TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl. Für die
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TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl. Für die
TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl. Für die elastisch-stabile intramedulläre Nagelung (ESIN). Operationstechnik Dieses Dokument ist nicht zur Verteilung in den USA bestimmt. Instrumente und Implantate geprüft und freigegeben von der AO Foundation. Bildverstärkerkontrolle Warnung Diese Beschreibung reicht zur sofortigen Anwendung der DePuy Synthes Produkte nicht aus. Eine Einweisung in die Handhabung dieser Produkte durch einen darin erfahrenen Chirurgen wird dringend empfohlen. Aufbereitung, klinische Aufbereitung, Wartung und Pflege Allgemeine Richtlinien und Informationen zur Funktionskontrolle und Demontage mehrteiliger Instrumente sowie Richtlinien zur Aufbereitung von Implantaten erhalten Sie bei Ihrer lokalen Vertriebsvertretung oder unter: http://emea.depuysynthes.com/hcp/reprocessing-care-maintenance Allgemeine Informationen zur klinischen Aufbereitung, Wartung und Pflege wiederverwendbarer Medizinprodukte, Instrumentensiebe und Cases von Synthes sowie zur Aufbereitung unsteriler Synthes Implantate entnehmen Sie bitte der Synthes Broschüre «Wichtige Informationen» (SE_023827), als Download erhältlich unter: http://emea.depuysynthes.com/hcp/reprocessing-care-maintenance Inhaltsverzeichnis Einführung TEN/STEN System 2 Indikationen4 Klinische Fälle Operationstechnik für Standardindikationen 5 Biomechanische Prinzipien der ESIN 10 Biologische Aspekte der ESIN 11 Femur – Aszendierende Technik (nur Pädiatrie) 13 Femur – Deszendierende Technik (nur Pädiatrie) 30 Tibia – Deszendierende Technik (nur Pädiatrie) 32 Unterarm34 Operationstechnik für erweiterte Indikationen Humerus – Aszendierende Technik 47 Humerus – Deszendierende Technik 48 Proximaler Radius: Radiushals 49 Distaler Radius und distale Ulna, diaphysär-metaphysäre Dislokationsfraktur50 Klavikula51 Produktinformation Implantate53 Instrumente54 Sets56 Bibliografie 58 MRT-Hinweise 59 TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 1 TEN/STEN System. Für die elastischstabile intramedulläre Nagelung. Spezifische Implantate für sichere stabile Osteosynthese Nagelspitze –– Erleichtert das Einbringen des Marknagels und ermöglicht problemloses Gleiten im Markraum –– Die Höhe der gebogenen Spitze gewährleistet die korrekte Relation zum Markraum –– Erleichtert Manipulation des Nagels für die Frakturreposition Nageldurchmesser –– Sechs Nageldurchmesser decken das gesamte Indikationsspektrum ab (reduzierter Lagerbestand) –– Erhältlich in Titanlegierung (Ti-6AI-7Nb) oder Stahl –– Implantate aus Titanlegierung vereinen hervorragende mechanische Stabilität mit elastischem Materialverhalten –– Implantate aus Stahl eignen sich für stärkere mechanische Beanspruchungen Lasermarkierung –– Erlaubt die direkte visuelle Kontrolle der Ausrichtung der Nagelspitze im Markraum und reduziert die Strahlenbelastung durch Bildverstärkerkontrolle Verschlusskappen für TEN –– In zwei Grössen verfügbar, passend für alle Nageldurchmesser –– Das scharfe selbstschneidende Gewinde gewährleistet gute Verankerung im Knochen –– Bietet zusätzliche axiale Stabilität in instabilen Situationen –– Verhindert Weichteilirritation –– Erleichtert die Extraktion des Marknagels Für Nageldurchmesser: 1.5 – 2.5 mm Für Nageldurchmesser: 3.0 – 4.0 mm 1.5 mm 2.0 mm 2.5 mm 3.0 mm 3.5 mm 4.0 mm Anspruchsvolle Instrumente für einfache und sichere Handhabung Pfriem für TEN –– Problemlose Eröffnung des Markraums dank scharfer Spitze –– Der gebogene Pfriem erleichtert den Zugang zu Klavikula, Radius und Ulna und verhindert eine Perfo ration der bilateralen Kortikalis Einschlaginstrument für TEN –– Erleichtert das Einbringen des Nagels sowie das weitere Vortreiben im Markraum –– Markierung am Instrument zeigt Ausrichtung der Nagelspitze im Markraum an –– Führungsstange für kontrollierte Schläge auf das Einschlaginstrument Extraktionszange für TEN –– Sicheres Erfassen des Nagels mit der Spitze der Zange –– Zahnsperre für einfache Handhabung –– Führungsstange für problemlose Nagelextraktion Schneideinstrument für TEN –– Für präzises Kürzen des Nagels ohne scharfe Kanten –– Kann dicht an der Haut angesetzt werden, ohne Gefährdung der Weichteile –– Schneidet alle Nageldurchmesser Einschlagbolzen für TEN –– Die spezifischen Durchbohrungen der Einschlagbolzen erlauben das kontrollierte und präzise abschliessende Einschlagen des elastischen Nagels in seine endgültige Position –– Ermöglicht optimale Positionierung und Verankerung der Verschlusskappen jeder Grösse –– Abgeschrägte (gross/klein) oder gerade Einschlagbolzen sind verfügbar TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 3 Indikationen Indikationen bei Kindern Die elastisch-stabile intramedulläre Nagelung (ESIN) mit dem Elastischen Titannagel (TEN) oder dem Elastischen Stahlnagel (STEN) ist für die Versorgung diaphysärer sowie bestimmter meta-epiphysärer Frakturen der langen Röhrenknochen von Kindern und jungen Erwachsenen vorgesehen. Neben ihrer Anwendung für die Osteosynthese pathologischer Frakturen bei Kindern können TEN und STEN auch als orthopädische Implantate eingesetzt werden. Zu den Indikationen gehören: –– Diaphysäre und bestimmte metaphysäre Frakturen der langen Röhrenknochen –– Bestimmte meta-epiphysäre Frakturen (Epiphysiolyse nach Salter-Harris I und II), einschliesslich Frakturen des Caput radii und des subkapitalen Humerus und Frakturen der Metatarsal- und Metakarpalknochen –– Komplexe Frakturen der Klavikula: –– signifikante Dislokation –– Verkürzung um > 2 cm –– neurovaskuläre Verletzungen –– Polytrauma –– bilaterale (Klavikula und Scapulahals) Verletzungen der Scapula (Floating Shoulder) –– offene Frakturen –– drohende Weichteilpenetration nach Fraktur –– Pathologische Frakturen –– Orthopädie Indikationen bei Erwachsenen Bei erwachsenen Patienten ist der TEN für die Osteosynthese von Frakturen der Klavikula, der Unterarmknochen sowie des Humerus vorgesehen. Zu den Indikationen gehören: –– Diaphysäre Frakturen der langen Röhrenknochen der oberen Extremitäten –– Klavikula-Schaftfrakturen 4 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik Klinische Fälle Fall 1: Femur eines Kindes – Aszendierende Technik mit Verschlusskappe Präoperativ Postoperativ Nachbeobachtung Fall 2: Femur eines Kindes – Aszendierende Technik mit Verschlusskappe Präoperativ Postoperativ Nachbeobachtung TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 5 Klinische Fälle Fall 3: Tibia eines Kindes Präoperativ Postoperativ Nachbeobachtung Fall 4: Humerus eines Kindes – Aszendierende Technik Präoperativ Postoperativ Nachbeobachtung 6 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik Fall 5: Humerus eines Kindes – Deszendierende Technik Präoperativ Postoperativ Nachbeobachtung Fall 6: Radius und Ulna eines Kindes – Radius antegrad/Ulna antegrad Präoperativ Postoperativ Nachbeobachtung TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 7 Klinische Fälle Fall 7: Radius und Ulna eines Kindes – Radius antegrad/Ulna retrograd mit Verschlusskappe Präoperativ Postoperativ Nachbeobachtung Fall 8: Radiushals eines Kindes Präoperativ Reposition Nachbeobachtung 8 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik Biomechanisches Prinzip der elastischstabilen intramedullären Nagelung (ESIN) Die elastisch-flexiblen Nägel werden vorgebogen und in den Markraum eingebracht. Die elastische Krümmung des Nagels im Markraum des langen Röhrenknochens erzeugt ein Biegemoment, welches nicht rigide, aber dennoch ausreichend stabil ist, um die Fraktur zu fixieren1, 2. F Biegestabilität F R R Translationsstabilität R R R R F Dietz HG, Schmittenbecher P, Illing P (1997) Intramedulläre Osteosynthese im Wachstumsalter. München: Urban und Schwarzenberg. 