PDF - nrw sports

Transcrição

PDF - nrw sports
Women Power - Starke Frauen
c
i
s
u
m
d
d
.a
t
r
o
p
s
e
k
ta
n
e
u
a
r
F
tarke
ziIhre Dis
hte ein. becken.
ic
h
c
s
e
g
port
imm
, in die S
ins Schw orbei. Die
nahmen rstmals Frauen
v
il
n
te
e
f
m
p
a
Gold.
der D
ettkam
ngen e
g
W
ri
n
p
u
m
s
ll
w
e
e
te
in
lm
g innt hen
len an e 912 in Stockho ifistischen Eins m Florett und
c
ie
is
p
n
S
a
erik
zu
t. 1
paz
ich
n Parkett aber der US-am eter Freistil
: Croque ist es mit der
ur wer s
e
n
N
h
li
c
r.
p
a
is
b
p
k
s
zien
lym
ren
0M
ift auf o
och und errschenden so
4 in Pari
eit gehö
über 10
elkaar das n
n 192 Ellen Ossier gre ilen in dieser Z winnt sie Gold durch den Ärm m
rh
w
e
o
g
rt
v
ti
e
h
d
ie
c
n
d
ü
e
u
z
e
z
t
in
m
g
,
g
ine
p
rh
n
u
e
n
u
s
h
ä
la
e
a
ri
h
D
h
n
Ja
ß
a
c
o
ic
überh
en S
uh” v
. In P
inem
gemä
nderl
sportlich ertrude Ederle r als erste Frau dahin “natürlic utinnen ins
rt - vor e chöpf nicht so s in einem zeit s alles anders. Z
o
ie
p
D
S
d
n
G
s
n
Frauen u weibliches Ge Sport, allerding rn. Heute ist da rmen, die nichts Schwimmerin wei Jahre späte unter dem bis werden die Ka n Dressur
tz
als
che
weit
is
948
hte
m
leide
gsfo
c
n
1
is
K
n
a
ie
n
p
im
n
u
e
d
n
m
g
m
T
w
le
,
e
,
e
h
ly
d
it
e
ie
e
damals
c
e
w
o
n
is
rt
Z
e
as war
der
en Sp
und s
e reiche
pielswe
ht die B
ten sche
in einer
Silber. D hegt. Vor d 1952 treten in
e
lt
li
o
h
alen Sit lso in bis zur Erd ache“ Geschlec haben, wie beis wenigen Jahren nal. Und das
rd
l
e
o
k
n Re
en Hö
men.
is Hart
n
w
,a
,
or
ehaltene mm aufgenom nd die Dänin L . Den vorläufig rei Meg
Rahmen e sich das „sch frontation zu tu „in“, die bis v ielen Eishockey
n
n
a
M
n
d
gra
nu
en
on
sp
bert
ssurreite
gen alle
ringen
che Pro
änner a
erst ero r körperlicher K uch die Sportart tarke Frauen“
, boxen, rate olympis rauen gegen M n-Power im Dre in Seoul. Da gin internationalen
S
n
a
te
o
„
r
k
.
e
th
e
n
b
ir
ra
a
re
d
a
F
e
8
wa
mit
nM
sind
en Ka
erstmals uftakt der Wom Geschlecht 198 te sind Frauen im
Männer“
e, mach
en , laufe
lf. Heute
A
e
eu
r
h
H
c
e
oder Go für die „harten b in luftige Höh o auf die Matt nzen gesetzt.
.
li
d
n
ib
t
e
e
u
rs
e
ta
as
Jud
e Gre
e das w ewerbs an Fra
rt
in
e
ie
k
fe
d
nur etw ngen mit dem S enseitig beim
t
n
e
ettb
ännern
punk
eg
pri
nschein
Einzelw berechtigt.
n den M und
lyms
a
e
O
d
m
r
Rugby, s r, hauen sich g icklung sind a
e
n
s
d
s
le
h
a
il
d
en
ng
leic
da
nde
wissen,
entdeck
ntwicklu
sich,
hehen g tion
ser Entw
miteina
usst. Sie tigt zu sein. Sie schlecht>>>
an der E Männer unter er Sportgesc
a
ndo. Die er Sportszene
w
h
o
ip
e
z
ic
w
n
tb
tl
k
s
a
u
e
e
lb
h
a
m
e
oder T
sind se
ren die
pielen d
st sich d
ung in d
rtliche E
ichberec
chöne G
erechtig Frauensport läs riechenland wa Olympischen S päter, in Spo uen von heute n muss, um gle ports. Für das s
Gleichb
S
ra
s
n
G
te
F
s
im
te
ie
e
n
li b
rt d
alte
r Jahre
en ers
schritt
- Die
rall Paro ch-weibliche A
Der Fort iele ablesen. Im uschauer. Bei d u am Start. Vie rin (Tennis) ge
icht übe
is
n
p
ty
p
e
Z
ra
S
g
F
re
e
ls
ie
n
ll
e
s
a
ih
e
mpia
auch
pisch
einzig
ickeln
demoise
erste Oly
ten und
ar keine
und Ma pischen entw
als Athle Athen 1896 w otte Cooper als adame Brohy
m
ly
bei o
in
arl
rM
Neuzeit e die Britin Ch n brachen abe rste Damen, die
n
e
rd
a
u
B
ls
w
a
n
Paris,
ingen
pische
en olym
sinnen g
feiert. D beiden Franzö
Die
Ohnier.
s
r
e
w
o
P
n
e
m
Wo
am
Kritikern sder von
e
r
b
e
s
in
it
e
re
t
ch , is
mit be
li
h
rt
c
n
o
u
a
lt
tw
E
e
hatt
und o
veran
n. Jamie iana Ross, Pink . In den
“ Spots
n
fe
e
ra
m
g
o
o
re
D
ew
en
die „nik seure und Cho Mariah Carey, n Tanzsequenz Martin,
is
ing , für
Jamie K schätzten Reg eorge Michael, onzipierung vo Stars wie Ricky Kings
G
r
ge
l
rK
meisten erten Stars wie ein Meister de d sein Team fü esten ist woh re.
rt
un
e
bli
ls
Jah
a
g
w
t
ta
s
h
t
e
in
n
c
il
K
s
e
a
g
n
te
Jamie
et. Er
esamt
bemerk
it
g
n
e
s
e
b
m
in
rb
a
A
a
r
h
e
e
b
John g
i Jahre
arbeitet. in des Pop” ü
enen dre
kira ge
ig
vergang ears und Sha nna, der “Kön
Sp
do
Britney narbeit mit Ma
e
m
Zusam
ING
JAMIE K
6
7
Women Power - Starke Frauen
g
n
i
l
e
e
f
d
d
.a
t
r
o
p
s
e
k
ta
ung.
l
l
e
t
s
n
i
E
tivität. n Einstellung
relitäat und Kreativität.uVs.o
K
.
k
i
t
e
l
h
At ist pure Individua egung und Rhythm den choreografiertessneonddeerr,
Tanzen
on Bew s darum geht, je irierender, umfa
vation. V
e
p
und Inno thletik, bei der sablauf noch ins
.
e Regeln
tA
ng
.
Tanzen is legten Bewegu us“ zu machen nzen gelten kein
e
io
Ta
t.
tg
ic
h
nicht fes
„booty-l des Sports. Beim enecke vertausc
r
ß
nter und
interessa ert die Paramete tte oder der Stra
nd
Ma
Tanzen ä ld wird mit der
lfe
ie
p
S
s
a
D
8
ls
nders a
en fit. A d das
z
n
a
T
h
ir
durc
s, w
as Hirn
t
en mus
bleibt d
ren setz enen Kreativitä
e
m
d
e
n
a
rd
e
n
ß
e
ig
u
d
e
rA
r
o
r
.
v
e
o
rt
v
d
an
ige
an
uß
einen F
der ob m
al, ob m
eit geste
nsfähigk , wo man nur hr gefordert. Eg n komponiert, o auch mentale
o
rn
ird
me
lge
ufen
elde
n Spielf
deutlich igenen Schrittfo iden Formen w rpergefühl, das
beim La
e
itionelle Frauen die
im Tanz
e
b
d
e
Kö
a
e
i
b
n
e
tr
re
in
n
b
e
e
ir
n
s
s
e
h
Ge
Mädche
ern
llzieht,
t und
as bes
rd
s
o
r mit d
D
s
n
v
a
fo
e
t.
h
lä
b
c
s
h
n
f
c
a
g
rm
eit der
n
u
u
n
o
h
e
a
s
ta
F
L
n
e
ra
tr
ll
n
e
b
n
e
e
t
A
n
h
e
ll
u
fi
c
ib
ie
g
a
n
r
li
g
e
ra
e
e
usgeg
odern
zform
r läng
lichkeit
ehören
n- fr bene Choreog
A
n
h
g
m
g
o
a
e
s
e
le
T
s
u
,
m
a
w
z
e
e
rt
e
n
t
ie
a
d
d
o
o
B
h
D
D
p
je
ti
n
ts.
Sport nic
sie neu. presste Turniers ythmus gege gsfähigkeit und
n Treibe
die emo ekleidung. Für
xy Outfi rau>>> ist . Im hektische und definieren
ein und
ge
Rh
amit se
rB
tun
e
d
ts
d
is
rF
s
ln
d
n
e
s
e
d
L
u
fü
u
g
n
in
e
u
ll
w
ik
n
k
R
s
s
e
ie
e
tonten
elbstb
usdruc
n spez
e
S
A
verbund es Sports herau nicht nur der in setzung von Mu ggressionen ab
te
rb
e
h
e
ie
c
ktion
rk
b
u
rp
a
ll
ta
d
ö
d
t
m
, s
tA
lle Ko e rtllt un
len, k
findet
e
a
te
s
n
n
tu
e
e
o
k
g
u
a
ti
k
in
Grenzen . Denn Tanzen is ve, natürliche U und Seele, bau reislauf-System
ra
ie
n
e
e Spo
rauf
und F
en fu
r ist d
es
ati
er
ssen
Herz-K
rechend r haben sich da s Beispiel dafü für jede tradiert lichen
ü
p
s
m
a
ts
des Tanz die intuitive, kre as befreit Körp
d
n
le
e
rt
ti
e
nk
lle
ste
Tanzs
ungsa
, die
.D
ch
elherste
che Mark
g an. Be
nur erde -Hop,
dern au ale Bewegung igt diese Beweg isten modernen Fußball-Spiels
portartik Sportbekleidun t die amerikanis Frau für jeden
S
Hip
s
,
n
e
e
e
ft
o
c
m
s
in
ti
rä
n
e
e
o
k
a
ngen
in em
äten d
reakd
ett. Die
signte
et jede
ich ha
enbei
F
e
it
B
d
tu
rl
b
v
s
d
t
n
e
tü
ti
n
fi
n
la
m
n
women
a
k
n
t
e
u
e
z
N
A
B
re
tz
n
ik
.
ga
r den
dleelt, n e
omen
d verb
es sich
en. Die
aber je
n
d
te
n
k
w
,
n
s
c
u
b
e
ru
in
a
y
o
und so
g
h
ik
te
h
e
ln
t
n
l,
rs
e
rs
h
n
n
a
k
e
n
Je
Eg
vo
rme
fs v
eine
r nic
ie Mus
kots und
ei Nike.
gungsfo
gung he s Marathon-Lau Doch es gibt
stärkt d
rt ihre Tri as Passende b
e Bewe
Anstren
a
e
.
r
rn
h
e
in
e
c
d
e
d
s
r
r
o
n
ti
e
e
o
n
eil
rt d
re m
sich v
iers od
zu ide
ssieht.
Tanzens
Tanzspo ing oder ande
er und w
nnis-Turn ms sind nahe
u gut au
ung des
p
ich bess guten Figur,
k
p
ra
tl
ir
F
o
u
eines Te
e
W
te
-P
ls
d
s
y
a
e
y
d
i
h
g
be
Bo
tisc
nun
iner
islaufs
man da
ic.
tmaß
-energe
verbren
ich zu e
Herz-Kre
eiß, wie
die Fett port unweigerl in einem Höchs
fbauend port – add mus
w
u
rt
a
e
li
ie
u
d
n
m
s
n
S
h
e
ti
r
e
c
s
u
e
k
u
s
z
ra
a
gende
ta
n
ie
F
:
a
le
els
d fördert
t, führt d
hied – T
lso Mäd
, dass vie
Untersc kel beanspruch des Körpers un
r schade tdeckt haben. A
u
N
s
g
u
n
t en
überjeden M frechten Haltu ilität.
och nich
nchmal
au
xib
ren, ma t auch die n
e
d
n
a
zu einer lichkeit und Fle le
r
es sons
eg
See
egenübe
die Bew für Körper und roßen Vorteil g – warum gäbe
munikati
t
g
g
die Kom
u
n
n
g
d
e
iu
n
le
e
in
u
e
e
fr
e
e
rt
S
h
B
uc
er
sse
nz hat a rten. Tanz tut d ein wird verbe
Aber Ta
a
ts
s
rt
s
o
u
p
S
w
e
n
e
rb
reguliert pie. Das Körpe
era
h
-T
z
n
a
T
9
Sport trfft Kultur - Sparda-Award
Sparda Award - „ Unsere Stars in NRW“
Beste Sportvereine in
NRW ausgezeichnet
Der Kunsttempel der Moderne bildete den stimmungsvollen und
zum Titel passenden Rahmen für „Sport trifft Kultur“.
Die Kultur in Form von Bildern, Skulpturen und Installationen
war schon da, die Sportler kamen allmählich. Auch Sport-Ikonen
wie Fußball-Weltmeister Rudi Völler, Leichathletik-Olympiasiegerin Heide Ecker-Rosendahl, Hockey-Olympiasiegerin Marion Rodewald, Fecht-Weltmeister Arndt Schmidt oder der Botschafter für
die Fußball-WM 2006 Reiner Calmund gaben sich die Ehre. Als
auch NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück und der Landessportminister Michael Vesper die Eingangstüren durchschritten hatten,
konnte die mit Spannung erwartete Verkündung der Sieger losgehen. Über 600 Sportler fühlten sich zur Oscarverleihung nach Los
Angeles versetzt. Auch im K21 wurden die Empfänger des „Breitensport-Oscars“ mit den Worten „and the winner is“ vorgestellt. In
den vier Kategorien waren jeweils fünf Vereine nominiert, niemand
wusste vor der öffentliche Bekanntgabe, wer gewonnen hat. So etliche Vereinsvertreter wurden ordentlich auf die Folter gespannt,
denn zwischen jeder Preisübergabe wurde ein Showact präsentiert.
Das Rollschuh-Musical „Starlight Express“, war genauso zu sehen
wie der unglaubliche Spiralmensch „Veniamin“ und die asiatischen
Kampfkünstler der „Gesellschaft für deutsches und chinesiches
Wushu“.
300 Umdrehungen pro Minute sind beispielsweise im Motorsport die reinste „Null-Nummer“. Die Antriebsaggregate der
Formel I-Boliden bringen es locker auf 19- bis 20.000 Touren.
Aber die bis zu fünf Umdrehungen in der Sekunde, die die Rope
Skipping-Truppe des TV Büren bei ihrem professionellen Kinderspiel namens Seilchenspringen hinlegt, sind so schnell nicht
zu überbieten. Das menschliche Auge kann die wirbelnden Leinen kaum mehr erkennen, so schnell drehen sie die Sportler
um ihren Körper. Die Sprünge sind nur mehr Hüpfer, während
der Flugphase darf keine Zeit verloren gehen, sonst kann der
schnelle, vollkommen aufeinander abgestimmte Rhythmus zwischen Körper und Sportgerät nicht aufrechterhalten werden.
Die Bürener waren einer der Höhepunkte in einem voll gepackten Show-Programm unter dem Titel „Sport trifft Kultur“.
Die NRW-Landesregierung in Zusammenarbeit mit dem Landessportbund und der Sparda-Bank West hatte nach Düsseldorf
eingeladen, um die stillen Sportsstars in unserem Lande zu ehren. Menschen, Vereine, die sich dem Breitensport verschrieben
haben, die nicht ständig mit ihren Spitzenleistungen durch die
Medien geistern, die ehrenamtlich arbeiten, einen riesigen, aber
oft genug verkannten Beitrag im Sportsystem leisten, erhielten
die lange verdiente Anerkennung. Die Sparda Bank West hatte
tief in die Tasche gegriffen, um das Event zu finanzieren und zusätzlich noch Geldpreise von insgesamt 40.000 Euro gestiftet.
Sonderpreis für SV Aasee Münster
Oscar-Atmosphäre im K21
Ort des Geschehens war das alte Ständehaus am Schwanenspiegel. Früher war das Gebäude die Heimat von regelrechten Schlachten. Keine Ringschlachten mit Boxern wie den Klitschkos oder
„Gentleman“ Henry Maske, die in der nahe gelegenen Philipshalle
um Weltmeisterehren kämpften, nein, sondern hitzige Redeschlachten. Im alten Ständehaus kämpften Politiker der unterschiedlichsten
ideologischen Lager um den wahren Weg zum Volkesglück. Als Sitz
der preußischen Provinzialstände gebaut, wurde das Ständehaus in
Düsseldorf 1946 zum Parlamentssitz des neu geschaffenen Landes
Nordrhein-Westfalen umgebaut. Inzwischen hat hier ein Teil der
Kunstsammlung NRW seine Heimat gefunden. Im so genannten
K21 wird zeitgenössische Kunst seit den 1980er Jahren gezeigt.
10
Oben: festlicher Rahmen für den SPARDA AWARD
2005 - die „K21 Kunstsammlung” im Ständehaus
Unten: der Vorstandsvorsitzende der Sparda Bank
West eG - Berthold Reinartz bei der Preisverleihung
Die UNO hat das Jahr 2005 zum Jahr des Sports und der Sporterziehung erklärt. Das Ziel: Sport für die Förderung von Erziehung
und Ausbildung, Gesundheit, Entwicklung und Frieden zu nutzen.
Der Sonderpreis in Höhe von 10.000 Euro ging an einen Verein,
der durch seine Aktivitäten die UNO-Resolution zum Internationalen Jahr des Sports und der Sporterziehung 2005 weitestgehend
erfüllt. In dieser Kategorie entschied sich die Jury für den SV BlauWeiß Aasee Münster e.V. Aus dem 1972 als Fußballverein gegründeten Verein ist heute ein familienfreundlicher Stadtteilverein mit
einem vielfältigen Angebot für alle Bevölkerungsgruppen geworden. Dieser integrative Ansatz spiegelt sich in einem vielfältigen,
dynamischen und innovativen Spektrum wieder. Unter anderem
findet man beim SV Blau-Weiß Aasee suchtpräventive oder umweltschützende Projekte.
11
Sport trfft Kultur - Sparda-Award
w
Der oberste Nordrhein-Westfale:
Ministerpräsident Peer Steinbrück
Auch sportliche Show-Einlagen gab es zu
sehen: Wushu Kampfsport
Reiner Calmund, Rudi Völler und der
NRW-Sportminister Werner Stürmann
Verleihung für den Bes ten Mitgliederzuwachs
„über 18“ mit Vi va Moderatorin
Gülcan an Borussia Mönchengladbach
Moderatoren der Ehrungen: Philip Simon und
Isabell Werth mit Sparda Bank West
Vorstandsvorsitzender Berthold Reinartz
Für musikalische Unterhaltung sorgte die
Combo Lulu´s Delight
Das Musical-Ensem ble des jetzt schon
legendären Starlight Express
Akrobatische und ästhetische Showeinlage:
Schlangenmensch Veniamin
Kultur-Festival zur WM 2006
In nächster Zeit wird „Sport trifft Kultur“ aber nicht nur einmal im Jahr stattfinden, sondern uns in NRW ständig begleiten. Das NRW-Sportministerium plant derzeit einige große
Aktionen im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft. „Sicher ist, dass ‚Kicks and Balances’ in den WMAustragungsstädten gezeigt wird. Es ist eine Show, die in erster Linie aus Lichteffekten und akrobatischen Darbietungen
besteht“, erklärt Peter Landmann, der stellvertretende Abteilungsleiter Sport im Ministerium für Städtebau und Wohnen,
v. rechts: Ingo-Rolf Weiß, Vorsitzender der Deutschen
Sportjugend und Viva Moderatorin Gülcan bei der
Preisverleihung an Borussia Mönchengladbach
12
Kultur und Sport (MSWKS). Auch die Orte, die bei der Vergabe der
WM-Spiele zu kurz gekommen sind, dürfen sich dennoch freuen.
Zwölf Großleinwände, auf denen das Geschehen in den Stadien live
gezeigt wird, werden in NRW aufgestellt. „Rund um diese ‘Public
Viewing-Plätze’ werden wahrscheinlich große ‘Open Air-Feste’
veranstaltet. Unsere Vorstellungen laufen auf ein vierwöchiges super Fußball-Kultur-Festival hinaus. Bei den Städten, die wir bisher
angesprochen haben, sind wir auf enormes Interesse gestoßen. Das
wird ein Riesending“, freut sich Landmann.
von Tino Hermanns - Fotos Roland Solich
Preis für Bayer Leverkusen: Michael Vesper - Sportminister,
Marion Rhodewald - Hockey Olympiasiegerin, Berthold
Reinartz - Vorstandsvorsitzender der Sparda Bank West
LSB-Präsident Richard Winkels (links) überreicht
dem Golfclub Burg Zievel den Preis für den
Besten Mitgliederzuwachs über 60
Der Mann an den Tasten: Helmut Zerlett
mit seiner Helmut Zerlett Band
Einige Gewinner des Abends
Größter Mitgliederzuwachs 2001-2004 (15.000 Euro) Turbo-Schnecken Lüdenscheid
Die Mitgliederzahl wuchs von 299 im Jahre 2001 auf 1.349 im Jahre 2004. (351,17 %)
Größter Zuwachs Jugendlicher 2001-2004“ (5.000 Euro) Borussia Mönchengladbach:
Die Mitgliederzahl der unter 19-Jährigen steigerte sich von 1.062 im Jahre 2001 auf 3.232 im Jahre 2004, (304,33 %)
„Bester Mitgliederzuwachs „über 60“ in 2001-2004“ (5.000 Euro) Golfclub Burg Zievel
Der Verein hatte im Jahr 2001 127 Mitglieder über 60 - 2004 hat er es auf 325 Mitglieder geschafft. (255,91 %)
„Meiste Nachwuchsleistungssportler im C- und D-Kader im Oly.-Zyklus 2001-2004“ (5.000 Euro) Bayer Leverkusen
In sieben Sportarten ist der Verein Landesleistungsstützpunkt des LSB und Sportministeriums und wird von der Sportstiftung NRW gefördert.
Vereine können sich unter www.wir-im-sport.de bewerben
Der Sonderpreis „Internationales Jahr des Sports“ geht
an SV Blau-Weiß Aasee Münster e.V;
Laudatoren Heide Ecker-Rosendahl und Peer Steinbrück
And the Sparda Award goes to: Turbo Schnecke
Lüdenscheid; Laudator Rudi Völler überreichte den
Preis für den größten Mitgliederzuwachs
13
Confederations Cup - Köln/Leverkusen
Blaupausen
Auch wenn die von Sportexperten liebevoll „Confed-Cup“ genannte Vor-Weltmeisterschaft im Juni 2005 nicht allen Fans lieb und
teuer ist, so ist sie deutschen TV-Sendern zumindest Letzteres. Bis
zu 112.000 Euro soll ein Werbespot während eines Spiels des Turniers in der ARD kosten (Quelle: Fußball24.de). Was das für die
Menschheit bedeutet? Nun, in erster Linie wissen wir, dass ein beworbenes Bierchen, das die Mutti dem Vati während der Pause entkorkt, mit durchschnittlich 1,50 Euro zu Buche schlägt. Also muss
der Bierproduzent, der den erwähnten Spot(t)preis auf den Tisch
legt, mindestens 74.660 Gerstenkaltschalen an heimische Sportfans
verticken, nur um das Loch in der Kasse wieder zu stopfen. Erst
danach kann er von Gewinn sprechen. Das bedeutet im Klartext:
Die öffentlich rechtlichen Sender zwingen uns nicht nur per GEZKnebelgebühr Uli Wickert und den Marienhof zu sponsern, sondern
treiben die Deutschen auch noch in den Alkoholismus, denn natürlich müssen Brauereibetriebe aufgrund solch Schwindel erregender
Mehrausgaben eine wesentlich aggressivere Werbestrategie an den
Tag legen, als sie es ohnehin schon tun. Ach, es wird in den Halb-
zeitpausen nicht nur für Bier geworben, sagen Sie. Woher wollen
Sie das wissen? Nach Pinkelpause und Gang zum Kühlschrank
geht’s doch für uns alle doch eh’ schon mit Spielanalysen weiter,
oder nicht?
