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Technische Universität Berlin
Fakultät I – Geisteswissenschaften
Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre
Fachgebiet: Arbeitslehre
Dozent: Prof. Hans-Luidger
Luidger Dienel
Projektarbeit im Modul AL-P4
AL P4 Produkte und Produktion
„Von der Zigarette zur aromatisierten Wasserpfeife.
Wird die Wasserpfeife als Genussmittel im Vergleich zum
klassischen Zigarettentabak bevorzugt“?
Betül Gültekin
Matr. Nr.: 343360
E-Mail: [email protected]
berlin.de
Sinem Sarisu
Matr. Nr.: 341207
E-Mail: [email protected]
l.de
Evsam Okudu
Matr. Nr.: 343097
E-Mail:
Mail: [email protected]
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung …............................................................................................................................3
2. Geschichtlicher Rückblick …...................................................................................................4
3. Tabakherstellung …................................................................................................................9
3.1 Herstellung der Zigaretten .....................................................................................12
3.2Wasserpfeifentabak ................................................................................................15
3.2.1 Aufbau einer Wasserpfeife .....................................................................21
3.2.2 Anleitung zum Aufbauen und Anzünden der Wasserpfeife ….................29
3.2.3 Wasserpfeifenkopf selber bauen …..........................................................31
3.2.4 Gesundheitlicher Aspekt der Wasserpfeife …..........................................37
3.2.5 Wirtschaftlicher Aspekt der Wasserpfeife …............................................40
3.2.6 Sozialer Aspekt der Wasserpfeife ............................................................41
4. Sie Shisha-Café Besichtigung …............................................................................................43
4.1 Die Shisha-Café Vorstellung …................................................................................43
4.2 Vorstellung des Fragebogens …..............................................................................43
4.3 Auswertung des Fragebogens ….............................................................................44
5. Fazit …..................................................................................................................................48
6. Quellenverzeichnis …...........................................................................................................50
7. Eidesstattliche Erklärung …..................................................................................................56
8. Anhang ….............................................................................................................................57
1 Einleitung
Eine Bandbreite an Genussmittel schmückt den heutigen Alltag der Menschen. Nicht aus
Gründen des Nährwerts, sondern eher wegen dem verführenden Geschmack oder ihrer
anregenden Wirkung greifen immer mehr Jugendliche und Erwachsene deutlich zu
einem der beliebtesten Genussmittel, dem Tabak. Heute „gilt er neben dem Alkohol
nicht nur als das weltweit am häufigsten gebrauchte Genussmittel, sondern auch als
einer der bedeutenden Risikofaktoren für die Entstehung zahlreicher Erkrankungen“ (vgl.
Enke 1998, S.1).
Die Wurzeln des Tabaks und seines Konsums liegen weit zurück in der Geschichte der
Menschheit. Bei Tabak denkt man in erster Linie an den klassischen Zigarettentabak, der
bis vor kurzem in erster Linie bevorzugt wurde. Dieser jedoch wurde durch eine weitere
Tabaksorte, dem Wasserpfeifentabak, welcher seinen Ursprung im 16. Jahrhundert in
Indien hat, erweitert, vermutlich sogar ersetzt. Tatsächlich kann man eine allmählich
veränderte Tabakkonsumierung unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen
beobachten.
Betrachtet man die Zeit des 21. Jahrhunderts in Deutschland, so beschreiben folgende
Worte die derzeitige Tabakkonsumierung sehr bildhaft:
„Orient-Rhythmen, Bauchtänzerinnen, ein Glas süßer Pfefferminztee und dazu ein tiefer
Zug aus der Wasserpfeife – der Morgenlandtrend hat deutsche Großstädte erobert.“ (vgl.
Die Wasserpfeife ist weniger schädlich. Wirklich? 2012, S.1). Menschen jedes Alters,
jeder Nationalität, aber auch jeder Kultur und jedes Geschlechts nehmen an dieser stark
orientalisch beschrieben Atmosphäre teil.
Generell hat seit dem 20. Jahrhundert die Konsumierung von Wasserpfeife deutlich
zugenommen, wobei in vielen europäischen Städten, darunter auch in Deutschland die
Möglichkeit des Wasserpfeifenrauchens stark verbreitet und populär wurde.
Auf dieser Grundlage befasst sich die Arbeit mit der aktuellen Situation der
Tabakkonsumierung im Raum Deutschland und geht folgender Fragestellung nach:
„Von der Zigarette zur aromatisierten Wasserpfeife. Wird die Wasserpfeife als
Genussmittel im Vergleich zum klassischen Zigarettentabak bevorzugt“?
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Nach einer Einleitung findet ein allgemeiner geschichtlicher Rückblick statt, indem zum
einen
die
Entstehung
des
ursprünglichen
Tabaks
und
zum
anderen
des
Wasserpfeifentabaks behandelt wird. Das zweite Kapitel beschäftigt sich einerseits mit
der Herstellung von Zigaretten- und Wasserpfeifentabak und andererseits mit dem
Aufbau einer Wasserpfeife. An dieser Stelle kommt eine bildliche Darstellung der
Wasserpfeife mit ihren einzelnen Teilen zum Einsatz. Dieses Kapitel wird durch die
Dokumentation der eigenen Herstellung einer Wasserpfeife mit Haushaltmittel erweitert.
Die nächsten Punkte beschäftigen sich mit den Aspekten Gesundheit, Wirtschaft und
Soziales bezüglich der Wasserpfeife. Das vierte Kapitel umfasst die Shisha CaféBesichtigung. Zunächst wird das auserwählte Shisha-Café vorgestellt, anschließend der
eigenhändig erstellte Fragebogen erläutert und schließlich ausgewertet. Mit einem Fazit
im fünften Kapitel werden die wichtigsten Fakten der Arbeit zusammengefasst.
Die Arbeit schließt mit einem Quellenverzeichnis, dem Anhang und der eidesstattlichen
Erklärung ab.
2 Geschichtlicher Rückblick
Den Tabak ordnet man der Pflanzenfamilie der Nachtschattengewächse zu, welcher mit
rund 100 Arten heute vor allem im tropischen und subtropischen Amerika vertreten ist
(vgl. Barth/Jehle 2003, S.11).
Greift man in die Geschichte des Tabaks zurück, so kann man feststellen, dass lange
bevor der Tabak in Europa bekannt wurde, verschiedene Völker wie Griechen, Römer
oder Germanen Kräuter geraucht und geschnupft haben (vgl. Wissenspool, Ursprünge:
Tabak als Wunderpflanze 2003). Den Tabakkonsum kann man aber eindeutig auf die
indianischen Kulturen Amerikas zurückzuführen, die die Tabakpflanze seit über
fünfeinhalb Jahrtausenden kannten (vgl. Barth/Jehle 2003, S.11). Das Tabakrauchen bei
den Indianern war Bestandteil des zeremoniellen Ritus (vgl. ebd.), aber auch für
medizinische Zwecke kam die Tabakpflanze deutlich zum Einsatz (vgl. Gräf,
Tabakgeschichte).
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Nach der Entdeckung Amerikas im Jahre 1492 kamen mit den heimkehrenden
Seefahrern drei neue Gewächse der Gattung Nachtschatten nach Europa. Somit lernten
die Entdecker Amerikas, unter ihnen gewiss Christoph Columbus, die Tabakpflanze vor
etwa 500 Jahren von den Indianern kennen (vgl. Barth/Jehle 2003, S.11).
Columbus berichtet in seinem Bordbuch, dass zwei seiner Begleiter auf der Reise im
heutigen Kuba eine große Anzahl an Männer und Frauen beobachtet haben, die „mit
einer kleinen glimmenden Stange aus einem Kraut herumwandern, dessen Rauch sie
einatmen, wie es ihr Brauch ist“ (vgl. Lanig-Gerle 2013, Kolumbus entdeckte nicht nur
Amerika, Tabak).
Neben der Tomate und der Kartoffel hat sich der Tabak in Europa am schnellsten
verbreitet (vgl. Güll 2006, Tabak). Es wird vermutet, dass das Wort Tabak von dem
antillischen Wort „Tabacco“ stammt, da hier für das Rauchen verwendete Rauchrohr
„tobago“ hieß und somit das Wort auf die getrockneten Tabakblätter abgeleitet wurde
(vgl. Gräf, Tabakgeschichte).
Ursprünglich gab es verschiedene Möglichkeiten den Tabak zu konsumieren, so wurde
beispielsweise der Tabak als Pulver geschnupft, gekaut oder aber auch als Saft
getrockneter Tabakblätter getrunken (vgl. ebd.). Oft wurden auch ganze Tabakblätter als
Wundpflaster verwendet (vgl. Rasp 2014, Tabakgeschichte).
Um 1496 kam der Tabak durch den spanischen Mönch Peter Romanus Pane, Gefährte
des Columbus, nach Spanien, verbreitete sich in Portugal (vgl. Barth/Jehle 2003, S.12)
und wurde um 1560 etwa durch Jean Nicot, Gelehrter und französischer Gesandter (vgl.
ebd.) aus der Hafenstadt Lissabon an den französischen Hof gebracht, der für dessen
Verbreitung als Zier- und Heilpflanze von großer Bedeutung ist (vgl. ebd.). Im Jahre 1565
kam die Tabakpflanze erstmals vom Augsburger Arzt Adolf Occo als medizinisches
Heilmittel zum Einsatz (vgl. Rasp 2014, Tabakgeschichte).
Neben der medizinischen Verwendung wurde die Tabakpflanze auch als Zierpflanze für
Parks und Landschaften angebaut (vgl. ebd.). Jean Nicot führte Versuche mit der
Tabakpflanze durch, um dessen Heilwirkung zu testen (vgl. Ramirez 2003, TabakGeschichte und Kuriositäten). Um 1573 wurde in der pfälzischen Ortschaft Hatzenbühl
vermutlich der erste Tabak in Deutschland von einem Pfarrer namens Amselmann im
Pfarrgarten angebaut (vgl. Güll 2006, Tabak). Geschichtlich betrachtet galt um 1600 die
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Tabakpflanze als eines der wirksamsten Heilmittel. Sie wurde neben dem Inhalieren
auch für Salben, Pasten oder für Lösungen verwendet (vgl. Wissenspool, Ursprünge:
Tabak als Wunderpflanze 2003). Man war stark davon überzeugt in dieser Tabakpflanze
„endlich die langgesuchte allheilende Wunderpflanze gefunden zu haben, deren Besitz
und Genuss Krankheiten beseitigt und vor Krankheiten schützt“ (vgl. Barth/Jehle 2003,
S.13).
Nicht nur die Verbreitung des Tabakanbaus in Europa, sondern auch das Rauchen und
Schnupfen des Tabaks, nahm mehrere Jahrhunderte in Anspruch, um sich in Europa
durchzusetzen (vgl. ebd., S.12).
Für den Erfolg trugen neben Jean Nicot unter anderem auch Mediziner wie NicolÒ
Monardes und Konradin Gessner bei (vgl. Rasp 2014, Tabakgeschichte), die über die
Heilwirkung der Tabakpflanze schrieben (vgl. Wissenspool, Ursprünge: Tabak als
Wunderpflanze 2003).
Bereits im 17. Jahrhundert war der Tabak weltweit verbreitet (vgl. Ramirez 2003, TabakGeschichte und Kuriositäten), wobei der Dreißigjährige Krieg ein großer Auslöser dafür
war (vgl. Barth/Jehle 2003, S.13). All diese Aspekte entwickelten ihn mit der Zeit zur
Kultdroge der Weltmetropole und sie wurde zum bevorzugtesten Genussmittel der
Menschheit (vgl. ebd.). Zu diesem Zeitpunkt begann darüber hinaus der Tabakhandel in
den Niederlanden, der zum heutigen Zeitpunkt die wichtigste Handelsware ist (vgl.
Rasch 2014, Tabakgeschichte). Die Verbreitung und Popularität des Tabaks brachte
weltweit die Staatsgewalt und den Tabakhandel Mitte des 16. Jahrhunderts auf die
Gedanken den Tabakkonsum vollständig zu legalisieren (vgl. Ramirez 2003, TabakGeschichte und Kuriositäten). Schließlich wurde 1621 durch den französischen
Staatsmann Kardinal Richelieu Steuergeld für den Tabak eingeführt (vgl. ebd.). Im Jahre
1828 wurde der Wirkstoff des Tabaks Nikotin offiziell nach Jean Nicot benannt.
