Auf der Suche nach Produkten von morgen Kreatives Umfeld
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Auf der Suche nach Produkten von morgen Kreatives Umfeld
N0 02 > Innovation 未来的生活 Auf der Suche nach Produkten von morgen > Arbeitswelten Kreatives Umfeld für motivierte Mitarbeiter > Design Küchen für das moderne China > Interview mit Friedhelm Böttcher Die Welt in 20 Jahren: «Flexibler, mobiler, technischer» RehaU _ editorial IMPRESSUM UNLIMITED NO 02_2011 ein Magazin der REHAU AG + C0 Herausgeber REHAU AG + CO Projektleitung Katy Hahn Redaktionsteam Klaus Gollwitzer Wolfgang Narr Nils Wagner Chefredaktion Birgitta Willmann Mitarbeiter dieser Ausgabe René Lüchinger Bernhard Bartsch Fotografie Christian Grund Gestaltungskonzept, Art Direction Simone Fennel Inhaltskonzept Lüchinger Publishing GmbH Litho Detail AG «Die Welt steht vor einer explosion des Wissens, neue Technologien werden unseren alltag bestimmen.» Druck Mayr Miesbach GmbH Erscheint halbjährlich Auflage: 41.000 Liebe Leserin, lieber Leser, die Wohn- und Arbeitswelten der Zukunft innovativ mitzugestalten, ist unser Anspruch. Für uns als verantwortungsvolles, globales Unternehmen mit 170 Standorten heißt das: wir müssen uns mit dem, was die Zukunft bringt, auseinandersetzen. Und Lösungen finden. Gerade ging die Zahl um die Welt: Unser Planet wird zurzeit von mehr als sieben Milliarden Menschen bevölkert. 2024 werden es acht Milliarden sein. Dem gegenüber stehen Klimawandel, Landverknappung und ein drohender Versorgungsengpass bei den natürlichen Energieressourcen. Die Probleme, denen wir uns zu stellen haben, sind komplex: Die Weltbevölkerung steigt rasant an, die Urbanisierung in den Entwicklungsländern geht einher mit einem explosionsartigen Entstehen von Massengesellschaften in MillionenMetropolen, sogenannten Megacities. Diese Entwicklung innerhalb unserer globalen Welt verlangt nach intelligenten Modellen für zukünftige Lebens- und Arbeitswelten. REHAU ist als international tätiges Unternehmen in der Welt zu Hause. Von China über Südamerika bis hin zu Südafrika und Australien. Überall dort beobachten wir, wie sich die Länder entwickeln. Unser besonderes Augenmerk gilt dabei den Ballungszentren und den sich dort wandelnden Bedürfnissen. Den sich ändernden Vorstellungen von Individualisierung, Komfort und Sicherheit im privaten und im gewerblichen Bereich wollen wir in Zukunft Rechnung tragen. Überzeugen Sie sich in dieser Unlimited-Ausgabe, die wir unter das Motto «Future Living» gestellt haben, davon, wie REHAU zukünftige Lebens- und Arbeitswelten entscheidend prägt. Entdecken Sie, was REHAU antreibt und wo wir unsere Kompetenzen zum Einsatz bringen – als jahrzehntelanger Entwicklungspartner und Ideengeber der Möbelbranche, als kreativer Vorreiter für wegweisende Entwicklungen in den Bereichen Design und Komfort, als verantwortungsbewusster Arbeitgeber. Ich wünsche Ihnen eine spannende und unterhaltsame Lektüre. Friedhelm Böttcher, Berater für Strategieentwicklung und Businessinnovation UNLIMITeD NO 02 _ 2011 Gratis-abonnement bestellen unter: www.rehau.com/unlimited Rainer Schulz, CeO der RehaU Gruppe Titelbild: Shanghai, 4. März 2011, 17:30 Uhr, Shanghai World Financial Center, 94. Stockwerk 02/11 _ REHAU Unlimited 03 REHAU _ News Inhalt 01 Photovoltaik > Editorial News Menschen Kompetenz Zahlen Standorte Sonnige Aussichten 03 05 21 25 38 39 Sukzessive werden sie sichtbar: Auf Fabrikdächern, an Hauswänden, entlang von Berghängen – Photovoltaikanlagen sind im Trend. Und das nicht erst, seitdem das Erdbeben in Japan die Grenzen der Atomkraft aufgezeigt hat. Future Living Arbeitswelten Seite 08 Seite 16 Wo Produkte von morgen entstehen. Moderne Bürolandschaften schaffen ein kreatives Umfeld. Beeindruckend sind die Zahlen, die die Branche in Deutschland vorzulegen hat, schon länger: Im Boomjahr 2008 gab es bei den Herstellern von Komponenten, Maschinen und Photovoltaikanlagen Umsatzsteigerungen von 94 Prozent, der größte Absatzmarkt war Asien. Nachdem 2009 eine leichte Stagnation eintrat, meldet die Branche für 2010 nun wieder ein erwartetes Umsatzplus von 24 Prozent. Weiterhin hoch bleibt die Exportquote von 87 Prozent, die damit sogar das Erfolgsjahr 2008 toppt. Peter Fath, der Vorsitzende des Vorstandes VDMA, zeigt sich für 2011 optimistisch: «Der Photovoltaik-Maschinenbau», sagt er, «hat seine Hausaufgaben gemacht.» www.swissolar.ch Design Küchenbau in Shanghai. Seite 22 Dekormanagement Matthias Haasler über Kantendekore. Seite 25 04 Rehau Unlimited _ 02/11 Standort China, Taicang. Seite 32 Interview Friedhelm Böttcher über die Welt in 20 Jahren. Seite 34 02/11 _ REHAU Unlimited 05 RehaU _ News RehaU _ News 02 automarkt 03 Brasilien 04 Corporate architecture 05 Kraftstoffzellen Starke Bande RehaU Bürogebäude setzen architektonische Maßstäbe. Nach der mehrfachen auszeichnung von «Rehauwork» ist nun auch das 2010 in Betrieb genommene ausbildungszentrum Prolin in Rehau zum zweiten Mal ausgezeichnet worden: Zauberformel austragungsort der Fußballweltmeisterschaft 2014 und der Olympischen Spiele 2016: Brasilien ist im Vorbereitungsstress. Und ist dabei auf technisches Know-how aus dem ausland angewiesen. Foto: AUDI AG Innovationsboom 76 Prozent von über 200 Führungskräften von herstellern, Zulieferern und händlern der weltweiten autoindustrie gehen davon aus, dass die Stadtentwicklungen einen einfluss auf die Modellentwicklungen der Zukunft haben werden. Die autos der Zukunft werden sich durch Bevölkerungswachstum und zunehmende Urbanisierung maßgeblich verändern. Das hat 2011 eine Umfrage des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens KPMG ergeben. Der Trend, so die Branchenkenner, geht in Richtung Umweltzonen, autofreie Innenstädte und ein sich daher wandelndes Mobilitätsverhalten. Geringer Treibstoffverbrauch und Sicherheitsdenken werden im Fokus der Käufer stehen. Die meisten Innovationen, so glauben 90 Prozent der Befragten, werden in den Bereichen hybrid- und elektroantriebe sowie Sicherheitstechnik erwartet. Das Kräfteverhältnis zwischen herstellern und Zulieferern wird sich verschieben, denn strategische Partnerschaften bei der entwicklung technologischer Innovationen werden unumgänglich sein. www.kpmg.com Gut für deutsche Unternehmen, denn «Made in Germany» steht bei den Brasilianern hoch im Kurs. Der Subkontinent Lateinamerika mit den Ländern Brasilien, Uruguay, argentinien, Paraguay, Chile und Peru profitiert von der ungebremsten Nachfrage aus asien nach erdöl, erdgas, Bergbau, Land- und Viehwirtschaft. Das schwemmt Geld ins Land, eine konsumfreudige Mittelschicht wächst heran. Das Pro-Kopf-einkommen in Lateinamerika und der Karibik nahm im letzten Jahr um 4,8 Prozent zu. ausgegeben wird das Geld vor allem in technischen Bereichen, gerne für Produkte aus Deutschland. Die freundschaftlichen Bande zu Deutschland haben eine lange Tradition – viele deutsche Unternehmen sind seit Jahren vor Ort und gerne gesehen. Weil zwischen beiden Ländern ein reger austausch im Bereich von Forschung und entwicklung (F&e) besteht, könnte Lateinamerika zu einem wichtigen Zentrum der deutschen Technologiekooperation werden. Zugleich ist Deutschland aber auch das wichtigste Lieferland Brasiliens in europa. www.tradingeconomics.com Sensibel gestaltet Nachdem es 2010 den Best architects award erhalten hatte, wurde ihm nun von der architekturzeitschrift Detail der zum vierten Mal vergebene Detail Preis in der neu geschaffenen Kategorie Unternehmenspreis Corporate verliehen. Die hochkarätige Jury lobte in ihrer Beurteilung den Bauherrn und die architekten für ihre beispielhafte arbeit, bei der «trotz massiver eingriffe zur energetischen Sanierung der Charakter des altbaus erhalten und durch sensible eingriffe zukunftsfähig umgestaltet wurde». entgegengenommen wurde der Preis dann in München an der Weltmesse Bau 2011 von Nils Wagner, Leiter Corporate architecture, und architekt Klaus Würschinger vom Berliner Büro WeBeRWÜRSChINGeR, die bereits zwei «Rehauwork»-Projekte realisiert und umgebaut haben. Brennstoffzellen heißt eine der Zauberformeln, die Mobilität umweltfreundlicher machen. Denn sie ermöglichen es, durch Sauerstoff und Wasserstoff chemische energie in elektrische energie umzuwandeln und dadurch einen sehr geringen Verschmutzungsgrad zu erzeugen, was sie für eine vielversprechende Zukunft bestimmt. Noch ist ihre entwicklung zu wenig ausgereift, um sie wirklich für die breite Masse einsetzen zu können. Im Fokus der internationalen Forschung stehen daher auch neue Materialien, die zur Realisierung von Brennstoffzellen beitragen. ein interessantes Material, das die Wissenschaftler des eU-finanzierten FP7People Programms Cordis beschäftigt, sind fluorierte Polymere, die über eine hohe Beständigkeit gegenüber Lösungsmitteln, Säuren und Basen verfügen und die im hinblick auf ihre Leistungsfähigkeit und ihre Kosten äußerst konkurrenzfähig sind. Sie sollen der europäischen energiewirtschaft zu einem willkommenen Schub verhelfen. www.fuelcellmarkets.com Quelle: DLR www.detail.de 02/11 _ REHAU Unlimited 07 RehaU _ Future Living Spurensuche in Shanghai TEXT Birgitta Willmann FOTOS Christian Grund > Die chinesische Megacity zeigt die Trends von morgen: Urbanisierung und eine Verknappung von Wohn- und Büroflächen. Welche Auswirkungen dies auf Design und Materialien von Innenausstattungen hat, lässt sich dort schon heute erforschen. 