Lerntheorie Konstruktivismus Lerntheorie Konstruktivismus
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Lerntheorie Konstruktivismus Lerntheorie Konstruktivismus
Lerntheorie Konstruktivismus Geschichte und Zusammenfassung • Kernthese: Lerner schafft beim Lernen eine individuelle Repräsentation de Welt. Was/Wie jemand lernt hängt von den pers. Erfahrungen und der Person ab. • Funktioniert am Effektivsten, wenn der Lerner den Lernprozess selbst bestimmt. Lehrer kein Vermittler, sondern Berater. • Erste Ansätze zu finden bei Johann Amos Comenius (1592-1670). Weltruf durch pädagogische Lehrbücher und Reformvorschläge. • Begriffsprägung durch den italienischen Philosophen Giambattista Vico (* 1668) • Eingang in die Unterrichtsmethodik durch die ital. Ärztin Maria Montessori (* 1870) • Bundesweiter Umstellungsprozess auf konstruktivistische Verfahren in allen Schultypen und Fächern. Methoden und Merkmale sind z.B. Lernen durch Lehren und die Konstruktion von Wissen. • Stark vertreten im e-learning Segment. Möglichkeit der Recherche in verschiedenen Informationsquellen (z.B. WWW), sowie die Lösung bestimmter Aufgaben mit bestimmten Werkzeugen (situiertes lernen). Multimediale Lehr- und Lernumgebungen (WS 2005/2006) Simulation Ugur Örgün Lerntheorie Konstruktivismus Rahmen und Hintergründe • Wissen entsteht durch eine interne, subjektive Konstruktion von Ideen und Konzepten. • Wahrnehmung findet nicht in den Sinnesorganen statt, sondern als Ergebnis kognitiver Prozesse in den mit den Organen vernetzten Hirnregionen. • Lernen ist aktive Wissenskonstruktion in Verbindung mit bereits bestehendem Wissen. • Lernen ist individuell. Der Lernweg kann nicht vorhergesehen werden. • Keine Vermittlung von „Trägem Wissen“, sondern „Transferwissen“. Hierzu soll möglichst in einer authentischen Situation gelernt werden. • Keine kleinen „Chunks“ von Informationen, sondern Lösung realistischer Probleme in komplexen Zusammenhängen mit gegenseitigen Abhängigkeiten (mit der Möglichkeit der Abstraktion, um das Wissen auf andere Kontexte zu transferieren). • Der Lernprozess beginnt mit der Anregung der richtigen Fragen beim Lernenden: "Bevor der Lerner mit Antworten überhäuft wird, sollte er die Fragen, das Problem verstehen. Erst danach ist er für den Lernstoff und die Antworten bereit.„ [Thissen 97] Multimediale Lehr- und Lernumgebungen (WS 2005/2006) Simulation Ugur Örgün 1 Lerntheorie Konstruktivismus Lehren und Lernen • Im Gegensatz zum Behaviorismus betont der Konstruktivismus die internen Verstehensprozesse. In Abgrenzung zum Kognitivismus lehnt er die Annahme einer Wechselwirkung zwischen der externen Präsentation und dem internen Verarbeitungsprozess ab Æ Eine wesentlich stärkere Bedeutung der individuellen Wahrnehmung, Interpretation und Konstruktion • Lernen nach konstruktivistischem Paradigma: Wahrnehmen, Erfahren, Handeln, Erleben und Kommunizieren (alle aktiv und zielgerichtet) • Kein Auswendiglernen, sondern das Erlangen von „skills and strategies“ • Lehrer wird eher als „Coach“ angesehen. Seine Aufgaben sind Anregung und Unterstützung des individuellen Konstruktionsprozesses. Lehrer ist Verantwortlich für die Aktivierung der Lernenden, Anregung des Lernprozesses und Toleranz für andere Perspektiven, sowie die Bereitstellung