Faszination Modellbau
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Faszination Modellbau
Modellbau – Ausstellung 2014 Faszination Modellbau Ak 40 Jahre Flugmodellsportclub Oberes Weißtal e.V. 1974 - 2014 Aktivitäten 2014 • Modellbauausstellung 22. – 23.02.2014 In Wilnsdorf – Rudersdorf Haus Heimat • Flugzeug – Schlepp – Treffen und Flugplatzfest 12. – 13.07.2014 In Wilnsdorf – Gernsdorf Modellfluggelände des FOW • Ferienspiele der Gem. Wilnsdorf 26.07.2014 In Wilnsdorf – Gernsdorf Modellfluggelände des FOW Inhalt • FOW Aktivitäten in 2014 • Grußwort des Vorstandes • Grußwort der Siegerländer Modellflugvereine • Grußwort der IGS – Siegerland • Grußwort der I.G. Modellbahn Dielfen • Die Vorstände 1974 bis 2014 • Informationen zum Weißtal e.V. [FOW] • Der Einstieg in die Modellfliegerei • „Spielkram oder Flugzeug „? Artikel der Zeitschrift MFI • Modell – Segel - Kunstflug • Dankesworte / Impressum • Schlusswort Flugmodellsportclub Oberes Grußwort des Flugmodellsportclubs Oberes Weißtal Sehr geehrte Gäste, seit nunmehr 40 Jahren betreibt der Flugmodellsportclub Oberes Weißtal e.V. [FOW] den Modellsport im Oberen Weißtal. Seit den Anfängen in den siebziger Jahren, hat sich der FOW zum Ziel gesetzt, den Modellflug zu fördern, seinen Mitgliedern das Modellfliegen zu ermöglichen und speziell die Jugend an den Modellsport heran zu führen. Großes Engagement, verbunden mit kameradschaftlicher und toleranter Zusammenarbeit aller Vereinsmitglieder, die Unterstützung der Gemeinde, öffentlicher Institutionen und der Ortsgemeinschaft Gernsdorf, sowie aller Anlieger sind und waren Garanten für die positive Entwicklung des FOW. Wir hoffen Sie haben viel Freude an unserer Ausstellung und den gezeigten Exponaten aus vielen Bereichen des Modellbaus. Wann Sie uns auch immer besuchen, sei es bei einer unsere Ausstellungen oder auf unserem Modellfluggelände, wir freuen uns auf Ihren Besuch und hoffen, dass wir noch viele Menschen mit dem wunderschönen Sport „Modellflug“ erfreuen und begeistern können. Der Vorstand des FOW Grußwort Modellflug - Vereine der Region Der Modellflug hat eine sehr lange und erfolgreiche Tradition im Siegerland. Die erstaunliche Zahl von 8 Modellflugsportvereinen in der Region belegen dies eindrucksvoll. Durch zahlreiche Aktivitäten und Erfolge haben wir, die Siegerländer und Wittgensteiner Modellflugvereine, uns einen Namen weit über die Region hinaus geschaffen. Darauf können wir stolz sein. Einen gewichtigen Anteil daran hat der Flugmodellsportclub Oberes Weißtal e.V., der nun sein 40 jähriges Jubiläum mit dieser Ausstellung gebührend feiert. Viel Schweiß und harte Arbeit waren nötig, um den Verein zu dem zu machen, was er heute ist. Die unzähligen ehrenamtlichen Arbeitsstunden mag niemand zählen. Das Ergebnis hingegen lässt sich sehen. So wünschen wir dem Flugmodellsportclub Oberes Weißtal e.V. für diese Ausstellung, aber auch für die nächsten Jahre viel Erfolg. Ihnen, liebe Zuschauer, wünschen wir ein paar vergnügliche und vielleicht auch inspirierende Stunden auf dieser Ausstellung. Der Modellflugsport ist ein sehr schönes und facettenreiches Hobby, das jung und alt verbindet. Für einen Anfang ist es nie zu spät! Grußwort der IGS Siegerland Liebe Gäste, Modellbau ist ein über alle