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Technische Universität Berlin Fakultät I – Geisteswissenschaften Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre Fachgebiet: Arbeitslehre Dozent: Prof. Hans-Luidger Luidger Dienel Projektarbeit im Modul AL-P4 AL P4 Produkte und Produktion „Von der Zigarette zur aromatisierten Wasserpfeife. Wird die Wasserpfeife als Genussmittel im Vergleich zum klassischen Zigarettentabak bevorzugt“? Betül Gültekin Matr. Nr.: 343360 E-Mail: [email protected] berlin.de Sinem Sarisu Matr. Nr.: 341207 E-Mail: [email protected] l.de Evsam Okudu Matr. Nr.: 343097 E-Mail: Mail: [email protected] Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung …............................................................................................................................3 2. Geschichtlicher Rückblick …...................................................................................................4 3. Tabakherstellung …................................................................................................................9 3.1 Herstellung der Zigaretten .....................................................................................12 3.2Wasserpfeifentabak ................................................................................................15 3.2.1 Aufbau einer Wasserpfeife .....................................................................21 3.2.2 Anleitung zum Aufbauen und Anzünden der Wasserpfeife ….................29 3.2.3 Wasserpfeifenkopf selber bauen …..........................................................31 3.2.4 Gesundheitlicher Aspekt der Wasserpfeife …..........................................37 3.2.5 Wirtschaftlicher Aspekt der Wasserpfeife …............................................40 3.2.6 Sozialer Aspekt der Wasserpfeife ............................................................41 4. Sie Shisha-Café Besichtigung …............................................................................................43 4.1 Die Shisha-Café Vorstellung …................................................................................43 4.2 Vorstellung des Fragebogens …..............................................................................43 4.3 Auswertung des Fragebogens ….............................................................................44 5. Fazit …..................................................................................................................................48 6. Quellenverzeichnis …...........................................................................................................50 7. Eidesstattliche Erklärung …..................................................................................................56 8. Anhang ….............................................................................................................................57 1 Einleitung Eine Bandbreite an Genussmittel schmückt den heutigen Alltag der Menschen. Nicht aus Gründen des Nährwerts, sondern eher wegen dem verführenden Geschmack oder ihrer anregenden Wirkung greifen immer mehr Jugendliche und Erwachsene deutlich zu einem der beliebtesten Genussmittel, dem Tabak. Heute „gilt er neben dem Alkohol nicht nur als das weltweit am häufigsten gebrauchte Genussmittel, sondern auch als einer der bedeutenden Risikofaktoren für die Entstehung zahlreicher Erkrankungen“ (vgl. Enke 1998, S.1). Die Wurzeln des Tabaks und seines Konsums liegen weit zurück in der Geschichte der Menschheit. Bei Tabak denkt man in erster Linie an den klassischen Zigarettentabak, der bis vor kurzem in erster Linie bevorzugt wurde. Dieser jedoch wurde durch eine weitere Tabaksorte, dem Wasserpfeifentabak, welcher seinen Ursprung im 16. Jahrhundert in Indien hat, erweitert, vermutlich sogar ersetzt. Tatsächlich kann man eine allmählich veränderte Tabakkonsumierung unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen beobachten. Betrachtet man die Zeit des 21. Jahrhunderts in Deutschland, so beschreiben folgende Worte die derzeitige Tabakkonsumierung sehr bildhaft: „Orient-Rhythmen, Bauchtänzerinnen, ein Glas süßer Pfefferminztee und dazu ein tiefer Zug aus der Wasserpfeife – der Morgenlandtrend hat deutsche Großstädte erobert.“ (vgl. Die Wasserpfeife ist weniger schädlich. Wirklich? 2012, S.1). Menschen jedes Alters, jeder Nationalität, aber auch jeder Kultur und jedes Geschlechts nehmen an dieser stark orientalisch beschrieben Atmosphäre teil. Generell hat seit dem 20. Jahrhundert die Konsumierung von Wasserpfeife deutlich zugenommen, wobei in vielen europäischen Städten, darunter auch in Deutschland die Möglichkeit des Wasserpfeifenrauchens stark verbreitet und populär wurde. Auf dieser Grundlage befasst sich die Arbeit mit der aktuellen Situation der Tabakkonsumierung im Raum Deutschland und geht folgender Fragestellung nach: „Von der Zigarette zur aromatisierten Wasserpfeife. Wird die Wasserpfeife als Genussmittel im Vergleich zum klassischen Zigarettentabak bevorzugt“? 3 Nach einer Einleitung findet ein allgemeiner geschichtlicher Rückblick statt, indem zum einen die Entstehung des ursprünglichen Tabaks und zum anderen des Wasserpfeifentabaks behandelt wird. Das zweite Kapitel beschäftigt sich einerseits mit der Herstellung von Zigaretten- und Wasserpfeifentabak und andererseits mit dem Aufbau einer Wasserpfeife. An dieser Stelle kommt eine bildliche Darstellung der Wasserpfeife mit ihren einzelnen Teilen zum Einsatz. Dieses Kapitel wird durch die Dokumentation der eigenen Herstellung einer Wasserpfeife mit Haushaltmittel erweitert. Die nächsten Punkte beschäftigen sich mit den Aspekten Gesundheit, Wirtschaft und Soziales bezüglich der Wasserpfeife. Das vierte Kapitel umfasst die Shisha CaféBesichtigung. Zunächst wird das auserwählte Shisha-Café vorgestellt, anschließend der eigenhändig erstellte Fragebogen erläutert und schließlich ausgewertet. Mit einem Fazit im fünften Kapitel werden die wichtigsten Fakten der Arbeit zusammengefasst. Die Arbeit schließt mit einem Quellenverzeichnis, dem Anhang und der eidesstattlichen Erklärung ab. 2 Geschichtlicher Rückblick Den Tabak ordnet man der Pflanzenfamilie der Nachtschattengewächse zu, welcher mit rund 100 Arten heute vor allem im tropischen und subtropischen Amerika vertreten ist (vgl. Barth/Jehle 2003, S.11). Greift man in die Geschichte des Tabaks zurück, so kann man feststellen, dass lange bevor der Tabak in Europa bekannt wurde, verschiedene Völker wie Griechen, Römer oder Germanen Kräuter geraucht und geschnupft haben (vgl. Wissenspool, Ursprünge: Tabak als Wunderpflanze 2003). Den Tabakkonsum kann man aber eindeutig auf die indianischen Kulturen Amerikas zurückzuführen, die die Tabakpflanze seit über fünfeinhalb Jahrtausenden kannten (vgl. Barth/Jehle 2003, S.11). Das Tabakrauchen bei den Indianern war Bestandteil des zeremoniellen Ritus (vgl. ebd.), aber auch für medizinische Zwecke kam die Tabakpflanze deutlich zum Einsatz (vgl. Gräf, Tabakgeschichte). 4 Nach der Entdeckung Amerikas im Jahre 1492 kamen mit den heimkehrenden Seefahrern drei neue Gewächse der Gattung Nachtschatten nach Europa. Somit lernten die Entdecker Amerikas, unter ihnen gewiss Christoph Columbus, die Tabakpflanze vor etwa 500 Jahren von den Indianern kennen (vgl. Barth/Jehle 2003, S.11). Columbus berichtet in seinem Bordbuch, dass zwei seiner Begleiter auf der Reise im heutigen Kuba eine große Anzahl an Männer und Frauen beobachtet haben, die „mit einer kleinen glimmenden Stange aus einem Kraut herumwandern, dessen Rauch sie einatmen, wie es ihr Brauch ist“ (vgl. Lanig-Gerle 2013, Kolumbus entdeckte nicht nur Amerika, Tabak). Neben der Tomate und der Kartoffel hat sich der Tabak in Europa am schnellsten verbreitet (vgl. Güll 2006, Tabak). Es wird vermutet, dass das Wort Tabak von dem antillischen Wort „Tabacco“ stammt, da hier für das Rauchen verwendete Rauchrohr „tobago“ hieß und somit das Wort auf die getrockneten Tabakblätter abgeleitet wurde (vgl. Gräf, Tabakgeschichte). Ursprünglich gab es verschiedene Möglichkeiten den Tabak zu konsumieren, so wurde beispielsweise der Tabak als Pulver geschnupft, gekaut oder aber auch als Saft getrockneter Tabakblätter getrunken (vgl. ebd.). Oft wurden auch ganze Tabakblätter als Wundpflaster verwendet (vgl. Rasp 2014, Tabakgeschichte). Um 1496 kam der Tabak durch den spanischen Mönch Peter Romanus Pane, Gefährte des Columbus, nach Spanien, verbreitete sich in Portugal (vgl. Barth/Jehle 2003, S.12) und wurde um 1560 etwa durch Jean Nicot, Gelehrter und französischer Gesandter (vgl. ebd.) aus der Hafenstadt Lissabon an den französischen Hof gebracht, der für dessen Verbreitung als Zier- und Heilpflanze von großer Bedeutung ist (vgl. ebd.). Im Jahre 1565 kam die Tabakpflanze erstmals vom Augsburger Arzt Adolf Occo als medizinisches Heilmittel zum Einsatz (vgl. Rasp 2014, Tabakgeschichte). Neben der medizinischen Verwendung wurde die Tabakpflanze auch als Zierpflanze für Parks und Landschaften angebaut (vgl. ebd.). Jean Nicot führte Versuche mit der Tabakpflanze durch, um dessen Heilwirkung zu testen (vgl. Ramirez 2003, TabakGeschichte und Kuriositäten). Um 1573 wurde in der pfälzischen Ortschaft Hatzenbühl vermutlich der erste Tabak in Deutschland von einem Pfarrer namens Amselmann im Pfarrgarten angebaut (vgl. Güll 2006, Tabak). Geschichtlich betrachtet galt um 1600 die 5 Tabakpflanze als eines der wirksamsten Heilmittel. Sie wurde neben dem Inhalieren auch für Salben, Pasten oder für Lösungen verwendet (vgl. Wissenspool, Ursprünge: Tabak als Wunderpflanze 2003). Man war stark davon überzeugt in dieser Tabakpflanze „endlich die langgesuchte allheilende Wunderpflanze gefunden zu haben, deren Besitz und Genuss Krankheiten beseitigt und vor Krankheiten schützt“ (vgl. Barth/Jehle 2003, S.13). Nicht nur die Verbreitung des Tabakanbaus in Europa, sondern auch das Rauchen und Schnupfen des Tabaks, nahm mehrere Jahrhunderte in Anspruch, um sich in Europa durchzusetzen (vgl. ebd., S.12). Für den Erfolg trugen neben Jean Nicot unter anderem auch Mediziner wie NicolÒ Monardes und Konradin Gessner bei (vgl. Rasp 2014, Tabakgeschichte), die über die Heilwirkung der Tabakpflanze schrieben (vgl. Wissenspool, Ursprünge: Tabak als Wunderpflanze 2003). Bereits im 17. Jahrhundert war der Tabak weltweit verbreitet (vgl. Ramirez 2003, TabakGeschichte und Kuriositäten), wobei der Dreißigjährige Krieg ein großer Auslöser dafür war (vgl. Barth/Jehle 2003, S.13). All diese Aspekte entwickelten ihn mit der Zeit zur Kultdroge der Weltmetropole und sie wurde zum bevorzugtesten Genussmittel der Menschheit (vgl. ebd.). Zu diesem Zeitpunkt begann darüber hinaus der Tabakhandel in den Niederlanden, der zum heutigen Zeitpunkt die wichtigste Handelsware ist (vgl. Rasch 2014, Tabakgeschichte). Die Verbreitung und Popularität des Tabaks brachte weltweit die Staatsgewalt und den Tabakhandel Mitte des 16. Jahrhunderts auf die Gedanken den Tabakkonsum vollständig zu legalisieren (vgl. Ramirez 2003, TabakGeschichte und Kuriositäten). Schließlich wurde 1621 durch den französischen Staatsmann Kardinal Richelieu Steuergeld für den Tabak eingeführt (vgl. ebd.). Im Jahre 1828 wurde der Wirkstoff des Tabaks Nikotin offiziell nach Jean Nicot benannt. Im Laufe der Zeit, besonders ab Mitte des 20. Jahrhunderts, kamen immer häufiger medizinische Beweise für die gesundheitsschädliche Wirkung des Tabaks auf. Auf dieser Grundlage bildeten sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts, im Gegenzug zu Popularität des bisherigen Tabakkonsums, Anti Tabak Vereinigungen, die zu deutlich zurückführender Tabakwerbung, aber auch zum Rauchverbot an vielen Orten führten (vgl. Gräf, Tabakgeschichte). 