November 2002 kostenlos unabhängig Ausgabe 334

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November 2002 kostenlos unabhängig Ausgabe 334
Der phantastische
Bücherbrief
November 2005
unabhängig kostenlos
Ausgabe 392
Eragon 2. Band
Der Auftrag des Ältesten
Christopher Paolini
cbj Verlag
Professor Zamorra 821. Band
Grauen aus dem Meer
Werner Kurt Giesa
Bastei Lübbe Verlag
Professor Zamorra 822. Band
Nomaden der Hölle
Volker Krämer
Bastei Lübbe Verlag
Der Drachen-Nimbus 1. Band
Der Glasdrache
Irene Radford
Bastei Lübbe Verlag
Alanna 1. Band
Ankunft in der schwarzen Stadt Tamora Pierce
Bastei Lübbe Verlag
Feuer der Rache
Rike Speemann
Knaur Verlag
Mimus
Lilli Thal
Beltz & Gelberg Verlag
Der Wüstenplanet - Die Legende 3
Die Schlacht von Corrin
Herbert / Anderson
Wilhelm Heyne Verlag
Der letzte Tag der Schöpfung
Wolfgang Jeschke
Wilhelm Heyne Verlag
Das Blut der Templer II
Wolfgang und Rebecca Hohlbein
vgs Verlag
Vom Jenseits
H. P. Lovecraft
Area Verlag
Die Vögel der Finsternis
Victoria Hanley
Beltz & Gelberg Verlag
Vampir-Attacke
Kurzgeschichten
Arena Verlag
Feuerblüte
Katja Brandis
Ueberreuter Verlag
Im Schatten des Dämons
Brigitte Melzer
Ueberreuter Verlag
Der Sohn des Waffenmeisters Rebecca Hohlbein
Ueberreuter Verlag
Die Damlo-Saga 1. Band
Damlo und der Weg zum Glück Luca Trugenberger
Piper Verlag
Die Zauberin von Märchenmond Wolfgang und Heike Hohlbein Ueberreuter Verlag
Das galaktische Imperium
Isaac Asimov
Wilhelm Heyne Verlag
Die Fuchsfrau
Kij Johnson
Piper Verlag
Tolkiens Erbe
Erik Simon / Friedel Wahren
Wilhelm Heyne Verlag
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Eragon 2. Band
Der Auftrag des Ältesten
Christopher Paolini
cbj Verlag 10/2005
783 Seiten
19,90 €
Originaltitel: eragon - inheritance book two
Übersetzt: Joannis Stefanidis
Titelbild: John Jude Palencar
Zeichnung: Christopher Paolini
ISBN: 978-3-570-12804-6
Der erste Teil von Angelas Vorhersehung ist eingetreten. Sie hatte
geweissagt, dass die gewaltigen Mächte des Landes darum ringen würden, den
Willen und das Schicksal des jungen Drachenreiters Eragon zu beherrschen. Wie
auch immer dieser Machtkampf ausgehen sollte – es würde blutig werden. Und
tatsächlich: In der Schlacht gegen König Galbatorix und seine Urgal-Armee schlägt
sich Eragon zwar erfolgreich auf die Seite der Varden, Elfen und Zwerge. Doch die
Auseinandersetzung um Farthen Dûr kostet Unzählige das Leben – nicht zuletzt dem
Vardenkönig Ajihad, der Eragon in seiner letzten Stunde den Auftrag erteilt, über sein
Volk zu wachen, um sie vor drohender Anarchie zu bewahren. Nur so könnten sich
die Verbündeten im Kampf um das Königreich Galbatorix entgegenstellen. Auch sein
Freund und Weggefährte Murtagh verschwindet. Eragon geht aus dem
verlustreichen Kampf als Sieger hervor. Trauernd über den Verlust so vieler guter
Männer, aber stolz auf seinen Sieg, gilt es jetzt, mit Arya nach Ellesméra zu reisen.
In der Elfenhochburg soll Eragon seinen Umgang mit dem Schwert verbessern, ist er
doch in den Augen der Elfen mit der Waffe nichts anderes als ein tumber Bauer, dem
der wirkliche Schliff fehlt.
Bevor er sich mit der schönen Arya auf den Weg machen kann, gilt es weitere
Dinge ins rechte Licht zu rücken. Der Rat der Ältesten wählt nach dem Tod ihres
Vaters Ajihad die marionettenhafte Anasuda, zur neuen Anführerin. Damit will der
Rat der Varden mehr Einfluss und Macht anhäufen. Eragon soll zugleich ein Spielball
der Mächtigen werden. Eragon gelingt es durch List und Tücke nicht nur ihre
Loyalität zu ihm zu stärken, sondern auch gleichzeitig das Ansehen bei den Varden
zu steigern. Damit zeigt Anasuda gleichzeitig ihren eigenen starken Willen und legt
alles ab, was an eine Marionetten erinnert. Ihm ist bei all seinen Planungen durchaus
bewusst, dass er bei einem erneuten Angriff durch Galbatorix die Zwerge, Varden
und Elfen einigen und führen muss. Der Gegenschlag durch seinen Gegenspieler
wird immer wahrscheinlicher. Die Niederlage bei Farthen Dûr kann er nicht
hinnehmen. Bereits jetzt ist er dabei, seine Armeen neu zu formieren und
aufzustellen.
Überall im Reich sammeln sich Eragons Gegner. Chaos und Verrat sind an
der Tagesordnung. Die Weissagung der Kräuterfrau Angela wird immer
wahrscheinlicher. Ein Verräter aus der eigenen Familie macht sich bereit. Eragon ist
sich nicht mehr sicher, wem er noch vertrauen kann. Und dann tauch Eragons Vetter
Roran aus Therinsford auf, der noch nicht weiss, dass Eragon inzwischen
Drachenreiter wurde. Aber das sind noch nicht alle Probleme, mit denen Eragon sich
befassen muss.
