wild... weit... wandern!

Transcrição

wild... weit... wandern!
2016/Heft 1
wild ... weit...
wandern!
Himlung Himal – dem Himmel näher
Alaska – da steppt der Bär
Zum Hals des Mondes in Ecuador
Vom Berg der Furcht zur Spielwiese der Götter – Nordjapan
Eine neue Seilschaft – Eiszeit fürs Team
Ostafrika – welcher Bergtyp sind Sie?
Die Welt und sich selbst erleben!
hauser-exkursionen.de
Mit Hauser fair reisen
Hauser Exkursionen ist CSR–rezertifiziert!
Corporate Social Responsibility – Nachhaltigkeit und
Unternehmensverantwortung – sind uns nach sorgfältiger
Überprüfung erneut bestätigt worden.
Für zwei weitere Jahre dürfen wir das CSR-Siegel tragen.
Doch die Hauptsache: Sie können sicher sein, dass Sie mit
Hauser nicht nur verreisen, sondern fair reisen.
Impressum
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Herausgeber: Hauser Exkursionen international GmbH,
Spiegelstr. 9, 81241 München
Koordination, Konzept und Redaktion: Dr. Kundri Böhmer-Bauer, München
Anzeigen: Jutta King, Hauser Exkursionen
Organisation: Claudia Bohne, Hauser Exkursionen
Titelbild: Manfred Häupl
Fotos im Innenteil, Seite 3: Dr. Kundri Böhmer-Bauer (Manfred Häupl), Karin
Geier (Willi Tauscher); S. 4 - 8: Ulla Mengel; S. 7: Ulla Mengel, Dr. Peter Schatzl;
S. 9: Lama Excursions (oben), forum anders reisen (unten links), Elke Schnaus
(unten rechts); S. 11: Hauser (oben), Manfred Häupl (unten); S. 12 - 13: Wolf
Witte; S. 14: JNTO Visit Hokkaido (oben), Viktor Hauke (unten); S. 15: Viktor
Hauke (unten); S. 16: Jutta King (Jizo-Statuen), JNTO Visit Hokkaido (Berg),
Shinji Niwa (Sara mit Freunden), Viktor Hauke (unten); S. 17: Elisabeth Kment
und yomads; S. 18: Dr. Peter Schatzl (oben und unten), Daniela Hornsteiner
(Mitte); S. 19: Ecke Radehose, Dr. Silke Haremza, Rainer Leyendecker, Wolfgang
Neumüller; S. 20: Caroline Travis-Resl (oben), Daniela Eberle (Mitte), Thomas
Schenker (unten); S. 21: Thomas Schenker (oben), Daniela Eberle (unten);
S. 22: Daniela Eberle, Rainer Leyendecker (Bär); S. 23: Ruth Zeller; S. 24 -28:
Luisa Cerón; S. 29: Andrea Kurz; S. 30: Manfred Häupl, Luitpold Leeb, Patrick
Grübener (von oben nach unten); S. 31: Manfred Häupl; S. 32: Iris Wöhrle;
S. 33: Daniel Marschner; S. 34 - 35: Hauser; S. 36-37: Lotti Meier; S. 38: Patrick
Grübener (oben), Barbara Borgfeldt (unten); S. 39: Barbara Borgfeldt (oben)
Patrick Grübener (unten); S. 40: Inge Specht (oben), Lisa Dell (unten); S. 41: Dirk
Engelmann, Stefanie Jörg (Portrait), Bernd Skyum (Frau mit Kind); S. 42: Jutta
King (großes Bild oben, kleine Bilder: 3. und 4. von links), Michaela Stern (kleine
Bilder: 1., 2. und 5. von links, großes Bild unten); S. 43: Jutta King, Michaela
Stern (unten links); S. 44 - 45: Fiona Zaska; S. 46: Gabriele Krombach, Thomas
Hartmann (Hüttentrekking, Machame-Route, Lemosho-Route), Thomas Schenker (Kikeleva-Route); S. 47: Thomas Hartmann (Mt. Meru), Marina Novikova
(Mt. Kenya), Ecke Radehose (Ruwenzori); S. 48: Hauser (oben), Elke Schnaus
(Elefant); S. 49: Mira Pencik (oben), Klaus Sperling (Porträt und links unten),
Ralph Freeman (rechts unten); S. 50 - 51: Cornelia Böhm, Patrick Grübener
(Cornelia Böhm); S. 52: Bernd Schreckenbach (Strand und Flugzeug), Patrick
Grübener (Miguel Treu); S. 53: Bernd Schreckenbach; S. 54: Gebeco, Klaus Grätz
(Nepal), Fiona Zaska (Reiseleiter); S. 55: Patrick Grübener; Rückseite: Thomas
Hartmann, Patrick Grübener (Reiseglückspaket)
Gestaltung: Gschwendtner & Partner, München
Druck: Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen
Auflage: 50.000
12/11/2015 11:45
Liebe Reisegäste,
das Vorwort zum Hauser-Magazin war fertig, als wir die traurige Nachricht bekamen, dass unser langjähriger Mitarbeiter, Kollege und vor
allem Freund Willi Tauscher am 15. November plötzlich gestorben ist.
Er und ich – beide aus Kempten – haben uns 1989 in Nepal kennen
und schätzen gelernt. Zuerst war es seine enorme Wildniserfahrung
in Kanada und USA, Australien und Neuseeland, die ich bewundert habe.
Aber schnell wurde mir klar, dass Willi ein ganz besonderer Mensch war.
Jeder, der ihm begegnet ist und mit ihm zu tun hatte – vom Himalaya bis
in die Südsee – hat seine warme, ehrliche, verbindliche Art geliebt. Die Entwicklung der
Firma Hauser ist zu einem guten Teil sein Verdienst. Auch den Hauser Shop hat er initiiert und bis vor drei Jahren geführt. Dann wollte er wieder Reisen konzipieren, denn das
war seine eigentliche große Begabung. Ich kenne wenige Menschen, die so sehr bei sich
sind, wie Willi es war. Immer neugierig auf die Welt, kam er voller neuer Ideen gerade erst
von einer Erkundungstour aus Kolumbien zurück. Ihm hätte das Magazin gefallen, denn
wild … weit … wandern könnte als Motto über seinem Leben stehen. Aus diesem Grund
widmet das Hauser-Team ihm dieses Magazin.
Willi Tauscher
Herzlichst Ihr Manfred Häupl
Inhalt
nNepal Himlung Himal – dem Himmel näher
n
Umwelt And The Winner Is ... Nepal! nNepal Sind Nepalreisen wieder möglich? 4
9
11
n
China Psst … Hutongs, Qibao und Huang Shan. Nicht weitersagen!
12
n
Japan Vom Berg der Furcht zur Spielwiese der Götter
14
n
n
Georgien yomads Kaukasus-Explorer
UnterwegsMaskottchen
17
18
Alaska Da steppt der Bär 20
n
Kanada Bergsteigen in den kanadischen Rockies
23
n
Ecuador Zum Hals des Mondes 24
n
n
n
n
Infotag Wo kommen sie her – die Salzteigpüppchen für den Hauser-Infotag 2106?
Peru Eine Österreicherin in Peru Hauser intern Zeit für den Absprung nChile Wandern auf dem achten Weltwunder n
Alpin Eine neue Seilschaft – Eiszeit fürs Team
28
29
30
31
32
n
Norwegen Wo Trolle Steine werfen und die Königin wandert
35
n
Schweden Neue Dogyards für die Schlittenhunde
36
n
n
n
n
Kroatien Der Schwatz am Silbersee
Sardinien Karaoke im Stall und die Braut auf dem Pferd
Spanien Stadt – Land – Fuß Frankreich Ich glaub', mich tritt ein Esel
38
40
41
42
n
Marokko Mit Bob Marley durch die Dünen
44
n
Ostafrika Welcher Berg für wen?
46
n Nachhaltigkeit 40 Jahre Explorandes Peru, Nein zum Elefanten-Tourismus
n
Madagaskar Biken, wo der Pfeffer wächst
48
49
n
Namibia 20 Argumente für Namibia
50
n
São Tomé Roças, Luxus und ein Berg 52
n
HauserNews
54
n
Hauser Shop Alles Logo
n
Gewinnspiel ReiseglückspaketRückseite
55
3
Das Dorf Phu
4
Himlung Himal –
dem Himmel näher
Exklusiv vermitteln wir in Deutschland und Österreich die Expeditionen von Kobler & Partner (Schweiz).
Ulla Mengel, Nepal- und Expeditionsexpertin im Hauser-Büro, beschreibt, was es bedeutet,
auf einen 7.000er zu steigen. Expeditionsleiter war Peter Schatzl.
Besishahar. Wir – Maria, Max, Massimo, Fränki, Karsten, Peter
und ich – steigen in die Jeeps. Die Fahrt nach Koto ist nicht in
Worte zu fassen, nein, sie ist überhaupt nicht zu fassen. Eine siebenstündige Rüttel- und Schüttelfahrt über übelste Pisten! Endlich kommen wir an, endlich Bewegung. Zwei Tage wandern wir
am Phu-Fluss auf und ab durch eine tiefe Schlucht. Links vom
Bach, rechts vom Bach, teils ist der Weg in den Fels gehauen,
dann wieder öffnet sich das Tal und wir passieren kleine Dörfer auf Almen. Kurz vor Phu liegt mitten im Bachbett ein Riesenfelsblock, an dem kein Weg vorbei führt. Aber es gibt einen
Durchschlupf – wie eine geheime Pforte. Dann
sind wir in Phu. Es ist das letzte Dorf vor dem
Himlung-Basislager und liegt auf 4.000 m.
Samstag 12.09.2015: Zwischen Phu und
Basecamp liegen 800 Höhenmeter. Es regnet
als wir im Camp eintreffen, doch die Mannschaft hat schon alles eingerichtet und bald
sitzen wir bei heißem Tee im warmen Gruppenzelt. Der Gipfel des Himlung hat sich kurz
blicken lassen. Uns geht es bestens.
Sonntag 13.09.2015: Ausschlafen. Dann Aufstieg über 5.000 m. Am Nachmittag üben wir
abseilen und den Umgang mit der Seilklemme, der Jümar. In der Höhe strengt alles an.
Am Abend dann geballte Bergerfahrung – Nima, Lale, Zongba,
Karma und Shere – die Sherpas sind angekommen.
Montag 14.09.2015: Wir transportieren Steigeisen, Schlafsack,
Daunenjacke und andere Dinge in Camp I. Über die Steine balancierend queren wir den Gletscher und steigen steil die Seitenmoräne hoch. Danach ist das Gelände einfach. Alle erreichen
Camp I auf 5.400 m ohne Probleme. Ein Zelt steht bereits. Hier
verstauen wir unsere Sachen. Ab und zu reißen die Wolken auf
und der Gipfel des Himlung Himal zeigt sich. Wir steigen ab.
Beim Gletscher müssen wir richtig aufpassen.
Dienstag 15.09.2015: Nachts hat es geschneit, zum Glück ist
Ruhetag. Nach dem Mittagessen erklärt Peter die HochlagerApotheke. Hoffentlich brauchen wir nichts davon.
Mittwoch 16.09.2015: Bei Expeditionen ist es in Nepal üblich,
eine Puja abzuhalten, ein Ritual bei dem man die Göttinnen und
Götter um ihren Segen bittet. Die Berggipfel sind ihre Wohnsitze. Auch die Ausrüstung wird gesegnet. Danach steigen wir wieder ins Camp I auf. Diesmal ist es einfacher, da die Sherpas die
Seitenmoräne des Gletschers hervorragend präpariert haben.
Wir schlafen auf 5.400 m. Wie die Nacht wohl wird?
Kräftig essen ist wichtig
Donnerstag 17.09.2015: Alle haben gut geschlafen und wir
steigen nach dem Frühstück ab ins Basecamp. Die Gletscherüberquerung fällt uns immer leichter.
Freitag 18.09.2015: Wir packen alles zusammen, was wir für
die Besteigung brauchen. Der Aufstieg zu Camp I geht zügig.
Uns bleibt genug Zeit, uns für den Gipfeltag vorzubereiten. Außerdem deponieren wir Pickel, Steigeisen und andere Ausrüstung etwa 100 Höhenmeter weiter oben. Es fängt wieder an zu
schneien.
Samstag 19.09.2015: Ich bin angeschlagen, eine Erkältung
kündigt sich an. Im Neuschnee steigen wir Richtung Camp II
über recht steiles Blockgelände zum Depot, laden das Material auf und sind bald am Gletscherbruch. Zeit für die Steigeisen.
Seitlich betreten wir den Gletscher, schlängeln uns zwischen
Seracs und Spalten hindurch. Die Sonne brennt. Kein Schatten.
Trotzdem kommen alle in guter Stimmung in Camp II auf 6.100
m an. Vor uns erhebt sich der Himlung in seiner ganzen Pracht.
Wir brauchen Flüssigkeit und schmelzen Schnee. Dann ab in
die Zelte. Um zwei Uhr in der Frühe wollen wir los – zum Gipfel.
Sonntag 20.09.2015: Um ein Uhr ist es mit der Ruhe vorbei. Um
Punkt zwei Uhr brechen wir auf. Wie geplant. Bei recht milden
Temperaturen kommen wir im Schein der Stirnlampen gut voran. Aber mit zunehmender Höhe wird es frischer. Pause. Wir
ziehen die Daunenjacken an und sehen weit oben die Lichter
der Stirnlampen unserer Sherpas flackern. Sie spuren den Weg,
was bei der Schneelage sehr anstrengend ist. Bald haben wir sie
eingeholt. Bei jedem Schritt brechen wir durch den Harschdeckel, der den pulvrigen Schnee versteckt, der kaum Halt bietet.
Jetzt hat Peter das Spuren übernommen. Aber für heute reicht
es nicht. Wir haben keine Kraft mehr und kehren auf 6.800 m
um. In Camp II bereiten wir alles für unsere Wiederkehr in ein
paar Tagen vor, ruhen uns kurz aus und steigen ab zum Camp I.
Wie gut eine heiße Suppe sein kann! Dann runter ins Basecamp.
5
Unsere Helden, die Sherpas
Mittwoch, 23.09.2015: Die Idee von Max war gut, das komplette
Material in Camp II zu deponieren. Mit leichtem Gepäck steigen
wir direkt vom Basecamp zum Camp II auf. Camp I erreichen wir
schnell. Nudelsuppe. Schuhe wechseln. Weiter zum SteigeisenDepot. Am Nachmittag sind wir in Camp II. Die Nacht wird kurz,
wir wollen um 1 Uhr los. Zweiter Gipfelversuch.
Donnerstag, 24.09.2015: In der Dunkelheit starten wir in zwei
Seilschaften. Noch bevor wir zum ersten Steilstück kommen,
wirft Fränki leider das Handtuch. Ihm ist übel und nichts passt
an diesem Tag. Keiner kann ihn zum Weitergehen überreden.
Wir fünf Verbliebenen profitieren von den vielen Sherpas. Nima,
Lale und Zongba sind schon am späten Abend zum Spuren
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voraus gestartet. Karma und Shere begleiten unsere Seilschaften. Über den ersten Steilanstieg geht es auf den langen Rücken. Der Wind nimmt zu und etwas zu spät stoppen wir, um
Daunenjacken und Fäustlinge anzuziehen. Mir ist kalt und kurzzeitig denke ich ans Umdrehen. Aber Peter motiviert mich, weiter aufzusteigen. Ab und zu schaue ich, ob wir den Lichtern der
Sherpas näher kommen. Die meiste Zeit aber schalte ich mein
Gehirn auf Geh-Modus. Schritt, atmen, Schritt, atmen. Stundenlang. Endlich dämmert es. Wie weit ist es noch? Wann geht die
Sonne auf? Der Wind zermürbt. Unsere Sherpas brechen bei jedem Schritt in den Harschdeckel ein, aber wir haben zum Glück
schon eine relativ gute Spur. Wir erreichen den Rücken und
zum ersten Mal denke ich, dass es klappen kann mit dem Gipfel. Aber das letzte Steilstück erfordert noch einmal viel Kraft.
Um halb neun Uhr stehen schließlich Maria und Max, Massimo,
Peter, Karma und ich am Gipfel. Uns voraus waren Nima, Lale
und Zongba. 7.126 m! Wir sind überwältigt und drängen uns auf
dem schmalen Gipfelgrat. Im Norden sehen wir die Hochebene
Tibets mit der Shisha Pangma, im Osten zum Greifen nahe den
Manaslu, im Süden die Gipfel der Annapurna-Gruppe und den
Dhaulagiri, und Richtung Westen erahnen wir Dolpo und Mustang. 20 Minuten Gipfelglück, dann geht es hinunter, denn der
Wind bläst stark. Auf dem Sattel, also auf über 7.000 m, treffen
wir auf die noch aufsteigende Seilschaft Shere und Karsten. Da
Karsten mit der Höhe zu kämpfen hat, bricht er ab und beginnt
mit uns den Abstieg. Auch der Rückweg zum Camp II ist lang
und kräftezehrend. Die Sonne brennt auf den Gletscher und
wird vom Schnee reflektiert. Jeder kleine Gegenanstieg schafft
uns, aber gegen eins erreichen wir Camp II, wo uns Fränki mit
heißem Wasser erwartet. Den Abstieg zum Basislager mit den
schweren Rucksäcken vertagen wir auf den Folgetag.
