wild... weit... wandern!
Transcrição
wild... weit... wandern!
2016/Heft 1 wild ... weit... wandern! Himlung Himal – dem Himmel näher Alaska – da steppt der Bär Zum Hals des Mondes in Ecuador Vom Berg der Furcht zur Spielwiese der Götter – Nordjapan Eine neue Seilschaft – Eiszeit fürs Team Ostafrika – welcher Bergtyp sind Sie? Die Welt und sich selbst erleben! hauser-exkursionen.de Mit Hauser fair reisen Hauser Exkursionen ist CSR–rezertifiziert! Corporate Social Responsibility – Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung – sind uns nach sorgfältiger Überprüfung erneut bestätigt worden. Für zwei weitere Jahre dürfen wir das CSR-Siegel tragen. Doch die Hauptsache: Sie können sicher sein, dass Sie mit Hauser nicht nur verreisen, sondern fair reisen. Impressum Keine PFCs. Keine Membran. Nur pure Performance. Leistungsstarker Wetterschutz völlig ohne PFCs und Membrantechnologien. Dahinter steckt das einzigartige Material Nikwax Analogy®, das die Natur nachahmt, statt eine künstliche Barriere zu ihr zu bilden. Es trotzt zuverlässig jedem Wetter und regelt Schweiß und Feuchtigkeit besser als bekannte Hardshells. PÁRAMO Outdoor-Bekleidung ist langlebig, recyclebar und fair produziert. Hier erfahren Sie mehr: www.paramo-clothing.de Bei uns können Sie direkt online einkaufen bzw. einen Fachhändler (u.a. Hauser Exkursionen Shop) in Ihrer Nähe finden. 2 Paramo_Ad_HPV_Hauser_83x252mm.indd 1 Herausgeber: Hauser Exkursionen international GmbH, Spiegelstr. 9, 81241 München Koordination, Konzept und Redaktion: Dr. Kundri Böhmer-Bauer, München Anzeigen: Jutta King, Hauser Exkursionen Organisation: Claudia Bohne, Hauser Exkursionen Titelbild: Manfred Häupl Fotos im Innenteil, Seite 3: Dr. Kundri Böhmer-Bauer (Manfred Häupl), Karin Geier (Willi Tauscher); S. 4 - 8: Ulla Mengel; S. 7: Ulla Mengel, Dr. Peter Schatzl; S. 9: Lama Excursions (oben), forum anders reisen (unten links), Elke Schnaus (unten rechts); S. 11: Hauser (oben), Manfred Häupl (unten); S. 12 - 13: Wolf Witte; S. 14: JNTO Visit Hokkaido (oben), Viktor Hauke (unten); S. 15: Viktor Hauke (unten); S. 16: Jutta King (Jizo-Statuen), JNTO Visit Hokkaido (Berg), Shinji Niwa (Sara mit Freunden), Viktor Hauke (unten); S. 17: Elisabeth Kment und yomads; S. 18: Dr. Peter Schatzl (oben und unten), Daniela Hornsteiner (Mitte); S. 19: Ecke Radehose, Dr. Silke Haremza, Rainer Leyendecker, Wolfgang Neumüller; S. 20: Caroline Travis-Resl (oben), Daniela Eberle (Mitte), Thomas Schenker (unten); S. 21: Thomas Schenker (oben), Daniela Eberle (unten); S. 22: Daniela Eberle, Rainer Leyendecker (Bär); S. 23: Ruth Zeller; S. 24 -28: Luisa Cerón; S. 29: Andrea Kurz; S. 30: Manfred Häupl, Luitpold Leeb, Patrick Grübener (von oben nach unten); S. 31: Manfred Häupl; S. 32: Iris Wöhrle; S. 33: Daniel Marschner; S. 34 - 35: Hauser; S. 36-37: Lotti Meier; S. 38: Patrick Grübener (oben), Barbara Borgfeldt (unten); S. 39: Barbara Borgfeldt (oben) Patrick Grübener (unten); S. 40: Inge Specht (oben), Lisa Dell (unten); S. 41: Dirk Engelmann, Stefanie Jörg (Portrait), Bernd Skyum (Frau mit Kind); S. 42: Jutta King (großes Bild oben, kleine Bilder: 3. und 4. von links), Michaela Stern (kleine Bilder: 1., 2. und 5. von links, großes Bild unten); S. 43: Jutta King, Michaela Stern (unten links); S. 44 - 45: Fiona Zaska; S. 46: Gabriele Krombach, Thomas Hartmann (Hüttentrekking, Machame-Route, Lemosho-Route), Thomas Schenker (Kikeleva-Route); S. 47: Thomas Hartmann (Mt. Meru), Marina Novikova (Mt. Kenya), Ecke Radehose (Ruwenzori); S. 48: Hauser (oben), Elke Schnaus (Elefant); S. 49: Mira Pencik (oben), Klaus Sperling (Porträt und links unten), Ralph Freeman (rechts unten); S. 50 - 51: Cornelia Böhm, Patrick Grübener (Cornelia Böhm); S. 52: Bernd Schreckenbach (Strand und Flugzeug), Patrick Grübener (Miguel Treu); S. 53: Bernd Schreckenbach; S. 54: Gebeco, Klaus Grätz (Nepal), Fiona Zaska (Reiseleiter); S. 55: Patrick Grübener; Rückseite: Thomas Hartmann, Patrick Grübener (Reiseglückspaket) Gestaltung: Gschwendtner & Partner, München Druck: Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen Auflage: 50.000 12/11/2015 11:45 Liebe Reisegäste, das Vorwort zum Hauser-Magazin war fertig, als wir die traurige Nachricht bekamen, dass unser langjähriger Mitarbeiter, Kollege und vor allem Freund Willi Tauscher am 15. November plötzlich gestorben ist. Er und ich – beide aus Kempten – haben uns 1989 in Nepal kennen und schätzen gelernt. Zuerst war es seine enorme Wildniserfahrung in Kanada und USA, Australien und Neuseeland, die ich bewundert habe. Aber schnell wurde mir klar, dass Willi ein ganz besonderer Mensch war. Jeder, der ihm begegnet ist und mit ihm zu tun hatte – vom Himalaya bis in die Südsee – hat seine warme, ehrliche, verbindliche Art geliebt. Die Entwicklung der Firma Hauser ist zu einem guten Teil sein Verdienst. Auch den Hauser Shop hat er initiiert und bis vor drei Jahren geführt. Dann wollte er wieder Reisen konzipieren, denn das war seine eigentliche große Begabung. Ich kenne wenige Menschen, die so sehr bei sich sind, wie Willi es war. Immer neugierig auf die Welt, kam er voller neuer Ideen gerade erst von einer Erkundungstour aus Kolumbien zurück. Ihm hätte das Magazin gefallen, denn wild … weit … wandern könnte als Motto über seinem Leben stehen. Aus diesem Grund widmet das Hauser-Team ihm dieses Magazin. Willi Tauscher Herzlichst Ihr Manfred Häupl Inhalt nNepal Himlung Himal – dem Himmel näher n Umwelt And The Winner Is ... Nepal! nNepal Sind Nepalreisen wieder möglich? 4 9 11 n China Psst … Hutongs, Qibao und Huang Shan. Nicht weitersagen! 12 n Japan Vom Berg der Furcht zur Spielwiese der Götter 14 n n Georgien yomads Kaukasus-Explorer UnterwegsMaskottchen 17 18 Alaska Da steppt der Bär 20 n Kanada Bergsteigen in den kanadischen Rockies 23 n Ecuador Zum Hals des Mondes 24 n n n n Infotag Wo kommen sie her – die Salzteigpüppchen für den Hauser-Infotag 2106? Peru Eine Österreicherin in Peru Hauser intern Zeit für den Absprung nChile Wandern auf dem achten Weltwunder n Alpin Eine neue Seilschaft – Eiszeit fürs Team 28 29 30 31 32 n Norwegen Wo Trolle Steine werfen und die Königin wandert 35 n Schweden Neue Dogyards für die Schlittenhunde 36 n n n n Kroatien Der Schwatz am Silbersee Sardinien Karaoke im Stall und die Braut auf dem Pferd Spanien Stadt – Land – Fuß Frankreich Ich glaub', mich tritt ein Esel 38 40 41 42 n Marokko Mit Bob Marley durch die Dünen 44 n Ostafrika Welcher Berg für wen? 46 n Nachhaltigkeit 40 Jahre Explorandes Peru, Nein zum Elefanten-Tourismus n Madagaskar Biken, wo der Pfeffer wächst 48 49 n Namibia 20 Argumente für Namibia 50 n São Tomé Roças, Luxus und ein Berg 52 n HauserNews 54 n Hauser Shop Alles Logo n Gewinnspiel ReiseglückspaketRückseite 55 3 Das Dorf Phu 4 Himlung Himal – dem Himmel näher Exklusiv vermitteln wir in Deutschland und Österreich die Expeditionen von Kobler & Partner (Schweiz). Ulla Mengel, Nepal- und Expeditionsexpertin im Hauser-Büro, beschreibt, was es bedeutet, auf einen 7.000er zu steigen. Expeditionsleiter war Peter Schatzl. Besishahar. Wir – Maria, Max, Massimo, Fränki, Karsten, Peter und ich – steigen in die Jeeps. Die Fahrt nach Koto ist nicht in Worte zu fassen, nein, sie ist überhaupt nicht zu fassen. Eine siebenstündige Rüttel- und Schüttelfahrt über übelste Pisten! Endlich kommen wir an, endlich Bewegung. Zwei Tage wandern wir am Phu-Fluss auf und ab durch eine tiefe Schlucht. Links vom Bach, rechts vom Bach, teils ist der Weg in den Fels gehauen, dann wieder öffnet sich das Tal und wir passieren kleine Dörfer auf Almen. Kurz vor Phu liegt mitten im Bachbett ein Riesenfelsblock, an dem kein Weg vorbei führt. Aber es gibt einen Durchschlupf – wie eine geheime Pforte. Dann sind wir in Phu. Es ist das letzte Dorf vor dem Himlung-Basislager und liegt auf 4.000 m. Samstag 12.09.2015: Zwischen Phu und Basecamp liegen 800 Höhenmeter. Es regnet als wir im Camp eintreffen, doch die Mannschaft hat schon alles eingerichtet und bald sitzen wir bei heißem Tee im warmen Gruppenzelt. Der Gipfel des Himlung hat sich kurz blicken lassen. Uns geht es bestens. Sonntag 13.09.2015: Ausschlafen. Dann Aufstieg über 5.000 m. Am Nachmittag üben wir abseilen und den Umgang mit der Seilklemme, der Jümar. In der Höhe strengt alles an. Am Abend dann geballte Bergerfahrung – Nima, Lale, Zongba, Karma und Shere – die Sherpas sind angekommen. Montag 14.09.2015: Wir transportieren Steigeisen, Schlafsack, Daunenjacke und andere Dinge in Camp I. Über die Steine balancierend queren wir den Gletscher und steigen steil die Seitenmoräne hoch. Danach ist das Gelände einfach. Alle erreichen Camp I auf 5.400 m ohne Probleme. Ein Zelt steht bereits. Hier verstauen wir unsere Sachen. Ab und zu reißen die Wolken auf und der Gipfel des Himlung Himal zeigt sich. Wir steigen ab. Beim Gletscher müssen wir richtig aufpassen. Dienstag 15.09.2015: Nachts hat es geschneit, zum Glück ist Ruhetag. Nach dem Mittagessen erklärt Peter die HochlagerApotheke. Hoffentlich brauchen wir nichts davon. Mittwoch 16.09.2015: Bei Expeditionen ist es in Nepal üblich, eine Puja abzuhalten, ein Ritual bei dem man die Göttinnen und Götter um ihren Segen bittet. Die Berggipfel sind ihre Wohnsitze. Auch die Ausrüstung wird gesegnet. Danach steigen wir wieder ins Camp I auf. Diesmal ist es einfacher, da die Sherpas die Seitenmoräne des Gletschers hervorragend präpariert haben. Wir schlafen auf 5.400 m. Wie die Nacht wohl wird? Kräftig essen ist wichtig Donnerstag 17.09.2015: Alle haben gut geschlafen und wir steigen nach dem Frühstück ab ins Basecamp. Die Gletscherüberquerung fällt uns immer leichter. Freitag 18.09.2015: Wir packen alles zusammen, was wir für die Besteigung brauchen. Der Aufstieg zu Camp I geht zügig. Uns bleibt genug Zeit, uns für den Gipfeltag vorzubereiten. Außerdem deponieren wir Pickel, Steigeisen und andere Ausrüstung etwa 100 Höhenmeter weiter oben. Es fängt wieder an zu schneien. Samstag 19.09.2015: Ich bin angeschlagen, eine Erkältung kündigt sich an. Im Neuschnee steigen wir Richtung Camp II über recht steiles Blockgelände zum Depot, laden das Material auf und sind bald am Gletscherbruch. Zeit für die Steigeisen. Seitlich betreten wir den Gletscher, schlängeln uns zwischen Seracs und Spalten hindurch. Die Sonne brennt. Kein Schatten. Trotzdem kommen alle in guter Stimmung in Camp II auf 6.100 m an. Vor uns erhebt sich der Himlung in seiner ganzen Pracht. Wir brauchen Flüssigkeit und schmelzen Schnee. Dann ab in die Zelte. Um zwei Uhr in der Frühe wollen wir los – zum Gipfel. Sonntag 20.09.2015: Um ein Uhr ist es mit der Ruhe vorbei. Um Punkt zwei Uhr brechen wir auf. Wie geplant. Bei recht milden Temperaturen kommen wir im Schein der Stirnlampen gut voran. Aber mit zunehmender Höhe wird es frischer. Pause. Wir ziehen die Daunenjacken an und sehen weit oben die Lichter der Stirnlampen unserer Sherpas flackern. Sie spuren den Weg, was bei der Schneelage sehr anstrengend ist. Bald haben wir sie eingeholt. Bei jedem Schritt brechen wir durch den Harschdeckel, der den pulvrigen Schnee versteckt, der kaum Halt bietet. Jetzt hat Peter das Spuren übernommen. Aber für heute reicht es nicht. Wir haben keine Kraft mehr und kehren auf 6.800 m um. In Camp II bereiten wir alles für unsere Wiederkehr in ein paar Tagen vor, ruhen uns kurz aus und steigen ab zum Camp I. Wie gut eine heiße Suppe sein kann! Dann runter ins Basecamp. 5 Unsere Helden, die Sherpas Mittwoch, 23.09.2015: Die Idee von Max war gut, das komplette Material in Camp II zu deponieren. Mit leichtem Gepäck steigen wir direkt vom Basecamp zum Camp II auf. Camp I erreichen wir schnell. Nudelsuppe. Schuhe wechseln. Weiter zum SteigeisenDepot. Am Nachmittag sind wir in Camp II. Die Nacht wird kurz, wir wollen um 1 Uhr los. Zweiter Gipfelversuch. Donnerstag, 24.09.2015: In der Dunkelheit starten wir in zwei Seilschaften. Noch bevor wir zum ersten Steilstück kommen, wirft Fränki leider das Handtuch. Ihm ist übel und nichts passt an diesem Tag. Keiner kann ihn zum Weitergehen überreden. Wir fünf Verbliebenen profitieren von den vielen Sherpas. Nima, Lale und Zongba sind schon am späten Abend zum Spuren 6 voraus gestartet. Karma und Shere begleiten unsere Seilschaften. Über den ersten Steilanstieg geht es auf den langen Rücken. Der Wind nimmt zu und etwas zu spät stoppen wir, um Daunenjacken und Fäustlinge anzuziehen. Mir ist kalt und kurzzeitig denke ich ans Umdrehen. Aber Peter motiviert mich, weiter aufzusteigen. Ab und zu schaue ich, ob wir den Lichtern der Sherpas näher kommen. Die meiste Zeit aber schalte ich mein Gehirn auf Geh-Modus. Schritt, atmen, Schritt, atmen. Stundenlang. Endlich dämmert es. Wie weit ist es noch? Wann geht die Sonne auf? Der Wind zermürbt. Unsere Sherpas brechen bei jedem Schritt in den Harschdeckel ein, aber wir haben zum Glück schon eine relativ gute Spur. Wir erreichen den Rücken und zum ersten Mal denke ich, dass es klappen kann mit dem Gipfel. Aber das letzte Steilstück erfordert noch einmal viel Kraft. Um halb neun Uhr stehen schließlich Maria und Max, Massimo, Peter, Karma und ich am Gipfel. Uns voraus waren Nima, Lale und Zongba. 7.126 m! Wir sind überwältigt und drängen uns auf dem schmalen Gipfelgrat. Im Norden sehen wir die Hochebene Tibets mit der Shisha Pangma, im Osten zum Greifen nahe den Manaslu, im Süden die Gipfel der Annapurna-Gruppe und den Dhaulagiri, und Richtung Westen erahnen wir Dolpo und Mustang. 20 Minuten Gipfelglück, dann geht es hinunter, denn der Wind bläst stark. Auf dem Sattel, also auf über 7.000 m, treffen wir auf die noch aufsteigende Seilschaft Shere und Karsten. Da Karsten mit der Höhe zu kämpfen hat, bricht er ab und beginnt mit uns den Abstieg. Auch der Rückweg zum Camp II ist lang und kräftezehrend. Die Sonne brennt auf den Gletscher und wird vom Schnee reflektiert. Jeder kleine Gegenanstieg schafft uns, aber gegen eins erreichen wir Camp II, wo uns Fränki mit heißem Wasser erwartet. Den Abstieg zum Basislager mit den schweren Rucksäcken vertagen wir auf den Folgetag. Freitag, 25.09.2015: Zum achten und letzten Mal durchqueren wir die Moräne und erreichen müde, aber glücklich das Basislager. Für Maria, Max, Massimo und mich war es der erste 7.000er und für Fränki und Karsten jeweils ein Höhenrekord. Oft schauen wir zurück auf unsere Spur, die sich wie eine Himmelsleiter zum Gipfel zieht. Ohne die Sherpas und Peter hätten wir nie den Gipfel erreicht. Meine Erkältung habe ich im Griff und freue mich auf den Abstieg. Zwei Wochen über 4.800 m … es reicht jetzt. Ulla beschreibt die Puja Es war die schönste Puja, die ich bislang erlebt habe. Zwei buddhistische Nonnen sind von Phu drei Stunden zum Basislager aufgestiegen und wir haben uns alle rund um einen Chörten, also einem heiligen Schrein, gruppiert. Die Nonnen haben heilige Texte vorgelesen, gleichzeitig wurde Wacholder, als Duft für die Götter, verbrannt. Sherpas und wir Teilnehmer haben die Eisgeräte und Expeditionsschuhe zum Segnen gebracht. Ohne dieses Ritual steigen die Sherpas nicht auf! Es war eine schöne Stimmung, die Nonnen waren wie in Trance, die Sherpas haben gleichzeitig die Gebetsfahnen am Chörten befestigt, damit die auf den Fähnchen beschriebenen Gebete in alle Himmelsrichtungen zu den Göttern fliegen. Es ist nicht so wie bei unseren Gottesdiensten. In Nepal wird auch viel gelacht zwischendurch. Zum Schluss opfert man Reis, Süßigkeiten und Alkohol und alle essen und trinken selbst davon. 