Bochum im Nationalsozialismus (1933-1945) - Die Annette

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Bochum im Nationalsozialismus (1933-1945) - Die Annette
Christine Reiter (10 b) Annette-von-Droste-Hülshoff-Realschule Bochum / 2011
Projektmappe: Nationalsozialismus (1933 - 1945)
PFLICHTTHEMEN:
Seiten:
1. Die politische Entwicklung in Bochum 1933-1945
1–3
2. Jüdisches Leben in Bochum, Veränderungen
1933 - 1945 und die Gegenwart
3–4
3. Widerstand in Bochum
4–5
EIGENES ZUSATZTHEMA:
Die politische Entwicklung 1933 – 1945
5–6
QUELLENVERZEICHNIS
6
ANLAGEN
6 - 12
PFLICHTTHEMEN:
1. Bochum im Nationalsozialismus 1933 - 1945
In den südlichen Städten des Ruhrgebietes wie Duisburg, Bochum,
Mülheim und Hattingen, konnte man beobachten, dass die NSDAP
immer bessere Ergebnisse erzielte als in den nördlichen Städten
wie Herne, Gladbeck, Bottrop, Gelsenkirchen und Recklinghausen.
Das lag daran, dass in den nördlichen Städten des Ruhrgebietes
die Arbeiterschaft stärker und der katholische Bevölkerungsanteil
höher als in den südlichen Städten war.
Im Osten bildeten die Städte Dortmund, Castrop-Rauxel und Lünen Juli-Wahl 1932
einen festen Block, der für die NSDAP uneinnehmbar war. Ein
gutes Beispiel dafür ist die Juli-Wahl 1932, bei dieser Wahl lag die
NSDAP in diesen Städten unter 20 %.
Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler
ernannt. Die NSDAP aus Bochum veranstaltete einen „Siegeszug“
durch Bochum und lud auch zu einer anschließenden
Großkundgebung ein. Die anderen Parteien konnten sich nicht
wehren. Die KPD rief zum öffentlichen Widerstand auf. Die SPD
dagegen versuchte die Regierung durch Werbung und Proteste zu
bekämpfen. Die NSDAP arbeitete daran, die entscheidenden
Machtpositionen in die Hand zu bekommen. So verloren schon
Mitte Februar der Leiter der Schutzpolizei und der Polizeipräsident
1
30.01.1933
Siegeszug durch
Bochum
Reichstagsbrand
ihre Ämter. Der Reichstagsbrand in Berlin am 27. Februar 1933
wurde von den Nationalsozialisten als Brandstiftung der
Kommunisten dargestellt und als Vorwand benutzt, um wichtige
Verfassungsrechte aufzuheben. Auch wurden die kommunistische
und die sozialdemokratische Presse verboten. Es wurden auch in
Bochum viele Kommunisten verhaftet.
Verhaftung von
Bis zum 5. März 1933 wurden in Bochum um die einhundert KPD- KPD-Mitgliedern
Mitglieder verhaftet und von der SA verschleppt. Einige konnten
fliehen und kämpften weiter. Zum „Schutz von Volk und Staat“
wurde am 28. Februar 1933 die Herrschaft von Hitler und der
NSDAP sanktioniert. Der psychische und physische Terror gegen
die politischen Gegner war nun öffentlich, als „legale“ Grundlage
preisgegeben.
Massenumzüge
und
gut
geplante
Großveranstaltungen der NSDAP mit dem Ziel, „die Mehrheit der
Bevölkerung für sich zu gewinnen“, blieben nicht ohne Wirkung.
Am 5. März 1933 bei den Reichstagswahlen wurde die NSDAP als 05.03.1933
stärkste Partei bestätigt, hatte jedoch nicht die absolute Mehrheit. Reichstagswahlen
In Bochum bekam sie 36,3 % der Stimmen. Kurz vor den noch
bevorstehenden Kommunalwahlen befestigte die SA am 6. März
1933 über dem Rathaus, der Synagoge, dem jüdischen Kaufhaus
Alsberg und anderen öffentlichen Gebäuden Fahnen mit
Hakenkreuzen. Demokratische Politiker wie der Bochumer
Oberbürgermeister Dr. Otto Ruer hatten kaum noch Chancen in
ihren Positionen.
