Nina Holstein unterwegs auf Menorca - Der Reiseblog

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Nina Holstein unterwegs auf Menorca - Der Reiseblog
Nina Holstein unterwegs auf Menorca – Perle der Balearen Inforeise Wikinger Reisen & Spanisches Fremdenverkehrsamt Düsseldorf Menorca 26.05. – 29.05.2011 Anreise und erste Eindrücke 26.05.2011 Abflug Hamburg 11:15 Uhr. Bei einer Zwischenlandung in Palma de Mallorca trifft sich die Gruppe. Die Restflugzeit nach Menorca beträgt noch ca. 20 Minuten. Ankunft auf Menorca um ca. 16:10 Uhr Nach der Gepäckausgabe treffen wir unsere fröhliche, aufgeschlossene und in die Insel verliebte Reiseleitung Jutta Vaupel. Jutta lebt schon seit ca. 20 Jahren auf Menorca und leitet neben Wander‐ und Kulturreisen für Wikinger Reisen auch einige Tagesausflüge und verschiedene andere Gruppen. Ihr Partner Ralf Freiheit, ebenfalls Wikinger Reiseleiter, erwartet am Flughafen seine Gruppe zur 11‐tägigen Standortwanderreise „Menorca – Perle der Balearen“. Schon auf dem Weg vom Flughafen wird auch mir schnell klar, dass „Perle der Balearen“ nicht gelogen ist. Im Gegensatz zur großen Schwester Mallorca wirkt Menorca sehr sauber, aufgeräumt und sehr beschaulich. Mit einer Ausdehnung von 50 km x ca. 20 km ist Menorca die zweitgrößte Balearen Insel und trotzdem ist sie mit ca. 700 km² noch etwa 55 km² kleiner als meine Heimatstadt Hamburg. Das zeigt, wie übersichtlich die Insel ist und wie schnell alles zu erreichen sein wird. Gut so, denn wir haben für unser „Speed Dating“ mit Menorca nur ca. 65 Stunden Zeit. Menorca zeigt sich uns sehr hügelig und grün. Die Hauptstraße durch die Insel, die von Ciutadella im Westen nach Mahon im Osten führt, ist in jede Richtung einspurig, bei Steigungen wird sie hier und da etwas breiter. Autobahnen gibt es nicht. Links und rechts zweigen Straßen zu urigen Fischerdörfern, verwunschenen Stränden oder Touristenzentren ab. Wobei Touristenzentrum hier etwas ganz anderes bedeutet als beispielsweise auf Mallorca. Kurz noch einige Fakten: Menorca hat ca. 94000 Einwohner. Die Insel verfügt über eine etwa 285 km lange Küstenlinie, die aus Steilküsten, abgeschiedenen Buchten, langen Stränden und Naturhäfen besteht. Außerhalb der beiden Städte Ciutadella und Maó (Mahón) erleben Besucher der Insel vor allem geruhsame Beschaulichkeit. Von Steinmauern gesäumte Felder, weiß getünchte Bauernhöfe, in denen nach alter Tradition Käse hergestellt wird, idyllische Dörfer und malerische Fischerorte. Alles in Allem ist die Insel sehr grün und waldreich und von der Landwirtschaft geprägt, die sich wunderbar in die Natur integriert. Auf dem Weg zum Cap de Cavalleria sagte z.B. ein Mitreisender „Wir sind auf Kuhsafari“, weil wir durch die schmalen, von Felsmauern gesäumten und daher fast britisch anmutenden Straßen fuhren und am Wegesrand mitten in mannshohem Ginster ganz versteckt Schwarzbunte sahen. Der ursprüngliche Norden ist felsig und geprägt von schroffen, zerklüfteten, zum Teil fjordartigen Küsten, der Süden wirkt sanfter, die Küste ist weniger zerklüftet, hat schönere und vor allem auch längere Strände und deshalb mehr Tourismus. Wegen der späten Erschließung durch den Tourismus konnte Menorca sich vor der Zerstörung durch Siedlungen weitgehend schützen. Im Jahre 1993 wurde die Insel zu einem Biosphärenreservat erklärt. Heute