Eragon ist aber auch stark verletzt. Jede kleinste Anstrengung verursacht
heftige Schmerzen in seinem Rücken. Die Anfälle die ihn jedes Mal plagen werden
heftiger und schlimmer, gehen sogar so weit, dass sie ihn bis zur Bewusstlosigkeit
plagen. Inzwischen in Ellesméra angekommen, wird seine Ausbildung, und die
seines Drachens Saphira weiter fortgeführt.
Ein weiterer Handlungsstrang gilt Vetter Rohan. In seinem eigenen Dorf ist er
nicht vor den Soldaten sicher. Unter Führung von zwei Ra’zac zerstört der Trupp das
Dorf, um Rohan zu fangen. Dieser versteckt sich und kann so entkommen. Die
Soldaten hingegen legen sich mit den Dörflern immer weiter an, so dass sich diese
zusammenfinden und die Soldaten erfolgreich aus Carvahall verjagen können. Dafür
entführen sie aber Rohans Freundin Katrina, nach Helgrind.
Bevor die Soldaten wiederkommen können, entschliesst sich das ganze Dorf,
sich zu den Varden durchzuschlagen und dort zu leben. Auf dem gleichen Weg
gelingt es Rohan, die Spur Eragons aufzunehmen und mit ihm den Plan zur
Befreiung Katrinas zu entwerfen.
Der zweite Teil der Trilogie, die demnächst auch noch in die Kinos kommen
soll, beginnt drei Tage nach der Schlacht um Farthen Dûr. Der Autor wirft den Helden
von einer unmöglich erscheinenden Situation in die nächste, garniert es mit den
gängigen Klischeés und erlaubt es so dem Leser an einen Aha-Effekt zu denken. So
meint man, immer mal wieder zu wissen wie es weitergeht, erwartet etwas ganz
bestimmtes und wird voll zufrieden gestellt. Es gibt nicht viel neues in diesem Buch.
Verrat und Ränkespiele, Freund und Feind sind Zusammenstellungen die in der
Fantasy gang und gäbe sind. Das schöne an dem Roman ist, dass man den
Lernerfolg von Eragon und Saphira nachvollziehen kann. So wirkt die Hauptperson
glaubwürdig, wird nicht plötzlich zu einem Übermenschen und auch der Drache
entwickelt seine Persönlichkeit weiter. Die Nebenpersonen werden gut und
glaubwürdig geschildert. Aber immer wieder bedient Christopher Paolini die
üblichen Klischees. Misstrauische Zwerge, kluge Elfen und so weiter. Hier fehlt es
eindeutig an eigenen Ideen. Der Schreibstil ist noch spannend und phantasievoll. Der
einfache Erzählstil hält den Leser auf 800 Seiten immer bei der Stange. Manchmal ist
man gewillt, ein paar Seiten zu überschlagen, da die Handlung nicht weiter geht,
doch dann schafft es Christopher Paolini wieder, Schwung in den Ablauf zu
bringen.
Wie auch Band eins wurde Band zwei mit einem aufwendigen
Schutzumschlag und einem lesefreundlichen Bändchen versehen, so dass man
keine Eselsohren als Lesezeichen in die Seiten knicken muss. Auch die Vorsatzkarte
ist sehr angenehm anzusehen, hilft sie doch ein wenig den Überblick zu bewahren.
☺☺☺
Professor Zamorra 821. Band
Grauen aus dem Meer
Bastei Lübbe Verlag
Titelbild: Luis Royo
Werner Kurt Giesa
57 Seiten
1,50 €
Professor Zamorra und Nicole Duval befinden sich in Australien und warten
auf Freunde. Ziel ist es, das Weltentor zu zerstören, hinter dem ein Dämon lauert,
der in die reale Welt eindringen will. Sollte es Zamorra und Duval schaffen, den
Dämonen zu töten, so wird er nicht mehr in der Lage sein, irgendwelche
Manipulationen vorzunehmen. Da sie ihn gleichzeitig in der Zukunft, der Gegenwart
und der Vergangenheit töten, wird sich an der Zukunft nichts ändern, die Gegenwart
stabil bleiben und die Vergangenheit alle Manipulationen rückgängig gemacht.
Damit entsteht ein Zeitparadoxon-Roman, den Werner Kurt Giesa genüsslich
auslebt. Allerdings bin ich mit der Umsetzung diesmal weitaus weniger zufrieden.
Dabei kann ich es gar nicht mal direkt beschreiben, woran es liegt. Einerseits hadere
ich mit manchen Formulierungen, die auf mich ein wenig aufgesetzt wirken,
andererseits auch ein wenig mit der Handlung, die nicht ganz logisch erscheint.
☺☺
Professor Zamorra 822. Band
Nomaden der Hölle
Bastei Lübbe Verlag
Titelbild: Candy Kay
Volker Krämer
58 Seiten
1,50 €
Die Nomaden der Hölle sind Aasfresser, die überall dort auftauchen, wo die
Bewohner der Hölle ihre Kämpfe austragen. Dort kümmern sich die Nomaden der
Hölle um die Toten und ‚entsorgen’. Doch die Nomaden sind Ziel eines Angriffs und
werden fast ausgelöscht.
Zamorra und Duval bekommen Besuch aus Korsika. Die kleine Vampirjägerin
Mirjad will den Vampir Tan Morano töten, der ihr Dorf in seine Gewalt gebracht hatte
und wo Mirjad die einzige Überlebende ist. Jetzt weiss sie wo Morano ist und will ihm
folgen. Sie benötigt aber die Hilfe Zamorras, denn ohne ihn kommt sie nicht in die
Hölle.