20 Millionen Einwohner leben auf 6300 Quadratkilometern, 1,5 Millionen Autos, 2000 neue Hochhäuser in fünf Jahren: Shanghai sprengt in rasantem Tempo alle Dimensionen. Einst eine eher verträumte Hafenstadt an der Mündung des Jangtsekiangs in den Huangpu-Fluss hat sie sich zu einer der weltweit größten Megacities entwickelt. Ein Ende des Wachstums ist nicht abzusehen. Damit ist Shanghai eine jener Städte, die mit mehr als 10 Millionen Einwohnern zu gigantischen Metropolen angewachsen sind: so wie Tokyo, Mexico-City, Kairo, Moskau, Mumbai oder São Paulo. Ein Trend, der anhält: Heute ziehen weltweit 180.000 Menschen jeden Täglich ziehen weltweit 180.000 Menschen vom Land in die Städte. Urbane Mobilität: Verkehrsknoten in Shanghai. 08 RehaU Unlimited _ 02/11 Tag vom Land in die Städte. Hält diese Entwicklung an, werden 2030 zwei von drei Menschen weltweit in einem urbanen Umfeld leben. Und jeder zweite davon in einer Megacity. «Dieser globale Trend zur Urbanisierung», sagt Jürgen Werner von REHAU, «führt unter anderem dazu, dass attraktiver Wohn- und Büroraum weltweit immer knapper und teurer wird.» Der Leiter für das strategische Geschäftsfeld Industrie befasst sich mit den Märkten von morgen. «Wenn wir für die Zukunftsmärkte bereit sein wollen», sagt er, «dann müssen wir uns heute schon mit den Szenarien von morgen und übermorgen auseinandersetzen.» Diese herauszufiltern und durch Analysen aussagekräftige Erkenntnisse zu erlangen, ist eine Wissenschaft für sich. RehaU _ Future Living 10 RehaU Unlimited _ 02/11 02/11 _ REHAU Unlimited 11 RehaU _ Future Living Weltweite Stadt- und Landbevölkerung 7 Landbevölkerung Stadtbevölkerung 6 5 4 3 2 1 0 Mrd. 1950 2007 2030 2050 Quellen: Population Division of the Department of Economic and Social Affairs of the United Nations Secretariat (2009); HWWI. Seit einigen Jahren gibt es Zukunftsforscher oder Beratungsunternehmen, die sich auf solche Fragen spezialisiert haben. Beratung in strategischen Zukunftsfragen ist das Kerngeschäft des Kölner Unternehmens Z_punkt. Klaus Burmeister, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Z_punkt, sagt: «Wir unterstützen Firmen bei ihrer Suche nach Orientierung und zeigen Handlungsoptionen in der Zukunft auf.» Gemeinsam mit den Kunden entwerfen solche Büros mögliche Szenarien in Bereichen wie Kultur, Politik und Wirtschaft, basierend auf Wir wissen heute, dass die zukünftigen Lebensräume funktionaler und integrierter werden. wissenschaftlichen Erkenntnissen, Statistiken und Studien. Basis der Analysen sind die globalen Megatrends wie Klimawandel, Urbanisierung, Globalisierung, demografischer Wandel und die erhöhte Bedeutung der Technologie bei gleichzeitigem Rückgang der natürlichen Ressourcen. Vor dieser Kulisse werden modellhaft denkbare Szenarien für die Zukunft durchgespielt. Aufgrund solcher Vorarbeiten hat auch REHAU die Märkte von morgen ausgelotet. «Future Living» ist die Vision, mit der sich das Unternehmen in die Wohn- und Arbeitswelten von morgen hineinzudenken versucht, um daraus zukünftige Geschäftsfelder abzuleiten. Welche Bedürfnisse werden die Menschen in 10 oder 20 Jahren haben? Wie sehen Wohnungen und Büros in den Megacities von morgen aus? Was bedeutet es, wenn eine große Zahl von Menschen auf kleinem Raum zusammen lebt und arbeitet? Und wie müssen Materialien und Design der Gegenstände beschaffen sein, mit denen sie sich umgeben werden? 12 RehaU Unlimited _ 02/11 Shanghai: 19,5 Mio. einwohner. Ein Blick auf den Zustand der bereits existierenden Megacities gibt einen Vorgeschmack auf das, was in Zukunft kommen wird. «Die Bedeutung des privaten Wohnens wird in Hinsicht auf die Zeit, die man zu Hause verbringt, kleiner werden», meint etwa Marc Schmit. Der Berliner Architekt führt mit Pascal Berger das Büro «Playze» mit einem Standbein in Shanghai. Beide beobachten die Entwicklung der chinesischen Metropole sehr genau. «Die Menschen sind ständig unterwegs, sie müssen sich dauernd sich ändernden Umständen anpassen.» Nichts ist von Bestand, pausenlos wird umgebaut, neu genutzt und eingerichtet. Das bedeutet konkret: Die Wohnungen und Möbel der urbanen Zukunft müssen auf sich rasch wandelnde Bedürfnisse ihrer Bewohner reagieren können, Flexibilität ist oberstes Gebot. Persönliche Erfahrungen, wissenschaftliche Analysen, Auswertungen von Megatrends – das also sind die Werkzeuge, mit denen versucht wird, die Zukunft schon heute fassbar zu machen. Wie aber gelangt man zu einigermaßen tragfähigen Annahmen, die als Basis für neue Produktinnovationen dienen können? Manche Unternehmen beschäftigen dafür eigene Trendscouts. Experten, deren Analysen den Grundstock für die weiteren Entwicklungen liefern. REHAU geht einen anderen Weg. Der Polymerspezialist hat sich mit anderen Firmen in Netzwerken zusammengeschlossen. Und hat damit einen Weg beschritten, der in der Wirtschaftssprache als Open Innovation Prozess bezeichnet wird. Gemeint ist damit, dass sich ein Unternehmen, will es innovativ sein, Impulse von außen einholt, zugleich aber auch sein Wissen mit anderen teilt mit dem Ziel, den eigenen Blickwinkel zu vergrößern. «Der Cross-Industrie-Ansatz in der Innovationsforschung», sagt Ellen Enkel, Professorin für Innovationsmanagement an der Zeppelin Universität Friedrichshafen, «ist die personaleffizienteste Art und Stadt im Umbruch: Straßenkreuzung in Shanghai. Pudong: Symbol für Urbanität. hochhausdichte: Die Stadt wächst und wächst. Quartierstraße: Tradition trifft auf Moderne. 02/11 _ REHAU Unlimited 13 RehaU _ Future Living RehaU _ Future Living Megacities 2015 solutions by Los angeles 4.000.000 12.900.000 14.200.000 Bevölkerungswachstum der größten Städte 1950 2000 2015 Kairo 2.100.000 10.500.000 14.400.000 New York 12.000.000 16.500.000 17.600.000 Mexico City 3.500.000 17.600.000 19.000.000 São Paulo 2.300.000 17.300.000 19.000.000 Lagos 1.000.000 12.200.000 24.400.000 Buenos aires 5.250.000 12.200.000 13.900.000 Weise, Wissen zu generieren.» Eines dieser Netzwerke von REHAU ist «future_bizz», bei dem neben dem Polymerspezialisten unter anderem Vodafone, Henkel oder das Fraunhofer Institut engagiert sind. Aber auch das 2002 gegründete Flexible Office Netzwerk, ein internationales Forum für Wissens- und Erfahrungsaustausch zum Thema Arbeitsplätze der Zukunft. Dort arbeiten unter anderem Swisscom Immobilien AG, Siemens AG und die Strabag GmbH zusammen. Gemeinsam versuchen die Mitglieder, Geschäftsideen für zukünftiges Wohnen, Leben und Arbeiten zu entwickeln. Thorsten Zwenzner aus dem Geschäftsbereich Möbelprodukte bei REHAU begleitet den seit vier Jahren andauernden Prozess der Zusammenarbeit in den Netzwerken. Er trifft sich mehrmals ein Blick auf die Megacities von heute gibt einen Vorgeschmack auf das, was kommen wird. jährlich mit den Mitgliedern des Flexible Office Netzwerks und der future_bizz Community. «Der Open Innovation Ansatz ist wesentlicher Bestandteil unseres Innovationsprozesses», sagt er. Bestechend an dieser Methode sei die Möglichkeit, aktuelle Erfahrungen aus anderen Bereichen zu erhalten und zu verarbeiten, um damit über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Die Ergebnisse dieses kreativen Prozesses werden zu Orientierungspunkten in der eigenen Entwicklungsabteilung