E:/surf/FSV/Projekte/Jugendbegegnung 2015_2.sla
Transcrição
E:/surf/FSV/Projekte/Jugendbegegnung 2015_2.sla
Sonderausgabe - Dokumentation 201 5 LÖWENECHO Das offizielle Vereinsmagazin des FSV Witten D oku m en tati on zu m P roj ekt d es F S V Wi tten : " F u ßbal l bau t B rü cken - Tag e d er B eg eg n u n g m i t F u ßbal l freu n d en au s Tczew" Tu rn i er u m d en P o ka l d e r B e g e g n u n g U n s ere Ru h rs tad t - Wi eg e d es Ru h rberg bau s U n terweg s au f d er Ru h r Tran s portad er d er Koh l e Editorial Grußwort Liebe Leserinnen und Leser dieser Sonderausgabe ‚Fußball baut Brücken!‘ – Baut Fußball Brücken? Artikel 2 der Statuten der Fédération Internationale de Football Association (FIFA) gibt als Zweck dieser internationalen Nichtregierungsorganisation an, den Fußball "weltweit zu verbreiten, wobei der völkerverbindende, erzieherische, kulturelle und humanitäre Stellenwert des Fußballs berücksichtigt werden soll". Und die Vereinten Nationen setzen die Möglichkeiten einer Völkerverständigung durch Sport und damit auch durch Fußball so hoch an, dass sie eine Arbeitsgruppe "Sport für Entwicklung und Frieden" eingerichtet haben und Regierungen aufforderten, entsprechende Projekte aufzulegen. Erfahrungen mit Sport in Diktaturen zeigen allerdings auch das Gegenteil. Es ist daher festzustellen: Fußball ist weder Krieg noch ein Allheilmittel für zwischenstaatliche und gesellschaftliche Konflikte, er ist von Natur aus weder gut noch böse. Er ist das, was wir aus ihm machen. Er hat die Bedeutung, die wir ihm geben. (Hans Georg Ehrhardt, Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg) Hier sehen wir unseren Auftrag: Wir wollen im Rahmen unser Möglichkeiten dazu beitragen, dass der Fußballsport seine friedensstiftende und verbindende Kraft auch in den Partnerstädten Witten und Tczew entfalten kann. Sind doch die europäischen Völker auf dem besten Weg, ihre beschworene Solidarität unter den Herausforderungen der Flüchtlingsfrage aufzugeben und neue Vorbehalte aufzubauen! Wir sind davon überzeugt, dass besonders der persönliche Kontakt zu den Menschen in unseren Nachbarstaaten ein besonderes Gewicht haben kann und sind fest entschlossen, unsere seit drei Jahren bestehenden Beziehungen weiterhin zu pflegen und sie unseren jungen Fußballern im Verein gerade im Sport zu ermöglichen. Es war sehr bewegend zu erleben, wie die jungen Menschen, auch ohne die Sprache des anderen zu kennen, miteinander ‚ins Gespräch‘ kamen – eben da liegen die besonderen Chancen, die das gemeinsame Sport treiben ermöglicht! Ganz persönlich möchte ich sagen, dass ich diese Erfahrung nicht missen möchte: Unsere polnischen Freunde haben die gleiche Bereitschaft zum Engagement und zu viel zusätzlicher Arbeit im Freizeitbereich, wie auch wir sie brauchen, um Tage der Begegnung zu ermöglichen! Es ist daher mein besonderes Anliegen, allen zu danken, die in unterschiedlichster Art geholfen haben, dieses Projekt mit Leben zu füllen und gelingen zu lassen! Was dabei entstanden ist, können sie auf den folgenden Seiten sehen und lesen – viel Spaß dabei! Christel Schmitt 3 Editorial/ Inhalt Inhalt Seite 03 Seite 05 Seite 06 Seite 07 Seite 11 Seite 1 5 Seite 1 6 Seite 1 8 Seite 20 Seite 23 Seite 24 Seite 26 4 Editorial Grußwort der Bürgermeisterin Frau Sonja Leidemann Das DPJW Entstehung des Projektes Bericht des Freundschaftsvereins Tczew - Witten Bethaus der Bergleute Eindrücke unseres Fotografen Stadtralley durch Witten Impressionen Was sonst noch im Verein passiert - DFB-Fußballabzeichen Unsere Herbstturniere Der Freundschaftsverein Tczew Witten - Bericht der WAZ Seite 27 Seite 28 Seite 32 Seite 34 Vom FSV zum VfL Bochum Ausbildungskonzept des FSV Witten Tczew - Die Heimat unserer Gäste Rückblick auf unser Projekt 201 4 Mini-WM für D-Junioren mit Fest der Nationen Herausgeber Impressum FSV Witten 07/32 Westfalenstraße 75a 58453 Witten E-Mail: [email protected] Internet: www.fsv-witten.de Redaktion Christel Schmitt, Adolf Weber : Layout und Gestaltung : Christel Schmitt Fotos : FSV Witten Haftung und Urheberrecht: Trotz größter Sorgfalt und eingehender Prüfung kann für die Richtigkeit der Angaben keine Garantie geleistet werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Die gesamte Zeitschrift, einschließlich aller ihrer Teile, ist urheberechtlich geschützt. Jede Verwertung von Texten, Fotos und anderen Inhalten ist ohne Genehmigung der Redaktion unzulässig, solange sich aus dem Urheberrechtsgesetz nichts anderes ergibt. Grußwort Grußwort Der FSV Witten 07/32 hat auch in diesem Jahres eindrucksvoll gezeigt, dass Achtung vor anderen, Toleranz und Solidarität bei den Mitgliedern des Vereins fest verankert sind. So waren in der Zeit vom 27.06. bis 2.7. Jugendliche aus unserer Partnerstadt Tczew zu Gast in Witten. Ich freue mich, dass sich die Jugendabteilung des FSV bereits zum dritten Mal an dieser Begegnung, die im Jahr 201 3 mit dem Projekt „Schmelztiegel Ruhrgebiet – Interkulturelle Begegnung bei Spiel, Sport und gemeinsamer Spurensuche“ begonnen hat, beteiligt. Der Umgang mit Integration, die Verankerung von Weltoffenheit sind entscheidende Fragen unserer Zeit. Die Gesellschaft in unserem Land ist in den vergangenen Jahrzehnten bunter geworden; in nahezu allen Städten und Gemeinden leben Menschen unterschiedlicher Herkunft oder Konfession zusammen. Dass sich gerade Fußballclubs engagieren, hängt damit zusammen, dass die Frage von Rassismus und Toleranz viel mit ihrem eigenen Alltag zu tun hat. Vielleicht noch stärker als in unserer Gesellschaft insgesamt treffen in Sportvereinen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Konfession aufeinander, und um ein gutes „Betriebsklima“ und gute Ergebnisse zu erzielen, sind die Jugendlichen dann darauf angewiesen, gut miteinander klarzukommen. Und das schaffen sie auch. Sie liefern oft ein Beispiel, wie das Miteinander gelingen kann. Vielleicht waren sich einige anfangs fremd, aber