Die BP Europa SE in der Gesellschaft

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Die BP Europa SE in der Gesellschaft
Die BP Europa SE in der Gesellschaft
Engagement
voller Energie
2
Engagement voller Energie
Herausgeber:BP Europa SE
Unternehmenskommunikation Deutschland
Wittener Straße 45, 44789 Bochum
www.bp.de
Verantwortlich:Britta Kopfer
Head of Continental Europe Communications
Konzeption:
vom Hoff Kommunikation GmbH, Düsseldorf
Gestaltung:
KD1 Designagentur, Köln
Druck:Druck- und Verlagshaus Zarbock,
Frankfurt am Main
Bildnachweis:
Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) (S. 33
unten), BBE © Henrik Andrée (S. 32, Foto 2), BP Europa SE mit
der Stadt Bochum & VfL Bochum (S.30, Foto 2), Charta der Vielfalt e. V. (S. 31), Civil Academy (S. 15 –17), Freiwilligen-Zentrum
Lingen (S. 44, Foto 1), Heike Gebhard (S. 26, Foto linke Spalte),
BP Gelsenkirchen GmbH (S. 21, Foto 2 und S. 43 Foto 3), ÖkoInstitut / Dr. Brohmann (S. 25, Foto rechte Spalte); shutterstock:
Sfio Cracho (S. 1, 5, 29), Oksana Kuzmina (S. 21, Foto 3),
Mizuri (S. 4, 9, 48), Peshkova (S. 5, 41, 48), Photographee.eu
(S. 13, Foto 1), Julia Reschke (S. 34, Foto 2), Elena Schweitzer
(S. 5, 37), mykeyruna (S. 13, Foto 2), Bartek Zyczynski (S. 1, 4, 19)
Alle anderen Fotos: BP Europa SE
3
Michael Schmidt
Vorstandsvorsitzender der
BP Europa SE
Liebe Leserinnen und Leser,
eine sichere, bezahlbare und umweltverträgliche Energieversorgung ist maß­
geblich für den Lebensstandard, wie wir ihn heute kennen und wie wir ihn uns
auch in Zukunft wünschen. BP leistet mit rund 5.000 Mitarbeitern in Deutschland
tagtäglich ihren Beitrag, um Millionen Menschen Mobilität und Wärme zu liefern.
Unsere Mineralölprodukte sind darüber hinaus Grundlage für unseren Alltag, wie
wir ihn kennen – ob im Straßenbau, in der Kosmetik- und Pharmaindustrie oder
als Grundstoff in Kunststoffen für Autos, Computer oder Smartphones.
Aus unserer Geschäftstätigkeit ergibt sich eine gesellschaftliche Verantwortung.
Diese Verantwortung übernehmen wir, indem wir unser Geschäft sicher und
gewissenhaft betreiben und wirtschaftliche Werte, ökologische Anforderungen
sowie soziale Standards in Einklang bringen.
Als Unternehmen sind wir auch Teil der Gesellschaft, genau wie unsere Mitarbeiter
und Kunden. Es ist für uns daher selbstverständlich, dass wir eine aktive Rolle
übernehmen und freiwillig einen Beitrag zu einer funktionierenden und lebendigen
Gemeinschaft leisten. Dazu braucht es Menschen, die sich aus Überzeugung
engagieren und die selbst mit anpacken.
Mit dieser Broschüre möchten wir Ihnen einen Überblick geben, wie wir uns
einbringen und unsere Rolle in der Gesellschaft mit Leben füllen. Auf diese Weise
würdigen wir auch das Engagement unserer Mitarbeiter, ohne deren Einsatz die
hier vorgestellten Programme nicht hätten verwirklicht werden können.
Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre!
Ihr Michael Schmidt
4
Engagement voller Energie
01
02
01
03 Vorwort
06Engagement voller
Energie: BP Europa SE
in der Gesellschaft
46Das macht BP in
Deutschland
02
Eigeninitiative
stärken
Interesse
wecken
08BP fördert bürgerschaftliches Engagement
18BP unterstützt Schulen
und junge Talente
10Doppeltes Engagement
für die Gesellschaft:
Matching Fund
20Nachhaltiger Wissensund Erfahrungs­austausch:
BP@Schule
12Lernen in anderen
Welten: SeitenWechsel
23Eine Region entdeckt
verborgene Schätze:
TalentMetropole Ruhr
15Gutes auch gut tun:
Civil Academy
24Energiebewusstsein
kontinuierlich fördern:
Klima & Co
5
Inhaltsverzeichnis
04
05
03
03
04
05
Impulse
setzen
Starthilfe
geben
Verantwortung
übernehmen
28BP steht im Dialog mit
der Gesellschaft
36Die Deutsche BP
Stiftung vermittelt
berufliche Perspektiven
40BP ist ein guter Nachbar
und Arbeitgeber
30Unterschiede
wert­schätzen: Charta
der Vielfalt
32Gemeinsam für eine
starke Gesellschaft:
Bundesnetzwerk
Bürgerschaftliches
Engagement
34Gesellschaftliche Entwicklungen verstehen:
BP Gesellschaftsstudie
38Brücke in
die Arbeitswelt
42Engagiert vor Ort:
Beispielhafte Aktivitäten
an den BP Standorten
45Perspektiven schaffen:
BP als verantwortungs­
bewusster Arbeitgeber
6
Engagement voller Energie
Engagement
voller Energie
Die BP Europa SE
in der Gesellschaft
Wir bei der BP Europa SE sind fest davon überzeugt:
­Unsere gesellschaftliche Verantwortung fängt bei
unserem Tagesgeschäft an. Sie drückt sich in unserem
gesamten Handeln aus. In diesem Bewusstsein versu­
chen wir stets so zu arbeiten, dass die Gemeinschaft
insgesamt und das Umfeld an unseren Standorten einen
Nutzen von unserer Geschäftstätigkeit haben.
Darüber hinaus möchten wir auch einen aktiven Beitrag ­­zu
einer funktionierenden Gesellschaft in Deutschland leisten.
Dabei konzentrieren wir uns auf die beiden Bereiche Stär­
kung des bürgerschaftlichen Engagements und Bildung.
Gesellschaftlicher Dialog
Bildung
Die Deutsche BP Stiftung
7
Konkret unterstützen wir hier langfristig angelegte Programme, die einen Bezug zu unserer Geschäftstätigkeit
haben und in die wir unsere Kernkompetenzen als Unternehmen einbringen können. Ziel ist dabei stets der Nutzen
für alle Beteiligten: für unsere Nachbarn, unsere Geschäftspartner und Kunden, für uns als Unternehmen und für
die Gesellschaft insgesamt. Im Dialog mit unseren Stake­
holdern geben wir Impulse für eine soziale und wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Über diesen intensiven
Austausch erhalten wir wichtige Eindrücke von zentralen
Bedürfnissen und Problemlagen, die wir in unser Engagement einfließen lassen.
Unsere Aktivitäten leben davon, dass sich unsere Mitarbeiter aus Überzeugung und aus eigenem Antrieb einbringen.
Die von uns unterstützten Projekte profitieren von deren
Kompetenzen und Stärken. Das ist keine Einbahnstraße.
Denn unsere Mitarbeiter werden durch ihr Engagement für
gesellschaftliche Belange sensibilisiert, lernen andere Wertvorstellungen kennen und erweitern ihre Perspektiven.
Mit ihrem und unserem freiwilligen Engagement wollen wir
die Gemeinschaft stärken und positive Impulse setzen. Denn
es ist uns wichtig, unserer gesellschaftlichen Verantwortung
nachzukommen.
Bürgerschaftliches Engagement
Ein guter Arbeitgeber
Ein guter Nachbar
8
Engagement voller Energie
01
Eigeninitiative
stärken
BP fördert bürgerschaftliches
Engagement
Die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements ist ein Schwerpunkt unserer gesellschaft­
lichen Aktivitäten. Hier betätigen sich Bürger freiwillig und unentgeltlich, um das Gemeinwohl
zu fördern. Als international agierendes Unternehmen wissen wir, dass eine starke Zivilgesellschaft w
­ ichtige Voraussetzung für stabile Lebensverhältnisse in einem Land ist. Unser Ansatz: Wir
­motivieren Menschen, sich mit ihren Kompetenzen für die Gemeinschaft einzubringen. Dabei ist
es uns besonders wichtig, unsere Mitarbeiter in ihren persönlichen Aktivitäten zu fördern und sie
für ­unsere ­Engagement-Programme zu begeistern. Bei diesen Projekten setzen wir auf langfristige
Partner­schaften mit zivilgesellschaftlichen Institutionen.
So unterstützen wir beispielsweise unsere Mit-
Einrichtung vertiefen. Davon ausgehend haben
arbeiter mit dem Matching Fund in ihrem ganz
die BP Auszubil­denden mit dem TapetenWechsel
persönlichen Einsatz, den sie mit Spenden und
ein eigenes Engagement-Programm entwickelt,
ehrenamtlichem Zeiteinsatz in gemeinnützigen
das sie in Eigenregie durchführen. Bei der C
­ ivil
Organisationen leisten. Der SeitenWechsel
Academy geben wir jungen Menschen, die et-
hingegen trägt dazu bei, dass BP Führungs- und
was bewegen wollen, Wissen und Instrumente
Nachwuchskräfte ihre soziale Kompetenz im Rah-
aus der Wirtschaftswelt zur Umsetzung ihrer
men eines Praktikums in einer gemeinnützigen
Projektideen an die Hand.
01
Eigeninitiative stärken
Ralf Petri
Finance Manager BP
9
10
Engagement voller Energie
Doppeltes Engagement
für die Gesellschaft:
Matching Fund
Mit dem Matching Fund fördert BP als Unternehmen
den ehrenamtlichen Einsatz der eigenen Beschäftigten.
Sinngemäß übersetzt bedeutet der Begriff so viel wie
„verdoppelte Spende“.
Dahinter verbirgt sich, dass BP gesellschaftliches Engagement honoriert: Jeder Euro, den ein Mitarbeiter an eine
gemeinnützige Organisation spendet, wird von BP verdoppelt. Zusätzlich werden ehrenamtliche Zeiteinsätze mit
einem festgelegten Betrag vergütet, der ebenfalls
der unterstützen Institution zugutekommt. Der Matching
Fund unterstützt darüber hinaus Spendensammlungen.
Pro Jahr stellt BP so für jeden Beschäftigten maximal
bis zu 3.650 Euro zur Verfügung. Finanziert wird das
­Mitarbeiter-Spendenprogramm aus Mitteln der in den
USA ansässigen BP Foundation.
Engagement bringt auch
Mitarbeitern Gewinn
In den ersten zehn Jahren seit der Gründung des Matching
Funds im Jahr 2004 wurden auf diese Weise knapp 7,1 Millionen Euro in Form von Zeit und Geld von den Mitarbeitern
gespendet und mit den Geldern des Matching Funds verdoppelt. Damit leisteten BP und ihre Belegschaft in Deutschland
einen Beitrag von rund 14 Millionen Euro für gemeinnützige
Organisationen – eine beeindruckende Summe. Dabei gehen
die Spenden an unterschiedlichste Projekte überall auf der
Welt, von der Krankenstation im Senegal bis zur Seehundstation Friedrichskoog an der Nordseeküste.
Der Einsatz der Mitarbeiter durch Spenden, Zeiteinsätze
und Spendensammlungen trägt somit ganz konkret zum Gelingen der gemeinnützigen Projekte bei. Doch darüber hinaus
begleitet BP ihre Mitarbeiter bei einer wichtigen Erfahrung:
Ehrenamtliches Engagement in der Freizeit ist auch eine persönliche Bereicherung und bringt ein hohes Maß an Erfüllung.
1
So lebt der Matching Fund:
Mitarbeiterbeispiele
Mit technischem Know-how
in den Senegal
Norbert Rüschenschmidt kümmert sich täglich als Mitarbeiter von BP Lubricants um die richtigen Schmierstoffe für
große Maschinen in der Industrie. Einmal im Jahr fährt er
aber auch in den Senegal und unterstützt den Verein Hilfe für
Senegal: „Ich engagiere mich für die Menschen dort, weil
es mir persönlich wichtig ist, anderen Menschen zu helfen.
Außerdem weiß ich bei diesem Projekt genau, dass mein
Geld auch wirklich dort ankommt, wo es nötig ist.“
Seine technischen Kenntnisse setzt der Schmierstoffexperte
vor Ort ein, um die eigens errichteten Krankenstationen in
Schuss zu halten. Denn diese sind, so berichtet Norbert Rüschenschmidt, für die Menschen vor Ort die einzigen Anlaufstellen für ärztliche Versorgung. „Da sich in diesen Stationen
auch gleichzeitig die Geburtenstationen befinden, wird hier
auch aktiv Aufklärung zum Thema Verhütung angeboten.“
01
11
Eigeninitiative stärken
Fakten zum Projekt (Stand 10/2014)
3
1Schmierstoffexperte Norbert
Rüschenschmidt besucht regelmäßig
sein Hilfsprojekt im Senegal.