von REHAU. «Wir wissen heute», sagt Jürgen Werner, «dass die zukünftigen Lebensräume funktionaler und integrierter werden.» Daneben werden Design, Komfort und Sicherheit eine immer größere Rolle spielen. Und die Kunden werden immer mehr Wert 14 RehaU Unlimited _ 02/11 Kalkutta 4.450.000 12.500.000 17.300.000 Peking 1.700.000 11.700.000 19.400.000 Tokyo 6.200.000 27.700.000 28.700.000 Shanghai 4.300.000 13.900.000 23.400.000 Mumbai 2.800.000 16.900.000 27.400.000 Jakarta 2.800.000 9.500.000 21.200.000 Netzwerke, in denen RehaU sich engagiert: Menschliches Zugpferd: herkömmliches Transportmittel. Flexible Office Netzwerk Quelle: The National Geographic Society and United Nations auf Ökologie und Nachhaltigkeit der Produkte legen. Was schließt REHAU daraus? «Die wichtigsten Aspekte der Zukunft sind für mich Multifunktionalität, neue Designmöglichkeiten und ökologische Qualität der Materialien», sagt Werner. «Dies gilt für die Möblierungskonzepte ebenso wie für den gesamten Bereich des immer kreativeren und intelligenteren Innenausbaus.» «Der schon heute bestehende Trend zur Individualisierung wird sich verstärken. Der Kunde will maßgeschneiderte Produkte und er will in Entwicklungsprozesse einbezogen werden», sagt auch Klaus Burmeister von Z_punkt. Dies hat gravierende Auswirkungen auf die Produktentwicklung, sowohl zu Hause als auch am Arbeitsplatz. «Das Wohnen der Menschen der Zukunft verlangt ein personalisiertes Inventar. Dieses muss sich problemlos an veränderte Lebensumstände oder -abschnitte anpassen können.» Dasselbe gilt für Offices: «Leben und Arbeiten wird immer näher zusammenrücken», sagt auch Dieter Boch vom Institut für Arbeitsforschung und Organisationsberatung (iafob). «Um attraktiv zu bleiben, sollten Unternehmen mit Vorteil wissen, wie die Arbeitswelten der Zukunft aussehen.» Die Büros und ihre Gestaltung müssen tragen und flexibel und mobil eingerichtet sein. Für Marc Schmit und Pascal Berger, die in Shanghai architektonische Projekte realisieren, ist vieles bereits heute Wirklichkeit. «Noch ist die westliche Kultur das Vorbild, dem in China nachgeeifert wird», sagt Pascal Berger, «aber wir sehen auch, dass sich hier eine ganz eigene Kultur weiterentwickelt.» Und die Bedürfnisse einer Megacity sind spezieller Art. Von innovativen Unternehmen, die im Einrichtungssegment aktiv sind, erwarten die Architekten vor allem neue Materiallösungen. «Diese sollten leicht und ökologisch sinnvoll sein», sagt Marc Schmit. Auch damit sie nach Gebrauch ohne großen Aufwand wieder in den Ressourcenkreislauf eingegliedert werden können. «Es ist schwierig», sagt Thorsten Zwenzner, «genau zu sagen, welche Inputs aus den Netzwerken auf unsere Produktentwicklungen welchen Einfluss gehabt haben.» Ganz sicher aber ist, dass der Open Innovation Prozess Impulse von außen ermöglicht, die aus eigener Kraft nicht generiert werden könnten. Und damit bereits eine Weichenstellung darstellt. Denn Future Living scheint nur in weiter Ferne. In Wirklichkeit hat die Zukunft bereits begonnen. < Das 2002 gegründete Netzwerk wird vom Institut für arbeitsforschung und Organisationsberatung (iafob) in München geführt und von Dieter Boch geleitet. Das Flexible Office Netzwerk beschäftigt sich mit Konzeption, einführung und evaluation der «arbeitswelten» von morgen. Das Ziel sind die Integration und Koordination von Mensch, Organisation, architektur und Technologie. Mitglieder des Netzwerkes sind Verantwortliche und experten aus arbeitswissenschaft und arbeitsorganisation, architektur und Raumplanung, arbeitsgestaltung und Büroplanung, human Resources und Veränderungsmanagement sowie Informationstechnologie diverser Unternehmen. Diese Spezialisten treffen sich regelmäßig, um interdisziplinär Wissen auszutauschen und zu generieren. www.iafob.de Shanghai in Kürze einwohner: knapp 19,5 Mio. Klima: subtropischmaritimes Monsunklima höchstes Gebäude: Shanghai World Financial Center 492 m Koordinaten: 31° 14’ N, 121° 28’ O Stadtteile: Huangpu – Luwan – Xuhui – Changning – Jing’an – Putuo – Zhabei – Hongkou – Yangpu – Pudong Brücken: – Nanpu-Brücke 8346 m (längste Brücke der Welt) – Yangpu-Brücke 7658 m Lage: Mündungsgebiet des Jangtsekiangs am Huangpu-Fluss in das Ostchinesische Meer Bedeutung: wichtigste Industriestadt Chinas mit dem zweitgrößten Containerhafen der Welt Sehenswürdigkeiten: Long-Hua-Kloster, Yu-Yuan Garten, Bund, French Concession, Xintiandi, People’s Square Fläche: 6340,5 km2 höhe: 4m future_bizz future_bizz ist ein Zusammenschluss von führenden Unternehmen verschiedenster Branchen, die gemeinsam Zukunftswissen erarbeiten, Märkte identifizieren und Ideen für innovative Geschäftsmodelle entwickeln. Durch die gemeinsame arbeit in einem interdisziplinären Netzwerk werden Ressourcen gebündelt, Wissen und Fähigkeiten zusammengebracht und Kooperationsmöglichkeiten für weitergehende Projekte geschaffen. eines der Projekte heißt «arbeitswelten 2030» und ist unter der Projektleitung von Böttcher Consulting entstanden. www.future-bizz.de 02/11 _ REHAU Unlimited 15 RehaU _ arbeitswelten Transparent auf allen ebenen TEXT Birgitta Willmann FOTOS Christian Grund > Automotive, «eine offene Kommunikation ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit.» Architektur als Bekenntnis zur Mitarbeiterförderung – das begann bei REHAU bereits im Jahre 2003, als eine vom Unternehmen Mitte der 90er-Jahre erworbene, ehemalige Porzellanfabrik mit eben diesem Ziel von Grund auf umgebaut wurde. Dass es dabei um Zukunft, Arbeit und Arbeitsplätze ging, manifestierte sich bereits bei der Wahl des Projektnamens: «Rehauwork». Als die Mitarbeiter ein Jahr später das neue Wer hervorragende Mitarbeiter will, muss ein attraktives Arbeitsumfeld bereitstellen. Die REHAU Bürowelten sind dabei zukunftsweisend. eine offene Kommunikation ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit. Transparent: Bürowelt automotive. An der Wand, säuberlich übereinander aufgehängt, zeigen Auto-Stoßfänger ihre Zähne, metallisch glitzern ihre Grills. Auf dem Boden, in Sichtweite, das Vorderteil eines Mini Countryman, ausgehöhlt bis auf die nackte Karosserie. Davor eine Lounge, grüne Sessel, Kaffeeecke, Stehtische inmitten einer weißen, hellen Bürolandschaft mit großzügigen Arbeitsflächen, Glas und geräumigen Wandschränken. Eine Arbeitswelt wie aus dem Bilderbuch, entworfen nach den modernsten Erkenntnissen der Arbeitspsychologie. Es ist eine inspirierende Umgebung, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt, für ein familiengeführtes Unternehmen Verpflichtung und Zielsetzung zugleich. «Es geht auch darum, unsere Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern», sagt Andreas Grobe, bei REHAU verantwortlich für Corporate Human Resources. In der Tat: Wenn hier REHAU Mitarbeiter im Tagesgeschäft zusammenstehen, diskutieren, Entwürfe begutachten oder Projekte bearbeiten, ist eine Teamatmosphäre spürbar, bei der die Hierarchien im Unternehmen keine Rolle mehr spielen. Techniker und Kaufleute sitzen dabei Schulter an Schulter. Diese direkte Kommunikation über Abteilungen und Managementstufen hinweg ist nicht nur gewollt, sondern entscheidend für den Unternehmenserfolg. «Teamwork ist das A und O, um Projekte zu meistern», sagt Niklas Braun, REHAU Geschäftsfeldleiter 16 RehaU Unlimited _ 02/11 Bürogebäude für den Automotive-Bereich bezogen, fand sich manch einer in einer neuen Arbeitswelt wieder und besonders für langjährige Angestellte mit entsprechenden Vergleichsmöglichkeiten muss das wie die Ankunft in die Moderne gewesen sein. «Als ich kurz nach der Jahrtausendwende hier anfing», sagt etwa Elko Schmidt, Mitarbeiter im Automotive-Bereich, «war eine normierte Arbeitskleidung noch durchaus üblich.» Die Büros waren zwar der Zeit entsprechend eingerichtet, die Anforderungen an Akustik und Licht entwickelten sich aber laufend weiter. Dem wollte REHAU Rechnung tragen, auch was die Kommunikation über die Abteilungen hinweg betraf. Die Bearbeitung komplexer Entwicklungsprojekte im Geschäftsfeld Automotive erfordert eine enge Kommunikation zwischen Kaufleuten und Technikern der verschiedenen Fachabteilungen. Mit der Integration der bis dahin räumlich getrennten Prämierte RehaU Bürowelten 2006 > BeST OFFICe aWaRD von der Wirtschaftswoche, der Koelnmesse und dem Institut für arbeitsforschung und Organisationsberatung (iafob) 2007 > OFFICe aPPLICaTION aWaRD von der Zeitschrift aIT, Kategorie: best workplace 2008 > IF COMMUNICaTION DeSIGN aWaRD Kategorie: Corporate architecture 2010 > aWaRD FÜR MaRKeTING + aRChITeKTUR Baukoma 02/11 _ REHAU Unlimited 17 REHAU _ Arbeitswelten REHAU _ Arbeitswelten Bereich Automotive: Arbeitswelt auf 2500 Quadratmetern. Arbeitstische: Kontakt erwünscht. Arbeitswelt: alte Porzellanfabrik. Design pur: zeitgemäße Büroeinrichtung. Bequem: Designersessel. Stoßfänger: Produktegalerie. Kommunikation: offen und transparent. Treffpunkt: Loungezone. Farbtupfer: Blumenstrauß. «Rehauwork»: offene, helle Räume. 