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Katharina Maehrlein Kraftvolle Unternehmen | Kraftvolle Führungskräfte | Kraftvolle Mitarbeiter Speaker | Consultant | Bestsellerautorin Kraftvolle Unternehmen | Kraftvolle Führungskräfte | Kraftvolle Mitarbeiter Zehn Prozent aller Ausfalltage in der deutschen Wirtschaft gehen auf das Konto seelischer Belastung. Angstzustände und Depressionen sind die vierthäufigste Krankheit am Arbeitsplatz und werden nach EU-Schätzungen in 15 Jahren in den Industriestaaten auf Platz zwei vorgerückt sein. Seelenleiden stehen als Ursache von Frühverrentung an erster Stelle. Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung: Die moderne Arbeitswelt ist VUKA, Veränderlich, Unsicher, Komplex und Ambivalent, also mehrdeutig. Veränderlich: Ein Change-Prozess nach dem anderen, Unvorhersehbare und überraschende Veränderungen in schneller Abfolge. Ziele, die vom Unternehmen eben noch hoch priorisiert werden, haben plötzlich keine Bedeutung mehr. Unsicher: Langfristige Zukunftsplanung wird immer schwieriger, was heute noch gilt, kann morgen ganz anders sein. Nichts ist sicher, weder der Arbeitsplatz noch die Rente, der Euro oder die Partnerschaft. zum aktuellen Profil Komplex: Den Überblick über erfolgsentscheidende Einflussfaktoren zu behalten fällt zunehmend schwer. Ständiger Entscheidungszwang ohne nachvollziehbare Grundlage, zu viele Informationen, die nicht mehr überblickt werden können, Globalisierung und interkulturelle Gegebenheiten. Ambivalent: Überall Widersprüche, mehrdeutige Ziele, verwirrende Anweisungen und gegenläufige Auslegungen des gleichen Problems. Das renommierte Center for Creative Leadership (CCL) sieht Komplexität als größte Herausforderung für Führungskräfte und den Umgang mit Ambivalenz, die sogenannte Ambiguitätstoleranz, als größtes Kompetenzdefizit im Management. Wir können die VUKA Welt nicht beherrschen indem wir sie ordnen und kontrollieren. Wenn wir uns trotzdem in diesem wirbelnden Strom von ständig wechselnden Anforderungen, fehlender Orientierung in teils gegenläufigen Veränderungsprozessen und unsicheren Perspektiven für die Zukunft bewähren wollen, braucht es etwas, an dem wir uns orientieren können, etwas dass so viel Halt gibt, dass der Strom uns nicht mitreißt. Dieses „Etwas“ ist Ihre Resilienz, die seelische Widerstandskraft die Ihre „VUKAMuskeln“, den Kern Ihrer Persönlichkeit stählen. „Du kannst die Wellen nicht stoppen, aber Du kannst lernen sie zu reiten.“ Um in den komplizierten Wirbeln unserer zunehmend unsicheren Business-Realität nicht unterzugehen brauchen die Führungskraft, das Team und das gesamte Unternehmen Resilienz. Ein Unternehmen ohne Resilienz hat weniger Widerstandskraft, ist damit anfälliger, wirtschaftlich gefährdet und entfaltet weniger Wirkung. Das gleiche gilt für Führungskräfte und Mitarbeiter. Die Resilienz eines Unternehmens steht und fällt mit der Resilienz seiner Führungskräfte und Mitarbeiter, denn nur wenn der Einzelne mit VUKA und damit mit Veränderungsdruck umgehen kann ohne dabei stressbedingte psychische Störungen zu entwickeln, kann er sein Team und letztlich das gesamte Unternehmen beeinflussen. lastbarkeit. Durch die Weiterentwicklung von Resilienzfähigkeiten entstehen starke Systeme, die »» kontinuierlich Leistung auf hohem Niveau erbringen, »» hohe Stressresistenz aufbauen, »» schnell regenerieren, »» und nach Niederlagen, Rückschlägen und Misserfolgen schneller als andere wieder aufstehen und weiter machen. Wünschen Sie sich, dass Ihre Führungskräfte und Mitarbeiter ihre Leistungskraft mit Leib und Seele einsetzen und auch unter Druck top performen? Dann sind Sie bei mir genau richtig – Lassen Sie uns miteinander sprechen. Ihre Katharina Maehrlein Resilienz ist der Schlüssel zu Leistung, Souveränität, Gelassenheit, Dynamik und Be- Videotrailer Klicken Sie auf das Bild und Sie können meinen Trailer anschauen. Consulting Im Rahmen von Folgemaßnahmen - resultierend aus einem Audit der F1-Kräfte unseres Hauses - haben wir Frau Maehrlein mit der Betreuung von zwei F1-Kräften betraut. Ich habe Frau Maehrlein als kompetente und auch in komplexen Situationen routinierte Partnerin kennengelernt. Ich kann die angenehme Zusammenarbeit mit Frau Maehrlein jederzeit empfehlen. Soul@Work Check Up Christian Scheeren, Leiter Personal, ÖRAG Rechtschutz AG Psychische Belastung und psychische Beanspruchung Wie hoch ist die psychische Beanspruchung Ihrer Mitarbeiter? Wie motiviert sind sie bei der Sache? Wo müssen Maßnahmen ansetzen, damit sie nicht wirkungslos verpuffen? Dies und mehr erfahren Sie schnell, unkompliziert und preisgünstig mit dem Soul@Work CheckUp! zum Flyer Leistungen im Überblick Zum Einstieg Social Counseling – Mitarbeiterberatung »» Soul@Work Check-up mit dem preisgekrönten WorkPerformance Indicator und darauf basierende Beratung zu passgenauen Maßnahmen. »» Impulsvorträge für Ihre Veranstaltung Es muss nicht immer gleich Therapie sein! Beratungsangebot für Ihre Mitarbeiter direkt vor Ort. Unkompliziert und unmittelbar bei entstehendem Bedarf. Seminare »» Die Bambusstrategie®. Den täglichen Druck mit Resilienz meistern. »» Gesund und erfolgreich führen mit Resilienz »» Durchsetzungstraining für Frauen »» Achtsamkeit to go »» ChiPS® Communicate with horses to improve your personal strengths »» Sattelfest in Ihrer Kommunikation mit ChiPS® »» Erfolgreich führen mit ChiPS® »» Ausdruck m(M)acht Eindruck mit ChiPS® »» Mehr Kunden gewinnen mit ChiPS® »» Teamspirit mit ChiPS® Coaching »» Level-Coaching inklusive S.O.S. Support Flatrate am Telefon und per Mail. Exklusiv für je maximal 10 Personen je Kalenderjahr. In Paketen von 3, 6, oder 12 Monaten »» Prävention »» Individuelle Unterstützung in beruflichen und persönlichen Problemsituationen und Krisen »» Verbesserung der individuellen Gesundheit und Leistungsfähigkeit »» Beratung und Coaching zu Stressmanagement 1-2 Tage pro Woche. Mindestens 3 Monate lang, damit sich das Angebot etablieren kann. Nur im Umkreis von maximal 50 km rund um Taunusstein möglich! Multiplikatorenschulung Ausbildung für Multiplikatoren im Unternehmen, beispielsweise HR-Spezialisten, Gesundheitspaten, Führungskräfte zum lizensierten Bambusstrategie®-Coach. 3 Tage Auszeit Auszeit mit Entspannungsübungen, Achtsamkeitspraxis, Meditation und Schweigezeit. 3 bis 7 Tage. Tausend Dank für die vielen guten und direkt umsetzbaren Tipps zum Thema Durchsetzung im Job. Ich habe gelernt, dass „Durchsetzen“ nicht immer etwas mit dem harten Weg zu tun hat, sondern mit großer Souveränität, Augenmaß und durchaus auch mit Charme. Es ist eher die Frage, wann ich was intelligent einsetze. Sie haben mich hier das richtige Augenmaß und die richtigen Worte gelehrt und mir Mut gemacht, dies umzusetzen. Auch im Persönlichkeitstest habe ich schon jede Menge über mich erfahren und einige Klarheit erhalten. Auch Ihre klaren, wertschätzenden und ehrlichen Feedbacks zu den einzelnen Übungsrunden haben mich richtig nach vorne gebracht. Direkt am Montag nach dem Seminar habe ich ein paar Neuerungen ausprobiert und leise in mich hineingeschmuntzelt als ich gesehen habe, wie gut das funktioniert. Super! K.S., Unternehmerin | Königstein im Taunus Keynotes Die Bambusstrategie® Biegen statt Brechen - Belastungen gelassen standhalten mit dem Erfolgsfaktor Resilienz Ich habe schon einige sehr gute Seminare besucht. Die Bambusstrategie war aber mit Abstand das Beste! Das liegt einerseits an dem hochinteressanten Thema aber zum Großteil auch an der supersympathischen und humorvollen Art der Trainerin, die Dinge zu erklären und mit vielen Beispielen aus dem Leben zu untermauern. Ich habe mir aus dem Seminar viele wertvolle Tipps mitnehmen können und kann es nur jedem ans Herz legen. Vielen Dank Frau Maehrlein, Sie sind eine Inspiration! M. Schubert | Salzburg AG Warum werden einige Menschen mit Druck, Konflikten, Misserfolgen und Niederlagen besser fertig? Warum gehen sie sogar oft noch gestärkt aus einer Krise hervor? Die Antwort ist einfach: weil sie in der Lage sind, in kritischen Situationen die notwendige Dosis an seelischer Widerstandsfähigkeit zu mobilisieren. Keynotes Achtsamkeit to go Die kleine Auszeit mitten im Alltag Sie müssen nicht täglich stundenlang meditieren, um von der fantastischen Wirkung der Achtsamkeitspraxis zu profitieren! Lernen Sie pragmatische, einfache Achtsamkeits-Techniken kennen, die Sie problemlos und ohne zusätzlichen Zeitaufwand selbst in den stressigsten Alltag einbauen können. Keynotes Ich mach‘ mir die Welt, wie sie mir gefällt So nutzen Sie Ihr Unterbewusstsein als Trüffelschwein für Ihr Glück Das Leben kann so kraftvoll sein. Das ist es aber leider nicht für jeden zu jeder Zeit. Woran liegt das? Warum sind manche Menschen glücklich und zufrieden, andere nicht? Warum bleiben manche trotz widrigster Umstände optimistisch und genießen ihr Leben, andere finden keine Lebensfreude und Zufriedenheit trotz bester Bedingungen? Keynotes Positionieren mit Kalkül Statusverhalten im Job Katharina hat auf unserem jährlichen Kongress einen wunderbaren Vortrag zum Thema Macht, Status und Körpersprache gehalten. Ihre Veranstaltung hat mit Abstand die meisten Teilnehmer angezogen. Im Jagdsaal des Schlosses hat sie knapp 100 Teilnehmer mit ihrem souveränen, lebendigen und charismatischen Stil begeistert. Das Thema und die Referentin kamen hervorragend an und viele Teilnehmer haben mir gesagt, dass sich alleine wegen diesem Vortrag die Veranstaltung für sie schon gelohnt hätte. Wir selbst planen weitere Veranstaltungen mit ihr als Top-Speakerin. Stephan Landsiedel, Inhaber | Landsiedel NLP Training Kennen Sie die nervigen Rangeleien um die beste Position? Wie gut würde es Ihnen gefallen, ganz leicht mehr Ansehen und Einflussmöglichkeit zu bekommen? Würden Sie sich gerne noch erfolgreicher Positionieren? Keynotes Die geheime Macht der Status-Signale in der Beziehung zwischen Mann & Frau Wie Männer und Frauen einfach besser miteinander auskommen Ob Beziehungskiste oder kollegiale Zusammenarbeit: In der Interaktion zwischen Männern & Frauen sind Missverständnisse vorprogrammiert. Dieser interaktive Vortrag beleuchtet den Geschlechterkrieg mit einem Augenzwinkern aus einer ganz neuen Perspektive. Liebe Frau Maehrlein, Ihr Vortrag zum Thema Status hat mich sehr begeistert. Gerade in meinem Feld als Coach für Führungskräfte habe ich einige sehr gelungene Anregungen erhalten. Freue mich auf den nächsten Kontakt. Carlos Salgado, Berater, Trainer und Coach | www.salgado.de Seminare Durchsetzungstraining für Frauen Wie Sie sich beruflich noch erfolgreicher positionieren Möchten Sie endlich die nächste Gehaltsstufe erreichen, befördert werden, ins Management aufsteigen? Und die Anerkennung genießen, die Sie verdienen? Ist es Ihnen wichtig, dabei authentisch und ganz Frau zu bleiben? zum Flyer In einem überwiegend männlichen Umfeld proaktiver werden, strategischer vorgehen, überzeugend auftreten und den nächsten Karriereschritt machen – das war das Ziel. Die Teilnehmerinnen an Ihrem Durchsetzungstraining waren durchweg begeistert. Die darauf folgenden Coachings hatten bis jetzt zwei Beförderungen in die nächste Führungsebene zur Folge. Weitere Beförderungen stehen kurz bevor. Die Teilehmerinnen haben gelernt, ihre Ziele klar zu formulieren, eindeutige Signale zu senden und mehr Sichtbarkeit in prestigeträchtigen Projekten zu erlangen. Sie haben in einer unterhaltsamen und inspirierenden Art und Weise einen wertvollen Beitrag für die erfolgreiche Umsetzung des strategisch wichtigen Gender Projektes für unsere Bank geleistet. Das zurückliegende halbe Jahr unserer Zusammenarbeit hat uns mehr als überzeugt! Vielen Dank für Ihr Engagement, auch bei den weiterlaufenden Coachings. Wir freuen uns auf künftige neue Projekte mit Ihnen. José Marin Arcas | Europäische Zentralbank, Abteilungsleiter Euro Area Macroeconomic, Generaldirektion Wirtschaft Seminare Dieses Seminar ist ein Meilenstein für uns gewesen. Klasse-Coach, eine Inspiration und ein Vorbild für die neuen Erkenntnisse! Seminarteilnehmer Katharina Maehrlein gelingt es den Fokus auf effektive Methoden zum Einsatz unserer inneren Kraft zu lenken, die auch dann funktionieren, wenn der Druck im Tagesgeschäft steigt. Die Bambusstrategie® Seminarteilnehmer Den täglichen Druck mit Resilienz meistern Warum werden einige Menschen mit Druck, Konflikten, Misserfolgen und Niederlagen besser fertig als andere? Warum gehen sie sogar oft noch gestärkt aus einer Krise hervor? Die Antwort ist einfach: weil sie in der Lage sind, in kritischen Situationen die notwendige Dosis an Widerstandsfähigkeit zu mobilisieren. zum Flyer Frau Maehrlein bietet Kompetenz, Begeisterung und nachhaltige Erlebnisse. Seminarteilnehmer Seminare Achtsamkeit to go Die kleine Auszeit mitten im Alltag Kennen Sie das? Sie träumen von einer Auszeit aber Sie wissen: Ich muss weiter funktionieren und kann jetzt nicht einfach weg. Denn meine Kinder, mein Job und all die anderen To do´s brauchen mich. Sie stehen mitten im Leben und fühlen sich von Ihrem Alltag gefordert- manchmal auch überfordert- und Sie haben Sehnsucht nach mehr Ruhe und Energie. Ich unterstütze Sie dabei, den täglichen Wahnsinn nicht nur zu meistern, sondern dabei auch noch voller Lebensfreude zu sein. Schnell, unkompliziert und effektiv. zum Flyer Seminare ChiPS® Communicate with horses to improve your personal strengths Erlebnisorientierte Praxisworkshops für Teams und Führungskräfte Ein Zucken, ein Augenblinzeln und Pferde wissen nicht nur, was wir vorhaben, sondern auch wie sicher wir uns unserer Sache sind. Um Pferde wirklich zu führen, bedarf es klarer und authentischer Signale. Pferde machen keinen Unterschied in Bezug auf Stellung oder Status. Sie spiegeln unser Verhalten und unsere Körpersprache neutral wider und zeigen uns so unsere Defizite, aber auch unsere Stärken in Kommunikationsprozessen. Meine Teilnahme am ChiPS®-Seminar liegt nun schon einige Wochen zurück, trotzdem denke ich noch oft und gerne daran. Die Zusammenarbeit mit den Pferden war für mich eine neue, aber sehr beeindruckende Erfahrung. Während der verschiedenen Übungen gab es einige Aha-Momente, die sich sehr gut im (Vertriebs-)Alltag umsetzen lassen. Dieses Training bewirkt durch das Erlebnis mit den Pferden eine beeindruckende Nachhaltigkeit, die durch die qualifizierte Trainerin, Katharina Maehrlein, noch zusätzlich unterstützt wird. Wir haben schon weitere 20 Tage ChiPS® für unsere Vertriebsmannschaft gebucht. Absolut empfehlenswert! Jürgen Fries, Director Human Resources | GEDIA Group zum Flyer Coaching LevelCoaching Machtvoll überzeugen auf dem Weg in die erste Liga Beruflich in ein Haifischbecken geraten? Unter starkem Druck und in kräftezehrender Konkurrenz mit Kollegen und Mitbewerbern? Nur noch Reagieren statt die Situation gestalten? Die ersten Stresssymptome tauchen auf und es liegt noch eine lange Strecke vor Ihnen? Wenn es Ihnen so oder so ähnlich geht, dann holen Sie sich jetzt eine Extraportion innere Kraft! Katharina Maehrlein ist zertifizierter Coach Curriculum systemische Organisationsentwicklung und Coaching am Institut für systemische Professionalität (ISB), Dr.Bernd Schmied, Wiesloch Masterstudiengang an der European Systemic Business Academy (ESBA), Wien mit Abschluss Master of Science systemischanalytisches Coaching. Mein Ziel war es, mich in meiner neuen Leitungsfunktion vom Start weg optimal zu positionieren und die neue Rolle bestmöglich dafür zu nutzen, mich gleichzeitig für die nächste Führungsebene zu empfehlen. Schon im ersten Monat des Coachings mit Frau Maehrlein bekam ich ungewohnt begeisterte Rückmeldungen. Ich bin für meine Vorgesetzten und Kollegen deutlich sichtbarer geworden, werde mit mehr Respekt behandelt und habe einen großen Schritt in Richtung meiner Ziele gemacht. Die durchschlagende Wirkung des von Frau Maehrlein entwickelten Status-Signal-Systems hat mich verblüfft. Ich hätte nicht gedacht, dass es so leicht sein kann, das eigene Auftreten in so kurzer Zeit zu professionalisieren. Das Coaching bei Frau Maehrlein hat sich für mich gelohnt und ich habe sie schon für ein weiteres Coaching-Paket gebucht. Absolut empfehlenswert! G.O. Economist Bücher Aus dem Buch Selbstcheck: Wie steht es um Ihre Selbstsicherheit? Welche der folgenden Eigenschaften treffen auf Sie zu? Ich fühle mich oft als Opfer der Umstände. Ich werde anderen gegenüber aggressiv, wenn ich wütend bin oder mich ungerecht behandelt fühle. Ich gebe in Gesprächen häufig der anderen Person die Schuld. Es fällt mir schwer zuzugeben, wenn ich im Unrecht bin. Ich lade mir zu viel auf und kann schlecht Nein sagen. Ich bin extrem kritisch mir selbst und anderen gegenüber. Ich verwende häufig extreme Wörter wie „nie“ oder „immer“, wenn ich mit anderen über ihr Verhalten spreche. Ich vermeide Konfrontationen um jeden Preis und habe Schwierigkeiten, mich selbst zu behaupten. Wenn wieder alles auf einen Schlag kommt und oben von unten nicht mehr zu unterscheiden ist, gibt es Menschen, die trotz der widrigsten Umstände daraus Kraft ziehen, voller Mut den Problemen ins Gesicht sehen und den Überlebenskampf gewinnen. Warum gibt es Menschen, die mit Druck, Konflikten und Niederlagen im Privat- und Berufsleben leichter fertig werden als andere? Die Herausforderungen nicht nur bezwingen, sondern daran wachsen? Was unterscheidet sie von denen, die daran scheitern oder erst gar nicht in den Kampf ziehen? Ihre innere, Auch verfügbar als: Hörbuch MP3 eBook seelische Widerstandsfähigkeit, die so genannte Resilienz, ist besonders ausgeprägt und hilft in turbulenten Zeiten. Resilienz ermöglicht es, allen Stürmen des Lebens Stand zu halten. Katharina Maehrlein zeigt Ihnen, wie Sie diese Resilienz trainieren können: Stärken Sie in Coachings oder bei der Lektüre ihres Buches Ihren „Bamboo“ und leben Sie die Bambusstrategie®. Werden Sie wie der Bambus im Sturm: Biegen Sie sich, aber zerbrechen Sie nicht, begegnen Sie Belastungen mit Stärke und wachsen Sie daran. So wie der Bambus, der sich nach jedem starken Wind wieder zu voller Größe aufrichtet und weiter wächst. Er stärkt uns für hohes Arbeitsaufkommen, Druck von allen Seiten oder sogar Krisen. Er hilft, Ziele zu erreichen und die Erfüllung im Berufs- und Privatleben (wieder) zu finden. Härteproben lauern überall. Vor allem dann, wenn der Druck gleich von mehreren Seiten auf Menschen einwirkt, denn gerade dann ist die Gefahr groß, dass Sie sich selbst aufreiben, dass Sie das Machbare nicht mehr erkennen. Schon wenn nur eine der Aussagen auf Sie zutrifft, lohnt es sich, an Ihrer Selbstsicherheit zu arbeiten. Erstellen Sie sich einen Aktionsplan, um positive Veränderungen zu erreichen. Das geht leichter, als Sie im Moment vielleicht noch glauben! Bestimmen Sie zunächst einmal, wohin die Reise geht – von welchem Ausgangspunkt starten Sie? Dazu dient Ihnen die folgende Skala. Schätzen Sie sich selbst ein: Wie selbstsicher sind Sie auf einer Skala von 1–10? Kreuzen Sie an: 1 passiv 2 3 4 5 6 selbstsicher 7 8 9 10 aggressiv Ob Sie sich als zu passiv oder zu aggressiv eingestuft haben, in beiden Fällen braucht es mehr Selbstsicherheit, um in die Mitte zu kommen. Dieses Buch kommt aus der Tiefe eines gelebten Lebens. Es ist voller Ideen, praktischer Tipps. Vieles ist klug, manches provozierend und oft auch amüsant. Gerade wenn das eigene Leben belastet ist und Zeit und Nerven angespannt sind, wird das Buch zu einem alltagstauglichen Begleiter. Sehr empfehlenswert. Walter Kohl, Unternehmer, Autor, Coach de Bücher Katharina Maehrlein (Hrsg.) Soul@ Work KraftvolleUnternehmen KraftvolleFührungskräfte KraftvolleMitarbeiter GABAL „Katharina Maehrlein, Gründerin der Initiative, gelang es, mich in jeder Hinsicht positiv zu überraschen mit einer Vielfalt von Beiträgen, und unerwarteten Blickwinkeln auf die Prävention von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz.