Konzept zur Stärkung der Einzelhandelsstruktur
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Konzept zur Stärkung der Einzelhandelsstruktur
Konzept zur Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit in Bad Brückenau Im Rahmen des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts September 2009 – März 2010 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Grundkonzeption: Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit in Bad Brückenau September 2009 – März 2010 im Auftrag der Stadt Bad Brückenau. Durchführung: Uwe Schmidt Dipl-Kommunikationsdesigner (FH) Hochwaldstr. 14 97769 Bad Brückenau Tel. + 49 (0) 97 41 - 2918 [email protected] 2 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Teil 1 – Analyse, Konzeptionelle Ansätze, Handlungsempfehlungen Seite I Aufgabenstellung 4 II Ausgangssituation 5 III Vorgehensweise 6 IV Situationsanalyse 1. Rahmenbedingungen a) Räumliche Lage und Verkehrsanbindung b) Einwohnerstruktur c) Wirtschaftsstruktur 8 9 10 2. Tourismus a) Gästestatistik b) Touristisches Angebot c) Ergebnisse der Gästebefragung d) Zusammenfassung der Gästebefragung 11 13 16 26 3. Einzelhandelsstruktur in Bad Brückenau a) Kaufkraft und Kennzahlen b) Standorte c) Sortiment und Versorgungsqualität d) Freie Gewerbeflächen e) Ergebnisse der Kundenbefragung f) Zusammenfassung der Kundenbefragung g) Entwicklung des Einzelhandels in Bad Brückenau 29 30 31 35 39 48 49 V Stärken-/Schwächenanalyse 52 VI Konzeptionelle Ansätze und Handlungsempfehlungen 56 Teil 2 - Touristisches Leitbild, Positionierung, Vision, Kommunikation 61 I Aufgabenstellung - Warum ein Leitbild? 62 II Was ist ein touristisches Leitbild 63 III Stärken und Schwächen (Verweis auf Seiten 16 - 18, 52 - 55) 64 IV Chancen und Risiken 65 V Wettbewerbsanalyse 71 VI Zielgruppen 75 VII Positionierung / Vision 78 IIX Claim 81 X Logo 85 XI Gestaltungsbeispiele 91 XII Markensteuerrad / Selbstverständnis 95 XIII Pressearbeit 96 XIV Leitsätze für die touristische Entwicklung 98 XV Allianzen, Partner und Investoren 99 XVI Erfolgskontrolle / Monitoring XVII Umsetzung und Fortschreibung des touristischen Leitbildes 100 101 3 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Teil 1 – Analyse, Konzeptionelle Ansätze, Handlungsempfehlungen IAufgabenstellung Die Stadt Bad Brückenau ist Mittelzentrum (Landesentwicklungsprogramm Bayern 2006) und soll nach dieser Definition - die Bevölkerung ihrer Mittelbereiche mit Gütern und Dienstleistungen des gehobenen Bedarfs versorgen. -über vielseitige Einkaufsmöglichkeiten des gehobenen Bedarfs sowie über ein vielfältiges und attraktives Arbeitsplatzangebot verfügen. Im Wettbewerb um Investoren, Kunden, Touristen und Einwohner steht Bad Brückenau nicht nur in Konkurrenz mit den Oberzentren der Umgebung (Fulda, Schweinfurt, Würzburg), sondern auch mit weiteren Mittelzentren (Bad Kissingen, Hammelburg, Schlüchtern). Eine Situationsanalyse zu Handel und Tourismus soll den aktuellen Status, vorhandene Standortbedingungen sowie Stärken und Schwächen der bestehenden Struktur aufzeigen. Ziel ist es, eine gemeinsame Grundlage für die Bewertung künftiger Maßnahmen durch alle Akteure zu erreichen. Die Ergebnisse der Analyse dienen als Basis für die Entwicklungen von mittel- und langfristigen Konzepten und Maßnahmen zur Stärkung des Einzelhandels mit Verknüpfung für Gesundheit und Tourismus. Das Ziel ist ein klares Handlungskonzept, das aufzeigt, wie Politik und Verwaltung in Zukunft Impulse setzen und aktive Wirtschaftshilfe in Bad Brückenau leisten können. 4 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ IIAusgangssituation •Die Situation in Bad Brückenau ist gekennzeichnet von Funktionsverlusten, Rückgang der Bevölkerung, Verlust von Arbeitsplätzen, umfangreiche private und gewerbliche Leerstände und zunehmende Brachflächen. Sie verringern die Attraktivität und Versorgungszentralität der Stadt. •Zahlreiche Gebäude befinden sich in einem schlechten Zustand. Private Eigentümer und Investoren engagieren sich auf Grund geringer Zukunftsperspektiven nur zögerlich. •Erschlossene Wohn- und Industriegebiete sind nur teilweise bebaut. Die weitere Entwicklung stagniert auf Grund von fehlender Nachfrage. •Bad Brückenau hat eine lange Tradition und gute Infrastruktur als Kur-, Gesundheitsund Erholungsort. Der Gesundheitstourismus ist der Markt mit dem größten Steigerungs- und Entwicklungspotential. 2006 waren bei rund 4 Mio. Übernachtungen in den deutschen Heilbädern und Kurorten 800.000 Medical-Wellness-Gäste zu verzeichnen. Für diese Gästegruppe wird in den nächsten Jahren von einer Steigerung von 30-40% ausgegangen (Institut für Freizeitwirtschaft 2007). •In den vergangenen Jahren gab es Ansätze, eine klare Positionierung und ein touristisches Leitbild für Bad Brückenau zu entwickeln und umzusetzen. Durch die Aufteilung der Verantwortung und Inhalte (Stadt / Staatsbad) wurde eher ein gegenteiliger Effekt erreicht. Stadt und Staatsbad ergeben keine Einheit mit gemeinsamem Profil, sondern wirken für Außenstehende wie zwei Orte. Da künftig Marketing und Kommunikation wieder in einer Hand liegen, bieten sich Chancen für notwendige Korrekturen. 5 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ IIIVorgehensweise Die Daten dieser Situationsanalyse stammen aus frei zugänglichen Quellen z.B.: -Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung -IHK Würzburg-Schweinfurt -Bertelsmann Stiftung Wegweiser Kommune Um die Ergebnisse besser einordnen zu können, werden andere Städte zum Vergleich herangezogen. Wo es sinnvoll erscheint, gibt es Hinweise zur „Marktuntersuchung Bad Brückenau 1998“, um Entwicklungen und Veränderungen aufzuzeigen. Darüber hinaus wurden zur Erlangung aktueller Daten zwei Umfragen durchgeführt: Kundenumfrage (Fragebogen als Anlage) Die Umfrage wurde gemeinsam mit der regional stärksten Tageszeitung (Saale Zeitung) durchgeführt. 2.350 Fragebogen wurden als Zeitungsbeilage in Bad Brückenau, den Ortsteilen und Gemeinden des Altlandkreises verteilt. Die Rücklaufquote von 10,2 % (240 Fragebögen) weist auf ein großes Interesse der Bürger hin. Die Auswertung gibt Aufschluss über: - Kaufgewohnheiten -Zufriedenheit mit der Angebots- und Versorgungssituation -Zufriedenheit mit den Rahmenbedingungen (Parken, Attraktivität der Stadt, ...) -Hauptgründe für die Nutzung anderer Standorte -Wünsche und Anregungen von Kunden 6 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Gästebefragung (Fragebogen als Anlage) - Ermittlung von Stärken und Schwächen von Bad Brückenau als touristischer Standort - Aufschluss über die Erwartungen und Nutzungsgewohnheiten der Gäste - Allgemeine Informationen (Altersstruktur, Verweildauer, Anreise) - Gründe, Bad Brückenau zu besuchen Die gewonnenen Ergebnisse bieten eine Basis um: - bestehende Angebote zu verbessern - Schwachstellen zu beseitigen - die Gästezufriedenheit zu erhöhen - Gäste zu weiteren Besuchen zu bewegen - die Empfehlungsrate zu steigern Methodik: Auslage von Fragebögen mit einer angestrebten Rücklaufzahl von 100 auswertbaren Sätzen. Um der unterschiedlichen Gäste- und Besucherstruktur gerecht zu werden (Klinikaufenthalt, Tagungsteilnahme, Kurz- oder Wellnessurlaub, Tagesausflug, ...) , wird die Auslage quantitativ aufgeteilt: K = Kliniken (100) S = Sanatorien (50) H = Hotels / Pensionen (50) G = Gästeinformation (TI, Staatl. Kurverwaltung) (50) Die Fragebogen werden an die Auslagestellen verteilt. Gäste und Besucher werden vor Ort aktiv angesprochen und gebeten sich an der Umfrage zu beteiligen. Der Zeitrahmen für das Abfragen der Informationen wurde mit ca. 3 Wochen angesetzt. Alle an der Umfrage beteiligten Stellen erhalten die Ergebnisse zur Information und können bei Interesse Texte und Inhalte des Fragebogens für eigene Zwecke nutzen. 7 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ IV Situationsanalyse 1. Rahmenbedingungen a) Räumliche Lage und Verkehrsanbindung Bad Brückenau gehört zum Landkreis Bad Kissingen im Regierungsbezirk Unterfranken und liegt ganz im Nordwesten des Freistaates Bayern, nahe der hessischen Landesgrenze. Die touristisch -, geografische Einordnung erfolgt zum Naturpark Rhön. Dies stellt ein Problem dar. Das Gebiet der Rhön erstreckt sich über 3 Bundesländer (Bayern, Hessen, Thüringen) und 5 Landkreise (Fulda, Rhön-Grabfeld, Schmalkalden-Meiningen, Wartburgkreis, Bad Kissingen). Unterschiedliche Interessen und eine verwirrende Begriffslage (Naturpark Rhön, Naturpark Bayerische Rhön, Land der offenen Fernen, Biosphärenreservat Rhön, ...) haben dazu geführt, dass die Rhön noch keine starke touristische Identität besitzt. Jüngere Ansätze, die gesamte Region unter einer „Dachmarke Rhön“ zu vermarkten erscheinen sinnvoll und sollten unterstützt werden. Als ehemalige Kreisstadt verfügt Bad Brückenau über eine gute Infrastruktur (Schulen, Krankenhaus, Einkaufsmöglichkeiten) und dient als Versorgungszentrum für die umliegenden Gemeinden des „Altlandkreises“. Zunehmende Mobilitätsbereitschaft, der Wunsch nach Themengastronomie, Erlebniseinkauf und die verstärkte Nutzung von E-Commerce-Angeboten lassen diese Bedeutung jedoch geringer werden. Bad Brückenau liegt relativ zentral in Deutschland und ist durch die Anbindung und Nähe zur BAB 7 für den Individualverkehr gut erreichbar. Die Fertigstellung des Teilstücks der BAB 66 (zwischen Fulda und Schlüchtern) wird die Autobahnanbindung an das Rhein-Main-Gebiet künftig verbessern. Der nächste Bahnhof mit ICE-Anschluss ist in Fulda (38,3 km). Die Busverbindung nach Bad Brückenau ist nur sehr eingeschränkt möglich (werktags 13.21/15.21/17.21 Uhr). Reisende, die vormittags oder am späten Nachmittag in Fulda ankommen, haben keine Verbindung. Der nächste Flughafen ist Frankfurt (112 km). Die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt über Zugverbindung nach Fulda und Busverbindung nach Bad Brückenau. Für überregionale Gäste und Besucher bietet sich in erster Linie die Anreise mit dem eigenen PKW an. Die ICE-Bahnanbindung bis Fulda ist problemlos, die Weiterreisemöglichkeiten mit dem Bus nach Bad Brückenau sind auf Grund der geringen Frequenz stark eingeschränkt. 8 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ b) Einwohnerstruktur Bevölkerungsstand und Entwicklungsprognose Bad Brückenau Hammelburg Bad Kissingen Bad Neustadt Landkreis KG Freistaat Bayern Einwohner 7.116 11.728 21.035 15.826 106.628 12.520.332 Bevölkerungsentwicklung letzte 7 Jahre (%) - 2,7 % - 3,2 % - 2,5 % + 0,8 % - 2,5 % + 2,4 % Bev.-Entwicklung Prognose 2025 (%) - 0,2 % - 7,3 % - 5,5 % - 1,7 % - 5,0 % + 2,5 % Fertilitätsindex (%) + 8,7 % + 7,2 % + 4,7 % - 2,7 % + 6,4 % - 0,2 % (Quellen: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Bertelsmann Stiftung Wegweiser Kommune) Bei der Bevölkerungsentwicklung der letzten 7 Jahre liegt Bad Brückenau im Durchschnitt des Landkreises. Die Prognose bis 2025 sagt nahezu gleich bleibende Zahlen voraus, während andere Mittelzentren im Landkreis von stärkeren Rückgängen betroffen sind. Altersstruktur und Prognose Bad Brückenau Hammelburg Bad Kissingen Bad Neustadt Landkreis KG Freistaat Bayern ø-Alter 2007 46,2 43,1 49,0 43,3 43,7 42,2 ø-Alter 2025 Prognose 50,8 48,7 52,4 47,0 48,8 45,9 Anteil 65-79-jährige 18,0 % 2007 (%) 15,9 % 22,7 % 16,0 % 16,0 % 14,4 % Anteil 65-79-jährige 21,6 % Prognose 2025 (%) 19,7 % 24,0 % 18,7 % 20,5 % 16,7 % Anteil ab 80-jährige 8,3 % 2007 (%) 5,1 % 9,4 % 5,6 % 6,2 % 4,7 % Anteil ab 80-jährige 13,0 % Prognose 2025 (%) 9,1 % 12,8 % 7,2 % 9,2 % 7,4 % Anteil über 65-jähr. Prognose 2025 (%) 28,8 % 36,6 % 25,9 % 29,7 % 24,1 % 34,6 % (Quellen: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Bertelsmann Stiftung Wegweiser Kommune) Die „gefühlte“ Überalterung von Bad Brückenau ist Realität und verstärkt sich nach der Prognose weiter. Besonders deutlich wird dies beim Anteil der über 80-jährigen und im Vergleich zur Altersstruktur in Bayern. 9 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Aus der vorhandenen und zu erwartenden Altersentwicklung lassen sich verschiedene Ansätze und Konsequenzen ableiten: Das Thema „Barrierefreiheit“ ist grundsätzlich stärker zu berücksichtigen. Der Markt für serviceorientiere und altersgerechte Angebote wächst. Investoren die verstärkt Produkte und Dienstleistungen in diesem Alterssegment anbieten, können gezielt vor diesem Hintergrund angesprochen werden (z.B. betreutes Wohnen) 1.3 Wirtschaftsstruktur Die folgende Tabelle beleuchtet den Stellenwert und die Entwicklung von Bad Brückenau als Arbeitsstandort (Stand 2007). Der Wert „Bedeutung als Arbeitsort“ beschreibt den Faktor, zwischen den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die am Ort wohnen und den Beschäftigten die lediglich am Ort arbeiten. Je höher dieser Wert ist, um so wichtiger ist der Arbeitsstandort und deutet auf ein positives Pendlersaldo hin. Bad Brückenau Hammelburg Bad Kissingen Bad Neustadt Freistaat Bayern Sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze 3.115 4.057 10.186 13.664 Erwerbstätigenquote 49,9 % 51,3 % 54,0 % 52,9 % 55,1 % Arbeitsplatzentwicklung vergangene 5 Jahre - 8,9 % - 3.2 % - 7,4 % + 3,1 % - 0,2 % Bedeutung als Arbeitsort 1,5 1,1 1,7 2,6 1,0 (Quellen: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Bundesagentur für Arbeit, Bertelsmann Stiftung Wegweiser Kommune) Die Erwerbstätigenquote in Bad Brückenau ist im Vergleich die niedrigste. Das lässt sich teilweise auf den hohen Altersdurchschnitt zurückführen. Gleichzeitig fällt die Arbeitsplatzentwicklung negativ aus. Dennoch ist die Stadt für das Umfeld ein wichtiger Arbeitstandort mit positivem Pendlersaldo. 10 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ 2. Tourismus und Fremdenverkehr a) Gästestatistik in Bad Brückenau Bad Brückenau Hammelburg Bad Kissingen Bad Neustadt Angebotsintensität Gästebetten/1.000 Einw. 2006 192,3 32,2 337 92,2 Gästebetten 2007 1.354 391 7.115 1.567 Gästeübernachtungen 07 262.053 47.973 1.514.357 366.338 Auslastungsgrad der Gästebetten 54,0 % 34,4 % 56,4 % 63,8 % 1,9 7,1 8,4 Ø Aufenthaltsdauer/Tagen 5,7 (Quellen: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung) Die Zahlen des Bayerischen Landesamtes stimmen nicht mit der internen Statistik von TI und Staatl. Kurverwaltung überein und sind deshalb auch nur bedingt zum Vergleich geeignet. Auffallend ist der hohe Auslastungsgrad und die längste Verweildauer der Übernachtungsgäste in Bad Neustadt. Möglicherweise hängt dies mit den Indikationen der ortsansässigen Kliniken zusammen. Gäste-Statistik Bad Brückenau Stadt Bad Brückenau Staatsbad Stadt und Staatsbad Brückenau Gästebetten 1997 728 1.350 2.078 Gästebetten 2007 676 1.180 1.856 Veränderung - 7,1 % - 12,6 % - 10,7 % Übernachtungen 1997 54.041 208.764 262.805 Übernachtungen 2007 71.072 225.658 296.730 Veränderung + 31,5 % + 8,1 % + 12,9 % Ø Belegung 1997 20,6 % 43,0 35,1 % Ø Belegung 2007 29,2 % 53,1 44,4 % Veränderung + 8,6 % + 10,1 + 9,3 % Ø Aufenthalt/Tage 1997 3,8 10,0 7,5 Ø Aufenthalt/Tage 2007 k. A k. A. 5,6 Veränderung - - - 25,3 % (Quellen: Gästestatistik Stadt und Staatsbad Brückenau) 11 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Obwohl die Zahl der Gästebetten in den letzten 10 Jahren zurück gegangen ist, konnten sowohl die Übernachtungen als auch die Ø-Belegung der vorhandenen Zimmer gesteigert werden. Das die Ø-Auslastung der angebotenen Gästebetten im Staatsbad deutlich besser ist, liegt in erster Linie an den großen Kliniken. Die Auslastung für die Stadt bietet nach wie vor erhebliches Steigerungspotential. Vergleich Kurgäste (Verweildauer > 3 Tage)/ Passanten (Verweildauer < 3 Tage) Kurgäste Passanten Gesamt Ankunft 1997 12.751 22.274 35.025 Ankunft 2007 33.583 18.987 52.570 Veränderung + 163,4 % - 14,8 % + 50,1 % Ø-Verweildauer 1997 17,0 Tage 2,1 Tage 7,5 Tage Ø-Verweildauer 2007 7,7 Tage 2,1 Tage 5,6 Tage Veränderung - 54,7 % 0% - 25 % (Quellen: Gästestatistik Stadt und Staatsbad Brückenau) ACHTUNG! Durch die Veränderung der Kriterien und Einführung von Sonderregelungen bei der Einteilung in Kurgäste und Passanten lassen diese Zahlen keine genaue Bewertung zu. Um Vergleichswerte für die unterschiedlichen Gästegruppen zu erhalten, wird für die Zukunft eine einheitliche Statistik empfohlen. Diese sollte unterscheiden zwischen „Klinikgästen“ (bis 2005 Sozialgäste) und Touristischen Gästen, da hier in der Regel unterschiedliche Motivationen für den Aufenthalt vorausgesetzt werden können. Ebenso lässt sich der Erfolg von Werbemaßnahmen und z.B. die Ø-Verweildauer besser einschätzen. Bei der Auswertung der Gästebefragung (ab Seite 16) wurde diese Differenzierung vorgenommen. 