18 Rehau Unlimited _ 02/11 Mitarbeiter: enger Kontakt. 02/11 _ REHAU Unlimited 19 RehaU _ arbeitswelten Einheiten konnten die Arbeitsabläufe «spürbar und nachhaltig verbessert werden», sagt Geschäftsfeldleiter Braun. Aus diesem Grund wurden für den Bereich Automotive große Räumlichkeiten gesucht und diese fanden sich in der ehemaligen Porzellanfabrik. Auch bei der praktischen Umsetzung dieses Projekts ging REHAU innovative und für das Unternehmen neue Wege. Kein Top-down-Prozess sollte der Umbau werden, sondern ein Teamwork aller Beteiligten; Eigentümerfamilie, Management, aber auch Mitarbeiter und die mit der Ausführung betrauten Architekten sollten dieses ambitiöse Projekt Hand in Hand vorwärts treiben. Dafür wurde ein externes Architekturbüro engagiert, WEBERWÜRSCHINGER aus Berlin. «Am Anfang stand ein Workshop», erinnert sich Architekt Klaus Würschinger, «bei dem sich alle Beteiligten über ihre Vorstellungen austauschten.» Dort wurde debattiert und informiert, die Wünsche der Mitarbeiter flossen ein und immer wieder wurde auch Überzeugungsarbeit für das Neue geleistet. «Wir wollten», sagt Würschinger, «dass die Mitarbeiter unser Konzept mittragen.» Was damals Neuland war, ist heute in der RehaU Bürowelt Standard. Vorbildlich also der Prozess. Wie aber ist das Resultat zu beurteilen? Was damals Neuland war, ist heute in der REHAU Bürowelt Standard: offene, helle und transparente Räume mit Nischen für individuelle Arbeitsplätze, aber auch Zonen der Kommunikation wie dies etwa Lounges darstellen können. Immer wieder wurden auch spezifische Wünsche aus dem Kreise der Mitarbeiter in das Projekt integriert. Etwa großformatige Hubtürschränke, auf denen Pläne für Neuentwicklungen präsentiert werden können oder ebenso großzügiger Stauraum. Und heute, nach sieben Jahren? Welches Fazit ist zu ziehen? Zunächst: die Skeptiker, die es auch gab, sind verstummt. «Attraktiv, selbstbewusst, offen», urteilt Architekt Würschinger heute über seinen Wurf. «Wir kommunizieren heute direkter miteinander», sagt Judith Mohr vom Automotive Engineering-Team. Inzwischen rückt auch schon eine jüngere Generation nach und dabei ist ein interessantes Phänomen zu beobachten. Wo ältere Mitarbeiter mitunter noch etwas Hemmungen zeigten, die Lounge-Zonen zum Austausch oder auch zum individuellen Rückzug wirklich zu nutzen, zeigen die jüngeren da viel geringere Berührungsängste. Wie selbstverständlich nehmen etwa Auszubildende diese in Beschlag und das zeigt, dass das einst Neue auf dem Weg zum Normalen ist. Auch aus Sicht der Unternehmensleitung hat sich diese Metamorphose positiv ausgewirkt. Es ist ein Bekenntnis «zum Arbeitsplatz der Zukunft», wie Nils Wagner das nennt, der bei REHAU für die Corporate Architecture zuständig ist. < 20 RehaU Unlimited _ 02/11 RehaU _ Menschen TEXT Birgitta Willmann FOTOS Christian Grund «Ich bin eine schlechte Beifahrerin, ich mache am liebsten alles selbst. Das ist auch beim Motorradfahren nicht anders. Nach ein paar wenigen Ausfahrten als Sozius bei meinem Mann stellte er mir daher eine eigene Harley Davidson in die Garage. Ebenso gern bin ich aber auf dem Bike unterwegs. Am Wochenende biken wir oft in entlegene Schweizer Berggebiete, manchmal sieht man stundenlang keinen Menschen. Oder wir gehen snowboarden. Bewegung an der Luft gibt mir die Power für den Alltag, so kann ich perfekt abschalten. Das trägt RehaU dazu bei: Für den Umbau zu «RehaUWORK» ist 2003 eine alte Porzellanfabrik, die in Rehau auf dem Firmengelände steht, vollständig entkernt worden. Die neu entstandene Bürowelt schafft durch eine transparente architektur eine entspannte atmosphäre, die einerseits individuelle Freiräume zulässt, aber auch eine barrierefreie Kommunikation unter den Mitarbeitern ermöglicht. Das Büro ist, wie auch andere Verwaltungsgebäude von RehaU, mit Systemlösungen aus dem eigenen haus ausgestattet. Mein Job ist intensiv. Ich bin verantwortlich für den Bereich Möbel. Die Hälfte der Zeit bin ich unterwegs bei Kunden, die andere Hälfte verbringe ich im Büro. Früher war ich im Innendienst, dann suchte ich eine neue Herausforderung. Der Bereich Möbel, der damals in der Schweiz noch in den Kinderschuhen steckte, reizte mich. Ich wollte diese kleine, feine Perle auch bei uns bekannter machen. Dass daraus über zehn Jahre werden würden, hätte ich mir aber nicht träumen lassen. > Folgende RehaU Systemlösungen wurden verwendet: RaUWORKS front Zu den Kompetenzen von RehaU gehören innovative Lösungen für Bürowelten. In Zusammenarbeit mit dem architekturbüro WeBeRWÜRSChINGeR entstand daher für «Rehauwork» RaUWORKS front, ein alternativer Schrankverschluss mit raumgliedernder Wirkung. Die Front lässt sich multifunktional einsetzen als Whiteboard und dient als akustische Schirmung. RehaU Strahlungsheiz- oder Kühldecke Die Kühlung findet durch RaUTheRM S-Rohre statt, die auch bei Fußbodenheizungen zum einsatz kommen. Um eine möglichst große Kühlfläche erzielen zu können, werden die Rohre auf vorkonfektionierten Gipsplatten nach DIN 18180/DIN eN 520 in unterschiedlicher Größe montiert. Die vorgefertigten elemente sind leicht zu montieren und können in konventionell abgehängte Decken integriert werden. Die Kühlleistung liegt bei 59 W/m2. Mein Kundenportfolio setzt sich aus Küchen- und Badezimmerbauern, Büromöbelherstellern, Schreinereien und neu auch Gartenbauern zusammen. Ich liebe es, je nach Situation mit dem CEO eines großen Unternehmens zu sprechen oder einen kleinen Fünfmannbetrieb zu besuchen. Berührungsängste kenne ich nicht. Das liegt sicher daran, dass ich früher im Gastgewerbe gearbeitet habe. Als Appenzeller Bauerntochter machte ich schon mit 15 eine Lehre als Koch und verbrachte dann viele Jahre in verschiedenen Funktionen in der gehobenen Hotellerie. Man merkt dort sehr schnell, dass Freundlichkeit und Offenheit die Schlüssel zum Erfolg sind. Yvonne hänni-Sonderer (49) VeRTRIeBSMITaRBeITeRIN RaUWORKS front: RehaU Kühldecke: In den letzten Ferien in Brasilien habe ich etwas Neues für mich entdeckt: Kitesurfen. Das hat mich total gepackt. Bislang sind wir jedes Jahr einen Monat windsurfen gegangen, das macht mir Spaß! Als neue Dimension kommt beim Kiten zusätzlich der Luftraum dazu. Es ist wunderschön, Wind, Wellen, Wasser, man fliegt ganz leicht dahin. Nach zwei Tagen wusste ich: Das ist etwas fürs Alter.» Wohnort: Ittigen, Schweiz Bei RehaU seit: 1991 Funktion: Bereichsverantwortung Möbel, technische Verkaufsberaterin RehaU Standort: Schweiz, Münsingen/Bern hobbys: Motorradfahren, Moutainbiken, Snowboarden, Kitesurfen, Windsurfen 02/11 _ REHAU Unlimited 21 RehaU _ Design Lust am Kochen TEXT Bernhard Bartsch FOTOS Christian Grund > Klare Formen und schlichte Funktionalität: Der Shanghaier Designer Luan Jiachang entwirft Küchen für Chinas junge Aufsteiger nach westlichem Standard. hinterhof in Xuhui: hier werden Küchen verkauft. Westliches Design: Küche von LOMO. 22 RehaU Unlimited _ 02/11 Klare Formen: Regale und Schrankelemente. Nudelsuppe: Kochen hat in China einen zentralen Stellenwert. Eine Spielwiese des modernen Lifestyles würde man in Shanghais Stadtteil Xuhui nicht vermuten: Die Wohnsilos sind bereits in die Jahre gekommen, am vierten Stock rauscht der Verkehr einer Hochstraße vorbei. Vor den Fenstern hängt Wäsche und tropft auf die Wellblechdächer kleiner Kioske, die Bier, Fertignudeln, Waschmittel und Zigaretten verkaufen. Ein paar kleine Restaurants säumen die Straße, daneben ein Altenheim, eine Bank, ein Pfandleihhaus. Einige baufällige Gebäude warten mit leeren Türlöchern und Fensterrahmen auf das Abrisskommando. Luan Jiachang trauert den tristen Plattenbauten nicht nach. «Wo etwas Altes verschwindet, entsteht