“ GABAL Der von Katharina Maehrlein und ihrer Initiative „Stark wie Bambus“ organisierte erste Soul@Work-Kongress zur Prävention von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz im Frühjahr 2014 war ein großer Erfolg. Zahlreiche inspirierende Fachvorträge von Pater Anselm Grün, Walter Kohl, Professor Dr. Lothar Seiwert u.v.m boten fachlichen Austausch über den Tellerrand der üblichen Gesundheitsthemen hinaus. In diesem Sammelband stellen 20 Kongress-Akteure, allesamt renommierte Experten aus Wirtschaft und Coaching, in hochinteressanten Artikeln ihre erprobten Strategien, Konzepte und innovativen Ansätze zur Prävention von psychischen Erkrankungen, mehr Lebensqualität und Zufriedenheit am Arbeitsplatz vor und geben Einblick in die Unternehmenspraxis mit entsprechenden Best-Practice-Beispielen. Dr. Andrea Baare, T-Systems International GmbH, Public Sector & Healthcare Die Bambusstrategie: Die Ausbildung Weiterbildung zum lizensierten „Bambusstrategie® Coach“ mit Katharina Maehrlein Für Führungskräfte, Personaler, Berater, Coaches und Trainer Referenzen (Auszug): AEG MIS | AMB Generali Services GmbH | Alcan Werke | Balluff GmbH | Bibliomed | Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e.V. | BSH Bosch Siemens Hausgeräte | Commerzbank | Continental AG | ContiTech Fluid GmbH | DIS AG | Deutsche Telekom AG | DIS AG | EADS (European Aeronautic Defence and Space Company) | Europäische Zentralbank | Endress + Hauser GmbH & Co. | Gedia Automotive Group | HansGrohe AG | Hewlett Packard | Hochschule Offenburg | Hoist | Immobilienverband Deutschland | IVD Region Mitte e.V | JP Morgan Fleming Asset Management | Klinikum Garmisch-Partenkirchen | Liebherr Hausgeräte GmbH | Management Circle | Microm AG (Bertelsmann Tochter) | Miele | NEFF GmbH | ÖRAG Rechtsschutz | PepsiCo | Rohde & Schwarz | Schulte Innenausbau GmbH | Top Business AG | Vitos Krankenhaus Konzern | Wiesenhüttenstift | Wirtschaftsjunioren Wiesbaden | ZF Lenksysteme GmbH | Zurich Versicherungsgruppe Deutschland Die Weiterbildung basiert auf dem Topseller „Die Bambusstrategie®- Den täglichen Druck mit Resilienz meistern“ von Katharina Maehrlein. Resilienz beschreibt die Fähigkeit von Menschen, auf Veränderungen und Krisen flexibel wie ein Bambus zu reagieren und immer wieder in eine stabile Ausgangslage zurück zu kommen. Diese Fähigkeit Druck, Krisen, Stress und Rückschläge ohne anhaltende Beeinträchtigung zu bewältigen und mit der zunehmenden Veränderungsdynamik in Unternehmen aktiv umzugehen, wird immer mehr zum Erfolgsfaktor. Resiliente Menschen unterscheiden sich von anderen durch ihre Widerstandskraft und Flexibilität. Sie schaffen es, selbst in turbulenten Zeiten und Krisen entschlossen und zuversichtlich zu handeln. Die Weiterbildung macht Sie fit für die Umsetzung der Bambusstrategie® in Ihrer beruflichen Rolle, im Seminar oder Training und in Ihrem eigenen (Berufs)Leben. In praktischen Übungen lernen Sie, wie Sie resilientes Verhalten und kraftvolle Einstellungen im Arbeits- und Führungsalltag gezielt einsetzen können und wie Sie diese Übungen am besten für Ihre Kunden und Mitarbeiter einsetzen. Die Bambusstrategie® ermöglicht es Ihnen, die individuelle berufliche und private Entwicklung Ihrer Kunden bzw. Mitarbeiter oder Schüler unterstützend zu begleiten. Mit der dreitägigen Weiterbildung und abschließenden Lizensierung zum Bambusstrategie® Coach können Sie die Bambusstrategie® als effektives Tool in Ihre Führungspraxis oder in Ihre Trainings, Coachings und Beratungen integrieren. Um eine intensive Ausbildung zu garantieren ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Über Katharina Maehrlein aus der Hirnforschung und der Psychologie mit ihrer persönlichen Philosophie verbindet. Katharina Maehrlein ist vom Spitzenverband deutschsprachiger Rednerinnen und Redner German Speakers Association als professionelles Mitglied anerkannt und darüber hinaus offiziell als Mentorin des Verbandes aufgenommen. Nach ihrer Tätigkeit als Ergotherapeutin in einer psychiatrischen Klinik, dem Studium von Psychologie, Soziologie und Publizistik und einem Masterstudium mit Abschluss Master of Science im systemisch-analytischen Coaching hat sie in den letzten 18 Jahren über 30.000 Menschen trainiert und gecoacht. Daneben ist die Mutter von zwei erwachsenen Töchtern und doppelte Großmutter auf vielen Lebensbühnen zu Hause: Sie berät als Consultant zahlreiche namhafte Unternehmen im gesamten deutschsprachigen Raum, sie begeistert als gefragte Vortragsrednerin, hatte einen Lehrauftrag an der Hochschule RheinMain, ist Bestsellerautorin und Initiatorin von „Stark wie Bambus- Initiative zur Förderung von psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz“ und deren Kernveranstaltung, der jährlich stattfindende Soul@Work Kongress. Sie ist für die Anwendung zahlreicher wissenschaftlich abgesicherter und international anerkannter Persönlichkeitsmodelle zertifiziert und hat selbst wirkungsvolle Instrumente zur Stärkung der Persönlichkeit entwickelt, wie das Status-Signal-System, die Bambusstrategie® und ChiPS-Communicate with horses to improve your personal strengths®. Die in Taunusstein lebende Expertin für Resilienz und Durchsetzungsstärke ist Autorin zahlreicher Fachartikel in Print- und Onlinemedien. Sie inspiriert ihr Publikum mit humorvoll-erkenntnisreichen Impulsvorträgen, Seminaren und Coachings, bei denen sie wissenschaftlich untermauerte Erkenntnisse Ihr Buch „Die Bambusstrategie - Den täglichen Druck mit Resilienz meistern“ ist im September 2012 im GABAL Verlag erschienen, unter den Besten 10 der Topseller des Verlags und wurde schon nach kurzer Zeit in der 5. Auflage verlegt. Ihr aktuelles Buch „Erfolgreich führen mit Resilienz- Wie Sie sich und Ihre Mannschaft gelassen durch Druck und Krisen steuern“ erscheint im Herbst 2015. Jährlich pünktlich zum Soul@ Work Kongress gibt sie den Kongress Sammelband in der Managementreihe des GABAL Verlags heraus. Ihre eigene innere Kraft schöpft Katharina Maehrlein aus der täglichen Achtsamkeitsund Yogapraxis, Spaziergängen mit ihren 2 Hunden und der Interaktion mit ihrem Pferd. Sie nimmt regelmäßig an bis zu 10-tägigen Vipassana Meditationskursen teil, bei denen durchgängig geschwiegen wird und die Teilnehmer ohne den Zugang zu Internet, TV, Lesestoff, Mobiltelefon und ähnlichem komplett von der Außenwelt abgeschirmt sind. In der Literaturliste zum Titelthema „Ich krieg die Krise - Wege aus dem persönlichen Tief“ Süddeutschen Zeitung „Es gibt inzwischen mehr als 400 Titel zum Thema Resilienz im Buchhandel. „Die Bambusstrategie“ ist zweifellos eines der pragrmatischsten und hilfreichsten, wenn man sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen oder auch vorbeugend besser mit dem täglichen Druck umgehen möchte. Das Buch liefert gutes Werkzeug, um das eigene Verhalten – beruflich und privat – stressfreier zu machen.“ Hamburger Abendblatt Die Autorin im Interview Frau Maehrlein,, Sie haben die Initiative „Stark wie Bambus“ ins Leben gerufen. Mit welchem Ziel? Bei der Initiative geht es mir darum, zur Prävention von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz beizutragen. Ich sage bewusst psychische Erkrankungen, denn Burnout kann ich nicht mehr hören! Meine Idee ist, dass in der Initiative verschiedene Experten aus ganz unterschiedlichen „Schulen“ zusammenkommen, etwa aus dem Buddhismus, aus der katholischen oder evangelischen Kirche, aus dem NLP oder der Systemtheorie. Was hat es mit dem Soul@WorkKongress auf sich? Die Initiative „Stark wie Bambus“ veranstaltet jedes Jahr den Soul@Work-Kongress. Im Mittelpunkt stehen Fragen wie: Was kann das Unternehmen, was können die Führungskräfte, was kann jeder Einzelne tun, um zur Prävention beizutragen? Und gibt es vielleicht eine Art universelles Prinzip in den unterschiedlichen Schulrichtungen? Um das herauszufinden, braucht es den Blick aus vielen unterschiedlichen Perspektiven. Heute ist viel von Resilienz die Rede. Was versteht man eigentlich genau darunter? Resilienz könnte man auch übersetzen mit innerer Widerstandskraft, also die Fähigkeit, nach großen Krisen oder nach erheblichem Druck wieder aufzustehen und weiterzumachen. Und was hat der Bambus damit zu tun? Der Bambus ist eine hervorragende Metapher für das, was Resilienz ausmacht: eine Form von Robustheit, von schneller Regenerationsfähigkeit. Der Bambus hat tief reichende, weit verzweigte Wurzeln. Seine Triebe wachsen bis zu einem Meter an einem einzigen Tag, und wenn Schnee auf ihnen lastet, legen sie sich flach auf den Boden, brechen aber nicht. Sobald der Schnee geschmolzen ist, steht der Bambus wieder auf. Seine Blätter rascheln wild, wenn ein Sturm kommt, aber sie fallen nicht. Kommt Stress und Druck eigentlich nur von Außen oder stressen wir uns eher selbst? Nein, der Druck kommt nicht nur von außen, sondern ganz erheblich auch aus unserem Inneren. Deshalb fokussiere ich mich in meiner Arbeit auf die innere Kraft des Menschen: Was kann er aus eigener Kraft tun, um seine Situation zu verbessern und gesund zu bleiben? Wie kann er seine persönliche Widerstandskraft – seine Resilienz – steigern? Die einzige Chance, dem Druck von außen auf Dauer standzuhalten liegt darin, die eigene innere Kraft weiter zu entwickeln. Ist es eine Frage der Haltung, wie man mit Krisen umgeht? Genau. Es geht nicht ums Tun, sondern um die eigene innere Haltung. Es geht also nicht um die Frage, was muss ich tun, wenn das und das passiert? Sondern es geht um die positive innere Einstellung. Sie ist eine der Wurzeln von Resilienz. Kann man Resilienz lernen bzw. trainieren? Ja. Das ist die gute Nachricht – das kann man, auch im Erwachsenenalter. So wie ein Mensch, der als Vielfahrer häufig im Stau steht. Irgendwann lernt er, dass es nicht lohnt, sich aufzuregen und dabei eine Menge Energie zu verlieren. So können wir unsere Gelassenheit auch in allen anderen Situationen steigern. Wie kann man Resilienz erlernen? Ich habe die Bambusstrategie entwickelt, um Resilienz zu trainieren. Die Bambusstrategie richtet sich an diejenigen Betroffenen, die noch handlungsfähig sind. Anhand von 11 Schritten hilft sie, durch Krisen zu wachsen. Das Ziel der Bambusstrategie ist es, Resilienz zu entwickeln, zu lernen, mit den vorgegebenen Rahmenbedingungen umzugehen, ohne darunter leiden zu müssen. Vielen Dank für das Interview! Initiative „Stark wie Bambus“ wurde von Katharina Maehrlein ins Leben gerufen. Hier finden Unternehmer und Privatpersonen eine Plattform, die sich dem Thema Prävention von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz persönlich verbunden fühlen. Mit dieser Initiative sollen Menschen informiert, berührt und gewonnen werden, um die seelisch gesunde Gestaltung der Zukunft von Unternehmen, Führungskräften und jedem einzelnen Mitarbeiter zu unterstützen. Außerdem engagiert sich die Initiative in unterschiedlichen präventiven Projekten, vernetzt Experten und dient als Anlaufstelle, um Fachexperten als Ansprechpartner für die spezifischen Herausforderungen in Unternehmen zu finden. Denn Unternehmen stehen der Situation oft hilflos gegenüber. Viele Betriebe würden gerne et- Videotrailer was tun, Fachkompetenz ist aber meist nur wenig vorhanden. Im Soul@Work Social Care-Programm übernehmen Wirtschaftsunternehmen, Banken und andere gewinnorientierte Unternehmen die Patenschaft für eine Institution im sozialen Bereich und spenden diesen einmalig oder jährlich ab 1.500 Euro. Mit diesem Geld stockt die Institution ihr Budget für die Weiterbildung der häufig sehr belasteten Mitarbeiter auf, um sich Teamsupervision, Coaching oder Seminare zum Thema Stress, Burn-out Prävention, Resilienz u.ä. leisten zu können. Dafür bekommt das Unternehmen von der Pateninstitution zweimal im Jahr einen Be- richt, wie das Geld eingesetzt wurde und was dabei heraus gekommen ist und kann gestresste Mitarbeiter für einen Tag bis zu einer Woche in die Pateninstitution entsenden. Auf dem „Soul@Work Kongress“ beschäftigen sich im gesamten deutschsprachigen Raum hochkarätige Referenten in Impulsvorträgen mit Psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz und stellen ihre Lösungsansätze vor. Ansprechpartnerin: Katharina Maehrlein Aktuelle Informationen zu Terminen und Anmeldemöglichkeiten unter: www.stark-wie-bambus.de Klicken Sie auf das Bild und Sie können den Trailer zum Soul@Work Kongress 2014 anschauen. Kongress Kraftvolle Unternehmen – Kraftvolle Führungskräfte – Kraftvolle Mitarbeiter: Wie Mitarbeiter psychisch belastbar und gesund bleiben Das Kloster Eberbach ist jährlich Schauplatz des Soul@Work Kongresses mit über 300 Teilnehmern und der Verleihung des Soul@Work Awards. Ins Leben gerufen wurden Event und Auszeichnung von der Initiative Stark wie Bambus unter Leitung der Resilienz-Expertin Katharina Maehrlein. Die Initiative Stark wie Bambus hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen, Wirtschaft und deren Akteure für die Themen Sucht, Burnout und Depression zu sensibilisieren und den Umgang mit diesen Erkrankungen zu schulen. Denn dazugehörige Symptome und Krankheitsverläufe sind häufigste Ursache für Fehltage und Grund Nummer eins für gesundheitsbedingte Früh- verrentung. Besonders Vorstände, Führungskräfte, Personalleiter, Gesundheitsförderer sowie Werks- und Betriebsärzte, aber auch Privatpersonen sind tagtäglich mit dieser Problematik konfrontiert. Fachlichen Austausch mit großer thematischer Bandbreite bieten Keynotes, zahlreiche Fachvorträge und Workshops, die zum einen das Kernthema Gesundheitsprävention wieder aufgriffen und zum anderen Spezialwissen für den Arbeitsalltag lieferten: Hier geht es beispielsweise um den Umgang mit Gefühlen, Work-Life-Balance, Gesundheitsmanagement in Personalabteilungen, Achtsamkeit, Energiemanagement, Sucht und gesunde Mitarbeiterführung. Zahlreiche Aussteller, Netzwerkmöglichkeiten und Praxis-Seminare runden das Programm ab. Schweiz, die die Ziele der Initiative durch Einbringen von Fachwissen, Impulsen für Projektmaßnahmen und Entwickeln von Kriterien für die Auszeichnungen unterstützen. Die Preisträger 2014 und 2015 Soul@Work Award Feierlicher Höhepunkt ist die Verleihung der Soul@Work Awards. Die Auszeichnung bekommen Unternehmen und Personen für das gute Beispiel, das sie durch Maßnahmen zur Prävention von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz geben. Die Auszeichnungen werden in fünf Kategorien vergeben. Gewählt werden die Preisträger von Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesundheitswesen aus Deutschland, Österreich und der 1. In der Kategorie „Kleines Unternehmen bis 100 Mitarbeiter“ wurde 2014 die FutureManagementGroup AG ausgezeichnet. 2015 wurde die noventum consulting GmbH ebenfalls für ihr Engagement ausgezeichnet. 2. In der Kategorie „Mittleres Unternehmen bis 5.000 Mitarbeiter“ ging der Award 2014 an die GERO GmbH. 2015 wurden die JF Hillebrand Group AG, sowie die Kommunalverwaltung der Gemeinde Lindlar für Ihr Engagement ausgezeichnet. 3. In der Kategorie „Konzern“ gab es 2014 2 Preisträger: Den Soul@Work-Award in Platin erhielt die BASF, der Preis wurde von Prof. Dr. med. Stefan Lang, Senior Vice President & Chief Medical Officer BASF - The Chemical Company entgegengenommen. Er hielt auch einen Best Practices Vortrag, in dem er die Vorgehensweise der BGM-Maßnahmen bei der BASF teilte. Den Soul@Work-Award in Gold erhielt die EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Der Preis wurde an die psychologische Beratung des arbeitsmedizinischen Dienstes der EnBW überreicht. 2015 bekam die Deutsch Lufthansa AG den Soul@Work Award in der Kategorie „Konzern“ überreicht. 4. Prof. Dr. Lothar Seiwert wurde 2014 in der Kategorie „Einzelne Person, die sich um die Ziele der Initiative verdient gemacht hat“ ausgezeichnet. Er hielt auch eine Keynote zum Thema „Lass los und du bist Meister deiner Zeit“. 2015 wurde Dr. Eckart von Hirschhausen mit dem Preis ausgezeichnet. Seine Keynote zum Thema „Humor hilft heilen“ hat sein Engagement zusätzlich unterstrichen. 5. In der Kategorie „Innovatives Tool zur Prävention von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz“ wurde 2014 der WorkPerformance indicator (WPi) ausgezeichnet. Die Compass Group und Accenture wurde 2015 für ihr Tool mit dem Award ausgezeichnet. www.soulatwork-kongress.de Sponsoren & Partner Ihr Nutzen als Sponsor Positiver Imagetransfer (wertiges Thema, stilvolles Ambiente) Große Anzahl von qualitativ hochwertigen Kontakten Direktkontakt zu Multiplikatoren und Meinungsbildnern Kontaktverstärkung durch angenehmes Umfeld in entspannter Atmosphäre und kontaktfreudiger Stimmung Direkter Einbezug Ihrer Marke und Ihres Namens in die Gesamtleistung Markenpenetration in Verbindung mit Qualität, Engagement und Innovation Verstärkungsmöglichkeit von Marketingmaßnahmen Viele Werbekontakte durch begleitende Maßnahmen und PR Motivation und Information Ihrer Mitarbeiter und Kunden bei der Veranstaltung Fachartikel & Medienresonanz Dieser Artikel ist erschienen in FOCUS-GESUNDHEIT Nr. 22 „Die Seele“. Das Heft ist erhältlich als Pdf (pdf.focus.de/focus-die-seele.html) und als gedruckte Ausgabe (focus-abo.de/focus-gesundheit-seele-2015) e n t s pa n n e n & s tä r k e n s t r e s s a b b a u e n i m a l lta g Ein deutliches „Nein“ schirmt vor Zeitdruck und Terminstress ab. Ebenso wichtig: klare Prioritäten Alles im Lot Mehr Entspannung im Job Zeitdruck, Streit mit den Kollegen, ständige Erreichbarkeit: Die Arbeit ist für viele Stressfaktor Nummer eins. Diese Methoden bringen Ruhe in den Büroalltag. Prioritäten setzen, persönliche Grenzen definieren Einen Job, der Spaß macht, abwechslungsreich ist und genügend Freizeit lässt – wer würde sich das nicht wünschen? In der Realität sieht es bei vielen Arbeitnehmern in Deutschland anders aus: Ihre Arbeit verursacht vor allem Stress. Oft entsteht die Belastung durch Strukturen und Abläufe am Arbeitsplatz, die kaum zu ändern sind. Berufstätige müssen daher selbst die Verantwortung für ihre psychische Gesundheit übernehmen. Dazu gehört es, sich einen Ausgleich zum stressigen Job zu suchen (mehr dazu ab S. 96) und im Berufsalltag selbst für Entlastung zu sorgen. „Überdenken Sie Ihre Selbstorganisation und Ihr Zeitmanagement“, rät Natalie Lotzmann, Themenbotschafterin Gesundheit der Initiative Neue Quali92 tät der Arbeit und Leiterin des Globalen Gesundheitsmanagements bei SAP. „Viele neigen dazu, immer ja zu sagen, ohne die zeitlichen Möglichkeiten zu überschauen.“ Wer zu allen neuen Anforderungen und Aufträgen nickt, gerät 60% der deutschen Arbeitnehmer sind nach Feierabend noch erreichbar früher oder später unter Termindruck. Allein: Neinsagen sagt sich so leicht. Im Alltag bedeutet es eine Grenzziehung, die nicht jedem leicht fällt. Sie beginnt damit, Prioritäten zu setzen. „Alles auf einmal geht nicht“, benennt Gert Kaluza, Psychotherapeut und Stressmanagement-Trainer, die Grunderkenntnis, die wohl jeder verstanden hat. Konkret angewendet heißt das, dass man entscheiden muss, welches der wichtigste Punkt auf der aktuellen To-do-Liste ist und welche Aufgaben warten können. Am einfachsten ist es, schriftlich zu notieren, was auf der Agenda steht, und zu vermerken, wie viel Zeit jede einzelne Aufgabe voraussichtlich in Anspruch nehmen wird. Anschließend die Punkte nach Wichtigkeit sortieren und überprüfen, ob genug Zeit für alle Aufgaben ist. Wer für sich eine klare Rangliste aufgestellt hat, kann und sollte bei neuen Anfragen klar und begründet nein sagen – auch dem Chef gegenüber. Mitunter kann es hilfreich sein, den Vorgesetzten in die Priorisierung einzubeziehen und ihn zu bitten, seinerseits zu entscheiden, welche der Tätigkeiten Vorrang haben. „Arbeiten Sie gegen Ihren inneren Perfektionismus an“, empfiehlt Lotzmann. „Loslassen ist schwierig, aber erlernbar. Vielleicht reichen auch mal 80 Prozent aus, und einiges lässt sich delegieren.