MEFiSTO. Monolaterales Externes Fixations

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MEFiSTO. Monolaterales Externes Fixations
MEFiSTO. Monolaterales Externes
Fixations-System für Trauma und
Orthopädie.
Operationstechnik
Dieses Dokument ist nicht zur
Verteilung in den USA bestimmt.
Instrumente und Implantate
geprüft und freigegeben von
der AO Foundation.
MEFiSTO
Inhaltsverzeichnis
Indikationen
2
Konfigurationen
3
Präoperative Planung
5
Operations- und Montagetechnik
6
Alternative Montagetechniken
12
Distraktion
15
Aufbau der Backen
17
Reinigung und Wartung
19
MRT-Hinweise21
Bildverstärkerkontrolle
Warnung
Diese Beschreibung reicht zur sofortigen Anwendung der DePuy Synthes
Produkte nicht aus. Eine Einweisung in die Handhabung dieser Produkte
durch einen darin erfahrenen Chirurgen wird dringend empfohlen.
Aufbereitung, klinische Aufbereitung, Wartung und Pflege
Allgemeine Richtlinien und Informationen zur Funktionskontrolle und
Demontage mehrteiliger Instrumente sowie Richtlinien zur Aufbereitung von
Implantaten erhalten Sie bei Ihrer lokalen Vertriebsvertretung oder unter:
http://emea.depuysynthes.com/hcp/reprocessing-care-maintenance
Allgemeine Informationen zur klinischen Aufbereitung, Wartung und Pflege
wiederverwendbarer Medizinprodukte, Instrumentensiebe und Cases von
Synthes sowie zur Aufbereitung unsteriler Synthes Implantate entnehmen Sie
bitte der Synthes Broschüre «Wichtige Informationen» (SE_023827),
als Download erhältlich unter:
http://emea.depuysynthes.com/hcp/reprocessing-care-maintenance
MEFiSTO Operationstechnik DePuy Synthes 1
MEFiSTO
Indikationen
Typischerweise alle für die externe Fixation in Frage kommenden Indikationen, bei denen sich Versorgungen mit externer Fixation bereits bewährt haben:
–– Frakturen an der Tibia und am Femur mit schwerem
­Weichteilschaden
–– rasche, initiale Ruhigstellung von Frakturen mit oder
ohne Weichteilverletzungen bei Schwerstverletzten,
Mehrfach­verletzten und Polytraumen
–– Ruhigstellung geschlossener Frakturen mit schwerem
­Weichteiltrauma (Quetschungen des Weichteilmantels,
­Verbrennungen, dermatologische Erkrankungen)
–– ausgedehnte Schaft- und periartikuläre Brüche
–– vorübergehende gelenküberbrückende Ruhigstellung bei
schweren Weichteil- und Bandverletzungen
–– infizierte Pseudarthrosen
–– Korrekturosteotomien bzw. Kortikotomien bei Achs­­
abweichungen und Längendifferenz (Achskorrekturen,
­Distraktionen)
–– komplexe proximale und distale Tibiafrakturen
–– bestimmte Beckenringverletzungen
–– Ausbehandlung von Tibia- und Femurschaftfrakturen
bei Kindern
2 DePuy Synthes MEFiSTO Operationstechnik
MEFiSTO
Konfigurationen
Tibia- und Femurfrakturen mit Standardmontage
Zentralkörper und Standardbacken
(Montage auch mit Einzelpinbacken)
–– Dynamisierung bis maximal 5 mm
–– Kompression/Distraktion
Kohlefaserrohr
(Montage mit Standardbacken und/oder
­Einzelpinbacken)
–– röntgenstrahlendurchlässig
–– leicht
–– In Fällen, wo keine Kompression/Distraktion
oder D
­ ynamisierung vorgenommen wird
Tibiafrakturen mit T-Montage
Zentralkörper, Standardbacken und T-Zwischenstück
(Montage auch mit Kohlefaserrohr)
Zusätzlich erforderlich zu Standardmontage:
–– T-Zwischenstück (392.907)
Aufbau der Backen, siehe S. 17
MEFiSTO Operationstechnik DePuy Synthes 3
Proximale und distale Tibiafrakturen mit Verbindung
zu Hybrid-Ringfixateur
Zentralkörper, Standardbacke, Verbindungs­backe für
Hybrid-Ringfixateur und Verbindungsbacke Ring-Stab
(Montage auch mit Kohlefaserrohr)
Zusätzlich erforderlich zur Standardmontage:
–– Verbindungsbacke für Hybrid-Ringfixateur (392.913)
–– Zusatzset für Hybrid-Ringfixateur in Vario Case (186.200)
Aufbau der Verbindungsbacke, siehe S. 18.