6 Zu den bekanntesten und neuesten Tabaksorten gehört unbestreitbar der Wasserpfeifentabak, der seinen Ursprung im Norden Indiens, genauer in den Regionen Rajasthan und Gujarat, hat (vgl. Bünning, S.8). Die Bezeichnung Shisha, welches im europäischen Raum seinen Gebrauch hat, geht auf das persische Wort „shishe“ zurück, welches übersetzt das Glas bedeutet. Die Bezeichnung „shishe“ wird in bestimmten arabischen Dialekten speziell für die Bowl der Wasserpfeife oder sogar die gesamte Wasserpfeife verwendet (vgl. ebd.). Neben der Namensgebung Shisha wird auch häufig der persische Begriff „nargilem“ verwendet, der die Bedeutung Kokosnuss hat (vgl. ebd.). Die Entwicklung der Wasserpfeife zu einem „Rauchgerät mit fruchtigem Aroma und leichtem Rauch“ durchnahm einen langen Zeitraum, etwa 500 Jahre (vgl. ebd.). „Die heutige Bowl der Wasserpfeife bestand ursprünglich aus der harten und wasserdichten Schale der Kokosnuss und die Rauchsäule aus einem hohlen Bambusstab. Als Schlauch wurde vermutlich ein Strohhalm oder ein dünnerer Bambusstab benutzt“ (vgl. ebd.). Die ersten Wasserpfeifen wurden zum einen mit ganzen Tabakblättern an Stelle des heutigen Tabaks und zum anderen mit Kokosnussholz an Stelle von Holzkohle geraucht (vgl. ebd.). Die ganzen Tabakblätter, genannt „Tömbeki“, welche überwiegend in Steppengebieten aufwuchsen und sehr würzig waren, sind die Ursprungsform des Wasserpfeifentabaks (vgl. ebd., S.11). Er unterscheidet sich von dem derzeitig verwendeten Tabak in seinem niedrigeren Feuchtigkeitsgehalt, da er ausschließlich „durch den Morgentau angefeuchtet wurde“, indem er über Nacht auf der Erde platziert wurde (vgl. ebd.). Die Feuchtigkeit des Tabaks spielte eine besondere Rolle, da diese größtenteils das Rauchergebnis mitbestimmte (vgl. ebd.). Über die Städte Rajasthan und Gujarat kam die Wasserpfeife zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert über Persien nach Arabien, in das Osmanische Reich und nach Nordafrika, besonders nach Tunesien und Ägypten (vgl. ebd.). Insbesondere in der Türkei wurde die Wasserpfeife im Jahre 1603 durch Sultan Ahmed I., einem Sultan des Osmanischen Reiches verbreitet, der für sein „vergnügungsreichen 7 Lebensstil“ bekannt war (vgl. ebd., S.9). Innerhalb der Entwicklung und Geschichte der Wasserpfeife wurde sie in der Türkei durch Nachfolger von Sultan Ahmed I. gelegentlich verboten, wobei trotz dessen die Wasserpfeife sich im Laufe der Zeit zu einem Kulturgut entwickelt hat (vgl. ebd.). Die Wasserpfeife verkörpert in dieser Kultur die Gastfreundschaft und Geselligkeit (vgl. ebd.). Mit der vergehenden Zeit entwickelte sich die Wasserpfeife zu einem Gestell, der uns aus der heutigen Zeit bekannt ist. Der Tabak, der heute gebraucht wird, entstand im 19. Jahrhundert in Ägypten (vgl. ebd. S.11) und gehörte zu den seltenen Gütern, die sich nicht jeder Bürger finanziell leisten konnte. Um den Tabak jedem einzelnen leicht zugänglich zu machen, versuchten die Bürger eine Möglichkeit zu finden, indem sie möglichst wenig Tabak verwenden, aber nichtsdestotrotz viel Rauch erzeugen konnten (vgl. ebd.). Somit wurde durch die Befeuchtung des Tabaks mit einer honigartigen Flüssigkeit das Problem behoben und die erste Sorte solchen Tabaks wurde im Jahre 1917 von der ägyptischen Firma Nakhla industriell hergestellt (vgl. ebd.). Im Laufe der Zeit wurde das Feuchtigkeitsmittel mit Aromen erweitert, die dem Wasserpfeifentabak fruchtige Geschmäcker verleihen (vgl. ebd.). Eine Legende aus der damaligen Zeit zeigt auf, dass der aromatisierte Wasserpfeifentabak durch einen Zufall erfunden wurde. Es wird behauptet, dass ein Ägypter während seines Nachtisches am Abendessen Wasserpfeife rauchte. Dabei kleckerte er und der Sirup seines Nachtisches „tropfte auf die neben ihm stehende und brennende Wasserpfeife“. Die Begeisterung des Ägypters von dem Wasserpfeifengeschmack bildet die Grundlage für die Herstellung des aromatisierten Tabaks (vgl. ebd.). Nach ihrer Blütezeit erlebte die Wasserpfeife ab Beginn des 20. Jahrhunderts einen Tiefgang und wurde lediglich als Rauchgerät oder Dekorationsstück angesehen (vgl. ebd., S.10). Doch hat sie in den letzten zehn Jahren eine erneute Wiederauferstehung erlebt, gehört heute zum Lifestyle besonders der jüngeren Generation, und nimmt in den orientalischen Großstädten, in Europa, aber auch in den USA seinen Platz im Nachtleben ein (vgl. ebd.). 8 3 Tabakherstellung Abb. 1: Virginischer Tabak Pflanze Abb. 2: Bauern Tabak Pflanze (Quellen: http://www.kraeuter-und-duftpflanzen.de/media/image/623b3cecab8ff6b626085beb3a4b2e63.jpg http://www.naturganznah.com/shop/out/oxbaseshop/html/0/dyn_images/1/tabak11_p1.jpg) Tabak wird aus den Laubblättern der Pflanzen der Gattung Tabak (Nicotiana) gewonnen (vgl. Kaschinski 2000, S. 8f.). Es gibt insgesamt 65 verschiedene Gattungsarten, von denen lediglich zwei Arten, nämlich der Virginische Tabak/Echter Tabak (Nicotiana tabacum) und Bauerntabak/Veilchentabak (Nicotiana rustica), für die Tabakproduktion von Bedeutung sind (vgl. ebd.). Der Virginia Tabak, welcher erstmals im US-Bundesstaat Virginia angebaut wurde, nimmt die höchste Stellung innerhalb des Tabak-Weltmarkts ein und ist die Basis der meisten Tabake des Weltsortiments (vgl. ebd., S. 9). Der Bauerntabak nimmt eine wesentlich geringere Bedeutung ein. Dieser Tabak wurde in der Bundesrepublik Deutschland unter dem Namen „Dullen“ („der Tolle“) im Eichsfeld gezüchtet (vgl. ebd. S. 9), wobei heute nur noch der Virginia Tabak eine Rolle spielt (vgl. ebd. S. 9). Aus den zwei Arten wird die zahlreiche Sortenvielfalt, die nichts anderes als Variationen dieser Arten darstellt, angefertigt (vgl. ebd., S. 8). Die Tabakpflanze entwickelt sich aus kleinen Samenkörnern (vgl. Reemtsma, Anbau und Ernte). Die Samen werden mit Wasser vermischt und in Saatbeete „eingegossen“, so dass eine gleichmäßige Verteilung der Pflanzen sichergestellt wird (vgl. ebd.). Die 16 bis 18 Zentimeter hohen Setzlinge kommen nach fünf bis sechs Wochen vom Saatbeet auf die Felder (vgl. ebd.). 9 Abb. 3: Saatbeet Abb. 4: Tabakfeld (Quellen: http://www.foto-grafo.de/Tabaco/1_Dannemann/2_Setzlinge/_DSC5192_web.jpg http://www.reemtsma.com/index.php?option=com_content&view=article&id=115&Itemid=224) Hier können sie sich von bis zu zwei Metern entwickeln, wobei es wichtig ist die Erdkrume regelmäßig aufzulockern, damit die Wurzeln mit reichlich Sauerstoff versorgt werden. (vgl. ebd.). Der Tabak braucht dann zwei bis drei Monate im Feld zum Reifen (vgl. ebd.). Die Erntezeit des Tabaks ist der Hochsommer bei ausreichend Sonne. Jedoch beginnt die Ernte der Tabakblätter bereits vor dem Sonnenaufgang. Die Tabakblätter werden in den Anbauländern getrocknet und fermentiert bis das typische Aroma der Tabake ausgebildet wird, so dass sie an Fabriken zur Aufbereitung geliefert werden (vgl. Bundesministerium der Finanzen, 2008). Abb. 5: Trocknung der Tabakblätter Abb. 6: Fermentation der Tabakblätter (Quellen: http://www.foto-grafo.de/Tabaco/1_Dannemann/7_Trocknung/_DSC6977_web.jpg http://www.reemtsma.com/index.php?option=com_content&view=article&id=117&Itemid=226) Die Luft- und Heißlufttrocknung sind die meist angewandte Trocknungsverfahren der Tabakblätter (vgl. Pater 1994, S. 15). Im Orient wird des Öfteren die Sonnentrocknung des Tabaks verwendet (vgl. ebd.). Hierbei muss der Bauer die Blätter rechtzeitig in den Schatten stellen, damit sie nicht verbrennen. 10 Die Fermentation führt zu einer viel besseren Tabakqualität, weshalb nur minderwertiger Tabak soßiert werden sollte (vgl. Barth/Jehle 2005, S. 93), d.h. in der Regel wird der Zigarettentabak nicht fermentiert (vgl. Pater 1994, S. 15). Insgesamt braucht der Tabak drei Monate Zeit, unter mehrfacher Umschichtung des Stapels, bis alle wichtigen Entwicklungsprozesse abgeschlossen werden (vgl. ebd.). Anschließend werden die Blätter in Anbetracht auf ihren späteren Verwendungszweck nach Farbe, Dicke und Größe sortiert (vgl. ebd.). Nun wird der fertig soßierte Tabak vor der Nutzung oder vor dem Feinschneiden grundsätzlich entrippt, also die Mittelrippe der Blätter herausgerissen oder -geschnitten (vgl. Barth/Jehle 2005, S. 93). Noch heute wird in den meisten Anbaugebieten die Tabakernte mit der Hand geerntet (vgl. Reemtsma, Anbau und Ernte). Dazu gehören auch die deutschen Tabakfelder in der Oberrheinischen Tiefebene (vgl. ebd.). Die Ausnahme bilden die Länder USA und Kanada, in denen Maschinen zum Einsatz kommen (vgl. ebd.). Die Volksrepublik China, Nord-, Mittel- und Südamerika, Südostasien, Vorderasien/Balkan und Europa sind die bedeutendsten Anbaugebiete von Tabak (vgl. Pater 1994, S. 16-17). Die wichtigsten Bestandteile des Tabaks sind Nicotin, ein farbloses flüssiges Alkaloid, sowie Ammoniak, Cellulose und Protein (vgl. Studie Vorsicht Wasserpfeife 2007, S.9). Aus Tabak werden Zigaretten, Zigarren, Rauchtabak, Schnupftabak, Kautabak, Snus oder Bidis hergestellt. 