“ Sich persönliche Grenzen einzugestehen und diese auch abzustecken hält FOCUS-GeSUndheit illustration: Ramona Ring für FOCUS-Gesundheit einfache Maßnahmen helfen, im Job gelassener zu bleiben. Worauf es ankommt, damit die Freizeit wirklich einen Ausgleich bietet, und wie soziale Beziehungen zufriedener machen FOCUS-GeSUndheit 93 Fachartikel & Medienresonanz s t r e s s a b b a u e n i m a l lta g Psychotherapeut Kaluza für das zentrale Thema im Arbeitsleben. „Wichtig ist zu erkennen: Ich darf Grenzen haben.“ Besonnen bleiben in Konfliktsituationen Streit mit Kollegen oder Reibereien mit dem Chef sind im Arbeitsalltag unausweichlich – und neben Zeitdruck für viele einer der größten Stressfaktoren. Gesundheitspsychologe Kaluza glaubt, dass ein Teil der empfundenen Belastung an einer falschen Einstellung liegt. „Konflikte gehören dazu. Es ist wichtig, das zu verinnerlichen und eine entsprechende Haltung einzunehmen“, sagt er. Andernfalls verschleudere man einen Großteil seiner Energie damit, sich darüber zu ärgern, dass Konflikte überhaupt auftreten. Besonders Führungskräfte müssten akzeptieren, dass Konfliktmanagement sie nicht von ihrem eigentlichen Job abhalte, sondern im Gegenteil ein wichtiger Teil davon sei. Um Differenzen konstruktiv zu lösen, ist aus Kaluzas Sicht vor allem ein kühler Kopf wichtig: „Man sollte zunächst einmal schauen, worum es bei der Auseinandersetzung eigentlich geht, und versuchen, den Konflikt zu verstehen.“ Auch Gesundheitsmanagement-Expertin Lotzmann rät zur Gelassenheit: „Halten Sie einen Moment inne, bevor Sie reagieren. Oftmals ist es nicht klug, dem ersten Impuls zu folgen.“ Einmal tief durchatmen kann schon die patzige Antwort an den Kollegen verhindern, die man später vielleicht bereut. Wer sich nicht emotional in einen Konflikt hineinziehen lässt, dem fällt es leichter zu überlegen, welche Maßnahmen dazu beitragen könnten, das Problem zu lösen. Aus seiner Erfahrung als Coach weiß Kaluza, dass sich Konflikte in den meisten Fällen von allein regeln. „Wird eine Auseinandersetzung aber immer schlimmer und dreht sie sich im Kreis, ist es ratsam, Hilfe von außen zu holen“, so Kaluza. Liegen die Ursachen für den Konflikt nicht auf der Sachebene, sondern im zwischenmenschlichen Bereich, ist die Suche nach einer Lösung mitunter schwieriger. Katharina Maehrlein, Kommunikationstrainerin und Coach, rät, die Beziehungen zu den Kollegen zu überprüfen. „Es 94 Stresshilfe für zwischendurch Kleine Notfallmaßnahmen, wenn Ihnen im Büro alles über den Kopf wächst Durchatmen: diese Atemübung hilft, um zwischendurch am Schreibtisch zur Ruhe zu kommen und in Streitsituationen gelassen zu bleiben. Spüren Sie bewusst, wie der Atem durch ihre nase strömt. Wo berührt er die nasenwände? Wie unterscheiden sich ein- und Ausatmen? Um die Übung zu erleichtern, zählen Sie jeden Atemzug. Machen Sie insgesamt dreimal zehn Atemzüge. Selbstbewusstsein tanken: Gehen Sie in einen Raum, wo Sie ungestört sind und Sie niemand sieht, z. B. die toilette. Stellen Sie sich aufrecht und selbstbewusst hin, und nehmen Sie die Arme hoch zur „Siegerpose“. halten Sie diese für eine Minute. Fokussieren: Gegen aufgewühlte Gedanken hilft es, sich kurz bewusst wieder auf den Boden zu holen. dafür stellen Sie sich aufrecht hin, schließen, wenn Sie möchten, die Augen und lenken ihre ganze Aufmerksamkeit darauf, den Kontakt ihrer Füße zum Boden zu spüren. Ablenkung: Wenn Sie nicht mehr wissen, was Sie zuerst erledigen sollen: tun Sie erst einmal etwas ganz anderes. Gießen Sie die Büropflanzen, kochen Sie sich einen tee oder Kaffee, räumen Sie den Schreibtisch auf. nehmen Sie diese Zwischenbeschäftigung ernst, und haben Sie kein schlechtes Gewissen. gibt im Arbeitsumfeld oft Energieräuber, die nur Nerven kosten.“ Diese Menschen heißt es so weit wie möglich auf Abstand zu halten. „Sinnlose Diskussionen verschwenden nur Energie“, so Maehrlein. Bei akutem Ärger helfe es, räumlichen Abstand zu gewinnen. „Die Toilette ist ein idealer Rückzugsort“, so die Resilienz-Expertin. Sie sei zudem ein guter Trainingsraum für kurze Entspannungsübungen (s. Kasten links). „In Konfliktsituationen helfen diese kleinen Auszeiten, bei sich zu bleiben, wenn man eigentlich außer sich ist“, sagt Maehrlein. Offline gehen – bewusst Feierabend machen Internet, Smartphones und Laptops haben das Arbeitsleben in vielen Bereichen deutlich vereinfacht. Homeoffice, Absprachen während der Dienstreise oder Arbeiten unterwegs sind dadurch möglich. Doch der vermeintliche Segen kann auch zum Fluch werden, weil sich Arbeitnehmer verpflichtet fühlen, rund um die Uhr für ihren Arbeitgeber erreichbar zu sein. Wer nach dem offiziellen Feierabend zu Hause weiter geschäftliche E-Mails beantworten muss, kann nie ganz abschalten und Abstand zum Job gewinnen. „Diese ständige Erreichbarkeit ist ein großer Stressfaktor“, sagt Gesundheitspsychologe Kaluza. Laut einer Untersuchung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) sind 60 Prozent der Arbeitnehmer auch in ihrer Freizeit für den Job verfügbar. Die Möglichkeiten moderner Kommunikation verlangen ein sehr hohes Maß an Selbstorganisation, das sich die meisten Menschen erst erarbeiten müssen. „Es ist wichtig, sich hier Grenzen zu setzen“, so Kaluza. „Berufstätige müssen auch mal offline gehen.“ Nach Feierabend gebe es niemanden mehr, der die Pausenglocke läute, deshalb müsse jeder diese Verantwortung selbst übernehmen. Im Prinzip klingt es einleuchtend: Wer auf Dauer im Job beste Leistung erbringen will, braucht regelmäßig Abstand und Auszeiten, um sich zu regenerieren und neue Kraft zu sammeln. In der Praxis fällt das aber vielen schwer. Das liegt zum Teil auch an den Arbeitgebern. Einige Firmen haben inzwischen FOCUS-GeSUndheit illustration: Ramona Ring für FOCUS-Gesundheit e n t s pa n n e n & s tä r k e n vorbildliche Modelle etabliert und leiten etwa nach Feierabend keine E-Mails mehr auf Firmen-Handys weiter. Nach wie vor aber nutzen es viele Unternehmen aus, dass es arbeitsrechtlich keine konkreten Regelungen speziell für die mobile Erreichbarkeit gibt. Eigentlich haben Arbeitnehmer, rechtlich gesehen, gute Karten. Verlangt der Arbeitgeber durch eine Betriebsvereinbarung oder im Arbeitsvertrag, dass Mitarbeiter abseits der regulären Arbeitszeit erreichbar sein müssen, zählen diese Stunden als Überstunden, die entsprechend bezahlt oder ausgeglichen werden müssen. Gibt es keine einheitliche Regelung, empfiehlt Kaluza das persönliche Gespräch mit dem Chef. Ablenkung sorgt für Dienstschluss im Kopf Das Handy nach Feierabend auszuschalten, zur Seite zu legen oder zuFOCUS-GeSUndheit Kleine Atemübungen zwischendurch helfen, den Ärger loszulassen und einen kühlen Kopf zu bewahren mindest nicht mehr für berufliche Zwecke zu nutzen ist ein wichtiger Schritt, um auch geistig Abstand von der Arbeit zu nehmen. „Offline zu gehen fällt leichter, wenn es nach der Arbeit etwas gibt, das ich gern mache“, bemerkt Stressmanagement-Trainer Kaluza. Freizeitaktivitäten sollten daher so gewählt sein, dass sie die Aufmerksamkeit auf sich und weg vom Joballtag mit seinen Problemen ziehen. Sich nur vorzunehmen, abends nicht mehr ans Büro zu denken, funktioniert dagegen nicht. „Bewusst nicht an etwas zu denken geht nun mal schlecht“, sagt Kaluza. Um den Kopf frei zu bekommen, empfiehlt Resilienz-Coach Maehrlein eine Technik, die sie „achtsames Gehen“ nennt. Diese eignet sich für den Heimweg oder einen kurzen Spaziergang um den Block. Drei Schritte lang einatmen. Beim Ausatmen vier Schritte zählen. Nur aufs Atmen und Zählen konzentrieren, Gedanken an die Arbeit loslassen. „Diese Technik eignet sich wunderbar, um sein Gehirn in die Hängematte zu legen“, sagt Maehrlein. Auch Bewegung oder Sport helfen beim Abschalten. „Ich verwende gern den Ausdruck ‚Ich geh mal mein Cortisol wegbringen‘“, so Maehrlein. Denn Sport und Bewegung bauen aktiv Arbeitsstress ab. Als eher ungeeignetes Entspannungsmittel sieht Maehrlein den Fernseher. „Besonders direkt vor dem Einschlafen ist es nicht gut, sich vor die Glotze zu setzen oder gar im Schlafzimmer fernzusehen, denn das Gehirn nimmt diese Bilder mit ins Bett und entspannt nicht richtig.“ 95 Fachartikel & Medienresonanz e n t s pa n n e n & s tä r k e n s t r e s s a b b a u e n i m a l lta g Entspannung Richtig abzuschalten ist oft gar nicht so einfach. Wichtig sind Freizeitaktivitäten, die einen Gegenpol zum Job bilden. Entspannungstechniken bauen effektiv Stress ab. Nur kein Freizeitstress – eine Frage der Dosis Montags aus dem Büro direkt ins Theater, dienstags mit den Freundinnen treffen, mittwochs Chorprobe – wer in der Freizeit zu viele Verpflichtungen hat, gerät schnell auch abseits des Jobs in die Stressfalle. „Es ist wichtig, ein Gespür dafür zu entwickeln, was einem persönlich wirklich guttut“, sagt Gesundheitspsychologe Kaluza. Erwartungen von außen und Klischees, wie eine tolle Freizeitgestaltung auszusehen habe, sind wenig hilfreich. Was zählt, ist einzig die innere Stimme. „Wem erst mal gar nichts einfällt, der probiert eben verschiedene Dinge aus und erspürt und reflektiert immer wieder“, so Kaluza. Wie entspannend Aktivitäten sind, hängt immer auch von der aktuellen Stimmungslage ab. Nach einem stressigen Tag tun andere Tätigkeiten gut als nach einem, der wie am Schnürchen lief. Ausgehend von der mit Abstand beliebtesten Freizeitaktivität der Deutschen, Fernsehen, scheint das Sofa für viele Entspannungsort Nummer eins zu sein. „Entspannung kann auch auf dem Sofa stattfinden, muss aber nicht“, sagt Kaluza. Oft sei die heimische CouchLümmelei gerade nicht die ideale Aktivität. Denn Entspannung erreichen Körper und Geist nicht nur durch Nichtstun, sondern durch etwas, das sie sonst nicht tun. „In der Freizeit sollte es einen Gegenpol zur Arbeit geben“, so der Stressmanagement-Experte. Vereinfacht gesagt: Wer den ganzen Tag auf einen eckigen Bildschirm starrt, sollte nach Feierabend vielleicht auf einen runden Ball schauen. Wer im Job viel unter Menschen ist, entspannt sich oft am besten allein, zum Beispiel mit Joggen. Nach einem einsamen Tag vorm Computer lässt es sich in geselligen Runden möglicherweise leichter abschalten. „Entscheidend ist, dass es wirklich eine Sache gibt, die Arbeitsstress und Ärger für eine Zeit vollkommen aus den Gedanken verbannt“, sagt Resilienz-Coach Maehrlein. Wer eine solche Aktivität gefunden hat, sollte sie nicht leichtfertig aufgeben. „Viele Berufstätige streichen Hobbys, weil sie Zeit und Geld kosten“, so Maehrlein. Davon rät die Stressexpertin dringend ab. „Wichtig ist, regelmäßig zu hinterfragen, ob alles so läuft, wie es sollte“, betont Maehrlein. Sind die Freizeitaktivitäten in Gedanken ein „Müssen“ oder ein „Wollen“? Wer sich auch in der Freizeit gestresst fühlt, dem empfiehlt Maehrlein die „Lass-eins-weg-Diät“: „Eine Aktivität oder Verpflichtung zu streichen lässt die Welt nicht zusammenbrechen.“ Gerade Frauen tappen Maehrleins Erfahrung nach oft in die Perfektionismusfalle und versuchen, Job, Freizeit, Familie und Haushalt unter einen Hut zu bekommen. Auch hier gebe es Mög- Tiefenentspannt mit der richtigen Technik Selbst mit einer ausgleichenden Freizeitbeschäftigung ist es manchmal nicht so einfach, das Gedankenkarussell im Kopf abzuschalten. Einschlafprobleme oder nächtliches Grübeln sind ein typisches Zeichen, dass das biologische Entspannungsprogramm, der Schlaf, nicht mehr richtig funktioniert. „Entspannungstechniken können dieses Programm wieder reaktivieren“, sagt Psychologe Kaluza. Er empfiehlt, eine Entspannungstechnik so gut zu lernen, dass sie bei Bedarf einsatzbereit ist. „Eine Technik zu lernen heißt nicht, anschließend sein Leben lang Übungen machen zu müssen“, so Kaluza. Wer einmal die Grundlagen gelernt habe, könne sein Leben lang darauf zurückgreifen – wie beim Fahrradfahren. Das Training für die meisten Techniken nimmt etwa acht bis zehn Wochen in Anspruch. Aus Kaluzas Sicht eine unbedingt lohnende Investition. Bewährt haben sich vor allem drei Techniken: autogenes Training, Muskelrelaxation und Achtsamkeitstraining. Autogenes Training: die Macht der Gedanken illustration: Ramona Ring für FOCUS-Gesundheit Work-LifeBalance bedeutet, mindestens einen Gegenpol zur Arbeit zu haben, der einem wirklich guttut und Stress reduziert 96 lichkeiten zu delegieren, zum Beispiel an eine Haushalts- oder Putzhilfe. „Das Wichtigste auch in der Freizeit ist, sich selbst ein guter Freund zu sein“, sagt Maehrlein. FOCUS-GeSUndheit Bei dieser Technik wird ein tiefer Entspannungszustand allein durch die Vorstellungskraft erreicht. Die Technik basiert auf dem Prinzip der Autosuggestion, einer Methode, bei der über intensive Vorstellungen körperliche Vorgänge wie Atmung und Herzschlag beeinflusst werden. Das Training entwickelte der Berliner Psychiater Johann Heinrich Schultz Anfang der 1930er-Jahre. Ziel der Übungen ist es, die Reize der Außenwelt und störende Gedanken auszublenden. Regelmäßiges Training baut Stress ab, lindert Kopf- und Rückenschmerzen, unterstützt die Nikotinentwöhnung und zeigt auch bei der Therapie von Angststörungen Erfolge. FOCUS-GeSUndheit Zum Weiterlesen Blitzschnell entspannt Übungen und tipps gegen Stress im Alltag; mit Audio-Cd, 128 S., trias Verlag, 14,99 euro Autogenes Training 7-Wochen-trainingsprogramm mit den Grundübungen; mit AudioCd, 80 S., GU, 16,99 euro Die Bambus-Strategie den täglichen druck mit Resilienz meistern, K. Maehrlein, 208 S., GABAL Verlag, 19,90 euro Gelassen und sicher im Stress das Stresskompetenz-Buch, Gert Kaluza, 192 S., Springer Verlag, 19,99 euro Das Autogene Training besteht im Wesentlichen aus drei Grundformeln, die Ruhe, Schwere und Wärme hervorrufen. Jede Einheit startet zunächst mit der Ruheformel. Der Übende wiederholt den Satz „Ich bin ganz ruhig“ so lange, bis tatsächlich ein Ruhezustand eingetreten ist. Anschließend erzeugt die Formel „Mein rechter Arm ist schwer“ ein Schweregefühl. Fortgeschrittene können diesen Zustand am ganzen Körper hervorrufen. Entsprechend funktioniert die Wärmeformel und beginnt zunächst mit „Mein rechter Arm ist warm“. Später lässt sich das Wärmegefühl auf den ganzen Körper ausdehnen. Wer die Technik des Autogenen Trainings beherrscht, kann im Alltag auch zwischendurch eine Übung einschieben, zum Beispiel am Schreibtisch oder in der U-Bahn. Da die Methode nicht ganz einfach zu erlernen ist, empfiehlt sich ein Kurs unter professioneller Anleitung. Angeboten werden Kurse zum Beispiel von Krankenkassen oder Volkshochschulen. Progressive Muskelentspannung nach Jacobson Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte der US-Arzt Edmund Jacobson eine Technik, bei der das bewusste Anspannen und Loslassen verschiedener Muskelgruppen eine tiefe körperliche und geistige Entspannung erzeugt. Nacheinander beziehen die Übungen den ganzen Körper ein. Sie beginnen damit, die rechte Hand zur Faust zu ballen und die Anspannung bis in den Unterarm zu spüren. Anschließend lösen und der Entspannung nachfühlen. Bei einer vollständigen Übungseinheit folgen Unter-, Oberarme, Schultern, Nacken, Gesicht, Rumpf, Gesäß und Beine. Das Training endet mit einer Ruhephase, um der Entspannung im ganzen Körper nachzuspüren. Wer die Technik beherrscht, kann sie zu jeder Zeit im Alltag einsetzen. Regelmäßig angewendet, hilft sie bei Stress und innerer Unruhe, senkt den Blutdruck und lindert Migräne, chronische Kopf- und Rückenschmerzen. Die progressive Muskelentspannung ist relativ einfach zu erlernen und zeigt oft schnelle Erfolge. Auch hier bieten VHS und Krankenkassen Kurse an. Achtsamkeit – wahrnehmen mit allen Sinnen Die Stressbewältigung durch Achtsamkeit (Mindfulness-Based Stress Reduction Program, MBSR) zielt darauf ab, die Aufmerksamkeit bewusst auf das Hier und Jetzt und damit weg von Stress oder Schmerzen zu lenken. Entwickelt in den späten 1970er-Jahren vom USMediziner Jon Kabat-Zinn, kommt die Methode heute vor allem in der Psychotherapie zum Einsatz. Die Übungen beziehen alle Sinne ein und schulen dadurch die Wahrnehmung des eigenen Körpers. Trainieren lässt sich zum Beispiel mit einem Apfel: Wie sieht er aus? Wie fühlt er sich an? Wie riecht er? Wie schmeckt er? Welche Geräusche entstehen beim Kauen? Gefallen mir die Empfindungen, die ich spüre? Kursangebote gibt es bei Krankenkassen, Volkshochschulen und über die Website des MBSR-Verbands (www. mbsr-verband.de). 97 Fachartikel & Medienresonanz s t r e s s a b b a u e n i m a l lta g so Kaluza. „Das sind zu viele Anforderungen an eine einzelne Beziehung.“ Auf diese Weise kann etwa beruflicher Stress zur ernsthaften Belastung für die Partnerschaft werden. Es lohnt sich daher, auch bei Zeitmangel seine Freundschaften nicht zu vernachlässigen. Freunde Das echte soziale Netz ist ein wichtiger Rückhalt. So bleiben Beziehungen auf Dauer stabil. Bewusste Pflege erhält die Freundschaft Ein gesundes Netzwerk ist vielfältig Wie viele Menschen in Ihrem Umfeld haben Sie, bei denen Sie spontan auf dem Sofa übernachten könnten, wenn Sie Ihren Schlüssel verlegt haben? Haben Sie jemanden, dem Sie von Ihren Beziehungsproblemen erzählen können? Bei wem fühlen Sie sich auch ungekämmt und ungestylt wohl? Schon wem ein bis drei Freunde einfallen, auf die das zutrifft, hat aus psychologischer Sicht ein stabiles soziales Netzwerk und ist damit für Krisensituationen gut gewappnet. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass sich gesunde Beziehungen positiv auf die Gesundheit auswirken. Fehlt dieser Rückhalt, ist das für die Gesundheit auf Dauer so schädlich wie der Konsum von 15 Zigaretten am Tag oder Alkoholmissbrauch. Gesellige Menschen leben länger. Damit das soziale Netz seine Schutzfunktion voll entfalten kann, ist die Art der Kontakte wichtig. „Ein gesundes Netz zeichnet sich durch qualitativ unterschiedliche Beziehungen aus“, sagt Gesundheitspsychologe Kaluza. Entscheidend sei weniger die absolute Anzahl der Freunde. „Wichtig ist, dass es unterschiedliche Kontakte für unterschiedliche Bedürfnisse gibt.“ Neben einem Liebespartner sollte es weitere Freunde und Bekannte, etwa Sportkameraden, geben. Denn eine einzige Verbindung kann niemals alle sozialen Wünsche erfüllen. Gerade in anstrengenden Lebensphasen ziehen Menschen sich oft aus ihrem Umfeld zurück und vernachlässigen Freunde und Bekannte. „Alle Beziehungswünsche werden dann auf den Partner übertragen“, 98 nicht guttun, muss man sich im Zweifelsfall auch trennen“, sagt Kaluza. Maehrlein rät in solchen Fällen ebenfalls dazu, die Beziehung zu beenden. „Je nachdem, wie eng der Kontakt ist, muss das nicht mit einem offiziellen Gespräch passieren“, so die Kommunikationstrainerin. „Einschlafen lassen ist manchmal auch in Ordnung.“ Es sei ganz normal, ab und zu einen Freund zu verlieren. Wichtig sei, daran zu arbeiten, dass man sich danach tatsächlich besser fühlt. Anders gestaltet sich die Situation, wenn es um die Familie geht. „Hier ist es meist nicht möglich, sich ganz zu entziehen“, so Kaluza. Es lohne sich daher, nach Lösungen für bestehende Konflikte zu suchen. Hilfreich sei auch, die persönlichen Ansprüche zurückzuschrauben. „Meist liegt es an zu hohen Erwartungen, wenn Familienfeste wie Weihnachten im Streit enden.