Tibia- und Femurfrakturen mit Verbindung zu
Grossem Fixateur Externe
Zentralkörper, Standardbacken, Verbindungsbacke für
Grossen Fixateur Externe und Einzelpinbacke (Montage
auch mit Kohlefaserrohr)
Zusätzlich erforderlich zur Standardmontage:
–– Verbindungsbacke zu Grossem Fixateur Externe (392.911)
–– Grosser Fixateur Externe in Vario Case (186.100)
Aufbau der Verbindungsbacke, siehe S. 18.
Distraktion an Tibia und Femur
Zentralkörper und Standardbacken
–– D
istraktion bis maximal 15 cm (auf beiden Seiten
je 7.5 cm)
4 DePuy Synthes MEFiSTO Operationstechnik
MEFiSTO
Präoperative Planung
Operativer Zugang zur Tibia
Aufgrund der anatomischen Situation verlangt jeder operative Zugang zur Tibia besondere Sorgfalt. Die Weichteilzone,
in die man Schanzsche Schrauben ohne Verletzung wichtiger Struk­turen (Hauptgefässe, Nerven, Muskeln, Sehnen)
einbringen kann, liegt an der Tibia antero-medial. Diese
­«sichere Zone» befindet sich direkt unter dem Tibiaplateau
innerhalb eines Winkels von 220° und über dem oberen
Sprunggelenk innerhalb eines Winkels von 120°.
Das Setzen von Schanzschen Schrauben in die laterale
­Fläche des distalen Drittels der Tibia ist zu unterlassen, um
eine V
­ erletzung der A. tibialis anterior zu vermeiden.
220°
140°
140°
120°
Die Montage darf den Zugang für ein primäres Wund­
débride­ment oder für einen sekundären Eingriff nicht be­
hindern. Hauttransplantationen, Sequestrektomien,
Spongiosa­plastiken oder eine spätere Osteosynthese sollen
ungehindert durchgeführt werden können.
Operativer Zugang zum Femur
Zum Femur wird der laterale Zugang innerhalb eines
­Winkels von ca. 30° empfohlen. Distal ist auch ein medialer
­Zugang möglich. Sorgfältige präoperative Planung und
­Umsicht beim Plazieren der Schanzschen Schrauben ist aber
auch beim Femur angezeigt.
MEFiSTO Operationstechnik DePuy Synthes 5
MEFiSTO
Operations- und Montagetechnik
Die folgende Technik ist nur eine von vielen Montagemöglichkeiten. Die Vielseitigkeit des Systems und das beinahe
unein­geschränkte Setzen der Schanzschen Schrauben
(paarweise p
­ arallel bei Verwendung mit Standardbacken
beziehungs­weise frei bei Einzelpinbacken) ermöglichen dem
Anwender, eine bevorzugte, den Verhältnissen angepasste
Montage zu ­finden. Für postoperative Distraktion und/oder
Dynamisierung ist eine spezifische präoperative Planung unumgänglich, das ­heisst, es muss darauf geachtet werden,
dass der Zentral­körper parallel zur ­Knochenachse ausgerichtet wird.
Innerhalb dieser empfohlenen Technik gibt es verschiedene
Alternativen zu jedem ­Operationsschritt, die auf Seite 12 ff.
erläutert werden.
1
Vormontage und Einstellen des Zentralkörpers
Setzen Sie eine Vormontage zusammen, die aus dem
Zentral­körper (392.901) und zwei Standardbacken (392.903)
besteht, und schieben Sie je einen O-Ring (392.925) auf die
Enden des Zentralkörpers. Ver­gewissern Sie sich, dass an
den Standardbacken die Zentralschrauben für das Sattelgelenk und die Schrauben für den Grundkörper ausreichend
ge­lockert sind.
