17/4903 - Niedersächsischer Landtag

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17/4903 - Niedersächsischer Landtag
Niedersächsischer Landtag  17. Wahlperiode
Drucksache 17/4903
Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung
mit Antwort der Landesregierung
- Drucksache 17/4646 -
„Richter sorgen sich um ihre Sicherheit“ - Was tut Justizministerin Antje NiewischLennartz?
Anfrage der Abgeordneten Mechthild Ross-Luttmann (CDU) an die Landesregierung,
eingegangen am 23.11.2015, an die Staatskanzlei übersandt am 26.11.2015
Antwort des Niedersächsischen Justizministeriums namens der Landesregierung vom
21.12.2015,
gezeichnet
Antje Niewisch-Lennartz
Vorbemerkung der Abgeordneten
Die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtete am 4. November 2015 in ihrer Onlineausgabe unter der Überschrift „Richter sorgen sich um ihre Sicherheit“: „Der Niedersächsische Richterbund
(NRB) sorgt sich um die Sicherheit seiner Mitglieder und schlägt nun Alarm. Anlass ist ein erschreckender Fund bei einer Kontrolle im Eingangsbereich des Landgerichts Hannover. Dort haben die
Wachtmeister einen Mann gestellt, der einen Revolver und 50 Schuss Munition mit sich führte. Der
46-Jährige konnte der Polizei übergeben werden. Diese ermittelt nun wegen des Verdachts eines
Verstoßes gegen das Waffengesetz. Der Richterbund fordert nun zum wiederholten Mal flächendeckende Einlasskontrollen an allen Gerichten im Land.“ In dem Artikel heißt es weiter: „Defizite bei
der Materialbeschaffung, also bei Sicherheitsschleusen oder Scannern, sind nach Auffassung des
Richterbunds nicht das Problem. Wesentlich gravierender sei der Mangel an Sicherheitspersonal,
insbesondere an weiblichen Wachtmeistern. Die Forderung des NRB: Die Schaffung von 200 zusätzlichen Stellen im Land.“
Auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Mechthild Ross-Luttmann und Ansgar-Bernhard Focke
„Hört die Justizministerin auf den scheidenden Oldenburger Oberlandesgerichtspräsidenten?“,
Drucksache 17/3264, hatte die Landesregierung zum Sicherheitskonzept für die niedersächsischen
Gerichte erklärt: „Aktuell sind deshalb keine Änderungen des gerade in Kraft getretenen Konzepts
vorgesehen.“
Vorbemerkung der Landesregierung
Am 27. Oktober 2015 wurden im Rahmen der Einlasskontrolle im Landgericht Hannover bei einem
Besucher eine Waffe und 37 Schuss Munition sichergestellt. Der Besucher betrat gegen 9.00 Uhr
das Gerichtsgebäude und legte seinen Rucksack auf das Band des Gepäckscanners. Er gab ausweislich der vorliegenden Berichte an, dass er zur Staatsanwaltschaft wolle. Bei der Durchleuchtung des Rucksacks erkannte der Justizwachtmeister an dem Bildschirm des Gepäckscanners eine
Waffe und zahlreiche Stück Munition. Es stellte sich heraus, dass es sich um eine angebrochene
50-Schuss-Schachtel mit tatsächlich noch 37 Schuss Munition handelte. Der Wachtmeister stellte
die Waffe sowie die Munition umgehend sicher. Der Besucher nahm daraufhin freiwillig bis zum
Eintreffen der Polizei im Foyer Platz. Zwei Beamte der Polizei mit Einsatzwagen waren innerhalb
weniger Minuten vor Ort und übernahmen die weiteren Maßnahmen.
Die anschließenden polizeilichen Ermittlungen ergaben nach den vorliegenden Berichten, dass gegen den Besucher bundesweit keine kriminalpolizeilichen Erkenntnisse vorlagen. Er habe angegeben, die Waffe und Munition bei einer Haushaltsauflösung anlässlich des Umzugs eines Familienmitglieds gefunden zu haben. Ihm sei gesagt worden, er müsse diese bei der Staatsanwaltschaft
abgeben. Da die Waffe und Munition getrennt transportiert worden waren und die Waffe auch nicht
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Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode
Drucksache 17/4903
geladen war, geht die Polizei laut ihrem Bericht von der Glaubhaftigkeit der Angaben des Besuchers aus.