“ Starke Beziehungen sind der beste Schutz vor dem Absturz Die eine Freundin ist beleidigt, wenn man sie nicht jede Woche anruft, beim besten Kumpel aus Studientagen kann man auch nach drei Monaten ohne Kontakt auf der Matte stehen – wie viel Pflege eine Beziehung braucht, ist ganz unterschiedlich. „Lang gewachsene Freundschaften brauchen oft keine intensive Pflege und leben weiter, so lange noch eine gewisse Regelmäßigkeit beim Kontakt vorhanden ist“, sagt Kaluza. Resilienz-Coach Maehrlein empfiehlt auch bei tragfähigen Beziehungen bestimmte Kleinigkeiten nicht ganz zu vergessen. „Versuchen Sie, sich zumindest regelmäßig an Geburtstagen zu melden.“ In besonders stressigen Lebenssituationen ist es aus Maehrleins Sicht durchaus zulässig, bewusst Prioritäten zu setzen. Die beste Freundin mit Liebeskummer hat dann mal Vorrang vor der JoggingBekanntschaft. „Eine gute Möglichkeit bei Zeitmangel ist es auch, mehrere Freunde auf einmal zu sehen, sie zum Beispiel zum Essen einzuladen“, sagt Maehrlein. Wichtig sei vor allem, ehrlich und offen zu sein. „Wer jemanden versetzen muss, sollte ehrlich sagen: Es hat nichts mit dir zu tun, ich bin gerade sehr im Stress.“ Wirklich gute Freunde werden Verständnis zeigen und vermutlich sogar fragen, ob sie behilflich sein können. Beziehungen überprüfen, Konflikte lösen Genau wie bei Freizeitbeschäftigungen, die der Entspannung dienen sollen, ist es hin und wieder auch bei den Menschen im sozialen Umfeld notwendig zu hinterfragen: Tut mir diese Person wirklich gut? Fühle ich mich gut, angeregt, beschwingt, nachdem wir Kontakt hatten? Oder bin ich bedrückt, verärgert oder genervt? „Von Menschen, die einem FOCUS-GeSUndheit illustration: Ramona Ring für FOCUS-Gesundheit e n t s pa n n e n & s tä r k e n FOCUS-GeSUndheit Freundschaftspflege Aktiv zuhören Wer ein Problem mit sich herumträgt, redet oft über nichts anderes und vergisst dabei sein Gegenüber. nehmen Sie sich selbst bewusst zurück, und fragen Sie auch ihren Freund, wie es ihm momentan geht. hören Sie zu. Traditionen einführen Machen Sie einmal im Jahr zusammen Urlaub, oder treffen Sie sich monatlich zum gemeinsamen Kochabend. Solche Aktivitäten schaffen Verbundenheit. Natürlich gehören genau wie im Job unter Freunden und in Familien Konflikte dazu. Auch hier sollte im Streit nicht den ersten Impulsen nachgegeben und den Emotionen die Kontrolle überlassen werden. „Wer merkt, dass er wütend wird, sollte sich erst wieder beruhigen, bevor er reagiert“, sagt Maehrlein. „Üben Sie, nicht aus der Haut zu fahren und mit sich selbst in Verbindung zu bleiben.“ Wer in fremde Konflikte unter Freunden oder Familienmitgliedern hineingezogen wird, sollte ehrlich sein und darum bitten, nicht mehr an der Auseinandersetzung beteiligt zu werden. „Man sollte eines nicht vergessen“, so Maehrlein. „Egal, wie wichtig Beziehungen sind, mindestens ebenso wichtig ist es, dabei einen gesunden Egoismus zu behalten.“ MAIKE JASPERS Fachartikel & Medienresonanz XXXX XXXX Selbsttest Wie steht es um Ihre Widerstandskraft? Testen Sie Ihre innere Stärke 17 Ich weiß, was mir guttut, und nehme mir regelmäßig Zeit dafür. Ich passe gut auf mich auf. entscheiden sie zügig und intuitiv, in welchem maß die aussagen auf sie zutreffen, und machen sie im jeweiligen Feld ein Kreuz. 1 die Zahlenwerte haben folgende Bedeutung: 2 die Aussage trifft eher nicht zu. 3 die Aussage trifft teilweise zu. 4 die Aussage trifft weitgehend zu. 5 die Aussage trifft voll zu. 1 4 1 5 1 Insgesamt genieße ich das Leben unabhängig von meiner Situation und mache aus allem das Beste. 4 1 2 3 4 Positive Einstellung 5 3 Ich richte meinen Fokus konsequent auf Lösungsmöglichkeiten und vergeude meine Energie nicht mit Jammern über Dinge, die sich nicht ändern lassen. 5 7 Ich kann auch einmal über mich selbst lachen und verliere selbst in kritischen Situationen nicht meinen Humor. 1 2 3 4 Im Großen und Ganzen halte ich mich für einen sehr glücklichen Menschen. 1 2 3 4 5 4 Ich habe ein Netz von Kontakten, in dem man sich gegenseitig hilft und in dem ein persönlicher Austausch möglich ist. Ich nehme die kleinen Freuden des Lebens wahr und genieße sie. 1 1 2 3 4 5 5 Ich kann mich gut in andere – auch schwierige – Menschen hineinversetzen und deren Gefühle nachvollziehen. 1 2 3 4 5 6 Ich habe mindestens einen guten Freund/eine gute Freundin, bei dem/der ich mich ganz entspannt so geben kann, wie ich bin, und mit dem/der ich Freude und Leid teilen kann. 1 100 2 3 4 5 9 2 3 4 5 Selbstbewusstsein 10 Ich lerne aus negativen Vorfällen und versuche erneut, zu einem guten Ergebnis zu kommen. 1 2 3 4 12 Ich weiß, was mir guttut und womit ich mich neu motivieren kann. 1 2 5 3 4 5 3 4 5 2 3 4 5 3 4 Arbeitsumfeld 5 Ich fühle mich allgemein körperlich gut, belastbar und kräftig. 27 1 2 3 4 5 2 3 4 Wenn mich etwas stört, spreche ich es frühzeitig aktiv an und warte nicht, bis ein größerer Konflikt entstanden ist. 2 3 4 1 5 2 3 4 3 4 5 2 3 4 5 2 3 4 5 dieser Selbsttest wurde für den Abdruck gekürzt. die ausführliche Version findet sich in „die Bambusstrategie“ von K. Maehrlein, Gabal Verlag 30 Ich bleibe gelassen, wenn mich jemand abweist oder ablehnt. 1 2 33 Ich habe neben der Arbeit genügend Freiraum für mein Privatleben. 5 29 1 1 1 28 Ich sage deutlich und klar, wenn mir etwas zu viel wird. 1 31 Im Grunde mache ich genau das, was ich wirklich will. 32 Meine Arbeit erfüllt mich und entspricht meinen Stärken, Begabungen und Talenten. Souverän durchsetzen 5 5 3 4 5 Spielräume & Lösungen 5 2 3 4 5 14 Ich weiß, welche Werte und Überzeugungen auch in Krisenzeiten für mich ihre Gültigkeit behalten. 23 Probleme packe ich an und werde aktiv. Den Kopf in den Sand zu stecken ist nicht meine Sache. 1 1 2 3 4 5 15 Ich sehe Sinn in meiner Arbeit und glaube, dass ich einen wichtigen Beitrag leiste. 1 2 3 4 5 Selbstliebe 2 3 4 5 FOCUS-GeSUndheit 2 3 4 5 24 Wenn mir einmal etwas nicht gelingt, versuche ich es noch einmal neu und gegebenenfalls auf eine andere Art und Weise. 1 2 3 4 5 Vitalität 25 Ich kann auch in besonders druckvollen Zeiten gut entspannen und abschalten. 1 2 3 FOCUS-GeSUndheit 4 Auswertung 5 1 2 1 4 4 1 1 3 3 13 Ich habe klare und realistische Ziele und plane meine Zukunft sorgfältig. 16 Im Zweifelsfall ist mir mein Wohlbefinden wichtiger als beruflicher Erfolg oder die Erfüllung von Erwartungen. 2 2 22 Ich gehe davon aus, dass ich die meisten Situationen beeinflussen kann, und habe fast immer das Gefühl, die Kontrolle über mein Leben zu haben. Ich bin mir meiner Stärken bewusst und kann sie gezielt einsetzen. 11 1 Ein Ziel verfolgen 5 8 Soziale Verbundenheit 2 2 Ich probiere gern etwas Neues aus und lerne gern dazu, auch wenn es mir zunächst schwierig erscheint. Fotos: xxxxxx/FOCUS-Magazin 3 4 Ich schlafe allgemein gut. 21 Fotos: xxxxxx/FOCUS-Magazin illustration: Ramona Ring für FOCUS-Gesundheit 2 3 20 Ich glaube daran, dass ich grundsätzlich alles schaffen kann, was ich mir vornehme. 2 1 2 Ich vertraue bei Entscheidungen auch auf meine Intuition und auf mein Bauchgefühl. Ich beschäftige mich mehr mit der Zukunft als mit der Vergangenheit. 3 5 19 1 2 4 Selbstsicherheit Akzeptanz 1 3 18 Ich bin mir sicher, ein wertvoller Mensch zu sein – unabhängig davon, was andere über mich sagen. Bambus gedeiht auch unter widrigen Bedingungen und ist damit ein Symbol für die seelische Widerstandskraft 1 die Aussage trifft nicht zu. 2 26 1 Zählen Sie die Punktwerte aller Fragen zusammen. oder ein gutes Vorbild können ihnen helfen, ihre Seele zu stärken. 132 bis 165 Punkte: Sie besitzen große innere Stärke und sind sehr widerstandsfähig. Auch künftige Krisen werden Sie mit Bravour meistern. Sie können anderen Menschen, Freunden und Kollegen ein Vorbild sein und sie dabei unterstützen, ihre innere Widerstandskraft auszubauen. 33 bis 65 Punkte: ihr ergebnis zeigt, dass das (Arbeits-) Leben für Sie vermutlich schwierig ist, und das wissen Sie auch. es ist für Sie nicht leicht, mit druck umzugehen. Sie fühlen sich wahrscheinlich leicht verletzt, wenn Sie kritisiert werden. Manchmal erleben Sie sich vermutlich hilflos und ohne hoffnung. Wenn diese Aussagen auf Sie zutreffen, fragen Sie sich: Möchte ich lernen, mit Schwierigkeiten besser umzugehen? Lautet ihre Antwort Ja, ist das ein guter Start. holen Sie sich Unterstützung bei einem Coach, therapeuten oder Arzt. Sie sollten das thema dringend angehen. 99 bis 131 Punkte: Sie sind innerlich gut gerüstet. Achten Sie auf die Bereiche mit der niedrigsten Punktzahl, und arbeiten Sie in diesen Feldern gezielt an sich. 66 bis 98 Punkte: Sie tun sich in einigen Bereichen noch schwer und können noch besser darin werden, Belastungen gut zu verarbeiten. nehmen Sie sich zunächst die Bereiche vor, in denen Sie die niedrigste Punktzahl erzielt haben. Fachliteratur, ein Resilienzcoach Überprüfung der Selbsteinschätzung: Bitten Sie Menschen, die Sie gut kennen, diesen Fragebogen für Sie auszufüllen und ihnen Feedback zu geben. Besprechen Sie Unterschiede in der einschätzung. 5 101 – S. & 64Medienresonanz Fachartikel Psychologie Klingt banal, aber ist wahr: Nach schlechten Zeiten kommen wieder glückliche. Wenn wir bereit sind, uns zu öffnen Gestärkt aus Krisen – S. 65 So werden Sie zur Steh auf-Frau Wie Sie es schaffen können, mit dem Kopf unter Wasser Perlen zu entdecken. Die besten Tipps für schwierige Zeiten Psychologin Katharina Maehrlein weiß, wie man durch Flexibilität stark bleibt S icherlich kennen Sie Menschen, die mit Druck, Konflikten und Niederlagen scheinbar mühelos fertig werden. Obwohl sie weder besonders abgebrüht sind noch über besondere Superkräfte verfügen. Entscheidend ist ihre innere seelische Widerstandskraft. Und diese ist nicht angeboren, sondern erlernbar. Deshalb können wir jetzt schon viel dafür tun, damit uns die Stürme des Lebens nicht umwerfen. Hier die wichtigsten Tipps von Psychologin und Coach Katharina Maehrlein , die mit der Bambusstrategie ein wirkungsvolles Programm entwickelt hat, damit Sie zur Stehauf-Frau werden. Gute Beziehungen pflegen Gerade in schweren Zeiten braucht man jemanden, mit dem man sich offen aussprechen kann. Ein Vertrauter, der da ist, wenn man Hilfe benötigt. Deshalb: Nehmen Sie sich Zeit für Freunde und Familie, seien Sie auch für andere da. Umso wahrscheinlicher ist, dass sie umgekehrt auch für Sie da sein werden. Gleichzeitig stabilisieren intensive Kontakte allgemein die psychische Gesundheit, sodass Sie Krisen besser durchstehen können. In der Krise: Sinnvoll kann es jetzt auch sein, nach Gleichgesinnten Ausschau zu halten. Wer in einer ähnlichen Situation war oder ist, versteht am besten, worum es geht. Wenn man niemanden in der Bekanntschaft hat, an eine Selbsthilfegruppe wenden. Auf die innere Stärke besinnen Vertrauen Sie auf sich selbst und Ihre Fähigkeiten: Erinnern Sie sich an positives Feedback, das Sie erhalten haben, und bitten Sie Menschen Ihres Vertrauens um Rückmeldung. Denken Sie daran, dass Sie auch in der Vergangenheit schon Krisen bewältigt haben. Loslassen und akzeptieren Trauern Sie um das, was Sie verlieren – aber nicht für immer. Ebenso sollten Sie akzeptieren, dass Sie manche Dinge nicht ändern können. Schonen Sie Ihre Kräfte, verausgaben Sie sich nicht in sinnlosen Kämpfen. Raus aus der Grübelfalle Zerbrechen Sie sich nicht rund um die Uhr den Kopf: Auch wenn es auf den ersten Blick schwerfällt, es hilft nichts, wenn Sie pausenlos an Ihre Krise denken und Nacht für Nacht wach liegen. Bemühen Sie sich um eine gesunde Balance, und achten Sie auf ausreichend Schlaf und Bewegung. Oft sehen Probleme danach gar nicht mehr so schlimm aus. Nicht mit dem Schicksal hadern Stellen Sie nicht die Frage nach dem Schuldigen oder dem Warum, sondern nach der Lösung: Finden Sie für sich heraus, wie Sie das Beste aus der Krisensituation machen. Täglich Kraft schöpfen In unserem Alltag dringen Tausende von Reizen auf uns ein, und es ist schwer, sich nicht von den äußeren Geschehnissen mitreißen und sich so zusätzlich in Stress versetzen zu lassen. Besonders dann, wenn wir uns in Situationen befinden, deren Rahmenbedingungen wir nicht ändern können. Hier helfen Achtsamkeitsübungen, um den Weg zur inneren Kraft zurückzufinden und trotz Gegenwind schnell wieder ruhig und fokussiert zu sein. Übung Reizdiät: Legen Sie an einem Abend in der Woche einen „Wüstenabend“ ein: ohne Fernseher, Telefon, Besuch oder Weggehen. Ziehen Sie sich ganz zurück, und machen Sie nichts anderes, als „nach innen zu lauschen“. Das fällt Ihnen sehr schwer? Dann hilft ein Meditations- oder Entspannungskurs. Innere Ruhe kann man erlernen. FRAGEN AN DIE TOP-EXPERTIN Psychologin Felicitas Heyne ist Deutschlands bekannteste GlücksExpertin und erfolgreiche Buchautorin Schicken Sie mir Ihre Fragen an diese E-Mail-Adresse: [email protected] Wie sag ich ihm, dass ich mich trennen will? Ich möchte gern mit meinem Freund Schluss machen, denn ich habe mich in einen anderen verliebt. Wie bringe ich es ihm Saskia V., Berlin schonend bei? Wenn Sie sich Ihrer Sache sicher sind, sollten Sie schnell reinen Tisch machen. Bereiten Sie sich darauf vor und akzeptieren Sie, dass es nicht ohne heftige Gefühle seitens Ihres Freundes abgehen wird, vor allem, wenn er noch ganz ahnungslos ist. Er darf wütend, enttäuscht oder verzweifelt reagieren. Seien Sie ehrlich, aber nicht brutal; ersparen Sie ihm Details, warum der Neue Sie viel mehr reizt als er. Machen Sie aber auch deutlich, dass Ihre Absicht endgültig ist, und versuchen Sie nicht, den Schlag „abzupuffern“, indem Sie ihm Hoffnungen auf einen Neuanfang lassen – das wäre unfair ihm gegenüber. Meine Krankheit macht mich depressiv Klettern Sie aus der Krise Stellen Sie sich eine Leiter vor, deren Sprossen Sie Schritt für Schritt erklimmen müssen, um oben den Überblick wieder zu erhalten. Auf dem Weg dahin bricht vielleicht mal eine Sprosse ein, manchmal müssen wir länger auf einer Stufe pausieren. Es lohnt, einen zweiten und dritten Blick nach oben und unten zu riskieren. Wo stehe ich gerade auf der Leiter? BUCH-TIPP Bewältigungsprogramm für Krisen: Katharina Maehrlein, „Die Bambusstrategie“, Gabal Verlag, 19,90 Euro Ich (46) bin plötzlich bettlägerig, und es gibt keine Chance auf eine Heilung. Die Schmerzen und die ständige Langeweile setzen mir sehr zu. Ich bin richtig deprimiert. Gibt es Wege zur Linderung? Hannelore P., Aalen Fotos: Fotolia (2), PR Kommen Sie Ihrem Glück wieder näher, indem Sie die Leiter Stufe um Stufe nach oben steigen 64 FRAU von HEUTE 25 /2014 1. Stufe In Schockstarre verfallen 2. Stufe Ausbrechen wollen Überwältigt von Gefühlen reagieren Menschen auf ungewollte Veränderungen oft nicht sofort. Nach der ersten Schockstarre kommt die Reaktion aber dann meist doch noch in Form von aggressiv oder depressiv gefärbten Gesprächen. Ausbrüche dieser Art sind für den Betroffenen selbst jedoch wertvoll, sind sie doch der erste Schritt aus der Erstarrung – die Veränderung wird das erste Mal bewusst erfasst. In dieser Phase versuchen wir herauszufinden, ob wir das Geschehene oder Gesagte nicht rückgängig machen können. Enttäuschung, Rachegefühle und Hass gewinnen die Oberhand. Wenn die „alte“ Situation nicht doch noch wiederherzustellen ist, lassen sich manche zu nicht rationalem Verhalten hinreißen. Am Ende wird das immer deutlicher werdende Gefühl der Hilflosigkeit oft zu Angst. 3. Stufe Die „alte“ Situation verabschieden Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem der Betroffene realisieren muss, dass er der Veränderung nichts entgegensetzen kann. Alle Anstrengungen und Mühen können nicht vor der ungewollten Situation bewahren. Das ist die Ent-Täuschung – das Ende der Täuschungen. Diese emotionale Aufarbeitung ist der wichtigste Teil dieser Phase, sie ermöglicht das „Abschiednehmen“. 4. Stufe Neu orientieren Wir überwinden die Enttäuschung, akzeptieren auch emotional die Tatsachen. Nun ist der Kopf frei für neue Gedanken, und wir können beginnen, das Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und die nächsten Schritte zu planen. Dieses Gefühl, die Zügel wieder selbst in der Hand zu halten, gibt Aufschwung, Wut und Schmerz werden abgelöst von Hoffnung und Zuversicht. Der „Stehauf-Muskel“ ist gestärkt. Es ist kein Wunder, dass eine derart einschneidende Veränderung Sie erst einmal aus der Bahn wirft. Ihre Seele braucht Zeit und Hilfe, um sich an die neuen Umstände anzupassen. Eine psychotherapeutische Begleitung ist in solchen Fällen sehr wichtig. Unter www.psychotherapiesuche.de/ telefonberatung finden Sie Kollegen, die in Fällen wie Ihrem auch Hausbesuche machen. Dort werden Sie kostenlos beraten, welche/r Therapeut/in Sie jetzt am besten unterstützen kann. 25 /2014 FRAU von HEUTE 65 Fachartikel & Medienresonanz Ausgabe: Dezember 2012 · Preis: 3,85 € ZKZ 66685 www.network-karriere.com Seite 36 www.network-karriere.com ● Dezember 2012 Training Die Bambusstrategie Europas größte Wirtschafts-Zeitung für den Direktvertrieb Wie Sie täglichen Druck mit Resilienz meistern Wenn wieder alles auf einen Schlag kommt und oben von unten nicht mehr zu unterscheiden ist, gibt es Menschen, „Der Euro ist eine sichere Währung“ die trotz der widrigsten Umstände daraus Kraft ziehen, voller Mut den Problemen ins Gesicht sehen und den Überlebenskampf gewinnen. Bundes-Finanzminister Dr. Wolfgang Schäuble im Network-Karriere-Interview W arum gibt es Menschen, die mit Druck, Konflikten und Niederlagen leichter fertig werden als andere? Die Herausforderungen nicht nur bezwingen, sondern daran wachsen? Was unterscheidet sie von denen, die daran scheitern oder erst gar nicht in den Kampf ziehen? Ihre innere, seelische Widerstandsfähigkeit, die so genannte Resilienz, ist besonders ausgeprägt und hilft den Stürmen des Lebens Stand zu halten. Was heißt Resilienz eigentlich? Resilienz heißt die seelische Kraft, die Menschen befähigt, Niederlagen, Unglücken und Schicksalsschlägen besser und schneller standzuhalten. Resilient ist, wer die emotionale Stärke aufbringt, sich von Stress und Schicksalsschlägen nicht brechen zu lassen, sondern das Beste aus jedem Unglück zu machen, daraus zu lernen und gerade durch die Leiderfahrung über sich selbst hinauszuwachsen. Anders gesagt: Resilient ist, wer auch mit dem Kopf unter Wasser noch Perlen findet. Buchtipp Die Bambusstrategie Den täglichen Druck mit Resilienz meistern 208 Seiten, gebunden Euro 19,90 (D)/Euro 20,50 (A) ISBN: 978-3-86936-441-4 GABAL Verlag, Offenbach 2012 Die Bambusstrategie bietet Tests zur Selbsteinschätzung, Check- Dirc Zahlmann: Network-Vertriebsprofi übernimmt NL InternationalDeutschlandVertrieb Helmut Spikker: Weder Zu- noch Absage auf Interviewanfrage zur NWA-Insolvenz Eva Maria und Wolfram Zurhorst – Neue Serie: Wie bekommt man Arbeit, Liebe und Leben unter einen Hut? Tim Taxis – Start neue LesernutzenSerie: „Keine Angst vor der Kaltakquise“ Praxis pur! Marco de la Rosa: Es gibt Dinge in der Network-MarketingBranche, die man einfach mal sagen muss! Tun Sie sich was Gutes, lesen Sie was Gutes: Die Network-Karriere. listen, Übungen und pragmatische Tipps, um in Ihrem Inneren so stark und unabhängig zu sein wie ein Bambus und sich in den Stürmen des Arbeitsalltags gelassen biegen zu können ohne zu zerbrechen. Das Buch liefert neueste Ergebnisse aus der Resilienzforschung und gibt eine Anleitung, Mut, Kraft und Stehvermögen zu entwickeln, um herausfordernde Situationen des Alltags standfest zu meistern. Die Bambuspflanze ist das perfekte Vorbild. Ob lange Trockenzeit oder schwerer Schnee, ob Wind oder Hindernisse beim Wachsen – sie überlebt, weil sie ihre eigenen Kräfte immer wieder gezielt mobilisiert. Und sie schafft es auch noch, das ganze Jahr über kraftvolle, grüne Blätter zu entwickeln. Was hat der Mensch von dieser Pflanze? Den Bamboo – die Kraft, jeden Tag seine vielfältigen Aufgaben zu meistern und gestärkt aus Krisen hervorzugehen. Bei manchen ist er kleiner, bei anderen größer. Bamboo hilft uns, wenn wir zwischen Vorgesetzten auf der einen und Mitarbeitern auf der anderen Seite, zwischen Schulbehörde und Schülern, zwischen Klinikleitung und Patienten stehen, er stärkt uns für hohes Arbeitsaufkommen und Druck von allen Seiten. In Krisenzeiten ist die Gefahr groß, dass Sie sich selbst aufreiben. Wenn innere Stärke und Durchsetzungskraft fehlen, wenn Sie das Machbare nicht mehr erkennen, entsteht leicht das Gefühl, machtlos zu sein, keinen Einfluss nehmen zu können. Der Blick für den Handlungsspielraum geht verloren. Dann ist der Bamboo ins Koma gefallen. Sie haben Gedanken wie: „Ich kann doch sowieso nichts bewirken.