im Sportteam lernt man sich schnell besser kennen. Und wenn man mehr voneinander weiß, erkennt man auch, wie viele Gemeinsamkeiten es gibt, und weiß sich immer mehr zu schätzen. Begegnung ist sozusagen das Zauberwort für die Überwindung von Vorurteilen und die Entwicklung von Toleranz. Deshalb möchte ich den Mitgliedern des FSV Witten 07/32 vielmals danken, die in unserer Stadt solche Begegnungen ermöglicht haben und die in dieser Woche erheblich dazu beigetragen haben, Freundschaften über die Landesgrenzen hinaus zu fördern. Sonja Leidemann 5 Das Deutsch - Polnische Jugendwerk Das Deutsch-Polnische Jugendwerk - von der Gründung bis heute Am 1 7. Juni 1 991 unterzeichneten die Außenminister Deutschlands und Polens das Abkommen über die Gründung des Deutsch-Polnischen Jugendwerks. Die Idee dazu stammte vom damaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl und seinem polnischen Amtskollegen Tadeusz Mazowiecki, dem ersten nichtkommunistischen Premierminister Polens. Aussöhnung durch Jugendaustausch Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa und der deutschen Wiedervereinigung wollten sie die Beziehungen und die Aussöhnung zwischen ihren Ländern vorantreiben. Das DPJW sollte daran großen Anteil haben. Im Bewusstsein einer schwierigen und schmerzhaften gemeinsamen Vergangenheit sollten junge Menschen aus Polen und Deutschland die Möglichkeit bekommen, die Menschen und die Kultur ihres Nachbarn kennen zu lernen, Freundschaften zu knüpfen und Vorurteile zu überwinden. Vorbild für das DPJW war das 1 963 gegründete Deutsch-Französische Jugendwerk. Gleichzeitig mit dem Abkommen über die Gründung des DPJW unterschrieben die beiden Länder den "Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit" - ein Meilenstein in den deutschpolnischen Beziehungen der Nachkriegszeit. DPJW als internationale Organisation Das DPJW hat offiziell den Status einer internationalen Organisation, vergleichbar solchen Organisationen wie der EU oder den Vereinten Nationen. Das DPJW ist die einzige deutsch-polnische Einrichtung mit dem Status einer internationalen Organisation. Finanziert wird das DPJW von der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen. Rund 9 Millionen Euro flossen im Jahr 201 4 in unseren Haushalt. 6 Entstehung des Projektes Grußwort Entstehung des Projektes Was heißt in polnischer Sprache ‚Guten Tag‘? Dzień dobry! Das kann man schreiben – aber wie spricht man das aus? Ein Vater, in Polen aufgewachsen, kann es vorsprechen – aber damit kann man es noch längst nicht sicher nachsprechen! Ist das eine schwere Sprache! Da sind sich unsere jungen Fußballer schnell einig! Zusammen mit den Eltern sitzen wir im Jugendraum, um die Begegnungstage mit unseren Gästen aus Wittens polnischer Partnerstadt Tczew vorzubereiten! Was wissen wir über Tczew? Vielleicht sollten wir vorher schon mal ein paar Informationen bekommen? – Wir sehen eine kurze Diashow über unseren Besuch in Tczew im Jahr 201 4, als unsere damaligen C-Junioren die Partnerstadt als erste Mannschaft des FSV Witten kennengelernt haben! Dann versuchen wir in einem Quiz unser Wissen über Polen zu testen – Wer ist Ministerpräsident/in?, Wie heißt Polens Hauptstadt?, Seit wann ist Polen Mitglied der EU?, Wie heißt der Grenzfluss zwischen Polen und Deutschland?, Wie sieht die polnische Fahne aus?, An welches Meer grenzt Polen?, Ist Polen ein germanisches Volk?, Wie viele Einwohner hat Polen? Welche Geschichte verbindet oder trennt Deutschland und Polen?...... Mit Erstaunen stellen wir fest, wie wenig wir über unseren Nachbarstaat wissen! Ob es wohl den Polen ähnlich ergeht, die sich ja auch auf ihre Reise zu uns vorbereiten? Was wollen wir denn unseren Gästen aus Polen von Witten zeigen und erzählen? – Schon sind wir dabei, zu testen, was wir über unsere Heimatstadt wissen! Das ist nicht ganz so mager – aber fundiert ist was anderes! Also bedienen wir uns der Informationen und Vorschläge für Touristen, die das Wittener Stadtmarketing erstellt hat und der Erfahrungen, die wir bei unserem 1 . Besuch einer Mannschaft aus Tczew im Jahr 201 3 gemacht haben. So entsteht unser Programm für die 6 gemeinsamen Tage zu Beginn der Sommerferien 201 5. Der vorliegende Entwurf wird diskutiert, verändert und abgesegnet. Nun müssen wir noch genügend helfende Hände der Eltern finden, damit das vorgesehene Programm auch durchgezogen werden kann. Erfreulicherweise gibt es da eine große Bereitschaft, bei den gemeinsamen Mahlzeiten im Vereinsheim ‚Goal‘ und bei den erforderlichen Fahrdiensten mit anzupacken. Ohne diese Hilfe hätten wir ein massives Problem, denn einkaufen können wir bei weitem nicht alle notwendigen Hilfsdienste! 7 Entstehung des Projektes Spätestens jetzt wird uns bewusst, dass wir alle gemeinsam große Erwartungen an das Zusammensein haben und auch bereit sind, dafür etwas zu tun! Wir wissen doch: ‚Fußball baut Brücken‘! Nicht von selbst und ohne Einsatz! Aber den wollen wir bringen und die Voraussetzungen dafür schaffen, dass wir 6 gewinnbringende Tage mit den jungen Polen und ihren Trainern verbringen können! So bauen wir ein Programm, das unseren jungen Fußballern gemeinsame Erlebnisse in ihrem geliebten Fußballsport, in Training und Turnier ermöglicht, das ihnen die Möglichkeit zu Gesprächen gibt – notfalls mit Händen und Füßen -, aber auch den Gästen Wichtiges über unsere Heimatstadt vermittelt - wissen wir doch, dass das kulturelle Umfeld die Menschen prägt und zum Verständnis ihres Lebens und Verhaltens beiträgt! Dazu gehört auf jeden Fall die Bergbaugeschichte, ist doch Witten die Wiege des Ruhrbergbaus! Also: Auf jeden Fall müssen wir ins Muttental und dort mit einer Ralley die wichtigsten Orte erschließen! Im Bethaus können wir unseren Mittagsimbiss planen und dabei gleich die historische Schmiede und den für die Bergbauarbeiter so wichtigen Treffpunkt vor und nach der Arbeit kennenlernen! Natürlich müssen wir auch den Nachtigall-Stollen besichtigen und eine Führung buchen! 