tanz / theater - Kaserne Basel

Transcrição

tanz / theater - Kaserne Basel
AB 19.10.15
13. – 17.1.16
26. – 27.2.16
14.4.16
14. – 18.5.16
Tim Etchells UK
«And For The Rest»
Fleischlin/Prevazi/Rexhepi/Heligonka BS
«thinking about medea» (AT)
Tabea Martin BS
«Blue for Boys & Pink for Girls»
Eun-Me Ahn KOR
«Dancing Grandmothers»
Kiriakos Hadjiioannou BS
«Mysterion»
KASERNE UNTERWEGS: IM STADTRAUM
KOPRODUKTION
Der kosovo-albanische Tänzer Labinot Rexhepi und die Schweizer Performerin und Autorin Beatrice Fleischlin stellen sich die Frage, was sie gemeinsam haben und ob dies relevant für unser Zusammenleben ist. Sie
kommen zum Schluss, dass sie nur wenig verbindet. Das Aufeinandertreffen von Gegensätzen ist ein zentrales Motiv in ihrem Stück «thinking about
medea». Anhand des uralten Mythos und vieler Missverständnisse versuchen die beiden Performer_innen zu ergründen, ob eine echte Begegnung
gerade durch die Fremdheit erst möglich wird. Was uns im Innersten zusammenhält, ist die Suche nach Koexistenz, in welcher sich Freiheitsdrang
und Verbindlichkeit nicht ausschliessen.
MIGROS-KULTURPROZENT
TANZFESTIVAL STEPS
KOPRODUKTION / DAS TANZFEST
Für dieses aussergewöhnliche Plakatprojekt hat der Performancekünstler
Tim Etchells kurze, rätselhaft poetische oder auch provokante Fragmente aus Unterhaltungen ausgewählt, die Anina Jendreyko und Deborah
­Neininger für ihn mit Menschen in Basel geführt haben. Es handelt sich
bei diesen Statements um Einblicke in die Wünsche, Bedürfnisse und unerfüllten Träume von Basler_innen, die kein Wahlrecht besitzen. Welche
Anliegen und Sehnsüchte haben sie? Was möchten sie für sich und ihre
Mitmenschen verändern? Das Projekt wird nach den Nationalratswahlen
auf Plakaten im ganzen Stadtraum präsent sein.
KOOPERATION KASERNE BASEL
UND VORSTADTTHEATER BASEL
Welche Rolle spielt das Geschlecht? Wie prägen sich Klischees schon in der
Kindheit ein? Wo fängt die Trennung der Geschlechter an und wann wird
sie zur Ausgrenzung? Wieviel Mut braucht es, um für seine eigenen Ideen
und Bedürfnisse zu stehen und diese unabhängig von der gesellschaftlichen Idee, was «richtig» oder «falsch» ist, umzusetzen? «Blue for Boys & Pink
for Girls» ist eine getanzte Auseinandersetzung mit der Gender-Frage –­
sehenswert für alle Generationen.
In einer Zeit, in der unsere alternde westliche Gesellschaft eher pessimistisch über die sich verändernden Bevölkerungsstrukturen nachdenkt,
schickt uns die koreanische Choreografin Eun-Me Ahn auf eine hinreissende Reise durch verschiedene Generationen. Während einer Expedition quer durch die koreanischen Provinzen bat sie Grossmütter, für sie
zu tanzen. Das Tanzen der sechzig- bis neunzigjährigen Frauen war so
natürlich und aufregend, dass sie eine ganze Gruppe als Teil ihrer neuen
Tanzproduktion mit auf die Bühne bat. Darüber hinaus präsentiert sie die
Grossmütter in filmischen Szenen und kontrastiert diese geschickt mit den
Tänzer_innen ihres eigenen Ensembles. Entstanden ist eine bewegende
und begeisternde Ode an die Mütter und Grossmütter, die unser Leben
mitgestalten.
19. – 30.10.15
TANZ / THEATER
FUX D
«FUX gewinnt»
RECHERCHE
KASERNE UNTERWEGS: CAFÉ HAMMER
Für «FUX gewinnt» beschäftigt sich das Theaterkollektiv FUX mit dem
­Gewinnspiel als allgegenwärtigem Prinzip der heutigen Gesellschaft. Die
zeitgenössische Arbeit am Glück wird zum Ausgangspunkt einer performativen Recherche, in der FUX das Spielen von Gewinnspielen für eine
Weile zu ihrem Nine-to-Five-Job machen, um zu echten Expert_innen
des Gewinnens zu werden. Zwei Wochen lang lösen sie Kreuzwort­rätsel,
rubbeln sie Rubbellose und schiessen Fotos für K
­ reativwettbewerbe.