“ Alles scheint irgendwann aussichts- und sinnlos. Der Weg zur inneren Kündigung oder totalen Resignation ist geebnet und führt weg von der inneren Stärke, die in diesen Situationen besonders gebraucht wird. Die gute Nachricht: Bamboo, und somit die Resilienz, lässt sich gezielt weiterentwickeln. Werden Sie aktiver Gestalter der Umstände! Richten Sie sich konsequent auf Handlungsspielräume und Lösungen aus! Alle Ereignisse, die Einfluss auf uns nehmen, fallen in zwei Bereiche: 1. Unveränderliche Rahmenbedingungen (Opferprinzip) Der Bereich beeinflusst unser Leben, kann aber nicht von uns beeinflusst werden. Es ist keine Kon- trolle möglich. Verharre ich hier, werde ich zum Opfer der Umstände. 2. Handlungsspielraum (Gestalterprinzip) Diesen Teil in unserem Leben, können wir aktiv beeinflussen, indem wir ● selbst handeln (direkte Kontrolle), ● andere zu einer Handlung veranlassen (indirekte Kontrolle) ● oder etwas bewusst unterlas- sen (direkte Kontrolle). Einen Handlungsspielraum gibt es immer! Kunst ist, ihn zu erkennen. Entscheidend ist, worauf Sie Ihre Aufmerksamkeit richten, welchen Fokus Sie legen. Statt sich über Dinge zu ärgern, die wir nicht ändern können, sollten wir unser Handeln auf das konzentrieren, was im Einflussbereich liegt. Wenn Sie Ihren Fokus immer nur auf die Rahmenbedingungen richten, werden Sie vermehrt die unabänderlichen Aspekte wahrnehmen und schließlich auch keinen Handlungsspielraum mehr erkennen. Sie werden weniger handeln, immer passiver und sich zum hilflosen Opfer machen. Konzentrieren Sie sich aber auf Ihren Handlungsspielraum, werden Handlungsenergien frei und Sie können wieder konstruktiv auf die Umstände reagieren. Damit entsteht ein selbstverstärkender, motivierender Prozess, der Ihren Handlungsspielraum immer weiter vergrößert. Übung: Handlungsspielräume erkennen und ausdehnen 1. Schärfen Sie Ihren Blick für Handlungsspielräume bei anderen Beobachten Sie die Menschen in Ihrem Umfeld unter dem Gesichtspunkt, wie sehr diese nach Ihrer Einschätzung ihren jeweiligen Handlungsspielraum nutzen oder auch nicht. Bei anderen ist das im ersten Schritt meist leichter zu sehen als bei sich selbst. Wenn die Auserwählten häufig Verhaltensweisen nutzen, die nichts verändern (z. B. Nörgeln und Klagen), haben Sie schon einen wichtigen Indikator für das von ihnen gelebte Opferprinzip. 2. Ausdehnen des eigenen Handlungsspielraums Wählen Sie nun ein frustrierendes Problem aus Ihrer Arbeitspraxis aus. Bestimmen Sie, ● ob es direkter, indirekter oder keiner Kontrolle durch Sie unterliegt. ● Machen Sie sich gezielt auf die Suche nach Ihrem Handlungsspielraum, auch wenn Sie das Problem außerhalb Ihrer Kontrolle klassifiziert haben. ● Identifizieren Sie den ersten Schritt, den Sie in Ihrem Einflussbereich tun können und TUN Sie dann diesen Schritt. Zur Person Katharina Maehrlein (Wiesbaden) ist Expertin für Resilienz, Rednerin und seit 15 Jahren als Trainerin, Beraterin und Coach tätig. Sie hat einen Lehrauftrag an der Wiesbaden Business School. Nicht ganz einfache persönliche Lebensumstände haben Resilienz für Katharina Maehrlein zur eigenen „Überlebensstrategie“ werden lassen. © GKM-Zentralredaktion GmbH Fachartikel & Medienresonanz training | 69 68 | training Foto: Patrick laverdant/iStockphoto Stark wie Bambus RESIlIENz Manche Menschen können es einfach: Sie werden mit Druck, Konflikten, Stress und Niederlagen fertig – und das, ohne dabei Schaden zu nehmen. Im Gegenteil: An jeder Widrigkeit wachsen sie. So wie ein Bambus, der selbst im Winter noch grüne Blätter treibt. Der Grund hierfür ist eine besondere Eigenschaft: Resilienz. Das Gute: Resilienz lässt sich erwerben. Verhaltenstrainerin Katharina Maehrlein erklärt, wie. Preview: A Widerstandskraft und Überlebenskunst: Was Resilienz ist und bewirkt AIDie Merkmale des Bamboo: Warum die Bambuspflanze ein perfektes Resilienz-Sinnbild ist AISchmerz versus leid: Der Dalai lama über Resilienz AIGehirnforschung: Warum sich Widerstandsfähigkeit lernen lässt AIKomponenten der Resilienz: Was macht uns stark? AISich kennen, mögen und vertrauen: Über die Basis der Kraft AIStretchen statt krümmen: Warum wir unsere Fähigkeiten herausfordern müssen AIHandlungsraum entdecken: Wie ein Journalist ein Buch mit dem Augenlid schrieb C Als sich die Mutter das Leben nimmt, ist die Tochter 22 Jahre alt. Die junge Frau ist mit einem arbeitslosen Alkoholiker verheiratet, hat zwei kleine Kinder und keinen Schulabschluss. Sie wuchs im Internat und im Erziehungsheim auf, denn ihr Zuhause wurde vom elterlichen Streit beherrscht und von der Schizophrenie-Erkrankung der Mutter. Deren Tod zieht ihr den letzten Boden unter den Füßen weg. Die Welt sieht für sie aus wie ein endlos langer Tunnel. Zwei Möglichkeiten hat sie nun: aufgeben oder etwas tun. Sie handelt: Die junge Frau besinnt sich auf ihre innere Stärke und trifft die Entscheidung, für eine Zukunft nach ihren Vorstellungen zu kämpfen. Sie holt ihren Hauptschulabschluss nach, macht Abitur, absolviert eine Ausbildung, dann studiert sie: Psychologie, Soziologie, Publizistik. Inzwischen steht sie seit vielen Jahren erfolgreich im Berufsleben. Doch auf ihrem Weg ins Licht hat sie einige Weggefährten hinter sich gelassen. Eine Freundin ist unter ähnlichen Umständen zerbrochen – sie sprang vom Hochhaus. Ein Freund starb an einer Überdosis Heroin. Und viele andere Bekannte von damals sind bis heute nie richtig auf die Füße gekommen. Wie ist das zu erklären? Dass die einen es schaffen, sich durchzukämpfen, während andere in gleicher Lage für immer an ihren Nöten verzweifeln – dieses Phänomen hat einen Ursprung: Resilienz. Das Wort, vom lateinischen resilio (=abprallen, zurückspringen) abgeleitet, kommt aus der Physik und steht in der Materialforschung für hochelastische Werkstoffe, die nach jeder Verformung wieder ihre ursprüngliche Gestalt annehmen. Die Verhaltensforscher haben den Begriff in den 90er-Jahren auf den Menschen übertragen: Resilient ist, wer die emotionale Stärke aufbringt, sich von Stress und Krisen nicht brechen zu lassen, sondern aus jedem Unglück zu lernen und gerade durch die Leiderfahrung über sich hinauszuwachsen. Wer eine hohe Resilienzfähigkeit besitzt, kann selbst die furchtbarsten Erlebnisse zum Guten wenden und nicht nur seine Ausgangssitu- Den Beitrag gibt es auch zum Hören. Er kann unter www.managerSeminare.de/podcast als Audiodatei heruntergeladen werden. managerSeminare | Heft 177 | Dezember 2012 managerSeminare | Heft 177 | Dezember 2012 Fachartikel & Medienresonanz training | 71 70 | training Daraus erwächst Resilienz: Die 11 Teile des Bamboo ation wiederherstellen, sondern diese sogar verbessern. Mit anderen Worten: Resilient ist, wer auch mit dem Kopf unter Wasser noch Perlen findet. Resilienzfähigkeit ist wie ein Bambus – und setzt sich wie dieser aus Komponenten verschiedener Bereiche zusammen: Die beste Versinnbildlichung für Resilienz ist die Bambuspflanze: Ob eine lange Trockenzeit oder schwerer Schnee den Bambus belasten, ob der Wind ihn beugt oder er Hindernisse beim Wachsen überwinden muss: Der Bambus überlebt und wächst weiter, weil er all seine Kräfte immer wieder gezielt mobilisiert. Dabei gelingt es ihm sogar, das ganze Jahr über grüne Blätter zu entwickeln. Das Gute: Das, was der Bambus schafft, kann ebenso jeder Mensch schaffen. Denn jeder von uns hat einen Bamboo in sich, eine innere Widerstandskraft – die Fähigkeit zur Resilienz. Es gilt nur, diese Fähigkeit freizulegen, sie zu aktivieren, zu stärken und zu trainieren. Und das lohnt sich nicht nur für den Fall, dass mit Gewalt das Schicksal einschlägt. Auch bei den Herausforderungen des Führungsalltags, den Anforderungen, die von allen Seiten an Führungskräfte gestellt werden, den Change-Prozessen, die eingeleitet und begleitet werden wollen, dem Stress, der dabei entsteht, und der schnellen Taktung, die am Arbeitsplatz zu bewältigen ist: Immer wenn die Wogen über einem zusammenzubrechen drohen, kommt es darauf an, Resilienz zu beweisen. Um in den Wogen der Widrigkeiten nicht unterzugehen, sondern aufrecht auf ihnen zu surfen. Wer seinen Bamboo entdecken, ihn pflegen und kräftigen möchte, muss sich daher vor Augen führen: Woraus erwächst die Fähigkeit zur Stress- und Krisenbewältigung? Genauer: Aus welchen Komponenten setzt sich Resilienz-Fähigkeit zusammen? Insgesamt sind es elf Teile, aus denen der Bamboo – sprich: die eigene seelische Kraft – gebildet wird (vgl. Kasten links). Im Einzelnen sind es: A Die Wurzeln der inneren Haltung. Bambus verwurzelt sich tief und weitverzweigt in die Erde. Das macht er so effektiv, dass man ihn fast nicht mehr loswird, wenn er einmal eingepflanzt wurde. Ganz klar: ohne feste Wurzeln keine Resilienz. Die Wurzeln Drei tiefe Wurzeln: Akzeptanz, Verbundenheit, positive Einstellung. Diese Elemente der inneren Haltung unterstützen einen, sich fest und dauerhaft im leben zu verwurzeln, sodass einen nichts wirklich umhauen kann. Der Bamboo-Stratege ... A akzeptiert Unabänderliches. A ist in gutem Kontakt mit sich und seinen Gefühlen, mit anderen und der Welt. A stellt sich einer schwierigen Situation, schaut den Tatsachen nüchtern ins Auge und kann sie einschätzen. A setzt sich mit seinen Fehlern und Misserfolgen auseinander und lernt aus diesen. A kann gut Unterstützung annehmen und anderen geben. Vier Bestandteile eines biegsamen Stamms: Selbstbewusstein, Selbstliebe, Selbstsicherheit und ein Leitstern. Die Ich-Stärken inklusive einer Vision helfen, wie ein Bambus nie zu brechen, sondern sich nach Stürmen und Belastungen wieder aufzurichten und neue Triebe auszubilden. Der Bamboo-Stratege ... A hat ein positives Bild von sich und zweifelt auch dann nicht an seinem Wert, wenn er große Misserfolge verkraften muss. A kann sich unter allen Umständen zu einem zweiten Anlauf motivieren und lässt sich von nichts und niemandem davon abhalten, seine ziele zu erreichen. A lebt nach der Devise „Trial and Error“, dramatisiert persönliche Schwächen nicht und ist das Gegenteil von einer Drama-Queen. Vier immergrüne Blätter: Erweiterung des Handlungsspielraums, Durchsetzungsvermögen, Gestaltung der Arbeitsumgebung, geistige Vitalität, körperliche Fitness. Die eigene Tatkraft ist ein Energiespender, mit dem man sich immer der Sonne zuwenden kann und wie ein Bambusblatt auch im härtesten Winter grün bleibt. Der BambooStratege ... A wählt manchmal ungewöhnliche und kreative Wege, sucht nach Auswegen aus der Sackgasse und neuen lösungen. Er lotet Handlungsspielräume aus und erweitert sie Stück für Stück. A erlebt immer wieder „Flow“, diesen beflügelnden zustand, in dem man selbstvergessen das Gefühl für zeit und Raum verliert. A hält sich körperlich und mental fit und vertraut auf seine eigene Stärke. A lebt mit Schwung und weiß, dass nach einem tiefen Tal auch wieder ein Gipfel kommt. Bambus als Bildgeber: Woraus Resilienz erwächst CD-Trainingskonzept: Verkaufstraining Die Themen des dreitägigen Trainingskonzepts: A A A Kundenpsychologie und Gesprächstechniken. Bedarf erkennen und Einwände als Chance nutzen. Ganzheitlich überzeugen und den Verkaufsabschluss sicher herbeiführen. managerSeminare | Heft 177 | Dezember 2012 198,00 resilienter Menschen liegen in der Art, wie diese das Leben und soziale Kontakte angehen. Sie begegnen äußeren Umständen mit einer unverkrampften Haltung, akzeptieren das Unabänderliche, nehmen die Dinge mit Humor und sehen auch in dunklen Zeiten die Sonnenseiten des Lebens. Das gelingt ihnen nicht zuletzt, weil sie in Verbundenheit mit sich selbst leben und auch mit ihrem sozialen Netzwerk gut verbunden sind. Resiliente Menschen sind dabei keineswegs Daueroptimisten. Sie sind zwar grundsätzlich voller Hoffnung, machen sich aber trotzdem bewusst, dass etwas nicht klappen könnte – und sind auf diese Eventualität vorbereitet. Ein weiteres Missverständnis neben dem Optimismus-Irrtum: Resilient zu sein, bedeutet nicht, dass man nie niedergeschlagen ist, keine Sorgen hat oder keinen Schmerz empfindet. Auch Resilienz-Virtuosen sind niedergeschlagen, wenn sie Grund hierfür haben. Sie nehmen die Niederlage aber an, verarbeiten sie und fühlen dabei in ihrem Inneren die Gewissheit, dass es zwar wehtut, aber auch, dass es vorübergeht. Ganz nach den Worten des Dalai Lama, der einmal gesagt hat: „Schmerz ist unvermeidlich, Leiden ist freiwillig.“ Gehirnforschung beweist: Resilienz lässt sich lernen Diese innere Einstellung lässt sich aneignen und einüben. Wir sind, wie neue Erkenntnisse aus der Psychologie und den Neurowissenschaften gezeigt haben, keinesfalls festgelegt, ein Leben lang in der gleichen Art und Weise zu denken, zu fühlen und zu handeln. Vielmehr können wir die gespurten Loipen verlassen, die unsere Nervenverbindungen durch unser immer gleiches Agieren und Reagieren aufgebaut haben – und kön- Anders als bisher; wenn nicht jetzt – wann dann? EUR * Daniela Reich CD-Trainingskonzept: Erfolgreich verkaufen mit Persönlichkeit 2011, CD-ROM Ladenpreis: 248,00 EUR *Für Abonnenten von managerSeminare gilt der Sonderpreis: 198,00 EUR Bestell-Nr.: tb-8562 Mehr Infos unter: www.managerSeminare.de/tb/tb-8562 nen mit der Zeit neue Loipen spuren. Dabei bewirkt schon die kleinste Veränderung einen Domino-Effekt. Die Gehirnforschung hat gezeigt: Von jeder noch so kleinen Neuerung im Denken, Handeln oder Fühlen werden weitere Veränderungen angestoßen. Denn: Ändert sich ein neuronales Muster, ändern sich andere Muster in anderen Bereichen des Gehirns gleich mit. Ein Muster, in dem viele von uns gefangen sind: Wenn der Stress überhand nimmt, ziehen wir uns zurück. Wir treffen uns nicht mehr mit Freunden, stellen das Telefon aus, legen Beziehungen auf Eis, weil wir denken: Zu Spaß und Gesprächen ist jetzt keine Zeit, wir schaffen die Arbeit sonst nicht. Genau das ist ein Fehler. Wenn die To-do-Liste ohnehin kaum zu bewältigen ist, gilt es, neues Denken an den Tag zu legen und das Thema „Verbundenheit“ in den Vordergrund zu stellen. Wer auch in Stress-Phasen den Kontakt zu dem Netzwerk pflegt, das ihn trägt, wird dabei neue Kraft schöpfen. Enge, stabile und positiv-emotionale Beziehungen zu mindestens einer Bezugsperson sind, wie unzählige Forschungsergebnisse nachweisen, die wichtigste Quelle für Resilienz. Außerdem helfen bei starker Belastung überzeugende Vorbilder, die zu Bewältigungsverhalten anregen. Eine gute Strategie ist z.B., Biografien von Menschen zu lesen, die drastische Situationen mit Erfolg überwunden haben. A Die Stamm-Elemente der Ich-Särken. Wie groß auch immer eine Belastung sein mag – um ihr standzuhalten, ist es entscheidend, sich seiner selbst und der eigenen Stärken bewusst zu sein. Sinnbild hierfür ist der biegsame Stamm des Bambus. Selbst wenn er unter großer Schneelast für lange Zeit auf dem Boden lag, steht er einfach wieder auf und wächst weiter, und das bis zu einem Meter am Tag. Der Bambusstamm Hörbuch Das Hörbuch basiert auf den Erfahrungen und Erkenntnissen von Dr. Ronald Schnetzer aus 20 Jahren Beratung, Coaching & Training für Prozessmanagement. Das Hörbuch zeigt spannende Fakten und neue Vorschläge auf; auch wie Prozessmanagement mit Selbsterkenntnis und Work-LifeBalance zusammenhängt. – das ist das stabile Selbst einer Person, das sind die Ich-Stärken. Basis für Stärke: Sich kennen, sich mögen, sich vertrauen Um gleich dem Bambus Stabilität zu entwickeln, hilft es, sich selbst gut zu kennen und sich auch dann zu mögen und zu vertrauen, wenn es im Leben gerade nicht gut läuft. Resiliente Menschen bleiben auch bei Druck ganz bei sich und fahren nicht gleich aus der Haut im Bestreben, alles richtig und es jedem recht zu machen. Dass sie sich selbst anerkennen, macht sie unabhängig von der Anerkennung von außen. Mit einer hohen Selbstwertschätzung werden Menschen genügsam und können wie der Bambus unbeschadet längere Zeiten ohne Wasser, ohne Zuwendung, überstehen. Je besser einer weiß, wer er ist, was er kann und welche Bedingungen er braucht, um zu zeigen, was er kann, desto weniger gerät er auch unter Druck, wenn von den Mitarbeitern, der Führungsebene über ihm und der Familie zu Hause Anforderungen auf ihn einprasseln. Dann weiß er, wann es Zeit ist, eine Pause einzulegen, im Job um Unterstützung zu bitten oder klar zu sagen, dass er eine Aufgabe nicht übernehmen wird, weil sie ihn überfordert. Zu den IchStärken gehört zudem das: im Einklang mit seinen Taten zu sein. Resiliente Menschen finden Sinn in dem, was sie machen. Sie folgen einer Vision – ihrem persönlichen Leitstern – und richten sich an ihren Werten und Zielen aus. Herausforderungen sehen sie als Chance, und sie nutzen sie wie eine Art Sportgerät, um sich an neuen Lernaufgaben zu stretchen. Tatsächlich entwickelt dauerhafte Selbstsicherheit nur, wer sich permanent darin übt, immer ein kleines Stück aus seiner Komfort- AchtsAmkeit ... selbstführung ... selbstwirksAmkeit ... soziAle-kompetenz ... sinnstiftung Die eigene Resilienz stäRken Schwierige Situationen meistern www.Work-LifeBalance.ch · [email protected] 3 ürich 12/1 ünchen/Z Termine M ames ment Tage: Achts 2 ag r an na ssm mi Se Proze ce k-Life-Balan Tage: Wor Seminar 2 11. - 14. Juli 2013 in Ohlstadt bei garmisch-Partenkirchen Dr. jur. Brigitte Ettl | Dipl. Psychologe Jürgen Hampe F r a n k Fu rt – H a mB u r g – W i En www.leadership-und-werte.at managerSeminare | Heft 177 | Dezember 2012 Fachartikel & Medienresonanz 72 | training Ab in die Stretching-Zone: Nur wer sich fordert, vertraut sich Vertrauen in unsere Fähigkeiten gewinnen wir also, wenn wir diese Fähigkeiten kitzeln. Allerdings kommt es darauf an, sich Herausforderungen zu suchen, die in der an die Home-Zone angrenzenden Lern- oder Stretching-Zone angesiedelt sind und nicht den persönlichen Panik-Bereich berühren. Mutet man sich gleich einen zu großen Schritt nach vorne zu, kann nämlich das Gegenteil passieren: Man ist vor lauter Angst nicht mehr bei sich, und das Selbstbewusstsein bekommt einen Dämpfer. Ein wenig prickeln muss es allerdings. Nur dann dehnt sich die Home-Zone immer weiter aus, die Panik-Zone wird immer weiter weggedrängt, und schon bald gehört zur HomeZone, was eben noch Panik-Zone war. Und je ausgedehnter die Home-Zone ist, desto resilienter lässt sich auf neue Herausforderungen reagieren. A Die immergrünen Blätter der Aktivität. Entscheidend in jeder schwierigen Situation ist natürlich, dass wir genügend Energie aufbringen können. Wir brauchen Kraft zum Handeln. So wie der Bambus die Kraft hat, das ganze Jahr über grüne Blätter zu tragen. Die immergrünen Bambusblätter kommen zwar heftig in Bewegung, wenn ein Sturm aufzieht, fallen aber nicht zu Boden. Sobald das Unwetter vorüber ist, wenden sie sich wieder der Sonne zu. Unsere Bambusblätter bzw. Energiespender sind selbstverständlich als Erstes körperliche und geistige Vitalität. Zweitens aber auch das Wissen, dass wir uns durchsetzen können, wenn es wichtig ist. Drittens ist es das eigene Arbeitsumfeld, das einem Energie Service Literaturtipps A Katharina Maehrlein: Die Bambusstrategie. Den