Volker Krämer schrieb einen unterhaltsamen Roman, der mir recht gut gefiel.
Ich denke, dass die geschrumpfte Rumpfmannschaft bei Zamorra eine gute Arbeit
leistet und besser aufeinander abgestimmte Romane schreibt.
☺☺☺
Der Drachen-Nimbus 1. Band
Der Glasdrache
Bastei Lübbe Verlag 20521 (9/2005)
Originaltitel: the glass dragon (1994)
Titelbild: John Howe
Irene Radford
445 Seiten
7,95 €
Übersetzt: Edda Petri
ISBN: 3-404-20521-9
Der erste Band der Drachen-Nimbus-Trilogie ist ein Roman, der nicht gerade
zu den urwüchsigsten und abwechslungsreichsten Romanen der Fantasy zählt.
Irene Radford nimmt sich als neue Autorin eines Stoffes an, das schon einhundert
Mal und mehr beschrieben wurde. Lesenswert ist der Einfall, mittels Drachenmagie
das Land Coronnan von der übrigen Welt abzuschotten. Mit diesem Ausgangspunkt
ist es klar, das die Bewohner Coronnans teilweise auf dem Standpunkt stehen, das
ihnen die Freiheit genommen wird. Seit vielen Jahrhunderten haben die Menschen
Zugriff auf die Drachenmagie. Die Magier unter den Menschen sammeln die Magie
und stärken damit den Schirm, der Gefängnis und Schutz zugleich darstellt. Die
Drachen leisteten dabei den Eid, dass die Magie nur zum Besten der Menschen
eingesetzt wird. Die Königsfamilie von Coronnan ist eng an die Drachen gebunden,
so dass sich ihr Wohlergehen an dem der Drachen ausrichtet.
Seit einiger Zeit verschlimmern sich die Zustände im Land. Zwielichtige
Menschen wiegeln die anderen auf, so dass eine Jagd auf die Drachen stattfindet.
Das Ansehen der Drachen lässt im gleichen Maße nach, ja sie werden sogar fast
ausgerottet. Nur ein Drachenweibchen überlebt die Ausrottung. Sie ist die Hoffnung
der Königsfamilie und der Menschen von Coronnan. Aus diesem Grund wird Jaylor
los geschickt, das Drachenweibchen zu suchen und zu beschützen. Gleichzeitig soll
er herausfinden, wer hinter den Angriffen auf den magischen Schirm steht, der immer
schwächer wird. Es steht zu befürchten, dass der Schirm in absehbarer Zeit
zusammenbricht. Dann müssen die Coronnaer damit rechnen, Ziel eines Angriffs zu
werden, denn Feinde sammeln sich bereits. Die Magier wehren sich gegen diesen
unbefriedigenden Zustand. Sie entsenden ihre Lehrlinge, wie den zuvor genannten
Jaylor. Jaylor glaubt nicht so recht an den Grund seiner Mission, sondern ist der
Meinung, sein Meister Baamin will ihn zu einer Prüfung aussenden. Auf seinem Weg
trifft er auf die Hexe Brevelan. Die beiden Menschen raufen sich zusammen und
leben eine zeitlang gemeinsam im Wald. Dabei ist die Hexe, die einen Wolf als
Freund hat, Vegetarierin, was von Jaylor nicht gesagt werden kann. Beide wollen die
Drachin Shayla schützen, da sie die Einzige ist, die das Geschlecht der Drachen
fortbestehen zu lassen.
Der Roman, beinhaltet viele bekannte Stilelemente. Wenn man es höflich
umschreibt. Man kann es auch anders nennen. Eine Jugendgeschichte von einem
Jungen und einem Mädchen, ähnlich wie jedes x-beliebige Jugendbuch, nur mit
einem Fantasy-Hintergrund. Die Erzählung wirkt ein wenig verworren. Die Einleitung
ist etwas durcheinander, die Beziehungen zwischen Jaylor und Brevelan können
nicht besonders überzeugen. Ich vermisse eine klare Linie und als Trilogie ist das
Buch eindeutig zu lang. An den richtigen Stellen gekürzt wäre es ein gutes
Jugendbuch.
☺☺
Alanna 1. Band
Ankunft in der Schwarzen Stadt
Tamora Pierce
Bastei Lübbe Verlag 20520 (9/2005)
413 Seiten
7,95 €
Originaltitel: the first adventure - the song of the lioness (1983)
Originaltitel: in the hand of goddess - the song of the lioness (1984)
Übersetzt: Ulla Neckenauer
Titelbild: Michael Wehelan
ISBN: 3-404-20520-0
Alanna und Thom sind Zwillinge, die von ihrem Vater von zuhause
weggeschickt werden. Das Mädchen Alanna soll ein Kloster besuchen und dort
lernen, wie man als Dame lebt und handelt. Der Junge Thom soll an den Königshof
reisen, um dort als Ritter zu dienen. Den beiden Kindern gefällt die Sache ganz und
gar nicht. Thom hat gar keine Bedürfnisse, sich mit Schwert und Schild mit anderen
zu prügeln. Er möchte lieber ein Magier werden. Seine Ruhe haben und Gutes tun.
Seine Schwester ist das genaue Gegenteil. Sie will Ritter werden, was einem
Mädchen natürlich verwehrt bleibt. Die beiden finden den klassischen Ausweg.