Im Laufe der Zeit, besonders ab Mitte des 20. Jahrhunderts, kamen immer häufiger
medizinische Beweise für die gesundheitsschädliche Wirkung des Tabaks auf. Auf dieser
Grundlage bildeten sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts, im Gegenzug zu Popularität des
bisherigen Tabakkonsums, Anti Tabak Vereinigungen, die zu deutlich zurückführender
Tabakwerbung, aber auch zum Rauchverbot an vielen Orten führten (vgl. Gräf,
Tabakgeschichte).
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Zu den bekanntesten und neuesten Tabaksorten gehört unbestreitbar der
Wasserpfeifentabak, der seinen Ursprung im Norden Indiens, genauer in den Regionen
Rajasthan und Gujarat, hat (vgl. Bünning, S.8).
Die Bezeichnung Shisha, welches im europäischen Raum seinen Gebrauch hat, geht auf
das persische Wort „shishe“ zurück, welches übersetzt das Glas bedeutet. Die
Bezeichnung „shishe“ wird in bestimmten arabischen Dialekten speziell für die Bowl der
Wasserpfeife oder sogar die gesamte Wasserpfeife verwendet (vgl. ebd.). Neben der
Namensgebung Shisha wird auch häufig der persische Begriff „nargilem“ verwendet, der
die Bedeutung Kokosnuss hat (vgl. ebd.).
Die Entwicklung der Wasserpfeife zu einem „Rauchgerät mit fruchtigem Aroma und
leichtem Rauch“ durchnahm einen langen Zeitraum, etwa 500 Jahre (vgl. ebd.).
„Die heutige Bowl der Wasserpfeife bestand ursprünglich aus der
harten und wasserdichten Schale der Kokosnuss und die Rauchsäule
aus einem hohlen Bambusstab. Als Schlauch wurde vermutlich ein
Strohhalm oder ein dünnerer Bambusstab benutzt“ (vgl. ebd.).
Die ersten Wasserpfeifen wurden zum einen mit ganzen Tabakblättern an Stelle des
heutigen Tabaks und zum anderen mit Kokosnussholz an Stelle von Holzkohle geraucht
(vgl. ebd.).
Die ganzen Tabakblätter, genannt „Tömbeki“, welche überwiegend in Steppengebieten
aufwuchsen und sehr würzig waren, sind die Ursprungsform des Wasserpfeifentabaks
(vgl. ebd., S.11). Er unterscheidet sich von dem derzeitig verwendeten Tabak in seinem
niedrigeren Feuchtigkeitsgehalt, da er ausschließlich „durch den Morgentau
angefeuchtet wurde“, indem er über Nacht auf der Erde platziert wurde (vgl. ebd.). Die
Feuchtigkeit des Tabaks spielte eine besondere Rolle, da diese größtenteils das
Rauchergebnis mitbestimmte (vgl. ebd.).
Über die Städte Rajasthan und Gujarat kam die Wasserpfeife zwischen dem 16. und 17.
Jahrhundert über Persien nach Arabien, in das Osmanische Reich und nach Nordafrika,
besonders nach Tunesien und Ägypten (vgl. ebd.).
Insbesondere in der Türkei wurde die Wasserpfeife im Jahre 1603 durch Sultan Ahmed I.,
einem Sultan des Osmanischen Reiches verbreitet, der für sein „vergnügungsreichen
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Lebensstil“ bekannt war (vgl. ebd., S.9). Innerhalb der Entwicklung und Geschichte der
Wasserpfeife wurde sie in der Türkei durch Nachfolger von Sultan Ahmed I. gelegentlich
verboten, wobei trotz dessen die Wasserpfeife sich im Laufe der Zeit zu einem Kulturgut
entwickelt hat (vgl. ebd.). Die Wasserpfeife verkörpert in dieser Kultur die
Gastfreundschaft und Geselligkeit (vgl. ebd.).
Mit der vergehenden Zeit entwickelte sich die Wasserpfeife zu einem Gestell, der uns
aus der heutigen Zeit bekannt ist. Der Tabak, der heute gebraucht wird, entstand im 19.
Jahrhundert in Ägypten (vgl. ebd. S.11) und gehörte zu den seltenen Gütern, die sich
nicht jeder Bürger finanziell leisten konnte. Um den Tabak jedem einzelnen leicht
zugänglich zu machen, versuchten die Bürger eine Möglichkeit zu finden, indem sie
möglichst wenig Tabak verwenden, aber nichtsdestotrotz viel Rauch erzeugen konnten
(vgl. ebd.). Somit wurde durch die Befeuchtung des Tabaks mit einer honigartigen
Flüssigkeit das Problem behoben und die erste Sorte solchen Tabaks wurde im Jahre
1917 von der ägyptischen Firma Nakhla industriell hergestellt (vgl. ebd.). Im Laufe der
Zeit wurde das Feuchtigkeitsmittel mit Aromen erweitert, die dem Wasserpfeifentabak
fruchtige Geschmäcker verleihen (vgl. ebd.).
Eine
Legende
aus
der
damaligen
Zeit
zeigt
auf,
dass
der
aromatisierte
Wasserpfeifentabak durch einen Zufall erfunden wurde. Es wird behauptet, dass ein
Ägypter während seines Nachtisches am Abendessen Wasserpfeife rauchte. Dabei
kleckerte er und der Sirup seines Nachtisches „tropfte auf die neben ihm stehende und
brennende
Wasserpfeife“.
Die
Begeisterung
des
Ägypters
von
dem
Wasserpfeifengeschmack bildet die Grundlage für die Herstellung des aromatisierten
Tabaks (vgl. ebd.).
Nach ihrer Blütezeit erlebte die Wasserpfeife ab Beginn des 20. Jahrhunderts einen
Tiefgang und wurde lediglich als Rauchgerät oder Dekorationsstück angesehen (vgl. ebd.,
S.10). Doch hat sie in den letzten zehn Jahren eine erneute Wiederauferstehung erlebt,
gehört heute zum Lifestyle besonders der jüngeren Generation, und nimmt in den
orientalischen Großstädten, in Europa, aber auch in den USA seinen Platz im Nachtleben
ein (vgl. ebd.).
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3 Tabakherstellung
Abb. 1: Virginischer Tabak Pflanze
Abb. 2: Bauern Tabak Pflanze
(Quellen:
http://www.kraeuter-und-duftpflanzen.de/media/image/623b3cecab8ff6b626085beb3a4b2e63.jpg
http://www.naturganznah.com/shop/out/oxbaseshop/html/0/dyn_images/1/tabak11_p1.jpg)
Tabak wird aus den Laubblättern der Pflanzen der Gattung Tabak (Nicotiana) gewonnen
(vgl. Kaschinski 2000, S. 8f.). Es gibt insgesamt 65 verschiedene Gattungsarten, von denen lediglich zwei Arten, nämlich der Virginische Tabak/Echter Tabak (Nicotiana
tabacum) und Bauerntabak/Veilchentabak (Nicotiana rustica), für die Tabakproduktion
von Bedeutung sind (vgl. ebd.).
Der Virginia Tabak, welcher erstmals im US-Bundesstaat Virginia angebaut wurde, nimmt
die höchste Stellung innerhalb des Tabak-Weltmarkts ein und ist die Basis der meisten
Tabake des Weltsortiments (vgl. ebd., S. 9).
Der Bauerntabak nimmt eine wesentlich geringere Bedeutung ein. Dieser Tabak wurde
in der Bundesrepublik Deutschland unter dem Namen „Dullen“ („der Tolle“) im Eichsfeld
gezüchtet (vgl. ebd. S. 9), wobei heute nur noch der Virginia Tabak eine Rolle spielt (vgl.
ebd. S. 9).
Aus den zwei Arten wird die zahlreiche Sortenvielfalt, die nichts anderes als Variationen
dieser Arten darstellt, angefertigt (vgl. ebd., S. 8).
Die Tabakpflanze entwickelt sich aus kleinen Samenkörnern (vgl. Reemtsma, Anbau und
Ernte). Die Samen werden mit Wasser vermischt und in Saatbeete „eingegossen“, so
dass eine gleichmäßige Verteilung der Pflanzen sichergestellt wird (vgl. ebd.). Die 16 bis
18 Zentimeter hohen Setzlinge kommen nach fünf bis sechs Wochen vom Saatbeet auf
die Felder (vgl. ebd.).
9
Abb. 3: Saatbeet
Abb. 4: Tabakfeld
(Quellen:
http://www.foto-grafo.de/Tabaco/1_Dannemann/2_Setzlinge/_DSC5192_web.jpg
http://www.reemtsma.com/index.php?option=com_content&view=article&id=115&Itemid=224)
Hier können sie sich von bis zu zwei Metern entwickeln, wobei es wichtig ist die
Erdkrume regelmäßig aufzulockern, damit die Wurzeln mit reichlich Sauerstoff versorgt
werden. (vgl. ebd.).
Der Tabak braucht dann zwei bis drei Monate im Feld zum Reifen (vgl. ebd.).
Die Erntezeit des Tabaks ist der Hochsommer bei ausreichend Sonne. Jedoch beginnt die
Ernte der Tabakblätter bereits vor dem Sonnenaufgang.
Die Tabakblätter werden in den Anbauländern getrocknet und fermentiert bis das
typische Aroma der Tabake ausgebildet wird, so dass sie an Fabriken zur Aufbereitung
geliefert werden (vgl. Bundesministerium der Finanzen, 2008).
Abb. 5: Trocknung der Tabakblätter
Abb. 6: Fermentation der Tabakblätter
(Quellen: http://www.foto-grafo.de/Tabaco/1_Dannemann/7_Trocknung/_DSC6977_web.jpg
http://www.reemtsma.com/index.php?option=com_content&view=article&id=117&Itemid=226)
Die Luft- und Heißlufttrocknung sind die meist angewandte Trocknungsverfahren der
Tabakblätter (vgl. Pater 1994, S. 15). Im Orient wird des Öfteren die Sonnentrocknung
des Tabaks verwendet (vgl. ebd.). Hierbei muss der Bauer die Blätter rechtzeitig in den
Schatten stellen, damit sie nicht verbrennen.
10
Die Fermentation führt zu einer viel besseren Tabakqualität, weshalb nur
minderwertiger Tabak soßiert werden sollte (vgl. Barth/Jehle 2005, S. 93), d.h. in der
Regel wird der Zigarettentabak nicht fermentiert (vgl. Pater 1994, S. 15). Insgesamt
braucht der Tabak drei Monate Zeit, unter mehrfacher Umschichtung des Stapels, bis
alle wichtigen Entwicklungsprozesse abgeschlossen werden (vgl. ebd.). Anschließend
werden die Blätter in Anbetracht auf ihren späteren Verwendungszweck nach Farbe,
Dicke und Größe sortiert (vgl. ebd.).
Nun wird der fertig soßierte Tabak vor der Nutzung oder vor dem Feinschneiden
grundsätzlich entrippt, also die Mittelrippe der Blätter herausgerissen oder -geschnitten
(vgl. Barth/Jehle 2005, S. 93).
Noch heute wird in den meisten Anbaugebieten die Tabakernte mit der Hand geerntet
(vgl. Reemtsma, Anbau und Ernte). Dazu gehören auch die deutschen Tabakfelder in der
Oberrheinischen Tiefebene (vgl. ebd.). Die Ausnahme bilden die Länder USA und Kanada,
in denen Maschinen zum Einsatz kommen (vgl. ebd.).
Die
Volksrepublik
China,
Nord-,
Mittel-
und
Südamerika,
Südostasien,
Vorderasien/Balkan und Europa sind die bedeutendsten Anbaugebiete von Tabak (vgl.
Pater 1994, S. 16-17).
Die wichtigsten Bestandteile des Tabaks sind Nicotin, ein farbloses flüssiges Alkaloid,
sowie Ammoniak, Cellulose und Protein (vgl. Studie Vorsicht Wasserpfeife 2007, S.9).
Aus Tabak werden Zigaretten, Zigarren, Rauchtabak, Schnupftabak, Kautabak, Snus oder
Bidis hergestellt.