Vor oder nach dem Anbringen der Backen wird der Zentral­
körper auf die benötigte Gesamtlänge, jedoch um mindestens 10 mm (auf jeder Seite 5 mm) verlängert, um bei der
de­finitiven Reposition eine allenfalls notwendige Kompression zu ermöglichen.
Der Zentralkörper wird mit Hilfe des Inbus­schlüssels ver­
längert, den man in die Öffnung an den Enden des Zentral­
körpers steckt und in Pfeilrichtung + dreht.
Der Zentralkörper kann beidseitig um je 7.5 cm verlängert
­werden. Bei Erscheinen des STOP-Zeichens auf der Keilwelle
muss mit der Verlängerung bzw. mit dem Drehen des
­Inbus­schlüssels aufgehört werden.
6 DePuy Synthes MEFiSTO Operationstechnik
2
Auswahl der Schanzschen Schrauben
Zur Auswahl stehen Seldrill Schanzsche Schrauben in R­ein­­­­
titan (494.7XX) und Stahl (294.7XX) sowie Standard
Schanzsche Schrauben in Titanlegierung und Stahl.
Die Seldrill Schanzsche Schraube ist eine selbst­bohrende
und selbst­schneidende Schraube mit radialer ­Vorspannung.
Für die Standard Schanzsche Schraube muss ­vorgebohrt
werden. Zusätzliche Informationen und Operations­hinweise
zu den Schanzschen Schrauben erhalten Sie in der Opera­
tionstechnik für den Grossen Fixateur Externe von Synthes.
In der Regel werden für die Tibia Schanzsche Schrauben
B 5.0 mm und für das Femur B 6.0 mm verwendet. D
ie Backen von Mefisto fassen alle Schanzschen Schrauben
von B 4.0 mm bis B 6.0 mm.
B 5.0 mm
B 6.0 mm
3
Setzen der Schanzschen Schrauben im proximalen
­Fragment
Die erste Seldrill Schanzsche Schraube kann im proximalen
Fragment unter Berücksichtigung der Weichteilsituation frei
gesetzt werden. Um die zweite Seldrill Schanzsche Schraube
parallel zur ersten setzen zu können, benötigt man die
­Parallelbohrbüchse (392.915), deren Lochkonfiguration den
Abständen der Ö
­ ffnungen der Standardbacke entspricht.
Die Parallelbohrbüchse kann mit Bohrbüchsen B 6.0/5.0 mm
und B 7.0/6.0 mm ausgestattet werden.
Erhältliche Bohrbüchsen
Für Seldrill Schanzsche Schrauben B 5.0 mm:
393.830, lang
393.840, kurz
Für Seldrill Schanzsche Schrauben B 6.0 mm:
392.917, lang
392.916, kurz
Hinweis: Für das Einführen der Bohrbüchsen durch die
Weichteile wird das entsprechende komplette Bohrbüchsen­
system (inklusive Trokar) benutzt.
Für Standard Schanzsche Schrauben müssen die entspre­­
chenden Bohrbüchsen für das Vorbohren verwendet werden.
Alternative Methoden für das Setzen der Schanzschen
Schrauben siehe Seite 13.
MEFiSTO Operationstechnik DePuy Synthes 7
4
Setzen der Schanzschen Schrauben im distalen
­Fragment
Im distalen Fragment werden die Schanzschen Schrauben gleich eingebracht wie im proximalen Fragment.
Auch hier kann dank dem grossen Schwenkbereich
der Standardbacke die erste Schanzsche Schraube
­unter Berücksichtigung der Fraktur- und Weichteil­
situation frei gesetzt werden.
Alternative Methoden für das Setzen der Schanzschen
­Schrauben siehe Seite 13.
5
Anbringen der Vormontage auf die Schanzschen
Schrauben
Lockern Sie die äusseren Schrauben der Standardbacken
und schieben Sie die Backen auf die Schanzschen Schrauben im distalen und proximalen Fragment.