Torwart-Lotto
Noch „lustiger“ als die Preispolitik des öffentlich-rechtlichen
Fernsehens ist allerdings das aktuelle Torwart-Lotto in Klinsis
Heldencamp. In jeder Partie darf ein anderer Handschuhträger
in den Kasten. Oliver Kahn, dem die Boulevardpresse zeitweilig
wohl mehr zahlte als der FC Bayern, durfte sich im Testspiel gegen
Argentinien in Düsseldorf sein Tor von der Bank aus anschauen. Blickkontakt mit dem „Nachmieter“ gab’s hingegen nicht.
„Sunnyboy“ Jens Lehmann hatte genug damit zu tun, die vielen argentinischen Tiefflieger in der LTU arena davor zu bewahren, per
Netzbremse notzulanden. Ex-Torwarttrainer und Bayern-Original
Sepp Maier witterte schon eine Verschwörung: „Klinsmann will
Kahn fertig machen“, heißt es da schon mal übertrieben aufgebracht. Aha, was bitteschön versteht man im Torwartgeschäft unter
„fertig machen“? - auch mal jemand anderen die großen Bälle anfassen lassen? - Kritik an schlechten bis grauenhaften Leistungen
üben? - nicht damit einverstanden zu sein, wenn das deutsche Aushängeschild in Sachen Profi-Fußball seine Gegner mit Schrei- und
Schubs-Attacken aus dem Strafraum vertreiben will? Also bitte,
Herr Mayer: Schaffen Sie zusammen mit Premier Stoiber und dem
notorisch siegessicheren Sport- und Finanzminister Hoeneß doch
endlich den unabhängigen blau-weißen Paradies- und ParadeStaat. Den Kaiser von Gottes Gnaden beherbergt man ja eh schon
seit Ewigkeiten. Dort kann der Olli dann bis zum jüngsten Tag
die Bälle an sich vorbeiziehen lassen. Für alle anderen gilt aber
bitteschön weiterhin das Gebot der Vernunft und das lautet: Oliver
Kahn ist sicherlich einer der besten Schlussmänner, die jemals im
Tor einer DFB-Elf standen, aber er war in der jüngeren Vergangenheit öfter mal nicht wirklich in Bestform. Auch derTorwart-Titan
ist nicht gegen Verletzungen gefeit. Was, wenn Uns-Olli sich kurz
vor der WM ins Krankenbett verzieht? Alternativen muss man daher ausloten! Was aber ist Ihr Vorschlag, Herr Mayer? Stellen Sie
sich beim Confed-Cup solange selbst zwischen die Pfosten, falls
Ihr millionenschwerer Schützling seine nächste Krise nehmen
sollte? Och nöööö!
Und sonst?
Chuck Blazer, der Vorsitzende des FIFA Organisations-Komitees
für den Confederations-Cup hat sich sehr lobend über die Veranstaltungsorte geäußert. Er sei „beeindruckt“ sagte er über die Arbeiten in und an den Austragungsstätten in Frankfurt, Hannover, Köln,
Nürnberg und Leipzig.
Derweil scheint zwischen Bayer Leverkusen und dem DFB noch immer dicke Luft wegen der Verschmähung der Bayarena durch die
deutsche Nationalmannschaft zu herrschen. Die Nachricht, dass die
brasilianischen Weltmeister um Superstar Ronaldo während des Confed-Cups ihr Quartier in Leverkusen aufschlagen, erfüllte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser vor kurzem sichtlich mit Stolz.
Als der pfiffige DFB-Präsident Theo Zwanziger daraufhin erklärte, man habe an der Entscheidung der Brasilianer mitgewirkt, fuhr
ihm Holzhäuser umgehend in die Parade. Die Wahl der Brasilianer
sei dem Sportlichen Leiter der Leverkusener, Michael Reschke, zu
Confederations Cup - Köln - Leverkusen
verdanken, der bereits im vergangenen Jahr Kontakte zum Weltmeister geknüpft hätte. „Wir wollten nicht zulassen, dass unser
Sportlicher Leiter Michael Reschke nicht mehr auftaucht. Es kam
uns darauf an klarzustellen, dass sich die Rosen nicht der Verkehrte
anheftet“, brüskierte Holzhäuser den DFB nach allen Regeln der
Kunst in einer Pressemitteilung.
Spielverschiebungen –
(aber keine verschobenen Spiele)
War eben noch von der tollen Organisationsleistung der ConfedCup Austräger die Rede, so muten erste Spielverschiebungen da
eher befremdlich an. Das Eröffnungsspiel in Frankfurt zwischen
Deutschland und Australien am 15. Juni wird beispielsweise wegen
der Eröffnungsfeier von 20.45 Uhr auf 21 Uhr verschoben – klar:
ohne anständige Feier kein anständiges „Fussi“, verstehen wir. An
dieser Stelle möchten wir übrigens etwas von unseren Lesern wis-
Gruppe A
Gruppe B
Deutschland
Australien
Argentinien
Tunesien
Brasilien
Griechenland
Japan
Mexiko
Vorrunde
Endrunde
15-Juni-2005 in Köln
15-Juni-2005 in Frankfurt
16-Juni-2005 in Hannover
16-Juni-2005 in Leipzig
18-Juni-2005 in Köln
18-Juni-2005 in Nürnberg
19-Juni-2005 in Hannover
19-Juni-2005 in Frankfurt
21-Juni-2005 in Leipzig
21-Juni-2005 in Nürnberg
22-Juni-2005 in Frankfurt
22-Juni-2005 in Köln
16
sen: Was ist uninteressanter: 1. Die Liveübertragung eines StillsitzWeltrekordversuchs oder 2. Die Liveübertragung der Eröffnungsfeier einer Sportveranstaltung? Na? Postkarten mit der „richtigen“
Antwort bitte bis zum 26. Mai an die Redaktionsadresse. Unter allen
Teilnehmern verlosen wir schicke Preise. Außerdem verschoben:
die am 19. Juni stattfindende Partie zwischen Griechenland und Japan in Frankfurt wird von 20.45 Uhr auf 18 Uhr vorgezogen, um
den Fernseh-Zuschauern in Asien entgegen zu kommen. Das Duell
Mexiko gegen Brasilien in Hannover am 19. Juni findet dagegen erst
um 20.45 Uhr statt. Das Spiel um den dritten Platz beginnt am 29.
Juni in Leipzig schon um 17.30 Uhr, um bei möglicher Verlängerung und einem Elfmeterschießen zeitliche Überschneidungen mit
dem Finale in Frankfurt (20.45 Uhr) zu vermeiden.
Tja, was soll’s. Zur Not denkt der programmierbare Videorekorder
eben für die Organisatoren mit.
von Markus Italiani - Fotos Firophoto
Argentinien–Tunesien
Deutschland–Australien
Japan–Mexiko
Brasilien-Griechenland
Tunesien-Deutschland
Australien–Argentinien
Mexiko–Brasilien
Griechenland–Japan
Australien–Tunesien
Argentinien–Deutschland
Griechenland–Mexiko
Japan–Brasilien
Halbfinale
25-Juni-2005 in Nürnberg - Sieger Gr. A – Zweiter Gr. B
26-Juni-2005 in Hannover - Sieger Gr. B – Zweiter Gr. A
Spiel um Platz 3
29-Juni-2005 in Leipzig - Verlierer der Halbfinals
Finale
29-Juni-2005 in Frankfurt - Sieger der Halbfinals
FIFA WM 2006 - Der Countdown läuft
r
e
t
in
w
ll
a
b
ß
u
F
im
e
h
c
Deuts
kein Märchen
schritten und schon werfen
roßveranstaltung naht mit Riesen
l-G
bal
Fuß
Die
en?
rett
zu
h
iegende Sitze, Schlägereien,
ist der Patient noc
wenienspiel. Leuchtraketen, fl
Deutschland im WM-Fieber –
Slo
ort
hw
Stic
.
er
aus
vor
n
atte
verhalten Vandalismus in sein
heinungen ihre Sch
nschen wird, die in ihrem Fan
die ersten negativen Begleitersc
Me
für
m
t.
am
arte
ogr
erw
npr
r
me
Jah
n
Rah
mende
Geschehen zum
an das denken, was uns im kom
ge
Sor
Verletzte. Wenn das sportliche
ßte
grö
e
e
ohn
erst
ht
unt
nic
das
n
ma
auf
irgendwann
ssen, dann kann
verfallen gezwungenermaßen
hen
schlimmsten Form ausleben mü
nsc
Me
s
von
n
Has
nge
wie
n
mlu
otio
sam
extreme Em
olen brüllende An
rnen ist. Zudem beflügelt eine
erle
Doch wen wundert’s? Klar, Par
zu
ht
leic
on
tiv
sch
lek
h
Kol
auc
das
ns
übrige
ierte Vokabular für
en Ausrufer zu Tat. Das hatte
verbale Niveau, da das dort kre
rufenen und animiert so manch
sge
Au
en Fußballanhänger
des
ik
tsch
nam
deu
Dy
en”
die
cht
“re
ner
. Ist es das, was den
m“
auf seine (sportlichen) Geg
dum
ist
sse
Ma
e
„Di
:
fest
ja, Krawallbrüder sind keine
70 Jahren überzeugt
m zu sein? Ach nein, stimmt
dum
Hitler begriffen und stellte vor
sse
Ma
der
mit
,
sse
Ma
wieder, die Kommentare vieler
tum reizt, in der
sehen. O ja, ich höre sie schon
aus
von heute so sehr an seinem Fan
o
aus
gen
sie
s
das
,
nur
of
lischen, holländischen oder
Hoeneß immer. Do
denn mit den französischen, eng
das
Fußballfans, sagt auch der Uli
ist
ie
„W
en.
lten
cho
Ges
auernd zu Unrecht
Apologeten der angeblich and
h auch schon…“
doc
en
türkischen Fans? Die hab
hier statt,
t
e
d
n
fi
M
W
ie
D
!
it
m
a
d
Schluss
der
o
st
ig
ll
fä
e
g
h
c
u
e
t
m
h
e
also ben
!
geht zur Fremdenlegion
zu bestaunen – und das regte
ien auch noch ein Fußballspiel
wen
Minimalisten
Slo
in
es
gab
ans
olig
Ho
er
Teil sich zaghaft aufbauisung deutsch
wehrkette vernichtete den großen
Neben der unerfreulichen Entgle
Ab
rerVie
e
sch
eni
slow
rte
nha
tschen Spiels hinweg. Hier
Jubel an. Eine bei
hen in der Organisation des deu
wäc
Sch
nicht gerade zu übermäßigem
die
r
übe
t
sch
täu
1:0
te
en gibt es keine Blumen, waren
über die Zeit gerette
dennoch: Auch für die Slowen
d
ender deutscher Chancen. Das
Un
n.
che
bre
zer
f
Kop
den
ngswürdig.
noch etwas länger
zu ziehen. Insgesamt verbesseru
t
bei
müssen sich hiesige Strategen
ivar
ens
Def
en
ich
lgre
erfo
en Vorteil aus ihrer
sie doch nicht in der Lage, ein
ophoto
Fir
os
von Markus Italiani - Fot
18
Surprise, Surprise WM-Qualifikationen
In den Qualifikationsgruppen
hat sich einiges getan. In Gruppe 1
der europäischen Teams setzen sich
die Niederlande mit 2:0 gegen Armenien durch und behaupten damit ihre
Spitzenposition, dicht gefolgt von den
Tschechen, die das arme kleine Andorra
mit einem 4:0 plattbügelten. Rumänien
besiegt Mazedonien mit 2:1 und besetzt
mit soliden 13 Punkten Rang 3. Dahinter
folgen Finnland, Mazedonien, Armenien
und Andorra. Gruppe 2 steht natürlich
ganz unter dem Stern des „Griechischen
Feuers“ made by Otto Rehakles. Wird
der Europameister das Spießrutenlaufen
in die Endrunde der FIFA WM überstehen? Bislang sieht es jedenfalls ganz
danach aus. Ein 2:0 Sieg über Albanien beschert den Hellenen den zweiten Platz hinter der starken Ukraine,
die zuletzt Dänemark 1:0 besiegen konnte. Mit zwölf Punkten
belegt die Türkei den dritten Platz und muss am 4. Juni gegen
den politischen Erzrivalen Griechenland antreten und gewinnen,
will es den zweiten Rang in der Gruppe sichern. Bemidleidenswert: Kasachstan, das bislang noch nicht einen einzigen Punkt
einfahren konnte, steht wie angewurzelt auf dem letzten Platz der
Gruppentabelle. Auf den Plätzen vier bis sechs dümpeln derweil
Dänemark, Albanien und Georgien vor sich hin.
Ein Kopf an Kopf Rennen liefern sich in Gruppe 3 Portugal
und die Slowakei. Nach dem kürzlichen Remis der beiden Teams,
besitzen beide 14 Punkte, doch Portugal kann vier Tore mehr auf
der Habenseite verbuchen als die Mannschaft aus Osteuropa. Hinter den beiden folgen Russland und Lettland, die mit 11 bzw. 10
Punkten auch noch miteinander um den jeweils besseren Platz ringen. Estland, Liechtenstein und Luxemburg sind dagegen schon
nahezu chancenlos. Sorgen ob ihrer mageren Punkteausbeute sollten sich unsere Nachbarn aus Frankreich machen. Mit ihren zehn
Zählern liegen sie knapp vor den Israelis auf Rang 1 in Gruppe 4.
Dicht dahinter folgen die Schweiz und Irland, bevor mit Zypern
und den Faröer-Inseln die Schlusslichter markiert werden. Hier
ist noch lange nichts entschieden.
Etwas souveräner führen dagegen
die Italiener ihre Gruppe 5 an. Mit
12 Punkten ist der Abstand auf die
nachfolgenden Norweger (8 Punkte) schon beinahe komfortabel zu
nennen. Auf Rang 3 logieren momentan die weiter oben erwähnten
Slowenen, die das Stiefel-Team
immerhin mit 1:0 schlagen konnten. Weißrussland, Schottland und
Moldawien folgen auf den unteren Rängen. In Gruppe 6 führen
erwartungsgemäß die englischen
Insulaner mit 16 Punkten, obwohl
die „Erfinder des Fußballs“ den
kalten Hauch ihrer polnischen Kollegen im Nacken spüren
müssten. Polen konnte mit einem 8:0 über Aserbaidschan beweisen, dass es allemal mit zum Favoritenkreis gezählt werden
muss, konnte man doch auch die folgenden Österreicher mit
einem 3:1 buchstäblich auf die Ränge verweisen. Abgeschlagen: Nordirland, Wales und Aserbaidschan. Bangen um die
Spanier in Gruppe 7. Ein Remis gegen Bosnien im vergangenen Jahr sorgte dafür, dass sie hinter den Serben auf Platz zwei
fielen und nun punktgleich mit Litauen und knapp vor Belgien liegen. In dieser Gruppe geht noch einiges. Kein Licht am
Ende des Tunnels sehen momentan Bosnien-Herzegowina und
San Marino. In Gruppe 8 spielen Kroatien und Schweden um
den Pott. Mit 13 bzw. 12 Punkten ziehen sie den nachfolgenden
Teams gnadenlos davon. Besonders traurig: die Bulgaren. Als
winziger Schatten ihrer großen Vergangenheit ließen sie sich zuletzt 0:3 von den Schweden überrollen und schafften gegen eine
schwache ungarische Mannschaft gerade mal ein 1:1. Letztere
belegt Rang 4, bevor mit Island und Malta die Nachsitzer dieser
Gruppe den Schlusspunkt selbiger markieren.
Und noch mehr Überraschungen
Bei den Südamerikanern führen die Argentinier momentan
mit 28 Punkten vor Weltmeister Brasilien (24 Punkte). Relativ
dicht dahinter folgen Ecuador (20 Punkte) und Paraguay (19
Punkte) Uruguay (16), Kolumbien (14), Peru (14), Chile (14),
Venezuela (14) und Bolivien (13) folgen auf den unteren Rängen.
Die ersten Ränge der drei nordamerikanischen Gruppen belegen
die USA, Guatemala und Mexiko. Spannung garantiert aber vor
allem die Qualifikation in Afrika. In Gruppe 1 besetzen mit Senegal, Sambia und Togo gleich drei Teams punktgleich die Spitze.
Gruppe 2 wird von Südafrika und Kap Verde angeführt, während
die Kameruner Löwen in Gruppe 3 ganze vier Punkte hinter dem
Gruppenersten Elfenbeinküste auf Rang Zwei, sehr knapp vor
Ägypten und Libyen liegen. Die Gruppen 4 und 5 werden souverän von Nigeria bzw. Marokko angeführt, bergen also keine allzu
großen Überraschungen.
Auf dem asiatischen Riesenkontinent spielt man in acht Gruppen gegeneinander. Bislang an der Spitze: Iran, Usbekistan, Japan,
Kuwait und China (beide punktgleich in Gruppe 3), Nordkorea,
Bahrain, Südkorea und Saudi Arabien. In der ozeanischen Gruppe
ist noch nichts entschieden. Wie es
scheint, können wir und im nächsten Jahr auf viele neue Gäste aus
Staaten freuen, die man bislang
nicht unbedingt mit Fußball verbunden hätte. Und das ist ja auch
das eigentlich großartige an dieser
Sportart: Sie führt zusammen.
Hoffen wir, dass diese Ansicht,
sich bis zum nächsten Jahr in den
Köpfen der Fußballanhänger festgesetzt hat, denn dann ist die Welt
wirklich bei Freunden zu Gast.
von Markus Italiani Foto Firophoto
19
Fußball-WM 1934
Die Mannschaft des faschistischen “Deutschen Reichs”
10. Juni - Rom - Stadio Nationale del PNF -
Fußball und Faschismus
Der 27. Mai 1934 läutete die schwärzesten Stunden der italienischen Sportgeschichte ein. Das lag in erster Linie an den
schwarzen Hemden der Faschisten, die diese WM im Lande der
Caesaren begleiteten. Seit nunmehr zwölf Jahren wurde der
Stiefel von Benito Mussolini regiert. Zwölf Jahre, die das Land
politisch in eine Diktatur verwandelt hatten, obwohl die wirklich großen Katastrophen noch ausstanden – Am 14. Juni 1934
– vier Tage nach dem Abpfiff des Finales, sollte sich der „Duce“
das erste Mal persönlich mit dem „Führer“ Adolf Hitler treffen.
Ergebnis: eine unheilige Allianz formierte sich, deren Folgen
ein gutes halbes Jahrzehnt später einen großen Teil der Welt in
Schutt und Asche legen sollten.
Doch in diese Richtung konnte (wollte?) 1934 kaum jemand
denken. Und Mussolini tat alles, um seinem Ruf als beinharter
Fußballfan gerecht zu werden. Gleich drei Stadien (Neapel, Turin, Florenz) wurden neu erbaut, die übrigen fünf WM-Stadien
renoviert. Ganz Italien erstrahlte in einer Pracht, die lange Zeit
undenkbar gewesen war. Natürlich bezahlte auch jemand für
den Luxus, der die Lira in den Keller stürzte: die italienischen
Arbeiter, deren Fußballbegeisterung zusammen mit den Löhnen schwand.
Dennoch war die internationale Freude über das Spektakel
kaum zu bremsen. 32 Nationen bewarben sich, so dass erstmals
eine Qualifikation, an der sich sogar der Gastgeber beteiligen
musste, die Teilnehmer der Endrunde ermitteln sollte. Am Ende
durften 16 Teams aus vier Kontinenten um die Krone des Weltfußballs spielen, darunter auch Deutschland, das die Luxemburger mit 9:1 in die Bedeutungslosigkeit gekickt hatte. Nur einer
20
fehlte: der Weltmeister. In Uruguay hatte man nämlich
nicht vergessen, dass Italien die WM 1930 boykottiert
hatte. Ob’s den Spielern wohl letztlich recht war?
K.O. nach einem Spiel
In vielerlei Hinsicht war die 34’er WM spannender als die heutige Ausgabe des Turniers. So
spielte man von Beginn an nach
dem K.O.-System. Die Nerven
von Spielern und Publikum
lagen also permanent blank.
Apropos Publikum: Da zeitgleich mit dem WM-Start der
Giro d´Italia stattfand, waren
die Zuschauerzahlen zu Beginn
durchaus optimierbar. Diejenigen, die zuschauten, wurden
zumindest von der Trefferquote nicht enttäuscht. Deutschland lag im ersten Spiel gegen
Belgien zunächst 1:2 zurück,
konnte dann aber durch einen
Hattrick des neuen Stürmerstars Edmund Conen vom FV
Saarbrücken das Blatt wenden
und siegte schließlich 5:2. ItaSchwer bewacht: der Moderator
lien begrub die USA locker mit
Endspiel Italien vs Tschecheslowakei 2:1
Fußballweltmeister 1934 - Die Italienische Mannschaft mit dem Cup Jules Rimet
Schwarze Stunden
7:1 und die Österreicher retten sich mit einem knappen 3:2
gegen Frankreich in die nächste Runde. Außerdem ergreifend: die Spanier. Im Vorrundenspiel gegen Brasilien führte
die Elf von der Halbinsel bereits nach einer halben Stunde mit 3:0.
Spaniens Keeper Ricardo Zamora, genannt „Der Göttliche“, parierte
mit seinen „goldenen“ Händen einen Strafstoß und demoralisierte
die Vorfahren Ronaldos damit endgültig. Die Tschechoslowakei
schlug Jugoslawien, die Schweizer besiegten die Niederlande.
Schweden und Ungarn kickten
Argentinien und Ägypten aus
dem Turnier. Bereits im Viertelfinale war die Weltmeisterschaft
zu einer Europameisterschaft
geschrumpft. Die Kräfteverhältnisse zwischen den amerikanischen Kontinenten und Europa
hatten sich in vier Jahren ins
Gegenteil verkehrt.
„Das italienische K.O.System“ setzt sich durch
Zumindest eine Konstante
verband diese WM aber mit ihrer Vorgängerin: die zirkusreifen
in der großzügigen Sprecherkabine Vorstellungen der „Unparteiischen“. Im Viertelfinalspiel Ita-
lien gegen Spanien pfiff Rene Mercet aus der Schweiz eher einen
Boxangriff der Italiener, denn eine Fußballpartie. Doch obwohl die
Blauen knüppelten, was das Zeug hielt und selbst den „göttlichen“
Zamora per Faustschlag ausschalteten, endete die Partie nur 1:1.
Beim Wiederholungsspiel am folgenden Tag (das Elfmeterschießen
wurde erst 1970 eingeführt) fehlten den Spaniern sieben Stammspieler, unter anderem Zamora. Die Italiener gewannen das Spiel
1:0, weil sich kurz vor dem Siegtreffer gleich mehrere Spieler auf
den verdutzten spanischen Ersatztorhüter stürzten und der Torschütze Meazza sich zu guter Letzt auch noch frech bei ihm aufstützte,
während er das Leder entspannt in den spanischen Kasten einköpfte.