11
3.1 Herstellung der Zigaretten
Sechs Trillionen Zigaretten, etwa tausend pro Mann, Frau und Kind, werden jährlich
weltweit geraucht (vgl. Bundesministerium der Finanzen 2008). Durchschnittlich sind
Zigaretten 80 Millimeter lang, d.h. im Jahr werden insgesamt 500 Millionen Kilometer an
Zigaretten geraucht (vgl. ebd.). Dies entspricht in etwa eine Strecke von der Erde zur
Sonne und zurück, mit ein paar Kurven um den Mars herum (vgl. ebd.).
Bei der Herstellung von Zigaretten werden hauptsächlich drei Tabaksorten verwendet:
Der
heißluftgetrocknete,
großblättrige
Virginische-Tabak,
der
kleinwüchsige,
sonnengetrocknete Orient-Tabak und der kräftige, dunkelbraune, luftgetrocknete
Burley-Tabak (vgl. Kaschinski 2000, S. 9). Der Tabak wird in große Ballen gepresst und in
dieser Form an die Zigarettenfabriken geliefert (vgl. Bundesministerium der Finanzen
2008). In der Zigarettenfabrik finden folgende zwei Vorgänge statt: Zuerst die
Tabakaufbereitung und anschließend die Zigarettenherstellung bzw. Filterherstellung
(Reemtsma, Technik und Produktion).
Tabakaufbereitung:
Bei hoher Geschwindigkeit und Genauigkeit werden die Tabakblätter mit elektronisch
gesteuerten Maschinen zerteilt. Die rotierenden Messer der Maschine erreichen bis zu
3600 Schnitte pro Minute (vgl. Bundesministerium der Finanzen 2008). Dabei schneiden
sie das Blattgut in genau 0,75 Millimeter breite Fasern (vgl. ebd.).
Abb. 7: Maschinelle Zerkleinerung der Tabakblätter
(Quelle: http://www.reemtsma.com/index.php?option=com_content&view=article&id=124&Itemid=390)
12
Im weiteren Verlauf wird der Tabak wieder auf Sollfeuchte gebracht und anschließend
der Rippenschnitt zugefügt und damit die Mischung komplettiert (vgl. Reemtsma,
Technik und Produktion). Jede markenspezifische Mischung befindet sich in separaten,
geschlossenen Behälter (vgl. ebd.).
Neben den Bereichen, in denen die einzelnen Bestandteile einer Zigarette hergestellt
und zusammengeführt werden, existieren auch Bereiche für die Lagerung von
Rohstoffen und Fertigwaren sowie ein Materiallager (vgl. ebd.).
Zigarettenherstellung, Filterherstellung:
Die benötigten Mengen der vorbereiteten Mischungen aus dem Lager werden mit
einem Signal vom Computer freigegeben, mit Druckluft über Rohrleitungen den
Zigarettenmaschinen zugeführt und zu einem kontinuierlichen, offenen Tabakstrang
ausgebreitet (vgl. Bundesministerium der Finanzen 2008).
Gemeinsam gleiten Papier und Tabak in die Formatkammer. Hierbei wird in der
Zigarettenmaschine der Tabakstrang mit Zigarettenpapier umhüllt und nimmt
gleichzeitig die vertraute runde Form einer Zigarette ein. Dabei wird das
Zigarettenpapier von einer etwa 6000 Meter fassenden Rolle abgespult, wobei zuvor die
Papiernaht mit Leim bestrichen wird (vgl. ebd.). Wie ein Bügeleisen trocknet eine
beheizte Schiene die Klebenaht und glättet das Papier, so dass keine Falten entstehen
können (vgl. Reemtsma, Technik und Produktion). Während die Rolle abläuft, wird das
Markenzeichen der Zigarette auf die Außenseite des Zigarettenpapiers von der
Druckmaschine geprägt (vgl. ebd.). Daraufhin wird die 6000 Meter lange
„Endloszigarette“ in Stücke zweifacher Zigarettenlänge, sogenannte Zigarettenstöcke,
geschnitten (vgl. Bundesministerium der Finanzen 2008). Die Zigarettenstöcke werden
nun geschnitten und mit Filtermundstücken sowie Belagpapier verbunden (vgl. ebd.).
Abb. 8: Maschinelle Zerschneidung der Zigarettenstöcke
(Quelle: http://www.reemtsma.com/index.php?option=com_content&view=article&id=126&Itemid=392)
13
Moderne Zigarettenmaschinen können bis zu 18750 Zigaretten pro Minute anfertigen
(vgl. ebd.). Die fertigen Zigaretten gelangen nach der Endprüfung zu etwa 3000 Stück in
Kunststoffkästen oder einen mindestens 100000 Stück fassenden Zigarettenspeicher (vgl.
ebd.).
Zu guter Letzt werden die Zigaretten in Verpackungsmaschinen in Stanniolpapier und
Schachteln verpackt (vgl. ebd.).
Das Steuerzeichen wird in Form einer Papiermarke auf die Öffnung der Schachtel
angebracht, damit sich die Zigaretten nicht ohne sichtbare Beschädigung des
Steuerzeichens oder der Verpackung ergreifen lassen (vgl. ebd.).
Geschlossene Verpackungen und das Anbringen des Steuerzeichens sind nach dem
Tabaksteuergesetz vorgeschrieben (vgl. ebd.).
Herstellung von Zigaretten mittels Handarbeit
Zigaretten werden nicht nur maschinell angefertigt, sondern können auch in Handarbeit
hergestellt werden. Umgangssprachlich nennt man dieses Verfahren auch das
„Drehen“ von Zigaretten. Dabei wird der Feinschnitttabak in Zigarettenpapier eingerollt
und wird anschließend mit Speichel befeuchtet und verklebt. Falls die Fingerfertigkeit
für diese Tätigkeit nicht ausreicht, kann dies ebenfalls mit einer einfachen
Zigarettendrehmaschine
erfolgen.
Zudem
gibt
es
die
Variante
der
Zigarettenstopfmaschine, mit der eine ähnliche Qualität wie bei maschinell hergestellten
Zigaretten
erreicht
wird
(vgl.
Barth/Jehle
14
2005,
S.
110).
3.2 Wasserpfeifentabak
Grundsätzlich sind die Inhaltsstoffe vom Zigaretten- und Wasserpfeifenrauch identisch
(vgl. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2015). Sie enthalten dieselben
Substanzen Teer, Kohlenmonoxid und Nikotin (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung
2009, S. 1). Ein Unterschied liegt jedoch in der Menge dieser Substanzen (vgl.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2015). Eine Wasserpfeife enthält fünf bis
zehn Gramm Tabak, eine Zigarette hingegen nur 0,7 Gramm (vgl. Bundesinstitut für
Risikobewertung 2009, S. 1).
Das Rauchvolumen einer Zigarette beträgt 35-60 ml und bei einer Wasserpfeife
zwischen 0,3-1 Liter Rauch je Zug. Circa vierzig bis sechzig Minuten braucht ein
durchschnittlicher Raucher für eine Wasserpfeife. Das sind ungefähr 100-170 Züge pro
Wasserpfeife (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2011).
Eine Zigarette wird durchschnittlich mit acht Zügen verbraucht (vgl. Bundesinstitut für
Risikobewertung 2009, S. 1). Die WHO errechnete einen „hundertfachen Unterschied
des inhalierten Rauchvolumens zwischen dem Konsum einer Zigarette und einer
Wasserpfeife.“ (Bundesinstitut für Risikobewertung 2011)
Nach Angaben der WHO entspricht eine Wasserpfeife im Hinblick auf das Rauchvolumen
hundert Zigaretten. Nach dem BfRs sind diese Angaben allerdings nicht geeignet, denn
somit kann angenommen werden, dass eine Wasserpfeife so ungesund sei wie hundert
Zigaretten (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 2).
Beim Rauchen einer Zigarette wird der Tabak beim Einsaugen und Glühen bei circa 800
bis 900 Grad Celsius verbrannt. Beim Rauchen einer Wasserpfeife hingegen, wird der
Tabak lediglich bei circa 100 Grad Celsius verschwelt. Dies hat zur Folge, dass im
Vergleich zum Zigarettenrauchen beim Wasserpfeifenrauchen deutlich höhere
Schadstoffe inhaliert werden (vgl. Pust/Schneider 2008, S. 2).
15
Die Annahme, dass aufgrund der niedrigen Temperatur das Wasserpfeifenrauchen
schadstoffarmer sei, kann somit widerlegt
werden (vgl. Bundesinstitut für
Risikobewertung 2009, S. 3). Auch die Vermutung, dass das Wasser der Wasserpfeife
Schadstoffe filtert stimmt nicht. Das Wasser kühlt ausschließlich den Qualm und hat
keine wirkliche filternde Funktion (vgl. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
2015).
Im Gegensatz zur Zigarette besitzt die Wasserpfeife zudem keinen zusätzlichen Filter.
Durch das Wasser können zwar einige wasserlösliche Substanzen gefiltert werden, die
eigentlichen gesundheitsschädlichen hingegen bleiben Großteils im Rauch (vgl.
Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 3).
Die Besonderheit des Wasserpfeifentabaks und somit auch der bedeutende Unterschied
vom Zigarettentabak ist die hohe Aromatisierung und die Verwendung von
Feuchthaltmittel (siehe Abb. 9) Für die Aromatisierung werden Früchte, Fruchtessenzen
und Sirupe verwendet (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 2).
Abb. 9: Wasserpfeifentabak
(Quelle: http://sama-infinity.de/wp-content/uploads/2013/12/sama-infinity-shisha-tobacco.jpg)
Für einen großen Anteil der Feuchtigkeit ist die so genannte Melasse verantwortlich.
Dies ist ein Gemisch aus Zuckerrohrsirup. Die Melasse trägt auch dazu bei, dass der
Rauch im Vergleich zum Zigarettentabak mild und süß schmeckt. Zusätzlich zur Melasse
wird Glycerin zugefügt. Das Glycerin gelangt durch die Rauchsäule und macht einen
großen Anteil des Rauchprozesses (der Rauchentwicklung) möglich (vgl. Zorsöker 2015).
„Nach der Verordnung über Tabak und Tabakerzeugnisse vom 20. Dezember 1977,
zuletzt geändert am 20. Dezember 2006, sind folgende Zusatzstoffe im Tabak erlaubt:
16
Früchte, Essenzen, Säfte, Spirituosen, Hölzer, Extrakte, Harze, Mehle, Schleime,
Metalloxidstäube, Puder, Zellulose in vielen Modifikationen und Polymerisate sowie
Zucker und das Feuchthaltemittel Glycerin.“ (Pust/Schneider 2008, S. 1).
Beliebte Geschmacksrichtungen sind Apfel, Banane, Kirsche, Traube, Melone Erdbeere,
Mango, Multifrucht, Kokosnuss, Vanille, Karamell, Lakritze, Cappuccino und Rose (vgl.
ebd.).
Abb. 10: Verschiedene Wasserpfeifentabaksorten
(Quelle:
https://www.farzinvertrieb.com/media/catalog/product/cache/1/image/7b132551a456c2ece778a8c683f
5a8a7/2/0/208473_1_.jpg)
Das Einsetzten von Farbstoffen ist nach der Tabakverordnung nicht erlaubt. Doch bei
einer Untersuchung aus dem Jahr 2010 konnten aus einigen Stichproben synthetische
Farbstoffe nachgewiesen werden (vgl. Osiander 2011).
Feuchthaltemittel dienen zur Rauchbildung. Je feuchter der Tabak ist, desto stärker ist
die Rauchbildung. Studien zeigen allerding, dass ein großer Anteil dieser
Feuchthaltemittel beim Rauchen der Wasserpfeife mitinhaliert wird. Substanzen wie
Glycerin und 1,2-Propandiol die in diesen Feuchthaltemittel enthalten sind können
17
wiederum zu Veränderungen der Schleimhaut des Kehlkopfes und zu Reizungen der
Nasenschleimhaut führen. Aus diesem Grund wurde in Deutschland der Gehalt der
Feuchtmittel im Wasserpfeifentabak auf fünf Prozent beschränkt, wodurch sich die
Rauchbildung im Vergleich zu anderen Ländern wie Jordanien, Ägypten oder der
Schweiz, wo der Feuchthaltegehalt auch über 50 Prozent steigen kann, deutlich
verringert (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2011).