etwas Neues», sagt er und zeigt in einem Hinterhof, wie schön man heutzutage wohnen kann. Im zweiten Stock eines Fabrikgebäudes, hinter einer von einem kleinen Buddhaaltar bewachten Glastür, betreibt Luan ein Küchenstudio, in dem man sich unvermittelt in eine amerikanische High Society Sitcom gebeamt fühlt. Schrankfronten mit strengen Linien spiegeln sich in polierten Chromflächen, Furnierholz wechselt sich ab mit mattem Glas, die Armaturen ragen in den Raum wie moderne Skulpturen. «Essen spielt in der chinesischen Kultur eine zentrale Rolle», sagt Luan. «Deshalb sollte die Küche ein Ort sein, in dem man nicht nur kocht, sondern in dem das Leben stattfindet.» Luan wirkt wie jemand, dessen Lebensgefühl man sich gerne anvertraut. Der 31-Jährige ist salopp gekleidet und spricht von seinen Küchen mit ebenso authentischer wie unaufdringlicher Begeisterung. «Schau dir mal diesen Wasserhahn an», sagt er und dreht mit einem Ausdruck haptischen Glücks den Strahl auf. «Der ist importiert, natürlich nicht ganz billig, aber wir sind in China mit so vielen mittelmäßigen Produkten umgeben, dass man an guter Qualität umso mehr Freude hat.» Seine Kunden sind größtenteils Leute wie er: junge, erfolgreiche Chinesen mit Sinn fürs Schöne. Die Schicht derer, die in China ähnlich empfinden wie er, wächst. Rund 250 Millionen Chinesen zählen inzwischen zur neuen Mittelklasse und etwa 50 Millionen zur wohlhabenden Oberschicht derer, die es sich leisten können, ihre Wohnungen nach gehobenem Standard zu renovieren und einzurichten. Nirgends hat der junge Wohlstand stärkere Wurzeln geschlagen als in der 20-Millionen-Metropole Shanghai, die schon im 19. Jahrhundert Chinas Tor zur Welt war und im 21. Jahrhundert nun umgekehrt das Tor der Welt zu China ist. Seine Kunden sind Leute wie er: junge, erfolgreiche Chinesen mit Sinn fürs Schöne. «Immer mehr Menschen kommen mit dem Ausland in Berührung und lernen damit eine ganz neue Form von Lebensqualität kennen», sagt Luan. «Mir macht es Spaß, ihnen zu zeigen, wie sie den internationalen Stil in ihre eigene Wohnung holen können.» Dass Luan zum Edelküchendesigner wurde, ist selbst eines der vielen Fortschrittswunder in China. Seine Eltern waren einfache Arbeiter bei einem staatlichen Baukonzern und wohnten in einem kleinen Appartement, das ihnen nach sozialistischer Art zugeteilt worden war. «Es waren sehr beengte Verhältnisse», sagt Luan. Wie alle chinesischen Eltern träumten auch die Luans davon, dass ihr Sohn es einmal an die Universität schaffen würde und verlangten von dem Jungen eiserne Disziplin. Die Mühen zahlten sich aus: Luan bekam einen Studienplatz für Architektur an der renommierten Donghua-Universität – ein begehrtes Fach in einem Land, in 02/11 _ REHAU Unlimited 23 RehaU _ Design RehaU _ Kompetenz 01 Das trägt RehaU dazu bei: Küchenbauer und Designer Luan Jiachang aus Shanghai verwendet für seine edlen Küchen unter anderem Materialien von RehaU. «herr haasler: Was ist Dekormanagement?» TEXT Katy Hahn FOTO Christian Grund > Folgende RehaU Systemlösungen kommen zum einsatz: RaUVOLeT vetro-line Der Schrankrollladen in hochwertiger Glasoptik ist eine Neuentwicklung. Das Sicherheitsglas hält großen Belastungen stand und verkratzt nicht. Luan Jiachang: architekt und Designer. dem innerhalb weniger Jahrzehnte fast alle alten Häuser durch neue ersetzt werden. Luan spezialisierte sich auf Innendesign und arbeitete nach seinem Abschluss für verschiedene ausländische Firmen, die mit hochwertigen Importprodukten auf dem chinesischen Markt Fuß fassen wollten. «So habe ich den Unterschied zwischen schicker Optik und echter Qualität kennengelernt», erzählt er und führt einen aus der Schweiz importierten Rollladenverschluss an einem Küchenschrank vor. «In China mögen viele Menschen aufwändige Spielereien, aber im Westen bevorzugt man klare Formen und schlichte Funktionalität.» Vor zwei Jahren machte Luan sich als Küchendesigner selbständig. «Lemao» nannte er seine Firma, was «Glückliche Geschäfte» bedeutet. Daneben gab er sich auch einen modisch klingenden westlichen Markennamen: LOMO. Seine Marktlücke sieht er in individuellem Design mit importierter oder in China von internationalen Unternehmen hergestellter Küchentechnik. Damit ist er deutlich günstiger als die großen Markenanbieter und die bescheidene Umgebung seines Studios steht für ein gutes Preis-LeistungsVerhältnis. 18 Projekte verwirklichte er 2010. Dieses Jahr werden es wohl deutlich mehr, doch zu viele Aufträge will er gar nicht an Land ziehen. «Meine Küchen sollen Unikate bleiben», sagt er. Vor allem aber sollen sie mit Leben gefüllt werden. «Die meisten wohlhabenden Chinesen essen heutzutage fast nur noch im Restaurant», erzählt Luan. «Aber inzwischen merken immer mehr Menschen, wie schön es ist, Freunde nach Hause einzuladen und selbst zu kochen.» Luans Küchen öffnen dabei die Augen. Das schönste Kompliment für seine Arbeit machte ihm kürzlich ein Kunde, der ihm erzählte, dass er seiner Haushälterin verboten habe, die Küche zu putzen. «Er hat ihr gesagt: Bitte halte die Wohnung sauber – aber die Küche ist mein Privatbereich, da putze nur ich.» < 24 RehaU Unlimited _ 02/11 RaUVOLeT metallic-line Die edle aluminiumoberfläche gehört zur modernen Küche. Das technisch kühle Material setzt optische akzente und hat das bewährte Laufverhalten der RehaU Schrankrollladen. RaUVOLeT vetro-line: RaUVOLeT metallic-line: Name: Matthias Haasler alter: 38 Jahre Wohnort: Rehau ausbildung: Diplom-Wirtschaftsingenieur Bei RehaU seit: September 1999 Funktion: Leiter Business Unit Surface RehaU ist weltweit Marktführer im Bereich der Kantenwerkstoffe. Worin steckt Ihrer Meinung nach das Geheimnis dieses erfolgs? Das ist kein Geheimnis. Hinter unserem Erfolg steckt jahrzehntelanges Know-how. Aus unserer Kernkompetenz, der Polymerverarbeitung, heraus haben wir uns zu einem führenden Partner der Möbelindustrie etabliert. Wir bieten Produkte und Systemlösungen, die höchsten Ansprüchen in Sachen Design und Qualität genügen. Wir prägen Möbel, die ein wichtiger Teil der Architektur sind und Lebensräume gestalten. Wo genau kommen Kantenbänder zum einsatz? Überall im modernen Möbelbau – im handwerklichen Sektor und in der industriellen Fertigung. Dort, wo Spanplatten oder andere Faserholzwerkstoffe verwendet werden, braucht es Kanten, um die Schnittfläche dekorativ zu verschließen und eine anspruchsvolle Optik zu erzeugen. also erfüllt die Kante einen funktionalen und einen Design gebenden Zweck… Wir befassen uns mit beiden Aspekten. Die Funktionen, die die Kante erfüllen muss, die dauerhafte Versiegelung des Möbelbauteils und Kantenspezialist: Matthias haasler. 02/11 _ REHAU Unlimited 25 RehaU _ Kompetenz 01 Schutz vor Feuchtigkeit, sind Grundvoraussetzung. Hier haben wir mit einer revolutionären Technologie, dem Laserverschweißen von Kanten, eine Innovation hervorgebracht. Die Kante wird nicht mehr verklebt, sondern nahtlos mit dem Plattenwerkstoff verschweißt. Das hat den Vorteil, dass der Möbelbauer auf Klebstoff verzichten kann und das Bauteil quasi zu einer fugenlosen Einheit wird. Das hat direkte Auswirkungen auf Optik und Haptik. Das Design spielt für RehaU dennoch eine zentrale Rolle. Wo genau liegt hier die herausforderung? In der Gestaltung der Dekore. Die Kante ist zum Design gebenden Element geworden. Sie setzt längst nicht mehr nur Farbe, Dekor und Struktur der Oberfläche fort, sondern macht moderne Designs erst möglich. Die Glasoptik von Oberflächen beispielsweise wird durch das entsprechende Kantendekor nachvollziehbar visualisiert. Auch durch Prägungen oder Lackeffekte von Kanten lassen sich bestimmte Designs gestalten. Mit der Designvielfalt von Oberflächen hat auch die Variantenvielfalt unserer Dekore zugenommen. Dahinter steckt ein komplexes Management. RehaU _ Kompetenz 02 Mut zum Traumbüro Das trägt RehaU dazu bei: RaUKaNTeX laser edge Speziell für die Lasertechnologie entwickelte RehaU eine neue Generation an Kantenwerkstoffen, welche auf der Rückseite eine polymere Funktionsschicht haben, die im Verarbeitungsprozess aufgeschmolzen wird. So entsteht eine dauerhafte, kleberlose Verbindung zwischen Kante und Platte mit fugenloser Optik. RaUKaNTeX Kantenwerkstoff RehaU Kantenbänder in verschiedenen Dekoren ermöglichen arbeitsplatten und Möbelteile in perfekter Optik. RaUKaNTeX