12 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ b) Touristisches Angebot Beherbergungs- und Übernachtungsangebote In Bad Brückenau stehen zur Zeit folgende Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung: **** Hotels: Dorint-Ressort und Spa, Regena Gesundheits-Ressort *** Hotels: Hotel zur Mühle, Wellness-Hotel Ursula Weitere Hotels Jägerhof, St. Georg, Badhotel, Deutsches Haus, Mariental, und Pensionen: Margarete Privatvermieter: Pankerl, Reinwald, Ritter, Ullrich, Kugler, Ferienwohnungen: 11 (Bad Brückenau) und weitere in Eckarts und Züntersbach Im unteren und mittleren Bereich gibt es in der Stadt und im Staatsbad ein ausreichendes Angebot. Viele der Angebote sind eher einfach ausgestattet und werden preiswert angeboten. Im Stadtgebiet fehlt ein Angebot für anspruchsvollere Gäste im 4****– Bereich. Das Angebot für anspruchsvollere Gäste wird derzeit nur von Dorint und Regena abgedeckt. 13 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Gastronomie Das gastronomische Angebot ist quantitativ gut: 21 Restaurants, 8 Bistros, 6 Cafés und 2 Eisdielen bieten zahlenmäßig Auswahl. Die Angebote sind gutbürgerlich (Stern, Frankfurter Hof, Deutsches Haus, ...) bis international (griechisch, asiatisch, italienisch, ...). Ähnlich wie bei den Übernachtungen bewegt sich das Angebot im unteren bis mittleren Qualitäts-Bereich. Kein Gastronomiebetrieb hat eine Erwähnung in einem der wichtigen Restaurant-Führer. Im Bereich der gehobenen Gastronomie sind lediglich das „Dorint Resort und Spa“ sowie das „Regena-Gesundheits-Ressort“ zu nennen (wobei das Angebot im „Regena“ auch Einheimischen nahezu unbekannt ist). Nicht vorhanden sind ein Angebot im Bereich Themen- oder Erlebnisgastronomie (eingeschränkt „Stern“, „Alter Schuster“) und Kinder- und Jugendangebote (Fast-Food-Ketten). Regionale und ökologische Gerichte werden wenig angeboten oder beworben (Ausnahmen „Dorint Resort und Spa“, „Regena-Gesundheits-Ressort“, Stern). Das allgemeine Preisniveau erscheint in Relation zur Angebotsqualität eher hoch. Masse statt Klasse – gilt bei manchen gastronomischen Angeboten. Freizeit und Sport Vergleichsweise gut aufgestellt ist Bad Brückenau bei den Freizeit- und Sportangeboten. Im Mittelpunkt stehen Wandern und Nordic-Walking. Das in Bad Brückenau auch propagierte Thema Fahrrad fahren ist auf Grund der fehlenden bzw. wenig attraktiven Infrastruktur überbewertet und kann mit Wettbewerbern (z.B. aus dem fränkischen Weinland) nicht konkurrieren. Weitere Sportmöglichkeiten können bei örtlichen Vereinen oder Privatanbietern wahrgenommen werden (Tennis, Angeln, Reiten, Kegeln, Schwimmen, Fitness, ...) und sind in ausreichender Zahl vorhanden. Besondere Highlights: - 3 Familien- und Wellnessbäder (Sinnflut, Dorint, Regena) - Deutsches Fahrradmuseum - Hochseilgarten Volkersberg 14 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Kultur und Veranstaltungen Stadt und Staatsbad verfügen über zahlreiche Denkmäler und denkmalgeschützte Bauwerke. Für den Tourismus von besonderer Bedeutung ist dabei das Ensemble der Kuranlagen im Staatsbad. Mit dem Umzug des Bayerischen Kammerorchesters von Werneck nach Bad Brückenau wurde das kulturelle Angebot nachhaltig belebt. Klassische Konzerte und Open-Air-Veranstaltungen mit Unterhaltungsmusik im Kurpark haben sich etabliert und ziehen Besucher aus dem Umfeld an. Theatergastspiele, Gitarrenkonzerte, ein Komponistenwettbewerb für Chöre (Valentin-Becker-Preis), Konzerte von Musik-Hochschülern (Hochschulpodium auf Initiative des Bay. Kammerorchesters) im Dorint-Ressort runden das Angebot ab. Im Bereich der Stadt gibt es Konzerte im Georgi-Park bzw. der Georgi-Kurhalle, regelmäßige Chorkonzerte in der Kath. Pfarrkirche St. Bartholomäus (Kirchenchor, Kammerchor, Projektchor), Orgelkonzerte in der Kath. Kirche und zahlreiche Aktivitäten des Oberstufenorchesters „Georgi-Bläser“, das seit mehr als 40 Jahren besteht. Wenig Angebote mit überregionaler Anziehungskraft gibt es bei Ausstellungen und Museen (Deutsches Fahrradmuseum, Heimatmuseum). Für Bewohner und Gäste finden durch die Stadt, die Staatliche Kurverwaltung und von Vereinen organisierte Feste statt (Stadtfest, Parkfest, Kurgartenbeleuchtung, Bartolomäusfest, Feuerwehrfest, Sonnwendfeuer, Fest des Gartenbauvereins, Jahreskonzert der Georgi-Bläser, Familienfest des Sportverein Volkers,...). Als neueste Veranstaltung wurde zum 2. Mal vom „Tätscher-Verein“ die „Sinn in Flammen“ durchgeführt, wobei die Idee eines regionalen, themenbezogenen Festes unter dem Motto „kleiner ist feiner“ sehr gut aufgenommen wurde. Das jährlich durchgeführte Stadtfest kann durch neue Ideen und Impulse aufgewertet werden, beispielsweise durch zusätzliche Schwerpunkte wie Gesundheitsangebote (Essen, Trinken, Vorführungen) auf dem neu gestalteten Quartiersplatz. 15 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ C)Ergebnisse der Gästebefragung Im Zeitraum vom 28. August bis 25. September wurden Bad Brückenauer Gäste schriftlich befragt. Um ein breites Bild der unterschiedlichen Gästestruktur zu erhalten erfolgte die Befragung in Kliniken und Sanatorien, Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen sowie bei der Tourist-Information und der Staatlichen Kurverwaltung. Auswertbare Fragebögen ges.: 96 davon Frauen: 47,4 % Männer: 52,6 % Altersstruktur: Ø-Alter aller Befragten: 55,5 Jahre nur 10,8 % jünger als 40 60,2 % Älter als 50 Jahre Bis 40 Jahre 10,8 % Über 60 Jahre 34,9 % 40-60 Jahre 54,3 % Der Altersdurchschnitt der Bad Brückenauer Gäste ist verhältnismäßig hoch. Auffallend ist der geringe Anteil der unter 40jährigen. Die Befragten besuchten Bad Brückenau Alleine: 63,2 % Mit Partner: 28,7 % Mit Familie: 5,8 % Sonstiges: 2,3 % Frauen 47,4 Männer 52,6 % Familie 5,8% Partner 28,7% Sonstiges 2,3% Allein 63,2% Durch die große Anzahl an Klinikgästen ist der Anteil der Alleinreisenden in Bad Brückenau extrem hoch. Aber auch unter den Touristik-Gästen gaben 27 % an, allein in Bad Brückenau zu sein. Bei der Gästebefragung 1998 betrug der Anteil der Alleinreisenden nur 36 %! Familienurlaub mit Kindern findet nur in sehr geringem Umfang statt. 16 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Frage 1: Besuchen Sie Bad Brückenau zum ersten Mal? ja: 73,8 % nein: 26,2 % Mehrfachbesuch 26,2 % Ø = 3,9 mal davon Ø-Anzahl Besuche in Bad Brückenau: 3,9 mal Erstbesuch 73, 8 % Gäste, die sich wohl fühlen, kommen wieder. Der Ø-Wert von 3,9 ist sehr erfreulich. Frage 2: Wie sind Sie auf Bad Brückenau aufmerksam geworden? Internet: 11,9 % Messe: 0 % Sonstiges 17,5 % Redaktioneller Bericht: 3,5 % Anzeige 4,7 % Rentenvers. Red. Bericht 3,5 % Anzeige/Werbung: 4,7 % Krankenkasse Internet Arzt Arzt/Krankenkasse/Rentenvers.: 62,4 % 11,9 % 62,4 % Sonstiges: 17,5 % Sonstiges Der sehr hohe Anteil „Rentenversicherung / Krankenkasse / Arzt“ ist auf die beiden Kliniken (Hartwald, Sinntal) zurückzuführen. Betrachtet man separat, wie die Touristischen Gäste auf Bad Brückenau aufmerksam geworden sind, fällt die große Bedeutung des Internets auf. Rentenvers. Krankenkasse Arzt 13,5 % Sonstiges 40,4 % Internet 27,2 % Red. Anzeige Bericht 10,8 % 8,1 % Messen und klassische Anzeigenwerbung scheinen dagegen wenig spürbare Resonanz zu haben. 17 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Frage 3: Wie lange ist die Dauer Ihres Aufenthaltes? Alle: Ø 16,5 Übernachtungen Klinikgäste: Ø 22,1 Übernachtungen Touristik-Gäste: Ø 8,5 Übernachtungen: 25 20 15 Klinik/Sanatorium 68,1 % 0 Frage 5: Was ist der Anlass für Ihren Besuch? Urlaub/Erholung: 23,9 % Durchreise: 2,3 % Gesundheit/Reha/Kur: 67,0 % Geschäftl./Tagung: 1,6 % Besuch Freunde/Verwandte: 2,3 % Keine Angabe: 4,5 % Ø 8,5 Tage 3,2 % 20 Ortslteil 40 82,2 % Hotel 23,1 % 60 Staatsbad Wohnmobil Pension FeWo 1,1 % 3,3 % 4,4 % 80 Stadt Klinik/Sanatorium: 68,1 % Hotel: 23,1% Pension: 3,3 % Ferienwohnung: 4,4 % Wohnmobilstellplatz: 1,1 % 100 14,6 % Frage 4: Wo wohnen Sie während Ihres Aufenthaltes? Stadt Bad Brückenau: 14,6 % Staatsbad: 82,2 % Ortsteil: 3,2 % Gäste Alle 0 Ø 22,1 Tage 5 Klinikgäste Ø 16,5 Tage 10 keine Angabe 4,3 % Reisestopp 3,1 % Urlaub/ Erholung 23,9 % Besuch Freunde 3,1 % Gesundheit/Kur 65,6 % Gesundheit und Kur sind die mit Abstand wichtigsten Gründe für einen Besuch in Bad Brückenau. Und das nicht nur bei den Klinikgästen. 18 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Frage 6: Mit Bad Brückenau verbinde ich: 100 80 60 trifft nicht zu trifft wenig zu neutral 40 trifft teilweise zu trifft zu Wasser Freundliche Atmosphäre Gesundheitsangebote Lebendige Stadt Aktive Freizeitangebote Familienfreundlich Intakte Natur 0 Ruhe und Erholung 20 Bei dieser Frage zeigen sich klar die Stärken und Schwächen von Bad Brückenau in der Wahrnehmung der Gäste: „Ruhe und Erholung“ in „intakter Natur“ werden mit Bad Brückenau verbunden, gefolgt von „Freundlicher Atmosphäre“, „Wasser“ und „Gesundheitsangeboten“. Die Zuordnungen „Familienfreundlich“, „Aktive Angebote“ und besonders „Lebendige Stadt“ fallen stark ab. Frage 7: Wie bewerten Sie die Gastronomie? sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft ungenügend Angebotsvielfalt allgemein Service und Freundlichkeit 2,45 1,73 Preis-/Leistungsverhältnis 2,10 Qualität 2,00 Bei der Gastronomie überzeugen Service und Freundlichkeit. Defizite werden in der der Angebotsvielfalt gesehen. 19 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Frage 8: Wie bewerten Sie die Geschäfte und Einkaufsmöglichkeiten? sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft ungenügend Angebotsvielfalt allgemein 3,46 Service und Freundlichkeit 2,25 Preis-/Leistungsverhältnis 2,45 3,16 Öffnungszeiten Bei Geschäften und Einkaufsmöglichkeiten überzeugt kein Wert. Besonders in der Kritik stehen die Angebotsvielfalt allgemein sowie die Öffnungszeiten. Frage 9: Bitte kreuzen Sie an, welchen Freizeitaktivitäten Sie nachgegangen sind bzw. noch nachgehen möchten! (Mehrfachnennungen möglich) Gastronomie Einkaufen Museen Veranstaltungen Konzerte Schwimmen Wandern Radeln Nordic Walking Angeln Wellness-/Gesundheitsangebote Sonstiges 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Wandern, Gastronomieangebote, Wellness und Einkaufen sind die wichtigsten Freizeitaktivitäten. Die auch stark beworbenen Angebote „Radeln“ und „Nordic Walking werden weniger angenommen. 20 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Frage 10: Bitte bewerten Sie folgende touristische Angebote: Schwimmbäder, Museen, Veranstaltungen, Kurse, ... sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft ungenügend Angebotsvielfalt allgemein 2,40 Qualität der Angebote 2,27 „Schlechtwetter“-Angebote 2,84 Überwiegend gut bis befriedigend ist die Bewertung für touristische Angebote. So entsteht ein Mittelwert, bei dem die „Schlechtwetterangebote“ abfallen. Frage 11: Bitte bewerten Sie die kulturellen Angebote: Konzerte, Lesungen, Diavorträge, Theater, Kino, ... sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft ungenügend Angebotsvielfalt allgemein 2,52 Qualität der Angebote 2,55 Mittelmaß auch bei den kulturellen Angeboten. Frage 12: Bitte bewerten Sie die Sportangebote: sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft ungenügend Angebotsvielfalt allgemein Wandern, Wanderwege 2,25 2,06 Rad fahren/Radwege Nordic Walking Schwimmen/Sauna Wellnessangebote Tennis 2,30 2,06 1,97 1,88 2,41 Wellnessangebote, Schwimmen und Sauna mit den Bestwerten. Das Sportangebote scheint für die Gäste insgesamt gut zu sein. 21 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Frage 13: Welches Verkehrsmittel benutzen Sie für Ihre Anreise? Motorrad 2,3 % PKW: 78,1 % Bahn/Bus: 15,6 % Motorrad: 2,1 % Sonstiges: 4,2 % Sonstiges 4,2 % Bahn/Bus 23,1 % Pkw 78,1 % Gute Verkehrsanbindung für den Individualverkehr, schwierig mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen – das zeigt sich auch bei dieser Grafik. Frage 14: Wie weit ist die Entfernung zu Ihrem Wohnort (ca.) in km? Ø-Entfernung Wohnort ges: 212 km Ø-Entfernung Wohnort Klinikgäste: 183 km Ø-Entfernung Wohnort Gäste: 255 km Bundesländer: Baden-Württemberg Bayern Hessen Niedersachsen NRW Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Thüringen Sonstige Ausland 10 = Gäste 20 30 40 50 = Klinikgäste Bei der Befragung 1998 kamen die meisten Besucher aus NRW. Das Verhältnis zu bayerischen Gästen hat sich gedreht. 22 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Frage 15: Bewerten Sie bitte die Verkehrssituation bzw. Beschilderung in Bad Brückenau = Anreise eigener PKW, = Anreise Bahn/Bus sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft ungenügend Überregionale Verkehrsanbindung 2,67 Erreichbarkeit 2,44 Öffentlicher Nahverkehr 3,19 2,90 Parkmöglichkeiten 2,05 Touristische Beschilderung Straße 2,30 Touristische Beschilderung Wandern 3,45 2,40 Parken gut – Verkehrsanbindung und öffentlicher Nahverkehr verbesserungswürdig. Die Probleme sind hinlänglich bekannt, und dass die Bewertung bei Gästen, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, deutlich schlechter ausfällt ist nicht verwunderlich. Frage 16: Haben Sie Ausflüge in eine der folgenden Städte während Ihres Aufenthaltes gemacht oder geplant: 10 20 30 40 50 Bad Kissingen: Bad Bocklet Bad Königshofen Bad Neustadt Fulda Hammelburg Würzburg Bad Kissingen und Fulda sind die beliebtesten Ausflugsziele in der Umgebung. Bei den freien Antwortmöglichkeiten wurden genannt: Rhön, Kreuzberg, Wasserkuppe, Fladungen... 