Trotz des Gesetztes zeigte sich in einer Untersuchung des bayrischen Landesamtes für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, an 31 verschiedenen Wasserpfeifentabaken,
dass 15 von diesen einen zu hohen Feuchthaltemittelgehalt hatten. Zwölf Tabake zeigten
sogar eine vierfache Überschreitung. Proben aus dem Zoll zeigten teilweise einen
Feuchthaltegehalt von fünfzig Prozent. Hier handelt es sich grundsätzlich um
Schmuggelware (vgl. Osiander 2011).
„57 % der amtlich untersuchen Proben an Wasserpfeifentabak überschritten 2013 die
gesetzlich zugelassene Höchstmenge für Feuchthaltemittel.“ (Hahn/Sigmaringen 2014)
Tabelle 1: Wasserpfeifentabakproben 2009-2013
Jahr
Gesamtprobenzahl
Zahl der Proben mit Anteil der Proben mit
Feucht-haltemittel > 5 %
Feucht-haltemittel > 5 %
in %
2013
163
93
57
2012
15
15
100
2011
63
38
60
2010
36
19
53
2009
49
30
61
(Quelle:http://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=4&Thema_ID=14&ID=1939&lang=DE&Pdf=No)
18
Zudem findet man beispielsweise zahlreiche Anleitungen im Internet, um den Tabak für
den deutschen Markt im Nachhinein selbst anzufeuchten (vgl. ebd.).
Erwähnenswert ist auch an dieser Stelle, die Ansichtsweise der Unternehmer des
Wasserpfeifentabaks. Bis 2004 wurde der Wasserpfeifentabak aus dem Ausland
importiert. Die Verkäufer sind der Meinung, dass die Gesetzte und der Importverbot
aufgrund der immer höher werdenden Importquote eingeführt wurden (vgl. Zorsöker
2015).
Im Gegensatz zu dem Gesetz bezüglich des Feuchtmittelgehalts gibt es keine
standardisierten
Vorschriften
für
die
Verpackungsbeschriftungen.
Auf
Zigarettenpackungen müssen beispielsweise die Mengen an Nikotin, Teer und
Kohlenmonoxid benannt werden (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 3).
Wissenschaftliche Studien des BfR (Das Bundesinstitut für Risikobewertung) sowie
auch libanesische Studien von der Arbeitsgruppe des Prof. Shihadeh zeigen, dass es
große Unterschiede zwischen den Schadstoffmengen des Zigarettentabak und des
Wasserpfeifentabak gibt. Erwähnenswert ist zu diesen Informationen, dass sie nicht zur
unmittelbaren Berechnung der einzelnen Verbraucher dienen. Diese Studien dienen
vielmehr dem Vergleich zwischen verschiedenen Tabaksorten. Für die Erfassung der
Belastung bei den Verbrauchern sind Biomonitoringstudien nötig, die beispielsweise
anhand von Urinproben durchgeführt werden (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung
2009, S. 2 f.).
Schaut man sich die Werte dieser Untersuchungen an, stechen vor allem die
unterschiedlichen Teer- und Kohlenmonoxidwerte hervor. Dies liegt vor allem daran,
dass Kohlenmonoxid grundsätzlich durch die Wasserpfeifenkohle verursacht wird.
Erhitzt man beispielsweise elektrisch so verringert sich der Kohlenmonoxidanteil um
neunzig Prozent (vgl. ebd.).
19
Sowohl der Zigarettentabak als auch der Wasserpfeifentabak enthält in seiner
Grundform keinen Teer. Dementsprechend stimmt die irreführende Aussage der
Hersteller „Enthält null Gramm Teer“ auf den Verpackungen (vgl. Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung 2015).
"Damit auf den Verpackungen von Wasserpfeifentabak die Inhaltsstoffe im Rauch
angegeben werden können, müssen in Zukunft standardisierte Parameter für die
Messung des Schadstoffgehaltes entwickelt werden. Das BfR forscht auf diesem Gebiet
und
unternimmt
Versuche
zur
Standardisierung
der
Abrauchverfahren."
(Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2007)
Teer entsteht erst bei der Verbrennung des Zigarettentabaks oder bei der Verschwelung
des Wasserpfeifentabaks. Bei der Wasserpfeife entsteht Teer durch einen
Destillationsprozess und bei der Zigarette durch eine thermochemische Spaltung (vgl.
Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 6).
Ein weiterer interessanter Aspekt ist der Nikotingehalt. Der mittlere Nikotinwert
beträgt im Wasserpfeifentabak (Trockenmasse) 0,26 Prozent. Dieser Wert ist im
Vergleich zu anderen Tabaksorten (circa 1 bis 2,5 Prozent) relativ niedrig. Doch auch bei
diesem Aspekt muss die Menge des Tabaks berücksichtigt werden, welches etwa das
zehn- bis zwanzig-fachen Vergleich zur Zigarette beträgt (vgl. Osiander 2011).
20
3.2.1 Aufbau einer Wasserpfeife
Eine fertige Wasserpfeife, auch bekannt als Narghileh, Argileh, Hookah, Shisha oder
Hubble Bubble besteht aus mehreren Einzelteilen (siehe Abbildung) (Pust/Schneider
2008, S. 1).
Abb. 11: Einzelteile/ Aufbau einer Wasserpfeife
(Quelle: https://hookahexclusive.files.wordpress.com/2011/08/aufbau-einer-shisha.gif )
21
Der Sieb (1) besteht in den meistens Fällen aus einer Schicht Alufolie auf dem Tabakkopf
(Siehe Abb. 12 ). Die Folie sorgt dafür, dass die Kohle und der Tabak nicht in Kontakt
treten (vgl. Wikipedia 2015). Die glühende Kohle hat die Aufgabe den Tabak zu erhitzen
(vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 6).
Abb. 12: Tabakkopf mit Alufoliesieb
(Quelle: http://www.wasserpfeifenhaus.de/bilder/shisha/kopfbau/tabakkopf_fertig.jpg)
Durch einen direkten Kontakt würde der feuchte Tabak verbrennen und einen
unangenehmen Geschmack verursachen. Damit der Rauch in die Rauchsäule gelangen
kann muss hierfür die Folie mit kleinen Löchern verseht werden. Tabakköpfe gibt es aber
auch in anderen Variationen (siehe Abb. 13). Grundsätzlich handelt es sich hierbei um
ein kleines Behältnis mit einer kleinen Vertiefung. Das Material variiert zwischen
Keramik, Bimsstein, Glas, Ton oder Metall (vgl. Wikipedia 2015).
Abb. 13: Verschiedene Tabakköpfe
(Quelle:
https://www.blubberladen.de/mediawiki/index.php?title=Datei:Verschiedene_Tabakk%C3%B6pfe_f%C3%
BCr_Wasserpfeifen.jpg&filetimestamp=20140922115037&)
22
Tabakköpfe aus Ton nennt man auch Kaminköpfe. Seinen Namen verdankt dieser Kopf
seiner kaminförmigen Haube. Diese Haube soll anhand einer Hitzeverteilung durch die
kaminform, für ein einheitliches brennen des Tabaks sorgen. Je nach gewünschter
Intensität des Geschmacks oder des Rauchverhalten können sich die Öffnungen dieser
Tabakköpfe unterscheiden. Beispielweise gibt es Tabakköpfe mit einem einzigen Loch
(Einlochkopf), der etwa so hoch wie der Rand ist. Hier wird der Tabak um das Loch
platziert. Am bekanntesten ist allerding der so genannte Standartkopf. Dieser Kopf
besitzt meistens fünf Löcher am Boden der Aufnahme (vgl. ebd.).
Die Kombination des Standartkopfes und des Einlochkopfes macht die ideale Form eines
Tabakkopfes aus. Diese Form wird Power-Bowl-Kopf genannt und besitzt ebenfalls
mehrere Löcher, welche allerdings sich in der Kopfmitte befinden. Der Tabak wird hier
um diese Löcher gelegt. Es gelangt also keine Melasse in die Rauchsäule und man hat
zugleich eine einheitliche Verteilung der Hitze. Zu den Tabakköpfen ist noch
hinzuzufügen, dass man diese auch in kleinen Schritten selbst aus Früchten bauchen
kann. Man kann hierfür jede beliebige, runde Frucht nehmen, die von der Größe auf
den Kohlteller (5) passt. Die Frucht muss hierzu nur halbiert und ein wenig ausgehöhlt
werden. Mit dieser Technik kann ein zusätzlicher und intensiverer Fruchtgeschmack
gewonnen werden (vgl. ebd.).
Ebenfalls gibt es auch Unterschiede zwischen den Wasserpfeifenkohlen. Man
unterscheidet zwischen selbstanzündende Kohletabletten und der Naturkohle. Beim
Ersteren (siehe Abb. 14) handelt es sich um Kohle, welches aus feinem Kohlestaub
gepresst wird und kleine Mengen an Schwarzpulver besitzt. Diese Kohle lässt sich mit
einem Feuerzeug leicht anzünden und glüht etwa dreißig bis neunzig Minuten (vgl.
Teubel 2014).
Sie besitzen in den meisten Fällen einen Durchmesser von 33 bis 40 Millimeter und
passen somit perfekt auf den Kohleteller. Nachteilhaft an dieser Kohle ist jedoch, dass
sie einen Beigeschmack haben, wenn sie zu schnell in Verbindung mit der Alufolie
kommt und eine relativ kurze Brenndauer haben (vgl. Wikipedia 2015).
23
Abb. 14: Selbstanzündende Kohltabletten
(Quelle:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5f/Selbstz%C3%BCndende_kohletabletten.JPG)
Die zweite Variante der Wasserpfeifenkohle ist die Naturkohle (siehe Abb. 15). Hier
handelt es sich in den meisten Fällen um verkohlte und gepresste Kokosnussschalen. Der
Verkohlungsprozess unterscheidet sich in den meisten Fällen nicht und läuft nach den
Prinzipien der Verkohlung von üblichem Holz statt. Durch Luftabschuss und
Wärmezufuhr wird also das Holz von seinen leichtflüchtigen Komponenten getrennt. Die
Holzkohle wird darauffolgend zerkleinert und geformt (Wikipedia 2015). Bei den
Naturkohlen für die Wasserpfeife wird meistens eine Würfel-, Stab- oder Kreisform
verwendet. Die Form der Kohle hat ebenfalls eine wichtige Bedeutung. Beispielsweise
eigenen sich die rechteckigen Kohle insbesondere für Einloch- und Tower Bowlköpfe. Die
runden Kohlen eignen sich eher für die kleineren Köpfe. Entsprechend der Größe des
Tabakkopfes und der Eigenschaften des Tabaks, variiert die Anzahl der Kohlenstücke (vgl.
Hippler 2014).
24
Abb. 15: Naturkohle
(Quelle: http://www.maco.com.tr/de/catalog/Nargile%20Parcalari/Nargile-Komuru.jpg)
Kokoskohle ist besonders als Wasserpfeifenkohle geeignet, da es relativ lange brennt
und eine Hitzeregulierung ermöglicht. Neben der Kokoskohle werden auch anderer
Sorten von Naturkohle, wie zum Beispiel aus Orangenbaumholz oder Olivenbaumholz
verwendet. Besonders ist an diesen Kohlen, dass sie keine Zusatzstoffe enthalten und
geschmacksneutral sind. Zudem haben sie im Vergleich zur selbstanzündenden Kohlen
eine längere Brennzeit. Da diese Kohle kein Schwarzpulver enthält, lässt sie sich auch
nicht mit einem einfachen Feuerzeug entflammen. Für diese Art von Kohle benötigt man
einen Kohleofen, einen Gasbrenner, Spiritus oder einen elektrischen Kohleanzünder (vgl.
ebd.).
Doch auch wenn keine Zusatzstoffe enthalten sind, produziert diese Kohle sowie jede
andere Kohle bei ihrer Verbrennung Kohlenmonoxid, welches wie bereits im vorigen
Kapitel erläutert wurde gesundheitsschädlich ist. Demnach gibt es keine „gesunde
Kohle“. Die bisherige einzige Alternative ist das elektrische Heizen der Kohle, welches die
Kohlenmonoxidbelastung deutlich verringert (vgl. Wikipedia 2015).
