aller tierstimmen - tierschutz

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aller tierstimmen - tierschutz
NR. 01/2011 · Kostenlos
ALLER TIERSTIMMEN
Das andere Tiermagazin des Tierschutzvereins Gifhorn e.V.
NEUES KATZENHAUS
... dringend nötig
UNSERE BERATERGRUPPE
... im Einsatz
TEICHGRUNDSTÜCK
... wird Hundespielplatz
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VORWORT
Tierschutzverein erfüllt vielfältige Aufgaben
Autor: Vera Steder
Liebe Tierfreunde,
nun ist es da, unser erstes Magazin
„Aller Tierstimmen“, und ich freue
mich, dass wir so die Möglichkeit
haben, allen unseren Mitgliedern und
der Öffentlichkeit das breite Spektrum
unserer Tierschutzarbeit vorzustellen.
Mit dieserAusgabe werden wir Sie noch
längst nicht über alle Bereiche unserer
Bemühungen um das Wohl unserer Mitlebewesen informieren können: Aber
mit dem halbjährlichen Erscheinen der
„Aller Tierstimmen“ wollen wir allen
interessierten Tierfreunden einen Einblick darüber geben, wie viele Probleme rund um den Tierschutz zu bewältigen sind.
Sie werden über ganz besondere Schicksale unserer vierbeinigen und gefiederten „Gäste“ im Tierschutzzentrum
Ribbesbüttel erfahren. Trauriges und
Erfreuliches und Glück und Leid liegen
auch bei Tieren ganz nah beieinander.
Denn jedes Tierschicksal ist fast immer
auch mit einem besonderen Menschenschicksal verbunden. In allen Fällen hat
nicht das Tier seine Situation zu verantworten: So kennen wir nur allzu gut
das Trennungs-Tier, das Allergie-Tier,
das Alkoholiker-Tier, das Wohnungswechsel-Tier, das Gefängnis-Tier, das
Drogen-Tier, das Verdruss-Tier und das
Tier, das wegen schwerer Krankheit
oder gar Tod seines Halters zurückbleibt.
Da sich nicht alle diese Tiere von heute
auf morgen in ein neues Zuhause vermitteln lassen, werden sie von unseren
ehrenamtlichen Gassi-Gehern, den
Hunde- und Katzen“flüsterern“ und den
Katzenstreichlern auf ihr zukünftiges
Leben vorbereitet.
Die Tierschutzberater berichten über
ihre nicht immer angenehmen Besuche
bei Tierhaltern. Mit ihrer Beratung in
allen Fragen der Haltung von kleinen
und großen Haustieren - von der Maus
bis zum Pferd - tragen sie dazu bei, dass
Missstände behoben werden und damit
Tierleid verhindert wird. Leider muss
immer wieder daran erinnert werden,
dass Tiere keine Sachen sind, sondern
als Lebewesen und Mitgeschöpfe eines
besonderen Schutzes bedürfen. Es wird
immer wieder Menschen geben, die
Tiere aussetzen, zurücklassen, quälen
oder ohne Grund töten. Der Erfolg aller
Bemühungen, die Rettung eines verletzten oder vernachlässigten Tieres,
die Vermittlung an neue Besitzer oder
ein „dankbarer Blick“ schaffen denAusgleich und den „Lohn“ für unsere unermüdliche Arbeit.
Seit Bestehen des Gifhorner Tierschutzvereins haben wir viele Ziele in
unserer Tierschutzarbeit erreicht, aber
weil auch die Zeit für den Tierschutz
nicht stehen bleibt, haben wir uns für das
kommende Jahr neben der Gründung
einer Kindertierschutzgruppe für
Grundschulkinder zwei Projekte vorgenommen, die unser Tierschutzzentrum Ribbesbüttel und die ehrenamtliche Arbeit bereichern wird: Der Bau
eines weiteren Katzenhauses und die
Umzäunung eines gepachteten Teichgrundstücks, das den im Tierschutzzentrum untergebrachten Hunden als
Schulungsgelände dienen soll. Dafür
benötigen wir dringend Ihre finanzielle Hilfe! Mit jedem Euro kommen wir
unseren Wünschen für „unsere“ Hunde
und Katzen ein Stückchen näher!
Ihnen wünsche ich nun viel Freude beim
Lesen unseres ersten Magazins!
Ihre
Vera Steder
PS.: Unsere Inserenten haben diese
Zeitung finanziert. Bitte unterstützen Sie diese Unternehmen, indem
Sie dort einkaufen. Oder schalten Sie
selber eine Anzeige – es ist beste Werbung für Sie und uns!
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ALLER TIERSTIMMEN 01/2011
KASTRATION VON KATERN UND KATZEN –
Einziges Mittel gegen unkontrollierte Katzenvermehrung!
Autor und Fotos: Vera Steder
schutzverein kann zu der Behebung der
Folgen unkontrollierter Katzenvermehrung und des damit verbundenen
Katzenelends beitragen.
Neben den Problemen mit verwilderten
Katzen hat sich auch die Situation in den
Tierheimen zugespitzt: Viele Tierheime
haben schon längst ihre Kapazitätsgrenze bei der Aufnahme von Katzen
erreicht, und auch die Katzenhäuser im
Tierschutzzentrum Ribbesbüttel sind
voll.
Fressenszeit am kontrollierten Futterplatz
Nicht jede Mieze
hat in der kalten Jahreszeit ein warmes
Plätzchen auf der Ofenbank, und nicht
alle Schnurrer werden regelmäßig mit
Leckerbissen „zu Tisch gebeten“.