Die Zuschauer_innen können sie dabei beobachten, mitspielen und
Spielaufträge erteilen. Zum Abschluss der Spielphase lädt FUX zur feierlichen Verkündung der Gewinn-Bilanz und teilt mit den Zuschauern die
­gewonnenen Erkenntnisse.
Für seine neue Arbeit «Mysterion» hat der Basler Choreograf Kiriakos
­Hadjiioannou über weltliche und spirituelle Rituale geforscht. In der
­Kaserne Basel lädt er das Publikum nun dazu ein, gemeinsam mit den
­Tänzer_innen ein neues, einmaliges Ritual aufzuführen. Ziel ist nicht
die Verklärung, sondern äusserste Klarheit. Hadjiioannou und sein
künstlerisches Team verarbeiten Bewegungsmaterial aus Recherchen in
­Mexiko mit aktuellen choreografischen Ansätzen. Sie verwenden Bühnen­
bildfragmente ebenso wie Kostümversatzstücke. «Mysterion» ist keine Per­
formance über Rituale, sondern ein Ritual über zeitgenössischen Tanz.
15.5.16
19. – 21.1.16
Vivarium Studio / Philippe Quesne F
«La Mélancolie des Dragons»
18. – 19.4.16
Ballet junior de Genève CH
«Fierce»
GASTSPIEL
Eine Autopanne im Niemandsland. Sechs langhaarige Rocker mit Hund
entsteigen einem Kleinwagen mit Wohnanhänger. Aus Plastiktüten, Perücken, Schneespray und einer Seifenblasenmaschine entwickeln sie kleine
Installationen und grosse Wunder. In den Arbeiten von Philippe Quesne
gehen Theater, Performance und Bildende Kunst eine kongeniale Verbindung ein, die durch subtilen Humor und aussergewöhnliche Ästhetik
verzaubert. Mit den beiden Erfolgsstücken «L’effet de Serge» (am 23. Februar in einer Kooperation im Theater Basel zu sehen) und «La Mélancolie
des Dragons» wurde Philippe Quesne zu den wichtigsten internationalen
Festivals eingeladen.
MIGROS-KULTURPROZENT
TANZFESTIVAL STEPS
Das Ballet junior de Genève begeistert durch seine jugendliche Strahlkraft
und unbändige Bewegungsfreude Zuschauer_innen aller Generationen.
Seit über 30 Jahren fungiert es als Brücke für frisch ausgebildete Tänzer_innen, um den entscheidenden Schritt in die professionelle Szene zu schaffen. Durch die Arbeit mit international gefragten Gastchoreograf_innen
und regelmässigen Tourneen erhalten die Tänzer_innen eine professionelle Bühnenpraxis. In Basel werden Choreografien von Sharon Eyal & Gai
Behar, Hofesh Shechter und Barak Marshall gezeigt.
Gábor Varga & József Trefeli CH
«Creature»
KOPRODUKTION / DAS TANZFEST
KASERNENPLATZ
Gábor Varga and József Trefeli haben ein feines Gespür für traditionelle
Tänze und deren Neuinterpretation. Ausgangspunkt von «Creature» ist
klassisches Tanz-Zubehör wie Stöcke, Peitschen, Masken und Kostüme –
verstaubt und längst vergessen. Traditioneller Tanz und seine Accessoires
werden rituell dekonstruiert und für das Publikum in neuer Form zum
­Leben erweckt. Aus Folklore kreieren die beiden Choreografen ihre eigene «Fakelore» – in Basel zu sehen auf dem Kasernenplatz unter freiem
Himmel.
12. – 17.3.16
KLARA Theaterproduktionen CH
«Naturzwei»
KOPRODUKTION
2. – 12.9.15
Gibt es die Natur überhaupt oder ist sie eine Erfindung? Und wem gehört sie im Zeitalter ihrer biotechnologischen Reproduzierbarkeit? Vier
Schauspieler_innen und zwei Musiker erforschen unter Einsatz unterschiedlicher Mittel zwei miteinander korrespondierende Problemlagen:
den Klimawandel und die synthetische Biologie. Sie experimentieren mit
Ritualen aus politischen Reden und privaten Diskussionen und verdichten sie zu einem «Konzert der Perspektiven». Eine Collage aus Volks- und
Kunstliedern der Romantik führt zurück in den frühen Industriekapitalismus, als Naturbegeisterung und Naturverlustangst einen ersten Boom erlebten. Ein musikalisch-theatrales Forschungsprojekt von Christoph Frick,
Martin Schütz und Bo Wiget.