Bei der Verbrennung der Kohle entstehen unter anderem erhebliche Mengen an
Kohlenmonoxid. „Dabei ist es gleich, ob selbstzündende oder unbehandelte Kohle für
die Wasserpfeife verwendet wird. Generell gilt, je mehr Kohle in einer Rauchsession
25
verwendet wird, desto höher ist auch die mögliche Belastung mit diesen
gesundheitsschädlichen Stoffen.“ (Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 3)
Sehr wichtig ist, dass immer spezielle Wasserpfeifenkohle verwendet wird.
Herkömmliche Holzkohle, die beispielsweise beim Grillen verwendet wird kann große
gesundheitliche Schäden hinterlassen. Auch beim Kauf der Wasserpfeifenkohle sollten
darauf geachtet werden, dass nur geprüfte Kohlen gekauft werden. Unbekannte und
billige Kohlesorten ohne jegliche Beschriftung können beim Anzünden platzen oder zu
hohe Mengen an Chemikalien enthalten (vgl. Marove 2014). Nach dem BfR gibt es keine
bedeutenden
toxikologischen
Differenzen
zwischen
den
genannten
zwei
Wasserpfeifenkohlensorten (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 6)
Beim Anzünden der Kohle ist zu beachten, dass sie zunächst vollständig durchglüht und
erst dann auf den Tabakkopf gelegt wird. Bei der selbstanzündenden Schnellzündkohle
beträgt dies etwa eine Zeit von zwei Minuten. In dieser Zeit werden vor allem
Chemikalien von der Kohle getrennt. Doch je nach Größe kann die Hitzeentwicklung und
Brennzeit variieren. Mit einer Luftzufuhr (pusten) kann dieser Prozess beschleunigt
werden. Es wird auch immer empfohlen einen Windschutz (siehe Abb. 16) zu
verwenden. Dieser verhindert meistens beim Umfallen der Wasserpfeife vor
Brandschäden (vgl. Marove 2014).
Abb. 16: Windschutz
(Quelle: http://www.chillhouse.de/grafik/articles/large/105793.jpg)
26
Bei der Naturkohle sollte beachtet werden, dass hier im Vergleich zur Selbstanzündkohle
deutlich mehr Wärme abgegeben wird. Dementsprechend muss auch der Abstand zum
Tabak vergrößert und eventuell mehr Alufolie verwendet werden (vgl. ebd.)
Auch hier sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass die Kohle erst nach
vollständigem Durchglühen benutzt werden sollte. Am einfachsten lässt sich die
Naturkohle mithilfe eines elektrischen Kohleanzünder anzünden. Hierfür legt man die
Kohle auf den Anzünder und nach etwa fünf bis sieben Minuten ist die Kohle komplett
durchgeglüht. Eine andere bekannte Variante ist die Verwendung eines Gasbrenners.
Um an Zeit und Gas zu sparen benötigt man für dieses Vorgehen zusätzlich ein
feuerfestes Gitter und einen Behältnis als Kamin. Als Gitter kann man beispielsweise ein
Computerlüftungsgitter nehmen und den provisorischen Kamin aus Alufolie formen. Als
nächster Schritt muss nur noch das Gitter über dem Gasbrenner und die Kohle auf das
Gitter platziert und der Gasbrenner angezündet werden. Darauf folgend wird gewartet
bis die Kohle auf beiden Seiten rot leuchtet. Sobald die Kohle glüht wird der Gasbrenner
ausgeschaltet und der Kamin über die Kohle gesetzt, bis sie vollständig glüht (vgl.
Hippler 2014).
Erwähnenswert ist auch, dass die Kontaktfläche zur Wasserpfeifenkohle in einer Zeit von
fünfzehn Minuten eine Temperatur von 450 Grad Celsius erreicht. Der Tabak kommt am
Anfang der Benutzung auf 70 Grad Celsius und im Laufe der Zeit auf 120 Grad Celsius.
Der Ausgang des Tabakkopfes beträgt während der Benutzung eine Temperatur von 60
Grad Celsius (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 4).
Neben diesen wichtigen Bestandteilen der Wasserpfeife ist der Schlauch (10) eines der
zentralen Komponenten einer Wasserpfeife. Dieser wird mit einem Schlauchadapter (9)
an die Rauchanschlüsse der Rauchsäule befestigt und dient dazu, dass der Rauch
unmittelbar in den Schlauchgeführt wird.
Die Rauchsäule besteht meistens aus Chrom oder Messing beschichtetem Metall.
Rauchsäulen aus Holz sind nicht empfehlenswert, da diese nach kurzer Zeit, aufgrund
der Feuchtigkeit beschädigt werden können. Je nach Rauchsäule ist es demnach auch
möglich mehrerer Schläuche an einer einzigen Wasserpfeife anzubringen. Wasserpfeifen
mit mehreren Schlauchadaptern besitzen meistens zusätzlich ein Ventil (11). Dieses ist
27
für den eigentlichen Gebrach keine Voraussetzung. In diesem Ventil befindet sich eine
Kugel aus Glas, Edelstahl oder Kunststoff (vgl. Wikipedia 2015; Marove 2014).
Die Rauchsäule wiederum wird auf das Wassergefäß gesetzt, welches auch als Bowl
oder Vase bezeichnet wird. Das Material ist in meisten Fällen Glas, seltener Metall oder
Acryl. Das Volumen und die Menge des gefüllten Wassers spielen beim Rauchverhalten
eine wichtige Rolle. Die Rauchsäule verbindet also Wassergefäß, Schlauch,
Schlauchadapter und das Tauchrohr. Das Tauchrohr besteht aus rostfreiem Stahl und
befindet sich im unteren Bereich der Rauchsäule (vgl. ebd.).
Der Wasserpfeifenschlauch wird aus Leder, Kunststoff, Latex, Kautschuk oder Silikon
gemacht. Studien zeigen, dass das Material des Schlauches den Wasserpfeifenrauch
beeinflussen kann. Beispielsweise werden in den arabischen Ländern fast ausschließlich
Schläuche aus Leder verwendet. Dieses Material ist im Vergleich zu Kunststoff - welches
überwiegend in Deutschland verwendet wird - luftdurchlässig und verdünnt somit den
eingezogenen Rauch. Zudem können aufgrund der Luftdurchlässigkeit auch kleine
Moleküle wie zum Beispiel Kohlenmonoxid ausdringen. Weiterer Unterschiede in Bezug
auf das Schlauchmaterial und des Wasserpfeifenrauches (z.B. Nikotingehalt) sind nicht
bekannt (vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung 2009, S. 4).
28
3.2.2 Anleitung zum Aufbauen und Anzünden der Wasserpfeife
1. Als erstes füllt man das Wassergefäß mit frischem und kaltem Wasser so weit,
dass das Tauchrohr circa zwei Zentimeter tief in das Wasser eintaucht.
2. Als nächster Schritt wird die Rauchsäule mit dem Wassergefäß, und der Wasserpfeifenschlauch mit der Rauchsäule anhand von Dichtungen luftdicht miteinander verbunden.
3. Sobald die oben genannten Einzelteile der Wasserpfeife luftdicht verbunden
sind, kann der Tabakkopf angerichtet werden.
4. Hierfür wird der Kopf etwa zu 2/3 bis 3/4 mit Wasserpfeifentabak gefüllt.
Wichtig ist, dass der Tabak nicht fest eingedrückt wird, da sonst dadurch der
Luftdurchzug erschwert wird.
5. Im Anschluss darauf wird der Tabakkopf mit Alufolie oder einem Kohlesieb
bedeckt. Falls Alufolie verwendet wird, ist zu beachten, dass Folie weit über
den Rand geht und den gesamten oberen Bereich des Kopfes umschließt.
Nun muss die Folie nur noch mit kleinen Löchern (zum Beispiel mithilfe einer
Nadel) durchstochen werden. Je mehr Löcher, desto größer ist der Luftdurchzug.
6. Nun setzt man den mit Wasserpfeifentabak gefüllten Tabaktopf auf die
Rauchsäule. Auch hier muss erneut eine Dichtung verwendet werden, damit
der Tabaktopf luftdicht und wackelfest mit der Rauchsäule abschließt.
29
7. Im letzten Vorbereitungsprozess wird die Wasserpfeifenkohle je nach Kohlesorte (siehe oben) angezündet. Um Verletzungen zu wie Brandwunden zu
verhindern sollte hierbei eine kleine Zange verwendet werden.
8. Die entzündetet Kohle wird mitten auf die die Alufolie oder den Sieb platziert.
9. Mit kleinen Zügen kann nun das Rauchen gestartet werden. Die ersten Züge
sollten nicht inhaliert werden. Der Rauch wird durch die Luftzufuhr, der glühende Wasserpfeifenkohle und der Erhitzung des Tabaks verursacht.
10. Entwickelt sich nach einigen Zügen ein leichter Rauch, welches immer stärker
wird, ist das ein Anzeichen dafür, dass beim Anrichten und Zusammenbauen
der Wasserpfeife alles richtig gemacht wurde.
11. Ein wichtiger Hinweis für die Entsorgung ist, dass die Kohle vor dem wegschmeißen immer mit Wasser abgelöscht werden sollte, da sie auch noch
weiter glimmen können, obwohl sie ausgebrannt wirken.
(vgl. Hippel 2014; Brucker 2015; Schütze 2015)
30
3.2.3 Wasserpfeifenkopf selber bauen
Benötigte Materialien:
- Frucht
- Wasserpfeifentabak
- Alufolie
- Tauchrohr der Wasserpfeife
- Metallsieb/ Zahnstocher
- Messer
- Löffel
- Nadel/ Zahnstocher
- Schneidebrett
1. Auswahl der Frucht:
Wie bereits in den vorigen Kapiteln erwähnt kann jede beliebige Frucht als
Wasserpfeifenkopf verwendet werden. Zu beachten ist lediglich die Größe und
Form. Das heißt, dass die Frucht im Hinblick auf ihre maximale Größe auf den
Teller passen sollte. Selbstverständlich darf die Frucht auch nicht zu klein sein.
Sie sollte etwa 1-2 Esslöffel Wasserpfeifentabak aufnehmen können. Zudem
sollte die Frucht, um eine problemlose Befüllung zu ermöglichen, möglichst rund
sein. Da die Frucht während des Rauchprozesses erwärmt und teilweise
mitinhaliert wird, sind biologisch angebaute Früchte empfehlenswert.
31
2. Zubereitung der Frucht:
Als erster Schritt wird die Frucht mit einem Messer auf dem Schneidebrett
halbiert. Darauf folgend wird sie mithilfe eines Löffels ausgehöhlt. Um beim
Rauchen möglichst viel Aroma und Rauch zu erhalten, sollte das feuchte
Fruchtfleisch nicht vollständig entfernt werden. Jetzt muss nur noch mit dem
Tauchrohr mittig durch die Frucht ein Loch gestochen werden, sodass der
Adapter durch dieses Loch passt. Gegeben falls muss bei diesem Schritt mit dem
Messer nachgeholfen werden.
3. Füllung der Frucht:
Bevor die Frucht mit dem Wasserpfeifentabak befüllt wird, muss zunächst ein
Metallsieb auf den Boden der Frucht platziert werden. Ist ein Metallsieb nicht
vorhanden, kann auch mithilfe ein Gitter aus Zahnstochern nacherstellt werden.
Auf dieses Sieb wird nun der Wasserpfeifentabak locker gelegt.
4. Beschichtung der Frucht mit Alufolie:
Im Letzten Arbeitsschritt muss die Frucht nur noch straff mit 1-2 Lagen Alufolie
beschichtet werden. Hier kann mithilfe von Zahnstochern, die um die Frucht
herum gestochen werden alles fester und luftdichter gemacht werden. Nun
muss die Alufolie nur noch mit kleinen Löchern verseht werden. Fertig! (vgl.
Teubel 2014)
32
Bildliche Darstellung der Arbeitsschritte:
33
34
35
36
3.2.4 Gesundheitlicher Aspekt der Wasserpfeife
Die Gesundheitsgefahren der Wasserpfeife wurden bereits vor mehreren Jahren
hinterfragt (vgl. BfR Gesundheits- und Suchtgefahren durch Wasserpfeifen 2009, S.17).