Betroffen sind vor allem die Kater und
Katzen, die während der Sommermonate auf Campingplätzen und in Ferienhausgebieten ihren Eigentümern entlaufen sind oder von diesen zurückgelassen wurden. In den meisten Fällen
sind diese Tiere nicht kastriert und sorgen innerhalb ihres Reviers für eine
zahlreiche Nachkommenschaft! Ohne
Schutz und Versorgung leiden die Tiere
an Hunger, Kälte und Krankheiten.
Die verwilderten Tiere
können nicht mehr in private Haushalte vermittelt werden, und eine Aufnahme im Tierheim und die damit verbundene Gefangenschaft bedeutet für die
freiheitsliebenden Tiere eine ungeheure Stresssituation. Die Tiere reagieren
mit panikartigem Fluchtverhalten,
indem sie an den Wänden emporsteigen
und versuchen, mit Beißen und Kratzen
ihrer unliebsamen Situation zu ent-
kommen. Nur ganz selten gelingt es am
gewohnten Futterplatz und vor allem
mit Hilfe der vertrauten Versorger, ganz
junge Tiere zu „zähmen“.
Die Kastration
der männlichen und weiblichen Tiere ist
daher die einzige Möglichkeit, die Probleme mit freilebenden Katzen zu mildern. Dabei ist es allerdings unbedingt
erforderlich, dass die Versorger dieser
Tiere sich nicht erst dann für die Kastration entscheiden, wenn schon
mehrere Tiere regelmäßig mit Futter versorgt werden müssen, sondern möglichst schon zu einem Zeitpunkt, wenn sich eine einzelne verwilderte Katze pünktlich zur
Fütterzeit einstellt. In Gruppen auftretende freilebende Katzen stellen die
Versorger vor Probleme, die auch der
Gifhorner Tierschutzverein ohne finanzielle Beteiligung von Tierfreunden
nicht lösen kann.
Nur eine rechtzeitige und vernünftige Kooperation von
Versorgern und Tier-
Durch ein landesweites Kastrationsgebot für alle Freigänger-Katzen, d. h. für
alle Kater und Katzen, denen Freigang
aus dem Haus oder der Wohnung nach
draußen gewährt wird, könnte die riesengroße Katzenpopulation eingedämmt und Katzenelend nachhaltig
gemindert werden.
Der Gifhorner Tierschutzverein begrüßt
daher die Forderung von Niedersachsens Landwirtschaftsminister Gert Lindemann zur landesweiten Kastrationspflicht für frei laufende Katzen
und Kater und wird
sich im neuen Jahr
dafür einsetzen.
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Ein natürlicher “Mantel” schützt die Schafe vor Kälte.
Foto: Lisa Eiling-Wilke, www.pixelio.de
TIERISCH FIT DURCH DEN WINTER
Ein gesunder Hund wird durch Bekleidung in seiner Bewegungsfreiheit nur
behindert. Als Wärmeschutz reicht das
Fell in der Regel vollkommen aus.
Damit dieser natürliche Wärmeschutz
auch bewahrt bleibt, sollten die Tiere im
Winter nicht zu oft gebadet oder gar
shampooniert werden. Beim Gassigehen an der kalten Winterluft gilt es zügig
zu gehen: Das tut der Gesundheit auch
von Frauchen und Herrchen gut! Für
kurzhaarige und dünne Hunde sind statt
des sonst üblichen ausgedehnten Spa-
ziergangs mehrmals kürzere Aufenthalte an der frischen Luft geeignet.
Nach dem Spaziergang müssen die Pfoten auf Verletzungen untersucht werden,
die bei kalten Temperaturen und vor
allem im verharschten Schnee besonders schnell auftreten können. Beim
Spielen in der weißen Winterpracht
haben Hunde den Schnee meist zum
Fressen gern, aber man sollte darauf
achten, dass die Tiere diesen nicht zu
sich nehmen, da die Kälte ihrem Magen
nicht gut tut, und möglicherweise im
Schnee enthaltener Dreck zu Darmverstimmungen führen kann.
Katzen verbringen bei eisigen Temperaturen ihre Zeit am liebsten im Haus.
Damit eine Katze mit Freigang nicht vor
verschlossener Tür steht, muss sie die
Möglichkeit haben, durch eine Katzenklappe ins Warme zu gelangen oder
einen geschützten Platz außerhalb des
Hauses aufzusuchen.
Zwar vertragen Pferde, Rinder und
Schafe kalte Temperaturen gut, bei
extremen winterlichen Klimaverhältnissen sorgen verantwortungsbewusste
Tierhalter aber dafür, die Bedingungen
in der Freilandhaltung zu optimieren:
Der Futterbedarf bei Kälte ist höher als
sonst, und Tränken müssen regelmäßig
kontrolliert werden. Durch dasAngebot
eines Witterungsschutzes mit tief eingestreuten Liegeflächen können die
Tierhalter sicher sein, dass sich ihre
Vierbeiner bei jedem Winterwetter wohl
fühlen.
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T-Shirts, Mäntel und Schuhe gehören
nicht zur Standardausrüstung eines
Hundes und sollten diesem bestenfalls
aufAnweisung des Tierarztes im Krankheitsfall oder bei Verletzungen zugemutet werden.
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Autor: Vera Steder
ALLER TIERSTIMMEN 01/2011
DIE EHRENAMTLICHEN HELFER
und Pflegestellen
Autor: Andrea Krüger
Momentan beschäftigen sich ca. 15
Menschen ehrenamtlich mit unseren
Hunden. Manche trainieren mit ihrem
“Patenhund” bei einer Hundetrainerin.
Einige gehen 2 – 3 x in der Woche mit
einem oder mehreren Hunden spazieren
und schenken den Vierbeinern einen
„Hauch“ von Zuhause.
Jeden Mittwoch um 17.30 Uhr treffen
sich die Ehrenamtlichen und gehen
gemeinsam mit den Hunden Gassi.
Die Hunde lernen somit auch, in der
Gruppe mit Artgenossen umzugehen.