11 3.1 Herstellung der Zigaretten Sechs Trillionen Zigaretten, etwa tausend pro Mann, Frau und Kind, werden jährlich weltweit geraucht (vgl. Bundesministerium der Finanzen 2008). Durchschnittlich sind Zigaretten 80 Millimeter lang, d.h. im Jahr werden insgesamt 500 Millionen Kilometer an Zigaretten geraucht (vgl. ebd.). Dies entspricht in etwa eine Strecke von der Erde zur Sonne und zurück, mit ein paar Kurven um den Mars herum (vgl. ebd.). Bei der Herstellung von Zigaretten werden hauptsächlich drei Tabaksorten verwendet: Der heißluftgetrocknete, großblättrige Virginische-Tabak, der kleinwüchsige, sonnengetrocknete Orient-Tabak und der kräftige, dunkelbraune, luftgetrocknete Burley-Tabak (vgl. Kaschinski 2000, S. 9). Der Tabak wird in große Ballen gepresst und in dieser Form an die Zigarettenfabriken geliefert (vgl. Bundesministerium der Finanzen 2008). In der Zigarettenfabrik finden folgende zwei Vorgänge statt: Zuerst die Tabakaufbereitung und anschließend die Zigarettenherstellung bzw. Filterherstellung (Reemtsma, Technik und Produktion). Tabakaufbereitung: Bei hoher Geschwindigkeit und Genauigkeit werden die Tabakblätter mit elektronisch gesteuerten Maschinen zerteilt. Die rotierenden Messer der Maschine erreichen bis zu 3600 Schnitte pro Minute (vgl. Bundesministerium der Finanzen 2008). Dabei schneiden sie das Blattgut in genau 0,75 Millimeter breite Fasern (vgl. ebd.). Abb. 7: Maschinelle Zerkleinerung der Tabakblätter (Quelle: http://www.reemtsma.com/index.php?option=com_content&view=article&id=124&Itemid=390) 12 Im weiteren Verlauf wird der Tabak wieder auf Sollfeuchte gebracht und anschließend der Rippenschnitt zugefügt und damit die Mischung komplettiert (vgl. Reemtsma, Technik und Produktion). Jede markenspezifische Mischung befindet sich in separaten, geschlossenen Behälter (vgl. ebd.). Neben den Bereichen, in denen die einzelnen Bestandteile einer Zigarette hergestellt und zusammengeführt werden, existieren auch Bereiche für die Lagerung von Rohstoffen und Fertigwaren sowie ein Materiallager (vgl. ebd.). Zigarettenherstellung, Filterherstellung: Die benötigten Mengen der vorbereiteten Mischungen aus dem Lager werden mit einem Signal vom Computer freigegeben, mit Druckluft über Rohrleitungen den Zigarettenmaschinen zugeführt und zu einem kontinuierlichen, offenen Tabakstrang ausgebreitet (vgl. Bundesministerium der Finanzen 2008). Gemeinsam gleiten Papier und Tabak in die Formatkammer. Hierbei wird in der Zigarettenmaschine der Tabakstrang mit Zigarettenpapier umhüllt und nimmt gleichzeitig die vertraute runde Form einer Zigarette ein. Dabei wird das Zigarettenpapier von einer etwa 6000 Meter fassenden Rolle abgespult, wobei zuvor die Papiernaht mit Leim bestrichen wird (vgl. ebd.). Wie ein Bügeleisen trocknet eine beheizte Schiene die Klebenaht und glättet das Papier, so dass keine Falten entstehen können (vgl. Reemtsma, Technik und Produktion). Während die Rolle abläuft, wird das Markenzeichen der Zigarette auf die Außenseite des Zigarettenpapiers von der Druckmaschine geprägt (vgl. ebd.). Daraufhin wird die 6000 Meter lange „Endloszigarette“ in Stücke zweifacher Zigarettenlänge, sogenannte Zigarettenstöcke, geschnitten (vgl. Bundesministerium der Finanzen 2008). Die Zigarettenstöcke werden nun geschnitten und mit Filtermundstücken sowie Belagpapier verbunden (vgl. ebd.). Abb. 8: Maschinelle Zerschneidung der Zigarettenstöcke (Quelle: http://www.reemtsma.com/index.php?option=com_content&view=article&id=126&Itemid=392) 13 Moderne Zigarettenmaschinen können bis zu 18750 Zigaretten pro Minute anfertigen (vgl. ebd.). Die fertigen Zigaretten gelangen nach der Endprüfung zu etwa 3000 Stück in Kunststoffkästen oder einen mindestens 100000 Stück fassenden Zigarettenspeicher (vgl. ebd.). Zu guter Letzt werden die Zigaretten in Verpackungsmaschinen in Stanniolpapier und Schachteln verpackt (vgl. ebd.). Das Steuerzeichen wird in Form einer Papiermarke auf die Öffnung der Schachtel angebracht, damit sich die Zigaretten nicht ohne sichtbare Beschädigung des Steuerzeichens oder der Verpackung ergreifen lassen (vgl. ebd.). Geschlossene Verpackungen und das Anbringen des Steuerzeichens sind nach dem Tabaksteuergesetz vorgeschrieben (vgl. ebd.). Herstellung von Zigaretten mittels Handarbeit Zigaretten werden nicht nur maschinell angefertigt, sondern können auch in Handarbeit hergestellt werden. Umgangssprachlich nennt man dieses Verfahren auch das „Drehen“ von Zigaretten. Dabei wird der Feinschnitttabak in Zigarettenpapier eingerollt und wird anschließend mit Speichel befeuchtet und verklebt. Falls die Fingerfertigkeit für diese Tätigkeit nicht ausreicht, kann dies ebenfalls mit einer einfachen Zigarettendrehmaschine erfolgen. Zudem gibt es die Variante der Zigarettenstopfmaschine, mit der eine ähnliche Qualität wie bei maschinell hergestellten Zigaretten erreicht wird (vgl. Barth/Jehle 14 2005, S. 110). 3.2 Wasserpfeifentabak Grundsätzlich sind die Inhaltsstoffe vom Zigaretten- und Wasserpfeifenrauch identisch (vgl. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2015). Sie enthalten dieselben Substanzen Teer, Kohlenmonoxid und Nikotin (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 1). Ein Unterschied liegt jedoch in der Menge dieser Substanzen (vgl. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2015). Eine Wasserpfeife enthält fünf bis zehn Gramm Tabak, eine Zigarette hingegen nur 0,7 Gramm (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 1). Das Rauchvolumen einer Zigarette beträgt 35-60 ml und bei einer Wasserpfeife zwischen 0,3-1 Liter Rauch je Zug. Circa vierzig bis sechzig Minuten braucht ein durchschnittlicher Raucher für eine Wasserpfeife. Das sind ungefähr 100-170 Züge pro Wasserpfeife (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2011). Eine Zigarette wird durchschnittlich mit acht Zügen verbraucht (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 1). Die WHO errechnete einen „hundertfachen Unterschied des inhalierten Rauchvolumens zwischen dem Konsum einer Zigarette und einer Wasserpfeife.“ (Bundesinstitut für Risikobewertung 2011) Nach Angaben der WHO entspricht eine Wasserpfeife im Hinblick auf das Rauchvolumen hundert Zigaretten. Nach dem BfRs sind diese Angaben allerdings nicht geeignet, denn somit kann angenommen werden, dass eine Wasserpfeife so ungesund sei wie hundert Zigaretten (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 2). Beim Rauchen einer Zigarette wird der Tabak beim Einsaugen und Glühen bei circa 800 bis 900 Grad Celsius verbrannt. Beim Rauchen einer Wasserpfeife hingegen, wird der Tabak lediglich bei circa 100 Grad Celsius verschwelt. Dies hat zur Folge, dass im Vergleich zum Zigarettenrauchen beim Wasserpfeifenrauchen deutlich höhere Schadstoffe inhaliert werden (vgl. Pust/Schneider 2008, S. 2). 15 Die Annahme, dass aufgrund der niedrigen Temperatur das Wasserpfeifenrauchen schadstoffarmer sei, kann somit widerlegt werden (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 3). Auch die Vermutung, dass das Wasser der Wasserpfeife Schadstoffe filtert stimmt nicht. Das Wasser kühlt ausschließlich den Qualm und hat keine wirkliche filternde Funktion (vgl. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2015). Im Gegensatz zur Zigarette besitzt die Wasserpfeife zudem keinen zusätzlichen Filter. Durch das Wasser können zwar einige wasserlösliche Substanzen gefiltert werden, die eigentlichen gesundheitsschädlichen hingegen bleiben Großteils im Rauch (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 3). Die Besonderheit des Wasserpfeifentabaks und somit auch der bedeutende Unterschied vom Zigarettentabak ist die hohe Aromatisierung und die Verwendung von Feuchthaltmittel (siehe Abb. 9) Für die Aromatisierung werden Früchte, Fruchtessenzen und Sirupe verwendet (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 2). Abb. 9: Wasserpfeifentabak (Quelle: http://sama-infinity.de/wp-content/uploads/2013/12/sama-infinity-shisha-tobacco.jpg) Für einen großen Anteil der Feuchtigkeit ist die so genannte Melasse verantwortlich. Dies ist ein Gemisch aus Zuckerrohrsirup. Die Melasse trägt auch dazu bei, dass der Rauch im Vergleich zum Zigarettentabak mild und süß schmeckt. Zusätzlich zur Melasse wird Glycerin zugefügt. Das Glycerin gelangt durch die Rauchsäule und macht einen großen Anteil des Rauchprozesses (der Rauchentwicklung) möglich (vgl. Zorsöker 2015). „Nach der Verordnung über Tabak und Tabakerzeugnisse vom 20. Dezember 1977, zuletzt geändert am 20. Dezember 2006, sind folgende Zusatzstoffe im Tabak erlaubt: 16 Früchte, Essenzen, Säfte, Spirituosen, Hölzer, Extrakte, Harze, Mehle, Schleime, Metalloxidstäube, Puder, Zellulose in vielen Modifikationen und Polymerisate sowie Zucker und das Feuchthaltemittel Glycerin.“ (Pust/Schneider 2008, S. 1). Beliebte Geschmacksrichtungen sind Apfel, Banane, Kirsche, Traube, Melone Erdbeere, Mango, Multifrucht, Kokosnuss, Vanille, Karamell, Lakritze, Cappuccino und Rose (vgl. ebd.). Abb. 10: Verschiedene Wasserpfeifentabaksorten (Quelle: https://www.farzinvertrieb.com/media/catalog/product/cache/1/image/7b132551a456c2ece778a8c683f 5a8a7/2/0/208473_1_.jpg) Das Einsetzten von Farbstoffen ist nach der Tabakverordnung nicht erlaubt. Doch bei einer Untersuchung aus dem Jahr 2010 konnten aus einigen Stichproben synthetische Farbstoffe nachgewiesen werden (vgl. Osiander 2011). Feuchthaltemittel dienen zur Rauchbildung. Je feuchter der Tabak ist, desto stärker ist die Rauchbildung. Studien zeigen allerding, dass ein großer Anteil dieser Feuchthaltemittel beim Rauchen der Wasserpfeife mitinhaliert wird. Substanzen wie Glycerin und 1,2-Propandiol die in diesen Feuchthaltemittel enthalten sind können 17 wiederum zu Veränderungen der Schleimhaut des Kehlkopfes und zu Reizungen der Nasenschleimhaut führen. Aus diesem Grund wurde in Deutschland der Gehalt der Feuchtmittel im Wasserpfeifentabak auf fünf Prozent beschränkt, wodurch sich die Rauchbildung im Vergleich zu anderen Ländern wie Jordanien, Ägypten oder der Schweiz, wo der Feuchthaltegehalt auch über 50 Prozent steigen kann, deutlich verringert (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2011). Trotz des Gesetztes zeigte sich in einer Untersuchung des bayrischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, an 31 verschiedenen Wasserpfeifentabaken, dass 15 von diesen einen zu hohen Feuchthaltemittelgehalt hatten. Zwölf Tabake zeigten sogar eine vierfache Überschreitung. Proben aus dem Zoll zeigten teilweise einen Feuchthaltegehalt von fünfzig Prozent. Hier handelt es sich grundsätzlich um Schmuggelware (vgl. Osiander 2011). „57 % der amtlich untersuchen Proben an Wasserpfeifentabak überschritten 2013 die gesetzlich zugelassene Höchstmenge für Feuchthaltemittel.