2BP Lubricants Mitarbeiterin Angelika Reß
unterstützt ein Kinderhilfsprojekt in Bolivien.
2
3Ulrike Lüdiger von BP Finance bei der
7.099.928,94 €
Ausgezahlter Betrag des BP Matching Fund
1.482
bedachte Organisationen
7.659
Anträge seit 2004
Arbeit in der Seehundstation Friedrichskoog.
Der Matching Fund hat Norbert Rüschenschmidt und den
Verein in besonderer Weise unterstützt. „Die Hilfe vor Ort
war für mich persönlich erkenntnisreich und für den Verein
gleich ein zweifacher Gewinn, weil ich meinen Zeiteinsatz im
Senegal beim Matching Fund einreichen konnte“, berichtet
Rüschenschmidt. „Und so konnte ich dem Verein zu einer
zusätzlichen Geldspende verhelfen.“ Persönliches Engagement, das doppelt hilft!
Information und Hilfe:
Seehundstation Friedrichskoog
Seehunde und Kegelrobben sind in den Gewässern der
Nordsee zu Hause. Doch manchmal brauchen die Tiere auch
Pflege. Dann tritt die Seehundstation Friedrichskoog auf
den Plan und kümmert sich beispielsweise um die Aufzucht
mutterloser Tiere. Ulrike Lüdiger aus dem BP Finance Team
unterstützt die Station schon seit mehreren Jahren. „Ich nutze den Matching Fund jedes Jahr und lasse meine Spenden
für die Seehundstation verdoppeln“, so Ulrike Lüdiger.
In der Seehundstation können sich interessierte Bürger und
Schulklassen über Natur- und Umweltschutz informieren.
Außerdem erforscht sie beispielsweise den Einfluss der
Geräuschentwicklung durch Offshore-Industrieanlagen auf
das Verhalten von Seehunden und Robben. Aspekte, die
­Ulrike Lüdiger wichtig findet. Daher bringt sie ihre Ansicht
über den Matching Fund auf den Punkt: „Es ist toll, dass es
von BP so ein Programm für die Mitarbeiter gibt.“
Für eine bessere Zukunft: Kinderhilfs­
projekt Tres Soles in Bolivien
Seit 2001 unterstützt Angelika Reß Tres Soles in Bolivien.
Damals entdeckte die BP Lubricants Mitarbeiterin auf einer
Rundreise das Heim, das Kindern aus schwierigen Verhältnissen eine Unterkunft und Hilfestellung bietet. „Dieses
Projekt hat mich so beeindruckt, dass ich es auf jeden Fall
unterstützen wollte“, berichtet Angelika Reß.
Der Matching Fund unterstützt sowohl ihre Spenden an das
Kinderhaus als auch die Stunden, die sie vor Ort im Rahmen
eines achtwöchigen Sabbaticals verbracht hat. „Mit dem
Programm hat BP etwas sehr Wertvolles und Großartiges
ins Leben gerufen“, ist die Hamburgerin überzeugt. Inzwischen war Angelika Reß bereits dreimal in Bolivien bei Tres
Soles und hilft dabei, den Kindern eine bessere Zukunft
zu ermöglichen.
12
Engagement voller Energie
Lernen in
anderen Welten:
SeitenWechsel
Andrea Soldat
Internal Communications
& Engagement Manager
André Holz
Strategiemanager
Tankstellennetz
Die Gesellschaft und das eigene Umfeld aus einem
anderen Blickwinkel zu betrachten, gelingt nur, wenn
man eine Zeit lang aus seinem gewohnten Berufsalltag
ausbricht. Seit 2005 bietet die BP Europa SE ihren Füh­
rungs- und Nachwuchskräften die Möglichkeit, für eine
Woche in den Alltag von gemeinnützigen Organisatio­
nen zu wechseln.
Seitdem haben viele Führungskräfte ihre Büros zeitweise
gegen einen Praktikumsplatz in einer sozialen Einrichtung
getauscht. Diese Möglichkeit haben auch einige Mitglieder
des Vorstands bereits wahrgenommen.
Neue Aufgaben, neue Herausforderungen
Ziel des Projekts SeitenWechsel ist es, sich mit unterschiedlichen Werten und Einstellungen auseinanderzusetzen und
die soziale Kompetenz zu vertiefen. Dabei reicht die Spanne
der gewählten Einrichtungen von Hospizen über Justizvollzugsanstalten bis hin zu Obdachlosenheimen.
Der Alltag dort steht in deutlichem Kontrast zu den Abläufen
in einem weltweit agierenden Energieunternehmen. Der
SeitenWechsel stellt die BP Mitarbeiter daher vor völlig neue
Herausforderungen. Ungewohnte Aufgaben und schwierige
Situationen in einem völlig anderen Umfeld müssen gemeistert werden. Durch diese Erfahrung werden die Teilnehmer
für die Lebenswelten anderer Menschen und für soziale
Belange sensibilisiert.
Die sozialen Einrichtungen profitieren bei dem Programm
zum einen von der zusätzlichen Personalkraft und der Kompetenz der Mitarbeiter. Zum anderen spendet BP darüber
hinaus auch einen Betrag je Teilnehmer an die Institutionen
und Organisatoren. Nach den Erfahrungen seit dem Projektstart im Jahr 2005 engagieren sich viele SeitenWechselTeilnehmer außerdem nach ihrem Praktikum in ihrer
Freizeit weiter in sozialen Einrichtungen. Dies zeigt, dass das
„Lernen in anderen Welten“ als persönliche Bereicherung
geschätzt wird – auch über die Praktikumszeit hinaus.
01
13
Eigeninitiative stärken
André Holz
„Was ist eigentlich
normal?“
1Neben dem Lernen ist lebenspraktische Hilfe ein wichtiger Teil
in Förderschulen.
André Holz tauschte eine Woche lang seinen
Schreibtisch gegen die Schulbank. Er arbeitete in
der Christopherus Schule in Bochum, einer Ganztagsschule für geistig behinderte Kinder. Sieben
Tage lang tauchte der Strategiemanager Tankstellennetz bewusst in eine für ihn völlig neue Welt ein.
2Hospize ermöglichen Schwerstkranken ein bis zuletzt würdevolles und selbstbestimmtes Leben.
1
„Ich wollte mich persönlich weiterentwickeln, und
zwar nicht durch theoretische Seminare, sondern
durch praktische Erfahrungen“, berichtet er. Im
Alltag mit den Schülern gewann André Holz viele
neue Eindrücke: „Wenn man mit geistig behinderten Kindern zusammenarbeitet, stellt sich schnell
die Frage: Was ist eigentlich normal?“
Aus Perspektive der Kinder war die Antwort klar:
,Der Neue‘ war irgendwie anders und musste
sich erstmal eingewöhnen. Die acht Kinder der
ihm zugeteilten sechsten Klasse akzeptierten
den Neuankömmling jedoch schnell. So durfte
André Holz sie gemeinsam mit zwei Kollegen
der Christopherus Schule während der Lern- und
Spieleinheiten sowie Pausen durch den ganzen
Tag begleiten.
Die neuen Aufgaben brachten neue Herausforderungen mit sich. „Geistig behinderte Kinder
kommunizieren anders. Man muss erstmal verstehen, dass ein Kind zum Beispiel durch Kneifen
Freude ausdrückt“, erinnert sich der BP Mitarbeiter. Zudem wurde er mit Problemen im familiären
Umfeld der Kinder konfrontiert. „Es ist etwas
ganz anderes, wenn hier in unserem Business-Alltag mal ein Projekt nicht so gut läuft. Dort geht es
um Kinder, denen man ein gutes Leben ermöglichen will“, so André Holz. Sein Respekt für die
Lehrer und Betreuer der Christopherus Schule ist
deshalb groß.
Auch nach dem SeitenWechsel hat er ,seine‘
Klasse noch einige Male besucht. Die Zeit dort
hat ihn nachhaltig beeindruckt. Daher empfahl er
auch Kollegen das Programm. „Man lernt eine
neue Welt kennen und sieht seinen Alltag aus einer ganz anderen Perspektive“, resümiert er. Das
hilft ihm heute noch, Prioritäten richtig zu setzen.
2
Andrea Soldat
„Dass ich das nochmal
erleben darf“
„Mein SeitenWechsel im St. Hildegard Hospiz in
Bochum ist eine Erfahrung, die ich nicht missen
möchte. Die Woche war herausfordernd, aber
brachte auch schöne Erlebnisse.
So konnte ich mit einer bettlägerigen Frau einen
,Ausflug‘ in den Garten machen. Das Personal
hat für solche Dinge oft keine Zeit. Die Frau war
so dankbar, dass sie einfach nur still in der Sonne
sitzen und die Geräusche der Natur wahrnehmen
konnte. Als sie sagte: ,Dass ich das nochmal
erleben darf‘, war das ein unglaublich schönes
Gefühl.
Durch meinen Einsatz kann ich nun auch in
hektischen Jobzeiten besser entscheiden, ob
etwas wirklich wichtig ist. Mit den Mitarbeitern
im Hospiz stehe ich auch heute noch in Kontakt.
Von ihrer Wärme und Menschlichkeit bin ich tief
beeindruckt.“
14
Engagement voller Energie
2
1
1, 2BP Azubis und Mitarbeiter renovierten das
Gemeindezentrum in Bochum-Hordel und schafften
Platz für eine Begegnungsstätte für Jung und Alt.
3 Michael Schmidt besucht die Helfer
3
bei den Renovierungs­arbeiten.
Azubis sorgen für
TapetenWechsel
Die Erfahrungen von zwei Managern im Rahmen des SeitenWechsel-Programms führten zur Gründung der freiwilligen
Projektgruppe TapetenWechsel: Im Oktober 2005 renovierten zum ersten Mal 50 BP Mitarbeiter und Auszubildende
vier Tage lang in ihrer Freizeit die Übernachtungsstelle
Fliednerhaus der Inneren Mission Bochum, eine Einrichtung
für wohnungslose Männer und Frauen.
Seitdem hat sich der TapetenWechsel bei BP in Bochum
etabliert und wurde über die Jahre zu einem festen Projekt
der Auszubildenden. Jedes Jahr organisiert ein neues Team
von jungen Mitarbeitern in Eigenregie die Renovierung einer
sozialen Einrichtung. Diese Aktion wurde vom Land
Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Jugendwettbewerbs
„NRW – Demokratie leben“ ausgezeichnet.
BP unterstützt das Engagement ihrer Auszubildenden,
indem die Zeiteinsätze zusätzlich entlohnt werden: Für jede
geleistete Arbeitsstunde im Rahmen des TapetenWechsels
zahlt BP einen Stundenlohn, der vollständig der unterstützten Einrichtung zugutekommt.
Voller Einsatz für den guten Zweck
Im Herbst 2013 renovierten die Auszubildenden der BP Europa SE das Gemeindezentrum in Bochum-Hordel. 20 Azubis
und Mitarbeiter packten gemeinsam in ihrer Freizeit an, um
an drei Tagen Wände zu streichen, drei Bäder zu renovieren,
ein Büro zu erneuern und neue Möbel für das Gemeindezentrum zu besorgen.
Das Geld für die Ausgaben der Renovierung hatten die
Auszubildenden zuvor im BP Verwaltungsgebäude durch
den Verkauf von selbstgemachten Waffeln und Milchshakes
sowie aus dem Erlös einer Tombola gesammelt. „Es freut
uns sehr, dass wir als Team mit unserem Engagement einer
sozialen Einrichtung etwas Gutes tun können“, erläutern
Anna von Berg und Malte Max aus dem Organisationsteam.
Dabei lohnt sich der Einsatz der BP Mitarbeiter für das Familienzentrum doppelt, denn der Matching Fund vergütet die
Arbeitsstunden. „Wir bekommen über 500 Arbeitsstunden
geschenkt und dazu noch sehr viel Material für den Umbau“,
sagt Pfarrerin Petra Hockertz. „Das Haus soll ein Begegnungszentrum für Jung und Alt werden. Hier sollen sich alle
wohlfühlen, ob im Kinderwagen oder im Rollstuhl. Ohne
diese Hilfe hätten wir das nicht geschafft.“
01
15
Eigeninitiative stärken
Gutes auch
gut tun:
Civil Academy
1
1Auf die Teilnehmer der
Wochenendseminare wartet ein
großes Arbeitspensum.