Sparten, übergreifendes Hobby, dass sich vor allem im Siegerland, immer weiter steigendem Interesse erfreut. Als Modellbauer, ist es uns eine große Herausforderung, zu versuchen, Ihnen diese Faszination vom Modellbau mit den ausgestellten Modellen herüberzubringen. Im Vordergrund stehen wohl bei allen Kollegen der Spaß am Basteln und Tüfteln sowie die Freude an technischen Zusammenhängen. Wichtig war und ist uns immer der gute Kontakt, hier vor allem die große Kameradschaft unter allen Vereinskollegen, egal ob Flug-, Schiffs-, Auto- oder LKW Modellbauer! Der langjährige Kontakt zum FOW - Gernsdorf e.V. besteht schon seit mehreren Jahrzehnten und wird durch gegenseitige Unterstützung bei Ausstellungen auch immer gerne gepflegt. Zu ihrem „runden“ 40. Geburtstag, wünschen die Kollegen von der IGS - Siegerland, Sport und Modellbau e.V., den Modellfliegerkollegen alles erdenklich Gute und ein gutes Gelingen der schönen Ausstellung. Der Vorstand der IGS - Siegerland, Sport und Modellbau e.V. gegr.1963 Grußwort der I.G. Modellbahn Dielfen Sehr geehrte Gäste, liebe Mitglieder des FOW, seit 2007 beschäftigen wir uns im Vereinsrahmen mit dem sehr vielseitigen Hobby der Eisenbahnen und der Eisenbahngeschichte, sowohl im Modell als auch im Vorbild. Gerne sind wir der Bitte des Flugmodellsportclubs Oberes Weißtal nachgekommen, die Modellbau - Ausstellung zum 40-jährigen Vereinsjubiläum, mit unseren Modelleisenbahnen zu unterstützten. Wir freuen uns der Ausstellung eine weitere Sparte des Modellbaus hinzufügen zu können und hoffen dem Einen oder Anderen einen ersten Eindruck in die Welt der Modelleisenbahnen vermitteln zu können. Dem FOW wünschen wir Alles Gute für die weitere Vereinsgeschichte und der Ausstellung einen angenehmen Verlauf. I.G. Modellbahn-Dielfen Die Vorstände des FOW von 1974 bis 2014 Informationen zum Weißtal e.V. [FOW] Flugmodellsportclub Oberes Der Wunsch nach einer Steuerung eines Flugmodells während des Fluges wurde durch den Einsatz der ersten Funkfernsteuerungen, die Ende der fünfziger, Anfang der sechziger Jahre aus den USA zu uns kamen, möglich. Waren auch durch technische Unzulänglichkeiten während der Pionierzeit des ferngesteuerten Modellfliegens den Piloten viele Enttäuschungen beschieden, so verbreitete sich das Interesse am Modellfliegen zusehends. Die Modell-, Motoren und Fernsteuerungstechnik nahm in den siebziger Jahren eine rasante Entwicklung, deren Ende bis heute nicht abzusehen ist und die gerade in den letzten Jahre durch neue Technologien wie LiPo Akkus, Brushless Motoren, 2,4 GHz Fernsteuerungen und Turbinentechnik erneut an Fahrt aufgenommen hat. Wen wundert es also, dass sich Anfang der siebziger Jahre einige modellflugbegeisterte Piloten im Weißtal fanden, sich zusammensetzten, um gemeinsam den Flugmodellsport zu betreiben. Aus dem gemeinsamen Modellfliegen entstand dann der Wunsch, einen Verein für Modellflug zu gründen, um den gemeinsamen Sport in geordneten Rahmenbedingungen zu betreiben. So erfolgte vor nunmehr 40 Jahren, am 29. Januar 1974 die Vereinsgründung des Flugmodellsportclub Oberes Weißtal e.V. [FOW]. Der FOW wurde dann auch im Januar 1974 ins Vereinsregister eingetragen. Anfänglich im Deutschen Aero Club organisiert, wechselte der noch junge Verein 1981 in die Dachorganisation