Es kommt auch vor, dass Hunde den
Tierheimbetrieb nicht vertragen und sich
vollkommen ängstlich und verstört verhalten. Auch für Hunde, die nach einer
Operation besonderer Pflege bedürfen,
suchen wir noch Langzeitpflegestellen.
Geborgenheit in einer Pflegefamilie
Über Interessenten, die bereit sind, ein
Tier vorübergehend bei sich aufzunehmen, würden wir uns sehr freuen!
Auch unsere Katzen kommen nicht zu
kurz. Sechs Frauchen kommen regelmäßig und widmen sich ganz den
Schmusetigern, denn auch diese brauchen Streicheleinheiten, Beschäftigung
und hier und da mal ein Leckerli. Dies
tut nicht nur in dem Moment gut, sondern hilft langfristig auch bei der Vermittlung. So manche Katze sieht in dem
Menschen jetzt nicht nur den “Medikamentengeber” und „Dosenöffner“, sondern einen liebevollen Freund fürs
Leben.
Um kleine Katzenwaisen unter
8 Wochen und hilflose Katzen kümmern sich liebevoll mittlerweile 10
Fotos: Janina Bieling
“Ersatzfamilien”, darunter auch eine
Tierschützerin, die verletzten und operierten Katzen besondere Pflege
schenkt. Nach einigen Hilferufen in der
Zeitung haben sich nach und nach viele
Menschen gemeldet, die bereit sind,
den Samtpfoten vorübergehend eine
Intensivbetreuung bei sich zu Hause zu
geben.
Dazu zählen z. B. bei “Flaschenkindern” das regelmäßige Füttern - manchmal alle 2 Stunden, auch nachts - das
Gesundpflegen der Kleinen, das rechtzeitige Erkennen von Krankheitssymptomen, das Beschäftigen und natürlich
das Schmusen, um die Wärme und
Geborgenheit zu geben, die diese Tiere
so dringend benötigen.
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Gassigeher beim Hundetraining
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EINE ARTGERECHTE ERNÄHRUNG
für Kaninchen, Meerschweinchen & Co.
Autor: Petra Nadolny
Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchilla & Co ernähren sich hauptsächlich vom Kraut und von den
Blättern der
Pflanzen.
Es ist wichtig, dass die Tiere ständig
Futter zur Verfügung haben, da sie über
den Tag verteilt fressen. Bleibt dies
aus, können sich im Magen und Darm
Bakterien bilden: Im schlimmsten Fall
kann ein Kreislaufversagen zum Tod
führen. Das Fertigfutter, das die Fütterung für Kleintierhalter so einfach
macht, ist dagegen energie- und nährstoffreich und quillt im Magen oft auf.
Für die Tiere ist daher eher frisches
Grün geeignet, im Idealfall bunt gemischte Wildkräuter, die draußen in
der Natur gesammelt werden können.
Mäuse, Hamster, Ratten & Co ernähren sich dagegen überwiegend
von Samen und Körnern.
Sie können rohfaserreiches Futter nur
begrenzt verwerten, aber eine Auswahl
an Wildkräutern trägt auch zur Gesunderhaltung bei. Viele dieser Kleinnager bereichern ihren Speiseplan
durch tierisches Eiweiß, das wir in
Form von trockenen oder lebenden Insekten (z. B. Mehlwürmer, Heuschrecken oder Heimchen), Insekten- und
Eifutter für Vögel oder Katzenfutter
anbieten können. Ab und zu lässt sich
der Speiseplan auch mit gekeimten
Körnern (Keimfutter) bereichern,
deren Vitamingehalt sich durch den
Keimprozess erhöht hat.
Hier ein kleiner Überblick an Wildpflanzen, die Kaninchen und allen
Nagern angeboten werden können:
Löwenzahn, Hirtentäschel, Gänseblümchen, Spitzwegerich, Breitwegerich, Vogelmiere, Vogelwicke,
Vogelknöterich, Distel und Saudistel.
Wer sich mit der Verfütterung von
Wildpflanzen auseinander setzt, wird
schnell merken, wie viel „Futter“ draußen in der Natur zu finden ist. Gesammelt wird idealerweise in Körben oder
luftdurchlässigen Stoffbeuteln, und
ebenso luftig muss das Grün aufbewahrt werden, da es sonst schnell zu
gären beginnt. Der beste Pflückzeitpunkt liegt morgens nach Sonnenaufgang oder gegen Abend. Wenn man ein
Bestimmungsbuch für Wildpflanzen
und Kräuter zu Rate zieht, ist man
beim Sammeln immer auf der richtigen
Seite, und mancherorts werden sogar
Kräuterwanderungen angeboten.
Foto: Jürgen Plinz
In vielen Haushalten leben Kleintiere,
ob als „Kinderfreund“ oder als Hausgenosse von uns Erwachsenen. Sie gelten als pflegeleicht und unkompliziert,
sind meist von den Anschaffungskosten erschwinglich, und der Handel bietet alles, was man zur vermeintlich
gesunden Ernährung der Kleinen
braucht. Beschäftigt man sich genauer
mit den Bedürfnissen von Kaninchen,
Meerschweinchen & Co., merkt man
schnell, dass diese Tiere alles andere
als einfach und unkompliziert sind, und
dass die gut gemeinte bunte Vielfalt aus
der Tüte auch nicht das ist, was gut für
diese kleinen Heimtiere ist. Neben den
oftmals viel zu kleinen Käfigen – die
meisten Nager und so auch die Kaninchen sind sehr soziale Tiere, die nie einzeln gehalten werden sollten – spielt die
Ernährung eine entscheidende Rolle,
um lange Freude an gesunden und zufriedenen Tieren zu haben.