23 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Frage 17: Wie ist Ihr Gesamteindruck von Bad Brückenau? Ø = 2,2 3 28 Ø = 2,3 3 Ø = 2,0 12 21 21 10 9 Gäste Alle 19 16 Klinikgäste 42 sehr negativ negativ neutral positiv sehr positiv Der Gesamteindruck von Bad Brückenau liegt knapp unter „positiv“, aber deutlich über „neutral“. Differenziert man diesen Wert nach Gästegruppen, ergeben sich Unterschiede, die mit der persönlichen Lebenssituation und den Aufenthaltsgründen zu erklären sind. Frage 18: Haben Sie vor, Bad Brückenau noch einmal zu besuchen? 12 19 65 15 Klinikgäste Alle 30 5 4 keine Angabe nein ja 35 Gäste 7 Trotz der nicht immer sehr guten Einzelwerte werden die Erwartungen insgesamt erfüllt! Indiz dafür ist die häufige Absicht, Bad Brückenau wieder zu besuchen. Auch hier fällt der Wert bei den touristischen Gästen deutlich besser aus und ist außerordentlich hoch. 24 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Frage 19: Ich werde Bad Brückenau empfehlen 3 5 11 35 3 4 6 18 20 17 Gäste 17 Klinikgäste Alle 37 1 5 Bestimmt nicht Eher nicht neutral Wahrscheinlich Bestimmt In der Empfehlungsrate spiegeln sich die Ergebnisse von Zufriedenheit und Wiederbesuchsabsicht. Auch hier gute Werte, die bei den Gästen ohne Klinikaufenthalt sogar sehr gut ausfallen! 25 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ d) Zusammenfassung der Gästeumfrage Gästestruktur: Die Gästestruktur teilt sich in zwei große Gruppen: 1. Klinikgäste, die durch die Rentenversicherungsträger zu Rehabilitationsmaßnahmen an die Sinntal- und Hartwaldklinik empfohlen werden. 2. Gäste, die oft zum wiederholten Mal in Bad Brückenau sind und entweder Angebote der Sanatorien Regena/von Weckbecker nutzen oder in Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen übernachten. Die Gäste sind überdurchschnittlich alt und sind sehr oft alleine oder zu zweit unterwegs. Durch freie Wahl der Rehabilitationseinrichtung wird der Wettbewerb unter Kliniken zunehmen. Das Umfeld und eine Zusammenarbeit zwischen Stadt und den ortsansässigen Kliniken wird für Vollbelegung zunehmend an Bedeutung gewinnen. Alleinreisende Gäste haben andere Ansprüche. Dem ist mit besonders ausgelegten Angeboten mehr Rechnung zu tragen. Bei der Auswahl und Schaffung neuer Angebote ist die Alterstruktur zu berücksichtigen. Lage, Verkehr, Beschilderung: Die zentrale Lage in Deutschland und die gute Autobahnanbindung sind der Grund, warum bei den individuell Reisenden die Erreichbarkeit kein größeres Problem darstellt. Anders bei Anreisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Hier herrscht weiterhin Handlungsbedarf, die Busverbindungen nach Fulda zu verbessern. Die Parkplatzsituation ist aktuell ausreichend. Bei dem angestrebten Zuwachs des Gästeaufkommens ist ein weiterer Ausbau der Kapazitäten und vor allem eine größere Attraktivität der Parkplätze (Obermang) erforderlich. Obwohl die touristische Beschilderung sowie die Kennzeichnung der Wanderwege im Mittel einen akzeptablen Wert ergeben, zeigt der Blick ins Detail, dass hier Handlungsbedarf besteht. So reicht die Bewertung von sehr gut bis ungenügend. Dies ist sicher gerade bei den Wanderwegen davon abhängig, welche Routen ausgewählt wurden. Gerade bei einem touristischen Schlüsselthema wie Wandern, sollten aber keine „Entweder – oder“-Bewertungen in Kauf genommen werden. 26 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Wertewelt: Die Wertewelt von Bad Brückenau ist klar geteilt: Ruhe, Erholung, Gesundheit und Natur stehen gegen Lebendigkeit, Familienfreundlichkeit und Aktivurlaub Daraus ergeben sich verschiedene Konsequenzen: 1. Das Angebot verbreitern + es werden zusätzliche Zielgruppen angesprochen - Bad Brückenau will „alles machen“ und wird beliebig und austauschbar - durch die Widersprüchlichkeit der Erwartungen „Ruhe“ und „Aktion“ können die Angebote sich gegenseitig stören 2. Konsequent auf die vorhandenen Werte setzen + eindeutige Positionierung + Stammgäste werden gehalten - Stadt behält und verstärkt ihr vorhandenes Image Gastronomie: Die Gastronomie ist „nicht Fisch noch Fleisch“. Es fehlen Angebote in hoher Qualität (Sterneküche) oder spezielle, ausgefallene Angebote (Erlebnisgastronomie, regionale Küche, gesunde Küche). Bemängelt wird auch die überwiegend lieblose Ausstattung, besonders im Außenbereich (billige Plastikstühle). Positiv werden in erster Linie ein guter Service und die Freundlichkeit beurteilt. Eine Verbesserung der Qualität ist nur durch Motivation möglich. So können Gastronomen, die bestimmte Kriterien erfüllen, zusätzlich unterstützt werden. Beispiel: „Bad Brückenauer Gastlichkeit“ Wer regionale Gerichte und Produkte oder auch „gesundes Essen“ anbietet, erhält eine Auszeichnung, die deutlich sichtbar angebracht werden kann. 27 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Einkaufen: Auch hier gute Noten für Freundlichkeit und Service. Minuspunkte: Auswahl und Öffnungszeiten. Die Auswahl läßt sich nur schwer beeinflussen. Kaufkraft und wirtschaftliche Kriterien bestimmen das Angebot. Anders sieht das bei den Öffnungszeiten aus. Einheitliche und vor allem für Gäste erweiterte Öffnungszeiten lassen sich bei entsprechendem Willen umsetzen. Touristische Angebote: Veranstaltungs-, Kultur- und Sportangebote sind breit gefächert. Auch hier keine Begeisterung, aber durchweg Zufriedenheit. Bei der Weiterentwicklung sind die neue Positionierung, Gästestruktur und grundsätzliche Ausrichtung zu berücksichtigen. Ein Haupttrend der Touristik der nächsten Jahre ist das „medical-wellness“. Dieser Bereich wird derzeit im Regena und Dorint abgedeckt. Kleinere Häuser können keine Komplettangebote liefern, da die notwendigen Investitionen in keinem Verhältnis zum zusätzlichen Ertrag stehen. Allerdings können Synergieeffekte genutzt werden und durch Zusammenarbeit von Beherbergungsbetrieben mit örtlichen Gesundheitsdienstleistern, Therapeuten und Bad- und Wellnesseinrichtungen preiswerte Alternativen angeboten werden. Zufriedenheit: Gesamtbewertung, die Bereitschaft wieder zu kommen und die Empfehlungsraten passen! Dass dabei die touristischen Gäste noch einmal besser benoten als die Klinikgäste, ist keine Überraschung. Da eine große Grundbereitschaft besteht, Bad Brückenau wieder zu besuchen, könnten Bindungsmaßnahmen (Anschreiben, Newsletter, Bonusangebote) diese Bereitschaft verstärken. 28 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ 3. Einzelhandelsstruktur in Bad Brückenau a) Kaufkraft und Kennzahlen Als Mittelzentrum hat Bad Brückenau eine Versorgungsfunktion für die umliegenden Gemeinden. Mit Hilfe der Indikatoren zu Kaufkraft, Einzelhandelsumsatz und Zentralität kann dargestellt werden, in welchem Umfang die Stadt diese Aufgabe erfüllt. Die Kaufkraft für den Einzelhandel in Euro je Einwohner und Jahr (2008) zeigt, welche Mittel den Verbrauchern für den Bedarf im Food- und Non-Food Bereich zur Verfügung stehen. Der Einzelhandelsumsatz in Euro je Einwohner (2008) gibt an, wie viel ein Kunde statistisch an einem Einkaufsort ausgibt. Die Zentralitätskennziffer (2008) spiegelt das Verhältnis zwischen der in der Gemeinde vorhandenen Kaufkraft und den tatsächlichen Einzelhandelsumsätzen wider. Ein Indexwert, der größer ist als 100, deutet darauf hin, dass ein Kaufkraftzufluss aus umliegenden Gemeinden oder durch Gästebesuch erfolgt. Bad Brückenau Hammelburg Bad Kissingen Bad Neustadt Kaufkraft für den Einzelhandel in EUR/Einwohner 5.242 5.407 5.792 5.432 Einzelhandelsumsatz in EUR/je Einwohner 6.921 6.427 8.599 11.526 Zentralitätskennziffer 140,4 126,4 157,9 225,7 (Quelle: „Die Mittelzentren des IHK-Bezirks Mainfranken“) Die Zahlen stammen aus der Vergleichsstudie „Die Mittelzentren des IHK-Bezirks Mainfranken“. Das zusammengefasste Ergebnis der Vergleichsstudie in Stichpunkten für Bad Brückenau lautet: • Stärken im Kurwesen • Mittelfeld bei den kommunalen Standortbedingungen • unterdurchschnittlicher Einzelhandelsstandort • trotz ausgeglichener Bevölkerungsprognose schwache Zukunftsaussichten In der Studie 1998 betrug die Zentralitätskennziffer ca. 130. Bei aller Skepsis gegenüber solchen Vergleichen ist in den letzten 10 Jahren eine Erhöhung des Kaufkraftzuflusses nach Bad Brückenau erfolgt. Die Gründe hierfür dürften in erster Linie in der Neuansiedlung des Lidl-Marktes und der Vergrößerung des E-Center (vorher Neukauf) liegen. 29 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ b) Standorte Einzelhandel (Sept. 2009 - eigene Erhebung ) Im Bereich der Fußgängerzone von Bad Brückenau (zentrale Innenstadtlage) befinden sich 41 Einzelhandelsbetriebe. Dies entspricht quantitativ 63 % aller Betriebe. Es werden überwiegend Waren für den kurz- und mittelfristigen Bedarf in kleinen Ladenlokalen angeboten. Das angebotene Sortiment ist im unteren und mittleren Preissegment angesiedelt. Hochpreisige Angebote für eine anspruchsvolle Klientel findet man in keinem Bereich. Es gibt vergleichsweise viele Billiganbieter (Schlecker, NKD, Sonderposten-Baumarkt). Dieser Eindruck wird durch Discounter in unmittelbaren Randlagen noch unterstrichen: KIK, Woolworth (zwischenzeitlich wg. Insolvenz geschlossen). Gegenüber der Marktuntersuchung von 1998 sind folgende, wesentliche Entwicklungen festzustellen: – – + Die zentrale Innenstadtlage hat durch die Umsiedlung der „Magnetbetriebe“ Knüttel und Neukauf/Edeka deutlich an Einkaufsattraktivität verloren. Ob dies durch die Eröffnung eines Sonderposten-Baumarktes ausgeglichen werden kann, scheint fraglich. 1998 gab es 2 gewerbliche Leerstände in der zentralen Lage. Aktuell gibt es 14-21! Das führt zu deutlichen Funktionsverlusten und einer Verschlechterung der Atmosphäre. Die durchgeführte Sanierung der Altstadtgassen und erfolgte Fassadenrenovierungen haben das allgemeine Erscheinungsbild deutlich aufgewertet. 6 1 2 3 4 5 Die wichtigsten Einzelhandelsbetriebe in unmittelbarer Randlage: (1) Woolworth (inzwischen geschlossen), (2) KIK-Textildiscount, (3) Tegut-Lebensmittel, (4) Knüttel Elektromarkt, (5) Edeka-Einkaufsmarkt, (6) Gutes Wohnen, Möbelhaus 30 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Die wichtigsten Magnetbetriebe und Einkaufsmöglichkeiten in Bad Brückenau befinden sich an der Kissinger Straße: 5 2 3 4 1 (1) Tegut-Lebensmittel, (2) Lidl, (3) Aldi, (4) Baywa (mit kleinem Baumarkt und Garten-Sortiment), (5) AZE-Autozubehör und Fahrräder Ein am Berliner Platz angesiedelter kleiner Supermarkt hat eher untergeordnete Funktion und dient in erster Linie zur Versorgung von Übersiedlern. Auf Grund der Lage und des Sortiments (Food und Non-Food) ziehen in erster Linie Tegut, Aldi und Lidl Kaufkraft aus der Innenstadt. Für den Gesamteinzelhandel und Standort Bad Brückenau sind die Betriebe aber als Magneten für die umliegenden Gemeinden wichtig. c) Sortiment und Versorgungsqualität Zur Zeit gibt es 59 Einzelhandelsbetriebe in Bad Brückenau (Quelle: eigene Erhebung/Stand Sept. 2009), zu denen man im erweiterten Kreis noch 8 Betriebe, die teilweise Handel mit Endkunden betreiben zählen kann (Auto- und Kfz-Zubehörhandel, Tankstellen). Grundsätzlich ist die Sortimentsbreite und -vielfalt gut zu bewerten. Dies gilt besonders für die Bereiche des überwiegend kurzfristigen Bedarfs. Im Bereich der Lebensmittel ist die Versorgung durch 3 Supermärkte, 2 Discounter sowie weitere Nischen- und Fachgeschäfte überdurchschnittlich. Ein 1998 festgestelltes Defizit im Lebensmittelbereich von ca. 1.000 qm Verkaufsfläche wurde durch die zwischenzeitliche Ansiedlung eines Lidl-Marktes und des Edeka-Rhön-Centers geschlossen. 31 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Zuordnung des Bad Brückenauer Einzelhandels in Bedarfsgruppen: Produkte und Waren für den kurzfristigen Bedarf: Nahrungs- und Genussmittel Aldi / Logo Getränkemarkt / Lidl / Tegut (2) / Rhön-Center Edeka / 5-Tage-Markt / Supermarkt Just, Mini-Markt / Getränke Schlotter / Tucher / Metzgerei Haydu / Bäckerei Vogler Bäckerei Ludwig Str. / Reformhaus Dittmayer / Teesana / 1. Welt-Laden Gesundheits- und Körperpflegemittel Drogerie Roth / Schlecker / Ihr Platz / Reformhaus Dittmayer ... zusätzl. Lebensmittel-Discounter und Supermärkte Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel Iht Platz / Schlecker ... zusätzl. Lebensmittel-Discounter und Supermärkte Reform-, Bio- und Apothekenwaren Reformhaus Dittmayer / Drogerie Roth / Rathaus-Apotheke / Ludwigs-Apotheke Schwan-Apotheke Bücher, Schreibwaren, Zeitschriften Buchhandlung von Landenberg / Flo / Nr. 5 Blumen und Schnittpflanzen Hurrlein / Neißer / E-Center / Tegut Tiernahrung und Zoohandel - (kein Fachgeschäft vorhanden, wird in Teilsortimenten von verschiedenen Anbietern abgedeckt) Produkte und Waren für den mittelfristigen Bedarf: Bekleidung / Textilien KIK / NKD / Fäschner / Tropic / Klubertanz / Testoni / Family / Inges Laden / Aßmann Fabrikverkauf Ferkinghoff Schuhe / Lederwaren Dörflinger / Schuhhaus-Ludwigstr. / Lederwaren Schöpfner 32 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Haushaltswaren Schöpfner Geschenkartikel Schöpfner / Dorsch Sport- und Freizeitartikel Sport-Kötzner / AZE (Fahrräder) Spielwaren - (kein Fachgeschäft vorhanden, wird in Teilsortimenten von verschiedenen Anbietern abgedeckt) Produkte und Waren für den langfristigen Bedarf: Möbel- und Einrichtungsgegenstände/ Heimtextilien Gutes Wohnen Ankenbrand / Pfister Elektrogeräte (weiße Ware) / Lampen Knüttel Unterhaltungselektronik (braune Ware, TV, Musik) Knüttel Kommunikation (PC, Telefon, Zubehör) Knüttel / New Line Computer / Tinten-Druck Baumarkt- und Gartenartikel Sonderposten-Baumarkt (Teilsortiment) / Baywa (Teilsortiment) / EinzA (Teilsortiment) Medizinische Artikel/Sanitätsbedarf Sanitätshaus Richter / Sanitätshaus Bader Schmuck, Uhren Becher / Birkenbeul / König Optik / Foto Brillen Voigt / Optik-Plath / Foto Bott / Drogerie Roth 33 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Sonstige (u.a. Kfz-Zubehör, Kunstgewerbe) AZE / Autoteile Reese / Reifen Müller (Teilsortiment) / 1-Welt-Laden / Edda / Fundgrube Als Lücken im Sortiment sind folgende Felder auszumachen: Angebotsbreite: - Baumarkt- und Gartenartikel - Möbel- und Einrichtungsgegenstände - Spielwaren - Stoffe, Handarbeitsartikel, Kurzwaren - Musikinstrumente - Schreibwaren (hochwertig) - Zoo- und Tier-Fachhandel Angebotsqualität: Das Angebot bewegt sich überwiegend im unteren und mittleren Preis- und Qualitätssegment. Schaufenstergestaltungen, Warenpräsentation und die überwiegende Zahl der Ladeneinrichtungen spiegeln dies wieder. Auch die große Zahl von Discountern unterstreicht den Gesamteindruck. Hochwertige Angebote in ausreichender Auswahl und mit entsprechender Präsentation fehlen besonders in den Bereichen: - Mode (Textil und Schuhe) - Lebensmittel / Feinkost - regionale Erzeugnisse/Bioladen (Food und Non-Food) - Lifestyle (Designartikel, Geschenke, Souvenirs) 34 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ d) Einzelhandelsrelevante Freiflächen (Stand Sept. 2009 - eigene Erhebung) In der Marktuntersuchung von 1998 wurde festgestellt, dass „sich 2 Leerstände im Stadtgebiet negativ auf die Gesamtattraktivität und die Frequenz der Besucher von Bad Brückenau auswirken...“. Heute gibt es im Stadtgebiet, je nach Betrachtungsweise 14 - 21 freie Gewerbeflächen. Eine Entwicklung, die man schon dramatisch nennen kann. Freie Gewerbeflächen – Kategorie I (exponierte Lage, große Schaufensterflächen, besonders negative Außenwirkung) 1. Bahnhofstr. 