Schiri Mercet verharrte bei diesen Attacken regungslos. Den Spaniern dagegen gab er weder zwei berechtigte Strafstöße noch zwei
reguläre Tore, die den Gastgeber aus dem Turnier geworfen hätten.
Fazit: Drei weitere spanische Spieler wurden krankenhausreif geprügelt, bevor die schreckliche Partie endlich aus war. Die italienischen Tifosi jubelten am Ende den tapferen Spaniern zu, Schiri
Mercet wurde nach der WM vom eigenen Verband auf Lebenszeit
gesperrt.
Auch das Halbfinalspiel der Italiener gegen Österreich erinnerte eher an Straßenkämpfe, denn an Sport. Die Azzurri gewannen
mit 1:0, weil einige von ihnen den österreichischen Keeper mitsamt vorher gefangenem Ball ins Tor warfen. Kein Grund für den
schwedischen Schiri Eklind, einen Pfiff zu riskieren. Später half er
den Spielern vom Apennin gar in der Abwehr aus, indem er einen
gefährlichen Ball, der für einen österreichischen Stürmer bestimmt
war, absichtlich wegköpfte. Wen wundert’s da noch, dass Italien
auch das Finale gegen die Tschechoslowakei gewann und sich für
21
Fußball-WM 1934
“Die Brasilianer kommen” - südamerikanisches Temperament im High-Tech Bus 1934
die nächsten vier Jahre Fußball-Weltmeister schimpfen durfte?
2 Teams – 2 x Schwarz-Weiss
Der Vize-Weltmeister hatte zuvor das deutsche Team um Reichstrainer Otto Nerz auf die Ränge verwiesen und somit für weitere
Brisanz gesorgt. Im „kleinen Finale“ um Platz drei musste man
nämlich gegen die favorisierten Österreicher antreten. Wie staunten
die Zuschauer, als beide Teams mit weißen Hemden und schwarzen
Hosen in das Stadion von Neapel einliefen. Die Folge: Ein nicht enden wollendes Pfeifkonzert erschallte von den Tribünen. Die Partie
wurde unterbrochen und das Los entschied, dass Deutschland nicht
weiter in seinen „Hausfarben“ spielen sollte. Doch die neuen Trikots
brachten Glück. Deutschland besiegte den südlichen Nachbarn mit
3:2 und wurde unerwartet Dritter.
Zusammenfassend ist der WM 1934 zu bescheinigen, dass sie
sicherlich der internationalen Popularität des Fußballs einen großen
Dienst erwiesen hat. Allerdings ist es ein handfester Skandal, dass
dem faschistischen Italien der unsportlich erlangte Titel im Nachhinein nicht wieder aberkannt worden ist.
von Marcus Italiani, Fotos Bilderberg
Der deutsche WM-Kader 1934 8 Spieler von Rhein und Ruhr
Jakob Bender (Fortuna Düsseldorf)
Paul Janes (Fortuna Düsseldorf)
Stanislaus Kobierski (Fortuna Düsseldorf)
Karl Hohmann (VfL Benrath/Düsseldorf)
Ernst Lehner (Schwaben Augsburg)
Edmund Conen (FV Saarbrücken)
Rudolf Gramlich (Eintracht Frankfurt)
Willibald Kreß (Rot-Weiß Frankfurt)
Sigismund Haringer (Bayern München)
22
Paul Zielinski (FV Union Hamborn/Duisburg)
Wilhelm Busch (Turn- und Sportverein Duiburg)
Matthias Heidemann (Bonner Fußballverein)
Fritz Szepan (FC Schalke 04)
Reinhold Münzenberg (Alemannia Aachen)
Jakob (Jahn Regensburg)
Rudolf Noack (Hamburger SV)
Hans Schwartz (SpVgg Viktoria Hamburg)
Otto Siffling (SV Waldhof)
Schalke 04 und Victoria
Schalke im Herzen, Victoria auf der Brust
Die Farben blenden. Sie stechen ins Auge. Egal
wo man hinguckt. Es gibt wohl nur wenige FußballMetropolen, in denen die Farbgebung des führenden
Fußball-Vereins so das Stadtbild prägt. Ein intensives
Königsblau und ein ebenso leuchtendes Weiß. Kaum
hat man die Stadtgrenze von Gelsenkirchen überquert,
schon strahlen einem die beiden Farben von jeder
Straßenecke entgegen. Auf dem Weg zum Bundesliga-Spiel des FC Schalke 04 kann man die Trikots und
Fahnen kaum zählen. Dabei ist es noch ziemlich früh
am Tage - noch nicht mal zwölf Uhr. Bis zum Anpfiff der
Partie gegen den 1. FC Nürnberg sind es noch über drei
Stunden. Trotzdem ist Gelsenkirchen schon im blau-weißen Wahn.
Der Schriftzug
Neben dem Logo des FC Schalke 04, fällt einem auch sofort ein anderer Name ins Auge: Victoria. Hört sich nach Sieg
an. Gewinnen können die Gelsenkirchener, dass haben sie in
dieser Saison schon häufig gezeigt, sie sind zur Zeit ein ganz
heißer Meisterschaftsaspirant.
Doch hier ist natürlich nicht
„Victory“, der englische Begriff
des Erfolges gemeint. Nein, es
handelt sich um den Hauptsponsor von Schalke 04. Und der ist
aus der Ruhrpott-Stadt nicht
mehr wegzudenken. Denn die
Zusammenarbeit klappt gut
und ist so intensiv, wie sie wohl
nur selten zwischen Sponsor
und Gesponsertem ist. Dank
des Traditionsclubs konnte die
Versicherung ihren deutsch-
Vom „Schalke 04“-Waschbecken über Bälle und Trikots bis hin zum einfachen Fanschal - in der Geschäftsstelle des Schalker
Fanclubverbandes gibt es alles, was das blau-weiße Fanherz begehrt.
24
landweiten Bekanntheitsgrad
deutlich steigern. Und Schalke
selber erhält im Gegenzug neben dem finanziellen Beistand
sowie dem Victoria-Schriftzug
auf der Brust auch noch anderweitige Unterstützung. Denn
für das Düsseldorfer Unternehmen steht neben dem eigenen
Nutzen auch das Wohlergehen
des Vereins im Vordergrund.
Das spiegelt sich in dem großen
Engagement wider und bewirkt
zudem, dass man auf beiden
Seiten mit dieser Zusammenarbeit zufrieden ist. Der Fanbeauftragte Rolf Rojek, den wir
auf dem Zwischenstopp zum
Schalke Fanbeauftragter Rolf Rojek, Peter Oser-Veltins
(Brauerei Veltins) und unsere Reporterin Katrin Diener
Stadion in der Fan-Kneipe „Auf Schalke“ treffen, ist über
die funktionierende Zusammenarbeit sehr erfreut: „Das
klappt alles sehr gut. Es ist nicht so, dass die Victoria einfach nur Geld in den Verein steckt. Sie handelt bei vielen
Dingen im Interesse der Fans und engagiert sich in einigen
Bereichen. Das ist einzigartig und gibt es in dieser Form
wohl sehr selten.“
Das Vertrauen
Aber die Victoria musste sich das Vertrauen der Fans erst
einmal erarbeiten. Und das war nicht so einfach. Denn Versicherungen genießen in Deutschland oft nicht gerade den
besten Ruf. Das weiß auch Rolf Rojek, der selber vorher
in der Versicherungsbranche tätig war: „Die Victoria unterstützt viele Aktionen der Fans und genießt bei ihnen dadurch
mittlerweile volle Akzeptanz.“
Das Engagement des Trikotsponsors ist vielseitig. Neben
der Aktion „Victorianer und Schalker helfen“, in der Geld für
Der Generalbevollmächtigte Sportsponsoring der Victoria
Horst Poganaz und Rolf Rojek in der Fankneipe „Auf Schalke“
25
Schalke 04 und Victoria
Bedürftige gesammelt wird (die „nrw sports“ berichtete), wird
auch im Schalker Jugendbereich investiert. Hierbei handelt es
sich in erster Linie um ein S04-Fußball-Sommer-Camp (Bericht in der nächsten Ausgabe) für Kinder. Der Revier-Club
und die Versicherung sind eng miteinander verwoben. So
kann man sich zum Beispiel über die Internetseite der Victoria
(www.victoria.de) für ein Praktikum in der Schalker Presseoder in der Marketing-Abteilung des S04 bewerben. Das traditionsreiche Unternehmen ist im Bereich des Sport-Sponsorings
aber nicht nur in Gelsenkirchen aktiv, auch der Fußball-Zweitligist Erzgebirge Aue wird unterstützt. Als Co-Sponsor wirbt
die Victoria im Bereich Bandenwerbung, Stadionzeitung und
auf der Videowand. „Unser Engagement bei Aue, soll unsere
Uwe aus Rüsselsheim: „Victoria und der
FC Schalke 04 sind beide erfolgreich und passen
daher toll zusammen.“
Günter aus Münster: „Es ist wichtig, dass Schalke
mit solchen engagierten Unternehmen wie der
Victoria zusammen arbeitet.“
26
Bekanntheit in dieser Region erhöhen“, erklärt Anke Sodermanns
aus der Sportsponsoring-Abteilung der Victoria. „Durch unsere Zusammenarbeit mit Schalke 04 machen wir in ganz Deutschland auf
uns aufmerksam und nicht nur in einer Region.“ Dementsprechend
intensiv verläuft diese Kooperation.
Die Fan-Nähe
Für beide Organisationen ist es wichtig, dass die Zusammenarbeit die Fans mit einschließt. Denn wie auch der Vorsitzende des
Schalker Fan-Club Verbandes Rolf Rojek weiß: „Letztendlich betrifft das Engagement der Victoria die Fans. Denn die sind ja die
Endverbraucher und so muss man sich im Bereich des Sponsorings
auch nach ihnen richten.“ Das weiß man auch bei der Victoria. Und
so sucht sie immer wieder Kontakt mit dem blau-weißen Liebhaber.
Es ist keine Seltenheit, den Generalbevollmächtigten des VictoriaSportsponsorings Horst Poganaz und sogar den Vorstandsvorsitzenden der Victoria-Sachversicherungen Michael Rosenberg mitten unter den anderen Fans in der Kneipe „Auf Schalke“ zu treffen. Beide
wurden dann auch schon mal „zwangsrekrutiert“ und mussten für
die Anhänger Bier zapfen und sich beim Spülen in der Küche nützlich machen. Eine Erfahrung, die genauso basisorientiert war, wie
das gesamte Engagement des Sponsors.
Die Präsenz
Als wir es dann, nach dem Gespräch mit Rolf Rojek und einem
kühlen Gerstensaft, zur Arena Auf Schalke geschafft haben, wird die
Peter aus Ahlen: „Ich finde toll, wie sich die
Victoria engagiert. Das können die in dieser Form
ruhig beibehalten.“
Petra und Jürgen aus
Unternehmen gut, welc
Herten: „Wir finden jedes
hes Schalke unterstützt.“
Stefan (16) aus Essen: „Noch kommt es für mich
nicht in Frage, aber wenn die Victoria unseren Verein weiterhin so unterstützt, könnte ich mir schon
vorstellen, mich bei ihr später mal zu versichern.“
Hendrik aus Schüttdorf: „Ich habe meine
Versicherungen bei der Victoria, das Engagement
bei Schalke 04 war einer der Gründe dafür“
Präsenz der Victoria bei dem Fußball-Club immer deutlicher.
Zwar liegen die Vermarktungsrechte der Arena selber bei dem
früheren Hauptsponsor Veltins, doch rund ums Stadion leuchtet
alles Blau-Weiß. Das liegt nicht nur an den in Schalke-Farben
gehüllten Zuschauern, sondern auch daran, dass die Victoria für
die Fans einiges bietet. Zur Unterhaltung der Erwachsenen und
Kinder gibt es eine Hüpfburg, eine kostenlose Schussgeschwindigkeits Mess-Station, eine Torwand und vieles mehr.
In der Arena selber, sieht man den Schriftzug der Versicherung
nicht nur auf der Banden-Werbung. Bei jedem Tor rollen die
Fans ein riesiges Schalke-Trikot aus. Und ganz groß auf der
Brust, da prangt er wieder - der Namenszug der Victoria.
von Katrin Diener, Fotos Roland Solich, Firo Sportphoto
Verena aus Düsseldorf: „Ich finde es super, wie
Victoria als Sponsor auf die Fans eingeht.“
Karsten aus Gelsenkirchen: „Schalke ist ein
Verein für jedermann, genauso wie die Victoria
eine Versicherung der Breite ist.“
Betti aus Gelsenkirchen: „Beide haben die tolle
Farbe Königsblau in ihrem Logo. Schon das passt
optimal.“
Brigitte und Doris aus Kirchhellen: „Wer Schalke
sponsert ist uns egal, Hauptsache, wir werden
Deutscher Meister.“
27
Fan-Talkrunde - Fan Projekt BVB
32
33
Fan-Talkrunde - Fan Projekt BVB
„Meine Mudda ist der BVB”
Dortmunds Fußball-Herz blutet. Schon seit Monaten jagt in der
Bier-Metropole angesichts des wirtschaftlichen Desasters bei Borussia Dortmund eine Hiobsbotschaft die nächste. Aber Mitte März
landete der Traditionsclub zwei ganz wichtige „Auswärtssiege“. Den
sportlichen beim Hamburger SV und den finanziell überlebenswichtigen in Düsseldorf. Dort hatten die Anteilseigner des Molsiris-Fonds,
der Beteiligungsgesellschaft, der das Westfalenstadion gehört, getagt.
Der sofortige finanzielle Zusammenbruch der Schwarz-Gelben wurde abgewendet. Wenige Tage danach ging die NRW SPORTS den
hausgemachten Problemen auf den Grund. An der Basis, also bei den
Fans, loteten wir den Seelenzustand des BVB aus
Das Herz der Fans schlägt weiter für die Borussia
Auch wenn der eine oder andere
„Fußball-Fan“, ob der wiederholten
„Arbeitsverweigerungen“, auf dem
Platz oder ob der Aktivitäten der kroatischen Wett-Mafia mit dem Fußball abgeschlossen hat, das Herz der
BVB-Basis schlägt weiter heftigst für
die Borussia. Jene Fans, die die Bundesliga-Spielpause im Sommer als
vorsätzliche Körperverletzung begreifen, die sich die jährliche Dauerkarte
vom Mund absparen, die jetzt ihren
Getränkehändler auf eine 100 EuroSpende für den hoch verschuldeten
BVB anhauen oder die mannshohe
Plakate mit der Aufschrift „Leute, meine Mudda ist der BVB“ auf der
Südtribüne präsentieren, traf die NRW SPORTS in den Räumen des
Fan-Projekts Dortmund. Mit dabei: Rolf Arndt Marewski (Dortmunder Fan-Projekt), Alfred „Aki“ Schmidt (BVB-Fan-Beauftragter),
Wolfgang Pfeiffer (BVB Fan-Club Hagen-Süd), Olaf Slupicki (2.
Vorsitzender der BVB Fan-Abteilung) Philipp Orlet (BVB Fanclub
Ambassador, Gladbeck) und Daniel Nowara (Kassenwart der BVB
Fan-Abteilung).
Wir sitzen im „Besprechungsraum“ des Dortmunder Fan-Projekts bei Gastgeber Rolf-Arnd Marewski. Hier fühlen sich die Borussen-Anhänger heimisch, hier plaudern sie frisch von der Leber
weg. Hinten Zapfhahn und Tresen, vorne der Kicker, dazwischen mit
Wimpeln, Postern, Autogramm-Karten, Zeitungsberichten tapezierte
Wände. Tische, Bänke, alles ausnahmslos schwarz-gelb. Daran muss
sich das neutrale Auge erst gewöhnen.
Fan-Projekt Dortmund e.V.
Tel.: 0231 - 721 42 92 - Fax: 0231 - 721 42 95
Internet: www.fanprojekt-dortmund.de
Fan-Betreuung
BV Borussia 09 e.V. Dortmund - Petra Stüker - Fan-Abteilung
Internet:www.bvb-fanabteilung.de
Fanclub “Ambassadors”
45964 Gladbeck - Ansprechpartner: Klaus Liedecke
Tel.: 02043 - 64 227 - Tel.: 0178 - 312 25 62
Fanclub “Hagen-Süd”
Joachim Springiewicz - Tel.: 02331 - 75 896
Zornesröte in Schwarz-Gelb
Ganz Dortmund und natürlich besonders diejenigen, deren Blut
34
35
Serie: FIFA WM Städte - München
Eine „Allianz“ für München
Wo 1974 die Fußball-Weltmeisterschaft aus deutscher Sicht
mit dem triumphalen Höhepunkt endete, wird sie im nächsten Jahr beginnen: in München. Beim zweiten Titelgewinn
der deutschen Nationalmannschaft vor 31 Jahren wurde die
Niederlande beim Finale im Olympiastadion der bayrischen
Hauptstadt von Maier, Beckenbauer, Müller und Co. vor
76.000 Zuschauern mit 2:1 niedergekämpft. Das „Unternehmen Weltmeisterschaft“ beginnt für die Truppe von Bundestrainer Jürgen Klinsmann am 9. Juni 2006 in einer anderen hochmodernen Spielstätte – der Münchner AllianzArena.
“Für den Fußball wie geschaffen”
„Ufo“ wird das neue Schmuckstück der Schweizer Baukünstler Herzog und DeMeuron wegen der ungewöhnlichen Architektur in der Millionen-Metropole schon genannt. Die 66.000
Zuschauer fassende Spielstätte in München-Fröttmaning wird am
31. Mai dieses Jahres mit einem Spiel des FC Bayern München
gegen die deutsche Nationalmannschaft eingeweiht. Vorschusslorbeeren gab es aber schon genug. „Das Stadion ist für den
Fußball wie geschaffen. Da werden die Leute so richtig Spaß
haben“, erklärte der Präsident der Europäischen Fußball-Union (UEFA) Lennart Johansson nach einer Besichtigung im
vergangenen November.
Die Arena wird mit einer glatten Außenhaut aus Kunststoff überzogen, die Umhüllung ist lichtdurchlässig und
wird bei Heimspielen des FC Bayern München in rot, bei
München 1860 in blau und bei allen anderen Events in
weiss erstrahlen. Münchens Oberbürgermeister Christian
Ude freut sich besonders über die Austragung des Eröffnungsspiels mit deutscher Beteiligung. „Das ist ein
Happy End für die Stadt“, zeigte sich Ude zufrieden.
44
Ein Gewinner steht schon fest
Neben dem Eröffnungsspiel werden in dem rund 280 Millionen Euro teuren Projekt zwei weitere Vorrundenspiele, ein
Achtelfinale und ein Halbfinale ausgetragen. Darüber hinaus steigt
vor dem ersten Spiel der WM die offizielle Eröffnungsfeier des
Großereignisses. Aber nicht nur aus sportlicher Sicht ist der Standort München jetzt schon einer der Gewinner der WM. Auch das
Medienzentrum wird in der Stadt des deutschen Rekordmeisters
beheimatet sein. Schritt für Schritt werden im Nordbereich der
Messe München neue Hallen zum Medienzentrum ausgebaut. Bis
zu 15.000 Journalisten werden zu dem Sport- und Medienereignis
erwartet. Die Investition von rund 96 Millionen Euro trägt die
Messe München selbst, weil sie die zusätzlichen Flächen dringend
für ihre Ausstellungen benötigt.
Große Events im Olympia-Park
Aber auch abseits von Stadion und Medienzentrum bereitet
sich München auf die Weltmeisterschaft vor. Der „Olympiapark“
soll zum großen Treffpunkt der zahlreichen Fans aus aller Welt
werden. Die Stadt wird gemeinsam mit dem Fußball-Weltverband
FIFA ein attraktives Programm bieten, das sich über die gesamte
WM-Dauer von vier Wochen im „Olympiapark“ abspielen soll.
Auf einer Seebühne wird die in der Bayern-Metropole einzige offiziell zugelassene Großleinwand aufgebaut, rund 20.000 Besucher
haben dann die Möglichkeit, alle Begegnungen “live” zu verfolgen.
Die Münchner Sportvereine planen ein großes Mitmachprogramm
für alle WM-Touristen. Schwimmen, Eislaufen, Fußball auf dem
Kleinfeld und, und, und – jeder kann sich sportlich betätigen.
Kultur satt
Auch das Kulturprogramm wird für jeden Geschmack etwas
bieten. Im „Theatron“ treten an 30 Tagen internationale Künstler
Die neue Heimat von Bayern München und München 1860
aus Pop, Rock und Jazz auf. Zusätzlich wird auf einer Zentralbühne ein internationales Unterhaltungsprogramm geboten. Highlight des Musikprogramms im Park wird das Open Air-Konzert
der drei großen Münchner Orchester sein. Im „Olympiastadion“
dirigieren Christian Thieleman, Mariss Jansons und Zubin Mehta
klassische Musik. 40.000 Zuschauer werden an diesem Abend erwartet. Ein weiteres kulturelles Ereignis findet bereits im Vorfeld
der Weltmeisterschaft statt. Der „Fußball Globus“ des Künstlers
Andrè Heller macht vom 14. März bis 9. Juni 2006 in München
Station. Zuvor tourte der mobile Pavillon durch die anderen elf
WM-Städte, um seinen Besuchern das Thema Fußballkultur auf
emotionale und spielerische Art und Weise nahe zu bringen.
Vom „Englischen Garten“ bis
zum „Deutschen Museum“
Die „Weltstadt mit Herz“ hat aber auch fernab des WM-Trubels
und der Spiele einiges zu bieten. Liebhaber kulinarischer Genüsse
werden in München ebenso auf ihre Kosten kommen, wie Kulturfreunde oder WM-Touristen, die sich zwischen den Partien einfach entspannen wollen. Biergärten, Museen, Schlösser und Seen
– den Besuchern der Stadt steht ein reichhaltiges Freizeitangebot
zur Verfügung.
Dabei gehört ein Ausflug in den „Englischen Garten“ fast
schon zum Pflichtprogramm. Ob am „Kleinhesseloher See“, am
„Monopteros“ oder im berühmten Biergarten am „Chinesischen
Turm“, das deutsche WM-Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“ trifft auch auf den fünf Kilometer langen und einen Kilometer breiten Park zu. Urgemütlich geht es auch im „Königlichen
Hirschgarten“ zu. Im größten Biergarten Europas muss man sich
sein Glas noch selber spülen, bevor es mit Bier gefüllt wird. Für
Kulturliebhaber sind das „Deutsche Museum“, die „Neue und Alte
Pinakothek“, das“ Schloss Nymphenburg“ und die „Frauenkirche“
erste Anlaufstellen. Mit 55.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche
und rund 17.000 Objekten zählt das „Deutsche Museum“ zu den
größten technisch-naturwissenschaftlichen Museen der Welt. Die
„Alte Pinakothek“ empfängt den Kunstliebhaber mit 1400 „Alten Meistern“. Ebenso lohnenswert ist ein Besuch des „Schlosses
Nymphenburg“. Die Front der barocken Schlossanlage ist 700
Meter lang. Im Inneren erwarten den Besucher prunkvolle Säle,
prächtige Galerien, ein Porzellanmuseum und ein Marstallmuseum. Erholung pur ist hingegen im Münchner Umfeld angesagt.
Tagesausflüge zum Ammersee zu Füßen des bekannten Kloster
Andechs oder zum Starnberger See sind nur zu empfehlen.