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ALLER TIERSTIMMEN 01/2011
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TIERÄRZTE DER REGION
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UNSER TEICHGRUNDSTÜCK
wird „Hundespielplatz“
Autor: Andrea Krüger
Schon lange waren wir auf der Suche
nach einem Freilaufgelände für unsere
Hunde, damit diese sich auch einmal
außerhalb des Tierheims ohne Leine
austoben können.
Im Herbst ist es uns gelungen, in der
Nähe des Tierheims ein kleines Grundstück mit Teich zu pachten. Das Grundstück gehört zu einer Teichanlage, an der
wir auf unseren Spaziergängen schon oft
vorbei gekommen sind. Durch das eingezäunte Grundstück haben wir die
Möglichkeit, den Gassigang mit Gehorsamsübungen und einem Bad für die
Hunde zu verbinden. Da fast alle unsere Hunde gern baden, sind wir sehr froh,
dass wir sie demnächst auf dem Gelände auch ohne Leine plantschen lassen
können.
Allerdings kommen im Frühjahr noch
erhebliche Kosten auf uns zu: So müssen der Zaun und das Gatter komplett
erneuert werden. Und damit die Zeit für
die „Gassi-Geher“ nicht zu lang wird,
während die Hunde spielen und baden,
wollen wir auch eine Bank aufstellen.
Wir würden uns über Spenden für
dieses Projekt sehr freuen!
Foto: Steder
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GRUSSWORT LANDRÄTIN MARION LAU
für die Tierzeitschrift „Aller-Tierstimme“ des Tierschutzvereins Gifhorn e.V.
Autor: Marion Lau
Der Schriftsteller Berthold Auerbach
hat einmal gesagt: „Der untrügliche
Gradmesser für die Herzensbildung
eines Volkes und eines Menschen ist,
wie sie die Tiere betrachten und behandeln.“ Die Tatsache, dass Tierschutzvereine heute mehr denn je gebraucht
werden, ist ein trauriges Zeichen dafür,
wie es in unserer Gesellschaft um den
Schutz von Tieren steht.
Wer sich bei uns für den Schutz von
Tieren engagiert, genießt hohes Ansehen. Eine besonders wichtige Aufgabe
der Tierschützer ist dabei sicher die
Aufklärung: Beim Halten von Haustieren wird noch immer vieles falsch
gemacht – sei es aus Unkenntnis, aus
fehlender Tierliebe oder aus Mangel an
Sensibilität für die Bedürfnisse der
Tiere. Besonders Kinder müssen lernen, dass Tiere kein Spielzeug und kein
Unterhaltungsfaktor sind, sondern
Geschöpfe, die artgerecht versorgt werden müssen.
„Unser Verein hat sich zur Aufgabe
gemacht, intensive Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, um den Tierschutzgedanken den Menschen näher zu bringen und das Tierelend, welches es auch
im Landkreis Gifhorn gibt, einzudämmen“ – das hat sich der Tierschutzverein im Landkreis Gifhorn e. V. auf die
Fahnen geschrieben. Meine großeAnerkennung gilt allen, die diese hohe Verantwortung ernst nehmen und nunmehr
in der Erkenntnis der Notwendigkeit
den Versuch starten, mit einer neuen
Tierzeitschrift allen Hunden, Katzen,
Meerschweinchen oder auch den sogenannten Nutztieren in unserer Region
im Sinne des Tierschutzes eine Stimme
zu geben.
Insofern wünsche ich der „Aller-Tierstimme – dem anderen Tiermagazin“
einen erfolgreichen Start, der neuen Zeitschrift viele Leserinnen und Leser und
all denen, die für Profil und Herausgabe
des Blattes Verantwortung übernommen
haben, viel Erfolg bei ihrer Arbeit.
Auf gutes Gelingen!
Ihre
Marion Lau
Landrätin
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Foto: Landkreis Gifhorn
Die Tierschutzbewegung hat in
Deutschland eine lange und gute
Tradition.
ALLER TIERSTIMMEN 01/2011
DIE GUTE TAT:
Schüler sammelten 1.000 Euro!
Autor: Vera Steder
Der Gifhorner
Tierschutzverein
Schülergruppe mit Jennifer Breit, Bruno Steder und Janina Bieling (v. links)
bedankt sich bei
Foto: Ron Nowack
den Schülerinnen
und Schülern für ihren tollen Einsatz haben, dass es den Tieren bei uns - in
und bei allen Tierfreunden, die mit ihrem vorübergehenden Zuhause - gut
ihrer Unterstützung dazu beigetragen geht.
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Im Unterricht hatten die Schüler des
6. Jahrgangs zuvor das Thema „Tierschutz“ im Unterricht behandelt.
Nachdem sie das Tierschutzzentrum
Ribbesbüttel kennen gelernt hatten,
war die Idee entstanden, den Tieren zu
helfen: Die jungen Tierfreunde „opferten“ ihr Taschengeld, sie sammelten
unermüdlich in ihren Wohnorten, und
auch die Lehrkräfte spendeten Geld.
Auf diese Weise
konnten die Schülerinnen
und
Schüler in Begleitung ihrer Lehrerin Jennifer Breit
den „Gabentisch
für Tiere“ mit
stolzen 1.000 €
und zusätzlichen
Sachspenden bereichern.
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Für eine riesige Überraschung im Tierschutzzentrum Ribbesbüttel sorgten
Schülerinnen und Schüler der Wolfsburger Hoffmann-von-FallerslebenRealschule und ihre Lehrerin anlässlich
der Weihnachtfeier für Tiere: Sie überreichten unserem Schatzmeister Bruno
Steder und der Tierheimleiterin Janina
Bieling 1.000 Euro!