2 2. Ludwigstr. 9 3. Ludwigstr. 15 4. Marktplatz 1 5. Marktplatz 4 6. Ludwigstr. 33 7. Judengasse 4 8. Altstadt 7 9. Altstadt 10 10.Altstadt 12 Freie Gewerbeflächen – Kategorie II (mittlere Lage, Schaufensterflächen, negative Außenwirkung) 11.Ludwigstr. 15 12.Altstadt 8 13.Obere Badersgasse 2 14.Brunnengasse 2 Freie Gewerbeflächen – Kategorie III (zurückgesetzte Lage, Schaufensterflächen, geringe Außenwirkung) 15.Fuldaer Str. 4 16.Altstadt 18 17.Sinntor 24 18.Sinntor 22 19.Marktgasse 8 20.Untere Badersgasse 46 21.Buchwaldstr. 4 35 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Übersicht Freie Einzelhandelsflächen 1 2 11 3 4 14 5 7 19 15 16 6 13 8 9 10 12 20 17 18 21 Handlungsvorschläge Das Management der freien Einzelhandelsflächen ist eine der vorrangigen Aufgaben beim Konzept zur Stärkung des Einzelhandels. Neben der Erfüllung der allgemeinen Aufgaben – wie Steigerung der Frequenz in der Innenstadt und Steigerung der Gästezahlen – sollten hier kurzfristige Maßnahmen getroffen werden. Die Ziele: 1. Vermarktungsunterstützung von leer stehenden Ladengeschäften 2. Verbesserung des Erscheinungsbildes von freien Einzelhandelsflächen 3. Kontaktpotential für Passanten nutzen 3. Rückbau und optische Veränderung von nicht vermietbaren Leerständen zu 1. Vermarktungsunterstützung von freien Einzelhandelsflächen (Priorität Kategorie I) - Entwicklung eines einheitlichen Exposés für alle Ladengeschäfte, das alle relevanten Informationen enthält (Fläche, Nutzungsmöglichkeiten, Ausstattung, Baulicher Zustand, Miete/Pacht, ...) - Die Exposés werden von der Stadtverwaltung bei Anfragen verwendet und aktiv an mögliche Interessenten geleitet (Rhön-Saale-Gründerzentrum, IHK, Handelskammer, zentrale Datenbanken von Bezirks- und Landesregierungen) und können von den Inhabern zur Eigenvermarktung genutzt werden. - Die Exposés sollen auch eine Kurzvorstellung der Stadt enthalten (Leitbild, soziologische Daten, Gästestruktur, Umfrageergebnisse, ...), um möglichen Investoren/Geschäftsgründern zusätzliche Entscheidungshilfen zu liefern. 36 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ zu 2. Verbesserung des Erscheinungsbildes von freien Einzelhandelsflächen (Priorität Kategorie I + II) Um das Stadtbild zu verbessern, können Schaufenster und Geschäfte vorübergehend fremd genutzt werden z.B.: - für touristische Werbung (Highlights wie Sinnflut, Fahrradmuseum, Klettergarten, Kurpark, Ausflugsziele in der Umgebung...) oder Veranstaltungen - für Kunst- und Kunstgewerbeausstellungen - für Aktionen von Schulen / Vereinen (Flohmärkte, Tauschbörsen, ...) Konzepte hierzu können von der Stadt und dem Einzelhandelsverein FORUM e.V. ausgearbeitet werden. Hierbei sollen auch die Nutzungsbedingungen wie z.B. Ausfallentschädigung für Vermieter und Betriebskosten (Reinigung, Strom, etc.) geklärt werden, um die Immobilienbesitzer konkret anzusprechen. zu 3. Kontaktpotential für Passanten nutzen Pilotprojekt „Schaufenster Bad Brückenau“ Schaufensterflächen in erster Reihe der Fußgängerzone von Bad Brückenau bieten ein großes Kontaktpotential bei Passanten. Dieses kann von Leistungsträgern des Bad Brückenauer Einzelhandels gemeinsam genutzt werden! Unter dem Arbeitstitel „Schaufenster Bad Brückenau - Angebote des Monats“ können Geschäfte ihre Highlights präsentieren (Präsentationssystem für DIN A 4 Formate). So können sich Konsumenten einen schnellen Überblick über die verschiedensten Angebote verschaffen und werden motiviert, die jeweiligen Geschäfte zu besuchen. Als Nebeneffekt wird aus einem Leerstand ein Ort von Interesse! (Beispiel eines zentralen „Schaufenster Bad Brückenau“ für aktuelle Angebote aus dem Handel und für Veranstaltungen) 37 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ zu 4. Rückbau und optische Veränderung (Kategorie III) Einige Immobilien, die wohl nicht mehr für den Einzelhandel nutzbar sind, verfügen noch über Werbeanlagen und demonstrieren so „dauerhaften Stillstand“. Durch Entfernen der Werbungen und Umgestaltung der Schaufenster können Sie optisch in Wohnnutzungen überführt werden und verbessern so das Stadtbild. Zur kurzfristigen Umsetzung der Handlungsempfehlungen ist es sinnvoll, ein Treffen mit den Eigentümern und Vermietern von freien Einzelhandelsflächen zu veranstalten (ggf auch in Einzelgesprächen). Im Gegensatz zur geplanten Befragung per Post ist es im persönlichen Kontakt wesentlich einfacher, die Ziele zu vermitteln und zur Zusammenarbeit zu motivieren. 38 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ e) Ergebnisse der Kundenbefragung Im Zeitraum vom 25. September bis 05. Oktober 2009 wurden Kunden in Bad Brückenau schriftlich befragt. Um ein breites Bild potentieller Kunden aus der Stadt, den Stadtteilen und den Gemeinden des Altlandkreises zu erhalten, erfolgte die Befragung durch eine Beilage in der örtlichen Tageszeitung (Saale Zeitung). Dadurch wird gewährleistet, dass die Nachteile einer Vor-Ort-Befragung (Konsumenten, die nicht in Bad Brückenau einkaufen, werden nicht erreicht, Ort und Zeit der Befragung verändern maßgeblich das Ergebnis) vermieden werden. Insgesamt wurden 2.350 Fragebogen verteilt. Die Rücklaufquote ist mit 10,2 % außerordentlich gut und zeigt das große Interesse der Bevölkerung. Auswertbare Fragebögen ges.: 240 Frage 1 + 2: Geschlecht und Alter davon Frauen: 165 (68,7%) Männer: 75 (31,3 %) Ø-Alter aller Befragten: 53,3 Jahre Frage 3: Haushaltsgröße 1 Person: 12,6 % 2 Personen: 45,6 % 3 und mehr Personen: 41,8 % Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren: 32,1 % Frage 4: Wohnort Bad Brückenau: 42,7 % Ortsteil (Staatsbad, Volkers, Römershag): 13,4 % Gemeinde im Altlandkreis: 41,4 % Sonstige: 2,5 % 31,5 % Frauen Männer 68,5 % 12,6 % 3 und mehr 2 Personen 41,8 % 45,6 % 1 Person 2,5 % 41,4 % 42,7 % Sonstiges Gemeinde alter Lkr Stadtteil 13,4 % Stadt 39 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Frage 5: Was schätzen Sie an Bad Brückenau als Einkaufsstadt besonders? (Mehrfachnennungen möglich) 80 71 70 70 67 60 50 40 37 20 20 14 10 11 9 Auswahl 21 20 Fußgängerzone 30 6 attraktive Stadt Nähe schöne Fachgeschäfte Freundlichkeit Versorgung Lebensmittel persönliche Beratung nichts/keine Angabe kurze Wege Parken 0 Parken (Möglichkeiten und kostenfrei), kurze Wege, die persönliche Beratung und die gute Versorgung mit Lebensmitteln – damit kann die Stadt punkten! Frage 6: Was gefällt Ihnen an Bad Brückenau als Einkaufsstadt nicht? (Mehrfachnennungen möglich) 100 96 80 60 12 10 8 8 8 7 5 4 schmutzig (8) 14 Parkmöglichkeiten 16 zu teuer 20 fehlende Markengschäfte (7) 30 keine Zufahrt Fußgängerzone 31 Schuhangebot (6) 37 u wenig Freundlichkeit der Verkäufer 39 40 fehlender Baumarkt Ramsch-/Billigläden schönes Café fehlt (5) Atmosphäre (4) Leerstände Öffnungszeiten (3) Angebote Mode/Bekleidung (2) Auswahl (1) 0 40 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ (1) Auswahl Bei der Auswahl wurde neben der allgemeinen Aussage auf zu kleine Sortimentsbreiten („was man sucht ist gerade nicht da“) und fehlende Preisvergleichsmöglichkeiten hingewiesen. (2) Angebot Mode/Bekleidung Hier wurden am häufigsten genannt: fehlende Angebote Herrenmode, fehlende Angebote für Kinder und Jugendliche, keine hochwertigen Angebote (3) Öffnungszeiten Für viele ein Ärgernis. Allgemein werden längere Öffnungszeiten und keine Mittagspause gewünscht. Falls dies nicht möglich ist, wenigstens einheitliche Öffnungszeiten in Abstimmung mit z.B. Banken, Behörden etc. (4) Atmosphäre Hier der Tenor: nichts los, tot, langweilig. Aber auch: zu wenig attraktiv, keine Spielmöglichkeiten für Kinder, zu wenig grün... (5) Schönes Cafe Ein Ort zur Pause beim Stadtbesuch, möglichst zentral (Marktplatz) und schön und gemütlich gestaltet (keine Plastikstühle) (6) Schuhangebot Gewünscht wird sowohl ein qualitativ höherwertiges Angebot als auch ein Discounter (7) fehlende Markengeschäfte H & M, Zara, Galeria Kaufhof (8) schmutzige Stadt bezieht sich in erster Linie auf Hundekot Frage 7: Wo suchen Sie zuerst? 9,2 % keine Angabe 25,4 % gleich außerhalb 65,4 % Bad Brückenau 41 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Frage 8: Wo erledigen Sie die Haupteinkäufe außerhalb von Bad Brückenau? (Mehrfachnennungen möglich) 200 192 150 102 100 53 50 49 22 16 13 Sonstiges Schlüchtern Hammelburg Schweinfurt Würzburg Fulda Bad Kissingen 0 Fulda als klare Nr. 1 der Hauptwettbewerber. Hierhin fließt ein Großteil der Kaufkraft ab. Frage 9: Was sind die Hauptgründe außerhalb von Bad Brückenau einzukaufen? (Mehrfachnennungen möglich) 200 165 150 100 13 8 8 8 6 6 4 3 3 2 zu schmutzig keine Qualitätsangebote Möbelhaus fehlende Markengeschäfte Tiernahrung fehlende Freundlichkeit Spielwaren 19 Schuhangebot 23 schönes Cafe fehlt 29 Atmosphäre/Lebendigkeit 55 50 Baumarkt fehlt Öffnungszeiten zu teuer/Presiniveau Bekleidungs-/Modeangebote Auswahl (Allg./Vergleichsmögl.) 0 42 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Frage 10: Wo beziehen Sie überwiegend Ihre Produkte und Waren für den kurzfristigen Bedarf? (Mehrfachnennungen möglich) Versandhandel Internet außerhalb BRK Supermarkt/Discounter BRK Fach-, Einzelhandel BRK Nahrung/Genußmittel Gesundheits-, Körperpflegemittel Wasch-, Putz-, Reinigungsmittel Reform-, Bio- und Apothekerwaren Bücher und Schreibwaren Blumen und Schnittpflanzen Tiernahrung, Zoohandel 0 50 100 150 200 250 300 350 Alles im „grünen Bereich“. Die Versorgung wird gut angenommen und bindet die Kaufkraft in der Stadt. Dies gilt besonders für Lebensmittel. Ein Bedarf ist im Bereich Tiernahrung/Zoohandel zu erkennen. Hier gibt es kein entsprechendes Angebot. Frage 11: Wo beziehen Sie überwiegend Ihre Produkte und Waren für den mittelfristigen Bedarf? (Mehrfachnennungen möglich) Versandhandel Internet außerhalb BRK Supermarkt/Discounter BRK Fach-, Einzelhandel BRK Bekleidung/Textilien Schuhe/Leder Haushaltswaren Geschenkartikel Sport und Freizeit Spielwaren 0 50 100 150 200 250 300 350 Hier verändert sich das Bild deutlich: Bekleidung/Textilien, Sport- und Freizeitartikel und Spielwaren werden überwiegend außerhalb von Bad Brückenau gekauft. Auch alle anderen Bereiche bieten Potential, um die Abwanderung von Kunden zu verringern. 43 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Frage 12: Wo beziehen Sie überwiegend Ihre Produkte und Waren für den langfristigen Bedarf? (Mehrfachnennungen möglich) Versandhandel Internet außerhalb BRK Supermarkt/Discounter BRK Fach-, Einzelhandel BRK Möbel (Heimtextilien) Elektro-/Haushaltsgeräte, Lampen Unterhaltungselektronik (TV, Musik) Kommunikation (PC, Tel., Zubehör) Baumarkt Med. Artikel, Sanitätsbedarf Schmuck Kfz-Zubehör 0 50 100 150 200 250 300 Der „ewige Baumarkt“, Möbel, Elektrogeräte und Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik sorgen gleichermaßen für Abwanderung. Obwohl hier teilweise Angebote vorhanden sind, werden Auswahl, Beratung und Preisvergleichsmöglichkeiten als Hauptursachen genannt. Frage 13 + 14: Gesamt- und Einzelbewertung für die Einkaufsmöglichkeiten und das Angebot: 250 nicht gut 200 weniger gut gut 150 sehr gut 100 50 Preisniveau Warenpräsentation Öffnungszeiten Beratung und Service Angebot der Geschäfte Gesamtbewertung 0 Die Gesamtbewertung: 67,5 % bewerten die Einkaufsmöglichkeiten mit „weniger gut“ oder nicht gut. Dies liegt in erster Linie am Angebot (Auswahl, Vergleichsmöglichkeiten, fehlende Angebote, kleine Sortimentsbreiten) und den Öffnungszeiten (allgemein, zwischen den Geschäften unterschiedlich, nicht z.B. mit Banken abgestimmt). Positiv bewertet werden Service und Beratung (z.B. die Möglichkeit, Waren zur Probe mit nach Hause nehmen zu können). Insgesamt 77,2 % bewerten hier mit „sehr gut“ oder „gut“. 44 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Frage 15: Welche Einkaufsmöglichkeiten fehlen/würden Sie zusätzlich wünschen? 120 100 102 99 80 60 24 15 14 12 12 7 7 6 4 3 Sportgeschäft 20 MacDonald 33 Musikinstrumente 34 Qualitätsgeschäfte5 35 grüner Markt/Erzeugermarkt 40 Markengeschäfte4 Tierbedarf/Zoohandlung Elektro-Fachmarkt3 Möbel Kaufhaus Spielwaren Stoffe, Handarbeit, Kurzwaren Schuhe2 Mode/Bekleidung1 Bau-, Gartenmarkt 0 Erläuterungen und Zusatzinformationen zu den freien Texteingaben im Fragebogen: 1 2 3 4 5 Im Bereich Mode/Bekleidung wurde differenziert. Allgemein wird das fehlende Angebot bemängelt, im Besonderen die fehlende Auswahl bei Kinder- und Jugendbekleidung und Herrenmode. Geäußert wurde der Wunsch auch nach Sondergrößen. Häufiger genannt wurde das Fehlen hochwertiger Markenqualität, gelegentlich das zu hohe Preisniveau bemängelt. Bei Schuhen vermisst ca. die Hälfte hochwertige Qualität und alternative Angebote, die andere Hälfte wünscht sich einen Schuh-Discounter (Deichmann) für günstigere Preise Gewünscht wird ein Elektro-/Elektronikfachmarkt, in dem man alles bekommt und gut beraten wird, namentlich wurde häufig Media-Markt genannt... Auch hier geht es in erster Linie um Mode und Bekleidung. Gewünscht werden: H&M, Zara, C&A, ... aber auch Takko und andere Bekleidungsdiscounter Allgemeiner Wunsch: mehr Qualität und Anspruch bei Waren und Präsentation Die Grafik zeigt die 15 Themen mit den häufigsten Nennungen. 45 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Frage 16: Wie informieren Sie sich über Aktionen und Angebote des Bad Brückenauer Einzelhandels? Sonstiges (17) Internet (2) „Bad Brückenau bringts“ (44) Flyer/Beilagen (186) Tageszeitung (170) Frage 17: Kriterien des Einkaufs-Umfeldes? 250 nicht gut 200 weniger gut gut 150 sehr gut 100 50 Gastronomisches Angebot Rast-, Ruhemöglichkeiten Sauberkeit der Innenstadt Attraktivität der Innenstadt Erreichbarkeit der Geschäfte Parkplatzsituation 0 Parken und Erreichbarkeit sind für die große Mehrzahl kein Thema. Lediglich vereinzelt kommt der Wunsch nach Befahrbarkeit der Fußgängerzone. Negativ wird die Attraktivität der Innenstadt gesehen. Dies bezieht sich auf die Gestaltung, wenig Grünflächen aber auch auf die Atmosphäre (Leerstände, nichts los...). Auch die Gastronomie erhält keine guten Noten. Häufig kommt der Wunsch nach einem schönen Cafe auf dem Marktplatz (viel Grün, keine Plastikstühle in der Innenstadt). Beim Thema „Sauberkeit“ scheiden sich die Geister. Kritikpunkte hier in erster Linie „Hundekot“ und unsauberes Pflaster. 46 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Anregungen/Wünsche: Frage 17: 30 29 28 27 25 26 20 20 16 15 12 10 11 6 5 6 6 6 6 5 4 3 keine Fußgängerzone Behindertengerecht/Kinderwagen Grüner Markt/Direktvermarkter Mehr Miteinander/Zusammenarbeit Spielmöglichkeiten für Kinder Nahverkehr/ mehr Busverbindungen zusätzl. Rastmöglichkeiten Kaufhaus mehr Sauberkeit Angebote für Kinder/junge Familien/JUZ längere/einheitliche Öffnungszeiten bessereGastronomie schönes Cafe am Marktplatz öffentliche Toilette attraktivere Stadt/mehr Grün Mehr Leben/Veranstaltungen 0 Die Wünsche spiegeln die Ergebnisse der gesamten Umfrage wider. Dass Angebote für Kinder und Jugendliche sowie Spielmöglichkeiten selten genannt werden liegt sicher am relativ geringen Anteil an Familien mit Kindern, die an der Befragung teilgenommen haben. 