“ (Hahn/Sigmaringen 2014) Tabelle 1: Wasserpfeifentabakproben 2009-2013 Jahr Gesamtprobenzahl Zahl der Proben mit Anteil der Proben mit Feucht-haltemittel > 5 % Feucht-haltemittel > 5 % in % 2013 163 93 57 2012 15 15 100 2011 63 38 60 2010 36 19 53 2009 49 30 61 (Quelle:http://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=4&Thema_ID=14&ID=1939&lang=DE&Pdf=No) 18 Zudem findet man beispielsweise zahlreiche Anleitungen im Internet, um den Tabak für den deutschen Markt im Nachhinein selbst anzufeuchten (vgl. ebd.). Erwähnenswert ist auch an dieser Stelle, die Ansichtsweise der Unternehmer des Wasserpfeifentabaks. Bis 2004 wurde der Wasserpfeifentabak aus dem Ausland importiert. Die Verkäufer sind der Meinung, dass die Gesetzte und der Importverbot aufgrund der immer höher werdenden Importquote eingeführt wurden (vgl. Zorsöker 2015). Im Gegensatz zu dem Gesetz bezüglich des Feuchtmittelgehalts gibt es keine standardisierten Vorschriften für die Verpackungsbeschriftungen. Auf Zigarettenpackungen müssen beispielsweise die Mengen an Nikotin, Teer und Kohlenmonoxid benannt werden (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 3). Wissenschaftliche Studien des BfR (Das Bundesinstitut für Risikobewertung) sowie auch libanesische Studien von der Arbeitsgruppe des Prof. Shihadeh zeigen, dass es große Unterschiede zwischen den Schadstoffmengen des Zigarettentabak und des Wasserpfeifentabak gibt. Erwähnenswert ist zu diesen Informationen, dass sie nicht zur unmittelbaren Berechnung der einzelnen Verbraucher dienen. Diese Studien dienen vielmehr dem Vergleich zwischen verschiedenen Tabaksorten. Für die Erfassung der Belastung bei den Verbrauchern sind Biomonitoringstudien nötig, die beispielsweise anhand von Urinproben durchgeführt werden (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 2 f.). Schaut man sich die Werte dieser Untersuchungen an, stechen vor allem die unterschiedlichen Teer- und Kohlenmonoxidwerte hervor. Dies liegt vor allem daran, dass Kohlenmonoxid grundsätzlich durch die Wasserpfeifenkohle verursacht wird. Erhitzt man beispielsweise elektrisch so verringert sich der Kohlenmonoxidanteil um neunzig Prozent (vgl. ebd.). 19 Sowohl der Zigarettentabak als auch der Wasserpfeifentabak enthält in seiner Grundform keinen Teer. Dementsprechend stimmt die irreführende Aussage der Hersteller „Enthält null Gramm Teer“ auf den Verpackungen (vgl. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2015). "Damit auf den Verpackungen von Wasserpfeifentabak die Inhaltsstoffe im Rauch angegeben werden können, müssen in Zukunft standardisierte Parameter für die Messung des Schadstoffgehaltes entwickelt werden. Das BfR forscht auf diesem Gebiet und unternimmt Versuche zur Standardisierung der Abrauchverfahren." (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2007) Teer entsteht erst bei der Verbrennung des Zigarettentabaks oder bei der Verschwelung des Wasserpfeifentabaks. Bei der Wasserpfeife entsteht Teer durch einen Destillationsprozess und bei der Zigarette durch eine thermochemische Spaltung (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 6). Ein weiterer interessanter Aspekt ist der Nikotingehalt. Der mittlere Nikotinwert beträgt im Wasserpfeifentabak (Trockenmasse) 0,26 Prozent. Dieser Wert ist im Vergleich zu anderen Tabaksorten (circa 1 bis 2,5 Prozent) relativ niedrig. Doch auch bei diesem Aspekt muss die Menge des Tabaks berücksichtigt werden, welches etwa das zehn- bis zwanzig-fachen Vergleich zur Zigarette beträgt (vgl. Osiander 2011). 20 3.2.1 Aufbau einer Wasserpfeife Eine fertige Wasserpfeife, auch bekannt als Narghileh, Argileh, Hookah, Shisha oder Hubble Bubble besteht aus mehreren Einzelteilen (siehe Abbildung) (Pust/Schneider 2008, S. 1). Abb. 11: Einzelteile/ Aufbau einer Wasserpfeife (Quelle: https://hookahexclusive.files.wordpress.com/2011/08/aufbau-einer-shisha.gif ) 21 Der Sieb (1) besteht in den meistens Fällen aus einer Schicht Alufolie auf dem Tabakkopf (Siehe Abb. 12 ). Die Folie sorgt dafür, dass die Kohle und der Tabak nicht in Kontakt treten (vgl. Wikipedia 2015). Die glühende Kohle hat die Aufgabe den Tabak zu erhitzen (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 6). Abb. 12: Tabakkopf mit Alufoliesieb (Quelle: http://www.wasserpfeifenhaus.de/bilder/shisha/kopfbau/tabakkopf_fertig.jpg) Durch einen direkten Kontakt würde der feuchte Tabak verbrennen und einen unangenehmen Geschmack verursachen. Damit der Rauch in die Rauchsäule gelangen kann muss hierfür die Folie mit kleinen Löchern verseht werden. Tabakköpfe gibt es aber auch in anderen Variationen (siehe Abb. 13). Grundsätzlich handelt es sich hierbei um ein kleines Behältnis mit einer kleinen Vertiefung. Das Material variiert zwischen Keramik, Bimsstein, Glas, Ton oder Metall (vgl. Wikipedia 2015). Abb. 13: Verschiedene Tabakköpfe (Quelle: https://www.blubberladen.de/mediawiki/index.php?title=Datei:Verschiedene_Tabakk%C3%B6pfe_f%C3% BCr_Wasserpfeifen.jpg&filetimestamp=20140922115037&) 22 Tabakköpfe aus Ton nennt man auch Kaminköpfe. Seinen Namen verdankt dieser Kopf seiner kaminförmigen Haube. Diese Haube soll anhand einer Hitzeverteilung durch die kaminform, für ein einheitliches brennen des Tabaks sorgen. Je nach gewünschter Intensität des Geschmacks oder des Rauchverhalten können sich die Öffnungen dieser Tabakköpfe unterscheiden. Beispielweise gibt es Tabakköpfe mit einem einzigen Loch (Einlochkopf), der etwa so hoch wie der Rand ist. Hier wird der Tabak um das Loch platziert. Am bekanntesten ist allerding der so genannte Standartkopf. Dieser Kopf besitzt meistens fünf Löcher am Boden der Aufnahme (vgl. ebd.). Die Kombination des Standartkopfes und des Einlochkopfes macht die ideale Form eines Tabakkopfes aus. Diese Form wird Power-Bowl-Kopf genannt und besitzt ebenfalls mehrere Löcher, welche allerdings sich in der Kopfmitte befinden. Der Tabak wird hier um diese Löcher gelegt. Es gelangt also keine Melasse in die Rauchsäule und man hat zugleich eine einheitliche Verteilung der Hitze. Zu den Tabakköpfen ist noch hinzuzufügen, dass man diese auch in kleinen Schritten selbst aus Früchten bauchen kann. Man kann hierfür jede beliebige, runde Frucht nehmen, die von der Größe auf den Kohlteller (5) passt. Die Frucht muss hierzu nur halbiert und ein wenig ausgehöhlt werden. Mit dieser Technik kann ein zusätzlicher und intensiverer Fruchtgeschmack gewonnen werden (vgl. ebd.). Ebenfalls gibt es auch Unterschiede zwischen den Wasserpfeifenkohlen. Man unterscheidet zwischen selbstanzündende Kohletabletten und der Naturkohle. Beim Ersteren (siehe Abb. 14) handelt es sich um Kohle, welches aus feinem Kohlestaub gepresst wird und kleine Mengen an Schwarzpulver besitzt. Diese Kohle lässt sich mit einem Feuerzeug leicht anzünden und glüht etwa dreißig bis neunzig Minuten (vgl. Teubel 2014). Sie besitzen in den meisten Fällen einen Durchmesser von 33 bis 40 Millimeter und passen somit perfekt auf den Kohleteller. Nachteilhaft an dieser Kohle ist jedoch, dass sie einen Beigeschmack haben, wenn sie zu schnell in Verbindung mit der Alufolie kommt und eine relativ kurze Brenndauer haben (vgl. Wikipedia 2015). 23 Abb. 14: Selbstanzündende Kohltabletten (Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5f/Selbstz%C3%BCndende_kohletabletten.JPG) Die zweite Variante der Wasserpfeifenkohle ist die Naturkohle (siehe Abb. 15). Hier handelt es sich in den meisten Fällen um verkohlte und gepresste Kokosnussschalen. Der Verkohlungsprozess unterscheidet sich in den meisten Fällen nicht und läuft nach den Prinzipien der Verkohlung von üblichem Holz statt. Durch Luftabschuss und Wärmezufuhr wird also das Holz von seinen leichtflüchtigen Komponenten getrennt. Die Holzkohle wird darauffolgend zerkleinert und geformt (Wikipedia 2015). Bei den Naturkohlen für die Wasserpfeife wird meistens eine Würfel-, Stab- oder Kreisform verwendet. Die Form der Kohle hat ebenfalls eine wichtige Bedeutung. Beispielsweise eigenen sich die rechteckigen Kohle insbesondere für Einloch- und Tower Bowlköpfe. Die runden Kohlen eignen sich eher für die kleineren Köpfe. Entsprechend der Größe des Tabakkopfes und der Eigenschaften des Tabaks, variiert die Anzahl der Kohlenstücke (vgl. Hippler 2014). 24 Abb. 15: Naturkohle (Quelle: http://www.maco.com.tr/de/catalog/Nargile%20Parcalari/Nargile-Komuru.jpg) Kokoskohle ist besonders als Wasserpfeifenkohle geeignet, da es relativ lange brennt und eine Hitzeregulierung ermöglicht. Neben der Kokoskohle werden auch anderer Sorten von Naturkohle, wie zum Beispiel aus Orangenbaumholz oder Olivenbaumholz verwendet. Besonders ist an diesen Kohlen, dass sie keine Zusatzstoffe enthalten und geschmacksneutral sind. Zudem haben sie im Vergleich zur selbstanzündenden Kohlen eine längere Brennzeit. Da diese Kohle kein Schwarzpulver enthält, lässt sie sich auch nicht mit einem einfachen Feuerzeug entflammen. Für diese Art von Kohle benötigt man einen Kohleofen, einen Gasbrenner, Spiritus oder einen elektrischen Kohleanzünder (vgl. ebd.). Doch auch wenn keine Zusatzstoffe enthalten sind, produziert diese Kohle sowie jede andere Kohle bei ihrer Verbrennung Kohlenmonoxid, welches wie bereits im vorigen Kapitel erläutert wurde gesundheitsschädlich ist. Demnach gibt es keine „gesunde Kohle“. Die bisherige einzige Alternative ist das elektrische Heizen der Kohle, welches die Kohlenmonoxidbelastung deutlich verringert (vgl. Wikipedia 2015). Bei der Verbrennung der Kohle entstehen unter anderem erhebliche Mengen an Kohlenmonoxid. „Dabei ist es gleich, ob selbstzündende oder unbehandelte Kohle für die Wasserpfeife verwendet wird. Generell gilt, je mehr Kohle in einer Rauchsession 25 verwendet wird, desto höher ist auch die mögliche Belastung mit diesen gesundheitsschädlichen Stoffen.