der Modellflieger, den Deutschen Modellfliegerverband, DMFV e.V. mit Sitz in Bonn , der die Interessen der Modellflieger überregional vertritt. Ein geeignetes Fluggelände war in Gernsdorf, an der Grenze zur Gemarkung Salchendorf bei Deuz gefunden worden. Aber von den ersten Flugmanövern auf diesem Wiesenstück bis zum heutigen Modellflugplatz mit seinen Einrichtungen war doch ein langer und arbeitsreicher Weg. Das angepachtete Wiesengelände musste urbar gemacht werden, Furchen, Mulden und Unebenheiten wurden in zahlreichen Arbeitseinsätzen der Mitglieder bis zum heutigen Tag begradigt. So wird alljährlich wieder der Platz abgezogen, geglättet und gepflegt, um für die Flugmodelle eine optimale Start- und Landebahn zu schaffen. Ein großen Fürsprecher hatte der FOW in dem damaligen Ortsvorsteher, der den jungen Verein in seinem Vorhaben unterstützt hat, so dass dem heutigen Modellflugplatz von der Landesluftfahrt – Behörde die erforderliche Aufstiegserlaubnis erteilt worden ist. Aus anfänglich einigen Modellflugenthusiasten entwickelte sich die Zahl der im FOW engagierten Piloten in der zweiten Hälfte der Siebziger Jahre auf ca. 30 Mitglieder. In den achtziger Jahren bis heute wuchs der Mitgliederstand stetig an. So sind seit dieser Zeit bis heute 75 Mitglieder im FOW organisiert von denen ca. 50 ihren Sport aktiv ausüben. Zu den Aktivitäten des Vereins zählen seit 1975 Modellflugtage auf dem Vereinsgelände sowie einige durchgeführte Modellbauausstellungen, die seit dem 25 jährigen Vereinsjubiläum jeweils zu runden Vereinsgeburtstagen im Haus Heimat in Rudersdorf durchgeführt werden. Seit dem Jahr 2000 findet auf dem Fluggelände jeweils ein überregionales Modellfliegertreffen statt, bei dem Vereinsmitglieder ebenso wie zahlreiche auswärtige Modellflugpiloten, die gern, seit Jahren, ins Obere Weißtal kommen, Ihre Segel- und Motorflugzeuge dem interessierten Publikum vorstellen. Drei Eichen-Straße 10 57234 Wilnsdorf-Gernsdorf Telefon; 02737 - 9576 FAX: 02737 - 2138266 E-Mail: [email protected] www.landgasthof-drei-eichen.de Der FOW fördert ganz gezielt die Jugendarbeit. Viele Mitglieder im Verein sind als junge Piloten zum FOW gestoßen. So bestand bereits 1974 – 1975 eine Jugendgruppe, aus der heute noch aktive Piloten hervorgegangen sind. Mitte der achtziger Jahre erfolgte vom Verein aus die Anschaffung von Segelflugzeugen mit Hilfsmotor für die Anfängerschulung. Seit 1989 beteiligt sich der FOW an der Ferienspielen der Gemeinde Wilnsdorf und lädt viele interessierte Kinder und Jugendliche zu ersten Schnupperflügen mit den Vereinsmodellen ein. Mitte der neunziger Jahre als auch aktuell, besuchten drei Vereinsmitglieder ein Jugendleiterseminar des DMFV, um so die Jugendarbeit weiter zu intensivieren. So nehmen immer wieder Jugendliche des FOW an der Vorausscheidung in Nordrhein Westfalen zur Deutsche Junioren Meisterschaft teil und konnten sich auch das Ein,- oder Andere Mal qualifizieren. Im Flugmodellsportclub Oberes Weißtal wird miteinander und mit anderen ein freundschaftlicher, kameradschaftlicher Umgang gepflegt, so dass der FOW im Umfeld weiterhin seinen festen Platz haben wird. Sollten Sie neugierig geworden sein, finden Sie uns bei gutem Wetter, an fast jedem Wochenende auf unserem Fluggelände in Wilnsdorf / Gernsdorf. Gerne geben Ihnen der Vorstand als auch die Mitglieder weitere Informationen. Der Einstieg in die Modellfliegerei Die Modellfliegerei ist ein interessantes Hobby, das man von der Jugend bis ins hohe Alter ausüben kann. Bei der Entscheidung mit diesem Hobby zu beginnen, gibt es ein paar Dinge, die man beachten sollte: Wie lernt man das Fliegen ? Die Idee, einfach im Modellbauladen ein Modell zu kaufen und auf der nächsten Wiese loszulegen, führt in den meisten Fällen nur zu Misserfolgen. Sinnvoller ist es, in einem Verein das Fliegen zu erlernen. Im FOW - Gernsdorf e.V. gibt es mehrere Mitglieder, die Neueinsteigern das Fliegen vermitteln. Die Frage, ob man auf dem eigenen Flugzeug oder einer vereinseigenen Maschine geschult wird, muss im Einzelfall entschieden werden. Fernsteuerungen der Firmen Graupner und Multiplex werden für die Schulung genutzt. Was kostet das Modellfliegen ? Für den Einsteiger ist es schwer abzuschätzen, was der Einstieg in dieses faszinierende Hobby kostet. Dem Gerücht, die Modellfliegerei kostet sehr viel Geld, ist nicht ohne weiteres zuzustimmen, da jeder selber für sich sein Limit absteckt. Die neuen Techniken und Herstellungsverfahren ermöglichen dem Einsteiger einen sehr günstigen Einstieg in dieses faszinierende Hobby. Ausbildung Die Ausbildung an sich ist kostenlos. Ggf. fallen nur die Kosten für den Kraftstoff an, die vom Flugschüler zu tragen sind. (ca. 2,50€ / Liter - reichen für etwa 1 1/2 Flugstunden) Verein oder nicht Verein ?? Prinzipiell braucht man zum Modellfliegen nicht Mitglied in einem Verein zu sein. Es ist aber dringend anzuraten. Im Verein findet man immer Rat und Tat bei Problemen und ein für den Modellflug zugelassenes Gelände. Es ist nicht ratsam auf irgendeiner Wiese oder Sportplatz einfach seinen Flieger in die Luft zu bringen. Mitgliedschaft im Deutschen Modellflieger Verband Wer ein Modellflugzeug betreiben will, ist verpflichtet eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. Der einfachste Weg hierfür ist die Mitgliedschaft im DMFV. Die Mitglieder des FOW - Gernsdorf e.V. sind per Beschluss dazu verpflichtet sich über den DMFV zu versichern. In diesen Beträgen ist eine Haftpflichtversicherung eingeschlossen, die ihre Gültigkeit auf das Vereinsgelände und den Vereinsrahmen beschränkt. Eine Zusatzversicherung, die weltweit gilt, kann gegen weitere Gebühr abgeschlossen werden. Während der Ausbildung ist der Schüler im Lehrerschüler - Betrieb bis zu sechs Monate, beginnend mit dem ersten Einweisungsflug, über den Fluglehrer mitversichert. Die erste Fernsteuerung Im FOW – Gernsdorf e.V. wird derzeit auf Anlagen der Firma Graupner und Multiplex geschult. Zuvor sei darauf hingewiesen, dass für die Modellfliegerei nur Anlagen im 35 MHz,- und neu im 2,4GHz Band zur Steuerung von Modellflugzeugen zugelassen sind, wobei aktuell nur noch Fernsteuerungen im 2,4GHz Band vertrieben werden. Das erste Modell Die Modellbauindustrie bietet heute eine Vielzahl von so genannten "Einstiegsmodellen" an, die für den Einsteiger wie geschaffen sind. Es handelt sich um Fast – Fertig - Modelle, d.h. der Arbeitsaufwand für die Montage beschränkt sich auf wenige Stunden. In einigen Fällen sind sogar die Motoren mit dabei. Hinzu kommt, dass diese Bausätze