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AUS DEM TAGEBUCH EINES TIERSCHUTZBERATERS
Wir klären über richtige Tierhaltung auf
Autor: Vera Steder
An der Hausecke zum Garten beobachtet mich ein junger Rottweiler-Mischling, der mir gern entgegenlaufen
möchte. Aber er kann nicht. Von seinem
Halsband führt eine ca. 2,00 m kurze
Kette zur Mauer des Hauses. Der aufmerksame Hund bellt und erfüllt so
seine Wachaufgaben für seine Menschen, tagsüber und auch nachts. Vor
ihm liegt eine alte, zerfledderte Matratze, aber es gibt keinen Schutzraum,
und nur die Überdachung des Hauses
gewährt ein wenig Schutz vor Nässe
von oben.
Die Geschichten, die sich die ehrenamtlich tätigen Tierschutzberater unseres Tierschutzvereins anhören müssen,
sind fast immer die gleichen: Ein neuer
Zaun müsse erst gebaut werden, und
ins Haus solle der Hund nicht – wegen
der Hundehaare, oder weil er im Haus
alles kaputtmache. Im Zwinger gehaltene Hunde würden natürlich mehrmals am Tag ausgeführt, obwohl die
vielen Kothaufen auf dem dreckigen
Zwingerboden „eine ganz andere Sprache sprechen“. Hinweise auf nicht verhaltensgerechte Unterbringungen von
Hunden, innerhalb der letzten Jahre
auch zunehmend Beschwerden über
die Haltung von Weidetieren, gehen in
unserer Geschäftsstelle besonders in
den Herbst- und Wintermonaten ein.
Von hier aus beginnt die Aufklärungsarbeit zum Wohl der betroffenen Tiere.
Da ich den Halter des Hundes nicht
antreffe, hinterlasse ich eine kurze
Benachrichtigung über meinen beabsichtigten Besuch und vor allem die
„Tierschutz-Hundeverordnung“, die u.
a. über die gesetzlich vorgeschriebenen Voraussetzungen informiert, wenn
Hunde im Freien gehalten werden. Ich
werde morgen wiederkommen – in der
Hoffnung, für Hund und Halter ein positives Ergebnis zu erwirken.
So nicht! Hund an der Kette
In den häufigsten Fällen ist die Unwissenheit des Hundehalters dafür verantwortlich, dass der Hund an einer Kette
liegt, der Zwinger zu klein oder kein
Schutzraum vorhanden ist. Aber leider
verlaufen die Gespräche nicht immer
freundlich. Gleichgültigkeit, Faulheit
und Starrköpfigkeit von Seiten des
Halters lassen den von Natur aus lauffreudigen Vierbeiner in qualvoller
Enge oder ständigem Angebundensein
verkümmern und vereinsamen. Zeigt
sich der Hundehalter beratungsresistent, erhält das Veterinäramt des Landkreises ein Protokoll mit den
Adressdaten und der Beschreibung der
tierschutzwidrigen Tierhaltung. Der für
Foto: Vera Steder
Tierschutzangelegenheiten zuständige
Amtsveterinär übernimmt den Fall und
leitet entsprechende Maßnahmen ein.
Aber auch das gehört zu den Erfahrungen eines Tierschutzberaters: Ich
erwarte aufgrund eines telefonisch eingegangenen anonymen Hinweises auf
meinem Weg zu einem entlegenen Hof
katastrophale Zustände in der Tierhaltung. Auf der den offenen Pferdestall
angrenzenden Koppel grasen zwei
Pferde und zwei muntere Hunde begrüßen mich mit freundlichem Gebell.
Einmal umsonst gefahren?
Gern - und lieber so!
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ALLER TIERSTIMMEN 01/2011
NEUES KATZENHAUS GEPLANT
Mehr Platz für Katzen
Autor: Vera Steder
Der große Raum, der unserem ersten
Hund vor über 20 Jahren als Hundehaus
diente, wurde in letzter Zeit als Unterbringungsmöglichkeit für Nager & Co
genutzt. Nachdem aber die Kaninchen,
Meerschweinchen und Mäuse in ein
anderes Domizil im Tierschutzzentrum
umgezogen sind, steht das Gemäuer leer.
Abgesehen davon, dass sich dieAnzahl
der aufgenommenen Katzen von Jahr zu
Jahr vergrößert hat, und uns die Bedürfnisse der uns anvertrauten Katzen
besonders am Herzen liegen, wollen
wir an dieser Stelle ein weiteres Katzenhaus mit angeschlossenem Freigehege bauen.
Die sensiblen, freiheitsliebenden "Samtpfoten" sind besonders stressanfällig,
leiden unter dem Verlust ihrer gewohnten Umgebung und sind im Tierheim in
ihrer Bewegungsmöglichkeit stark
eingeschränkt: So
werden sich die
Vierbeiner sicherlich über das zusätzliche Platzangebot freuen!
Der Innenbereich
des geplanten Katzenhauses wird
mit Kletterbaum,
Körbchen und verschiedenen RückIm Katzenhaus: Eingerichtet zum Spielen und Ruhen Foto: Janina Bieling
zugsmöglichkeiten ausgestattet,
und das Freigehege, das die Katzen Wenn uns viele Katzenfreunde bei
durch eine Klappe erreichen können, unserem Bauvorhaben mit Geldwird mit natürlichen Klettermöglich- oder Sachspenden unterstützen, könkeiten, Schatten spendende Anpflanz- nen wir unser Projekt schon bald
ungen und Ruhezonen ausgestattet.
beginnen.
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WERDEN SIE MITGLIED
Hiermit beantrage ich die Aufnahme in den
Tierschutzverein Gifhorn und Umgebung e. V.