47 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ f) Zusammenfassung der Kundenbefragung Punkten kann Bad Brückenau mit guten und kostenlosen Parkmöglichkeiten, kurzen Wegen und einem breiten Angebot im Bereich der Waren für den kurzfristigen Bedarf. Besonders die Versorgung mit Lebensmitteln wird als „gut“ empfunden. Auch mit freundlicher, und persönlicher Beratung werden Kunden gebunden. Als Gründe für den Abfluss von Kaufkraft stehen in erster Linie die Themenfelder „Atmosphäre“ und „Auswahl“. Mehr Leben, mehr Grün, eine schönere Gestaltung, Cafés und Gastronomie mit Flair werden genannt – also ein Umfeld, in dem es Spaß macht, sich länger als für reine Erledigungen nötig, in der Innenstadt aufzuhalten. Spielmöglichkeiten für Kinder und Angebote für Jugendliche werden ebenfalls vermisst. Die Aufhebung oder verstärkte Nutzung der Fußgängerzone für den Autoverkehr ist für die große Mehrheit kein Thema. Bei der „Auswahl“ geht es um das allgemeine Angebot, die Sortimentsbreiten, und in erster Linie auch um Bekleidung (Herren-, Kinder-, Jugendmode). Konkret vermisst werden außerdem: Baumarkt, Möbelgeschäft, Spielwaren, Stoffe und Kurzwaren, Zoo- und Tierhandlung und erweiterte Angebote bei Schuhen und Elektro. Wünsche nach der Ansiedlung von „Markengeschäften“ wie „Zara“, H&M“ und Kaufhof sind verständlich, aber unrealistisch. Kritisch von Verbrauchern (und Gästen) werden die Öffnungszeiten gesehen. Hier hat der Wunsch nach längeren Öffnungszeiten am Abend und Samstag Priorität. Falls dies nicht möglich ist, sollten die Öffnungszeiten wenigstens einheitlich sein und mit Banken und Behörden abgestimmt werden. Weiteren Wünschen, die eine hohe Priorität aufweisen, wird aktuell entsprochen: - einer öffentlichen Toilette - dem Entgegenwirken durch die Verschmutzung mit Hundekot Kaufkraftabflüsse finden in erster Linie nach Fulda statt. Aber auch Bad Kissingen hat hier an Bedeutung hinzu gewonnen. 48 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ g) Entwicklung des Einzelhandels in Bad Brückenau Zielsetzungen • Stärkung und Belebung des zentralen Innenstadtbereichs • Kaufkraftzuflüsse aus den umliegenden Gemeinden • Erfüllung der Versorgungsfunktion als Mittelzentrum • Attraktive Angebote für Touristen und Gäste Räumliche Entwicklungsschwerpunkte für den Einzelhandel Bei den räumlichen Entwicklungsschwerpunkten lässt sich das Stadtgebiet in 3 Haupt-Bereiche einteilen: 1. Zentrale Innenstadtlage mit der Fußgängerzone und angrenzenden Straßen und Gassen. 2. Der umliegende Bereich mit fußläufiger Anbindung zwischen Sinn und Unterhainstr., Bahnhofstr. ab der Sinnbrücke 3. Gewerbegebiet entlang der Kissinger Straße Eine besondere Bedeutung kommt aktuell dem Gelände des „Alten Krankenhauses“ in der Ernst-Putz-Str. zu. Nach dem jetzt beschlossenen Abriß entsteht ein zentralrelevantes Gelände mit ca. 8.000 m2 Fläche und Anbindung an die Innenstadt. Sortimentskonzept Das Sortimentskonzept für Bad Brückenau gibt Empfehlungen, welche Einzehandelssortimente künftig den jeweiligen Bereichen zugeordnet werden können. Grundlage der Einteilung ist die Auflistung gemäß Landesentwicklungsprogramm Bayern 2006. Dabei sind jedoch in Bad Brückenau vorhandene Strukturen ebenso zu berücksichtigen wie der Kundenbedarf und die Steigerung der Attraktivität der Innenstadt. Die Bereiche 1. „zentrale Lage“ und 2. „umliegender Bereich“ werden als „zentrenrelevant“ alle anderen Bereiche als „nicht-zentrenrelevant“ angesehen. 49 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Liste zur Unterscheidung innenstadtrelevanter und nicht innenstadtrelevanter Waren (gemäß Landesentwicklungsprogramm Bayern 2006) a) Liste innenstadtrelevanter Waren b) Liste nicht-innenstadtrelevanter Sortimente – – – – – – – – – – – – – – – – – – – Arzneimittel, orthopädische und medizinische Produkte Bastelartikel Blumen Brillen und -zubehör, optische Erzeugnisse Bücher, Zeitungen, Zeitschriften Drogeriewaren, Parfüms, Kosmetika Elektrogeräte („weiße Ware“), Nähmaschinen, Leuchten Foto, Fotozubehör Glas, Porzellan, Keramik, Geschenkartikel, Haushaltswaren, Lebensmittel: Nahrungs- und Genussmittel, Reformwaren, Naturkost Lederwaren Oberbekleidung, Wäsche, Strümpfe, sonstige Bekleidung, Haus- und Heimtextilien (ohne Teppiche und Bodenbeläge), Papierwaren, Bürobedarf, Schreibwaren, Schulbedarf Schuhe Sportartikel, Campingartikel Uhren, Schmuck Unterhaltungselektronik („braune Ware“) Wasch- und Putzmittel – – – – – – – – – – – – – – – – – Antiquitäten, Kunstgegenstände Baby- und Kinderartikel Büromaschinen, Büroeinrichtung (ohne Büromöbel), Organisationsmittel, Personalcomputer Fahrräder Musikinstrumente, Musikalien Stoffe, Kurzwaren, Handarbeitsbedarf Spielwaren Waffen Zooartikel, Tiere, Tiernahrung- und -pflegemittel Autozubehör, -teile, -reifen Badeeinrichtung, Installationsmaterial, Sanitärerzeugnisse Baumarktartikel, Bauelemente, Baustoffe, Eisenwaren Boote und Zubehör Brennstoffe Farben, Lacke, Tapeten, Teppiche, Bodenbeläge Gartenartikel, Gartenbedarf, Pflanzen Möbel, Küchen (Diese Waren werden in Bad Brückenau nicht oder nur in Teilsortimenten angeboten) 50 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Grundsätzlich läßt sich diese Einteilung auch auf Bad Brückenau übertragen. Insbesonders sollten Angebote, die weiter die Zentralität der Innenstadt schwächen würden wie z.B. Bekleidung oder Schuhe gar nicht oder nur in stark begrenzten Teilsortimenten außerhalb des zentralrelevanten Bereichs zugelassen werden. Im Bereich „Lebensmittel“ ist die Versorgung gut, deckt ausreichend den Bedarf und bindet Kaufkraft aus den umliegenden Gemeinden. Eine weitere Ansiedlung großer Verkaufsflächen im nicht-zentralrelevanten Bereich würde voraussichtlich nicht die Attraktivität des Standortes Bad Brückenau steigern, sondern in erster Linie die Konkurrenz weiter verschärfen. Bei Sortimenten, die derzeit nicht vertreten sind (z. B. Zoo- und Tierhandlung, Büromaschinen und -bedarf, Fahrräder) ist eine Nutzung auch außerhalb des zentralrelevanten Bereichs denkbar. 51 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ V. Stärken und Schwächen von Bad Brückenau Verkehr Parkmöglichkeiten Überregionale Verkehrsanbindung Öffentlicher Nahverkehr Tourismus Touristisches Leitbild Werte und Erwartungen Gästestruktur Zufriedenheit Stärken Schwächen Ausreichend kostenfreie Parkmöglichkeiten. Gute Erreichbarkeit von Geschäften und Innenstadt ist gewährleistet Teilweise Gestaltung der Parkflächen (z.B. Obermang ist wenig einladend). Touristische Beschilderung: Passanten werden an der Stadt vorbeigeführt. Hinweise z.B. „Parkplatz – 3 Minuten zur Fußgängerzone“ fehlen. Parkmöglichkeiten für Busse ausweisen und beschildern. Gute Erreichbarkeit für den Anbindung mit öffentlichen Individualverkehr (zentrale Verkehrsmitteln wird durch Lage in Deutschland, direkte zu geringe Busverbindungen Anbindung an BAB 7) zum ICE-Bahnhof Fulda gestört Insbesondere am Wochenende fehlen ausreichende Verbindungen ins Staatsbad, um Gäste in die Innenstadt zu befördern Gesundheit, Wellness (Staatsbad) und Wandern wird kommuniziert „Ruhe und Erholung“, „intakte Natur“ und „Gesundheitsangebote“ werden von den Gästen wahrgenommen und geschätzt Das relativ hohe Alter und die überwiegende Motivation, Bad Brückenau aus Gründen der Gesundheit zu besuchen, erleichtern die Zielgruppenansprache Überwiegend werden die Erwartungen erfüllt. Dies zeigt sich bei Empfehlungsraten und der Absicht wieder zu kommen Ein einheitliches Leitbild für Stadt und Staatsbad fehlt und ist nicht definiert Im Gegenzug wird Bad Brückenau wenig „lebendig und familienfreundlich“ wahrgenommen Gästestruktur ist geteilt in: Klinikgäste und touristische Gäste. Für die hohe Zahl an Alleinreisenden ist derzeit kein ausreichendes Angebot definiert. Abstriche gibt es bei Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Einkaufsmöglichkeiten und „Schlechtwetterangeboten“ 52 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Übernachtungsmöglichkeiten Einkaufsmöglichkeiten Stärken im einfachen und mittleren Segment ist ein ausreichendes und breit gefächertes Angebot vorhanden gute Parkmöglichkeiten in der Innenstadt, kurze Wege, Überschaubarkeit Gastronomie breites Angebot im einfachen und mittleren Segment Kulturangebote Angebote des Bayerischen Kammerorchesters Bad Brückenau und die OpenAir-Veranstaltungen im Staatsbad. Deutsches Fahrradmuseum Insgesamt gute Möglichkeiten mit 3 Bädern (die Angebote von Wellness über Familien- und Sportbad abdecken), Hochseilgarten, vielfältigen Angeboten und dem Hauptthema der Stadt „Wandern“ Die Kernkompetenz von Bad Brückenau! „Natur“, „Geschichte als Königsbad“ und das heutige, breite Angebot an Gesundheits- und Wellnessangeboten sind die absoluten Hauptgründe für Gäste, hierher zu kommen. Sport und Freizeit Gesundheit/Wellness Schwächen das gehobene Segment wird nur durch Dorint und Regena angesprochen. Im Stadtgebiet fehlt ein 4*-Hotel wenig Auswahl, Öffnungszeiten für Gäste speziell am WE zu kurz, Innenstadt lädt nicht zum Verweilen ein Wenig Atmosphäre, Themen- oder Erlebnisgastronomie gibt es ebensowenig wie „Sterneküche“. Regional- oder Bioangebote fehlen weitgehend. Es fehlt ein „schönes Café“ in zentraler Lage, das auch an Sonn- und Feiertagen geöffnet hat Museen, Galerieren, Ausstellungen mit überregionaler Bedeutung fehlen Die Beschilderung der Wanderwege wird von Gästen teilweise „sehr gut“ aber auch „sehr schlecht“ bewertet. Bei einem so wichtigen Thema sollte der Beschilderung mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. 53 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Einkaufsstadt, Einzelhandel Parken / Verkehr / Erreichbarkeit Atmosphäre - Stadtbild Stärken Schwächen gute, kostenfreie Parkmöglichkeiten und Erreichbarkeit der Geschäfte • schöne Altstadt, neu gestaltete Gassen • Fußgängerzone • Übersichtlichkeit und kurze Wege • teilweise schöne Fachgeschäfte teilweise lieblose Gestaltung der Parkflächen (Obermang) • Leerstände • Renovierungsbedarf bei vielen Gebäuden • zu wenig Grün • Sauberkeit • Pflaster Innenstadt ist „gehunfreundlich“ • Barrierefreiheit und Kinderwagentauglichkeit • öffentliche Toilette fehlt Zusammengefasst fehlen Gründe, sich in der Innenstadt gerne aufzuhalten: • Flair • Grünflächen • schöne Rastmöglichkeiten • attraktive Gastronomie (vor allem am Marktplatz und Bestuhlung im Aussenbereich) • Spielmöglichkeiten • Angebote für Jugendliche (Skaterplatz, Klettergarten) • Zusätzliche Veranstaltungen, die die Innenstadt beleben • Magnetbetriebe fehlen (kleines Kaufhaus, Elektro-/ Elektronikmarkt, Markengeschäfte) • Auswahl speziell bei Bekleidung wird als nicht ausreichend bewertet • keine „besonderen“ Angebote mit überregionaler Bedeutung (z.B. kleines Ökooder Gesundheitseinkaufszentrum, Outlet...) Atmosphäre - Erlebnis • Ruhe Zentralität Innenstadt • Für die Größe der Stadt relativ breite Auswahl an Fachgeschäften mit guter Erreichbarkeit 54 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Versorgungsangebot, Sortimente Service / Öffnungszeiten Stärken • besonders im Bereich der Waren für den kurzfristigen Bedarf und bei Lebensmitteln • Persönliche Beratung • Freundlichkeit • Kundenorientierung („Ware kann zur Probe mit nach Hause genommen werden“) Schwächen • im Bereich der Angebote für den mittelfristigen Bedarf (Bekleidung, Mode, Schuhe) • im Bereich der Waren für den langfristigen Bedarf (Baumarkt, Möbel, Elektro-/ Elektronik) • fehlende Teilsortimente (Spielwaren, Stoffe und Kurzwaren, Tier- und Zoohandel, Musikalien... • Öffnungszeiten nach heutigen Maßstäben nicht ausreichend • Öffnungszeiten nicht einheitlich • Unfreundlichkeit der Geschäftsinhaber 55 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ VI. Handlungsempfehlungen für Bad Brückenau Aufgabe Verkehr Parkmöglichkeiten, touristische Beschilderung Priorität / Verantwortlich Attraktiv gestaltete Beschilderung, die Passanten aktiv auffordert die Innenstadt zu besuchen. Parkplätze einladender gestalten. Überregionale Verkehrsanbindung Öffentlicher Nahverkehr Busparkplätze ausweisen und beschildern Busverbindungen nach Fulda verbessern. Eventuell private Transporte von Kliniken, Sanatorien und Hotels koordinieren. Es gibt erste Ansätze des FORUM e.V., Samstags einen Shuttle-Bus-Service zwischen Stadt und Staatsbad einzurichten. Aktuellen Stand ermitteln und Bemühungen forcieren. Tourismus Touristisches Leitbild Entwicklung eines einheitlichen Leitbildes für Bad Brückenau. Visuelle Umsetzung in Logo und Claim Angebotsentwicklung Umsetzung des Leitbildes in alle Kommunikations- und Werbemaßnahmen Gezielte Weiterentwicklung von Angeboten für die erarbeitete Gäste-Zielgruppe, z.B.: • „Medical-Wellness“ • „Angebote für Alleinreisende“ • „50plus – mit Genuß“ 56 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Aufgabe Tourismus Veranstaltungen Schlüsselthema „Wandern und Natur“ Gastronomieangebote verbessern Priorität / Verantwortlich Bestehende und künftige Veranstaltungen, die von der Stadt und Kurverwaltung durchgeführt werden, sollten auf ihre Affinität zum touristischen Leitbild überprüft und ggf. angepasst werden. z.B. „Meine Gesundheitsstadt“ Wanderwege emotional aufwerten, z. B. „Erlebniswanderungen auf den Spuren von König Ludwig“ Beschilderung und Information der Wege überprüfen und verbessern Motivation und Anreize für Gastronomen schaffen, z.B. „Bad Brückenauer Gastlichkeit“ – Lokale, die bestimmte Kriterien erfüllen erhalten eine sichtbare Auszeichnung und werden in einer Broschüre und im Internet herausgehoben vorgestellt. 57 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Aufgabe Attraktivität Innenstadt Städtebau Steigerung der Attraktivität mit einem Themenschwerpunkt am Beispiel „Wasserweg“ Priorität / Verantwortlich Konzept zur Aufwertung der Innenstadt mit mehr Grünflächen, Ruhe und Rückzugsaber auch Spielmöglichkeiten für Kinder. Ein langfristig geplanter „Wasserweg durch Bad Brückenau“ kann mehr touristische Attraktivität mit dem Wunsch der Bevölkerung nach „mehr Flair“ verbinden. Zwischen 7er- und Georgiquelle werden Stationen errichtet, die zu Rundgang, Erholung, Information und Unterhaltung einladen. Für einen vergleichbaren „Wasserweg im Staatsbad“ gibt es beste Voraussetzungen. Öffentliche Toilette und Sauberkeit Altersgerecht und Kinderwagentauglich Gastronomie Die Verbindung der Wasserwege und damit von Stadt und Staatsbad wird durch den Ausbau des „Tals der Sinne“ vollzogen ... Hier sind Maßnahmen bereits eingeleitet Grundsätzlich sind diese Kriterien bei allen Baumaßnahmen der Zukunft zu beachten. Das Thema „Barrierefreiheit“ ist für Bad Brückenau in Bezug auf die Alters- und Gästestruktur von besonderer Bedeutung siehe „Tourismus“. Ev. Vorgaben über Gestaltung im Außenbereich 58 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Veranstaltungen in der Innenstadt für „mehr Leben und Aktivität“ Aufgabe Jahresprogramm mit „kleinen, feinen Veranstaltungen“ entwickeln, dokumentieren und pflegen: Priorität / Verantwortlich • „Lichterglanz“ • „Weihnachtsmarkt“ • „Sinn in Flammen“ • „Frühstück am Marktplatz“ • „Handwerker- und Direktvermarkter-Markt“ • „Kinder-Olymipade“ • und weitere ... Einzelhandel Leerstandsmanagement Öffnungszeiten Standortmarketing Service und Dienstleistung (idealerweise nicht nur von einzelnen Geschäften, sondern als „Bad Brückenauer Service...) siehe Seite 35 - 38! Einheitliche Öffnungszeiten, die mit Banken und Behörden abgestimmt sind. Ideal wären verlängerte Öffnungszeiten für Teilbereiche am Wochenende für Gäste und Touristen. Deutliche Kommunikation der Vorteile von Bad Brückenau als Einkaufsstadt z. B. in „Bad Brückenau bringt´s“: • wofür steht der Handel? • warum sollen Kunden kommen? • positiv überraschen z.B. kleines Abschiedsgeschenk bei verkaufsoffenen Sonntagen, das zum Wiederbesuch motiviert Besonders die Ansprüche älterer Kunden sind stärker dienstleistungsorientiert. Punkten kann der Einzelhandel z. B. mit. • besonderer (Technik-) Beratung • Lieferservice 59 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Aufgabe Priorität / Verantwortlich Innenmarketing / Pressearbeit Grundsätzlich ist es wichtig die Bürger einzubinden, zu informieren und eine positive Identifikation mit „ihrer Stadt“ herzustellen. So sind auch die Ziele und Maßnahmen des ISEK und Stadtumbau West bisher wenig bekannt. Dies könnte durch einen regelmäßigen „Bürgerbrief“ mit Informationen von Stadtrat und Verwaltung verbessert werden. 