Bereits 2014 hat das Justizministerium ein Sicherheitskonzept für die Gerichte und Staatsanwaltschaften entwickelt, das auch weiterhin konsequent umgesetzt wird und u. a. folgende Maßnahmen
umfasst:
Sicherheitsschulungen
Im Jahr 2015 wurden 13 Schulungen zum Thema Sicherheit an Gerichten und Staatsanwaltschaften für Justizbedienstete (Zielgruppe: alle Bedienstete) regional an verschiedenen Gerichten in
Niedersachsen durchgeführt:
–
–
–
–
zwei im OLG-Bezirk Braunschweig:
– am 10.11.2015 im Landgericht Braunschweig,
– am 17.11.2015 im Amtsgericht Braunschweig,
sieben im OLG-Bezirk Celle:
– am 24.09.2015 im Amtsgericht Winsen,
– am 02.11.2015 im Amtsgericht Lehrte,
– am 11.11.2015 im Amtsgericht Buxtehude,
– am 16.11.2015 im Amtsgericht Walsrode,
– am 17.11.2015 im Landgericht Hannover,
– am 19.11.2015 im Landgericht Bückeburg,
– am 24.11.2015 im Amtsgericht Peine,
zwei im OLG-Bezirk Oldenburg:
– am 24.11.2015 im Landgericht Osnabrück,
– am 08.12.2015 im Landgericht Oldenburg,
zwei für die Fachgerichtsbarkeiten:
– am 15.10.2015 im Sozialgericht Hannover,
– am 10.11.2015 im Fachgerichtszentrum Braunschweig.
Daneben haben zwei Veranstaltungen „Deeskalation im gerichtlichen Verfahren - Sicherheitsschulung für Richterinnen und Richter“ (Zielgruppe: Richterinnen und Richter aller Gerichtsbarkeiten
sowie Entscheider anderer Dienste z. B. Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger, die im Bereich der
Zwangsvollstreckung tätig sind) stattgefunden:
–
–
am 16.03.2015 in Wildeshausen,
am 09.11.2015 in Hannover.
Weiterhin wurden zwei Veranstaltungen „Prävention und Umgang mit verbalen und gewalttätigen
Konflikten - Sicherheitsschulung für Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollzieher“ (Zielgruppe:
Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollzieher) durchgeführt:
–
–
am 02.11.2015 in Hannover für den OLG-Bezirk Celle,
am 17.11.2015 in Braunschweig für den OLG-Bezirk Braunschweig.
Erfahrungsaustausch Einlasskontrollen für den Justizwachtmeisterdienst
Die durch die Koordinierungsstelle bei dem Oberlandesgericht Oldenburg vorgelegten Ergebnisse
der Evaluation bestätigen das derzeitige Aus- und Fortbildungskonzept für den Justizwachtmeisterdienst. Insgesamt gaben die Befragten positive Bewertungen zum Konzept und es konnte eine
spürbare Verbesserung durch das Aus- und Fortbildungskonzept festgestellt werden.
Nachdem im Jahr 2014 die ersten Veranstaltungen für den Justizwachtmeisterdienst „Erfahrungsaustausch Einlasskontrollen“ erfolgreich stattgefunden haben, wurden im Jahr 2015 insgesamt acht
weitere Veranstaltungen an den folgenden Terminen durchgeführt:
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Bezirk Braunschweig:
– 14.10.2015 in Goslar,
– 21.10.2015 in Braunschweig,
– 22.10.2015 in Göttingen,
Bezirk Celle:
– 9.11.2015 in Hannover,
– 10.11.2015 in Tostedt,
Bezirk Oldenburg:
– 8.9.2015 in Oldenburg,
– 17.11.2015 in Osnabrück,
überregional:
– 13.10.2015 in Hannover.
Ansprechpartner für Sicherheitsfragen
Ein wichtiger Baustein zur Implementierung von Ansprechpartnern für Sicherheitsfragen bei den
Gerichten und Staatsanwaltschaften ist abgeschlossen worden. Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern
des Ministeriums, der Landgerichte Braunschweig und Lüneburg sowie der Justizvollzugsanstalten
Wolfenbüttel und Uelzen hatte es sich zu Beginn des Jahres u. a. zur Aufgabe gemacht, für die genannten Landgerichte Sicherheitskonzepte zu entwickeln. Diese Musterkonzepte sind zwischenzeitlich fertiggestellt und dem Geschäftsbereich zur Verfügung gestellt worden.
Bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit
Im Jahr 2015 wurden zudem umfangreiche bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit
ergriffen, die sich im Einzelnen aus der als Anlage 1 beigefügten Tabelle ergeben.
Auch im kommenden Jahr sind im Rahmen des Sicherheitskonzepts vielfältige Maßnahmen zur
Stärkung der Sicherheit an den Gerichten und Staatsanwaltschaften geplant.
Die Ansprechpartner für Sicherheitsfragen werden im nächsten Jahr unter Federführung von MJ mit
ihren künftigen Aufgaben und Beratungsfunktionen für die Behörden und Geschäftsleitungen sowie
aller übrigen Behördenangehörigen vertraut gemacht und entsprechend geschult werden. Für 2016
sind außerdem zunächst zehn Veranstaltungen zum Thema „Sicherheit in Gerichten und Staatsanwaltschaften“ geplant. Zudem ist beabsichtigt, die Veranstaltungen „Erfahrungsaustausch Einlasskontrollen“ für den Justizwachtmeisterdienst fortzuführen.
Auch bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit sind in Planung. Fest eingeplant sind
derzeit bauliche Maßnahmen bei den Amtsgerichten Seesen und Wolfenbüttel (dort jeweils Umgestaltung des Eingangsbereichs unter Sicherheitsaspekten) sowie bei dem Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen (dort Umbau der Pförtnerloge nach den Vorgabe des LKA). Weitere bauliche
Maßnahmen können erst nach Abschluss der zurzeit laufenden baufachlichen Beratungen für die
kleinen und großen Baumaßnahmen 2016 festgelegt werden.
Schließlich sollen den Gerichten und Staatsanwaltschaften wie in den vergangenen Jahren Mittel
für die Beschaffung von technischen Sicherheitsgegenständen zur Verfügung gestellt werden.
1.
Was hat Justizministerin Niewisch-Lennartz auf den im oben genannten HAZ-Artikel
genannten Vorfall im Landgericht Hannover hin wann veranlasst?
Der Vorfall gab keinen Anlass, tätig zu werden.
2.
Hat Justizministerin Niewisch-Lennartz den in dem o. g. HAZ-Artikel genannten Vorfall
im Landgericht Hannover insbesondere zum Anlass genommen, Veränderungen an
dem bestehenden Sicherheitskonzept für die niedersächsischen Gerichte zu veranlassen?
Nein.
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3.
Drucksache 17/4903
Wenn ja, inwiefern, und wenn nein, warum nicht?
Der Vorfall gibt keinen Anlass zu Veränderungen an dem Sicherheitskonzept 2014.
4.
Wird Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz die Forderungen des Niedersächsischen
Richterbundes erfüllen?
Für das Haushaltsjahr 2016 sieht der Entwurf des Einzelplans 11 keine zusätzlichen Stellen für
Wachtmeisterinnen und Wachtmeister vor.
5.
Wie viele Angriffe gegen Justizbedienstete, sonstige gewalttätige Vorfälle und Vorkommnisse wie den jüngst am Landgericht Hannover passierten Fall gab es an den
niedersächsischen Gerichten in 2015, wo fanden sie statt, und welche Folgen hatten
sie?
Im Jahr 2015 gab es an niedersächsischen Gerichten ausweislich der dem Justizministerium aus
dem Geschäftsbereich vorliegenden Berichte bisher an den Amtsgerichten Geestland, Hannover,
Wolfenbüttel und Wolfsburg je einen Angriff auf Justizbedienstete, außerdem an den Amtsgerichten
Braunschweig, Hameln, Peine, Salzgitter, Meppen sowie bei den Landgerichten Braunschweig und
Verden, bei dem Landessozialgericht Niedersachen-Bremen und dem Sozialgericht Hannover je
einen sonstigen gewalttätigen Vorfall, am Amtsgericht Winsen zwei sonstige gewalttätige Vorfälle
sowie beim Amtsgericht Hannover drei sonstige gewalttägige Vorfälle. Bei dem Landgericht Hannover gab es einen Waffen- und Munitionsfund; vergleichbare Fälle gab es an niedersächsischen
Gerichten in 2015 indes nicht. Es wurden bei dem Amtsgerichten Leer, Neustadt am Rübenberge
und den Justizbehörden Verden jeweils Munition und bei dem Amtsgericht Osnabrück eine
Schreckschusspistole ohne Munition gefunden. Wegen der Einzelheiten wird auf Anlage 2 verwiesen.