einer herausfordernden Umgebung, welche die Lernenden dazu anregt, Probleme (in Zusammenarbeit mit anderen) zu lösen. • Merkmal: Multiple Perspektiven und multiple Kontexte, sowie sozialer Kontext. Multimediale Lehr- und Lernumgebungen (WS 2005/2006) Simulation Ugur Örgün Lerntheorie Konstruktivismus Referenzen und weiterführende Literatur Alle Lernmethoden und dazugehörende Informationen können auf folgenden Internetseiten nachgelesen werden: • • • • www.wikipedia.de http://dsor.uni-paderborn.de/de/forschung/publikationen/blumstengeldiss/Konstruktivismus.html http://dsor.uni-paderborn.de/de/forschung/publikationen/blumstengeldiss/Lerntheorien.html Thissen, F.: Das Lernen neu erfinden: konstruktivistische Grundlagen einer MultimediaDidaktik. in: Beck, U., Sommer, W. (Hrsg.): Learntec 97: Europäischer Kongreß für Bildungstechnologie und betriebliche Bildung, Tagungsband; S. 69-80; Schriftenreihe der KKA; Karlsruhe; 1997 Multimediale Lehr- und Lernumgebungen (WS 2005/2006) Simulation Ugur Örgün 2 Multimediale Lehr- und Lernumgebungen (WS 2005/2006) Simulation Ugur Örgün Multimediale Lehr- und Lernumgebungen (WS 2005/2006) Simulation Ugur Örgün 3 Fahrschul-Simulator 3D Beschreibung des Programms • Zugrunde liegende Lerntheorie: Konstruktivismus • Wie in einer Fahrschule müssen einige Übungen in Begleitung eines virtuellen Fahrlehrers („Coach“) absolviert werden, bevor man sich „prüfen“ lassen kann. Während den Übungen werden Hinweise, Lob und Kritik gegeben, damit der Schüler die wichtigsten Punkte verinnerlicht und auch in anderen Situationen korrekt anwenden kann. • Jede Fahrübung fokussiert auf ein bestimmtes Thema („Anker“), damit soll die Aufmerksamkeit des „Schülers“ gelenkt werden. • Der Anwender hat eine Übersicht über sein Lernfortschritt, wobei er aus den Übung frei wählen und diese wiederholen kann. • Die Beherrschung der Theorie und der Grundlagen wird dabei vorausgesetzt und kann nicht in Verbindung mit der Simulation nachgeschlagen werden. Multimediale Lehr- und Lernumgebungen (WS 2005/2006) Simulation Ugur Örgün Fahrschul-Simulator 3D Lernsystemvoraussetzungen • 3D-Simulations-Lernsoftware zur Übung von Führerscheinprüfungen. • Aus dem Hause Sybex, erschienen 2002, Version 2.0 (aktuelle Version 4.0; Preis: 18€) • Minimale Systemvoraussetzungen: Pentium III 450 MHz, Windows 95, DirectX 7, 64 MB RAM, 16 MB Grafik, 256 Farben • Zielgruppe: (angehende) Fahrschüler und alle die Ihre Kenntnisse auffrischen wollen. • Internet Support. Allerdings keine Updates bzw. Downloads für diese Version erhältlich • Elektronisches Handbuch vorhanden, allerdings ohne ein Regelwerk Æ Keine Theorie! (Die Einschränkung der Zielgruppe kann durch verschiedene Schwierigkeitsstufen aufgehoben werden.) • Das Programm läuft absturzfrei und ist leicht zu installieren. Multimediale Lehr- und Lernumgebungen (WS 2005/2006) Simulation Ugur Örgün 4 Fahrschul-Simulator 3D Inhalt und Strukturierung • Ziele des Lernsystems klar vorgestellt? Ja • Einzelne Kapitel wiederhol- bzw. einzeln auswählbar? Ja • Voraussetzungen bzw. Ziele der Kapitel angegeben? Ja. Ziele immer. Voraussetzung nur für die Prüfung • Klare Struktur des Inhalts in Teilkapitel? Ja • Schwierigkeitsgrad und Zeitaufwand der Kapitel angegeben? Nein • Möglichkeit eines