Tamora Pierce bietet nichts neues. Der Junge fälscht die Empfehlungsschreiben
des Vaters, er fährt an Alannas statt zum Kloster um dort als Junge die Magie zu
erlernen. Dafür fährt Alanna an den Hof des Königs von Tortall, um dort als Junge
Alan die Kunst des Rittertums zu erlernen. Alanna, die von klein auf diesen Wunsch
verspürte, hat es von Anfang an schwer. Schon am zweiten Tag will sie wieder
zurück, doch sie beisst die Zähne zusammen. Neben ihrer Ausbildung hat sie noch
diverse andere Aufgaben. Sie muss Botengänge erledigen und bei Tisch bedienen.
Nebenher gibt es noch die Auseinandersetzungen mit den anderen Pagen, wo sie
vor allem damit beschäftigt ist, sich wie ein Junge zu benehmen und immer die
Angst, als Mädchen enttarnt zu werden. Tamora Pierce hat eine typische MädchenInternats-Geschichte mit einem Fantasy-Hintergrund geschaffen. Es ist genau die
Gegebenheit, ein abgeschlossenes System, Internat - Königshof, Geheimnisse,
Wünsche, Aufseher, gute und schlechte Freunde etc. Lernen von Mathematik,
Geschichte, Gedichte und anderes mehr, ein Pensum, das eigentlich neben den
anderen Arbeiten nicht zu schaffen ist. Neben den Reibereien mit den Pagen, findet
Alanna auch Freunde. Da wäre Georg, der Anführer der Diebe und der Thronfolger
Jonatahan. Aber ihr erbitterster Gegner ist Ralon. Mit ihm trifft sie immer wieder
aufeinander. Ein weiteres Feindbild ist Herzog Roger, der Vetter vom Thronfolger
Jonathan. Aber niemand scheint ihr Misstrauen zu verstehen oder gar zu teilen.
Dies ist das Abenteuer eines pubertären Mädchens, mit ihren Ängsten und
Selbstzweifeln die die Autorin sehr eindringlich dem Leser vor Augen führt. Die
Erzählung ist so gut, dass sie den vom ZDF ausgelobten Preis der Leseratten
erhalten hat.
☺☺☺
Feuer der Rache
Knaur Verlag 62723 (9/2005)
Titelbild: Isolde Ohlbaum
Rike Speemann
397 Seiten
8,95 €
ISBN: 978-3-426-62723-5
Die Leserinnen und Leser, die Spannung und Erotik gleichermassen lieben,
werden dieses Buch erst aus der Hand legen, wenn sie auf der letzten Seite
angekommen sind. Ulrike Schweikert, die unter ihrem Pseudonym Rike Speemann
diesen Roman schrieb, stellt mit ‚Feuer der Rache’ ein ausgesuchtes Lesevergnügen
vor. Es ist nach ‚Der Duft des Blutes’ der zweite Roman um den Vampir Peter von
Borgo und der Kommissarin Sabine Berner. Seit ihrem letzten Abenteuer ist sie vom
Dienst eigentlichen Dienst als Hamburger Kriminalkommissarin befreit. Kollege
Sönke Lodering versucht die Oberkommissarin zu überreden, eine Therapie
durchzuführen, so wie von ihrem Chef Tietze gewünscht. Weil sie nicht auf das
Thema eingeht, reden sie über die aktuellen Fälle. Bei einem Ausflug mit ihrer
Tochter, wo sie das Besuchsrecht ausüben darf, besuchen sie die Tante von Peter
von Borgo. Durch die alte Dame erfährt Sabine Berner von dem Vorfall, dass ein
Mädchen verschwand und lässt sich überreden, private Nachforschungen
anzustellen. Vor allem aber auch deswegen, weil ihre Ex-Mann das Sorgerecht für
die eigene Tochter Julia erschlichen hat. Daher kann sie den Verlust eines Kindes
sehr gut nachvollziehen. Was sie entdeckt, macht sie zuerst sprachlos. Das
Verbrechen, dem sie auf der Spur zu sein glaubt, reicht weit in die Vergangenheit
zurück. Und wieder steht ihr geheimnisvoller Freund Peter von Borgo an ihrer Seite.
Und wieder erliegt sie seiner liebenswürdigen Art.
Das wichtigste an dieser Krimihandlung erscheint mir jedoch die Beziehung
zwischen den beiden Handlungsträgern. Auf der einen Seite steht Sabine Berner, die
Kommissarin mit ihrem dunklen Geheimnis. Auf der anderen Seite steht ihr dunkles
Geheimnis. Wer glaubt schon im heutigen Hamburg im aufgeklärten Jahrhundert
unserer Zeit, an Vampire?
Ich finde es schon gut, dass Ulrike Schweikert sich mit ihrer neuen Erzählung
so viel Mühe gemacht hat. Das angelesene und erfahrene Wissen, dass sie für
dieses Buch sammelte ist enorm. Aber, und das ist der Knackpunkt den ich
ansprechen will, es ist zuviel. Wenn Wissen in eine Unterhaltungslektüre eingeführt
werden soll, ist das durchaus legitim. Der Schauplatz und die Handlung sollen
stimmig sein. Aber man muss das Wissen doch nicht gleich in grossen Stücken dem
Leser vorwerfen. Es wirkt dadurch einfach als ein Zuviel und stört den Lesegenuss.
Der Stil des Buches ist gut, er gefällt, lässt sich prima lesen. In all den Jahren, in
denen die Autorin schreibt hat sie sich wesentlich verbessert. Da macht es Freude,
ein Buch von ihr in den Händen zu halten. Ich bin neugierig darauf, wie viele Romane
um das Duo Berner / von Borgo noch erleben werden. Es sei dennoch darauf
hingewiesen, dass es ein ähnliches Duo bereits von der Amerikanerin Tanya Huff
gibt.