Ziehen Sie die Fixierschrauben mit dem Inbusschlüssel
(392.921) fest. Das Festschrauben der Klemmplatte schränkt
die Repositions- bzw. Schwenkmöglichkeiten der Backen
nicht ein.
Alternativen zur Montage der Standardbacken bzw. des
­Systems siehe Seite 14.
8 DePuy Synthes MEFiSTO Operationstechnik
MEFiSTO
Operations- und Montagetechnik
6
Montieren der Repositionsgriffe
Die Lochkonfiguration der Repositionsgriffe (392.923) weist
die gleichen Abstände für die Schanzschen Schrauben auf
wie die Öffnungen der Standardbacken. Der Backenteil ist
schwenk­­­bar, wodurch der Griff in einem b
­ eliebigen Winkel
einstellbar ist.
Setzen Sie den Backenteil der Repositionsgriffe auf die
Schanzschen Schrauben, schieben Sie ihn zur Standardbacke und ziehen Sie die Fixierschraube mit dem Inbus­
schlüssel fest. Schwenken Sie den Griff in die gewünschte
Richtung und schrauben Sie auch die Schwenkverbindung
fest.
7
Definitive Reposition
Definitive Reposition durchführen und mittels Bildverstärker
kontrollieren.
MEFiSTO Operationstechnik DePuy Synthes 9
8
Fixieren des Schwenkbereichs
Halten Sie die Reposition und fixieren Sie die Position der
Standardbacken mittels der Zentralschrauben im Sattel­
gelenk (Öffnung in der Klemmplatte). Anschliessend z­ iehen
Sie die Schraube im Grundkörper der Backen fest zur defini­
tiven Fixierung am Zentralkörper.
9
Dynamisierung
Durch Drehen des mit DYN gekennzeichneten Deckels am
Zentralkörper kann eine Dynamisierung von 0 bis 5 mm erreicht werden.
Den Inbusschlüssel B 5.0 mm mit T-Griff (392.921) in der
Öffnung am Ende des Zentralkörpers festhalten, das mit
DYN gekennzeichnet ist. Den Deckel mit dem
Dynamisierungs­schlüssel (392.922) drehen, wodurch am
Bolzen weisse Markierungen sichtbar werden, die je 1 mm
entsprechen. Durch eine ganze Umdrehung des Deckels
wird eine D
­ ynamisierung von 1 mm erreicht.
Bei einer Dynamisierung zur Kallusstimulierung ist das
­Ausrichten des Zentralkörpers parallel zur Knochenlängsachse Voraussetzung.
Hinweis: Dynamisierung erst durchführen, wenn auf dem
Röntgenbild eine erste Kallusbildung sichtbar ist.
Der Zentralkörper muss bei der Dynamisierung um mindes­
tens 6 mm verlängert sein.
11 DePuy Synthes MEFiSTO Operationstechnik
Zentralschraube
Schraube im Grundkörper
MEFiSTO
Operations- und Montagetechnik
10
Distraktion (+) / Kompression (–)
Distraktion und Kompression werden durch Verlängern
bzw. Verkürzen des Zentralkörpers, d.h. durch Drehen mit
dem Inbusschlüssel an den Enden des Zentralkörpers, erreicht. Der Zentralkörper kann an beiden Enden, unabhängig voneinander, um je 7.5 cm (insgesamt 15 cm) verlängert
werden.
Distraktionstechnik siehe Seiten 15/16.
MEFiSTO Operationstechnik DePuy Synthes 11
MEFiSTO
Alternative Montagetechniken
1
Kohlefaserrohr anstelle des Zentralkörpers
Anstelle des Zentralkörpers kann ein Kohlefaserrohr als
­Ver­bindung für die Standard- oder Einzelpinbacken verwendet werden. Die Kohlefaserrohre (392.930/934) haben den
Vorteil, dass sie röntgenstrahlendurchlässig und leichter sind
als der Zentralkörper. Eine Distraktion oder Kompression
kann mit einem Kohlefaserrohr jedoch nicht vorgenommen
werden. An den Enden des Rohrs können zum Schutz
­gegen Verschmutzung Abschlusskappen (392.929)
­angebracht ­werden.