1 Dietz HG, Schmittenbecher P, Slongo T, Wilkins K (2006) Elastic Stable Intramedullary Nailing (ESIN) in Children. AO Manual of Fracture Management. New York: Thieme. 2 Rotations stabilität R F F Axiale Stabilität F R F R S S F = Auf den Knochen einwirkende Kraft R = Rückstellkraft des Nagels S = Scherkraft C = Kompressionskraft 11 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik C C Biologische Aspekte der elastischstabilen intramedullären Nagelung (ESIN) Knochenheilung Die ESIN-Technik wurde mit dem Ziel entwickelt, eine schnelle Knochenheilung unter Berücksichtigung der für das Kindesalter spezifischen Heilungseigenschaften des Knochens zu bewirken. Die Osteoblasten der Interzellularschicht des im Kindesalter dicken Periosteums besitzen die Fähigkeit schneller neuen Knochen zu bilden. Im Laufe der Jahre wird das Periosteum dünner. Linear mit dem Alter des Patienten steigt die Dauer, die der Knochen zur Heilung benötigt. Die hier vorgestellte Technik erhält das Periosteum und begünstigt eine schnelle Knochenheilung bei Patienten im Kindesalter. Doppelrahmen-Modell Das Doppelrahmen-Modell veranschaulicht die Funktionsprinzipien der ESIN-Technik. Der innere Rahmen umfasst den Markraum mit den elastisch-flexiblen Nägeln sowie dem Knochen (A in Abb. 1 und 2). Die den inneren Rahmen umgebenden anteroposterioren und mediolateralen Muskeln bilden den äusseren Rahmen (B in Abb. 1 und 2). Die Funk tionalität dieser beiden Rahmen ist Voraussetzung, um ausreichende Stabilität für Frakturreposition und Repositions erhalt zu gewährleisten. B Abbildung 1 A B Abbildung 2 A Ausnahmen Bei der Versorgung von Tibiafrakturen stellen die biomechanischen Prinzipien der ESIN aufgrund des fehlenden medialen und lateralen Weichteilmantels grössere Anforderungen an den Chirurgen. Auch bestimmte Frakturen der Klavikula werden mit dem elastischen Nagel versorgt. Dabei kommt jedoch nicht die Standard-ESIN-Technik zur Anwendung. Vielmehr wird der elastische Nagel hier aufgrund seiner besonderen Anpassungsfähigkeit an die anatomischen Gegebenheiten der Klavikula eingesetzt. TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 11 Operationstechnik für Standardindikationen Der folgende Abschnitt beschreibt die Standard-Operationstechnik. Im Allgemeinen sind die sorgfältige präoperative Planung, die korrekte Implantatwahl und ein präziser Rota tionsvergleich der beiden Extremitäten entscheidend für den Erfolg des Eingriffs. 11 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik Femur – Aszendierende Technik (nur Pädiatrie) Bei Kindern werden Femurfrakturen typischerweise mit zwei Nägeln identischen Durchmessers stabilisiert. Diese werden in retrograder Technik über eine mediale und laterale Eintrittsstelle oberhalb der distalen Epiphysenfuge eingebracht. Die Marknagelung in antegrader Technik mit lateralen Eintrittsstellen für beide Nägel ist gewöhnlich Frakturen des distalen Femurs vorbehalten. Diese Operationstechnik beschreibt detailliert die gängigere retrograde Technik. Für die Versorgung von Femurfrakturen bei Kindern durchschnittlicher Statur empfiehlt sich die Verwendung von Nägeln mit einem Durchmesser von 3.0 mm, 3.5 mm oder 4.0 mm, je nach Anatomie des Patienten. Verschlusskappen verbessern die axiale Stabilität, schützen vor Weichteilirritationen und erleichtern die spätere Extraktion des Nagels. 1 1 Patientenlagerung Das Kind in Rückenlage auf einem röntgenstrahlendurchlässigen OP-Tisch lagern (1). Bei grösseren Kindern einen Frakturtisch (2) verwenden. Kleine Kinder entsprechend am OP-Tisch sichern. Ein Assistent streckt die verletzte Extremität. Die freie Lagerung der Extremität erleichtert die Kontrolle der Nagelposition und den intraoperativen Rotationsvergleich. Den C-Bogen so positionieren, dass eine Bildverstärkerkontrolle der gesamten Femurlänge im AP und lateralen Strahlengang möglich ist. 2 TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 11 Femur – Aszendierende Technik (nur Pädiatrie) 2 Nageldurchmesser bestimmen Auf dem Röntgenbild den Markraumdurchmesser an der engsten Stelle (Isthmus) ausmessen. Der Durchmesser des einzelnen Nagels (A) sollte 30 – 40 % des engsten Mark raumdurchmessers (B) betragen. Zwei Nägel mit identischem Durchmesser (farbcodiert) auswählen, so dass identische Biegekräfte einander entgegenwirken und Varus- oder Valgus-Fehlstellungen vermieden werden. A=1⁄3 B ⁄3 B 1 A=1⁄3 B Für Kinder durchschnittlicher Statur kann der unten aufgeführten Tabelle eine ungefähre Zuordnung Nageldurchmesser/Patientenalter entnommen werden: Alter (Jahre) Nageldurchmesser (mm) 6 – 8 3.0 9 –11 3.5 12 –14 4.0 11 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik 3 Nagel vorbiegen Instrument 359.219 Einschlaginstrument für TEN Im Hinblick auf die biomechanischen Prinzipien der ESIN ist ein guter Kontakt des Nagels mit der Innenseite der Korti kalis von kritischer Bedeutung, insbesondere bei langen Schrägfrakturen, Torsions- oder komplexen Frakturen, bei denen das Risiko einer Verkürzung besteht. In solchen Fällen wird das Vorbiegen dringend empfohlen. Um eine gute Dreipunkt-Abstützung des elastischen Nagels im Femur zu erzielen, empfiehlt es sich, den zu implantierenden Teil des Nagels auf das Dreifache des Markraumdurchmessers vorzubiegen. Die Nägel können von Hand oder mit Einschlaginstrument und Zange vorgebogen werden. Dazu die Spitze des Nagels in das Einschlaginstrument einspannen und den Nagel von Hand oder mit der Zange konturieren. Darauf achten, den Nagel in der Ebene der Spitze zu biegen. Der Scheitelpunkt des Bogens sollte auf Höhe der Frakturzone zu liegen kommen. Beide Nägel auf identische Weise vorbiegen. TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 11 Femur – Aszendierende Technik (nur Pädiatrie) 4 Nageleintrittsstelle bestimmen Inzision Einander auf der lateralen und medialen Seite des distalen Femurs gegenüberliegende Inzisionen von den geplanten Eintrittsstellen 2 – 4 cm nach distal führen, je nach Grösse des Kindes. Nageleintrittsstellen Die Nageleintrittsstellen am Femur liegen 1 bis 2 cm proximal der distalen Epiphysenfuge, beim Kind etwa ein Fingerbreit proximal des Patellaoberpols. Hinweis: Eine genau übereinstimmende beidseitige Eröffnung des Markraums ist für eine optimale symmetrische Verspannung unerlässlich. Falls erforderlich, die geplanten Eintrittsstellen unter Bildver stärkerkontrolle verifizieren. 11 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik 1–2 cm 5 Markraum eröffnen Instrument 359.213 Pfriem für TEN Die Fascia lata adäquat spalten. Den Pfriem am oberen Ende der Inzision senkrecht zum Schaft bis auf den Knochen einbringen. Durch Drehung des Pfriems den Knochen markieren. Den Pfriem auf einen Winkel von 45° zur Schaftachse absenken und den Knochen unter Drehbewegungen aufsteigend durchbohren. Die Öffnung sollte etwas grösser sein als der gewählte Nageldurchmesser.* 45° Bei Verwendung von Verschlusskappen sicherstellen, dass der Lochdurchmesser jeweils dem Kerndurchmesser der Verschlusskappe entspricht. Lage und Einbringungstiefe des Pfriems unter Bildverstärkerkontrolle überprüfen. * Vorgehensweise für den Zugang auf der medialen Seite wiederholen. TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 11 Femur – Aszendierende Technik (nur Pädiatrie) Alternative Technik Instrument 312.460 Doppelbohrbüchse 4.5/3.2 315.280Spiralbohrer B 2.7 mm, Länge 125/100 mm, 3-lippig, für Schnellkupplung 315.290Spiralbohrer B 3.2 mm, Länge 195/170 mm, 3-lippig, für Schnellkupplung 315.480Spiralbohrer B 4.5 mm, Länge 195/170 mm, 3-lippig, für Schnellkupplung Bei sehr harter Kortikalis den Markraum mit dem entsprechenden Spiralbohrer und der Doppelbohrbüchse 4.5/3.2 eröffnen. Den Spiralbohrer nur bei laufendem Antrieb auf 45° zur Schaftachse absenken. Andernfalls könnte der Bohreinsatz brechen. Lage und Einbringungstiefe des Spiralbohrers unter Bildverstärkerkontrolle überprüfen. Hinweis: Beim Eröffnen des medialen Femuraspekts sorgfältig darauf achten, dass der Spiralbohrer nicht nach posterior in den Bereich der A. femoralis abrutscht. 