täglichen Druck mit Resilienz meistern. Gabal, Offenbach 2012, 19,90 Euro. Anhand der ansprechend illustrierten Bambus-Metapher für Resilienz weckt Maehrlein beim leser die lust, die eigene Kraft und Widerstandsfähigkeit zu entdecken und auszubauen. Ein Selbsttest, zahlreiche Beispiele, Tipps und Übungen machen das Buch zum Praxistrainer. Theoretische Erläuterungen mit Schilderungen von Forschungsergebnissen liefern das nötige Hintergrundwissen. Ein heiter-positiver Ratgeber, den man gerne zur Hand nimmt. A Sylvia Kéré Wellensiek: Resilienz-Training für Führende. So stärken Sie Ihre Widerstandskraft und die Ihrer Mitarbeiter. Beltz, Weinheim/Basel 2012, 34,95 Euro. Die Autorin hat bereits mehrere Bücher zu Resilienz geschrieben. In diesem hier richtet sie sich gezielt an Führungskräfte und beschreibt zehn Schritte, wie diese Resilienz im Umgang mit Mitarbeitern, Kollegen, Vorgesetzten und Kunden anwenden. Die zahlreichen Übungen, Checklisten und Coachingaufgaben sind Tools nicht nur speziell für Widerstandskraft, sondern allgemein für zeitgemäße Führung. Ein sachlich aufgemachtes Arbeitsbuch. A Ulrich Siegrist, Martin Luitjens: 30 Minuten – Resilienz. Gabal, 2. Aufl., Offenbach 2012, 8,90 Euro. Für alle, die wenig zeit haben: Dieser 96-seitige Ratgeber gibt einen schnellen Ein- und Überblick zum Thema Resilienz und vermittelt Basiswissen und Methoden zum Training der eigenen Widerstandskraft. Mit Selbstcheck zum eigenen Resilienzprofil. Ein Buch für Pragmatiker. A Andrea Bittelmeyer: Karrierefaktor Resilienz – Rückschläge besser wegstecken. managerSeminare 110, Mai 2007, S. 36-43. Kostenfrei unter www.managerSeminare.de/MS110AR01. Der Artikel gibt Einblick in Resilienz im Führungskontext, beschreibt ein Säulenmodell der Resilienz sowie sieben Techniken, innere Stärke zu finden und gedankliche Hürden zu überwinden. managerSeminare | Heft 177 | Dezember 2012 gibt oder eben nimmt. Denn da die meisten Menschen ihren Wert über Arbeit und Leistung definieren, ist der Arbeitsplatz ein wesentlicher Teil der eigenen Identität. So ist es kein Wunder, dass die Arbeitsumgebung starken Einfluss auf unsere Widerstandskraft hat. Umso wichtiger ist es, darauf hinzuwirken, dass wir uns bei der Arbeit wohlfühlen können. Und hierzu ist nicht selten der vierte Energiespender gefragt – einer, der gerne übersehen wird: Es ist die maximale Ausnutzung des eigenen Handlungsspielraums. Jeder sollte sich daher fragen: Worauf fokussiere ich eigentlich meine Aufmerksamkeit? Auf das, was unabänderlich ist? Oder auf meinen Spielraum – den Bereich, den ich beeinflussen kann? Seinen Einflussbereich und Handlungsspielraum hatte ganz klar Jean-Dominique Bauby im Blick. Der ehemalige Chefredakteur der Pariser Zeitschrift „Elle“ erlitt 1995 einen Schlaganfall, in dessen Folge er zwar sein volles Bewusstsein behielt, sich aber nicht mehr rühren und nicht mehr sprechen konnte. Das Einzige, was bei Bauby im Zustand des sogenannten Locked-in-Syndroms noch ging: Er konnte mit dem linken Augenlid blinzeln. Handlungsfeld genutzt: Bauby schrieb ein Buch mit dem Augenlid Aus dieser minimalen Möglichkeit, die ihm blieb, hat Bauby das Maximale herausgeholt: Er schrieb ein Buch. Buchstabe für Buchstabe diktiert mit dem linken Augenlid. Die Prozedur war extrem mühsam. Für jeden Buchstaben, den der Patient zu Papier bringen wollte, musste seine Logopädin das Alphabet aufsagen. Wenn sie an der richtigen Stelle angelangt war, schickte ihr Bauby ein Augenblinzeln, und sie schrieb den Buchstaben auf. Die Prozedur wiederholte sich 180.000 Mal, und so entstand das weltweit einzige geblinzelte Buch. Baubys Memoiren „Schmetterling und Taucherglocke“ sind voller Lebensfreude, Poesie und philosophischer Einsichten – und so kostbar, dass sie sogar verfilmt worden sind. Das Beispiel zeigt: Und wenn er noch so klein ist – einen Handlungsspielraum gibt es immer. Zu erkennen, was machbar ist, das ist die Kunst. Alle Ereignisse um uns herum, die Einfluss auf uns nehmen, fallen in zwei Bereiche: A Unveränderliche Rahmenbedingungen – Wer sie fokussiert, folgt dem Opferprinzip. Dieser Bereich beeinflusst unser Leben, aber wir können umgekehrt keinen Einfluss auf ihn nehmen. In diesem Bereich ist keine Kontrolle möglich. Wenn man hier verharrt, wird man zum Opfer der Umstände. Gesundheitsprävention für psychische Gesundheit in Unternehmen BurnoutPrävention WorkLifeBalance Multiplikatorenausbildung Die Autorin: Katharina Maehrlein ist Trainerin und Business Coach mit Sitz in Wiesbaden. zu ihrem Schwerpunkt „Innere Kraft und Durchsetzungsvermögen“ hält sie Seminare und tritt als Rednerin auf. An der Hochschule Rhein-Main lehrt sie International Business Administration. Maehrlein ist Gründerin der Initiative „Stark wie Bambus“, die sich für die Prävention von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz einsetzt. Kontakt: [email protected] A Handlungsspielraum – Wer ihn fokussiert, folgt dem Gestalterprinzip. Alles, was abseits der Rahmenbedingungen liegt, können wir gezielt beeinflussen. Dabei haben wir drei Möglichkeiten: Wir können 1. selbst handeln, d.h. direkte Kontrolle ausüben, 2. andere zu einer Handlung veranlassen, also indirekte Kontrolle ausüben, 3. etwas gezielt unterlassen und dadurch direkte Kontrolle ausüben. Wer seinen Fokus immer nur auf Rahmenbedingungen richtet, wird vermehrt die unveränderlichen Aspekte wahrnehmen und schließlich auch keinen Handlungsspielraum mehr erkennen können. In der Folge wird er immer weniger handeln, immer passiver, immer mehr zum hilflosen Opfer. Wer sich dagegen auf seinen Handlungsspielraum konzentriert, setzt damit automatisch Aktionsenergien frei, und er ist in der Lage, konstruktiv auf die Umstände zu reagieren. Damit entsteht ein sich selbst verstärkender, motivierender Prozess, der den Handlungsspielraum immer weiter vergrößert. Die Folge: Man wird Gestalter der Umstände und immer resilienter. Ganz gleich, was passiert: Ob wir unseren Führungsjob verlieren und uns mit über 50 Jahren einen neuen Posten suchen müssen, ob wir ein Veränderungsprojekt umsetzen sollen, das unseren Werten widerspricht, ob im Büro die Arbeitslast wächst, während wir zu Hause einen Angehörigen pflegen, ob der Firmenpartner einen plötzlich verlässt, ob das Unternehmen unseren Bereich auslagert – wie schwer es auch immer kommen mag und wie unbeeinflussbar die hereinbrechende Situation auf uns wirkt, eines ist nie zu vergessen: Wir selbst haben immer die Kontrolle über die Bedeutung, die wir einer Sache geben, den Fokus, den wir wählen, und den Schritt, den wir als Nächstes tun. Das beherzigte auch die 22-Jährige ohne Schulabschluss. Das war ich. Stressmanagement Krisenintervention Vorträge · Seminare Coaching Weiterbildungen InhouseSchulungen Informationen: www.stb-coaching.de Kontakt: 0221/5345483 Mail: [email protected] Merowingerstraße 57 · 50677 Köln Veränderungen und Komplexität meistern Foto: Greg Epperson, Fotolia.com zone oder Home-Zone herauszubewegen. Wir alle haben einen Fähigkeitsbereich, in dem wir locker und mit großer Selbstsicherheit agieren. Das ist die Home-Zone. Beispielsweise liegt es wohl in der Home-Zone einer jeden erfahrenen Führungskraft, in einer Gruppe von Unternehmensangehörigen eine Idee kundzutun. Der gleiche Mensch, der im Unternehmen ungezwungen reden kann, könnte aber Sorge haben, vor einem größeren unbekannten Publikum zu referieren. Das wäre außerhalb der HomeZone, wo sich gar nichts mehr selbstverständlich anfühlt. Nachvollziehbar also, wenn die Führungskraft, die hiervor Angst hat, sich keine großen Auftritte antut. Doch Vorsicht: Der Daueraufenthalt in der HomeZone killt die Selbstsicherheit. Denn in der Home-Zone entwickelt sich ein Mensch nicht weiter – und das nagt unterschwellig am Selbstvertrauen. training | 73 Leseprobe 2012. 200 Seiten. Geb. € 34,95 D ISBN 978-3-407-36517-0 Auch als erhältlich Sylvia Kéré Wellensiek stellt zehn Trainingsschritte vor, wie Führungskräfte Resilienz in ihrem Umgang mit Mitarbeitern, Kollegen, Vorgesetzten und Kunden direkt anwenden können. Für die Umsetzung erhalten Sie zahlreiche Übungen und Beispiele. Vorträge und Workshops der Autorin zum Thema Resilienz finden regelmäßig statt. Weitere Infos: www.hbt-akademie.de www.beltz.de/resilienz Katharina Maehrlein C 1_4Wellensiek_Resilienz_MS.indd 1 15.11.2012 16:41:17 managerSeminare | Heft 177 | Dezember 2012 Fachartikel & Medienresonanz 40 | knowledge knowledge | 41 40 | knowledge Sie sind ein großes Tabu – doch allzeit gegenwärtig: Statusspiele. Wie wir in jeder Situation mit Stimme, Gesten, Worten immer wieder die Hackordnung neu festlegen, darüber reden wir nicht, meist machen wir es uns noch nicht einmal klar. Dabei ist das richtige Statusverhalten entscheidend. Führungskräfte, die wissen, wann sie hochstapeln müssen und wann und wie sie lieber tief spielen sollten, setzen ihre Ziele durch. Und das nicht nur souverän, sondern auch sympathisch. Positionieren mit Kalkül STATUSVERHALTEN IM JOB Preview: AIGerangel um den Rang: Wie wir uns permanent über- und unterordnen AISchweigen ändert nichts: Warum Statusspiele enttabuisiert werden sollten AIJede Situation ist anders: Wie wir den Status immer wieder neu aushandeln AIStatus im Impro-Theater: Was Manager von Schauspielern lernen können AIHochstatus versus Tiefstatus: Was sind die Signale? AIPersönlicher Status versus sozialer Status: Wo ist der Unterschied? AIAlpha-Ekel, Immerliebe & Co.: Über die fünf Grundmuster des Statusverhaltens AIWerden wie Barack Obama: Wie wir unser Statusverhalten flexibel und ausbalanciert den Erfordernissen anpassen C Wenige Tage nach seinem Wahlsieg im November 2009 besuchte Barack Obama mit seiner Gattin das Weiße Haus. Als Hausherr empfing ihn der Präsident der Vereinigten Staaten, George W. Bush. Die Begrüßungsszene machte Geschichte. Der junge Senator aus Illinois deklassierte den mächtigsten Mann der Welt innerhalb weniger Sekunden: Obama ging mit aufrechter Haltung und stetem Augenkontakt auf Bush zu, ergriff seine Hand und fasste den deutlich älteren Mann mit der Linken am Oberarm. Dies wirkte souverän und gönnerisch. Wenige Augenblicke später bewegten sich der Präsident und sein designierter Nachfolger in Richtung Haupteingang. Obama wies Bush den Weg und überließ ihm den Eintritt – als sei er bereits Herr des Hauses. Was Obama mit seiner Körpersprache zum Ausdruck brachte, ist nichts anderes als Statusverhalten. Die Signale, die er ausstrahlte, sind Statussignale. Formal bekleidete Obama nicht den hohen Rang, den Bush zu diesem Zeitpunkt noch innehatte. Doch aufgrund seines Wahlsiegs fühlte er sich innerlich überlegen, und das zeigte er – freilich ohne George W. Bush auf offensichtlich arrogante Weise zu behandeln. Statusspiele sind ein großes Tabu Dass es in der Politik um Statusfragen geht, ist keine Frage. Bei Bundestagsdebatten oder wenn Staatschefs sich begrüßen, untersuchen wir die eingefangenen Fernsehbilder automatisch danach: Wer zeigt durch seinen Auftritt, dass er höher steht als sein Gegenüber? Wer hat mehr Gewicht? Wie verteilt sich die Macht? In unseFoto: iStockphoto managerSeminare | Heft 154 | Januar 2011 knowledge | 41 Foto: iStockphoto Service Literaturtipps A Johannes M. Lehner, Walter O. Ötsch: Jenseits der Hierarchie. Status im beruflichen Alltag aktiv gestalten. Wiley, Weinheim 2006, 24,90 Euro. Das Buch stammt aus der Feder zweier Professoren der Johannes Kepler Universität in Linz. Fundiert, ausführlich und mit zahlreichen Beispielen unterlegt schildern die Status-Experten, wie wir unser Statusverhalten steuern und unser Durchsetzungsvermögen steigern können. Besonders gehaltvoll, weil auch Hintergründe aufgedeckt werden. A Tom Schmitt, Michael Esser: Status-Spiele. Wie ich in jeder Situation die Oberhand behalte. Fischer, Frankfurt/M. 2009, 17,95 Euro. Ein unterhaltsam zu lesendes Buch, das unsere täglichen Machtspiele im Alltag entlarvt und beschreibt. Unumgänglich kommen dabei auch Klischees aufs Papier und unter die Lupe. Das von Tom Schmitt entwickelte Statusmodell – ein Modell, das mit dem im Artikel beschriebenen Modell korrespondiert – hilft bei der Einordnung der im Buch beschriebenen Sachverhalte und Szenen. A Stefan Spies: Der Gedanke lenkt den Körper. KörperspracheErfolgsstrategien eines Regisseurs. Hoffmann und Campe, Hamburg, 2010, 29 Euro. Der Coach sowie Theater- und Opernregisseur Stefan Spies präsentiert Strategien, mit denen sich das eigene Körpergefühl für die Bühne des Lebens nutzen lässt. Unterhaltsam, praxisnah und anhand von Schauspieltechniken lehrt er, in beruflichen und persönlichen Herausforderungen authentisch und überzeugend zu wirken. Bei der Financial Times Deutschland im Herbst 2010 auf Platz 1 der besten Wirtschaftsbücher. A Friedemann Schulz von Thun: Miteinander reden 2. Stile, Werte und Persönlichkeitsentwicklung. Rowohlt, 30. Aufl., Hamburg 2009. Wie die anderen beiden Bände der Trilogie „Miteinander reden“ ist auch der zweite Band ein Klassiker der Kommunikationspsychologie. Er enthält ein ausführliches Kapitel zum Werte- und Entwicklungsquadrat, auf dessen Basis die Artikelautorin ihr Modell der fünf Statustypen entwickelt hat. Den Beitrag gibt es auch zum Hören. Er kann unter www.managerSeminare.de/podcast als Audiodatei heruntergeladen werden. managerSeminare | Heft 154 | Januar 2011 Fachartikel & Medienresonanz 42 | knowledge rem eigenen Alltag aber blenden wir das Thema aus. Wie wir uns im privaten Miteinander, vor allem aber auch am Arbeitsplatz, unentwegt über- oder unterordnen, darüber reden wir nicht. Meist machen wir es uns noch nicht einmal klar. Die Statusforscher Prof. Dr. Johannes Lehner und Prof. Dr. Walter Ötsch sagen hierzu in ihrem Buch „Jenseits der Hierarchie“ (vgl. Servicekasten, S.41): „Dominanz und Unterordnung sind notwendige Elemente der Kommunikation – und zugleich die größten Tabus. Normalerweise sprechen wir nicht darüber, wie uns andere einschränken und kontrollieren, wie sie unsere Kreativität und unseren Ausdruck hemmen – und wie wir das umgekehrt mit anderen tun. Nur bei schweren Konflikten platzt es manchmal heraus: Sie akzeptieren mich nicht. Oder: Dauernd stellst du dich über mich! Oder: Sie halten sich wohl für etwas Besseres.“ Dabei ist es nicht nur nach Streitsituationen lohnend, sich gezielt mit dem eigenen Status auseinanderzusetzen. Eine permanente Statusreflexion kann verhindern, dass es überhaupt zu manchen Konflikten kommt. Darüber hinaus bewirkt die Beschäftigung mit Statusfragen noch viel mehr – insbesondere für Führungskräfte, die in Sandwich-Positionen stecken. Sie können sich durch bewusstes Statusverhalten in ihrer Rolle als Führungskraft besser positionieren und in jeder Situation Akzeptanz finden – bei ihren Mitarbeitern ebenso wie bei den höhergestellten Verantwortungsträgern. Es ist nun einmal so: Status ist überall. Immer, wenn zwei oder mehrere Menschen miteinander zu tun haben, werden Gewicht und Einfluss verteilt. Und das in jeder Situation aufs Neue. Der Status wird in jeder Situation neu ausgehandelt Unmerklich, in jeder Interaktion, in jeder Geste, jeder Mimik, jedem Satz handeln wir aus, wer in der aktuellen Situation das Sagen hat. Es gibt im beruflichen Kontext keine Gesprächssituation, in der Menschen denselben Rang teilen. Auch wenn der Rangunterschied oftmals nur minimal ist, ein gewisses Gefälle ist immer vorhanden. Da wir unseren Status bei jeder Begegnung neu aushandeln, haben wir in jedem Gespräch die Wahl: Wir können uns als überlegen und dominant präsentieren. Dann senden wir Hochstatussignale an unser Gegenüber. Wir zeigen wenig Mimik, sprechen in klaren, kurzen Sätzen, bewegen uns ruhig, machen ausladende Gesten. Oder wir präsentieren uns als jemand, der sich unterordnet. Im Tiefstatus senden wir Signale der Unterlegenheit, bemühen uns dafür aber in Im Hochstatus verhandeln Erinnern Sie sich an Ihre letzte Gehaltsverhandlung oder Ihr letztes Verkaufsgespräch? Wie haben Sie reagiert, als Ihr Vorgesetzter oder Kunde Ihnen Sätze sagte wie: „So viel wollen wir nicht zahlen!“? Oder: „Das kommt nicht in Frage!“? Viele von uns tendieren in einer solchen Situation instinktiv dazu, Tiefstatussignale auszusenden. Wir schauen kurz nach unten, drehen den Kopf weg oder fassen uns ans Ohr oder die Nase. In der Regel haben wir dann schon verloren. Der Verhandlungspartner spürt, dass er uns im Preis drücken kann. Und das wird er tun! Zeigen Sie bei der nächsten Verhandlung daher Hochstatusverhalten: 1. Formulieren Sie Ihr Angebot oder Ihren Gehaltswunsch kurz und klar. 2. Halten Sie dabei Blickkontakt zu Ihrem Gegenüber. Wenn Ihnen das in der Situation schwerfällt, schauen Sie auf die Nasenspitze Ihres Verhandlungspartners. Das sieht aus, als würden Sie direkt in die Augen schauen, ist aber viel leichter durchzuhalten. 3. Auf Reaktionen wie „Das ist aber ein stolzer Preis!“ oder „Das kommt nicht in Frage!“ sagen Sie: nichts! Ihre Reaktion sollte maximal aus einem freundlichen Lächeln und der Lautäußerung „Hmm“ bestehen. Dabei halten Sie Ihren Kopf gerade und ruhig. 4. Machen Sie dann eine Pause und zählen von 30 rückwärts auf null. Halten Sie dabei weiter den Blickkontakt und Ihren Kopf aufrecht und ruhig. 