7 Was gibt´s denn zu Essen auf einer Expedition? – Ulla weiß es Im Basislager gab es zum Frühstück Ei in allen möglichen Variationen mit Toast oder Chapati, außerdem Müsli oder Obstsalat. Nutella, Marmelade und Erdnussbutter hatten wir auch. Dazu Tee oder Kaffee. Mittags dann meist Kartoffeln mit Salat, Thunfisch oder Dosenfleisch oder Bohnen. Eigentlich ist Salat in Nepal ein no go, aber unserer Küchenmannschaft konnten wir zu 100 Prozent vertrauen und niemand von uns ist vom Essen krank geworden. Am Abend gab es natürlich das nepalesische Nationalgericht Dal Baat, also Linsen mit Reis, aber auch Spaghetti Bolognese oder Rösti mit Ziegen- oder Büffelfleisch. Und unseren Bergerfolg haben wir mit Schweizer Käsefondue gefeiert. In den Hochlagern war das Essen natürlich einfacher. Im Hochlager I hat ein Koch für uns einfache Gerichte zubereitet, wie Nudelsuppe und gebratenen Reis. Im Hochlager II haben wir Schnee geschmolzen und Trekkingmahlzeiten und Suppe angerührt. P. S. Und ich hatte natürlich noch die Amicelli vom HauserTeam mit Botschaften für jeden Tag. Vermutlich war es die ExtraPortion Schocki, die ich für den Gipfel benötigt habe. Peter gibt Tipps für Expeditionen Peter Schatzl ist Hauser-Profibergführer, Reiseleiter und Expeditionsleiter für Kobler & Partner. • Gute Akklimatisierung ist entscheidend für den Gipfelerfolg. Besonders am Anfang macht es Sinn, sich Zeit zu lassen, anstatt zu schnell aufzusteigen. • Besser anfangs einen Ruhetag einlegen, um fit im Basislager anzukommen. • Vieles beim Trekking und Höhenbergsteigen ist Kopfsache. Punkte, wie Erfahrung am Berg und ein angenehmes Gruppenklima, spielen eine wichtige Rolle. Spaß bei der Sache ist ein Indikator für eine gelungene Höhenanpassung. • Ausreichend essen, komfortabel sitzen, gut schlafen, warm haben sind Schlüsselfaktoren, um sich zwischen den Etappen zu regenerieren. • Eine qualifizierte Mannschaft vom Guide bis zum Küchenhelfer macht den Unterschied! • Viele Leistungen sind Vertrauenssache. Sie existieren vorher nur auf dem Papier und können erst später beurteilt werden. • Verstehen, wie der Körper in der Höhe reagiert, beruhigt. Zu wissen, wie man sich vorbereitet und wie man seine Anpassung optimiert, hilft. Wenn es Sie interessiert, ich vermittle Kompetenzen für Trekking und Höhenbergsteigen beim Hauser-Workshop Höhentaktik und Höhenmedizin. Die dreitägigen Kurse finden im Februar, April und Mai statt. Die nächste Expedition, die ich für Kobler & und Partner führe, ist die Doppelexpedition Pik Lenin und Khan Tengri im Juli und August 2016. HAUSER-TIPPS Beide Termine führt Peter Schatzl. Zelt-Trekking vom Marsyandi-Tal über Phu und Naar zum Tilicho-See Die erste Etappe entspricht dem Zustieg der Expedition. Reisenummer: 6NPK7602 Termin: 08.10.2016 – 28.10.2016 3.990,– Preis pro Person in €: Himlung Expedition (Kobler & Partner) Reisenummer: 6NPX0301 Termin:09.09.2016 – 08.10.2016 Preis pro Person in €: Ulla mit den Amicelli 8 Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de, Telefon: 089 / 23 50 06 - 43 oder bei Kobler & Partner 8.550,– And The Winner Is … Nepal! Das Projekt „Neue Energie für Nepal“ hat den Nachhaltigkeitspreis gewonnen Dem forum anders reisen wurde von der touristische Fachzeitschrift Travel One der Nachhaltigkeitspreis 2015 verliehen. Die Jury zeichnete den Verband, dessen 1. Vorsitzender Hauser-Inhaber Manfred Häupl ist, für das Projekt „Neue Energie für Nepal“ aus. Das Engagement für eine langfristige, kostengünstige und umweltfreundliche Energieversorgung in dem Land im Himalaya überzeugte. Sämtliche Flug-Kompensationszahlungen der rund 100 Veranstalter – darunter Hauser Neue Energie im Einsatz Die Preisträger: 1. Vorstandsvorsitzender Manfred Häupl und Geschäftsführerin Petra Thomas vom forum anders reisen Exkursionen, die zum forum anders reisen gehören, fließen in das von der Klimaschutzinitiative atmosfair koordinierte Projekt. In der Region Helambu-Langtang, einer der vom Erdbeben im April 2015 am schwersten betroffenen Region, werden Haushalte, Krankenhäuser, Schulen und Lodges mit erneuerbaren Energien ausgestattet, z. B. Biogasanlagen, Solarkocher und Photovoltaik-Panels. Manfred Häupl hat die Idee von Anfang an unterstützt, das Projekt „Neue Energie für Nepal“ mit initiiert und die verschiedenen Partner in Nepal und die an der Entwicklung eines mehrjährigen Wiederaufbauplans des Trekkingtourismus Beteiligten vernetzt. Die erste große Etappe ist geschafft, wenn 2016 der Climate Trail eröffnet wird, ein sechstätiges Komfort-Lodgetrekking im Helambu-Langtang, bei dem in energieautark ausgestatteten Unterkünften geschlafen wird. 9 gegen Fernweh. Deutschlands großes Reisemagazin Die nächsten 3 Ausgaben + Geschenk für nur 13,50 € Sie S p a re n 2 5 %! + oder Coffee-to-go-Becher „Au Lait“ Der Coffee-to-go-Becher ist doppelwandig, sodass Getränke länger heiß bleiben. Während die gummierte Manschette für einen guten Halt sorgt, verhindert der dicht schließende, farbig abgesetzte Schraubdeckel das Austreten von Flüssigkeiten. Der Becher passt in nahezu alle Getränkehalter. Material: Edelstahl 18/10. Füllmenge: ca. 380 ml. Maße: ca. 18,5 x Ø 6,7 cm. Farbe: silber/schwarz. Aluminium-Powerbank Endurance Die Ladestation für unterwegs! Mit der Powerbank können Sie Ihr Smartphone, Digitalkamera oder ein Tablet auch dann mit Strom versorgen, wenn keine Steckdose in der Nähe ist. Mit USB- und Mikro-USB-Anschluss, inklusive USB-Kabel. Maße: 9,5 × 2,2 × 2,2 cm. Kapazität: 2200 mAh. Farbe: schwarz, rot, weiß oder blau. ✃ Mehr Auswahl auf www.abenteuer-reisen.de/shop Bitte ausfüllen, ausschneiden oder kopieren und gleich senden an: abenteuer und reisen Aboservice, Postfach 1201, 61175 Karben oder per Fax an +49(0)6187/90568-29, per E-Mail: [email protected] Verlässliche, echte Insider-Tipps Vor Ort überprüfte Adressen von Hotels und Restaurants Individuelle Städte-Touren, TraumReiseziele und Outdoor-Action Sie erhalten jeweils die kommenden 3 Ausgaben und sparen 25% Weitere Angebote finden Sie unter: www.abenteuer-reisen.de/shop 10 Ja, ich bestelle 3 Ausgaben abenteuer und reisen und erhalte ein Geschenk gratis dazu. Als Geschenk wähle ich: Coffee-to-go-Becher Powerbank in der Farbe: schwarz rot weiß blau 3 Hefte zum Preis von nur 4,50 € statt 6,– € pro Ausgabe inkl. Zustellung und MwSt. Ich spare 25% gegenüber dem Einzelkauf. Wenn ich abenteuer und reisen nicht mehr lesen möchte, teile ich das spätestens 10 Tage nach Erhalt des 3. Heftes mit. Andernfalls möchte ich abenteuer und reisen weiterhin für nur 51,– € pro Jahr beziehen. Mein Geschenk kann ich auch dann behalten, wenn ich abenteuer und reisen nicht weiter lesen möchte. Lieferung nur, solange Vorrat reicht. Dieses Angebot ist nur für Deutschland gültig. Die Bestellung kann ich innerhalb von 14 Tagen ohne Begründung beim abenteuer und reisen Aboservice, Postfach 1201, 61175 Karben, widerrufen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung. Name Vorname Straße PLZ Datum Hausnummer Ort Unterschrift Hauser16 Faszinierende Reportagen und grandiose Fotos Sind Nepalreisen wieder möglich? Ja, und zwar schon seit Monaten! Manfred Häupl im Juli, Ulla Mengel und Elke Schnaus (CSR-Beauftragte) im Oktober sowie viele Reisegäste in den vergangenen Monaten sind in Nepal gewandert, haben sich die Königsstädte angesehen und mit den Menschen gesprochen. Alle, die seit dem Erdbeben in Nepal waren, bringen dieselbe Botschaft von der Bevölkerung mit: Schickt uns Touristen, so helft ihr uns am meisten! Selbstverständlich ist Manfred Häupl gleich im Juli nach Nepal geflogen, um mit den Hauser-Partnern und Reiseleitern zu reden, Hotels, Lodges und Trekkinggebiete anzusehen und um Spendengelder zu übergeben. „Bereits im Juli hat Tourismusminister Kripasur Sherpa versichert, dass die meisten Landesteile zu bereisen sind. Nur 15 Prozent Nepals waren vom Erdbeben betroffen. Die Regierung von Nepal hat schon im Juni die Wiedereröffnung von vielen UNESCO-Weltkulturerbestätten bekannt gegeben. Bis auf Helambu-Langtang und das Manaslu-Gebiet, diese Regionen waren vom Erdbeben am meisten getroffen, kann überall gewandert werden. Etliche Trekkingstrecken wurden von der japanischen Zertifizierungsgesellschaft Miyamoto International vor ihrer Eröffnung auf die Sicherheit hin untersucht.“ Ulla Mengel war schon sechsmal in Nepal. Ihr ist aufgefallen, dass fast alle modernen Häuser intakt sind. „In Kathmandu erinnern nur einige kaputte Mauern und ein eingestürzter Tempel an das Beben. Ansonsten geht das Leben seinen üblichen Gang im typischen Kathmandu-Durcheinander.“ Elke Schnaus bestätigt, dass von 35 Trekkinggebieten 32 wieder offen sind. Sie ist im Anapurna-Gebiet gewandert und hat u. a. das vom Beben stark betroffene Bhaktapur besucht: „Es herrscht eine unglaubliche Aufbruchsstimmung. Überall wird geschaufelt und gehämmert. Selbst das Militär ist zum Helfen abgestellt, Soldaten schleppen Balken und klopfen Steine. Die Schule am Durbar Square wurde beim Beben vollständig zerstört. Vor der Baustelle steht ein großes Zelt, in dem der Unterricht stattfindet. Als ich dort war, ging es im Zelt recht lustig zu. Aber das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Bevölkerung noch traumatisiert ist.“ Von der Benzinkrise betroffen, war Elke auf dem Motorrad unterwegs. „Seit August führen wir Nepalreisen wieder durch, ob in Mustang, am Dhaulagiri, der Annapurna oder in der EverestRegion“, sagt Rainer Leyendecker, Nepal-Spezialist im Münchner Stamm-Büro. „Die Reisegäste sind zufrieden und sagen mir immer wieder, dass es die größte Hilfe für das Land und seine Bevölkerung ist, hinzufahren.“ HAUSER-TIPPS Annapurna-Umrundung: das klassische Lodge-Trekking Reisenummer: 6NPK5302 Termin:09.04.2016 – 30.04.2016 ab 2.790,– Preis pro Person in €: Annapurna Komfort-Trekking Reisenummer: 6NPK2803 Preis pro Person in €: Termin:19.03.2016 – 01.04.2016 ab 2.850,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro Manfred Häupl bei der Übergabe von Spendengeldern 11 Chinesische Urlandschaft Szeneviertel Peking 12 China Psst … Hutongs, Qibao und Huang Shan. Nicht weitersagen! Wolf mit chinesischen Touristen China-Experte Wolf Witte kennt die „In-Viertel“ Pekings und Shanghais und erklärt, warum Sie im Gelben Gebirge wandern sollten. Hutongs und die Seen in Peking Nein, Hutong ist nicht der Name eines Viertels, sondern ein traditioneller nordchinesischer Architekturstil. Großfamilien wohnen im Viereck um einen Hof herum, zu dem sich die Fenster und Türen öffnen. Alles konzentriert sich auf das Innenleben. Dieses alte China finden Sie in Peking z. B. beim Trommelturm. Rund um die Hutongs können Sie sich in kleinen Lebensmittelläden mit Tee eindecken, und in hübschen Geschäften gibt es Antiquitäten, Lampions, Porzellan und Malerei-Bedarf zu kaufen. Nicht weit ist es zum Vorderen und zum Hinteren See. Auf den Dachterrassen der Restaurants und Kneipen am Seeufer tummeln abends sich die jungen Pekinger. Und am Morgen bringen am Wasser meist ältere Menschen bei fließenden Tai-Chi-Übungen Körper und Geist in Harmonie. Qibao in Shanghai Steigen Sie im futuristischen Zentrum von Shanghai in die U9 und finden Sie sich 25 Minuten später im ländlichen, 1000 Jahre alten Qibao wieder. Obwohl nur 18 km vom Stadtzentrum entfernt, kennen selbst viele Chinesen diesen Ort nicht. Bogenbrücken führen über die kleinen Wasserstraßen, es gibt weiß getünchte und grau gekachelte Häuser mit geschwungenen Dächern, Gärten, Tempel, feine Teehäuser und jede Menge Essensstände. In den Apotheken werden Kräuter, Wurzeln und Pülverchen gegen jede Art von Beschwerden verkauft. Huang Shan Obwohl es nur eine Flugstunde von Shanghai entfernt liegt, trifft man im Huang Shan, dem Gelben Gebirge, mit seinen 72 Gipfeln, fast nur chinesische Wanderer. Den Chinesen ist das Gebirge heilig. Es gilt mit seinen knorrigen Kiefern und den fliegenden Wolken als Urbild der chinesischen Landschaft. Seit Jahrhunderten wird sie von Dichtern verherrlicht und von Malern mit Tusche auf Papier gebannt. An die jähen Felsen schmiegen sich kühne, kilometerlange Treppenwege. Der Ausblick ist gigantisch. Übrigens zählt das Huang Shan sowohl zum UNESCO Weltkultur- als auch Weltnaturerbe. HAUSER-TIPPS Bei der Reise „Chinas schönste Gebirgslandschaften“ wandern Sie im Huang Shan und können die Hutongs in Peking und Qibao in Shanghai entdecken. Chinas schönste Gebirgslandschaften Reisenummer: 6CNK0701 Preis pro Person in €: Termin: 13.05.2016 – 31.05.2016 ab 3.150,– Die Hutongs und Qibao inklusive Metrofahrten sind als Programmpunkte bei der Reise „China mit Yangtze – kreuz und quer durchs Reich der Mitte“ eingeschlossen. Bei dieser Reise radeln Sie auch auf der Stadtmauer von Xian. China mit Yangtze – kreuz und quer durchs Reich der Mitte Reisenummer: 6CNK2201 Preis pro Person in €: Qibao Termin: 08.04.2016 – 25.04.2016 ab 3.190,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro 13 14 Japan Vom Berg der Furcht zur Spielwiese der Götter Von unserer Japan-Expertin Sara Niwa Hokkaido – Land der Ainu Frage ich meine japanischen Freunde nach Hokkaido, leuchten Ihre Augen. Die letzte echte Wildnis Japans! Adler, Braunbären, herrliche Wandergebiete, Vulkane, heiße Quellen und richtig viel Platz. Es gibt dort sechs Nationalparks und etliche mehr als 2.000 m hohe Berge. Über der„Spielwiese der Götter“ thront der Mt. Asahi, der höchste Berg Hokkaidos. Als vor 150 Jahren die Japaner Hokkaido beanspruchten, wohnten hier nur die Ainu, deren Männer damals an ihren langen Bärten und Tätowierungen zu erkennen waren. Seitdem wird versucht, die Ainu zur Anpassung an die Mehrheitsgesellschaft zu bewegen. Das japanische Credo heißt: Der herausstehende Nagel wird eingehämmert. Doch die Ainu pflegen weiter ihre Sprache, die alten Tänze und Gesänge und verehren die Geister der Bären. Bären gibt es auf Hokkaido. Aber die Japaner sind so sehr auf Sicherheit bedacht, dass jeden Morgen die Wächter in den Nationalparks auf Bärensichtung gehen. Und wenn zu viele gesichtet werden, sperrt man einfach die entsprechenden Wege. Unterwelt und Wasserkinder Es ist wie in den Heldengeschichte. Bevor man das Ziel erreicht, müssen Abenteuer bestanden und Hindernisse überwunden werden. In diesem Fall heißt das, bevor man über die TsugaruMeerenge nach Hokkaido darf, geht es am Berg der Furcht vorbei! Er liegt in einer düsteren Vulkanlandschaft an einem harmlos blau leuchtenden See. Doch der See blufft. Er ist giftig und das hat mit dem Vulkanismus zu tun. Schwefelgeruch, in den Spalten dampft, kocht, zischt und blubbert es. Hier ist nach japanischer Ansicht der Eingang zur Unterwelt. Einmal im Jahr versammeln sich Schamaninnen am See, um mit den Geistern in Kontakt zu treten. In der Umgebung des Sees stehen auch Statuen des buddhistischen Schutzheiligen Jizo. Es ist in Japan ganz normal, dass verschiedene Religionen nebeneinander existieren und man sich je nach Anlass ihrer Kulte bedient. Jizo geleitet verstorbene Seelen über den Fluss in die Unterwelt. Besonders nimmt er sich der tot geborenen, früh verstorbenen und Am Berg der Furcht 15 Jizo-Statuen abgetriebenen Kinder an, der sogenannten Wasserkinder. Da im vormodernen Japan Abtreibung der Entschluss der Großfamilie war, half der Jizo-Kult den Müttern darüber hinwegzukommen. Als Opfer bringen die Frauen dem Jizo gehäkelte Mützen und Lätzchen mit. Feiern auf Japanisch Doch bevor es in diese spirituelle Ecke Japans und ihre geheimnisvolle Landschaft geht, wird ausgelassen gefeiert. Und zwar beim Nebuta-Matsuri, es ist das berühmte Laternenfest in Aomori, hier wird seit Jahrhunderten jeden Sommer eine Woche lang die Nacht zum Tag gemacht. „Eisgekühlte Gurke!