äußerst kostengünstig angeboten werden. SPIELKRAM oder FLUGZEUG ? Gedanken zum Hobby Modellfliegen und SEINER Stellung in der Gesellschaft Wenn jemand in einer Unterhaltung, und sei es nur ganz beiläufig, über eine unbekannte Person erfährt, dass eben dieser Unbekannte Pilot ist, dann kann man sicher sein, dass dies in anerkennender Weise zur Kenntnis genommen wird. Erzählt aber ein engagierter Modellflieger und Fernlenkpilot von seinem Hobby, kann man ebenso sicher sein, dass er ein wenig belächelt, wenn nicht gar als kindlich betrachtet wird. Er kann von Glück sagen, wenn sein gesellschaftlicher Status unanfechtbar ist – andernfalls wird er wohl als spleenig oder nicht ganz ernst zu nehmend klassifiziert. Denn in der Öffentlichkeit gilt sicher überwiegend die Meinung, dass es sich beim Modellfliegen um Spielerei handelt. Warum das so ist, liegt auch in der Tatsache begründet, dass Modellflugzeuge zunächst einmal im bunt gemischten Angebot von Spielwarenläden angeboten wurden und – belastet mit dieser Herkunft – einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt haben. Hinzu kommt die Tatsache, dass der Modellflug seit Jahrzehnten der Nürnberger Spielwarenmesse angegliedert ist, was durchaus Vor-, im Sinne unserer Betrachtung aber eben auch Nachteile hat. Vor diesen Hintergründen wird Modellfliegen als Spielerei betrachtet, und alle Bemühungen von Fachverbänden haben daran bis heute wenig ändern können. Selbst dem Deutschen Aero Club als der anerkannten und etablierten Interessenvertretung aller Luftsportler dieses Landes ist es bisher nicht gelungen, das Image der Modellflieger richtig zu stellen oder auch nur richtig zu werten. Immerhin ist es dem DAeC zu verdanken, dass Modellfliegen eine anerkannte Sportart im Sinne der deutschen Sportgesetze wurde. Doch trotz einer aktiven und auch effizienten DAeC-Modellflugkommission darf man den Verdacht äußern, dass die im Verband organisierten Modellflieger immer noch als die »Spielzeugabteilung« betrachtet werden. Mit Hingabe betreibt man so genannte Jugendförderung – wohl immer aber mit dem Hintergedanken, junge heranwachsende Menschen irgendwann zu »richtigen« Fliegern machen zu können! Die faszinierende Eigendynamik, die das Hobby, der Sport Modellfliegen mit der Entwicklung der Fernsteuertechnik genommen hat, wird hierzulande offensichtlich übersehen. Hightech-Elektronik hat aber etwas ausgelöst, was weder politisch noch gesellschaftlich vorausgesehen werden konnte und bis heute nicht in seinen Auswirkungen erfasst wurde. Seit den 60er Jahren gab es durch eine fast explodierende Nachfrage eine rasante Entwicklung der einschlägigen Branche. Eine ganze Reihe mittelständischer Unternehmen und viele Zulieferer, Kleinhersteller und Handwerksbetriebe leben vom Modellbau. Staunend betrachtet man ein Marktvolumen, dass jährlich viele Millionen Euro umfassen dürfte. Kaum jemand nimmt zur Kenntnis, dass mittlerweile fast 70.000 organisierte Modellflieger in diesem Lande versuchen, etwas zu tun, was teils gelobt, teils verteufelt, wohl immer aber belächelt wird. Junge Menschen lernen spielend! Nichts ist falsch daran, Kinder und Jugendliche über einen Gleiter, ein Gummimotormodell oder einen einfachen Segler, in aller Regel vom Papa zusammengebaut, an die technische