Treibstoff
Theatertage Basel
PRODUKTIONS- & PRÄSENTATIONS­
PLATTFORM FÜR JUNGE PERFORMANCE& THEATERSCHAFFENDE
Was treibt die Künstler_innen der jungen Generation an, was sind ihre
Themen und wie machen sie Theater? Bereits zum siebten Mal bieten die
Treibstoff Theatertage Performance- und Theaterschaffenden zur Saison­
eröffnung eine Plattform für ihre Neuproduktionen. Die Kaserne Basel betreut in diesem Jahr alle site specific-Projekte: An der Technologie­messe
für Gebäude und Infrastruktur ‹ineltec.› forscht das Performance-­Kollektiv
Blöchle/Fornezzi über alltagspraktische Verbindungen zwischen Mensch
und Technik. In der Carambolage-Bar zeigt die Gruppe We Ate Lobster
eine Ausstellung über Stillleben in der Gefängnismalerei – in ­Anwesenheit
der Künstler_innen. Basierend auf der geschichtsträchtigen Schlacht bei
St. Jakob von 1444 inszeniert das Kollektiv helium x im Stadion Rankhof
eine Mischung aus Schlachten-Reenactment, Sport-Event, Theaterprobe
und Ritterspektakel. Ausserdem werden im ROXY Birsfelden Projekte von
Happy End Company, SCHICHTEN, :objective:spectacle: & L’OUTIL sowie
im jungen theater basel die Arbeit von Anta Helena Recke / Julian Meding
zu sehen sein.
13. – 14.11.15
Gob Squad D/UK
«Room Service»
GASTSPIEL
KASERNE UNTERWEGS: HOTEL EULER
Worst
Case
Szenarios
NEUE FOLGEN
Storm / Störmer gehen in dieser Saison
wieder auf die Suche nach den schlimmsten und schlechtesten Kunstwerken aller
Zeiten, unter ihnen missratene Werke
von Rondo Veniziano, Peter Handke,
­David Icke, Oscar Freysinger, Maurice
­Maeterlinck, Friedrich Schlegel, Oscar
­Wilde, Henry Miller, E.T.A. Hofmann,
­Johann Wolfgang von Goethe, James Joyce,
die Zazek Familie, Vadder ­Abraham, Kelly
­Family und viele andere.
«Room Service» ist eine interaktive Video-Performance, die vier räumlich
voneinander getrennte Menschen durch eine schlaflose Nacht im Hotel
Euler in Basel begleitet. Eingenistet in der Welt des Zimmerservice und
im Wissen, dass hier fast alles lieferbar ist, werden die Performer_innen
des Kollektivs Gob Squad zu Gefangenen ihrer eigenen Bedürfnisse. Das
Publikum verfolgt das Geschehen über vier Monitore im gemütlichen
Konferenzraum des Hotels, während die Intimität der Zimmer sich zunehmend in verschiedene Bühnen verwandelt. Durch den fokussierten Blick
der Darsteller_innen in die Kamera wird augenscheinlich, dass sie sich
der Anwesenheit des Publikums bewusst sind. Die Gewissheit, mit ihnen
in Kontakt treten und sie sogar auf ihr Zimmer einladen zu können, hilft
ihnen letztlich, diese Nacht zu überstehen.
26. – 28.5.16
SAVOY / Dominic Huber, Lara Körte,
Knut Jensen, Juliane ­Männel CH/D
«Forever Yours»
KOPRODUKTION
Die Gruppe SAVOY um den Regisseur und Szenografen Dominic Huber
entwickelt eine performativ bespielte, multimediale Rauminstallation –
eng angelehnt an die Narration des Protagonisten in Dostojewskis Roman
«Der Doppelgänger». Diese Erzählung liest sich als verblüffende Blaupause
für unser Online-Verhalten zwischen Selbstbespiegelung, Erlebnishunger
und Paranoia. «Forever Yours» ist ein Labyrinth, in dessen Zentrum sich ein
Club befindet, der in seiner Funktionsweise an Online-Foren erinnert – die
Zuschauer_innen bewegen sich darin als neugierige Newbies, bis sie in die
Intimität eines Private Chat gebeten werden. Hier beginnt die Geschichte
des Doppelgängers – zunächst als Bericht eines Anderen, der in der Folge
immer mehr zur eigenen Erfahrung wird.
25. – 26.1.16
Simone Aughterlony & Jorge León CH/B
«Uni*Form»
20. – 24.4.16
KOPRODUKTION
18.11. – 17.12.15
Sebastian Nübling & junges theater basel BS
«NOISE»
GASTSPIEL
16. – 27.9.15
Rimini Protokoll D/CH
«Situation Rooms»
GASTSPIEL / KASERNE UNTERWEGS:
DREISPITZHALLE BASEL
Das erfolgreiche Theaterkollektiv Rimini Protokoll steht nach «Radio
­Muezzin», «Remote Basel» und «Qualitätskontrolle» (im Rahmen vom
wildwuchs Festival) erneut auf dem Spielplan der Kaserne Basel. «Situation
Rooms» versammelt Menschen, deren Biografien von Waffen mitgeschrieben wurden. Sie treffen in einem Filmset aufeinander, in dessen Räumen
die globalisierte Welt der Sturmgewehre und Drohnen, der Regierenden
und Flüchtenden nachgebaut wurde. Die Zuschauer_innen begeben sich –
von Videobildern navigiert – in diesen Parcours hinein. «Situation Rooms»
ist ein multiperspektivisches Shooting, ein multiples Simultan-Kino – so
dreidimensional wie das Theater selbst.