11 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik 6 Nagel einbringen 1 Instrumente 359.219 Einschlaginstrument für TEN 321.170Stiftschlüssel B 4.5 mm, Länge 120 mm 321.250 Hakenschlüssel, zu Nrn. 357.180, 357.181, 359.201 und 359.219 Den ersten Nagel in das Einschlaginstrument einspannen. Die Lasermarkierung am Nagelende auf eine der Markierungen am Einschlaginstrument ausrichten. Den Nagel mit Stiftschlüssel oder Hakenschlüssel in der gewünschten Position sicher am Einschlaginstrument befestigen. Die Nagelspitze im rechten Winkel zum Femurschaft ausrichten und den Nagel in den Markraum einbringen (1). Mit dem Einschlaginstrument den Nagel um 180° drehen (2) und die Nagelspitze zur Markraumachse ausrichten (3). 2 3 Falls erforderlich, die Position der Nagelspitze unter Bildverstärkerkontrolle überprüfen. Hinweis: Die Lasermarkierung am Nagel zeigt die Ausrichtung der Nagelspitze an. Dies erleichtert die Insertion, redu ziert die Strahlenbelastung durch Bildverstärkerkontrolle und verhindert ein zu häufiges Kreuzen der Nägel (Korkenzieher effekt). TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 11 Femur – Aszendierende Technik (nur Pädiatrie) 7 Nagel vorschieben Instrumente 359.219 Einschlaginstrument für TEN 359.221 Kombihammer für TEN 359.218 Führungsstange für TEN 321.170Stiftschlüssel B 4.5 mm, Länge 120 mm Den Nagel unter leichten Drehbewegungen von Hand bis zur Frakturzone vorschieben oder mit dem Schlitzhammer des Kombihammers leicht auf die Impaktierungsfläche des Einschlaginstruments schlagen. Die Verwendung der Führungsstange für TEN kann das Einschlagen erleichtern. Direkte Schläge auf das T-Stück des Einschlaginstruments sind zu vermeiden. Den ersten Nagel bis zur Frakturstelle vortreiben. Hinweis: Den Nagel niemals um mehr als 180° drehen. Das Einbringen des Nagels unter Bildverstärkerkontrolle überwachen. Sicherstellen, dass die konvexe Seite der Nagelspitze an der Innenseite der Kortikalis entlang gleitet. Mit fortschreitendem Eindringen des Nagels in den Markraum biegt sich der Nagel. 22 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik An der kontralateralen Eintrittsstelle den Markraum wie beschrieben eröffnen. Den zweiten Nagel mit identischem Durchmesser (farbcodiert) auf dieselbe Weise vorbiegen, in die Metaphyse einbringen und bis zur Frakturstelle vor treiben. Hinweis: Lässt sich der Nagel auch mit wiederholten Hammerschlägen nur sehr schwer vortreiben, bieten sich folgende Optionen: 1.Sicherstellen, dass der Nagel ordnungsgemäss ausgerichtet ist. 2.Biegung des anterioren Nagelendes verstärken. 3.Nagel mit nächstkleinerem Durchmesser wählen. Hinweis: In einigen Fällen empfiehlt es sich, den ersten Nagel über die Frakturstelle hinaus vorzutreiben, um das proximale Fragment zu stabilisieren. TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 22 Femur – Aszendierende Technik (nur Pädiatrie) 8 Fraktur reponieren Instrument 359.209 F-Hebel für Reposition, klein Hinweis: Insbesondere bei Verwendung eines Frakturtisches ist es hilfreich, eine erste Reposition bereits vor der sterilen Abdeckung des Beins durchzuführen. Kirschnerdrähte in das proximale Frakturfragment einbringen und als Hebel verwenden, um das Fragment mittels «JoyStick»-Technik zu mobilisieren und präzise zu reponieren. Kann mit dieser Technik keine zufriedenstellende Reposition erzielt werden, erleichtert gegebenenfalls der F-Hebel die intraoperative geschlossene Reposition. Die zwei Arme des F-Hebels in möglichst engem Abstand montieren. Montage des kleinen F-Hebels: 1.Einen Gewindestab in das Ende der Stange schrauben. 2.Den zweiten Gewindestab so in die Stange schrauben, dass beide Gewindestäbe gerade eben über den Oberschenkel passen. 3.Den dritten Gewindestab in das gegenüberliegende Stangenende schrauben. Hinweis: Wird innerhalb von 20 bis 30 Minuten oder nach mehreren Versuchen keine Reposition erzielt, eine kurze Inzision anlegen und die Fraktur offen reponieren. 22 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik 9 Nägel über die Frakturzone schieben Instrumente 359.219 Einschlaginstrument für TEN 359.218 Führungsstange für TEN 359.221 Kombihammer für TEN Nach ordnungsgemässer Ausrichtung der Frakturfragmente des Röhrenknochens die Nägel wechselseitig mit leichten Hammerschlägen oder manuell unter Drehbewegungen über die Frakturzone schieben, um die Hauptfragmente zu stabilisieren. Anschliessend die Nägel bis zur Metaphyse vortreiben. Die Nagelspitzen im proximalen Fragment korrekt zum Markraum in der Frontalebene ausrichten. Stabilität und Rotation überprüfen. Nach Verankerung der Nägel in der Metaphyse ist eine Einstellung der Rotation nicht mehr möglich. Korkenziehereffekt Im Zweifelsfall die Ausrichtung unter Bildverstärkerkontrolle überprüfen. Hinweis: Wird ein Nägel um 180° gedreht, um den Frakturspalt passieren zu können, muss die Drehung im Anschluss an die Passage rückgängig gemacht werden. Die Markierungen auf dem Einschlaginstrument erleichtern die korrekte Ausrichtung des Nagels. Beispiel Start 0 R1R2 Zurück 2 R1R0 Hinweis: Sicherstellen, dass der zweite Nagel distal und proximal vor (bzw. hinter) dem ersten Nagel liegt. Andernfalls ist eine ordnungsgemässe Ausrichtung der Nägel nicht möglich. «Korkenziehereffekt» durch mehr als 2 Kreuzungspunkte vermeiden. TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 22 Femur – Aszendierende Technik (nur Pädiatrie) 10 Nägel kürzen Instrument 359.217 Schneideinstrument für TEN 2.5, 2.0 mm Sind die Nagelspitzen korrekt im proximalen Fragment posi tioniert, die Nägel mit dem Schneideinstrument für TEN auf die erforderliche Länge kürzen. Dieses Instrument erlaubt es, die Nägel sehr dicht an der Kortikalis zu schneiden. Bei Verwendung von Verschlusskappen für TEN B 3.0 bis 4.0 mm (475.900) dürfen die Nagelenden maximal 10 mm aus der Kortikalis ragen. Dies wird durch abschliessendes Einschlagen mit dem abgeschrägten Einschlagbolzen (359.206) erreicht. Das Schneideinstrument für TEN wie in der Abbildung dargestellt zusammensetzen. Den Schneidebolzen auf vollständig geöffnete Position drehen, so dass die Markierungen «TOP» von Schneidebolzen und Schneidehülse beide nach oben weisen. Den Schneidebolzen (359.217.001) in die Schneidehülse (359.217.002) einrasten lassen. Die Anschlagmutter (359.217.003) wieder festdrehen. Das zu schneidende Nagelende durch die passende Öffnung in der Schneidehülse einführen. Der schwarze Markierungsring auf der Aussenseite der Schneidehülse um die gewünschte Schnittstelle markiert. Den Griff an den Schneidebolzen montieren. Beide Griffe in einer Bewegung fest zusammendrücken und den Nagel abzuschneiden. Das abgeschnittene Nagelende verbleibt im Schneideinstrument. Hinweis: Zu lange Nägel führen zur Bildung einer Pseudobursa und behindern die freie Flexion des Knies. Des Weiteren können sie die Haut perforieren und Infektionen verursachen. 