Freitag, 25.09.2015: Zum achten und letzten Mal durchqueren wir die Moräne und erreichen müde, aber glücklich das Basislager. Für Maria, Max, Massimo und mich war es der erste
7.000er und für Fränki und Karsten jeweils ein Höhenrekord.
Oft schauen wir zurück auf unsere Spur, die sich wie eine Himmelsleiter zum Gipfel zieht. Ohne die Sherpas und Peter hätten
wir nie den Gipfel erreicht. Meine Erkältung habe ich im Griff
und freue mich auf den Abstieg. Zwei Wochen über 4.800 m
… es reicht jetzt.
Ulla beschreibt die Puja
Es war die schönste Puja, die ich bislang erlebt habe. Zwei buddhistische Nonnen sind von Phu drei Stunden zum Basislager
aufgestiegen und wir haben uns alle rund um einen Chörten,
also einem heiligen Schrein, gruppiert. Die Nonnen haben heilige Texte vorgelesen, gleichzeitig wurde Wacholder, als Duft für
die Götter, verbrannt. Sherpas und wir Teilnehmer haben die
Eisgeräte und Expeditionsschuhe zum Segnen gebracht. Ohne
dieses Ritual steigen die Sherpas nicht auf! Es war eine schöne
Stimmung, die Nonnen waren wie in Trance, die Sherpas haben gleichzeitig die Gebetsfahnen am Chörten befestigt, damit
die auf den Fähnchen beschriebenen Gebete in alle Himmelsrichtungen zu den Göttern fliegen. Es ist nicht so wie bei unseren Gottesdiensten. In Nepal wird auch viel gelacht zwischendurch. Zum Schluss opfert man Reis, Süßigkeiten und Alkohol
und alle essen und trinken selbst davon.
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Was gibt´s denn zu Essen auf einer
Expedition? – Ulla weiß es
Im Basislager gab es zum Frühstück Ei in allen möglichen Variationen mit Toast oder Chapati, außerdem Müsli oder Obstsalat. Nutella, Marmelade und Erdnussbutter hatten wir auch.
Dazu Tee oder Kaffee.
Mittags dann meist Kartoffeln mit Salat, Thunfisch oder Dosenfleisch oder Bohnen. Eigentlich ist Salat in Nepal ein no go,
aber unserer Küchenmannschaft konnten wir zu 100 Prozent
vertrauen und niemand von uns ist vom Essen krank geworden.
Am Abend gab es natürlich das nepalesische Nationalgericht
Dal Baat, also Linsen mit Reis, aber auch Spaghetti Bolognese
oder Rösti mit Ziegen- oder Büffelfleisch. Und unseren Bergerfolg haben wir mit Schweizer Käsefondue gefeiert.
In den Hochlagern war das Essen natürlich einfacher. Im
Hochlager I hat ein Koch für uns einfache Gerichte zubereitet,
wie Nudelsuppe und gebratenen Reis. Im Hochlager II haben
wir Schnee geschmolzen und Trekkingmahlzeiten und Suppe
angerührt.
P. S. Und ich hatte natürlich noch die Amicelli vom HauserTeam mit Botschaften für jeden Tag. Vermutlich war es die ExtraPortion Schocki, die ich für den Gipfel benötigt habe.
Peter gibt Tipps für Expeditionen
Peter Schatzl ist Hauser-Profibergführer, Reiseleiter
und Expeditionsleiter für Kobler & Partner.
• Gute Akklimatisierung ist entscheidend für den Gipfelerfolg.
Besonders am Anfang macht es Sinn, sich Zeit zu lassen, anstatt zu schnell aufzusteigen.
• Besser anfangs einen Ruhetag einlegen, um fit im Basislager anzukommen.
• Vieles beim Trekking und Höhenbergsteigen ist Kopfsache.
Punkte, wie Erfahrung am Berg und ein angenehmes Gruppenklima, spielen eine wichtige Rolle. Spaß bei der Sache ist
ein Indikator für eine gelungene Höhenanpassung.
• Ausreichend essen, komfortabel sitzen, gut schlafen, warm
haben sind Schlüsselfaktoren, um sich zwischen den Etappen zu regenerieren.
• Eine qualifizierte Mannschaft vom Guide bis zum Küchenhelfer macht den Unterschied!
• Viele Leistungen sind Vertrauenssache. Sie existieren vorher
nur auf dem Papier und können erst später beurteilt werden.
• Verstehen, wie der Körper in der Höhe reagiert, beruhigt. Zu
wissen, wie man sich vorbereitet und wie man seine Anpassung optimiert, hilft. Wenn es Sie interessiert, ich vermittle Kompetenzen für Trekking und Höhenbergsteigen beim
Hauser-Workshop Höhentaktik und Höhenmedizin. Die dreitägigen Kurse finden im Februar, April und Mai statt. Die
nächste Expedition, die ich für Kobler & und Partner führe, ist
die Doppelexpedition Pik Lenin und Khan Tengri im Juli und
August 2016.
HAUSER-TIPPS
Beide Termine führt Peter Schatzl.
Zelt-Trekking vom Marsyandi-Tal über Phu und Naar
zum Tilicho-See
Die erste Etappe entspricht dem Zustieg der Expedition.
Reisenummer: 6NPK7602
Termin: 08.10.2016 – 28.10.2016
3.990,–
Preis pro Person in €:
Himlung Expedition (Kobler & Partner)
Reisenummer: 6NPX0301
Termin:09.09.2016 – 08.10.2016
Preis pro Person in €:
Ulla mit den Amicelli
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Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de,
Telefon: 089 / 23 50 06 - 43 oder bei Kobler & Partner
8.550,–
And The Winner Is … Nepal!
Das Projekt „Neue Energie für Nepal“ hat den Nachhaltigkeitspreis gewonnen
Dem forum anders reisen wurde von der touristische Fachzeitschrift Travel One der Nachhaltigkeitspreis 2015 verliehen.
Die Jury zeichnete den Verband, dessen 1. Vorsitzender Hauser-Inhaber Manfred Häupl ist, für das Projekt „Neue Energie
für Nepal“ aus. Das Engagement für eine langfristige, kostengünstige und umweltfreundliche Energieversorgung in dem
Land im Himalaya überzeugte. Sämtliche Flug-Kompensationszahlungen der rund 100 Veranstalter – darunter Hauser
Neue Energie im Einsatz
Die Preisträger: 1. Vorstandsvorsitzender Manfred Häupl und
Geschäftsführerin Petra Thomas vom forum anders reisen
Exkursionen, die zum forum anders reisen gehören, fließen in
das von der Klimaschutzinitiative atmosfair koordinierte Projekt. In der Region Helambu-Langtang, einer der vom Erdbeben im April 2015 am schwersten betroffenen Region, werden
Haushalte, Krankenhäuser, Schulen und Lodges mit erneuerbaren Energien ausgestattet, z. B. Biogasanlagen, Solarkocher
und Photovoltaik-Panels.
Manfred Häupl hat die Idee von Anfang an unterstützt, das Projekt „Neue Energie für Nepal“ mit initiiert und die verschiedenen Partner in Nepal und die an der Entwicklung eines mehrjährigen Wiederaufbauplans des Trekkingtourismus Beteiligten
vernetzt. Die erste große Etappe ist geschafft, wenn 2016 der
Climate Trail eröffnet wird, ein sechstätiges Komfort-Lodgetrekking im Helambu-Langtang, bei dem in energieautark ausgestatteten Unterkünften geschlafen wird.
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gegen Fernweh.
Deutschlands
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3 Ausgaben
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Unterschrift
Hauser16
Faszinierende Reportagen
und grandiose Fotos
Sind Nepalreisen
wieder möglich?
Ja, und zwar schon seit Monaten!
Manfred Häupl im Juli, Ulla Mengel und Elke Schnaus (CSR-Beauftragte) im Oktober sowie viele
Reisegäste in den vergangenen Monaten sind in Nepal gewandert, haben sich die Königsstädte
angesehen und mit den Menschen gesprochen. Alle, die seit dem Erdbeben in Nepal waren, bringen
dieselbe Botschaft von der Bevölkerung mit: Schickt uns Touristen, so helft ihr uns am meisten!
Selbstverständlich ist Manfred Häupl gleich im Juli nach Nepal
geflogen, um mit den Hauser-Partnern und Reiseleitern zu reden, Hotels, Lodges und Trekkinggebiete anzusehen und um
Spendengelder zu übergeben. „Bereits im Juli hat Tourismusminister Kripasur Sherpa versichert, dass die meisten Landesteile zu bereisen sind. Nur 15 Prozent Nepals waren vom Erdbeben betroffen. Die Regierung von Nepal hat schon im Juni
die Wiedereröffnung von vielen UNESCO-Weltkulturerbestätten
bekannt gegeben. Bis auf Helambu-Langtang und das Manaslu-Gebiet, diese Regionen waren vom Erdbeben am meisten getroffen, kann überall gewandert werden. Etliche Trekkingstrecken wurden von der japanischen Zertifizierungsgesellschaft
Miyamoto International vor ihrer Eröffnung auf die Sicherheit
hin untersucht.“
Ulla Mengel war schon sechsmal in Nepal. Ihr ist aufgefallen,
dass fast alle modernen Häuser intakt sind. „In Kathmandu erinnern nur einige kaputte Mauern und ein eingestürzter Tempel an das Beben. Ansonsten geht das Leben seinen üblichen
Gang im typischen Kathmandu-Durcheinander.“
Elke Schnaus bestätigt, dass von 35 Trekkinggebieten 32 wieder offen sind. Sie ist im Anapurna-Gebiet gewandert und hat
u. a. das vom Beben stark betroffene Bhaktapur besucht: „Es
herrscht eine unglaubliche Aufbruchsstimmung. Überall wird
geschaufelt und gehämmert. Selbst das Militär ist zum Helfen
abgestellt, Soldaten schleppen Balken und klopfen Steine. Die
Schule am Durbar Square wurde beim Beben vollständig zerstört. Vor der Baustelle steht ein großes Zelt, in dem der Unterricht stattfindet. Als ich dort war, ging es im Zelt recht lustig zu. Aber das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die
Bevölkerung noch traumatisiert ist.“ Von der Benzinkrise betroffen, war Elke auf dem Motorrad unterwegs.
„Seit August führen wir Nepalreisen wieder durch, ob in Mustang, am Dhaulagiri, der Annapurna oder in der EverestRegion“, sagt Rainer Leyendecker, Nepal-Spezialist im Münchner Stamm-Büro. „Die Reisegäste sind zufrieden und sagen mir
immer wieder, dass es die größte Hilfe für das Land und seine
Bevölkerung ist, hinzufahren.“
HAUSER-TIPPS
Annapurna-Umrundung: das klassische Lodge-Trekking
Reisenummer: 6NPK5302
Termin:09.04.2016 – 30.04.2016
ab 2.790,–
Preis pro Person in €:
Annapurna Komfort-Trekking
Reisenummer: 6NPK2803
Preis pro Person in €:
Termin:19.03.2016 – 01.04.2016
ab 2.850,–
Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de
Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro
Manfred Häupl bei der Übergabe von Spendengeldern
11
Chinesische Urlandschaft
Szeneviertel Peking
12
China
Psst … Hutongs, Qibao
und Huang Shan.
Nicht weitersagen!
Wolf mit chinesischen Touristen
China-Experte Wolf Witte kennt die „In-Viertel“ Pekings und Shanghais
und erklärt, warum Sie im Gelben Gebirge wandern sollten.
Hutongs und die Seen in Peking
Nein, Hutong ist nicht der Name eines Viertels, sondern ein traditioneller nordchinesischer Architekturstil. Großfamilien wohnen im Viereck um einen Hof herum, zu dem sich die Fenster
und Türen öffnen. Alles konzentriert sich auf das Innenleben.
Dieses alte China finden Sie in Peking z. B. beim Trommelturm.
Rund um die Hutongs können Sie sich in kleinen Lebensmittelläden mit Tee eindecken, und in hübschen Geschäften gibt
es Antiquitäten, Lampions, Porzellan und Malerei-Bedarf zu
kaufen. Nicht weit ist es zum Vorderen und zum Hinteren See.
Auf den Dachterrassen der Restaurants und Kneipen am Seeufer tummeln abends sich die jungen Pekinger. Und am Morgen bringen am Wasser meist ältere Menschen bei fließenden
Tai-Chi-Übungen Körper und Geist in Harmonie.
Qibao in Shanghai
Steigen Sie im futuristischen Zentrum von Shanghai in die U9
und finden Sie sich 25 Minuten später im ländlichen, 1000 Jahre
alten Qibao wieder. Obwohl nur 18 km vom Stadtzentrum entfernt, kennen selbst viele Chinesen diesen Ort nicht. Bogenbrücken führen über die kleinen Wasserstraßen, es gibt weiß
getünchte und grau gekachelte Häuser mit geschwungenen
Dächern, Gärten, Tempel, feine Teehäuser und jede Menge
Essensstände. In den Apotheken werden Kräuter, Wurzeln und
Pülverchen gegen jede Art von Beschwerden verkauft.
Huang Shan
Obwohl es nur eine Flugstunde von Shanghai entfernt liegt, trifft
man im Huang Shan, dem Gelben Gebirge, mit seinen 72 Gipfeln,
fast nur chinesische Wanderer. Den Chinesen ist das Gebirge
heilig. Es gilt mit seinen knorrigen Kiefern und den fliegenden
Wolken als Urbild der chinesischen Landschaft. Seit Jahrhunderten wird sie von Dichtern verherrlicht und von Malern mit
Tusche auf Papier gebannt. An die jähen Felsen schmiegen sich
kühne, kilometerlange Treppenwege. Der Ausblick ist gigantisch. Übrigens zählt das Huang Shan sowohl zum UNESCO
Weltkultur- als auch Weltnaturerbe.
HAUSER-TIPPS
Bei der Reise „Chinas schönste Gebirgslandschaften“ wandern Sie
im Huang Shan und können die Hutongs in Peking und Qibao in
Shanghai entdecken.
Chinas schönste Gebirgslandschaften
Reisenummer: 6CNK0701
Preis pro Person in €:
Termin: 13.05.2016 – 31.05.2016
ab 3.150,–
Die Hutongs und Qibao inklusive Metrofahrten sind als Programmpunkte bei der Reise „China mit Yangtze – kreuz und quer durchs
Reich der Mitte“ eingeschlossen. Bei dieser Reise radeln Sie auch
auf der Stadtmauer von Xian.
China mit Yangtze – kreuz und quer durchs Reich der Mitte
Reisenummer: 6CNK2201
Preis pro Person in €:
Qibao
Termin: 08.04.2016 – 25.04.2016
ab 3.190,–
Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de
Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro
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Japan
Vom Berg der Furcht zur
Spielwiese der Götter
Von unserer Japan-Expertin Sara Niwa
Hokkaido – Land der Ainu
Frage ich meine japanischen Freunde nach Hokkaido, leuchten Ihre Augen. Die letzte echte Wildnis Japans! Adler, Braunbären, herrliche Wandergebiete, Vulkane, heiße Quellen und
richtig viel Platz.
Es gibt dort sechs Nationalparks und etliche mehr als 2.000 m
hohe Berge. Über der„Spielwiese der Götter“ thront der Mt. Asahi,
der höchste Berg Hokkaidos. Als vor 150 Jahren die Japaner
Hokkaido beanspruchten, wohnten hier nur die Ainu, deren
Männer damals an ihren langen Bärten und Tätowierungen zu
erkennen waren. Seitdem wird versucht, die Ainu zur Anpassung an die Mehrheitsgesellschaft zu bewegen. Das japanische
Credo heißt: Der herausstehende Nagel wird eingehämmert.
Doch die Ainu pflegen weiter ihre Sprache, die alten Tänze und
Gesänge und verehren die Geister der Bären. Bären gibt es auf
Hokkaido. Aber die Japaner sind so sehr auf Sicherheit bedacht,
dass jeden Morgen die Wächter in den Nationalparks auf Bärensichtung gehen. Und wenn zu viele gesichtet werden, sperrt
man einfach die entsprechenden Wege.
Unterwelt und Wasserkinder
Es ist wie in den Heldengeschichte. Bevor man das Ziel erreicht,
müssen Abenteuer bestanden und Hindernisse überwunden
werden. In diesem Fall heißt das, bevor man über die TsugaruMeerenge nach Hokkaido darf, geht es am Berg der Furcht vorbei! Er liegt in einer düsteren Vulkanlandschaft an einem harmlos blau leuchtenden See. Doch der See blufft. Er ist giftig und
das hat mit dem Vulkanismus zu tun. Schwefelgeruch, in den
Spalten dampft, kocht, zischt und blubbert es. Hier ist nach japanischer Ansicht der Eingang zur Unterwelt. Einmal im Jahr
versammeln sich Schamaninnen am See, um mit den Geistern
in Kontakt zu treten. In der Umgebung des Sees stehen auch
Statuen des buddhistischen Schutzheiligen Jizo. Es ist in Japan
ganz normal, dass verschiedene Religionen nebeneinander existieren und man sich je nach Anlass ihrer Kulte bedient. Jizo geleitet verstorbene Seelen über den Fluss in die Unterwelt. Besonders nimmt er sich der tot geborenen, früh verstorbenen und
Am Berg der Furcht
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Jizo-Statuen
abgetriebenen Kinder an, der sogenannten Wasserkinder. Da im
vormodernen Japan Abtreibung der Entschluss der Großfamilie war, half der Jizo-Kult den Müttern darüber hinwegzukommen. Als Opfer bringen die Frauen dem Jizo gehäkelte Mützen
und Lätzchen mit.