8 Die Ruhr als wichtigste Transportader der Kohle müssen wir natürlich auch im Programm haben aber das können wir ja auch sportlich nehmen und mit Drachenbooten unterwegs sein – dabei ist dann durch eine gemischte Besetzung der Boote eine weitere Verständigungsnotwendigkeit entstanden! Mit großer Freude akzeptieren wir die Bereitschaft der Sportjugend NRW, hier die Kosten zu übernehmen! Ja – und wenn man über Fußball im Ruhrgebiet spricht, kann man natürlich auch nicht Schalke und Borussia ausklammern – beides Vereine, die von den polnischen Zuwanderern im 20. Jahrhundert sehr profitiert haben – man denke nur an Kuzorra, Szepan und Tibulski! Wir entschließen uns, das Signal-Iduna-Stadion zu besichtigen, in dem aktuelle polnische Nationalspieler für viel Furore gesorgt haben! Schon Entstehung des Projektes Grußwort 201 3 haben unsere polnischen ders reizvoll ist, aber besonders das Gästehaus des Hotels einFreunde den Borussia-Rasen für unsere polnischen Gäste geladen, was wir mehr als ergeküsst! einen hohen Stellenwert hat! freut annehmen! Bewegen wir uns doch auch auf Getestet haben wir auch schon offiziellem Terrain! Dieser Be- Dennoch bleiben natürlich eine den Steinbruch Imberg, vom such ist bereits abgestimmt und Menge Kosten zu stemmen, Kinder- und Jugendparlament kann mit eingeplant werden! Er wollen wir doch unser gemeinals Kletterparadies erkämpft! wird zu einem besonderen sames Programm für polnische Der soll und muss wieder ins Highlight werden, da wir bei der und deutsche Portemonnaies Programm, auch wenn er Kos- Gelegenheit auch den Rathaus- bezahlbar gestalten. Wie erten verursacht! War es doch turm besteigen und Witten von freulich ist es, dass es neben überzeugend gut, wie dort die oben kennenlernen werden! dem Förderprogramm des Jugendlichen bei dem ersten Deutsch Polnischen JugendBesuch der Polen durch das Besonders dankbar sind wir für Werks – DPJW , das sich die gegenseitige Absichern und die Unterstützung eines Vaters Förderung solcher JugendbeEinander-Helfen einen optima- unserer Fußballer, des Inhabers gegnungen auf die Fahnen gelen Zugang zueinander gefun- von Hotel Haus Hohenstein. Er schrieben hat und vom Bund den haben! Das muss ein hat unsere Gäste für einen finanziert wird - in Witten FirProgrammpunkt für einen der Freundschaftspreis zu sich in men und Institutionen gibt, die ersten Tage sein! Danke, Herr Grewal! Und statt einer langweiligen Stadtführung können wir doch auch unsere Fußballkids mit den polnischen auf eine Stadtralley schicken, bei der sie gemeinsam die Stadt Witten (wieder) kennenlernen! Gedacht - beschlossen! Wichtig ist aber auch ein Besuch bei der Stadtspitze, unserer Bürgermeisterin! Auch in Tczew haben wir erlebt, dass ein solcher Termin für junge Fußballer vielleicht nicht beson9 Entstehung des Projektes solche deutsch-polnischen Begegnungstage ebenfalls für sinnvoll halten und gerne finanziell unterstützen! volles Programm mit vielen Highlights gestalten und uns noch heute an den Erinnerungen erfreuen! So haben wir nicht vergeblich bei der Firma Ostermann, der Stabsstelle für Integration/ Partnerschaftsfonds der Stadt Witten, J.D. Neuhaus, der Bürgerstiftung der Sparkasse Witten und dem LionsClub Witten angeklopft! Auch die Firma Kesper griff uns bei der Versorgung unserer Jungfußballer tatkräftig unter die Arme! Auch ‚unser‘ Goal verzichtete auf sonst übliche Raummiete und Stromkosten! Ihnen allen möchten wir auch an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön sagen! So können wir ein anspruchs- Wirklich erfreuen! Denn es wurde ein gelungenes Zusammensein! Die Schlussrunde am letzten Tag auf dem Rasen des 10 Zurzeit stecken wir bereits mitten in der Planung für den Gegenbesuch in Tczew, den wir zu Beginn der Sommerferien 201 6 durchführen wollen! Dann werden wir wieder ein besonderes Fußballereignis gemeinsam mit unseren polnischen Freunden erleben: Das Endspiel der Fußball - Europameisterschaft wird genau dann gespielt, wenn wir in Polen sein werden! Wer weiß, vielleicht stehen sich dann Polen und Deutschland gegenüber!..? Bei unserem Besuch 201 4 haben wir den grandiosen Sieg Hohensteins bezeugte es ein- der deutschen Nationalmannstimmig: Es war Klasse, stei- schaft gegen Brasilien dort gegerte sich von Tag zu Tag (am feiert! besten war der Turniertag und Christel Schmitt die Drachenboottour ) – und wir kommen gerne wieder! Freundschaftsverein TczewGrußwort - Witten Ein Dank an Peter Liedtke "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!" Dieses Zitat des Fußballweisen Sepp Herberger lässt sich nahtlos auf unsere Jugendbegegnungen übertragen. Kaum liegen die Tage der Begegnung hinter uns, müssen bereits die Weichen gestellt werden für das nächste Jahr! So wird bereits im Vorfeld ein immenser Einsatz von den Verantwortlichen gefordert. Unverzichtbar ist dabei der engagierte Einsatz von Peter Liedtke, Vorsitzender des Freundschaftsverein Tczew – Witten! Er vertritt den FSV bei unserem Partner Gryf Tczew bei den Vorbesprechungen, wenn er mal wieder an der Weichsel weilt. Dann können der für das Deutsch-Polnische Jugendwerk erforderliche ‚Gemeinsame Antrag‘ im persönlichen Gespräch diskutiert und die Vorschläge aus den Vorbereitungstreffen der jeweiligen Jugendmannschaften eingearbeitet werden. Auch die Unterschriften beider Projektverantwortlichen und Vereinsvorsitzenden können ohne Probleme eingeholt werden. Wir bedanken uns dafür sehr herzlich! Peter Liedtke begleitet auch unsere Treffen mit viel Freude. Sein Bericht aus diesem Sommer, den er für die Homepage des Freundschaftsvereins erstellt hat, ist es wert, hier abgedruckt zu werden! Der Wittener Fußballverein FSV 07/32 lud zum Anfang der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen zum zweiten Mal eine Jugendfußballmannschaft des Partnervereins Gryf Tczew 2009 nach Witten ein. Dies war nun bereits die dritte deutsch-polnische Jugend-Fußball-Begegnung in Folge, nachdem der FSV im letzten Jahr auch in Tczew zu Besuch war. Gegenseitige Verständigung Eine der bei diesen Begegnungen immer wieder zu leistende Aufgabe ist es, die Verständigung zu ermöglichen. In beiden Gruppen gab es Jungen, die gut Deutsch sprachen und andere, die gut hören konnten. Hier der Leiter des polnischen Übersetzungsteams, Pan Krzysztof und Georg, der Chef des FSV Vorstandes, der sich persönlich sehr engagiert um die Gäste kümmerte. Neue Formen der Verständigung übten beide Gruppen gleich am ersten Morgen zusammen ein. Wo die Worte nicht hinreichen, da müssen andere Zeichen her. Hier wurde womöglich an einem System der Verständigung gearbeitet, mit dem sich auch Spielerpositionen und Spielstrategien einfach austauschen lassen - ohne Worte. 