Nach strittigen Diskussionen im Jahre 1956 begannen Jahrzehnte später konkrete
Untersuchungen zu Risiken der Wasserpfeife (vgl. ebd.) Um diese Gefahren und Risiken
zu bestimmen, wurden in den 1960er und 1970er Jahren erste vergleichende
Untersuchungen zwischen Wasserpfeifen- und Zigarettentabak durchgeführt, wobei
erstmals für beide Tabaksorten das gleiche Zugvolumen verwendet wurde (vgl. ebd.).
Die letzten zehn Jahre belegen durchaus detailliertere und intensivere Untersuchungen
der Gesundheitsgefährdung von Wasserpfeifen (vgl. ebd.). Zahlreiche Gründe für die
Verzögerung der Untersuchungen sind zum einen der annähernd ausschließliche
Gebrauch von Wasserpfeifen in industrialisierten Ländern Asiens und Afrikas bis vor
wenigen Jahren(vgl. ebd.), der Tiefgang der Wasserpfeife zu Beginn des 20. Jahrhunderts
und der damit verbundene Wiederaufstieg erst vor etwa zehn Jahren (vgl. Bünning 2015,
S.10) und gewiss der starke Anstieg der Zahl an Wasserpfeife rauchenden Frauen (vgl.
BfR Gesundheits- und Suchtgefahren durch Wasserpfeifen 2009, S.17).
Dennoch
mangelt
es
derzeitig
an
Daten
über
die
Auswirkungen
von
Wasserpfeifenkonsum, wobei beispielweise das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
oder auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wesentliche
Aspekte darbieten (vgl. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Ausgewählte
Fragen und Antworten zu Wasserpfeifen 2011, S.1).
Die Ergebnisse der BZgA zum Rauchverhalten Jugendlicher stellen fest, dass der Anteil
an sowohl weiblichen als auch männlichen Jugendlichen seit einigen Jahren
kontinuierlich abgenommen hat (vgl. BfR, Zigarettenrauchen bei Jugendlichen auf
historischem Tiefstand 2007, S.1). Dennoch erfolgt durch „die positive Entwicklung des
Zigarettenkonsums“ keine Erleichterung, da die Studie des weiteren erstmals Daten
bezüglich des Wasserpfeifenkonsums erhoben hat, die belegt, dass immer mehr
Jugendliche mit einer Wasserpfeife in Kontakt kommen (vgl. ebd.).
37
Laut der Studie haben 40 Prozent der in Deutschland befragten 13- bis 17-jährigen
Jugendlichen angegeben, dass sie bereits einmal eine Wasserpfeife geraucht haben (vgl.
Feuchthaltemittel in Wasserpfeifentabak erhöhen das gesundheitliche Risiko 2011, S.1).
14 Prozent der Befragten haben zusätzlich angegeben, dass sie im letzten Monat eine
Wasserpfeife geraucht haben, wobei 4 Prozent der Befragten laut Angaben einmal pro
Woche Wasserpfeife konsumieren (vgl. BZgA, Zigarettenrauchen bei Jugendlichen auf
historischem Tiefstand 2007, S.1).
Durch den milden und intensiven Geschmack nach Fruchtaroma unterschätzen die
Konsumentinnen und Konsumenten die gesundheitlichen Folgen, die durch das Rauchen
einer Wasserpfeife entstehen können (vgl. Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung. Ausgewählte Fragen und Antworten zu Wasserpfeifen 2011, S.1).
Da sie gleichermaßen wie der Zigarettenrauch große Mengen an suchtgefährdenden
und gesundheitsschädlichen Substanzen wie Teer, Nikotin und Kohlenmonoxid enthält
(vgl. ebd.), sollte deutlich hervorgehoben werden, dass der Konsum einer Wasserpfeife
kaum weniger gesundheitsschädlich ist, als das Rauchen einer Zigarette, und somit keine
harmlose Alternative zu Zigaretten darstellt (vgl. ebd.). Unbewusst nehmen die
Konsumentinnen und Konsumenten große Mengen von Kohlenmonoxid, dem giftigen
Gas ein, welches durch verschiedene Folgen zur Behinderung des Sauerstofftransportes
führen kann (vgl. BfR, Gesundheits- und Suchterkrankungen 2009, S.1).
Diese Ergebnisse werden nicht ausschließlich durch die BZgA, sondern auch durch das
BfR, die Studie über die Gesundheitsgefährdung der Wasserpfeife von der Plan- und
Leitstelle Gesundheit des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg, aber auch durch die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) vertreten (vgl. Studie Vorsicht Wasserpfeife 2007,
S.9.).
Die Studie des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg belegt zusätzlich, dass der
Wasserpfeifenrauch
sowie
der
Zigarettenrauch
krebserzeugende
Inhalte,
wie
polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Arsen, Chrom, Nickel sowie andere
Schwermetalle enthält (vgl. Studie Vorsicht Wasserpfeife 2007, S.9). Im Vergleich zum
Zigarettenrauch beinhaltet der Wasserpfeifenrauch sogar höheren Gehalt an Substanzen
wie Blei, Kobalt, Nickel, Chrom und Beryllium (vgl. ebd.).
38
Der hohe Teergehalt, welcher durch die Verschwelung des Tabaks bei niedrigen
Temperaturen, in der Wasserpfeife entsteht, stellt laut der Untersuchungen eines der
gesundheitsschädlichen Substanzen dar (vgl. BfR, Ausgewählte Fragen und Antworten zu
Wasserpfeifen 2011, S.2).
Nikotin,
ein
weiterer
wichtiger
Inhaltsstoff
ist
für
die
Suchtwirkung
des
Wasserpfeifenrauchens verantwortlich und bildet derzeitig eines der wichtigsten
Problematiken bei dem Konsum von Wasserpfeifen (vgl. ebd. S.1).
Durch die Ergebnisse der BfR im Jahre 2006 wird belegt, dass „die Konzentration von
Nikotin im Blut nach dem Rauchen einer Wasserpfeife größer ist, als nach dem Konsum
von 20 Zigaretten innerhalb von 7 Stunden“ (vgl. Studie Vorsicht Wasserpfeife 2007, S.9).
Um die Rauchproduktion zu erhöhen wird der Wasserpfeifentabak mit einem Mittel
namens Glycerin befeuchtet, welches durch die Erhitzung Acrolein bildet. „Dieser
Bestandteil Acrolein wird als einer der reaktivsten Bestandteile des Tabakrauchs
beschrieben“ (vgl. Studie Vorsicht Wasserpfeife 2007, S.9). Bei Acrolein handelt sich um
ein starkes Zellgift, welches die Flimmerhaare der Atemwege stark schädigen und somit
vermutlich Lungenkrebs hervorrufen kann (vgl. ebd.). Aus diesen Gründen ist in
Deutschland
durch
die
Tabakverordnung
der
Feuchthaltemittelgehalt
in
Wasserpfeifentabak auf fünf Prozent begrenzt (vgl. Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung. Ausgewählte Fragen und Antworten zu Wasserpfeifen 2011, S.3).
Durch die Entstehung von Feinstaub während des Rauchens, welche die Membranen
der Lungenbläschen durchdringen und somit sofort in die Blutbahn übergehen, kann
eine Einwirkung sowohl auf das Herzkreislaufsystem als auch auf Blutbestandteile
stattfinden (vgl. Studie Vorsicht Wasserpfeife 2007, S.11). Im schlimmsten Fall kann
dieser Vorgang die Ursache eines Herzinfarktes oder eines Schlaganfalls sein (vgl. ebd.).
Betrachtet man das Passivrauchen von Wasserpfeifen, welches durch den Aufenthalt in
Shisha-Cafés oftmals zu Stande kommt, so kann man erwähnen, dass hier eine ähnliche
Gefährdung wie beim Zigarettenrauchen entsteht. Bei Wasserpfeifenrauch entsteht
bekanntermaßen das Passivrauchen zum einen durch den ausgeatmeten Rauch und
zum anderen durch den Rauch, welches durch das Glimmen der Kohle entsteht und
somit Kohlenmonoxid, Metalle und andere gefährliche Stoffe produziert werden (vgl.
Studie Vorsicht Wasserpfeife 2007, S.12). Folglich herrschen in Räumen, in denen
39
Wasserpfeife geraucht wird hohe Konzentration an Feinstaub und Kohlenmonoxid.
Daher ermahnt das BfR besonders Menschen mit Herzkreislauferkrankungen und
Schwangere vor Wasserpfeifenkonsum und längerem Aufenthalt in solchen Räumen (vgl.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Ausgewählte Fragen und Antworten zu
Wasserpfeifen 2011, S.4).
Anhand der angeführten wissenschaftlichen Aussagen und Ergebnissen verschiedener
Institutionen wird die hohe Gefährlichkeit des Wasserpfeifenkonsums deutlich belegt
und vor festen Risiken gewarnt.
3.2.5 Wirtschaftlicher Aspekt der Wasserpfeife
Durch unter anderem das Interview mit dem Besitzer des First-Lounge-Café Herr Ö. sind
viele wirtschaftliche Aspekte der Wasserpfeife deutlich geworden.
Da der Trend des Wasserpfeifenrauchens in Shisha-Cafés immer beliebter wird, entsteht
zwischen den Cafés ein immer größer werdender Konkurrenzkampf. Damit die CaféBesitzer an diesem Kampf mithalten können, müssen sie sich Alternativen überlegen,
um Kunden zu gewinnen bzw. nicht zu verlieren. Deshalb wird laut des Interviews
erläutert, dass es von Bedeutung ist qualitatives Sortiment an Tabak anzubieten (vgl.
Interview, siehe Anhang).
In Deutschland kostet eine Wasserpfeife in Shisha-Cafés durchschnittlich 8 Euro. 200
Gramm Tabak kostet circa 15 Euro (vgl. Interview, siehe Anhang), wobei ein
„Wasserpfeifenkopf“ 7 Gramm Tabak braucht (vgl. Interview, siehe Anhang). D.h. dass für
eine Wasserpfeife ungefähr 1,50 Euro ausgegeben wird (vgl. Interview, siehe Anhang).
Erwähnenswert ist, dass laut des Interviews männliche Kunden mehr Wasserpfeifen im
Shisha-Café rauchen als Frauen, so dass die männliche Kundschaft dem Café-Besitzer
mehr Umsatz erbringen (vgl. Interview, siehe Anhang).
Da in Deutschland der Wasserpfeifentabak maximal fünf Prozent Feuchtigkeit besitzen
darf, stellen viele Tabakverteiler, wie Beispielsweise Hersteller aus Jordanien und
Ägypten, für Deutschland Tabak mit speziellen Auflagen her. (vgl. Bundesinstitut für
Risikobewertung 2011). Da dieser Tabak aufgrund von Feuchtigkeitsmangel fast keine
Rauchentwicklung aufweist, im Hals schnell juckt und wenig Geschmack besitzt, wird oft
40
ausländischer Tabak illegal importiert. Ausländischer Tabak, z.B. aus den Arabischen
Emiraten und den USA, ist im Gegensatz zu deutschem erheblich feuchter (besitzt etwa
30 % an Feuchtigkeit) und hat dadurch sowohl einen besseren Rauchentwicklung, als
auch einen besseren Geschmack (vgl. ebd.). Es ist allerdings schwerer diesen Tabak nach
Deutschland zu importieren, da er schwerer zu besorgen ist und der Import mit einer
hohen Steuerbelastung verbunden ist (vgl. ebd.). Um keine Steuern zu zahlen, wird
Wasserpfeifen-Tabak mit hohe Glyzeringehalt aus dem Nahen Osten eingeschmuggelt
(vgl. Mitteldeutsche Zeitung, illegale Einfuhr von Shisha-Tabak in NRW deutlich zu 2015)
und häufig zusammen mit Tarnladungen eingeführt (vgl. Behrendt/Oldenburger 2010).
Der Steuerschaden ginge inzwischen in die Millionen (vgl. ebd.). „2013 wurden in NRW
20 Tonnen Shisha-Tabak ermittelt. 2014 war es nach Angaben des Zollfahndungsamtes
Essen erheblich mehr.“ (vgl. Mitteldeutsche Zeitung, illegale Einfuhr von Shisha-Tabak in
NRW deutlich zu 2015).