Die Weltmeisterschaft kann also nach Bayern kommen und
die Welt fiebert dem Auftakt am 9. Juni 2006 in der bayrischen
Metropole entgegen.
von Andreas Obertal - Fotos Stadt München
FIFA WM Stadt
München
www.muenchen.de
www.muenchen.de/fifawm2006
www.allianz-arena.de
www.tsv1860.de
www.fcbayern.de
www.deutsches-museum.de
www.mvv-muenchen.de
www.in-muenchen.de
www.hausderkunst.de
Und wer noch mit dem Olli Kahn feiern
gehen mag:
P1 München, Prinzregentenstrasse 1
45
Women Power - Maren Meinert
Ein Schuß wie ein Strich: Maren Meinert bei der Eröffnng eines Karstadt FIFA WM Kollektion 2006 Shops
„Ich habe ja nichts geg
Schon mal durch den „Idiotentest“ gefallen? An dieser
Stelle sei vor voreiliger Verneinung gewarnt, vielleicht haben Sie es bloß nicht bemerkt. Maren Meinert, ehemalige
Nationalspielerin und Profifußballerin, hat nämlich einen
ganz eigenen „Idiotentest“ entwickelt. „Wenn jemand im
Zusammenhang mit Frauenfußball vom gewünschten Trikottausch spricht, hat er die Prüfung nicht bestanden“, erklärt die
gebürtige Duisburgerin. Was daran witzig sein soll, hat die
Weltmeisterin von 2003 bis heute nicht verstanden, vor allem
die Einfältigkeit der Vorurteile lässt Meinert schnell ermüden.
„Das schon seit Jahren immer der gleiche Spruch kommt, ist
schon sehr aussagekräftig.“ Besondere Signalwirkung haben Erklärungsansätze à la : „Ich habe ja nichts gegen Frauenfußball,
aber...“ Meinert: „Allein diese Einschränkung sagt doch schon
alles aus. Warum sollte man überhaupt was dagegen haben?“
Eins scheint gesichert: Andreas Guido, seit 1998 mit Meinert
verheiratet, dürfte den Test bestanden haben. Oder war der 33jährige vor der Beziehung auch nicht frei von Vorurteilen? „Maren
und ich haben im gleichen Verein, dem FC Rumeln, gespielt. Und
schon bevor wir uns kennen gelernt haben, habe ich die Spiele der
Frauenmannschaft verfolgt“, erinnert sich Guido. Dennoch schränkt
er ein: „Natürlich hat sich meine Perspektive durch Maren zusätzlich verändert. Aber ich denke, das liegt auch an den generellen Veränderungen im Frauenfußball.“ Es hat sich nämlich einiges getan in
den letzten Jahren. Es gibt immer mehr Mädchenmannschaften in
48
dem Sport, dessen Förderung erst 1970 in die Satzung des Deutschen
Fußball Bunds aufgenommen wurde. Inzwischen ist Frauen- und
Mädchenfußball in vielen Bereichen professioneller geworden.
Wenn Maren und Andreas über Fußball reden, spürt man Faszination und Leidenschaft in ihren Erzählungen. Ihr Sport beeinflusst
auch das Privatleben des Hobbykickers und der Diplomsportlehrerin.
„Fußball spielt schon eine große Rolle in unserem Leben“, so Maren ,
die zurzeit für die Jugendarbeit und Ferienschule der SG Essen-Schönebeck verantwortlich ist. „Er ist so etwas wie unser Lebens-Mittelpunkt“, ergänzt Guido.
Die Fußballerin und der technische Angestellte
Ist diese Beziehung vergleichbar mit den häufig boulevardträchtigen, und nicht weniger von Vorurteilen belasteten, Verbindungen zwischen Profifußballer und Spielerfrau? „Negative Erfahrungen habe
ich noch nie gemacht, so wurde ich auch nie als Spielerinnenmann
bezeichnet“, lacht Guido. „Höchstens im Freundeskreis fallen mal
Sprüche. Die sind dann aber nett gemeint.“ Dass Männer-Profi und
Spielerfrau gemeinsam auf dem Platz zu finden sind, ist wohl eher
selten. Für Meinert und Guido aber ein willkommener Freizeitspaß.
Zusammen mit der Clique trifft man sich regelmäßig zum Hallenfußball. Wer dabei wohl die Oberhand behält? „Maren ist mir technisch
eindeutig überlegen. Dass ich physisch meine Stärken habe, liegt in
der Natur der Sache“, gibt sich Guido diplomatisch. Dass „die holde
Weiblichkeit“ einen technisch hochkarätigen Kick bietet, wird auch
Maren Meinert und VIze-Weltmeister Sebastian Kehl mit dem “Roteiro” EM (Portugal) -Ball.
en Frauenfußball,aber...
von fachlicher Seite immer häufiger anerkannt. Das sah man auch
bei der Weltmeisterschaft 2003, als sich Deutschland mit Meinert im
Team die globale Fußball-Krone erspielte.
In punkto Ballbehandlung könnte Meinert ihrem Mann also noch
was beibringen. Dafür hat die ehrgeizige Athletin in anderen Sportbereichen noch was aufzuholen. Vor kurzem machte das Paar gemeinsam bei einem Triathlon mit. Andreas kam ins Ziel, Maren nicht. Ihr
Fahrrad hatte schlapp gemacht. Das lässt die mehrfache Deutsche
Meisterin natürlich nicht auf sich sitzen: „Man will ja auch mal ankommen, also planen wir schon den nächsten Start.“
Neue „Groundhopper“
Dass die Familie Meinert/Guido so viel Bezug zum Fußball haben, ist bei den gemeinsamen Freizeitaktivitäten praktisch. So gibt es
wohl selten Streit um die Fernbedienung, wenn der Ball im TV rollt.
Und das Paar hat einige Reisen in die Stadien dieser Welt geplant. In
guter „Groundhopper“-Tradition standen und stehen Wochenendfahrten zu Spielen in den verschiedensten europäischen Ligaspielen an.
„Eine Station war zum Beispiel die Partie zwischen Celtic Glasgow
und den Rangers“, berichtet Meinert. Außerdem versuchen die positiv „Fußballverrückten“ jedes Jahr beim DFB-Pokalfinale in Berlin
dabei zu sein. Wie das Erlebnis aus der Spielerperspektive ist, weiß
Meinert aus ihrer aktiven Zeit am Besten. 1998 holte sie mit dem FCR
Duisburg den „Pott“. Auch im Nationalmannschaftsdress war Meinert
mehr als erfolgreich, 92 Länderspiele und 33 Tore sprechen für sich.
Einen der wichtigsten Treffer gelang der 31-Jährigen
am 12. Oktober 2003 im WM-Finale gegen Schweden, als sie
zum 1:1-Ausgleich traf, bevor Mia Künzer per Golden Goal
den Titel sicherte.
WM-Luft will Meinert durchaus wieder schnuppern, diesmal allerdings als Fan bei den Herren. „Natürlich würden Andreas und ich gerne Tickets für die Spiele der Weltmeisterschaft
2006 in Deutschland ergattern“, so Meinert. Beide sind schon
jetzt vom WM-Fieber infiziert.
Soccer in USA ist gleich Frauenfußball
Eine ganz besondere Art von Fankultur im Frauenfußball
hat Meinert während ihrer Zeit in den USA erlebt. 2001 heuerte
sie für drei Spielzeiten bei den Boston Breakers an. Keine einfache Zeit für ein Liebespaar, schließlich war Guido hauptsächlich in Deutschland. „Wir haben versucht, uns so oft wie möglich
zu sehen. Andreas hat seinen Jahresurlaub in Boston verbracht,
in meinen Ferien war ich zu Hause in Deutschland“, erinnert
sich Maren. Schon vor dem Ende der amerikanischen Profiliga
WUSA entschied sich Meinert, ihre Zelte in den USA abzubrechen: Sie merkte einfach, dass es Zeit war, nach Hause zu kommen.
Ihr Privatleben stand und steht für sie an erster Stelle.
Aber rückblickend bestätigen beide, dass die USA-Erfahrung
ganz neue Einblicke in den Frauenfußball gewährt hat. „Der Sport
ist dort unheimlich angesehen. Fußball ist der Frauensport >>>
49
Women Power - Maren Meinert
>>> schlechthin“, kommt Meinert ins Schwärmen. „Mir wurde
einfach unglaublicher Respekt entgegen gebracht. Von Seiten der
Fans, aber auch der Medien.“ Auch Guido hat der Unterschied
zum deutschen Frauenfußball fasziniert. „Maren ist dort wirklich
auf Händen getragen worden. Dort hat sie die Anerkennung erfahren, die ihr als Eigengewächs selbst in Duisburg nicht widerfuhr.“
Durch Maren Meinerts amerikanische Zeit hat Andreas Guido
viele Ereignisse und Momente seiner Frau im Profifußball miterlebt. Selbst einmal den Sprung ins Profigeschäft zu wagen, war aber
nie ein Thema. „Nein, ich glaube damals hatte ich auch viel zu viel
Angst vor der eigenen Courage“, gibt der selbst ernannte „Allrounder“ zu.
schreitet. Dabei ist das ständige Rufen nach Gleichstellung gar nicht
so ihr Ding: „Ich mache mir nicht zu viele Gedanken. Alles, was ich
tue, mache ich gerne und ich gebe dabei mein Bestes. Die Entwicklung geht ständig weiter, es ist halt nur ein langsames Fortschreiten“,
erzählt die Fußball-Lehrerin. Zwei Forderungen stellt Meinert dennoch: „Die Spielerinnen müssen erkennen, dass es nicht leicht ist, in
der obersten Klasse zu spielen. Das erfordert Disziplin und Fitness.
Außerdem wäre eine breitere Basis in den Schulen erfreulich.“ Eines
wird deutlich: Wer mit Maren Meinert und Andreas Guido fachsimpelt und ihre ehrliche Hingabe zu den bunten Facetten des Fußballs
nicht erkennt, der müsste wahrlich ein „Idiot“ sein.
von Sarah Landsiedl - Fotos Firo Sportphoto
Mit Olaf Thon auf der Schulbank
Erst im vergangenen Jahr erwarb Meinert die Fußball-Lehrer-Lizenz. Als einzige Frau beim DFB-Lehrgang, bei dem unter
anderem auch Olaf Thon dabei war, wurde sie von DFB-Chefausbilder Erich Rutemöller zusammen mit Olaf Janssen und André Schubert gesondert ausgezeichnet. Meinert ist also bestens
gerüstet, an der Entwicklung des Frauenfußballs
mitzuwirken, damit der
Prozess der Gleichberechtigung weiter voran
Maren Meinert
Geburtsdatum: 5. August 1973 in Rheinhausen (Duisburg)
Vereine:
FCR Duisburg, FFC Brauweiler Pulheim 2000, Boston Breakers
Größte Erfolge:
Europameisterin (1995, 1997, 2001), Weltmeisterin (2003),
Vize-Weltmeisterin (1995), Wertvollste Spielerin der
US-Profiliga (2003), Deutsche Meisterin 2000 (FCR Duisburg),
Vize-Meisterin 1997 (FCR Duisburg), Pokalsiegerin 1998
(FCR Duisburg), Olympische Bronzemedaille (2000)
Länderspiele: 92 (33 Tore)
5 Fragen
an Maren Meinert
Fußball bedeutet für mich...
...viel Spaß und einen großen Teil meines Lebens.
Frauen im Fußball sind...
...genauso ernst zu nehmende Athleten wie
alle anderen Sportler auch.
Ohne Fußball wäre...
...mein Leben bislang nicht so interessant gewesen.
Mein Mann und Fußball, das ist...
...ein Glücksgriff, weil es zwischen uns so gut passt.
Ich bin Fan von...
...Ich verfolge schon sehr interessiert den MSV Duisburg.
Aber ansonsten habe ich es nicht so mit dem ,,Fan-Sein”.
5 Fragen
an Andreas Guido
Fußball bedeutet für mich…
...viel, aber nicht Alles.
Frauen im Fußball sind...
...mit der Zeit immer besser geworden.
Ohne Fußball wäre...
...ich heute wahrscheinlich nicht mit meiner
Frau verheiratet.
Meine Frau und Fußball, das ist...
...auch eine große Lebenserfahrung für mich.
Ich bin Fan von...
...Borussia Dortmund. Außerdem habe ich immer
die Vereine meiner Frau unterstützt.
50
nrw sports Special
Rhein
Fire
is back
Rhein Fire Special - LTU arena - Rhein Fire vs. Cologne Centurions
„Wir sind wie der zu Hause“
Als Rhein Fire Manager Sammy Schmale im mitzog. Das 10:23 gegen Köln gehörte zu den schlechtesten Beschwarzen Anzug im Lichtkegel auf dem Rasen stand, gegnungen, die jemals in der NFL Europe seit ihrem Bestehen
hatte das schon etwas Feierliches. „Wir sind wieder 1991 stattgefunden haben. Und beinahe hätte es in der Düsseldorzu Hause“, brüllte der neue Fire-Chef ins Mikrofon. fer LTU arena noch einen traurigen Rekord gegeben. Bis dahin
Auf diesen Moment in der völlig abgedunkelten Are- waren noch nie so viele gelbe Flaggen bei einem Europaliga-Spiel
na muss sich der 36-Jährige so gefreut haaufs Feld geflogen. Damit signalisieren die Schiedsben wie ein Kind auf Weihnachten. „Alle
richter, dass eine unerlaubte Aktion stattgefunden hat
unsere Mitarbeiter konnten den zweiten
– der Spielzug wird unterbrochen, vielleicht für unApril-Sonntag kaum erwarten“, sagte
gültig erklärt und eine Strafe ausgesprochen, die zwiSchmale vor dem rheinischen Derby der
schen fünf und 15 Yards Raumverlust ausmacht. Und
Football-Europaliga zwischen Rhein Fire
davon gab es reichlich: Rhein Fire musste 142 Yards
und den Cologne Centurions. „Rhein Fire
zurückweichen bei 15 Foul-Pfiffen. Köln brachte es
gehört zu Düsseldorf. Nach zwei Jahren in
immerhin auf acht Vergehen (81 Yards). „Seit ich bei
der Fremde wurde es Zeit, dass wir wieder
Rhein Fire bin, habe ich noch nie so ein schlampiges
zurückkommen.“ Fanden auch die Fans:
Spiel gesehen“, sagte Cheftrainer Pete Kuharchek.
Rund 25.000 Zuschauer wollten die PremieDoch nicht einmal diesen Rekord gönnte man
re in der LTU arena sehen, die als bewährte
Rhein Fire an diesem Abend. Denn bei der zeitgleiMischung zwischen Party, Show und Sport Rhein Fire Genralmanager chen Partie von Berlin Thunder gegen die Hamburg
Sammy Schmale
aufgezogen wurde.
Sea Devils (15:13) gab es 31 Strafen für 205 Yards.
Vielleicht ist es gut so, dass dieses Rhein-Derby in
Orgie in Gelb
Zukunft bei solchen Statistiken nicht aufgezählt wird. Denn die
Erinnerung daran brauchen die Fans so sehr wie die Wüste Sand.
Irgendwie schade, dass die Mannschaft nicht wirklich Sportlich war es Football zum Abgewöhnen. Neben den Fouls, die
52
fast jeden zweiten Spielzug unterbrachen, war die Leistung beider
Mannschaften unterirdisch. Auf Kölner Seite sorgte Kicker Jimmy
Kibble mit drei Feldtoren für neun Punkte vor der Halbzeit, weil
die Offensive keinen Touchdown zu Stande brachte. FieldgoalVersuche sind immer die schlechtere Variante, da sie nur drei statt
sechs Punkte bringen wie die Touchdowns.
Auch die Gastgeber schafften anfangs nicht
mehr als einen „Dreier“, den Nick Setta zwischen die Stangen kickte. Der Italo-Amerikaner, dessen Großvater für Gangsterboss Al
Capone die Anzüge schneiderte, verschoss
aber einmal kurz vor der Pause.
Team, das eine komplette Saison in der neuen Arena
spielt“) brannten die Pyrotechniker ein Programm ab, das
dem berühmten japanischen Feuerwerk am Düsseldorfer
Rheinufer Konkurrenz machen könnte. Zumal es bei geschlossenem Hallendach stattfand. Nachdem der Einzug
der Cheerleader „Pyromaniacs“ auf
42 Harley Davidson-Motorrädern
ein optischer und der Auftritt der Covergruppe „Hermes House Band“ mit
dem vom Fußball annektierten Lied
„Football is coming home“ ein musikalischer Leckerbissen war, folgte
leider die sportliche Ernüchterung.
Überraschungsgast Verona
„Gewinne Bälle durch
eine gute Defensive“
Verona Pooth (ehemals Feldbusch) bringt
dem Düsseldorfer Team offenbar kein Glück.
Düsseldorfs “Stadttor” zeigt Vorfreude auf
Die meistenteils importierten
Der TV-Star hatte als Überraschungsgast den Fire´s Come Back in die Landeshauptstadt
Sportler konnten die prächtige Vorgabe
Spielball ins Stadion gebracht – wie schon im
Juni 2002 beim Finale um den World Bowl. Damals hatte Rhein nicht fortsetzen. Kölns Spielmacher Kevin Thompson sorgte
Fire ebenfalls verloren. Der Verona-Auftritt war der schillernde mit zwei Touchdown-Läufen selbst für den Sieg, ehe Rhein
Abschluss einer äußerst gelungenen Party-Show vor dem Spiel. Fire 47 Sekunden vor Schluss der Ehren-Touchdown durch
Nach Schmales Begrüßungsworten („Wir sind das erste Sport- Jeris McIntyre gelang, der einen 58-Yard-Pass von Scott >>>
53
Rhein Fire Special - LTU arena - Rhein Fire vs. Cologne Centurions
„Rhein Fire gehö rt zu Düsseldorf“
McBrien fing. Doch da war die Partie längst gelaufen, viele Fans
schon gegangen - obwohl eine Football-Partie auch in Sekunden
noch gedreht werden kann. Doch das war der schwachen Offense kaum zuzutrauen, die im Trainingslager von Tampa Bay doch
noch so einen starken Eindruck gemacht hatte.
Für Ernüchterung hatte schon der Fire-Saisonstart bei den
Amsterdam Admirals gesorgt, der mit 14:24 in die Binsen ging.
Ähnliches Ergebnis, ähnliche Ursachen. Abgesehen von den wenig überzeugenden Offensivaktionen der Spielmacher McBrien
und Andy Hall. „Meine wichtigsten Football-Regeln lauten: Kassiere keine dummen Strafen und gewinne Bälle durch eine gute
Defensive“, sagte Cheftrainer Pete Kuharchek. Beide befolgten
seine Footballer in den ersten beiden Saisonspielen nicht. Doch
besser jetzt zu Saisonbeginn als kurz vor dem Finale. Jetzt kann
noch verändert werden. Wenn der Lerneffekt einsetzt, kann
Rhein Fire die Sechser-Liga am Ende durchaus noch anführen.
Allerdings sollte der Ruck, der ja bekanntlich durch Mannschaften gehen kann, nicht mehr lange auf sich warten lassen, denn
sonst findet das Finale am 11. Juni in der eigenen Arena ohne
die Heim-Mannschaft statt. Das würde den Traum vom ausverkauften World Bowl wohl zerstören.
Es wäre kein gutes Signal für die NFL-Teambesitzer in Amerika, die sich ihre „Nachwuchsliga“ jährlich rund 16 Millionen
Euro kosten lassen. Schließlich sind Zuschauerzahlen am besten messbar in der Erfolgsbilanz. Als Vertreter der großen Bosse überzeugte sich NFL-Geschäftsführer Paul Tagliabue>>>
54
Rhein Fire Spezial - Rhein Fire vs. Cologne Centurions
>>> vor Ort auf der Arena-Tribüne über den Stand der FootballEntwicklung in Deutschland und Europa. „Rhein Fire ist eines
der erfolgreichsten Teams in der Liga, auch was die Zuschauerzahlen betrifft. Das hat uns gezeigt, dass wir auf einem guten
Weg sind.“ Damit das so bleibt, trifft sich Tagliabue regelmäßig
mit deutschen Wirtschaftsbossen. Die Wirtschafts- und SportEntscheider nutzen das für gegenseitige Kontakte. Wichtig für
die NFL-Chefs: Das so genannte „Advisory Board“ kennt die
deutsche Wirtschafts- und Sportlandschaft. „Es muss der NFL
gelingen, weitere Teams zu etablieren“, sagte Advisory BoardMitglied Jürgen Weber vor dem Rhein-Derby, „wir werden uns
weitere Städte anschauen, wo Potenzial für diesen Sport besteht.“
Stuttgart und München gehören dazu. Auch die Umbenennung in
56
„NFL Bundesliga“ sei laut Tagliabue denkbar. Dass die Zentrale
der Europa-Liga weiterhin in London sei, obwohl in der englischen Hauptstadt inzwischen kein Team mehr stationiert ist, werde auch kritisch besprochen. Düsseldorfs Oberbürgermeister Joachim Erwin bot daraufhin erneut Büro-Räume in der LTU-Arena
an. Die Liga-Zentrale könne durchaus nach Düsseldorf kommen.
„Rhein Cup“ vorerst in Köln
Alle diese Denk-Ansätze versprechen zumindest eine gewisse
Zukunftssicherheit, die von Fans und Verantwortlichen der NFL Europe beinahe jährlich befürchtete Schließung der Liga erhält so keine
neue Nahrung. Im Herbst entscheiden die NFL-Teambesitzer erneut
Rhein Fire Special - LTU arena - Rhein Fire vs. Cologne Centurions
Hoffnung
über eineVerlängerung ihres finanziellen Europa-Engagements. Paul
Tagliabue ist sicher, dass die Verlängerung geschehen wird: „Das
haben wir bisher getan, und das wird auch wieder so geschehen.“
Den Mannschaften in Köln und Düsseldorf wäre das nur recht.
Denn für ihr „Rhein-Derby“ lief die Marketing-Maschine bis zum
Anschlag. Selbst die Oberbürgermeister, Düsseldorfs Joachim
Erwin und Kölns Fritz Schramma beteiligten sich mit markigen
Sprüchen. Die Stadtväter lobten zudem den „Rhein-Cup“ aus, den
jeweils der Sieger des Derbys mit nach Hause nehmen darf. Nach
fünf Siegen bleibt der Ein-Meter-Blechkoloss endgültig in den
Händen der Triumphatoren. Umgerechnet würde das mindestens
zwei weitere Spielzeiten der NFL Europe bedeuten.
Also plant man schon, den CUP am 29. Mai zurückholen:
Dann steht das Rückspiel im Kölner RheinEnergie-Stadion
an. Und die Fanclubs organisieren wieder die große Schiffstour nach der „heissgeliebte“ rheinischen Schwesterstadt. Dann
tauscht auch Fire-Manager Sammy Schmale den schwarzen
Anzug mit einem Piratenkostüm. Unter diesem Motto schippert dann Rhein Fire wie im vergangenen Jahr den Rhein herauf und geht auf einen hoffentlich erfolgreichen Eroberungszug.
Und wieder nix - Fire´s Jason Rader geht zu Boden
58
Wut
Elend
„Also:
Rhein Fire
Piraten, holt
euch den
Pokal zurück wenn nötig mit
unsanfter Gewalt“
(aber nur auf dem Spielfeld)
Unfair - Zuviel Kölner auf dem Platz
Trübsinn
Hoffnungslosigkeit
Zärtlichkeit
e Smith zu stoppen.