“„Hähnchenspieße!“„Goldfischfangen!“ rufen die Verkäufer aus bunten Buden. Riesige Trommeln werden geschlagen, meterhohe Laternen durch die Straßen gerollt, es wird geflötet und in traditionellen Gewändern zu wilder Musik noch wilder getanzt. In einer strikt regulierten Gesellschaft ist das eine der wenigen Gelegenheiten, um Druck abzulassen. Hier werden die strengen Höflichkeitsformen und Restriktionen der japanischen Gesellschaft über Bord geworfen und die Japaner feiern einfach das Leben. Sara mit ihren Freunden HAUSER-TIPP Hokkaido: Japans wilder Norden Reisenummer: 6JPK0601 Termin: 30.07.2016 – 13.08.2016 3.660,– Preis pro Person in €: Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro Ausgelassen feiern 16 Georgien yomads Kaukasus-Explorer Gleichgesinnt, gleichalt, gleichfit, gleichflexibel – mit der neuen Reisemarke yomads (young nomads) wendet sich Hauser Exkursionen explizit an die 20- bis 39jährigen Abenteurerinnen und Abenteurer. Wie es ist, als young nomad unterwegs zu sein, schildert in einem Interview Elisabeth Kment (32). Sie war im August in Georgien dabei. Elisabeth Kment Warum haben Sie sich für yomads entschieden? E.K.: Ich bin durch einen Zeitungsartikel auf yomads aufmerksam geworden. Ein Reisekonzept für Jüngere, die gerne aktiv unterwegs sind – das hat mich überzeugt. Es war meine erste Gruppenreise. Vorher war ich die typische Backpackerin. Die Reiseleitung bei yomads ist englischsprachig. Hat Sie das gestört? E.K.: Nein, überhaupt nicht. Die Gruppe bestand aus einer Holländerin, zwei Amerikanerinnen, einem Deutscher und mir – also einer Österreicherin. Alle um die 30 bis 33 Jahre alt. Wir haben die ganze Zeit nur Englisch gesprochen. Es war indirekt eine Sprachreise und hat viel Spaß gemacht. Wem würden Sie die Reise empfehlen? E.K.: Dem typischen Backpacker, der bequem geworden ist. Und allen Personen, die einen Mix aus Kultur- und Aktivreise suchen. Georgien ist ja eher ein ungewöhnliches Urlaubsland. Warum haben Sie sich dafür entschieden? E.K.: Die Fotos vom Kaukasus auf der yomads Website haben mich schnell überzeugt. Die Wanderungen klangen ansprechend und durch die optionalen Outdoor-Möglichkeiten hat man auch Freizeit und nicht jeden Tag ein fixes Programm. Was war am schönsten oder besonders beeindruckend auf der Reise? E.K.: Die Wanderungen, denn mir war Bewegung sehr wichtig. Was mich beim Wandern sehr überrascht hat, war die Ursprünglichkeit der Bergdörfer. Teilweise gab es nicht einmal Straßen. Weit und breit nichts außer Natur. Haben Sie ein Souvenir mitgebracht? E.K.: Ich habe Tschurtschchela gekauft, das sind Haselnussoder Walnusskerne, die auf einen Faden gebunden in Traubensaft getaucht werden, der ist mit Mais- und Weizenmehl angedickt, bis sich eine dünne Schicht bildet. Das sieht aus wie Salami, hängt an jeder Straßenecke und schmeckt wie Haribo. Außerdem habe ich die mit Weinranken und Menschen verzierten Weinflaschen aus Ton mitgebracht. Schließlich ist Georgien die Heimat des Weines. Eine genauso lange Tradition hat die aufwändige Filzherstellung. Ich habe auch ein kleines Filzfüchschen mitgenommen. Wie war es, das erste Mal in der Gruppe zu reisen? E.K.: Wenn ich daran denke, wie viele Stunden ich früher auf einer Reise verloren habe, weil ich eine bestimmte Straße, Bushaltestelle oder Unterkunft finden musste. Und dann die ewigen Wartezeiten. In derselben Zeit sieht man bei der yomads-Reise viel mehr. Hatten Sie Kontakt zur Bevölkerung? E.K.: Sehr viel. Guide und Fahrer waren Georgier. Man hat gemerkt, dass ihnen die Reise selber Spaß gemacht hat. In den Gästehäusern hatten wir Familienanschluss. An den Abenden wurde gegrillt und wir haben gemeinsam Wodka getrunken. Als individuell Reisende hat man auch Begegnungen, aber nicht so intensiv. Außerdem kommt man wegen der Sprache in Georgien alleine gar nicht zurecht, denn nur wenige sprechen Englisch. Haben Sie Verbesserungsvorschläge? E.K.: Ja, in der Reisebeschreibung steht, dass Frauen beim Besuch der Kirchen Kopftuch und Rock vor Ort ausborgen können. Aber die Tücher und Röcke riechen muffig und verschwitzt. Man sollte lieber einen Wickelrock und ein Tuch einpacken. Dankeschön! HAUSER-YOMADS-TIPP Trekkingreise nach Georgien: Kaukasus-Explorer Termin: 03.07.2016 – 15.07.2016 965,– Preis pro Person in €: Weitere Reisetermine und Details d www.yomads.com Telefon: 089 / 23 50 06 - 72 yomads ist eine Kooperation von Hauser Exkursionen und zwei internationalen Trekkingreise-Partnern aus Australien und den Niederlanden. www.yomads.com 17 Maskottchen Sie fliegen als blinde Passagiere, baumeln an Rucksäcken und posieren auf Urlaubsbildern. Was sind eigentlich Maskottchen und warum haben wir sie? Im Südosten Frankreichs, in der Provence, bedeutet das Wort masco oder mascoto Hexe. Sicher ist eine gute Hexe gemeint, denn Maskottchen gelten als Glücksbringer. In der Provence wurden kleine Püppchen verehrt, wie sie heute noch in Peru zu finden sind. Das erste Olympische Maskottchen kam mit den Winterspielen von Grenoble, 1968. Für die Sommerspiele in München 1972 warb der weißwurstförmige Dackel Waldi. Und längst schmücken sich nicht nur die Fußballvereine mit Maskottchen, die den Spielern Glück bringen sollen. Doch warum haben unsere Reiseleiterinnen und Reiseleiter welche dabei? Wir haben uns umgehört. Daniela Hornsteiner und ihr Tiger 2008 auf einer Haute Route Skidurchquerung. „Ich sitze hier auf der Terrasse der Cabanne de Panossiere mit Grand Combin im Hintergrund. Ehrlich, ich weiß gar nicht mehr, von wem oder woher ich den Tiger habe, ich weiß nur, dass er immer dabei ist und auf meinen Rücken aufpasst.“ Ulla Mengel und Peter Schatzl haben die Murmeltiere Keksi und Düsi von Kari Kober geschenkt bekommen. „Unser Auftrag ist es, die beiden Plüschtiere auf die hohen Gipfel der Welt zu bringen. Düsi war heuer schon mit Peter am McKinley (6.194 m) und am Gasherbrum II (8.034 m). Der Keksi hat es mit uns nun auch auf den Himlung Himal (7.126 m) geschafft.“ 18 Reiseschaf Leila begleitet Andrea Kurz seit vielen Jahren auf all ihren Reisen. „Leila, sie ist das Geschenk eines guten Freundes, der meinte, jemand müsse während meiner Reiseabenteuer auf mich aufpassen. Wir ergänzen uns perfekt, und sie gibt mir die nötige Gelassenheit in herausfordernden Situationen. Allerdings ist sie etwas verschlafen und äußerst gehfaul: Alle Trekkings verbringt sie in der Deckeltasche meines Rucksacks und sogar 6.000er hat sie auf diese Weise schon bewältigt! Nach jeder Reise geht es erstmal ab in die Waschmaschine, was sie überhaupt nicht mag. Ihre Lieblingsziele: die Anden, der Himalaya, Neuseeland (weil es da so viele Schafe gibt) und alle Länder, die sie noch nicht kennt.“ Das Maskottchen von Ecke Radehose ist ein kleines Schäfchen und heißt Lena. „Meine zwölfjährige Tochter gleichen Namens hat es mir vor drei Jahren zum Vatertag geschenkt und seit dieser Zeit begleitet es mich – sicher am Rucksack befestigt – auf allen privaten Berg- und Skitouren und natürlich auch auf meinen Hauser-Reisen. Mein Maskottchen mit der schmeichelhaften Aufschrift ‚Papa ist der Beste‘ erinnert mich unterwegs an mein Zuhause, es vermittelt mir ein Gefühl von Sicherheit und manchmal sogar von Wärme und Geborgenheit. Seit Lena mich begleitet, wurde die Höhe und Schwierigkeit meiner Gipfelziele deutlich niedriger. Auch meine frühere Risikobereitschaft am Berg reduzierte sich auf ein eher verantwortbares und von Vernunft geprägtes Maß.“ Yeti und Leo on board bei Silke Haremza. „Den Yeti hat mir mein Mann vor etlichen Jahren auf einem Hauser-Infotag geschenkt. Yeti ist seither weit herumgekommen – neben zahlreichen Touren in seiner „Heimat“, dem Himalaya, hat er sich zum Beispiel vom patagonischen Wind das Fell verwuscheln lassen, war auf dem Kilimanjaro und in Machu Picchu und ist in den Tempelanlagen von Angkor herumgekrabbelt. Sein junger Freund, der Schneeleopard Leo, ist noch etwas schüchtern – er hängt an seiner Heimat Bhutan wie an meinem Rucksack. Mittlerweile schnuppert aber auch er gemeinsam mit Yeti in die weite Welt hinein.“ „Hart gesottene Mountainbiker brauchen kein Maskottchen – und Reiseleiter schon gar nicht“, steht in der E-Mail von Wolfgang Neumüller. „Und dann habe ich mich wahnsinnig gefreut, als Uschi mir plötzlich im November 2014 eines geschenkt hat. ‚Mache es gut in den fünf Wochen Nepal und komme wieder gut zurück!‘ Es hat geholfen und ich bin voll begeistert von meiner neuen analogen Schutzengel App. P.S. Bin gerade mit Maskottchen beim Biken in Kappadokien.“ „Vor über 10 Jahren habe ich es zufällig in einem Kaufhaus entdeckt. Es ist es bei Marathons und Ultra-Wettbewerben und auf Fernreisen dabei.“ Unser Nepal-Spezialist (und früher auch Reiseleiter) Rainer Leyendecker bekommt sein Wiesel bei den Läufen vor dem Ziel von seiner Frau Marlyn zugesteckt und läuft dann gemeinsam mit ihm über die Ziellinie. „Und wenn ich besonders wieselflink gelaufen bin, darf das Tier auch mit auf die Bühne und das Podest bei der Siegerehrung. Auf Hauser-Reisen hat das Wiesel schon oft für Spaß gesorgt.“ Haben Sie ein Maskottchen auf Ihren Hauser-Reisen dabei? Schicken Sie uns ein Bild von sich und Ihrem Maskottchen. Wir posten Ihre Geschichte auf Facebook und wer weiß … vielleicht gibt es im nächsten Hauser-Magazin einen Fortsetzungsartikel. 19 Daniela mit Beute 20 Alaska – da steppt der Bär Nordamerika-Expertin Daniela Eberle hat sich vom Ruf der Wildnis locken lassen. Keine Schlüssel – oder das Urvertrauen in Alaska Von außen sieht die McCarthy Lodge im Wrangell St. Elias National Park im gleichnamigen Ort aus wie eine Pappfassade im Western. Ganz schmal. Ich hatte das Gefühl, gleich kippt die Front nach hinten weg. Was hat die Besitzerin zur Begrüßung gesagt? „Das sind wahrscheinlich die kleinsten Zimmer, die ihr je hattet, aber die charmantesten.“ Metallbettgestelle und Rüschenkissen – tatsächlich sehr charmant. Niemanden hätte es gewundert, wenn ein Trapper mit Waschbär-Mütze auf dem Kopf durch die Tür gekommen wäre. Alte Bohnendosen, Werkzeuge, Bilder. Alles da, bis auf …? Schlüssel. „Wir haben keine Schlüssel.“ OK, alles klar, dann eben keine Schlüssel. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass es in Alaska völlig normal ist, die Zimmer nicht abzusperren. Laptops, Pässe, Kameras einfach auf dem Zimmer lassen? Am ersten Tag hat sich das für uns alle ziemlich seltsam angefühlt. Aber schon am nächsten Tag ist das Urvertrauen der Alaskaner auf uns übergeschwappt. Partytime in der Geisterstadt Entstanden ist das Dorf wegen des Kupfervorkommens in der Gegend. Natürlich sind wir zur aufgelassenen Bonanza Mine oberhalb des Dorfes hinaufgewandert. 1.250 Höhenmeter. Ganz schön heftig. Eigentlich eine Geisterstadt ist McCarthy inzwischen ein Aussteiger-Dörfchen. Der Ort besteht im Prinzip aus der Lodge, dem Saloon gegenüber, in dem wir auch gefrühstückt haben, einem Shop und ein paar Häusern. Mit dem Auto kommt man nicht hin. Es gibt einen Shuttle Bus oder man läuft. Im Prinzip ist dort überhaupt nichts los, abgesehen davon dass es der perfekte Ausgangspunkt für Wanderungen und andere Outdoor-Aktivitäten ist. Aber an unserem zweiten Abend waren plötzlich Hunderte von Leuten da! Die Frauen in ihren besten Blümchenkleidern, an den Füßen Gummi- oder Winterstiefel. Partytime! Im Saloon trat eine der bekanntesten Bands des Umkreises auf. Die Musik war super und wir haben getanzt bis tief in die Nacht, als beschlossen wurde, mit Trommeln und Posaunen um die Häuser zu ziehen, um das Dorf aufzuwecken. An dem Abend gab es keine Trennung zwischen Alaskanern und Touristen. Am nächsten Morgen wurde der Saloon für das Frühstück vorbereitet und dieselben Leute, mit denen wir gefeiert hatten, haben uns wieder bedient. Jetzt war das Eis gebrochen. Frei und unabhängig Dass die Alaskaner und Alaskanerinnen irgendwie Sonderlinge sind, habe ich bald gemerkt. Zuerst dachte ich, der Service lässt zu wünschen übrig. Aber wer nach Alaska ausgewandert ist – es sind fast alles Aussteiger, oft sehr jung – fühlt sich frei, unabhängig und definiert sich nicht gerne als Bedienung. Abenteuerliche Sonderwünsche werden jedoch erfüllt. Mein Kumpel Matthias, er ist begeisterter Angler, war auf der Reise dabei. Also haben wir in der MacLaren River Lodge gefragt, ob wir für zwei Stunden ein Kanu und Angelausrüstung mieten können. Ich habe auch geangelt, das erste Mal in meinem Leben, und Arctic Greyling, also Esche, gefangen. Als wir so um 20 Uhr zurückgekommen sind, hat man uns die Küche zur Verfügung gestellt. Wir durften alles benutzen. Also haben wir die Fische gewürzt und gebraten, alle aus der Hauser-Gruppe durften probieren. Die Mitreisenden hatten natürlich schon zu Abend gegessen. Immer bei der Gruppe bleiben Eine Garantie dafür, dass man auf Bären trifft, gibt es nicht. Wir haben aber jede Menge gesehen. Im Denali National Park bestimmt 10 Grizzlys. Und im Wrangell St. Elias National Park war mir ein Schwarzbär näher als mir lieb war. Natürlich hatte Ernst, unser Reiseleiter, gleich zu Beginn der Reise eine Broschüre Angelausflug 21 Wandern macht hungrig verteilt, in der genau steht, wie man sich verhalten soll beim Kontakt mit Bären. Wir sind