Überall wird nach Freiraum geschrien/geschrieben/demonstriert. Aber
wofür wird dieser Raum eigentlich gebraucht? Für «NOISE» ist der Regisseur Sebastian Nübling mit acht Jugendlichen des jungen theaters basel
auf die Suche nach Antworten gegangen. Weil die heutige Politik eher
als Hobby oder Tätigkeit der Elterngeneration empfunden wird, haben
es die Jugendlichen nicht beim Protestieren, Kritisieren und Lamentieren
belassen. Viel hoffnungsvoller scheint es, den Neoliberalismus mit seinem
verlogenen Freiheitsversprechen noch mehr zu beschleunigen und mit
so viel Karacho gegen die Wand zu fahren, dass er wirklich nicht mehr
zu retten ist. Dann wäre Platz für etwas Neues. Musik, Action und LiveScreening sind die Bausteine dieses exemplarischen Abends für Freiraum
und Phantasie.
19.9. THEMENTAG
«KONFLIKTZONEN / ZONES OF CONFLICT»
Im Rahmen dieses Projektes veranstaltet die Kaserne Basel gemeinsam
mit dem HeK – Haus der elektronischen Künste einen Thementag. Künstler_innen und Wissenschaftler_innen (Daniel Wetzel (Rimini Protokoll,
D), ­Daniel G. Andújar (E), Helena Waldmann (D), Christoph Faulhaber (D),
­Milica Tomić (SRB), Teresa Koloma Beck (D), u.a.) referieren und diskutieren über ihre Arbeiten im Themenfeld von Kunst und Politik. Parallel
wird im HeK die Ausstellung «Zones of Conflict» (17.9. – 15.11.) von Daniel
G. ­Andújar zu sehen sein, die sich mit sozialen, politischen und ökonomischen Konflikten, Protestbewegungen und geopolitischen Krisen beschäftigt.
Das Projekt «Uni*Form» beschreibt ein neues Kapitel in der gemeinsamen
künstlerischen Arbeit des belgischen Filmemachers Jorge Léon und der
Schweizer Choreografin Simone Aughterlony. Disziplin und Autorität sind
Themen, die sich wie ein roter Faden durch Aughterlonys Arbeiten ziehen.
Auf der Bühne stehen acht Performer_innen in Polizeiuniform. Die Kleidung verleiht ihnen Macht, jedoch scheinen sie vergessen zu haben, wie
sie diese ausüben können. Unter der Beobachtung des Publikums führen
die uniformierten Performer_innen ihre «Polizeiarbeit» aus. Sie schaffen es
nicht, die Unordnung in den Griff zu kriegen, weigern sich aber gleichzeitig, die Kontrolle abzugeben. Zwischen Beobachtenden und Agierenden
entwickelt sich ein raffiniertes, vielschichtiges Spiel um Besitz, Ausübung
und Missbrauch von Macht.
Voyage
Voyage!
MIT DEM BUS ZU LA FILATURE
NACH MULHOUSE
Mit einem Busshuttle bringt die Kaserne
Basel ihr Publikum regelmässig zu ausgewählten Vorstellungen des Theaters La
­Filature in Mulhouse (F).
In dieser Saison führt die Reise unter anderem in die tänzerische Pop-Oper «Coup
­Fatal» (25. & 26.9.2015) des hochkarätigen
Künstler-Teams Serge Kakudji (Countertenor), Fabrizio Cassol (Komposition) und
Alain Platel (Choreografie).
Bereits bestätigt ist ausserdem der Besuch
des Tanztheaters «The Past» von Constanza
Macras und Oscar Bianchi (10.3.2016).
KOPRODUKTION
Der Genfer Tänzer und Choreograf Ioannis Mandafounis, ehemals Mitglied der Forsythe Company, begibt sich zusammen mit dem legendären Peter Brook, Schauspieler Bruce Myers sowie den Tänzer_innen Elena
­Giannotti und Robert Mosca auf die Spuren des Lyrikers Ossip Mandelstam
(1891 – 1938). Sie beschäftigen sich mit seinem autobiografischen Prosaband «Das Rauschen der Zeit» (1925) – ein atmosphärisches Porträt des
vor-revolutionären Russland und zugleich eine Erinnerung an seine Kindheit und Jugend voller Gerüche und Geräusche. Mandafounis interessiert
die Gleichzeitigkeit und ästhetische Nachbarschaft eines Tanzstückes und
eines theatralen Monologes, für die er eine gemeinsame Komposition im
Raum schaffen will.