5. Statt sich irgendwo in Kopfnähe anzufassen oder sich zu kratzen, lassen Sie Ihre Hände bewusst bewegungslos am Körper. Jetzt ist die richtige Zeit, die Hände in den Schoß zu legen! Bleiben Sie cool! Ihr Verhandlungspartner ist jetzt am Zug. managerSeminare | Heft 154 | Januar 2011 der Regel um einen offenen Zugang zu unserem Gegenüber. Wir lächeln ständig, verwenden sprachliche Weichmacher wie „vielleicht“ und „ein bisschen“, und wir zeigen viele körpernahe Gesten wie das berühmte Durchdie-Haare-Streichen. Als Erster erkannt und thematisiert hat das Statusverhalten Keith Johnstone, einer der Erfinder des modernen Improvisationstheaters. Er war es auch, der die Begriffe Hoch- und Tiefstatus geprägt hat. Angeregt durch die Thesen des britischen Verhaltensforschers Desmond Morris kam er darauf, dass Geschichten von Dominanz und Unterwerfung handeln. Seine Entdeckung: Wenn er Schülern den Auftrag gab, sich auf der Bühne gegenseitig zu dominieren bzw. unterzuordnen, war ihr Spiel besonders lebendig und echt. Die Schauspieler brauchten sich nur in den ihnen zugeschriebenen Status hineinzuversetzen – und schon entwickelten sich ihre Dialoge und Gesten von selbst. Auf den Businesskontext übertragen bedeutet das: Wenn Sie sich vor einem Gespräch klarmachen, mit welcher inneren Haltung Sie mit Ihrem Gegenüber kommunizieren wollen, treten Sie besonders gewinnbringend auf. Dabei geht es jedoch keinesfalls darum, immer ein Hochstatusverhalten an den Tag zu legen. Im Gegenteil: Wer etwa als Manager eine Unternehmensstrategie vorantreiben will, muss im Statusspiel mitunter tiefstapeln, sich auf die Ebene der Mitarbeiter begeben und die Mitarbeiter gleichzeitig erhöhen, um sie für die neue Strategie zu gewinnen. Wichtig ist nur, das Ziel im Auge zu behalten – dann kann das Tiefspielen den Weg zum Ziel ebnen. Ein Beispiel hierfür ist Christian Blanc. Der Ex-Vorstandschef von Air France, so beschreiben es Lehner und Ötsch unter Berufung auf eine INSEAD-Fallstudie, übernahm die Fluglinie 1993 in einem schlechten Zustand. Statt wie sein gescheiterter Vorgänger mit einer Hochstatus- Die Autorin: Katharina Maehrlein ist Organisationsentwicklerin, Trainerin, Coach und Lehr-Coach mit 15 Jahren Erfahrung in der Entwicklung von Führungskräften und Teams. Ihre Erkenntnisse zum Thema Status gewann sie u.a. in ihrer 35-jährigen Arbeit mit Pferden: Als Ausbilderin junger Pferde, Pferdeflüsterer und Reittherapeutin untersuchte sie das territoriale Verhalten von Pferden und deren Signalsprache. Kombiniert mit ihren Beobachtungen und theoretischen Errungenschaften als Führungskräfte-Trainerin entwickelte sie daraus ihr Modell der fünf Statustypen. Maehrlein besitzt Zertifizierungen zur Anwendung zahlreicher Persönlichkeitsmodelle und spielt begeistert Improvisationstheater. Kontakt: www.surfconsult.de strategie drastische Kostensenkungen anzukündigen, wählte Blanc eine Tiefstatusstrategie, indem er den Status der Mitarbeiter erhöhte: Er sprach sie persönlich an, redete intensiv mit ihnen über ihre Meinung von der Firma, veröffentlichte Berichte aus der Belegschaft, usw. Die Folge: Seinem Kostensenkungsprogramm, das weit über die Pläne seines Vorgängers hinausging, stimmten schließlich 81 Prozent der Mitarbeiter zu. Sozialer Status versus persönlicher Status: Wo ist der Unterschied? Das Beispiel zeigt: Mit Status lässt sich spielen. Selbst ein CEO muss nicht immer chefig-zackige Anweisungen geben, sondern kann sein Verhalten flexibel den Erfordernissen der Situation anpassen. Dies allerdings nur in demjenigen Rahmen, den der soziale Rang zulässt. Genauer gesagt: Ihr persönlicher Status, den Sie je nach Situation variieren, darf in seinen Signalen nicht gänzlich im Widerspruch zu Ihrem sozialen Status stehen, den Sie fest innehaben. Worin aber unterscheiden sich sozialer und persönlicher Status? Der soziale Status definiert sich über die formale Position in der Gesellschaft und im Unternehmen. Er resultiert aus Titeln, Ämtern, Auszeichnungen und findet seinen Ausdruck in Statussymbolen. Der Dienstwagen und die Zahl seiner PS, die Lage des Büros in einem oberen Stockwerk oder nahe am Erdgeschoss, die Zahl der Fenster im Büro, die Größe des Schreibtischstuhls, der dicke Füller oder der dünne Kuli: All diese Dinge drücken aus, welchen Rang im Unternehmen Sie bekleiden. Ihren sozialen Status haben Sie, und den kann Ihnen so schnell keiner nehmen. Persönlicher Status hingegen ist eine Frage des Verhaltens. Er entspringt Ihrer jeweiligen Haltung, die Sie situativ in den gerade gegebenen Umständen einnehmen und Ihrem Gegenüber entgegenbringen. Der persönliche Status ist mit jeder neuen Kommunikation potenziell veränderbar. Er entscheidet maßgeblich darüber, ob Sie von Ihrem Gegenüber als sympathisch oder unsympathisch, kompetent oder unfähig, selbstsicher oder unsicher wahrgenommen werden. Ebendies macht persönliches Statusverhalten so bedeutsam. Der soziale Status vermag den persönlichen nicht zu ersetzen. Denn als Führungskraft müssen Sie sich ständig behaupten. Ein Amt alleine stattet seinen Träger noch nicht mit der notwendigen Autorität aus. Der soziale Status vermag den persönlichen Status aber zu unterstützen: Wenn die englische Königin sagt: „I`m not amused“, gefriert uns das Blut in den Adern – während derselbe Satz bei sozial weniger hochstehenden Menschen weitaus geringere Wirkung erzielt. Umgekehrtes gilt jedoch nicht. Das heißt: Wer persönliches Hochstatusverhalten an den Tag legt, hebt in der betreffenden Situation damit nicht zugleich seinen sozialen Status. Und wer sich sogar komplett über seinen sozialen Rang hinwegsetzt, handelt sich schnell Probleme ein – und zwar Probleme, die schwer zu lösen sind, weil die Ursache meist nicht erkannt wird. A höher Kommen we i t e r Kommen rüber Kommen näher Kommen Lernen Sie von den Besten! Mit Seminaren in den Themen Führung, Verkauf, Service, Methoden und Persönlichkeit. Mit Ausbildungen in den Themen Führung, Training, Coaching und Konfliktmnagement. 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Allein dadurch könnte der Vorgesetzte mehr Respekt vor seinem Mitarbeiter haben, als es dem gegebenen Rollenverhältnis gut tut. Durch das, was der Mitarbeiter dann noch gesagt hat, hat er einen überschießenden persönlichen Hochstatus gegenüber der sozial höher gestellten Führungskraft eingenommen – was ihm nicht zusteht. Und dass ihm das nicht zusteht, bekommt er nun zu spüren. Im neuen Team geht`s erst mal nur um eins: Die Hackordnung! In einem vertretbaren Rahmen aber – und vor allem dort, wo die Karten des sozialen Rangs noch nicht verteilt sind – sollte jeder, der Geltung haben will, zu passender Gelegenheit Hochstatussignale aussenden. Zum Beispiel dann, wenn die Geschäftsführung des Unternehmens ein neues Projekt beschließt und hierfür ein Team einsetzt, dessen Mitglieder sich nur teilweise kennen, aber alle auf derselben Hierarchie-Ebene arbeiten. Die erste Arbeitssitzung eines sol- managerSeminare | Heft 154 | Januar 2011 knowledge | 45 chen Teams bringt höchstwahrscheinlich keinerlei inhaltlichen Output. Dennoch ist die erste Sitzung entscheidend für den Fortgang des Projekts. Denn innerhalb der ersten sechzig Minuten werden die Kernelemente der teaminternen Rangordnung festgelegt. Manche Teammitglieder nutzen die Vorstellungsrunde in einem Projekt zur geschickten Selbstdarstellung – während andere als graue Maus oder als Angeber wahrgenommen werden. Hier ist nicht der inhaltliche Input ausschlaggebend, sondern das bewusste Aussenden von Machtsignalen, ohne unsympathisch zu wirken. Wer beim ersten Treffen beeindruckt oder gar die Sitzung moderiert, wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch in der nächsten Teamsitzung als Führungsfigur wahrgenommen. Bei anderer Gelegenheit wiederum sind eher Tiefstatussignale angezeigt. Zum Beispiel, wenn Sie als Chef merken, dass ein Mitarbeiter Ihnen gegenüber verkrampft ist. Dann erleichtern Sie dem Mitarbeiter das Gespräch mit Ihnen, wenn Sie sich auf ihn einstellen und Ihren Status etwas senken. Konkret kann das so aussehen: Treten Sie nicht zu dicht an den Mitarbeiter heran, sondern nehmen Sie ein bis zwei Meter Abstand. So geben Sie dem Mitarbeiter im doppelten Wortsinne Raum. Sprechen Sie in verbindlicher Tonlage, wählen Sie die Körpersprache, die Sie auch privat gerne zeigen, und lächeln Sie lieber einmal zu häufig als zu selten. Hochstapeln oder tief spielen – beides kann richtig sein All das zeigt: Flexibilität im Umgang mit Statussignalen ist die Grundlage für erfolgreiche Kommunikation. Hochstatus ist ebenso wenig automatisch gut wie Tiefstatus automatisch schlecht wäre. Ganz im Gegenteil: Beide Kommunikationsweisen haben Vor- und Nachteile, derer wir uns bewusst sein sollten. So kön- nen Hochstatussignale dafür sorgen, dass wir mit Distanz wahrgenommen werden, als selbstbewusst und Respekt einflößend. Ein Übermaß davon schlägt jedoch schnell ins Gegenteil um – dann wird unser Verhalten als arrogant, unnahbar und bedrohlich begriffen. Ebenso sind Tiefstatussignale eine Möglichkeit, als sympathisch, zugänglich und uneitel aufzutreten – während sie im Übermaß unsere Autorität untergraben und uns unsicher und auf naive Weise nett erscheinen lassen. Für den flexiblen Umgang mit Statussignalen hilft es, sich klarzumachen: Wir verhalten uns äußerlich nicht immer so, wie wir uns innerlich fühlen. Mitunter fühlen wir uns innerlich klein, nehmen also einen inneren Tiefstatus ein, während wir nach außen hin den Macker raushängen lassen, also Hochstatussignale senden. Gerhard Schröder ist es vermutlich so ergangen, als er nach der Bundestagswahl 2005 trotz Wahlniederlage in der Elefantenrunde wie ein Sieger daherkam. Seine Gestik und Wortwahl war aggressiv, mit diabolischem Grinsen blickte er seiner Kontrahentin Angela Merkel ins Gesicht, er saß breitbeing da und säuberte, während Merkel sprach, provokant seine Krawatte. Solche übertriebenen Gesten sind meist Zeichen innerer Unsicherheit. Menschen, die sich häufig auf diese Weise verhalten, deren bevorzugtes Grundmuster also „innen Tiefstatus – außen Hochstatus“ ist, sind unbeliebt und laufen Gefahr, sich zu isolieren. Eine treffende Bezeichnung für dieser StatusTypen ist daher Alpha-Ekel. Vom Alpha-Ekel bis zum Sympathieträger Leserbefragung: Statusverhalten Welche Statussignale sollten Führungskräfte senden? Das hängt von der Situation ab. Beim Vertragsabschluss ist ein anderer Status gefragt als bei einer Feedbackrunde. 70% Das hängt von der Person ab. Der signalisierte Status muss zu ihr passen. 63% Hoher Status sollte nur dann signalisiert werden, wenn es in einer bestimmten Situation nötig ist. 47% Immer einen möglichst hohen Status signalisieren, schließlich genügt für eine Führungsrolle nicht das Amt. 1% Wann sollte eine Führungskraft einen niedrigeren Status signalisieren als ihr zusteht? Die Frage stellt sich so nicht. Status signalisiert die Summe der Kompetenzen – man hat sie oder man hat sie nicht. 49% Das ist eine Frage der Philosophie: Dominantes Auftreten und eine kollegiale Atmosphäre vertragen sich nicht. 36% Nie. Wer sein Licht unter den Scheffel stellt, wird nicht ernst genommen. 9% Immer. Das ist eine Frage der Höflichkeit und Souveränität. 3% Was passiert, wenn man permanent einen hohen Status signalisiert? Man wirkt unnahbar und/oder unsympathisch. Man wirkt kompetent, einflussreich, durchsetzungsstark. 58% 6% Quelle: Ergebnisse aus der managerSeminare-Leserbefragung aus Heft 152. Angegeben ist die prozentuale Anzahl jener Leser, die die Frage zustimmend beantwortet haben. Mehrfachantworten waren möglich. Insgesamt haben sich 79 Leser an der Umfrage beteiligt. Insgesamt lassen sich, angelehnt an das von Paul Helwig entworfene und von Friedemann Schulz von Thun weiterentwickelte „Werte- und Entwicklungsquadrat“, fünf Statustypen bzw. häufig anzutreffende Grundmuster im Statusverhalten beschreiben (zu den Statustypen vgl. die Übersicht rechts): Der Gegenpol zum Alpha-Ekel ist der Immerliebe, der sich innerlich wie äußerlich tief ansiedelt. Menschen, die dieses Grundmuster bevorzugen, sind zwar beliebt – aber schwach und unterlegen. Der Entwickler und Umsetzer besetzt das positive Feld, in das sich das Alpha-Ekel entwickeln kann: Durch inneren wie äußeren Hochstatus verschafft er sich Respekt, aber auch professionelle Distanz. Die positive Entsprechung des Immerlieben wiederum ist der Sympathieträger, der sich innerlich hochstehend und souverän fühlt, nach außen aber Tiefstatussignale der Nähe und Verbundenheit ausstrahlt. Dem kommunikativen Ideal entspricht der nahbare Souverän, der virtuos zwischen den Polen „Entwickler und Umsetzer“ und „Sympathieträger“ balanciert. Wollen Sie diese Balance praktizieren, sollten Sie wissen, zu welchem Statusgrundmuster Sie neigen und welche Verhal- knowledge | 45 Fünf Statustypen – und berühmte Protagonisten Auf Basis des Werte- und Entwicklungsquadrats von Paul Helwig und Friedemann Schulz von Thun hat Katharina Maehrlein das Statusverhalten typisiert und kategorisiert. Ihr Modell beschreibt fünf Statustypen und hilft, unser eigenes Verhalten besser zu verstehen, aber auch, unser Gegenüber besser einzuordnen. Die fünf Statustypen sind: 1. Der Immerliebe – Unsicherer Durchsetzungsstil Innerlich unsicher und wenig selbstbewusst. Nach außen hin im andauernden Tiefstatus. Wirkt dadurch unterwürfig, unsicher, harmoniesüchtig, schwach und unterlegen. Ist beliebt, wird aber auch bei hoher Qualifikation nicht als Führungsfigur akzeptiert. Immerliebe fühlen sich machtlos und ringen erfolglos um Respekt und Rang. Beispiel:* Charlie Chaplin in seinen unterwürfigen Rollen, Heinz Erhardt. 2. Das Alpha-Ekel – Aggressiver Durchsetzungsstil Innen unsicher und wenig selbstbewusst. Nach außen hin dagegen dominant und in andauerndem Hochstatus. Wirkt arrogant, aggressiv, unzugänglich, fordernd. Alpha-Ekel sind unbeliebt und locken keine Loyalität. Bei Höherrangigen werden sie schnell als Konkurrent wahrgenommen. AlphaEkel laufen große Gefahr, sich zu isolieren. Beispiele: Gerhard Schröder in der Situation der Elefantenrunde nach seiner Wahlniederlage, Joseph Ackermann im Mannesmann-Prozess (Victory-Zeichen), Oskar Lafontaine. 3. Der Entwickler/Umsetzer – Offensiver Durchsetzungsstil Innerlich und im Außenauftritt selbstbewusst und selbstsicher. Wird als Führungsfigur wahrgenommen, die sich durch Durchsetzungsfähigkeit, Sachlichkeit und professionelle Distanziertheit auszeichnet. Seine höfliche Selbstsicherheit macht ihn zum souveränen Einzelkämpfer, der vielen wenig zugänglich scheint. Beispiele: Wladimir Putin, René Obermann, Erika Steinbach, die eiserne Lady Margaret Thatcher. 4. Der Sympathieträger – Defensiver Durchsetzungsstil Innerlich sehr selbstbewusst und selbstsicher, nach außen hin in der Kommunikation jedoch eher im Tiefstatus. Wirkt souverän und zeichnet sich durch Freundlichkeit, Menschlichkeit und Herzlichkeit aus. Baut viel Nähe auf und zieht Menschen an. Hat manchmal das Problem, von Hochstatuspersonen als zu nett wahrgenommen zu werden, was in Verhandlungen Probleme bereiten kann. Beispiele: Dalai Lama, Mahatma Gandhi. 5. Der nahbare Souverän – Balancierter, flexibler Durchsetzungsstil Balanciert zwischen den Polen. Ist sehr selbstbewusst und selbstsicher und schafft es, zwischen den Stati „Entwickler/Umsetzer“ und „Sympathieträger“ wahrgenommen zu werden. Sendet nach außen also sowohl Tiefstatus- als auch Hochstatussignale. Bindet Menschen an sich, wird jedoch jederzeit als Führungskraft und Entscheidungsträger akzeptiert. Entspricht dem kommunikativen Ideal. Beispiel: Barack Obama. * Die Beispiele beziehen sich auf das öffentliche Image der genannten Personen. Sie treffen keine Aussage über ihr tatsächliches Wesen. tensweisen Ihnen daher oft im Weg stehen. Sind Sie, was auf Führungskräfte häufig zutrifft, ein typischer Umsetzer und Entwickler, gilt es für Sie, darauf zu achten: Treten Sie nicht zu oft und zu extrem auf kämpferische Weise auf, zeigen Sie sich nicht zu distanziert und zu selbstsicher. Denn zu viel Sachlichkeit und professionelle Distanz kann Ihnen schnell als Arroganz ausgelegt werden. Überziehen Sie Ihr Verhalten, laufen Sie irgendwann Gefahr, als Alpha-Ekel wahrgenommen zu werden. Nehmen Sie, um das zu vermeiden, verstärkt die Ihnen gegenübergestellte positive Geschwistertugend in den Blick – die des Sympathieträgers. Das heißt: Geben Sie sich häufiger einmal nahbar, herzlich und privat. Wenn Sie situationsadäquat zwischen den Statuspolen wechseln, landen Sie genau dort, wo Barack Obama steht. Nicht, dass Sie Staatspräsident werden sollen. Aber Sie genießen dann das, was jede Führungskraft haben sollte – nämlich jederzeitige Akzeptanz. In guten Zeiten werden Sie vielleicht nicht immer geliebt. Aber in schlechten Zeiten auch nicht gehasst. Katharina Maehrlein C managerSeminare | Heft 154 | Januar 2011 Fachartikel & Medienresonanz ZKZ 80194 AUSGABE 01/2013 · Februar/März · 3,90 EURO RESILIENZ Die Bambusstrategie Wie Sie täglichen Druck mit Resilienz meistern Tim Taxis: Trainer des Jahres 2012 Roger Rankel: Etwas etwas anders machen ... und dadurch besser verkaufen Boris Grundl: Die Zeit der Macher ist vorbei. Wir brauchen neue Vorbilder Nikolaus B. Enkelmann: Auch mit 77 weitermachen – Der Grandsigneur bleibt aktiv Frank Scheelen: So wappnen Sie sich für die Zeiten des Wandels 01 4 198019 403908 www.wissen-karriere.com „Machen Sie das, was Sie machen, aus vollem Herzen“ Wenn wieder alles auf einen Schlag kommt und Was heißt Resilienz eigentlich? weil sie ihre eigenen Kräfte immer wieder gezielt oben von unten nicht mehr zu unterscheiden Resilienz heißt die seelische Kraft, die Menschen mobilisiert. Und sie schafft es auch noch, das ist, gibt es Menschen, die trotz der widrigsten befähigt, Niederlagen, Unglücken und Schicksals- ganze Jahr über kraftvolle, grüne Blätter zu ent- Umstände daraus Kraft ziehen, voller Mut den schlägen besser und schneller standzuhalten. wickeln. Problemen ins Gesicht sehen und den Überle- Resilient ist, wer die emotionale Stärke aufbringt, benskampf gewinnen. Warum gibt es Men- sich von Stress und Schicksalsschlägen nicht Was hat der Mensch von dieser Pflanze? Den schen, die mit Druck, Konflikten und Nieder- brechen zu lassen, sondern das Beste aus jedem Bamboo – die Kraft, jeden Tag seine vielfältigen lagen leichter fertig werden als andere? Die Unglück zu machen, daraus zu lernen und gerade Aufgaben zu meistern und gestärkt aus Krisen Herausforderungen nicht nur bezwingen, son- durch die Leiderfahrung über sich selbst hinaus- hervorzugehen. Bei manchen ist er kleiner, bei dern daran wachsen? Was unterscheidet sie zuwachsen. Anders gesagt: Resilient ist, wer auch anderen größer. Bamboo hilft uns, wenn wir zwi- von denen, die daran scheitern oder erst gar mit dem Kopf unter Wasser noc h Perlen findet. schen Vorgesetzten auf der einen und Mitarbei- Die Bambuspflanze ist das perfekte Vorbild. Ob de und Schülern, zwischen Klinikleitung und Pa- nicht in den Kampf ziehen? Ihre innere, seelische Widerstandsfähigkeit, die so genannte tern auf der anderen Seite, zwischen Schulbehör- Resilienz, ist besonders ausgeprägt und hilft lange Trockenzeit oder schwerer Schnee, ob Wind tienten stehen, er stärkt uns für hohes Arbeitsauf- den Stürmen des Lebens Stand zu halten. oder Hindernisse beim Wachsen – sie überlebt, kommen und Druck von allen Seiten. In Krisenzei- 60 Fachartikel & Medienresonanz 66. Jahrgang | www.w-und-b.com | ISSN 2199-0972 | W&B 03. 2014 RESILIENZ ten ist die Gefahr groß, dass Sie sich selbst auf- chen. Konzentrieren Sie sich aber auf Ihren Hand- reiben. Wenn innere Stärke und Durchsetzungs- lungsspielraum, werden Handlungsenergien frei kraft fehlen, wenn Sie das Machbare nicht mehr un d Sie können wieder konstruktiv auf die Um- erkennen, entsteht leicht das Gefühl, machtlos zu stände reagieren. Damit entsteht ein selbstver- sein, keinen Einfluss nehmen zu können. Der stärkender, motivierender Prozess, der Ihren Blick für den Handlungsspielraum geht verloren. Handlungsspielraum immer weiter vergrößert. Dann ist der Bamboo ins Koma gefallen. Sie haben Gedanken wie: „Ich kann doch sowieso Übung: Handlungsspielräume erkennen und nichts bewirken.“ Alles scheint irgendwann aus- ausdehnen sichts- und sinnlos. Der Weg zur inneren Kündi- 1. Schärfen Sie Ihren Blick für Handlungsspiel- gung oder totalen Resignation ist geebnet und räume bei anderen 1. Beobachten Sie die Menschen in Ihrem Umfeld Situationen besonders gebraucht wird. Die gute unter dem Gesichtspunkt, wie sehr diese nach Nachricht: Bamboo, und somit die Resilienz, lässt Ihrer Einschätzung ihren jeweiligen Handlungs- Katharina Maehrlein (Wiesbaden) ist Expertin für sich gezielt weiterentwickeln. spielraum nutzen oder auch nicht. Bei anderen Resilienz, Rednerin und seit 15 Jahren als Traine- ist das im ersten Schritt meist leichter zu sehen rin, Beraterin und Coach tätig. Sie hat einen Lehr- als bei sich selbst. Wenn die Auserwählten auftrag an der Wiesbaden Business School. Nicht ZUR PERSON Richten Sie sich konsequent auf Handlungsspiel- häufig Verhaltensweisen nutzen, die nichts ver- ganz einfache persönliche Lebensumstände haben räume und Lösungen aus! Alle Ereignisse, die ändern (z. B. Nörgeln und Klagen), haben Sie Resilienz für Katharina Maehrlein zur eigenen Einfluss auf uns nehmen, fallen in zwei Bereiche: schon einen wichtigen Indikator für das von „Überlebensstrategie“ werden lassen. 