Nach der Reichstagswahl verlagerte sich der Schwerpunkt der
„Verfolgungsmaßnahmen“ auf die SPD und ihre Gewerkschaften.
In der Nacht vom 10. auf den 11. März wurden in Bochum 50 bis
60
Sozialdemokraten,
betriebliche
Vertrauensleute
und
Gewerkschaftler verhaftet. Beispiel für solche prominenten Opfer
sind der Vorsitzende der Bochumer SPD, Heinrich König, und der
Reichstagsabgeordnete
und
Vorsitzende
des
„alten“
Bergarbeiterverbandes, Fritz Husemann. Heinrich König, der
zunächst nach Frankreich floh, wurde im Frühjahr 1943 von der
Gestapo wieder nach Bochum zurückgebracht und starb am 7. Mai
1943 an den Folgen der Folter durch die Gestapo im Bochumer
Gerichtsgefängnis.
Fritz Husemann wurde im April 1935 ins Konzentrationslager
Esterwegen verschleppt und dort schwer misshandelt. Schon nach
wenigen Tagen wurde er bei einem Fluchtversuch aus dem
Konzentrationslager erschossen. Dr. Otto Ruer, der parteilose
Oberbürgermeister von Bochum, wurde am 11. März 1933 durch
Drohungen und falsche Anschuldigungen aus seinem Amt
entlassen und beging einige Zeit später Selbstmord. Am 12. März
1933 wurden die Stadtverordneten gewählt, mit 39,4 % konnte sich
die NSDAP in Bochum leicht festigen.
Maßnahmen
gegen die SPD
und
Gewerkschaften
Heinrich König
Fritz Husemann
Dr. Otto Ruer
Wie überall im Deutschen Reich wurden auch in Bochum jüdische „Kauft nicht
Geschäfte, Arztpraxen und Anwaltskanzleien zerstört. Jüdische bei Juden“
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Geschäfte wurden mit Schildern, auf denen „Kauft nicht bei Juden“
stand, versehen. Wer trotz des Verbotes bei Juden kaufte, wurde
bedroht und unter Druck gesetzt. Im Laufe der Zeit wurden die
Übergriffe auf die jüdische Bevölkerung immer drastischer. Am 12.
April 1933 wurde Adolf Hitler zum Ehrenbürger der Stadt Bochum
ernannt. Der 1. Mai wurde in diesem Jahr zum „Tag der Arbeit“
erklärt. Dr. Otto Piclum, der Chefredakteur der NSDAPParteizeitung „Rote Erde“, wurde am 15. Mai von Göring zum
Staatskommissar und zum kommissarischen Oberbürgermeister
ernannt.
Am 9. Juni 1933 fand auch in Bochum eine Verbrennung jener
Bücher statt, die nicht in das Weltbild der Nazis passten. An
diesem Abend versammelten sich die Hitler-Jugend, die Lehrlinge
des Bochumer Vereins und der Zeche und sämtliche Schüler. In
Bochum warf man vor allem die Werke von Karl Marx, Friedrich
Wilhelm Förster, Carl von Ossietzky, Kurt Tucholsky, Alfred Kerr,
Thomas Mann und Magnus Hirschfeld ins Feuer.
Am 27. Juni wurde die SPD verboten, auch die anderen Parteien
mussten sich auflösen, nachdem am 14. Juni die Neubildung von
Parteien verboten wurde. Im Jahr 1935 entstanden am 15.
September die „Nürnberger Rassegesetze“. Alle Menschen, die
nicht in die Ideologie der Nationalsozialisten passten, wurden
gedemütigt, verfolgt und auf brutalste Weise ermordet. Vom 9. auf
den 10. November 1938 zogen Nazi-Trupps durch Bochum,
setzten alle Synagogen in Brand und zerstörten jüdisches
Eigentum. So wurde auch die Synagoge an der Wilhelmstraße
(heute: Huestraße), genauso wie das jüdische Casino in der
Wittener Straße angezündet.