Feiern auf Japanisch
Doch bevor es in diese spirituelle Ecke Japans und ihre geheimnisvolle Landschaft geht, wird ausgelassen gefeiert. Und zwar
beim Nebuta-Matsuri, es ist das berühmte Laternenfest in Aomori, hier wird seit Jahrhunderten jeden Sommer eine Woche
lang die Nacht zum Tag gemacht. „Eisgekühlte Gurke!“„Hähnchenspieße!“„Goldfischfangen!“ rufen die Verkäufer aus bunten Buden.
Riesige Trommeln werden geschlagen, meterhohe Laternen
durch die Straßen gerollt, es wird geflötet und in traditionellen
Gewändern zu wilder Musik noch wilder getanzt. In einer strikt
regulierten Gesellschaft ist das eine der wenigen Gelegenheiten, um Druck abzulassen. Hier werden die strengen Höflichkeitsformen und Restriktionen der japanischen Gesellschaft
über Bord geworfen und die Japaner feiern einfach das Leben.
Sara mit ihren Freunden
HAUSER-TIPP
Hokkaido: Japans wilder Norden
Reisenummer: 6JPK0601
Termin: 30.07.2016 – 13.08.2016
3.660,–
Preis pro Person in €:
Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de
Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro
Ausgelassen feiern
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Georgien yomads
Kaukasus-Explorer
Gleichgesinnt, gleichalt, gleichfit, gleichflexibel – mit der neuen Reisemarke yomads (young nomads) wendet
sich Hauser Exkursionen explizit an die 20- bis 39jährigen Abenteurerinnen und Abenteurer. Wie es ist, als young
nomad unterwegs zu sein, schildert in einem Interview Elisabeth Kment (32). Sie war im August in Georgien dabei.
Elisabeth Kment
Warum haben Sie sich für yomads entschieden?
E.K.: Ich bin durch einen Zeitungsartikel auf yomads aufmerksam geworden. Ein Reisekonzept für Jüngere, die gerne aktiv
unterwegs sind – das hat mich überzeugt. Es war meine erste
Gruppenreise. Vorher war ich die typische Backpackerin.
Die Reiseleitung bei yomads ist englischsprachig. Hat Sie
das gestört?
E.K.: Nein, überhaupt nicht. Die Gruppe bestand aus einer Holländerin, zwei Amerikanerinnen, einem Deutscher und mir –
also einer Österreicherin. Alle um die 30 bis 33 Jahre alt. Wir
haben die ganze Zeit nur Englisch gesprochen. Es war indirekt
eine Sprachreise und hat viel Spaß gemacht.
Wem würden Sie die Reise empfehlen?
E.K.: Dem typischen Backpacker, der bequem geworden ist. Und
allen Personen, die einen Mix aus Kultur- und Aktivreise suchen.
Georgien ist ja eher ein ungewöhnliches Urlaubsland. Warum haben Sie sich dafür entschieden?
E.K.: Die Fotos vom Kaukasus auf der yomads Website haben
mich schnell überzeugt. Die Wanderungen klangen ansprechend und durch die optionalen Outdoor-Möglichkeiten hat
man auch Freizeit und nicht jeden Tag ein fixes Programm.
Was war am schönsten oder besonders beeindruckend auf
der Reise?
E.K.: Die Wanderungen, denn mir war Bewegung sehr wichtig.
Was mich beim Wandern sehr überrascht hat, war die Ursprünglichkeit der Bergdörfer. Teilweise gab es nicht einmal Straßen.
Weit und breit nichts außer Natur.
Haben Sie ein Souvenir mitgebracht?
E.K.: Ich habe Tschurtschchela gekauft, das sind Haselnussoder Walnusskerne, die auf einen Faden gebunden in Traubensaft getaucht werden, der ist mit Mais- und Weizenmehl angedickt, bis sich eine dünne Schicht bildet. Das sieht aus wie
Salami, hängt an jeder Straßenecke und schmeckt wie Haribo. Außerdem habe ich die mit Weinranken und Menschen
verzierten Weinflaschen aus Ton mitgebracht. Schließlich ist
Georgien die Heimat des Weines. Eine genauso lange Tradition
hat die aufwändige Filzherstellung. Ich habe auch ein kleines
Filzfüchschen mitgenommen.
Wie war es, das erste Mal in der Gruppe zu reisen?
E.K.: Wenn ich daran denke, wie viele Stunden ich früher auf einer Reise verloren habe, weil ich eine bestimmte Straße, Bushaltestelle oder Unterkunft finden musste. Und dann die ewigen
Wartezeiten. In derselben Zeit sieht man bei der yomads-Reise viel mehr.
Hatten Sie Kontakt zur Bevölkerung?
E.K.: Sehr viel. Guide und Fahrer waren Georgier. Man hat gemerkt, dass ihnen die Reise selber Spaß gemacht hat. In den
Gästehäusern hatten wir Familienanschluss. An den Abenden
wurde gegrillt und wir haben gemeinsam Wodka getrunken. Als
individuell Reisende hat man auch Begegnungen, aber nicht so
intensiv. Außerdem kommt man wegen der Sprache in Georgien
alleine gar nicht zurecht, denn nur wenige sprechen Englisch.
Haben Sie Verbesserungsvorschläge?
E.K.: Ja, in der Reisebeschreibung steht, dass Frauen beim Besuch der Kirchen Kopftuch und Rock vor Ort ausborgen können.
Aber die Tücher und Röcke riechen muffig und verschwitzt. Man
sollte lieber einen Wickelrock und ein Tuch einpacken.
Dankeschön!
HAUSER-YOMADS-TIPP
Trekkingreise nach Georgien: Kaukasus-Explorer
Termin:
03.07.2016 – 15.07.2016
965,–
Preis pro Person in €:
Weitere Reisetermine und Details d www.yomads.com
Telefon: 089 / 23 50 06 - 72
yomads ist eine Kooperation von Hauser
Exkursionen und zwei internationalen
Trekkingreise-Partnern aus Australien
und den Niederlanden. www.yomads.com
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Maskottchen
Sie fliegen als blinde Passagiere, baumeln an
Rucksäcken und posieren auf Urlaubsbildern.
Was sind eigentlich Maskottchen und warum haben wir
sie? Im Südosten Frankreichs, in der Provence, bedeutet das
Wort masco oder mascoto Hexe. Sicher ist eine gute Hexe
gemeint, denn Maskottchen gelten als Glücksbringer.
In der Provence wurden kleine Püppchen verehrt, wie sie
heute noch in Peru zu finden sind. Das erste Olympische Maskottchen kam mit den
Winterspielen von Grenoble, 1968. Für die Sommerspiele in München 1972 warb
der weißwurstförmige Dackel Waldi. Und längst schmücken sich nicht nur die
Fußballvereine mit Maskottchen, die den Spielern Glück bringen sollen.
Doch warum haben unsere Reiseleiterinnen und Reiseleiter welche dabei?
Wir haben uns umgehört.
Daniela Hornsteiner und ihr Tiger 2008 auf einer Haute Route
Skidurchquerung. „Ich sitze hier auf der Terrasse der Cabanne de
Panossiere mit Grand Combin im Hintergrund. Ehrlich, ich weiß
gar nicht mehr, von wem oder woher ich den Tiger habe, ich weiß
nur, dass er immer dabei ist und auf meinen Rücken aufpasst.“
Ulla Mengel und Peter Schatzl haben die Murmeltiere Keksi
und Düsi von Kari Kober geschenkt bekommen. „Unser Auftrag
ist es, die beiden Plüschtiere auf die hohen Gipfel der Welt zu
bringen. Düsi war heuer schon mit Peter am McKinley (6.194 m)
und am Gasherbrum II (8.034 m). Der Keksi hat es mit uns nun
auch auf den Himlung Himal (7.126 m) geschafft.“
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Reiseschaf Leila begleitet Andrea Kurz seit vielen Jahren auf
all ihren Reisen. „Leila, sie ist das Geschenk eines guten Freundes, der meinte, jemand müsse während meiner Reiseabenteuer auf mich aufpassen. Wir ergänzen uns perfekt, und sie gibt
mir die nötige Gelassenheit in herausfordernden Situationen.
Allerdings ist sie etwas verschlafen und äußerst gehfaul: Alle
Trekkings verbringt sie in der Deckeltasche meines Rucksacks
und sogar 6.000er hat sie auf diese Weise schon bewältigt! Nach
jeder Reise geht es erstmal ab in die Waschmaschine, was sie
überhaupt nicht mag. Ihre Lieblingsziele: die Anden, der Himalaya, Neuseeland (weil es da so viele Schafe gibt) und alle Länder, die sie noch nicht kennt.“
Das Maskottchen von Ecke Radehose ist ein kleines Schäfchen
und heißt Lena. „Meine zwölfjährige Tochter gleichen Namens
hat es mir vor drei Jahren zum Vatertag geschenkt und seit dieser Zeit begleitet es mich – sicher am Rucksack befestigt – auf
allen privaten Berg- und Skitouren und natürlich auch auf meinen Hauser-Reisen. Mein Maskottchen mit der schmeichelhaften Aufschrift ‚Papa ist der Beste‘ erinnert mich unterwegs an
mein Zuhause, es vermittelt mir ein Gefühl von Sicherheit und
manchmal sogar von Wärme und Geborgenheit. Seit Lena mich
begleitet, wurde die Höhe und Schwierigkeit meiner Gipfelziele
deutlich niedriger. Auch meine frühere Risikobereitschaft am
Berg reduzierte sich auf ein eher verantwortbares und von Vernunft geprägtes Maß.“
Yeti und Leo on board bei Silke Haremza. „Den Yeti hat mir
mein Mann vor etlichen Jahren auf einem Hauser-Infotag geschenkt. Yeti ist seither weit herumgekommen – neben zahlreichen Touren in seiner „Heimat“, dem Himalaya, hat er sich
zum Beispiel vom patagonischen Wind das Fell verwuscheln
lassen, war auf dem Kilimanjaro und in Machu Picchu und ist
in den Tempelanlagen von Angkor herumgekrabbelt. Sein junger Freund, der Schneeleopard Leo, ist noch etwas schüchtern
– er hängt an seiner Heimat Bhutan wie an meinem Rucksack.
Mittlerweile schnuppert aber auch er gemeinsam mit Yeti in
die weite Welt hinein.“
„Hart gesottene Mountainbiker brauchen kein Maskottchen –
und Reiseleiter schon gar nicht“, steht in der E-Mail von Wolfgang Neumüller. „Und dann habe ich mich wahnsinnig gefreut,
als Uschi mir plötzlich im November 2014 eines geschenkt hat.
‚Mache es gut in den fünf Wochen Nepal und komme wieder gut
zurück!‘ Es hat geholfen und ich bin voll begeistert von meiner
neuen analogen Schutzengel App.
P.S. Bin gerade mit Maskottchen beim Biken in Kappadokien.“
„Vor über 10 Jahren habe ich es zufällig in einem Kaufhaus entdeckt.
Es ist es bei Marathons und Ultra-Wettbewerben und auf Fernreisen dabei.“ Unser Nepal-Spezialist (und früher auch Reiseleiter)
Rainer Leyendecker bekommt sein Wiesel bei den Läufen vor
dem Ziel von seiner Frau Marlyn zugesteckt und läuft dann gemeinsam mit ihm über die Ziellinie. „Und wenn ich besonders
wieselflink gelaufen bin, darf das Tier auch mit auf die Bühne
und das Podest bei der Siegerehrung. Auf Hauser-Reisen hat
das Wiesel schon oft für Spaß gesorgt.“
Haben Sie ein Maskottchen auf Ihren Hauser-Reisen dabei? Schicken Sie uns ein Bild von sich und Ihrem Maskottchen.
Wir posten Ihre Geschichte auf Facebook und wer weiß … vielleicht gibt es im nächsten Hauser-Magazin
einen Fortsetzungsartikel.
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Daniela mit Beute
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Alaska – da steppt der Bär
Nordamerika-Expertin Daniela Eberle hat sich vom Ruf der Wildnis locken lassen.
Keine Schlüssel – oder das Urvertrauen in Alaska
Von außen sieht die McCarthy Lodge im Wrangell St. Elias National Park im gleichnamigen Ort aus wie eine Pappfassade im
Western. Ganz schmal. Ich hatte das Gefühl, gleich kippt die
Front nach hinten weg. Was hat die Besitzerin zur Begrüßung
gesagt? „Das sind wahrscheinlich die kleinsten Zimmer, die ihr
je hattet, aber die charmantesten.“ Metallbettgestelle und Rüschenkissen – tatsächlich sehr charmant. Niemanden hätte es
gewundert, wenn ein Trapper mit Waschbär-Mütze auf dem Kopf
durch die Tür gekommen wäre. Alte Bohnendosen, Werkzeuge,
Bilder. Alles da, bis auf …? Schlüssel. „Wir haben keine Schlüssel.“ OK, alles klar, dann eben keine Schlüssel. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass es in Alaska völlig normal ist,
die Zimmer nicht abzusperren. Laptops, Pässe, Kameras einfach auf dem Zimmer lassen? Am ersten Tag hat sich das für
uns alle ziemlich seltsam angefühlt. Aber schon am nächsten
Tag ist das Urvertrauen der Alaskaner auf uns übergeschwappt.
Partytime in der Geisterstadt
Entstanden ist das Dorf wegen des Kupfervorkommens in der
Gegend. Natürlich sind wir zur aufgelassenen Bonanza Mine
oberhalb des Dorfes hinaufgewandert. 1.250 Höhenmeter. Ganz
schön heftig. Eigentlich eine Geisterstadt ist McCarthy inzwischen ein Aussteiger-Dörfchen. Der Ort besteht im Prinzip aus
der Lodge, dem Saloon gegenüber, in dem wir auch gefrühstückt haben, einem Shop und ein paar Häusern. Mit dem Auto
kommt man nicht hin. Es gibt einen Shuttle Bus oder man läuft.
Im Prinzip ist dort überhaupt nichts los, abgesehen davon dass
es der perfekte Ausgangspunkt für Wanderungen und andere
Outdoor-Aktivitäten ist. Aber an unserem zweiten Abend waren
plötzlich Hunderte von Leuten da! Die Frauen in ihren besten
Blümchenkleidern, an den Füßen Gummi- oder Winterstiefel.
Partytime! Im Saloon trat eine der bekanntesten Bands des Umkreises auf. Die Musik war super und wir haben getanzt bis tief
in die Nacht, als beschlossen wurde, mit Trommeln und Posaunen um die Häuser zu ziehen, um das Dorf aufzuwecken. An dem
Abend gab es keine Trennung zwischen Alaskanern und Touristen. Am nächsten Morgen wurde der Saloon für das Frühstück vorbereitet und dieselben Leute, mit denen wir gefeiert
hatten, haben uns wieder bedient. Jetzt war das Eis gebrochen.
Frei und unabhängig
Dass die Alaskaner und Alaskanerinnen irgendwie Sonderlinge
sind, habe ich bald gemerkt. Zuerst dachte ich, der Service lässt
zu wünschen übrig. Aber wer nach Alaska ausgewandert ist – es
sind fast alles Aussteiger, oft sehr jung – fühlt sich frei, unabhängig und definiert sich nicht gerne als Bedienung. Abenteuerliche
Sonderwünsche werden jedoch erfüllt. Mein Kumpel Matthias,
er ist begeisterter Angler, war auf der Reise dabei. Also haben
wir in der MacLaren River Lodge gefragt, ob wir für zwei Stunden
ein Kanu und Angelausrüstung mieten können. Ich habe auch
geangelt, das erste Mal in meinem Leben, und Arctic Greyling,
also Esche, gefangen. Als wir so um 20 Uhr zurückgekommen
sind, hat man uns die Küche zur Verfügung gestellt. Wir durften alles benutzen. Also haben wir die Fische gewürzt und gebraten, alle aus der Hauser-Gruppe durften probieren. Die Mitreisenden hatten natürlich schon zu Abend gegessen.
Immer bei der Gruppe bleiben
Eine Garantie dafür, dass man auf Bären trifft, gibt es nicht. Wir
haben aber jede Menge gesehen. Im Denali National Park bestimmt 10 Grizzlys. Und im Wrangell St. Elias National Park war
mir ein Schwarzbär näher als mir lieb war. Natürlich hatte Ernst,
unser Reiseleiter, gleich zu Beginn der Reise eine Broschüre
Angelausflug
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Wandern macht hungrig
verteilt, in der genau steht, wie man sich verhalten soll beim
Kontakt mit Bären. Wir sind laut aufgetreten und Ernst hatte zudem sicherheitshalber ein Bärenspray dabei. Einmal war
direkt neben uns im Gebüsch ein Atmen zu hören. Wir sind
dann auf Anweisung von Ernst langsam drei Schritte zurück gegangen. Der Bär auf Beerensuche kam heraus, ist an uns vorbeigetrottet und auf der anderen Seite des Weges im Gebüsch
verschwunden. Als wir dann auf dem Rückweg waren, bin ich
ziemlich schnell vorausgewandert. Es war kein gutes Wetter
und sah aus, als wollte es anfangen zu regnen. Also im Stechschritt um die Kurve. Abrupter Stopp. Vor mir ein Bär. Langsam bin ich zurückgewichen. Der Schwarzbär ebenfalls. Zum
Glück in die andere Richtung.