2Ehemalige Civil-Academy-Teilnehmer
tauschen sich bei regelmäßigen
Vernetzungstreffen über ihre
2
Erfahrungen aus.
„In dir schlummert eine größenwahnsinnige Idee, von
der du glaubst, sie unmöglich verwirklichen zu können.
Nach dem Besuch der Civil Academy wird das ‚Größen­
wahnsinnige‘ verschwunden sein. Was bleibt, ist die
Idee, die plötzlich absolut realistisch erscheint.“ (Domi­
nik, Teilnehmer 17. Runde Civil Academy)
Viele junge Menschen haben wie Dominik gute Ideen, mit
denen sie sich in ihrem Umfeld vor Ort oder auch weltweit
engagieren wollen. Ihr Ziel: die Welt ein Stückchen besser
machen. Aber häufig wissen sie vor lauter Begeisterung für
ihre Idee und aus mangelnder Erfahrung nicht, wie sie ihre
Projekte konkret umsetzen können.
Wertvoll für Teilnehmer und Trainer
Hier setzt das gemeinsam vom Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) und von der BP Europa SE
ins Leben gerufene Programm Civil Academy an. Fachleute aus dem gemeinnützigen Bereich und Experten von
BP geben gemeinsam ihr Wissen, ihre Kompetenzen und
ihre Erfahrungen aus dem beruflichen Alltag an die jungen
­Menschen weiter. So erhalten die Teilnehmer des Programms das notwendige Handwerkszeug, um ihre Projekt­
ideen für ein gesellschaftliches Engagement zu realisieren.
Getreu dem Motto der Civil Academy: „Wer Gutes tut,
soll die Chance bekommen, es auch gut zu tun!“
Die BP Experten für die Civil Academy kommen unter anderem aus den Bereichen Marketing, Vertrieb, Controlling und
Finanzplanung, Personal, Öffentlichkeitsarbeit und External
Affairs. Auch sie nehmen einiges aus der Arbeit mit den
jungen Engagierten mit. „Die Zeit mit den Teilnehmern ist
für mich wertvoll. Sie hat meinen eigenen Horizont erweitert
und macht mich flexibler, da ich mich intensiv mit Themen
beschäftigt habe, die nichts mit meinem beruflichen Alltag
zu tun haben. Dazu macht es einfach Spaß, wenn ich sehe,
dass die jungen Menschen aus den Präsentationen und
Gesprächen etwas für sich mitnehmen können, was ihrem
16
Engagement voller Energie
Beispiele von Projektideen, an denen in der
Civil Academy gearbeitet wurde:
Hip-Hop-Tanztheater –
Musikunterricht für benachteiligte Kinder
Zahnmedizinische Vorsorge in Myanmar
Projektwoche zum
israelisch-palästinensischen Konflikt
Dulciana – Süße Hoffnung: Pralinen aus Peru
Organisation eines Wettbewerbs für
deutsche Nachwuchsbands
SchülerInnen gegen Fremdenfeindlichkeit
1
Fotovoltaikanlagen für SOS-Kinderdörfer
Wasserpumpe für Bawum, Kamerun
Tauschzeit – Zeitservice für Krankenhäuser
1, 2, 3, 4Die Seminarteilnehmer entwickeln ihre
Projektideen untereinander und gemeinsam mit Trainern sukzessive weiter.
Projekt hilft“, betont Roland Gießelmann, zuständig für das
europäische Program Office für strategische Partnerschaften.
Bereits seit 2005 setzen BBE und BP mit der Civil Academy
diese neue Form der strategischen Zusammenarbeit von
Wirtschaft und Bürgergesellschaft erfolgreich um.
2
ihren Ideen, definieren ihre Ziele, setzen Meilensteine und
entwerfen Zeit- und Ablaufpläne – kurzum: Das Projekt wird
komplett strukturiert.
Neues Wissen aufsaugen
Pro Jahr gibt es zwei Academy-Runden mit jeweils drei inhaltlich aufeinander aufbauenden Wochenendseminaren für
je 24 junge Freiwillige im Alter zwischen 18 und 27 Jahren.
Die Teilnehmer sind in verschiedenen Feldern aktiv und
haben unterschiedliche Engagementerfahrungen. Doch eins
verbindet sie alle: Sie „brennen“ für eine Idee.
Ausgestattet mit diesem Rüstzeug geht es für die Teilnehmer in der zweiten Seminareinheit an die erforderliche
­Kosten- und Finanzierungsplanung für ihr Projekt. Susanne
Domke, Teamleiter Controlling, und Ralf Petri, Finance
­Manager BP, analysieren daher mit einem Experten für
­Fundraising die eingereichten Kostenpläne. Ralf Petri
­bekräftigt: „Mir kommt es insbesondere darauf an, dass
die Teilnehmer eine realistische Vorstellung von den
­Projektkosten haben und damit die Basis dafür legen,
dass ihre Ideen umgesetzt werden können.“
Im ersten Seminar stehen Grundlagen des Projektmanagements im Vordergrund. Die Teilnehmer erhalten Feedback zu
Im weiteren Seminarverlauf lernen die Teilnehmer alles über
Fördermöglichkeiten, private Spenden und Unterstützung
Die Wochenendseminare: Handwerkszeug
und Quelle der Motivation
01
17
Eigeninitiative stärken
„Das ist die Civil Academy
für mich!“
Stimmen von ehemaligen Teilnehmern
„Ein Motivations- und Inspirations-Boost für meine
Projekte, mein Selbstbewusstsein und mein Leben!“
Rosa, 18. Runde
„Schweißtreibende und atemberaubende Momente
beim Vorantreiben von Projektideen zu erleben.“
Sabrina, 12. Runde
3
4
von Unternehmen – Aspekte, die die jungen Menschen
bislang teilweise gar nicht in Erwägung gezogen haben. Um
den Teilnehmern auch immer wieder einen Blick über den
Tellerrand des eigenen Projekts zu ermöglichen, werden zu
Abendgesprächen Vertreter aus Politik, Unternehmen, Wissenschaft oder auch Zivilgesellschaft eingeladen. Mit ihnen
diskutieren die Engagierten über aktuelle gesellschaftspolitische Themen im In- und Ausland.
Das kompakte zweite Seminar-Wochenende verlangt einiges von den Teilnehmern, gibt ihnen aber auch wertvolles
Know-how für die Umsetzung ihrer Projekte an die Hand.
Die Motivation der Teilnehmer ist dabei ungebrochen, wie
Susanne Domke feststellt: „Es macht mir Spaß zu erleben,
wie wissbegierig die jungen Leute unsere Anregungen
aufsaugen. Ich habe immer das Gefühl, dass sie alles sofort
produktiv verwerten und ihre Projektideen mit dem neuen
Wissen ergänzen.“
„Gemeinschaft zum Kraft tanken, weil nirgendwo sonst
so viele gute Ideen, so viel starker Wille und so viele be­
sondere und engagierte Menschen zusammenkommen.“
Christina, 17. Runde
„Mich mit anderen megabegeisternden Menschen aus­
tauschen zu können, echt hilfreiche Tipps und Feedback
von anderen zu bekommen, anderen helfen zu können
und von anderen Projekten zu lernen. Und mit anderen
neue Ideen auszuspinnen …“
Dave, 2. Runde
Das dritte Seminar-Wochenende hat den Schwerpunkt
Pressearbeit und Außendarstellung. Denn die Öffentlichkeitsarbeit ist gerade bei sozialen Projekten ein Erfolgsfaktor.
Hier lernen die Teilnehmer, wie sie ihr Thema gegenüber
Journalisten und auf verschiedenen Medienkanälen am besten vermarkten können. Zum Abschluss der Seminarrunde
müssen die Teilnehmer Profis aus Unternehmen, Stiftungen
und anderen fördernden Einrichtungen in einem Rollenspiel
von ihrem Projekt überzeugen.
Ideen im Austausch weiterentwickeln
Die Seminare statten Engagierte aber nicht nur mit Zusatzqualifikationen aus. Sie schaffen auch neue Netzwerke.
Denn die Teilnehmer bleiben über das Programm hinaus der
Civil Academy verbunden. Einmal im Jahr kommen ehemalige Absolventen zu einem großen Vernetzungstreffen
zusammen. Hier tauschen sie Erfahrungen aus, knüpfen und
vertiefen Kontakte und entwickeln neue Projektideen.
18
Engagement voller Energie
02
Interesse
wecken
BP unterstützt Schulen
und junge Talente
Nachhaltiges gesellschaftliches Engagement hat immer auch die Zukunft im Blick. Der Förderung
junger Menschen kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu: Schließlich sind sie es, die die Welt
von morgen gestalten. Ihnen die richtigen Werkzeuge an die Hand zu geben, legt den Grundstein für
Innovationen, wirtschaftliche Leistung sowie Wohlstand und Fortschritt in der gesamten Gesellschaft.
Der Schlüssel zur Entfaltung persönlicher Talente, die diese positiven Effekte hervorbringen, ist Bildung.
Deshalb setzen wir einen Schwerpunkt unseres
Anliegen, nicht nur Geld bereit­zustellen, sondern
Engagements auf diesen Bereich und fördern
ein möglichst breites Engagement der eigenen
unterschiedliche schulische, außerschulische
Mitarbeiter zu fördern. Junge Menschen dabei zu
und berufsbildende Maßnahmen. Im Rahmen
unterstützen, ihre Fähigkeiten und Potenziale zu
des Kooperationsprogramms BP@Schule sollen
entdecken, ist das Anliegen der TalentMetropole
Schüler frühzeitig für naturwissenschaftliche und
Ruhr. Ziel ist es, ihnen eine Perspektive zu geben
kaufmännische Berufe begeistert werden. Dabei
und mit ihren Talenten das Ruhrgebiet weiterzu-
ist uns der regionale Bezug wichtig: Die zahl­
entwickeln. Klima & Co, der höchstdotierte Ener-
reichen Schulpatenschaften unterhalten wir vor
giesparwettbewerb für Schulen in Deutschland,
allem im Einzugsgebiet der eigenen Standorte.
soll Schüler für den Klimaschutz und das Thema
Auch bei diesem Projekt ist es BP ein wichtiges
Energieeffizienz sensibilisieren.
02
Interesse wecken
Thorsten Rengel
Projektmanager BP Lingen
19
20
Engagement voller Energie
Nachhaltiger Wissens- und
Erfahrungsaustausch:
BP@Schule
1Interessierte Lehrer führen auf einer BP
Informationsveranstaltung gemeinsam mit
BP Schulbetreuern Experimente durch.
2Mädchen probieren beim Girls‘ and Boys‘ Day
ihre handwerklichen Fähigkeiten aus.
3Durch die Angebote von BP@Schule können
die Schüler konkretere Vorstellungen von der
1
Arbeitswelt entwickeln.
Für BP steht fest: Bildung ist als gesellschaftliches The­
ma auch Aufgabe von Unternehmen. Daher fördert BP in
Deutschland bereits seit 2005 mit dem Schulprogramm
BP@Schule das Interesse an naturwissenschaftlichen
Fächern und für wirtschaftliche Zusammenhänge. Das
Programm zielt darauf ab, Schülern frühzeitig eine rea­
litätsnahe Sicht auf Unternehmensaktivitäten und das
Arbeitsleben zu ermöglichen.
Das Besondere an BP@Schule: BP unterstützt ihre Mitarbeiter darin, sich persönlich an den Schulen in ihrer Umgebung
einzubringen. Rund um die Standorte Bochum, Hamburg
und Lingen bestehen über 35 Schulpartnerschaften,
die vom Engagement der BP Mitarbeiter getragen werden.
Als Schulbetreuer gestalten sie die Partnerschaften aktiv
und individuell an einer von ihnen selbst ausgewählten
Schule. Dabei geht es nicht um finanzielle Unterstützung,
sondern darum, die Zusammenarbeit mit Leben zu füllen.
Arbeitswelt für Schüler
erlebbar machen
Denn die Schulbetreuer besprechen mit ihren Ansprechpartnern auf Seiten der Schule, den Verbindungslehrern, wie
Unterrichtsinhalte praxisgerecht dargestellt werden können.
Gemeinsam erarbeiten sie maßgeschneiderte Lerneinheiten
für einen aktiven Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen Schule und Wirtschaft. Sie greifen die Wünsche der
Schule auf und organisieren im Unternehmen entsprechende Unterstützung und Hilfe.
So vermitteln die Schulbetreuer beispielsweise Referenten zum Thema Energieversorgung der Zukunft. Weitere
Projekte sind zum Beispiel Bewerbertrainings, Schüler­
experimente, Führungen durch Raffinerien oder das praktische Arbeiten mit Experten aus den Marketingabteilungen.
Alles Projekte, die die Wirklichkeit der Arbeitswelt für Schüler erlebbar machen.