laut aufgetreten und Ernst hatte zudem sicherheitshalber ein Bärenspray dabei. Einmal war direkt neben uns im Gebüsch ein Atmen zu hören. Wir sind dann auf Anweisung von Ernst langsam drei Schritte zurück gegangen. Der Bär auf Beerensuche kam heraus, ist an uns vorbeigetrottet und auf der anderen Seite des Weges im Gebüsch verschwunden. Als wir dann auf dem Rückweg waren, bin ich ziemlich schnell vorausgewandert. Es war kein gutes Wetter und sah aus, als wollte es anfangen zu regnen. Also im Stechschritt um die Kurve. Abrupter Stopp. Vor mir ein Bär. Langsam bin ich zurückgewichen. Der Schwarzbär ebenfalls. Zum Glück in die andere Richtung. Drei Tage Mount McKinley Wir haben gut gefeiert und sind durch die schönsten Berg- und Gletscherlandschaften gewandert. Den Mount McKinley haben wir an drei Tagen gesehen, einmal war er sogar den ganzen Tag frei, was eine echte Seltenheit ist. Viele reisen wegen des Berges nach Alaska und sehen ihn überhaupt nicht. Unvergesslich ist natürlich der Blick vom Helikopter aus auf die riesigen Schneemassen im Bergmassiv. HAUSER-TIPP Alaska – Ruf der Wildnis Reisenummer: 6USK3101 Termin: 07.07.2016 – 22.07.2016 Preis pro Person in €: Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro 22 4.390,– Bergsteigen in den kanadischen Rockies Ruth Zeller, Reiseleiterin und Reiseleiter-Koordinatorin im Münchner Hauser-Büro, schwärmt von den kanadischen Rockies. Berge, Berge, Berge ... nur das Örtchen Banff schmiegt sich im Tal zwischen die Hügel und der Bow River schlängelt sich durch das Tal. Wie eine Modelleisenbahn kriecht der unfassbar lange und bunte Zug der Pacific Railway Company an türkisblauen Seen vorbei durch dunkle Wälder. Kitsch pur mitten in den kanadischen Rockies. Wir stehen am Gipfel des Mount Bourgaeu auf 2.931 Meter und genießen den Rundblick. Über 1.500 Höhenmeter und mehr als 12 Kilometer spüren wir in den Beinen. Denn die Wanderungen in den Rockies sind lang und weit. Frühmorgens in den Wäldern riecht es nach Kiefernnadeln, Zedernholz und Moos. Immer weiter hinein in das Tal, am rauschenden Fluss entlang, bis wir endlich die Baumgrenze hinter uns lassen. Höher und höher. Senkrechte Felswände, steile Felsnadeln, glitzernde Bergseen, noch mehr Pässe, noch mehr Gipfel. Das Château am Lake Louise erinnert mich an Schloss Neuschwanstein. Nein, nicht die Architektur, eher die Besuchermassen! Der Beginn unserer Wanderung gleicht einem Hindernislauf über und unter dutzenden von „selfiesticks“ und durch asiatische Reisegruppen hindurch. Geschafft. Es wird ruhiger und später sogar einsam in der Gipfelregion des Mount St. Piran. Den Platz hat Edward Whymper, der Erstbesteiger des Matterhorns, als den schönsten Aussichtspunkt dieser Berggruppe bezeichnet. Da kann ich ihm nur Recht geben. Außerdem bin ich im dankbar, dass er die Anregung gab, diese Region mit Wanderwegen zu erschließen. „Bears in Area“! Der Schutz der Bären geht vor, deshalb sind die Trails zum Cirque Peak vorübergehend gesperrt. Kein Problem. Dann eben entlang des Bow Lake durch Wald und eine enge Schlucht in die Hochgebirgslandschaft. Immer wieder ist der Gletscherbach zu queren. An manchen Stellen ist er sanft und breit, an anderen wild und tosend. Über riesige abgeschliffene Felsen und Schuttlandschaften wandern wir nach oben in eine Urlandschaft: gleißende Gletscherfelder, wuchtige Granitgipfel, rauschende Bäche, die über die Felsen in die Wälder stürzen, der türkise Bow Lake in der Ferne. Stille – nur der Wind ist zu hören. Ich bin zwar leidenschaftliche Bergsteigerin aber mein Herz schlägt mindestens genauso für Wildnis ohne Berge. Auch das gibt es in British Columbia. Deshalb plane ich eine Sonderreise, die auf Trapper-Spuren durch die Wildnis führt – Wanderungen in den Rockies und eine Kanu-Tour inklusive. Lassen Sie sich am besten gleich vormerken für 2017, es gibt nur einen Termin (Reisenummer: 7CAS0801). HAUSER-TIPP Bergsteigen in den Rocky Mountains Reisenummer: 6CAK2501 Preis pro Person in €: Termin: 23.07.2016 – 05.08.2016 2.850,– (mit Flug 4.030,–) Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro Blick auf den Bow Lake 23 Cuicocha-Lagune Zum Hals des Mondes nach Ecuador Hauser-Mitarbeiterin Luisa Cerón ist Ecuadorianerin, sie liebt die Menschen und Berge ihrer Heimat. Vor kurzem war sie mit deutschen Freunden – Felix und Mark – unterwegs, um ihnen das Land zu zeigen, und um neue Hauser-Wege zu erkunden und alte zu überprüfen. Sie war am Cuicocha-Krater, am Cotopaxi, an der Quilotoa-Lagune und am Chimborazo. Damit auf den Hauser-Reisen auch alles klappt. Mark, Luisa, Felix 24 Meerschweinchensee oder See der Götter Den Cuicocha-Krater habe ich schon fünf Mal umrundet! Es dauert fünf bis sechs Stunden und die Umrundung ist meine absolute Lieblingstour. Der See ruht so friedlich im Krater, und bei freier Sicht kann man den 4.944 m hohen Vulkan Cotacachi sehen und den wunderbaren Blick auf den gegenüberliegenden Imbabura genießen. Der Eruption des Cotacachi vor ungefähr 3100 Jahren verdankt der Krater seine Entstehung. Ich hänge so an der Region, weil sich damit Kindheitserinnerungen verbinden. Mein Vater kommt aus der Gegend, er ist im Dorf San Pablo geboren, und ich habe bei meinen Großeltern einen Teil meiner Kindheit verbracht. Bevor ich nach Deutschland gekommen bin, um weitere berufliche Erfahrung zu sammeln, habe ich als Reiseleiterin in Ecuador gearbeitet und auch schon Touren um den Krater geführt. Die Cuicocha-Wanderung empfehle ich nicht nur, weil ich sie so gut kenne, sondern weil dort wenige Menschen unterwegs sind. In dem See liegen zwei kleine Inseln. Die eine ist die Isla Teodoro Wolf. Franz Theodor Wolf war deutscher Theologe und Naturforscher. Im späten 19. Jh. hat er Galapagos und das Festland von Ecuador studiert, die Landschaft und die Menschen. Die zweite Insel heißt Yerovi. Die Lagune hieß in Präinka-Dialekten Tsui Cocha, das bedeutet Lagune der Götter. Auch heute noch gilt die Lagune als heilig. Die Kichwa sprechenden Indigenas nannten den See wegen der vielen Meerschweinchen auf der Isla Wolf und der kleineren Isla Yerovi Cuicocha, das heißt „Meerschweinchensee“. In der Gegend gibt es viele Orchideenarten, Bromelien, Pumamaqui (Pumahand), und viele Heilpflanzen, die von den Indigenas zum Beispiel bei Magenproblemen, Chuquirahua, die Bergsteigerblume Bluthochdruck, Ausschlag, Entzündungen oder Kopfschmerzen angewendet werden. Hier leben Brillenbären und Pumas, die habe ich aber noch nie gesehen. 25 Quilotoa-Lagune Der Hals des Mondes und Coca-Tee Der Cotopaxi ist für mich als Ecuadorianerin etwas ganz besonderes. Er ist einfach das Symbol für unser Land. Cotopaxi bedeutet in der Quechua-Sprache „Hals des Mondes“, weil aus einer bestimmten Perspektive der Mond für eine kurze Zeit wie ein Kopf direkt auf dem Krater steht. Und der schneebedeckte Teil des Berges kann als Poncho gedeutet werden. Für die einheimischen Völker war der Berg sogar schon vor dem Beginn der Inkaherrschaft im 15. Jahrhundert heilig. Er wurde als Sitz der Götter und als Regenspender verehrt. Dass er nicht nur einer der höchsten Vulkane, sondern auch der aktivste Vulkan des Landes ist, hat sich ja erst im August 2015 gezeigt. Da hat er ganz schön geraucht. Wir waren schon Wochen vorher dort und sind bis zur Hütte José Ribas auf 4.800 m aufgestiegen. Wegen der 26 Höhe war das anstrengend, obwohl es vom Parkplatz aus nur 200 Höhenmeter sind. Meine deutschen Freunde waren ganz schön platt und hatten dann Respekt vor der Höhe. Sie waren vorher noch nie so hoch. In der Hütte haben wir Coca-Tee getrunken, er hilft bei Erschöpfung und Höhenproblemen. Auch wenn der Berg aus der Entfernung steinig und eisig wirkt, gibt es in den tieferen Lagen und in seiner Umgebung hochinteressante Pflanzen, z. B. die Bergsteigerblume. Oportunistisches Hündchen Erst die gute Nachricht. Die Umrundung der türkisblaune Quilotoa-Lagune, sie liegt auf 3.900 m, ist sehr schön, weil man unterwegs fast keine Leute trifft. Jetzt die weniger gute Nachricht: Es sind so wenige Leute hier, weil es echt anstrengend ist. Dass die Wege nicht beschildert sind, macht nichts, weil ein einheimischer Reiseleiter dabei ist, der sich gut auskennt. Aber es geht ständig steil runter und wieder hinauf. Es war die anstrengendste Tour von allen, die wir gemacht haben, aber sie hat sich alleine schon wegen der wunderbaren Aussichten gelohnt. Man begegnet den Indigenas, die auf den Feldern arbeiten oder Feldfrüchte in die Dörfer tragen. Kinder, die gerade auf dem Heimweg von der Schule waren, haben sich gefreut über unseren Besuch, sie sehen nicht oft Touristen. Aber bitte nicht fotografieren. Die Kinder wollen es nicht und eine Frau hat Cotopaxi sich gleich das Gesicht mit einem Tuch bedeckt. Die Menschen glauben, dass man durch ein Foto ihre Seele raubt. Ein kleiner Hund hat uns begleitet. Natürlich war er schlau und hat gewusst, dass er von Wanderern etwas zum Essen bekommt. Aber als wir nach sieben Stunden auf andere Leute gestoßen sind, ist er bei ihnen geblieben. Wir haben gelacht und sind alleine weiter gewandert. Lederhose, Edelweiß und Chimborazo Diesmal ging es meinen deutschen Freunden besser, inzwischen waren sie ja aklimatisiert. Gestartet sind wir auf 4.800 m am Parkplatz der Carell-Hütte. Von hier sind wir die 200 Höhenmeter zur Whymper-Hütte gewandert. Sie wurde renoviert, war also zu. Der Weg war neu für mich und es gab Schnee. Das Gefühl am höchsten Berg Ecuadors zu sein, war unbeschreiblich. Er ist 6.300 m hoch, wir sind bis zur 5.100 m hoch gelegenen Lagune gewandert, stellenweise gingen wir über Schnee. An der Lagune haben wir ausgiebig Pause gemacht. Lunchboxen hatten wir dabei: Sandwich mit Käse und Schinken, eine Flasche Wasser, Schokolade, einen Apfel, Chips und einen leckeren Energieriegel – alles in Ecuador produziert. Beim Abstieg hat es dann gehagelt und wir haben nichts mehr gesehen. Auch wenn man es weiß, es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell am Berg die Wolken aufziehen. Der ganze Ausflug hat ungefähr zwei Stunden gedauert. Übernachtet haben wir in der Estrella del Chimborazo, der Lodge von Marco Cruz. Er ist einer der bekanntesten Bergsteiger in Riobamba und Freund von Reinhold Messner, die zwei waren auch schon gemeinsam am Chimborazo. Und jetzt die Überraschung: Außer uns waren in der Nebensaison keine anderen Touristen da. Aber wer war da? Marco Cruz samt Familie höchstpersönlich! Er trägt immer eine Lederhose und hat uns erzählt, dass er schon oft in Deutschland und dann meistens in Bayern war. Zimmer, Küche, Wohnzimmer – alles ist bayerisch dekoriert, Bayernfahne und Edelweiß inklusive. Ich habe mich wie in München gefühlt. Wir haben Kartoffelsuppe, frittiertes Schwein, Tortillas, Mais und Bohnen gegessen, dann hat uns Marco Fotos von früher gezeigt, er hat Routen entdeckt und war schon oft am Chimborazo. Auch für ihn ist und bleibt er ein besonderer Berg. HAUSER-TIPPS Ecuador endecken – Trekking zwischen Anden und Amazonas Reisenummer: 6ECK1401 Termin: 17.03.2016 – 03.04.2016 ab 4.490,– Preis pro Person in €: Ecuador – Andenhochland und Galapagos Reisenummer: 6ECK0902 Preis pro Person in €: Termin: 19.03.2016 – 03.04.2016 ab 4.990,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro 27 Wo kommen sie her – die Salzteigpüppchen für den Hauser-Infotag 2016? Während Luisa Cerón ihren deutschen Freunden das Land gezeigt hat, wurde im Dorf Calderon unter Hochdruck gearbeitet. Von dort stammen die „Eintrittsanstecker“ für den Hauser-Infotag am 30. Januar 2016 in Fürstenfeldbruck. Luisa hat sie mitgebracht und erklärt, was es mit den Figürchen auf sich hat. Das Dorf Calderon liegt nördlich von Quito. Es ist bekannt für seine bemalten Figürchen. Wir in Ecuador sagen masapan also Marzipan, doch meine Hauser-Kolleginnen sagen Salzteig. Aber zur Geschichte der Figürchen. Am 2. November feiern wir immer dia de los muertos, den Tag der Toten. Eigentlich ganz ähnlich wie Allerheiligen in Deutschland, nur wird es anders begangen. Wir besuchen die Gräber der Verstorbenen und feiern am Friedhof mit Essen, Trinken und Musik. Zur Zeit der Spanier besuchten die Menschen nicht nur die Gräber, sondern gruben die Knochen ihrer Angehörigen aus und tanzten mit den Knochen um das Grab herum. Ein spanischer Priester hat das als Sünde bezeichnet und verboten. Er hat angeregt, aus Weizenmehl Figuren zu machen, als Symbol für die Toten. Für die Männer werden kleine Pferde hergestellt, für die Frauen kleine Mädchenpuppen. Die Figürchen heißen guagua de pan, Brotbabies. Es gibt sie nur am 2. November und sie werden am selben Tag gegessen. Dazu wird aus schwarzem Mais und aus Früchten – wie Ananas, Brombeeren, Erdbeeren und Heidelbeeren – ein dunkles Getränk gebraut wird. Es heißt colada morada und symbolisiert das Blut. Da die Brotbabies den Touristen gefallen haben, haben die Frauen in Calderon begonnen, Souvenirs im selben Stil aus Salzteig herzustellen: Schildkröten, Papageien, Lamas, Frauen mit Kinder und vieles mehr. Die Arbeit ist sehr aufwändig und inzwischen machen es nur noch wenige Frauen wie Rosita, die es von ihrer Mutter und die wiederum von ihrer Großmutter gelernt hat. Jährlich gibt es einen Wettbewerb vom Bürgermeister um die schönste Figur. Die Frauen arbeiten heimlich und verstecken ihre Puppen, damit niemand etwas kopieren kann. Letztes Jahr hat Rosita gewonnen. Ihre Puppe repräsentierte verschiedene historische Etappen des Landes. HAUSER-TIPP Kommen Sie zum Hauser-Infotag am 30. Januar 2016 nach Fürstenfeldbruck und suchen Sie sich Ihr Püppchen aus. Luisa bewundert Rositas Kreationen 28 Eine Österreicherin in Peru Von unserer Hauser-Reiseleiterin Andrea Kurz Arbeitsplatz Titikaka-See Dieser Text entsteht auf fast 4.000 m Höhe am tiefblauen Titikaka-See. Er gehört zu meinem Arbeitsplatz Peru. Hier arbeite ich als Reiseleiterin. Aufgewachsen in Salzburg, bot sich 2009 – als ich zum Bergsteigen in die Cordillera Blanca kam – überraschend die Gelegenheit, aus meinen Leidenschaften – Berge und Reisen – einen Beruf zu machen. Auch heute noch bleibt mir ab und zu der Mund offen vor Staunen. Wie anders hier alles ist als im beschaulichen, gemütlichen Österreich. Zum Beispiel ist es als Vegetarierin gar nicht so einfach, in kleinen Restaurants und entlegenen Gegenden etwas Passendes zu essen aufzutreiben. Einmal bestellte ich Gemüsesuppe und ließ mir vom Kellner versichern, dass garantiert kein Fleisch darin sei. Die Suppe kam dampfend in einer Schüssel auf den Tisch und ich aß mit großem Appetit. Viel Gemüse war drin. Langsam näherte ich mich dem Schüsselboden, als ich auf etwas Großes stieß. Eine Hühnerkralle! Ich stellte den Kellner zur Rede. Er erklärte, dass ein Huhn eben ein Huhn sei, und kein Fleisch. Peruanische Logik! Zwischen meinen Reisen wohne ich in der Inka-Stadt Cusco. Die schmalen Straßen aus der Inkazeit haben noch großteils in der Mitte einen Kanal, in dem das Regenwasser abfließt und in den auch mal Wasser aus Häusern abgeleitet wird. Eines Morgens ging ich zum Markt und begegnete einer alten einheimischen Campesina, einer Bäuerin, die auch dorthin unterwegs war. Neben Gemüse, das sie verkaufen wollte, hatte sie ein Lamm dabei, das ebenfalls den Besitzer wechseln sollte. Sie bat mich, den Strick zu halten, an dem sie das Kleine hinter sich her zog. Nun lüpfte sie ihre zahlreichen Röcke, hockte sich über die Kanalrinne der Straße und verrichtete inmitten der an ihr vorbeilaufenden Menschen ungeniert ihre Notdurft. Dann stand sie auf, nahm mir mit einem umwerfenden zahnlosen Lächeln den Strick samt Lamm wieder ab und ging des Wegs. Die Menschen sind hier sehr abergläubisch, sogar was das Wetter betrifft: Regenwolken am Himmel, die man gerade nicht brauchen kann, kann man wegblasen – allerdings nur, wenn man zwischen Januar und Juni geboren ist. Bläst ein zwischen Juli und Dezember Geborener in die Wolken, so kommt garantiert ein Wolkenbruch. Viele andere Geschichten erzähle ich Ihnen gerne, wenn wir gemeinsam unterwegs sind. HAUSER-TIPP Andrea Kurz führt z. B. Peru – Von Machu Picchu zur Cordillera Blanca Reisenummer: 6PEK2101 Termin: 10.07.2016 – 30.07.2016 Preis pro Person in €: 4.790,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro 29 Zeit für den Absprung 2015 ist Manfred Häupl 35 Jahren bei Hauser, im März 2016 seit 30 Jahren als Geschäftsführer. Jetzt stellt er die Weichen neu. Und diesmal nicht nur für die Firma, sondern für sich selbst. „Natürlich ist es ein großer Einschnitt. Aber auch das zählt für mich zur Nachhaltigkeit, sich rechtzeitig um eine Nachfolgeregelung in der eigenen Firma zu kümmern.