Polit-Aschermittwoch
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Polit-Aschermittwoch
2 POLITIK STEIRISCH Freitag, 2. März 2007 LAbg. Eduard Hamedl Foto: STVP Drogen Der Sicherheitssprecher der Steirischen Volkspartei, Landtagsabgeordneter „Super-Cop“ Eduard Hamedl, hat sich massiv gegen den Vorschlag des steirischen Drogenkoordinators Klaus Peter Ederer ausgesprochen, Cannabis (Haschisch) zu legalisieren: „Eine Freigabe dieser Einstiegsdroge würde die Situation verschlimmern und ist daher eindeutig abzulehnen. Von einer weichen Droge kann keine Rede sein, da der Wirkstoff THC der Droge von zwei auf zwanzig Prozent durch genmanipulierten Züchtungen gestiegen ist.“ Selbst der Wiener Drogenbeauftragte Alexander David warnt vor diesen neuen Formen von Cannabis-Produkten. Immer mehr Menschen kommen aufgrund von psychischen Erkrankungen als Folgeerscheinung von Cannabis zur Behandlung. Gerade in Holland zeige sich, dass die Legalisierung dieser Einstiegsdroge zu Abhängigkeit führt und die Zahl der Drogensüchtigen ansteigt. Auch durch die Freigabe von Cannabis würde weiterhin der illegale Drogenmarkt bestehen. Auch der Forderung nach Konsumräumen für Heroinsüchtige, in denen unter medizinischer Aufsicht Heroin konsumiert werden kann, steht Hamedl kritisch gegenüber: „Drogensüchtigen muss die Möglichkeit geboten werden, unter medizinischer Aufsicht den Ausstieg zu schaffen. Ich möchte daher Ausstiegsräume und nicht Konsumräume fördern. Selbst die MethadonBehandlung funktioniert in der Steiermark noch sehr schlecht.“ Die Steirische Volkspartei forderte daher den zuständigen Gesundheitslandesrat Helmut Hirt (SPÖ) auf, endlich eine verantwortungsvolle Drogenpolitik zu betreiben. Als erstes müsse sich Hirt deutlich von diesen Aussagen des Drogenkoordinators distanzieren. „Ich erwarte mir hier klare Worte von Hirt“, so Hamedl abschließend. Viele freut‘s – einige werden noch ins Schwitzen kommen ... Polit-Aschermittwoch Von Direktor Franz Tonner Bauernbundpräsident Fritz Grillitsch hat steirische Bauern zur großen CSU-Veranstaltung ins bayerische Passau eingeladen. wanzig steirische Bauern starteten früh morgens mit Bauernbundpräsident Fritz Grillitsch an der Spitze nach Passau, um die deftigen Sprüche und die perfekte Inszenierung einer politischen Massenveranstaltung hautnah miterleben zu können. Der politische Aschermittwoch in Passau ist wohl der Höhepunkt im CSU-Jahreskreis und mit keiner Parteiveranstaltung in Österreich vergleichbar. In beeindruckender Weise hat der bayerische Ministerpräsident und CSUVorsitzende Edmund Stoiber in einem dreistündigen Referat den Kurs klar vorgegeben und auch aktuelle kritische Fragen angesprochen. Dabei hat er dem Türkei-Beitritt, der Terroristenbegnadigung oder einem vermeintlich modernen Familienbild offen die Absage erteilt. Er nahm sich kein Blatt vor den Mund, und die Begeisterung ging vom Redner auf das Publikum über. Der sonst eher bürokratische, staubtrockene Stoiber wirkte locker und elegant, aber trotzdem sehr bestimmend. Seine CSU-Kollegin Gabriele Pauli, die für seinen Rückzug aus der Politik verantwortlich zeichnet, blieb von ihm ungeschoren, bekam aber von der tobenden Masse das Fett ab. Über 6000 polterten: „Pauli raus.“ Z Präsident Fritz Grillitsch mit dem bayerischen Landwirtschaftsminister Josef Miller Foto: Tonner Die mit Präsident Grillitsch mitgereiste steirische Bauerndelegation war vom Auftritt des Noch-Ministerpräsidenten Edmund Stoiber begeistert und sich einig: Diese so klare Sprache mit Ecken und Kanten wird in Österreich nicht gesprochen, am ehesten noch bei Bauernversammlungen. Am Rande des politischen Aschermittwochs gab es noch ein Arbeitsgespräch von Präsident Fritz Grillitsch mit dem bayerischen Landwirtschaftsminister Josef Miller. Schließlich ist Bayern von der Topografie her ähnlich gelagert wie Österreich und damit ein starker Verbündeter für viele Verhandlungen in Brüssel. Denn bei so essentiellen Fragen wie der Fortführung der Milchkontingentierung gibt es ohnehin nur wenige Partner. Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (speziell Inserate) dieser Archivseite zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Gültigkeit mehr aufweisen müssen!