steht fast die Hälfte der Insel unter Landschafts‐ und Naturschutz. Viele unbebaute Strände und ursprüngliche Landschaften sind somit erhalten geblieben. Die Bauweise der Touristenunterkünfte ist im Vergleich zu den Touristenzentren der Nachbarinseln (Mallorca, Ibiza) großzügig und weniger klotzig. So kommen nach Menorca viele Natur‐ und Kulturbegeisterte, die Insel ist aber auch ein erklärtes Badeziel, besonders bei Familien mit kleinen Kindern. Tag 1 – 26.05.2011 Hotelcheck und Ciutadella Fahrt vom Flughafen an die Cala Galdana – Fahrtdauer ca. 35 Minuten. Bei der Anfahrt sieht man zunächst das ziemlich großes Hotel Sol Gavilanes in der klassischen Bauweise der ersten Touristenanlagen auf Menorca vor sich. Vom Eingangsbereich zu ebener Erde geht das Hotel ca. zwei Stockwerke hoch und sieben runter. Damit ist es das einzige Hotel, das direkt am Meer liegt. Nach dem ersten Schreck breitet sich mit der Cala Galdana jedoch eine der schönsten, bebauten Buchten Menorcas vor uns aus. Die Pinienwälder reichen links und rechts bis an den ca. 500 Meter langen, weißen Strand mit türkisblauem Wasser. Ein Traum in einer Flugentfernung von nur ca. 3 Stunden. Ansonsten ist die Cala Galdana ein von privaten Häusern und Ferienwohnungen und einigen wenigen Hotels dominierter Ort. Klassisch gibt es eine Hauptstraße mit Restaurants und Geschäften für Luftmatratzen und alles, was man noch so zu Hause vergessen hat oder erst im Urlaub glaubt zu brauchen. Das alles wirkt aber eher beschaulich und klein und daher sehr entzückend. Wir checken ein im Hotel Audax. Auch das Audax ist eines der größeren Hotels. Mit seinen ca. 200 Zimmern auf sieben Etagen wirkt es zunächst wie ein Klotz. Dieser Eindruck vergeht aber sehr schnell, wenn man erst einmal drin ist. Geschickt gebaut hat man bei einem Großteil der Zimmer einen tollen Meerblick bzw. seitlichen Meerblick mit Hauptblick auf den Pinienwald und einen sehr intimen Balkon. Nur wenn man vorn an der Brüstung steht kann man auf die anderen Balkone gucken. Einige Zimmer liegen nach hinten raus. Die sollten Sie in keinem Fall buchen, weil sie dunkler sind und der fehlende Blick aufs Meer schon gravierend ist. Bei den Zimmern mit seitlichem Meerblick, die zum Pinienwald liegen, sollten Sie wissen, dass der Hoteleingang darunter liegt. An Transfertagen kommt hier schon einmal ab 6 Uhr morgens der erste Bus. Wer lärmempfindlich ist und bei offenem Fenster schläft, sollte hier den direkten Meerblick wählen. Das Hotel ist im Eingangsbereich und in der Bar sehr modern ausgestattet. Es gibt zwei mögliche Zimmervarianten (was die Ausstattung betrifft), modern in weiß, grün und dunkelbraun mit Wasserkocher oder ggf. Kaffeemaschine. Diese Zimmer sind sehr schick und werden seitens des Hotels als Premium Zimmer beschrieben. Außerdem gibt es die klassischen Zimmer, die mit Holz eingerichtet sind, daher etwas älter (aber in keinem Fall abgenutzt) und biederer wirken, aber sehr heimelig und zum Wohlfühlen. Gleiches wie bei den Zimmern wiederholt sich auch in den Restaurants. Das Restaurant Galdana ist das klassisch eingerichtete Restaurant, wie wir es in vielen Hotels finden. Das Oliva Restaurant ist moderner eingerichtet. Es wirkt etwas kühl und laut ist aber von den Farben sehr schön gestaltet. Ich habe es nur während des Frühstücks erlebt, also kann ich zu