02
21
Interesse wecken
Karin Thun
Senior Development Technologist
und BP Schulbetreuerin Hamburg
„Als Schulbetreuerin wollte ich
den Kindern an der Schule meines
Sohnes eine praktische und anschauliche Berufsorientierung ermöglichen. Durch den Austausch
mit BP, etwa im Rahmen der
Berufsorientierung mit mehreren
BP Mitarbeitern im Februar 2014,
konnten sich die Schülerinnen und
Schüler ein Bild über die Arbeit bei
BP verschaffen. Die Informationen
über den Karriereweg der Mitarbeiter können sie dann bei ihrer
Berufswahl nutzen.“
2
3
„Die Chemie stimmt!“ – BP@Schule an der
Willy-Brandt-Gesamtschule in Bochum
„Das persönliche Engagement von Herrn Kubiak ist gar nicht
hoch genug einzuschätzen. Vieles von dem, was wir an unserer Schule zusätzlich anbieten können, wäre ohne seinen
freiwilligen Einsatz neben der Arbeitszeit nicht möglich.“
Norbert Ermeling, Chemie-Lehrer an der Willy-Brandt-Gesamtschule in Bochum, ist voll des Lobes über Jörg Peter
Kubiak. Der BP Mitarbeiter ist Ausbildungsbeauftragter
im Unternehmen und fühlt sich ,seiner‘ Schule besonders
verbunden.
Als seine erste Tochter hier unterrichtet wurde, stieg er als
Schulbetreuer ein und wurde im Laufe der Zeit sogar zum
Schulpflegschaftsvorsitzenden gewählt. Obwohl beide Töchter nach einem Umzug die Schule verließen, hielt er sein
Engagement als Schulbetreuer aufrecht.

Zukunftstag mal anders
Beim Girls‘ und Boys‘ Day erhalten Schüler der
Klassen fünf bis zehn Einblicke in die Arbeitswelt.
BP nimmt regelmäßig an den Zukunftstagen teil
und stellt Berufe vor, bei denen entweder Frauen
oder Männer noch immer unterrepräsentiert sind.
So tauchten Jungen beispielsweise in die Welt
der Gastronomie ein und entwickelten ein eigenes, völlig neues Baguette für die PetitBistros an
den Aral Tankstellen.
Hingegen reparierte eine Gruppe Schülerinnen
gemeinsam mit Kollegen des Gebäudemanagements einige Schäden und übernahm tatkräftig
verschiedene Wartungsarbeiten.
22
Engagement voller Energie
2
1
1Jörg Peter Kubiak organisiert als BP Schulbetreuer seit vielen
Jahren praxisnahe Angebote für Schüler.
2Norbert Ermeling (rechts) sieht als Verbindungslehrer
viele positive Impulse durch BP@Schule für die Willy-­BrandtGesamtschule in Bochum.
Partnerschaft aktiv gestalten
„BP@Schule liefert den Rahmen, den ich so gut wie möglich ausfülle. Denn mir liegt viel daran, nachhaltig Bildung
zu fördern“, erläutert Jörg Peter Kubiak seine Motivation.
Die vielfältigen Aktionen an der Schule zeigen, dass ihm das
im Team mit den Verbindungslehrern Norbert Ermeling und
Hans-Jürgen Swenne gelingt.
So lernen Neuntklässler an einer Tankstelle mit Waschstraße
aus erster Hand alle Facetten der dort erforderlichen Berufsbilder kennen. Zudem konnten Schüler einen Tag lang Mitarbeitern der BP Raffinerie in Gelsenkirchen über die Schulter
blicken, während der Kurs Wirtschaftsenglisch in der BP
Zentrale einmal hinter die Kulissen eines Weltkonzerns
schaute – englische Konversation inklusive. „So etwas kann
Schule einfach nicht alleine leisten“, fasst Norbert Ermeling
die Projektaktivitäten zusammen. „Deshalb ist der enge Austausch mit Herrn Kubiak so wichtig. Wir klären gemeinsam,
was realistisch machbar ist, und legen das Programm für das
Schuljahr fest. Und das klappt hervorragend, denn zwischen
uns allen stimmt die Chemie.“
Allerdings ist für Norbert Ermeling BP@Schule ein ständiges
Geben und Nehmen. Denn so wisse auch BP, wie Schule
„ticke“ und könne sich potenziellen Fachkräften präsentieren. Ein Schüler, der in einem von Jörg Peter Kubiak
organisierten Globalisierungs-Workshop im Fach Erdkunde
mitgemacht hat, absolviert nun ein duales Studium bei BP.
Heute berichtet er selbst den Schülern von seinen Arbeits­
erfahrungen im Unternehmen.
BP@Schule schaffe für die Schüler an der Willy-Brandt-Gesamtschule stets neue Möglichkeiten, findet Norbert Ermeling. Er, Jörg Peter Kubiak und seine Kollegen setzen sich im
Team dafür ein, dass dies immer wieder aufs Neue gelingt.
Außerhalb der Lehrpläne – und das macht ihr Engagement
so wertvoll für die Schüler.
02
23
Interesse wecken
Eine Region entdeckt
verborgene Schätze:
TalentMetropole Ruhr
1Michael Schmidt setzt sich als
Bildungsbeauftragter des Initiativkreises
Ruhr für die Talentförderung im Ruhrgebiet ein.
1
Der demografische Wandel und der daraus resultierende
drohende Fachkräftemangel sind zentrale Herausfor­
derungen für Unternehmen. Das ist deutschlandweit
bekannt. Aber wie entdeckt und fördert man Talente
konkret? Und wie begeistert man talentierte Nach­
wuchskräfte für eine Region, die auf den ersten Blick
als Lebensort nicht unbedingt attraktiv scheint?
Dazu bündelt die TalentMetropole Ruhr einerseits Aktivitäten
von Unternehmen, Hochschulen und Institutionen und stellt
deren Förderprogramme und Bildungsprojekte auf eine breitere Basis. So sammelt die Online-Datenbank TalentMonitor
Ruhr beispielsweise Angebote lokaler Betriebe und stellt
sie Interessierten zur Verfügung. Das bringt Förderer und
motivierte Talente zusammen.
Die im Jahr 2011 gegründete TalentMetropole Ruhr stellt
sich genau diesen Herausforderungen. Sie verfolgt die Vision
des Ruhrgebiets als attraktiver Karrierestandort und „Hot
Spot“ für Nachwuchskräfte. BP hat als eines der Gründungsmitglieder an der Konzeption und Umsetzung der Bildungs­
ini­tiative von Anfang an mitgewirkt.
Andererseits wurden neue Formate entwickelt, um Jugend­
liche abseits der klassischen Bildungswege besser zu
fördern. Darunter die TalentAkademie, ein Förderangebot
in den Sommerferien, an dem rund 60 Schüler und junge
Menschen teilnehmen können.
Förderung auch abseits
klassischer Bildungswege
Ziel der TalentMetropole Ruhr ist es, das Fachkräfteangebot
für die Region und damit die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts langfristig zu sichern. Bildungsaufstiege
sollen möglich werden – durch Förderangebote und Bildungsprogramme von der Kita bis zur Hochschule. Dabei hat
die TalentMetropole bewusst auch junge Menschen abseits
der klassischen Bildungswege im Blick. Außerdem sollen bestehende Bildungsprojekte besser sichtbar werden, um zur
Nachahmung anzuregen oder Kooperationen anzustoßen.
Im November 2013 fanden erstmals die TalentTage statt.
Eine Woche lang wurden Förderangebote und erfolgreiche
Beispiele von Bildungsaufsteigern vorgestellt. Mit dem
TalentAward Ruhr zeichnet die Bildungsinitiative außerdem
hervorragende Talente oder hochengagierte Talentförderer
aus der Region aus.
Die Bildungsinitiative wird vom Initiativkreis Ruhr getragen.
Neben der BP Europa SE engagieren sich duisport –
Duisburger Hafen AG, Evonik Industries AG, RAG-Stiftung,
ThyssenKrupp AG und die Westfälische Hochschule als
Premiumpartner.
24
Engagement voller Energie
Energiebewusstsein
kontinuierlich fördern:
Klima & Co
1Moderatorin Johanna Klum beim Finale 2012.
2Fünf Teams präsentieren ihr Energiespar­
1
konzept in Berlin auf der großen Bühne.
„Wie setzt ihr 50.000 Euro ein, um an eurer Schule
nachhaltig den Energieverbrauch und die CO²-Emissio­
nen zu senken?“ Mit dieser Fragestellung motiviert der
BP Wettbewerb Klima & Co Schüler, sich ganz konkret
Gedanken über die nachhaltige und effiziente Nutzung
von Energie zu machen. Er ist nicht nur der höchstdo­
tierte deutsche Energiesparwettbewerb für Schulen,
sondern leistet auch einen ganz realen Beitrag zu Kli­
maschutz und Energieeffizienz. Denn die Siegerschulen
setzen mit dem Preisgeld ihre eingereichten Konzepte
direkt um.
Das Interesse am Wettbewerb, der gemeinsam mit dem
Zeitbild-Verlag durchgeführt wird, ist groß: Seit Beginn im
Jahr 2008 haben mehr als 700 Schulen teilgenommen. Allein
2014 meldeten sich 230 Teams aus der gesamten Republik
und quer durch alle Schulformen zum Wettbewerb an. In
einem mehrstufigen Juryprozess beurteilen Klimaschutz­
experten unter anderem vom Öko-Institut die eingereichten
Konzepte und wählen 13 Preisträger aus. Die fünf Schulen
mit den besten Konzepten stellen im Finale in Berlin ihre
Ideen auf der großen Bühne vor.
Insgesamt verteilt die Jury am Finaltag dann Preisgelder in
Höhe von 200.000 Euro. Dabei entfallen 50.000 Euro auf den
Sieger, 30.000 Euro auf den zweiten und 20.000 Euro auf
den dritten Platz. Zehn Sonderpreisträger erhalten jeweils
10.000 Euro.
Pfiffige Klimaschutzkonzepte
Über Wochen rechnen, tüfteln und basteln die Schüler an
ihren Ideen. Sie beweisen in ihren Konzepten kreative Vielfalt
und großen Sachverstand im Einsatz der Energieeffizienzmaßnahmen: Vorschläge reichten von einer E-Bike-Tankstelle
und einem vegetarischen Tag in der Schulmensa bis hin zu
kleinen Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen zur gemeinsamen
Produktion von Strom und Wärme. Doch nicht nur die Schüler werden für ihr Engagement ausgezeichnet. Unter den
02
25
Interesse wecken
Dr. Bettina Brohmann, Jurorin
Forschungskoordinatorin Transdisziplinäre Nachhaltigkeitswissenschaften Öko-Institut Darmstadt
„Klima & Co ist aufgrund der Umsetzung seiner Maßnahmen der
anspruchsvollste Schulwettbewerb zum Thema Energiesparen
und Klimaschutz.
2
Schulhausmeistern wird ein „Energiemeister“ gekürt. Denn
meist sind es die Hausmeister, die das Wissen um die Möglichkeiten des Energiesparens in den Schulgebäuden haben
und daher wichtige Ansprechpartner für die Schüler sind.
Klima & Co bietet Schülern Gelegenheit, erste praktische
Kenntnisse im Bereich Klimaschutz zu sammeln. Denn oft ist
zwar Bewusstsein vorhanden, doch praktische Informationen zum Energiesparen im eigenen Alltag fehlen. Das unterstreicht Teilnehmerin Jule vom Heinrich-Heine-Gymnasium
in Hamburg: „In unserer Schule hatten wir das Gefühl, dass
auch wir Verantwortung tragen, wenn nichts für das Klima
getan wird. Es war eine tolle Möglichkeit, mit Klima & Co den
Klimaschutz in unserer Schule zu starten.“
Der Wettbewerb bietet zudem Lehrern und Schulen eine
wichtige Grundlage zur Förderung des Klimaschutzes: Denn
er schafft Anreize, um das Thema auch abseits offizieller
Lehrpläne auf die Tagesordnung zu setzen.
Da das Öko-Institut in jeder Wettbewerbsrunde die besten Energiesparkonzepte der Schulen prüft,
ist es schön zu sehen, dass die
Schulkonzepte von Jahr zu Jahr
auch interessanter werden. Und
weil das so ist, freuen wir uns,
dass die tollsten eingereichten
Ideen der Schulen bei Klima & Co
am Ende auch umgesetzt und begleitet werden.“
Fakten zum Projekt (Stand 10/2014)
700.000 €
Preisgelder in Energiesparmaßnahmen
an Schulen investiert
49
Schulen ausgezeichnet
712
Anmeldungen
4 mal
Finale von Klima & Co in Berlin
26
Engagement voller Energie
Heike Gebhard
Abgeordnete im Landtag
Nordrhein-Westfalen
aus Gelsenkirchen
1Stolz zeigen die Finalisten aus dem Jahr 2014
die Banner mit den CO² -Ersparnissen ihrer
Konzepte vor dem Kanzleramt.