6.
Hätten diese Angriffe bzw. Vorfälle durch Kontrollmaßnahmen, Sicherheitsmaßnahmen
und/oder mehr Sicherheitspersonal an den Gerichten verhindert werden können?
Es wird auf die Antwort zu Frage 13 der Kleinen Anfrage der Abgeordneten Mechthild RossLuttmann und Ansgar Bernhard Focke (CDU) vom 24. Februar 2015 (Drs. 17/3264) verwiesen.
7.
Wenn ja, inwiefern, und wenn nein, warum nicht?
Es wird auf die Antwort zu Frage 6 verwiesen.
8.
Was hat Justizministerin Niewisch-Lennartz in 2015 unternommen, um die Sicherheit
an den niedersächsischen Gerichten zu verbessern?
Auf die Vorbemerkungen und auf die Antworten zu der Kleinen Anfrage der Abgeordneten Dr. Marco Genthe und Christian Grascha (FDP) vom 31. August 2015 (Drs. 17/4150) wird verwiesen.
9.
Welche Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit an den niedersächsischen Gerichten plant Justizministerin Niewisch-Lennartz für 2016?
Auf die Vorbemerkungen wird verwiesen.
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Anlage 1
Übersicht über die 2015 durchgeführten baulichen Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit an
niedersächsischen Gerichten:
Ort
Bezeichnung der Maßnahme
OLG-Bezirk Braunschweig:
Amtsgericht BraunUmgestaltung der Rechtsantragsstelle (gläschweig
serne Türen, Vorsehen von Fluchtwegen)
Amtsgericht Salzgitter
Umbauten im Bereich der Vorführzellen und
dem Vorführweg der Gefangenen im Schöffengerichtssaal
OLG-Bezirk Celle:
Oberlandesgericht Celle
Amtsgericht Burgwedel
Landgericht Hannover
Landgericht Hannover
Amtsgericht Elze
Amtsgericht Elze
Amtsgericht Lehrte
Amtsgericht Celle
Landgericht Lüneburg
Landgericht Lüneburg
Landgericht Lüneburg
Landgericht Lüneburg
Videoüberwachungsanlage in den Vorführzellen (Sicherheitstrakt)
Erweiterung der Videoüberwachungsanlage
in den Vorführzellen
Sicherung des Übergangs vom Landgericht/Staatsanwaltschaft zum Amtsgericht
mit transpondergestütztem Einlasssystem
(Zutritt nur für Mitarbeiter und Anwälte des
Anwaltsvereins)
Erneuerung der Außenkameras zur Sicherung des Dienstgebäudes
Installation einer Videoüberwachungsanlage in allen Fluren
Umgestaltung des Informationsbereichs der
Wachtmeisterei
Einbau einer Sicherheitsglasscheibe mit
Gegensprechanlage und Schiebemulde
Erweiterung der vorhandenen Videoüberwachungsanlage
Sicherung diverser Nebenein-/-ausgänge
mit Türwächtern (Alarmsicherung) und teilweise elektronischer Doppelzylinder (auch
Beratungszimmer der großen Strafkammern Saal 21 u. 121)
Sicherung diverser Nebenein-/-ausgänge
mit ESG-Scheiben
Sicherung diverser Kellerfenster mit Metalllochplatten und Eisengittern nach Vorgaben
des LKA
Anbringung durchwurfhemmender Sicherheitsfolie (DIN 52337) und ESG 6 mm an
diversen Schaukästen, Terminaushängen,
Fenstern in den Schwurgerichtssälen und
an weiteren Glaselementen im Sicherheitsbereich
Landgericht Lüneburg
Beginn des Ausbaus des Vorführzellenbereichs bis Oktober 2016
Landgericht Lüneburg
Erweiterung der Videoüberwachungsanlage
nach Absprache gemäß NDSG und Empfehlung des LKA
Einbau einer Sicherheitstrennwand im Sitzungssaal 21
Landgericht Lüneburg
Kosten
20.000 €
30.000 €
11.667,66 €
9.867,91 €
11.000 €
17.000 €
32.000 €
2.100 €
29.000 €
25.000 €
7.500 €
1.000 €
5.500 €
13.500 €
250.000 €
(Gesamtsumme der
Maßnahme)
2.500 €
37.000 €
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Ort
Bezeichnung der Maßnahme
Amtsgericht Otterndorf
durchwurfhemmende Sicherheitsfolie für
Gebäudefenster gemäß Vorgabe des LKA
Ergänzung der Parkbeleuchtung gemäß
Vorgabe des LKA
Einbau von Panikschlössern mit elektronischen Schließzylindern in Flurtüren, um
nichtöffentliche Bereiche verschließen zu
können.