60 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Teil 2 Touristisches Leitbild, Positionierung, Vision, Kommunikation November 2009 – März 2010 Durchführung: Uwe Schmidt Dipl-Kommunikationsdesigner (FH) Hochwaldstr. 14, 97769 Bad Brückenau Phone: +49 (0) 97 41 | 29 18 [email protected] DLKM agentur für konzeptionelles design Gewerbering Süd 2, 97359 Schwarzach Phone: +49 (0) 93 24 | 98 29 50 [email protected] 61 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ I. Aufgabenstellung – Warum ein Leitbild • Bad Brückenau hat eine lange Tradition und gute Infrastruktur als Kur-, Gesundheits und Erholungsort. Der Faktor Tourismus ist eine tragende Säule und ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für die Stadt. Ihm kommt eine besondere Bedeutung zu. • Die touristische Vermarktung erfolgte in der Vergangenheit durch die Staatliche Kurverwaltung. Die Marketing-Verantwortung geht im Jahr 2011 an die Stadt über. • In den vergangenen Jahren gab es Ansätze, eine klare Positionierung und ein touristisches Leitbild für Bad Brückenau zu entwickeln und umzusetzen. Durch die Auf teilung der Verantwortung und Inhalte (Stadt / Staatsbad) wurde eher ein gegenteiliger Effekt erreicht. Stadt und Staatsbad ergeben keine Einheit mit gemeinsamem Profil, sondern wirken für Außenstehende wie zwei Orte. • Da künftig Marketing und Kommunikation wieder in einer Hand liegen, bieten sich Chancen für die Entwicklung einer einheitlichen und langfristig ausgelegten Strategie mit den Zielen: > Wirtschaftlicher Ausbau und Weiterentwicklung des Tourismus > Eindeutige Positionierung im Wettbewerberumfeld > Herausarbeitung von Alleinstellungsmerkmalen und Gründen für den Besuch > Angebotsentwicklung und Infrastruktur verbessern > Definition bestehender und neuer Gästezielgruppen > Stärkung der Kunden-/Gästebindung > Breite Akzeptanz und Mitarbeit aller am Tourismus Beteiligten > Verknüpfung aller Maßnahmen mit integrierter Stadtplanung, Handel und Gewerbe, Gastronomie und Anbietern von Gesundheitsleistungen Zum Erreichen dieser Ziele ist ein touristisches Leitbild erforderlich, dass die Vision beschreibt, als Grundlage für alle künftigen Entscheidungen dient und von einer breiten Mehrheit der Handlungsträger und der Bevölkerung akzeptiert und gelebt wird. 62 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ II Was ist ein „Touristisches Leitbild“? Ein touristisches Leitbild ist die definierte Zielsetzung einer Tourismusgemeinde/-region. Es beschreibt die aktuelle Situation und gibt eine Vision vor, wie sich der Tourismus künftig entwickeln soll und welche Maßnahmen erforderlich sind, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Ein Leitbild berücksichtigt örtliche Gegebenheiten, Traditionen und die Bedürfnisse von Gästen und der Bevölkerung. Es muss mit den Wertvorstellungen aller am Tourismus Beteiligten in Einklang stehen. Nur so entsteht eine solide Basis für die Einleitung des gewünschten Veränderungsprozesses. Die Umsetzung eines Leitbildes kann nur erfolgreich sein, wenn es von allen Handlungsbeteiligten und Interessengruppen (Mandatsträger, Touristiker, tourismusabhängige Unternehmer, Bevölkerung) aktiv gelebt wird. Das Leitbild trägt damit zur Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung bei und verringert die Gefahr von Fehlentscheidungen. Es muss das Ergebnis eines möglichst umfassenden Meinungsbildungsprozesses sein und darf auf keinen Fall nur die Meinung Einzelner (Leistungsträger oder Tourismuspolitiker) widerspiegeln. Der Wirtschaftsfaktor Tourismus ist Teil eines komplexen Systems: Stadtentwicklung, -planung und -gestaltung, weitere Wirtschaftsbereiche, die Mentalität und Bedürfnisse der Bevölkerung, vorhandene Ressourcen und die Leistungsfähigkeit vorhandener Strukturen spielen eine große Rolle, müssen berücksichtigt und zu einem Gesamtbild verknüpft werden. Die Bausteine und Entwicklungsschritte eines „Touristischen Leitbildes“: • Analyse des „Ist-Zustandes“ • Darstellung von Stärken und Schwächen • Chancen und Risiken • Konkurrenzanalyse • Entwicklung einer Strategie/Vision • Maßnahmen und Handlungsvorschläge • Umsetzung der Maßnahmen • Erfolgskontrolle • Kontinuierliche Fortsetzung des gesamten Prozesses 63 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ III. Analyse der „Ist-Situation“, Stärken und Schwächen Als Ausgangssituation und Basis für weitere Überlegungen und Schritte dienen die dem Stadtrat Bad Brückenau und Lenkungskreis Stadtumbau West vorgestellten Ergebnisse der Situationsanalyse und Gästebefragung (Seiten 16 – 28 dieser Konzeption), sowie die Stärken und Schwächen-Analyse (Seiten 52 – 55). 64 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ IV. Chancen und Risiken 1. Positionierung, Zielgruppenansprache, Angebote für Urlauber/Übernachtungsgäste Auf Grund der bestehenden Gästestruktur und Stärken-/Schwächenanalyse ergeben sich zwei mögliche Hauptstrategien: a. Spitze Positionierung auf vorhandene Gästestruktur und Ausbau bestehender Angebote • ältere Gäste (ab 50 Jahre), die Ruhe und Erholung suchen • aktiv etwas zur Erhaltung oder Wiedererlangung ihrer Gesundheit tun wollen • überwiegend zu zweit oder alleine reisen b. Breitere Ansprache neuer Gästegruppen, Schaffung neuer Angebote • Familien mit Kindern • Junge Gäste (bis 35 Jahre) • Nischenangebote z.B. für Motorradfahrer etc. Spitze Positionierung auf die vorhandene Gästestruktur Chancen Risiken • konsequent die vorhandenen Stärken und Für Gäste, die aktive Unterhaltung und Ressourcen nutzen Lebendigkeit suchen, wird Bad Brückenau - Geschichte als Heilbad/Königsbad zunehmend uninteressant - Gesundheitskompetenz - Quellen und Wasser - Natur und Ruhe • Wachsende Zielgruppe - ältere Gäste Verstärktes Anspruchsdenken bei gastrononehmen auf Grund demografischer Verän- mischen und kulturellen Angeboten, derungen stark zu aber auch bei Erlebniswerten von Wanderwegen, Innenstadt ... • Gesundheitstourismus (Medical WellErwartungen an Angebote und Atmosphäre ness) ist ein wichtiger Trend und hat die sind hoch und müssen erfüllt werden größten Wachstumsraten • Klare Abgrenzungsmöglichkeiten geInhaltliche Nähe und Konkurrenz zu Bad genüber Mitbewerbern die „Natur ohne Kissingen, Bad Bocklet, Bad Königshofen Gesundheitsangebote“ haben (Beispiel: und anderen Staats- und Heilbädern Hammelburg, Münnerstadt, Gemünden...) • Speziell für Alleinreisende gibt es allge- Veränderung der Atmosphäre, mein wenig Angebote. Hier kann sich Bad ev. fehlende Angebote im ÜbernachtungsBrückenau Vorteile erarbeiten bereich (EZ, Preise) 65 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Breitere Ansprache neuer Gästegruppen (Urlauber/Übernachtungsgäste) Chancen Risiken • Erweiterung der Zielgruppen z.B. Erwartungen werden durch viele fehlende - Familien Angebote nicht erfüllt: - junge Gäste - Freizeitpark - Kinder- und Jugendangebote - Fast-Food und Shoppingangebote - Nachtleben (Kinos, Kneipen, Live-Musik) Bei einem längeren Aufenthalt kommt schnell „Langeweile“ auf. Veränderungen erfordern einen hohen Investitionsaufwand • Ansprache von Nischen (Motorradfahrer) Auch wenn das Bild „Motorradfahrer = Rocker“ schon lange nicht mehr stimmt, so steht das Image von Motorrädern doch im Widerspruch zu Ruhe und Gesundheit. Ein Konflikt in der Gästewahrnehmung ist wahrscheinlich. Neue Zielgruppen sollten in direkter Übereinstimmung mit den Stärken der Stadt stehen • Ansprache von Hochzeitsgesellschaften. Hier hat sich BB einen guten Namen gemacht und bietet ungewöhnliche Leistungen wie „Heiraten rund um die Uhr“. Das Thema bietet auch in Zukunft gute Chancen und soll weiter verfolgt werden. Für längeren Familienurlaub gibt es keine ausgeprägten Angebote, um mit klassischen Zielen (z.B. Fränkisches Seenland, Nord- oder Ostsee) zu konkurrieren. Auch die umliegende Rhön bietet mit „Wandern“ eher Erlebnisse für eine ältere Zielgruppe. Für eine jüngere Gästegruppe fehlen „Lifestyle und Szeneangebote“. die einen längeren Aufenthalt attraktiv machen würden. Die Entwicklung neuer Attraktionen ist mit hohen Entwicklungskosten und Investitionen verbunden. Daher wird empfohlen, sich verstärkt um die schon jetzt bestehenden Gästezielgruppen zu bemühen. Hierfür besteht bereits eine Infrastruktur und Angebotsbreite. Diese soll zielgerichtet weiter ausgebaut und verbessert werden. Grundsätzlich müssen die Werte und Besonderheiten der Stadt bekannter gemacht werden. 66 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ 2. Positionierung, Zielgruppenansprache, Angebote für Tagesgäste Für Tagesgäste gibt es vielseitige Möglichkeiten: - Freizeitbad Sinnflut - Vitalspa (Dorint) und Helena-Spa (Regena) - (Klären ob Tagesgäste erwünscht sind!) - Deutsches Fahrradmuseum - Hochseilgarten Volkersberg - Konzerte, Kulturveranstaltungen - Feste - Messen und Veranstaltungen (Gartenträume, Gesundheitsstadt) - Besuch des historischen Kurparks - Themenführungen wie „historischer Kurpark“ oder „Heilquellentour mit dem Rad“ Die Angebote richten sich an alle Altersklassen und bieten Potential, Gäste und Besucher im Umfeld von ca. 100 km einzuladen. Zielgruppenansprache und Angebote für Tagesgäste Chancen Risiken • Bad Brückenau als Tagesausflugsziel Außerhalb der Geschäftsöffnungszeiten bekannter machen ist die Stadt wenig belebt, Gäste die ohne klare Programmvorstellung kommen, lassen sich nur schwer in der Stadt halten • Gezielt Veranstaltungen nutzen, um auf Stadt und TI können Aktivitäten nur anBad Brückenau aufmerksam zu machen, schieben. Ohne Eigeninitiative der Anbieter z.B.: versanden diese sehr schnell. - 700–Jahrfeier - Gesundheitsstadt Insgesamt steht nur ein sehr geringer Etat - Opalauf zur Verfügung, um Veranstaltungen und - Gartenträume Angebote ausreichend zu bewerben. • Angebote propagieren z.B. - perfekter Familientag (Sinnflut und Besuch des Fahrradmuseums zum Pauschalpreis für 3-5 Personen) - Erholung pur (Tages-Wellnessangebot mit gesundem Abendessen) - regelmäßige Gesundheitsvorträge 67 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Bad Brückenau bietet viel Potential für Tagesgäste und Kurzurlauber jeden Alters. Die im ISEK beschriebenen Maßnahmen - Touristisches Leitsystem, um Passanten in die Stadt zu führen - Attraktivere Gestaltung der Innenstadt - Anlage eines „Wasserweges“ als Highlight - Belebung der Innenstadt - Emotionale Aufwertung von Wander- und Spazierwegen - Verbesserung der gastronomischen Angebote sind wichtige Voraussetzungen, um die Stadt attraktiver zu machen und diese Gästegruppe verstärkt anzusprechen. Neben den Tagesgästen kommt die Umsetzung auch Urlaubern und Bewohnern von Bad Brückenau zu Gute. 3. Positionierung, Zielgruppenansprache, Tagungen und Kongresse Stärkung von Bad Brückenau als Veranstaltungsort für Tagungen und Messen (Georgi-Kurhalle). In diesem hart umkämpften Bereich kann die Stadt mit Charme, persönlichem Service und Bonusleistungen punkten. Angesprochen werden sollen bewusst keine Unternehmen, sondern Verbände und Organisationen, die auf eine „professionell familiäre“ Atmosphäre Wert legen. Punkten kann die Stadt dabei mit der Erfüllung individueller Wünsche, Unterstützung beim Rahmen- oder Veranstaltungsprogramm (z.B. Arztvorträge, Besichtigungen, geführte Wanderungen, Eintritt in Schwimmbäder, Physiotherapeutische Anwendungen, ...). Tagungen, die sich im Bereich „Gesundheit und Vitalität“ bewegen und eine positive Öffentlichkeitswirkung für Bad Brückenau bringen, können Sonderkonditionen erhalten. Zielgruppenansprache Tagungen und Kongresse Chancen Risiken • Zusätzliche Übernachtungsgäste und Marketing und Werbeaufwand Umsatzpotential für den Handel gewinnen. • Stärkung des „Gesundheitsstandortes“ 68 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ 4. Verbesserung des Angebotes im Übernachtungs- und Gastronomiebereich Gerade die Gästegruppe 50+, die „etwas Gutes für sich tun will“, aber auch Tagesausflügler kommen mit hohen Erwartungen. Sie wollen eine angenehme und entspannte Zeit erleben und dabei auch eine Auswahl an unterschiedlichen Angeboten haben. Zur Zeit bewegen sich diese bei Übernachtungs- und Gastronomieangeboten im Stadtgebiet überwiegend im mittleren Bereich und werden auch so bewertet. Mittelfristig ist eine Qualitätsverbesserung und Angebotsverbreiterung empfehlenswert, um die Gästeerwartungen zu erfüllen. Angebotsverbesserung Chancen • Verbesserung des Erscheinungsbildes der Gastronomie in der Innenstadt - Fördermittelberatung - Gestaltungssatzung • Erweiterung des gastronomischen Angebotes z.B. durch Zertifizierung durch die Deutsche Akademie für Ernährungsmedizin • Investitionen in die Übernachtungsqualität - Fördermittelberatung - Ansprache von Investoren für ein 4**** -Haus im Stadtgebiet Risiken Die Maßnahmen müssen von den Anbietern gemeinsam getragen werden. Entsteht der Eindruck einer „Verordnung“, führt dies eher zur Ablehnung als zu einer notwendigen Unterstützung. 69 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ 5. Zentrales touristisches Marketing für Stadt, Staatsbad und Ortsteile Bisher entstand der Eindruck, dass Stadt und Staatsbad Brückenau zwei unterschiedliche Orte sind. Dies wurde durch das touristische Leitbild von 2002 auch dokumentiert: Das Staatsbad steht für Ruhe, Entspannung, Wellness Die Stadt für Aktivität und Natur (Wandern und Radfahren) Künftig sollen Stadt, Staatsbad und Stadteile als ein Ort der gesunden Aktivität dargestellt werden. Dabei kommt dem Staatsbad als „königliches Kleinod Bayerns“ selbstverständlich eine wichtige Rolle zu. Zentrales Marketing Chancen • Entwicklung eines einheitlichen Leitbildes • Einheitliche Darstellung in der Kommunikation und bei Angeboten • Stärkung der Stadt durch einheitlichen Auftritt und Verbreiterung des dargestellten Angebotes Risiken Nach außen gibt es nach wie vor deutlich sichtbar 2 Bäder: • 2 Internetauftritte für Bad Brückenau - www.bad-brueckenau.de - www.bad-brueckenau.com • 2 Kontaktadressen - Staatl. Kurverwaltung - TI Bad Brückenau • 2 Logos • Mitgliedschaften in Verbänden, wer ist Mitglied und Hauptansprechpartner? Diese Kommunikation an Gäste und Interessenten erschwert den Eindruck einer einheitlichen Stadt erheblich, führt zu Mißverständnissen und verringert die Wirkung! Wesentliche Fragen der Kommunikation (Logo und Claim, Internet, Beschilderungen, etc.) müssen künftig zentral und einheitlich definiert und durchgeführt werden! 