Fire’s Running Back Jo
ein
Rh
t
ch
rsu
ve
nn
Du
Anthony
Colognes Linebacker
“Muckis” ohne Ende: Rhein Fire’s Demetrius Walker und Bryan Anderson
59
Rhein Fire Special - Trainingslager in Tampa
Hire and Fire - Training in Tampa
Der Anblick schmerzte Pete Kuharchek, den Head Coach von
Rhein Fire jeden Morgen im Trainingslager: Ex-Fire Spieler Bastian
Lano lief dem Trainer von Rhein Fire mehr als einmal am Tag über den
Weg. Aber leider nicht im Rhein Fire-Trikot, sondern in den Farben
der Hamburger „Sea Devils“. Denn im Trainingsquartier des Europaligisten waren auch die Spieler des neuen Teams aus Hamburg untergebracht. Im großzügigen Mainsail-Village am Flughafen von Tampa
mit Dutzenden Appartement-Häusern im Südstaaten-Stil lebten und
arbeiteten die Footballer der konkurrierenden Mannschaften Seite an
Seite. Sie teilten sich sogar extra aufgestellte Container zum Essen
und für Besprechungen. Rund 15 Autos hätten statt jedes Containers
Platz gehabt - wahrhaft amerikanisch Dimensionen. Hinter dem Zaun
des Geländes stand die Küche. In einem riesigen Lkw-Anhänger wurde gebrutzelt, gekocht und zubereitet. Drei bis vier Mitarbeiter waren
beinahe rund um die Uhr beschäftigt mit Nachschub, kochen und spülen. Schließlich mussten zweimal 60 Spieler und ein jeweils etwa 20
Köpfe großer Trainer- und Betreuerstab ernährt werden.
Schon traditionell bereiten sich die Football-Mannschaften der
NFL Europe auf die neue Saison in Tampa Bay in Florida vor. Fire
trainierte in diesem Jahr auf der Anlage der Universität von Tampa.
Die übrigen Teams verteilten sich auf Hotels und weitere Trainingsplätze der Metropole am Golf von Mexiko. Jedes Jahr Mitte Februar
geht es mit dem Trainingslager der „Nationals“, der Nicht-US-Amerikaner, los. Erst in den USA entscheidet sich, welcher „National“
für welches Team spielt. Anschließend starten die einzelnen Trainer
mit den ihnen zugeteilten Spielern in die Vorbereitung. Mit dem unangenehmen Ende, dass sie sich Ende März auf 48 dieser 60 Spieler
beschränken müssen. Dieser „Cut“ hatte Fire-Trainer Pete Kuharchek
früher immer derbe seelische Probleme bereitet. Denn einen Spieler
nach Hause zu schicken, bedeutet für den „Aussortierten“ fast das
Karriereende. Wer es über die NFL Europe nicht schafft, hat kaum
noch eine Chance auf das große Geschäft.
„Aus Gründen der Gerechtigkeit“
Seit 2001 hat Kuharchek bei Rhein Fire das Kommando und leidet nicht mehr so stark, gibt er zu: „Nur wenn einer gehen muss, der
sich wirklich den Hintern aufgerissen hat, tut das weh.“ Meist seien
die Spieler aber zu schlecht, die Trennung sei dann zu verschmerzen.
Headcoach Pete Kuharchek beim Training
60
Und wenn es einen faulen oder widerwilligen Sportler erwischt, „ist
das auch schon mal Ansatz zu Freude bei den Einsatzwilligen“. Aber
leichtfertig wird niemand entlassen. „Wir machen uns vorher ein ausführliches Bild von den Akteuren“, sagt Kuharchek, „ich weiß dann,
wer von meinen Assistenztrainern welche Spieler nicht mehr haben
will und überzeuge mich selbst noch einmal von ihrer mangelnden
Qualität. Denn die letzte Entscheidung liegt bei mir.“
Doch nicht in jedem Fall und damit zurück zu Lano - die Liga
verfrachtete den 1,92 m großen Abwehr-Hünen, den Kuharchek fest
für seine Mannschaft eingeplant hatte, kurzerhand zu dem neuen
Hamburger Team. „Aus Gründen der Gerechtigkeit“ - sprich Ausgeglichenheit der Teams - muss der gebürtige Hesse nach zwei Jahren
Pause und auskurierter Knieverletzung seine Rückkehr bei den „Sea
Devils“ versuchen. „Fire besitzt in Peter Heyer und Richard Yancy
bereits zwei überragende Deutsche“, lautete die Begründung von Jeff
Reinebold, Beauftragter der Europaliga in Sachen Aufteilung der
Nicht-US-Amerikaner. Für fußballverrückte Mitteleuropäer kaum
vorstellbar, doch so läuft der Laden: Die Liga teilt die Spieler auf,
die nach Europa kommen wollen. Dass ein Lano schon vier Jahre
bei Fire spielte, zählt hier nicht. Die Trainer können lediglich Wünsche äußern wie Kinder zu Weihnachten. Ob sie erfüllt werden, ist
eine andere Frage. Denn schließlich geht es um Nachwuchsförderung
für die große National Football League (NFL), die immer hungrig
ist nach großen Talenten. Den größten Teil der Europaliga-Akteure
stellen Spieler aus NFL-Teams, die sich in der Europaliga beweisen
sollen. Dazu kommen vertragslose und die „Nationals“, wie Bastian
Lano und Werner Hippler. Dafür stecken die Eigentümer der 32 NFLTeams rund 16 Millionen US-Dollar pro Jahr in ihr Projekt.
Europe, hat sich bei etlichen Besuchen an der Elbe von der Machbarkeit überzeugt: „Die Stadt hat alle Voraussetzungen und in den Blue
Devils in der ersten Deutschen Football-Liga einen Klub mit großer
Erfolgs-Vergangenheit.“
Das gab vor anderthalb Jahren wohl auch den Ausschlag für Köln
– Stuttgart, München und Kaiserslautern waren auch im Gespräch,
hatten aber das Nachsehen. Im Kielwasser der mittlerweile aufgelösten Cologne Crocodiles (1981 – 2003) wurde die neue Rivalität
an „Vater Rhein“, also zwischen Düsseldorf und Köln, geboren, die
so ganz neu auch nicht ist. Darauf setzten die Liga-Verantwortlichen
schon in der vergangenen Saison, und zumindest die Fire-Anhänger
nahmen es an. Mit Party-Schiffen schipperten sie zum Auswärtsspiel
in die Domstadt und bescherten den Centurions den Zuschauer-Rekord von 20.354 Fans. Ohne diese Zahl hätte sich der Schnitt im
RheinEnergie Stadion um die 10.000 eingependelt. Nach einem
denkbar miserablen Start mit drei Niederlagen in Folge kein Wunder.
Doch der Kölner Cheftrainer Peter Vaas und seine Jungs strampelten
sich frei und standen am Ende mit einer Bilanz von 4:6 sogar vor
Rhein Fire (3:7). Peter Vaas erfüllten die Liga-Bosse übrigens seinen
Wunsch und schickten den gebürtigen Kölner Werner Hippler wieder
in seine Heimatstadt. Im Trikot der Crocodiles und der Red Barons
Cologne lebte der 34-Jährige bereits in etlichen Bundesliga-Duellen
mit den Düsseldorf Panthern die rheinische Rivalität aus. Mit den Red
Barons holte er 1988 im Finale durch ein 25:20 gegen die Panther
die erste Deutsche Meisterschaft nach Köln. Und im Jahre 2005 soll
dieser Konkurrenzkampf auf Profi-Ebene neu entfacht werden, denn
schließlich ist Rhein Fire nach zwei Jahren in Gelsenkirchen wieder
in Düsseldorf zu Hause.
Hamburg hat alle Voraussetzungen
Jahr für Jahr fordern sie von ihren Untergebenen Rechenschaft.
Läuft es nicht nach Wunsch, wird etwas geändert. So ersetzten die
Hamburger kürzlich die Scottish Claymores. Ein gutes Jahr zuvor
wurden die Cologne Centurions aus der Taufe gehoben, nachdem die
Barcelona Dragons nicht genug Erfolg hatten. Mittlerweile setzt die
Liga ganz auf die deutsche Karte, nur die Amsterdam Admirals sind
die Ausnahme. In Hamburg möchte man auf Anhieb einen fünfstelligen Zuschauerschnitt erreichen. Marshall Happer, der Chef der NFL-
Wer nicht spurt, fliegt raus
Die meisten Spieler werden für die rheinische Rivalität allerdings
kaum ein Gefühl bekommen. Schließlich sollen sie sich ganz auf ihre
Karriere konzentrieren. Im Oktober wird schon gesichtet, wer aus der
NFL nach Europa geschickt werden könnte. Im Januar beginnt die
heiße Phase – die Trainer der Europaligisten stellen ihre persönlichen
Wunschlisten für die Auswahlverfahren zusammen. Denn neben der
festen Zuteilung gibt es auch noch die „Draft“, ein Auswahlverfah-
Besprechung der Quartebacks
Scott Greg greift die Stehaufmännchen an
ren Anfang Februar. Dabei wählen die Trainer wie auf dem Fußball„Bolzplatz“ nach einer vorher bestimmten Reihenfolge aus einer größeren Gruppe von Spielern aus.
Alle Ausgewählten müssen rund vier Wochen durch die Knochenmühle unter der Sonne Floridas. Der Traumstaat im Osten der USA
wird dabei für viele zum Albtraum. Sechs Uhr morgens Wecken,
um 6.30 Uhr gemeinsames Frühstück, eine Dreiviertelstunde später
beginnt der Arbeitstag mit allem, was dazu gehört. Zwei komplette
Trainingseinheiten und mehrere Taktik-Besprechungen bis in den
späten Abend. Die Liga ist unerbittlich, die Trainer auch. Wer zu spät
kommt, fehlt oder einen Fehler macht, ist raus. Das war schon im
Trainingslager von Tampa so, das ist auch in der Saison möglich. Eine
Urlaubsverlängerung wie sie sich die Bundesliga-Brasilianer hin und
wieder leisteten, ist undenkbar. „Hire and Fire“ – anheuern und feuern
– ist an der Tagesordnung. Jeder ist ersetzbar, nur die Besten dürfen
sich in Europa beweisen und ihren Traum vom Profi-Football weiter
träumen. Mimosenhafte Beschwerden gibt es (offiziell) nicht, Widersprüche gegen den Trainer wagt keiner. Und gegen die Zuteilung der
Liga erst recht nicht: Also muss Bastian Lano in Hamburg spielen
– und Kuharchek auf einen anderen „National“ setzen. Und Bastian
hat ja nächstes Jahr die Chance zu Fire zurückzukehren.
Text und Fotos Matthias Goergens
Rhein Fire Termine 2005
Hamburg Sea Devils – Rhein Fire
Rhein Fire – Berlin Thunder
Frankfurt Galaxy – Rhein Fire
Rhein Fire – Hamburg Sea Devils
Berlin Thunder – Rhein Fire
Rhein Fire – Frankfurt Galaxy
Col. Centurions – Rhein Fire
Rhein Fire – Amsterdam Admirals
16.04.2005, 19:00
23.04.2005, 19:00
30.04.2005, 19:00
07.05.2005, 19:00
14.05.2005, 18:00
21.05.2005, 19:00
29.05.2005, 16:00
04.06.2005, 19:00
“Yello Strom World Bowl XIII”
LTU-arena Düsseldorf
11.06.2005, 17:00
Smith Joer auf dem Weg zum Touchdown
61
Rhein Fire Special - Pyromaniacs und Cologne Centurions Cheerleader
No Beauty without Pain
wird mit Springen und Hüpfen ohne jegliche Pause die
Ausdauer trainiert. Dann werden mit 200 Sit-Ups die
geraden und auch schrägen Bauchmuskeln gestärkt,
bevor die Liegestütze anstehen. „Diese Übungen
machen wir bei jedem Training, denn meine Mädels
sollen in ihren Kostümen ja auch möglichst gut aussehen“, so Lopez. „Außerdem müssen sie eine gute
Ausdauer haben, damit sie die langen und anstrengenden Auftritte durchhalten können.“
Es ist gerade 19.40 Uhr. Noch zwanzig Minuten bis
zum Trainingsstart. Trotzdem tummeln sich bereits, fix
und fertig umgezogen, acht Mädchen in dem schmalen
Flur vor dem Tanzsaal. Während sich zwei der jungen
Frauen gerade in eine Diskussion um Haare, Strähnchen und Frisuren vertiefen, können es die Anderen
gar nicht abwarten. Vor spiegelnden Scheiben werden
hier bereits die ersten Schrittfolgen getanzt.. Und auch
Trainerin LaKesha Bennett ist schon da und hilft mit
kleinen Korrekturen und Anweisungen.
Es ist ein Mittwochabend in einem Fitness-Club
mitten in der Kölner Innenstadt. In wenigen Minuten
beginnt das Training der Cheerleader des AmericanFootball-Teams Cologne-Centurions. „Zu Beginn der
Saison waren wir noch zehn Mädchen mehr, doch die
haben aus zeitlichen Gründen aufgehört. So ganz klar
ist es manchen vorher wohl nicht, worauf sie sich hier
bei dieser Sportart einlassen“, erklärt Bennett. Inzwischen ist die Truppe auf 32 Mitglieder geschrumpft.
Denn wer denkt, dass es beim Cheerleading mit etwas
Lächeln, ein bisschen Tanzen und Herumspringen an
der Seitenlinie getan ist, der irrt. Nein, nicht nur American Football selber, auch das professionelle Anfeuern an der Seitenlinie ist Leistungssport.
Schon seit Oktober trainieren die Centurions-Girls
fleißig. Bei ihnen stehen drei Mal wöchentlich Fitness
und Einüben der unterschiedlichen Choreographien
auf dem Programm. Zurzeit müssen die Kölnerinnen
elf Tänze beherrschen.
Disziplin ist Pflicht
Das Cheerleading eine anspruchsvolle Sportart ist, bemerkt man als erstes, wenn man sich das
Training der Kölner Konkurrenz aus Düsseldorf ansieht. Denn bei den Pyromaniacs, den Cheerleadern
des American-Football-Teams Rhein Fire, herrschen
strenge Regeln. „Jenni H., Jenni K., Linda K. “, zählt
Trainerin Miriam Lopez die Namen ihrer Schützlinge
auf. Bevor die Übungseinheit überhaupt beginnt, wird
erstmal die Anwesenheit geprüft. Die erwünschte
und auch geforderte Teilnahme liegt bei 100 Prozent.
o.: Pyromaniac Jasmin, u.: Centurions Cheerleader
„Normalerweise darf man beim Training gar nicht
fehlen. Aber bei einer wichtigen Prüfung oder natürlich Krankheit machen wir eine Ausnahme“, erklärt
Lopez die strenge Marschroute. „Wenn die Mädchen
krankheitsbedingt länger fehlen, müssen sie mir ein
Attest vorlegen.“
Fitness ist bei den manchmal abfällig als „Jubeltruppe“ bezeichneten Cheerleadern ein absolutes
Muss. Sechs bis acht Stunden Training pro Woche
investieren die Mädchen, um erfolgreich bei den
Pyromaniacs mitwirken zu können. Und richtig fit
sind die jungen Frauen im Alter von 18 bis 29 Jahren allemal. Schon das Aufwärmprogramm hat es
wirklich in sich. In den ersten dreißig Minuten
62
o.: Pyromaniac Miriam, u. Hübsche Cowgirls
200 Auftritte pro Jahr
Die Rhein Fire-Cheerleader gehen bereits in ihre
elfte Saison. Alljährlich wurden aus rund 200 Bewerberinnen etwa 40 Pyromaniacs gecastet. „Die Mädchen brauchen Willensstärke, Disziplin und sollten
dazu im Team arbeiten wollen. Natürlich ist außerdem Rhythmusgefühl ganz wichtig“, so die Anforderungen laut Trainerin Lopez. „Einen makellosen
Topkörper müssen sie nicht besitzen, doch sie sollten
schon eine Figur haben, mit der sie ohne Probleme
das bauchfreie Trikot tragen können.“ Aber auch das
Erinnerungsvermögen spielt bei dieser Sportart eine
Rolle. Denn das Repertoire der Düsseldorfer Cheerleader umfasst insgesamt 23 Tänze.
Wer es dann ins Team geschafft hat, kann sich auf
Auftritte bei den unterschiedlichsten Events freuen.
Bis zu 200 Buchungen verzeichnen die Pyromaniacs,
deren Saison von Oktober bis Oktober geht. Danach
muss sich jede einzelne Tänzerin wieder neu für die
Cheerleader-Gruppe qualifizieren. Gebucht werden
die Sportlerinnen für Show-Auftritte jeder Art, sei
es bei Messen, Gala-Events, Fernsehauftritte und natürlich bei den Spielen „ihres“ Football-Teams vor
manchmal über 50.000 Zuschauern. Aber auch für
kleinere oder größere private Veranstaltungen kann
die „Gute-Laune-Tanzgruppe“ verpflichtet werden.
Theoretisch kann Jeder einen Auftritt der Cheerleader buchen. „Ich prüfe aber, ob sowohl der Anlass,
als auch der Rahmen stimmt, bevor es eine Zusage
gibt. Anfragen können Alle“, erklärt Lopez. „Zum
Beispiel sind wir auch schon bei einer Verlobung
aufgetreten. Wir machen so was unter anderem davon abhängig, ob es zum Beispiel eine Bühne gibt.
In einem dunklen Partykeller würden wir nicht auftreten.“ Im Karnevalszug der Landeshauptstadt sind
sie jedoch regelmäßig dabei.
Die Rheinfire-Cheerleader haben es geschafft,
zu einem Markenzeichen Düsseldorfs zu werden.
Als Repräsentantinnen der Landeshauptstadt waren
sie schon mit Düsseldorfs Oberbürgermeister Joachim Erwin in Chicago, Moskau und Berlin.
Ein langer Weg für die Centurions
Um sich einen ebenso großen Bekanntheitsgrad zu verschaffen, haben die Kölner >>>
63
Rhein Fire Special - Pyromaniacs und Cologne Centurions Cheerleader
>>> Cheerleader noch einen langen Weg vor sich. Bei ihnen verläuft noch alles in ruhigeren Bahnen, in einem etwas kleineren
Rahmen. Das Kölner Cheerleader-Team „spielt“ ja auch gerade erst in ihrer zweiten Saison. Dafür sind die Plätze allerdings
schon ziemlich begehrt. Immerhin nahmen bei dem Casting der
Cologne Centurions bereits 100 junge Frauen teil. Noch sind sie
auch nicht ganz so begehrt wie das Düsseldorfer Gegenstück,
aber auf jährlich 100 bis 150 Auftritte kommen die Kölnerinnen
schon. „Vom Tanzen her wollen wir zwar nicht so werden wie
die Pyromaniacs, aber ihren Bekanntheitsgrad hätten wir schon
gerne. Das ist ein Ziel, das wir erreichen wollen“, so die Cheerleader-Trainerin LaKesha Bennett. Das braucht natürlich seine Zeit,
die die Pyromaniacs schon hatten. So ein bisschen scheint das
Anfeuerungs-Team aus Düsseldorf für die Kölner Cheerleader
als Vorbild zu gelten. Denn in der Domstadt soll demnächst eine
Cheerleader-Nachwuchsgruppe gegründet werden, was die Pyromaniacs schon lange gemacht haben. Außerdem ist Köln auch ein
Foto-Kalender in Arbeit. Der Jahresplaner der Pyromaniacs erfreut sich schon lange großer Beliebtheit und ist mit einer Auflage
von 1000 Stück begehrtes Sammelobjekt und schnell ausverkauft.
„Ich will, dass meine Gruppe die Beste ist.“
Wenigstens von den organisatorischen Rahmenbedingungen
sind die Rhein-Fire Cheerleader richtungweisend. Aber den
Tanzstil der beiden Gruppen kann man laut Benett nicht so
wirklich miteinander vergleichen: „Der Düsseldorfer Bewegungsstil ist eher tänzerisch. Wir gehen eher in Richtung HipHop.“ Den Unterschied in der Musikauswahl, den
Schrittfolgen und der ganzen Ausstrahlung sieht CenturionCheerleader Taja so: „Wir sind natürlicher und mit uns können sich die Mädchen auch eher identifizieren, als mit den
Rhein Fire-Girls.“ Taja verfügt anscheinend über Insider-Informationen, vielleicht weil sie früher selber drei Jahre lang
für die Pyromaniacs tanzte.
So ganz ohne Sticheleien kommt man scheinbar auf
keiner Ebene des nicht immer ernst gemeinten rheinischen
Städteduells zwischen Düsseldorf und Köln aus. Pyromaniacs-Coach Miriam Lopez sieht die beiden CheerleaderTeams allerdings nicht in Konkurrenz zueinander: „Ich weiß,
was meine Mädchen können und ich weiß, dass wir gut sind.
Klar, will ich, dass meine Gruppe die Beste ist. Aber die
Kölnerinnen sollen auch gut sein. Das ist wichtig für diese
Randsportart, damit sie demnächst mehr als eigenständige
Sportdisziplin akzeptiert wird.“ Und diesem Wunsch würde ein schlechter Auftritt natürlich gar nicht gut tun.
von Katrin Diener - Fotos Firophoto, Katrin Diener
Cheerleading in NRW
www.fire-pyros.de
offizielle Seite der Rhein Fire Pyromaniacs
www.rhein-fire.de
offizielle Seite von Rhein Fire
www.cologne-centurions.de
offizielle Seite der Cologne Centurions
www.squadlist.de Liste aller Cheerleader Gruppen
www.cheerleader-spirit.com
allgemeine Cheerleader Seite
-
64
Buchtipp:
Cheerleading
von Miriam Lopez
erschienen im März 2004
Meyer und Meyer Verlag
160 Seiten vierfarbig.
ISBN 3-89899-012-5
16,90 Euro
Rhein Fire Special - Fanlokale für Fire Fans
r
e
i
b
t
l
A
r
e
s
n
u
t
b
i
e
l
Wo b
Dass die Fire-Fans richtig ausgelassen feiern können, ist seit
Jahren bekannt. Dass in den letzten beiden Jahren der Weg zur
liebgewonnen Altstadt sehr weit war, ist auch bekannt. Jetzt spielt
das Team der NFL Europe League wieder in Düsseldorf und die
schöne Tradition, „die längste Theke der Welt“ wieder in ein burgundy-farbenes Trikotmeer zu verwandeln, wird wieder beherzigt.
Nur 15 Minuten von der neuen Spielstätte LTU arena entfernt,
können die zahlreichen Fans wieder bei einem leckeren Getränk
mit Gleichgesinnten die Spiele analysieren, Siege feiern oder sich
bei Niederlagen trösten.
Stadion wieder zu treffen. Zum Beispiel im Louisiana auf der Bolker Straße, mit dem Rhein Fire schon seit Jahren eine enge Verbindung hat. Die gemütliche Mischung aus Bar und Restaurant erlaubt
es, sich auch einmal ganz gemütlich vom Spiel-Stress auszuruhen.
Bei Spare Rips und Chicken Wings trifft man nach den Begegnungen in der LTU arena auch viele Spieler, die den Abend im Louisiana ruhig ausklingen lassen. Dann besteht natürlich die Chance,
mit den Footballern direkt die Szenen des Spiels noch einmal zu
diskutieren oder sich einfach auch nur Autogramme zu holen.
Wer die Nacht zum Tag machen will, der geht einfach ein paar
e
l
a
k
o
L
n
a
F
Fire
Fans, die bei schönem Wetter lieber Sterne am Abendhimmel
bewundern und dem Rauschen des Rheins zuhören möchten, finden im Uferlos an der Rheinufer-Promenade den richtigen Platz
für sich. Auf einer großen Außenterrasse kann man sich von einem
aufregenden Spiel in Liegestühlen erholen oder aber die Auswärtsspiele auf einer Leinwand sehen. Es versteht sich von selbst, dass
im Außenbereich auch eine eigene Bar aufgebaut ist.
Wen es als Rhein Fire-Fan nicht gerade in den Trubel der Altstadt zieht, der sollte einmal im Bürgerhaus vorbeischauen. Der
In-Treff in Hassels bietet neben Rhein Fire-Atmosphäre auch Entspannung und Spaß bei einer Runde Billard oder Dart. Hier werden
ebenfalls die Auswärtsspiele von Fire übertragen. Ein besonderer
Service: Das 1-Yard-Bier – über 90 Zentimeter Alt-Vergnügen in
kleinen Gläsern.