Einstiegstests zu Beginn des Programms? Nein Multimediale Lehr- und Lernumgebungen (WS 2005/2006) Simulation Ugur Örgün Fahrschul-Simulator 3D Bedienung und Benutzerführung • Nach Programmeinführung, selbständige Bedienung möglich? Ja • Benutzungshinweise am Bildschirm klar und verständlich? Ja. Ausnahme: Teilweise zu knappe Fehlerbeschreibung in der Simulation • Exsistiert ein durchgehendes Hilfemenü? Nein • Lesezeichen für das vorzeitige Beenden eines Kapitels? Nein, aber Speicherung des Lernfortschrittes nach Kapitel • Möglichkeit der Wissensüberprüfung, Auswertung und Fehleranalyse? Ja / Ja / Nein. Auswertung der Schwächen und Stärken, aber keine Fehleranalyse • Glossar bzw. Nachschlagewerk? Nein, nur Bedienungsanleitung Multimediale Lehr- und Lernumgebungen (WS 2005/2006) Simulation Ugur Örgün 5 Fahrschul-Simulator 3D Pädagogisch-didaktische Gestaltung • Möglichkeit einer gratis Demoversion? Ja • Möglichkeit der individuellen Anpassung? Ja. Grafik und Steuerung • Wissensvermittlung durch praxisnahe Beispiele? Ja • Inhalte des Lernprogramms an Zielgruppe orientiert? Ja • Fachdidaktisch angemessene Vermittlung des Lerninhaltes? Meistens ja. Siehe Kritik • Gesamtlerninhalte durch Abschlusstest überprüft? Ja • Werden Erfolgserlebnisse vermittelt? ist Programm motivationsfördernd? Ja Multimediale Lehr- und Lernumgebungen (WS 2005/2006) Simulation Ugur Örgün Fahrschul-Simulator 3D Multimediale Gestaltung • Ausgewogener Einsatz von Audio, Video und Text (-> multimedialer Mehrwert)? Ja • Akustische Elemente implementiert? Ja • Bildschirm in übersichtliche Abschnitte für unterschiedlichen Medienformen aufgeteilt? Ja • Einzelne Programmteile hypertextartig verbunden? Ja. Ausserhalb der Simulation • Mehrfache bzw. mehrfarbige Gestaltung wichtiger Informationen? Ja. Unterscheidung zwischen Hinweisen und Fehlern • Individuelle Größenanpassung von Text und Bild? Nein, nur Auswahl zwischen Fenster- und Vollbildmodus Multimediale Lehr- und Lernumgebungen (WS 2005/2006) Simulation Ugur Örgün 6 Fahrschul-Simulator 3D Diskussion • Erste Eindrücke? Ist das Programm für seinen Zweck geeignet? • Ist die Abstraktion von der Realität problematisch? • Fangfrage: Können solche Simulationen echte Fahrübungen ersetzen? • Ist die Simulation eine gute Ergänzung zur Fahrschule? • Wer würde mit einer derartigen Simulation arbeiten? Multimediale Lehr- und Lernumgebungen (WS 2005/2006) Simulation Ugur Örgün Fahrschul-Simulator 3D Lob / Kritik -• Teilweise sehr unverständliche Fehler • Motivationshemmend: Fehlerpunkte für Fehler der anderen Verkehrsteilnehmer • Fehlinformation: Blick in Innenspiegel beim Rückwärtsfahren Æ Nach hinten schauen !!! • unrealistische Bremswege und Lenkung (Einschüchterung?) ++ • Trainingsmöglichkeit der Prüfungssituation (wenn auch sehr bescheiden) • Automatisierung bestimmter Vorgänge im Straßenverkehr • Netter Fahrlehrer, nicht animiert, aber verschiedene Mimiken, Lob und Kritik • Wie in der Fahrschule: Prüfung erst nach Bestehen der Übungsfahrten • Konstruktivistische Theorie gut umgesetzt Multimediale Lehr- und Lernumgebungen (WS 2005/2006) Simulation Ugur Örgün 7 Fahrschul-Simulator 3D Vielen Dank für Eure freundliche Aufmerksamkeit! Multimediale Lehr- und Lernumgebungen (WS 2005/2006) Simulation Ugur Örgün 8