VERMITTLUNGSPROJEKT
BASLER PUPPENKLINIK
Im Kontext der Performance «Das Bauchrednertreffen» von Gisèle
­Vienne (4. – 6.2.) entwickelt die Puppenspielerin und Regisseurin ­Kerstin
­Daley-Baradel ein Generationenprojekt in der Basler Puppen- und Bären­
klinik. 10 –15 Basler_innen zwischen 8 und 88 erzählen von ihrer besonderen Beziehung zu ihrer Puppe, ihrem Stofftier, einem Objekt oder Furry.
Über einen Zeitraum von sechs Monaten entstehen Textcollagen, die auf
persönlich-gesellschaftlichen Erfahrungen, Sehnsüchten sowie Sorgen
und Ängsten basieren. Die performative Installation erschliesst den Zuschauer_innen ein vielschichtiges Bild dieser besonderen Vorlieben im
Kunstrahmen des Theaters.
13. & 14.5.
IOANNIS MANDAFOUNIS «ONE ONE ONE»
DAS TANZFEST / KASERNE UNTERWEGS:
KUNSTMUSEUM BASEL
3. – 5.6.16
Thom Luz CH
«Unusual Weather Phenomena Project»
KOPRODUKTION
Auf der Grundlage des «Handbook of unusual natural phenomena» des
amerikanischen Physikers William R. Corliss (1926 – 2011) entwickelt der
Regisseur und Musiker Thom Luz ein Stück über den Alltag und das Aussergewöhnliche. Corliss war überzeugt, dass man der Wirklichkeit am besten
auf die Schliche kommt, wenn man sich ihr über die Abnormalität nähert.
Wir reden ständig über das Wetter, versuchen es zu verstehen und sogar
zu beherrschen – nun soll das Wetter mal über uns reden. Auf der Bühne
werden die Performer_innen und Musiker_innen zu Wettermachern und
installieren ein sich verselbständigendes Wettersystem. Sie versuchen, in
einem von Menschen gebauten Raum etwas herzustellen, das grösser ist
als sie selber.
Im Rahmen vom Tanzfest Basel zeigt Ioannis Mandafounis im Innenhof
des Kunstmuseums eine persönliche Arbeit für zwei Tänzer_innen und
zwei Zuschauer_innen. Auf zwei Stühlen nehmen Museumbesucher_innen Platz und solange sie sitzen bleiben, tanzen Ioannis Mandafounis und
Aoife McAtamney nur für sie.
Trotz seiner Überlänge und scheinbaren Unlesbarkeit spielt der experimentelle Roman «The Making of Americans» seit über 100 Jahren eine
wichtige Rolle in der Literatur- und Kunstszene. Was das Avantgarde-Werk
heute brisant macht: es erzählt von einer Zeit, in der Europa ein Kontinent
der Auswanderer war. Ein Wochenende lang lesen Menschen aus unterschiedlichen Lebens- und Arbeitsbereichen Steins Text in voller Länge.
Das Publikum kann eine Dauerperformance von 60 Stunden erleben.
­Gertrude Stein selbst beharrte darauf, dass der Text laut und in Gruppen gelesen werden soll; seit 1974 haben sich Marathonlesungen der
«­Americans» in New York als Tradition etabliert. In Basel finden parallel
zum Lese­marathon gemeinsame Kochsessions, Gespräche und Einführungen in den Text statt.
KASERNE UNTERWEGS:
UNIVERSITÄTSSPITAL BASEL
Mats Staubs Arbeiten sind Archive des Persönlichen, in denen sich die
Lebensvorstellungen aktueller und vergangener Zeiten manifestieren.
In seiner Videoinstallation «Feiertage» stellt der Schweizer Künstler unterschiedlichen Menschen neun persönliche Fragen über ihr Leben, die
jedoch mit einer einzigen Zahl beantwortet werden sollen: Wie alt bist
du?
Wie viele verschiedene Berufe hast du ausgeübt?
Wie viele gute
Freunde hast du verloren?
In wie viele Menschen hast du dich verliebt?
etc.
Der Prozess des Nachdenkens wird bis zu den Antworten minutiös mit der
Kamera verfolgt. Man sieht Gesichter und hört Antworten, die dazu ein­
laden, sein eigenes Leben in Zahlen zu lesen. Darüber hinaus sind Plakate
aus dem Langzeitprojekt «Zehn wichtigste Ereignisse meines Lebens» zu
sehen, das 2012 in der Kaserne Basel gestartet und seither mit zahlreichen
Stationen in der Schweiz und Deutschland erweitert wurde.