“ (Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 3) Sehr wichtig ist, dass immer spezielle Wasserpfeifenkohle verwendet wird. Herkömmliche Holzkohle, die beispielsweise beim Grillen verwendet wird kann große gesundheitliche Schäden hinterlassen. Auch beim Kauf der Wasserpfeifenkohle sollten darauf geachtet werden, dass nur geprüfte Kohlen gekauft werden. Unbekannte und billige Kohlesorten ohne jegliche Beschriftung können beim Anzünden platzen oder zu hohe Mengen an Chemikalien enthalten (vgl. Marove 2014). Nach dem BfR gibt es keine bedeutenden toxikologischen Differenzen zwischen den genannten zwei Wasserpfeifenkohlensorten (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 6) Beim Anzünden der Kohle ist zu beachten, dass sie zunächst vollständig durchglüht und erst dann auf den Tabakkopf gelegt wird. Bei der selbstanzündenden Schnellzündkohle beträgt dies etwa eine Zeit von zwei Minuten. In dieser Zeit werden vor allem Chemikalien von der Kohle getrennt. Doch je nach Größe kann die Hitzeentwicklung und Brennzeit variieren. Mit einer Luftzufuhr (pusten) kann dieser Prozess beschleunigt werden. Es wird auch immer empfohlen einen Windschutz (siehe Abb. 16) zu verwenden. Dieser verhindert meistens beim Umfallen der Wasserpfeife vor Brandschäden (vgl. Marove 2014). Abb. 16: Windschutz (Quelle: http://www.chillhouse.de/grafik/articles/large/105793.jpg) 26 Bei der Naturkohle sollte beachtet werden, dass hier im Vergleich zur Selbstanzündkohle deutlich mehr Wärme abgegeben wird. Dementsprechend muss auch der Abstand zum Tabak vergrößert und eventuell mehr Alufolie verwendet werden (vgl. ebd.) Auch hier sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass die Kohle erst nach vollständigem Durchglühen benutzt werden sollte. Am einfachsten lässt sich die Naturkohle mithilfe eines elektrischen Kohleanzünder anzünden. Hierfür legt man die Kohle auf den Anzünder und nach etwa fünf bis sieben Minuten ist die Kohle komplett durchgeglüht. Eine andere bekannte Variante ist die Verwendung eines Gasbrenners. Um an Zeit und Gas zu sparen benötigt man für dieses Vorgehen zusätzlich ein feuerfestes Gitter und einen Behältnis als Kamin. Als Gitter kann man beispielsweise ein Computerlüftungsgitter nehmen und den provisorischen Kamin aus Alufolie formen. Als nächster Schritt muss nur noch das Gitter über dem Gasbrenner und die Kohle auf das Gitter platziert und der Gasbrenner angezündet werden. Darauf folgend wird gewartet bis die Kohle auf beiden Seiten rot leuchtet. Sobald die Kohle glüht wird der Gasbrenner ausgeschaltet und der Kamin über die Kohle gesetzt, bis sie vollständig glüht (vgl. Hippler 2014). Erwähnenswert ist auch, dass die Kontaktfläche zur Wasserpfeifenkohle in einer Zeit von fünfzehn Minuten eine Temperatur von 450 Grad Celsius erreicht. Der Tabak kommt am Anfang der Benutzung auf 70 Grad Celsius und im Laufe der Zeit auf 120 Grad Celsius. Der Ausgang des Tabakkopfes beträgt während der Benutzung eine Temperatur von 60 Grad Celsius (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 4). Neben diesen wichtigen Bestandteilen der Wasserpfeife ist der Schlauch (10) eines der zentralen Komponenten einer Wasserpfeife. Dieser wird mit einem Schlauchadapter (9) an die Rauchanschlüsse der Rauchsäule befestigt und dient dazu, dass der Rauch unmittelbar in den Schlauchgeführt wird. Die Rauchsäule besteht meistens aus Chrom oder Messing beschichtetem Metall. Rauchsäulen aus Holz sind nicht empfehlenswert, da diese nach kurzer Zeit, aufgrund der Feuchtigkeit beschädigt werden können. Je nach Rauchsäule ist es demnach auch möglich mehrerer Schläuche an einer einzigen Wasserpfeife anzubringen. Wasserpfeifen mit mehreren Schlauchadaptern besitzen meistens zusätzlich ein Ventil (11). Dieses ist 27 für den eigentlichen Gebrach keine Voraussetzung. In diesem Ventil befindet sich eine Kugel aus Glas, Edelstahl oder Kunststoff (vgl. Wikipedia 2015; Marove 2014). Die Rauchsäule wiederum wird auf das Wassergefäß gesetzt, welches auch als Bowl oder Vase bezeichnet wird. Das Material ist in meisten Fällen Glas, seltener Metall oder Acryl. Das Volumen und die Menge des gefüllten Wassers spielen beim Rauchverhalten eine wichtige Rolle. Die Rauchsäule verbindet also Wassergefäß, Schlauch, Schlauchadapter und das Tauchrohr. Das Tauchrohr besteht aus rostfreiem Stahl und befindet sich im unteren Bereich der Rauchsäule (vgl. ebd.). Der Wasserpfeifenschlauch wird aus Leder, Kunststoff, Latex, Kautschuk oder Silikon gemacht. Studien zeigen, dass das Material des Schlauches den Wasserpfeifenrauch beeinflussen kann. Beispielsweise werden in den arabischen Ländern fast ausschließlich Schläuche aus Leder verwendet. Dieses Material ist im Vergleich zu Kunststoff - welches überwiegend in Deutschland verwendet wird - luftdurchlässig und verdünnt somit den eingezogenen Rauch. Zudem können aufgrund der Luftdurchlässigkeit auch kleine Moleküle wie zum Beispiel Kohlenmonoxid ausdringen. Weiterer Unterschiede in Bezug auf das Schlauchmaterial und des Wasserpfeifenrauches (z.B. Nikotingehalt) sind nicht bekannt (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 4). 28 3.2.2 Anleitung zum Aufbauen und Anzünden der Wasserpfeife 1. Als erstes füllt man das Wassergefäß mit frischem und kaltem Wasser so weit, dass das Tauchrohr circa zwei Zentimeter tief in das Wasser eintaucht. 2. Als nächster Schritt wird die Rauchsäule mit dem Wassergefäß, und der Wasserpfeifenschlauch mit der Rauchsäule anhand von Dichtungen luftdicht miteinander verbunden. 3. Sobald die oben genannten Einzelteile der Wasserpfeife luftdicht verbunden sind, kann der Tabakkopf angerichtet werden. 4. Hierfür wird der Kopf etwa zu 2/3 bis 3/4 mit Wasserpfeifentabak gefüllt. Wichtig ist, dass der Tabak nicht fest eingedrückt wird, da sonst dadurch der Luftdurchzug erschwert wird. 5. Im Anschluss darauf wird der Tabakkopf mit Alufolie oder einem Kohlesieb bedeckt. Falls Alufolie verwendet wird, ist zu beachten, dass Folie weit über den Rand geht und den gesamten oberen Bereich des Kopfes umschließt. Nun muss die Folie nur noch mit kleinen Löchern (zum Beispiel mithilfe einer Nadel) durchstochen werden. Je mehr Löcher, desto größer ist der Luftdurchzug. 6. Nun setzt man den mit Wasserpfeifentabak gefüllten Tabaktopf auf die Rauchsäule. Auch hier muss erneut eine Dichtung verwendet werden, damit der Tabaktopf luftdicht und wackelfest mit der Rauchsäule abschließt. 29 7. Im letzten Vorbereitungsprozess wird die Wasserpfeifenkohle je nach Kohlesorte (siehe oben) angezündet. Um Verletzungen zu wie Brandwunden zu verhindern sollte hierbei eine kleine Zange verwendet werden. 8. Die entzündetet Kohle wird mitten auf die die Alufolie oder den Sieb platziert. 9. Mit kleinen Zügen kann nun das Rauchen gestartet werden. Die ersten Züge sollten nicht inhaliert werden. Der Rauch wird durch die Luftzufuhr, der glühende Wasserpfeifenkohle und der Erhitzung des Tabaks verursacht. 10. Entwickelt sich nach einigen Zügen ein leichter Rauch, welches immer stärker wird, ist das ein Anzeichen dafür, dass beim Anrichten und Zusammenbauen der Wasserpfeife alles richtig gemacht wurde. 11. Ein wichtiger Hinweis für die Entsorgung ist, dass die Kohle vor dem wegschmeißen immer mit Wasser abgelöscht werden sollte, da sie auch noch weiter glimmen können, obwohl sie ausgebrannt wirken. (vgl. Hippel 2014; Brucker 2015; Schütze 2015) 30 3.2.3 Wasserpfeifenkopf selber bauen Benötigte Materialien: - Frucht - Wasserpfeifentabak - Alufolie - Tauchrohr der Wasserpfeife - Metallsieb/ Zahnstocher - Messer - Löffel - Nadel/ Zahnstocher - Schneidebrett 1. Auswahl der Frucht: Wie bereits in den vorigen Kapiteln erwähnt kann jede beliebige Frucht als Wasserpfeifenkopf verwendet werden. Zu beachten ist lediglich die Größe und Form. Das heißt, dass die Frucht im Hinblick auf ihre maximale Größe auf den Teller passen sollte. Selbstverständlich darf die Frucht auch nicht zu klein sein. Sie sollte etwa 1-2 Esslöffel Wasserpfeifentabak aufnehmen können. Zudem sollte die Frucht, um eine problemlose Befüllung zu ermöglichen, möglichst rund sein. Da die Frucht während des Rauchprozesses erwärmt und teilweise mitinhaliert wird, sind biologisch angebaute Früchte empfehlenswert. 31 2. Zubereitung der Frucht: Als erster Schritt wird die Frucht mit einem Messer auf dem Schneidebrett halbiert. Darauf folgend wird sie mithilfe eines Löffels ausgehöhlt. Um beim Rauchen möglichst viel Aroma und Rauch zu erhalten, sollte das feuchte Fruchtfleisch nicht vollständig entfernt werden. Jetzt muss nur noch mit dem Tauchrohr mittig durch die Frucht ein Loch gestochen werden, sodass der Adapter durch dieses Loch passt. Gegeben falls muss bei diesem Schritt mit dem Messer nachgeholfen werden. 3. Füllung der Frucht: Bevor die Frucht mit dem Wasserpfeifentabak befüllt wird, muss zunächst ein Metallsieb auf den Boden der Frucht platziert werden. Ist ein Metallsieb nicht vorhanden, kann auch mithilfe ein Gitter aus Zahnstochern nacherstellt werden. Auf dieses Sieb wird nun der Wasserpfeifentabak locker gelegt. 4. Beschichtung der Frucht mit Alufolie: Im Letzten Arbeitsschritt muss die Frucht nur noch straff mit 1-2 Lagen Alufolie beschichtet werden. Hier kann mithilfe von Zahnstochern, die um die Frucht herum gestochen werden alles fester und luftdichter gemacht werden. Nun muss die Alufolie nur noch mit kleinen Löchern verseht werden. Fertig! (vgl. Teubel 2014) 32 Bildliche Darstellung der Arbeitsschritte: 33 34 35 36 3.2.4 Gesundheitlicher Aspekt der Wasserpfeife Die Gesundheitsgefahren der Wasserpfeife wurden bereits vor mehreren Jahren hinterfragt (vgl. BfR Gesundheits- und Suchtgefahren durch Wasserpfeifen 2009, S.17). Nach strittigen Diskussionen im Jahre 1956 begannen Jahrzehnte später konkrete Untersuchungen zu Risiken der Wasserpfeife (vgl. ebd.) Um diese Gefahren und Risiken zu bestimmen, wurden in den 1960er und 1970er Jahren erste vergleichende Untersuchungen zwischen Wasserpfeifen- und Zigarettentabak durchgeführt, wobei erstmals für beide Tabaksorten das gleiche Zugvolumen verwendet wurde (vgl. ebd.). Die letzten zehn Jahre belegen durchaus detailliertere und intensivere Untersuchungen der Gesundheitsgefährdung von Wasserpfeifen (vgl. ebd.). Zahlreiche Gründe für die Verzögerung der Untersuchungen sind zum einen der annähernd ausschließliche Gebrauch von Wasserpfeifen in industrialisierten Ländern Asiens und Afrikas bis vor wenigen Jahren(vgl. ebd.), der Tiefgang der Wasserpfeife zu Beginn des 20. Jahrhunderts und der damit verbundene Wiederaufstieg erst vor etwa zehn Jahren (vgl. Bünning 2015, S.10) und gewiss der starke Anstieg der Zahl an Wasserpfeife rauchenden Frauen (vgl. BfR Gesundheits- und Suchtgefahren durch Wasserpfeifen 2009, S.17). Dennoch mangelt es derzeitig an Daten über die Auswirkungen von Wasserpfeifenkonsum, wobei beispielweise das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) oder auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wesentliche Aspekte darbieten (vgl. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Ausgewählte Fragen und Antworten zu Wasserpfeifen 2011, S.1). Die Ergebnisse der BZgA zum Rauchverhalten Jugendlicher stellen fest, dass der Anteil an sowohl weiblichen als auch männlichen Jugendlichen seit einigen Jahren kontinuierlich abgenommen hat (vgl. BfR, Zigarettenrauchen bei Jugendlichen auf historischem Tiefstand 2007, S.1). Dennoch erfolgt durch „die positive Entwicklung des Zigarettenkonsums“ keine Erleichterung, da die Studie des weiteren erstmals Daten bezüglich des Wasserpfeifenkonsums erhoben hat, die belegt, dass immer mehr Jugendliche mit einer Wasserpfeife in Kontakt kommen (vgl. ebd.). 37 Laut der Studie haben 40 Prozent der in Deutschland befragten 13- bis 17-jährigen Jugendlichen angegeben, dass sie bereits einmal eine Wasserpfeife geraucht haben (vgl. Feuchthaltemittel in Wasserpfeifentabak erhöhen das gesundheitliche Risiko 2011, S.1). 14 Prozent der Befragten haben zusätzlich angegeben, dass sie im letzten Monat eine Wasserpfeife geraucht haben, wobei 4 Prozent der Befragten laut Angaben einmal pro Woche Wasserpfeife konsumieren (vgl. BZgA, Zigarettenrauchen bei Jugendlichen auf historischem Tiefstand 2007, S.1). Durch den milden und intensiven Geschmack nach Fruchtaroma unterschätzen die Konsumentinnen und Konsumenten die gesundheitlichen Folgen, die durch das Rauchen einer Wasserpfeife entstehen können (vgl. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Ausgewählte Fragen und Antworten zu Wasserpfeifen 2011, S.1). Da sie gleichermaßen wie der Zigarettenrauch große Mengen an suchtgefährdenden und gesundheitsschädlichen Substanzen wie Teer, Nikotin und Kohlenmonoxid enthält (vgl. ebd.), sollte deutlich hervorgehoben werden, dass der Konsum einer Wasserpfeife kaum weniger gesundheitsschädlich ist, als das Rauchen einer Zigarette, und somit keine harmlose Alternative zu Zigaretten darstellt (vgl. ebd.). Unbewusst nehmen die Konsumentinnen und Konsumenten große Mengen von Kohlenmonoxid, dem giftigen Gas ein, welches durch verschiedene Folgen zur Behinderung des Sauerstofftransportes führen kann (vgl. BfR, Gesundheits- und Suchterkrankungen 2009, S.1). Diese Ergebnisse werden nicht ausschließlich durch die BZgA, sondern auch durch das BfR, die Studie über die Gesundheitsgefährdung der Wasserpfeife von der Plan- und Leitstelle Gesundheit des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg, aber auch durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vertreten (vgl. Studie Vorsicht Wasserpfeife 2007, S.9.). Die Studie des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg belegt zusätzlich, dass der Wasserpfeifenrauch sowie der Zigarettenrauch krebserzeugende Inhalte, wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Arsen, Chrom, Nickel sowie andere Schwermetalle enthält (vgl. Studie Vorsicht Wasserpfeife 2007, S.9). Im Vergleich zum Zigarettenrauch beinhaltet der Wasserpfeifenrauch sogar höheren Gehalt an Substanzen wie Blei, Kobalt, Nickel, Chrom und Beryllium (vgl. ebd.). 38 Der hohe Teergehalt, welcher durch die Verschwelung des Tabaks bei niedrigen Temperaturen, in der Wasserpfeife entsteht, stellt laut der Untersuchungen eines der gesundheitsschädlichen Substanzen dar (vgl. BfR, Ausgewählte Fragen und Antworten zu Wasserpfeifen 2011, S.2). Nikotin, ein weiterer wichtiger Inhaltsstoff ist für die Suchtwirkung des Wasserpfeifenrauchens verantwortlich und bildet derzeitig eines der wichtigsten Problematiken bei dem Konsum von Wasserpfeifen (vgl. ebd. S.1). Durch die Ergebnisse der BfR im Jahre 2006 wird belegt, dass „die Konzentration von Nikotin im Blut nach dem Rauchen einer Wasserpfeife größer ist, als nach dem Konsum von 20 Zigaretten innerhalb von 7 Stunden“ (vgl. Studie Vorsicht Wasserpfeife 2007, S.9). Um die Rauchproduktion zu erhöhen wird der Wasserpfeifentabak mit einem Mittel namens Glycerin befeuchtet, welches durch die Erhitzung Acrolein bildet. „Dieser Bestandteil Acrolein wird als einer der reaktivsten Bestandteile des Tabakrauchs beschrieben“ (vgl. Studie Vorsicht Wasserpfeife 2007, S.9). Bei Acrolein handelt sich um ein starkes Zellgift, welches die Flimmerhaare der Atemwege stark schädigen und somit vermutlich Lungenkrebs hervorrufen kann (vgl. ebd.). Aus diesen Gründen ist in Deutschland durch die Tabakverordnung der Feuchthaltemittelgehalt in Wasserpfeifentabak auf fünf Prozent begrenzt (vgl. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Ausgewählte Fragen und Antworten zu Wasserpfeifen 2011, S.3). Durch die Entstehung von Feinstaub während des Rauchens, welche die Membranen der Lungenbläschen durchdringen und somit sofort in die Blutbahn übergehen, kann eine Einwirkung sowohl auf das Herzkreislaufsystem als auch auf Blutbestandteile stattfinden (vgl. Studie Vorsicht Wasserpfeife 2007, S.11). Im schlimmsten Fall kann dieser Vorgang die Ursache eines Herzinfarktes oder eines Schlaganfalls sein (vgl. ebd.). Betrachtet man das Passivrauchen von Wasserpfeifen, welches durch den Aufenthalt in Shisha-Cafés oftmals zu Stande kommt, so kann man erwähnen, dass hier eine ähnliche Gefährdung wie beim Zigarettenrauchen entsteht. Bei Wasserpfeifenrauch entsteht bekanntermaßen das Passivrauchen zum einen durch den ausgeatmeten Rauch und zum anderen durch den Rauch, welches durch das Glimmen der Kohle entsteht und somit Kohlenmonoxid, Metalle und andere gefährliche Stoffe produziert werden (vgl. Studie Vorsicht Wasserpfeife 2007, S.12). Folglich herrschen in Räumen, in denen 39 Wasserpfeife geraucht wird hohe Konzentration an Feinstaub und Kohlenmonoxid. Daher ermahnt das BfR besonders Menschen mit Herzkreislauferkrankungen und Schwangere vor Wasserpfeifenkonsum und längerem Aufenthalt in solchen Räumen (vgl. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Ausgewählte Fragen und Antworten zu Wasserpfeifen 2011, S.4). Anhand der angeführten wissenschaftlichen Aussagen und Ergebnissen verschiedener Institutionen wird die hohe Gefährlichkeit des Wasserpfeifenkonsums deutlich belegt und vor festen Risiken gewarnt. 3.2.5 Wirtschaftlicher Aspekt der Wasserpfeife Durch unter anderem das Interview mit dem Besitzer des First-Lounge-Café Herr Ö. sind viele wirtschaftliche Aspekte der Wasserpfeife deutlich geworden. Da der Trend des Wasserpfeifenrauchens in Shisha-Cafés immer beliebter wird, entsteht zwischen den Cafés ein immer größer werdender Konkurrenzkampf. Damit die CaféBesitzer an diesem Kampf mithalten können, müssen sie sich Alternativen überlegen, um Kunden zu gewinnen bzw. nicht zu verlieren. Deshalb wird laut des Interviews erläutert, dass es von Bedeutung ist qualitatives Sortiment an Tabak anzubieten (vgl. Interview, siehe Anhang). In Deutschland kostet eine Wasserpfeife in Shisha-Cafés durchschnittlich 8 Euro. 200 Gramm Tabak kostet circa 15 Euro (vgl. Interview, siehe Anhang), wobei ein „Wasserpfeifenkopf“ 7 Gramm Tabak braucht (vgl. Interview, siehe Anhang). D.h. dass für eine Wasserpfeife ungefähr 1,50 Euro ausgegeben wird (vgl. Interview, siehe Anhang). Erwähnenswert ist, dass laut des Interviews männliche Kunden mehr Wasserpfeifen im Shisha-Café rauchen als Frauen, so dass die männliche Kundschaft dem Café-Besitzer mehr Umsatz erbringen (vgl. Interview, siehe Anhang). Da in Deutschland der Wasserpfeifentabak maximal fünf Prozent Feuchtigkeit besitzen darf, stellen viele Tabakverteiler, wie Beispielsweise Hersteller aus Jordanien und Ägypten, für Deutschland Tabak mit speziellen Auflagen her. (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2011). Da dieser Tabak aufgrund von Feuchtigkeitsmangel fast keine Rauchentwicklung aufweist, im Hals schnell juckt und wenig Geschmack besitzt, wird oft 40 ausländischer Tabak illegal importiert. Ausländischer Tabak, z.B. aus den Arabischen Emiraten und den USA, ist im Gegensatz zu deutschem erheblich feuchter (besitzt etwa 30 % an Feuchtigkeit) und hat dadurch sowohl einen besseren Rauchentwicklung, als auch einen besseren Geschmack (vgl. ebd.). Es ist allerdings schwerer diesen Tabak nach Deutschland zu importieren, da er schwerer zu besorgen ist und der Import mit einer hohen Steuerbelastung verbunden ist (vgl. ebd.). Um keine Steuern zu zahlen, wird Wasserpfeifen-Tabak mit hohe Glyzeringehalt aus dem Nahen Osten eingeschmuggelt (vgl. Mitteldeutsche Zeitung, illegale Einfuhr von Shisha-Tabak in NRW deutlich zu 2015) und häufig zusammen mit Tarnladungen eingeführt (vgl. Behrendt/Oldenburger 2010). Der Steuerschaden ginge inzwischen in die Millionen (vgl. ebd.). „2013 wurden in NRW 20 Tonnen Shisha-Tabak ermittelt. 2014 war es nach Angaben des Zollfahndungsamtes Essen erheblich mehr.“ (vgl. Mitteldeutsche Zeitung, illegale Einfuhr von Shisha-Tabak in NRW deutlich zu 2015). So konnte das Zollfahndungsamt im Jahr 2008 in Berlin-Brandenburg die Einfuhr von 6000 Kilogramm unterbinden (vgl. ebd.). 3.2.6 Sozialer Aspekt der Wasserpfeife Seit einigen Jahren zeigt sich bei deutschen Jugendlichen ein ansteigender Trend des Wasserpfeifenrauchens. Ob in Bars, Cafés, Partys, im Eigenheim oder zu festlichen Anlässen wie zum Beispiel Hochzeiten, - Wasserpfeifen als elegantes "Lifestyle-Accessoire" - (Kresta 2006) sind mittleiweile ein Teil des jugendlichen Interesses und des westlichen Nachtlebens geworden (vgl. Edeler/Gaul 2014). 