“ Damit sind wir schon beim Kern. Nachhaltigkeit in jeder Hinsicht steht für Manfred Häupl im Zentrum: bei der umwelt- und sozialverträglichen Entwicklung von Destinationen, bei progressiven Beschäftigungsmodellen – von Teilzeit bis Auszeit – für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Hauser-Büros, bei der Finanzierung des Aufbaus von lokalen Partnern durch Mikrokredite. Ihm ging und geht es darum, einen „anderen“ Tourismus zu etablieren. Nicht nur die Entwicklung der eigenen Firma hat ihn angetrieben, sondern die Entwicklung des Tourismus insgesamt. „Ich wollte beweisen, dass man nachhaltig, solidarisch und gleichzeitig profitabel als Unternehmer agieren kann.“ Es war ihm auch wichtig, den Pioniergedanken von Günter Hauser weiterzutragen, ob bei seiner Überschreitung des Kilimanjaro, die Hauser zuerst und drei bis vier Jahre exklusiv im Programm hatte, bei der Erschließung von Mustang oder der Lesotho-Durchquerung. Auch als Tibet geöffnet wurde, waren Hauser bzw. Manfred Häupl unter den ersten. „Warum es mir so wichtig ist, dass Hauser möglichst als erster Reiseveranstalter ein Gebiet für Wandern und Trekking erschließt, ist nicht nur der Pioniergedanke, sondern dass wir als die Ersten auch die Maßstäbe und Qualitätsstandards für nachfolgende Kollegen aus der Branche setzen können.“ ... und Tschüss Ovid Jacota und Manfred Häupl 30 Manfred Häupl hat Trekking und Trekkingregionen ein Stück weit von der einstigen Exotik befreit, indem er Anfang der 90er Jahre begann, Trekking in Gebieten wie den USA, Kanada und Europa zu etablieren. „Den Gedanken des Trekkings weltweit umzusetzen war und ist mir wichtig. Als ich die Firma übernommen habe, hatten wir 45 Länder im Angebot, jetzt sind es um die 100 und in den meisten davon bieten wir viele verschiedene Routen an.“ Dass Manfred Häupl Vizevorstand der Sir Edmund Hillary Stiftung Deutschland ist, erster Vorstand vom forum anders reisen und bei ATTA (Adventure Travel Trade Association) aktiv ist, hat sich letztlich fast von selbst ergeben. „Wenn man etwas erreichen will, muss man sich zusammentun und sich engagieren." Und was wünscht er sich für die Zukunft der Firma Hauser, deren alleiniger Eigentümer er weiterhin bleibt? „Ich möchte, dass sich Hauser Exkursionen als der nachhaltigste Trekkingreiseveranstalter weltweit klar positioniert.“ Umsetzen wird das Ovid Jacota, Manfred Häupls Nachfolger als Geschäftsführer. „Er ist wander- und trekkingerfahren, wir schätzen uns sehr. Doch was uns am meisten verbindet, ist die gemeinsame Philosophie. Ich bin sicher, dass er Hauser in meinen Sinne weiterentwickeln wird. Sagen wir es so, das Fundament ist gelegt, und er baut weiter am Haus.“ Ein bisschen zu bescheiden. Es ist nicht nur das Fundament gelegt, da gibt es auch ein paar Etagen. Und Ovid Jacota wird das Hauser-Haus aufstocken. Chile Wandern auf dem achten Weltwunder Hauser-Inhaber Manfred Häupl hat die neue „individuell unterwegs Tour“ in Torres del Paine getestet und wollte herausfinden, ob der W-Trek in Chile zu Recht den Titel „achtes Weltwunder“ verdient. Wieso der W-Trek W-Trek heißt? Ganz einfach. Verfolgt man die Route auf einer Trekkingkarte, sieht sie aus wie ein großes W. Der Trek führt entlang der Südseite der Paine-Türme mit Abstechern in die Seitentäler. Auf dem W-Trek kann man sich kaum ernsthaft verlaufen. Der Weg ist meist klar erkennbar und genügend Wegweiser gibt es auch. Am ersten Tag das Highlight? Gleich am ersten Tag das Top Highlight der Tour. Denke ich zumindest. Ich folge dem Lauf des Rio Ascenaio erst etwas steil bis zum Windy-Pass, dann immer dem Flusslauf bergan bis zur Refugio Chileno. Nach heißem Tee und Kuchen geht es weiter auf schmalen Pfad, dann beim Campamento Torres über eine steile Gletschergeröllhalde hinauf zum Aussichtspunkt. Wow. Vor 20 Jahren habe ich zum ersten Mal von diesem Blick geträumt. Sonne, Wolken, Wind wechseln im Minutentakt. Am nächsten Tag Kontrastprogramm, sprich patagonisches Wetter. Starkwind, Regen und dann Schnee von vorne. Der HauserTrekkingschirm kommt zum Einsatz und hält. Ein Gaucho samt eingeschneiter Touristen zu Pferde kommen mir entgegen. Doch schon bald lässt die Sonne wieder Gras und Erde hervorschimmern und entlang des türkisblauen Lago Nordenskjöld erreiche ich die Refugio Ceron. Überraschung! Ich darf in einer der sieben Hütten übernachten: Federbett, Holzofen und durch mein Dachfenster sehe ich den Cuerno Principal. Wenn das kein Luxus ist! Nein, das ist das Highlight! Nahe der Refugio geht es hinauf ins French Valley. Weiter oben liegt noch Neuschnee und ich navigiere durch den Wald vorbei am Italy Camp und British Camp zu einem Aussichtsfelsen. Das ist also der wirkliche Höhepunkt. Dieser Rundumblick! Am mächtigen Gletscher des Paine Grande krachen immer wieder Staublawinen zu Tal. Gegenüber die Felstürme in Braun und mit schwarzer Haube der Cuernos del Paine, dazwischen zahllose Türme und Türmchen und ein stahlblauer Himmel. Was kann jetzt noch kommen? Schon wieder ein Highlight Am nächsten Tag wandere ich von der Paine Grande-Hütte zur Grey-Hütte. Gerade neu gebaut, verfügt sie über eine ansprechende Lobby und sogar Viererzimmer mit Federbetten. Ich schließe mich einer Gruppe an hinunter zum Lago Grey und steige in einen Sea Kayak. Ziel ist der Grey-Gletscher. Den vom Gletscher abgebrochenen Eisbergen weicht man besser aus, was mir als Sea-Kayak-Novizen erstaunlich gut gelingt. Wir legen unterhalb des Gletschers an und hören ihn knacken, knarzen und gluckern. Wer nicht Sea Kayaken möchte, kann mit Steigeisen aufs Eis. Mir gefällt es aber auf dem Wasser. Fazit Noch ein Trekkingtag, eine Bootsfahrt über den Lago Pehoe und Galopp auf einem Gaucho-Pferd. Ich fühle mich inzwischen wie ein Patagonier. Und der Einordnung des W-Treks als achtes Weltwunder habe ich innerlich schon am ersten Tag zugestimmt. HAUSER-TIPP Patagonien individuell: Wandern in den schönsten Nationalparks Im gesamten Zeitraum sind die Termine frei wählbar. Reisenummer: 6CLK20 im Zeitraum: 01.01.2016 – 31.12.2016 Preis pro Person in €: Unterwegs im Sea Kayak ab 2.695,– Details d www.hauser-exkursionen.de Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro 31 32 Eine neue Seilschaft Eiszeit fürs Team Ein Teil unseres Amerika-Teams hat sich an einem sonnigen Juli-Wochenende – oder wie Fiona Zaska sagt „bei Mega-Wetter“ – aufs Eis gewagt, um noch besser beraten zu können. Fiona, Luisa, Daniela, Iris und Zhyldyz im Anmarsch Vorgeschichte Ja, sie haben Amerika-Erfahrung. Ja, sie kennen ihre Touren. Ja, sie waren schon in der Höhe. Bergsteigen in Schnee und Eis? Schweigen. Alle sind sich einig – Daniela, Iris, Luisa, Zhyldyz: Wir brauchen persönliche Erfahrung im Umgang mit Steigeisen und Pickel. Also Eiskurs aus dem Hauser-Alpinprogramm – Treffpunkt Taschachhaus. Tagsüber Praxis, abends Theorie. Den Kurs leitet Bergführer Daniel Marschner. Fiona aus dem Afrika-Team schließt sich spontan den Kolleginnen an. Die Teilnehmerinnen … vorher Daniela Eberle: Ich will wissen, wie es ist über das Eis zu laufen. Es ist nicht meine erste Hochtour. In Kolumbien war ich auf dem 5.250 m hohen Pan de Azucar. Mein Traum ist es, eines Tages den Mt. McKinley zu besteigen. Fiona Zaska: Ich habe ein halbes Jahr in Südafrika und zehn Monate in Chile und Argentinien gelebt. Aber Erfahrung mit Eis und Schnee habe ich wenig. Ich will wissen, ob ich wirklich alles brauche, was auf der Ausrüstungsliste für die Eistouren steht. Iris Wöhrle: Ich habe lange in Peru gelebt und will einfach mein Wissen erweitern. Luisa Cerón: Ich will spüren, wie es sich anfühlt mit Steigeisen zu gehen. Irgendwann werde ich mir meinen Traum erfüllen und den Cotopaxi besteigen. Das wollte ich schon immer machen, aber als Studentin habe ich es mir einfach nicht zugetraut. Zhyldyz Musakunova: Ich mag es, Neues auszuprobieren. Hoch war ich schon, z. B. auf 4.000 m im Tien Shan in Kirgistan. Aber das wird mein erster Gletscher sein. Erfahrung in Eis und Schnee habe ich nicht. Ich möchte wissen, wie man mit der Ausrüstung umgeht. 33 und das Material habe ich sehr viel gelernt, z. B. dass es verschiedene Biwak-Säcke gibt für Notfälle und für den normalen alpinen Gebrauch. Zhyldyz Musakunova: Am Anfang hatte ich Angst über Spalten zu gehen. Daniel hat uns alle an der Hand genommen und uns darüber geholfen. Am Schluss bin ich ganz locker alleine drüber gesprungen. Ich hatte Vertrauen zu den Steigeisen. Insgesamt muss man im Eis sehr konzentriert sein. Und noch eine Erfahrung habe ich gemacht. Ohne Brille bist du blind am Gletscher. Der Weg zum Taschachhaus hat mich übrigens an Kirgistan erinnert. Die Berge, Wiesen, Nadelbäume und die Pferde. Ich habe Heimweh bekommen. Die Teilnehmerinnen … nachher Daniela Eberle: Es hat total Spaß gemacht. Ich will wieder ins Eis, um immer sicherer zu werden. Gut war auch die Erfahrung, dass man sich völlig auf die anderen verlassen muss und kann, z. B. beim Abseilen und bei der Spaltenbergung. Iris Wöhrle: Ich habe nicht nur fachlich viel dazu gelernt, sondern konnte auch meine Höhenangst überwinden. Durch die Trittschulung im Geröll fühle ich mich jetzt auch bei normalen Touren viel sicherer. Auch Kartenlesen, besonders das Lesen der Höhenlinien zu üben, war wichtig. Fiona Zaska: Bei Steigungen von 30 bis 60 Grad hochzugehen, war ganz schön cool, also zu testen, was mit Pickel- und Steigeisen technisch möglich ist. Und ich habe viel über Gurte gelernt, kann jetzt verschiedene Knotentechniken und weiß, wie man Fixseile legt, und natürlich auch, warum man alles braucht und dabei haben muss. Luisa Cerón: Es war eine tolle Erfahrung. Ich will den Kurs aber nochmal machen, weil ich einmal während des Kurses abgestürzt bin. Meine Schuhe waren zu weich und nicht steigeisenfest. Der Absturz war ein ganz schöner Schrecken. Der sitzt mir noch in den Gliedern. Was ich jetzt schon kann, ist, ohne Angst gesichert über Spalten zu springen. Und über die Ausrüstung Und das Fazit vom Kursleiter Daniel? „Alle fünf haben schnell gelernt. Der Absturz von Luisa lag ausschließlich an den Schuhen, deren Sohlen einfach zu weich waren. Insgesamt hat der Kurs viel Spaß gemacht und ich würde mich wieder dafür hergeben.“ HAUSER-TIPP Wie wäre ein Eiskurs für Ihr nächstes Familientreffen, den Betriebsausflug oder als Teambuilding-Maßnahme? Eiskurs intensiv – für Einsteiger Reisenummer: 6ATB6201 Termin: 09.06.2016 – 12.06.2016 Preis pro Person in €: Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro 34 455,– Fjord-Norwegen Wo Trolle Steine werfen und die Königin wandert Europa-Spezialist Patrick Grübener war auf Erkundung in Fjord-Norwegen und hat nicht nur eine neue Tour mitgebracht, sondern weiß jetzt auch mehr über Trolle. Trolltunga heißt Trollzunge. Da fragt man sich schon, wie groß eigentlich ein Troll ist, wenn das die Zunge sein soll. Auch wenn ich vorher Bilder von der Trolltunga gesehen hatte, oben zu stehen und rund 700 Meter auf den Stausee Ringedalsvatnet in die Tiefe zu blicken, ist schon ein ganz besonderes Gefühl – fast wie fliegen. Die Norweger erzählen, dass die Trolle grobschlächtige und ein bisschen einfältige Kämpfer sind, in den Bergen wohnen und nur nachts herauskommen. Außerdem haben sie Patrick auf der Trolltunga viel Kraft und anscheinend nichts Besseres zu tun, als sich gegenseitig mit Felsbrocken zu bewerfen; die liegen nämlich auf dem Weg zur Trolltunga in der Landschaft. Einer der vielen anderen Wanderhöhepunkte meiner neuen Tour ist der Queens Trail. Dort wandert Königin Sonja besonders gern, und wenn Sie auf die Tour mitkommen, erkennen Sie ganz schnell warum. Der Trail geht hoch hinauf in die Region, in der die Nationalparks Hardangervidda und Folgefonna auf den Hardangerfjord treffen. Dort stürzen massive Felswände steil ins tiefblaue Wasser hinunter. Für mich war dieser Anblick der Inbegriff von Fjord-Norwegen und wieder einer der Augenblicke, in denen ich mich in der urgewaltigen Landschaft als Mensch ganz klein gefühlt habe. Natürlich gibt es noch viele weitere schöne Wanderungen und Ausflüge, z. B. in den längsten und tiefsten Fjord Europas, zum Gletscher Nigardsbreen, auf die Gipfel von Jotunheimen und durch die Schlucht Aurlandsdalen. HAUSER-TIPP Fjord-Norwegen – Vom Sognefjord zur Trolltunga Termin: 16.08.2016 – 27.08.2016 Reisenummer: 6NOK0901 2.995,– Preis pro Person in €: Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro DIE SCHÖNSTEN SEITEN SKANDINAVIENS FOTOWETTBEWERB Eure schönsten Frühlingsmomente WANDERN & SCHREIBEN Werde Leserreporter/in bei Schwedens schönstem Hike Geheimnis des Weltnaturerbes KAMPF UM DIE GRINDWALE Das große Dilemma der Färöer-Inseln SAMISCHES TV-TALENT Vom Rentierhirten zum Publikumsliebling ite durch die verschne n. Hundeschlitten nten Freunde Wir gleiten im uns bei unbekaneisetagebücher. Wildnis und wärmen iedliche Winter-R Zwei ganz untersch NORR SKANDINAVIEN-MAGAZIN GAZIN NORR SKANDINAVIEN-MA lt Weite weiße We Neue Ufer Angeln im