Alle Lokale sind Rhein-Fire-like dekoriert
und gehören zu den offiziellen Party-Places
des zweimaligen World Bowl Champions.
von Thomas Röther - Fotos Andre Steinberg
Die Fire Fan Lokale
Der Knoten - Altstadt
www.knoten.de
Oberbayern - Altstadt
www.oberbayern-duesseldorf.de
Louisiana - Altstadt
www.louisiana.de
Ballermann 6 - Altstadt
Telefon: 02 11/3 23 76 61
Uferlos - Altstadt
Bürgerhaus - Düsseldorf Hassels
Rhein Fire Spieler Nicholas Setta, Travis Dorsch, Danny Young beim Fire Talk im “Knoten” in der Düsseldorfer Altstadt
Mittelpunkt des ganzen Geschehens ist der Knoten, die Fire
Fan-Base. Dort, wo auch außerhalb der Saison jeden Monat der
Fire Talk stattfindet, bei dem sich die Fans mit geladenen Gästen
über Neuheiten, Veranstaltungen und andere Dinge unterhalten
können, pulsiert das Fire-Blut. Während die Spieler in der Stadt
weilen, findet der Talk, der größtenteils von Rhein Fire PR-Manager Tom Aust moderiert wird, jede Woche mit zwei Akteuren
des aktuellen Teams statt. Nach den Spielen wird die StadionAtmosphäre in den Knoten getragen. Innen ist dann kaum noch
Platz, sein Schlösser Alt zum Mund zu bringen, draußen wird
diskutiert und weiter gefeiert.
Wer dann doch kein Plätzchen findet, der hat als Fan noch
genügend andere Möglichkeiten, seine Sitznachbarn im
66
Meter die Bolker Straße weiter, um im Ballermann 6 abzufeiern.
Mit ausgelassener Partymusik und Mallorca-Feeling kann man sich
schon einmal für die Fahrt zum „12. Spiel“ in Barcelona warmlaufen. Denn eine Woche nach Ende der Saison tingelt der harte Kern
der Fire-Fans nach Spanien, um zusammen mit den Anhängern der
nicht mehr existierenden Barcelona Dragons zu feiern.
Party-Stimmung findet der Fire Fan auch im Oberbayern, ebenfalls auf der Bolker Straße, wo auf zwei Etagen für ausgelassenen
Laune gesorgt wird. Wer einmal einen ausgefallenen Drink schlürfen will, der ist hier genau richtig. Ob Sangria mit zehn Strohhalmen
oder ein originelles Getränk aus einem Glasschuh – es gibt eine breite
Palette zum Ausprobieren. Und wer nach dem Spiel sein Rhein FireTicket zeigt, zahlt für einen Liter Longdrink nur 10 statt 15 Euro.
Das “Uferlos” mit Biergarten am Rheinufer
Das “Oberbayern” in der Altstadt steht
seinem balearischen Vorbild in nichts nach
67
Rhein Fire Special - LTU arena
Die Welt kann kommen – Der World Bowl XIII auch
Abflug am Rhein. Die LTU-Multifunktionsarena lässt final
die Hüllen fallen und heißt neben dem Stamm-Mieter Fortuna
ihre zeitweilig nach Schalke ausgelagerten Helden von Rhein
Fire willkommen. Und was ist sie schön geworden.
Palast der Möglichkeiten
Ein Palast der Möglichkeiten verbirgt sich hinter der gläsernen Fassade des Megastadions. Geräumige Tribünen, die trotz aller
Größe das Gefühl vermitteln, aufgrund nicht vorhandener Laufbahnen zwischen Zuschauern und Spielfeld, nah am sportlichen Geschehen zu sein und eine Überdachung, die nicht nur den Regen
fernhält. Klar, Anlaufschwierigkeiten mit der Technik, vor allem im
Aufenthaltsbereich der technisch anspruchsvollen Presse, ließen
im Vorfeld so manche hämischen Statements durch den Blätterwald
geistern. Doch machen wir uns nichts vor: Das Schmuckkästchen
wird in einigen Jahren seinen Ruf als Lieblingsspielzeug des Düsseldorfer Oberbürgermeisters Joachim Erwin abgestreift haben und
auchüberregional für Akzente sorgen. Das sehen auch viele Sportanhänger inzwischen so. Fortuna-Fan Jennifer Töpperwein, beim
Supporters Club Düsseldorf e.V. für die Pressearbeit zuständig,
sagt: „Durch die Überdachung werden die Fangesänge im Stadion
sehr viel lauter. Die Atmosphäre ist wirklich intensiv. Beim Spiel
68
gegen die Bayern hatte ich das Gefühl, dass die Fortuna durch die
Kulisse einen zusätzlichen Motivationskick bekommen hat, der sich
wiederum auf die Fans übertrug. Natürlich ist es als Fan nicht leicht,
dem „kultigen“ Paul Janes Stadion den Rücken zu kehren, doch
ich glaube, dass die Fortuna durch ein attraktiveres Stadion mehr
Publikum in den umliegenden Städten erreicht, und das kann nur
gut sein.“
Die größte Halle Europas
Bis zu 51.500 Zuschauer können das Treiben auf dem 8.000
Quadratmeter großen Rasen verfolgen, der extra aus Holland importiert wurde, bei Konzerten durch Einbeziehung des Innenraums faßt
die Arena sogar 65.000 Besucher. Weinten nicht wenige Nostalgiker
dem guten alten Rheinstadion nach der brutalen Sprengung vor zwei
Jahren ganze Tränensturzbäche nach, scheint nun alles wieder im
Lot zu sein. Die Konstrukteure versichern, dass in der Landeshauptstadt „Europas modernste Multifunktionsarena“ entstanden ist – bei
geschlossenem Dach ist sie sogar Europas größte Halle. Stichwort
Überdachung: Innerhalb von 30 Minuten lässt sich der Freiluft-Gigant zur Halle umfunktionieren. Klar, für 218 Millionen Euro sollte
man auch nicht weniger erwarten können, werden nun einige Leute
sagen. Fakt ist, dass die LTU arena nicht bloß Sportaustragungsstät-
te ist, sondern als Event- und Konzertarena die Unterhaltung auf ein
neues Level heben soll und wiederum in der überdachten Version
zum exklusiven Tagungscenter wird. Ob Messe oder Konzert – Düsseldorf könnte bei umsichtiger Planung wieder ein Aushängeschild
in Sachen internationaler Veranstaltungen werden. Griffen Konzertveranstalter in der Vergangenheit für Großereignisse oft lieber auf
die Köln Arena oder die Arena AufSchalke (ab 1. Juli 2005 offiziell „Veltins-Arena“) zurück, bleibt abzuwarten, welche Kreise die
Kunde von der Multifunktionsarena bei den Managern der Unterhaltungsindustrie ziehen wird.
während der Bauphase des Öfteren gesehen und sie hat mir von Anfang an gefallen. Für Fire ist sie ideal. Unsere Fans sind ganz nah
dran am Geschehen. Wir werden tolle Football-Feste dort feiern. Es
wird für keinen Gegner leicht, uns dort zu schlagen.“ Dieser etwas
zu euphorische Ausspruch dürfte für alle potenziellen Gegner der
Recken vom Rhein eine Extraportion Motivation und Biss erzeugen.
Das zeigte sich mittlerweile leider schon beim ersten Heimspiel
gegen die Cologne Centurions, das Rhein Fire hoch verlor. Aber
noch ist nichts verloren, noch gibt es vier weitere Heimspiele, in
denen sich das Team um Pete Kuharchek rehabilitieren kann.
Es ist schließlich unsere Arena…
Dass Düsseldorfs neues Event-Schmuckstück bereits in der
Sportszene angekommen ist, wird man spätestens am 11. Juni wissen, denn dann steht mit dem „Yello Strom World Bowl XIII“ ein internationales Top-Ereignis auf dem Arena-Spielplan. Das Endspiel
der Football-Europe-League wird sogar live in die USA übertragen.
Wenn’s in den nächsten Spielen besser läuft, könnte Rhein Fire
dann mit von der Partie sein.
Die LTU-arena ist ein Stück Zukunft in traditionsreicher Kulisse. Deshalb passt sie auch wie die Faust aufs Auge zum FootballStraßenfeger Rhein Fire. Linebacker Richard Adjei weiß um die
Vorteile seiner neuen Spielstätte: „Die Arena AufSchalke ist ja ganz
schön, aber mit unserer LTU arena in Düsseldorf kann sie sich nicht
messen. Die ist wirklich super chic. Außerdem ist sie unsere Arena
in unserer Heimat. Ich als Düsseldorfer freue mich tierisch darauf,
in meiner Stadt vor meiner Familie und meinen Freunden für Fire
Football spielen zu können.“ Und Teamkollege Peter Heyer (Guard)
ergänzt: „Die LTU-arena in Düsseldorf ist super. Ich habe sie schon
Fazit: Düsseldorf ist bereit.
Die Welt kann kommen –
auch ohne Fußball WM-Zuschlag.
von Marcus Italiani, Fotos Henry Sprenger, Firo Sportphoto
69
Formel1 in NRW - Toyota Motorsport GmbH in Köln
toyota
toyotamit 1800 ps
Niemals ohne Gurt! Was einige Autofahrer immer noch nicht begriffen haben, kostete Rennfahrer
Ralf Schumacher vielleicht bares Geld. Kein Knöllchen war die Ursache, sondern ein ungewöhnliches
Missgeschick. Beim Formel1-Auftakt in Melbourne
löste sich nach dem ersten Boxenstopp der rechte Teil
des Sechspunkt-Sicherheitsgurtes. In den handelsüblichen Toyota Avensis, Corolla oder Yaris lässt sich
der klassische Dreipunkt-Gurt mit einer Hand während
der Fahrt wieder befestigen. Doch in den Straßen-Modellen geht es auch nicht mit 300 Stundenkilometern
über den Asphalt.
„Ich habe es eine Runde ohne Gurt versucht“, sagte Ralf Schumacher nach dem Melbourne-Rennen, „doch das war nicht so prickelnd.“ Also wieder rein in die Box, angeschnallt und weiter ging
es. Das Rennen war nach dem Extrastopp indes gelaufen. Am Ende
wurde der Kerpener bei seinem Debüt für den Kölner Rennstall
Zwölfter – weit entfernt von den Punkte-Rängen und seinen Ansprüchen. In die Top-Fünf wolle er in diesem Jahr mit Toyota vorstoßen, hatte er vor dem Saisonstart mutig verkündet. Teamkollege
Jarno Trulli fuhr als Neunter wenigstens nur einen Platz an einem
Zähler in der Weltmeisterschaft vorbei.
Ausgerechnet der Gurt war schuld bei „Schumi II“, diese selbstverständlich anmutende Einrichtung. Dabei hatte die Kölner Toyota-
in die welt
Schmiede mit so viel Stolz das neue Fahrzeug mit dem Arbeitstitel
TF105 vorgestellt. Anfang Januar fand die Präsentation in Barcelona statt. Teamchef Tsutomu Tomita erklärte selbstbewusst die Vision
des japanischen Konzerns: „Unser absolutes Ziel ist ein Gesamtsieg
in der Formel1. Aber wir wissen, das braucht Zeit. Mit diesem Modell wollen wir unserem Ziel einen Schritt näher kommen.“
Millionen fur den titel
Dafür pumpt Toyota diese Saison etwa 350 Millionen Euro in
das Formel1-Projekt mit der Zentrale in Köln und hat alle anderen
Rennställe finanziell weit überholt: Ferrari liegt 50 Millionen darunter, McLaren-Mercedes 60. Die zur direkten Konkurrenz erklärten
BAR-Honda und BMW-Williams lassen die Kölner in der Geldrangliste sogar um rund 100 Millionen Euro hinter sich (Quelle:
Sport-Informationsdienst). Doch was passiert mit so viel Geld am
Rhein? Ein Fünftel fließt in die Informationstechnologie, ungefähr
ein Drittel in Forschung und Entwicklung. Denn am Standort Köln
ist man stolz auf „Made in NRW“. Der neue TF105 wurde komplett am Computer simuliert, bevor er mit Modellen getestet oder
in den Windkanal geschickt wurde. Seit Ende des vergangenen
Jahres läuft das Beste der besten Programme auf den Rechnern.
Es kommt aus dem Hause Dassault, anerkannter französischer
Spezialist für Design- und Konstruktions-Software.
Schumacher und Trulli verdanken ihr das „Monocoques“,>>>
+++ 24.04.2005: San Marino in Imola +++ 08.05.2005: Spanien in Barcelona +++ 22.05.2005: Monaco in Monte Carlo +++ 29.05.2005: Nürburgring +++ 12.06.2005: Kanada in Montreal +++ 19.06.2005: USA in Indianapolis +++
74
75
Formel1 in NRW - Toyota Motorsport GmbH in Köln
John Howett - Toyotas Mann für den Rennsport
Die Kölner Formel1 Zentrale des Toyota Teams
zwei aus nrw - toyota
>>> eine zentrale stabile Zelle, die die Fahrer bei Unfällen schützt und exakt für die Piloten gefertigt wird.
Bis auf den Millimeter vermessen. Möglichst tief und
flach liegen sie im Wagen. Gerade mal hoch genug,
um Spiegel, Instrumente und Fahrbahn zu sehen. Ein
sündhaft teurer Maßanzug.
Doch das Geld saugten auch die neuen Regeln des
internationalen Motorsport-Verbandes FIA aus den Taschen. Ab Oktober lief der Umbau bei allen Teams. Veränderungen in der Aerodynamik mussten sein, Motoren
und Reifen müssen länger durchhalten.
Erfahrung aus
257 Grand Prix-Rennen
Toyota geht den schweren Weg. Während sich andere Konzerne (BMW und Mercedes) in bestehende Teams
einkauften, läuft am Rhein weiterhin alles in Eigenregie.
Doch Geld ersetzt Erfahrung nicht, doch vielleicht kann es
sie beschaffen? Gute Fahrer sollen es in diesem Jahr richten: Immerhin brachten Trulli und Schumacher Erfahrung
aus 257 Grand-Prix-Rennen mit zu ihrem neuen Rennstall.
Nimmt man noch die Testfahrer Ricardo Zonta und Olivier
Panis hinzu, so geht Toyota mit der stärksten Besetzung aller
Formel1-Teams an den Start.
Panis hatte Ende des vergangenen Jahres bei Toyota seinen Rücktritt als WM-Fahrer erklärt und ist für zwei Jahre als
Testfahrer und Ersatzmann unter Vertrag. Zonta wird an den
Im Kölner Windkanal entstehen Japans Formel1-Träume
76
Freitagen vor den Rennen den erlaubten dritten Wagen steuern.
Imposanter Eindruck - Der Austellungsraum von Toyota in Köln
Rot-Weiße Renner vor fachmännischem Publikum
und ralf Schumacher
Also, Ralf, nächstes Mal den Gurt
nicht vergessen und richtig Gas geben!
Die Newcomer aus Cologne
Mitte der 90er Jahre begann die Motorsport-Ehe zwischen Toyota und Köln. Zunächst wurden die Fahrzeuge für den Einsatz in
der Rallye-Weltmeisterschaft entwickelt. 1999 begann der Aufbau
eines 120 Millionen Euro teuren Formel1-Entwicklungszentrums.
Über 600 Mitarbeiter aus 27 Nationen bauen heute in kompletter
Eigenverantwortung den einzigen Formel1-Boliden auf deutschem
Boden.
Technik-Direktor Mike Gascoyne glaubt in dieser Saison an
den großen Sprung nach vorne. „Unsere Autos sind stark genug,
um in die Punkteränge zu fahren“, meint der 41-jährige Engländer.
Und die Toyota-Piloten machten es zwei Wochen nach der Premiere schon besser: Jarno Trulli belegte in Malaysia und Bahrain
jeweils den zweiten Platz, während Ralf Schumacher Fünfter und
Vierter würde.
Doch eines darf nicht vergessen werden: Toyota hat zwar Erfahrungen aus etlichen Jahren Motorsport, holte Weltmeistertitel
im internationalen Rallye-Geschäft und hat den Toyota-Yaris-Cup
für den Nachwuchs zu verantworten. In der Formel1 ist der Kölner
Rennstall mit seinem Einstieg 2002 aber ein Newcomer. Zum Vergleich: Die Edelschmiede Ferrari gehört seit 1950 dazu.
Noch im letzten Jahr kassierten die Toyotas zum Saisonauftakt
in Melbourne zwei Überrundungen. Gascoyne: „Wir sahen ziemlich jämmerlich aus.“ Zwei Wagen ohne Überrundung im Ziel machen in diesem Jahr schon mehr her. Abgesehen vielleicht von Ralf
Schumachers Gurt-Problem.
Selbstverständlich müsse man jetzt weitere Schritte machen,
so Gascoyne. „Wir haben jetzt ein Team, das genau diese Schritte machen kann“, betont er und gibt damit den Druck auf Ralf
Schumacher weiter. Der Ex-BMW-Williams-Pilot bezeichnet den
„Standort Deutschland“ als weiteres Plus im möglichen ErfolgsPaket Toyota. Er hofft, dem Team seinen Stempel ähnlich aufdrücken zu können, wie es Bruder Michael bei Ferrari gelang.
Evolution - vom Testmodell zum echten Renner
Jecke Saisonvorbereitung - R. Schumacher und Prinz Karneval
Motorsport-Fan - Kölns OB Schramma (rechts)
Vor 50.000 Fans in Koln
In der großen weiten Welt finden die Grand Prix-Rennen statt,
in denen der neue Weltmeister ermittelt wird. Doch Toyota sorgte am Standort Köln bereits für echtes Formel1-Gefühl. Bevor der
PS-Zirkus überhaupt loszog, verfolgten 50.000 Fans den Toyota
City Grand Prix in der Domstadt. Im Formel1-Heimatort des japanischen Konzerns begeisterten die spektakulären „Show-Rennen“
der Formel1-Boliden. Bis zum Beginn des PS-Spektakels verliehen
zahlreiche Motorsport-Attraktionen dem Kölner Mediapark eine
beinahe authentische Rundkurs-Atmosphäre: Bei einem F1-Reifenwechsel-Wettbewerb fühlten sich die Männer mit „Benzin im
Blut“ wie echte Renn-Mechaniker, in Rennsimulatoren sogar wie
Ralf Schumacher. So nah wie in Köln kommt der Formel1-Fan bei
einem Grand Prix-Wochenende nicht an die Boliden heran. Olivier
Panis und Ricardo Zonta ließen die Motoren heulen und die Reifen
qualmen. Über mehrere Runden hinweg begeisterten die PS-Profis
sämtliche Fans und hinterließen durch ihre aufsehenerregenden Pirouetten kräftige Gummispuren auf dem Asphalt der Erftstraße.
von Matthias Goergens, Fotos Toyota
Nicht nur Motorsport –
Toyota sponsert Turn-Team Köln
Mit 132,750 Punkten entschied das Turnteam Toyota
Köln e.V. das Kunstturnen Bundesliga-Finale für sich.
Daria Bijak, Lisa Brüggemann, Leonnie Hörstensmeyer, Claudia Janssen und Linnea Schöpfs zeigten an allen
Geräten hervorragende Leistungen und gingen damit
zur Freude von Trainerin Shanna Poljakowa und eines
begeisterten Publikums als Deutsche Meister 2004
hervor. Die 19-Jährige Olympiateilnehmerin 2004,
Lisa Brüggemann wurde mit 34,750 Punkten als
beste Turnerin in
der Einzelwertung
ausgezeichnet.
Ein fantastischer
Erfolg also auch
für das ToyotaSportsponsoring.
77
ARAG World Team Cup
First Service
in 175 Ländern
Dietloff von Arnim, der Turnierdirektor des Arag World
Team Cups, lächelt zufrieden. Das kann er auch, denn bei
der Tennis-Mannschaftsweltmeisterschaft im Düsseldorfer
Rochusclub (15. bis 21. Mai) schlagen nicht weniger als zehn
Spieler aus den Top-20 der Weltrangliste auf. „Das ist mal wieder ein absolutes Klassefeld. Es garantiert jeden Tag viele Stunden Weltklasse-Tennis“, freut sich von Arnim. Olympiasieger
und Silbermedaillengewinner, Weltmeister, Gewinner aller vier
Grand Slam-Turniere (Australian Open, French Open, Wimbledon, US Open), Davis Cup-Sieger und Titelverteidiger, so ziemlich alles was Rang und Namen hat in der ehemals weißen Sportart kommt in die NRW-Landeshauptstadt. Besonders zufrieden
ist von Arnim mit den Deutschen Akteuren. In der Addition der
beiden besten Einzelspieler eines Landes am Ende des jeweils
vergangenen Jahres, das ist das Qualifikationskriterium für den
Arag World Team Cup, lag Deutschland mit Tommy Haas auf
Position 17 und Nicolas Kiefer (20) ganz locker unter den besten
sieben Teams der Welt. Die Wildcard konnte also frei vergeben
werden. Der Turnierdirektor und seine Mannschaft entschlossen
sich Australien einzuladen. Eine gute Taktik, denn bei den „Aussies“ ist Zuschauermagnet und Superstar Lleyton Hewitt im
Team. Die aktuelle Nummer zwei der Welt, Wimbledon-Sieger
2002 und Gewinner der US Open 2001, sorgt nicht nur wegen
seines dynamischen Spiels für Aufsehen. Bei seinem letzten Einsatz im Rochusclub war Hewitt im „siebten Himmel“. Er hatte
seine damalige Freundin Kim Clijsters mitgebracht. Immerhin
Tommy Haas
78
Nicolas Kiefer
war die Belgierin damals die Nummer eins der Tennis-Weltrangliste der Frauen.
„Himmel und Hölle“
Hewitt liebt das Turnier in der Landeshauptstadt. Als Ende 2004
feststand, dass sich die Männer aus „down under“ nicht direkt für
die Tage im Rochusclub qualifiziert hatten, setzte der Blondschopf
„Himmel und Hölle“ in Bewegung, um „sich“ die Wild Card zu sichern. Als er sie dann in Händen hielt, war seine Freude groß. Er will
in Bestform antreten. „Ich werde mich beim Turnier in Hamburg auf
den World Team Cup vorbereiten“, erklärte Hewitt mit leuchtenden
Augen.
Nicht nur Hewitt, sondern viele Weltklassespieler „besteigen“
liebend gern den Grafenberg in Düsseldorf. Besonders stolz, für ihr Vaterland eine
Weltmeisterschaft zu gewinnen, sind die
Südamerikaner. Beispielsweise die Chilenen. Nicolas Massu und Fernando Gonzales
holten den World Team Cup in den Jahren
2003 und ’04. Als sie zum ersten Male den
Cup in Händen hielten, kannte der Jubel keine Grenzen, Tränen der Rührung liefen und
die Stimme des chilenischen Fernsehkommentators überschlug sich. Fast hätte er keine Standleitung in seine Heimat gebraucht,
damit der Kommentar in Südamerika gehört
Vincent Spadea, USA
werden konnte. Im letzten Jahr kam es zu fast ekstatischen Freudenszenen auf dem Centre Court. Massu und Gonzales vergaßen die
Welt um sich herum, herzten und umarmten sich minutenlang. Wer
weiß was passiert, sollten die Filzball-Künstler aus dem Andenstaat
zum dritten Male in Folge triumphieren?
Top-Favorit Argentinien
Genau das wollen die Argentinier verhindern. Der Stachel, dass
die ungeliebten Nachbarn Mannschaftsweltmeister sind, sitzt tief am
Rio de la Plata. „Die Konkurrenz zwischen Argentinien und Chile ist riesig und auf keinen Fall freundschaftlich. Wenn man einige Kommentare über die jeweils andere Seite hört, glaubt man, das
Deutschland und Holland im Fußball wirklich befreundet sind“,
schmunzelt von Arnim. Das Preisgeld von
1,85 Millionen US-Dollar gerät dabei schon
mal in Vergessenheit. Nicht umsonst treten
die „Gauchos“ mit dem Besten an, was sie
haben. Guillermo Coria und Gaston Gaudio
haben bei den French Open, dem bedeutendsten Einzelwettbewerb auf roter Asche,
im vergangenen Jahr im Finale gestanden.