22 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik 359.217.003 3.0 mm 4.0 mm, 3.5 mm 359.217.001 359.217.002 Alternative Technik Instrument B 388.720Bolzenschneider X A Steht das Schneideinstrument für TEN nicht zur Verfügung alternativ wie folgt vorgehen. Im proximalen Bereich auf der Bildverstärkerprojektion den Abstand (X) zwischen der aktuellen Position der Nagelspitze (A) und der definitiven Verankerungsposition (B) abschätzen. Diese Distanz plus eine Extraktionslänge von etwa 10 mm (Y) ergibt den Abstand vom Knochen zur Schnittstelle. Hinweis: Die korrekte Kürzung des Nagels ist insbesondere bei der Verwendung von Verschlusskappen von massgeblicher Bedeutung. X Y TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 22 Femur – Aszendierende Technik (nur Pädiatrie) 11 Endgültige Positionierung des Nagels Instrumente 359.206 Einschlagbolzen für TEN, abgeschrägt 359.221 Kombihammer für TEN 359.215 Extraktionszange für TEN Die eingebrachten und ordnungsgemäss gekürzten Nägel unter Verwendung des passenden abgeschrägten Einschlagbolzens für TEN mit leichten Hammerschlägen in ihre geplante Verankerungsposition in der proximalen Metaphyse bringen. Die Schrägung des Einschlagbolzens muss auf die Kortikalis auftreffen, damit ein optimaler Überstand von 8 bis 10 mm sichergestellt ist. Hinweis: Bei zu tiefer Einbringung den Nagel mit der Extraktionszange für TEN greifen und zurückziehen. Leichtes Anbiegen des Nagelendes erleichtert die spätere Extraktion. Hinweis: Bei geplanter Verwendung von Verschlusskappen stets den abgeschrägten Einschlagbolzen verwenden, um sicherzustellen, dass der Nagel max. 10 mm aus dem Knochen ragt. 22 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik 12 Verschlusskappe für TEN einbringen Instrumente 359.219 Einschlaginstrument für TEN 359.222Schraubenziehereinsatz für Verschlusskappe für TEN B 3.0 bis 4.0 mm (Nr. 475.900) 321.170Stiftschlüssel B 4.5 mm, Länge 120 mm Die Verschlusskappe (475.900) auf das ordnungsgemäss abgeschnittene Nagelende setzen und schräg in die Metaphyse schrauben. Die Verwendung von Verschlusskappen ist indiziert bei instabilen Frakturen, z. B. langen Schrägfrakturen, Torsions- und Trümmerfrakturen. Des Weiteren verhindern Verschlusskappen Weichteilirritationen und erleichtern die Nagelextraktion. Den Schraubenziehereinsatz in das Einschlaginstrument einsetzen und mit dem Stiftschlüssel sicher befestigen. Die mit «D» gekennzeichneten Flächen aufeinander ausrichten und die Verschlusskappe auf den Schraubenziehereinsatz setzen. Die Verschlusskappe auf das Nagelende setzen und im Uhrzeigersinn an der Nageleintrittsstelle in den Knochen schrauben. Den knochenseitigen Gewindeteil der Verschlusskappe vollständig im Knochen versenken. Unter Bildverstärkerkontrolle die korrekte Position der Verschlusskappe überprüfen. TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 22 Femur – Aszendierende Technik (nur Pädiatrie) 13 Postoperative Versorgung Die postoperativen Röntgenaufnahmen sollten eine für das Kindesalter erwartungsgemässe anatomische Reposition zeigen. Die Nägel sollten korrekt positioniert und distal und proximal gut verankert sein. Abhängig vom Alter des Kindes sollte bereits am ersten Tag postoperativ die passive Mobilisierung durch einen Physiotherapeuten oder mittels motorbetriebener Bewegungsschiene (CPM: continuous passive motion) eingeleitet werden. Abhängig von den Schmerzen erfolgt am zweiten Tag die Mobilisierung mit Gehstützen und Zehenkontakt. Gewöhnlich kann der Patient nach 3 bis 5 Tagen entlassen werden. Erste klinische und röntgenologische Nachuntersuchungen erfolgen 4 bis 5 Wochen postoperativ. Die volle Belastbarkeit des Knochens ist abhängig von der Kallusbildung. Aktivitäten im normalen Rahmen und Schulsport können gewöhnlich nach 6 bis 8 Wochen wieder aufgenommen werden. Nach 4 bis 6 Monaten wird die Knochenheilung erneut kon trolliert. Nach 6 bis 8 Monaten können die Nägel gewöhnlich entfernt werden. 22 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik 14 Implantate entfernen Instrumente 359.215 Extraktionszange für TEN 359.218 Führungsstange für TEN 359.219 Einschlaginstrument für TEN 359.221 Kombihammer für TEN 359.222Schraubenziehereinsatz für Verschlusskappe für TEN B 3.0 bis 4.0 mm (Nr. 475.900) Gegebenenfalls verwendete Verschlusskappen mit dem entsprechenden, auf das Einschlaginstrument für TEN montierten Schraubenziehereinsatz entfernen. Alten Inzisionen öffnen und die Nagelenden freilegen. Die Nagelenden mit der Extraktionszange für TEN fassen und aufbiegen, so dass kein Kontakt zum neu gebildeten Kallus besteht. Die Führungsstange für TEN fest auf die Extraktionszange für TEN schrauben. Den Nagel durch kräftiges Schlagen mit dem Kombihammer für TEN entlang der Führungsstange extrahieren. TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 22 Femur – Deszendierende Technik (nur Pädiatrie) Für Frakturen des distalen Femurdrittels oder der distalen Metaphyse wird vorzugsweise die monolaterale deszendierende Technik angewendet. Die deszendierende intramedulläre Nagelung des Femurs erfordert eine andere Vorgehensweise, da beide Nägel lateral eingebracht werden. Für die korrekte biomechanische Konfiguration zur Stabilisierung der Nagelspitzen und des metaphysären Fragments muss einer der Nägel auf besondere Weise vorgebogen und gedreht werden. Inzision Die Inzision unmittelbar unterhalb des Trochanter major ansetzen und 3 – 4 cm nach distal führen, bis knapp unterhalb des Trochanter minor. Die Länge der Inzision muss eine ausreichende Darstellung des proximalen Femurschafts für die Anlage von zwei getrennten Nageleintrittsstellen ermöglichen. 0.5–1 cm C-förmiger Nagel 1–2 cm Nagel einbringen Wie in der Abbildung dargestellt, liegen die Nageleintrittsstellen subtrochantär. Die Eintrittsstelle für den C-förmig vorgebogenen Nagel liegt lateral, die Eintrittsstelle für den S-förmig vorgebogenen Nagel anterolateral. Vertikal liegen beide Eintrittsstellen etwa 1 – 2 cm auseinander, horizontal 0.5 – 1 cm. Die Eintrittsstellen nicht zu dicht beieinander anlegen, da sich der Knochen andernfalls beim Einbringen der Nägel spalten könnte. Nägel vorbiegen Um eine korrekte Verspannung im Markraum, d. h. eine 3-Punkte-Abstützung zu gewährleisten, einen der Nägel gemäss Standardtechnik C-förmig vorbiegen. 33 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik S-förmiger Nagel Insertion des Nagels Den einfach C-förmig vorgebogenen Nagel über die proxi malere laterale Eintrittsstelle einbringen, die Fraktur mit dem Nagel reponieren und Primärstabilität herstellen. Den zweiten Nagel im ersten Drittel ebenfalls C-förmig vorbiegen und über die distalere anterolaterale Eintrittsstelle einbringen, bis er entlang der Krümmung guten Kontakt mit der medialen Kortikalis hat, also zu zwei Dritteln nach distal eingebracht ist. Jetzt den Nagel im Uhrzeiger- oder Gegen uhrzeigersinn um 180° drehen. Anschliessend den noch aus der Kortikalis ragenden Teil des Nagels nach distal um nahezu 90° biegen, so dass eine S-Form entsteht. C-förmiger Nagel S-förmiger Nagel intraoperativ Abschliessende Positionierung und Verankerung der Nägel Nach erfolgter Reposition den Nagel in das distale Fragment vorschieben und die Nagelspitzen divergierend ausrichten. Hinweis: Auch bei der deszendierenden Technik können anschliessend Verschlusskappen verwendet werden. 22 TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 33 Tibia – Deszendierende Technik (nur Pädiatrie) Tibiafrakturen sollten stets mittels deszendierender Technik behandelt werden. Zur Versorgung von Tibiafrakturen bei Patienten im Kindesalter sind gewöhnlich zwei Nägel erforderlich, welche durch eine mediale und eine laterale Eintrittsstelle in die proximale Tibia eingebracht werden. Wie bereits beschrieben (siehe Seite 14), bestimmt der Markraumdurchmesser am Isthmus den Nageldurchmesser. Je nach Alter und Skelettgrösse des Patienten beträgt der Nageldurch messer gewöhnlich 2.5 mm bis 4.0 mm. 2–3 cm Ein Vorbiegen der Nägel gemäss der zuvor beschriebenen Standardtechnik für das Femur wird empfohlen (siehe Seite 15). Inzision Proximal der geplanten Eintrittsstellen, auf gleicher Höhe medial und lateral der Tuberositas tibiae zwei symmetrische Hautinzisionen von 2 – 3 cm Länge anlegen. Nagel einbringen Die Eintrittsstellen liegen anterior an der proximalen medialen und der proximalen lateralen metaphysären Kortikalis, 2 cm distal der proximalen Epiphysenfuge, auf Höhe der Tuberositas tibiae. Hinweis: Aus dem dreieckigen Querschnitt, der breiten proximalen Metaphyse und der exzentrischen Lage der Tibia in Relation zu den sie umgebenden Unterschenkelmuskeln ergeben sich spezielle biomechanische Anforderungen im Hinblick auf die Stabilität. Diese Anforderungen sind bei der tibialen Marknagelung zu berücksichtigen. 