der Lautstärke am Abend wenig sagen. Die Frühstücksauswahl ist bei beiden Restaurants gleich. Abends gibt es einen Unterschied: Galdana: Buffet, Show‐cooking von Fleisch‐ und Fischgerichten und einem Wunschmenü aus der Karte. Mittags nur Buffet. Oliva: Mediterranes Buffet mit einer großen Auswahl an Nudel‐ und Risottogerichten und Pizzen. Tägliches Abendbuffet. Das Hotel verfügt außerdem über einen SPA Bereich, zu dem ich leider nichts sagen kann, da keine Zeit war. Nach einer kurzen Pause treffen wir uns in der Bar um nach Ciutadella aufzubrechen. Ciutadella war bis ins 18Jh. Hauptstadt Menorcas und ist bis heute Bischofssitz und „Historisches Naturdenkmal“. Ciutadella bietet eine beschauliche Altstadt und eine angenehm entspannte Atmosphäre und ist lt. Marco Polo Reiseführer eine der schönsten Städte ganz Spaniens. Alljährlich wird Ciutadella am 23. und 24 Juni zum Festes de Sant Joan (Das Fest der tanzenden Pferde) zum Schauplatz der spektakulären Reiterprozessionen, es gibt Konzerte, Tanz, Reiterspiele und ein Feuerwerk. Ein Tipp: Wikinger Reisen bietet eine Sonderreise zu diesem Fest an. Nach Erzählungen und Bildern ist dieser Termin unbedingt eine Reise wert, besonders für Reiter und Pferdenarren, aber auch für alle, die Straßenfeste und mediterranes Flair lieben. Wir schlendern durch die zauberhafte Altstadt von Ciutadella und treffen uns am Hauptplatz, auf dem sich das abendliche Leben der Stadt abspielt wieder. Im Anschluss Abendessen im Hotel/Restaurant Bahia Poseidon an der Cala Blanca, die Ihren Namen wegen der tollen weißen Sandstrandes trägt, der sich wunderbar vom türkisblau des Wassers abhebt. Von der Terrasse des Restaurants haben wir einen schönen Blick auf den Sonnenuntergang über dem Meer. So macht ankommen auf Menorca Spaß. Bei lauem Wetter, gutem Essen und schmackhaften Wein klingt der Ankunftstag aus. Hinweis: Das Hotel Bahia ist das Standorthotel der Wikinger Radreise –„Menorca Inselimpressionen“ Tag 2 – 27.05.2011 Streifzug über die Insel Nach dem Frühstück geht es in das kleine Fischerdorf Fornells an der Nordküste der Insel. Fornells liegt an einer stillen, lieblichen, vier Kilometer tief einschneidenden, zwei Kilometer breiten Meeresbucht, der Badia de Fornells an der sonst rauen Nordküste. Der Ort ist Heimat der Langustenfischer und für seine Caldereta weit über die Grenzen Menorcas bekannt. Die spanische Königsfamilie schaut hier gern während ihres Urlaubes vorbei. In der Bucht lohnt in jedem Fall ein Ausflug mit dem Seekajak. Hinweis: Das kleine, freundliche Hostal Fornells ist Standorthotel der Wanderreise – „Menorca‐Perle der Balearen“. Nach dem Besuch von Fornells fahren wir in Richtung Cap de Cavalleria, dem nördlichsten Punkt der Insel mit seinem weißen Leuchtturm. Auf dem Weg dorthin sehen wir deutlich die einzigartige Flora und Fauna der Insel. Es gibt zahlreiche verschiedene Pflanzen‐ und Tierarten, von denen eine große Anzahl endemisch ist. An der rauen Nordküste ist der Bewuchs eher bodennah und besteht aus dickfleischigen z. T. stacheligen Pflanzenarten, die dem ebenfalls rauen Klima Stand halten. Die Nordküste der Insel ist außerdem sehr zerklüftet und gekennzeichnet durch einige tief eingeschnittene Fjorde und eine abwechslungsreiche Steilküste. Wir fahren weiter nach Binimel‐lá, von wo wir eine kleine Wanderung zur Cala Pregonda