2
Einzelpinbacken anstelle von ­Standardbacken
Anstelle von Standardbacken können auch Einzelpinbacken
(392.905) auf den Zentralkörper oder das Kohlefaserrohr
montiert werden. Dies hat den Vorteil, dass die Schanzschen Schrauben einzeln gesetzt werden können und nicht
wie für die Standardbacken parallel zueinander eingebracht
­werden müssen. Es können Montagen zusammengestellt
werden mit zwei Einzelpinbacken je Fragment oder mit einer Standard­backe in einem und zwei Einzelpinbacken im
andern Fragment.
Ferner kann eine Einzelpinbacke für die Fixierung eines
­zusätzlichen Fragments oder als Verstärkung in einem
­Fragment verwendet werden, siehe 3c, S. 13.
11 DePuy Synthes MEFiSTO Operationstechnik
3
Alternativen zum Setzen der Schanzschen Schrauben
aDie Gewebeschutzhülsen können durch die Ö
­ ffnungen
der Standardbacken gesteckt werden, was das Setzen
der Schanzschen Schrauben direkt durch die Backen ermöglicht.
bJe nach Montage können erst zwei Schanzsche Schrauben im proximalen Fragment eingebracht und anschliessend der Z­ entralkörper mit den vormontierten Backen
aufgesetzt w
­ erden. Dann werden zwei weitere Schanzsche Schrauben im distalen Fragment direkt durch die
zweite Backe gesetzt.
cEs ist möglich, mehr als zwei Schanzsche Schrauben je
­Hauptfragment zu setzen; z.B. kann eine dritte zum
­Fassen eines weiteren Fragments oder für zusätzliche
Stabilität ­eingebracht werden. Zum Fixieren zusätzlicher
Schanzscher S­ chrauben sind die offenen Einzelpin­
backen vorgesehen, die auch nachträglich auf den
­Zentralkörper montiert ­werden können.
MEFiSTO Operationstechnik DePuy Synthes 11
4
­Alternativen zur Montage der Backen und des
­Zentralkörpers
Einzelne Standardbacken können auch ohne Vormontage
auf die Schanzschen Schrauben montiert werden. In diesem
Fall wird der Zentralkörper nachträglich durch die Backen
­geschoben und die O-Ringe auf dessen Enden aufgesetzt.
Als weitere Alternative kann die erste Standardbacke auf
die Schanzschen Schrauben im proximalen Fragment gesetzt ­werden und der Zentralkörper, auf dem die zweite Backe vormontiert ist, nachträglich durchgeschoben werden.
Falls die Schanzschen Schrauben für das distale Fragment
noch nicht gesetzt sind, kann man diese mittels Parallelbohrbüchse oder direkt durch die Backe plazieren. Anschliessend wird die Backe durch Festdrehen der äusseren
Fixierschrauben auf den Schanzschen Schrauben fixiert.
11 DePuy Synthes MEFiSTO Operationstechnik
MEFiSTO
Distraktion
Montage
–– Setzen der Schanzschen Schrauben im distalen F­ ragment
unter Verwendung der Parallelbohrbüchse.
–– Befestigen einer Standardbacke auf den gesetzten
­Schanzschen Schrauben.
–– Zentralkörper mit der vormontierten zweiten Standard­
backe durch die Backe auf den Schanzschen Schrauben
schieben und parallel zur Knochenlängsachse ausrichten.
–– Schanzsche Schrauben im proximalen Fragment direkt
durch die in der zweiten Backe befestigte Bohrbüchse
oder nach dem Anbringen von Markierungen auf der
Haut durch die Parallelbohrbüchse ­setzen.
–– Befestigen der zweiten Standardbacke auf den
­Schanzschen Schrauben.
–– Zentralkörper entfernen.
–– Kortikotomie unter Verwendung von Bohrer und/oder
Meissel und/oder Säge.
–– Zentralkörper wiederum durch die Backen schieben.
­Ausrichten bzw. Korrigieren der Fragmente. Halten der
­Reposition, falls nötig mittels Repositionsgriffen.
–– Die Schraube an den Grundkörpern der Backen und die
­Zentralschraube in den Sattelgelenken festziehen.