Gaudio gewann dieses denkwürdige Finale
mit 8:6 im fünften Satz. Dennoch gebührt
Coria der Ehrentitel „Bester Sandplatzspieler der Saison 2004“. „Klar: In dieser Besetzung ist Argentinien der Top-Favorit des
Arag World Team Cups“, erläutert von Arnim. Die Auszeichnung „Comeback des Jahres“ verdiente sich Tommy Haas. Der
Liebhaber schneller Autos war von Weltranglistenposition 2 (Mai
2002) wegen einer langwierigen Schulterverletzung auf Nummer
1500 abgerutscht. Der olympische Silbermedaillengewinner des
Jahres 2000, musste die gesamte Saison 2003 passen. Durch Beharrlichkeit, Durchsetzungsvermögen und spielerische Klasse arbeitete sich der gebürtige Hamburger wieder nach vorne. Am Ende
des Jahres war Haas als 17. wieder in der Weltklasse angekommen.
Kein Wunder, dass er das „Comeback des Jahres“ schaffte. „Mit
Tommy Haas und Nicolas Kiefer muss es unser Ziel sein, um die
WM zu spielen. Das hängt natürlich immer auch von der Tagesform und dem Gegner ab, aber wir haben eine perfekt strukturierte
Mannschaft“, gibt sich der deutsche Team-Kapitän Patrick Kühnen
optimistisch. Zuletzt gewann Deutschland 1998 die Mannschaftsweltmeisterschaft, damals schon mit Haas und Kiefer und noch mit
Boris Becker.
Unbezahlbar
Jedes Jahr seit 1978 versammelt sich die Weltelite der Racketschwinger in Düsseldorf. Der Werbewert für die Landeshauptstadt ist in barer Münze gar nicht aufzuwiegen. In diesem Jahr werden Fernsehbilder vom Arag World Team Cup in 175 Länder dieser
Erde übertragen, 33 Staaten und das Düsseldorfer Hilton-Hotel übertragen täglich live. Das Hilton ist offizielles Spieler- und Pressehotel
und bietet eine besondere Art des „inhouse TV“ an. Man kann dort
Lleyton Hewitt, Australien Nicolas Massu, Chile
Gaston Gaudio, Arg.
79
ARAG World Team Cup
Flaggenparade und Samba-Tänzerinnen - Impressionen vom Grafenberg
Ansturm der jugendlichen Tennis-Fans: Idol Tommy Haas
auf den Zimmern, in der Bar und auf der Leinwand in der Lobby jedes
Spiel bis zum Ende verfolgen. Auf den Zimmern kann man sich sogar
den Court aussuchen, auf dem man das Geschehen verfolgen will. So
schön es ist, die Cracks der Szene per Fernsehen bei ihrer anstrengenden Arbeit zu beobachten, geht dennoch nichts über die Atmosphäre
im Rochusclub. Nur wer vor Ort ist, kann das Prickeln spüren, die
Freude oder Enttäuschung, wenn der persönliche Liebling gewinnt
oder verliert, das unvermeidliche Sehen und gesehen werden. „Es
geht zwar immer das Gerücht, dass wir schon lange vor Turnierbeginn
ausverkauft sind, aber noch gibt es Karten. Das preiswerteste Ticket
80
ist schon für neun Euro zu haben. Kinder erhalten darauf sogar noch
einmal 50 Prozent Ermäßigung“, erläutert der Turnierdirektor. Auch
Familientickets werden angeboten. Gibt man sich mit einem Stehplatz
zufrieden, kann eine vierköpfige Familie für 22,50 Euro einen ganzen
Tag lang absolutes Spitzentennis ansehen. Noch ein Tipp für Eltern:
Im Rochusclub gibt es eine Kinderwelt, die es den tennisbegeisterten Erzeugern erlaubt, ihre Sprösslinge für eine Zeit lang in sichere
Hände abzugeben – und in Ruhe die spannenden Länderkämpfe der
Weltstars zu verfolgen. Jeder Babysitter ist teurer.
von Tino Hermanns, Fotos Rochusclub Turnier GmbH
Stars and Stripes forever
In Chile gibt’s nun mal keine Rasierapparate
Siegessichere Anhänger von Massu und Gonzalez
Zuversicht in Schwarz-Rot-Gold
Weitere Informationen zum ARAG World Team Cup
Liste qualifizierter Nationen und Spieler
TV Zeiten im WDR:
(Weltranglistenposition am Jahresende 2004)
Pfingstsonntag, 15. Mai: 12.00 – 15.35 Uhr
Pfingstmontag, 16. Mai: 12.00 – 16.05 Uhr
Dienstag, 17. Mai: 13.00 – 16.00 Uhr
Mittwoch, 18. Mai: 13.00 – 16.00 Uhr
Donnerstag, 19. Mai: 13.00 – 16.00 Uhr
Freitag, 20. Mai: 13.00 – 16.00 Uhr
Samstag, 21. Mai (Finale): 12.00 – 16.50 Uhr
(Die Fernsehzeiten können je nach Beteiligung der deutschen
Mannschaft noch verlängert werden.)
Ticket-Hotline 0211-9596444.
Alle Infos unter www.arag-world-team-cup.com.
1) Argentinien: Guillermo Coria (7) & Gaston Gaudio (10)
2) Deutschland: Tommy Haas (17) & Nicolas Kiefer (20)
3) Chile: Nicolas Massu (18) & Fernando Gonzalez (22)
4) Schweden: Joachim Johansson (12) & Thomas Johansson (30)
5) USA: Vincent Spadea (19) & Taylor Dent (32)
6) Spanien: Tommy Robredo (13) & David Ferrer (44)
7) Frankreich: Sebastien Grosjean (15) & Michael Llodra (45)
8) Australien: Lleyton Hewitt (3) & Wayne Arthurs (97)
Bayer Leverkusen - Elite Schule des Sports
„You can get it - if you really want”
Die Formel klingt einfach – und die Chemie stimmt:
Sport + Bayer = Erfolg. So wird in Leverkusen gerechnet. Die daraus resultierenden Auszeichnungen und Triumphe haben
die Rheinländer weltweit berühmt gemacht. 60 olympische
Medaillen (davon acht goldene), 150 Welt- und Europameistertitel sowie 800 nationale Meisterschaften sprechen
eine deutliche Sprache. Und dies ist nur eine grobe Zusammenfassung der Meriten, die die Sportler durch die Förderung des Weltkonzerns an vier Standorten in NRW angehäuft haben. Neben der Zentrale in Leverkusen gelten die
Filialen in Wuppertal, Krefeld-Uerdingen und Dormagen als
zuverlässige Medaillenschmieden und Heimstätten des Erfolgs.
“Einzigartiger Verein“
„Wir sind stolz darauf, dass wir dank der Unterstützung der Bayer AG zweifelsfrei zum erfolgreichsten Sportverein Deutschlands
geworden sind“, sagt der Vereinsvorsitzende Klaus Beck, „die Mischung aus Spitzen-, Breiten-, Nachwuchs- und Behindertensport in
unserem Verein ist wohl einzigartig.“ Diese Aussage ist zwar schon
ein Jahr alt, getätigt im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100-jährigen
Vereinsjubiläum des TSV Bayer 04 Leverkusen, doch sie besitzt nach
wie vor Gültigkeit. Denn ständig gibt es irgendwo auf der Welt TopLeistungen von Bayer-Athleten zu bejubeln.
Oben: Talent Nadja Schaus in Aktion - Unten: Anne Wingchen - Leiterin der Kinder- und
Ehre, wem Ehre gebührt
Jugendsportabteilung und Meinolf Sprink - Sportauftragter des Vorstandes der Bayer AG
Zum Beispiel zuletzt bei den Olympischen Spielen und Paralympics in Athen. Die acht von Bayer unterstützten Medaillenträger wurden neulich im Berliner Zeughaus von Bundespräsident Horst Köhler
„für ihren Erfolg mit Vorbildcharakter“ mit dem „Silbernen Lorbeerblatt“, der höchsten personenbezogenen Anerkennung, die die Bundesrepublik zu vergeben hat, ausgezeichnet. Ehre, wem Ehre gebührt.
Die weltweite Beachtung fliegt Sportlern wie Konzern jedoch nicht
zu. Es ist das Ergebnis einer verantwortungsvollen Unternehmensphilosophie, einer mühsam aufgebauten sportlichen Infrastruktur, professionellen Förderprogrammen und ist natürlich dem unermüdlichen
Einsatz von Trainern, Aktiven und (auch ehrenamtlichen) Helfern zu
verdanken
Damit Bayer seine Ausnahmestellung auch in Zukunft bewahrt, wird
tüchtig investiert. Zum Beispiel in die vorbildlich gepflegten Sportstätten, ihr Wiederbeschaffungswert beläuft sich auf 170 Millionen Euro.
Beim Besuch der NRW SPORTS präsentiert Meinolf Sprink einen Teil
der Anlagen. Der Sportbeauftragte des Vorstands der Bayer AG ist ein
wortgewaltiger und witziger Mann, der in heller Hose und dunklem Sakko über die Rasenflächen läuft. Er sagt: „Sie werden hier nichts sehen,
was kaputt oder gammelig ist.“ Stunden später lässt sich das Fazit ziehen:
Sprink hat Recht. Die Sportstätten, die über Jahrzehnte hinweg neben der
A1 gewachsen sind, sind ein einziges sportliches „El Dorado“.
Investitionen in Steine, Beine und Köpfe
Bayer investiert viel in Steine, Beine und Köpfe. Die drei größten
Investitionsposten des Chemiekonzerns in Sport belaufen sich zusammen
auf 40 Millionen Euro. 14 Millionen Euro spendet das Unternehmen jährlich für den gemeinnützigen Sport. Damit werden 53.000 Mitglieder in
den 29 Sportvereinen unterstützt, die sich dem Breitensport verschrieben
haben. Zudem investiert das Unternehmen Werbe-Imagegelder für den
Profisport wie Fußball, Basketball, Leichtathletik, Handball und Volley-
82
ball in einer erfolgsabhängigen Größenordnung von rund 20 Millionen Euro. Mit zusätzlich 40 Millionen Euro jährlich schlägt bei
der Bayer AG der Bilanz-Posten Sportförderung zu Buche. Neben
den Athleten werden auch hochqualifizierte Trainer und Manager
bezahlt. So ist beispielsweise Paul Heinz Wellmann, der Olympiadritte über 1500 Meter der Spiele von Montreal (1976) inzwischen
Geschäftsführer der Leichtathletikabteilung. Er kennt die internationale Szene aus Sicht des Athleten, eines Trainers und Managers.
Oder Steffi Nerius: Die Silbermedaillengewinnerin im Speerwerfen
von Athen 2004 ist noch aktiv, arbeitet aber bereits als Trainerin in
der Behinderten-Abteilung.
„Sport ist die Schule des Lebens. Du bekommst ganz elementare
Verhaltensmuster frei Haus gelehrt; Teamgeist, Fairplay, der Umgang mit Sieg und Niederlage. Und wir helfen dabei mit Verstand“,
schwärmt Sprink. Und mit speziell konzipierten Programmen: Dazu
gehören u.a. die Sportklassen für die Azubis der Bayer AG, das
Teilinternat (seit 1995) des TSV Bayer 04 Leverkusen für Kinder und
Jugendliche sowie die Kooperation mit der Eliteschule des Sports des
Landrat-Lucas-Gymnasiums (seit 2002) in Leverkusen-Opladen.
Spagat zwischen Sport und Bildung
Sport-Eliteschulen stehen an der Spitze der
Sportförderung in der schulischen Bildungshierachie. Die Lehranstalten müssen bestimmte Bedingungen erfüllen und können sich allmählich
von der „Partnerschule des Leistungssport“ über
die „Sportbetonte Schule“ bis zur „Eliteschule des
Sports“ entwickeln. Bundesweit existieren lediglich 38 Einrichtungen, die die oberste Stufe erreicht
haben, davon fünf in NRW. “Mit dem Begriff ‚Elite’ tun sich vielleicht manche Menschen schwer, aber
letztendlich ist es doch, was sie wollen“, wirft Anne Wingchen, die
Leiterin der Abteilung für Jugend- und Kindersport, ein und erläutert
das zukunftsweisende Konzept an einem Laptop. Eliteschulen bieten
talentierten Nachwuchsathleten die Möglichkeit, den nicht einfachen
Spagat zwischen sportlichen Spitzenleistungen und Wahrung der schulischen Bildungschancen erfolgreich zu bewältigen. Neben sportlicher
und schulischer Fürsorge bietet die vorbildliche Fördereinrichtung viele Vorteile: Von betreutem Wohnen über professionelle Trainingsmöglichkeiten, maßgeschneiderten Stundenplänen und Prüfungsterminen,
Hausaufgabenkontrolle und –betreuung bis hin zu beruflicher Laufbahnberatung. „Hier wird aber niemand verhätschelt. Wir erziehen zur
Selbstständigkeit“, betont Wingchen, die Sprink liebevoll „die Mutter
der Kompanie“ nennt.
Bei der Finanzierung hilft entscheidend die Bayer AG, die damit ihr
Engagement im Spitzen- und Breitensport ausbaut. Etwa rund 400.000
Euro stellt der Konzern jährlich zur Verfügung, damit auch in Zukunft
das alltägliche Miteinander von Verein und Schule auf optimalem Niveau
organisiert werden kann.
Nadja Schaus: aufstrebendes Volleyball-Talent
Insgesamt 54 Athleten genießen die Vorteile an der Eliteschule in Leverkusen. Allesamt aufstrebende Talente in den unterschiedlichsten Sportarten. Darunter auch Nadja Schaus. Sie hat die letzten Schritte vor ihremschulischen Abschluss vor sich. Die 20-jährige gebürtige Wormserin war
auf einem Volleyball-Internat in Sinsheim, wechselte im Sommer 2003
„But you must try, try and try, try and try”
(Desmond Dekker)
83
Bayer Leverkusen - Elite Schule des Sports
„Leverkusen setzt im Gegensatz zu einigen
nach Leverkusen. Sie erinnert sich
anderen Klubs auf junge, deutan ihren ersten Besuch am Rhein:
sche Talente. Da bieten sich
„Bayers Volleyball-Manager Jürgen
optimale EntwicklungsmögRothe hat mir das Gelände gezeigt.
lichkeiten.
Mein langfristiBeim Anblick dieser Möglichkeiten
ges
Ziel
ist,
in
der Bundesliga
habe ich erst mal gestaunt.“ Nadja
Fuß
zu
fassen“,
bekräftigt die
besucht nun die 13. Klasse mit den
1,86
Meter
große
Außen-AnLeistungskursen Sport und Biologreiferin.
Neben
ihr stehen
gie. „Bei meiner Entscheidung war
drei
aktuelle
Nationalausschlaggebend, dass die Verspielerinnen
im
Team.
knüpfung von Sport und Schule opO
b
sie
vielleicht
die
nächste
timal verläuft. Ich habe hier nicht
wird? „Na,
da fehlt mir noch ein bisnur das Gefühl, bestens unterstützt
schen
was“,
fi
ndet
die
32-fache Junioren-Ausund gefördert zu werden, sondern
wahlspielerin
erfrischend
selbstkritisch. Um die
ich weiß es.“
Lücke
zur
absoluten
Nationalen
Elite zu schließen
Neben der Paukerei stehen
zieht
sie
nun
auch
weiter
zum
Training.
ein bis zwei Trainingseinheiten
pro Tag auf dem Stundenplan
Hechtsprünge und Schmetterbälle
der Schülerin mit der modischen
Übungsleiterin Gudula Krause bittet ihre
Kurzhaarfrisur. Sie spielt bei
Mädels
- die Älteste ist gerade einmal 25 Jahre
Bayer Leverkusen gerade ihre
alt
zunächst
zur Video-Analyse des nächsten
zweite Bundesligasaison. Und erMeisterschaftsgegners.
Danach wird’s ernst,
lebte vor kurzem den Höhepunkt
es
geht
in
die
Halle.
Nach 30-minütigem
ihrer gerade erblühenden KarVorgeplänkel
zum
Aufwärmen
hechten die
riere. Nach zweiten Plätzen in
jungen
Damen
durch
die
Halle,
baggern,
der Meisterschaft und nationablocken
und
schmettern.
Die
Stimmung
ist
lem Pokal belegten sie mit dem
konzentriert
und
von
großem
Zusammenjungen Bayer-Team beim Fihalt geprägt. „Das ist hier wie eine große
nalturnier um den Europapokal
Familie.
Ich unternehme auch in meiner
(Top Teams Cup) ebenfalls den
Freizeit
mit
meinen Teamkolleginnen eine
zweiten Platz. Mehrere tausend
Menge.
Und:
Für die Marke ‚Bayer’ spieZuschauer sahen in Turin zu
len
zu
dürfen,
macht einen einfach stolz.“
und sie spielte gegen die SpitDas
meint
sie
ernst,
denn der Unterton eizenkönner des Metiers. „Das
ner
geschulten
PR-Managerin
fehlt völwar geil, einfach Wahnsinn“,
lig.
Ihr
Fazit:
„Nach
Leverkusen
zu gejauchzt Nadja mit leuchtenden
hen,
war
bislang
die
beste
Entscheidung
Augen.
Bayer Talent Nadja Schaus (20 J.)
in meinem Leben.“
Doch auch der Liga-Alltag
Von
Jörn
Perske
– Fotos Christof Göttert
verläuft für sie mehr als zufriedenstellend.
Erfolge aus Leverkusen
Olympiasieger aus Leverkusen:
1964 Willi Holdorf, Zehnkampf, Tokio
1972 Heide Ecker-Rosendahl, Weitsprung, München
1972 Heide Ecker-Rosendahl, 4x100-Meter-Staffel
1984 Ulrike Nasse-Meyfarth, Hochsprung, Los Angeles
1988 Arnd Schmitt, Degenfechten, Seoul
1992 Dieter Baumann, 5.000 Meter, Barcelona
1992 Heike Henkel, Hochsprung, Barcelona
1992 Arnd Schmitt, Degen-Mannschaft, Barcelona
Erfolge der Bayer-Sportler in Athen 2004:
Silber:
Britta Heidemann (Fechten)
Steffi Nerius (Speerwerfen)
Steffen Driesen (Schwimmen)
Thomas Rupprath (Schwimmen)
Bronze:
Sarah Poewe (Schwimmen)
Paralympics Athen 2004
5x Bronze für die Bayer-Sportler:
Leichtathlet Heinrich Popow (3),
Judoka Astrid Arndt und
Speerwerferin Andrea Hegen.
84
Sportmuseum Leverkusen
Menschen, Erfolge, Emotionen 1930-2005
Erinnerungen sind der Treibstoff, mit dem sich Sport-Fans
imaginär durch die Vergangenheit bewegen. Sie schwelgen
in Rückblenden, träumen von den großen Triumphen und
mitreißenden Sternstunden der Vergangenheit. Sie blicken
zurück zu traurigen Momenten, zu Ernüchterungen, zu
schmerzhaften Niederlagen ihrer Idole und Lieblinge. Denkwürdige Meilensteine fungieren dabei als Wegweiser durch
die Geschichte.
Damit die Erlebnisse nicht verblassen wie vergilbende
Zeitungsseiten, richten sie in Leverkusen nun den Scheinwerfer zurück auf der Zeitleiste und nehmen einen mit auf
die Zeitreise in die Geschichte.
Novum zum 75-jährigen Stadtjubiläum
Unter dem Motto „Menschen,
Erfolge, Emotionen“ wird am
18. Mai mit einer Gala eine
temporäre Ausstellung im
Schatten der BayArena eröffnet. Der Normalsterbliche hat
zwischen dem 20. Mai und 4.
September Zutritt zum „SportMuseum Lev“ im Eisstadion des
Sportparks. Der Zeitpunkt der
sportgeschichtlichen Präsentation ist präzise gewählt, rechtzeitig zum 75-jährigen Jubiläum der
Stadt. Die historische Aufarbeitung und museale Darstellung des
lokalen Sports gilt in dieser Form
als Novum. Es ist eine Zeitreise
von 1930 bis 2005. Dokumentiert
wird, wie Leverkusen zur Hochburg des sportlichen Erfolgs
aufgestiegen ist. Aus keiner deutschen Stadt stammen so viele
Deutsche Meister, auch nicht aus den Metropolen wie Berlin,
Hamburg oder München.
Bei der durchweg mittels privater Sponsoren finanzierten
die Zehnkampf-Legende Willi Holdorf, der 1964 die erste olympische Goldmedaille für den TSV Bayer 04 Leverkusen gewann.
Oder die zweifache Olympiasiegerin von 1972 - Heide Ecker-Rosendahl. Oder Stephan Volkert. Der Ruderer vom RTHC Bayer
gehört mit zwei olympischen Goldmedaillen und einer Bronzemedaille sowie sechs WM-Titeln zu den ganz Großen des Sports.
Nicht nur in Leverkusen.
Elfmeter-Killer Vollborn und der UEFA-Cup
Es wird auch eine Abbildung der Sportstätten-Entwicklung zu
sehen geben. Dort wo die Bundesliga-Fußballer mit dem Brasilianer Tita, Bum Kun Cha aus Korea, Herbert Waas und ElfmeterKiller Rüdiger Vollborn unter Trainer Erich Ribbeck 1988 gegen
Espanyol Barcelona sensationell den UEFA-Cup im alten UlrichHaberland-Stadion gewannen, lag früher – natürlich, ein Kartoffelacker. Zuweilen bedarf es einer gewissen Vorstellungskraft um
zu erahnen, wie es noch vor 80 Jahren um den
Zusammenfluss der Dhünn
mit
dem
Rhein ausgesehen hat.
Vor der
Leverkusener Eissportarena
neben der
Wi l h e l m DopatkaHalle, der
H e i m stätte der
BayerGiants Bundesliga-Basketballer
kündete
ein Schild von der Abtau-Party. Denn im
März huschte noch die Eismaschine über die spiegelglatte Fläche. Erst wenn diese beseitigt ist, kann mit dem Aufbau des Museums begonnen werden. Das Kernstück bildet eine Art Zeitreise
mit Stellwänden, Vitrinen und Multimedia-Darbietungen. Auf der
werden einzelne Dekaden abgebildet. So sollen neben Bild- und
Textdokumenten besondere Exponate gezeigt werden, die verdeutlichen: Leverkusen war erfolgreich – zu Land, zu Wasser und in
der Luft. In der Luft? Jawohl! Die Vize-Mannschaftsweltmeisterschaft für Mike Rottland im Segelkunstflug liegt erst sechs Jahre
Sportdezernentin Helga Roesgen mit den Initiatoren des Sportmuseums;
Leiter Sportpark Lev. Hans Becker, Leiter der kaufm. Abt. Sportpark Lev.
Klaus Peter Laux, Journalist und Historiker Matthias Bauschen.
Die Yacht “Pinta“ von Willi Illbruck belegte 1973 Platz 2 im Admiral´s
Cup und gewann diesen 1983 und 1993. Die “Pinta“ war 1993 und
1994 auch Sieger der beiden “One-Ton-Cup´s“.
rund 100.000 Euro teuren Schau stehen jedoch nicht nur Erfolge
im Mittelpunkt, die mediale Aufmerksamkeit erzeugt haben. Nicht
nur die Top-Athlet(inn)en) und Teilnehmer(innen) von Olympia,
WM, EM oder DM werden plakativ ins Gedächtnis zurückgerufen.