machen. Die Cala Binimel‐lá ist mit ihrem roten, gröberen Sand und einer kleinen Süßwasserquelle sehr attraktiv und daher nicht ganz so ruhig, wie die nur 10 – 15 Fußminuten entfernte Cala Pregonda. Wer hier ist, ist her gelaufen und daher sind hier auch nur wenige Sonnenhungrige. Die, die da sind, sind offen und für ein Schwätzchen zu haben. Die Atmosphäre ist paradiesisch, das Wasser klar und türkis und der Himmel blau und so sind wir ein bisschen wehmütig, dass wir nach 30 Minuten bereits wieder den Rückweg antreten müssen. In der Cala Binimel‐lá gibt es ein kleines Restaurant in dem uns sogleich allerlei schmackhafte Tapas serviert werden und so genießen wir im Schatten der Bäume gemeinsam mit ein paar etwas lästigen Raupen unser Mittagessen. Wir lernen direkt ein erfrischendes menorquinisches Getränk kennen: Tinto de Verano (Sommerwein) = Rotwein mit Fanta Limon. Klingt furchtbar, schmeckt bei 25° C aber toll und ist sehr erfrischend. Nach einem viel zu reichhaltigen Mittagessen kehren wir sommerweinselig in unserem kleinen Bus in das Hotel Audax zurück, um, ganz spanisch, eine Stunde Siesta zu halten. Um 17 Uhr springen wir dann aber wieder in unsere Wanderschuhe, um direkt vom Hotel durch den Pinienwald unseren Weg über einen Teil des Camí de Cavalls (Pferdeweg) zur Cala Macarella anzutreten. Auf einem gut ausgebauten, wunderschönen Weg geht es durch den Pinienwald, bis wir nach ca. 20 Minuten unseren Abstieg über neue Holztreppen zur Cala Macarella, einem verwunschenen kleinen Strandabschnitt mit dem kleinen Restaurant/Bar Suzy beginnen. Der Strand ist in der Abendsonne nahezu verlassen. Der Parkplatz für diesen Strandabschnitt ist mehr als einen Kilometer entfernt und der lange, steinige Zufahrtsweg gebührenpflichtig. Wir wandern auf der anderen Seite des Strandes wieder die Klippen bergan, um in die nächste Bucht zu gelangen, die Cala Macarelleta. Hier ist es wirklich einsam und so nutzen ein paar Mitglieder der Gruppe gleich mal die restliche Abendsonne und die schöne Stimmung für ein kühlendes Bad. Toll und unglaublich, wo ich gestern Morgen noch im grieseligen Hamburg war. Als der Sand von den Füssen gewischt ist und wir unsere Schuhe wieder angezogen haben machen wir uns auf den Rückweg. Nun wird die Zeit etwas knapp, in 35 Minuten müssen wir abfahrbereit vor dem Hotel stehen und unser Bus bringt uns in nahegelegene Es Mercadal zum Abendessen. Das Restaurant Es Moli des Racó ist in einer 300 Jahre alten Windmühle untergebracht und wirkt zauberhaft. Die Einrichtung ist rustikal und die Kellner sehr bemüht. Wie immer gibt es zu viel zu essen, aber es ist alles wirklich lecker. Die Portionen sind riesig und wer, wie ich, nach den Vorspeisen eigentlich schon satt ist, hat mit der Hauptspeise ein kleines Problem. Wir verbringen einen lustigen Abend bei schmackhaftem Wein und authentischem, menorquinischen Essen. Tag 3 – 28.05.2011 Hauptstadt und Natur pur Für heute hat uns Jutta einen ereignisreichen Tag angekündigt. Zunächst fahren wir in Richtung Mahón, die Hauptstadt der Insel. Die Stadt liegt am hochgelegenen Nordufer des ca. drei Meilen in das Land eingeschnittenen Naturhafens. Mit einer Breite von ca. 1.000 m und einem ausreichenden Tiefgang für große Schiffe bot und bietet dieser Hafen hervorragende Voraussetzungen für die Schifffahrt. Bei Bedarf