2007 wurde von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) registriert, dass 14 Prozent der 12 bis 17 jährigen Jugendlichen "innerhalb der letzten 30 Tage vor der Befragung mindestens einmal Wasserpfeife geraucht hatten." (Bundesinstitut für Risikobewertung 2009) Der Bekanntheitsgrad lag bei diesen Jugendlichen bei 85 Prozent (vgl. ebd.). Doch nicht nur die Wasserpfeife an sich, sondern auch die orientalischen Cafés werden immer beliebter. Ein Berliner Besucher des Wasserpfeifen-Cafés Oriental Lounge drückt sich diesbezüglich folgendermaßen aus: "Man liegt halb auf seinem Platz, lümmelt sich 41 in die Kissen, kann nach einem anstrengenden Arbeitstag wunderbar relaxen und abschalten. Nach einem gelungenen Abend, der so wie ein Urlaubstag in einem fremden Land war, ist man total erholt". Ein weiterer Besucher sagt: "Es ist gemütlich. Man muss sich Zeit nehmen, auch um die Wasserpfeife vorzubereiten. Es ist gesellig und gemeinschaftlich. Die Wasserpfeife ist bei Jugendlichen das Pendant zum Chillen und ein Gegengewicht zur schnelllebigen Zeit. Die Leute suchen nach etwas, wo sie sich entspannen und gemütlich zusammensitzen können. Und der Geschmack ist einmalig. Toll nach Früchten!" (Edeler/Gaul 2014) Beliebt sind diese Wasserpfeifen-Lokale also erstrangig aufgrund ihrer angenehmen und ruhigen Atmosphäre. Aspekte wie: das warme rotgoldenen Ambiente, der süßliche Duft des Wasserpfeifentabaks, die angenehme orientalische Musik im Hintergrund oder die samtroten Vorhänge, die zusätzlich eine Privatsphäre ermöglichen, spielen hierbei ebenfalls eine wichtige Rolle. Wasserpfeifen-Lokale bieten demnach genau das an, was in einem immer hektischer werdenden Alltag zur Entspannung von den Gästen erwünscht wird. „Die Wasserpfeife wird im Alltag hektischer Metropolen als kommunikatives Mittel der Entschleunigung neu belebt.“ (Edeler/Gaul 2014) Aber auch die Rolle des Alkohols könnte eine wichtige Bedeutung für den Erfolg dieser Lokale haben. Alkohol spielt in diesen Wasserpfeifen-Cafés oder Wasserpfeifen-Bars im Vergleich zu Diskotheken oder anderen Bars eine sehr untergeordnete Rolle. Die Gäste besuchen diese Lokale erstrangig mit der Absicht, sich auszuruhen und entspannt eine Wasserpfeife zu rauchen. Aus diesem Grund wird der Alkohol nur in kleinen Mengen bestellt und meistens nur zum Entspannen getrunken. Dies kann auch ein zentraler Grund dafür sein, weshalb immer mehr weibliche Gäste diese Lokale besuchen. Auch die angemessene Musiklautstärke ermöglicht im Vergleich zu Diskotheken problemlose Unterhaltungen (vgl. Zawadil 2015). „»Chillen, quatschen« – das sei es eben, was gefragt sei.“ (Zawadil 2015). 42 8. Die Shisha-Café Besichtigung 8.1 Die Shisha-Café Vorstellung Das First-Lounge, ein relativ neu eröffnetes Shisha-Café befindet sich in der Gneisenaustraße 72, 10961 im Berliner Ortsteil Kreuzberg. Durch die gute Verkehrsanbindung ist das Café, indem eine genussvolle Entspannung und Erholung gewährleistet wird, gut zu erreichen. Auf einem großzügigen Raum mit separaten Räumen bietet das Café mit orientalischem Stil eine angenehme Atmosphäre. Die umfangreiche Menükarte mit Softdrinks, Wasserpfeifen-Sorten bis hin zu Snacks etc. verspricht die Bedürfnisse aller Gäste zu erfüllen. Durch die Möglichkeit Räume oder Tische zu reservieren leistet das First- Lounge Café ein zusätzliches Angebot für seine Besucher. Aufgrund eigener persönlicher Erfahrungen, die auf hoher Zufriedenheit basieren, wurde das First- Lounge Café für die Café- Besichtigung und somit dem achten Kapitel der Dokumentation auserwählt. Im Folgenden wird der selbsterstellte Fragebogen vorgestellt und letztlich die Ergebnisse dieser ausgewertet. 8.2 Vorstellung des Fragebogens Der Fragebogen befindet sich im Anhang der Arbeit. Dieser umfasst 22 Fragen, welche sich sowohl auf den allgemeinen Wasserpfeifenkonsum der Jugendlichen, als auch auf das Shisha-Café, indem die Befragung stattgefunden hat, beziehen. Den Befragten wurden die Antwortmöglichkeiten überwiegend vorgegeben, sodass eine leichte Beantwortung der Fragen gewährleistet wurde. Die Beantwortung der einzelnen Fragen oder auch die Begründung ihrer Antworten war teilweise erwünscht, um somit die Grenze der Antwortmöglichkeiten nicht einzuschränken. 43 Insgesamt haben 14 Personen, darunter elf männliche und drei weibliche Gäste an der Befragung teilgenommen. Anhand der unten angeführten Statistik kann man erkennen, dass die Minderheit der Befragten sich zwischen dem 18. und 20. Lebensjahr befindet. Sechs der befragten Jugendlichen befinden sich über dem 25. Lebensjahr (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.1). Alter der befragten Jugendlichen im ShishaCafé 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 18 bis 20 Jahre 21 bis 23 Jahre 23 bis 25 Jahre Über 25 Jahre Anzahl der Befragten Abb. 17 (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.1) 8.3 Auswertung des Fragebogens Im Folgenden Kapitel werden die bedeutendsten Ergebnisse der Befragung festgehalten und ausgewertet. Eine erste wichtige Information aus dem Fragebogen belegt, dass die Mehrheit der Gäste sich nicht zum ersten Mal in dem Café aufhalten, sondern zu den Stammgästen des Cafés gehört. Unter den Befragten Jugendlichen befinden sich größtenteils Studenten/Studentinnen, aber auch zwei Selbständige, ein Arbeiter, ein Angestellter und ein Aushilfe. 44 Die folgende Statistik zeigt den allgemeinen Aufenthalt der Befragten in einem ShishaCafé. Die Antwortmöglichkeiten 1-2 Mal im Monat 1-2 Mal die Woche Mehrmals die Woche sollen an dieser erkennbar gemacht werden (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.1). Aufenthalt der Befragten in einem Shisha-Café 9 Anzahl der Befragten 8 7 6 5 4 3 2 1 0 1-2 Mal im Monat 1-2 Mal die Woche Mehrmals die Woche Aufenthalt in einem Shisha-Café Abb. 18 (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.1) Die Ergebnisse einer weiteren Frage, indem die Jugendlichen zwischen dem herkömmlichen und dem Shisha-Café unterscheiden sollten, besagt, dass 13 von 14 Jugendlichen die Atmosphäre des Shisha-Cafés als den prägnantesten Unterschied empfinden (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.2). Als Grund des Wasserpfeifenkonsums wurde größtenteils der Geschmack angegeben, wobei einige Jugendliche das Wasserpfeifenrauchen auch als ein Zeitvertreib oder als 45 eine Möglichkeit des Entspannens beispielsweise nach einem anstrengenden Arbeitstag beschreiben (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.2). Wie bereits erwartet, ist der größte Teil der Jugendlichen durch den Freundeskreis zum ersten Mal mit der Wasserpfeife in Kontakt gekommen. Hingegen überraschende Antworten wie durch eine Mutprobe mit zwölf Jahren, durch Neugier, durch den Urlaub, aber auch durch das Aufhören mit dem Zigarettenrauchen wurden durch einige Befragte angegeben (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.2). Auffällig ist darüber hinaus, dass ein einziger Befragter neben dem Wasserpfeifenrauchen auch klassische Zigaretten konsumiert (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.2). Anhand der nächsten Statistik wird das Alter der Jugendlichen aufgezeichnet, indem sie zum ersten Mal eine Wasserpfeife konsumiert haben (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.2). Erster Kontakt mit einer Wasserpfeife 12 Anzahl der Befragten 10 8 6 4 2 0 Vor dem 18. Jahr 18-20 Jahre 21-23 Jahre Alter der Befragten Abb. 19 (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.2) 46 Nach 23 Jahren Auffallend ist darüber hinaus, dass alle befragten Jugendlichen vor dem 20. Lebensjahr mit dem Konsum einer Wasserpfeife angefangen haben. Außerdem hat die Mehrheit der Jugendlichen angegeben, dass sie bereits vor dem 18. Lebensjahr mit dem Rauchen einer Wasserpfeife begonnen haben (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.2). Betrachtet man die Tabaksorten, die am häufigsten bevorzugt werden, so kann man eindeutig feststellen, dass die Sorte Apfel-Minze vielfach gewählt wurde. Desweiteren ist erkennbar, dass die Kombination mit dem Aroma Minze bei den Jugendlichen sehr beliebt ist (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.3). Weitere Ergebnisse der Befragung zeigen, dass zehn von 14 Befragten den Geschmack als den Unterschied zwischen einer klassischen Zigarette und einer Wasserpfeife empfinden. Weitere Antworten sind zum einen der Preis, der Rauch oder aber auch die Schädlichkeit des Tabaks (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.3). Ein eindeutiges Ergebnis der Befragung lässt zeigen, dass alle Befragten sich über die gesundheitlichen Gefahren des Wasserpfeifenkonsums bewusst sind (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.4), und auch die Mehrheit die Inhaltsstoffe des Wasserpfeifentabaks kennt (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.4). Nichts desto trotz schätzen sechs der Jugendlichen beide Tabaksorten als gleich schädlich ein. Weitere fünf der Jugendlichen geben die Zigarette als schädlicher an, und die Minderheit ist der Ansicht, dass die Wasserpfeife schädlicher ist als die Zigarette (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.4). Zusätzlich würden zwölf der 14 Befragten das Wasserpfeifenrauchen aus gesundheitlichen Gründen nicht weiterempfehlen (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.4). Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die an der Befragung teilgenommenen Jugendlichen überwiegend des männlichen Geschlechts sind und sich zwischen den Altersgrenzen 18 bis über 25 Lebensjahren befinden. Eindeutig und ausschließlich bevorzugen sie den Wasserpfeifenkonsum aus Gründen des Geschmacks und der Atmosphäre. 47 Überwiegend alle Befragten sind durch ihren Freundeskreis mit der Wasserpfeife in Kontakt geraten, wobei sich auch feststellen lässt, dass dieser einen erheblichen Stellenwert in dem Wasserpfeifenkonsum einnimmt. Über die gesundheitlichen Gefahren sind sich alle Befragten bewusst, kennen überwiegend die Inhaltsstoffe, würden die Wasserpfeife aus diesen Gründen nicht weiterempfehlen, aber gehören trotzdessen zu den häufigsten Konsumenten. 