11 Bericht des 'Freundschaftsverein Tczew - Witten' Es gab aber trotz des vollen Programms immer wieder Zeiten, in denen sich beide Teams zwanglos begegnen konnten. Das Programm stellte alle Teilnehmer vor neue Herausforderungen. Zuerst schien die Rollenverteilung noch klar zu sein: Ich halte das Gerüst und ihr klettert mal eben hinauf: Was dem Anschein nach so einfach anfing, wurde bald schon ernst. Höhen und Tiefen gehörten zum Programm. Sie wurden individuell erlebt, aber von der Gruppe gehalten und getragen. 12 Bericht des 'Freundschaftsverein TczewGrußwort - Witten' Gemeinsames Spiel und Training Eine ursprüngliche Motivation für die Fußballbegegnungen war auch der Gedanke an ein internationales Trainingscamp gewesen. Immerhin hat der Gryf Tczew schon Spieler hervorgebracht, die international Karriere gemacht hatten. So gehörte das regelmäßige gemeinsame Training beider Jugendmannschaften zum festen Bestandteil des Begegnungsprogramms. Und am Tag des Freundschaftsspiels kam es zu Szenen großer strategischer Überlegungen und dem Bemühen, stets einen kühlen Kopf zu bewahren, was den Spielern angesichts des hoch- sommerlichen Wetters eine Menge abverlangte. Wir zeigen hier jetzt keine Szenen, in denen es zu schönen Spielzügen und gekonnten Tritten gegen ein rundes Stück Leder kam, denn wie der aus Algerien stammende Fußballspieler und Literaturnobelpreisträger, Albert Camus, über seine Fußballgeschichte feststellte: „Alles was ich im Leben über Moral oder Verpflichtungen des Menschen gelernt habe, verdanke ich dem Fußball.“ Dieser Aspekt des gemeinsamen Spiels mit dem Ball ist wichtiger als die Tatsache, dass die Gäste aus Tczew das erste Team unter den ausländischen Gästen waren und das Zweite in der Gesamtwertung. Beide Mannschaften kamen zu einem guten, freundschaftlichen Miteinander. 13 Bericht des 'Freundschaftsverein Tczew - Witten' Mannschaftsspiel - Teamplay Auf dem Platz müssen sich die Spieler unter den strengen Augen von Trainern und Schiedsrichtern nach den Regeln und wunschgemäß verhalten. In einem unbeaufsichtigten Augenblick zeigten die Teilnehmer der Begegnungswoche aber, dass sie im spielerischen Miteinander die Reife erreicht hatten, die sie brauchten, um die nächste Aufgabe erfolgreich bestehen zu können. Hier zeigen sie noch, dass bei der Arbeit im Team jeder seine Aufgabe hat und erfüllen muss, einer baggert hier, zwei geben Ratschläge und der Rest der Gruppe wartet, bis sie auch mal dran sind. Der nächste Ausflug und ein Höhepunkt des Programms stellte etwas andere Anforderungen als das Fußballspiel. Anstatt grünen Rasens gab es Entengrütze im Wasser, der Platz im Boot war festgelegt und bewegt wurden vorwiegend die Arme, die Fußballspieler sonst meist nur hochreißen, wenn sie mal ein Tor erzielt haben. Hier wurden sie hart gefordert, um durch eine wunderbare Landschaft zwischen alten Burgruinen, verfallenen Stollen, bewaldeten Höhenzügen und Autobahnbrücken hindurchzufahren. Wieviel wohl gerade die Gäste von der Landschaft im Detail mitbekommen haben? Das Ringen mit dem gemeinsamen Takt ließ wenig Raum für einen Blick auf Einzelheiten der Flusslandschaft und dennoch ist, wie berichtet wurde, die Schönheit des Ruhrtals im Gedächtnis hängen geblieben. Die Mannschaften beider Boote waren willkürlich gemischt zwischen den Teams des FSV und des Gryf Tczew. Die Sache mit dem Takt stellte sich als das kleine Geheimnis beim Paddeln heraus. Der Erfolg beim Paddeln hing deshalb nicht an der gemeinsamen Sprache, sondern an der Verständigung auf einen gemeinsamen Takt und auf eine gemeinsame Richtung für das Boot. Diese Woche mit Jugendlichen aus Deutschland und Polen hat deutlich gemacht, dass Verständigung in Europa möglich ist und dass die Bürgerinnen und Bürger bereit sind, für ein friedliches Zusammenleben zu arbeiten. Getragen und möglich gemacht werden diese Projekte ja nicht nur von den Verantwortlichen in den Vereinen, die sich monatelang mit Papierkram herumschlagen, sondern auch von den vielen engagierten Eltern, die im Hintergrund helfend tätig sind und Dinge ermöglichen, die sonst gar nicht leistbar wären. Peter Liedtke 14 Bethaus der Bergleute im Muttental Grußwort Bethaus im Muttental, Witten Das Bethaus im unteren Muttental ist das letzte seiner Art im Ruhrgebiet. im frühen Ruhrbergbau waren sie weit verbreitet und erfüllten mehrere Funktionen: als Ort des Gebets vor und nach der Schicht, damit aber auch einer Anwesenheitskontrolle, denn so wurde festgestellt, wer zu Schichtbeginn einfuhr und ob nach Schichtende alle auch wieder wohlbehalten zurück gekehrt waren. Dieses Bethaus ist ein spätes seiner Art und wurde 1 830 unter der Leitung des Bergamtes Dortmund erbaut. Die Baukosten von 564 Reichstalern und 1 5 Silbergroschen für das aus Bruchsteinen errichteten Gebäude teilten sich die in der Nähe liegenden Zechen Morgenstern, Louisenglück, Turteltaube Nord und Süd. Später stießen noch die beiden Zechen Österbank und Aufgottgewagt mit jeweils 62 Reichstalern hinzu. Schon nach sieben Jahren wurde das Bethaus 1 837 wieder geschlossen, weil die beteiligten Zechen ihren Betrieb in der Nähe einstellten oder ganz schlossen. Das vorhandene Inventar