33 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik Aufgrund der Dreiecksform des tibialen Markraums tendieren beide Nägel dazu, nach dorsal auszuweichen. Dies würde zu einer unerwünschten Biegung führen. Vor dem Einschlagen der Nägel in ihre endgültige Position in der distalen Metaphyse müssen die Nagelspitzen daher leicht nach posterior gedreht werden, um der physiologischen Antekurvation der Tibia zu folgen. Die Fraktur komprimieren, um eine Verankerung in Distraktion zu vermeiden. Anschliessend die Nägel auf die erforderliche Länge kürzen. Aufgrund des sehr dünnen Weichteilmantels die Nagelenden kurz halten und nicht aufbiegen. Hinweis: Bei Tibiafrakturen, insbesondere Schräg- und Torsionsfrakturen, kann es sehr häufig zu einer Verkürzung der Tibia kommen. In diesen Fällen wird daher zur Vermeidung von Fehlstellungen die Verwendung von Verschlusskappen dringend empfohlen. TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 33 Unterarm Für die Stabilisierung von Unterarmfrakturen erwachsener Patienten mittels ESIN-Technik ist die korrekte Vorgehensweise von kritischer Bedeutung. Die Operationstechnik für Erwachsene und Kinder ist identisch, jedoch ist bei Kindern die Epiphysenfuge unter allen Umständen zu schonen. Grundsätzlich wird bei Unterarmfrakturen pro Knochen nur ein Nagel eingebracht, da Radius und Ulna zusammen mit der Membrana interossea antebrachii eine Einheit bilden. Je nach Lage der Fraktur und Präferenz des Chirurgen können die Nägel über antegraden oder retrograden Zugang eingebracht werden. Zum Schutz des tiefen Asts des Nervus radialis empfiehlt diese Operationstechnik die Einbringung des Nagels in den Radius über den retrograden Zugang. Dahingegen kann der ulnare Nagel sowohl über den antegraden als auch den retrograden Zugang eingebracht werden. Zur Vermeidung von Weichteilirritationen und Sehnenverletzungen sowie zur leichteren Entfernung der Implantate empfiehlt sich die Verwendung der Verschlusskappen für TEN. Die im folgenden Abschnitt beschriebene Technik gilt sowohl für pädiatrische als auch für erwachsene Patienten. 33 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik 1 Patientenlagerung Den Patienten in Rückenlage etwas an die Seite des OP- Tisches gerückt lagern und den betroffenen Arm auf einen röntgenstrahlendurchlässigen Armtisch legen (1). Den C-Bogen so positionieren, dass das Operationsfeld frei zugänglich ist. Hinweis: Die Positionierung des Arms direkt unter dem Bildverstärker (2) gewährleistet eine bessere Bildqualität, reduziert die Strahlenbelastung und erzeugt grössere, schärfere Bilder der Frakturstelle. 1 2 TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 33 Unterarm 2 Nageldurchmesser bestimmen Der Nageldurchmesser beträgt jeweils etwa zwei Drittel des Markraumisthmus. Zwei Nägel mit identischem Durchmesser auswählen, so dass identische Biegekräfte einander entgegenwirken und Varus- oder Valgus-Fehlstellungen vermieden werden. In der Pädiatrie werden gewöhnlich Nägel mit einem Durchmesser von 1.5, 2.0 und 2.5 mm verwendet, bei Erwachsenen Nägel mit einem Durchmesser von 3.0 mm. 33 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik 3 Nageleintrittsstelle in den Radius bestimmen Inzision Am distalen Radius sind zwei Zugänge möglich: Die herkömmlichen Methode über einen distalen lateralen Zugang gefährdet jedoch den oberflächlichen Ast des Nervus radialis. Bei der moderneren Methode erfolgt der Zugang dorsal über das Tuberculum dorsale radii. Die Inzision wird standardmässig in Längsrichtung angelegt. Alternativ kann unter Berücksichtigung kosmetischer und praktischer Aspekte eine transversale Inzision durchgeführt werden. Hinweis: Zum Schutz der Sehnen wird eine offene Dissektion empfohlen. Eintrittsstelle Die Eintrittsstelle am Radius liegt etwa 2 cm proximal der distalen Epiphysenfuge bzw. bei Erwachsenen 4 cm proximal der Gelenklinie. Die nachfolgende Operationstechnik beschreibt den dorsalen Zugang über das Tuberculum dorsale radii. TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 33 Unterarm 4 Nageleintrittsstelle in den Radius anlegen Instrument 359.213 Pfriem für TEN Alternatives Instrument 359.214 Pfriem, gebogen, Länge 180 mm Den Pfriem unter Sichtkontrolle direkt auf das Tuberculum dorsale radii setzen und wie nachfolgend beschrieben einbringen. Hinweis: Darauf achten, die kontralaterale Kortikalis nicht zu durchbohren. Den Pfriem am oberen Ende der Inzision senkrecht zum Schaft bis auf den Knochen einbringen. Durch Drehung des Pfriems den Knochen markieren. Den Pfriem auf einen Winkel von 45° zur Schaftachse absenken und den Knochen unter Drehbewegungen aufsteigend durchbohren. Die Öffnung sollte etwas grösser sein als der gewählte Nageldurchmesser.* Bei Verwendung von Verschlusskappen sicherstellen, dass der Lochdurchmesser dem Kerndurchmesser der Verschlusskappe (475.905) entspricht. Hinweis: Ausschliesslich die kleinen Verschlusskappen für TEN (475.905) verwenden. * Vorgehensweise für den ulnaren Zugang wiederholen. 33 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik 45° 5 Nagel in den Radius einbringen Instrumente 359.219 Einschlaginstrument für TEN 321.170Stiftschlüssel B 4.5 mm, Länge 120 mm 321.250Hakenschlüssel, zu Nrn. 357.180, 357.181, 359.201 und 359.219 Der Radius ist häufig schwierig zu reponieren und sollte daher zuerst geschient werden. Die Nagelspitze im rechten Winkel zum Radiusschaft ausrichten und den radialen Nagel von Hand mit dem Einschlaginstrument für TEN in den Mark raum einbringen. Anschliessend den Nagel mit dem Einschlaginstrument um 180° drehen und die Nagelspitze zur Mark raumachse ausrichten. Den Nagel unter Drehbewegungen bis zur Frakturstelle vorschieben. Hinweis: Von der Verwendung eines Hammers wird abge raten. Hammerschläge könnten weitere Frakturfragmente erzeugen. TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 33 Unterarm 6 Nageleintrittsstelle in die Ulna bestimmen a Für die Anlage der Nageleintrittsstelle in die Ulna sind zwei Zugänge möglich: a. Der antegrade Zugang durch Perforation der lateralen Kortikalis der proximalen Metaphyse. b.Der retrograde Zugang durch Perforation der medialen Kortikalis der distalen Metaphyse. Der retrograde Zugang hat die folgenden Vorteile: –– Keine Positionsänderung des Unterarms während Reposition erforderlich –– Stets gute Visualisierung mittels Bildverstärker –– Keine Positionsänderung des Unterarms während Nagel insertion erforderlich b Inzision Für den antegraden Zugang eine Längsinzision auf der dorsoradialen Seite der proximalen Ulna, 3 cm distal der Apophyse anlegen. Für den retrograden Zugang eine Inzision 3 cm proximal des palpierbaren Processus styloideus ulnae ansetzen und 2–3 cm nach distal führen. Eintrittsstelle Bei der antegraden Technik liegt die Nageleintrittsstelle auf der anterolateralen Seite der proximalen Metaphyse, etwa 2 cm distal der Apophysenfuge der proximalen Ulna. Bei der retrograden Technik liegt die Nageleintrittsstelle auf der anterolateralen Seite der distalen Metaphyse, etwa 2 cm proximal der Gelenklinie. Der nachfolgende Abschnitt beschreibt die Operationstechnik bei Nagelinsertion in Radius und Ulna über den retro graden Zugang. 