Ab dem 1. September 1939 gehörte Bochum wie die anderen
Städte des Ruhrgebietes zu den bevorzugten Angriffszielen der
Alliierten, da dort der größte Teil der deutschen Waffen hergestellt
wurde. Die Arbeitskräfte, die vorher für schwere Arbeiten aus den
Konzentrationslagern geholt worden waren, wurden im Jahre 1944
wieder dorthin zurückgebracht, zumindest diejenigen, die diese
Arbeit überlebten. Viele der Menschen starben schon auf der
Rückfahrt ins Konzentrationslager. Nach ca. 150 Bombenangriffen
erlitt Bochum am 4. November 1944 den schwersten von allen. An
diesem Abend zwischen 19.00 und 20.00 Uhr wurden mehr als
10.000 Sprengbomben und über 13.000 Brandbomben über
Bochum abgeworfen. Die Stadt brannte noch viele Tage später.
Die Innenstadt war fast völlig zerstört, 1.300 Menschen starben
und 70.000 verloren ihre ganze Habe. Am 10. April 1945
marschierten die Amerikaner in Bochum ein und fanden eine Stadt
in Schutt und Trümmern begraben. Ab diesem Zeitpunkt war auch
für die Bochumer der Krieg zu Ende. (3)
3
12.04.1933
Adolf Hitler
Ehrenbürger
der Stadt Bochum
09.06.1933
Bücherverbrennung
27.06.1933
Parteienverbote
15.09.1935
Nürnberger
Rassengesetze
9./10.11.1938
Brand der
Synagogen
Ab 01.09.1939
Angriff durch
die Alliierten
04.11.1944
schwerste
Bombennacht
10.04.1945
Einmarsch der
Amerikaner in
Bochum, Ende
der Kämpfe
2. Jüdisches Leben in Bochum, Veränderungen 1933-1945 und
die Gegenwart
1845 entstand in Bochum eine Synagogengemeinde. Die 1845 Gründung
Synagoge an der damaligen Wilhelmstraße, welche heute den einer Bochumer
Namen Huestraße trägt, wurde im Jahr 1863 wieder aufgebaut und Synagoge
kurze Zeit später eingeweiht. (3) Alle jüdischen Männer und Frauen
wurden 1910 wieder in das Wirtschaftsleben integriert und viele
von ihnen wurden zu Vorsitzenden von Bochumer Vereinen
gewählt. Die jüdische Gemeinde in Bochum hatte im Jahr 1932
bereits 1152 Mitglieder und stellte somit die drittgrößte jüdische
Gemeinde in ganz Westfalen. (4)
Auch in Bochum wurden die Juden verfolgt, so wie in allen
deutschen Städten. Die Juden wurden für alle Fehler des
deutschen Volkes verantwortlich gemacht. Sie waren angeblich
Schuld an der Niederlage der Deutschen im ersten Weltkrieg, sie
wurden für die „ Fehlentwicklung“ des deutschen Systems
verantwortlich gemacht und deshalb von Hitler als „ rassische
Minderwertigkeit“ oder „ minderwertiges Pack“ bezeichnet. Die
Bochumer Juden erlebten Verleumdung und Hass zuerst durch die
nationalsozialistischen Propagandazüge durch die Bochumer
Stadt. (3) Nur kurze Zeit später begannen auch die Übergriffe
gegen jüdische Geschäfte, Arztpraxen und Anwaltskanzleien. Die
Geschäfte wurden nicht nur zerstört, sondern auch bis ins kleinste
Detail ausgeplündert. (4)
Jedes jüdische Geschäft wurde mit einem Schild versehen, auf
dem „Kauft nicht bei Juden“ stand. Jüdischen Händlern wurde der