konnte das Hafenbecken durch eine Festung (Sant Felip) verschlossen werden ‐ ein militärischer Idealhafen im Mittelmeer. Eher zivile Verwendungszwecke haben erst in jüngster Zeit die modernen Maoneser dem Hafen hinzugefügt. Nach Baixamar, „hinunter zum Meer“, geht man des Vergnügens wegen. Die Hafenmeile offeriert nicht nur ein ständig steigendes gastronomisches Angebot, sondern auch vielfältige sportliche Aktivitäten rund ums Meer und eine weite Palette von Unterhaltungsmöglichkeiten, wie Souvenirshops, Bootsausflüge und die inselweit bekannte Gin‐Destillation Xoriguer als Gelegenheiten für tagsüber bis hin zu unzähligen Diskotheken, Bars und Pubs, viele in den ehemaligen Lagerhallen und Bootshöhlen, wo man den Abend bis tief in die Nacht verbringen kann. Mit Yellow Catamarans unternehmen wir zunächst eine 1‐stündige Fahrt durch den Hafen. Auf den Booten schippert man durch den Hafen und bekommt in Spanisch, Englisch und Deutsch erklärt, was links und rechts zu sehen ist. Auf der der Stadt gegenüberliegenden Seite residieren offensichtlich die Reichen. Schöne, an den Hang gebaute Häuser in kleinen Buchten mit privaten Häfen reihen sich aneinander. Sehr hübsch anzusehen. Wir sehen hoch über dem Hafen die Villa in der einst Lord Nelson gewohnt hat, außerdem mitten im Hafen die Lazarettinsel, auf der Menschen mit ansteckenden Krankheiten in Quarantäne genommen wurden. Verschiedene Festungen wie z.B. La Mola, einst zur Verteidigung gebaut und dann als Militärgefängnis genutzt, werden passiert. Auch von der größten Festung Sant Felip ist noch viel erhalten und wir passieren die beeindruckenden Mauern. Auf der verhältnismäßig kleinen Illa de Rei, die zu der Zeit englischer Besatzung als Krankenhaus genutzt wurde, finden heute Tagungen statt. In einer Bucht auf der Außenseite der Festung La Mola haben wir die Möglichkeit, in die Rümpfe des Katamarans zu steigen und durch die Fenster das Leben im Meer zu beobachten. Besonders für Kinder ist das ein schönes Erlebnis. Diese Hafenrundfahrt kann ich nur empfehlen. Im Anschluss haben wir ca. 1,5 Stunden Zeit uns in das Getümmel Mahóns zu stürzen. Wir schlendern in kleinen Gruppen durch die Straßen, kaufen hier und da eine Kleinigkeit und lassen uns ein bisschen treiben. Dann machen wir uns auf in den in den ca. acht Kilometer entfernten Ort Es Grau. Der kleine Fischerhafen erfreut sich bei Einheimischen und Touristen immer größerer Beliebtheit. Im Ort befinden sich einige Restaurant und Bars, die besonders am Wochenende gut besucht sind. Zum Ort gehört der Strand Platja des Grau. Er ist ein perfekter Erholungsort, zahlreiche Menorquiner verbringen hier ihr Wochenende. Unterkunftsmöglichkeiten gibt es dort nicht, daher hat der Ort nichts von seiner Beschaulichkeit verloren. Wir essen im Restaurant Tamarindos zu Mittag und bekommen wieder einmal alles geboten, was die menorquinische Küche und das Meer zu bieten haben. In direkter Nähe von Es Grau liegt „Albufera de És Grau“ – ein rund 3.400 Hektar umfassendes Naturschutzgebiet, das der Hauptgrund dafür ist, dass Menorca 1993 zum Biosphärenreservat erklärt wurde. Ursprünglich war hier einmal ein Golfplatz und das Areal war für einen großen Wassersporthafen geplant. Shangri‐La hatte bereits mit dem Bau einer großen Hotelanlage begonnen. Diese Pläne wurden jedoch gestoppt und die Natur