44 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik 7 Nageleintrittsstelle in die Ulna anlegen Instrumente 359.213 Pfriem für TEN 359.219 Einschlaginstrument für TEN 321.170Stiftschlüssel B 4.5 mm, Länge 120 mm 321.250Hakenschlüssel, zu Nrn. 357.180, 357.181, 359.201 und 359.219 Alternatives Instrument 359.214 Pfriem, gebogen, Länge 180 mm Den Pfriem an der geplanten Nageleintrittsstelle senkrecht zur Kortikalis ansetzen, langsam auf einen Winkel von 45° zur ulnaren Achse absenken und den Markraum unter Drehbewegungen wie zuvor für den Radius beschrieben eröffnen (Schritt 4, Seite 38). 45° TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 44 Unterarm 8 Nagel in die Ulna einbringen Instrumente 359.219 Einschlaginstrument für TEN 321.170Stiftschlüssel B 4.5 mm, Länge 120 mm 321.250Hakenschlüssel, zu Nrn. 357.180, 357.181, 359.201 und 359.219 Den Nagel mit dem Einschlaginstrument für TEN von Hand in die Ulna einbringen und bis zur Frakturstelle vorschieben. 9 Radius reponieren und Fraktur fixieren Instrumente 359.219 Einschlaginstrument für TEN 321.170Stiftschlüssel B 4.5 mm, Länge 120 mm 321.250Hakenschlüssel, zu Nrn. 357.180, 357.181, 359.201 und 359.219 Die Spitze das Radiusnagels auf den Markraum des proximalen Fragments ausrichten. Anschliessend den Nagel mit vorsichtigen Drehbewegungen von Hand vorschieben, bis die Nagelspitze auf Höhe des Olekranons im proximalen Fragment sitzt. Hinweis: Kann auf diese Weise keine Reposition erreicht werden, muss eine offene Reposition erfolgen. Dazu eine kleine Inzision auf Höhe der Fraktur anlegen und die Fragmente unter Verwendung kleiner Repositionsklemmen reponieren. Anschliessend den Radiusnagel über die Frakturlinie in das proximale Fragment schieben. 44 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik 10 Ulna reponieren und Fraktur fixieren Instrumente 359.205 Einschlagbolzen für TEN, gerade 359.215 Extraktionszange für TEN 359.219 Einschlaginstrument für TEN 321.170Stiftschlüssel B 4.5 mm, Länge 120 mm 321.250Hakenschlüssel, zu Nrn. 357.180, 357.181, 359.201 und 359.219 Nach Reposition des Radius erfolgt die Reposition der Ulna gewöhnlich spontan . Den Ulnanagel mit dem Einschlaginstrument für TEN über die Frakturlinie in die proximale Metaphyse treiben. Hinweis: Unabhängig von der angewandten Technik (Radius retrograd/Ulna antegrad oder Radius retrograd/Ulna retrograd) beide Nagelspitzen Richtung Membrana interossea antebrachii ausrichten, um eine maximale Aufspannung zu erzielen. TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 44 Unterarm 11 Nägel kürzen und endgültig positionieren Instrumente 359.217 Schneideinstrument für TEN 359.205 Einschlagbolzen für TEN, gerade 359.220Einschlagbolzen, abgeschrägt, klein, für TEN 1.5 bis 3.0 mm Nach ordnungsgemässer Positionierung der Nägel in der gegenüberliegenden Metaphyse die herausragenden Nagel enden jeweils in etwa 1 cm Abstand zum Knochen abschneiden. Mit dem Einschlagbolzen für TEN (359.205 oder 359.220) die Nägel in Radius und Ulna in ihre endgültige Position treiben. Darauf achten, die Nägel nicht zu tief einzubringen. Etwa 5 mm sollten aus der Kortikalis herausragen. Bei zu tiefer Einbringung die Nägel mit der Extraktionszange für TEN (359.215) zurückziehen. Zum Schutz vor Weichteil- und Sehnenirritationen und für zusätzliche Stabilität (insbesondere bei erwachsenen Patienten) wird die Verwendung der kleinen Verschlusskappen für TEN dringend empfohlen. Da bei der Versorgung von Unterarmfrakturen gewöhnlich Nägel mit B 1.5 bis 2.5 mm ein gesetzt werden, die entsprechenden Verschlusskappen für TEN B 1.5 bis 2.5 mm (475.905) verwenden. Die Nägel dürfen maximal 5 mm aus der Kortikalis heraus ragen. Andernfalls können die Verschlusskappen nicht ausreichend tief in den Knochen geschraubt werden. Das abschliessende Einschlagen des Nagels mit dem Einschlagbolzen gewährleistet die korrekte Länge des Nagelendes. Alternativ: Werden keine Verschlusskappen für TEN verwendet, den Radiusnagel in grösserem Abstand zum Knochen kürzen und ausreichend weit ausserhalb des Sehnenscheidenfachs platzieren, um Reibung zu reduzieren und Sehnenruptur zu vermeiden. 44 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik 12 Verschlusskappen für TEN einbringen Instrumente 321.170Stiftschlüssel B 4.5 mm, Länge 120 mm 359.219 Einschlaginstrument für TEN 359.226Schraubenziehereinsatz für Verschlusskappe für TEN B 1.5 bis 2.5 mm (Nr. 475.905) 359.205 Einschlagbolzen für TEN, gerade 359.220Einschlagbolzen, abgeschrägt, klein, für TEN 1.5 bis 3.0 mm Verschlusskappen verhindern Weichteilirritationen, Migration des Nagels und erleichtern die Nagelextraktion. Den Schraubenziehereinsatz in das Einschlaginstrument einsetzen und mit dem Stiftschlüssel sicher befestigen. Die mit «D» gekennzeichneten Flächen aufeinander ausrichten und die Verschlusskappe (475.905) auf den Schraubenziehereinsatz setzen. Die Verschlusskappe auf das Nagelende setzen und im Uhrzeigersinn an der Nageleintrittsstelle in den Knochen schrauben. Den knochenseitigen Gewindeteil der Verschlusskappe vollständig im Knochen versenken. Hinweis: Bei Verwendung von Verschlusskappen empfiehlt sich die abschliessende Positionierung der Nägel mit dem Einschlagbolzen für TEN (359.205 oder 359.220). TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 44 Unterarm 13 Postoperative Versorgung Postoperative Immobilisierung ist nicht erforderlich. Aktive Mobilisierung sobald verträglich einleiten. Nach 4 bis 6 Monaten können die Nägel gewöhnlich entfernt werden, vorausgesetzt um die Frakturstelle wird eine vollständige Knochenneubildung (Geflechtknochen) nachgewiesen. Die Knochenheilungsdauer ist insbesondere vom Alter des Patienten abhängig. 44 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik Humerus – Aszendierende Technik Für Frakturen des proximalen Humerus und des Humerusschafts wird die aszendierende monolaterale Technik angewendet. Dabei werden zwei Nägel retrograd am anterolateralen (radialen) Aspekt des distalen Humerus eingebracht. Der ulnare Zugang ist aufgrund der Gefährdung des Nervus ulnaris zu vermeiden. Den Patienten in Rückenlage lagern, den betroffenen Arm auf einen Armtisch legen. Bei subkapitalen Humerusfrakturen darauf achten, dass die Schulter vollständig auf dem OPTisch liegt, um Artefakte durch die Metallkante des Tisches zu vermeiden. 0.5–1 cm 1–2 cm 1–2 cm Die Nageldurchmesser wie in der zuvor beschriebenen Standardtechnik für das Femur bestimmen (siehe Seite 14). Bei allen unilateralen Insertionstechniken erfolgt das Vorbiegen der Nägel gemäss der zuvor beschriebenen deszendierenden Technik für das Femur (siehe Seite 30). Inzision Die Inzision etwa 1 cm oberhalb des palpierbaren Epicondylus lateralis ansetzen und 3 – 4 cm nach proximal führen, um den lateralen Aspekt des Humerus darzustellen. Es empfiehlt sich, den anterioren Aspekt des distalen, lateralen Humerus subperiostal darzustellen, um eine gute Visualisierung des Knochens und der Nageleintrittsstellen zu gewährleisten. Nagel einbringen Die Nageleintrittsstellen liegen am suprakondylären lateralen ventralen Aspekt ausserhalb der Kapsel. Achtung: Unbedingt auf die Position des Nervus radialis in Relation zur Fraktur achten. Hinweis: Bei instabilen oder Trümmerfrakturen empfehlen wir die Verwendung der passenden Verschlusskappe (Einzelheiten zum Einbringen der Verschlusskappen siehe Standardtechnik für das Femur, Schritt 12, Seite 27). TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 44 Humerus – Deszendierende Technik Für Frakturen des distalen Humerus, einschliesslich supra kondyläre Frakturen des distalen Humerus, wird bei Erwachsenen und Kindern die deszendierende monolaterale Technik angewendet. Die Nageldurchmesser wie in der zuvor beschriebenen Standardtechnik für das Femur bestimmen. Inzision Bei Kindern 3 – 4 cm, bei Erwachsenen 4 – 5 cm proximal der geplanten Eintrittsstelle eine Inzision anlegen. Anschliessend den Humerus subperiostal darstellen. Nagel einbringen Die Nageleintrittsstellen liegen lateral und distal der Tuberositas deltoidea. Eine distalere Eintrittsstelle könnte den Nervus radialis gefährden. 