70 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ V Wettbewerbsanalyse 1. Kontakt Im ersten Schritt erfolgte die Anforderung von Infomaterial bei 10 Bädern/Kurorten. Die Anforderungen wurden am Do. 05.11.09 nahezu zeitgleich zur Mittagszeit über Internet gestellt. Ziel war dabei sich am Wochenende intensiver mit den Broschüren beschäftigen zu können. Die Auswahl der Wettbewerber erfolgte nach folgenden Kriterien: - beste Bewertungen beim „Treugast-Branchenreport für Kurorte“ - Top-Rankings bei der Internetsuche nach „Kurort“, „Gesundheitsurlaub“, „Heilbad“ - Wünschen der TI Bad Brückenau Die Testfrage, ob eine individuelle Bearbeitung erfolgt, lautete: „Zu welcher Jahreszeit ist ein Besuch in .... besonders empfehlenswert“. Info nach pers. Kosten- Anzahl Nachfassen/ Sonstiges Tagen Frage beitrag Prospekte Reminder Bemerkungen Bad Füssing 5 JA - 6 Mailbestätigung Bad Kreuznach 2 x - 3 - - Bad Mergentheim 2 JA 2,50 9 - Give away: Pflanzensamen Bad NeuenahrAhrweiler 1 x 2 6 - - Bad Oeynhausen 1 x - 6 - - Bad Pyrmont 2 x 3 2 - - Bad Staffelstein 2 x 2,50 1 - - Bad Tölz 1 x freiw. 5 - - Bad Wörishofen 1 x - 7 - - Friedrichroda 2 x 2 2 - - TI Bad Brückenau 1 x - 8 - - KV Bad Brückenau 1 x - 8 - Fehlermeldung Internet: Mail nicht zustellbar 71 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Mit einer Ausnahme (Bad Füssing) kamen die Antworten sehr schnell, ein potentieller Interessent hätte sich in Ruhe am Wochenende informieren können. Nur zwei Tourist-Information sind auf die individuelle Frage eingegangen (Bad Mergentheim, Bad Füssing). Bei allen anderen bleibt das Gefühl der unpersönlichen Bearbeitung. Etwa die Hälfte der Orte erhebt eine „Freiwillige Kostenbeteiligung“ an Infomaterial und Versandkosten zwischen 2 und 3 EUR. Das versendete Material ist überall ausreichend bis teilweise überfrachtet (bis zu 9 Broschüren und Flyer). Witzige Idee: Als einzige Stadt hat Bad Mergentheim ein Give-away (Pflanzensamen) beigelegt. Niemand hat nachgefasst bzw. einen Reminder gesandt. Hier besteht die Möglichkeit sich mit verhältnismäßig geringem Aufwand positiv abzuheben. 72 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ 2 Logos, Claims und Kernaussagen In der folgenden Tabelle werden die wichtigsten Aussagen in der Kommunikation gegenüber gestellt. Claim Kernaussagen Aktionen / Infomaterial Bad Füssing wirkt und wirkt und wirkt - Treffpunkt Gesundheit - 3 Thermen - Gesundheitssparbuch Bad Kreuznach leben. erleben. lebenswert neu: entspannen, erleben, lebenswert - Reiseziel Gesundheit - Salinen - Therme - Bad Mergentheim Leben Sie auf - Gesundheitsstadt - Urlaubsstadt - Gastfreundschaft - Stadtmagazin - Wochenplaner Bad NeuenahrAhrweiler - Lust am Leben und Genießen - Heilbad - Wein und Wandern - Neue Wellness-Ressort Therme: 20.000 qm Gesundheit, die Spaß macht - Stadtjournal Bad Oeynhausen herzerfrischend - erleben, genießen, entspannen - Balitherme - Stadtjournal Bad Pyrmont Staatsbad - Ambiente, Kurpark und Geschichte - Therme und Gesundheitszentrum - großes Kulturprogramm Bad Staffelstein - - Obermain-Therme - Gesundheit - Bad Tölz Ich mag Dich! - Besser Leben! - Tradition und Natur - Bad Wörishofen Kneipp & Thermal im Allgäu - Zeit für Gesundheit - Die Gesundheitsstadt - Weihnachtsangebote - Zusammenarbeit mit „Münchner Verein“ - kostenlose Kurkarte Friedrichroda Natürlich - Wandern Rennsteig - Gesundheit - Bad Brückenau Ort der Harmonie Bayerisches Staatsbad - Gesundheit - Wellness Bei allen Mitbewerbern stehen die Themen „Gesundheit“ und „Wohl fühlen“ eindeutig im Vordergrund. Bei der Umsetzung gibt es verschiedene Gewichtungen. Dies zeigt sich auch bei den verwendeten Logos und Claims – sie reichen von beliebig („Natürlich“, „Staatsbad“) über beschreibend („Kneipp & Thermal im Allgäu“) bis zu emotionalen Aussagen („herzerfrischend“). 73 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Die bleibendsten Eindrücke bei der Kommunikation hinterlassen: Bad Wörishofen + vermittelt sehr hohe Gesundheitskompetenz + Konzentration auf ein Thema (Gesundheit, Kneipp) + positive und moderne Anmutung + innovative Ideen Bad Mergentheim + Stellt das Erlebnis in den Vordergrund + positive und moderne Anmutung + innovative Ideen Bad Füssing + Sehr selbstbewusst + Konzentration auf ein Thema (Thermen) + positive und moderne Anmutung + innovative Ideen Diese 3 Städte können als Referenz für Kommunikation, Broschürengestaltung und Internetauftritt dienen. Sie setzen jeweils Themenschwerpunkte, grenzen sich damit von Mitbewerbern ab und wirken frisch und innovativ bei Ideen, Inhalten und Gestaltung. 74 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ VI Zielgruppen Auf Basis der Analyse, der Angebote und der Motive der Gäste und Besucher lassen sich verschiedene Zielgruppen am besten über die Aufenthaltsdauer ansprechen: Tagesbesucher Demografie Familien mit Kindern Erwartungen aktive Erlebnisse jüngere Gäste (- 40 Jahre) aktive Erlebnisse Gäste (ab 40 Jahre) Entspannung, Wohlfühlen Naturerlebnisse, aktive Erlebnisse Entspannung, Wohlfühlen Flair/Ambiente Kurz- und Wochenendurlauber Demografie Erwartungen Familien mit Kindern aktive Erlebnisse jüngere Gäste (- 40 Jahre) aktive Erlebnisse Gäste (ab 40 Jahre) Entspannung, Wohlfühlen Naturerlebnisse, aktive Erlebnisse Entspannung, Wohlfühlen Flair/Ambiente Angebote - Sinnflut - Klettergarten - Veranstaltungen - Fahrradmuseum - Kulturangebote - Sinnflut - Klettergarten - Veranstaltungen - Fahrradmuseum - Wellnessangebote - Sinnflut - Fahrradmuseum - Wandern/Spaziergänge - Veranstaltungen - Kulturangebote - Wellnessangebote - (Kur-)Schloßpark Angebote - Sinnflut - Klettergarten - Veranstaltungen - Fahrradmuseum - Kulturangebote - Sinnflut - Klettergarten - Veranstaltungen - Fahrradmuseum - Wellnessangebote - Sinnflut - Fahrradmuseum - Wandern/Spaziergänge - Veranstaltungen - Kulturangebote - Wellnessangebote - (Kur-)Schloßpark 75 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Tagungs- und Kongressbesucher Demografie Erwartungen alle Altersklassen Wissensvermittlung in sehr ab ca. 25 Jahre persönlicher, angenehmer Atmosphäre alle Altersklassen Wissensvermittlung in ab ca. 25 Jahre geschäftlichen Umfeld Touristische Gäste (ab 3 Tage) Demografie Erwartungen ab ca. 50 Jahre präventiv etwas für die meist zu zweit oder allein Gesundheit tun, reisend Ruhe und Erholung finden, Wohlfühlen und Kraft tanken aktive Erlebnisse, Naturerlebnisse Flair/Ambiente Gesundheitstouristen/Kurgäste Demografie Erwartungen meistens über 50 Jahre Gesundheit wieder erlanüberwiegend allein reisend gen, präventiv vorsorgen aktive Erlebnisse, Naturerlebnisse außerhalb der Kliniken Angebote - Georgi-Kurhalle - Dorint-Ressort Angebote - Kliniken - Sanatorien - Gesundheitsangebote - Wellnessangebote - Parks und Spazierwege - Heil- und Mineralwasser - Sportangebote - Kulturangebote - Veranstaltungen - Wandern - Nordic walking - Ausflüge in die Rhön - (Kur-)Schloßpark Staatsbad - Ausflüge (Fd., Wü, KG) Angebote - Kliniken - Sanatorien - Fahrradmuseum - Sportangebote - Kulturangebote - Veranstaltungen - Aufenthalte und Bewegung in natürlicher Umgebung, die den Reha-Prozess unterstützen - ruhige und erholsame Atmosphäre - gute Einkaufsmöglichkeiten - Gastronomieangebote 76 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Diese Einteilung in verschiedene Zielgruppen dient in erster Linie dazu, jeweilige Angebote zu entwickeln und aktiv zu kommunizieren. So liegt der Schwerpunkt bei Tagesgästen oder Kurzurlaubern stärker im Bereich der Familienfreundlichkeit und Aktivität. Bei touristischen Gästen mehr bei Gesundheit, Erholung und Wellness. Selbstverständlich werden dabei in den einzelnen Segmenten nicht genannte Gruppen nicht ausgeschlossen. 77 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ VII Positionierung / Vision Die Stärken von Bad Brückenau liegen in der Geschichte und Tradition als Königsbad, der Lage in intakter Natur, dem wertvollen Gut des Heil- und Mineralwassers und der großen Gesundheitskompetenz. Darauf aufbauend hat sich ein touristisches Angebot entwickelt, das sowohl kulturelle als auch vielfältige körperliche Aktivitäten ermöglicht. Die besonderen Highlights sind dabei das Wanderangebot, 3 Freizeit- und Wellnessbäder, ein Hochseilgarten, das Deutsche Fahrradmuseum und die Konzerte (BKO) und Open-Air-Veranstaltungen im Staatsbad. Daraus lässt sich aktuell folgende Positionierung ableiten: Handeln / Versprechen Fachkompetenz von 6 Kliniken und Sanatorien Heil- und Mineralwasser aus 7 wertvollen große Quellen Neue Kräfte wecken „etwas Gutes für sich tun“ Gesundheitskompetenz Geschichte als Heil- und Staatsbad Aktivität und Erlebnisse in intakter Natur Wellnessund Gesundheitsangebote Anspruchsvolles Kulturprogramm Nutzen Tra ve ditio rbu ns nd en Ort der Harmonie nd hu lic nd tür ge Na anre Ruhe und Erholung in freundlicher Atmosphäre Idyllische Kleinstadt mit Charme Tradition 7er-Quelle Historie „König-Ludwig“ Ensemble Staatsbad Herkunft / Geschichte Dieses Positionierungsmodell grenzt Bad Brückenau von einem großen Teil touristischer Mitbewerber ab. Im Vergleich mit anderen Bädern und „Gesundheitsstädten“ zeigen sich aber wenig echte Alleinstellungsmerkmale ... 78 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Wo wollen wir hin? Die Vision geht über das bestehende Modell hinaus und zeigt, wie sich Bad Brückenau weiter entwickeln und in 4-6 Jahren wahr genommen werden will: Handeln / Versprechen Geht eigene Wasser, Ernährung, und neue Wege Bewegung als zentrale als Gesundheitsstadt Themen Fachkompetenz Informiert + motiviert von 6 Kliniken und „ohne erhobenen Neue Impulse für Sanatorien Zeigefinger“ Gesundheit und Wohlfühlen Aktivität und Erlebnisse in intakter Natur Neue Kräfte wecken / „etwas Gutes für sich tun“ Anspruchsvolles Kulturprogramm Nutzen Tra ve diti rbu on nd sen nd hu lic nd tür ge Na anre Ruhe und Erholung in freundlicher Atmosphäre Quelle für mehr Lebenskraft Geschichte als Heil- und Staatsbad Kleinstadt mit Charme und ländlichem Flair Tradition alle Quellen Historie „König-Ludwig“ Ensemble Staatsbad Herkunft / Geschichte Mit dieser anspruchsvollen Vision übernimmt Bad Brückenau eine Vorreiterrolle und reiht sich im Vorderfeld der Gesundheitsstädte ein. Dabei ist es wichtig, den Anspruch „Geht eigene und neue Wege als Gesundheitsstadt“ tatsächlich mit Leben zu erfüllen und nachhaltige Beweise zu liefern! 79 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ • Wasserweg in der Innenstadt • Zertifizierung „gesunde Ernährung“ Gastronomie •Heilwasser-Schwimm bereich in der Sinnflut •Emotional aufgewertete Wander- und Spazier wege • TCM • Ernährungs-Lehrküchen •Top-Ausstattung und Studien der Kliniken •Yoga, Thai-Chi, Klangschalenmeditation •Kongresse und Tagungen zu Gesundheitsthemen • Studien und Preise ausschreiben • Nicht die „Bekämpfung von Krankheit“ sondern „Wohlfühlen und vital bleiben“ stehen im Mittelpunkt •Ausbau der Veranstal tung „Meine Gesund heitsstadt“ als über regionales Informations forum Geht eigene Wasser, Ernährung, und neue Wege Bewegung als zentrale als Gesundheitsstadt Fachkompetenz Themen Informiert + motiviert von 6 Kliniken und „ohne erhobenen Neue Impulse für Sanatorien Zeigefinger“ Neue Kräfte wecken „etwas Gutes für sich tun“ Quelle für mehr Lebenskraft nd hu lic nd tür ge Na anre Ruhe und Erholung in freundlicher Atmosphäre Gesundheit und Wohlfühlen Tra ve diti rbu on nd sen Aktivität und Erlebnisse in intakter Natur Geschichte als Heil- und Staatsbad Kleinstadt mit Charme und ländlichem Flair Tradition alle Quellen Historie „König-Ludwig“ Anspruchsvolles Kulturprogramm Durch die konsequente Umsetzung entsteht eine hohe Glaubwürdigkeit, in Bad Brückenau „etwas Gutes für sich zu tun“. Wichtig ist, dass dabei ein freundlicher, angenehmer und wohltuender Gesamteindruck entsteht. Die Stadt baut ihre bereits bestehende Kompetenz weiter aus und kann mit „spektakulären Aktionen“ überregional auch den Bekanntheitsgrad erhöhen. 80 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ IIX Claim Ein Claim ist eine „Werbebotschaft“ und wird häufig in Verbindung mit einem Logo eingesetzt. Im Idealfall bringt er die Positionierung der „Marke Bad Brückenau“ auf den Punkt und kommuniziert, wofür die Stadt steht und was Gäste (aber auch Bewohner) erwarten dürfen. Derzeitiger Claim Bad Brückenau: Bad Brückenau Ort der Harmonie Neuer Claim der Staatlichen Kurverwaltung: Bad Brückenau Bayerisches Staatsbad 81 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ IX Neue Claimvorschläge Aufgabenstellung: Konzeption emotionaler Kernaussagen mit anschließender Integration in die Signetgestaltung. Zielgruppendefinition: - Gäste 50+ - Tagesgäste, ohne Alterseingrenzung Ziel: Emotionale Kernaussage mit assoziativem Freiraum Vorschläge: 1. Bad Brückenau Quelle für mehr Lebenskraft 2. Bad Brückenau An der Sinn – für die Sinne 3. Bad Brückenau Wir wecken Lebensgeister 4. Bad Brückenau Erfrischend für Leib und Seele 5. Bad Brückenau Sinn. Voll. Erleben. 82 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Bewertung und Empfehlung Grundsätzlich sind alle 5 Vorschläge in Übereinstimmung mit dem Positionierungsmodell verwendbar und transportieren die gewünschten Inhalte. Drei Claims in der Einzelbetrachtung: 2. An der Sinn – für die Sinne ’An der Sinn’ ist die geografische Einordnung. Auch wenn der Fluss vielen nicht bekannt sein dürfte, wird Neugierde geweckt. „für die Sinne“ positives Versprechen: regt an, Erlebnis, etwas Gutes aufnehmen, Bewusstsein,... Funktionalität ‚An der Sinn für die Sinne‘ hat durch die geografische Komponente eine hohe Alleinstellung, bietet ein positives Versprechen und macht neugierig mehr zu erfahren. Dazu ist es phonetisch sehr angenehm. 