Drei Tage Mount McKinley
Wir haben gut gefeiert und sind durch die schönsten Berg- und
Gletscherlandschaften gewandert. Den Mount McKinley haben
wir an drei Tagen gesehen, einmal war er sogar den ganzen Tag
frei, was eine echte Seltenheit ist. Viele reisen wegen des Berges nach Alaska und sehen ihn überhaupt nicht. Unvergesslich ist natürlich der Blick vom Helikopter aus auf die riesigen
Schneemassen im Bergmassiv.
HAUSER-TIPP
Alaska – Ruf der Wildnis
Reisenummer: 6USK3101
Termin: 07.07.2016 – 22.07.2016
Preis pro Person in €:
Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de
Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro
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4.390,–
Bergsteigen in den
kanadischen Rockies
Ruth Zeller, Reiseleiterin und Reiseleiter-Koordinatorin im Münchner Hauser-Büro,
schwärmt von den kanadischen Rockies.
Berge, Berge, Berge ... nur das Örtchen Banff schmiegt sich im
Tal zwischen die Hügel und der Bow River schlängelt sich durch
das Tal. Wie eine Modelleisenbahn kriecht der unfassbar lange und bunte Zug der Pacific Railway Company an türkisblauen
Seen vorbei durch dunkle Wälder. Kitsch pur mitten in den kanadischen Rockies. Wir stehen am Gipfel des Mount Bourgaeu
auf 2.931 Meter und genießen den Rundblick. Über 1.500 Höhenmeter und mehr als 12 Kilometer spüren wir in den Beinen.
Denn die Wanderungen in den Rockies sind lang und weit. Frühmorgens in den Wäldern riecht es nach Kiefernnadeln, Zedernholz und Moos. Immer weiter hinein in das Tal, am rauschenden Fluss entlang, bis wir endlich die Baumgrenze hinter uns
lassen. Höher und höher. Senkrechte Felswände, steile Felsnadeln, glitzernde Bergseen, noch mehr Pässe, noch mehr Gipfel.
Das Château am Lake Louise erinnert mich an Schloss Neuschwanstein. Nein, nicht die Architektur, eher die Besuchermassen! Der Beginn unserer Wanderung gleicht einem Hindernislauf über und unter dutzenden von „selfiesticks“ und durch
asiatische Reisegruppen hindurch. Geschafft. Es wird ruhiger
und später sogar einsam in der Gipfelregion des Mount St. Piran.
Den Platz hat Edward Whymper, der Erstbesteiger des Matterhorns, als den schönsten Aussichtspunkt dieser Berggruppe
bezeichnet. Da kann ich ihm nur Recht geben. Außerdem bin ich
im dankbar, dass er die Anregung gab, diese Region mit Wanderwegen zu erschließen.
„Bears in Area“! Der Schutz der Bären geht vor, deshalb sind die
Trails zum Cirque Peak vorübergehend gesperrt. Kein Problem.
Dann eben entlang des Bow Lake durch Wald und eine enge
Schlucht in die Hochgebirgslandschaft. Immer wieder ist der
Gletscherbach zu queren. An manchen Stellen ist er sanft und
breit, an anderen wild und tosend. Über riesige abgeschliffene
Felsen und Schuttlandschaften wandern wir nach oben in eine
Urlandschaft: gleißende Gletscherfelder, wuchtige Granitgipfel,
rauschende Bäche, die über die Felsen in die Wälder stürzen, der
türkise Bow Lake in der Ferne. Stille – nur der Wind ist zu hören.
Ich bin zwar leidenschaftliche Bergsteigerin aber mein Herz
schlägt mindestens genauso für Wildnis ohne Berge. Auch das
gibt es in British Columbia. Deshalb plane ich eine Sonderreise,
die auf Trapper-Spuren durch die Wildnis führt – Wanderungen
in den Rockies und eine Kanu-Tour inklusive. Lassen Sie sich
am besten gleich vormerken für 2017, es gibt nur einen Termin
(Reisenummer: 7CAS0801).
HAUSER-TIPP
Bergsteigen in den Rocky Mountains
Reisenummer: 6CAK2501
Preis pro Person in €:
Termin: 23.07.2016 – 05.08.2016
2.850,– (mit Flug 4.030,–)
Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de
Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro
Blick auf den Bow Lake
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Cuicocha-Lagune
Zum Hals des Mondes
nach Ecuador
Hauser-Mitarbeiterin Luisa Cerón ist Ecuadorianerin, sie liebt die Menschen und Berge ihrer Heimat.
Vor kurzem war sie mit deutschen Freunden – Felix und Mark – unterwegs, um ihnen das Land zu zeigen,
und um neue Hauser-Wege zu erkunden und alte zu überprüfen. Sie war am Cuicocha-Krater, am Cotopaxi,
an der Quilotoa-Lagune und am Chimborazo. Damit auf den Hauser-Reisen auch alles klappt.
Mark, Luisa, Felix
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Meerschweinchensee oder See der Götter
Den Cuicocha-Krater habe ich schon fünf Mal umrundet! Es dauert fünf bis sechs Stunden und die Umrundung ist meine absolute Lieblingstour. Der See ruht so friedlich im Krater, und bei
freier Sicht kann man den 4.944 m hohen Vulkan Cotacachi sehen und den wunderbaren Blick auf den gegenüberliegenden
Imbabura genießen. Der Eruption des Cotacachi vor ungefähr
3100 Jahren verdankt der Krater seine Entstehung. Ich hänge
so an der Region, weil sich damit Kindheitserinnerungen verbinden. Mein Vater kommt aus der Gegend, er ist im Dorf San
Pablo geboren, und ich habe bei meinen Großeltern einen Teil
meiner Kindheit verbracht.
Bevor ich nach Deutschland gekommen bin, um weitere berufliche Erfahrung zu sammeln, habe ich als Reiseleiterin in Ecuador gearbeitet und auch schon Touren um den Krater geführt.
Die Cuicocha-Wanderung empfehle ich nicht nur, weil ich sie
so gut kenne, sondern weil dort wenige Menschen unterwegs
sind. In dem See liegen zwei kleine Inseln. Die eine ist die Isla
Teodoro Wolf. Franz Theodor Wolf war deutscher Theologe und
Naturforscher. Im späten 19. Jh. hat er Galapagos und das Festland von Ecuador studiert, die Landschaft und die Menschen.
Die zweite Insel heißt Yerovi. Die Lagune hieß in Präinka-Dialekten Tsui Cocha, das bedeutet Lagune der Götter. Auch heute
noch gilt die Lagune als heilig. Die Kichwa sprechenden Indigenas nannten den See wegen der vielen Meerschweinchen auf
der Isla Wolf und der kleineren Isla Yerovi Cuicocha, das heißt
„Meerschweinchensee“. In der Gegend gibt es viele Orchideenarten, Bromelien, Pumamaqui (Pumahand), und viele Heilpflanzen, die von den Indigenas zum Beispiel bei Magenproblemen,
Chuquirahua, die Bergsteigerblume
Bluthochdruck, Ausschlag, Entzündungen oder Kopfschmerzen angewendet werden. Hier leben Brillenbären und Pumas,
die habe ich aber noch nie gesehen.
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Quilotoa-Lagune
Der Hals des Mondes und Coca-Tee
Der Cotopaxi ist für mich als Ecuadorianerin etwas ganz besonderes. Er ist einfach das Symbol für unser Land. Cotopaxi bedeutet in der Quechua-Sprache „Hals des Mondes“, weil aus einer
bestimmten Perspektive der Mond für eine kurze Zeit wie ein
Kopf direkt auf dem Krater steht. Und der schneebedeckte Teil
des Berges kann als Poncho gedeutet werden. Für die einheimischen Völker war der Berg sogar schon vor dem Beginn der
Inkaherrschaft im 15. Jahrhundert heilig. Er wurde als Sitz der
Götter und als Regenspender verehrt. Dass er nicht nur einer der
höchsten Vulkane, sondern auch der aktivste Vulkan des Landes ist, hat sich ja erst im August 2015 gezeigt. Da hat er ganz
schön geraucht. Wir waren schon Wochen vorher dort und sind
bis zur Hütte José Ribas auf 4.800 m aufgestiegen. Wegen der
26
Höhe war das anstrengend, obwohl es vom Parkplatz aus nur
200 Höhenmeter sind. Meine deutschen Freunde waren ganz
schön platt und hatten dann Respekt vor der Höhe. Sie waren
vorher noch nie so hoch. In der Hütte haben wir Coca-Tee getrunken, er hilft bei Erschöpfung und Höhenproblemen. Auch
wenn der Berg aus der Entfernung steinig und eisig wirkt, gibt
es in den tieferen Lagen und in seiner Umgebung hochinteressante Pflanzen, z. B. die Bergsteigerblume.
Oportunistisches Hündchen
Erst die gute Nachricht. Die Umrundung der türkisblaune Quilotoa-Lagune, sie liegt auf 3.900 m, ist sehr schön, weil man
unterwegs fast keine Leute trifft. Jetzt die weniger gute Nachricht: Es sind so wenige Leute hier, weil es echt anstrengend
ist. Dass die Wege nicht beschildert sind,
macht nichts, weil ein einheimischer Reiseleiter dabei ist, der sich gut auskennt.
Aber es geht ständig steil runter und wieder hinauf. Es war die anstrengendste Tour
von allen, die wir gemacht haben, aber sie
hat sich alleine schon wegen der wunderbaren Aussichten gelohnt. Man begegnet
den Indigenas, die auf den Feldern arbeiten oder Feldfrüchte in die Dörfer tragen.
Kinder, die gerade auf dem Heimweg von
der Schule waren, haben sich gefreut über
unseren Besuch, sie sehen nicht oft Touristen. Aber bitte nicht fotografieren. Die
Kinder wollen es nicht und eine Frau hat
Cotopaxi
sich gleich das Gesicht mit einem Tuch bedeckt. Die Menschen
glauben, dass man durch ein Foto ihre Seele raubt. Ein kleiner Hund hat uns begleitet. Natürlich war er schlau und hat
gewusst, dass er von Wanderern etwas zum Essen bekommt.
Aber als wir nach sieben Stunden auf andere Leute gestoßen
sind, ist er bei ihnen geblieben. Wir haben gelacht und sind alleine weiter gewandert.
Lederhose, Edelweiß und Chimborazo
Diesmal ging es meinen deutschen Freunden besser, inzwischen
waren sie ja aklimatisiert. Gestartet sind wir auf 4.800 m am
Parkplatz der Carell-Hütte. Von hier sind wir die 200 Höhenmeter zur Whymper-Hütte gewandert. Sie wurde renoviert, war
also zu. Der Weg war neu für mich und es gab Schnee. Das Gefühl am höchsten Berg Ecuadors zu sein, war unbeschreiblich.
Er ist 6.300 m hoch, wir sind bis zur 5.100 m hoch gelegenen
Lagune gewandert, stellenweise gingen wir über Schnee. An
der Lagune haben wir ausgiebig Pause gemacht. Lunchboxen
hatten wir dabei: Sandwich mit Käse und Schinken, eine Flasche Wasser, Schokolade, einen Apfel, Chips und einen leckeren Energieriegel – alles in Ecuador produziert.
Beim Abstieg hat es dann gehagelt und wir haben nichts mehr
gesehen. Auch wenn man es weiß, es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell am Berg die Wolken aufziehen. Der ganze Ausflug hat ungefähr zwei Stunden gedauert.
Übernachtet haben wir in der Estrella del Chimborazo, der
Lodge von Marco Cruz. Er ist einer der bekanntesten Bergsteiger in Riobamba und Freund von Reinhold Messner, die zwei
waren auch schon gemeinsam am Chimborazo. Und jetzt die
Überraschung: Außer uns waren in der Nebensaison keine anderen Touristen da. Aber wer war da? Marco Cruz samt Familie
höchstpersönlich! Er trägt immer eine Lederhose und hat uns
erzählt, dass er schon oft in Deutschland und dann meistens
in Bayern war. Zimmer, Küche, Wohnzimmer – alles ist bayerisch dekoriert, Bayernfahne und Edelweiß inklusive. Ich habe
mich wie in München gefühlt. Wir haben Kartoffelsuppe, frittiertes Schwein, Tortillas, Mais und Bohnen gegessen, dann hat
uns Marco Fotos von früher gezeigt, er hat Routen entdeckt und
war schon oft am Chimborazo. Auch für ihn ist und bleibt er
ein besonderer Berg.
HAUSER-TIPPS
Ecuador endecken – Trekking zwischen Anden und
Amazonas
Reisenummer: 6ECK1401
Termin: 17.03.2016 – 03.04.2016
ab 4.490,–
Preis pro Person in €:
Ecuador – Andenhochland und Galapagos
Reisenummer: 6ECK0902
Preis pro Person in €:
Termin: 19.03.2016 – 03.04.2016
ab 4.990,–
Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de
Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro
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Wo kommen sie her – die
Salzteigpüppchen für den
Hauser-Infotag 2016?
Während Luisa Cerón ihren deutschen Freunden das Land gezeigt hat,
wurde im Dorf Calderon unter Hochdruck gearbeitet. Von dort stammen
die „Eintrittsanstecker“ für den Hauser-Infotag am 30. Januar 2016
in Fürstenfeldbruck. Luisa hat sie mitgebracht und erklärt, was es mit
den Figürchen auf sich hat.
Das Dorf Calderon liegt nördlich von Quito. Es ist bekannt für
seine bemalten Figürchen. Wir in Ecuador sagen masapan also
Marzipan, doch meine Hauser-Kolleginnen sagen Salzteig. Aber
zur Geschichte der Figürchen. Am 2. November feiern wir immer dia de los muertos, den Tag der Toten. Eigentlich ganz ähnlich wie Allerheiligen in Deutschland, nur wird es anders begangen. Wir besuchen die Gräber der Verstorbenen und feiern
am Friedhof mit Essen, Trinken und Musik. Zur Zeit der Spanier
besuchten die Menschen nicht nur die Gräber, sondern gruben
die Knochen ihrer Angehörigen aus und tanzten mit den Knochen um das Grab herum. Ein spanischer Priester hat das als
Sünde bezeichnet und verboten. Er hat angeregt, aus Weizenmehl Figuren zu machen, als Symbol für die Toten.
Für die Männer werden kleine Pferde hergestellt, für die Frauen kleine Mädchenpuppen. Die Figürchen heißen guagua de
pan, Brotbabies. Es gibt sie nur am 2. November und sie werden am selben Tag gegessen. Dazu wird aus schwarzem Mais
und aus Früchten – wie Ananas, Brombeeren, Erdbeeren und
Heidelbeeren – ein dunkles Getränk gebraut wird. Es heißt
colada morada und symbolisiert das Blut.
Da die Brotbabies den Touristen gefallen haben, haben die Frauen
in Calderon begonnen, Souvenirs im selben Stil aus Salzteig
herzustellen: Schildkröten, Papageien, Lamas, Frauen mit Kinder und vieles mehr. Die Arbeit ist sehr aufwändig und inzwischen machen es nur noch wenige Frauen wie Rosita, die es von
ihrer Mutter und die wiederum von ihrer Großmutter gelernt
hat. Jährlich gibt es einen Wettbewerb vom Bürgermeister um
die schönste Figur. Die Frauen arbeiten heimlich und verstecken ihre Puppen, damit niemand etwas kopieren kann. Letztes Jahr hat Rosita gewonnen. Ihre Puppe repräsentierte verschiedene historische Etappen des Landes.
HAUSER-TIPP
Kommen Sie zum Hauser-Infotag
am 30. Januar 2016 nach Fürstenfeldbruck
und suchen Sie sich Ihr Püppchen aus.
Luisa bewundert Rositas Kreationen
28
Eine Österreicherin in Peru
Von unserer Hauser-Reiseleiterin Andrea Kurz
Arbeitsplatz Titikaka-See
Dieser Text entsteht auf fast 4.000 m Höhe am tiefblauen Titikaka-See. Er gehört zu meinem Arbeitsplatz Peru. Hier arbeite
ich als Reiseleiterin. Aufgewachsen in Salzburg, bot sich 2009
– als ich zum Bergsteigen in die Cordillera Blanca kam – überraschend die Gelegenheit, aus meinen Leidenschaften – Berge
und Reisen – einen Beruf zu machen. Auch heute noch bleibt
mir ab und zu der Mund offen vor Staunen. Wie anders hier alles ist als im beschaulichen, gemütlichen Österreich.
Zum Beispiel ist es als Vegetarierin gar nicht so einfach, in kleinen Restaurants und entlegenen Gegenden etwas Passendes
zu essen aufzutreiben. Einmal bestellte ich Gemüsesuppe und
ließ mir vom Kellner versichern, dass garantiert kein Fleisch
darin sei. Die Suppe kam dampfend in einer Schüssel auf den
Tisch und ich aß mit großem Appetit. Viel Gemüse war drin.