„Für mich ist es beeindruckend, wie
engagiert Jugendliche des Hans-Schwier-­
Berufskollegs bereits zum zweiten Mal
einen Beitrag zu Klimaschutz und Energiewende leisten, der geeignet ist, ihre
Mitschüler zu sensibilisieren. Dass die
Schule diesen Einsatz aktiv fördert und
unterstützt, ist beispielhaft für ganz NRW.
Ganz wichtig finde ich, dass die Schüler durch die Qualität des Beitrags ihre
Projekte nun mit dem Preisgeld in die
Tat umsetzen können. So sehen sie und
nachfolgende Klassen, wie viel ihr Einsatz
für Klimaschutz bewegt hat.“
Hans-Schwier-Berufskolleg:
Anpacken für eine
klimafreundliche Schule
Die Schüler des Hans-Schwier-Berufskollegs in Gelsenkirchen
und ihr Lehrer Volker Steinfels sind „Wiederholungstäter“ in
Sachen Klimaschutz. Bereits im Jahr 2009 hat die Schule bei
Klima & Co einen Sonderpreis von 10.000 Euro gewonnen,
bevor sie 2014 sogar mit dem dritten Platz und somit 20.000
Euro ausgezeichnet wurde.
Dieses Engagement für das Klima sieht man der Schule auf
den ersten Blick an: Denn Teil des 2009 ausgezeichneten
Klimaschutzkonzepts war eine Fassadenbegrünung. Auf
diesem Gebiet sind die Schüler von Volker Steinfels Spezialisten. Sie werden im Kolleg nämlich zu Fassadenmonteuren ausgebildet. Teil dieses Berufs ist es, Grünflächen
2Volker Steinfels und seine Schüler vom
Hans-Schwier-Berufskolleg holten beim Finale
2014 den 3. Platz.
1
an Hauswänden zu gestalten. Die sehen nicht nur schön
aus, sondern schaffen ein örtliches Mikroklima, wie Volker
Steinfels erklärt. Die Pflanzen können Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben. Und durch die Fotosynthese in ihren
Blättern binden sie CO² und geben Sauerstoff ab. Mit dem
Preisgeld von 2009 konnte die Schule ihr grünes Gesicht in
die Tat u
­ msetzen. Doch das war Volker Steinfels und seinen
Schülern nicht genug.
Schritt für Schritt zum Klimaschutz
Für die Wettbewerbsrunde 2013/2014 entwickelten zwölf
Schüler mit Steinfels‘ Unterstützung ein Konzept, das der
Schule eine Ersparnis von 120 Tonnen CO² pro Jahr bringen
soll. Die Schüler schlugen unter anderem den Aufbau eines
Mini-Windrades, die Umstellung auf eine LED-Beleuchtung
und den Bau einer Fahrradstation vor. Gerade der Bereich
Mobilität ist ein wichtiger Eckpunkt des Konzepts, so Volker
Steinfels. „Unsere Schüler kommen nicht nur aus Nordrhein-Westfalen, sondern aus ganz Deutschland. Wenn
02
27
Interesse wecken
Die bisherigen Klima & Co-Sieger
2008/2009
Gymnasium bei St. Michael, Schwäbisch Hall
2009/2010
Goethegymnasium, Weimar
2011/2012
Hans-Viessmann-Schule, Frankenberg
2013/2014
2
meine Klasse am Wochenende nach Hause fährt, kommen
locker 3.000 Kilometer zusammen. Hier ist ein Bewusstseins­
training nötig, um junge Leute nachhaltig zu sensibilisieren.“
Genau hier setzt das Konzept der Schüler an: Vorgeschlagen
wird eine Mobilitätsberatungsstation. Sie soll gerade den jungen Schülern zeigen, wie sie mit klimafreundlichen, öffent­
lichen Verkehrsmitteln zur Schule kommen.
Genauso wichtig wie das Einsparpotenzial des erarbeiteten
Konzepts ist jedoch der Lerneffekt für die Schüler. Volker
Steinfels ist überzeugt, dass Klima & Co das Umweltbewusstsein der Schüler nachhaltig stärkt: „In der Presse
hören die Schüler von Atomkraftwerken und Windrädern.
Das sind Dinge, auf die sie keinen unmittelbaren Einfluss
haben. Bei dem Wettbewerb können sie aus nächster
Nähe erfahren, wie man mit kleinen Schritten etwas für
die Energiewende tun kann. Das werden die Schüler sicher
mitnehmen, wenn sie ihre handwerklichen oder industriellen
Berufe antreten.“
IGS Deidesheim/Wachenheim
Dass die Schüler sich jetzt mit dem erneuten Preisgeld von
20.000 Euro an die Umsetzung ihres Konzepts machen,
lässt den Wettbewerb zu einer besonderen Erfahrung für
die Schüler werden. Sie wollen mit Volker Steinfels nämlich
selbst Hand anlegen. Die Fahrradstation werden sie gemeinsam bauen. Zusätzlich geplant ist die Umsetzung der
Mobilitätsberatung und einer Mitfahrzentrale für Schüler.
Mittlerweile ist es zu einem partiellen Austausch der Beleuchtung mit Energiesparleuchten gekommen. Auch wurde
die Steuerung der Beleuchtung bedarfsgerecht umgerüstet.
Angedacht im Sinne der weiteren Energieeinsparung ist eine
Umstellung der Not- und Leitbeleuchtung auf LED-Technik.
Nächstes Ziel: Klima-Expo.NRW
Das nächste Projekt für Volker Steinfels und seine Schüler
steht schon an: Sie streben eine Teilnahme an der Klima-­
Expo.NRW, einer Initiative der Landesregierung NRW, an.
Klimaschutz ist am Hans-Schwier-Berufskolleg fester Bestandteil der Schule geworden.
28
Engagement voller Energie
03
Impulse
setzen
BP steht im Dialog
mit der Gesellschaft
Themen, die die ganze Gesellschaft betreffen, sollten im Lichte unterschiedlicher Bedürfnisse
und Anliegen der beteiligten Gruppen diskutiert werden. Dabei gilt es, zuzuhören und sich in andere Positionen hineinzuversetzen. Ein erfolgreicher Dialog fußt auf Toleranz und dem Verständnis für
unterschiedliche Ansichten – genauso wie auf einem ernsthaften Angebot zum Gespräch. BP möchte
hier eine aktive Rolle spielen. Durch eigene Veranstaltungsformate und Mitgliedschaften in Netz­
werken und Initiativen sind wir im Dialog in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen.
Die Charta der Vielfalt, zu deren Mitbegründern
bereichen weiter vorantreibt. Gesellschaftliche
und Unterstützern die BP Europa SE zählt, hat
Entwicklungen – wie zum Beispiel die Protestbe-
das Ziel, deutschen Unternehmen die Vorteile
wegungen der letzten Jahre – zu verstehen, ist
und Chancen dieser Vielfalt zu verdeutlichen
Anliegen der BP Gesellschaftsstudie. Sie wird
und sie zu fördern. Um uns in gesellschaftliche
vom Göttinger Institut für Demokratieforschung
Diskurse mit Vertretern aus Politik, Zivilgesell-
erstellt. Impulse für strategische Fragen der Wirt-
schaft und Wirtschaft einzubringen, sind wir
schafts- und Energiepolitik setzt darüber hinaus
Teil des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches
das BP Forum, zu dem wir regelmäßig Vertreter
Engagement (BBE), das die Förderung bürger-
aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Wissen-
schaftlichen Engagements in allen Gesellschafts-
schaft einladen.
03
29
Impulse setzen
Dr. Ruprecht Brandis
Director External Affairs
30
Engagement voller Energie
Unterschiede
wertschätzen:
Charta der Vielfalt
1
12006 wurde die Charta der Vielfalt im Kanzleramt von den
Gründungsmitgliedern unterzeichnet.
2Ein V für die Vielfalt: Charta-Unterzeichner BP, die Stadt
Bochum und der VfL Bochum 1848 setzen ein Zeichen
2
am Rande der Diversity-Gespräche 2014 im Stadion.
Die deutsche Gesellschaft wird in jeder Hinsicht vielfäl­
tiger. Die Auswirkungen des demografischen Wandels
und der zunehmenden Internationalisierung der Ge­
sellschaft sind wichtige Trends, von denen die heutige
Arbeitswelt geprägt wird. Unternehmen, die sich als
integraler Bestandteil ihres gesellschaftlichen Umfelds
begreifen und zukunftsfähig sein wollen, können sich
nicht losgelöst von diesen Entwicklungen bewegen.
Das hat BP vor über 15 Jahren erkannt und arbeitet seither
an der Umsetzung einer Unternehmenskultur, die mensch­
liche Vielfalt bewusst einbezieht und wertschätzt. Deshalb
bringt BP ihre Erfahrungen in die deutsche Unternehmenslandschaft ein.
Aus diesem Grund hat die BP Europa SE 2006 gemeinsam
mit Daimler, der Deutschen Telekom und der Deutschen
Bank die Charta der Vielfalt ins Leben gerufen. Inzwischen
zählt die Charta rund 2.000 Unterzeichner. Seit 2010 wird
die Initiative vom Charta der Vielfalt e.V. getragen, zu dessen
Gründungsmitgliedern auch die BP Europa SE zählt.
Ziele der Initiative
Im Kern geht es darum, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das
frei von Vorurteilen ist. Alle Mitarbeiter sollen Wertschätzung
erfahren – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion sowie Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität. Diese
Grundsätze sollen nicht nur ein gutes Betriebsklima schaffen, sondern die Unterzeichner der Charta sehen hier auch
den sich daraus ergebenden wirtschaftlichen Nutzen.
Der Deutsche Diversity-Tag mit 600 Aktionen von Teilnehmenden im Jahr 2014 setzt ein deutliches Zeichen der Charta-Unterzeichner. Auch BP vertritt den Ansatz eines gezielten
Diversity Managements, etwa im Rahmen der Bochumer
Diversity-Gespräche, die 2013 und 2014 gemeinsam mit
dem Fußballverein VfL Bochum 1848 und der Stadt Bochum
durchgeführt wurden. Darüber hinaus gab das Unternehmen über die Innovationswerkstatt „Jugend denkt Vielfalt in
NRW“ Schülern die Möglichkeit, einen Einblick in eine immer
vielfältiger werdende Arbeitswelt zu bekommen.
03
31
Impulse setzen
Aletta Gräfin von Hardenberg
Geschäftsführerin der
Charta der Vielfalt e. V.
„Vielfalt ist wichtig
für den unternehme­
rischen Erfolg!“
idealerweise das passende Gegenüber im Unternehmen, nur so kann die Zielgruppenan­sprache
passgenau erfolgen. Das geht nicht nebenbei, es
wird eine ganzheitliche Strategie wie Diversity
Management benötigt.
Gräfin von Hardenberg, Sie sind seit 2011
­Geschäftsführerin der Initiative. Was
sind konkret ihre Ziele?
Wie kann die Charta der Vielfalt Unternehmen
bei der Umsetzung ihrer Diversity-Agenda
unterstützen?
Zusammen mit BP, Daimler und der Deutschen
Telekom habe ich 2006 in meiner damaligen
Funktion als Diversity Managerin der Deutschen
Bank die Charta der Vielfalt mitgegründet. Die
Initiative will die Anerkennung, Wertschätzung
und Einbeziehung von Vielfalt in der Unternehmenskultur in Deutschland voranbringen. Das ist
nicht nur unsere gesellschaftliche Verantwortung,
sondern auch wichtig für den wirtschaftlichen
Erfolg der einzelnen Unternehmen und damit für
den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Wir bieten Unternehmen und Institutionen eine
Plattform zum Austausch und regen sie dazu an,
ihre Maßnahmen öffentlich zu zeigen. Damit sollen weitere Organisationen für Diversity Management begeistert werden. Anlass dazu gibt unter
anderem der jährliche Deutsche Diversity-Tag. An
diesem bundesweiten Aktionstag sind alle Organisationen dazu aufgerufen, mit eigenen Aktionen
für Diversity zu sensibilisieren.
Wieso ist gezieltes Diversity Management
so wichtig?
Gezieltes Diversity Management bietet Lösungsansätze für drängende gesellschaftliche Herausforderungen, zum Beispiel den demografischen
Wandel und die zunehmende Globalisierung.