☺☺☺
Mimus
Beltz & Gelberg Verlag 943 (11/2005)
Titelbild: Vitali Konstantinov
Lili Thal
447 Seiten
8,90 €
ISBN: 3-407-78943-2
Zwischen den beiden Königreichen Vinland und Monfiel herrscht seit
Jahrzehnten Krieg. Damit dieser Krieg ein Ende findet, begibt sich der König von
Monfiel mit Begleitung zur Unterzeichnung des Friedensvertrages an den Hof von
Vinland. Doch dieser Vertrag ist eine arglistige Täuschung, bei der fast alle den Tod
finden. Der zwölfjährige Florin, Kronprinz von Monfiel, entgeht dem grausamen
Massaker tiefster Erniedrigung und Demütigung, muss aber fortan in der Obhut des
Narren für König Theodo von Vinland seine Spässe treiben. Mimus, so heisst der
Narr von König Theodo, nimmt Florin praktisch in die Lehre. Mimus ist ein Mann mit
einem scharfen Verstand, einem Geist voller sprühender Einfälle und ein wenig
Zynisch. Zwischen den beiden entsteht eine tiefe Freundschaft, ja Mimus wird zu
einer Art Vaterersatz. Gleichzeitig aber auch Lehrer, der ihm nicht nur alles zeigt,
was er für den Narrenberuf benötigt, sondern auch den Witz, damit der Kopf
möglichst lange auf dem eigenen Hals verweilen kann. Der scharfzüngige Mimus ist
ein Meister des Wortes und ein ausgezeichneter Beobachter. Für Florin, der ab nun
‚kleiner Mimus’ genannt wird, beginnt eine strenge Lernzeit. Mimus kennt kein
Erbarmen in seinen Unterrichtsmethoden. Und genau dieser Drill ist es, der Florin zu
etwas grossem heranwachsen lässt. Aber der junge Florin schmiedet auch Pläne. Er
will versuchen, seinen Vater König Philip und dessen ritterliche Begleiter aus dem
Kerker zu befreien. Bis dahin dauert es jedoch noch einige Zeit. Florin findet in der
feindlichen Burg tatsächlich ein paar Freunde und erhält auf verschlungenen Wegen
Nachrichten aus dem heimatlichen Königreich.
Der vorliegende Roman ist ein Mittelding zwischen Fantasy und historischen
Roman. Zu viele Dinge erinnern an reale Historie. Dadurch ist das erdachte
Königreich mit seinen ebenso erdachten Personen auf einen soliden Boden gestellt.
Das Jugendbuch wurde bereits auf die Auswahlliste des Deutschen
Jugendbuchpreises gesetzt. Zwar steht überall der junge Königssohn im Mittelpunkt,
doch ist es, wie der Titel bereits andeutet Mimus der eigentliche Held. Der
Höhepunkt der Erzählung ist jedoch der Zeitpunkt, da der kleine Mimus, wie Florin
genannt wird, als er erfährt, dass sein Vater hingerichtet werden soll.
☺☺☺
Der Wüstenplanet - Die Legende 3
Die Schlacht von Corrin
Brian Herbert & Kevin J. Anderson
Wilhelm Heyne Verlag 52120 (11/2005)
859 Seiten
15 €
Originaltitel: the battle of corrin 2004 Übersetzt: Bernhard Kempen
Titelbild: Frank M. Lewecke
ISBN: 978-3-453-52120-9
‚Die Schlacht von Corrin’ berichtet vom Ereignis der fernen Vergangenheit.
Dem Ereignis, das bereits in einem anderen Buch abgehandelt wurde. ‚Butlers
Djihad’. Das war der menschliche Aufstand gegen die künstliche Intelligenz. Das war
die Möglichkeit, den Aufstieg des Ordens der Bene Geserit’ zu ermöglichen. Die
Maschinen haben längst die Herrschaft über alle menschlichen Lebensbereiche
übernommen. Sie übernehmen alles und versklaven die Menschen ganzer Planeten.
Omnius, das Zentralhirn der mechanischen Intelligenz verschanzte sich auf dem
Planeten Corrin. Vorian Atreides übernimmt die Truppen der Liga um einen
entscheidenden Schlag gegen Omnius zu führen. Aber Omnius verschanzt sich
hinter einem menschlichen Schutzschild.
Um eine Verbindung zwischen den vorangegangenen Romanen zu einem
bestehenden Zyklus aufzubauen, muss lange geplant werden. Es müssen dabei
Sachverhalte aufgebaut werden, die in den Romanen von Frank Herbert nur
erwähnt wurden. ‚Die Schlacht von Corrin’ ist der dritte Teil der Legenden des
Wüstenplaneten. Sein Nachteil besteht darin, dass er ohne die vorhergegangenen
Romane nicht bestehen kann. Es ist durchaus empfehlenswert, diese Bücher zu
lesen. Knapp 50 Jahre nach dem Tod von Sarah Butler beginnt die Handlung dieser
Erzählung. In den ersten Kapiteln werden wie üblich die Handlungsträger vorgestellt.
Da sind der Roboter Erasmus mit seinen Versuchsreihen, die gegen die Menschen
gerichtet sind, der Stammvater aller Atreiden, Vorian Atreides, Quentin und seine
Söhne der Familie Butler und andere mehr. Und wie bereits in den vorherigen
Romanen geht es wieder um Ränkespiele, Verrat und Macht. Leider bleibt die ganze
Erzählung vorhersehbar, weil sie zu einem ganz bestimmten Ergebnis kommen
muss. Dem Wüstenplaneten von Frank Herbert. Mit dem letzten Teil dieser DreierReihe geht der Krieg gegen die künstliche Intelligenz einem Abschluss entgegen, der
vorweg gesagt, nicht sehr überzeugend wirkt. Die Erzählung ist leider sehr
ausführlich, langatmig bis langweilig. Ich vermisste den Spannungsbogen.