Einbau von zwei neuen Fenstern in die Vorführzellen entsprechend den Sicherheitsvorgaben
Beschaffung einer schusssicheren Wand
zur Abtrennung des Zuschauerbereichs in
einem Sitzungssaal
Amtsgericht Otterndorf
Amtsgericht Walsrode
Amtsgericht Walsrode
Landgericht Verden
OLG-Bezirk Oldenburg:
Oberlandesgericht
Oldenburg
Oberlandesgericht
Oldenburg - AJSD - Büro
Cloppenburg
Oberlandesgericht
Oldenburg - AJSD - Büro
Hannover, Badenstedter
Str. 12
Landgericht Osnabrück
Amtsgericht Bersenbrück
Amtsgericht Bersenbrück
Amtsgericht Brake (Unterweser)
Amtsgericht Emden
Amtsgericht Lingen
Amtsgericht Nordhorn
Amtsgericht Nordhorn
Amtsgericht Nordhorn
Amtsgericht Osnabrück
Amtsgericht Osnabrück
Amtsgericht Wilhelmshaven
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Kosten
5.550 €
3.000 €
12.000 €
9.100 €
68.000 €
Erweiterung der (Transponder-)Schließanlage auf das Hoftor und die Hoftür im
Hinblick auf eine bessere Zugangskontrolle
zum Innenhof
Gegensprechanlage mit Videoüberwachung
und Aufwertung des Eingangsbereichs
10.000 €
Videoüberwachung, Umbau des Anmeldeund Wartebereichs
36.600 €
Notrufaufschaltung in den Sitzungssälen
Erweiterung der Videoüberwachungsanlage
Erweiterung der Personennotrufanlage
Einbau einer elektronischen Schließanlage
mit Transpondersystem für Haupt- und Nebengebäude
Elektronische Schließanlage (Außentüren)
Anbindung der Nebenstelle an die drahtlose
Personennotrufanlage
Umgestaltung des Eingangsbereichs unter
Sicherheitsaspekten
8.500 €
8.000 €
8.100 €
25.000 €
Einbau neuer Schließtechnik in zwei Außentüren und die Tür zur Wachtmeisterei
neue Videoüberwachungsanlage für den
Eingangsbereich
Einbau und Erweiterung der digitalen
Schließanlage auf alle Außentüren, die gesamte Verwaltungsabteilung, sämtliche Sitzungssäle und die Gerichtsvollzieherverteilerstelle
Schließung der Liegenschaft Kollegienwall
9/10 für den Publikumsverkehr. Zutritt künftig nur noch für Bedienstete möglich. Anschließende Renovierung und Umnutzung
der alten Wachtmeisterei
Erweiterung der elektronischen Schließanlage mit Transpondersystem für Haupt- und
Nebengebäude
24.600 €
1.000 €
5.700 €
175.000 €
4.900 €
3.500 €
35.000 €
500 €
25.000 €
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Ort
Bezeichnung der Maßnahme
Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen:
Landessozialgericht NieErsetzen vorhandener Türelemente nach
dersachsen-Bremen
Vorgaben des LKA
Landessozialgericht NieErrichtung eines Stahlgitterzaunes mit
dersachsen-Bremen
Übersteigsicherung nach Vorgaben des
LKA
Sozialgericht Hildesheim
Ausstattung sämtlicher Bürotüren einschl.