MIR Compagnie BS
«Interface» (AT)
23. – 24.4.16
11. – 13.12.15
31.3. – 5.4.16
Gilliéron/Koch/Wey BS
«homo digitalis» (AT)
KOPRODUKTION
KASERNE UNTERWEGS: VIA STUDIO
Mats Staub CH
«Feiertage» & «Zehn wichtigste ­Ereignisse
meines Lebens»
Ioannis Mandafounis CH
«Ossip Mandelstam. A performance»
25. – 29.6.16
Marcel Schwald & Andrea Saemann BS
«The Making of Americans» von
­Gertrude Stein
1. – 31.10.15
22. – 23.3.16
Kerstin Daley-Baradel BS/D
«Sag’s durch die Blume – oder ich
sag dir was ins Ohr» (AT)
KOPRODUKTION
4. – 6.2.16
«homo digitalis» handelt von neuen Arbeitsformen in einer zunehmend
digitalen Welt. In ihrer zweiten gemeinsamen Arbeit – nach «Mein Enkel
2072» – untersuchen Moira Gilliéron, Ariane Koch und Zino Wey den sich
wandelnden Arbeitsalltag, der hinter Bildschirmen und in einer Welt globaler Vernetzung stattfindet. Wie verändert dieser Wandel den Menschen
als soziales Wesen? Und wie lässt sich die digitale Arbeitswelt fassen?
­Fragen, denen vier Performer_innen auf einer utopischen Spurensuche
nachgehen. Als Spartpunkt ihrer Recherche nutzten sie die Internetplattform fiverr.com, mit der sie den Grossteil der Requisiten und Inhalte für je
5$ erwerben werden und so ihr Stück zum Handelszentrum eines globalen
digital vernetzten Theaterbetriebes machen.
Eastman / Sidi Larbi Cherkaoui B
«Fractus» (AT)
MIGROS-KULTURPROZENT
TANZFESTIVAL STEPS
Sidi Larbi Cherkaoui gilt als einer der originellsten Akteure der zeitgenössischen Tanzszene. Er arbeitet mit Vertreter_innen vieler anderer Kunstdisziplinen zusammen. Nachdem er 2014 mit «m¡longa» in der Reithalle
grosse Begeisterung auslöste, wird der Künstler marokkanisch-belgischer
Abstammung in seiner neuen Produktion vorerst zum letzten Mal selber
auf der Bühne tanzen. In «Fractus» klingt das Wort «fraterni» an – Brüder
bzw. brüderlich. In einer solch engen Verbindung sehen sich die Akteure:
Aus drei Tänzern wird ein gemeinsamer Körper in mehreren Farben und
Persönlichkeiten kreiert. Eine Gruppe von Livemusikern aus Japan und
­Korea erweitert das Trio zu einem Kollektiv, das auch gemeinsam komponiert und singt.
KOPRODUKTION
Eine Hightech-Kamera durchzieht die Blackbox des Theaterraumes mit
unsichtbaren Linien, Feldern und geometrischen Körpern. Neun Tänzer_
innen aus dem urbanen, zeitgenössischen und klassischen Tanz kreuzen
mit sichtbarer Dynamik die nicht-sichtbaren Strukturen im Raum. Beim
Berühren lösen sie akustische Impulse aus, die in Musik umgewandelt
werden. Beat und Soundmanipulationen werden im Tanz visualisiert. Die
tanzenden Körper sind eine Schnittfläche zwischen projizierten Räumen
und akustischem Ausdruck. Tänzerische Vielfalt, Hören und Sehen werden
in der Unmittelbarkeit des Moments synchronisiert. Die Körper im Raum
werden zu Kontaktstellen, aus vielen Einzelnen wird ein Vieles, aus einem
Vielen werden Einzelne.
Gisèle Vienne, Dennis Cooper & Puppentheater Halle F/US/D
«Das Bauchrednertreffen» /
«The Ventriloquists Convention»
KOPRODUKTION
Jedes Jahr ist der Bundesstaat Kentucky Gastgeber des international grössten Kongresses der Bauchredner_innen aus aller Welt. Die gefragte Künstlerin Gisèle Vienne, die mit ihren Stücken «This Is How You Will Disappear»
und «The Pyre» bereits in der Kaserne Basel gastierte, hat gemeinsam mit
dem Autor Dennis Cooper und dem Puppentheater Halle eine fiktive Rekonstruktion dieser Veranstaltung kreiert. In den variierenden Stimmen
der Protagonisten enthüllt sich langsam die psychologische Komplexität
dieses Stückes. Das, was gesagt und was gedacht wird, was aus dem Unbewussten kommt, wird abwechselnd, ganz selbstverständlich vom Bauchredner, seiner Puppe oder seiner inneren Stimme hörbar. Es entfaltet sich
eine Dramaturgie, die plötzlich beides sichtbar macht – den Wahnsinn
und die Normalität dieser Gespräche sowie den Wandel scheinbar unkomplizierter Beziehungen zu einem echten psychologischen Labyrinth.