wurde versteigert und der Erlös von 1 45 Reichstalern zu gleichen Teilen an die beteiligten Zechen ausgezahlt. In dem Bethaus befand sich mehr als ein Gebetsraum im Obergeschoss. Das am Hang gelegene Bruchsteingebäude verfügte über ein Geschoss mit darunter liegendem Sockelgeschoss und rückwärtigem Fachwerkanbau. Das Sockelgeschoss wird durch eine hohe äußere Steintreppe überwunden. Das Walmdach ist mit einem Glockentürmchen verziert, dessen Spitze von einem Posaunenengel bekrönt wird. Im unteren Raum wird die Holzdecke durch eine Mittelsäule gestützt. Er diente früher als Schmiede und Magazin, wo der Bergmann unter anderem sein Werkzeug, das Gezähe, lagerte. Der dort tätige Schmied härtete und schärfte die stumpf gewordenen Keilhauen und Meißel, so dass sie für die nächste Schicht wieder einsatzfähig waren. Im oberen Stockwerk waren außer dem Betraum auch ein Versammlungssaal untergebracht. Dort trafen sich die Bergleute vor und nach der Untertageschicht, um die täglich anstehenden Fragen und Probleme mit dem Schichtmeister zu besprechen. Nach der Außerdienststellung diente das Bethaus lange als Wohnhaus und erhielt dafür seinen Fachwerkanbau im hinteren Bereich. 1 971 wurde das Haus unter Denkmalschutz gestellt. Von 1 974 bis 1 992 gehörte es dem Bergbau-Museum Bochum. Nach der Übernahme durch die Stadt Witten richtete das Westfälische Industriemuseum im Untergeschoss, der ehemaligen Zechenschmiede, eine neue Ausstellung "Vom Bethaus zur Kohle - Bergbaugeschichte im Wittener Muttental und Ruhrtal" ein. Besucher haben heute die Möglichkeit, unter Anleitung eines erfahrenen Schmiedes selbst ans Werk zu gehen und das älteste Handwerk der Welt zu erlernen. Ob Nägel, Hufeisen oder Bohrer - der Phantasie von Jung und Alt sind keine Grenzen gesetzt. Quelle:www.route-industriekultur.de 15 Beitrag unseres Fotografen Gedanken unseres Fotografen zur Jugendbegegnung Völkerverständigung? - G irgendwie schon „Völkerverständigung“ sagt man so. Ob sich die Regierungen der Völker „verständigen“, steht auf einem anderen Blatt. Noch etwas Anderes ist es, wenn Jugendliche zusammentreffen, die nicht dieselbe Sprache sprechen. Aber das ist beim FSV schon beinahe Routine. Einmal trifft eine FSV-Jugendmannschaft eine polnische in Tczew, ein andermal kommt eine polnische zu uns nach Witten. Dieses Jahr war eine U1 3-Mannschaft mit ihren Betreuern und Dolmetschern bei uns in Witten. Aber wie sollen junge Leute miteinander Spaß haben, die keine gemeinsame Sprache sprechen? – Man begibt sich in den Imberg-Steinbruch zum Klettern. Die Einweisungen zum Klettern müssen natürlich verstanden werden, da müssen die Dolmetscher ran. Danach kann ein Kletterteam nonverbal zusammen arbeiten. Wer sichert, achtet auf seinen Kletterer, die Kletterer sehen, wie sie ihrem Nachbarn höher helfen können. Und sonst spielten die Jungfußballer Fußball, das geht ohne große Worte. Aber heutzutage wird links und rechts der Oder in der Schule Englisch gepaukt. Bei der gemischtsprachigen Stadtbesichtigung hat man schon mal ein paar Fragen, die vielleicht mit ein paar Englischbrocken gefragt und beantwortet werden können. Für uns Wittener ist unser Sackträgerbrunnen ganz normal, aber ein Fremdling wundert sich. Gewöhnlich werden Denkmale für Personen errichtet, die große Kriege geführt haben. Aber wieviel Menschen könnte der Sackträger mit seinem Sack erschlagen haben, um es wert zu sein, in einem Denkmal verewigt zu werden? 16 Beitrag unseres Fotografen Grußwort Das Kriegerdenkmal Germania in Witten wurde am 20. September 1877 feierlich enthüllt. Besonders der 1854 gegründete Garde-Krieger-Verein, der sich 1858 mit dem Wittener Landwehr- und Krieger-Verein vereinigte, hat sich für die Errichtung dieses Denkmals eingesetzt. Am 3. Juli 1877 wurde auf dem Königsplatz der Grundstein gelegt. Entworfen wurde das Denkmal von dem in Witten geborenen Architekten Heinrich Klutmann, der als hochrangiger preußischer Baubeamter in Berlin wirkte. Seine Errichtung kostete die Stadt Witten 18.801,97 Mark, die in der Hauptsache durch Sammlungen freiwilliger Spenden erbracht wurden. Allein der Unternehmer Louis Berger, der auch die Errichtung des Kriegerdenkmals initiiert hatte, spendete 100 Taler. Mit diesem Denkmal, einem Siegesdenkmal, gedachten die Wittener den Deutschen Einigungskriegen (Deutsch-Dänischer Krieg von 1864, dem Krieg zwischen Deutschland und Österreich von 1866 und dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871). Neben einer aufwändigen Germania-Statue wurden die Namen aller Wittener in das Denkmal eingelassen, die in diesen Kriegen ihr Leben verloren haben. Quelle: Wikipedia Weiter ging es zum Karl-MarxPlatz. Die Wittener haben es verstanden, auf einem Platz, der dem Revolutionär Karl Marx gewidmet ist, ein Denkmal für die Germania zu errichten! Die Germania als solche ist ein furchtbares Weib. Aber das Bedenkliche spielt sich zu ihren Füßen ab. An ihrem gewaltigen Sockel sind nämlich keine Sackträger abgebildet, sondern skrupellose Männer, die schlimme Kriege geführt haben. So ging es in Witten heiter weiter bei einem spitzen Wetter mit spitzen Temperaturen von über 30°C. Als beim Drachenboot-Fahren hin und wieder – zufällig? – Wasserspritzer auf der Kleidung der Rudermannschaft fiele, wurde das gerne als willkommene Abkühlung genommen. Steuermänner des Kanu-Club Witten lenkten die beiden langen Boote sicher zum Kemnader Stausee. Gegen Abend des letzten Tages versammelten sich die polnischen und deutschen Jugendlichen mit ihren polnischen und deutschen Betreuern und Organisatoren im Schatten der alt- Weiter auf Seite 1 9 17 Fotoralley Mit einer Stadtralley - hier ein Auszug - wurden unsere Jungs mit den Gästen in gemischten Gruppen auf Erkundungstour geschickt. Schaun sie doch mal, ob sie diese - für Wittener eigentlich einfachen Fragen - hätten beantworten können, auch ohne nachzusehen! Für unsere Kiddies war es eine Herausforderung! Besonders bei der