Herzen der Natur. Die besten Fischgründe in der Wildnis des Nordens NORR SKANDINAVIEN-MAGAZIN NORRMAGAZIN.DE URBAN NATURE Ein perfekter Tag – draußen in Kopenhagen HÖGA KUSTEN AUSGABE 4/2014 € 5,50 DEUTSCHLAND 5,80 € ÖSTERREICH SCHWEIZ sFr 8,00 ÅLESUND IDRE FJÄLL /skandinavienguides /skandinaviencommunity SKANDINAVIEN-MAGAZIN FRÜHLING 2015 AUSGABE 1/2015 DEUTSCHLAND € 5,50 ÖSTERREICH € 5,80 SCHWEIZ sFr 8,00 s beste Skandinavien ations Langlauf-Loc DER WALD ROCKT erung Sörmland-Wand Finale mit musikalischem IN SKI NORDISCH EN VOM FEINST SCHULE OUTDOOR-FOTOdeine für Martins Tipps schönsten Kälte-Motive NORR SKANDINAVIEN-MAGAZ Ein Leben Wind mit Wellen und FROGNERSETEREN /skandinavienmagazin /skandinavienblog nördlichstes Schwedens uren-Fest Schneeskulpt SURFERTRAUM N LOFOTE am Strand INARI SKOTTVÅNG norrmagazin.de OSLO CITY GUIDE der Die HöhepunkteFjord Hauptstadt am KALTE KUNST IN KIRUNA VINDELÄLVEN HELSINKI KLAKSVÍK ULVÖN KOPENHAGEN NYRUP TROMSØ MITTÅDALEN LILLEHAMMER REINE KIRUNA NORRMAGAZIN.DE IN SKANDINAVIEN-MAGAZ WINTER 2014 2 x GRATIS TESTEN norrmagazin.de/hauserexkursionen Kennwort: Skandinavien 35 Hey, mein Name ist Lille! Ich bin einer von 87 Schlittenhunden im Snowtrail Dogcamp und erzähle, was los war. 36 Schweden Neue Dogyards für die Schlittenhunde! Normalerweise ist es bei uns sehr ruhig und idyllisch. Doch die letzten Tage waren für uns alle sehr aufregend. Große Maschinen wurden ins Camp gefahren und ich und einige meiner Freunde mussten für einige Zeit umziehen. Das habe ich nicht so recht verstanden – wir wurden auf unserer Spielwiese angeleint an die Ketten, die wir von unseren Wintertouren kennen. Über uns wurden Planen gespannt, die uns vor Regen schützen sollten. Nach Spaß und Spiel, wie üblich auf der Spielwiese, sah mir das Ganze nicht aus! Doch es ging uns gut und ich habe alle prächtig unterhalten, bis ich heiser war. Einige der Hunde blieben noch für einige Tage in ihrem alten Zuhause und konnten genau beobachten, was vor sich ging. Sie erzählten uns, dass die großen Maschinen eine Menge Chaos verursachten und dass plötzlich fast alle alten Dogyards verschwunden waren. Das war ein sehr ungewohnter Anblick für meine Freunde. Unsere alten Dogyards waren uns lange ein tolles Zuhause und wir haben uns sehr wohlgefühlt. Einzig der viele Regen im Sommer dieses Jahres beschädigte den Boden stark, oft war er völlig aufgeweicht und matschig. Das hat uns am Anfang noch Freude bereitet, jedoch nicht auf Dauer. Wir, die wir auf der Spielwiese zusammen einige Tage verbrachten, schwelgten gemeinsam in den Erinnerungen und malten uns aus, was uns erwarten würde. Auch über die rauschenden Planen über unseren Köpfen wurde heftig diskutiert – einige von uns wollten unbedingt, dass unsere Menschen sie entfernen. Letztendlich haben sie sich durchgesetzt. Zum Glück hatten wir ab diesem Tag auch keinen Regen mehr! Wenige Tage später war es dann soweit. Erst wussten wir natürlich nicht, was vor sich ging, als Monaco, Cannes und Nice ihre Plätze auf der Spielwiese verlassen durften. Wir konnten auch nicht sehen, wohin sie gingen. Doch dann hörten wir ihre freudigen Stimmen, sie waren begeistert von ihrem neuen Dogyard und freuten sich vor allem darauf, dass wir bald alle zu ihnen stoßen sollten. Tagtäglich konnten mehrere meiner Freunde umziehen und jeder ließ uns wissen, dass die neuen Dogyards toll sind. Ich war so gespannt! Und dann war es auch für mich so weit. Nur – mein Platz schien nicht der richtige zu sein. Ich verbrachte ein paar Tage an der Laufleine vor der Crew Cabin, ab und zu durfte ich sogar hinein. Nur stellte ich mir natürlich die Frage, wann ich meinen Zwinger sehen würde? Ich hatte nämlich lange keinen eigenen, nachdem ich einige Male über den Zaun gesprungen bin und etwas Unruhe gestiftet habe. Unsere Menschen lachten mich oft an und sagten mir, dass es bald soweit wäre. Und dann erhielt ich einen tollen Platz, an dem ich nun immer sehen kann, wer das Camp betritt oder verlässt. Noch dazu erhielt ich Gesellschaft von der reizenden Helga. Sie erzählte mir, dass sie oft in der Cabin schlafen darf und somit vermutlich nicht immer an meiner Seite sein würde. Aber etwas Abstand tut schließlich jeder Beziehung gut. Nun, gemeinsam haben wir dann herausgefunden, warum unser Dogyard so viel Zeit in Anspruch genommen hat. Unsere Menschen dachten tatsächlich weiter, als ich selbst vermutet hätte. Wenn ich in meinem Zwinger nun nach oben schaue, wird mir klar, dass ich keine Chance mehr habe, auszubrechen. Das ist zwar schade, aber dafür erhalte ich nun öfter Freilauf auf dem Gelände. Und für ein paar Klimmzüge reicht es allemal! Inzwischen haben sich also alle gut eingelebt. Der Regen kann dem Boden nun kaum mehr etwas anhaben, das erleichtert uns. Und das Beste, darüber sind wir uns alle einig: Unsere Menschen können uns nun deutlich schneller füttern! HAUSER-TIPP Treffen Sie Lille beim Schweden – Husky ABC Termine wöchentlich Sonntag bis Sonntag Reisenummer: 6SEK0510 Termin: z.B. 06.03.2016 – 13.03.2016 Preis pro Person in €: 1.795,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro 37 Bogdan, Barbara, Patrick Wird wieder ein Film gedreht? Pferdegetrappel. Der Unterhäuptling der Utah, Häuptling Rollender Donner, greift Old Shatterhand und seinen Trupp an. In letzter Sekunde knallt Häuptling Großer Wolf den Bösewicht ab. Ausgerollt der Donner. Die Friedenspfeife wird qualmend herumgereicht. Dann auf die Pferde und im Galopp zum Silbersee. Wird auch Zeit. Es eilt Jungs! Die Banditen unter Führung des Colonels rudern bereits auf dem selbst gebauten Floß über den See zur Höhle, in der sich der Schatz befindet. Doch der wird von dem verwitterten Indianer “ Großer Bär bewacht. Die Schufte schlagen ihn – und kurz darauf im Goldrausch sich gegenseitig – nieder. Als der miese Colonel nach dem Schatz greift, rappelt sich Großer Bär sterbend auf, zieht mit letzter Kraft an einer verborgenen Kette und – schepper, rassel, rumpel, klirr – versinkt der Schatz samt Halunken in der Tiefe. Hier paddelten schon die Apachen 38 Der Schwatz am Silbersee Patrick Grübener sowie Hauser-Reiseleiterin Barbara Lapenna-Brakus und Reiseleiter Bogdan Brakus waren im Apachenland Kroatien. Kroatien? Kroatien! Natürlich haben sie auch über Winnetou geredet. Denn der Goldschatz ist nicht im Silbersee, sondern unter den Wasserfällen in einem der türkisen Plitvicer Seen versunken. Etliche Karl May Filme wurden in Kroatien gedreht. An den Plitvicer Seen auch Szenen aus Winnetou II und III. „Ich habe nicht im Traum damit gerechnet, welche unterschiedlichen und unvergleichlich schönen Landschaften hier zu finden sind“, schwärmt Patrick. Selbst Barbara und Bogdan, die beide seit Jahrzehnten Hauser-Reisen führen, nicht nur in ihrer Heimat Kroatien, haben manche Ecken, in die sie die gemeinsame Erkundungstour geführt hat, nicht gekannt. Aber Bogdan ist natürlich schon auf dem Fluss Zrmanja im Kanu gepaddelt, genau wie der Häuptling der Apachen. „Auf manchen Wanderrouten begegnet man keiner Menschenseele!“ Patrick ist darüber immer noch verblüfft. „Man wandert in Biokovo auf einer Höhe von 1.500 m direkt oberhalb der Adria! Wir waren von Norden nach Süden unterwegs, sind also durch Dalmatien bis ins Hinterland und haben vier Gipfel bestiegen.“ Auch die 1.831 m hohe Dinara war dabei, der höchste Gipfel Kroatiens. Am Fuß davon liegt übrigens die Prärie, die z. B. in den Karl May Verfilmungen „Unter Geiern“ und „Der Ölprinz“ zu sehen ist. In den gemütlichen Kneipen gibt es Oliven, Hartkäse, Schinken, Fisch und natürlich kroatischen Wein. Oft packt einer der Einheimischen seine Gitarre aus und dann ist sie zu hören, Klapa, der kroatische Männergesang. In solchen Momenten sind edle Indianer und verschlagene Banditen ganz weit weg. Was eine Reise nach Kroatien so spannend macht, sind die je nach Region unterschiedlichen Einflüsse aus dem Balkan, aus Italien, der Türkei und Österreich. In welchem kulturellen Einflussbereich man wandert, merkt man sofort am Essen und auch an verschiedenen Wörtern in der Sprache. Patrick ist sich jedenfalls sicher: „Kroatien ist ein phantastisches Wandergebiet – großes Indianer-Ehrenwort.“ HAUSER-TIPP Kroatien total – wilde Berge und Inselwelt Dalmatiens Reisenummer: 6HRK0201 Termin: 12.06.2016 – 25.06.2016 Preis pro Person in €: 2.895,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro 39 Karaoke im Stall und die Braut auf dem Pferd Hauser-Mitarbeiterin Inge Specht hat sardische Gastfreundschaft erlebt. Die laute Musik irritierte uns, als wir nach einer schönen Tageswanderung am Spätnachmittag in unser lauschig gelegenes Quartier im Hinterland Nordsardiniens zurückkamen. Sie drang aus dem ehemaligen Stall. „Oh je, so ein Rummel“ dachten mein Mann und ich, müde und in Richtung Dusche und Nickerchen gepolt. Aber neugierig waren wir doch und warfen einen vorsichtigen Blick durch das weit geöffnete Stalltor. Es wurde gefeiert, gesungen, gegessen und getrunken! Kaum waren wir ins Blickfeld geraten, zog man uns schon in den großen Saal. Rucksack und Stöcke wurden uns abgenommen und ins Eck gestellt. Es gab Wein und Süßigkeiten und wir lauschten dem inbrünstigen Karaoke-Gesang der Gäste. Was war los? Zwei Lehrerinnen feierten mit Freunden und Kollegen ihre Pensionierung. Unsere Müdigkeit war verflogen. Schon standen wir am Mikrophon, mit Blick auf den Laptop, um den Text abzulesen. Die Gesellschaft hatte kurz beraten, welches Lied die Gäste aus Deutschland wohl mitsingen könnten: „O sole mio!“ Wir sangen und tranken und mir kamen die Tränen vor Rührung über dieses spontane Aufgenommen-Werden! Doch es sollte noch eine Überraschung geben: Am letzten Reisetag erzählte Lisa, unsere Reiseleiterin, dass die Nichte unserer Gastgeberin im Nachbarort San Pantaleo ihre Hochzeit feiern würde. In traditionell sardischem Stil! Wir waren herzlich eingeladen, der Zeremonie auf dem Kirchplatz beizuwohnen! Wow, das war ein Angebot. Nach kurzer Fahrt erreichten wir die Gemeinde, die vor mächtigen Granittürmen liegt und spazierten über den Kirchplatz. Erst haben wir uns die mit weißen Blumen geschmückte kleine Kirche angeschaut und uns dann im Schatten der riesigen Oleanderbäume in Position gestellt. Bald war das Klackern von Hufen zu hören. Reiter in Tracht, die Schweife der Pferde mit Blüten geschmückt, flankierten den Bräutigam. Junge Frauen schwangen stolz die weiten Röcke ihrer Tracht und setzten sich auf eine Bank. Wie in Sardinien üblich, verwiesen in lauter Zwiesprache zwei Männern auf das Leid und Elend des einsamen Bräutigams. Zu seiner Rettung wurde endlich die Braut gerufen, die alsbald auf einem Schimmel auf ihren Zukünftigen zuritt. Dieser hob die kleine Tochter der beiden – Tradition und Moderne trifft sich hier augenscheinlich – vor sich aufs Pferd und das Paar ritt zur Kirche, in deren Eingangstor drei der berühmten sardischen Tenöre ihr sonores Lied anstimmten. Danach verschwand die Hochzeitsgesellschaft in der Kirche. Und wir waren um ein zusätzliches Highlight reicher. HAUSER-TIPP Sardinien und Korsika – Wanderinseln der Kontraste Reisenummer: 6ITK0101 Termin: 29.05.2016 – 11.06.2016 Preis pro Person in €: Wanderparadies Sardinien 40 Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro 2.565,– Spanien Stadt – Land – Fuß Von Europa-Spezialistin Stephanie Jörg Wild und weit „Heureka ich hab´s … eine sehr interessante Tour durch die Lichtund die Schattenseiten der spanischen Geschichte, das Ganze mit drei sehr schönen Wanderungen im ein Fuß-Bereich und vielen Kulturvisiten, die für regen Gesprächsstoff sorgen.“ Dirk Engelmann muss es wissen. Er ist vor Jahrzehnten nach Spanien ausgewandert und seit über 20 Jahren Hauser-Reiseleiter. Nach seiner neuen Städtewanderreise wissen Sie viel von dem was Dirk weiß und in jedem Fall mehr als vorher über fiktive und leibhaftige berühmte Persönlichkeiten wie Miguel de Cervantes und seiner Schöpfung „Don Quijote“, weil Sie Alcalá de Henares, die Geburtsstadt von Cervantes ausgiebig nach seinen Spuren absuchen. Was die Habsburger mit Spanien zu tun hatten, ist Thema in Madrid, das sie im Nahverkehrszug erreichen. Eine Wanderung in der Sierra Guadarrama führt zum „Stuhl“ von Phillip II., einem Aussichtspunkt, von dem er seine riesigen Bauprojekte überwachen konnte. Francos Gigantomanie wird bei El Escorial deutlich. Um Liebe und Leid der kastilischen Königsdynastie der Trastamara geht es schließlich in Segovia, einer der ältesten Städte Zentralspaniens, wo sie am Aquädukt auch noch auf Spuren der Römer stoßen und mehr über die „Dame der spanischen Kathedralen“ erfahren. In Trujillo gibt es dann viele Infos zu diversen und äußerst umstrittenen Eroberern, die hier geboren wurden, u. a. zu Pizarro, der das Inka-Reich plündern ließ. Eine wunderbare Abwechslung zu den intensiven Stadtentdeckungen ist das mit seinen Fachwerkhäusern fast mittelalterlich anmutende Bergdorf San Martín del Castanar, umringt von Eichen- und Maronenwäldern. Nach engen Gassen mit Kopfsteinpflaster sind Wanderungen im Mittelgebirges der Sierra- Francia-Nationalpark und in der Canyonlandschaft des Monfragüe-Nationalparks mit seiner extremen Vogelvielfalt das optimale Kontrastprogramm. Egal wo Sie gerade sind, Dirk weiß, wo´s lang geht. Verlassen Sie sich drauf. HAUSER-TIPP Städte und Wandern von Madrid nach Trujillo Licht- und Schattenseiten der spanischen Geschichte Reisenummer: 6ESK3301 Termin: 25.05.2016 – 02.06.2016 Preis pro Person in €: 1.695,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro 41 42 Frankreich Ich glaub’, mich tritt ein Esel Familienurlaub in den Pyrenäen – tierisch gut, von Hauser-Mitarbeiterin Jutta King Dylan ist sechs Jahre alt. „Mama, ich hasse Wandern. Und ich mag keine Esel.