22. – 26.6.16
2. – 3.5.16
miniMIR 10 BS
VERMITTLUNGSPROJEKT
miniMIR, das Tanzprojekt von Béatrice Goetz und der MIR Compagnie,
bringt jedes Jahr 60 Primarschüler_innen der 2. und 3. Klassen auf die Bühne der Reithalle. Das Projekt wird in Kooperation mit den Schulhäusern
Kleinhüningen, St. Johann, Margarethen und Volta erarbeitet und feiert
in diesem Jahr sein zehntes Jubiläum.
GLÜCK BS
GLÜCK präsentiert «Das Autokino»
KOPRODUKTION / KASERNE UNTERWEGS:
AUTOKINO PRATTELN
«Ein bisschen unnötig Autofahren ist ein bisschen Freiheit.» – sagte schon
der Luzerner Strassenphilosoph Emil Manser. Die Gruppe Glück verlässt
den Theaterraum und veranstaltet ein Autokino – das letzte Kino ohne
Rauchverbot. Bevor alles hybrid und elektrisch wird, bietet GLÜCK im
selbstgedrehten Film all denjenigen eine Plattform, die ihr Herz an Benzin, Gummi und Pferdestärken verloren haben. GLÜCK möchte der eigenartigen Symbiose zwischen Mensch und Auto auf die Schliche kommen.
Immer mit der Frage im Nacken: Wie weit gehen Menschen für Motoren?
DIE KASERNE BASEL IM ABO:
11× THEATER / TANZ FÜR CHF 300.–
JETZT BESTELLEN!
9. – 15.10.15
Antje Schupp & Beatrice Fleischlin BS
«Islam für Christen –
Ein Crashkurs (Level A1)»
KOPRODUKTION
KASERNE UNTERWEGS: MARKTHALLE BASEL
«Islam für Christen» versteht sich als künstlerische Gegenbewegung zur
zunehmenden Abschottungstendenz gegen Muslime und der damit verbundenen Betonung «westlicher Werte», zu denen der Islam angeblich
nicht passt. Aber was wissen wir tatsächlich über die Religion des Islam?
Sind ihre Werte wirklich so unvereinbar mit denen der westlichen, mehrheitlich christlichen Welt? Es ist Zeit für einen Crashkurs, geleitet von den
Performerinnen Antje Schupp und Beatrice Fleischlin. Hier können sich
Gläubige und Ungläubige jeder Couleur auf sicherem westeuropäischen
Kulturboden der unbekannten Religion Islam – oder war es doch Islamismus? – probeweise annähern und den Praxistest machen.
7. – 9.1.16
25. – 27.2.16
Martin Zimmermann CH
«Hallo»
Häusermann/Ratschko/Ursin CH
«RadioMoos»
GASTSPIEL
KOPRODUKTION
Der leidenschaftliche Tüftler und halsbrecherische Bewegungskünstler
­Martin Zimmermann (Zimmermann & de Perrot) dringt in seinem neuen
Solo «Hallo» bis ins Innerste seines Selbst vor, stülpt zahlreiche Facetten
nach Aussen und versucht, seine bizarren Gedanken zu bändigen. Ein
schaufensterartiger Raum dient als Rahmen für den Aussenblick auf das
absurde Dasein seines Alter Ego. Die vermeintlich statische Scheinwelt entwickelt ein Eigenleben und gerät ausser Kontrolle. Wenn Objekte lebendig
werden, der Figur um die Ohren fliegen, sie in ihren tragikomischen Anpassungsversuchen scheitern lassen und dazu zwingen, aus dem Rahmen
zu fallen, lösen sich die Grenzen zwischen Realität und Fiktion auf – und
Magie erfüllt den Raum.
Die Herren Häusermann, Ratschko und Ursin präsentieren ein musiktheatralisches Tagwerk in fünf bemerkenswerten Episoden. Als Festangestellte von RadioMoos sind sie Musiker, Sprecher, Techniker, Redakteure und
Büromenschen in Personalunion. Sie verkörpern Wunschkonzert, Bestseller auf dem Plattenteller, Nachrichten und Wetter, Philosophisches,
Ratgeber, Satirisches. So weit so gut. Doch von Beginn an schleichen sich
auch andere Klänge und Stimmen ein und sie verleihen der Tonspur dieses
Radiotages ein surreales Echo. Eine eigenartige Geschichte beginnt sich
abzuzeichnen. Die Ereignisse überschlagen sich, die Chefetage zieht die
Notbremse, aber die wackere Mannschaft lässt sich nicht beirren. Ohren
auf, «RadioMoos» geht auf Sendung.