bestehenden Hitze war der Spaß daran nicht ungetrübt. Ein Eis und Getränk zwischendurch schufen Erfrischung. Durchgehalten haben aber alle! 18 Beitrag unseres Fotografen Grußwort ehrwürdigen Platanen am Haus Hohenstein. Zu meckern hatten die jungen Leute nicht viel an der gemeinsam verbrachten Woche. Verständlich, dass Stadtbesichtigung und Museumsbesuch der Zeche Nachtigall sie nicht übermäßig angetörnt haben. Anschließend beschenkten die polnischen Organisatoren die deutschen Erwachsenen und umgekehrt, und alle bedankten sich gegenseitig. Dann wurden alle zum Essen ins Haus Hohenstein gerufen. Ja, der FSV hatte seine polnischen Gäste im Haus Hohenstein untergebracht, bekanntlich eine der feinsten Adressen in Witten. Ist das nicht kurios? Der FSV ist in Witten nicht als reich bekannt. Aber der Hausherr von Haus Hohenstein hatte Gefallen am Jugendaustausch gefunden und machte das Unmögliche möglich. Als dann nach dem Essen die polnischen Gäste ihr Gepäck im Bus verstaut und ihre Jugendlichen durchgezählt hatten, versammelte sich die polnische und deutsche Schar ein letztes Mal zu einem gemeinsamen Gruppenbild auf den Stufen zur Terrasse des Hauses Hohenstein. Es wurde ein schönes Foto. Sogar die Jugendlichen blickten locker und freundlich drein. Das versteht sich nicht von selbst. In diesem Alter gilt es als „uncool“, geradezu entwürdigend, sich von einem ollen Erwachsenen ablichten zu lassen. 19 Impressionen - Hohenstein, Steinbruch Imberg, Goal Fußball baut Brücken - Fußball - Begegnungstage Tczew - Witten Impressionen 20 Fotos: Fabich, Kobermann, Liedtke, Schmitt Impressionen - Muttental, Rathaus,Grußwort Freibad 21 Impressionen - Turnier um den Pokal der Begegnung, Drachenboot 22 Was sonst noch im Verein passiert Ferienangebot mit DFB-Fußballabzeichen Torschuss, Köpfen, Dribbeln, Passen, Flanken - im Fußball sind viele unterschiedliche Fähigkeiten gefragt. Mit dem DFB & McDonald's Fußball-Abzeichen können diese gezielt und mit Spaß trainiert und geprüft werden. Der DFB-Trainerstab hat dazu einen abwechslungsreichen Parcours erarbeitet: Wer die fünf Stationen durchläuft und dabei eine bestimmte Punktzahl erzielt, erhält als Auszeichnung eine Urkunde in Gold, Silber oder Bronze und den exklusiven Ansteck-Pin. Alljährlich beteiligt sich der FSV am Angebot der Stadt Witten für die Sommerferien: Fußball und mehr!! Freu dich auf 5 ereignisreiche Tage – nicht nur - auf dem Kunstrasen des Wullenstadions. Neben täglichem Fußballtraining mit lizenzierten Trainern erwarten dich auch gemeinsame Unternehmungen: z.B. Kanutour auf der Ruhr, Besuch eines Fußballspiels - auch mit Übernachtung -... Für ein warmes Mittagessen, Obst und Getränke sorgen wir. In diesem Jahr nahmen wir das DFB-Fußballabzeichen mit ins Propgramm - offen für alle. Der Spaß war dabei - wie man sieht. 23 Unsere Herbstturniere 1 5. J.D.Neuhaus-Cup für C-Junioren 21 . Herbstturnier um den Sparkassen-Pokal „Junglöwen“ verkaufen sich mit einem 0:0 gegen den Hombru- Beim 21 . Herbstturnier um den teuer cher SV aufhorchen. Im zweiten Sparkassen-Pokal der B-Junioren Herbstturniere des FSV Witten locken zahlreiche Besucher ins Wullenstadion. Kirchhörder SC und FC Iserlohn setzen sich durch. Sportlich hatte der FSV Witten mit seinen Mannschaften zwar nichts zu melden, trotzdem fällt der Ausrichter nach den JugendfußballTurnieren im Wullenstadion ein positives Fazit. Das tolle Herbstwetter lockte viele Zuschauer an die Westfalenstraße – und die bekamen von den jungen Talenten schönen Fußball zu sehen. Los ging es am Samstag mit dem J.D. Neuhaus-Cup für C-Junioren. In dem hochkarätig besetzten Teilnehmerfeld hatten die beiden Mannschaften vom FSV Witten maximal Außenseiterchancen. Die erste Mannschaft ließ aber gleich 24 Spiel musste man trotz guter Anfangsphase die Klasse des FC Iserlohn anerkennen – 0:4 hieß es am Ende. Gegen die TSG Sprockhövel dominierten die „Junglöwen“, zeigten sich aber zu zahm im Torabschluss. So gab es die nächste Nullnummer. Mit dem abschließenden 0:1 gegen den VfL Kemminghausen war der FSV Witten ohne Treffer ausgeschieden. „Wir bedauern, dass wir kein Tor geschossen haben. Aber spielerisch war das gut“, resümierte Trainer Kaniwar Shikho. Auch die zweite Mannschaft des FSV blieb ohne eigenen Treffer, zog sich als klassentiefstes Team aber achtbar aus der Affäre. Das Finale gewann am Ende der FC Iserlohn mit 2:0 gegen die Hammer SpVg. trug der Kirchhörder SC den Sieg davon. Der KSC entschied das rein Dortmunder Finale gegen den FC Brünninghausen im Elfmeterschießen mit 2:1 für sich. Die beiden FSV-Mannschaften standen sich im Spiel um Platz sieben gegenüber, hier setzte sich dann die erste Mannschaft nach Elfmeterschießen durch. Die von Jugendleiter Thorsten Schaberg betreute B1 -Jugend des FSV kam in der Vorrunde immerhin zu einem Achtungserfolg, trotzte BG Schwerin ein 1 :1 ab. „Wir haben uns gut verkauft“, befand Schaberg, der mit seinem Team noch gegen den Hombrucher SV (0:1 ) und den späteren Zweiten FC Brünninghausen (0:2) verlor. Marcel Kling WAZ vom 6.1 0.201 5 Unsere Herbstturniere Grußwort 25 Freundschaftsverein Tczew - Witten Freundschaft zwischen Witten und Tczew besteht 25 Jahre Peter Liedtke (l.), Vorsitzender des Freundschaftsvereins Tczew-Witten, und Timo Tölle, jüngstes Vereinsmitglied, vor dem Wittener Rathaus.Foto: Thomas Nitsche Witten. 