So konnte das Zollfahndungsamt im Jahr 2008 in Berlin-Brandenburg die Einfuhr von
6000 Kilogramm unterbinden (vgl. ebd.).
3.2.6 Sozialer Aspekt der Wasserpfeife
Seit einigen Jahren zeigt sich bei deutschen Jugendlichen ein ansteigender Trend des
Wasserpfeifenrauchens. Ob in Bars, Cafés, Partys, im Eigenheim oder zu festlichen Anlässen
wie zum Beispiel Hochzeiten, - Wasserpfeifen als elegantes "Lifestyle-Accessoire" - (Kresta
2006) sind mittleiweile ein Teil des jugendlichen Interesses und des westlichen Nachtlebens
geworden (vgl. Edeler/Gaul 2014).
2007 wurde von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) registriert,
dass 14 Prozent der 12 bis 17 jährigen Jugendlichen "innerhalb der letzten 30 Tage vor
der Befragung mindestens einmal Wasserpfeife geraucht hatten." (Bundesinstitut für
Risikobewertung 2009) Der Bekanntheitsgrad lag bei diesen Jugendlichen bei 85 Prozent
(vgl. ebd.).
Doch nicht nur die Wasserpfeife an sich, sondern auch die orientalischen Cafés werden
immer beliebter. Ein Berliner Besucher des Wasserpfeifen-Cafés Oriental Lounge drückt
sich diesbezüglich folgendermaßen aus: "Man liegt halb auf seinem Platz, lümmelt sich
41
in die Kissen, kann nach einem anstrengenden Arbeitstag wunderbar relaxen und
abschalten. Nach einem gelungenen Abend, der so wie ein Urlaubstag in einem fremden
Land war, ist man total erholt". Ein weiterer Besucher sagt: "Es ist gemütlich. Man muss
sich Zeit nehmen, auch um die Wasserpfeife vorzubereiten. Es ist gesellig und
gemeinschaftlich. Die Wasserpfeife ist bei Jugendlichen das Pendant zum Chillen und ein
Gegengewicht zur schnelllebigen Zeit. Die Leute suchen nach etwas, wo sie sich
entspannen und gemütlich zusammensitzen können. Und der Geschmack ist einmalig.
Toll nach Früchten!" (Edeler/Gaul 2014)
Beliebt sind diese Wasserpfeifen-Lokale also erstrangig aufgrund ihrer angenehmen und
ruhigen Atmosphäre. Aspekte wie: das warme rotgoldenen Ambiente, der süßliche Duft
des Wasserpfeifentabaks, die angenehme orientalische Musik im Hintergrund oder die
samtroten Vorhänge, die zusätzlich eine Privatsphäre ermöglichen, spielen hierbei
ebenfalls eine wichtige Rolle. Wasserpfeifen-Lokale bieten demnach genau das an, was
in einem immer hektischer werdenden Alltag zur Entspannung von den Gästen
erwünscht wird. „Die Wasserpfeife wird im Alltag hektischer Metropolen als
kommunikatives Mittel der Entschleunigung neu belebt.“ (Edeler/Gaul 2014)
Aber auch die Rolle des Alkohols könnte eine wichtige Bedeutung für den Erfolg dieser
Lokale haben. Alkohol spielt in diesen Wasserpfeifen-Cafés oder Wasserpfeifen-Bars im
Vergleich zu Diskotheken oder anderen Bars eine sehr untergeordnete Rolle. Die Gäste
besuchen diese Lokale erstrangig mit der Absicht, sich auszuruhen und entspannt eine
Wasserpfeife zu rauchen. Aus diesem Grund wird der Alkohol nur in kleinen Mengen
bestellt und meistens nur zum Entspannen getrunken. Dies kann auch ein zentraler
Grund dafür sein, weshalb immer mehr weibliche Gäste diese Lokale besuchen. Auch
die angemessene Musiklautstärke ermöglicht im Vergleich zu Diskotheken problemlose
Unterhaltungen (vgl. Zawadil 2015). „»Chillen, quatschen« – das sei es eben, was gefragt
sei.“ (Zawadil 2015).
42
8. Die Shisha-Café Besichtigung
8.1 Die Shisha-Café Vorstellung
Das First-Lounge, ein relativ neu eröffnetes Shisha-Café befindet sich in der
Gneisenaustraße 72, 10961 im Berliner Ortsteil Kreuzberg.
Durch die gute Verkehrsanbindung ist das Café, indem eine genussvolle Entspannung
und Erholung gewährleistet wird, gut zu erreichen. Auf einem großzügigen Raum mit
separaten Räumen bietet das Café mit orientalischem Stil eine angenehme Atmosphäre.
Die umfangreiche Menükarte mit Softdrinks, Wasserpfeifen-Sorten bis hin zu Snacks etc.
verspricht die Bedürfnisse aller Gäste zu erfüllen. Durch die Möglichkeit Räume oder
Tische zu reservieren leistet das First- Lounge Café ein zusätzliches Angebot für seine
Besucher.
Aufgrund eigener persönlicher Erfahrungen, die auf hoher Zufriedenheit basieren,
wurde das First- Lounge Café für die Café- Besichtigung und somit dem achten Kapitel
der Dokumentation auserwählt.
Im Folgenden wird der selbsterstellte Fragebogen vorgestellt und letztlich die Ergebnisse
dieser ausgewertet.
8.2 Vorstellung des Fragebogens
Der Fragebogen befindet sich im Anhang der Arbeit. Dieser umfasst 22 Fragen, welche
sich sowohl auf den allgemeinen Wasserpfeifenkonsum der Jugendlichen, als auch auf
das Shisha-Café, indem die Befragung stattgefunden hat, beziehen. Den Befragten
wurden die Antwortmöglichkeiten überwiegend vorgegeben, sodass eine leichte
Beantwortung der Fragen gewährleistet wurde. Die Beantwortung der einzelnen Fragen
oder auch die Begründung ihrer Antworten war teilweise erwünscht, um somit die
Grenze der Antwortmöglichkeiten nicht einzuschränken.
43
Insgesamt haben 14 Personen, darunter elf männliche und drei weibliche Gäste an der
Befragung teilgenommen. Anhand der unten angeführten Statistik kann man erkennen,
dass die Minderheit der Befragten sich zwischen dem 18. und 20. Lebensjahr befindet.
Sechs der befragten Jugendlichen befinden sich über dem 25. Lebensjahr (vgl.
Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.1).
Alter der befragten Jugendlichen im ShishaCafé
14
13
12
11
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
18 bis 20 Jahre
21 bis 23 Jahre
23 bis 25 Jahre
Über 25 Jahre
Anzahl der Befragten
Abb. 17 (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.1)
8.3 Auswertung des Fragebogens
Im Folgenden Kapitel werden die bedeutendsten Ergebnisse der Befragung festgehalten
und ausgewertet.
Eine erste wichtige Information aus dem Fragebogen belegt, dass die Mehrheit der
Gäste sich nicht zum ersten Mal in dem Café aufhalten, sondern zu den Stammgästen
des Cafés gehört.
Unter den Befragten Jugendlichen befinden sich größtenteils Studenten/Studentinnen,
aber auch zwei Selbständige, ein Arbeiter, ein Angestellter und ein Aushilfe.
44
Die folgende Statistik zeigt den allgemeinen Aufenthalt der Befragten in einem ShishaCafé.
Die Antwortmöglichkeiten
1-2 Mal im Monat
1-2 Mal die Woche
Mehrmals die Woche
sollen an dieser erkennbar gemacht werden (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum,
S.1).
Aufenthalt der Befragten in einem Shisha-Café
9
Anzahl der Befragten
8
7
6
5
4
3
2
1
0
1-2 Mal im Monat
1-2 Mal die Woche
Mehrmals die Woche
Aufenthalt in einem Shisha-Café
Abb. 18 (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.1)
Die Ergebnisse einer weiteren Frage, indem die Jugendlichen zwischen dem
herkömmlichen und dem Shisha-Café unterscheiden sollten, besagt, dass 13 von 14
Jugendlichen die Atmosphäre des Shisha-Cafés als den prägnantesten Unterschied
empfinden (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.2).
Als Grund des Wasserpfeifenkonsums wurde größtenteils der Geschmack angegeben,
wobei einige Jugendliche das Wasserpfeifenrauchen auch als ein Zeitvertreib oder als
45
eine Möglichkeit des Entspannens beispielsweise nach einem anstrengenden Arbeitstag
beschreiben (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.2).
Wie bereits erwartet, ist der größte Teil der Jugendlichen durch den Freundeskreis zum
ersten Mal mit der Wasserpfeife in Kontakt gekommen. Hingegen überraschende
Antworten wie durch eine Mutprobe mit zwölf Jahren, durch Neugier, durch den Urlaub,
aber auch durch das Aufhören mit dem Zigarettenrauchen wurden durch einige Befragte
angegeben (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.2).
Auffällig
ist
darüber
hinaus,
dass
ein
einziger
Befragter
neben
dem
Wasserpfeifenrauchen auch klassische Zigaretten konsumiert (vgl. Fragebogen,
Wasserpfeifenkonsum, S.2).
Anhand der nächsten Statistik wird das Alter der Jugendlichen aufgezeichnet, indem sie
zum ersten Mal eine Wasserpfeife konsumiert haben (vgl. Fragebogen,
Wasserpfeifenkonsum, S.2).
Erster Kontakt mit einer Wasserpfeife
12
Anzahl der Befragten
10
8
6
4
2
0
Vor dem 18. Jahr
18-20 Jahre
21-23 Jahre
Alter der Befragten
Abb. 19 (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.2)
46
Nach 23 Jahren
Auffallend ist darüber hinaus, dass alle befragten Jugendlichen vor dem 20. Lebensjahr
mit dem Konsum einer Wasserpfeife angefangen haben. Außerdem hat die Mehrheit
der Jugendlichen angegeben, dass sie bereits vor dem 18. Lebensjahr mit dem Rauchen
einer Wasserpfeife begonnen haben (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.2).
Betrachtet man die Tabaksorten, die am häufigsten bevorzugt werden, so kann man
eindeutig feststellen, dass die Sorte Apfel-Minze vielfach gewählt wurde. Desweiteren ist
erkennbar, dass die Kombination mit dem Aroma Minze bei den Jugendlichen sehr
beliebt ist (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.3).
Weitere Ergebnisse der Befragung zeigen, dass zehn von 14 Befragten den Geschmack
als den Unterschied zwischen einer klassischen Zigarette und einer Wasserpfeife
empfinden. Weitere Antworten sind zum einen der Preis, der Rauch oder aber auch die
Schädlichkeit des Tabaks (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.3).
Ein eindeutiges Ergebnis der Befragung lässt zeigen, dass alle Befragten sich über die
gesundheitlichen Gefahren des Wasserpfeifenkonsums bewusst sind (vgl. Fragebogen,
Wasserpfeifenkonsum,
S.4),
und
auch
die
Mehrheit
die
Inhaltsstoffe
des
Wasserpfeifentabaks kennt (vgl. Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.4). Nichts desto
trotz schätzen sechs der Jugendlichen beide Tabaksorten als gleich schädlich ein.
Weitere fünf der Jugendlichen geben die Zigarette als schädlicher an, und die
Minderheit ist der Ansicht, dass die Wasserpfeife schädlicher ist als die Zigarette (vgl.
Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.4). Zusätzlich würden zwölf der 14 Befragten das
Wasserpfeifenrauchen aus gesundheitlichen Gründen nicht weiterempfehlen (vgl.
Fragebogen, Wasserpfeifenkonsum, S.4).
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die an der Befragung teilgenommenen
Jugendlichen überwiegend des männlichen Geschlechts sind und sich zwischen den
Altersgrenzen 18 bis über 25 Lebensjahren befinden. Eindeutig und ausschließlich
bevorzugen sie den Wasserpfeifenkonsum aus Gründen des Geschmacks und der
Atmosphäre.
47
Überwiegend alle Befragten sind durch ihren Freundeskreis mit der Wasserpfeife in
Kontakt geraten, wobei sich auch feststellen lässt, dass dieser einen erheblichen
Stellenwert in dem Wasserpfeifenkonsum einnimmt.
Über die gesundheitlichen Gefahren sind sich alle Befragten bewusst, kennen
überwiegend die Inhaltsstoffe, würden die Wasserpfeife aus diesen Gründen nicht
weiterempfehlen, aber gehören trotzdessen zu den häufigsten Konsumenten.