Sondern auch die exotischen Vertreter. Nicht weniger spektakulär erscheint so zum Beispiel, dass aus Leverkusen ein Deutscher
Meister im Seifenkistenrennen und ein Europameister im Schlittenhundesport stammt. Hätten sie’s gewusst? Eben!
Olympia-Triumphe von Holdorf und Co.
Doch Wiedererkennungswert versprechen vor allem die berühmten Aushängeschilder vom TSV Bayer 04.
So zum Beispiel
zurück. Die Ballonfahrer des Leverkusener Luftsportclubs gewannen mehrmals den Deutschen Titel. Zu sehen ist davon im März
in der kahlen Eishalle jedoch noch nichts. „Die meisten Ausstellungsstücke werden eben erst just-in-time angeliefert“, erklärt
Klaus-Peter Laux, der kaufmännische Leiter des Sportparks
Für Geist und Körper
Die Museumsbesucher erwartet jedoch auch ein bewegendes
Programm. Auf dem Aktions-Feld, das das restliche Drittel der
Fläche einnimmt, kann man sich in vielerlei Sportarten erproben. Wer körperlicher Ertüchtigung aus dem Wege gehen mag,
kann den Talkrunden auf der roten Couch lauschen. Fest steht
jedoch jetzt schon: Ein Besuch wird sich lohnen, und nicht nur für
diejenigen, die die Olympiasiege von Willi Holdorf oder Heide
(Ecker)-Rosendahl schon miterlebt haben.
von Jörn Perske, Fotos Chr. Göttert, Sportpark Leverkusen
Sportmuseum Leverkusen
Sportmuseum Leverkusen
Sportpark Leverkusen
Robert-Blum-Str. 8
51373 Leverkusen
Tel.: 0214 / 86 84 0 - 0
Fax: 0214 / 86 84 0 - 60
www.sportmuseumleverkusen.de
www.sportpark-lev.de
[email protected]
Geöffnet ab 20. Mai bis 4. September 2005.
Die genauen täglichen Öffnungszeiten und alle
weiteren Informationen sind beim Sportpark
Leverkusen oder auf den oben genannten Webseiten zu erfahren.
b
Die Olympiasiegerinnen Heike Henkel, Ulrike Nasse-Meyfarth,
Heide Ecker-Rosendahl und der Mann, der ihnen den Weg zum
Erfolg wies: Trainer Gerd Osenberg
86
Das Segelflugzeug gehört dem Luftsport Club Bayer Leverkusen
und ist auf den Namen “Herbert Grünewald“ getauft.
87
Sportförderung für den Leistungssport - Zürich Gruppe Bonn
Sportförderung für den Leistungssport - Zürich Gruppe Bonn
Floé Kühnert: Höhen flüge in die Weltspitze?
stichkasten gleiten, katapultiert sich mit ihrem biegsamen Sportgerät windend in die Höhe und überquert die Latte bäuchlings,
– um dann den freien Fall hinab in die dicke Schaumstoffmatte zu
genießen. Das mutet sehr stilvoll an.
Angriff auf die Asse
Deswegen zählt Floé Kühnert, die ehemalige Kunstturnerin
(1988-1995) zu den Artistinnen im internationalen Leichtathletik-Zirkus, der immer wieder faszinierte Blicke auf sich zieht. Hinter diesen
Auftritten steckt eine Menge Arbeit. Ohne Schweiß -kein Preis. Nun
soll sich ihr Engagement auszahlen. Die 21-jährige Top-Athletin des
TSV Bayer 04 Leverkusen will den großen Angriff auf die Weltelite starten, sich in die Phalanx der Asse drängen. Bislang gehört die
U20-Weltmeisterin (2002) noch nicht dazu. Aber sie ist, passender
Weise, auf dem Sprung dorthin. Zu beweisen gedenkt sie es bei den
Leichtathletik-Weltmeisterschaften vom 6. bis 14. Au-gust in Helsinki. „Mein Ziel lautet, das Finale der besten Zwölf zu erreichen“, präzisiert Kühnert. Vielleicht mit einem Stab, den sie sich durch die
finanziellen Zuwendung der Zürich Gruppe hat kaufen können.
Das Versicherungsunternehmen, das sich bereits seit vielen Jahren im Sport engagiert, hat Anfang 2005 eine „Patenschaft“ für
die Stabhochspringerin übernommen. Seit Januar erfreuen sich
insgesamt acht junge und talentierte Sportler an der Unterstützung des Partners des Nationalen Olympischen Komitees (NOK)
und damit dem Versicherer der deutschen Olympiamannschaften. Die Deutsche Sporthilfe hatte den Deal eingefädelt.
Floé Kühnert hat in ihrem Leben ein besonders
gespanntes Verhältnis zur Höhe entwickelt. Je tiefer
sie fällt, desto größer der Erfolg. Klingt verwirrend?
In Ausübung ihres Berufes ist diese Beschreibung
durchaus sinnstiftend. Andererseits: Es sieht alles so
einfach aus, ist aber eine der technisch anspruchsvollsten Disziplinen in der Leichtathletik. Und damit eine kühne Angelegenheit – die filigrane Kunst
des Stabhochspringens.
In Aktion sieht das so aus: Floé Kühnert hat den
Stab auf ihrer Schulter abgelegt und konzentriert
sich. Vor ihrem geistigen Auge spielt sie, Sekunden
bevor es ernst wird, noch einmal ihre halsbrecherische Performance ab. Und los: Sie schwingt den
langen Stab empor, läuft an, lässt ihn vor dem Ort
der Entscheidung wieder hinunter in den Ein-
Bestleistung um die Norm zu knacken
Der Blick auf die Medaillenränge dürfte augenblicklich nicht in
Kühnerts Horizont liegen. Die Weltspitze bewegt sich in höheren
Sphären, noch. Die Russin Yelena Isinbayeva hält mit 4,92 Metern
den Weltrekord! Die Bestleistung von Junioren-Weltrekordlerin Floé
Kühnert liegt gerade mal bei 4,41 Metern. Ihren Spitzenwert muss sie
aber nun auf jeden Fall toppen. Die Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) für Helsinki: 4,45 Meter. Bis zum 25. Juli muss
sie diese Höhe zweimal meistern, um ein Flug-Ticket nach Finnland
zu buchen. 4,50 hat Kühnert in diesem Sommer fest anvisiert, in absehbarer Zeit will sie gar über 4,80 Meter kommen.
Der Kampf mit den Zentimetern, die über Erfolg und Misserfolg
entscheiden, beginnt für Kühnert am 13. Mai beim Grand-Prix-Meeting in Katar. Danach folgen wöchentlich Wettkämpfe. Und Anfang
Juli die Deutschen Meisterschaften in Wattenscheid. Spätestens dort
wird sich entscheiden, welche drei Springerinnen den DLV bei der
WM vertreten dürfen. „Im Feld meiner Konkurrentinnen sehe ich
mich derzeit an Position Zwei“, sagt Kühnert, die im vergangenen
Jahr faktisch jedoch nur die Nummer Vier war. Hinter Carolin Hingst,
Nastja Ryshich und Silke Spiegelburg. Die Mainzerin Hingst wird
wohl auch diesmal vor ihr anzusiedeln sein. Yvonne Buschbaum (verletzt) ist aus dem Rennen. Die deutsche Rekordhalterin Annika Becker (4,77 m) versucht sich neuerdings beim Weitsprung.
Wenn für Kühnert die heiße Phase eingeläutet wird, ist für
den Biathleten Björn Kircheisen, einem weiteren „Zürich-Patenkind“ seine Saison lange vorbei. Durch seine Patenschaften ist
das Versicherungsunternehmen das ganze Jahr über und bei fast
allen olympischen Veranstaltungen vertreten. „Wir wollten unser
Engagement breit fassen und nicht nur in einen Kanal bündeln“,
erklärt Hans-Peter Ganz, der Sponsoring-Verantwortliche der
Zürich Gruppe. Aus diesem Grund kommen auch zwei behinderte Sportler in den Genuss der „Zürich-Förderung“. Nach eigenen
Angaben investiert die Zürich Gruppe jährlich insgesamt eine
sechsstellige Summe in den Sport.
Die Intention des Unternehmens ist klar. “Wir verstehen uns
als Partner und Förderer des Spitzensports in Deutschland“, sagt
Ganz, „nach der öffentlichen Kritik an den sportlichen Leistungen in Athen möchten wir mit dieser Aktion unser Verantwortungsbewusstsein für den olympischen Nachwuchs in Deutschland demonstrieren.“
Olympia-Aus in der „Quali“
Und genau da kommt Floé Kühnert ins „Sponsoring-Spiel“. Sie
konnte sich im vergangenen Jahr bei den Olympischen Spielen bereits
einen Eindruck verschaffen, wie es bei den „Großen des Geschäfts“
zugeht. Doch in Athen gab es für die achtfache Deutsche JugendMeisterin nichts zu holen. Mit bescheidenen 4,15 m scheiterte die
Vize-Junioren-Europameisterin von 2003 bereits in der Qualifikation.
„Es gab Kommunikationsprobleme. Ich durfte wegen des Reglements
keinen, sonst durchaus üblichen Kontakt zu meinem Trainer Leszek
Klima haben.“ Doch sie bezeichnet es im Rückblick ohnehin als
„mittleres Wunder“, zum erlauchten Kreis der Olympioniken überhaupt gehört zu haben. Eine Verletzung am linken (Absprung-) Fuß
zwang sie zuvor zu einer sechsmonatigen Pause.
Trainingslager in Südafrika
„Diesmal bin ich sorgenfrei durch den Winter gekommen“, verrät
sie während eines Trainingslagers in Südafrika. Für zwei Wochen hat
sie sich mit 14 weiteren Springern des DLV-A- und B-Kaders in ei-
nem Landhaus in der Nähe
von Kapstadt einquartiert.
Zwischen zwei Einheiten
erzählt sie von der Weltrekordlerin Isinbayeva („tolle
Technik“, „harte russische
Schule“, „frühe Spezialisierung“ und deswegen besser), die Phantasie-Kreation
ihres Vornamens („meine
Eltern wollten mich Cloé
nennen“, „Floé fanden sie
dann aber pfiffiger“) und
darüber, wie sie zum Stabhochsprung gekommen ist.
Für das Kunstturnen war
sie mit ihren 1,74 Metern
Körper-größe irgendwann
zu groß: „Da ist man mit
über 1,60 Metern schon ein
Riese.“
Klippenspringen
als Kick
Ab Oktober 2005 will
sie nebenbei ihre berufliche Karriere abseits des
Sports vorantreiben. Doch
bis 2009 richtet sich das
Hauptaugenmerk des TopTeam-Kadermitglieds für
die Olympischen Spiele Peking 2008 ganz auf das
Stabhochspringen. Viel Freizeit bleibt da nicht. Zum
Beispiel fürs Hobby Windsurfen. Doch eine spezielle
Berührung mit dem Meer hatte sie neulich dennoch.
Beim Klippenspringen stürzte sich Kühnert mal eben
schlappe 15 Meter die Felsenwand hinunter. „Das
war ein netter Kick, manchmal braucht man neue
Reize“, sagt Kühnert und beweist wieder einmal ihr
besonderes Verhältnis zur Höhe.
von Jörn Perske - Fotos TSV Bayer 04 Leverkusen
Die 6 Sportsponsoring-Patenschaften der Zürich Gruppe (Versicherungen)
Floé Kühnert
Geburtsdatum: 06.03.1984
Disziplin: Stabhochsprung
Verein: TSV Bayer 04 Leverkusen
Größte sportl. Erfolge:
Teilnahme Olympische Spiele
Athen 2004, Deutsche JugendMeisterin 2003, 2002, 2001, 2000,
Deutsche Jugend-Hallenmeisterin
2003, 2002, 2001,1999 2. Platz Junioren-Europameisterschaften 2003
Junioren-Weltmeisterin
88
Nicole Fessel
Geburtsdatum: 19.03.1983
Disziplin: Skilanglauf
Verein: SC Oberstdorf
Größte sportl. Erfolge: Weltcup
2003/ 2004: 6. im Teamsprint,
Juniorenweltmeisterin 2003, Sprint
Vizejuniorenweltmeisterin 2002,
Sprint, Mehrfache Deutsche Meisterin, Mehrfache Top 3 Platzierungen bei Int. Zoll-Skiwettkämpfe
Björn Kircheisen
Geburtsdatum: 06.08.1983
Disziplin: Nordische Kombination
Verein: WSV 08
Johanngeorgenstadt
Größte sportl. Erfolge:
Olympia-Silber 2000 Team,
Vizeweltmeister 2003 Team
6x Juniorenweltmeister,
3 Weltcupsiege
Steffen Justus
Geburtsdatum: 15.04.1982
Disziplin: Triathlon
Verein: Triathlon Jena e.V.
Größte sportl. Erfolge: World
Championships 2004 Madeira, 2004
Gamagori World Cup, JPN Platz 11,
2004 Salford World Cup, GBR Platz
3 National, 2001 Junior German Championships Platz 2, 1998 Youth German
Championships Platz 1, 2004 World
Military Championships Platz 4
Toni Adam
Geburtsdatum: 18.01.1986
Disziplin: Wasserspringen
Verein: Dresdner SC 1898 e.V.
Größte sportl. Erfolge: mehrfacher Deutscher Jugendmeister
2000-2003; 2000: 2 JEM, 3.
JWM; 2002: 1. JEM; 2003: 16.
WM (Turm); 2004: 2. EM Synchron, 4. EM Einzel, 1. DM
Michael Rösch
Geburtsdatum: 04.05.1983
Disziplin: Biathlon
Verein: SSV Altenberg
Größte sportl. Erfolge:
2001-2004: WM = 3x Gold, 5x
Silber; 2002: JEM = 1x Gold,
2x Silber; DJM 5x Gold, 4x
Silber, 4x Bronze
89
GIGA TV - Sportspiele
Gigantische
Magics-Basketballer und DEG-Kufenflitzer zu Besuch bei NBC GIGA
Curtis McFall fühlt sich in dem Raum mit wild bekritzelten Wänden im Jugendkultur-Stil offenbar gleich heimisch.
Wie von einem Magneten angezogen, steuert er auf den kleinen Kasten in der Ecke zu. Man muss den lässigen USAmerikaner nicht lange bitten. Wie selbstverständlich schnappt er sich das Eingabegerät (Joypad) der Spielkonsole,
schaut auf den angeschlossenen Monitor und zockt los.
Dafür ist Curtis McFall (26) heute schließlich in den Düsseldorfer Medienhafen gekommen. Beim interaktiven
TV-Sender NBC GIGA soll er zusammen mit seinem Teamkollegen Björn Gieseck (29) ein Experten-Urteil abgeben. Sie werden das neueste und beliebteste Basketballspiel auf der PlayStation 2 testen. Und wer sollte dies
besser machen können als zwei Profis. Wenn sie mit der orangefarbenen Kugel nicht durch die virtuelle Welt
dribbeln, kämpfen sie ganz leibhaftig für die ART Düsseldorf Magics um Zweitliga-Punkte.
90
Profis
Feldversuch mit prominenten Probanden
Doch angesichts der beeindruckenden Bandbreite der Sportspiele auf dem Markt erweitern wir den Feldversuch einfach. Und da sind sie auch schon, die nächsten prominenten Probanden: Alexander Sulzer (20) und Daniel Petry
(20) kommen zur Tür der voll ausgestatteten Gäste-Lounge bei NBC GIGA herein. Die beiden Eishockey-Cracks
des achtmaligen Deutschen Meisters Düsseldorfer EG Metro Stars sind für die Kufenflitzer auf der Mattscheibe
zuständig.
Wie realitätsnah ist die neueste Generation der Sportspiele? Gibt es technische Innovationen? Wo besteht Verbesserungsbedarf? Und natürlich - Wettkampf muss sein: Welcher Klub stellt die Künstler und Sieger-Typen am
Joypad? Ganz nebenbei: Die Saison verlief für beide Teams bescheiden. Die Magics verpassten den Aufstieg in
die Basketball-Eliteliga, die DEG verpatzte den Einzug in die Play-off-Runde. >>>
91
GIGA TV - Sportspiele
Düsseldorfer Duell: DEG gegen Magics
Die erste Antwort auf die letzte Frage vorweg: Das
Duell endete torlos. DEG-Ersatzkeeper Daniel Petry
kam gegen Magics-Spielmacher Curtis McFall nicht
über ein Unentschieden hinaus. Dabei sollte Petry
eigentlich einen kleinen „Heimvorteil“ besessen haben. Duelliert wurde sich schließlich beim Eishockey
(NHL 2005). „Aber Curtis hat’s eben drauf, den kann
man nicht so leicht vom Eis fegen“, begründet Petry
das magere Abschneiden schmunzelnd.
Schwergewicht Curtis McFall besitzt am Joypad eine
ähnliche Klasse wie auf dem Parkett. Ist eben alles, wie
im wirklichen Leben, eine Sache der Übung. In diesem
Fall der Fingerfertigkeiten. „Meine Kollegen spiele ich
regelmäßig an die Wand“, protzt er ungeniert und zaubert
als Beweis mit einer Tipp-Kombination einen krachenden
Dunking auf die Mattscheibe. Manchmal denkt er sich gelangweilt: „Gebt mir mehr Gegner, keine Opfer.“ Dabei
schaut er triumphierend wie ein kleiner Feldherr.
Kindheitserinnerungen an den C 64
Sein Teamkollege Björn Gieseck, der 2,07 Meter lange Center, hat es sich derweil auf der Couch gemütlich gemacht und
92
verfolgt das spaßige Spektakel aus sicherer Entfernung. Solch ein
Termin sei zwar mal „eine nette Abwechslung“ aber eine Affinität
zum Thema verspüre er eigentlich nicht. Er hat keine Sony PlayStation oder eine andere Konsole zu Hause und zockt vielleicht einmal
pro Monat bei Freunden. „Mir fehlt im Moment einfach die Zeit.
Zweimal am Tag ist Training angesagt. Und nebenbei muss ich auch
noch meine Diplom-Arbeit schreiben.“
Aber früher, da hat der angehende Sport-Wissenschaftler (Schwerpunkt: Management und Ökonomie) schon häufiger zum Joystick
gegriffen. „Ich hatte als Kind einen Commodore 64.“ Doch selbst
draußen Sport zu treiben, war ihm von jeher wichtiger. Besorgt sagt
er heute: „Ich finde es sehr bedenklich, wenn sich die Kids mittlerweile weniger bewegen, nicht mehr zu Büchern greifen, dafür aber
stundenlang in der Bude hocken und zocken. Die Mischung sollte
schon stimmen.“
Bodychecks und Schlagschüsse
Die beiden DEG-Vertreter sind hingegen spielfreudiger. Sie verfügen über eine mehrjährige Konsolen-Erfahrung, haben die PlayStation daheim. Sulzer und Petry sind auch die ersten, die Moderator
und Games-Redaktionsleiter Carsten Konze ins Studio bittet. Sie
testen das EA SPORTS-Produkt „NHL 2005“ – das aktuellste und
beliebteste Eishockey-Spiel auf dem Markt. Jung-Nationalspieler
Alex Sulzer wählt als Team natürlich „seine“ DEG, wodurch er sich
selbst auf dem Eis steuern kann. Denn die Original-Spielernamen
sind den Männchen auf der Mattscheibe zugeordnet. Daniel Petry
verliert bei der Probe-Partie verdientermaßen mit 0:2. Der DEGErsatzkeeper hat sich schließlich unverschämter Weise die Kölner
Haie ausgesucht. Während die beiden eifrig Schlagschüsse abfeuern
und Bodychecks austeilen, ist der erste Eindruck ein sehr positiver:
„Das Spiel vermittelt einen recht realitätsnahen Eindruck vom Eishockey, die Bewegungen und Laufwege sind authentisch“, urteilen
Sulzer und Petry übereinstimmend.
Bestnoten für die Entwickler
Im Gegensatz zu den Vorgänger-Versionen der NHL-Reihe von EA
SPORTS ist es nun auch schwieriger geworden, Tore zu erzielen und
genaue Pässe zu spielen. „Früher hast du auf den Knopf gedrückt“,
erzählt Verteidiger Alex Sulzer, „und der Puck ist blind beim Mitspieler angekommen oder hat nach bestimmten Standardspielzügen
im Netz gezappelt. Die neue Version ist wesentlich anspruchsvoller
– das gefällt mir!“ Keeper Daniel Petry, sonst nicht gerade für den
filigranen Part zuständig, freut sich: „Man hat auch mehr Möglichkeiten, Tricks zu machen.“ Gibt’s noch Verbesserungsvorschläge?
Beide grübeln - und sind wunschlos glücklich. Das Profi-Urteil:
Bestnoten für die Entwickler!
US-Basketballprofi McFall staunt: Cool!
Nun schreiten die „Magier“ zur Tat und testen live
vor der Kamera den Game-Knaller „NBA Live
2005“ von EA SPORTS. Björn Gieseck, der Anfänger am Steuergerät, atmet direkt auf: „Schön, dass
es so leicht zu handhaben ist.“ Und auch er ist voll
des Lobes: „Die Bewegungsabläufe sind erstaunlich
echt.“ Curtis McFall, ganz ins Geschehen vertieft, brummt ein vielsagendes „cool“ ins Mikro
und nimmt mit seinen Phoenix Suns nach allen Regeln der
Kunst Giesecks Los Angeles Lakers auseinander. Beide sind von der
Performance des Games begeistert. Dennoch punktuell optimierbar? „An der Grafik
lässt sich bestimmt noch was verfeinern. Was
heute in ist, ist morgen vielleicht schon wieder
out“, glaubt Center-Riese Gieseck. Curtis McFall
würde gerne künftig noch ein paar hübsche Cheerleader am Spielfeldrand herumtanzen sehen. Das Auge spielt
schließlich mit – natürlich.
Text: Jörn Perske, Fotos Florian Köse
>>>
93
GIGA TV - Sportspiele
Die gigantischen Profis
Name: Alexander Sulzer
Nationalität: Deutsch
Alter: 20
Geburtsort: Kaufbeuren
Größe: 1,87 m
Gewicht: 91 kg
Letzter Verein: Hamburg Freezers
Seit wann bei der DEG: 2003
Position: Verteidiger
Name: Curtis McFall
Nationalität: US-Amerikanisch
Alter: 26
Geburtsort: Michigan
Größe: 1,93 m
Gewicht: 91 kg
Letzter Verein: USC Freiburg
Seit wann bei den Magics: 2004
Position: Guard
Name: Daniel Petry
Nationalität: Deutsch
Alter: 20
Geburtsort: Trier
Größe: 1,76 m
Gewicht: 73 kg
Letzter Verein: EV Füssen
Seit wann bei der DEG: 2004
Position: Torhüter
Name: Björn Gieseck
Nationalität: Deutsch
Alter: 29
Geburtsort: Hagen
Größe: 2,07 m
Gewicht: 105 kg
Letzter Verein: Bayer Leverkusen
Seit wann bei den Magics: 2002
Position: Center
Die gigantischen Spiele
Mit NBA LIVE 2005 kann der Spieler, mit spektakulären Dunks, AlleyOops, Tip-Dunks, Tip-Ins und kraftvollen Blocks die Kontrolle über den
Luftraum zu übernehmen. Spielspaß
mit realistischen Bewegungsabläufen,
der so schnell nicht nachlässt.
EA SPORTS NHL 2005 ist in der
13. Saison erwachsen geworden. Mit
Tempo, Finesse und perfekter Technik fordert NHL 2005 Spieler aller
Schwierigkeitsstufen heraus, ihre
Schlittschuhe zu schnüren und dem
Gegner den Kampf anzusagen.
PC Version erschienen Nov./2004
Sprache Deutsch
PC Version erschienen Sept./2004
Sprache Deutsch
Weitere Infos unter www.giga.de und www.easports.de
94
.

Documentos relacionados