1 990 wurde der Freundschaftsvertrag zwischen Witten und Tczew unterschrieben. Daraus wurde eine Städtepartnerschaft mit regem Austausch. Witten liegt an der Ruhr, Tczew an der Weichsel. Doch schon lange verbindet die beiden Städte noch viel mehr als die landschaftlich schöne Lage an einem Fluss: Seit nunmehr 25 Jahren besteht der Freundschaftsvertrag zwischen ihnen. Und sein Anliegen hegt und pflegt Wittens mit knapp 30 Mitgliedern wohl kleinster Verein intensiv. Nicht etwa auf Bierseidel- und Kaffeekränzchen-Niveau: „Das kann es nicht sein“, sagt Vorsitzender Peter Liedtke. Sein Wunsch: sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. zerstört hätten, darüber müsse man vernünftig reden können. Dass es funktioniert, kann Liedtke nach all den Jahren des ehrenamtlichen Engagements auf beiden Seiten positiv vermelden. „Städtepartnerschaft ist gelebte Demokratie“, sagt Liedtke, ohne den der Verein, der 1 998 mit der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags gegründet wurde, längst am Boden läge – was er nicht gern hören mag, was aber alle Beteiligten einhellig bestätigen. rund 1 200 Kilometer lange Strecke. Die hügelige Gegend um Tczew mit seinen circa 60 000 Einwohnern sei geprägt von Burgen und Alleen sowie alten Kirchen aus Stein und Holz. Die Ostsee, in die die Weichsel mündet, ist nur 30 Kilometer entfernt. Wer jetzt neugierig geworden ist: Im Juni bietet die Vhs einen Bildungsurlaub in Tczew an, im Oktober der Verein eine Bürgerreise. Doch man muss nicht nach Polen fahren, um mehr über Wittens Vhs fuhr schon 1 975 dorthin Partnerstadt zu erfahren: Der Freundschaftsverein hat fast jeden Natürlich geht es bei den Begeg- Monat eine Veranstaltung im Pronungen zwischen Bürgern aus Tc- gramm. Und jetzt, im Jubiläumszew und Witten nicht immer nur um jahr, natürlich noch viel mehr. die Aufarbeitung der Vergangenheit: Theater, Sport, Musik – die Zum Jubiläum lädt der Verein zur Berührungspunkte sind vielseitig. polnischen Woche. Nächster TerNicht zuletzt habe Tczew auch min: 28. April um 1 9 Uhr in der landschaftlich einiges zu bieten. Buchhandlung Lehmkul. Dort wird Schon 1 975 hatte die Vhs eine es zum Thema „Vier Jahre nach Reise dorthin organisiert. Peter Fukushima“ eine Lesung über StaLiedtke selbst war 1 996 zum ers- nislaw Lem geben. Info: www.tcten Mal dort. zew-witten.de/25 Liedtke, dessen Opa aus Dirschau kam, wie Tczew zu preußischer Zeit hieß, kann es auch drastischer formulieren: „Wir müssen da bei unseren Leichen im Keller anfangen.“ Dass die Nazis im Zweiten Weltkrieg das positive Verhältnis Annette Kreikenbohm zwischen Deutschen und Polen Mit dem Liegerad bewältigte er die WAZ vom 24.4.201 5 Dieser noch kleine, aber wirkungsvolle Verein freut sich über jedes weitere Mitglied. Wer Interesse daran hat, dazu beizutragen, dass die Freundschaft zwischen den beiden Städten weiterhin gepflegt wird, ist dort herzlich willkommen. 26 Vom FSV Witten zum VfLGrußwort Bochum Schüler schreiben: Vom FSV Witten zum VfL Bochum Von Julian Marques im Mai 2014 Die Klasse 8b des Schiller-Gymnasiums hat sich an einem Zeitungsprojekt beteiligt. Einige Beiträge daraus erscheinen in diesem Internetforum und in der Druckausgabe von „Witten aktuell“. Nicht nur im Fußball wird über die Vereinbarkeit von Leistungssport mit Schule und Freizeit kontrovers diskutiert. Hohe Wellen schlug 2011 das Statement Magaths, ein Talent wie Julian Draxler brauche kein Abitur. Einigkeit besteht darin, Nachwuchstalente bereits in jungen Jahren an den Spitzensport heranzuführen. Doch wie sieht es in der Realität vor den gestiegenen schulischen Anforderungen in Zeiten von PISA und G8 aus? Wie geht ein Lizenzverein wie der VfL Bochum 1848 diese Herausforderung an? Vor diesem Hintergrund führte der U14-Spieler des VfL Bochum, Julian Marques, ein Interview mit dem Leiter der Nachwuchsabteilung Alexander Richter vom VfL Bochum 1848: Julian Marques, hier noch als FSV-Spieler nach dem Aufstieg seiner D2-Mann- Welche Schwerpunkte setzt der VfL Bochum 1848 in der Nachwuchsförderung? schaft in die Kreisliga A Alexander Richter: Das übergeordnete Ziel aller Mitarbeiter der Nachwuchsabteilung ist es, möglichst viele Spieler an die eigene Profiabteilung anzubinden. Hierzu ist ein langfristiges, systematisches und inhaltlich stimmiges Konzept notwendig, das wöchentlich abgestimmt und überprüft wird. Wichtig ist der individuelle Charakter der Ausbildung. Woraufachtet der VfL Bochum 1848 bei der Ausbildung seiner Spieler? Unser Konzept sieht vor, jeden Spieler nach seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten auf technischer, athletischer und taktischer Ebene zu fördern. Nach einer regelmäßigen Bewertung wird die Ausbildung so individuell wie möglich gestaltet. Hinzu kommt die vierte Ausbildungs-Ebene, die der Persönlichkeit. Welche Rolle spielt die schulische Ausbildung? Die schulische Ausbildung unserer Spieler ist sehr wichtig. Dafür gibt es keine Alternative. Nur wer schulisch seine Leistung bringt, kann dies auch auf dem Fußballplatz tun. Zumindest beim VfL Bochum 1848. Seit 2009 ist der VfL Bochum im Verbundsystem mit seinen vier Kooperationsschulen und dem Olympiastützpunkt in Bochum-Wattenscheid zur „Eliteschule des Fußballs“ seitens des DFB zertifiziert worden. Welche Rolle spielen „Eliteschulen des Fußballs“ bei 6-7 Trainingseinheiten pro Woche? Die Zusammenarbeit des Nachwuchsleistungszentrums mit den Schulen hat das Ziel, den Spielern im Voll- oder Teilzeitinternat eine zusätzliche Einheit bieten zu können und dennoch den schulischen Anforderungen gerecht zu werden. Alle Spieler, die vormittags zum Training kommen, müssen mindestens befriedigende schulische Leistungen erbringen, ansonsten ist dieses Training ausgeschlossen. Die Stunden, die die Spieler verpassen, werden individuell nachgeholt. Haben sich die Anforderungen an die Spieler in den letzten Jahren verändert? Seit der Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur und der damit höheren zeitlichen Beanspruchung sind die Anforderungen viel höher. Die schulische Laufbahn ist noch schwieriger mit dem Leistungsfußball zu vereinbaren. Häufig liegen zwischen Schulschluss und Trainingsbeginn nur 60 bis 90 Minuten, in denen der jeweilige Spieler oft noch zum Training transportiert werden muss. Wie unterstützen Sie die Spieler? Alle Spieler haben jederzeit die Möglichkeit, sich in schulischen Belangen an uns zu wenden. Es gibt allerdings den Grundsatz: „Versuch alles, um es selbst zu schaffen. Wenn du es gar nicht schaffst, sind wir immer für dich da.