der Durchgangstür zwischen Sitzungssaal
und Beratungszimmer mit einer Schließanlage
Sozialgericht Hildesheim
Neuanschaffung von Funkfingern mit
Alarmübertragung an Empfänger (ausgegeben an die Kolleginnen und Kollegen der
Justizwachtmeisterei)
Sozialgericht Hildesheim
Einrichtung eines Rechtsantragsstellendienstzimmers einschl. Schreibtischanlage
mit tresenartigem Aufbau
Landesarbeitsgericht Niedersachsen:
Arbeitsgericht Emden
Einrichtung eines Beratungszimmers als
Flucht- und Rückzugsraum (Panikraum)
Niedersächsisches Oberverwaltungsgericht:
Verwaltungsgericht LüUmgestaltung des Eingangsbereichs unter
neburg
Sicherheitsaspekten
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Kosten
34.000 €
20.000 €
ca. 26.000 €
ca. 10.000 €
ca. 1.800 €
8.000 €
82.000 €
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Anlage 2
Übersicht über die dem Niedersächsischen Justizministerium gemeldeten Angriffe gegen Justizbedienstete, sonstige gewalttätige Vorfälle und Waffen- bzw. Munitionsfunde an den niedersächsischen Gerichten im Jahr 2015 in chronologischer Reihenfolge:
Ort
Art des Vorfalls
Folgen
Amtsgericht Hameln
Tödlicher Unfall während eines Fluchtversuches des Beschuldigten aus einem Fenster im 7. Stock des Amtsgerichts.
Unterrichtung des Rechtsausschusses
ist erfolgt.
Acht scharfe Munitionsteile wurden im
Rahmen einer anlassunabhängigen
Einlasskontrolle sichergestellt.
Eine Patrone wird im Rahmen einer
anlassunabhängigen Einlasskontrolle
sichergestellt.
Körperliche Auseinandersetzung zwischen Rechtsanwalt und Justizbediensteten
Der Rechtsanwalt wollte unerlaubt mit
einer Akte das Gerichtsgebäude verlassen, woran er gehindert wurde.
Im Anschluss an eine Strafverhandlung wehrt sich der gefesselte Angeklagte gegen die Rückführung zur Vorführzelle.
Störung einer Gerichtverhandlung im
unmittelbaren Anschluss an die Urteilsverkündung durch einen der vier
Angeklagten und durch Zuschauer
Im Rahmen einer richterlichen Anhörung im Zuge eines Unterbringungsverfahrens nach dem Infektionsschutzgesetz (unbehandelte Tbc) reagiert der polizeilich Vorgeführte aggressiv, riss sich den Mundschutz herunter und spuckt um sich.
Versuchter Suizid eines Untersuchungsgefangenen (ausländischer
Staatsbürger) durch Strangulation mit
dem eigenen Oberhemd in der Vorführzelle
Unterrichtung des Rechtsausschusses
ist erfolgt.
Eine versuchte Gefangenenbefreiung
im Rahmen eines Verhandlungstermins konnte u. a. nur durch Einsatz
von Pfefferspray nach vorheriger (wirkungsloser) Androhung verhindert
werden.
Unterrichtung des Rechtsausschusses
ist erfolgt.
Im Rahmen einer Durchsuchung des
Angeklagten wurden drei Patronen
Munition gefunden.
Tätlichkeit zwischen Verfahrensbeteiligten
Tod des Geflüchteten
Amtsgericht Leer
Justizbehörden Verden
Landessozialgericht
Niedersachsen-Bremen
Amtsgericht Hannover
Amtsgericht Peine
Amtsgericht Geestland
Amtsgericht Hannover
Amtsgericht Hannover
Amtsgericht Neustadt
am Rübenberge
Landgericht Verden
8
Es werden weiterhin anlassunabhängige Einlasskontrollen durchgeführt.
-
Leicht verletzter Rechtsanwalt
Leicht verletzter Wachtmeister
und Angeklagter
-
Keine Ansteckung von Bediensteten laut Untersuchungsbericht des Gesundheitsamtes
Beschuldigter ist hirntot, wird
aber noch beatmet
Staatsanwaltliche Ermittlungen bleiben abzuwarten.