“ Na, super. Wir stehen am Flughafen, es gibt kein zurück. Mir bricht der Schweiß aus. Wie peinlich, wenn ausgerechnet die Jungs der Hauser-Mitarbeiterin nicht wandern wollen. Ich werde mich blamieren bis auf die Knochen. Dabei sind: mein Mann und unsere beiden Söhne, ein befreundetes Paar, ebenfalls zwei Söhne. Und dann treffen wir noch einen Vater mit zwei Söhnen und einer Tochter sowie eine Mutter mit Sohn. Die acht Kinder sind zwischen sechs und zwölf Jahren alt, Dylan ist der jüngste. Luron ist ein Hallodri OK, tags darauf ist es so weit. Phillipe, Reiseleiter und Eselbesitzer, begleitet uns mit Bergführerpraktikant Julian. Wir gehen durch das 160-Seelen-Dorf Fos von unserer Herberge zur Weide, um die Esel zu holen. Noch trennt ein Zaun Phillipe und die Esel von uns, als er die Tiere einzeln vorstellt und auf ihre Eigenheiten aufmerksam macht: Petronille, Fayard, Saxo, Luron. Petronille, ist im Ruhestand. Sie darf aber trotzdem mitgehen, weil sie nicht alleine bleiben mag. Fayard, es ist das altfranzösische Wort für Buche, ist der grazilste und hübscheste Esel. Saxo, der hellste, cremefarbene Esel ist zwar freundlich, mag es aber nicht so gerne, wenn an ihm herumgetätschelt wird. Luron heißt auf Französisch „flotter Kerl“, schon fast ein Hallodri, und genau das ist er. Er ist der sportlichste der Bande. Alle vier sind echte Franzosen und stehen voll auf trockenes Baguette. was. Wir sind entspannt und betrachten die aus Schiefersteinen gebauten Häuser und die engen verwinkelten Gassen von Fos, wo wir fast eine Woche wohnen. Die Gestelle sind bald festgezurrt, die Brotzeit auf die Esel gepackt: Baguette, Käse, Schinken, Früchte, Wein, Saft, Wasser. Und dann dappeln Esel und Familien, Phillipe und Julian los. Aus dem Dorf hinaus ziehen wir auf alten Römerwegen mit Kind und Esel durch die Pyrenäen. Die Kinder müssen immer innen gehen, also auf der Bergseite, so dass es nichts ausmacht, wenn ein Esel ein bisschen drückt und drängelt. Phillipe verdeutlicht uns Eltern aber auch, dass wir mit aufpassen müssen. Überraschung! Angekommen am Ziel picknicken wir am Dorfbrunnen und die Esel dürfen grasen. Auf dem Rückweg führen wir Eltern die Langohren. Nur für den Fall, dass sie plötzlich die Hufe schwingen, weil sie wissen, es geht Richtung Stall. Aber offensichtlich hat es den Graupelzen bei uns gefallen. Keiner stürzt nach vorne, alle sind brav. Und der abendliche Abschied von den Eseln? Ich traue meinen Ohren nicht, als Dylan plötzlich herzergreifen „meine Petro, meine Petronille“ ruft, seine Eselin immer wieder streichelt und ihr am Hals hängt! Drei Dinge habe ich gelernt: 1.Meine Kinder mögen Esel. 2.Kinder laufen viel besser und lieber als wir denken, wenn sie in einer Gruppe mit anderen Kindern sind. 3.Kinder lieben es, mit anderen Kindern zu verreisen. Mit Kind und Esel in die Berge Die Kinder suchen sich den Esel aus, den sie führen wollen. Zwei Kinder ein Esel. Ich denke, kein Problem, die haben eh keine Lust. Und jetzt die große Überraschung. Keiner will mehr den Esel hergeben! Samt Esel gehen wir in das Dorf zurück, es müssen noch Tragegestelle auf die Tiere gebunden werden. Alles geht langsam und gemütlich. Das französische savoire vivre hat HAUSER-TIPP Familienreise – Eseltrekking in den Pyrenäen Reisenummer: 6FRC2001 Termin: 24.07.2016 – 30.07.2016 Preis pro Person in €; Erwachsene: 730,– Kinder bis 11 Jahre im Familienzimmer: 410,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro 43 Mit Bob Marley durch die Dünen Afrika-Spezialistin Fiona Zaska war im April in Marokko auf Tour. Grenzenlos glücklich 44 Mein erster Tipp: Packen Sie Waschzeug und Ersatzkleidung für zwei bis drei Tage in das Handgepäck. Mein Hauptgepäck ist in Casablanca verloren gegangen und ich war drei Tage lang bei über 30 Grad in der Jeans unterwegs, bevor mir im Taxi mein Gepäck nach Merzouga gebracht wurde. Unterwegs als Frau Die Wadis südlich des Atlas-Gebirges waren grün und Blumen haben geblüht. Die Wochen vorher hatte es gut geregnet und ich war mitten im Frühling angekommen. Mein Begleiter war Mohammed, was eher nicht überrascht, weil fast jeder unserer lokalen Reiseleiter Mohammed heißt. Sie unterscheiden sich Ruhe nach dem Sturm Per Pick Up mit Allradantrieb sind wir dann in den Erg Chegaga, dem größten Dünengebiet Marokkos. Und dort habe ich den ersten Sandsturm meines Lebens mitgemacht. Wie Nadelstiche hat der Sand geschmerzt. Wir sind in die Zelte geflüchtet und drin geblieben. Der Sand war überall, in jeder Ritze. Zum gegenseitig durch Spitznamen in Kombination mit dem Nachnamen. In den abgeschiedenen Dörfern war ich oft die einzige Frau, die draußen unterwegs war. Im arabischen Raum sind die Frauen traditionell für das Haus, die Familie, den Innenraum zuständig. Es war ungewohnt als einzige Frau in Cafés und Restaurants am Tisch zu sitzen, aber nie unangenehm. Sonnenuntergang habe ich mich dann hinausgewagt und bin auf eine Düne gestiegen. Ruhe und Frieden lag jetzt über der Wüste. Mit Bob Marley durch die Dünen Bald bin ich auf dem Kamel, es hieß Bob Marley, durch das Dünenfeld von Merzouga geritten. Das Nachtlager war in einem festen Camp. Für die Hauser-Gruppen werden aber extra Camps aufgebaut, abseits vom Hauptcamp. Eine Gruppe vogelwilder Engländer im Camp hat die Zahl der Dünen durch Rotweingenuss verdoppelt. Ich weiß nicht, wie er für die Engländer war, für mich war der Sonnenaufgang in den Dünen jedenfalls traumhaft. Scherben bringen Glück In einer Töpferei hat einer der Töpfer speziell für mich einen Teller, der in dem uralten in die Erde eingelassenen Ofen gebrannt worden war, mit dem Hauser Logo bemalt. Und was ist passiert? Ein Sicherheitsbeamter in Marrakesch hat ihn bei der Gepäckkontrolle fallen lassen. Die Reise hat geendet, wie sie angefangen hat, mit Pech am Flughafen. Aber dazwischen war alles wunderbar. Himmel über der Wüste Orient, wie man ihn sich vorstellt, verkörpert das Draa-Tal mit Millionen von Dattelpalmen. Hier wurden große Teile des Films von Bernardo Bertolucci „Himmel über der Wüste“ gedreht. Die Draa, gesäumt von Dattelpalmen, zieht sich wie ein grünes Band durch die Landschaft, umgeben von hohen Bergen und mit vielen Kasbahs, also Lehmburgen, inmitten von Dörfern. Wasser garantiert Je weiter südlich man ist, desto dunklere Haut haben die Menschen. Zagora war ein bedeutender Knotenpunkt für die Transsahara-Karawanen. Es liegt am Weg nach Timbuktu und die arabischen und schwarzafrikanischen Kulturen vermischen sich hier. Interessant sind die hiesigen Wassersysteme. Die Wassergräben, die die Felder bewässern, werden gemeinschaftlich geplant, finanziert und in Stand gehalten. Jede Familie ist dafür verantwortlich, dass das Wasser ungehindert weiterfließen kann. Gleich gibt's Tee HAUSER-TIPP Marokkanisches Kaleidoskop – Königsstädte und Wüstenerlebnis Reisenummer: 6MAK1003 Termin: 20.03.2016 – 02.04.2016 Preis pro Person in €: 1.590,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro 45 Die Berge Ostafrikas Welcher Berg für wen? Kreuzen Sie an, welcher Bergtyp Sie sind und erfahren Sie von Afrika-Expertin Gabriele Krombach, welcher Gipfel für Sie bestimmt ist. Berg ja, aber ich will nicht zelten und möchte einen gewissen Komfort. Die Route soll nicht zu schwer sein. Bergwanderern, die es auch ein bisschen bequem mögen, empfehle ich unser Hüttentrekking am Kilimanjaro. Sie müssen sich aber durch Wanderungen, Joggen oder im Fitnessstudio diszipliniert auf den Berg vorbereiten, damit Sie es auch bis zum 5.896 m hohen Uhuru Peak schaffen. In den Mehrbetthütten der Nationalpark-Behörde schlafen vier bis acht Personen in einem Raum. Der Weg zum Gipfel führt über die am meisten begangene Marangu-Route, auch Coca Cola-Route genannt. Das gibt es nämlich in den Hütten. Es geht auf demselben Weg hinauf und hinunter. Zelt kein Hindernis, aber ich möchte verschiedene Routen im Auf- und Abstieg, und es soll nicht zu schwer sein. Für Ihren Anspruch ist die Kikeleva-Route am Kilimanjaro genau richtig. Auf der trockenen Nordseite mit einem Schlenker über den an einem kleinen See gelegenen zerklüfteten Mawenzi geht es hinauf, und auf der tropischen Marangu-Route hinunter. Übernachtet wird im Zelt. Beim Aufstieg hat man den Gipfel fast immer vor Augen. 46 Sehr gute Kondition und alpine Erfahrung sind vorhanden, ich suche ein forderndes Bergabenteuer. Dann ist die Machame-Route auf den Kilimanjaro für Sie passend. Sie ist anspruchsvoll, verlangt alpine Erfahrung und Kondition. Landschaftlich gilt sie als schönster Weg auf den Kilimanjaro. Sie steigen im Süden auf und im Süden ab, aber auf verschiedenen Wegen. Die Landschaft ist tropisch, der Weg oft schlammig und feucht. Es geht immer wieder steil hoch und wieder ein Stück hinunter. Das kann sehr zermürbend sein, aber Sie schaffen das. Bergerfahrung ist vorhanden, ich möchte länger am Berg sein, mich gut akklimatisieren und suche Bergeinsamkeit. Am Kilimanjaro ist die Lemosho-Route mit Northern Circuit die richtige. Sie sind acht Tage am Berg, können sich gut akklimatisieren und umrunden den Gipfel zur Hälfte. An diesen Tagen sind Sie mit Ihrer Gruppe ganz allein. Über die MwekaRoute geht es dann nach unten. Bergerfahrung habe ich, der höchste Berg Afrikas ist mir nicht der wichtigste. Oder: Erfahrung ist vorhanden, auf dem höchsten Berg Afrikas war ich schon. Auf Sie wartet der Mount Meru. Oft unterschätzt, weil mit 4.562 m nicht so hoch, garantiert er ein sportliches Bergerlebnis mit steilen Felspassagen im oberen Bereich, an zwei Stellen müssen Sie die Hände zu Hilfe nehmen. Übernachtet wird in Hütten. Er eignet sich auch zur Akklimatisierung vor dem Kilimanjaro. Ich bin bergerfahren, habe schon etliche hohe Berge bestiegen, bin hart im Nehmen und suche die ultimative Herausforderung Ultimative Herausforderung? Sicher? Dann sind Sie es! Der Kandidat für den Ruwenzori! Er ist mit 5.109 m nicht der höchste ostafrikanische Berg, aber mit Abstand der anspruchsvollste, und er ist körperlich wie mental fordernd. Feucht von unten, feucht von oben führt der Weg durch Sumpfgras, das berüchtigte Bigo Bog. Dabei tragen Sie Gummistiefel, was nicht heißt, dass die Füße trocken bleiben. Konzentriert müssen Sie die Schritte setzen, um die Grasbüschel zu erwischen und nicht im Schlamm steckenzubleiben. Es erfordert Kraft, die Füße aus dem Matsch zu ziehen. Acht Tage Regen sind am Ruwenzori nicht ungewöhnlich. Um die Margeritha-Spitze zu besteigen, müssen Sie trittsicher sein, mit Steigeisen und selbständig in der Seilschaft gehen können. Und hinterher dürfen Sie sehr stolz auf sich sein. Ein Bergabenteuer, das die wenigsten vorweisen können. Ich bin Bergsteiger und suche eine außergewöhnliche Landschaft. Ich schlage den Mount Kenya vor. Mit dem 4.985 m hohen Point Lenana ist er Ihr Berg. Flechtenbehangene Senecien und Lobelien, bis kurz vor dem Gipfel ist alles grün. Übernachtet wird sowohl in Hütten, als auch im Zelt. Sechs Tage sind Sie am Berg. Und beim Abstieg zelten Sie am Lake Michaelson, einem kleinen, paradiesisch gelegenen Bergsee. 47 Nachhaltigkeit Alfredo Ferreyros (Mitte) und Iris Wöhrle (weiße Mütze) blicken auf 40 Jahre Partnerschaft Hauser & Explorandes zurück 40 Jahre Explorandes Peru Er war der Pionier für Abenteuerreisen in den Anden, Alfredo Ferreyros unser erster Hauser-Partner in Peru und einer der ersten Hauser-Partner überhaupt. Die Suche nach Abenteuer begann 1975. Alte Pfade und Wildwasserflüsse wurden erkundet und ein erstes Trekking und Rafting-Programm zusammengestellt mit Inka Trail und Urubamba River. Weitere Trekkings wurden in der Cordillera Vilcabamba, Vilcanota, Carabaya und später in der Blanca und Huayhuash entwickelt. „Als ich die Firma Explorandes gründete, glaubten meine Kollegen im Tourismus nicht, dass dieses Segment eine Zukunft hätte. Aber heute machen die Aktivurlauber, die wandern, trekken, biken oder raften über 60 Prozent der Besucher Perus aus,“ sagt Alfredo Ferreyros. Zwei Jahre in Folge hat Explorandes den Preis „World´s Leading Green Tour Operator“ verliehen bekommen – neben vielen anderen Preisen in den vergangenen Jahren. Nach 40 Jahren ist die Leidenschaft für Abenteuer und Erkundung ungebrochen – genau wie bei Hauser. Nein zum Elefanten-Tourismus In vielen Ländern, wie Nepal, Thailand, Indien, Indonesien, Sri Lanka, Laos und Vietnam, zählen Elefantensafaris oder andere Freizeitaktivitäten mit Elefanten, die in Gefangenschaft leben, zu den touristischen Angeboten. Manche Touristen glauben sogar, einen Beitrag zum Tierschutz zu leisten, wenn sie diese Angebote nutzen. Von den Quälereien und Qualen, die die Elefanten erleiden, wissen die wenigsten. Beispielsweise werden Jungtiere aus freier Wildbahn gestohlen, um die boomende Nachfrage im Tourismus zu decken. Oft genug wird dabei das Muttertier ermordet. Um die Tiere gefügig zu machen, wird durch Schläge, Futter- und Wasserentzug der Wille der Tiere gebrochen. Elefanten sind hochsoziale und intelligente Tiere: Für touristische Zwecke werden sie meist einzeln und in Ketten gehalten, wodurch es bei den Tieren zu schweren psychischen Störungen kommt. Unsere Bitte: Verzichten Sie auf Angebote, die direkten Kontakt zu Elefanten bieten, wie Reiten, Füttern, Streicheln oder Baden, Elefantenshows, Prozessionen usw. Sie alle basieren auf gewaltsamer Unterwerfung und Dressur. Beobachten Sie stattdessen Elefanten in freier Wildbahn. Bitte geben Sie kein Geld für Fotos mit Elefanten. Erzählen Sie Ihren Freundinnen und Freunden davon. Weitere Informationen dazu finden Sie unter www.prowildlife.de 48 Achtung Fehlerteufel! Bei der Nepalreise „Kultur-Rundreise im Herzen des Himalaya“ ist ein falscher alter Text in den neuen Go Easy Katalog gerutscht. Die Reise ist dort fälschlicherweise mit Elefantensafari ausgeschrieben. Den korrekten Text und Reiseinhalt finden Sie auf unserer Website. Statt der Elefantensafari gibt es eine Bootssafari bei Sonnenaufgang mit Vogelbeobachtung und eine Jeepsafari durch den Dschungel. Auf ins Abenteuer Biken, wo der Pfeffer wächst Unsere Frau in Madagaskar! Hariniaina Onenantsoa Razafimampanana … kurz Hary, mit langem a. Ja, wir Madagassen sind oft etwas ausführlicher, nicht nur wenn wir etwas beschreiben oder eine Rede halten. Das dauert sowieso seine Zeit. Auch unsere Namen sind oft beschreibend ausführlich. Ich bin auf Madagaskar geboren, lebe hier, bin hier zu Hause. Seit 2012 arbeite ich als Reiseleiterin und habe ziemlich bald bemerkt, dass mir Radtouren am meisten Spaß machen. Und Spaß gehört auf den Touren dazu. Jedes Jahr bin ich einige Monate auf Tour. In der Regenzeit von November bis März allerdings weniger oder überhaupt nicht. Dann gehe ich wandern und besuche Verwandte auf dem Dorf. Madagassische Menschen sind warm und freundlich. Das werden Sie bald bemerken. Die Kinder am Straßenrand winken uns zu und rufen ‚Salut Vazaha‘. In den ländlichen Bereichen hat die Familie einen sehr hohen Stellenwert. Madagaskar ist einzigartig. Hier gibt es Tiere und Pflanzen, die nirgendwo sonst auf der Welt vorkommen. Welche das sind? Das entdecken wir gemeinsam auf 500 km Bike-Strecke von Antsirabe bis zur Südwestküste Madagaskars. Zuerst durch das Hochland und dann durch typische Felslandschaften, Savannen, Steppen und stacheligen Dornenwald bis an die Küste am Kanal von Mozambik fahren wir teils auf geteerter Straße, aber auch auf nicht geteerten Nebenstraßen und unbefestigten Feldund Waldwegen. Im Regenwald Ranomafana schwingen sich Lemuren von Ast zu Ast und viele verschiedene Vögel flattern in den Bäumen. Auf Reisfeldern und Plantagen kommen wir mit den Menschen ins Gespräch. Das Bike-Abenteuer endet an unseren weißen Stränden. Einfach nichts tun und Waden entspannen ist fast so schön wie Biken! HAUSER-TIPP Madakaskar – Biken, wo der Pfeffer wächst Reisenummer: 6MAM1003 Preis pro Person in €: Termin: 02.04.2016 – 10.04.2016 1.115,– (ohne Flug) Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro 49 18 12 4 19 3 17 9 10 5 7 16 50 1 2 8 14 Fotostory 20 Argumente für Namibia Afrika-Expertin Cornelia Böhm nimmt Sie mit auf eine ganz persönliche Bilderreise durch Namibia und führt gute Gründe an, das Land zu entdecken, ob allein, mit Freunden oder mit Familie. 