Die Arbeitnehmer/-innen werden vielfältiger und
müssen es auch sein, um das Unternehmen zum
Erfolg zu führen. Kundinnen und Kunden brauchen

BP für Vielfalt und Einbeziehung
„Diversity and Inclusion“ (D&I) ist bei BP zentraler Bestandteil
der Unternehmenskultur. Die Umsetzung erfolgt auf mehreren
Ebenen u.a. über die Prozesse zur Personalentwicklung und
-auswahl, die auf Vielfalt und Fairness ausgerichtet sind. In
Schulungen werden Führungskräfte und Personalverantwort­
liche für eigene Stereotype und Vorurteile sensibilisiert, sodass
vorurteilsfreie Entscheidungen ermöglicht werden. Entscheidend ist die Verankerung von D&I in den Unternehmenswerten
und dass diese im Unternehmen gelebt werden.
Warum ist es so wichtig, bei diesem
Thema über den Tellerrand der Unterneh­
menswelt zu gucken?
Wir können nur erfolgreich sein, wenn die unterschiedlichen Akteure und Akteurinnen zu Vielfalt
zusammenkommen und gemeinsam an diesem
Thema arbeiten. Alle bringen unterschiedliche
Sichtweisen und Erfahrungen mit, die wichtig
für ein ganzheitliches Bild der Situation sind.
Gleichzeitig ist die Regierung ein starker Partner,
der den gesellschaftlichen Diskurs maßgeblich
mitbestimmt und, nicht zu vergessen, der größte
Arbeitgeber Deutschlands ist.
Was sind die Aufgaben, die sich der Charta
der Vielfalt e.V. in Zukunft stellen wird?
Wir müssen weiter daran arbeiten, die Barrieren
in den Köpfen der Menschen einzureißen. Rein
rechtlich haben wir gleiche Teilhabe für alle erreicht, doch die statistischen Zahlen zur Chancengleichheit im Berufsleben sprechen eine andere
Sprache. Unbewusste Vorurteile und Stereotype
sorgen oft dafür, dass nicht immer die Talente
der Menschen gesehen werden. Doch das sollte
unser Ziel sein.
32
Engagement voller Energie
Gemeinsam für eine
starke Gesellschaft:
Bundesnetzwerk
Bürgerschaftliches
Engagement
2
1
Auf der gemeinsamen Veranstaltung von BP
und BBE „Vielfalt und Bürgergesellschaft“ (2007)
1
tauschten sich Teilnehmer aus Zivilgesellschaft,
Staat und Politik intensiv aus.
2In einer Aktionswoche unter dem Motto „Engagement macht
stark“ wird die Arbeit von mehr als 23 Millionen freiwillig
Engagierten in Deutschland öffentlichkeitswirksam gewürdigt.
Bürgerschaftliches Engagement bei der BP Europa SE
soll sich an den Bedürfnissen der Gesellschaft orientie­
ren. Dafür sind ein regelmäßiger Dialog und die Zusam­
menarbeit mit den unterschiedlichen gesellschaftlichen
Gruppen entscheidend.
Die BP Europa SE ist daher Mitglied im Bundesnetzwerk
Bürgerschaftliches Engagement (BBE). Das Netzwerk
vereint mehr als 250 Mitgliedsorganisationen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Staat und nimmt sich gesamtgesellschaftlicher Fragestellungen an. Als Kompetenzzentrum
und Impulsgeber des bürgerschaftlichen Engagements in
Deutschland beschäftigt sich das BBE unter anderem mit
Themen der Weiterentwicklung der lokalen Bürgergesellschaft, den Folgen des demografischen Wandels, dem
gesellschaftlichen Engagement von Unternehmen sowie der
Entwicklung einer verbesserten Anerkennungskultur.
BP arbeitet mit dem BBE nun bereits seit über zehn Jahren in vielfältiger Weise zusammen. Die Unterstützung der
Aktionswoche Bürgerschaftliches Engagement 2004 war die
erste gemeinsame Maßnahme. Das wohl umfangreichste
gemeinsame Projekt ist die Civil Academy. Seit 2005 geben
in dem partnerschaftlich entwickelten Programm Fachleute
aus dem gemeinnützigen Bereich und Experten von BP jungen Menschen Rüstzeug zur Umsetzung von Projekt­ideen
an die Hand.
Weitere gemeinsame Veranstaltungen sind das Forum „Vielfalt und Bürgergesellschaft“ (2007), „BBE zu Gast bei BP“
und die regelmäßigen BBE-Mittagsgespräche bei BP in Berlin. Im Mittelpunkt steht der Austausch zwischen Wirtschaft,
Zivilgesellschaft und Staat. BP engagiert sich darüber hinaus
in den Gremien des BBE, dem Koordinierungsausschuss und
dem Sprecherrat des Netzwerks.
03
33
Impulse setzen
Brigitta Wortmann
Senior Political Advisor BP Europa SE und
Mitglied der Wirtschaft im BBE-Sprecherrat
„Über den Tellerrand
schauen!“
Frau Wortmann, warum ist das BBE aus
Ihrer Sicht so wichtig?
Um Gesellschaft mitzugestalten und das bürgerschaftliche Engagement in Deutschland zu
stärken, ist ein Austausch der unterschiedlichen
Akteure wichtig. So können wir dort, wo es sinnvoll ist, zusammenarbeiten. Für mich ist das Netzwerk BBE ein solcher Ort. Es gibt keine andere
bundesweite Organisation in diesem Bereich, die
in ihrer Mitgliedschaft so übergreifend ausgerichtet ist und auch die Vielfalt der Engagierten
widerspiegelt.
Erschwert diese Vielfalt nicht die
Zusammenarbeit?
Staat, Zivilgesellschaft und Wirtschaft agieren
unterschiedlich und bringen spezifische Kompetenzen ein. Das ist nicht immer konfliktfrei. Die
Kunst ist es, die unterschiedlichen Potenziale für
gemeinsame Aufgaben einzusetzen und positiv zu
nutzen. Für Unternehmen wie BP ist die Partnerschaft mit dem BBE sehr fruchtbar und hilft, über
den eigenen Tellerrand zu schauen.
Was nimmt BP aus der Zusammenarbeit
mit dem BBE mit?
Über das BBE haben wir die Chance, unsere
unternehmenseigenen Programme zum gesellschaftlichen Engagement auch tatsächlich an den
Bedürfnissen der Engagierten auszurichten.
BP ist also nicht nur „zahlendes Mitglied“?
Als Unternehmen bringen wir uns auch mit
Ideen, Kompetenzen in Partnerschaften mit
gemeinnützigen Organisationen und mit eigenen
Projekten ein. Uns ist wichtig, dass Unternehmen nicht nur als Geldgeber, sondern auch als
Akteure mit ihrem gesellschaftlichen Engagement sichtbar werden.
Wo sehen Sie da die größte Herausforderung?
Wir müssen in einer sich verändernden Gesellschaft die Rahmenbedingungen so gestalten,
dass Raum für bürgerschaftliches Engagement
bestehen bleibt. Davon profitieren wir insgesamt.
Zudem müssen wir stetig daran arbeiten, die
Sprach- und Kooperationsfähigkeit zwischen den
Sektoren Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Staat
weiter zu verbessern. Einander zuhören und sich
darin üben, auf andere einzugehen und voneinander zu lernen, ist wichtig.
Dr. Ansgar Klein
Geschäftsführer Bundesnetzwerk
Bürgerschaftliches Engagement
„Unternehmen fördern das Engagement ihrer
Mitarbeiter, aber auch das Engagement an ihren
Standorten. Dabei sind wirtschaftliche Kernkompetenzen, aber auch Gesichtspunkte der Personal­
entwicklung von Bedeutung.
Vor allem große Unternehmen greifen dabei auf
strategische Konzepte zurück, die den Mehrwert
dieser Engagementförderung sowohl für die
Geförderten als auch für das Unternehmen verbinden. Im Rahmen der sich ausweitenden Koopera-
tionen von Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Staat
in den Bereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge (‚Welfare Mix‘) wird die Rolle von Unternehmen in der deutschen Engagementlandschaft an
Bedeutung gewinnen. Unternehmen bringen in
das BBE ihre Kompetenzen ein.
Dies ermöglicht den Beteiligten aus den verschiedenen gesellschaftlichen Sektoren, die Perspektiven der anderen besser kennenzulernen und die
Kooperationen zu verbessern und zu vertiefen.“
34
Engagement voller Energie
Gesellschaftliche Entwicklungen
verstehen:
BP Gesellschaftsstudie
1
Die Gesellschaft und ihre Wertvorstellungen verändern
sich fortlaufend. Auf diese Veränderungen müssen sich
Politik, Bürger, aber auch Unternehmen einstellen. Die
BP Europa SE beschäftigt in Deutschland rund 5.000
Mitarbeiter und tritt täglich mit mehr als zwei Millionen
Kunden in Kontakt. Gesellschaftliche Entwicklungen
frühzeitig zu erkennen und deren Hintergründe zu ver­
stehen, ist für BP deshalb essentiell wichtig.
Dieser Gedanke war Ausgangspunkt der ersten BP Gesellschaftsstudie „Die neue Macht der Bürger – Was motiviert
die Protestbewegungen?“, die 2013 veröffentlicht wurde.
Bürgerproteste sind inzwischen ein Alltagsphänomen. Sie
richten sich gegen ganz unterschiedliche Projekte und Vorhaben, zum Beispiel gegen Infrastruktur- und Energieprojekte
genauso wie gegen neue Schulformen oder die ,Bankenmacht‘. Das Phänomen des ,Wutbürgers‘ wurde bis zum
Erscheinen der BP Gesellschaftsstudie viel beschrieben,
aber noch nicht wissenschaftlich analysiert. Über die Wertvorstellungen der Protestler und ihre Motivation wurde bis
dahin nur spekuliert.
Blick hinter die Kulissen der
Protestbewegungen
Licht ins Dunkel brachte das Göttinger Institut für Demokratieforschung im Auftrag von BP. Unter der Leitung von
Professor Franz Walter beobachteten Forscher ein Jahr
lang Demonstrationen, Mahnwachen und Versammlungen,
interviewten Aktivisten vor Ort und führten Gruppendiskussionen durch. So ermittelten sie Beweggründe, Einstellungen
und Motive der Aktiven. Dabei entstand ein tiefer Einblick in
die aktuelle Protestlandschaft mit den Aktivisten im Zentrum
des Interesses.
Was treibt die Protestierenden an? Wer ist überhaupt aktiv?
Wie blicken sie auf Politik und Parlament? Wie organisieren
03
35
Impulse setzen
Zentrale Ergebnisse der ersten
BP Gesellschaftsstudie
Zeitfaktor
Wer sich engagieren will, braucht Zeit. Unter
den Befragten fanden sich auffällig viele
Hausmänner, Teilzeitangestellte und – ganz besonders – Vorruheständler, Rentner, Pensionäre.
Überwiegend Männer
Die deutsche Protestlandschaft wird von Männern
dominiert. 70 Prozent der befragten Aktiven sind
männlich, knapp 30 Prozent weiblich.
3
2
Bürger gegen Bürger
Es protestieren ganz überwiegend Bürger
gegen Bürger. 55 Prozent der Befragten haben
einen Studienabschluss oder eine Promotion.
1In Berlin stellten Prof. Dr. Franz Walter (Göttinger Institut für Demokratieforschung), Christof Blome (Rowohlt Verlag) und Michael Schmidt die erste
BP Gesellschaftsstudie vor.
2Neben der Atomkraft stehen auch Bahnhöfe, die Bildungspolitik oder der
Finanzsektor im kritischen Fokus.
3Beide BP Gesellschaftsstudien beleuchten gesellschaftlich relevante Themen.
sie sich und ihren Protest real? Was sind ihre Wünsche und
Utopien? Und was verbinden sie mit Demokratie und Staat,
mit Werten wie Freiheit und Gerechtigkeit, nicht zuletzt mit
einer „guten Gesellschaft“? So lauteten die übergeordneten
Fragen der Studie.
Die zweite BP Gesellschaftsstudie:
Wirtschaftselite im Fokus
Das Interesse an der ersten BP Gesellschaftsstudie war groß.
Deshalb setzt das Unternehmen die Reihe fort. Die neue Studie untersucht die wirtschaftliche Elite. Über deren Moral und
Verantwortungsbewusstsein wird spätestens seit der Finanzund Wirtschaftskrise viel diskutiert. Auf Grundlage von über
150 Interviews zeichnet die zweite BP Gesellschaftsstudie
ein Porträt der Unternehmenslenker, das Antworten zu deren
Leitbildern, Verantwortungsbewusstsein und Zukunftsvorstellungen gibt. Auch dieses Mal arbeitet BP mit dem Göttinger
Institut für Demokratieforschung zusammen.