laser edge: RaUKaNTeX Kantenwerkstoff: ein Dekormanagement sozusagen. Was genau ist das? Dekormanagement bedeutet in unserem speziellen Bereich, auf die Bedürfnisse im Markt reagieren zu können. Wir haben weltweit über 100 relevante Dekorkollektionen mit in der Summe tausenden verschiedenen Farben und Dekoren im Angebot! Herausforderung ist es, diese Komplexität zu beherrschen, den Überblick über die Vielfalt zu behalten, sie zu systematisieren, zu standardisieren und eigene Kollektionen zu erschaffen. Ist nicht irgendwann alles ausgereizt? Keineswegs. Die Bedürfnisse der Kunden und Endkunden nach Individualität nehmen weiter zu. Das ermöglicht ständig neue Varianten. Hier liegt unsere Kompetenz: Mit der unglaublich großen Variantenvielfalt und unseren einzigartigen technischen Möglichkeiten, Dekore zu gestalten, sind wir in der Lage, diesen Bedürfnissen Rechnung zu tragen und frühzeitig auf neue Trends zu setzen. Wie funktioniert das genau? Das sind aufwändige Prozesse. Unsere Erfahrung in der Umsetzung von Dekoren und der Einsatz modernster Computerund Digitaltechnik machen ein breites Spektrum von kleinsten Farbnuancen bis hin zu speziellen Glasoptiken oder fluoreszierenden Elementen möglich – je nach Bedarf, je nach Trend. Für die Küchenmöbelindustrie spielen Farbgebung und Haptik eine besondere Rolle. Dekore und Oberflächen müssen modisch und konsumig sein. Die Büromöbelindustrie wiederum setzt eher auf zurückhaltende Farben und Dekore, die über längere Zeit verfügbar sein müssen. 26 RehaU Unlimited _ 02/11 Böden, Regale und Wände: alles in Weiß. Dazwischen pinkfarbene Bänke und asymmetrische arbeitstische. Der RehaU Messestand an der ORGaTeC in Köln präsentierte sich im Oktober 2010 als speziell designter Büroraum, in dem diverse RehaU Produkte wie etwa der Mineralwerkstoff RaUVISIO oder die Kantenwerkstoffe RaUKaNTeX eingesetzt waren. dem RehaU die jungen Spezialisten ansprach. Die herausforderung wurde gerne angenommen! Die eingegangenen 445 anmeldungen übertrafen alle erwartungen. Vorgabe war die Gestaltung eines 325 m2 großen Büroraumes, in dem bestimmte RehaU Produkte verbaut werden sollten. Das Ziel: Weg von der klassischen Vorlage, hin zu einem freien, kreativen Umgang mit den RehaU Materialien. Der Stand war aber weit mehr als ein Showroom, er war der maßstabgetreue Nachbau von Komponenten des Traumbüros, dessen Gestaltung den ersten Preis bei der RehaU architekten Challenge gewonnen hatte. Dieser 2010 erstmals vergebene Preis geht an junge architekten, Innenarchitekten und Designer, die dazu aufgerufen wurden, mit RehaU Produkten eine arbeitswelt zu kreieren. Der Fantasie sollten dabei keine Grenzen gesetzt sein – gefragt waren Mut, engagement und Kreativität. Fast provokant war denn auch das gewählte Motto «MUT GeNUG? GUT GeNUG?» mit Überzeugt und damit gewonnen hat schließlich das architektenteam «Schaltraum» aus hamburg mit dem Konzept «Inspire Work». Das Team hat ein modulares Möbelsystem aus fünf Basiselementen entwickelt, die sich immer wieder neu konfigurieren lassen. Den ersten Preis konnte das Trio Christian Dahle, Christian Dirumdam und Timo heise an der Kölner ORGaTeC entgegennehmen: selbstverständlich im RehaU Messestand. Für 50.000 euro richtet nun RehaU «Schaltraum» das gewonnene Traumbüro ein. Das junge Startup-Büro hat sich inzwischen selbstständig gemacht. < heißt das, RehaU reagiert lediglich auf Trends und Kundenwünsche? Nein, das würde unserem Anspruch nicht genügen. Genau wie unsere Kunden machen wir uns Gedanken, was neue Oberflächentrends und Anwendungen sein könnten. Um eben mit unserem Angebot an Kantendekoren die Umsetzung bestimmter Ideen möglich zu machen. Wer bestimmt, was Trend ist? Das kann man so konkret nicht sagen. Sicherlich sind die Modebranche, die Automobil- aber auch die Möbelindustrie die Trendsetter im Lifestylebereich. Darüber hinaus gibt es verschiedene Promotoren, die Trends setzen. Wechselwirkungen sind da nicht auszuschließen. Und wann weiß man ganz sicher, dass es funktioniert? Solange man darüber redet, dass ein Trend ein Trend ist, bleibt alles Theorie. Ein Trend ist erst dann wirklich gesetzt, wenn er auch am Markt Erfolg hat, dann hat er sich bestätigt. < 01 02 03 «SChaLTRaUM»: 01 Timo heise 02 Christian Dirumdam 03 Christian Dahle Perspektive arbeitsplatz: Bürogestaltung mittels Modulen. www.architects.rehau.com 02/11 _ REHAU Unlimited 27 RehaU _ Kompetenz 03 RehaU _ Kompetenz 04 Outdoor Living Terrasse, Balkon und Garten als erweiterter Wohnraum sind nicht mehr wegzudenken, selbst in Klimazonen, die einen Winter kennen, sind Straßencafés und Lounges ganzjährig geöffnet. Die herausforderung der Gartenmöbelhersteller liegt darin, Produkte herauszubringen, die nicht nur gut aussehen, sondern auch die starken Beanspruchungen im Freien aushalten. Gute Zeiten für das Gartensegment, das in europa ein Gesamtvolumen von geschätzten 15 Milliarden euro hat und jährlich um bis zu zwei Prozent wächst. RehaU bewegt sich in diesem Bereich mit zwei hochwertigen Produktprogrammen: dem synthetischen Flechtmaterial RaUCORD sowie den Terrassendielen ReLaZZO. Die attraktivität der beiden Produkte liegt darin, dass sie einerseits natürlichen Materialien gleichen, RaUCORD etwa gewachsenem Flechtmaterial, beispielsweise Rattan, und ReLaZZO ist die bessere alternative zu holz. Beide können darüber hinaus durch spezielle Farben und Optiken für modernstes Design eingesetzt werden. Und beide Materialien haben durch ihre speziellen eigenschaften Vorteile, die natürliche Materialien nicht erreichen: UV-, Kratz- und Witterungsbeständigkeit sowie Farbstabilität und Wartungsfreiheit. RaUCORD, ein umweltfreundliches, synthetisches Flechtmaterial aus hDPe (high Density Polyethylene), gehört zu den Topmaterialien auf dem internationalen Markt in diesem Bereich und wird ausschließlich im Outdoormöbel Premiumsegment verwendet. ReLaZZO, der Terrassenboden aus WPC (Wood-Polymer-Composite), besteht aus einem ökologischen hightech-Material, das den warmen Look von holz mit der Beständigkeit von Polymeren vereint. WPC besteht zu über 50 Prozent aus heimischen hölzern, die aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft stammen. es ist umweltfreundlich, auch weil es vollständig recycelbar ist. ReLaZZO ist damit eine echte alternative zu Tropen- und harthölzern. < Psst … Ruhe bitte! Telefone klingeln, nebenan findet eine kleine Konferenz statt und der Kollege hämmert auf seine Tastatur ein. Wer in einem Großraumbüro arbeitet, kennt diesen Geräuscheteppich. Zu viel Lärm am arbeitsplatz kann zu Krankheitssymptomen wie Stress und hörschäden führen. Mit fatalen Folgen wie Leistungsabfall und Demotivation. RaUCORD – UV-beständig – Witterungsbeständig – hohe Reißfestigkeit – Chemisch beständig – Umweltfreundlich – Farbbeständig 28 RehaU Unlimited _ 02/11 ReLaZZO – UV-beständig – Witterungsbeständig – hohe Zugfestigkeit – Chemisch beständig – Umweltfreundlich – Farbecht Um den einfluss der Sprache auf die Konzentrationsfähigkeit zu belegen, hat RehaU gemeinsam mit den Wissenschaftlern der hochschule Oldenburg, Fachbereich akustik, den «Irrelevant Speech effect Test» (ISe) entwickelt. anhand der Studie lässt sich eindrücklich der einfluss von Sprache auf die Konzentrationsfähigkeit beweisen: Der Leistungsabfall aufgrund von Störungen durch Sprache liegt bei 25 bis 30 Prozent. Der Gesetzgeber in Deutschland hat darauf reagiert und die gesetzliche Grundlage DIN 18041 geschaffen, die angibt, wie hoch die Lärmbelastung in Räumen unter Berücksichtigung von deren Größe und höhe maximal sein darf. eine herausforderung für architekten und Büroplaner, die mit verschiedenen elementen wie schallabsorbierenden Decken-, Wand-, Boden- und Möbelelementen arbeiten, um die ausbreitung von Lärm so früh wie möglich zu reduzieren und auf ein erträg- RaUVOLeT acoustic-line: Schallabsorption an der Möbelfront RaUVOLeT 12mm Raumakustik in Dezibel Laserdrucker 30–40 dB PC im Leerlauf 30–50 dB Kopierer im Leerlauf 50–60 dB Tastaturgeräusch 55–70 dB Telefonierende Person 55–70 dB Läutendes Telefon 60–80 dB Konzentrationsstörungen ab 25 dB erhöhter Stress ab 35 dB liches Maß zu senken. In diesem Umfeld hat sich RehaU mit dem Schrankrollladensystem RaUVOLeT acoustic-line vor allem auf die Nahfeldschirmung spezialisiert. akustisch wirksame