0.5–1 cm 1.5–2.5 cm Der Abstand der Nageleintrittsstellen beträgt longitudinal 1.5 – 2.5 cm und transversal 0.5 – 1 cm. Achtung: Unbedingt auf die Position des Nervus radialis in Relation zur Fraktur achten. 44 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik Operationstechnik für erweiterte Indikationen Proximaler Radius: Radiushals Dank seiner Flexibilität eignet sich der elastische Nagel besonders gut für die geschlossene Reposition und Fixation sowohl von Frakturen des Radiushalses als auch von Frakturen des proximalen Radius vom Typ Salter-Harris (SH) I und II. Der Nageldurchmesser wie in der zuvor beschriebenen Technik für den Unterarm bestimmen (siehe Seite 36). Für Radiushals- und SH-I/II-Frakturen empfiehlt sich gewöhnlich ein Nageldurchmesser von 2.0 bis 2.5 mm. Inzision und Nageleintrittsstelle Inzision und Nageleintrittsstelle siehe Technik für den Unterarm (siehe Seite 37). Reposition In der Bildverstärkeransicht mit der stärksten Dislokation die aufgebogene Nagelspitze auf den dislozierten Caput radii ausrichten. Die Nagelspitze über den Frakturspalt in das Collum oder Caput radii vorschieben. Unter leichtem axialen Druck auf den Nagel oder mit leichten Hammerschlägen die Fraktur dekompaktieren. Anschliessend durch Drehung des Nagels um 180° die Fraktur reponieren. Bei vollständiger oder starker Dislokation das Radiusköpfchens durch Druck von aussen vor die Nagelspitze schieben. Zur Reposition eines stark dislozierten Radiusköpfchens einen Kirschnerdraht B 1.2 oder 1.6 mm einbringen und als Hebel einsetzen (Joystick-Technik). Hinweis: Bei Erwachsenen mit entsprechender Indikationsstellung gemäss der Technik für Kinder vorgehen. Hinweis: In der hier beschriebenen Technik dient der Nagel primär der Reposition und sekundär als Implantat zur Stabilisierung der Fraktur. TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 44 Distaler Radius und distale Ulna, diaphysär-metaphysäre Dislokationsfraktur Für die Versorgung dieser Frakturen gemäss Standardtechnik für Frakturen des Unterarms vorgehen. Folgende wesentliche Abweichung ist zu berücksichtigen: Während die Nägel bei der Standardtechnik nicht vorgebogen werden, ist bei diesen Frakturbildern ein Vorbiegen erforderlich. Den Radiusnagel vor Passieren der Frakturstelle biegen, um einer Valgusstellung entgegenzuwirken. Der Scheitelpunkt des Nagelbogens sollte auf Höhe der Frakturzone zu liegen kommen. Hinweis: Bei gutem Kontakt zwischen Nagel und distalem Fragment ist ausreichende Stabilität gewährleistet. Hinweis: Kann mittels ESIN keine Frakturreposition erzielt werden, eine alternative Technik anwenden, z. B. Stabilisierung mit dem kleinen Fixateur externe (186.430). 55 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik Klavikula Dank seiner Elastizität ist der TEN für die Versorgung von Frakturen der Klavikula geeignet. Der Nagel passt sich den anatomischen Gegebenheiten an und ermöglicht die minimalinvasive Versorgung. Die Versorgung mit dem TEN erfordert lediglich eine kleine Inzision und erlaubt die Belastung und sofortige Wiederaufnahme von Aktivitäten. Deutliche Schmerzlinderung und optimale Funktionswiederherstellung werden erzielt. Gewöhnlich wird der elastische Nagel über den medialen Zugang nach lateral in die Klavikula eingebracht. Im Vergleich zum lateralen Zugang ermöglicht der Zugang von medial eine bessere Identifizierung des medialen A spekts der Klavikula und erleichtert die Handhabung. Des Weiteren besteht bei medialem Zugang ein geringeres Verletzungsrisiko für die zentralen Gefässe. Inzision Über dem medialen Aspekt der Klavikula eine 1–1.5 cm lange Inzision in Richtung der Hautspaltlinie (Langer-Linie) anlegen. Nagel einbringen Die Nageleintrittsstelle liegt 1 bis 2 cm distal des Sternoclaviculargelenks mittig im anterioren Quadrant der medialen Klavikula. In diesem Bereich ist die Ausbildung der kortikalen Strukturen schwächer, die Kortikalis dünner. Zum Schutz vor Weichteilirritationen und zur Verhinderung einer Nagelmigration wird dringend empfohlen, den Nagel mittels Einschlagbolzen (359.205 oder 359.220) in die endgültige Position zu bringen und die Verschlusskappen für TEN zu verwenden. TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 55 Produktinformation Das elastische Nagelsystem aus Titan/Stahl (TEN/STEN System) wurde speziell für die elastisch-stabile intramedulläre Nagelung (ESIN) entwickelt. –– Optimales Material vereint hervorragende mechanische Stabilität mit adäquater Elastizität –– Nägel erhältlich in den Durchmessern 1.5 bis 4.0 mm, auf die erforderliche Länge kürzbar –– Farbcodierung zur einfacheren Identifizierung –– Nagelspitze erleichtert Nagelinsertion und ermöglicht problemloses Gleiten im Markraum –– Markierungen am Nagelende erleichtern die ordnungs gemässe Ausrichtung des Nagels im Markraum –– Verschlusskappen für alle Nageldurchmesser erhältlich –– Verschlusskappen sorgen für zusätzliche axiale Stabilität, verhindern unerwünschte Verkürzung und Weichteilirri tation und erleichtern die Extraktion des Nagels –– Anspruchsvolle Instrumente gewährleisten einfache und sichere Handhabung 55 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik Implantate STEN/TEN Stahl Titan Nageldurchmesser Länge (mm) Farbe Ti-Nagel 275.915475.9151.5 300 violett 275.920475.9202.0 440 grün 275.925475.9252.5 440 rosa 275.930475.9303.0 440 golden 275.935475.9353.5 440 hellblau 275.940475.9404.0 440 violett Verschlusskappen für STEN/TEN Stahl Titan Für Farbe Ti-Nagel Nageldurchmesser 275.900 475.900 3.0 – 4.0 grün 275.905 475.905 1.5 – 2.5 rosa Implantate unsteril oder steril verpackt erhältlich. Um sterile Produkte zu bestellen, die Katalognummer um ein «S» ergänzen. TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 55 Instrumente 321.170Stiftschlüssel B 4.5 mm, Länge 120 mm 359.205 Einschlagbolzen für TEN, gerade 359.206 Einschlagbolzen für TEN, abgeschrägt 359.220Einschlagbolzen, abgeschrägt, klein, für TEN 1.5 bis 3.0 mm 359.213 Pfriem für TEN 359.215 Extraktionszange für TEN 359.217 Schneideinstrument für TEN 359.218 Führungsstange für TEN 359.219 Einschlaginstrument für TEN 359.221 Kombihammer für TEN 359.222Schraubenziehereinsatz für Verschlusskappe für TEN B 3.0 bis 4.0 mm (Nr. 475.900) 359.226Schraubenziehereinsatz für Verschlusskappe für TEN B 1.5 bis 2.5 mm (Nr. 475.905) 55 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik Optionale Instrumente 312.460 Doppelbohrbüchse 4.5/3.2 315.280Spiralbohrer B 2,7 mm, Länge 125/100 mm, 3-lippig, für Schnellkupplung 315.290Spiralbohrer B 3,2 mm, Länge 195/170 mm, 3-lippig, für Schnellkupplung 315.480Spiralbohrer B 4.5 mm, Länge 195/170 mm, 3-lippig, für Schnellkupplung 321.250Hakenschlüssel, zu Nrn. 357.180, 357.181, 359.201 und 359.219 359.204 Flachzange für TEN 359.209 F-Hebel für Reposition, klein 359.214Pfriem, gebogen, Länge 180 mm, für Klavikulafrakturen 388.720Bolzenschneider TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 55 Setliste Modulare Einsätze für TEN System Modulare Einsätze für TEN-Instrumente und -Implantate 01.009.011 Modularer Einsatz für TEN-Instrumente, Grösse 1/1, mit Inhalt 68.009.001 Modularer Einsatz, Grösse 1/1, für TEN-Instrumente, ohne Inhalt 359.217 Schneideinstrument für TEN 1 359.213 Pfriem für TEN 1 359.219 Einschlaginstrument für TEN 1 359.215 Extraktionszange für TEN 1 359.221 Kombihammer für TEN 1 359.218 Führungsstange für TEN 1 321.170Stiftschlüssel B 4.5 mm, Länge 120 mm 1 01.009.012 Modularer Einsatz für TEN-Instrumente und -Implantate, Grösse 1/1, mit Inhalt 68.009.002 Modularer Einsatz für TEN-Instrumente und -Implantate, Grösse 1/1, ohne Inhalt 359.222 Schraubenziehereinsatz für Verschlusskappe für TEN