Angaben zum Mitglied
Name: __________________________________________
Geburtstag: ______________________________________
Straße: _________________________________________
PLZ, Ort: _______________________________________
Telefon: __________________ Mail: ________________
100 €
Einzugsermächtigung
Hiermit ermächtige ich den Tierschutzverein Gifhorn und
Umgebung e.V., meinen wie vor benannten Mitgliedsbeitrag von meinem Konto einzuziehen. Diese Ermächtigung
ist jederzeit widerrufbar!
pro Jahr
Konto-Nr.: ____________________________________
Ich möchte folgenden Mitgliedsbeitrag entrichten:
10 €
20 €
monatlich
1/4 jährlich
1/2 jährlich
oder den Mindestbeitrag* pro Jahr.
* Der Mindestbeitrag beträgt bei Einzelpersonen: 20,00 € pro Jahr, Ehepaaren:
35,00 € pro Jahr und Jugendlichen,Auszubildenden, Studenten, Rentner, Empfänger von ALG I oder II: 7,50 € pro Jahr. Sie erleichtern uns die Bearbeitung und Führung der Mitgliederliste wesentlich, wenn Sie die Einzugsermächtigung ausfüllen!
Ich bin Mitglied in anderen Tierschutzorganisationen:
_______________________________________________
Datum, Unterschrift:_____________________________
Bei Kindern/Jugendlichen unter 18 Jahren Unterschrift des Erziehungsberechtigten.
Sehr geehrter Spender!
Spenden an uns sind steuerlich
absetzbar. Bitte tragen Sie
im Überweisungsträger Ihren
vollen Namen und Ihre
Anschrift ein. Sie erhalten
danach von uns eine Spendenbescheinigung und natürlich
regelmäßig Informationen zu
unsererArbeit. Bei Spenden bis
200,00 Euro können Sie den
Quittungsbeleg ausfüllen, bei
Ihrer Bank abstempeln lassen
und für Ihre Steuererklärung
verwenden.
Wir sind wegen Förderung des Tierschutzes nach dem letzten uns zugestellten Freistellungsbescheid des Finanzamtes Gifhorn, Steuer-Nr. 19/219/02202,
vom 08.09.2011 für dss Jahr 2010 nach
§ 5 Abs. 1 Nr. 9 des KStG von der Körperschaftssteuer befreit. Es wird bestätigt,
dass es sich nicht um Mitgliedsbeiträge,
sonstige Mitgliedsumlagen oder Aufnahmegebühren handelt und die Zuwendung nur zur Förderung des Tierschutzes
(i. S. d. Anlage 1 – zu § 48 Abs. 2 EStDV
– Abschnitt A Nr. 11) verwendet wird.
Bankleitzahl: __________________________________
Konto-Inhaber: ________________________________
Bank: ________________________________________
Datum, Unterschrift:_____________________________
Im frankierten Briefumschlag einsenden an:
Tierschutzvereins Gifhorn und Umgebung e. V.
Peiner Landstraße 12, 38551 Ribbesbüttel
oder im Tierheim (Büro) abgeben
Ausgabe: Nr. 01_2011
Überweisungsauftrag/Zahlschein
Benutzen Sie bitte diesen Vordruck
für die Überweisung des Betrages von
Ihrem Konto oder zur Bareinzahlung.
Den Vordruck bitte nicht beschädigen,
knicken, bestempeln oder beschmutzen.
(Name und Sitz des beauftragten Kreditinstituts)
(Bankleitzahl)
Empfänger: (max. 27 Stellen)
T i e r s c h u t z v e r e i n G i f h o r n u n d U m g e b u n g e . V.
Konto-Nr. des Empfängers
Bankleitzahl
110 159 06
269 513 11
SPENDE
50 €
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Beruf: __________________________________________
Betrag: EUR, CENT
E U R
Spenden-/Mitgliedsnummer oder Name des Spenders: (max. 27 Stellen)
Tiermagazin
ggf. Stichwort
1/11
PLZ und Straße des Spenders: (max. 27 Stellen)
Kontoinhaber/Einzahler: Name, Ort (max. 27 Stellen)
Konto-Nr. des Kontoinhabers
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Bitte geben Sie für die
Spendenbestätigung Ihre
Spenden-/Mitgliedsnummer
oder Ihren Namen und
Ihre Anschrift an.
11
Datum
Unterschrift
ALLER TIERSTIMMEN 01/2011
Unsere Serviceseite
Öffnungszeiten und Kontakt
Das Tierschutzzentrum Ribbesbüttel ist eine Einrichtung
des Tierschutzvereins Gifhorn und Umgebung e. V.
Peiner Landstraße 12, 38551 Ribbesbüttel
Tel. 0 53 74 – 44 34
[email protected]
www.tierschutzgifhorn.de
Öffnungszeiten
Montag:
15.30 Uhr - 17.30 Uhr
Dienstag:
15.30 Uhr - 17.30 Uhr
Mittwoch: geschlossen
Donnerstag: 10.30 Uhr - 12.30 Uhr
Freitag:
15.30 Uhr - 17.30 Uhr
Samstag:
am zweiten Samstag im Monat
10.00 Uhr - 12.00 Uhr
Telefonisch unter 0 53 74 - 44 34
Montag:
14.30 Uhr - 15.30 Uhr
Dienstag:
14.30 Uhr - 15.30 Uhr
Mittwoch: –
Donnerstag: 09.30 Uhr - 10.30 Uhr
Freitag:
14.30 Uhr - 15.30 Uhr
Der Tierschutzverein ist in dringenden Notfällen außerhalb
der oben genannten Zeiten über die Polizei erreichbar.
Vorstand
Vorsitzende: Vera Steder
Stellvertretende Vorsitzende: Torsten Sommer und
Holger Siebenhaar
Schatzmeister: Bruno Steder
Schriftführerin: Andrea Krüger
Adresse
Tierschutzzentrum Ribbesbüttel
Peiner Landstraße 12, 38551 Ribbesbüttel
Tierheimleitung: Janina Bieling
Kaufmännische Leitung: Anke Krummradt
Impressum
Herausgeber: Tierschutzverein Gifhorn und Umgebung e. V.