Möbelfronten tragen dazu bei, dass Lärm im direkten Umfeld einer Person absorbiert wird. auf diese Weise werden die einzelnen arbeitsplätze akustisch voneinander abgeschirmt und ein wesentlicher Beitrag für ein behagliches arbeitsumfeld geschaffen. ein attraktives Dekor und eine große Palette an Farben runden das angebot ab. < 01/10 _ REHAU Unlimited 29 02/11 RehaU _ Kompetenz 05 and the Winners are … Sie kommen aus der ganzen Welt, Indien, Neuseeland, Kanada oder Schweden. architektur- und Designstudenten aus mehr als 50 Ländern haben sich erneut am alle zwei Jahre stattfindenden International Design award (IDa) beteiligt, zu dem die Unternehmen hettich und RehaU bereits zum achten Mal eingeladen hatten. Die eingereichten arbeiten umfassten ein breites Spektrum und reichten von Möbelkonzepten über die Gestaltung von Wohnräumen und häusern bis hin zu intelligenten Küchengeräten und Filtersystemen für Luft und Wasser. Für viele Teilnehmer stand das Thema Nachhaltigkeit im Zentrum ihrer entwürfe. ausgezeichnet wurden schließlich fünf Studenten und Studentengruppen aus Polen, Kanada, Thailand und Korea, die das Thema «Gestalte deinen Lebensraum» interpretiert hatten. Die Preisträger wurden mit einer Skulptur und einem Preisgeld von 2000 euro ausgezeichnet und das erstmals im Rahmen einer Feier in ihrem heimatland. Übertragen wurde die Bekanntgabe der Preisträger im herforder Museum MaRTa übrigens zum ersten Mal per Livestream im Internet. www.internationaldesignaward.com DisKee Idee: Gruppenarbeit Kategorie: Küchen Universität: Academy of fine Arts in Gdansk Land: Polen «DisKee» ist ein komplexes System von Küchenmöbeln, das vor allem für Menschen mit physischen Beeinträchtigungen gedacht ist. Dieses System entfernt alle hindernisse vom Boden, sodass sich beispielsweise ein Rollstuhl frei und unabhängig durch die Küche bewegen kann. Shelf Luggage Idee: Bohyun Hwang Kategorie: Wohnen Universität: Sangmyung Land: Korea © Jede Publikation muss den Namen des Designers nennen. Die Urheberrechte an den Einsendungen bleiben bei den Studenten, die sie designt haben. Mit der Einreichung werden lediglich die Veröffentlichungsrechte zwecks Vermarktung und Dokumentation, inklusive jeglicher Änderungen an den Einsendungen, abgegeben. 30 RehaU Unlimited _ 02/11 Der Student entwarf mit «Shelf Luggage» ein Gepäckstück, das sich mit ein paar handgriffen in ein Regal verwandelt. In zwei Böden können die leichteren, in der untersten Schale die schwereren Gegenstände verstaut werden. Fish Idee: Gruppenarbeit Kategorie: Öko Universität: Chulalongkorn Land: Thailand «Fish» ist ein Geschirrspüler, der den Wasserzyklus der Natur imitiert. Das gebrauchte Wasser wird durch einen Prozess der Kondensation wieder aufbereitet und kann erneut in Umlauf gebracht werden. algeoli Idee: Mae Shaban Kategorie: Licht Universität: Toronto Land: Kanada «algeoli» ist ein innovatives Konzept, das verbrauchte und verunreinigte Luft sowie verunreinigtes Wasser in kleinen Membranen im direkten Umfeld des Nutzers recycelt. Der Recyclingprozess wird optisch von LeD Leuchten in verschiedenen Farben begleitet. Wave Idee: Gruppenarbeit Kategorie: Öko Universität: Ontario College Arts & Design Land: Kanada Die Studierenden entwarfen mit «Wave» ein interaktives Wandelement für die Nahrungsmittelaufbewahrung, das sich via Touchscreen oder Spracherkennung steuern lässt. Die einzelnen unterschiedlich großen Units eignen sich zur Kühlung, zur Lagerung oder zum Tiefkühlen von Speisen und sind in der Lage, individuelle Bedürfnisse der Benutzer zu speichern. 02/11 _ REHAU Unlimited 31 RehaU _ Standort RehaU _ Standort Taicang Das RehaU Werk in China liegt im chinesischen Taicang im Jangtse-Delta, 48 Kilometer nordwestlich von Shanghai. Daneben unterhält RehaU in China sieben Verkaufsbüros in Shanghai, Guangzhou, Peking, Chengdu, Shenyang, Xian und Quingdao. Koordinaten: Werkgründung: 31. März 2003 Mitarbeiter: 215 Werkfläche: 18.000 m 2 Produktion: Fensterprofile, Kantenbänder, Abwasserbehandlungssysteme Koordinaten: 31˚ 33’ N, 121˚ 10’ O Zeitzone: UTC+8 = MEZ+7 Sprache: Mandarin einwohner: 466.300 Kontakt: (+86) 21 378 67 55 098 www.rehau.com.cn Shenyang Peking Xian Chengdu Qingdao Taicang Shanghai Guangzhou 32 RehaU Unlimited _ 02/11 02/11 _ REHAU Unlimited 33 RehaU _ Interview «es wird neue Freiräume geben.» TEXT René Lüchinger FOTOS Christian Grund > «Wir versuchen, uns eine Vorstellung darüber zu machen, wie die Welt in zwanzig Jahren aussehen wird. Das ist das Feld, in welchem die Geschäftsideen der Zukunft wurzeln», sagt der interdisziplinär arbeitende Berater Friedhelm Böttcher. > herr Böttcher, Sie sind promovierter Chemiker und nun beraten Sie Unternehmen über Märkte und Produkte der Zukunft. Was qualifiziert Sie dazu? Ich habe sehr interdisziplinär studiert, neben Chemie auch Physik oder Soziologie, später in der Industrie gearbeitet und dabei festgestellt, dass viele Unternehmen Schwierigkeiten haben, Innovationen zu entwickeln. Das aber ist nötig, um schon heute eine Vorstellung von Produkten für die Märkte von morgen zu erhalten. > Sie sind also eine art Zukunftsforscher, der in seine Glaskugel schaut und die Bedürfnisse von morgen erkennt? Nein. So ist das nicht. Nach unserer Erfahrung werden die Produkte der Zukunft durch die Technik und die Märkte bestimmt. Diese beiden Pole müssen zusammenkommen. Es gibt Unternehmen, die verfügen über bahnbrechende Technologien, können diese aber nicht in Produkte übersetzen. Oder aber es existieren wunderbare Designs, denen der technologische Mehrwert fehlt. Beides kann sich am Markt nicht durchsetzen. > So weit, so klar. Nun spielen sich die Bedürfnisse der Menschen in der Zukunft ja nicht im luftleeren Raum ab, sondern in einem gesellschaftlichen und ökonomischen Kontext, der auch von einem Wertewandel geprägt ist. 34 RehaU Unlimited _ 02/11 Da haben Sie recht. Um dies zu erkennen, gehen wir interdisziplinär und in drei Schritten vor. Zunächst versuchen wir, uns eine Vorstellung darüber zu machen, wie die Welt in zwanzig Jahren aussehen wird. Wirtschaft und Politik, Gesellschaft und Technik: Aus diesen Feldern bauen wir Zukunftsbilder auf und projizieren diese auf verschiedene soziale Milieus, in denen die Menschen dannzumal leben werden. > So erkennen Sie zukünftige Bedürfnisse unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen? Ja. Grob gesagt, und das ist nur eines von verschiedenen möglichen Zukunftsszenarien, könnte sich die arbeitende Bevölkerung in zwei große Gruppen aufteilen: die meist selbstständig arbeitenden Kopf- und Wissensarbeiter und den eher Dienstleistungen erbringenden Menschen, die zwar durchaus Friedhelm Böttcher (57): studierte Chemie und Physik an den Universitäten in Marburg bzw. Frankfurt und promovierte an der TU Darmstadt im Jahre 1985 zu einem interdisziplinären Thema. Zwölf Jahre lang war er im Bereich Forschung & entwicklung (F&e) und im Innovationsmanagement in der Industrie tätig, bevor er sich im Jahre 1997 mit seiner Böttcher Consulting selbstständig machte. Seither unterstützt er mit seinem Team Unternehmen im Future Business Development, darunter auch RehaU. er engagiert sich zudem in entsprechenden Netzwerken zum Thema, etwa future_bizz. REHAU _ Interview auch kreativen Tätigkeiten nachgehen, aber eher als «Zulieferer» fungieren. Aufgrund dieser Überlegungen definieren wir dann auf Stufe zwei die zukünftigen Bedürfnisse. Wir nennen das Marktkonstruktion – da wir den Markt der Zukunft noch nicht kennen können, kreieren wir diesen also künstlich. > Und dann? Daran schließt sich dann ein kreativer Prozess an, in dem wir zusammen mit ganz unterschiedlichen Spezialisten die gewonnenen Erkenntnisse mit Werten aufzufüllen versuchen. Wir bauen also Wohnwelten, Arbeitswelten der Zukunft, versuchen uns vorzustellen, wie ein Schlafzimmer, ein Arbeitsplatz aussehen könnte oder auch die Mobilität in den urbanen Zentren. All das ist die Voraussetzung, um dann in einem letzten Schritt Produktideen entwickeln zu können. > Was ist dabei die fundamentale Erkenntnis? Die Welt steht vor einer Explosion des Wissens und weitreichenden Veränderungen in sehr vielen Bereichen. Neue Technologien, aber auch die veränderten Rahmenbedingungen werden unseren Alltag in einer Weise bestimmen, die sich viele Menschen nicht vorstellen können. > Welches ist für das Individuum die größte Herausforderung? Grundsätzlich muss der Mensch eine größere Eigenverantwortlichkeit für sein Leben übernehmen, als er dies heute vielleicht gewohnt ist. Der Erhalt der eigenen Leistungsfähigkeit ist das große Thema für das Individuum. Wir müssen unsere persönliche Leistungsfähigkeit auch länger als bisher gewährleisten und länger arbeiten können. Gleichzeitig werden Geschwindigkeit und Komplexität unserer Lebensumstände weiter zunehmen. Es wird aber auch neue Freiräume für die Lebensgestaltung geben. future_bizz ist ein typisches Kind des Internet-Zeitalters: eine Plattform, welche in einer Art Open Source-System Wissen bündelt, aufbereitet und Interessierten zur Verfügung stellt. Es ist Teil der modernen Wissensgesellschaft zur Lösung der Herausforderungen der Menschheit. 