DAS 6ER TICKET: 6× THEATER / TANZ
FÜR CHF 120.– STATT 210.– /
CHF 90.– STATT 120.– (ERM.)
ERHÄLTLICH AN DER ABENDKASSE
8. – 9.4.16
Tim Zulauf / KMUProduktionen CH
«Pflege & Verpflegung»
GASTSPIEL
Eine Patientin stirbt in der Altenpflege. Ihr Vermögen erbt ihre osteuropäische Pflegerin. Die Familie der Toten unterstellt der Migrantin Betrug
und Rache für die schlechten Arbeitsbedingungen. Parallel ermitteln ein
universitäres Forschungsprojekt und ein Versicherungsteam den Fall. Es
entsteht ein Strudel aus Familientragödie und Managementtechniken,
Tabus und moralischen Ansprüchen. Den überalterten postindustriellen
Gesellschaften geht bei immer höherer Lebenserwartung das Rentengeld
aus. Pflegearbeit behält ihren niedrigen gesellschaftlichen Status und wird
an Frauen und Menschen aus «Schwellenländern» delegiert. «Pflege und
Verpflegung» treibt den heutigen Care-Notstand auf die Spitze, um Für­
sorgearbeit euphorisch aus der Effizienzkontrolle zu befreien.
WEITERE INFORMATIONEN
ERHALTEN SIE AUF UNSERER WEBSITE:
WWW.KASERNE-BASEL.CH
12. – 18.5.16
Alexandra Bachzetsis BS
«Let’s get back our space»
KOPRODUKTION
DAS TANZFEST
In ihrer neuen Soloarbeit konzentriert sich Alexandra Bachzetsis auf die
spezifischen Körpergesten von Teenagern. Im Vordergrund stehen Körper
und Haltungen zwischen den Geschlechtern – androgyne Formen und Gesten einer jungen Generation auf der Suche nach Selbstbestimmung und
sexueller Identität. In einem Filmprojekt wird die Basler Choreografin
Bewegungsmaterial erarbeiten, das in der Soloarbeit sowohl von einem
Mann wie auch von einer Frau performt werden kann.
Redaktion: Tobias Brenk, Nico Grüninger, Niki Rhyner, Carena Schlewitt • Gestaltung: Hauser, Schwarz • © Foto­
grafie: ­C over: Gregory Batardon • Treibstoff Theatertage Basel: Nevin Goetschmann / Philipp ­M öckli • ­Rimini
­Protokoll: Ruhrtriennale, Jörg Baumann • Mats Staub: Andreas Etter • Antje Schupp & ­B eatrice ­Fleischlin: Schupp &
­Fleischlin • Tim Etchells: Tim Etchells • FUX: FUX • Gob Squad: Gob Squad • Sebastian Nübling & ­junges theater ­b asel:
Nurit ­Wagner-Strauß • Martin Zimmermann: Augustin ­Rebetez • ­Fleischlin / ­Prevazi / Rexhepi / ­Heligonka: ­B eatrice
­Fleischlin • Vivarium Studio / Philippe Quesne: Martin ­A rgyroglo • ­S imone ­A ughterlony & Jorge León: Jorge León •
Gisèle Vienne, Dennis Cooper & Puppentheater ­Halle: Estelle ­Hanania • ­Häusermann / Ratschko / ­U rsin: Judith
Schlosser • ­T abea Martin: Jip ­Herkens • ­K LARA Theaterproduktionen: Rainer ­M uranyi • Ioannis ­M andafounis:
­Gregory Batardon • Gilliéron / Koch / Wey: ­M oïra ­Gilliéron • Tim ­Z ulauf / ­K MUProduktionen: ­M argaux ­K olly •
­E un-Me Ahn: Young-Mo Cheo • Ballet ­j unior de Genève: ­G regory ­B atardon • ­K erstin ­D aley-Baradel: Enrico
­B aradel ­Gatto • Eastman / Sidi Larbi ­C herkaoui: Arnout André de la ­Porte • ­miniMIR: ­S usanna ­D rescher • Alexandra
­B achzetsis: Power boyz – ­T chuna baby • ­K iriakos ­Hadjiioannou: ­Guillaume ­M usset • ­Gábor Varga & József Trefeli:
­Gregory Batardon • SAVOY: Dominic ­Huber • Thom Luz: Thom Luz • MIR Compagnie: Susanna Drescher • GLÜCK:
Moritz Schermbach
Wir danken für die freundliche
Unterstützung:
«Kaserne unterwegs» im Herbst 15 wird
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