4. Erfrischend für Leib und Seele ’Erfrischend’ als ausnahmslos positiv besetzter Begriff assoziiert: · Schwung · Erholung · Belebung · Revitalisierung · Stärkung ’Leib‘ spricht physisches Wohlbefinden und Gesundheit an, steht aber genauso für gutes Essen und Trinken. ‚Seele‘ steht für Glück und Ausgeglichenheit, erzeugt durch das ‚erfrischende‘ Angebot der Stadt. ’Leib und Seele’ kommuniziert Ganzheitlichkeit und impliziert das große, umfassende Angebot Bad Brückenaus, das keine Wünsche des Besuchers offen lässt. Funktionalität ‚Erfrischend für Leib und Seele‘ ist eine sich selbst erklärende, in der Tonalität zielgruppenkonforme, schnörkellose und klare Aussage, hinter der das komplette Angebotsspektrum von Bad Brückenau stehen kann. 83 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ 5. Sinn. Voll. Erleben. ‚Sinn‘ – das Wort sagt sehr viel aus, es steht für die Anregung aller Sinne – Bad Brückenau ist Hören, Sehen, Schmecken, Fühlen, Riechen. Gleichzeitig wieder der Hinweis auf die geografische Lage. ‚Voll‘ steht für das große, umfangreiche Angebot, für Ganzheitlichkeit, für alles, was man in ‚vollen‘ Zügen genießen und ‚erleben‘ darf. ‚Sinnvoll‘ – steht für Vernunft, Bedeutsamkeit, Inhaltsreichtum, wohlüberlegtes und durchdachtes Handeln. „Ich tue mir Gutes in Bad Brückenau“. ‚Erleben‘ steht gleichbedeutend mit Erfahren, Neues kennen lernen, dabei sein, Wahrnehmen, Fühlen. Durchweg positive Eindrücke, die Bad Brückenau zu bieten hat. Funktionalität Das Spiel mit den Begriffen ‚Sinn‘, ‚Voll‘, ‚Sinnvoll‘ und ‚Erleben‘ macht sich durch seine Ungewöhnlichkeit selbst zum Hingucker. Es ist originell und sehr individuell und enthält wiederum durch den regionalen Aspekt des Flusses „Sinn“ ein Alleinstellungsmerkmal. Der Claim ist modern aber nicht modisch und daher auch für die angestrebte Zielgruppe gut verwendbar. 84 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ X Logo Ein Logo ist ein „Wortbild“ und das Gesicht einer Marke. Im Idealfall trägt es eine Bedeutung in sich und vermittelt assiotziativ die gewünschten Werte. So kann ein Logo dynamisch, lebendig, einladend aber auch nichtssagend, veraltet oder unaufgeräumt wirken. Das Logo von Bad Brückenau ist ca. 25 Jahre alt und „in die Jahre gekommen“. Gestalterisch lässt es sich in die 80er oder 90er Jahre einordnen. Die Übernahme der Marketingverantwortung bietet eine große Chance, das zwar immer noch sympathische aber gleichzeitig angestaubte Image aufzupolieren. So wurde auch schon beim Konzept von 2002 eine Modernisierung empfohlen. Diese kann durch Redesign, Weiterentwicklung oder komplette Neugestaltung erfolgen. Die Umstellung eines Logos ist immer mit Kosten verbunden. Da ein wesentlicher Teil der Kommunikation von Bad Brückenau neu erstellt wird (Broschüren, Internet), bleiben diese aber in einem überschaubaren Rahmen. Ein zweiter Kostenaspekt ist die „ad hoc-Lösung“ oder eine „sanfte Unstellung“. Eine sofortige Umstellung (z.B. Briefbogen, Prospekte, Fahnen, Beschilderungen) ist kostenintensiv! Für eine definierte Übergangszeit (z.B. 1 Jahr) kann man aber auch 2-gleisig fahren. Das bedeutet, dass immer bei Nachdrucken bzw. natürlich entstehendem Ersatzbedarf auf das neue Logo umgestellt wird, was kostengünstiger ist. Das touristische Leitbild stellt die Weichen für die nächsten 10 Jahre. Da sollte man nicht mit einem 25 Jahre alten Logo beginnen! Ebenso wäre eine Veränderung ein Signal an Gastgeber und Bürger für Neubeginn und Veränderung. 85 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ 1. Redesign des bestehenden Logos Ansatz: dem Logo den Charme der 80er Jahre nehmen ... Beim Redesign werden wesentliche Elemente erhalten, aber behutsam modernisiert. So bleibt die eigentliche Aussage bestehen, sie erhält aber eine zeitgemäße Anmutung: BAD BRÜCKENAU Quelle für mehr Lebenskraft 86 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ 2. Neuinterpretation des bestehenden Logos Die Neuinterpretation geht einen Schritt weiter. Bogen und Farbspektrum sind weiterhin Bestandteile, erhalten aber neue Bedeutung. So kann dieses Logo als verbindende Brücke (zur Gesundheit, zwischen Stadt und Staatsbad, zwischen Gast und Gastgeber) gesehen werden. Gleichzeitig illustriert das Logo den Namen und erhält so ein gewisses Alleinstellungsmerkmal für die Stadt. Die wesentlichen Inhalte: · Modernität (Formgebung) · Tradition (Typografie) · Natur, Wälder, Wasser (Farben) · Vielseitigkeit, Vielfalt (Punkte, Flächen) · Einprägsamkeit und Individualität · Abstrakte Umsetzung des Begriffs ‚Brücke‘ · Der Mensch der im Mittelpunkt steht (roter Punkt) 87 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ 88 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ 3. Neugestaltung des Logos Bei diesem Beispiel werden alle bisherigen Elemente verlassen. Das Logo hat einen hohen Wiedererkennungswert und wirkt angenehm modern, leicht und einladend. Gleichzeitig entsteht eine hohe „Zukunftssicherheit“ da dieses Logo auch in 10 Jahren noch aktuell sein wird. Die wesentlichen Merkmale und Aussagen: · Modernität (Typografie, Formsprache) · Eigenständigkeit, Individualität (sehr gute Wiedererkennbarkeit) · Vielseitigkeit, Vielfalt (Farben und Formen) · Frische, Elan, Bewegung (Farben, Formsprache) · Sprudelndes Wasser (Kreise, Anordnung) · Dynamik 89 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ 90 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ XI Gestaltungsbeispiele Die folgenden Gestaltungsbeispiele sind nicht als Vorgriff auf die künftige Außendarstellung von Bad Brückenau zu verstehen. Sie dienen in erster Linie dazu, die Funktionalität und Wirkung in verschiedenen Anwendungsbereichen zu illustrieren. Die genaue Typografie mit Schriftvorschlägen kann erst nach der Definition des Logos erfolgen. Beschilderung 91 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Flyer 92 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ T-Shirt 93 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Tasche 94 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ XII Markensteuerrad / Selbstverständnis Bad Brückenau ist ein Kur- und Gesundheitsort mit Tradition und königlicher Geschichte. Heilwasser und Quellen sind zentrale Themen und die Basis, auf der sich ein sehr kompetentes und umfangreiches Gesundheitsangebot entwickelt hat. Die Stadt pflegt diese Tradition und fördert gleichzeitig die Entwicklung neuer Wege und Möglichkeiten, um Gesundheit zu erhalten, wieder zu erlangen oder sich rundum wohl zu fühlen und mehr Lebensfreude zu Kompetenz genießen. Kompetenz Nutzen Nutzen Bad Brückenau bietet ein perfektes Umfeld um: Etwas Gutes für sich zu tun Sich zu erholen und neue Kraft zu schöpfen Aktiv die Natur zu erleben positiv motivierend einladend naturverbunden hilfsbereit verbindlich kompetent Tonalität Tonalität Bild Bild Wird bei der Erstellung der neuen Unterlagen (Broschüren, Internet, erarbeitet... Genußvolle Momente zu erleben 95 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ XIII Pressearbeit Grundlage der touristischen Pressearbeit ist das Positionierungsmodell. Um das Bild von Bad Brückenau während der nächsten Jahre nachhaltig und in der gewünschten Weise zu prägen, sind alle Texte mit den definierten Markenwerten abzustimmen. Dabei können unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt und die Argumente bausteinartig verwendet werden. Nur durch die konsequente Umsetzung entsteht ein einheitliches Bild, und es wird kommuniziert, wofür die Stadt steht und welchen Nutzen sie Besuchern und Gästen bietet... Handeln / Versprechen Geht eigene Wasser, Ernährung, und neue Wege Bewegung als zentrale als Gesundheitsstadt Fachkompetenz Themen Informiert + motiviert von 6 Kliniken und „ohne erhobenen Neue Impulse für Sanatorien Zeigefinger“ Neue Kräfte wecken „etwas Gutes für sich tun“ Quelle für mehr Lebenskraft nd hu lic nd tür ge Na anre Ruhe und Erholung in freundlicher Atmosphäre Gesundheit und Wohlfühlen Geschichte als Heil- und Staatsbad Kleinstadt mit Charme und ländlichem Flair Tradition alle Quellen Historie „König-Ludwig“ Anspruchsvolles Kulturprogramm Nutzen Tra ve diti rbu on nd sen Aktivität und Erlebnisse in intakter Natur Ensemble Staatsbad Herkunft / Geschichte 96 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ Beispieltext PRESSEINFORMATION Sinnvolle Erlebnisse in der Gesundheitsstadt In Zeiten wachsenden Leistungsdrucks wird es für viele Menschen immer wichtiger „etwas Gutes“ für sich zu tun. Mit kleinen Auszeiten in intakter Natur, persönlichen Genussmomenten und dem Wohlbefinden, das die positiven Kräfte von Heilwasser bieten, schöpft man neue Kraft. Gut erholt und voller Energie ist man besser gerüstet für künftige Aufgaben. Immer mehr Menschen verbinden Urlaub und Freizeit mit Wohlbefinden und Gesundheit. Medical Wellness ist ein starker Trend, der mit vielen individuellen Angeboten diesem Bedürfnis entgegen kommt. Bad Brückenau hat eine lange Tradition als Gesundheitsstandort. 7 Heil- und Mineralquellen, die Geschichte als Königsbad Ludiwgs I. und sechs Kliniken und Sanatorien zeugen von Erfahrung und Kompetenz beim Umgang mit dem wichtigsten Gut. Von klassischen Massagen über Heilquellen-Wannenbäder bis zu fernöstlichen Meditations- und Bewegungsformen spannt sich der Angebotsbogen. Auch für gesunde Ernährung und Stressabbau finden Gäste und Besucher motivierende Anregungen und Teilnahmemöglichkeiten. Für sprudelnde Erlebnisse und perfekte Entspannung sorgen gleich 3 Familien- und Wellnessbäder. Ein breites kulinarisches Spektrum, anspruchsvolle kulturelle Veranstaltungen und umfassende Sport- und Freizeitangebote laden zu Aktivität und Genuss ein. Den perfekten Rahmen für einen Aufenthalt in der charmanten Stadt im Tal der Sinn, bietet das Biosphärenreservat Rhön. Wälder und Wiesen laden zu Spaziergängen oder ausgedehnten Wanderungen ein. Mehr Informationen zu „Sinnvollen Erlebnissen“ und aktuellen Angeboten in Bad Brückenau erhalten Sie bei der Tourist-Information oder im Internet: www.bad-brueckenau.de Die markierten Textstellen finden sich alle im Positionierungsmodell wieder. So wird das Modell zum „Baukasten“ und Arbeitsmittel für eine Pressearbeit, die die Werte des Leitbildes vermittelt und für eine klare Aussendarstellung sorgt. 97 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ XIV Leitsätze für die touristische Entwicklung Die Zukunft der touristischen Entwicklung von Bad Brückenau folgt einer Vision und dem Ziel, die Stadt als „Quelle für mehr Lebenskraft“ zu platzieren und bekannter zu machen. Alle Maßnahmen werden geprüft, ob sie in Einklang mit folgenden Leitsätzen stehen: > Bad Brückenau bewahrt und pflegt seine Tradition als Heilbad und Gesundheitsstadt mit königlicher Geschichte. > Um dem Anspruch „mehr Lebenskraft“ gerecht zu werden, sind medizinische und Wellnessangebote innovativ weiter zu entwickeln und darzustellen. Bad Brückenau strebt eine Vorreiterrolle an, was durch „Leuchtturmprojekte“ belegt wird. > Wasser ist das wichtigste touristische Gut. Seine Bedeutung und wohltuende Kraft wird in den Mittelpunkt der Kommunikation gestellt. > Eine intakte Natur und ökologisches Verhalten sind die Grundlage, damit Gäste sich erholen und den Aufenthalt geniessen. > Der Gast steht immer im Mittelpunkt. Eine bekannte Floskel, der aber bei den angestrebten Zielgruppen in Bezug auf Service und Freundlichkeit eine besondere Bedeutung zukommt. > Angebote aus Gastronomie und Übernachtungsgewerbe sollen kontinuierlich in der Qualität verbessert werden. Hier besteht die Aufgabe der Stadt in Motivation und Unterstützung der Anbieter. 98 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ XV Allianzen, Partner und Investoren Auch bei der Bildung von Allianzen und der Partner- und Investorensuche spielt das Leitbild eine wesentliche Rolle. Eine Stadt ohne klares Profil und ohne Vision ist beliebig und austauschbar und hat wenig Argumente. Nur wer Ziele hat und seine Stärken und Besonderheiten kennt, kann auch andere begeistern. Zur Ansprache von Partnern empfiehlt sich die Erstellung eines Exposés, das die Besonderheiten von Bad Brückenau auf den Punkt bringt. Z.B.: > Besonderheiten der Altersentwicklung > Darstellung der Gästestruktur > Kompetenz und Geschichte als Gesundheitsstandort > Heutige Stärken und langfristige Stadtentwicklung > Neue Angebote bei Tourismus und Gesundheit > Ziele und Visionen Ein solches Exposé dient als Grundlage, um ins Gespräch zu kommen und beispielsweise folgende Projektideen aktiv in Angriff zu nehmen: >Investorsuche für betreutes Wohnen (altes Krankenhaus) >Errichtung eines Schulungszentrums für den Gesundheitsbereich mit Übernachtungsmöglichkeit (Hotel Post) (z.B. Errichtung eines Kompetenzzentrums „Demenz“, das von mehreren Partnern genutzt werden kann) >Ansiedlung neuer Geschäfte und Dienstleister in der Innenstadt >Medienwirksame Aktionen mit Verbänden, Krankenkassen etc. (z.B. Zertifizierung gesunde Ernährung, Stiftung eines „Wasserpreises“, Auszeichnung eines Prominenten zum „Wasserbotschafter des Jahres“) 99 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ XVI Erfolgskontrolle / Monitoring Um das große Ziel zu erreichen sind im Laufe der Jahre viele Zwischenschritte und Handlungsmaßnahmen erforderlich. Dabei ist es in allen Bereichen wichtig, selbstkritisch die Erfolge zu bewerten. Dafür empfiehlt sich ein Monitoring-System, mit dem alle beschlossenen Maßnahmen auf ihre Wirkung hin untersucht und dargestellt werden. Erfasst werden sollen dabei: 1. Aufgabenstellung 2. Ziele und Erwartungen 3. 4. 5. 6. Kosten / Aufwand Durchführungszeitraum und Verantwortlichkeiten Definition messbarer Erfolgskriterien Auswertung und Ergebnisbericht > Um zu erfahren, ob das Leitbild und die Positionierung auch von den Gästen wahrgenommen und akzeptiert wird, empfiehlt sich eine regelmäßig (alle 2 Jahre) durchgeführte Gästebefragung. Die Ergebnisse zeigen im langfristigen Vergleich, ob die Entwicklung den angestrebten Zielen entspricht. 100 Situationsanalyse für Grundkonzeption: „Stärkung der Einzelhandelsstruktur mit Verknüpfung für Tourismus und Gesundheit – Bad Brückenau“ XVII Umsetzung ... Nach grundsätzlicher Zustimmung zu den Inhalten des touristischen Leitbildes durch den Stadtrat von Bad Brückenau empfiehlt sich die Bildung einer kleinen und handlungsfähigen Lenkungsgruppe Tourismus. Diese legt weitere Schritte fest wie: > Details von Logo und Claim > Umsetzung des Leitbildes in die Kommunikationsmedien (Broschüren, Internet) >Entwicklung und Bewertung neuer Maßnahmen aus dem Leitbildkonzept > Vorgehen bei Information und Einbindung von Gastgebern, Kliniken und anderen Tourismusbeteiligten (Gastgeberversammlung, Einzelgespräche mit Leistungsträgern, Gastgeberstammtisch) > Bürger- und Presseinformation >Information und Einbindung aller weiteren relevanten Stellen (Forum e.V., Ärzteverein, Gesundheitsdienstleister, ...) Die Lenkungsgruppe ist künftig auch für die kontinuierliche Information des Stadtrates zuständig und entwickelt erforderliche Beschlussempfehlungen. ... und Fortschreibung des touristischen Leitbildes Ein langfristig angelegtes Leitbild unterliegt nicht voraussagbaren Einflüssen von außen (z.B. Wirtschaftsentwicklung, politische und gesellschaftliche Veränderungen, Wertewandel, ...) und innen (strukturelle Veränderungen, neue oder entfallende Angebote, Investoren, ...). So entsteht ein dynamischer Prozess, der immer wieder Reaktionen und Korrekturen erfordert. Die Lenkungsgruppe Tourismus beschäftigt sich bei regelmäßigen Treffen (z.B. im weiteren Verlauf 2 mal jährlich) daher auch mit den Fragen: > Wird das Leitbild umgesetzt und aktiv gelebt? > Werden angestrebte Erfolge erreicht? > Welche neuen Impulse sind sinnvoll und erforderlich? > Gibt es einen Handlungsbedarf für Korrekturen? > Welche neuen Ziele werden definiert? 101