Langsam näherte ich mich dem Schüsselboden, als ich auf etwas Großes stieß. Eine Hühnerkralle! Ich stellte den Kellner zur
Rede. Er erklärte, dass ein Huhn eben ein Huhn sei, und kein
Fleisch. Peruanische Logik!
Zwischen meinen Reisen wohne ich in der Inka-Stadt Cusco. Die
schmalen Straßen aus der Inkazeit haben noch großteils in der
Mitte einen Kanal, in dem das Regenwasser abfließt und in den
auch mal Wasser aus Häusern abgeleitet wird. Eines Morgens
ging ich zum Markt und begegnete einer alten einheimischen
Campesina, einer Bäuerin, die auch dorthin unterwegs war.
Neben Gemüse, das sie verkaufen wollte, hatte sie ein Lamm
dabei, das ebenfalls den Besitzer wechseln sollte. Sie bat mich,
den Strick zu halten, an dem sie das Kleine hinter sich her zog.
Nun lüpfte sie ihre zahlreichen Röcke, hockte sich über die Kanalrinne der Straße und verrichtete inmitten der an ihr vorbeilaufenden Menschen ungeniert ihre Notdurft. Dann stand sie
auf, nahm mir mit einem umwerfenden zahnlosen Lächeln den
Strick samt Lamm wieder ab und ging des Wegs.
Die Menschen sind hier sehr abergläubisch, sogar was das Wetter betrifft: Regenwolken am Himmel, die man gerade nicht
brauchen kann, kann man wegblasen – allerdings nur, wenn
man zwischen Januar und Juni geboren ist. Bläst ein zwischen
Juli und Dezember Geborener in die Wolken, so kommt garantiert ein Wolkenbruch.
Viele andere Geschichten erzähle ich Ihnen gerne, wenn wir gemeinsam unterwegs sind.
HAUSER-TIPP
Andrea Kurz führt z. B.
Peru – Von Machu Picchu zur Cordillera Blanca
Reisenummer: 6PEK2101
Termin: 10.07.2016 – 30.07.2016
Preis pro Person in €:
4.790,–
Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de
Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro
29
Zeit für den Absprung
2015 ist Manfred Häupl 35 Jahren bei Hauser, im März 2016 seit 30 Jahren als Geschäftsführer.
Jetzt stellt er die Weichen neu. Und diesmal nicht nur für die Firma, sondern für sich selbst.
„Natürlich ist es ein großer Einschnitt. Aber auch das zählt
für mich zur Nachhaltigkeit, sich rechtzeitig um eine Nachfolgeregelung in der eigenen Firma zu kümmern.“ Damit sind
wir schon beim Kern. Nachhaltigkeit in jeder Hinsicht steht für
Manfred Häupl im Zentrum: bei der umwelt- und sozialverträglichen Entwicklung von Destinationen, bei progressiven
Beschäftigungsmodellen – von Teilzeit bis Auszeit – für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Hauser-Büros, bei der
Finanzierung des Aufbaus von lokalen Partnern durch Mikrokredite. Ihm ging und geht es darum, einen „anderen“ Tourismus
zu etablieren. Nicht nur die Entwicklung der eigenen Firma hat
ihn angetrieben, sondern die Entwicklung des Tourismus insgesamt. „Ich wollte beweisen, dass man nachhaltig, solidarisch
und gleichzeitig profitabel als Unternehmer agieren kann.“
Es war ihm auch wichtig, den Pioniergedanken von Günter Hauser weiterzutragen, ob bei seiner Überschreitung des Kilimanjaro, die Hauser zuerst und drei bis vier Jahre exklusiv im
Programm hatte, bei der Erschließung von Mustang oder der
Lesotho-Durchquerung. Auch als Tibet geöffnet wurde, waren
Hauser bzw. Manfred Häupl unter den ersten. „Warum es mir
so wichtig ist, dass Hauser möglichst als erster Reiseveranstalter ein Gebiet für Wandern und Trekking erschließt, ist
nicht nur der Pioniergedanke, sondern dass wir als die Ersten auch die Maßstäbe und Qualitätsstandards für nachfolgende Kollegen aus der Branche setzen können.“
... und Tschüss
Ovid Jacota und Manfred Häupl
30
Manfred Häupl hat Trekking und Trekkingregionen ein Stück
weit von der einstigen Exotik befreit, indem er Anfang der 90er
Jahre begann, Trekking in Gebieten wie den USA, Kanada und
Europa zu etablieren. „Den Gedanken des Trekkings weltweit
umzusetzen war und ist mir wichtig. Als ich die Firma übernommen habe, hatten wir 45 Länder im Angebot, jetzt sind
es um die 100 und in den meisten davon bieten wir viele verschiedene Routen an.“ Dass Manfred Häupl Vizevorstand der
Sir Edmund Hillary Stiftung Deutschland ist, erster Vorstand
vom forum anders reisen und bei ATTA (Adventure Travel Trade
Association) aktiv ist, hat sich letztlich fast von selbst ergeben.
„Wenn man etwas erreichen will, muss man sich zusammentun und sich engagieren."
Und was wünscht er sich für die Zukunft der Firma Hauser, deren alleiniger Eigentümer er weiterhin bleibt? „Ich möchte, dass
sich Hauser Exkursionen als der nachhaltigste Trekkingreiseveranstalter weltweit klar positioniert.“ Umsetzen wird das
Ovid Jacota, Manfred Häupls Nachfolger als Geschäftsführer.
„Er ist wander- und trekkingerfahren, wir schätzen uns sehr.
Doch was uns am meisten verbindet, ist die gemeinsame Philosophie. Ich bin sicher, dass er Hauser in meinen Sinne weiterentwickeln wird. Sagen wir es so, das Fundament ist gelegt, und er baut weiter am Haus.“ Ein bisschen zu bescheiden.
Es ist nicht nur das Fundament gelegt, da gibt es auch ein paar
Etagen. Und Ovid Jacota wird das Hauser-Haus aufstocken.
Chile
Wandern auf dem achten Weltwunder
Hauser-Inhaber Manfred Häupl hat die neue „individuell unterwegs Tour“ in Torres del Paine getestet und wollte
herausfinden, ob der W-Trek in Chile zu Recht den Titel „achtes Weltwunder“ verdient.
Wieso der W-Trek W-Trek heißt? Ganz einfach. Verfolgt man die
Route auf einer Trekkingkarte, sieht sie aus wie ein großes W.
Der Trek führt entlang der Südseite der Paine-Türme mit Abstechern in die Seitentäler. Auf dem W-Trek kann man sich kaum
ernsthaft verlaufen. Der Weg ist meist klar erkennbar und genügend Wegweiser gibt es auch.
Am ersten Tag das Highlight?
Gleich am ersten Tag das Top Highlight der Tour. Denke ich zumindest. Ich folge dem Lauf des Rio Ascenaio erst etwas steil
bis zum Windy-Pass, dann immer dem Flusslauf bergan bis zur
Refugio Chileno. Nach heißem Tee und Kuchen geht es weiter
auf schmalen Pfad, dann beim Campamento Torres über eine
steile Gletschergeröllhalde hinauf zum Aussichtspunkt. Wow.
Vor 20 Jahren habe ich zum ersten Mal von diesem Blick geträumt. Sonne, Wolken, Wind wechseln im Minutentakt. Am
nächsten Tag Kontrastprogramm, sprich patagonisches Wetter. Starkwind, Regen und dann Schnee von vorne. Der HauserTrekkingschirm kommt zum Einsatz und hält. Ein Gaucho samt
eingeschneiter Touristen zu Pferde kommen mir entgegen. Doch
schon bald lässt die Sonne wieder Gras und Erde hervorschimmern und entlang des türkisblauen Lago Nordenskjöld erreiche
ich die Refugio Ceron. Überraschung! Ich darf in einer der sieben
Hütten übernachten: Federbett, Holzofen und durch mein Dachfenster sehe ich den Cuerno Principal. Wenn das kein Luxus ist!
Nein, das ist das Highlight!
Nahe der Refugio geht es hinauf ins French Valley. Weiter oben
liegt noch Neuschnee und ich navigiere durch den Wald vorbei am Italy Camp und British Camp zu einem Aussichtsfelsen.
Das ist also der wirkliche Höhepunkt. Dieser Rundumblick! Am
mächtigen Gletscher des Paine Grande krachen immer wieder
Staublawinen zu Tal. Gegenüber die Felstürme in Braun und
mit schwarzer Haube der Cuernos del Paine, dazwischen zahllose Türme und Türmchen und ein stahlblauer Himmel. Was
kann jetzt noch kommen?
Schon wieder ein Highlight
Am nächsten Tag wandere ich von der Paine Grande-Hütte zur
Grey-Hütte. Gerade neu gebaut, verfügt sie über eine ansprechende Lobby und sogar Viererzimmer mit Federbetten. Ich
schließe mich einer Gruppe an hinunter zum Lago Grey und
steige in einen Sea Kayak. Ziel ist der Grey-Gletscher. Den vom
Gletscher abgebrochenen Eisbergen weicht man besser aus, was
mir als Sea-Kayak-Novizen erstaunlich gut gelingt. Wir legen
unterhalb des Gletschers an und hören ihn knacken, knarzen
und gluckern. Wer nicht Sea Kayaken möchte, kann mit Steigeisen aufs Eis. Mir gefällt es aber auf dem Wasser.
Fazit
Noch ein Trekkingtag, eine Bootsfahrt über den Lago Pehoe
und Galopp auf einem Gaucho-Pferd. Ich fühle mich inzwischen wie ein Patagonier. Und der Einordnung des W-Treks
als achtes Weltwunder habe ich innerlich schon am ersten Tag
zugestimmt.
HAUSER-TIPP
Patagonien individuell:
Wandern in den schönsten Nationalparks
Im gesamten Zeitraum sind die Termine frei wählbar.
Reisenummer: 6CLK20
im Zeitraum: 01.01.2016 – 31.12.2016
Preis pro Person in €:
Unterwegs im Sea Kayak
ab 2.695,–
Details d www.hauser-exkursionen.de
Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro
31
32
Eine neue Seilschaft
Eiszeit fürs Team
Ein Teil unseres Amerika-Teams hat sich an einem
sonnigen Juli-Wochenende – oder wie Fiona Zaska
sagt „bei Mega-Wetter“ – aufs Eis gewagt, um noch
besser beraten zu können.
Fiona, Luisa, Daniela, Iris und Zhyldyz im Anmarsch
Vorgeschichte
Ja, sie haben Amerika-Erfahrung. Ja, sie kennen ihre Touren.
Ja, sie waren schon in der Höhe. Bergsteigen in Schnee und Eis?
Schweigen. Alle sind sich einig – Daniela, Iris, Luisa, Zhyldyz:
Wir brauchen persönliche Erfahrung im Umgang mit Steigeisen und Pickel. Also Eiskurs aus dem Hauser-Alpinprogramm
– Treffpunkt Taschachhaus. Tagsüber Praxis, abends Theorie.
Den Kurs leitet Bergführer Daniel Marschner. Fiona aus dem
Afrika-Team schließt sich spontan den Kolleginnen an.
Die Teilnehmerinnen … vorher
Daniela Eberle: Ich will wissen, wie es ist über das Eis zu laufen. Es ist nicht meine erste Hochtour. In Kolumbien war ich auf
dem 5.250 m hohen Pan de Azucar. Mein Traum ist es, eines
Tages den Mt. McKinley zu besteigen.
Fiona Zaska: Ich habe ein halbes Jahr in Südafrika und zehn
Monate in Chile und Argentinien gelebt. Aber Erfahrung mit Eis
und Schnee habe ich wenig. Ich will wissen, ob ich wirklich alles
brauche, was auf der Ausrüstungsliste für die Eistouren steht.
Iris Wöhrle: Ich habe lange in Peru gelebt und will einfach mein
Wissen erweitern.
Luisa Cerón: Ich will spüren, wie es sich anfühlt mit Steigeisen
zu gehen. Irgendwann werde ich mir meinen Traum erfüllen
und den Cotopaxi besteigen. Das wollte ich schon immer machen, aber als Studentin habe ich es mir einfach nicht zugetraut.
Zhyldyz Musakunova: Ich mag es, Neues auszuprobieren.
Hoch war ich schon, z. B. auf 4.000 m im Tien Shan in Kirgistan. Aber das wird mein erster Gletscher sein. Erfahrung in Eis
und Schnee habe ich nicht. Ich möchte wissen, wie man mit der
Ausrüstung umgeht.
33
und das Material habe ich sehr viel gelernt, z. B. dass es verschiedene Biwak-Säcke gibt für Notfälle und für den normalen alpinen Gebrauch.
Zhyldyz Musakunova: Am Anfang hatte ich Angst über Spalten zu gehen. Daniel hat uns alle an der Hand genommen und
uns darüber geholfen. Am Schluss bin ich ganz locker alleine
drüber gesprungen. Ich hatte Vertrauen zu den Steigeisen. Insgesamt muss man im Eis sehr konzentriert sein. Und noch eine
Erfahrung habe ich gemacht. Ohne Brille bist du blind am Gletscher. Der Weg zum Taschachhaus hat mich übrigens an Kirgistan erinnert. Die Berge, Wiesen, Nadelbäume und die Pferde. Ich habe Heimweh bekommen.
Die Teilnehmerinnen … nachher
Daniela Eberle: Es hat total Spaß gemacht. Ich will wieder ins
Eis, um immer sicherer zu werden. Gut war auch die Erfahrung,
dass man sich völlig auf die anderen verlassen muss und kann,
z. B. beim Abseilen und bei der Spaltenbergung.
Iris Wöhrle: Ich habe nicht nur fachlich viel dazu gelernt, sondern konnte auch meine Höhenangst überwinden. Durch die
Trittschulung im Geröll fühle ich mich jetzt auch bei normalen Touren viel sicherer. Auch Kartenlesen, besonders das Lesen der Höhenlinien zu üben, war wichtig.
Fiona Zaska: Bei Steigungen von 30 bis 60 Grad hochzugehen,
war ganz schön cool, also zu testen, was mit Pickel- und Steigeisen technisch möglich ist. Und ich habe viel über Gurte gelernt, kann jetzt verschiedene Knotentechniken und weiß, wie
man Fixseile legt, und natürlich auch, warum man alles braucht
und dabei haben muss.
Luisa Cerón: Es war eine tolle Erfahrung. Ich will den Kurs aber
nochmal machen, weil ich einmal während des Kurses abgestürzt bin. Meine Schuhe waren zu weich und nicht steigeisenfest. Der Absturz war ein ganz schöner Schrecken. Der sitzt mir
noch in den Gliedern. Was ich jetzt schon kann, ist, ohne Angst
gesichert über Spalten zu springen. Und über die Ausrüstung
Und das Fazit vom Kursleiter Daniel? „Alle fünf haben schnell
gelernt. Der Absturz von Luisa lag ausschließlich an den Schuhen, deren Sohlen einfach zu weich waren. Insgesamt hat der
Kurs viel Spaß gemacht und ich würde mich wieder dafür
hergeben.“
HAUSER-TIPP
Wie wäre ein Eiskurs für Ihr nächstes Familientreffen, den Betriebsausflug oder als Teambuilding-Maßnahme?
Eiskurs intensiv – für Einsteiger
Reisenummer: 6ATB6201
Termin: 09.06.2016 – 12.06.2016
Preis pro Person in €:
Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de
Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro
34
455,–
Fjord-Norwegen
Wo Trolle Steine werfen
und die Königin wandert
Europa-Spezialist Patrick Grübener war auf Erkundung in Fjord-Norwegen und hat
nicht nur eine neue Tour mitgebracht, sondern weiß jetzt auch mehr über Trolle.
Trolltunga heißt Trollzunge.
Da fragt man sich schon,
wie groß eigentlich ein
Troll ist, wenn das die Zunge sein soll. Auch wenn ich
vorher Bilder von der Trolltunga gesehen hatte, oben
zu stehen und rund 700 Meter auf den Stausee Ringedalsvatnet in die Tiefe zu
blicken, ist schon ein ganz
besonderes Gefühl – fast
wie fliegen. Die Norweger
erzählen, dass die Trolle grobschlächtige und ein
bisschen einfältige Kämpfer
sind, in den Bergen wohnen
und nur nachts herauskommen. Außerdem haben sie
Patrick auf der Trolltunga
viel Kraft und anscheinend
nichts Besseres zu tun, als
sich gegenseitig mit Felsbrocken zu bewerfen; die liegen nämlich auf dem Weg zur Trolltunga in der Landschaft.
Einer der vielen anderen Wanderhöhepunkte meiner neuen
Tour ist der Queens Trail. Dort wandert Königin Sonja besonders gern, und wenn Sie auf die Tour mitkommen, erkennen
Sie ganz schnell warum. Der Trail geht hoch hinauf in die Region, in der die Nationalparks Hardangervidda und Folgefonna auf den Hardangerfjord treffen. Dort stürzen massive Felswände steil ins tiefblaue Wasser hinunter. Für mich war dieser
Anblick der Inbegriff von Fjord-Norwegen und wieder einer der
Augenblicke, in denen ich mich in der urgewaltigen Landschaft
als Mensch ganz klein gefühlt habe.