Faszination des Fliegens heranzubringen. Die überwiegende Mehrheit der so geförderten Kids verliert allerdings spätestens dann das Interesse an der Sache, wenn das »Spielzeug« zu Bruch gegangen ist, und beschäftigt sich danach wieder mit Computerspielen oder versucht mit dem ersten fahrbaren Untersatz, Freund und Freundin zu imponieren. Ganz anders aber liegt der Fall, wenn sich jemand von den Anforderungen, die beim Modellbau und der Modellfliegerei an ihn gestellt werden, gefangen nehmen lässt. Kenntnisse aerodynamischer und flugmechanischer Zusammenhänge sind neben profundem Wissen über Material und Rohstoffe unabdingbar. Handwerkliche Geschicklichkeit und eine ausgeprägte Kreativität zählen ebenfalls nicht unwesentlich zu den Voraussetzungen, um modellbauerisch erfolgreich zu sein. Hinzu kommen zumindest Grundkenntnisse von Elektronik und Motorentechnik in den unterschiedlichsten Spielarten, die erforderlich sind, will man ein Modellflugzeug verstehen und beherrschen. Und als Fernsteuerpilot ist man ohne die Gabe, sensibel und feinfühlig an den Knüppeln des Senders jene Ruderbefehle zu übermitteln, die eine vom Auge erkannte Fluglage erfordert, auf verlorenem Posten. Sachkenntnis, verbunden mit Sicherheitsbewusstsein sind nicht weniger wichtig wie in der großen Fliegerei, denn jedes Fluggerät unterliegt den gleichen physikalischen Bedingungen, unabhängig von seiner Größe. Aber dem Modellflugpiloten zeigt kein Fahrtmesser beim Endanflug zur Landung die korrekte Geschwindigkeit an; kein künstlicher Horizont hilft, die Fluglage des in einiger Entfernung nur noch als Silhouette auszumachenden Modells zu korrigieren. Und das oft beschworene Fluggefühl, das bekanntlich im Allerwertesten sitzen soll, kommt gar nicht erst auf für einen Fernlenkpiloten – er sitzt ja nicht drin in seinem Flugzeug. Er muss über das Auge die Fluglage erkennen und einschätzen und dann den richtigen Knüppel am Sender auf richtige Art und Weise betätigen. »Nichts ist unmöglich« – dieser Slogan gilt bestimmt auch für den Flugmodellbau weltweit. Engagiertes Modellfliegen bedeutet Umgang mit Hightech. Die Tatsache, dass erstaunlich viele Luftfahrttechniker, Airliner-Kapitäne, Berufs-, Militär- und Privatpiloten in ihrer Freizeit diesem Sport frönen, passt dazu. Von jeher wurde an Modellen Großprojekte erforscht und im Experiment probiert, und mancher entdeckt! Konstruktionsfehler durch Modellversuche Für Außenstehende und unbedarfte Zuschauer erscheint Modellfliegen als eine simple, einfache Angelegenheit. In Wahrheit ist es eine Kunstfertigkeit sonder gleichen. Es gibt kaum eine vergleichbare Sportart und keine nur im Entferntesten zu vergleichende Tätigkeit, die ähnlich komplexe Anforderungen an ihre Anhänger stellt. Vor diesem Hintergrund ist die nachhaltige und positive Wirkung des Faktors Modellfliegen auf die Gesellschaft gar nicht hoch genug einzuschätzen......(1) Deshalb muss man den entsprechenden Stellen klar machen, dass Flugmodellbau und Modellfliegen in unserer Gesellschaft absolut unterbewertet sind. Das zu ändern ist jeder Modellflieger aufgerufen. Wir alle können immer und überall etwas tun, um Unverständnis und Vorurteile gegenüber dem Modellfliegen abzubauen. Und genau das ist auch das Ansinnen dieses ein bisschen aus dem Rahmen des Gewohnten fallenden Berichtes! Hans P. Klein ....