Hinweis: Dank des grossen Schwenkbereichs der
Standard­backen müssen die Schanzschen Schrauben, im
Gegensatz zum Zentralkörper, nicht notwendigerweise
­genau auf der ­Knochenlängsachse plaziert werden.
Die Verwendung von Einzelpinbacken ist ebenfalls möglich
mit dem Vorteil, dass die Schanzschen Schrauben individuell
pla­ziert werden können. Auch hier ist das Ausrichten
des Z­ entral­körpers parallel zur Knochenlängsachse
­unerlässlich.
MEFiSTO Operationstechnik DePuy Synthes 11
Durchführen der Distraktion
–– S ieben bis zehn Tage nach der Kortikotomie kann mit der
Distraktion begonnen werden.
–– Normalerweise wird pro Tag 1 mm verlängert. 1 mm am
­Zentralkörper entspricht einer vollen Umdrehung mit
dem Inbusschlüssel. Es empfiehlt sich, jeweils in Schritten
von 0.25 mm zu verlängern, das heisst, etwa alle sechs
Stunden wird eine Vierteldrehung vorgenommen.
–– R
öntgenkontrolle eine Woche nach Beginn der Distraktion
zum Nachweis der Knochenseparation.
–– N
ach drei bis vier Wochen wird die Kallusbildung mittels
­Röntgenkontrolle überprüft. Bei ungenügender Kallus­
bildung sollte die Distraktion nach Entscheid des Arztes
auf täglich zwei bis drei Vierteldrehungen reduziert werden.
–– Die maximale Verlängerungsdistanz für den Zentralkörper beträgt 15 cm, das heisst 7.5 cm auf jeder Seite. Je
nach ­­spe­zi­fischer Situation kann erst die eine dann die
andere Seite verlängert werden. Um eine gleichmässige
Belastung zu ­erreichen, wird empfohlen, nach einer Distraktion von 1 bis 3 cm die Seite jeweils zu wechseln.
Bei der Distraktion ist es wichtig, auf das STOP-Zeichen an
der Keilwelle zu achten. Sobald das STOP-Zeichen erscheint,
darf der Zentralkörper auf der betreffenden Seite nicht weiter v­ erlängert werden. Die Konsolidierungszeit nach der
Distrak­tion ist im Normalfall gleich lang wie der Zeitraum, in
dem distrahiert wurde.
11 DePuy Synthes MEFiSTO Operationstechnik
MEFiSTO
Aufbau der Backen
Aufbau der Standardbacke (392.903)
Äussere Fixierschrauben
Klemmplatte
Zentralschraube im
Sattelgelenk
Unterlagscheibe
Sattelgelenk
Sattelscheibe
Grundkörper
Schraube im
Grundkörper
Aufbau der Standardbacke (392.903)
mit Zwischenstück für T-Montage (392.907)
Zwischenstück für
T-Montage
MEFiSTO Operationstechnik DePuy Synthes 11
Aufbau der Verbindungsbacke zu Hybrid-Ringfixateur
(392.913)
Kombination mit der Verbindungsbacke Ring-Stab (393.436)
des Hybrid-Ringfixateurs.
Sechskantmutter
B 11.0 mm mit
Unterlagscheibe
Federscheibe
Hülse
Spannkörper
Aufbau der Verbindungsbacke zu grossem Fixateur
externe (392.911)
Kombination mit der Einzelpinbacke (392.905) von Mefisto.
11 DePuy Synthes MEFiSTO Operationstechnik
Verbindungsbacke
für grossen Fixateur
externe
MEFiSTO
Reinigung und Wartung
Funktionsprüfung
Nach dem Reinigen und Zusammensetzen von Mefisto
muss Folgendes kontrolliert werden:
–– U
ngehindertes Gleiten der Backen auf dem
Zentralkörper.
–– S chwenkbarkeit der Sattelgelenke auf beiden Seiten bis
zum Anschlag.
–– D
ie Schrauben der Backen müssen sich mühelos
festziehen und wieder lockern lassen.
–– R
eibungsloses Drehen des Inbusschlüssels in den Öffnungen des Zentralkörpers und ungehindertes Verlängern bis
zum STOP-Zeichen (spürbarer Abstufungsmechanismus).