sich selbst überlassen. In dem Feuchtgebiet gibt es zahlreiche Pflanzen und Tiere, einige von ihnen endemisch. Der Naturpark reicht bis an den Strand und neben einem Feuchtgebiet finden wir hier auch einen Wachholderwald, ähnlich der Flora der Lüneburger Heide. Landschildkröten sind hier zuhause und uns umschwirren auf unserem Weg zahlreiche zartgelbe Schmetterlinge. Der Weg führt uns an den Strand, an dem es für einen Samstag erstaunlich ruhig ist. Nach dem kleinen Spaziergang in herrlicher Landschaft fahren wir weiter zur vorgeschichtlichen Dorfanlage von Torralba. Die Torralba d’en Salort ist die wohl bedeutendste archäologische Fundstätte auf Menorca. Sie befindet sich drei Kilometer südlich von Alaoir. Bei den ersten Ausgrabungsarbeiten im Jahr 1970 wurde hier die prähistorische Siedlung freigelegt. Die Funde umfassen eine große Anzahl von persönlichen Gegenständen, unzählige Scherben, Tierknochen und Feuerstätten sowie eine kleine Bronzestatue, die einen Stier symbolisiert. Diese Funde sind der Beleg dafür, dass der Ort etwa 1200 v. Ch. als Kultstätte diente und rege besucht und genutzt wurde. Inzwischen ist der Ort ein archäologischer Park, der Touristen, wie Einheimische anzieht. Im Mittelpunkt der Kultstätte befindet sich eine Taula. Ein Steinquader, der rund fünf Meter in die Höhe ragt und auf dessen Oberkante eine Steinplatte positioniert ist. Diese Taula ist der ganze Stolz der Insel, denn sie ist nicht nur die größte, sondern auch die schönste und am besten erhaltene Taula Menorcas. Außerdem befindet sich in dem Park ein sehr gut erhaltener Raum. Auf Säulen aus unterschiedlich großen und geformten Steinen wurden riesige Steinplatten als Dach gelegt. Architektonisch stellt dieser Platz eine große Leistung dar und lässt uns alle staunen. Nach den architektonischen Funden machen wir uns auf in die beeindruckende Tropfsteinhöhle „Cova den Xoroi“. Direkt an der Steilküste in der Nähe von Cala en Porter befindet sich diese Aneinanderreihung von Höhlen, die heute zur Bar und Diskothek im Einklang mit der Natur ausgebaut sind. Es ist der wohl schönste Platz, um den Sonnenuntergang über dem Meer und eine kühle „Caipomada“ zu genießen. Dieser Ort ist unbestritten mein Top Spot auf Menorca! Nach nur einer Stunde Entspannung in der Abendsonne machen wir uns wieder auf in Richtung Mahón. Zum Abendessen werden wir im Restaurant La Minerva erwartet, eine etwas edlere Adresse im Hafen von Mahón. Die Portionen sind klein (was uns absolut zu Gute kommt) und die Zusammenstellung der traditionellen mallorquinischen Speisen sehr besonders. Ein Augen‐ und Gaumenschmaus zugleich. Menorcas Gastronomie verabschiedet uns mit einem Highlight. An der Hotelbar lassen wir den Abend ausklingen und die Tage Revue passieren. Wir sind uns einig „Menorca ist eine tolle Insel, die zu Unrecht, aber auch zum Glück, hinter Ihrer großen Schwester zurücksteckt.“ Ich komme garantiert einmal wieder, ob mit Wanderschuhen oder Fahrradhelm weiß ich noch nicht. Tag 4 – 29.05.2011 Abreise Wir werden zu unterschiedlichen Zeiten abgeholt und treten voll mit Eindrücken dieser tollen, kleinen, grünen Insel unsere Heimreise an. Danke an Wikinger Reisen und das Fremdenverkehrsamt für eine erlebnisreiche Reise und dafür, dass ihr mir Menorca gezeigt habt. 

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