Schauplatz um Schauplatz reihten sich aneinander ohne wirklich miteinander
verbunden zu sein. Lediglich etwas Spannung kommt auf, als in den letzten Kapiteln
DIE aufkommende Feindschaft zwischen den Harkonnen und den Atreiden andeutet.
Auch nicht schön ist der Sinneswandel der Liga. Ständig wurde von Frieden und
Menschlichkeit geredet, nur um einen atomaren Endschlag zu führen, der Millionen
von menschlichen Sklaven den Tod bringt. Wo ist jetzt die Menschlichkeit? An
diesem Roman gibt es noch andere Punkte die mir nicht gefallen. Sklaven die sich
freuen, weil sie in Freiheit sterben oder gar Norma Cenvas Entwicklung zur ersten
Navigatorin und ihre Abhängigkeit vom Spice.
Ich bin kein Freund von Romanen, die plötzlich vor einer bestehenden Reihe
oder einem bestehendem Roman spielen. Dabei ist es egal ob es die Reihe
‚Enterprise’ ist, die vor ‚Raumschiff Enterprise’ mit Captain Kirk spielt, oder
Einzelromane wie ‚Das Blut der Templer 2’ das vor dem zweiteiligen Fernsehfilm
spielt, oder gar den Romanen zum Wüstenplaneten von Frank Herbert. Die Romane
von ihm fand ich von Beginn an sehr interessant, bildeten sie in ihrer Art, einen
neuen Ansatz für ausserirdische Lebensräume. Als nach seinem Tod sein Sohn
Brian damit begann, die Vorgeschichte zum Wüstenplaneten zu schreiben, war ich
nicht sehr daran interessiert. Ich war der Meinung, hier eine Art ‚Leichenfledderei’ zu
erleben, vom Ruhm des Vaters zu zehren. Mit Kevin J. Anderson als Autor gelang
es ihm, Romane zu schreiben die durchaus lesenswert sind. Die Zusammenarbeit
der beiden Männer ist durchaus erfolgreich. Auch wenn durch Anderson mit seinen
Star Wars Romanen ein stilistischer Einfluss auf die Romane besteht, ist die Trilogie
zu der ‚Wüstenplanet-Saga’ annehmbar, aber nicht vergleichbar. Ich bin mir jedoch
sicher, dass andere Rezensenten deutlich abwertende Worte zu dieser Trilogie und
vor allem diesem Abschlussband finden werden.
☺☺
Meisterwerke der Science Fiction
Der letzte Tag der Schöpfung
Wilhelm Heyne Verlag 52121 (11/2005)
Titelbild: Jürgen Rogner
Wolfgang Jeschke
316 Seiten
8,95 €
ISBN: 978-3-453-52121-6
Kritik an den Vereinigten Staaten von Amerika gab es schon immer. Mal
politisch bedingt, mal kulturell bedingt, dann wiederum literarisch ausgearbeitet. Als
er 1982 seinen Roman veröffentlichte, stand die USA wieder einmal mehr in den
Schlagzeilen. Jetzt erschien der Amerika kritische Roman in einer überarbeiteten
Neuauflage.
Im Mittelmeerraum werden Gegenstände gefunden, die aus der fernen
Vergangenheit stammen, jedoch aus Material bestehen, die erst in der Gegenwart, ja
sogar der Zukunft stammen müssen. Für viele Menschen ist dies ein grosses Rätsel.
Nicht jedoch für die Amerikaner. Sie sehen darin ihr geheimstes Vorhaben bestätigt.
Mit Zeitmaschinen reisen die Amerikaner in die Vergangenheit um die
Menschheitsgeschichte zugunsten der Amerikaner und ihrer gewalttätigen
Energiepolitik zu ändern. Aber kein Mensch ahnt, dass dadurch eine Katastrophe
globalen Ausmasses heraufbeschworen wird.
Steve Stanley, Astronaut der NASA, wurde auf seine neue Aufgabe
unzulänglich vorbereitet. Die neueste Mission, auf die er geschickt wird, ist so
geheim, dass man nur Ja oder Nein sagen kann, ohne genau zu wissen, warum.
Trotzdem sagt er zu und lässt seine Freundin Lucy in Arizona zurück. Auf den
Bermudas unterzieht er sich einem harten Training. Dabei lernt er eine Menge Leute
kennen, die zu einer schlagkräftigen Gruppe zusammengeschweisst werden. Erst
spät erfahren sie die Wichtigkeit ihres Auftrages. 5,5 Millionen Jahre in der
Vergangenheit sollen sie eine Ölleitung von Nordafrika in die Nordsee bauen, um
dort mittels Zeitmaschinen das Öl in die Zukunft zu leiten, der Gegenwart. Auf diese
Art und Weise will die derzeitige amerikanische Regierung die Energieversorgung
des Landes sichern. Die Idee ist einfach, aber auch hervorragend. Um die
Abhängigkeit vom Öl auszuschalten, muss man das Öl einfach entführen. Das
vermeidet einen Ölkrieg in der Gegenwart. Denn wo nichts ist, gibt es keinen Grund
für einen Krieg.
Steve Stanley fliegt auf einen Hubschrauberträger im Mittelmeer. Mit seinem
neuen Partner Jerome wird er in die Vergangenheit geschleudert, wo er auf Sizilien
einen Stützpunkt errichten soll. Allerdings läuft nicht alles so, wie geplant. Sie landen
im leeren Mittelmeerbecken, dessen Sperre bei Gibraltar das heutige Mittelmeer
gegen den Atlantik abschirmt. Plötzlich werden sie von MiG-Bomber angegriffen.
