Peanuts – der Film

Transcrição

Peanuts – der Film
■ KULTUR ■
Woodstock, Snoopy und
Charlie Brown versprühen
ihren Charme jetzt im Kino.
Der dreidimensionale Snoopy
Den berühmtesten Beagle der Welt gibt
es jetzt in 3-D. Snoopy und sein Freund
Charlie Brown wagen als Animationsfiguren den Schritt in die Kinos. Dabei leben sie – zum Glück – noch immer in den
1950er-Jahren.
Bilder: © 2015 Twentieth Century Fox Film Corporation
E
ren auf Zeitungsseiten weltweit versprüht
wird. Um die namenlose Neue in der Klasse
dreht sich die Haupthandlung des Films. Sie
ist eben erst in der Nachbarschaft eingezogen
und zieht sofort die Blicke von Charlie
Brown auf sich. Die tollpatschige Titelfigur
versucht immer noch, Drachen steigen zu
lassen und Baseball zu spielen und scheitert
nach wie vor grandios. Seine Freunde sind
das längst gewohnt, bei ihnen hat er nichts
mehr zu verlieren. Aber die Neue kennt ihn
noch nicht. Bei ihr möchte er einen guten
ersten Eindruck hinterlassen, sein Verlierer-Image ablegen. Doch das ist für Charlie
Brown leichter gesagt als getan.
Zum Glück gibt es da noch Snoopy. Seit
der Beagle 1950 seinen ersten Auftritt hatte,
weicht er nicht von Charlie Browns Seite. Nun
hilft er seinem Freund – wortlos und kauzig wie eh und je – seine Schüchternheit zu überwinden und bringt
ihm sogar das Tanzen bei,
damit er bei der hübschen
Rothaarigen punkten kann.
in der Hauptrolle als tollkühnes Fliegerass,
der im Ersten Weltkrieg dem Roten Baron
mit seinem Dreifachdecker-Flugzeug das
Handwerk legen will. Auch diese Idee ist den
originalen Comics entnommen, ihre Umsetzung wirkt aber stellenweise fehl am Platz.
Zu schnell ist das Tempo hier für «Peanuts»-Puristen, ein Snoopy ist kein James
Bond. Auch nicht in seiner 3-D-Gedankenwelt.
Insgesamt aber macht der neue «Peanuts»-Film vieles richtig, was manch ein neu
animierter Zeichentrick-Klassiker verpasst.
Er schafft es, einen grossen Teil seines ursprünglichen Charmes in die neue Generation zu retten. Das liegt auch daran, dass die
Zeit im «Peanuts»-Universum stehen geblieben ist. Handys sind im Schulzimmer nicht
verboten, es gibt sie schlicht (noch) nicht,
getanzt wird Tango statt Hip-Hop und Drachenfliegen ist cooler als Computerspielen.
Fans werden sich so an allen Ecken und
Enden des Films an frühere, lieb gewonnene
Episoden erinnern. Kleine Einblender in gezeichnetem Schwarz-Weiss gehören zu den
nostalgischen Höhepunkten des Films, erinnern aber auch daran, dass die Entscheidung
richtig war, nicht den ganzen Streifen auf
diese Weise zu drehen.
Matthias Gräub
s ist ein schweres Erbe, das die Produzenten des neuen «Peanuts»-Films antreten. Der Sohn und der Enkel von
Charles M. Schulz, dem 2000 verstorbenen
Erfinder von Charlie Brown, Snoopy und Co.,
standen vor der Aufgabe, die Helden ihrer
und unserer Kindheit in eine neue Generation zu übertragen. In die Generation der dreidimensionalen Animationsfilme. Zum Teil ist
ihnen das gelungen.
Der Übergang von Pinselstrich zu Computeranimation findet sanft statt. Während
Köpfe und Körper der digitalen Protagonisten aus Kugeln und Flächen zusammengezimmert sind, bleiben Mund
und Augen gezeichnet. So
verwandelt sich der trauDie Zeit bleibt stehen
rige Blick von Charlie
Brown in guter alter
Zusammen mit seinem
Zeichentrickmanier zu
kleinen
Vogel-Freund
einem Strahlen, wenn
Woodstock ist Snoopy auch
er das hübsche, rodie Hauptfigur des zweiten
thaarige Mädchen erHandlungsstrangs. Der Hund
«Die Peanuts – der Film», Animationsfilm,
blickt, das neuerdings in
– reden kann er zwar nicht, 88 Minuten, Studio: 20th Century Fox, ab sofort
seiner Klasse sitzt. Hier
aber schreiben – findet eine
im Kino.
blitzt der Charme des
alte Schreibmaschine und
Comicstrips auf, der
verfasst einen Action-­
Den Trailer zum Film sehen Sie unter:
Snoopy in seiner
seit mehr als 60 JahRoman, mit sich selbst
www.tierwelt.ch/peanuts
Rolle als Fliegerass.
45

Documentos relacionados