(1) Original Text der Zeitschrift MFI 12/2002 an dieser Stelle gekürzt. Einstieg in den Segelkunstflug Seit einigen Jahren interessieren sich viele FOW Mitglieder für den Segelkunstflug mit Modellflugzeugen. Im Jahr 2011 durfte der FOW im Auftrag des DMFV dazu einen regionalen Segelkunstflugwettbewerb austragen. Ein Mitglied des FOW ist ausgebildeter Punktrichter für diese Modellflug-Klasse. Grund genug, um diese Sparte einmal etwas genauer vorzustellen. Wir freuen uns dazu einen Beitrag von Christoph Fackeldey, dem Sportreferenten des DMFV für diese Modellklasse und selbst aktiver Wettbewerbspilot, an dieser Stelle wiedergeben zu dürfen. Segelkunstflug? Na, was ist da schon dabei! Ein Looping, eine Rolle, ein Turn, das kann man doch spätestens nach erfolgreichem Training mit einem dreiachsgesteuerten Segelflugmodell. Nun, wer so denkt, dem sei mal der Besuch einer Meisterschaft im Segelkunstflug empfohlen. Da ist weitaus mehr Können gefragt, als es ein wenig in der Luft herum zu turnen erfordert. Die große Kunst dabei ist es, zwischen den am Himmel gezeigten Figuren einen nahtlosen Übergang zu schaffen. Beispielsweise bei der sogenannten „bekannten Pflicht“, die inzwischen in jeder der drei Klassen (Einsteiger-, Sport- und Internationale Klasse) geflogen werden muss. Es gibt dazu gute Informationsquellen wie die des DMFV unter http://akrosegelflug.dmfv.aero. Diese Harmonie zeigt sich dann im besten Fall bei einer Kunstflugvorführung der besonderen Art, die geprägt ist von einer exakten Kunstflugbox. Raumaufteilung in der sogenannten Kunstflugbox. Zu viele Fachbegriffe in einem Satz? Ich gebe zu, damit konnte ich zuvor auch nicht viel anfangen. Rammt eine Holzstange in die mittlere Platzbegrenzung eures Flugplatzes und stellt euch links und rechts davon einen Raum vor, in dem die Figuren geflogen werden. Dieser gesamte Bereich ist dann die Kunstflugbox, sozusagen Eure Bühne. Auf just dieser Bühne führt ihr dann Euern Film vor, ja Film, denn die Figurenabfolge muss wie ein Film im Kopf ablaufen. Wer noch überlegt, welche Figur nach einer geflogenen Figur denn jetzt als nächste kommen muss, hat bereits einen sichtbaren „Filmriss“ Aber keine Bange, es sieht meist schwieriger aus, als es ist! Oft gibt es Vorurteile: Man brauche ein 6 Meter Segelkunstflugmodell oder jemanden aus der Szene, der einen mit den Gegebenheiten eines Wettbewerbs vertraut macht. Dazu kann ich sagen: Man braucht sicherlich kein Großmodell der Spitzenklasse. Zum Einstieg in die Sportklasse reicht bereits ein 3 MeterKunstflugsegler. Es muss auch nicht immer ein neues Modell sein. Mit ein wenig Glück lässt sich oft auch ein gut erhaltenes, gebrauchtes Modell auftreiben, das einen guten Start in die Segelkunstfliegerei ermöglicht. Und Wegbegleiter gibt es auch - 2010 startete der seinerzeitige Sportreferent Dieter Hummel mit seiner Crew, erstmals mit drei Regionalwettbewerben auf deutschem Boden. Diese Regionalwettbewerbe sollten einerseits den bereits etablierten Piloten eine weitere Plattform bieten, um sich im Wettbewerbsgeschehen fliegerisch zu steigern, andererseits aber auch Neulingen die Chance geben, sich sozusagen auf „kleinerer Bühne“ mal der Herausforderung eines Wettbewerbs stellen zu können. Ich selbst habe kürzlich über den F-Schlepp berichtet und nun wird sich mancher vielleicht fragen: „Was hat das jetzt mit dem Segelkunstflug zu tun?