Der Feind ist eine arabisch-sowjetische Allianz, die verständlicherweise gegen das
Abpumpen des Erdöls sind. Die anderen Amerikaner, die vor ihnen angekommen
sein sollen, können nicht gefunden werden. Dafür tritt ein Affe mit Sturmgewehr auf
den Plan, der sich Goodluck nennt. Er bringt sie zur Festung der Amis. Dafür erfährt
Steve eine erschreckende Meldung nach der anderen. Die Zielgenauigkeit der
Zeitmaschinen lässt zu wünschen übrig. Die schlimmste Nachricht ist jedoch, es gibt
keine Rückkehr.
Wolfgang Jeschke, dessen neuer Roman, ‚Das Cusanus-Spiel’ gerade
erschien, greift auch hier das Problem der Zeitreise auf. Im Vergleich zu seinen
späteren Werken, ist die Sprache recht einfach gehalten. Seine Beschreibungen sind
Eindrucksvoll und voller stimmiger Einzelheiten. Das ist es, was ich an ihm als
Autoren zu schätzen weiss. Drei Jahre vor ‚Der letzte Tag der Schöpfung’ erschien
von Edward Pangborn ‚Davy’ oder 1972 ‚Die Strasse der Verdammnis’ von Roger
Zelazny. In beiden Romanen geht es darum eine ehemals bekannte oder scheinbar
bekannte Welt neu zu erforschen. Ähnlichkeiten finden sich durchaus. Wolfgang
Jeschke ist ein nachdenklicher Autor. Was er schreibt hat viel Gehalt, er weiss,
wovon er schreibt und er hinterlässt, zumindest kurzfristig, nachdenkliche Leser. Der
Roman ist ein Buch für intelligente Leser, kein schnelles heruntergeschrieben wie für
Star Trek, keine Einfachmärchen für eine schnelle Unterhaltung.
Und mit der ganzen Zeitreiseproblematik macht der Autor uns auf eines
aufmerksam. Die Zeit ist im Fluss und wer die Vergangenheit ändert, muss damit
leben, dass die Zukunft nicht mehr so ist, wie sei einmal als Gegenwart empfunden
wurde. Es gäbe noch viele Möglichkeiten, das Buch zu vergleichen. Das Problem
Zeitreise begann nicht erst bei H. G. Wells und seiner Zeitmaschine, und es endet
bestimmt nicht bei Wolfgang Jeschke.
☺☺☺
Das Blut der Templer II
vgs Verlag
Titelbild: Foto
Wolfgang und Rebecca Hohlbein
370 Seiten
19,90 €
ISBN: 3-8025-3478-6
Deutschland als Schauplatz der Templer. Die Erzählung spielt vor dem
zweiteiligen Fernsehfilm, der dieses Jahr in Pro 7 ausgestrahlt wurde. Wenige Jahre
vor der Geburt Davids, des letzten Templers. Der neunzehnjährige Sascha und seine
Schwester Charlotte geraten zufällig in eine heikle Begebenheit. Ein Wahnsinniger
bedroht Charlotte während eines Banküberfalls und schiesst wie wild um sich, bevor
er von einem Unbekannten besiegt werden kann. Bevor ihm richtig gedankt werden
kann, verschwindet er spurlos. Die Geschwister machen sich auf die Suche nach
dem Mann und finden ihn schliesslich. Gemeinsam mit den Anhängern der Prieure
de Sion, lebt er seltsame Mann in einer Ordensgemeinschaft. Die Gemeinschaft
beschliesst Sascha zum Schwertkämpfer auszubilden. Doch die ganze Sache
verläuft anders. An Stelle von Sascha wird Charlotte zur Templerin.
Die Autorengemeinschaft und Autorenfamilie Wolfgang und Rebecca
Hohlbein schrieben das lesenswerte Buch. Es wurde vor der Handlung des
Fernsehfilms und des dazugehörigen Buches angelegt. Es wäre sicherlich besser
gewesen, etwas neues zu schreiben. So wurde ein Ansatz gesucht, der zwangsläufig
im Beginn des Fernsehfilms mündet. Das ist kein guter Ansatz. Man weiss sofort, wie
das Buch enden muss. Allein aus diesem Grund verliert ‚Die Nacht des Sterns’ an
Spannung.
☺☺☺
Vom Jenseits
Howard Phillips Lovecraft
Area Verlag 9/2005
798 Seiten
9,95 €
Originaltitel: Kurzgeschichtensammlung nn
Übersetzt: Florian F. Marzin
Titelbild: nn
ISBN: 3-89996-391-1
Über H.P. Lovecraft wurden bereits mehr Bücher geschrieben, als er selbst
Erzählungen geschrieben hat. Der Area-Verlag hat in seiner Reihe Unheimlicher
Bücher eine Auswahl des Altmeisters der Phantastik zusammengestellt. Noch heute
greifen Autoren auf die beklemmenden Erzählungen Howard Phillip Lovecrafts
zurück. Die Kurzgeschichten aus der Sammlung ‚Vom Jenseits’ stellen eine bunte
Vielfalt seines Schaffens dar. Horror muss nicht immer in blutigen Splatter enden. Die
einfache Art, wie Lovecraft seine Geschichten den Lesern Nahe bringt, löst nur beim
Leser und in dessen Gedanken den Grusel aus, wenn er mit seinen ureigensten
Ängsten spielt. Er geht nie so weit, das er das Grauen direkt beschreibt, die
Vorstellungskraft des Lesers ist sein erfolgreichstes Mittel, wenn er bis in die tiefsten
Stellen der menschlichen Seele vordringt.