1. Unveränderliche Rahmenbedingungen ihnen gelebte Opferprinzip. (Opfer-prinzip) 2. Ausdehnen des eigenen Handlungsspielraums 1. Der Bereich beeinflusst unser Leben, kann aber 2. Wählen Sie nun ein frustrierendes Problem aus nicht von uns beeinflusst werden. Es ist keine Ihrer Arbeitspraxis aus. Kontrolle möglich. Verharre ich hier, werde ich 2. Bestimmen Sie, zum Opfer der Umstände. n ob es direkter, indirekter oder keiner Kontrolle 2. Handlungsspielraum (Gestalterprinzip) 1. Diesen Teil in unserem Leben, können wir aktiv beeinflussen, indem wir durch Sie unterliegt. n Machen Sie sich gezielt auf die Suche nach Ihrem Handlungsspielraum, auch wenn Sie das n selbst handeln (direkte Kontrolle), Problem außerhalb Ihrer Kontrolle klassifiziert n andere zu einer Handlung veranlassen (indi- haben. rekte Kontrolle) n oder etwas bewusst unterlassen (direkte Kontrolle). Zeitschrift für berufliche Bildung Katharina Maehrlein führt weg von der inneren Stärke, die in diesen Werden Sie aktiver Gestalter der Umstände! & Wirtschaft Beruf n Identifizieren Sie den ersten Schritt, den Sie in Ihrem Einflussbereich tun können und TUN Sie dann diesen Schritt. Einen Handlungsspielraum gibt es immer! Kunst ist, ihn zu erkennen. Entscheidend ist, worauf Sie Die Bambusst rategie bietet Tests zur Selbst- Ihre Aufmerksamkeit richten, welchen Fokus Sie einschätzung, Checklisten, Übungen und pragma- legen. Statt sich über Dinge zu ärgern, die wir tische Tipps, um in Ihrem Inneren so stark und nicht ändern können, sollten wir unser Handeln unabhängig zu sein wie ein Bambus und sich in auf das konze ntrieren, was im Einflussbereich den Stürmen des Arbeitsalltags gelassen biegen liegt. Wenn Sie Ihren Fokus immer nur auf die zu können ohne zu zerbrechen. Rahmenbedingungen richten, werden Sie ver- Das Buch liefert neueste Ergebnisse aus der Re- mehrt die unabänderlichen Aspekte wahrnehmen silienzforschung und gibt eine Anleitung, Mut, und schließlich auch keinen Handlungsspielraum Kraft und Stehvermögen zu entwickeln, um her- mehr erkennen. Sie werden weniger handeln, im- ausfordernde S ituationen des Alltags standfest zu mer passiver und sich zum hilflosen Opfer ma- meistern. QUAliTäT iN DER BERUfSAUSBilDUNG DIEBAMBUSSTRATEGIE Den täglichen Druck mit Resilienz meistern GABAL-VERLAG ISBN: 978-3-86936-441-4 19,90 EURO (D), 20,50 EURO (A) STATEMENTS Wo drückt der Schuh am meisten? n TRENDS Handlungsfelder und Lösungsansätze BERATUNG Neue Impulse und passgenaue Werkzeuge © Elite Magazinverlags GmbH 61 00_WuB_03-2014_Umschlag_K2.indd 1 02.07.14 16:05 Fachartikel & Medienresonanz Position Position Den täglichen Druck mit resilienz meistern Katharina Maehrlein Fokus innere Kraft www.katharina-maehrlein.de www.stark-wie-bambus.de seelische Leiden sind der Grund nummer eins für frühverrentung und kosten unternehmen jedes Jahr Milliarden euro. stress ist in aller Munde, und die „freizeitorientierte schonhaltung“ greift rapide um sich. eine herausragende strategie zur Lösung des Problems: nutzen sie die fähigkeit zur resilienz. Katharina Maehrlein Nach einer Studie der Deutschen Angestellten Krankenkasse stieg die Zahl seelischer Erkrankungen am Arbeitsplatz zwischen 1997 und 2004 um 70 %. Entsprechend schnellte die Zahl der psychisch bedingten Fehlzeiten im gleichen Zeitraum um mehr als zwei Drittel in die Höhe. 10 % aller Ausfalltage in der deutschen Wirtschaft gehen auf das Konto seelischer Belastung. Angstzustände und Depressionen sind die vierthäufigste Krankheit am Arbeitsplatz und werden nach EU-Schätzungen in 15 Jahren in den Industriestaaten auf Platz zwei vorgerückt sein. Seelenleiden stehen als Ursache von Frühverrentung an erster Stelle und kosten Unternehmen jedes Jahr Milliarden Euro! Es ist mittlerweile normal geworden, dass fast jeder von Stress spricht, von Belastung und Lustlosigkeit. Auch wenn viele derjenigen, die von Ärzten krankgeschrieben werden, korrekterweise nicht der Zahl der psychisch Kranken zugerechnet werden dürften, fühlen sich doch zunehmend mehr Menschen an ihrem Arbeitsplatz so unwohl, dass sie tagtäglich davon träumen, alles hinzuwerfen, auszusteigen, sich selbstständig zu machen, auszubrechen aus dem ungeliebten Hamsterrad. Und sie finden einen Arzt, der sie 50 Wirtschaft und Beruf 03 . 2014 krankschreibt. Die fatale Folge: In den 17 Jahren, in denen ich rund 20.000 Führungskräfte der unterschiedlichsten Branchen trainiert und gecoacht habe, ist mir keine einzige begegnet, die bis zur Rente voll leistungsfähig blieb! Und das kommt Unternehmen teuer zu stehen. Unabhängig davon, ob es dabei um „echte“ psychische Erkrankungen geht oder Mitarbeiter „nur lustlos“ sind, braucht es eine Strategie, die sowohl im Akutfall als auch vor allem vorbeugend nachweisbar Wirkung entfaltet. Wie also kann die seelische Widerstandsfähigkeit von Menschen am Arbeitsplatz gestärkt werden? Was ist es, das Menschen mit Druck, Konflikten und Misserfolgen besser fertig werden lässt als andere? Was lässt sie sogar gestärkt aus Krisen hervorgehen? Die Antwort darauf lautet: Sie nutzen ihre Resilienz, eine derzeit noch wenig bekannte Fähigkeit. Wenn Menschen resilient sind, können sie ohne unnötige Energieverluste auf ihre inneren Ressourcen zugreifen. Sie nutzen ihre innere Kraft optimal, um allen Herausforderungen des Lebens und des Berufs die Stirn zu bieten. Die gute Nachricht: Resilienz lässt sich trainieren! Was heißt Resilienz eigentlich und wo kommt der Begriff her? Resilienz – so heißt die seelische Kraft, die Menschen dazu befähigt, Niederlagen, Unglücken und Schicksalsschlägen besser und schneller standzuhalten. Seit Anfang der Neunzigerjahre macht das Thema in der Verhaltensforschung Furore. Das Wort, vom lateinischen resilire (abprallen, zurückspringen) abgeleitet, kommt aus der Physik und bezeichnet in der Materialforschung hochelastische Werkstoffe, die nach jeder Verformung wieder ihre ursprüngliche Form annehmen. Die Verhaltensforscher haben den Begriff schließlich auf den Menschen übertragen: Resilient ist, wer die emotionale Stärke aufbringt, sich von Stress, Krisen und Schicksalsschlägen nicht brechen zu lassen, sondern das Beste aus jedem Unglück zu machen, daraus zu lernen und gerade durch die Leiderfahrung über sich selbst hinauszuwachsen. Die Bambuspflanze ist hierfür das perfekte Vorbild. Sie mobilisiert gezielt ihre eigenen Kräfte, um allen widrigen Umständen zu trotzen, die sie am Wachstum hindern könnten; weder lange Trockenheit noch Schnee und Eis noch Sturm oder räumliche Hindernisse können ihr etwas anhaben. Sie übersteht alles und schafft es auch noch, das ganze Jahr über kraftvolle grüne Blätter zu entwickeln. Und es gibt Menschen, die über die Stärke des Bambus zu verfügen scheinen: Sie vollbringen unter hohen Belastungen Ausnahmeleistungen, wenn andere unter den gleichen Bedingungen die Segel streichen. Die Bambusstrategie So können Sie und Ihre Mitarbeiter auch werden! Jeder Mensch trägt diese Fähigkeit – meist unentdeckt – in sich. „Bamboo“ – so nenne ich Ihre innere Stärke, Ihre innere Widerstandskraft, Ihre Fähigkeit zur Resilienz. Bei manchen ist sie ausgeprägter, bei anderen weniger. Wie die Ergebnisse der Resilienzforschung zeigen, lässt sich Bamboo trainieren und gezielt weiterentwickeln. Mit meiner „Bambusstrategie“ habe ich die wissenschaftlichen Erkenntnisse in pragmatische Trainingshilfen übersetzt, die Ihnen helfen, Bamboo zu aktivieren. Dann stärkt er Sie und Ihre Mitarbeiter für hohes Arbeitsaufkommen, Druck von allen Seiten und Krisen aller Art. Sie können Ihren Blick wieder auf Lösungen richten und finden Handlungsspielräume, wo Sie vorher nur Hürden gesehen haben. Sie stärken damit Ihre Persönlichkeit und lernen, sich souverän durchzusetzen, Sie begegnen Belastungen mit Stärke und wachsen daran. Das noch weitgehend unbekannte Wissen zur Stärkung der eigenen Resilienzfähigkeit lässt sich universell für Sie selbst, Ihr gesamtes Team und Ihr Unternehmen einsetzen. Lassen Sie Bamboos wachsen und gedeihen – für ein motivierendes Arbeitsumfeld und eine gesunde, leistungsfähige Unternehmenskultur. Aktivieren Sie die innere Kraft, die Leistung schafft Immer mehr Aufgaben, verteilt auf immer weniger Köpfe und immer weniger Zeit: Das ist die Realität vieler Menschen. Jeder Mensch durchlebt Krisen, Niederlagen und unglückliche Wendungen des Schicksals. 03 . 2014 Wirtschaft und Beruf 51 Fachartikel & Medienresonanz Position Position Tatsache ist, dass manche Menschen in der Lage sind, trotz allem auf hohem Niveau Leistung zu bringen. Sie schaffen es, selbst die furchtbarsten Erlebnisse zum Guten zu wenden und nicht nur ihre Ausgangssituation wiederherzustellen, sondern ihre Beziehungen noch zu verbessern, eine höhere Wertschätzung dem Leben gegenüber zu bekommen und ein stärkeres Gefühl für ihre persönliche Kraft zu entwickeln. Trotz oder genauer gesagt gerade wegen des Drucks und selbst trotz erlittener Tiefschläge wachsen sie und entwickeln sich menschlich weiter. So kann eine Krise auf verdrehte Art zu einem positiven Ergebnis führen, das sich andernfalls nicht eingestellt hätte. Oder wie Shakespeare sagt: „Ein tiefer Fall führt oft zu höherem Glück.“ Bamboo ist Ihre immer greifbare innere Stärke, die Ihre seelische Widerstandskraft speist und damit Ihre Leistungslust und Lebenskraft am Leben erhält. So wie auch der Bambus aus sich selbst heraus seine Kräfte gegen die äußeren Widerstände mobilisiert. Mit der Bambusstrategie aktivieren Sie Ihren eigenen Bamboo, den Ihrer Mitarbeiter und den Ihres Unternehmens. Das nützt Ihnen unter anderem p zur vorbeugenden Stärkung Ihrer Persönlichkeit (man weiß nie, wie es kommt im Leben …) p um den Anforderungen aus allen Richtungen gelassen standzuhalten und dabei leistungsfähig zu bleiben p für Ihre souveräne Durchsetzungskraft und mehr Gelassenheit im Umgang mit jeder Hierarchieebene. Bamboo besteht aus 3 Teilen: (s. Abb.) 1. Den drei tiefen Wurzeln: Akzeptanz, Verbundenheit und positive innere Einstellung, mit denen er Sie dabei unterstützt, sich fest und dauerhaft zu verwurzeln, so dass nichts Sie wirklich umhauen kann. 2. Den vier Bestandteilen seines biegsamen Stammes, den Ich-Stärkern, nämlich: Selbstbewusstsein, einem Leitstern folgen, Selbstliebe und Selbstsicherheit. Sein biegsamer Stamm erinnert Sie daran, selbst wie ein Bambus im Sturm zu sein, sich zu biegen, statt zu brechen, und auch nach großer Schneelast einfach wieder aufzustehen und weitere Triebe auszubilden. 52 Wirtschaft und Beruf 03 . 2014 3. Den vier immergrünen Blättern, unseren Energiespendern: Spielräume und Lösungen, Vitalität, sich souverän durchsetzen und das Arbeitsumfeld gestalten. Wie beim Bambus ermöglichen sie Ihnen, sich immer der Sonne zuzuwenden. Ihre „Blätter“ werden sich zwar im Sturm heftig bewegen, aber nicht fallen und auch im härtesten Winter grün bleiben. Strategie statt Patentrezept Gibt es ein Patentrezept dafür, wie man mit den Unsicherheiten und Unwägbarkeiten im Job und im Leben so zurechtkommt, dass man dabei den Kopf immer oben behält? Nein, ein Patentrezept, das bei jedem in jeder Situation hilft, gibt es nicht. Aber es gibt Strategien, unseren Bamboo zu stärken. Strategien, die uns dabei helfen, wie der Bambus selbst heftigen Stürmen standzuhalten, ohne zu brechen. Das sind Fähigkeiten, Überzeugungen und Einstellungen, die besonders hilfreich dafür sind, auch hohen Druck und große Krisen zu bewältigen. Diese Fähigkeiten lassen sich stärken, und die Überzeugungen und Einstellungen können wir uns aneignen und einüben. Wir sind, wie auch neue Erkenntnisse aus der Psychologie und den Neurowissenschaften gezeigt haben, keineswegs festgelegt, ein Leben lang in der gleichen Art und Weise zu denken, zu fühlen und zu handeln. Ganz im Gegenteil: Wir sind in der Lage, uns auf geradezu unglaubliche Art an alle erdenklichen Situationen anzupassen. Souveräner Umgang mit Druck und Krisen Resilienz meint nicht, dass alles Unangenehme künftig wie an einer Regenhaut an Ihnen und Ihrem Team abperlt. Das sollten Sie sich auch gar nicht wünschen: Neuropsychologen stellten vor einigen Jahren im Rahmen einer breit angelegten klinischen Untersuchung sogar fest, dass „die gänzliche Abwesenheit von Leiden bei einem Menschen als Indikator für einen pathologischen Zustand“ zu werten sei. Anders gesagt: Wer nie leidet, der hat sie nicht alle. Leiden gehört einfach dazu. Aber anders als „normale“ Menschen wachsen die resilienten an der Leiderfahrung und lernen für künftige Schicksalsschläge etwas dazu. Menschen mit einem starken Bamboo sind mehr als andere in der Lage, interne und externe Ressourcen gezielt einzusetzen und dabei ihre begrenzte Energie optimal zu steuern. Es sind vor allem folgende Indizien, die dafür sprechen, dass jemand eine starke Fähigkeit zur Stress- und Krisenbewältigung besitzt, resilient und ein guter Bamboo-Stratege ist: Allen Stürmen standhalten – Merkmale des Bamboo-Strategen 1. Der Bamboo-Stratege ist gut verwurzelt Wir Menschen bewerten Situationen unterschiedlich: Die gleiche Situation kann, abhängig vom Typ und vom Maß der individuell ausgeprägten Widerstandskraft, entweder als harmlos oder als bedrohliche Krise bzw. irgendwo dazwischen eingestuft werden. Dieser Umgang mit Situationen zeigt, wie stark die einzelnen Bestandteile des Bamboo ausgebildet sind. Der hochresiliente Bamboo-Stratege kann sich unter allen Umständen zu mindestens einem zweiten Anlauf motivieren und lässt sich von nichts und niemandem davon abhalten, seine Ziele zu erreichen. Versuch und Irrtum sind für ihn eher normal, er dramatisiert Misserfolge und persönliche Schwächen daher auch nicht und ist das Gegenteil einer „Dramaqueen“. 03 . 2014 Wirtschaft und Beruf 53 Fachartikel & Medienresonanz Position Position Der Bamboo-Stratege ist gut verwurzelt, indem er Unabänderliches akzeptiert, in Verbundenheit mit sich selbst, mit seinem sozialen Netzwerk und dem großen Ganzen lebt und dem Leben mit einer positiven Einstellung gegenübersteht. Er macht sich die Umstände zum Freund, hat Humor, sieht auch in dunklen Zeiten die Sonnenseiten des Lebens und ist in der Lage, sich aus eigener Kraft in einen guten Zustand zu versetzen. Der Bamboo-Stratege stellt sich einer schwierigen Situation, schaut den Tatsachen nüchtern ins Auge und kann sie realistisch einschätzen. Er setzt sich bewusst mit seinen Fehlern und Misserfolgen auseinander und lernt daraus. Er macht weiter und gibt nicht auf, so lange, bis er sein Ziel erreicht hat. Oder er gibt es nach gründlicher Überlegung ohne Groll auf und setzt sich ein neues Ziel. Er ist im guten Kontakt mit sich selbst und seinen Gefühlen, mit anderen und der Welt. Sein soziales Netzwerk gibt ihm Kraft und Ermutigung, wenn sie gebraucht wird. Er kann aber auch gut Unterstützung annehmen und anderen geben. Er hat Humor, kann auch einmal über sich selbst lachen. Er ist überwiegend Optimist und hat das Gefühl, die Dinge unter Kontrolle zu haben. 2. Der Bamboo-Stratege verfügt über ein starkes Ich Der Bamboo-Stratege hat einen starken, dabei biegsamen Stamm – seinen von allen äußeren Umständen unabhängigen Kern oder sein Selbst – ausgebildet. Er ist sich seiner Stärken bewusst, achtet gut auf sich selbst und hält sich auch dann für „okay“, wenn es gerade nicht so gut läuft. Er folgt seinem persönlichen Leitstern und richtet sich an seiner Vision, seinen Werten und Zielen aus. Er sieht den Sinn in seinem Tun und vertraut auf seine Kraft. Herausforderungen sieht er als Chance und nutzt sie wie eine Art Sportgerät, um sich an neuen Lernaufgaben zu „stretchen“ und aus der ihm vertrauten „Homezone“ über sich selbst hinauszuwachsen. Er wird schneller wieder aktiv, richtet sich nach Enttäuschungen und Phasen großer Belastung wieder auf und beginnt von Neuem. 54 Wirtschaft und Beruf 03 . 2014 Er hat ein positives Bild von sich und zweifelt auch dann nicht an seinem Wert, wenn er große Misserfolge verkraften muss. Er kommt nach Fehlschlägen schnell wieder mit sich ins Reine. Er spürt Überlastung rechtzeitig und kann sie abwehren. 3. Der Bamboo-Stratege nutzt seine Fähigkeiten und denkt in Lösungen Der Bamboo-Stratege hat Fähigkeiten, die ihn dabei unterstützen, sich immer wieder auf die Sonnenseite auszurichten, gleich den immergrünen Blättern des Bambus, die sich im Sturm zwar heftig bewegen, aber nicht fallen: Er richtet seinen Blick konsequent auf das Machbare, denkt in Lösungen statt in Problemen und findet und nutzt auch in schwierigen Situationen immer einen Handlungsspielraum. Er ist fit für jeden Sturm und packt Herausforderungen mit großer Vitalität an. Er hat Kontrolle über seine Gefühle und sein Tun, kann im Umgang mit anderen sowohl Grenzen setzen als auch Brücken bauen. Er kann sich souverän durchsetzen, weiß, wie er sympathisch wirkt und gleichzeitig respektiert wird. Er gestaltet sein Arbeitsumfeld aktiv und schafft sich sein persönliches Biotop. Kurz: Er hat Einstellungen und Fähigkeiten – seine immergrünen „Blätter“ –, mit denen er sich immer nach der Sonne wendet. Er wählt manchmal recht ungewöhnliche und kreative Wege, um selbst harte Schicksalsschläge zum Guten zu wenden. Er sucht nach Auswegen aus der Sackgasse und neuen Lösungen, nimmt die missliche Lage als Herausforderung an, wo andere wütend auf sich selbst sind, arge Selbstzweifel bekommen oder das Handtuch werfen. Er erlebt immer wieder „Flow“, diesen beflügelnden Zustand, bei dem man völlig selbstvergessen und fasziniert das Gefühl für Zeit und Raum verliert und „im Fluss“ ist. Er vertraut auf seine eigene Stärke und Kraft und ist vital. Er hält sich körperlich und mental fit. Er schaut konsequent auf Handlungsspielräume und denkt und handelt lösungsorientiert. Er lebt mit Schwung und weiß, dass nach einem tiefen Tal auch wieder ein Gipfel kommt. Er ist auf die Aufs und Abs des Lebens vorbereitet. Der resiliente Bamboo-Stratege ist also immun gegen alle Widrigkeiten? Nein, Bamboo-Stratege sein bedeutet ja nicht, dass man nie niedergeschlagen ist, keine Sorgen hat oder keinen Schmerz empfindet. Bamboo-Strategen nehmen die Niederlage an, verarbeiten sie und fühlen dabei im Inneren die Gewissheit, dass es zwar wehtut, aber auch, dass es vorübergeht. Ein Bamboo-Stratege versteht es sozusagen, sich selbst zu heilen. Sie werden also auch als perfekter Bamboo-Stratege nicht nur noch die rosarote Seite des Lebens erleben. Nein, auch Bamboo-Strategen sind niedergeschlagen, wenn sie Grund dafür haben. Aber sie stehen nach einer angemessenen Trauerphase wieder auf und wachsen weiter. Und sie halten sich an die Worte des Dalai Lama, den ich sehr schätze: „Schmerz ist unvermeidlich, Leiden ist freiwillig.“ Sind Optimisten automatisch resilient? Einzelne Aspekte von Resilienz herauszugreifen, macht nicht resilient. Jemand, der zum Beispiel ausschließlich optimistisch ist, ist nicht automatisch besonders widerstandsfähig. „Wird schon werden“ ist keine Lebensstrategie. Ein resilienter Mensch sieht auch das Risiko: „Ich könnte meinen Job verlieren.“ Oder: „Es kann sein, dass mich meine Führungsaufgabe überfordert.“ Die besten Bamboo-Strategen sind nicht die Daueroptimisten, sondern diejenigen, die zwar grundsätzlich voller Hoffnung sind, sich aber trotzdem bewusst machen, dass etwas nicht klappen könnte, und auf diese Eventualität vorbereitet sind. Mit dieser Haltung wächst Ihr Bamboo. Und je kräftiger er ist, desto mehr kann er Ihnen den Rücken stärken. o Buchtipp: Katharina Maehrlein Die BamBusstrategie den täglichen druck mit resilienz meistern 208 Seiten, gebunden Euro 19,90 (D) / Euro 20,50 (A) GABAL Verlag, Offenbach 2012 ISBN: 978-3-86936-441-4 In Die Bambusstrategie finden Sie Tests zur Selbsteinschätzung, Checklisten, Übungen und pragmatische Tipps, um in Ihrem Inneren so stark und unabhängig zu sein wie ein Bambus und sich in den Stürmen des Arbeitsalltags gelassen biegen zu können und nicht zu zerbrechen. Das Buch liefert die neuesten Ergebnisse aus der Resilienz- und Glücksforschung und gibt eine Anleitung, Mut, Kraft und Stehvermögen zu entwickeln, um die herausfordernden Situationen des Alltags standfest zu meistern. Ihre innere Stärke wird weiter aufgebaut, um in anstrengenden Berufsrollen sicher und gelassen agieren zu können. 03 . 2014 Wirtschaft und Beruf 55 Fachartikel & Medienresonanz Wiesbadener Kurier, 1/2015 Kontakt Katharina Maehrlein Pestalozzistraße 2 | 65232 Taunusstein T +49 6128 93 74-467 | M +49 170 29 83 678 [email protected] www.katharina-maehrlein.de