Besuch des Bochumer Wochenmarktes verboten. Auch wurde
Juden das Wahlrecht entzogen, die deutsche Staatsangehörigkeit
aberkannt und alle Juden wurden dazu verpflichtet, ihr Vermögen
registrieren zu lassen. Viele Juden, wie auch die Familie Alsberg,
die Besitzer des größten Kaufhauses von Bochum, konnten dem
Druck und den wirtschaftlichen Benachteiligungen und Folgen nicht
mehr standhalten und mussten ihre Geschäfte und Firmen
„arisieren“ lassen. So wurde aus dem Kaufhaus Alsberg das
Kaufhaus Kortum. (3) Danach wurde auch der Kontakt zwischen
Juden und „Ariern“ verboten. Weiterhin wurde Juden der Besuch
sämtlicher öffentlicher Einrichtungen wie beispielsweise Theatern,
Kinos, Museen, Sportplätzen oder Badeanstalten verboten. Auch
wurden die Berufsausübungen noch weiter eingeschränkt, für
Apotheker und Ärzte aller Art galt ein absolutes Berufsverbot. (4)
Verfolgung /
Beschuldigungen
Nationalsozialistische
Propagandazüge
Übergriffe gegen
jüdische Geschäfte
Entzug des
Wahlrechts
Aberkennung der
deutschen
Staatsbürgerschaft
Alsberg/Kortum
Verbot der
Teilnahme am
öffentlichen Leben
Am schlimmsten war der Terror gegen die Juden in der Nacht vom Berufsverbote
9. auf den 10. November 1938, die Nacht, die häufig
Reichskristallnacht oder auch Reichspogromnacht genannt wurde
und die auch heute noch so genannt wird. Die Synagoge in Reichsprogromnacht
Bochum wurde in Brand gesetzt. Weiterhin wurden Geschäfte,
Firmen, Arztpraxen sowie Anwaltskanzleien von Juden zerstört
oder verbrannt. Jüdische Wohnungen und Häuser wurden
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gestürmt, ausgeräumt und ihre Besitzer verprügelt, gequält,
erschossen oder teilweise in Konzentrationslager verschleppt. Der
Bericht über die „Erfolge“ der Reichskristallnacht im „Bochumer
Zeiger“ gab jedoch nicht die Ansicht der Mehrheit der Bochumer
Bevölkerung wieder. Am 1. Januar 1939 wurden alle jüdischen
Männer und Frauen verpflichtet, den Namen „Sarah“ oder „Israel“
als zweiten Vornamen anzunehmen. Im Jahr 1941 mussten alle
Juden ab 6 Jahren einen gelben Stern mit der Inschrift „Jude“ gut
sichtbar auf ihre Jacken nähen. Noch im selben Jahr wurden die
Bochumer Juden in das böhmische Konzentrationslager Deportationen
Theresienstadt deportiert, viele kamen bei der Deportation oder im
Lager um. Diejenigen, die überlebten, wurden weiter nach
Auschwitz, Treblinka, Majdanek oder Belzec verschleppt. Nur sehr
wenige Juden aus Bochum überlebten den nationalsozialistischen
Terror. (3)
Nach dem Krieg kehrten ein paar Juden, die überlebt hatten, nach
Bochum zurück. Im Februar 1946 lebten gerade einmal 33 Juden
in Bochum. Ab 1990 ermöglichte ein Abkommen der Sowjetunion
und Deutschland, dass Menschen mit jüdischer Gaubensrichtung
in die Bundesrepublik Deutschland übersiedeln konnten. Dadurch
wuchs die jüdische Gemeinde Bochums wieder an. Am 14.