Natürlich gibt es noch viele weitere schöne Wanderungen und
Ausflüge, z. B. in den längsten und tiefsten Fjord Europas, zum
Gletscher Nigardsbreen, auf die Gipfel von Jotunheimen und
durch die Schlucht Aurlandsdalen.
HAUSER-TIPP
Fjord-Norwegen – Vom Sognefjord zur Trolltunga
Termin: 16.08.2016 – 27.08.2016
Reisenummer: 6NOK0901
2.995,–
Preis pro Person in €:
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35
Hey, mein Name ist Lille!
Ich bin einer von 87 Schlittenhunden
im Snowtrail Dogcamp und erzähle,
was los war.
36
Schweden
Neue Dogyards für die
Schlittenhunde!
Normalerweise ist es bei uns sehr ruhig und idyllisch. Doch
die letzten Tage waren für uns alle sehr aufregend. Große Maschinen wurden ins Camp gefahren und ich und einige meiner
Freunde mussten für einige Zeit umziehen.
Das habe ich nicht so recht verstanden – wir wurden auf unserer Spielwiese angeleint an die Ketten, die wir von unseren Wintertouren kennen. Über uns wurden Planen gespannt, die uns
vor Regen schützen sollten. Nach Spaß und Spiel, wie üblich auf
der Spielwiese, sah mir das Ganze nicht aus! Doch es ging uns
gut und ich habe alle prächtig unterhalten, bis ich heiser war.
Einige der Hunde blieben noch für einige Tage in ihrem alten
Zuhause und konnten genau beobachten, was vor sich ging. Sie
erzählten uns, dass die großen Maschinen eine Menge Chaos
verursachten und dass plötzlich fast alle alten Dogyards verschwunden waren.
Das war ein sehr ungewohnter Anblick für meine Freunde. Unsere alten Dogyards waren uns lange ein tolles Zuhause und wir
haben uns sehr wohlgefühlt. Einzig der viele Regen im Sommer dieses Jahres beschädigte den Boden stark, oft war er völlig aufgeweicht und matschig. Das hat uns am Anfang noch
Freude bereitet, jedoch nicht auf Dauer.
Wir, die wir auf der Spielwiese zusammen einige Tage verbrachten, schwelgten gemeinsam in den Erinnerungen und malten
uns aus, was uns erwarten würde. Auch über die rauschenden
Planen über unseren Köpfen wurde heftig diskutiert – einige
von uns wollten unbedingt, dass unsere Menschen sie entfernen. Letztendlich haben sie sich durchgesetzt. Zum Glück hatten wir ab diesem Tag auch keinen Regen mehr!
Wenige Tage später war es dann soweit. Erst wussten wir natürlich nicht, was vor sich ging, als Monaco, Cannes und Nice
ihre Plätze auf der Spielwiese verlassen durften. Wir konnten
auch nicht sehen, wohin sie gingen. Doch dann hörten wir ihre
freudigen Stimmen, sie waren begeistert von ihrem neuen Dogyard und freuten sich vor allem darauf, dass wir bald alle zu ihnen stoßen sollten.
Tagtäglich konnten mehrere meiner Freunde umziehen und jeder ließ uns wissen, dass die neuen Dogyards toll sind. Ich war
so gespannt! Und dann war es auch für mich so weit. Nur – mein
Platz schien nicht der richtige zu sein. Ich verbrachte ein paar
Tage an der Laufleine vor der Crew Cabin, ab und zu durfte ich
sogar hinein. Nur stellte ich mir natürlich die Frage, wann ich
meinen Zwinger sehen würde? Ich hatte nämlich lange keinen
eigenen, nachdem ich einige Male über den Zaun gesprungen
bin und etwas Unruhe gestiftet habe. Unsere Menschen lachten
mich oft an und sagten mir, dass es bald soweit wäre.
Und dann erhielt ich einen tollen Platz, an dem ich nun immer
sehen kann, wer das Camp betritt oder verlässt. Noch dazu
erhielt ich Gesellschaft von der reizenden Helga. Sie erzählte
mir, dass sie oft in der Cabin schlafen darf und somit vermutlich nicht immer an meiner Seite sein würde. Aber etwas Abstand tut schließlich jeder Beziehung gut.
Nun, gemeinsam haben wir dann herausgefunden, warum unser
Dogyard so viel Zeit in Anspruch genommen hat. Unsere Menschen dachten tatsächlich weiter, als ich selbst vermutet hätte. Wenn ich in meinem Zwinger nun nach oben schaue, wird
mir klar, dass ich keine Chance mehr habe, auszubrechen. Das
ist zwar schade, aber dafür erhalte ich nun öfter Freilauf auf
dem Gelände. Und für ein paar Klimmzüge reicht es allemal!
Inzwischen haben sich also alle gut eingelebt. Der Regen kann
dem Boden nun kaum mehr etwas anhaben, das erleichtert uns.
Und das Beste, darüber sind wir uns alle einig: Unsere Menschen können uns nun deutlich schneller füttern!
HAUSER-TIPP
Treffen Sie Lille beim Schweden – Husky ABC
Termine wöchentlich Sonntag bis Sonntag
Reisenummer: 6SEK0510 Termin: z.B. 06.03.2016 – 13.03.2016
Preis pro Person in €:
1.795,–
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Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro
37
Bogdan, Barbara, Patrick
Wird wieder ein Film gedreht?
Pferdegetrappel. Der Unterhäuptling der Utah, Häuptling Rollender Donner, greift Old Shatterhand und
seinen Trupp an. In letzter Sekunde knallt Häuptling Großer Wolf den Bösewicht ab. Ausgerollt der Donner.
Die Friedenspfeife wird qualmend herumgereicht. Dann auf die Pferde und im Galopp zum Silbersee.
Wird auch Zeit. Es eilt Jungs! Die Banditen unter Führung des Colonels rudern bereits auf dem selbst gebauten
Floß über den See zur Höhle, in der sich der Schatz befindet. Doch der wird
von dem verwitterten Indianer
“
Großer Bär bewacht. Die Schufte schlagen ihn – und kurz darauf im Goldrausch sich gegenseitig – nieder.
Als der miese Colonel nach dem Schatz greift, rappelt sich Großer Bär sterbend auf, zieht mit letzter Kraft an
einer verborgenen Kette und – schepper, rassel, rumpel, klirr – versinkt der Schatz samt Halunken in der Tiefe.
Hier paddelten schon die Apachen
38
Der Schwatz am Silbersee
Patrick Grübener sowie Hauser-Reiseleiterin Barbara Lapenna-Brakus
und Reiseleiter Bogdan Brakus waren im Apachenland Kroatien.
Kroatien? Kroatien!
Natürlich haben sie auch über Winnetou geredet. Denn der Goldschatz ist nicht im Silbersee, sondern unter den Wasserfällen in
einem der türkisen Plitvicer Seen versunken. Etliche Karl May
Filme wurden in Kroatien gedreht. An den Plitvicer Seen auch
Szenen aus Winnetou II und III. „Ich habe nicht im Traum damit
gerechnet, welche unterschiedlichen und unvergleichlich schönen Landschaften hier zu finden sind“, schwärmt Patrick. Selbst
Barbara und Bogdan, die beide seit Jahrzehnten Hauser-Reisen führen, nicht nur in ihrer Heimat Kroatien, haben manche
Ecken, in die sie die gemeinsame Erkundungstour geführt hat,
nicht gekannt. Aber Bogdan ist natürlich schon auf dem Fluss
Zrmanja im Kanu gepaddelt, genau wie der Häuptling der Apachen. „Auf manchen Wanderrouten begegnet man keiner Menschenseele!“ Patrick ist darüber immer noch verblüfft. „Man
wandert in Biokovo auf einer Höhe von 1.500 m direkt oberhalb
der Adria! Wir waren von Norden nach Süden unterwegs, sind
also durch Dalmatien bis ins Hinterland und haben vier Gipfel
bestiegen.“ Auch die 1.831 m hohe Dinara war dabei, der höchste Gipfel Kroatiens. Am Fuß davon liegt übrigens die Prärie, die
z. B. in den Karl May Verfilmungen „Unter Geiern“ und „Der Ölprinz“ zu sehen ist.
In den gemütlichen Kneipen gibt
es Oliven, Hartkäse, Schinken,
Fisch und natürlich kroatischen
Wein. Oft packt einer der Einheimischen seine Gitarre aus und
dann ist sie zu hören, Klapa, der kroatische Männergesang. In
solchen Momenten sind edle Indianer und verschlagene Banditen ganz weit weg. Was eine Reise nach Kroatien so spannend
macht, sind die je nach Region unterschiedlichen Einflüsse aus
dem Balkan, aus Italien, der Türkei und Österreich. In welchem
kulturellen Einflussbereich man wandert, merkt man sofort am
Essen und auch an verschiedenen Wörtern in der Sprache. Patrick ist sich jedenfalls sicher: „Kroatien ist ein phantastisches
Wandergebiet – großes Indianer-Ehrenwort.“
HAUSER-TIPP
Kroatien total – wilde Berge und Inselwelt Dalmatiens
Reisenummer: 6HRK0201
Termin: 12.06.2016 – 25.06.2016
Preis pro Person in €:
2.895,–
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39
Karaoke im Stall und die
Braut auf dem Pferd
Hauser-Mitarbeiterin Inge Specht hat sardische Gastfreundschaft erlebt.
Die laute Musik irritierte uns, als wir nach einer schönen Tageswanderung am Spätnachmittag in unser lauschig gelegenes Quartier im Hinterland Nordsardiniens zurückkamen. Sie
drang aus dem ehemaligen Stall. „Oh je, so ein Rummel“ dachten mein Mann und ich, müde und in Richtung Dusche und Nickerchen gepolt. Aber neugierig waren wir doch und warfen
einen vorsichtigen Blick durch das weit geöffnete Stalltor. Es
wurde gefeiert, gesungen, gegessen und getrunken! Kaum waren wir ins Blickfeld geraten, zog man uns schon in den großen Saal. Rucksack und Stöcke wurden uns abgenommen und
ins Eck gestellt. Es gab Wein und Süßigkeiten und wir lauschten dem inbrünstigen Karaoke-Gesang der Gäste. Was war los?
Zwei Lehrerinnen feierten mit Freunden und Kollegen ihre Pensionierung. Unsere Müdigkeit war verflogen. Schon standen wir
am Mikrophon, mit Blick auf den Laptop, um den Text abzulesen. Die Gesellschaft hatte kurz beraten, welches Lied die Gäste aus Deutschland wohl mitsingen könnten: „O sole mio!“ Wir
sangen und tranken und mir kamen die Tränen vor Rührung
über dieses spontane Aufgenommen-Werden!
Doch es sollte noch eine Überraschung geben: Am letzten Reisetag erzählte Lisa, unsere Reiseleiterin, dass die Nichte unserer Gastgeberin im Nachbarort San Pantaleo ihre Hochzeit feiern würde. In traditionell sardischem Stil! Wir waren herzlich
eingeladen, der Zeremonie auf dem Kirchplatz beizuwohnen!
Wow, das war ein Angebot. Nach kurzer Fahrt erreichten wir
die Gemeinde, die vor mächtigen Granittürmen liegt und spazierten über den Kirchplatz. Erst haben wir uns die mit weißen
Blumen geschmückte kleine Kirche angeschaut und uns dann
im Schatten der riesigen Oleanderbäume in Position gestellt.
Bald war das Klackern von Hufen zu hören. Reiter in Tracht,
die Schweife der Pferde mit Blüten geschmückt, flankierten
den Bräutigam. Junge Frauen schwangen stolz die weiten Röcke ihrer Tracht und setzten sich auf eine Bank. Wie in Sardinien üblich, verwiesen in lauter Zwiesprache zwei Männern auf
das Leid und Elend des einsamen Bräutigams. Zu seiner Rettung wurde endlich die Braut gerufen, die alsbald auf einem
Schimmel auf ihren Zukünftigen zuritt. Dieser hob die kleine
Tochter der beiden – Tradition und Moderne trifft sich hier augenscheinlich – vor sich aufs Pferd und das Paar ritt zur Kirche,
in deren Eingangstor drei der berühmten sardischen Tenöre ihr
sonores Lied anstimmten. Danach verschwand die Hochzeitsgesellschaft in der Kirche. Und wir waren um ein zusätzliches
Highlight reicher.
HAUSER-TIPP
Sardinien und Korsika – Wanderinseln der Kontraste
Reisenummer: 6ITK0101
Termin: 29.05.2016 – 11.06.2016
Preis pro Person in €:
Wanderparadies Sardinien
40
Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de
Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro
2.565,–
Spanien
Stadt – Land – Fuß
Von Europa-Spezialistin Stephanie Jörg
Wild und weit
„Heureka ich hab´s … eine sehr interessante Tour durch die Lichtund die Schattenseiten der spanischen Geschichte, das Ganze
mit drei sehr schönen Wanderungen im ein Fuß-Bereich und
vielen Kulturvisiten, die für regen Gesprächsstoff sorgen.“ Dirk
Engelmann muss es wissen. Er ist vor Jahrzehnten nach Spanien ausgewandert und seit über 20 Jahren Hauser-Reiseleiter.
Nach seiner neuen Städtewanderreise wissen Sie viel von dem
was Dirk weiß und in jedem Fall mehr als vorher über fiktive
und leibhaftige berühmte Persönlichkeiten wie Miguel de Cervantes und seiner Schöpfung „Don Quijote“, weil Sie Alcalá de
Henares, die Geburtsstadt von Cervantes ausgiebig nach seinen Spuren absuchen. Was die Habsburger mit Spanien zu tun
hatten, ist Thema in Madrid, das sie im Nahverkehrszug erreichen. Eine Wanderung in der Sierra Guadarrama führt zum
„Stuhl“ von Phillip II., einem Aussichtspunkt, von dem er seine riesigen Bauprojekte überwachen konnte. Francos Gigantomanie wird bei El Escorial deutlich. Um Liebe und Leid der
kastilischen Königsdynastie der Trastamara geht es schließlich in Segovia, einer der ältesten Städte Zentralspaniens, wo
sie am Aquädukt auch noch auf Spuren der Römer stoßen und
mehr über die „Dame der spanischen Kathedralen“ erfahren.
In Trujillo gibt es dann viele Infos zu diversen und äußerst umstrittenen Eroberern, die hier geboren wurden, u. a. zu Pizarro,
der das Inka-Reich plündern ließ.
Eine wunderbare Abwechslung zu den intensiven Stadtentdeckungen ist das mit seinen Fachwerkhäusern fast mittelalterlich anmutende Bergdorf San Martín del Castanar, umringt von Eichen- und Maronenwäldern. Nach engen Gassen
mit Kopfsteinpflaster sind Wanderungen im Mittelgebirges der
Sierra- Francia-Nationalpark und in der Canyonlandschaft des
Monfragüe-Nationalparks mit seiner extremen Vogelvielfalt das
optimale Kontrastprogramm. Egal wo Sie gerade sind, Dirk weiß,
wo´s lang geht. Verlassen Sie sich drauf.
HAUSER-TIPP
Städte und Wandern von Madrid nach Trujillo
Licht- und Schattenseiten der spanischen Geschichte
Reisenummer: 6ESK3301
Termin: 25.05.2016 – 02.06.2016
Preis pro Person in €:
1.695,–
Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de
Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro
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Frankreich
Ich glaub’, mich tritt ein Esel
Familienurlaub in den Pyrenäen – tierisch gut, von Hauser-Mitarbeiterin Jutta King
Dylan ist sechs Jahre alt. „Mama, ich hasse Wandern. Und ich
mag keine Esel.“ Na, super. Wir stehen am Flughafen, es gibt
kein zurück. Mir bricht der Schweiß aus. Wie peinlich, wenn
ausgerechnet die Jungs der Hauser-Mitarbeiterin nicht wandern wollen. Ich werde mich blamieren bis auf die Knochen.
Dabei sind: mein Mann und unsere beiden Söhne, ein befreundetes Paar, ebenfalls zwei Söhne. Und dann treffen wir noch einen Vater mit zwei Söhnen und einer Tochter sowie eine Mutter
mit Sohn. Die acht Kinder sind zwischen sechs und zwölf Jahren alt, Dylan ist der jüngste.
Luron ist ein Hallodri
OK, tags darauf ist es so weit. Phillipe, Reiseleiter und Eselbesitzer, begleitet uns mit Bergführerpraktikant Julian. Wir gehen durch das 160-Seelen-Dorf Fos von
unserer Herberge zur Weide, um die Esel
zu holen. Noch trennt ein Zaun Phillipe
und die Esel von uns, als er die Tiere einzeln vorstellt und auf ihre Eigenheiten
aufmerksam macht: Petronille, Fayard,
Saxo, Luron.