“ Grundsätzlich eigentlich nichts. Aber wenn man sich beide Szenen genauer anschaut, dann entdeckt man nicht nur deren Gemeinsamkeiten, sondern dort auch häufig die gleichen Piloten. Parallelen zum F-Schlepp sind: • Präzision bei der Ausführung der Figuren, • ohne F-Schlepp kann kein Segler „kunstfliegen“, • gegenseitiges Coachen wie beim F-Schlepp. Was zeichnet den Segelkunstflug aus? • Fliegen ohne mechanischen Antrieb, • kraftvoller, eleganter und harmonischer Flugstil, • lautloses und präzises Fliegen, • hohes Maß an fliegerischem Können erforderlich, • Kameradschaftsgeist auch im Wettbewerb, • perfekte Beherrschung des Modells auch in ungewöhnlichen Fluglagen. Seit 2004 war ich oft mit der Kamera Besucher der Segelkunstflugszene. Allerdings mit ein paar Fotos und einigen Berichten ist es nicht getan, es bedarf schon persönlichen Engagements, hier auch dauerhaft Nachwuchspiloten an den Start zu bringen "Warum sollte ich nicht auch mal selbst dort mitfliegen?", war ein Kerngedanke in meinem Kopf, als ich gefragt wurde, diese Szene doch wieder mit Wort und Bild zu begleiten. Durch einen Zufall ergab sich die Gelegenheit, dieses einmal praxisnah bei einem Regionalwettbewerb, genauer gesagt dem 3. Regionalwettbewerb in Euskirchen im Juli 2010, zu testen. Nun werden einige vielleicht denken, der Kerl redet eingangs von nicht notwendigen 6 Meter-Modellen und fliegt selbst einen SZD 59 mit 5,28 m. Ja, das stimmt! Aber es ist derzeitig mein einziges Segelflugmodell und ich kaufte es mir nicht, um mich dem Segelkunstflug zu widmen. Das war mehr Zufall und ergab sich aus einigen. Gesprächen. Das ist auch der Geist, der in dieser und anderen Wettbewerbsszenen leben muss. Er ist unser aller Antrieb, den Spaß an der Sache zu behalten, sich immer wieder dem gewissen Nervenkitzel im Wettbewerb zu stellen. Das bringt Erfahrungen mit sich, die man auf keine andere Art und Weise erwerben kann. „Learning by doing“ sagt ein englisches Sprichwort und genau das möchte ich hier zum Ausdruck bringen. Ladet euch die Flugprogramme der Einsteiger- und Sportklasse herunter, kommt zu den Wettbewerben und lasst euch von Kürflügen mit schönster Musikuntermalung begeistern. Ich hoffe, wir treffen uns eines Tages bei einem Segelkunstflug-Wettbewerb! Dankesworte Dieses Programmheft des FOW konnte nur durch die freundliche Unterstützung unserer Inserenten entstehen. Wir danken herzlich dafür. Weiterhin gilt unser Dank all denen, die durch Anregungen, Text und Beiträge sowie tatkräftige Mithilfe dieses Heft ermöglicht haben. Impressum Redaktion : Andreas Wagner Text : Siegerländer Modellflugvereine IGS Siegerland I.G. Modellbahn Dielfen Andreas Wagner Modellsport – Verlages Baden – Baden Christoph Fackeldey Fotos und Archivmaterial : Andreas Wagner Druck undLayout : Andreas Wagner Matthias Zöller Schlusswort Liebe Gäste, wir würden uns freuen, wenn es Ihnen bei uns gefallen hat. Vielleicht sehen wir uns bei einer unsere zukünftigen Modellflug - Veranstaltungen oder „einfach mal so“ auf unserem Modellflugplatz in Gernsdorf wieder. Ihr Flugmodellsportclub Oberes Weißtal e.V.