November 2005 legte Paul Spiegel, der Präsident des Zentralrates
der Juden in Deutschland, in Anwesenheit von über 500 Neue Synagoge
Besuchern den Grundstein für eine Synagoge, welche nun schon
seit ein paar Jahren neben der Hildegardis-Schule existiert. (6)
3. Widerstand in Bochum
Einen geplanten großen Widerstand in Bochum gab es nie, aber Widerstandseinige kleine Einzelkämpfer wie z.B. Heinrich König, Fritz Bewegung
Husemann, Wilhelm Thöne, Fritz Victor, Heinz Hoose, Franz Vogt,
Moritz Pöppe, Johann Schmitfranz, Dr. Otto Ruer, Professor Hans
Ehrenberg, Pfarrer Heinrich Ostermann, die Franziskaner Patres
Bange und Gandulf Korte. Es gab verschiedenste Formen von
Widerstand, die auf unterschiedlichste Weise bestraft wurden,
jedoch alle mit dem Tod endeten. Einige kleine Widerstandsformen
waren unter anderem das Weitergeben und Verteilen von
Flugzetteln mit der Aufschrift „Nieder mit Dr. Ley“. (3)
Auch die katholischen Kirchen in Bochum leisteten Widerstand. Stellung der Kirche
Zuerst wurde das Christentum als „jüdischer Schwindel“
angesehen, wie Hitler sagte: „Entweder man ist deutsch oder man
ist Christ.“ So wie das Judentum sollte auch das Christentum
ausgerottet werden, doch dazu waren die christlichen Gemeinden
vorerst zu stark. Als Hitler merkte, dass er nicht gegen die
christlichen Gemeinden ankam, ließ er sich die Kirchen an den
Nationalsozialismus anpassen. Hitler sprach von den christlichen
Gemeinden als den „unerschütterlichen Fundamenten des
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sittlichen und moralischen Lebens des Volkes“. Nur durch diese
Anpassung schaffte es die katholische Kirche, ihre Existenz zu
retten. (3)
EIGENES ZUSATZTHEMA:
Die politische Entwicklung 1933 – 1945
Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler von Paul von Hindenburg,
dem Reichspräsidenten, zum Reichskanzler ernannt. Den
Reichstagsbrand am 27. Februar desselben Jahres nutzte Hitler
als Vorwand, um circa 4000 Kommunisten in Schutzhaft zu
nehmen, die kommunistische und sozialistische Presse zu
verbieten und vor allem die Grundrechte außer Kraft zu setzen. Bei
den Reichstagswahlen am 5. März 1933 verfehlte die NSDAP mit
44 % die Mehrheit. Am 23. März wurde das so genannte
„Ermächtigungsgesetz“ für vier Jahre in Kraft gesetzt, welches zur
„Behebung der Not von Volk und Staat“ dienen sollte. Durch dieses
Gesetz konnten Gesetze ohne die Beachtung der Verfassung
erlassen oder auch Gesetze, welche von der Verfassung
abwichen, verabschiedet werden. Mit dem 28. März begann die
Verfolgung der Juden, und der nationalsozialistische Staat wurde
ausgebaut. (1) Grundlage war die nationalsozialistische
Rassenideologie, in der es hieß: „Staatsbürger kann nur sein, wer
Volksgenosse ist. Volksgenosse kann nur sein, wer deutschen
Blutes ist, ohne Rücksichtnahme auf Konfessionen.“ (2)
30.01.1933
Ernennung Hitlers
Zum Reichskanzler
Im Mai wurden sämtliche jüdischen Gewerkschaften und
Gewerkschaften „aufsässiger Personen“ oder Parteien aufgelöst;
auch Bücher, deren Themen gegen die herrschende Ideologie
verstießen, wurden am 10. Mai 1933 auf dem Opernplatz „unter
den Linden“ in Berlin verbrannt. (6) Im Januar 1934 schloss
Deutschland mit Polen einen Nichtangriffspakt. Als Paul von
Hindenburg am 2. August 1934 starb, vereinigte Hitler das
Kanzleramt mit dem Amt des Reichspräsidenten und ließ sich als
„Führer und Reichskanzler“ benennen. Weiterhin war er nun der
Oberbefehlshaber der Reichswehr, welche daraufhin auf ihn
vereidigt wurde. Im Jahre 1935 entstanden am 15. September die
„Nürnberger Rassegesetze“. Alle Menschen, die nicht dem Weltbild
der Nationalsozialisten entsprachen, wurden in Arbeitslager oder
sofort in Konzentrationslager deportiert. (2)
10.05.1933
Bücherverbrennung
Am 30. Januar 1937 wurde das „Ermächtigungsgesetz“ um weitere
vier Jahre verlängert. Österreich wurde im Jahr 1938 an das
Deutsche Reich angeschlossen, da die Österreicher begeistert von
Hitlers „große Taten“ waren. Mit einem Angriff gegen Polen
begannen die Deutschen am 1. September 1939 den Zweiten
Weltkrieg. Im Bürgerbräu-Keller in München gab es am 8.