Scheindemokratie?
Unter den Teilnehmern fällt ständig der Vorwurf,
dass wir es in Deutschland lediglich mit einer
‚Scheindemokratie‘ zu tun hätten. Genaue Vorstellungen von der häufig genannten ‚richtigen‘
Demokratie gibt es gleichzeitig kaum.
Beteiligung versus Effizienz
Dennoch: Aus Partizipation zieht auch das
politische System Nutzen. Hinter dem
Engagement von Bürgern stehen Wissen, Ideen
und beträchtliche Energien, deren sich der
Staat bedienen kann. Allerdings sind der gestiegene Wunsch nach vielfachen Beteiligungen
der Bürger und der gleichzeitig gestiegene Anspruch auf ein rasches und effektives Regierungshandeln schwer vereinbar.
36
Engagement voller Energie
04
Starthilfe
geben
Die Deutsche BP Stiftung vermittelt
berufliche Perspektiven
Die immer komplexer werdende und sich ständig wandelnde Arbeitswelt bereitet vielen jun­
gen Menschen Schwierigkeiten. Insbesondere benachteiligte Jugendliche beziehungsweise junge
Erwachsene ohne oder mit geringem Bildungsabschluss finden keinen Ausbildungsplatz oder sind von
Arbeitslosigkeit betroffen. Die Folge: Viele dieser jungen Menschen sind demotiviert und
sehen für sich keine Berufsperspektiven.
Hier setzt die Deutsche BP Stiftung an. Sie
unterstützen, dass sie Chancen auf einen Aus-
wurde im Juni 1998 als rechtlich selbständige,
bildungsplatz erhalten. Daher fördert sie in Nord-
gemeinnützige Stiftung gegründet. Zweck der
rhein-Westfalen Programme, in denen Jugendli-
Stiftung ist die Förderung der Jugendhilfe, das
che Berufsreife erlangen können und fit für den
heißt schwer vermittelbare Jugendliche so zu
Arbeitsmarkt gemacht werden.
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Starthilfe geben
Petra Rufaut
Sozialarbeiterin BP Stiftung
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38
Engagement voller Energie
Brücke in die
Arbeitswelt:
Deutsche BP Stiftung
1
2
Die Deutsche BP Stiftung will in Nordrhein-Westfalen
einen Beitrag zur Überwindung der Jugendarbeitslosig­
keit leisten. Dazu führt sie gemeinsam mit Kooperati­
onspartnern Programme zur beruflichen Qualifizierung
von Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch. Diese
finden insbesondere an der Nahtstelle zwischen Schule
und Arbeitswelt statt.
unterstützt die Deutsche BP Stiftung beispielsweise die
Talentwerkstatt Bochum. Dort können die Schüler vor dem
Verlassen der Schule berufsbezogen und praktisch ihre
Talente und Stärken erproben.
Dabei stehen vor allem Praxiserfahrung und Projektarbeit im
Vordergrund, damit sich die persönlichen Voraussetzungen
der schwer vermittelbaren Jugendlichen für eine Ausbildungs- oder Arbeitsaufnahme verbessern. Die Deutsche BP
Stiftung leistet mit ihrer sozial- und berufspädagogischen Betreuung Berufsorientierung, individuelles Coaching, Erstellen
von Bewerbungsmappen und Praktikumsbegleitung.
Arbeitsweltnah hämmern, bohren, sortieren, rechnen oder
malen sie an 16 verschiedenen Stationen und machen erste
Erfahrungen mit dem jeweiligen Beruf. Haben sie alle Stationen durchlaufen, identifizieren die Schüler zusammen mit
den Betreuern die vier Berufsfelder, für die sie sich besonders interessieren.
Stärken und Talente erkennen
Talente bei jungen Menschen zu entdecken und betrieblich
nutzbar zu machen, das ist die große Herausforderung,
der sich Gesellschaft und Unternehmen in Zukunft stellen
müssen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Deshalb
In Berufe hineinschnuppern und
sie praktisch erproben
In einem zweiten Durchgang vertiefen die Schüler dann ihre
Arbeit in den vier Bereichen, sodass sie am Ende wissen,
welches Berufsfeld am besten zu ihnen passt. Danach wird
die weitere Berufsvorbereitung geplant und individuell auf
den Schüler zugeschnitten. Ein Weg, der die Chancen für
einen erfolgreichen Ausbildungsstart enorm erhöht.
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Starthilfe geben
Günter Thoma
Geschäftsführer Deutsche BP Stiftung
3
1, 2Schüler haben in der Talentwerkstatt Bochum die Chance,
verschiedene handwerkliche Berufsbilder kennenzulernen.
3Das Förderprogramm Joblinge, ein gemeinsames Engagement
„Die Deutsche BP Stiftung möchte mit ihrem Engagement zu einer
klassischen Win-win-Situation für
alle Beteiligten beitragen: Schulen
wollen ihren Abgängern eine Perspektive geben, Schüler, die Gefahr laufen, den Anschluss an die
Arbeitswelt zu verlieren, suchen
Ausbildungsplätze, und die Wirtschaft ist angesichts des demografischen Wandels händeringend
auf Nachwuchskräfte angewiesen.
Genau an diesem Punkt setzt unsere Arbeit an.“
von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft, will für gering­
qualifizierte Jugendliche die Chancen auf einen Ausbildungsplatz erhöhen.
Zukunftsperspektiven schaffen
Mit diesem programmatischen Ansatz schließt die Talentwerkstatt Bochum eine Lücke. Denn viele Schüler wissen
weder um ihre Fähigkeiten noch um ihre Talente. Außerdem
verlieren viele Schüler angesichts der Fülle an Informationen, Angeboten und Ausbildungsmöglichkeiten einerseits
die Orientierung für ihre Berufswahl. Andererseits haben sie
nur wenig Bezug zur Arbeitswelt. Das für über 2.700 Schüler
angelegte Programm übt hier eine notwendige Filterfunktion
aus und stellt Kontakte zu Ausbildungsbetrieben her.
Neben der Talentwerkstatt Bochum unterstützt die Deutsche BP Stiftung weitere Programme. Ob Joblinge, Talent-­
Akademie Ruhr oder Schatzsuche: Im Mittelpunkt aller
Programme steht, die Ausbildungsreife der Teilnehmer zu
entwickeln, die Potenziale der Jugendlichen zu sichten und
so zu fördern, dass diese der Berufsfindung dienen sowie
Brücken in die Arbeitswelt schlagen. Denn so eröffnen sich
den Jugendlichen neue Perspektiven und sie schöpfen Mut
für die Zukunft.
Fakten über die Deutsche BP Stiftung (Stand 10/2014)
5.800.000 €
Stiftungsvermögen (ca.)
> 2.850.000 €
Gesamtfördersumme
72
geförderte Projekte seit 1998
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Engagement voller Energie
05
Verantwortung
übernehmen
BP ist ein guter Nachbar
und Arbeitgeber
Hilfsbereitschaft, ein offenes Ohr und Rücksicht auf die anderen – das macht gute Nachbarn
aus. Unternehmen sind eng mit ihrem Umfeld verbunden und ihre nachbarschaftlichen Qualitä­
ten sind an vielen Stellen gefragt. Wir bringen uns daher aktiv vor Ort ein: Denn als Teil einer funktionierenden Gesellschaft sehen wir es als unsere Pflicht, unser unmittelbares Umfeld zu unterstützen.
Auch als Arbeitgeber übernehmen wir Verantwortung im regionalen Umfeld, aber vor allem gegenüber
unseren eigenen rund 5.000 Mitarbeitern in Deutschland.
Bei den Aktivitäten in der Nachbarschaft gehen
für die Nachbarschaft zu tun: Dafür setzen sich
unser Engagement und das unserer Mitarbeiter
die BP Standorte mit regionalen Aktionen ein.
Hand in Hand. Die BP Verwaltung in Bochum lädt
Beispiele dafür sind die Weihnachtsspenden
seit nunmehr fast zehn Jahren jedes Jahr Ju-
in Bochum, die Unterstützung des Freiwilli­
gendliche aus dem Ruhrgebiet zum Dialog mit
gen-Zentrum in Lingen und die standortüber-
der Jugend, in dem die Geschäftsführung ihnen
greifende BP Charity Tour. Unseren Mitarbeitern
Rede und Antwort steht. Der Austausch mit den
wollen wir stets ein guter Arbeitgeber sein und
Anwohnern ist vor allem für Produktions­standorte
sie darin unterstützen, ihre persönlichen Ziele zu
bedeutend. Die Raffinerie in Gelsenkirchen öffnet
erreichen. Dazu bieten wir flexible Arbeitsmodelle
daher regelmäßig zum Tag der offenen Tür ihre
und individuelle Förderung sowie ein umfassen-
Werkstore. Guter Nachbar sein heißt auch, Gutes
des Ausbildungsprogramm.
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41
Verantwortung übernehmen
Dr. Klaus Niemann
Geschäftsführer der von
BP betriebenen
Ruhr Oel Raffinerie
in Gelsenkirchen
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Engagement voller Energie
Engagiert
vor Ort:
Beispielhafte Aktivitäten
an den BP Standorten
BP im Gespräch: Dialog mit der Jugend
Wirtschaft erleben, dort wo sie geschieht: Das ist das Anliegen der Gesprächsreihe „Dialog mit der Jugend“ des Initiativkreises Ruhr, an der die BP Europa SE seit vielen Jahren
teilnimmt. Vorstandsvorsitzender Michael Schmidt sieht hier
einen wichtigen Auftrag für sein Unternehmen: „Damit jeder
seinen eigenen Berufswunsch entwickeln kann, ist es wichtig, Jugendlichen Einblicke in die Praxis von Unternehmen zu
geben.“ Und weiter: „Die vielen Fragen zu ganz unterschiedlichen Themen zeigen, wie groß das Interesse und der Informationsbedarf der Schüler sind. Darüber freuen wir uns.“
Nach einer Führung durch die Raffinerie in Gelsenkirchen-Scholven und einem Blick hinter die Kulissen der BP/
Aral Forschung in Bochum stellt sich Michael Schmidt den
Fragen der Schüler. Dabei geht es meist um Fragen der
Versorgungssicherheit und um den Klimawandel, um die
Endlichkeit von Ressourcen und um die Verantwortung von
Energieunternehmen. Aber auch Themen wie Ausbildungsmöglichkeiten und Berufsbilder stehen ganz oben auf der
Frageliste der Schüler.
Die im Initiativkreis Ruhr verbundenen Unternehmen laden
jedes Jahr an über 50 Terminen Jugendliche aus den Ruhrgebietsschulen ein, ihr Geschäft kennenzulernen und mit
dem Vorsitzenden des Vorstands oder dem Geschäftsführer
auf Augenhöhe zu diskutieren.
Raffinerien öffnen ihre Werkstore
An den Raffinerie-Standorten in Gelsenkirchen und Lingen
ist BP regelmäßig im Austausch mit ihren Nachbarn.
Im Rahmen verschiedener Veranstaltungen und Aktionen
haben die Anwohner die Möglichkeit, einen Einblick in den
Werksalltag der großen Industrieanlagen zu bekommen. So
öffnete am bundesweiten „Tag der Chemie“ die Raffinerie
in Gelsenkirchen-Horst ihre Türen, um mit Anwohnern und
1
Besuchern ins Gespräch zu kommen. Und diese nahmen
die Einladung zahlreich an: Insgesamt kamen rund 4.000
Interessierte zum Tag der offenen Tür, schauten sich das
Werksgelände an und redeten mit BP Spezialisten vor Ort.
Erfahrene BP Mitarbeiter begleiteten die Besucher bei
Bustouren über das Gelände und erklärten die Funktions­
weise einer Raffinerie.
Die Rundfahrten dauerten etwa 40 Minuten und führten an
allen Stufen des Produktionsprozesses vorbei – von der Anlieferung des Rohöls bis zum fertigen Kraftstoff für die Aral
Tankstellen. Die hohe Besucherzahl zeigte, dass Industrie im
Allgemeinen und die Raffinerie in Gelsenkirchen nach wie
vor auf großes Interesse in der Bevölkerung stoßen.
Die Öffnung der Produktionsanlagen für interessierte Bürger
ist eine hervorragende Möglichkeit, um den Produktionsprozess noch transparenter zu machen. Dadurch, dass die
Besucher einen Blick hinter die Kulissen werfen konnten,
wurden mögliche Berührungsängste abgebaut. Umgekehrt ergibt sich für das Unternehmen die Möglichkeit, mit
Anwohnern und interessierten Bürgern ins Gespräch zu
kommen – für beide Seiten ein Gewinn!