“ Damit wollen wir eine Eigenverantwortung bei dem Spieler wecken. Unsere Hilfe sieht dann so aus, dass wir mit unseren Spielern ein Zeitmanagement erstellen, um zu schauen, wo in einer Woche noch Raum für schulische Nacharbeitungen ist. In diesen Zeitfenstern bekommt er dann kostenlos Nachhilfe in beliebigen Fächern. Falls erforderlich muss der Spieler dafür auch aus dem Training genommen werden. In der Regel ist die Einsicht, dass Schule und Leistungsfußball zusammen gehören, dann noch größer. Wie bekommt man Fußball, Schule und Freizeit am besten überein? Auch hierfür muss aufgrund der wenigen zeitlichen Ressourcen dringend ein Wochenplan erstellt werden. Die Hauptpunkte sind Schule und Lernzeiten, Training, Wettkampf und Freizeit. Wichtig ist die Eigenverantwortung der Spieler, ihre Wochen so diszipliniert wie möglich zu leben. Auch die Familie muss die Spieler dabei unterstützen. Zur Person:Julian Marques wechselte nach acht Jahren beim FSV Witten in die U14 des VfL Bochum. Er besucht das Schillergymnaium Witten in der Klasse 8b Quelle: Lokalkompass Witten 27 Ausbildungskonzept des FSV Witten Sportliche Zielsetzungen der Jugendabteilung Der FSV Witten ist wohl der Fußballverein in Witten, bei dem Integration, Ausbildung und Förderung von Kindern und Jugendlichen an erster Stelle stehen. Dies war schon immer so, auch zu Zeiten, als die Seniorenmannschaften noch eine führende Rolle im Wittener Fußball spielten. 28 Seinen Ausdruck findet dies auch darin, dass der Verein ein Ausbildungskonzept erarbeitet hat, das Handlungsgrundlage für die Förderung unserer Spieler sein will. Wir stellen es an dieser Stelle vor, um auch die sportliche Zielsetzung neben den sozialen Bestrebungen aufzuzeigen. Ausbildungskonzept des FSV Witten Grußwort Dulce und Celio Martins mit Sohn Robin Herkunft: Portugal Familie Gürses mit Sohn Özaykan Herkunft: Türkei 29 Ausbildungskonzept des FSV Witten 30 Danke Grußwort Der FSV Witten sagt DANKE! Der FSV Witten bedankt sich herzlich bei allen Partnern, die durch aktive Mithilfe, unterstützende Begleitung oder eine Anzeige zum Gelingen dieses Projektes beigetragen haben. Wir danken besonders für die Finanzierung des Projektes durch Wittener Firmen und Förderer: Bürgerstiftung der Sparkasse, Lionsclub Witten, J.D.Neuhaus, Ostermann, Partnerschaftsfonds der Stadt Witten und der Sportjugend NRW Liebe Leserinnen und Leser! Alle Inserenten dieser Dokumentation verdienen Ihre Aufmerksamkeit Bitte berücksichtigen Sie diese Unternehmen bevorzugt bei Ihrem nächsten Einkauf. 31 Tczew - Die Heimat unserer Gäste Die Stadt Tczew liegt am westlichen Rand des Weichseldeltas im historischen Westpreußen, 30 Kilometer von der Mündung der Weichsel in die Ostsee entfernt. Tczew – Wittens Partnerstadt seit 1 998, aber schon seit 1 990 in einer offiziellen Städtefreundschaft mit Witten verbunden. Dies wiederum resultierte daraus, dass die Stadt Witten 1 959 die Patenschaft für die ehemaligen deutschen Bürger aus Dirschau / Tczew übernommen hatte. Unsere Gäste kommen aus einem Gebiet, das eine lange, wechselvolle Geschichte hinter sich hat, in dem die Herrschaftsverhältnisse in den Jahrhunderten immer wieder wechselten: Polen, Preußen, Deutscher Orden, Schweden, Franzosen, Deutsche – sie alle haben die Geschichte der Stadt mitgeprägt, was aber auch immer wieder neues Leid, Zerstörung und Vertreibung verursachte. Bis in das 20. Jahrhundert hinein haben hier deutschstämmige Menschen gelebt – deshalb hieß die Stadt lange Zeit Dirschau. Nach dem 1 . Weltkrieg wurde Dirschau endgültig polnisch und heißt seitdem Tczew. Die Stadt, 11 98 erstmals unter dem Namen „Trsow“ urkundlich erwähnt, ist stolz auf die Tatsache, dass sie in Polen die älteste Stadt ist, die das Recht zur Bildung eines Stadtrates, also zur kommunalen Eigenverwaltung, erhielt! Das lübische Stadtrecht erhielt die Stadt 1 260 durch den Pommerellenherzog Sambor II, der deutsche Kaufleute und Handwerker aus Lübeck, Hamburg und Braunschweig ins Land holte, vor allem aber deutsche Bauern ins Land rief. Wappen des Herzogs Sambor II Heute leben hier 60.000 Einwohner und man findet in Tczew noch manche Spuren dieser Vergangenheit, die unsere Jugendlichen bei ihrem für 201 4 geplanten Gegenbesuch sicher zu sehen bekommen. Diese Begegnungen sind wesentlicher Bestandteil der Städte-Partnerschaft, wie in §3 des Vertrages nachzulesen ist: § 3 Die Unterzeichner verstehen den Vertrag als notwendigen Beitrag für ein gemeinsames Europa, das beide Städte mitgestalten wollen. Im Rahmen dieses Gestaltungsprozesses ist der Austausch in den Bereichen Bildung, Kultur, Sport und Jugendförderung ein Hauptanliegen. Der Fußballverein Gryf 2009 Tczew, wie FSV Witten durch eine Fusion entstanden, ist der größte Verein der Stadt mit einer Seniorenmannschaft, die diese Saison in Polens 5. Liga spielt, und neun 32 Tczew - Die Heimat unserer Gäste Grußwort Jugendmannschaften. kos Nikosia), Kruszyński Der Verein ist gut ausgestattet Zbigniew (Wimbledon F.C., mit Trainings- und Spielplätzen. Brentford F.C., Coventry City F.C.) Mit Stolz erzählen unsere Gäste von den besten Spielern des Gerne erinnert sich Trainer JaVereins, die internationale Kar- nusz Fabich an die Reisen, die riere gemacht haben: Paweł er mit seinen Mannschaften beWszołek (Nationalspieler und reits gemacht hat – ihm liegt Sempdoria Genua), Marcin sehr daran, dass seine Jungs Mięciel (Borussia Mönchen- ‚über den Tellerrand schauen’. gladbach, VfL Bochum, PAOK Deshalb geht es auch besonSaloniki), Grzybowski Zbigniew ders auf seine Initiative zurück, (Wacker Burghausen, Olympia- dass die Mannschaft zu uns nach Witten gekommen ist. 1 038 km haben sie dafür bewältigen müssen! Gerne tun wir dasselbe im nächsten Jahr! Wir freuen uns auf das Wiedersehen! 33 Rückblick Projekt 201 4 Mini - WM für D-Junioren mit begleitendem Fest der Nationen und Kick-together-Cup Gefördert von "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" 34