36 Rehau Unlimited _ 02/11 REHAU _ Interview Der Erhalt der eigenen Leistungsfähigkeit ist das große Thema für das Individuum. Der Staat wird sich um die wirklich Bedürftigen kümmern müssen. > Was bedeutet dies? Der Staat wird sich auch in Zukunft um die wirklich Bedürftigen kümmern müssen. Aber die Rolle des Staates als der RundumVersorger wird wohl nicht mehr finanzierbar, aber auch nicht mehr gewünscht sein. Es wird verschiedene Abstufungen und ein großes Risiko für das Auftreten von zwei sozialen Extremen geben: Leistungsfähige Menschen, die gut ausgebildet sind, einen hohen Lebensstandard pflegen und im Leben einen Sinn suchen. Auf der anderen Seite der Skala zeigen unsere Studien leider auch die Möglichkeit für ein Negativbild. In diesem Bild gibt es Menschen, die trotz aller persönlicher Anstrengungen den Anschluss nicht mehr wirklich finden. Dieses Szenario droht aber nur dann, wenn wir nichts dagegen unternehmen und Chancen, die sich immer auch bieten, nicht nutzen. > Letzteres wäre eine harte Realität. Was sagen Ihre Studien über die konkreten Auswirkungen? Das ist leider so. Wir sehen Folgendes: Der heutige Mittelstand, der sich durch eine relative ökonomische Stabilität und Sicherheit auszeichnet, wird von neuen Leistungsgruppen attackiert, die für die sich wandelnden Arbeitsbedingungen besser präpariert sind. Das ist die Folge von grundlegenden Veränderungen. Wir gehen davon aus, dass unbefristete Arbeitsverhältnisse eher seltener werden, es Unternehmen geben wird, die nur noch Kernbelegschaften beschäftigen und in deren Umfeld sich stattdessen kleine, wendige und selbstständige Dienstleister ansiedeln werden. Diese werden etliche Aufgaben übernehmen, die heute noch von den Festangestellten ausgeführt werden. Projektbezogenes Arbeiten wird bei diesen eher die Regel als die Ausnahme. > Und das bedingt Qualitäten, die der Mittelstand, wie wir ihn kennen, eher nicht erfüllt? Der Mittelstand ist eher statisch und das Arbeitsumfeld wird stärker dynamisch. Migrantengruppen, die Multikulturalität im Blut haben und den sozialen Aufstieg anstreben, haben möglicherweise Vorteile, sich besser an die neuen Arbeitsformen anpassen zu können. Die Menschen aus dem Mittelstand müssen lernen, mit diesen Veränderungen zurechtzukommen und die Gestaltungschancen zu erkennen. Wenn ihnen dies nicht gelingt, kann es sein, dass ganze Belegschaften wegbrechen mit der Gefahr, dass sich wieder autoritäre Strukturen herausbilden. > Was heißt dies alles für unsere Arbeitswelt der Zukunft? Die Frage ist, ob es die Büros, wie wir dies heute gewohnt sind, überhaupt noch geben wird. Die Produktion von Massenartikeln Forscher Böttcher: größere Eigenverantwortlichkeit. wird wohl in vollautomatisierten Fabriken erfolgen. Und die Steuerung einer solchen Anlage kann von irgendwoher erfolgen und nicht mehr zwingend aus dem Bürotrakt neben der Fabrik. Auf der anderen Seite sehen wir die Rückkehr der Manufaktur in Form des Fabbing. Das sind Kleinstfabriken, in denen computergestützt Kleinserien und Unikate hergestellt werden. > Wie wirkt sich dies auf unsere Wohnwelten aus? Die Wohnungen werden stärkeren Rückzugscharakter haben. Vieles ist denkbar: spezielle, mit Technik unterstützte Betten im Schlafzimmer, die ein spezielles Raumklima erzeugen, um die Erholung während der Nacht zu verbessern. Denkbar wäre auch, dass verschiedene Körperfunktionen während des Schlafs überprüft werden. Die Frage ist: Wie können wir effizienter schlafen, um unsere Leistungsfähigkeit während des Tages zu verbessern? Privat- und Arbeitswelt werden partiell zusammenwachsen. Denkbar wäre im Gesundheitsbereich etwa, dass ein im Pflegebereich Tätiger Informationen über seine Patienten stets online erhält und zu Hause erkennt, wann er eingreifen muss. > Was heißt dies für die Architektur? Dort sind wir heute noch sehr limitiert, da die klassische Wohnung noch immer nach dem gängigen Schema Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche, Bad gebaut ist. Aber auch hier sind natürlich ganz neue Konzepte denkbar: Erholungs-, Wohn- und Logistikzonen stärker zu trennen und die Innenraumgestaltung so vorzunehmen, dass sie den verschiedenen Lebensphasen der Bewohner angepasst werden kann. Alles wird also flexibler, mobiler und auch technischer werden. > Was heißt das alles nun für die Unternehmen? Die Gestaltung der Arbeitsplätze wird sich weiter verändern und sich den individuellen Bedürfnissen weiter anpassen. Es wird Massenproduktion in den Fabriken geben, die weitgehend von Robotern erbracht wird. Dort, wo der Mensch noch im Mittelpunkt steht, werden die Arbeitsplätze stärker nach den kulturellen und individuellen Bedürfnissen ausgerichtet sein. Sie werden beispielsweise altersgerecht konfiguriert sein müssen, wenn erfahrene Mitarbeiter länger im Arbeitsprozess stehen. Solche Fragen werden im Personalmanagement wichtiger werden. Die Anforderungen bezüglich Flexibilität, Individualität und Wiederverwertbarkeit der Materialien in der Produktion werden jedenfalls steigen und wir sehen auch eine Renaissance der «Tailor-Made-Produktion», die eine höhere Wertschöpfung bringt. > Aber konkrete Produktinnovationen sehen Sie nicht? Der beschriebene Rahmen ist das Feld, in dem diese stattfinden müssen. Deren Kenntnis ermöglicht erst die Visionen, die dafür notwendig sind. Und beides zusammen bewirkt erst die wirklich guten Geschäftsideen, die sich am Markt der Zukunft durchsetzen können. < 02/11 _ REHAU Unlimited 37 RehaU _ Zahlen RehaU _ Standorte RehaU in der Welt: RehaU bietet mehr als 15.000 unterschiedliche Designs für Oberflächen.* * Pro Jahr kommen 1000 neue dazu. aRGeNTINIeN Buenos Aires Rosario aUSTRaLIeN Adelaide Brisbane Melbourne Perth Sydney BeLGIeN Brüssel BOSNIeN und heRZeGOWINa Sarajevo BRaSILIeN Arapongas Belo Horizonte Caxias do Sul Mirassol São Paulo BULGaRIeN Sofia ChILe Santiago ChINa Chengdu Guangzhou Peking Quingdao Shanghai Shenyang Taicang Xian DÄNeMaRK Kopenhagen DeUTSChLaND Berlin Bielefeld Bochum Brake Feuchtwangen Frankfurt Hamburg Hannover Leipzig Marlesreuth München Nürnberg Rehau Stuttgart Triptis Velen Viechtach Visbek Wittmund eNGLaND Amlwch Blaenau Glasgow Manchester Rowy Slough INDIeN Mumbai Neu Dehli Pune eSTLaND Tallinn IRLaND Dublin FINNLaND Helsinki ITaLIeN Milano Pesaro Rom Treviso FRaNKReICh Agen Bourges Lyon Metz Morhange Paris Poix de Picardie Rennes GeORGIeN Tiflis GRIeCheNLaND Athen Tessaloniki hOLLaND Nijkerk INDONeSIeN Jakarta KaNaDa Baie d´Urfe Moncton Montreal Toronto Vancouver Winnipeg KaSaChSTaN Almaty KOLUMBIeN Bogota Manizales KORea Seoul KROaTIeN Zagreb PeRU Lima SeRBIeN Belgrad LeTTLaND Riga SINGaPUR Singapur LITaUeN Vilnius POLeN Kattowitz Posen Srem Warschau UKRaINe Dnepropetrowsk Kiew Lviv Odessa SLOWaKeI Bratislava UNGaRN Budapest MaROKKO Casablanca PORTUGaL Lissabon MaZeDONIeN Skopje RUMÄNIeN Bacau Bukarest Cluj SPaNIeN Barcelona Bilbao Madrid Tortosa USa Boston Chicago Cullman Detroit Grand Rapids Greensboro Leesburg Los Angeles Minneapolis Sturgis MeXIKO/ ZeNTRaLaMeRIKa Celaya Monterrey Panama NeUSeeLaND Auckland NORWeGeN Oslo ÖSTeRReICh Graz Gundramsdorf Linz Neulengbach Wien RUSSLaND Chabarowsk Jekatarinburg Moskau Nowosibirsk Rostow am Don Samara St. Petersburg SChWeDeN Örebro SChWeIZ Bern Vevey Zürich SÜDaFRIKa Fort Jackson Johannesburg Port Elizabeth TaIWaN Taipeh VeReINIGTe aRaBISChe eMIRaTe Dubai ThaILaND Bangkok TSCheChIeN Moravská Třebová Prag WeISSRUSSLaND Minsk TÜRKeI Istanbul Osmaneli 02/11 _ REHAU Unlimited 39