Sitz: 38551 Ribbesbüttel, Peiner Landstraße 12
Email: [email protected]
www.tierschutzgifhorn.de
Spendenkonto-Nr. 11015906, BLZ 26951311
Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Vera Steder
Verantwortlich für Werbung und Gesamtproduktion
deutscher tierschutzverlag – eine Marke der x-up mediaAG
Vorstand: Sara Plinz
Friedenstraße 30 · 52351 Düren · Telefon: 02421-971165
Mail: [email protected]
www.deutscher-tierschutzverlag.de
Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Recycling-Papier.
Auflage: 4.000 Stück
Name: ___________________
Vorname: _________________
Straße: ___________________
Plz./Ort: __________________
hat heute dem
Tierschutzverein Gifhorn
und Umgebung e. V.
Betrag: __________________ €
gespendet.
Datum: ___________________
Stempel Kreditinstitut
Freistellung siehe Rückseite
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UNSERE „SORGENKINDER“
Autor: Andrea Krüger, Fotos: Janina Bieling
Cäsar ist ein Mix-Rüde. Er ist sehr agil
und verträgt sich gut mit großen Hunden (- auch Rüden!). Durch seinen
Jagdtrieb versteht er sich weniger mit
Katzen und kleinen Hunden. Er hört
sehr gut und reagiert super auf seine
Bezugsperson. Leider lebt Cäsar mittlerweile schon 3 Jahre bei uns.
„Klein aber oho“ – so könnte man Injo
auf den ersten Blick beschreiben. Leider wurde weder in der Prägephase
noch im weiteren Verlauf seines Lebens
auf Erziehung oder Sozialisierung geachtet. Beim Spazierengehen zieht er
nicht an der Leine und hört gut, kennt
aber trotz seiner 9 Jahre noch nicht
viele Kommandos. Er zeigt sich bei uns
sehr gelehrig, und für sein Fressen
macht er so ziemlich alles. Wir wünschen uns sehr, dass Injo bald ein neues
Zuhause findet, in dem er einfach mal
Hund sein darf.
Ein trauriges Schicksal teilen sich die
Brüder Shadow und Maiky. Mit ca.
6 Jahren wurden sie bei uns abgegeben.
Ihr Besitzer konnte sich nicht mehr um
die großen Kater kümmern, da er ins
Gefängnis musste. Beide Tiere sind anfangs sehr misstrauisch. Shadow durften wir lange Zeit nicht anfassen. Er saß
verängstigt in der hintersten Ecke des
Katzenhauses, bis er langsam Vertrauen
fasste. Maiky ist dagegen etwas mutiger. Beide mögen sich sehr gerne, und
ein Traum wäre es, sie an ein gemeinsames Zuhause zu vermitteln.
Lucky hat in seinem Leben schon
Schlimmes erlebt. Er wurde seinen Besitzern weggenommen, da diese ihn mit
Ketten vor dem Weglaufen hindern
wollten. Eine Operation an der Hüfte
hat er kürzlich gut überstanden. Die
Grundkommandos beherrscht er sehr
gut und orientiert sich dabei an seinen
momentanen Bezugspersonen. Er ist
verschmust und spielt gerne.
Vor einen halben Jahr nahmen wir Lucy
bei uns auf: Unbekannte hatten sie an
einen Zaun gebunden und sie ihrem
Schicksal überlassen. Sie verhielt sich
anfangs sehr aggressiv. Mit viel Geduld,
Zeit und auch der nötigen Ruhe und
Konsequenz entwickelte sie sich hier zu
einer lebensfrohen und gelehrigen Hündin. Inzwischen können wir mit ihr in
der Hundegruppe laufen, und die Hundebegegnungen verlaufen sehr gut.
Pedro ist ein sehr geduldiger und anhänglicher Kater. Als wir ihn als Fundtier
aufnahmen, bemerkten wir die auffällige
Schiefhaltung seines Köpfchens. Die
Tierärzte stellten eine Gewebewucherung
im Ohr fest und entfernten das gutartige
Gewebe. Inzwischen geht es Pedro schon
viel besser, und er bewegt sich mittlerweile wieder munter im Katzenhaus und
im Freigehege. Sein Köpfchen hält er
zwar noch etwas schief, aber das scheint
ihn nicht zu stören. Wir suchen einfühlsame Menschen, die ihn trotz seiner
kleinen Behinderung – oder vielleicht gerade deswegen – so lieben wie er ist.
Wir hoffen sehr, dass er seinen Lebensabend nicht im Tierheim verbringen
muss. Ein Platz bei Menschen mit etwas
Hundeerfahrung wäre ideal. Auch als
Zweithund ist Cäsar geeignet.
Für Lucky suchen wir Menschen mit
Hundeerfahrung oder Anfänger, die den
Gang zu einer Hundeschule nicht
scheuen.
Wir suchen für sie Menschen mit viel
Hundeerfahrung, die vorsichtig und
verantwortungsvoll mit ihr umgehen.
Weitere “Sorgenkinder” unter: www.tierschutzgifhorn.de
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ALLER TIERSTIMMEN 01/2011
DIE WICHTIGSTEN FRAGEN UND ANTWORTEN
zum Hundegesetz in Niedersachsen:
§
Frage:
Ab welchem Alter des Hundes muss
das Chippen, die Registrierung und der
Abschluss der Haftpflichtversicherung
erfolgt sein?
Antwort:
ab 6 Monate
Frage:
Von wem wird das zentrale Register
geführt?
Antwort:
Es ist vorgesehen, mit der Führung des
zentralen Registers eine sog. juristische
Person des Privatrechts zu beauftragen.