15 Mich zieht es immer wieder nach Namibia, weil … 1. … ich mit meiner pferdevernarrten Tochter die wunderschönen Wildpferde bei Klein Aus-Vista besuchen kann und sie Jahre später noch davon schwärmen wird. 2. … sich hinter jedem kleinen Gipfel der Felslandschaft wieder ein wunderbarer Ausblick eröffnet und man prima Verstecken spielen kann. 3. … man sich in Begleitung des Guides selbst bei 11 Schlangensichtung wohl fühlt. 4. … es nichts Schöneres gibt, als früh aus dem Zelt zu krabbeln, während der Teekessel über dem Feuer pfeift. 5. … nach vier Tagen Trekking durch den Fish River Canyon die Flip-Flops unglaublich bequem sind. 6. … ein Savannah erst hier so richtig "lekker" schmeckt. 7. … man mit einem Buch am Pool nach so viel Abenteuer gerne zwei oder drei Tage länger bleibt. 13 8. … ich gerne Löwinnen kennenlerne, sie zeigen, wie man 20 aufrecht sitzt. 9. … bei so viel Wüste ein Bad im Pool genau das Richtige ist. 10. … man Schmunzeln muss, wenn man sieht, wo die „Hausers“ sich schon überall herumgetrieben haben. 11. … es an Ballett erinnert, wenn man den Verrenkungen einer Giraffe beim Trinken zusieht. 12. … es irrsinnig Spaß macht, zu den Delfinen rauszu- 6 fahren, ihren Stimmen zu lauschen und ihre Sprünge zu bewundern. 13. … mein Mann selten so entspannt ist, wie nach ein paar Tagen wandern im Fish River Canyon. 14. … es überall in der Wüste die Zutaten und die Zeit für eine Spielrunde Bao gibt. 15. … man im Fish River Canyon die Erdgeschichte studieren kann. HAUSER-TIPP Neben den Gruppenreisen gibt es auch Selbstfahrertouren, die zwei oder drei Wochen dauern. Namibia – nur für Sie! 2 Wochen Reisenummer: 6NAK3201 Termin frei wählbar in der Zeit von: Preis pro Person in €: 01.03.2016 – 31.10.2016 ab 1.950,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro 16. … man nirgends so viele neue Hundefreunde trifft. 17. … im „Wüstenschlafzimmer“ genug Platz ist, um rund um die Betten zu tanzen. 18. … man jede Düne im Sturm erobert. 19. … ein Sundowner in der Namibwüste Lebensgenuss pur bedeutet. 20. … einem der pastellfarbene Wüstenhimmel der Namib bei Sonnenuntergang einfach einen Seufzer entlockt. 51 São Tomé und Príncipe Roças, Luxus und ein Berg Hauser-Reiseleiter Bernd Schreckenbach hat die Tour São Tomé und Príncipe erkundet und zusätzlich den höchsten Berg der Insel bestiegen. Wandern und dann Schokolade So wie dieser Freund von mir haben viele reagiert. „Wo geht´s denn diesmal hin?“ „São Tomé und Príncipe.“ Erst ein Nicken, „Aha“; dann der ratlose Blick: „… und wo ist das?“ In Deutschland ist der Inselstaat im Golf von Guinea, etwa 200 km vor der Küste Afrikas kaum bekannt. Anders bei den Portugiesen. Bei den Wanderungen trifft man immer wieder inmitten von Plantagen, den sogenannten Roças, auf ihre verfallenen Herrenhäuser, denen man, obwohl heruntergekommen, die Pracht vergangener Tage noch ansieht. Prunk und Reichtum hat sich auf die Ausbeutung schwarzer Sklavinnen und Sklaven gegründet. Die Plantagen waren riesig und Universen für sich mit Haupthaus, Verwaltungshäusern, Produktionsstädten, Zugverladestation, Krankenhäusern, Schulen, Kirche und Arbeitersiedlungen. Zu den Plantagen gehörten auch kleinere Pflanzungen, die so genannten Dependências. Alle waren mit einem Schienensystem verknüpft, um die Produkte per Eisenbahn an die Küste und von dort per Schiff ins Mutterland Portugal zu transportieren. Angepflanzt wurden Zuckerrohr, später Kaffee und seit ungefähr 1850 Kakao. Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Inseln weltgrößter Kakaoproduzent. Die Kakaobohne wird auch zu Schokolade verarbeitet. Ein Chocolatier, den wir besuchen, zerhackt Schokoladensorten mit 50 bis 100 Prozent Kakaogehalt und lässt probieren. Natürlich schmeckt man den Unterschied. Die Geschmacksrichtungen reichen von Vanille über Orange und Ingwer bis zu Cilli. Wer ein Souvenir kaufen will, sollte das jetzt tun, denn außer Schokolade gibt es nichts. Ein Berg, der es in sich hat Als Bergsteiger hat mich natürlich der Pico São Tomé interessiert. Er ist nur 2.024 m hoch, hat es aber in sich. Deshalb ist er auch nicht als Programmpunkt eingeschlossen. Ich würde den Berg als drei Fuß-Tour einstufen. Wer ihn besteigen will, braucht sowohl Berg- als auch Klettererfahrung. Zwei Tage müssen für die Tour eingeplant werden, neun Stunden hinauf, und neun hinunter. Teilweise musste der Bergführer mit der Machete den Weg freischlagen. Bei der Besteigung ist volle Konzentration gefordert. Es geht an steil in den Dschungel abfallenden Hängen über glitschiges Wurzelwerk auf und ab. Klettertechnisch würde ich manche Passagen als zwei einstufen. Das alles auf matschigem Untergrund, weil es ab 1.000 m eigentlich ständig regnet. Darum heißt der Regenwald ja Regenwald. Leider sieht man den Gipfel wegen der Wolken und dem Dunst kaum. Aber die Tour hat mir sehr gut gefallen. Für Bergsteiger ein herausfordernder und außergewöhnlicher Berg. HAUSER-TIPP São Tomé und Príncipe – Kakao, Mango und Meer Reisenummer: 6STK0102 Termin: 22.03.2016 – 01.04.2016 Preis pro Person in €: 3.990,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 oder in Ihrem Reisebüro Über das Meer zum Restaurant Sehr angenehm ist es, nach den Wanderungen in den luxuriösen Unterkünften anzukommen. Zum Beispiel auf Bom Bom Island, wo ein Steg über das Meer zum Restaurant führt. Also kurz: Wer die Tropen bequem erwandern will, luxuriös wohnen und exzellent essen möchte, ist auf São Tomé und Príncipe richtig. Schoko-Mango-Trüffel Zubereitung: Mangos in Würfel schneiden und mit Rum oder Saft mischen und 3 bis 4 Stunden ziehen lassen, dabei ab und zu umrühren. Die Bitterschokolade zusammen mit der Sahne im Wasserbad schmelzen und etwas abkühlen lassen. Mangos in noch kleinere Stücke schneiden und mit dem Marzipan und Puderzucker verkneten. Flüssige Schokolade hinzufügen und zu einer homogenen Masse kneten, ca. 5 Minuten kühl stellen. Masse mit Teelöffel abstechen und mit angefeuchteten Händen Kugeln formen. Trüffel in Kokosraspeln wälzen und kühl stellen. Tipp: ein tolles Mitbringsel, nicht nur an Weihnachten Verwendete RAPUNZEL Produkte: • Mango HIH • Bitterschokolade 85% Kakao HIH • Honig Marzipan • Kokosraspeln, Projekt, HIH 52 Das meint Miguel Treu, Afrika- und Orient-Spezialist Aus drei Gründen sind Reisen nach São Tomé besonders bequem: Sie brauchen kein Visum, keine Impfung und die Inseln gelten als sicheres Reisegebiet. Erfahrenen Bergsteigerinnen und Bergsteigern organisiere ich gerne als Vor- oder Verlängerungsprogramm die Besteigung des Pico São Tomé. Omali Lodge Bom Bom Island 53 Hauser News Ob Sie gemütlich wandern wollen oder eine echte Herausforderung suchen, auch 2016 haben wir für Sie wieder die passende Reise. 30 Jahre Nepal Reisen Jubiläumstour Ende November 2016 mit Klaus Grätz Die Hauser-Repräsentanz in Berlin feiert! Und zum 30. Geburtstag von Nepal Reisen plant Klaus Grätz eine Genuss-Rundreise bei der in originellen Resorts, Hotels und Komfort-Lodges übernachtet wird. Beim leichten dreitägigen Trekking sind die schnee- und eisbedeckten Berge des AnnapurnaMassivs zum Greifen nahe. Kleidung, Lampen, Bücher, Landkarten etc. in den Basaren Nepals eignen sich optimal für Weihnachtsgeschenke, so dass sich 2016 der Einkaufsstress erübrigt. Hauser-Infotag am 30. Januar 2016 in Fürstenfeldbruck Sie möchten gerne die Menschen, von denen Sie im Magazin gelesen haben, persönlich treffen? Ulla Mengel, Luisa Hauser-Infotag Cerón, Patrick Grübener und die vie30. Januar len anderen? Am Samstag, 30. Januruck nfeldb in Fürste bei München ar, zum Hauser-Infotag in Fürstenfeldbruck bei München sind alle da. t erleben! Die Welt und sich selbs Manche halten Vorträge mit herrlichen Bildern und erzählen noch mehr Geschichten. Außerdem gibt es einen bunten OutdoorMarkt, auf dem Sie alles finden, was Sie für Ihre nächste Hauser-Reise brauchen. Das Programm des Infotages liegt diesem Hauser-Magazin bei. Sie finden es auch auf der website www.hauser-exkursionen.de unter Aktuelles. 2016 räge Über 30 ausgewählte Reisevort – alles rund ums Infostände & Aussteller Bergsteigen weltweit Wandern, Trekking und Zertifiziert bis 07/2017 Informationen zur Jubiläumstour gibt es ab Mitte Dezember bei Klaus Grätz von Nepal Reisen & Hauser Exkursionen Berlin [email protected] oder Tel. 030 / 88 67 81 03 Reiseleiter-Schulung in Marokko im Frühjahr 2015 Ruth Zeller berichtet: „Eigentlich war es weniger Schulung im klassischen Sinne, sondern vielmehr ein zweitägiger intensiver Erfahrungsaustausch, um sich gegenseitig auf ‚den aktuellen Stand‘ zu bringen. Denn unsere marokkanischen Reiseleiter sind seit vielen Jahren für Hauser tätig und sehr erfahren. Einige sprechen perfekt Deutsch. Wir haben gemeinsam sämtliche Touren auf Verbesserungsmöglichkeiten überprüft und über Gruppendynamiken und vieles weitere lebhaft diskutiert. Es hat allen viel Spaß gemacht. Und mir wurde wieder einmal bewusst, welch kompetente Reiseleiter wir in Marokko haben.“ Hauser und Gebeco wandern gemeinsam Manfred Häupl (Geschäftsführer und Inhaber Hauser Exkursionen) und Ury Steinweg (Gründer und CEO Gebeco) haben beschlossen, über 20 Reisen gemeinsam anzubieten. So können wir gemeinsam unser Angebot an Aktivreisen ausbauen und mehr Termine auflegen. Ihr Wunschtermin ist dann bestimmt dabei. Das GebecoTeam legt genauso viel Wert auf Nachhaltigkeit wie wir bei Hauser. Und da die Reisegäste von Hauser und Gebeco gleiche Interessen haben – aktiv unterwegs sein, nette Leute kennenlernen, Länder erkunden, fair reisen – glauben wir, dass alles passt. 54 Teamwork zählt Alles Logo im Hauser-Shop Beste Qualität und ein günstiger Preis! Im Hauser-Shop gibt es neue Artikel mit dem Hauser-Logo. Die Bekleidungsstücke stammen alle von der renommierten isländischen Firma 66° North. Sie sind cool und der Preis ist heiß. Denn wenn Sie die kultige Outdoor-Bekleidung mit dem Hauser-Logo kaufen, sparen Sie im Vergleich zu den Standardmodellen des Herstellers eine Menge Geld. Ausgerüstet mit den neuesten Modellen fühlen sich Zhyldyz Musakunova aus dem Asien-Team, Martin Gröber aus dem Service-Team und Anna Bentenrieder aus dem Europa-Team beim Herbstspaziergang offensichtlich sehr wohl. Anna trägt die Vik Hooded-Jacke. Sie ist sehr leicht und gleichzeitig kuschelig. Durch den nahtlosen Schulterbereich und die ansonsten flachen Nähte ist sie sehr bequem. Die Stoffkombination einer wind- und abriebfesten Nylon-Außenschicht mit einer weichen Polyester-Innenschicht nimmt Feuchtigkeit von der Haut weg und hält trocken und warm. Die patentierten Polartec Power Stretch Pro-Stoffe sind sehr atmungsaktiv. ○Die Jacke kostet € 99,-, das bedeutet, Sie sparen € 40,- im Vergleich zum Standardmodell des Herstellers. ○Es gibt sie auch ohne Kapuze für € 89,–. ○Damengrößen S - XL in den Farben Retro Yellow, Dark Midnight, Glacier Blue. ○Herrengrößen S - XXL in den Farben Dark Midnight, Schwarz, Retro Yellow, Charcoal. Zhyldyz und Martin haben jeweils die neue Vik Wind Pro-Jacke an. Die robuste Jacke aus Polartec Wind Pro-Fleece ist leicht und hält bis zu viermal mehr Wind ab als ein gewöhnliches Fleece. Dabei ist sie sehr elastisch, belastbar und außerordentlich wärmend. Ein durchlaufender 2-WegeReißverschluss mit hoch schließendem Kragen und Kapuze sowie körpernahe Passform und Flachnähte gegen Reibung runden die hochfunktionale Jacke ab. ○Sie kostet € 119,- und ist damit € 40,- günstiger als das Standardmodell des Herstellers. ○Herrengrößen S - XXL in den Farben Schwarz und Blau. ○Damengrößen S - XL in den Farben Schwarz oder Rot. Die Köpfe werden durch das Hauser-Stirnband Hengill und die Hauser-Mütze Glymur Cap warm gehalten. Auf sämtliche Produkte können Sie sich auch den Hauser-Gutschein anrechnen lassen. Weitere Infos www.hausershop.de oder Telefon 089 / 23 50 06-21 ○Die klassische Mütze aus Polartec Power Stretch Pro-Material kostet € 19,-, das heißt, Sie sparen ca. € 10,- gegenüber dem Standardmodell ohne Logo. ○Einheitsgröße in den Farben Schwarz, Rot, Charcoal. Das neue Headband ist aus komfortablen Pontetorto Tecnostretch. Durch den Polyesteranteil ist die Oberfläche sehr widerstandsfähig, während die Rückseite gleichzeitig isoliert und für den Feuchtigkeitsausgleich sorgt. Das Stretchmaterial ist hochelastisch und trägt sich angenehm. ○Das Band kostet € 19,- und ist € 5,- günstiger als das Standardmodell. ○Einheitsgröße in den Farben Schwarz, Ripe Red, Dark Midnight. 55 Beratung und Buchung: Hauser Exkursionen München Spiegelstr. 9, 81241 München Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 Telefax: 089 / 23 50 06 - 99 [email protected] Öffnungszeiten Montag – Donnerstag: 9 – 18 Uhr Freitag: 9 – 17 Uhr Berlin Nepal Reisen Klaus Peter Grätz Leibnizstr. 32, 10625 Berlin Telefon: 030 / 88 67 81 03 [email protected] Leipzig Reisefibel (am Burgplatz) Markgrafenstr. 5, 04109 Leipzig Telefon: 0341 / 215 87 12 [email protected] Gewinnen Sie dieses Reiseglückspaket Wien Hauser Exkursionen Naglergasse 7, 1010 Wien Telefon: 01 / 505 03 46 [email protected] Linz BergSpechte Outdoor-Reisen und Alpinschule Volksfeststraße 18, 4020 Linz Telefon: 0732 / 77 93 11 - 0 [email protected] Zürich b&b travel GmbH Seefeldstr. 210, 8008 Zürich Telefon: 044 / 380 43 43 [email protected] ... oder in Ihrem Reisebüro Die Preise in diesem Magazin sind gültig für Reisen mit Abreise bis zum 30.11.2016 hauser-exkursionen.de Detailinformationen, Verlängerungen, Alternativen, aktuelle Angebote Wie heißen die beiden Murmeltiere, die mit Ulla Mengel den Himlung bestiegen haben? Senden Sie die Lösung an Hauser Exkursionen München oder an [email protected]. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir ein Reiseglückspaket bestehend aus: einem pfiffigen Murmeltier einer Hauser-Reisetasche einem Hauser-Rucksack Teilnahmebedingungen: Mit der Teilnahme am Gewinnspiel akzeptieren Sie Folgendes: Teilnahme ab 18 Jahren. Mitarbeiter der Firma Hauser Exkursionen und deren Angehörige sowie GewinnspielVereine sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Teilnahme ist unabhängig von einer Buchung. Die Gewinner werden durch Los ermittelt und schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Für Teilnehmer, die noch keine Hauser-Kunden sind, legen wir ein Kundenkonto an. Die postalischen Daten nutzen wir für unsere Werbeansprachen. Sie können der Nutzung Ihrer Daten für Werbezwecke jederzeit widersprechen. Einsendeschluss: 30.06.2016