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43
Verantwortung übernehmen
1,2Beim Dialog mit der Jugend werfen Schüler einen
Blick hinter die Kulissen der BP/Aral Forschung und
tauschen sich mit BP Chef Michael Schmidt aus.
3Beim Tag der offenen Tür in Gelsenkirchen lernen
Nachbarn die Raffinerie aus der Nähe kennen.
42013 übergab Aral Chef Stefan Brok die Spenden auf
dem Weihnachtsmarkt vor der BP Zentrale in Bochum.
3
2
4
Aral spendet jährlich an soziale
Einrichtungen in Bochum
Bei der der Aral AG in Bochum hat sich zur Weihnachtszeit
eine schöne Tradition etabliert: Im Rahmen des internen
Weihnachtsmarktes werden jedes Jahr Spenden an verschiedene soziale Einrichtungen in Bochum übergeben. In
den letzten Jahren waren dies jeweils 30.000 Euro. Beson­
ders gefördert werden hierbei soziale Einrichtungen, die
Kindern und Jugendlichen Wissen und Selbstvertrauen
vermitteln und so den Weg in ein eigenständiges und ver­
antwortungsbewusstes Leben ebnen.
hier nicht um eine einmalige Spende vor Weihnachten, sondern um dauerhafte Unterstützung von sozialen Institutionen
in Bochum. Das sieht man an der kontinuierlichen Arbeit
unserer Mitarbeiter über das Jahr hinweg, wie zum Beispiel
dem jedes Jahr stattfindenden TapetenWechsel.“
Freiwillige in Lingen gesucht – und gefunden
Die Spenden unterstreichen das Anliegen der Aral AG, die
Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Dieses Engagement gründet auf der Überzeugung,
dass Bildung mehr als nur eine berufliche Qualifikation ist.
Vielmehr geht es darum, junge Menschen mit dem nötigen
Rüstzeug auszustatten, damit diese Verantwortung für sich
und die Gesellschaft übernehmen können.
Viele Menschen wollen sich gerne gesellschaftlich engagieren, wissen jedoch nicht genau, wie sie sich einbringen
können. Hier setzt das Angebot des Freiwilligen-Zentrums in
Lingen an: Die ehrenamtlichen Mitarbeiter beraten Interessierte über die vielfältigen Möglichkeiten gesellschaftlichen
Engagements und vermitteln diese anschließend an Organisationen und Vereine vor Ort. Auf diese Weise wurden
schon mehr als 800 Bürger erfolgreich vermittelt – von der
Hausaufgabenhilfe über einen Besuchsdienst für Lingener
Senioren bis hin zur „Mobilen Begleitung“. Das Zentrum
bringt ganz unterschiedliche Menschen zusammen und leistet so einen wesentlichen Beitrag für den gesellschaftlichen
Zusammenhalt in der Stadt.
Stefan Brok, Vorstandsvorsitzender der Aral AG, freut sich
über das soziale Engagement der Mitarbeiter: „Es geht uns
Ein Ansatz, den BP in Lingen voll und ganz unterstützt.
Auch finanziell, denn die BP Raffinerie hat dem Freiwil-
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Engagement voller Energie
1
2
1Das Freiwilligen-Zentrum Lingen fördert
freiwilliges Engagement vor Ort.
22014 radelten 35 Mitarbeiter für einen guten
Zweck 180 Kilometer von Bochum nach Lingen.
ligenzentrum seit seiner Gründung im Jahr 2005 bereits
über 100.000 Euro gespendet. „Die Arbeit ist direkt an den
Bedürfnissen der Menschen vor Ort orientiert und eine
­Förderung daher sehr sinnvoll“, so Peter Brömse, Geschäftsführer der Raffinerie in Lingen.
Das langjährige Engagement in Lingen unterstreicht das
Verständnis von BP als Arbeitgeber vor Ort: Arbeits- und
Ausbildungsplätze zu schaffen ist das eine. Aber es geht
auch immer darum, an den jeweiligen Standorten ein positives gesellschaftliches Umfeld zu fördern. Und das setzt das
Freiwilligen-Zentrum in Lingen geradezu vorbildlich um.
BP Charity Tour: Standorte strampeln
für den guten Zweck
2010 spannten BP Mitarbeiter erstmals ihre Rennräder für
den guten Zweck ein. Insgesamt haben seitdem 96 Fahrer
die beachtliche Zahl von insgesamt 27.840 Kilometern bei
einer Fahrzeit von 964 Stunden zurückgelegt. Gemeinsam
steuerten sie mit dem Rennrad BP Standorte in Lingen, Bochum und Mönchengladbach sowie die Rohölanlandestation
in Wilhelmshaven an. Das herbstliche Radeln für gemeinnützige Projekte ist mittlerweile zur Tradition geworden.
Was sich nach einem sportlichen Betriebsausflug anhört,
bringt wichtige Spendengelder für gemeinnützige Projekte.
Denn jeder der Teilnehmer sammelt für jeden gefahrenen
Kilometer fünf Cent von Unterstützern ein oder spendet den
Betrag selbst. So kommen beachtliche Summen zusammen:
2014 traten 35 Mitarbeiter aus Lingen, Gelsenkirchen und
Bochum in die Pedale. Sie radelten von der Aral Forschung
in Bochum nach Lingen. Jeder Fahrer legte innerhalb von
zwei Tagen 340 Kilometer zurück – eine sportliche Leistung.
Dabei wurden 10.000 Euro gesammelt und von den Geldern
des BP Matching Funds verdoppelt.
Christoph Bernsmann, Mitglied des Organisationsteams,
freut sich: „Für uns ist die BP Charity Tour ein ganz besonderes Event. Wir haben die Möglichkeit, mit unserem Engagement etwas Gutes zu tun und anderen zu helfen.“
Unterstützt werden mit den Spenden gemeinnützige
Einrichtungen an den teilnehmenden BP Standorten. In
Bochum wurde der St. Vinzenz e.V. mit den Spendengeldern
bedacht. Die Einrichtung bietet Kindern und Jugendlichen
Hilfe, die in ihrem häuslichen Umfeld nicht mehr leben wollen oder können.
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45
Verantwortung übernehmen
Perspektiven
schaffen:
BP als verantwortungsbewusster Arbeitgeber
1In der Raffinerie in Gelsenkirchen bildet BP in vielen
technischen und chemischen
Berufen aus.
2Über 400 Auszubildende und
1
2
duale Studenten gehören zum
BP Team.
Unternehmerische Verantwortung fängt bei der eigenen
Belegschaft an. Schließlich arbeiten rund 5.000 Mitarbei­
ter in Deutschland jeden Tag gemeinsam am Erfolg und
helfen, die Energieversorgung und die Mobilität hierzu­
lande zu sichern. Dabei geht BP als Arbeitgeber gezielt
auf die Anliegen und Bedürfnisse ihrer Beschäftigten ein.
Eine zentrale Voraussetzung für eine hohe Motivation
und Zufriedenheit innerhalb der Belegschaft.
Besonderen Wert legt das Unternehmen auf ein respektvolles und offenes Miteinander über alle Hierarchie­ebenen
hinweg. Trotz der Unternehmensgröße herrscht eine
freundschaftliche Atmosphäre, in der sich jeder wohlfühlen
und weiterentwickeln kann. Mit individueller Förderung
und Weiterbildung, überdurchschnittlicher Vergütung und
Sonderleistungen unterstützt BP ihre Mitarbeiter außerdem
beim Erreichen ihrer persönlichen Ziele. Zudem tragen
­flexible Arbeitsmodelle zu einem besseren Gleichgewicht
von Berufs- und Privatleben bei.
BP fördert das Engagement ihrer Mitarbeiter auch über
das Arbeitsleben hinaus, unter anderem durch den Matching
Fund bei ehrenamtlichen Projekten in der Freizeit.
Talente fördern, Nachwuchskräfte sichern
Gemeinsame Herausforderung für BP als Unternehmen und
die Gesellschaft ist die Sicherung von Nachwuchskräften.
Deshalb legt BP viel Wert auf die Förderung ihrer Auszubildenden und bietet ein qualitativ hochwertiges Ausbildungsprogramm. Im Unternehmen gibt es 17 Ausbildungswege,
darunter chemische, technische und kaufmännische Disziplinen. Jedes Jahr starten rund 100 junge Menschen bei BP
in ihr Berufsleben. Schon mit Beginn einer Ausbildung oder
eines dualen Studiums werden sie fest ins BP Team integriert. Die Ausbilder und Ausbildungsbeauftragten sind stets
ansprechbar und unterstützen Auszubildende und duale
Studenten mit ihrem Praxiswissen. Die Programme sind
strukturiert und bieten sowohl Herausforderung als auch
Entlastung, zum Beispiel durch Trainings vor Prüfungen.
Mit dem unabhängigen Zertifikat „Top Arbeitgeber Deutschland 2014“ bestätigt das Top Employers Institute die herausragende Qualität der BP Europa SE in den Bereichen Primäre
Benefits (zum Beispiel Gehalt, Altersversorgung), Sekundäre
Benefits und Work-Life-Balance (zum Beispiel flexible Arbeitszeit) sowie Training und Entwicklung.
46
Engagement voller Energie
Das macht BP
in Deutschland
Hamburg
Schmierstoffe, Marine, Air BP
Hamburg
Bremerhaven
Schwedt/Oder
Raffinerie (Beteiligung)
Schwedt/Oder
Lingen
Lingen
Raffinerie
Gelsenkirchen
Raffinerie (Joint Venture)
Bochum
Kraftstoffgeschäft, Tankstellengeschäft,
BP/Aral Forschung, BP Bitumen,
BP Refining & Petrochemicals
Berlin
Hannover
Gelsenkirchen
Bochum
Leipzig
Mönchengladbach
Mönchengladbach
Schmierstoffe
Landau
Schmierstoffe
Karlsruhe
Raffinerie (Beteiligung)
Vohburg/Neustadt
Raffinerie (Beteiligung)
Frankfurt am Main
Nürnberg
Landau
Karlsruhe
Stuttgart
Vohburg/Neustadt
München
Über die drei Marken BP, Aral und Castrol vertreibt BP
in Deutschland rund 25 Millionen Tonnen Mineralölpro­
dukte pro Jahr – und deckt damit knapp ein Viertel des
inländischen Bedarfs: zu Lande, zu Wasser und in der
Luft. Die rund 5.000 Mitarbeiter an den Standorten Hamburg, Bochum, Gelsenkirchen, Landau (in der Pfalz), Lingen
und Mönchengladbach versorgen Deutschland mit Kraftund Schmierstoffen sowie Heizöl. Darüber hinaus sind BP
Produkte für das komfortable Alltagsleben unverzichtbar: als
Basis für eine breite Palette von Kunststoffen, in Straßen­
belägen oder in Pharma- und Kosmetikprodukten.
Bochum ist die Heimat der Aral AG mit einem Tankstel­
lennetz von rund 2.500 Stationen. Aral ist damit nicht nur
Deutschlands führender Kraftstoffanbieter, sondern mit täglich über 80.000 verkauften Kaffees auch die Nummer eins
im Coffee-to-go-Geschäft. Bochum ist ebenfalls Standort
eines von weltweit vier BP Kraftstoffzentren für Forschung
und Entwicklung.
Zudem betreibt BP eines der größten Raffinerie- und Petrochemiesysteme in Deutschland. Dazu zählen die Raffinerien
in Gelsenkirchen und in Lingen im Emsland sowie weitere
Beteiligungen an der PCK Raffinerie GmbH in Schwedt/
Oder, an der BAYERN OIL Raffineriegesellschaft mbH in
Vohburg/Neustadt und an der MiRO Mineralölraffinerie
Oberrhein GmbH & Co. KG in Karlsruhe.
Hamburg ist das Zentrum des Schmierstoffgeschäfts. Von
hier aus werden die Vertriebs- und Marketingaktivitäten
gesteuert. Im Hamburger Hafen entwickelt und produziert
BP im Werk Neuhof Motoren- und Getriebeöle für Automobilhersteller und andere Abnehmer in der ganzen Welt. Aus
der Hansestadt beliefert BP ebenfalls Schifffahrtsbetriebe
mit hochwertigen Schmier- und Treibstoffen. Air BP versorgt
als Marktführer von Hamburg aus mehr als 50 Flughäfen in
Deutschland mit Flugtreibstoff. Maßgeschneiderte Hochleistungsschmierstoffe für die Industrie werden in Mönchen­
gladbach und Landau entwickelt, produziert und vertrieben.

Weiterführende Links
www.civil-academy.de
www.talentmetropoleruhr.de
www.klima-und-co.de
www.charta-der-vielfalt.de
www.b-b-e.de
BP Europa SE
Unternehmenskommunikation Deutschland
Wittener Straße 45
44789 Bochum
www.bp.de

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