5 Fazit
Obwohl beide Tabaksorten, sowohl der Zigarettentabak als auch der Wasserpfeifentabak,
aus dem Virginischen Tabak hergestellt werden, ist die Wasserpfeife keine Erweiterung
der Zigarette. Denn beide Formen des Tabakrauchens werden unter verschiedenen
Umständen konsumiert. Zigaretten werden „mal kurz“, „in der Pause mal schnell“ oder
„nach dem Essen“ binnen weniger Minuten, und zwar in etwa acht Zügen geraucht,
während die Wasserpfeife über eine Stunde in etwa 150 Zügen konsumiert wird. Wichtig
ist ebenfalls zu erwähnen, dass beim Rauchen der Wasserpfeife die Atmosphäre des
sozialen Umfelds im Shisha-Café die wesentlichste Rolle spielt, wobei das
Zigarettenrauchen nicht unbedingt genossen wird, sondern es sich eher um ein
Suchtverhalten handelt. Außerdem ist die Wasserpfeife aufgrund seines aromatisierten
Geschmackes und seines doppelten Rauches beliebter bei den Jugendlichen. Denn
sowohl in der Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung als auch in
unserer Befragung im Shisha-Café wird festgestellt, dass ein Großteil bereits vor dem 18.
Lebensjahr in Deutschland einmal eine Wasserpfeife geraucht hat.
Der mildere und aromatisierte Geschmack beim Konsumieren einer Wasserpfeife könnte
möglicherweise der Grund sein, dass die Mehrheit der Befragten im Shisha-Café das
Zigarettenrauchen schädlicher als das Konsumieren einer Wasserpfeife einschätzt. Mit
Hilfe der Befragung im Café wurde auch deutlich, dass die meisten der Teilnehmer der
Umfrage zu Hause keine Wasserpfeife besitzen, sondern für das Wasserpfeifenrauchen
in ein Shisha-Café gehen. Die denkbare Ursache ist das umständliche Aufbauen der
48
Wasserpfeife und das Fehlen des sozialen Umfeldes bzw. der angenehmen Atmosphäre.
Wohingegen das Konsumieren der Zigaretten keinen Aufwand bereitet und oftmals
alleine geraucht wird.
Eine Alternative zur Wasserpfeife bietet die E-Shisha an, die die Form einer Zigarette
und den aromatisierten Geschmack einer Wasserpfeife hat. Weil aber das
gesellschaftliche Rauchen nicht gegeben ist, wird diese von wenigen abhängigen
Konsumenten bevorzugt.
Aus den eben genannten Argumenten resultiert, dass die Wasserpfeife im Vergleich zur
Zigarette als Genussmittel bevorzugt wird.
Im Vergleich zu Deutschland stellt die Wasserpfeife in arabischen Ländern keine
Alternative zur Zigarette dar. Denn aus eigene Erfahrung kann erwähnt werden, dass in
Tunesien
die
Wasserpfeife
ohne
Aroma
konsumiert
wird
und
die
Wasserpfeifenkonsumenten kein soziales Umfeld benötigen, sondern ebenfalls alleine in
Cafés oder auch zu Hause Wasserpfeife rauchen.
49
6 Quellenverzeichnis
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54
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Eigene Quellen:
Umfrage zum Wasserpfeifenkonsum im First Lounge Café in Berlin-Kreuzberg
Interview mit dem First-Lounge-Besitzer über die wirtschaftlichen Aspekte der
Wasserpfeife
55
7 Eidesstattliche Erklärung
„Hiermit erkläre ich an Eides statt gegenüber der Fakultät I der Technischen Universität Berlin, dass die
vorliegende, dieser Erklärung angefügte Arbeit selbstständig und nur unter Zuhilfenahme der im
Literaturverzeichnis genannten Quellen und Hilfsmittel angefertigt wurde. Alle Stellen der Arbeit, die
anderen Werken dem Wortlaut oder dem Sinn nach entnommen wurden, sind kenntlich gemacht. Ich
reiche die Arbeit erstmals als Prüfungsleistung ein.
Mit meiner Unterschrift bestätige ich, dass ich über fachübliche Zitierregeln unterrichtet worden bin und
verstanden habe. Die im betroffenen Fachgebiet üblichen Zitiervorschriften sind eingehalten worden. Eine
Überprüfung der Arbeit auf Plagiate mithilfe elektronischer Hilfsmittel darf vorgenommen werden.“
Ort, Datum, Unterschrift
Berlin, 31.01.15, Betül Gültekin
„Hiermit erkläre ich an Eides statt gegenüber der Fakultät I der Technischen Universität Berlin, dass die
vorliegende, dieser Erklärung angefügte Arbeit selbstständig und nur unter Zuhilfenahme der im
Literaturverzeichnis genannten Quellen und Hilfsmittel angefertigt wurde. Alle Stellen der Arbeit, die
anderen Werken dem Wortlaut oder dem Sinn nach entnommen wurden, sind kenntlich gemacht. Ich
reiche die Arbeit erstmals als Prüfungsleistung ein.
Mit meiner Unterschrift bestätige ich, dass ich über fachübliche Zitierregeln unterrichtet worden bin und
verstanden habe. Die im betroffenen Fachgebiet üblichen Zitiervorschriften sind eingehalten worden. Eine
Überprüfung der Arbeit auf Plagiate mithilfe elektronischer Hilfsmittel darf vorgenommen werden.“
Ort, Datum, Unterschrift
Berlin, 31.01.15, Sinem Sarisu
„Hiermit erkläre ich an Eides statt gegenüber der Fakultät I der Technischen Universität Berlin, dass die
vorliegende, dieser Erklärung angefügte Arbeit selbstständig und nur unter Zuhilfenahme der im
Literaturverzeichnis genannten Quellen und Hilfsmittel angefertigt wurde. Alle Stellen der Arbeit, die
anderen Werken dem Wortlaut oder dem Sinn nach entnommen wurden, sind kenntlich gemacht. Ich
reiche die Arbeit erstmals als Prüfungsleistung ein.
Mit meiner Unterschrift bestätige ich, dass ich über fachübliche Zitierregeln unterrichtet worden bin und
verstanden habe. Die im betroffenen Fachgebiet üblichen Zitiervorschriften sind eingehalten worden. Eine
Überprüfung der Arbeit auf Plagiate mithilfe elektronischer Hilfsmittel darf vorgenommen werden.“
Ort, Datum, Unterschrift
Berlin, 31.01.15, Evsam Okudu
56
8 Anhang
Umfrage zum Wasserpfeifenkonsum im First Lounge Café in Berlin-Kreuzberg
Interview mit dem First-Lounge-Besitzer über die wirtschaftlichen Aspekte der
Wasserpfeife
Weitere Bilder beim Aufbauen des Wasserpfeifenkopfes
57
58
59
60
61
62
Interview mit dem First-Lounge-Besitzer über die wirtschaftlichen Aspekte der Wasserpfeife
In der Nähe des First-Lounge Café befinden sich noch vier weitere Cafés. Was unterscheidet
Ihr Café von den anderen Cafés?
Zwar sind die Wasserpfeifen die Teuersten in unserer Umgebung, doch die Qualität des Tabaks und
die besondere Shishaaufbereitung finden sie in keine anderen Cafés. Auch die Vielfalt unseres
Sortiments gibt unseren Kunden eine große Auswahlmöglichkeit an den Geschmacksorten.
Trotzdem muss natürlich gesagt werden, dass aufgrund der vielen Auswahl eine Konkurrenz
zwischen den Shisha-Cafés herrscht.
Es gibt ja viele Cafés mit Livemusik. Haben Sie ebenfalls die Überlegung Livemusik in Ihrem
Café einzuführen?
Nein, habe ich nicht. Livemusik ist eine Methode, um Kundschaft „anzulocken“. Doch ich spreche
eher eine ältere Kundschaft an, die einfach nach ihrem Feierabend kommen und ihre Wasserpfeife
entspannt rauchen möchten. Wenn ich Livemusik einführen würde, könnte ich meine Stammkunden
verlieren und das möchte ich natürlich nicht. Außerdem sind die Musiker sehr teuer, so dass ich
ungefähr 60 bis 70 Wasserpfeifen verkaufen müsste, damit es sich lohnt.
Eine Wasserpfeife kostet ja bei Ihnen 8,50 Euro. Wie viele Ausgaben haben Sie denn eigentlich
bei einer Wasserpfeife?
Ich kaufe 200 Gramm Tabak für circa 15 Euro. Für eine Shisha braucht man ungefähr 7 Gramm
Tabak, Alufolie und natürlich Kohle, so dass ich pro Wasserpfeife Ausgaben von 1,50 Euro habe.
Wie wir beobachtet haben, besuchen Ihr Café eher männliche Kunden. Woran liegt das?
Obwohl wir separate Sitzmöglichkeiten für weibliche Kunden und für Pärchen haben, sind unsere
Stammkunden eher männliche Gäste. Aber ab und zu haben wir natürlich auch weibliche Kunden,
die meistens in den separaten Räumen Platz nehmen. Generell betrachtet ist es ja auch so, dass
Männer eher in Shisha-Cafés gehen, als Frauen. Außerdem bestellen männliche Gäste mehr
Wasserpfeifen, so dass bei Männern mehr Umsatz gemacht wird.
Umfrage zum Wasserpfeifenkonsum
im First Lounge Café in Berlin- Kreuzberg
1. Geschlecht
Weiblich
Männlich
2. Alter
18 bis 20 Jahre
21 bis 23 Jahre
23 bis 25 Jahre
Über 25 Jahre
3. Beruf
Schüler/in
Student/in
Auszubildende/r
Sonstiges __________________
4. Sind Sie zum ersten Mal in diesem Café?
Ja
Nein
5. Wie oft besuchen Sie ein Shisha-Cafe?
1- 2 Mal im Monat
1- 2 Mal die Woche
Mehrmals die Woche
6. Gehen Sie alleine oder in Begleitung in ein Shisha-Café?
Alleine
In Begleitung
7. Was unterscheidet Ihrer Meinung nach, ein Shisha-Café von herkömmlichen
Cafés?
Atmosphäre
Angebote
Soziales Umfeld
Sonstiges
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8. Wieso entscheiden Sie sich für das Wasserpfeifenrauchen?
9. Wie kamen Sie dazu, das erste Mal Wasserpfeife zu rauchen?
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10. Rauchen Sie Zigaretten?
Ja
Nein
11. Wenn Sie sich zwischen der Zigarette und der Wasserpfeife entscheiden
müssten, welches würden Sie lieber rauchen?
Zigarette
Wasserpfeife
12. Mit wie viel Jahren haben sie das erste Mal an einer Wasserpfeife geraucht?
18 bis 20 Jahren
21 bis 23 Jahren
Nach 23 Jahren
13. Besitzen Sie eine eigene Wasserpfeife, wenn ja aus welchem Grund?
Ja
Nein
Grund
Dekorationsstück
Zum Wasserpfeifenrauchen
Sonstiges
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14. Für Welche Geschmacksrichtung entscheiden Sie Sich bei dem Tabak?
Apfel/Doppelapfel
Erdbeere
Honigmelone
Mango
Zitrone- Minze
Sonstiges
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15. Haben Sie schon mal eine elektrische Wasserpfeife geraucht?
Ja
Nein
16. Wenn ja, gibt es einen Unterschied zur herkömmlichen Wasserpfeife?
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17. Was unterscheidet Ihrer Meinung nach die Wasserpfeife von der Zigarette?
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18. Sind Sie sich über die gesundheitlichen Gefahren bewusst?
Ja
Nein
19. Welches ist Ihrer Meinung nach schädlicher?
Wasserpfeife, weil ______________________________________________.
Zigarette, weil __________________________________________________.
Beides gleich schädlich, weil ______________________________________.
20. Kennen Sie die Inhaltsstoffe des Wasserpfeifentabaks?
Ja
Nein
21. Wenn ja, wodurch haben Sie diese kennengelernt?
Durch Freunde/Peers
Durch Eigenrecherche
Durch den Schulunterricht
Sonstiges
22. Würden Sie das Wasserpfeifenrauchen weiterempfehlen?
Ja, weil
__________________________________________________.
Nein, weil
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Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!