B 3.0 bis 4.0 mm (Nr. 475.900) 1 359.226 Schraubenziehereinsatz für Verschlusskappe für TEN B 1.5 bis 2.5 mm (Nr. 475.905) 1 475.900* Verschlusskappe für TEN B 3,0 bis 4,0 mm, Titanlegierung (TAN) 6 475.905* Verschlusskappe für TEN B 1.5 bis 2.5 mm, Titanlegierung (TAN) 6 475.915* TEN - Elastischer Titannagel B 1,5 mm, Länge 300 mm, Titanlegierung (TAN), violett 6 475.920* TEN - Elastischer Titannagel B 2.0 mm, Länge 440 mm, Titanlegierung (TAN), grün 6 475.925* TEN - Elastischer Titannagel B 2.5 mm, Länge 440 mm, Titanlegierung (TAN), rosa 6 475.930* TEN - Elastischer Titannagel B 3.0 mm, Länge 440 mm, Titanlegierung (TAN), golden 6 475.935* TEN - Elastischer Titannagel B 3.5 mm, Länge 440 mm, Titanlegierung (TAN), hellblau 6 475.940* TEN - Elastischer Titannagel B 4.0 mm, Länge 440 mm, Titanlegierung (TAN), violett 6 359.205 Einschlagbolzen für TEN, gerade 1 359.206 Einschlagbolzen für TEN, abgeschrägt 1 Optionale Einsätze und Zubehör 68.009.003 Beschriftungsclip für Modularen Einsatz für TEN-Instrumente 68.009.004 Beschriftungsclip für Modularen Einsatz für TEN-Instrumente und -Implantate 68.000.101 Deckel für modularen Einsatz, Grösse 1/1 689.511 Vario Case, Rahmen, Grösse 1/1, Höhe 126 mm 689.507 Stahldeckel, Grösse 1/1, für Vario Case *auch in Stahl und steril verpackt erhältlich 55 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik Optionale Instrumente 312.460 Doppelbohrbüchse 4.5/3.2 1 315.280Spiralbohrer B 2,7 mm, Länge 125/100 mm, 3-lippig, für Schnellkupplung 1 315.290Spiralbohrer B 3,2 mm, Länge 195/170 mm, 3-lippig, für Schnellkupplung 1 315.480Spiralbohrer B 4.5 mm, Länge 195/170 mm, 3-lippig, für Schnellkupplung 1 321.250 Hakenschlüssel, zu Nrn. 357.180, 357.181, 359.201 und 359.219 1 359.214 Pfriem, gebogen, Länge 180 mm, für Klavikulafrakturen 1 359.209 F-Hebel für Reposition, klein 1 359.220 Einschlagbolzen, abgeschrägt, klein, für TEN 1.5 bis 3.0 mm 388.720Bolzenschneider Modularer Einsatz für TEN-Extraktionsinstrumente 01.009.015 Modularer Einsatz für TEN-Extraktionsinstrumente (mit Inhalt) 68.009.005 Modularer Einsatz für TEN-Extraktionsinstrumente, Grösse 1/1, ohne Inhalt 1 359.219 Einschlaginstrument für TEN 1 359.215 Extraktionszange für TEN 1 359.221 Kombihammer für TEN 1 359.218 Führungsstange für TEN 1 321.170Stiftschlüssel B 4.5 mm, Länge 120 mm 1 359.222 Schraubenziehereinsatz für Verschlusskappe für TEN 1 359.226 Schraubenziehereinsatz für Verschlusskappe für TEN B 1.5 bis 2.5 mm (Nr. 475.905) 1 Optionale Einsätze und Zubehör 68.009.006 Beschriftungsclip für Modularen Einsatz für TEN-Extraktionsinstrumente 68.000.101 Deckel für modularen Einsatz, Grösse 1/1 689.507 Stahldeckel, Grösse 1/1, für Vario Case 689.508 Vario Case, Rahmen, Grösse 1/1, Höhe 45 mm Optionale Instrumente 321.250 Hakenschlüssel, zu Nrn. 357.180, 357.181, 359.201 und 359.219 1 359.204 Flachzange für TEN 1 395.380 T-Griff für Steinmann-Nägel und Schanzsche Schrauben TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 55 Bibliografie Allgemein Dietz HG, Schmittenbecher P, Illing P (1997) Intramedulläre Osteosynthese im Wachstumsalter. München: Urban und Schwarzenberg Dietz HG, Schmittenbecher P, Slongo T, Wilkins K (2006) Elastic Stable Intramedullary Nailing (ESIN) in Children. AO Manual of Fracture Management. New York: Thieme Hunter JB (2005) The principles of elastic stable intra-medullary nailing in children. Injury 36 Suppl 1:A20–4 Ligier JN, Metaizeau JP, Prévot J, Lascombes P (1985) Elastic stable intramedullary pinning of long bone shaft fractures in children. Z Kinderchir 40(4):209–12 Metaizeau JP (2004) Stable elastic intramedullary nailing for fractures of the femur in children. J Bone Joint Surg Br 86(7):954–7 Review Femur Flynn JM, Hresko T, Reynolds RA, Blasier RD, Davidson R, Kasser J (2001) Titanium Elastic Nails for Pediatric Femur Fractures: A Muticenter Study of Early Results with Analysis of Complications. J Pediatr Orthop 21(1):4–8 Unterarm Walz M, Kolbow B, Möllenhoff G (2006) Distale Ulnafraktur als Begleitverletzung des körperfernen Speichenbruchs. Minimal-invasive Versorgung mittels elastisch stabiler intramedullärer Nagelung (ESIN). Unfallchirurg 109(12):1058–1063 Humerus Khodadadyan-Klostermann C, Raschke M, Fontes R, Melcher I, Sossan A, Bagchi K, Haas N (2002) Treatment of complex proximal humeral fractures with minimally invasive fixation of the humeral head combined with flexible intramedullary wire fixation – introduction of a new treatment concept. Langenbecks Arch Surg 387(3–4):153–160 Williams PR, Shewring D (1998) Use of an elastic intramedullary nail in difficult humeral fractures. Injury 29(9):661–670 Klavikula Andermahr J, Jubel A, Elsner A, Johann J, Prokop A, Rehm KE, Koebke J (2007) Anatomy of the Clavicle and the Intramedullary Nailing of Midclavicular Fractures. Clin Anat 20(1):48–56 Jubel A, Andermahr J, Schiffer G, Rehm KE (2002) Die Technik der intramedullären Osteosynthese der Klavikula mit elastischen Titannägeln. Unfallchirurg 105(6):511–516 Kettler M, Schieker M, Braunstein V, König M, Mutschler W (2007) Flexible intramedullary nailing for stabilization of displaced midshaft clavicle fractures. Acta Orthop 78(3): 424–429 Narayanan UG, Hyman JE, Wainwright AM, Rang M, Alman BA (2004) Complications of elastic stable intramedullary nail fixation of pediatric femoral fractures, and how to avoid them. Journal of Pediatr Orthop 24(4):363–369 55 DePuy Synthes TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik MRT-Hinweise Drehmoment, Verlagerung und Bildartefakte gemäß ASTM F 2213-06, ASTM F 2052-06e1 und ASTM F2119-07 Eine nicht-klinische Prüfung des Worst-Case-Szenarios in einem 3-T-MRT-System ergab kein relevantes Drehmoment bzw. keine relevante Verlagerung des Konstrukts bei einem experimentell gemessenen lokalen räumlichen Gradienten des magnetischen Feldes von 3.69 T/m. Das größte Bildartefakt erstreckte sich über ca. 169 mm des Konstrukts, wenn das Gradienten-Echo (GE) zum scannen verwendet wurde. Die Tests wurden auf einem 3-T-MRT-System durchgeführt. Hochfrequenz-(HF)-induzierte Erwärmung gemäß ASTM F2182-11a Nicht-klinische elektromagnetische und thermische Simulationen eines Worst-Case-Szenarios führen zu maximalen Temperatur erhöhungen von 9.5 °C und einer durchschnittlichen Temperaturerhöhung von 6.6 °C (1.5 T) und einer Spitzentemperaturerhöhung von 5.9 °C (3 T) unter MRT-Bedingungen, bei denen HF-Spulen (ganzkörpergemittelte spezifische Absorptionsrate [SAR] von 2 W/kg für 6 Minuten [1.5 T] und für 15 Minuten [3 T]) verwendet werden. Vorsichtsmaßnahmen: Der oben genannte Test basiert auf nicht-klinischen Tests. Der tatsächliche Temperaturanstieg im Patienten hängt von einer Reihe von Faktoren jenseits der SAR und der Dauer der HF-Anwendung ab. Daher empfiehlt es sich, folgende Punkte besonders zu beachten: –– Es wird empfohlen, Patienten, die MRT-Scans unterzogen werden, sorgfältig auf die gefühlte Temperatur und/oder ihre Schmerzempfindungen zu überwachen. –– Patienten mit einer gestörten Wärmeregulierung oder Temperaturempfindung sollten keinen MRT-Scan-Verfahren unter zogen werden. –– Generell wird empfohlen, ein MRT-System mit niedriger Feldstärke zu verwenden, wenn leitfähige Implantate vorhanden sind. Die angewandte spezifische Absorptionsrate (SAR) sollte so weit wie möglich reduziert werden. –– Die Verwendung des Ventilationssystems kann ferner dazu beitragen, den Temperaturanstieg im Körper zu verringern. TEN/STEN – Elastisches Nagelsystem aus Titan/Stahl Operationstechnik DePuy Synthes 55 Dieses Dokument ist nicht zur Verteilung in den USA bestimmt. Alle Operationstechniken sind als PDF-Dateien abrufbar unter www.depuysynthes.com/ifu 0123 © DePuy Synthes Trauma, ein Geschäftsbereich von Synthes GmbH. 2015. 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