5 Fazit Obwohl beide Tabaksorten, sowohl der Zigarettentabak als auch der Wasserpfeifentabak, aus dem Virginischen Tabak hergestellt werden, ist die Wasserpfeife keine Erweiterung der Zigarette. Denn beide Formen des Tabakrauchens werden unter verschiedenen Umständen konsumiert. Zigaretten werden „mal kurz“, „in der Pause mal schnell“ oder „nach dem Essen“ binnen weniger Minuten, und zwar in etwa acht Zügen geraucht, während die Wasserpfeife über eine Stunde in etwa 150 Zügen konsumiert wird. Wichtig ist ebenfalls zu erwähnen, dass beim Rauchen der Wasserpfeife die Atmosphäre des sozialen Umfelds im Shisha-Café die wesentlichste Rolle spielt, wobei das Zigarettenrauchen nicht unbedingt genossen wird, sondern es sich eher um ein Suchtverhalten handelt. Außerdem ist die Wasserpfeife aufgrund seines aromatisierten Geschmackes und seines doppelten Rauches beliebter bei den Jugendlichen. Denn sowohl in der Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung als auch in unserer Befragung im Shisha-Café wird festgestellt, dass ein Großteil bereits vor dem 18. Lebensjahr in Deutschland einmal eine Wasserpfeife geraucht hat. Der mildere und aromatisierte Geschmack beim Konsumieren einer Wasserpfeife könnte möglicherweise der Grund sein, dass die Mehrheit der Befragten im Shisha-Café das Zigarettenrauchen schädlicher als das Konsumieren einer Wasserpfeife einschätzt. Mit Hilfe der Befragung im Café wurde auch deutlich, dass die meisten der Teilnehmer der Umfrage zu Hause keine Wasserpfeife besitzen, sondern für das Wasserpfeifenrauchen in ein Shisha-Café gehen. Die denkbare Ursache ist das umständliche Aufbauen der 48 Wasserpfeife und das Fehlen des sozialen Umfeldes bzw. der angenehmen Atmosphäre. Wohingegen das Konsumieren der Zigaretten keinen Aufwand bereitet und oftmals alleine geraucht wird. Eine Alternative zur Wasserpfeife bietet die E-Shisha an, die die Form einer Zigarette und den aromatisierten Geschmack einer Wasserpfeife hat. Weil aber das gesellschaftliche Rauchen nicht gegeben ist, wird diese von wenigen abhängigen Konsumenten bevorzugt. Aus den eben genannten Argumenten resultiert, dass die Wasserpfeife im Vergleich zur Zigarette als Genussmittel bevorzugt wird. Im Vergleich zu Deutschland stellt die Wasserpfeife in arabischen Ländern keine Alternative zur Zigarette dar. Denn aus eigene Erfahrung kann erwähnt werden, dass in Tunesien die Wasserpfeife ohne Aroma konsumiert wird und die Wasserpfeifenkonsumenten kein soziales Umfeld benötigen, sondern ebenfalls alleine in Cafés oder auch zu Hause Wasserpfeife rauchen. 49 6 Quellenverzeichnis Literaturverzeichnis: Barth M.; Jehle D. (2003): Tabakanbau und Tabakverarbeitung leicht gemacht. 2. Aufl. Berlin. Lumica Verlag. Enke M. C. (1998): Über die Bedeutung des Tabaks in der europäischen Medizin vom 16. Bis ins 20. Jahrhundert. Berlin. Kaschinski K. (2000): Rohstoff Nicotiana –Die Tabakpflanze. In: Hunger J.; Sandner P., tabak. Schmetterling-Verlag. Siegfried P. (1994): Tabak –Rauchsignale auf dem Weltmarkt. 1. Aufl. Münster. Druckwerkstatt Hafen GmbH. Studie (2007): Vorsicht Wasserpfeife. Bezirksamt Friedrichshain- Kreuzberg (Hrsg.). Berlin. Internetverzeichnis: Anibal Ramírez (2003): Tabak – Geschichte und Kuriositäten. URL: http://www.quetzal-leipzig.de/printausgaben/ausgabe-33-34-globalisierung/tabakgeschichte-und-kuriositaten-19093.html [Stand: 28.12.14] Ausgewählte Fragen und Antworten zu Wasserpfeife (2011). URL: http://www.bfr.bund.de/de/ausgewaehlte_fragen_und_antworten_zu_wasserpfeifen8953.html#topic_127509 [Stand: 18.01.2015] 50 Behrendt M.; Oldenburger P. (2010): Berliner Morgenpost. GSG9 sucht in Berlin nach illegalem Shisha-Tabak. 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URL: http://www.shishatabak.info/wasserpfeifen/shisha-tabak.htm [Stand 24.01.2015] Eigene Quellen: Umfrage zum Wasserpfeifenkonsum im First Lounge Café in Berlin-Kreuzberg Interview mit dem First-Lounge-Besitzer über die wirtschaftlichen Aspekte der Wasserpfeife 55 7 Eidesstattliche Erklärung „Hiermit erkläre ich an Eides statt gegenüber der Fakultät I der Technischen Universität Berlin, dass die vorliegende, dieser Erklärung angefügte Arbeit selbstständig und nur unter Zuhilfenahme der im Literaturverzeichnis genannten Quellen und Hilfsmittel angefertigt wurde. Alle Stellen der Arbeit, die anderen Werken dem Wortlaut oder dem Sinn nach entnommen wurden, sind kenntlich gemacht. Ich reiche die Arbeit erstmals als Prüfungsleistung ein. Mit meiner Unterschrift bestätige ich, dass ich über fachübliche Zitierregeln unterrichtet worden bin und verstanden habe. Die im betroffenen Fachgebiet üblichen Zitiervorschriften sind eingehalten worden. Eine Überprüfung der Arbeit auf Plagiate mithilfe elektronischer Hilfsmittel darf vorgenommen werden.“ Ort, Datum, Unterschrift Berlin, 31.01.15, Betül Gültekin „Hiermit erkläre ich an Eides statt gegenüber der Fakultät I der Technischen Universität Berlin, dass die vorliegende, dieser Erklärung angefügte Arbeit selbstständig und nur unter Zuhilfenahme der im Literaturverzeichnis genannten Quellen und Hilfsmittel angefertigt wurde. Alle Stellen der Arbeit, die anderen Werken dem Wortlaut oder dem Sinn nach entnommen wurden, sind kenntlich gemacht. Ich reiche die Arbeit erstmals als Prüfungsleistung ein. Mit meiner Unterschrift bestätige ich, dass ich über fachübliche Zitierregeln unterrichtet worden bin und verstanden habe. Die im betroffenen Fachgebiet üblichen Zitiervorschriften sind eingehalten worden. Eine Überprüfung der Arbeit auf Plagiate mithilfe elektronischer Hilfsmittel darf vorgenommen werden.“ Ort, Datum, Unterschrift Berlin, 31.01.15, Sinem Sarisu „Hiermit erkläre ich an Eides statt gegenüber der Fakultät I der Technischen Universität Berlin, dass die vorliegende, dieser Erklärung angefügte Arbeit selbstständig und nur unter Zuhilfenahme der im Literaturverzeichnis genannten Quellen und Hilfsmittel angefertigt wurde. Alle Stellen der Arbeit, die anderen Werken dem Wortlaut oder dem Sinn nach entnommen wurden, sind kenntlich gemacht. Ich reiche die Arbeit erstmals als Prüfungsleistung ein. Mit meiner Unterschrift bestätige ich, dass ich über fachübliche Zitierregeln unterrichtet worden bin und verstanden habe. Die im betroffenen Fachgebiet üblichen Zitiervorschriften sind eingehalten worden. Eine Überprüfung der Arbeit auf Plagiate mithilfe elektronischer Hilfsmittel darf vorgenommen werden.“ Ort, Datum, Unterschrift Berlin, 31.01.15, Evsam Okudu 56 8 Anhang Umfrage zum Wasserpfeifenkonsum im First Lounge Café in Berlin-Kreuzberg Interview mit dem First-Lounge-Besitzer über die wirtschaftlichen Aspekte der Wasserpfeife Weitere Bilder beim Aufbauen des Wasserpfeifenkopfes 57 58 59 60 61 62 Interview mit dem First-Lounge-Besitzer über die wirtschaftlichen Aspekte der Wasserpfeife In der Nähe des First-Lounge Café befinden sich noch vier weitere Cafés. Was unterscheidet Ihr Café von den anderen Cafés? Zwar sind die Wasserpfeifen die Teuersten in unserer Umgebung, doch die Qualität des Tabaks und die besondere Shishaaufbereitung finden sie in keine anderen Cafés. Auch die Vielfalt unseres Sortiments gibt unseren Kunden eine große Auswahlmöglichkeit an den Geschmacksorten. Trotzdem muss natürlich gesagt werden, dass aufgrund der vielen Auswahl eine Konkurrenz zwischen den Shisha-Cafés herrscht. Es gibt ja viele Cafés mit Livemusik. Haben Sie ebenfalls die Überlegung Livemusik in Ihrem Café einzuführen? Nein, habe ich nicht. Livemusik ist eine Methode, um Kundschaft „anzulocken“. Doch ich spreche eher eine ältere Kundschaft an, die einfach nach ihrem Feierabend kommen und ihre Wasserpfeife entspannt rauchen möchten. Wenn ich Livemusik einführen würde, könnte ich meine Stammkunden verlieren und das möchte ich natürlich nicht. Außerdem sind die Musiker sehr teuer, so dass ich ungefähr 60 bis 70 Wasserpfeifen verkaufen müsste, damit es sich lohnt. Eine Wasserpfeife kostet ja bei Ihnen 8,50 Euro. Wie viele Ausgaben haben Sie denn eigentlich bei einer Wasserpfeife? Ich kaufe 200 Gramm Tabak für circa 15 Euro. Für eine Shisha braucht man ungefähr 7 Gramm Tabak, Alufolie und natürlich Kohle, so dass ich pro Wasserpfeife Ausgaben von 1,50 Euro habe. Wie wir beobachtet haben, besuchen Ihr Café eher männliche Kunden. Woran liegt das? Obwohl wir separate Sitzmöglichkeiten für weibliche Kunden und für Pärchen haben, sind unsere Stammkunden eher männliche Gäste. Aber ab und zu haben wir natürlich auch weibliche Kunden, die meistens in den separaten Räumen Platz nehmen. Generell betrachtet ist es ja auch so, dass Männer eher in Shisha-Cafés gehen, als Frauen. Außerdem bestellen männliche Gäste mehr Wasserpfeifen, so dass bei Männern mehr Umsatz gemacht wird. Umfrage zum Wasserpfeifenkonsum im First Lounge Café in Berlin- Kreuzberg 1. Geschlecht Weiblich Männlich 2. Alter 18 bis 20 Jahre 21 bis 23 Jahre 23 bis 25 Jahre Über 25 Jahre 3. Beruf Schüler/in Student/in Auszubildende/r Sonstiges __________________ 4. Sind Sie zum ersten Mal in diesem Café? Ja Nein 5. Wie oft besuchen Sie ein Shisha-Cafe? 1- 2 Mal im Monat 1- 2 Mal die Woche Mehrmals die Woche 6. Gehen Sie alleine oder in Begleitung in ein Shisha-Café? Alleine In Begleitung 7. Was unterscheidet Ihrer Meinung nach, ein Shisha-Café von herkömmlichen Cafés? Atmosphäre Angebote Soziales Umfeld Sonstiges _______________________ 8. Wieso entscheiden Sie sich für das Wasserpfeifenrauchen? 9. Wie kamen Sie dazu, das erste Mal Wasserpfeife zu rauchen? ___________________________________________________________________ 10. Rauchen Sie Zigaretten? Ja Nein 11. Wenn Sie sich zwischen der Zigarette und der Wasserpfeife entscheiden müssten, welches würden Sie lieber rauchen? Zigarette Wasserpfeife 12. Mit wie viel Jahren haben sie das erste Mal an einer Wasserpfeife geraucht? 18 bis 20 Jahren 21 bis 23 Jahren Nach 23 Jahren 13. Besitzen Sie eine eigene Wasserpfeife, wenn ja aus welchem Grund? Ja Nein Grund Dekorationsstück Zum Wasserpfeifenrauchen Sonstiges _______________ 14. Für Welche Geschmacksrichtung entscheiden Sie Sich bei dem Tabak? Apfel/Doppelapfel Erdbeere Honigmelone Mango Zitrone- Minze Sonstiges ______________________ 15. Haben Sie schon mal eine elektrische Wasserpfeife geraucht? Ja Nein 16. Wenn ja, gibt es einen Unterschied zur herkömmlichen Wasserpfeife? ___________________________________________________________________ 17. Was unterscheidet Ihrer Meinung nach die Wasserpfeife von der Zigarette? ___________________________________________________________________ 18. Sind Sie sich über die gesundheitlichen Gefahren bewusst? Ja Nein 19. Welches ist Ihrer Meinung nach schädlicher? Wasserpfeife, weil ______________________________________________. Zigarette, weil __________________________________________________. Beides gleich schädlich, weil ______________________________________. 20. Kennen Sie die Inhaltsstoffe des Wasserpfeifentabaks? Ja Nein 21. Wenn ja, wodurch haben Sie diese kennengelernt? Durch Freunde/Peers Durch Eigenrecherche Durch den Schulunterricht Sonstiges 22. Würden Sie das Wasserpfeifenrauchen weiterempfehlen? Ja, weil __________________________________________________. Nein, weil __________________________________________________ . Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!