Foto: Jürgen Plinz
Foto: Thorben Wengert_pixelio.de
Text: aus Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung
Vorbild ist zum Beispiel die Tierregistrierung beim Deutschen Haustierregister, eine Einrichtung des Deutschen
Tierschutzbundes.
Frage:
Muss jemand als jahrelanger Hundehalter einen „Hundeführerschein“ erwerben?
Antwort:
Nein. Wer nachweislich innerhalb der
letzten 10 Jahre vor der Aufnahme der
Hundehaltung mindestens 2 Jahre lang
einen Hund ununterbrochen gehalten
hat, d.h. auch in der Vergangenheit,
gilt durch Erfahrung als sachkundig.
Darüber hinaus sind bestimmte Personengruppen sachkundig: z.B.
Tierärzte, Personen, die
Brauchbarkeitsprüfungen für Jagdhunde abnehmen
oder eine solche
Prüfung mit einem
Hund erfolgreich
abgelegt
haben,
Tierheimbetreiber,
Diensthundeführer und
Behindertenbegleithundeführer. Als Nachweis kann z.B. der
Beleg über die Bezahlung der Hundesteuer dienen. Wenn
aber ein solcher Hund auffällig wird,
z.B. Beschwerden über ihn bei der
Behörde eingehen, kann die Behörde
die Sachkunde auch nachträglich vorschreiben.
Frage:
Müssen Familienmitglieder der Halterin oder des Halters oder sonstige Personen, die den Hund ausführen oder
betreuen, im Besitz eines „Hundeführerscheins“ sein?
Antwort:
Nein. Die Verantwortung liegt - aufgrund der vorhandenen Sachkunde -
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beim Hundehalter. Wenn dieser seinen
Hund einem anderen anvertraut bzw.
zum Führen überlässt, muss er prüfen,
ob er es verantworten kann, einer
anderen Person den Hund zu überlassen.
Frage:
Ab wann muss jemand über einen Sachkundenachweis verfügen?
Antwort:
ab 2 Jahren nach Inkrafttreten des Gesetzes, also ab dem 01. Juli 2013.
Frage:
Nach welchen Kriterien werden Hundeschulen anerkannt, die Sachkundeprüfung abzunehmen?
Antwort:
Die Anerkennung erhält, wer über
Kenntnisse in Bezug auf das Halten
und die Sozialverträglichkeit von
Hunden, rassespezifische Eigenschaften, das Erkennen und Beurteilen von
Gefahrensituationen mit Hunden, das
Erziehen und Ausbilden von Hunden
und die einschlägigen Rechtsvorschriften verfügt, diese im Umgang
mit Hunden anwenden und vermitteln
kann.
Hund und Halter verstehen sich
werden, die eine Fachbehörde zu diesem
Zweck anerkannt hat. Bei Nachweis der
erforderlichen Kenntnisse können die
Anerkennung auch Vereinsmitglieder
erhalten.
Frage:
Wer erteilt die Anerkennung, einen
Sachkundenachweis abzunehmen?
Frage:
Können auch Tierschutzvereine - nicht
nur Hundeschulen - die Sachkundeprüfung abnehmen?
Antwort:
DieAnerkennung erfolgt durch den örtlich zuständigen Landkreis bzw. die
kreisfreie Stadt.
Antwort:
Die Sachkundeprüfungen können von
jeder Person oder Stelle abgenommen
Frage:
Wann wird das neue NHundG in Kraft
treten?
Foto: Astrid Grave
Antwort:
Das neue NHundG tritt am 01. Juli 2011
in Kraft. Die Sachkundeerfordernis, die
Mitteilungspflichten gegenüber dem
noch einzurichtenden Register und die
Zulässigkeit der Verwendung von Steuerdaten durch die Gemeinden treten am
01. Juli 2013 in Kraft.
Frage:
Kann Gewalttätern die Hundehaltung
generell verboten werden?
Antwort:
Die Gemeinde kann diesen Personen
aufgeben, den Hund anzuleinen oder
mit einem Beißkorb zu versehen, oder
das Halten des Hundes untersagen.
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ALLER TIERSTIMMEN 01/2011
EINBLICK IN DIE TIERSCHUTZARBEIT
in Datca (Türkei)
Autor und Foto: Pia Gräter
Vera Steder und Pia Gräter in der Tierstation
Schon von Weitem war das Bellen
der 40 kleinen und großen Hunde zu
hören, die zu der Zeit die Station
bewohnten und von den aktiven Tierschützern und ehrenamtlichen Tierfreunden betreut werden.
Umfassende Informationen über die
Tierschutzarbeit in Datca erhalten
Sie über die Homepage von Datcadogs (www.datcadogs.de), auf der
Vera Steder und Pia Gräter ihren Auslandsaufenthalt in Form eines Tagebuches dokumentiert haben.
Pia ist dankbar für die Möglichkeit, im
Rahmen ihrer Ausbildung diese besondere Reise gemacht zu haben und freut
sich darauf, die engagierten Tierschützer vor Ort und die tollen Hunde irgendwann wiedersehen zu können.
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Ziel des Vereins war es, Hilfe vor Ort
zu ermöglichen und eine Tierstation
zu errichten. Mittlerweile ist die Tier-station fertig gestellt. Als unsere Vorsitzende Vera Steder und unsere Auszubildende Pia Gräter im Herbst d. J.
die Tierstation in Datca besuchten,
herrschten dort angenehme 28°C.
Ein enger, kurviger und steiniger
Weg führte die beiden mitten durch
die Natur direkt zu der Hundestation,
in der sie die nächsten zwei Wochen
unvergessliche und überwiegend sehr
positive Erfahrungen machen durften.
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Vor 11 Jahren gründeten Vera und
Bruno Steder gemeinsam mit weiteren Tierfreunden den Verein „Datcadogs – Hilfe für die Straßentiere in
Datca“.
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