Ein nacheilender Justizwachtmeister erleidet durch
Schläge und Tritte Verletzungen;
leicht verletzter Untersuchungsgefangener
-
-
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Ort
Art des Vorfalls
Folgen
Sozialgericht Hannover
Amtsgericht Salzgitter
Randalieren eines Bürgers in der
Rechtsantragsstelle
Im Rahmen einer Familiensache greift
die minderjährige Verfahrensbeteiligte
ihre Rechtsanwältin körperlich an, die
sie im Anschluss an ein Streitgespräch
mit ihrer Mutter beruhigen wollte.
Versuchter Suizid eines Untersuchungsgefangenen durch Strangulation in der Vorführzelle kann von den
wachhabenden Justizwachtmeistern
verhindert werden.
Fluchtversuch einer Person kann auf
dem Weg vom Gerichtssaal in die Vorführzelle durch körperlichen Einsatz
nach wenigen Metern durch die Justizwachtmeister unterbunden werden.
Es wurde eine Schreckschusspistole
(Marke Römer) im Waffenkoffer ohne
Munition im Rahmen einer anlassunabhängigen Einlasskontrolle sichergestellt.
Selbstverletzung eines zur Strafverhandlung vorgeführten Untersuchungsgefangenen in der Vorführzelle.
Im Einverständnis des Angeklagten
und dessen Verteidiger fand anschließend die Strafverhandlung statt.
Mutwillige Sachbeschädigung des vor
dem Gerichtsgebäude geparkten, privaten Pkws der für die Haftprüfung zuständigen Richterin.
Versuchter Suizid eines zur Haftprüfung vorgeführten Beschuldigten durch
Strangulation mittels Ganzkörperoverall. Als dies durch die wachhabenden
Justizwachtmeister unterbunden wurde, schlug der Untersuchungsgefangene mehrmals mit dem Kopf gegen
die Wand.
Auffinden einer Waffe und 37 Schuss
Munition im Rahmen einer Einlasskontrolle. Der Besucher hatte angegeben,
diese bei der Staatsanwaltschaft abgeben zu wollen. Die Polizei bestätigt
diese Aussage.
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Amtsgericht Hannover
Landgericht Braunschweig
Amtsgericht Osnabrück
Amtsgericht Meppen
Amtsgericht Winsen
Amtsgericht Braunschweig
Landgericht Hannover
Amtsgericht Wolfenbüttel
Körperliche Auseinandersetzung zweier Besucher, die des Hauses verwiesen worden waren und erneut Zutritt
begehrten, mit den Justizwachtmeistern im Eingangsbereich
Leicht verletzte Rechtsanwältin;
Sachschaden
-
-
Es werden weiterhin anlassunabhängige Einlasskontrollen durchgeführt.
Leicht verletzter Untersuchungsgefangener
Sachschaden
Verletzter Untersuchungsgefangener;
Zuführung in die psychiatrische Klinik, aus der Beschuldigter kurze Zeit später wieder
entlassen wurde
Sensibilisierung aller Bediensteten
Ausstattung der Bediensteten
des Justizwachtmeisterdienstes mit ballistischen Westen
und stichfesten Handschuhen
Erneuerung der Handschellen
Zwei leicht verletzte Justizwachtmeister
Der Eingangsbereich wird unter Sicherheitsaspekten umgestaltet (siehe auch Anlage
zu Antwort auf Frage 9)
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Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode
10
Drucksache 17/4903
Ort
Art des Vorfalls
Folgen
Amtsgericht Winsen
Selbstverletzung einer gerichtsbekannten Person im Amtsgerichtsgebäude
Amtsgericht Wolfsburg
Ein Untersuchungsgefangener unternahm einen Fluchtversuch aus dem
Gerichtssaal und warf dabei den
nacheilenden Justizwachtmeistern den
schweren Zeugenstuhl in den Weg.
Leicht verletzter Bürger;
ein anwesender Justizwachtmeister ist aufgrund der psychischen Belastung seit dem
04.11.2015 krankgeschrieben
und befindet sich in psychologischer Behandlung.
Verletzter Justizwachtmeister;
Sachschaden
(Ausgegeben am 05.01.2016)

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