–– Einwandfreier Sitz des Inbusschlüssels.
–– U
ngehindertes Drehen des Dynamisierungsdeckels in der
­Hülse.
–– Genaues Passen des Dynamisierungsschlüssels auf dem
Deckel.
–– P roblemlose Montage der Einzelpinbacken und des
­Zwischen­­stücks für T-Montage.
MEFiSTO Operationstechnik DePuy Synthes 11
Abnutzungskontrolle
Nach dem Entfernen der Fixationsteile, das heisst nach jeder
Anwendung, ist die visuelle Kontrolle der E­ inzelteile uner­
lässlich. Vor allem die verzahnten Teile des Sattel­gelenks
und der Sattelscheibe der Standardbacken m
­ üssen auf ihre
Abnutzung hin kontrolliert werden. Bei ­sichtbaren
Abnutzungs­erscheinungen sollte die betreffende Kom­
ponente nicht wieder verwendet werden. Die Ent­scheidung
für eine Wieder­verwendung der Teile liegt beim Arzt. Die
Teile der Standardbacken – mit Ausnahme der Schrauben –,
die Hülsen und die Keilwelle des Zentralkörpers ­können
nicht als Ersatzteile bestellt werden.
22 DePuy Synthes MEFiSTO Operationstechnik
MRT-Hinweise
Drehmoment, Verlagerung und Bildartefakte gemäß
ASTM F 2213-06, ASTM F 2052-06e1 und ASTM F2119-07
Eine nicht-klinische Prüfung des Worst-Case-Szenarios in einem
3-T-MRT-System ergab kein relevantes Drehmoment bzw. keine
relevante Verlagerung des Konstrukts bei einem experimentell
gemessenen lokalen räumlichen Gradienten des magnetischen
Feldes von 3.69 T/m. Das größte Bildartefakt erstreckte sich über
ca. 169 mm des Konstrukts, wenn das Gradienten-Echo (GE)
zum scannen verwendet wurde. Die Tests wurden auf einem
3-T-MRT-System durchgeführt.
Hochfrequenz-(HF)-induzierte Erwärmung gemäß
ASTM F2182-11a
Nicht-klinische elektromagnetische und thermische Simulationen
eines Worst-Case-Szenarios führen zu maximalen Temperatur­
erhöhungen von 9.5 °C und einer durchschnittlichen Temperatur­
erhöhung von 6.6 °C (1.5 T) und einer Spitzentemperaturer­
höhung von 5.9 °C (3 T) unter MRT-Bedingungen, bei denen
HF-Spulen (ganzkörpergemittelte spezifische Absorptionsrate
[SAR] von 2 W/kg für 6 Minuten [1.5 T] und für 15 Minuten [3 T])
verwendet werden.
Vorsichtsmaßnahmen: Der oben genannte Test basiert auf
nicht-klinischen Tests. Der tatsächliche Temperaturanstieg im
­Patienten hängt von einer Reihe von Faktoren jenseits der SAR
und der Dauer der HF-Anwendung ab. Daher empfiehlt es sich,
folgende Punkte besonders zu beachten:
–– Es wird empfohlen, Patienten, die MRT-Scans unterzogen
werden, sorgfältig auf die gefühlte Temperatur und/oder ihre
Schmerzempfindungen zu überwachen.
–– Patienten mit einer gestörten Wärmeregulierung oder Temperaturempfindung sollten keinen MRT-Scan-Verfahren unter­
zogen werden.
–– Generell wird empfohlen, ein MRT-System mit niedriger Feldstärke zu verwenden, wenn leitfähige Implantate vorhanden
sind. Die angewandte spezifische Absorptionsrate (SAR) sollte
so weit wie möglich reduziert werden.
–– Die Verwendung des Ventilationssystems kann ferner dazu
beitragen, den Temperaturanstieg im Körper zu verringern.
MEFiSTO Operationstechnik DePuy Synthes 22
Dieses Dokument ist nicht zur Verteilung in den USA bestimmt.
Alle Operationstechniken sind als PDF-Dateien abrufbar unter
www.depuysynthes.com/ifu
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