Petronille, ist im Ruhestand. Sie darf aber
trotzdem mitgehen, weil sie nicht alleine
bleiben mag. Fayard, es ist das altfranzösische Wort für Buche, ist der grazilste und hübscheste Esel. Saxo, der hellste, cremefarbene Esel ist zwar freundlich, mag es aber nicht so
gerne, wenn an ihm herumgetätschelt wird. Luron heißt auf
Französisch „flotter Kerl“, schon fast ein Hallodri, und genau
das ist er. Er ist der sportlichste der Bande. Alle vier sind echte
Franzosen und stehen voll auf trockenes Baguette.
was. Wir sind entspannt und betrachten die aus Schiefersteinen
gebauten Häuser und die engen verwinkelten Gassen von Fos,
wo wir fast eine Woche wohnen. Die Gestelle sind bald festgezurrt, die Brotzeit auf die Esel gepackt: Baguette, Käse, Schinken, Früchte, Wein, Saft, Wasser. Und dann dappeln Esel und Familien, Phillipe und Julian los. Aus dem Dorf hinaus ziehen wir
auf alten Römerwegen mit Kind und Esel durch die Pyrenäen.
Die Kinder müssen immer innen gehen, also auf der Bergseite,
so dass es nichts ausmacht, wenn ein Esel ein bisschen drückt
und drängelt. Phillipe verdeutlicht uns Eltern aber auch, dass
wir mit aufpassen müssen.
Überraschung!
Angekommen am Ziel picknicken wir am Dorfbrunnen und die
Esel dürfen grasen. Auf dem Rückweg führen wir Eltern die
Langohren. Nur für den Fall, dass sie plötzlich die Hufe schwingen, weil sie wissen, es geht Richtung Stall. Aber offensichtlich
hat es den Graupelzen bei uns gefallen. Keiner stürzt nach vorne, alle sind brav. Und der abendliche Abschied von den Eseln?
Ich traue meinen Ohren nicht, als Dylan plötzlich herzergreifen
„meine Petro, meine Petronille“ ruft, seine Eselin immer wieder
streichelt und ihr am Hals hängt!
Drei Dinge habe ich gelernt:
1.Meine Kinder mögen Esel.
2.Kinder laufen viel besser und lieber als wir denken, wenn sie
in einer Gruppe mit anderen Kindern sind.
3.Kinder lieben es, mit anderen Kindern zu verreisen.
Mit Kind und Esel in die Berge
Die Kinder suchen sich den Esel aus, den sie führen wollen. Zwei
Kinder ein Esel. Ich denke, kein Problem, die haben eh keine
Lust. Und jetzt die große Überraschung. Keiner will mehr den
Esel hergeben! Samt Esel gehen wir in das Dorf zurück, es müssen noch Tragegestelle auf die Tiere gebunden werden. Alles
geht langsam und gemütlich. Das französische savoire vivre hat
HAUSER-TIPP
Familienreise – Eseltrekking in den Pyrenäen
Reisenummer: 6FRC2001
Termin: 24.07.2016 – 30.07.2016
Preis pro Person in €; Erwachsene:
730,–
Kinder bis 11 Jahre im Familienzimmer:
410,–
Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de
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Mit Bob Marley durch die Dünen
Afrika-Spezialistin Fiona Zaska war im April in Marokko auf Tour.
Grenzenlos glücklich
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Mein erster Tipp: Packen Sie Waschzeug und Ersatzkleidung für
zwei bis drei Tage in das Handgepäck. Mein Hauptgepäck ist in
Casablanca verloren gegangen und ich war drei Tage lang bei
über 30 Grad in der Jeans unterwegs, bevor mir im Taxi mein
Gepäck nach Merzouga gebracht wurde.
Unterwegs als Frau
Die Wadis südlich des Atlas-Gebirges waren grün und Blumen
haben geblüht. Die Wochen vorher hatte es gut geregnet und
ich war mitten im Frühling angekommen. Mein Begleiter war
Mohammed, was eher nicht überrascht, weil fast jeder unserer
lokalen Reiseleiter Mohammed heißt. Sie unterscheiden sich
Ruhe nach dem Sturm
Per Pick Up mit Allradantrieb sind wir dann in den Erg Chegaga, dem größten Dünengebiet Marokkos. Und dort habe ich den
ersten Sandsturm meines Lebens mitgemacht. Wie Nadelstiche hat der Sand geschmerzt. Wir sind in die Zelte geflüchtet
und drin geblieben. Der Sand war überall, in jeder Ritze. Zum
gegenseitig durch Spitznamen in Kombination mit dem Nachnamen. In den abgeschiedenen Dörfern war ich oft die einzige
Frau, die draußen unterwegs war. Im arabischen Raum sind die
Frauen traditionell für das Haus, die Familie, den Innenraum
zuständig. Es war ungewohnt als einzige Frau in Cafés und Restaurants am Tisch zu sitzen, aber nie unangenehm.
Sonnenuntergang habe ich mich dann hinausgewagt und bin
auf eine Düne gestiegen. Ruhe und Frieden lag jetzt über der
Wüste.
Mit Bob Marley durch die Dünen
Bald bin ich auf dem Kamel, es hieß Bob Marley, durch das
Dünenfeld von Merzouga geritten. Das Nachtlager war in einem festen Camp. Für die Hauser-Gruppen werden aber extra Camps aufgebaut, abseits vom Hauptcamp. Eine Gruppe vogelwilder Engländer im Camp hat die Zahl der Dünen durch
Rotweingenuss verdoppelt. Ich weiß nicht, wie er für die Engländer war, für mich war der Sonnenaufgang in den Dünen jedenfalls traumhaft.
Scherben bringen Glück
In einer Töpferei hat einer der Töpfer speziell für mich einen
Teller, der in dem uralten in die Erde eingelassenen Ofen gebrannt worden war, mit dem Hauser Logo bemalt. Und was
ist passiert? Ein Sicherheitsbeamter in Marrakesch hat ihn bei
der Gepäckkontrolle fallen lassen. Die Reise hat geendet, wie
sie angefangen hat, mit Pech am Flughafen. Aber dazwischen
war alles wunderbar.
Himmel über der Wüste
Orient, wie man ihn sich vorstellt, verkörpert das Draa-Tal mit
Millionen von Dattelpalmen. Hier wurden große Teile des Films
von Bernardo Bertolucci „Himmel über der Wüste“ gedreht.
Die Draa, gesäumt von Dattelpalmen, zieht sich wie ein grünes
Band durch die Landschaft, umgeben von hohen Bergen und
mit vielen Kasbahs, also Lehmburgen, inmitten von Dörfern.
Wasser garantiert
Je weiter südlich man ist, desto dunklere Haut haben die Menschen. Zagora war ein bedeutender Knotenpunkt für die Transsahara-Karawanen. Es liegt am Weg nach Timbuktu und die
arabischen und schwarzafrikanischen Kulturen vermischen sich
hier. Interessant sind die hiesigen Wassersysteme. Die Wassergräben, die die Felder bewässern, werden gemeinschaftlich geplant, finanziert und in Stand gehalten. Jede Familie ist
dafür verantwortlich, dass das Wasser ungehindert weiterfließen kann.
Gleich gibt's Tee
HAUSER-TIPP
Marokkanisches Kaleidoskop – Königsstädte und
Wüstenerlebnis
Reisenummer: 6MAK1003
Termin: 20.03.2016 – 02.04.2016
Preis pro Person in €:
1.590,–
Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de
Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro
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Die Berge Ostafrikas
Welcher Berg für wen?
Kreuzen Sie an, welcher Bergtyp Sie sind und erfahren Sie von
Afrika-Expertin Gabriele Krombach, welcher Gipfel für Sie bestimmt ist.
Berg ja, aber ich will nicht zelten und möchte einen
gewissen Komfort. Die Route soll nicht zu schwer sein.
 Bergwanderern, die es auch ein bisschen bequem mögen,
empfehle ich unser Hüttentrekking am Kilimanjaro. Sie müssen sich aber durch Wanderungen, Joggen oder im Fitnessstudio diszipliniert auf den Berg vorbereiten, damit Sie es auch bis
zum 5.896 m hohen Uhuru Peak schaffen. In den Mehrbetthütten der Nationalpark-Behörde schlafen vier bis acht Personen
in einem Raum. Der Weg zum Gipfel führt über die am meisten begangene Marangu-Route, auch Coca Cola-Route genannt.
Das gibt es nämlich in den Hütten. Es geht auf demselben Weg
hinauf und hinunter.
Zelt kein Hindernis, aber ich möchte verschiedene
Routen im Auf- und Abstieg, und es soll nicht zu
schwer sein.
 Für Ihren Anspruch ist die Kikeleva-Route am Kilimanjaro
genau richtig. Auf der trockenen Nordseite mit einem Schlenker über den an einem kleinen See gelegenen zerklüfteten Mawenzi geht es hinauf, und auf der tropischen Marangu-Route
hinunter. Übernachtet wird im Zelt. Beim Aufstieg hat man den
Gipfel fast immer vor Augen.
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Sehr gute Kondition und alpine Erfahrung sind
vorhanden, ich suche ein forderndes Bergabenteuer.
 Dann ist die Machame-Route auf den Kilimanjaro für Sie passend. Sie ist anspruchsvoll, verlangt alpine Erfahrung und Kondition. Landschaftlich gilt sie als schönster Weg auf den Kilimanjaro. Sie steigen im Süden auf und im Süden ab, aber auf
verschiedenen Wegen. Die Landschaft ist tropisch, der Weg oft
schlammig und feucht. Es geht immer wieder steil hoch und
wieder ein Stück hinunter. Das kann sehr zermürbend sein, aber
Sie schaffen das.
Bergerfahrung ist vorhanden, ich möchte
länger am Berg sein, mich gut akklimatisieren
und suche Bergeinsamkeit.
 Am Kilimanjaro ist die Lemosho-Route mit Northern Circuit
die richtige. Sie sind acht Tage am Berg, können sich gut akklimatisieren und umrunden den Gipfel zur Hälfte. An diesen
Tagen sind Sie mit Ihrer Gruppe ganz allein. Über die MwekaRoute geht es dann nach unten.
Bergerfahrung habe ich, der höchste Berg Afrikas ist
mir nicht der wichtigste.
Oder: Erfahrung ist vorhanden, auf dem höchsten
Berg Afrikas war ich schon.
 Auf Sie wartet der Mount Meru. Oft unterschätzt, weil mit
4.562 m nicht so hoch, garantiert er ein sportliches Bergerlebnis mit steilen Felspassagen im oberen Bereich, an zwei Stellen müssen Sie die Hände zu Hilfe nehmen. Übernachtet wird
in Hütten. Er eignet sich auch zur Akklimatisierung vor dem
Kilimanjaro.
Ich bin bergerfahren, habe schon etliche hohe
Berge bestiegen, bin hart im Nehmen und suche
die ultimative Herausforderung
 Ultimative Herausforderung? Sicher? Dann sind Sie es! Der
Kandidat für den Ruwenzori! Er ist mit 5.109 m nicht der höchste ostafrikanische Berg, aber mit Abstand der anspruchsvollste, und er ist körperlich wie mental fordernd. Feucht von unten,
feucht von oben führt der Weg durch Sumpfgras, das berüchtigte Bigo Bog. Dabei tragen Sie Gummistiefel, was nicht heißt, dass
die Füße trocken bleiben. Konzentriert müssen Sie die Schritte
setzen, um die Grasbüschel zu erwischen und nicht im Schlamm
steckenzubleiben. Es erfordert Kraft, die Füße aus dem Matsch
zu ziehen. Acht Tage Regen sind am Ruwenzori nicht ungewöhnlich. Um die Margeritha-Spitze zu besteigen, müssen Sie trittsicher sein, mit Steigeisen und selbständig in der Seilschaft gehen können. Und hinterher dürfen Sie sehr stolz auf sich sein.
Ein Bergabenteuer, das die wenigsten vorweisen können.
Ich bin Bergsteiger und suche eine
außergewöhnliche Landschaft.
 Ich schlage den Mount Kenya vor. Mit dem 4.985 m hohen
Point Lenana ist er Ihr Berg. Flechtenbehangene Senecien und
Lobelien, bis kurz vor dem Gipfel ist alles grün. Übernachtet
wird sowohl in Hütten, als auch im Zelt. Sechs Tage sind Sie
am Berg. Und beim Abstieg zelten Sie am Lake Michaelson, einem kleinen, paradiesisch gelegenen Bergsee.
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Nachhaltigkeit
Alfredo Ferreyros (Mitte) und Iris Wöhrle (weiße Mütze) blicken auf 40 Jahre Partnerschaft Hauser & Explorandes zurück
40 Jahre Explorandes Peru
Er war der Pionier für Abenteuerreisen in den Anden, Alfredo
Ferreyros unser erster Hauser-Partner in Peru und einer der
ersten Hauser-Partner überhaupt. Die Suche nach Abenteuer
begann 1975. Alte Pfade und Wildwasserflüsse wurden erkundet
und ein erstes Trekking und Rafting-Programm zusammengestellt mit Inka Trail und Urubamba River. Weitere Trekkings wurden in der Cordillera Vilcabamba, Vilcanota, Carabaya und später in der Blanca und Huayhuash entwickelt. „Als ich die Firma
Explorandes gründete, glaubten meine Kollegen im Tourismus
nicht, dass dieses Segment eine Zukunft hätte. Aber heute machen die Aktivurlauber, die wandern, trekken, biken oder raften über 60 Prozent der Besucher Perus aus,“ sagt Alfredo Ferreyros. Zwei Jahre in Folge hat Explorandes den Preis „World´s
Leading Green Tour Operator“ verliehen bekommen – neben
vielen anderen Preisen in den vergangenen Jahren. Nach 40
Jahren ist die Leidenschaft für Abenteuer und Erkundung ungebrochen – genau wie bei Hauser.
Nein zum Elefanten-Tourismus
In vielen Ländern, wie Nepal, Thailand, Indien, Indonesien, Sri
Lanka, Laos und Vietnam, zählen Elefantensafaris oder andere
Freizeitaktivitäten mit Elefanten, die in Gefangenschaft leben, zu
den touristischen Angeboten. Manche Touristen glauben sogar,
einen Beitrag zum Tierschutz zu leisten, wenn sie diese Angebote nutzen. Von den Quälereien und Qualen, die die Elefanten
erleiden, wissen die wenigsten. Beispielsweise werden Jungtiere
aus freier Wildbahn gestohlen, um die boomende Nachfrage im
Tourismus zu decken. Oft genug wird dabei das Muttertier ermordet. Um die Tiere gefügig zu machen, wird durch Schläge,
Futter- und Wasserentzug der Wille der Tiere gebrochen. Elefanten sind hochsoziale und intelligente Tiere: Für touristische
Zwecke werden sie meist einzeln und in Ketten gehalten, wodurch es bei den Tieren zu schweren psychischen Störungen
kommt. Unsere Bitte: Verzichten Sie auf Angebote, die direkten Kontakt zu Elefanten bieten, wie Reiten, Füttern, Streicheln
oder Baden, Elefantenshows, Prozessionen usw. Sie alle basieren auf gewaltsamer Unterwerfung und Dressur. Beobachten
Sie stattdessen Elefanten in freier Wildbahn. Bitte geben Sie
kein Geld für Fotos mit Elefanten. Erzählen Sie Ihren Freundinnen und Freunden davon. Weitere Informationen dazu finden Sie unter www.prowildlife.de
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Achtung Fehlerteufel!
Bei der Nepalreise „Kultur-Rundreise im Herzen des Himalaya“
ist ein falscher alter Text in den neuen Go Easy Katalog gerutscht. Die Reise ist dort fälschlicherweise mit Elefantensafari
ausgeschrieben. Den korrekten Text und Reiseinhalt finden
Sie auf unserer Website. Statt der Elefantensafari gibt es eine
Bootssafari bei Sonnenaufgang mit Vogelbeobachtung und
eine Jeepsafari durch den Dschungel.
Auf ins Abenteuer
Biken, wo der Pfeffer wächst
Unsere Frau in Madagaskar!
Hariniaina Onenantsoa Razafimampanana
… kurz Hary, mit langem a. Ja, wir Madagassen sind oft etwas ausführlicher,
nicht nur wenn wir etwas beschreiben
oder eine Rede halten. Das dauert sowieso seine Zeit. Auch unsere Namen sind oft
beschreibend ausführlich. Ich bin auf Madagaskar geboren, lebe hier, bin hier zu Hause.
Seit 2012 arbeite ich als Reiseleiterin und habe ziemlich bald
bemerkt, dass mir Radtouren am meisten Spaß machen. Und
Spaß gehört auf den Touren dazu. Jedes Jahr bin ich einige Monate auf Tour. In der Regenzeit von November bis März allerdings weniger oder überhaupt nicht. Dann gehe ich wandern
und besuche Verwandte auf dem Dorf. Madagassische Menschen sind warm und freundlich. Das werden Sie bald bemerken. Die Kinder am Straßenrand winken uns zu und rufen ‚Salut Vazaha‘. In den ländlichen Bereichen hat die Familie einen
sehr hohen Stellenwert.
Madagaskar ist einzigartig. Hier gibt es Tiere und Pflanzen, die
nirgendwo sonst auf der Welt vorkommen. Welche das sind?
Das entdecken wir gemeinsam auf 500 km Bike-Strecke von
Antsirabe bis zur Südwestküste Madagaskars. Zuerst durch das
Hochland und dann durch typische Felslandschaften, Savannen, Steppen und stacheligen Dornenwald bis an die Küste am
Kanal von Mozambik fahren wir teils auf geteerter Straße, aber
auch auf nicht geteerten Nebenstraßen und unbefestigten Feldund Waldwegen. Im Regenwald Ranomafana schwingen sich
Lemuren von Ast zu Ast und viele verschiedene Vögel flattern
in den Bäumen. Auf Reisfeldern und Plantagen kommen wir
mit den Menschen ins Gespräch. Das Bike-Abenteuer endet an
unseren weißen Stränden. Einfach nichts tun und Waden entspannen ist fast so schön wie Biken!
