen aber einen Tisch weit entfernt
vom Fließband. Ich habe mich noch nicht
gesetzt, da fragt mich schon eine Kellnerin:
„Was möchten Sie trinken?” Also so wird
das nichts mit der Entspannung . . . Ein
Blick auf die Plastik-Karte, die als Tischset
dient, zeigt mir das Weinangebot. Weißwein
steht dort. In Klammern: Blanc de Blancs.
Haben Sie auch noch andere Weine? „Ja.
Rot oder Rose”. Meine Begleitung nimmt
das japanische Bier Asahi (3,50 Euro).
Ich probiere eine Sushi-Variante, die dem
europäischen Gaumen schmeckt: die zehnteilige Kiku-Box mit Lachs-Sushi und „Maki”, mal mit Lachs, mal mit Tunfisch (9,50
Euro). Meine Begleitung ist experimentierfreudiger: Sushi mit Seeigel, Oktopus oder
Jakobsmuscheln. Beim Gelbschwanzfisch
koste ich auch mal (2 St. für 4,20 Euro).
Butterweich ist der Fisch, auf klebrigem
Reis, dazu scharfes Wasabi aus japanischem
Rettich, ein paar Tropfen Sojasauce und
eingelegter Ingwer. Köstlich! Es schmeckt
frisch, es sieht auch so aus. Dass man auf
Hygiene Wert legt, lese ich an den blauen
Plastikhandschuhen ab, mit denen uns das
Sushi serviert wird. In der Küche sind Plastikhandschuhe angebracht, aber wenn am
Tisch, dann bitte nur in Weiß und aus Stoff.
Der Wunsch nach Entspannung ist geblieben. Viva Vinum kann da weiterhelfen:
Die Weinbar gegenüber hat ein gutes Angebot. An den Holztischen darf man gerne
zum Glas Wein das Kiku-Sushi essen. Oder
man ordert Sushi bei Kiku und eine Flasche
Sushi-Wein bei Viva Vinum und entspannt
dort, wo man es meist am besten kann: daheim in den eigenen vier Wänden.

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