November ein Attentat auf Hitler, welches jedoch missglückte. Im
6
05.03.1933
Reichstagswahl
23.03.1933
Ermächtigunsgesetz
ab 28.03.1933
Judenverfolgung
August 1934
„Führer und
Reichskanzler“
15.09.1935
Nürnberger
Rassengesetze
1938
Anschluss von
Österreich
01.09.1939
Angriff gegen
April 1940 marschierten die deutschen Truppen in Dänemark ein
und nahmen das Land innerhalb kürzester Zeit in Besitz. Der Krieg,
der sich bis dahin noch im Osten gehalten hatte, begann nun auch
im Westen. Am 5. Juni 1940 wurde Frankreich angegriffen, und
schon am 14. Juni besetzten die deutschen Truppen Paris. Im
Jahre 1941, am 22. Juni, griffen die deutschen Truppen auch die
Sowjetunion an. Gegen Ende des Jahres 1941, am 1. September
wurde der gelbe Stern mit der schwarzen Inschrift „Jude“ für alle
Juden zur Pflicht. Dieser Stern sollte die Juden kennzeichnen,
damit ein „arischer“ nicht unbewusst mit ihnen in Kontakt geriet;
der Stern musste deutlich sichtbar auf die Jacke genäht werden.
(1) Am 7. Dezember 1941 griffen die USA nach dem Überfall
Japans auf den amerikanischen Flottenstützpunkt Pearl Harbour
im Pazifik in den Krieg ein; und damit weitete sich der Krieg zum
Weltkrieg aus. (2) Im Januar 1942 wurde auf der „WannseeKonferenz“ in Berlin die Taktik der Vernichtung der Juden und
„Verräter“ festgelegt. Daraufhin begannen im Juni desselben
Jahres in Auschwitz die ersten Massenvergasungen. (5)
Polen, Beginn
des Zweiten
Weltkriegs
Anfang Februar 1943 markierte die Schlacht bei Stalingrad den
Wendepunkt im Osten. Für die deutschen Truppen im Osten
bedeutete dies die Kapitulation. Ab dem 6. Juni 1944 wurden
allmählich die von den Deutschen besetzten Gebiete und das
Deutsche Reich von den Alliierten erobert. Knapp einen Monat
später, am 20. Juli 1944, unternahm Graf Stauffenberg einen
Attentatsversuch auf Hitler, auf den unzählige Verhaftungen und
Todesurteile folgten. (2) Da der Krieg mit der beginnenden
Eroberung von Gebieten des Deutschen Reiches durch die
Alliierten bereits am 6. Juni 1944 für die Deutschen verloren war,
beging Hitler schließlich am 30. April 1945 Selbstmord, um nicht
als Verlierer und Versager dastehen und sich vor Gericht für seine
unzähligen Verbrechen verantworten zu müssen. Kurz darauf, vom
7. bis zum 9. Mai 1945 kapitulierte das Deutsche Reich ohne
Bedingungen. (1) Die Kapitulation Japans am 2. September,
wegen der beiden Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki,
führte zum endgültigen Ende des Zweiten Weltkrieges. (2)
Februar 1943
Schlacht bei
Stalingrad
QUELLENVERZEICHNIS:
1. Beyersdorf, Peter, Geschichte, Geschichtsgerüst von den
Anfängen bis zur Gegenwart, Bange Lernhilfen, Hollfeld (Bange)
1993, S. 109-123.
2. DUDEN, Schulwissen Geschichte 5. - 10. Klasse, Mannheim
(DUDEN Verlag), 2008, S. 87-96.
3. Wagner, Johannes Volker, Hakenkreuz über Bochum, Bochum
(Brockmeyer), 1983 (2. Auflage), S. 351-383.
7
Januar 1942
Wannsee-Konferenz
30.04.1945
Selbstmord Hitlers
Mai 1945
Kapitulation, Ende
des Zweiten
Weltkriegs
4. www.bochum.de
5. www.annette.bobi.net
6. www.wikipedia.de
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