HAUSER-TIPP
Madakaskar – Biken, wo der Pfeffer wächst
Reisenummer: 6MAM1003
Preis pro Person in €:
Termin: 02.04.2016 – 10.04.2016
1.115,– (ohne Flug)
Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de
Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro
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Fotostory
20 Argumente für Namibia
Afrika-Expertin Cornelia Böhm nimmt Sie mit auf eine ganz persönliche Bilderreise durch Namibia
und führt gute Gründe an, das Land zu entdecken, ob allein, mit Freunden oder mit Familie.
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Mich zieht es immer wieder nach Namibia, weil …
1. … ich mit meiner pferdevernarrten Tochter die wunderschönen Wildpferde bei Klein Aus-Vista besuchen kann
und sie Jahre später noch davon schwärmen wird.
2. … sich hinter jedem kleinen Gipfel der Felslandschaft
wieder ein wunderbarer Ausblick eröffnet und man
prima Verstecken spielen kann.
3. … man sich in Begleitung des Guides selbst bei
11
Schlangensichtung wohl fühlt.
4. … es nichts Schöneres gibt, als früh aus dem Zelt zu
krabbeln, während der Teekessel über dem Feuer pfeift.
5. … nach vier Tagen Trekking durch den Fish River
Canyon die Flip-Flops unglaublich bequem sind.
6. … ein Savannah erst hier so richtig "lekker" schmeckt.
7. … man mit einem Buch am Pool nach so viel Abenteuer
gerne zwei oder drei Tage länger bleibt.
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8. … ich gerne Löwinnen kennenlerne, sie zeigen, wie man
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aufrecht sitzt.
9. … bei so viel Wüste ein Bad im Pool genau das
Richtige ist.
10. … man Schmunzeln muss, wenn man sieht, wo die
„Hausers“ sich schon überall herumgetrieben haben.
11. … es an Ballett erinnert, wenn man den Verrenkungen
einer Giraffe beim Trinken zusieht.
12. … es irrsinnig Spaß macht, zu den Delfinen rauszu-
6
fahren, ihren Stimmen zu lauschen und ihre Sprünge
zu bewundern.
13. … mein Mann selten so entspannt ist, wie nach ein
paar Tagen wandern im Fish River Canyon.
14. … es überall in der Wüste die Zutaten und die Zeit für
eine Spielrunde Bao gibt.
15. … man im Fish River Canyon die Erdgeschichte
studieren kann.
HAUSER-TIPP
Neben den Gruppenreisen gibt es auch Selbstfahrertouren,
die zwei oder drei Wochen dauern.
Namibia – nur für Sie! 2 Wochen
Reisenummer: 6NAK3201
Termin frei wählbar in der Zeit von: Preis pro Person in €:
01.03.2016 – 31.10.2016
ab 1.950,–
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Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro
16. … man nirgends so viele neue Hundefreunde trifft.
17. … im „Wüstenschlafzimmer“ genug Platz ist, um rund
um die Betten zu tanzen.
18. … man jede Düne im Sturm erobert.
19. … ein Sundowner in der Namibwüste Lebensgenuss
pur bedeutet.
20. … einem der pastellfarbene Wüstenhimmel der Namib
bei Sonnenuntergang einfach einen Seufzer entlockt.
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São Tomé und Príncipe
Roças, Luxus und ein Berg
Hauser-Reiseleiter Bernd Schreckenbach hat die Tour São Tomé und Príncipe erkundet
und zusätzlich den höchsten Berg der Insel bestiegen.
Wandern und dann Schokolade
So wie dieser Freund von mir haben viele reagiert. „Wo geht´s
denn diesmal hin?“ „São Tomé und Príncipe.“ Erst ein Nicken,
„Aha“; dann der ratlose Blick: „… und wo ist das?“ In Deutschland ist der Inselstaat im Golf von Guinea, etwa 200 km vor der
Küste Afrikas kaum bekannt. Anders bei den Portugiesen. Bei
den Wanderungen trifft man immer wieder inmitten von Plantagen, den sogenannten Roças, auf ihre verfallenen Herrenhäuser, denen man, obwohl heruntergekommen, die Pracht vergangener Tage noch ansieht. Prunk und Reichtum hat sich auf
die Ausbeutung schwarzer Sklavinnen und Sklaven gegründet.
Die Plantagen waren riesig und Universen für sich mit Haupthaus, Verwaltungshäusern, Produktionsstädten, Zugverladestation, Krankenhäusern, Schulen, Kirche und Arbeitersiedlungen. Zu den Plantagen gehörten auch kleinere Pflanzungen, die
so genannten Dependências. Alle waren mit einem Schienensystem verknüpft, um die Produkte per Eisenbahn an die Küste und von dort per Schiff ins Mutterland Portugal zu transportieren. Angepflanzt wurden Zuckerrohr, später Kaffee und
seit ungefähr 1850 Kakao. Anfang des 20. Jahrhunderts waren
die Inseln weltgrößter Kakaoproduzent. Die Kakaobohne wird
auch zu Schokolade verarbeitet. Ein Chocolatier, den wir besuchen, zerhackt Schokoladensorten mit 50 bis 100 Prozent Kakaogehalt und lässt probieren. Natürlich schmeckt man den
Unterschied. Die Geschmacksrichtungen reichen von Vanille
über Orange und Ingwer bis zu Cilli. Wer ein Souvenir kaufen
will, sollte das jetzt tun, denn außer Schokolade gibt es nichts.
Ein Berg, der es in sich hat
Als Bergsteiger hat mich natürlich der Pico São Tomé interessiert. Er ist nur 2.024 m hoch, hat es aber in sich. Deshalb ist er
auch nicht als Programmpunkt eingeschlossen. Ich würde den
Berg als drei Fuß-Tour einstufen. Wer ihn besteigen will, braucht
sowohl Berg- als auch Klettererfahrung. Zwei Tage müssen für
die Tour eingeplant werden, neun Stunden hinauf, und neun
hinunter. Teilweise musste der Bergführer mit der Machete den
Weg freischlagen. Bei der Besteigung ist volle Konzentration
gefordert. Es geht an steil in den Dschungel abfallenden Hängen über glitschiges Wurzelwerk auf und ab. Klettertechnisch
würde ich manche Passagen als zwei einstufen. Das alles auf
matschigem Untergrund, weil es ab 1.000 m eigentlich ständig
regnet. Darum heißt der Regenwald ja Regenwald. Leider sieht
man den Gipfel wegen der Wolken und dem Dunst kaum. Aber
die Tour hat mir sehr gut gefallen. Für Bergsteiger ein herausfordernder und außergewöhnlicher Berg.
HAUSER-TIPP
São Tomé und Príncipe – Kakao, Mango und Meer
Reisenummer: 6STK0102
Termin: 22.03.2016 – 01.04.2016
Preis pro Person in €:
3.990,–
Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de
Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro
Über das Meer zum Restaurant
Sehr angenehm ist es, nach den Wanderungen in den luxuriösen
Unterkünften anzukommen. Zum Beispiel auf Bom Bom Island,
wo ein Steg über das Meer zum Restaurant führt. Also kurz:
Wer die Tropen bequem erwandern will, luxuriös wohnen und
exzellent essen möchte, ist auf São Tomé und Príncipe richtig.
Schoko-Mango-Trüffel
Zubereitung: Mangos in Würfel schneiden und mit Rum oder Saft mischen
und 3 bis 4 Stunden ziehen lassen, dabei ab und zu umrühren. Die Bitterschokolade zusammen mit der Sahne im Wasserbad schmelzen und etwas abkühlen lassen. Mangos in noch kleinere Stücke schneiden und mit dem Marzipan
und Puderzucker verkneten.
Flüssige Schokolade hinzufügen und zu einer homogenen Masse kneten, ca.
5 Minuten kühl stellen. Masse mit Teelöffel abstechen und mit angefeuchteten Händen Kugeln formen. Trüffel in Kokosraspeln wälzen und kühl stellen.
Tipp: ein tolles Mitbringsel, nicht
nur an Weihnachten
Verwendete RAPUNZEL Produkte:
• Mango HIH
• Bitterschokolade 85% Kakao HIH
• Honig Marzipan
• Kokosraspeln, Projekt, HIH
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Das meint Miguel Treu, Afrika- und Orient-Spezialist
Aus drei Gründen sind Reisen nach São Tomé besonders
bequem: Sie brauchen kein Visum, keine Impfung und die
Inseln gelten als sicheres Reisegebiet.
Erfahrenen Bergsteigerinnen und Bergsteigern organisiere
ich gerne als Vor- oder Verlängerungsprogramm die Besteigung des Pico São Tomé.
Omali Lodge
Bom Bom Island
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Hauser News
Ob Sie gemütlich wandern wollen
oder eine echte Herausforderung suchen,
auch 2016 haben wir für Sie wieder
die passende Reise.
30 Jahre Nepal Reisen
Jubiläumstour Ende November 2016
mit Klaus Grätz
Die Hauser-Repräsentanz in Berlin feiert! Und zum 30. Geburtstag von Nepal Reisen plant Klaus Grätz eine Genuss-Rundreise bei der in originellen Resorts, Hotels und Komfort-Lodges übernachtet wird. Beim leichten dreitägigen Trekking sind
die schnee- und eisbedeckten Berge des AnnapurnaMassivs zum Greifen nahe.
Kleidung, Lampen, Bücher,
Landkarten etc. in den Basaren Nepals eignen sich
optimal für Weihnachtsgeschenke, so dass sich 2016
der Einkaufsstress erübrigt.
Hauser-Infotag
am 30. Januar 2016
in Fürstenfeldbruck
Sie möchten gerne die Menschen, von
denen Sie im Magazin gelesen haben,
persönlich treffen? Ulla Mengel, Luisa
Hauser-Infotag
Cerón, Patrick Grübener und die vie30. Januar
len anderen? Am Samstag, 30. Januruck
nfeldb
in Fürste
bei München
ar, zum Hauser-Infotag in Fürstenfeldbruck bei München sind alle da.
t erleben!
Die Welt und sich selbs
Manche halten Vorträge mit herrlichen Bildern und erzählen noch
mehr Geschichten. Außerdem gibt es einen bunten OutdoorMarkt, auf dem Sie alles finden, was Sie für Ihre nächste Hauser-Reise brauchen. Das Programm des Infotages liegt diesem
Hauser-Magazin bei. Sie finden es auch auf der website
www.hauser-exkursionen.de unter Aktuelles.
2016
räge
Über 30 ausgewählte Reisevort
– alles rund ums
Infostände & Aussteller
Bergsteigen weltweit
Wandern, Trekking und
Zertifiziert bis 07/2017
Informationen zur Jubiläumstour gibt es ab Mitte Dezember
bei Klaus Grätz von Nepal Reisen & Hauser Exkursionen Berlin
[email protected] oder Tel. 030 / 88 67 81 03
Reiseleiter-Schulung in Marokko
im Frühjahr 2015
Ruth Zeller berichtet: „Eigentlich war es weniger Schulung im
klassischen Sinne, sondern vielmehr ein zweitägiger intensiver Erfahrungsaustausch, um sich gegenseitig auf ‚den aktuellen Stand‘ zu bringen. Denn unsere marokkanischen Reiseleiter sind seit vielen Jahren für Hauser tätig und sehr erfahren.
Einige sprechen perfekt Deutsch. Wir haben gemeinsam sämtliche Touren auf Verbesserungsmöglichkeiten überprüft und
über Gruppendynamiken und vieles weitere lebhaft diskutiert.
Es hat allen viel Spaß gemacht. Und mir wurde wieder einmal
bewusst, welch kompetente Reiseleiter wir in Marokko haben.“
Hauser und Gebeco wandern gemeinsam
Manfred Häupl (Geschäftsführer
und Inhaber Hauser Exkursionen)
und Ury Steinweg (Gründer und
CEO Gebeco) haben beschlossen,
über 20 Reisen gemeinsam anzubieten. So können wir gemeinsam
unser Angebot an Aktivreisen ausbauen und mehr Termine auflegen. Ihr Wunschtermin ist dann bestimmt dabei. Das GebecoTeam legt genauso viel Wert auf Nachhaltigkeit wie wir bei Hauser. Und da die Reisegäste von Hauser und Gebeco gleiche Interessen haben – aktiv unterwegs sein, nette Leute kennenlernen, Länder erkunden, fair reisen – glauben wir, dass alles passt.
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Teamwork zählt
Alles Logo im Hauser-Shop
Beste Qualität und ein günstiger Preis!
Im Hauser-Shop gibt es neue Artikel mit dem Hauser-Logo. Die Bekleidungsstücke
stammen alle von der renommierten isländischen Firma 66° North. Sie sind cool und
der Preis ist heiß. Denn wenn Sie die kultige Outdoor-Bekleidung mit dem Hauser-Logo
kaufen, sparen Sie im Vergleich zu den Standardmodellen des Herstellers eine Menge
Geld. Ausgerüstet mit den neuesten Modellen fühlen sich Zhyldyz Musakunova aus
dem Asien-Team, Martin Gröber aus dem Service-Team und Anna Bentenrieder aus dem
Europa-Team beim Herbstspaziergang offensichtlich sehr wohl.
Anna trägt die Vik Hooded-Jacke. Sie
ist sehr leicht und gleichzeitig kuschelig. Durch den nahtlosen Schulterbereich und die ansonsten flachen Nähte
ist sie sehr bequem. Die Stoffkombination einer wind- und abriebfesten
Nylon-Außenschicht mit einer weichen Polyester-Innenschicht nimmt
Feuchtigkeit von der Haut weg und hält trocken und warm.
Die patentierten Polartec Power Stretch Pro-Stoffe sind sehr
atmungsaktiv.
○Die Jacke kostet € 99,-, das bedeutet, Sie sparen € 40,- im Vergleich zum Standardmodell
des Herstellers.
○Es gibt sie auch ohne Kapuze für € 89,–.
○Damengrößen S - XL in den Farben Retro Yellow, Dark Midnight, Glacier Blue.
○Herrengrößen S - XXL in den Farben Dark Midnight, Schwarz, Retro Yellow, Charcoal.
Zhyldyz und Martin haben jeweils die
neue Vik Wind Pro-Jacke an.
Die robuste Jacke aus Polartec Wind
Pro-Fleece ist leicht und hält bis zu
viermal mehr Wind ab als ein gewöhnliches Fleece. Dabei ist sie sehr elastisch, belastbar und außerordentlich
wärmend. Ein durchlaufender 2-WegeReißverschluss mit hoch schließendem Kragen und Kapuze sowie körpernahe Passform und Flachnähte gegen
Reibung runden die hochfunktionale
Jacke ab.
○Sie kostet € 119,- und ist damit € 40,- günstiger als das Standardmodell des Herstellers.
○Herrengrößen S - XXL in den Farben Schwarz und Blau.
○Damengrößen S - XL in den Farben Schwarz oder Rot.
Die Köpfe werden durch das Hauser-Stirnband Hengill und die
Hauser-Mütze Glymur Cap warm gehalten.
Auf sämtliche Produkte
können Sie sich auch
den Hauser-Gutschein
anrechnen lassen.
Weitere Infos
www.hausershop.de
oder Telefon
089 / 23 50 06-21
○Die klassische Mütze aus Polartec Power Stretch Pro-Material kostet € 19,-, das heißt, Sie
sparen ca. € 10,- gegenüber dem Standardmodell ohne Logo.
○Einheitsgröße in den Farben Schwarz, Rot, Charcoal.
Das neue Headband ist aus komfortablen Pontetorto Tecnostretch. Durch den Polyesteranteil ist die Oberfläche sehr
widerstandsfähig, während die Rückseite gleichzeitig isoliert
und für den Feuchtigkeitsausgleich sorgt. Das Stretchmaterial
ist hochelastisch und trägt sich angenehm.
○Das Band kostet € 19,- und ist € 5,- günstiger als das Standardmodell.
○Einheitsgröße in den Farben Schwarz, Ripe Red, Dark Midnight.
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Beratung und
Buchung:
Hauser Exkursionen
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Die Preise in diesem Magazin sind
gültig für Reisen mit Abreise bis
zum 30.11.2016
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Ulla Mengel den Himlung bestiegen haben?
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Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir
ein Reiseglückspaket bestehend aus:
einem pfiffigen Murmeltier
einer Hauser-Reisetasche
einem Hauser-Rucksack
Teilnahmebedingungen: Mit der Teilnahme am Gewinnspiel akzeptieren Sie Folgendes: Teilnahme
ab 18 Jahren. Mitarbeiter der Firma Hauser Exkursionen und deren Angehörige sowie GewinnspielVereine sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Teilnahme ist unabhängig von einer Buchung.
Die Gewinner werden durch Los ermittelt und schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Für Teilnehmer, die noch keine
Hauser-Kunden sind, legen wir ein Kundenkonto an. Die postalischen Daten nutzen wir für unsere
Werbeansprachen. Sie können der Nutzung Ihrer Daten für Werbezwecke jederzeit widersprechen.
Einsendeschluss: 30.06.2016

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