Lovecrafts Kurzgeschichten muss man gelesen haben, damit man den Wert
den sie für die Phantastik haben, zu schätzen weiss. Es vermögen nicht alle
Geschichten zu überzeugen. Aber das ist natürlich. Bedenken sollte der Leser
jedoch, wann die Geschichten geschrieben wurden, welche Umstände herrschten
und wie lange es her ist, dass sie zum ersten Mal erschienen.
Das Buch in der Hand zu halten ist für Neuleser der Area-Horror-Reihe etwas
ungewöhnlich. Wer aber schon einige der Bücher dieser Reihe in seinem Regal
stehen hat, wird sich darüber nicht wundern. Alle Bücher haben den gleichen
Umfang von etwa 800 Seiten, eine gleiche Aufmachung und die gleiche gute
Qualität. Das Umschlagsbild ist angenehm zurückhaltend, wie alle anderen der
Reihe ebenfalls.
Die Erzählungen handeln von den unterschiedlichsten Dingen. Mal ist der in
einem Grab eingeschlossene Handlungsträger, dann geht es um alte Pharaonen,
von denen man annehmen sollte, dass sie tot sind. Alltägliches Grauen trifft sich mit
dem unheimlichen aus dem tiefen des Kosmos, die Bedrohung kommt sowohl von
innen wie von aussen. H. P. Lovecraft wird immer als Meister des Grauens
bezeichnet, wie viele andere die nach ihm kamen, ihn sogar zum Vorbild hatten. Der
vorliegende Sammelband bietet eine gute Auswahl über das jahrelange Schaffen des
Mannes, der zu Lebzeiten keine Anerkennung fand. In seinen Briefen mit anderen
Intellektuellen seiner Zeit, gab er mehr über sich preis, als er je in seinen
Erzählungen tat. Wer bereits in Besitz von seinen Erzählungen ist, wird es
begrüssen, diese Sammlung in seinen Besitz zu nehmen. Denn in anderen
Erzählbänden gibt es immer nur einen kleinen Teil. Hier sieht man eine grosse
Bandbreite. Ein lohnenswerter Band.
☺☺☺
Die Vögel der Finsternis
Beltz & Gelberg Verlag 943 (11/2005)
Originaltitel: the healer’s keep (2002)
Titelbild: Dieter Wiesmüller
Victoria Hanley
471 Seiten
8,90 €
Übersetzt: Cornelia Stoll
ISBN: 3-407-78964-5
Prinzessin Saravelda wird von ihrer Mutter, der Königin Torina, zur magischen
Ausbildung auf die Burg der Heiler gebracht. Dort möchte Sara jedoch unerkannt
bleiben, als eine unter vielen und ohne Sonderrechte. Das sechzehnjährige Mädchen
möchte gerne eine Trianerin werden, eine heilende Tänzerin und möchte ganz
normal ihre Begabungen ausbilden lassen. Anders als sie dachte ist sie jedoch eine
Seelenkriegerin Sara trifft dort auf den Ausländer Dorjan, der in der Lage ist, zu
Traumwandeln und möchte daher ein Genovener werden. Und dann ist da noch der
Junge Ben, der die bürokratische Laufbahn beschreiten will. Als Drade ist er zudem
damit beauftragt, die Einhaltung der Gesetze zu wahren. Auf der Burg der Heiler ist
die Prinzessin in Gefahr und flieht daher mit Dorjan. Die beiden gelangen in ein
anderes Reich, wo sie auf Maeve treffen, die sich ebenfalls auf der Flucht befindet.
Maeve ist eine siebzehnjährige Sklavin, die im Badehaus von Lord Indol arbeiten
musste. Lord Indol verkauft sie jedoch an den grausamen Lord Morlen. Dessen
Taten kann sie nicht verwinden und flieht. Die drei treffen aufeinander und es stellt
sich heraus, dass sie über die Vergangenheit miteinander verbunden sind. Ihre
Aufgabe ist es, gegen den Schattenkönig zu kämpfen.
‚Die Vögel der Finsternis’ ist die Fortsetzung von ‚Das Auge der Seherin’. In
diesem spannenden Roman läuft alles glatt und reibungslos ab. Es gibt Gefahren,
die überwunden werden, aber ich hatte beim Lesen nicht das Gefühl, dass die
Jugendlichen wirklich in Gefahr geraten. Irgendwie habe ich das Gefühl, in diesem
Fall zu sehr in ausgetretene schriftstellerische Pfade geführt zu werden. Im ersten
Roman gab es immer wieder kleine Überraschungen. Auf diese Überraschungen
muss ich hier leider verzichten.
☺☺☺
Vampir-Attacke
Arena Verlag 2436 10/2005
Originaltitel: diverse
Titelbild: Frauke Schneider
Hrsg.: Sylvania Pippistrella
164 Seiten
7,90 €
Übersetzt: diverse
ISBN: 978-3-401-02436-3
Vor mir liegt das für dieses Jahr interessanteste Buch. Dass es mal wieder ein
Jugendbuch ist, dass mir auffällt ist dabei wenig verwunderlich. Das Buch wird als
eine Art Blutkonserve geliefert. Es steckt in einer Plastiktasche das mit einer an Blut
erinnernde Flüssigkeit gefüllt ist. Das Buch selbst wurde statt dem üblichen schwarz
in rot gedruckt und ist als Taschenbuch überall hin mitzunehmen. Allein von der
Aufmachung her ist das Buch mit dem wiederverwendbaren ‚Blut-Bag’ (warum der
deutsch-englische Mischmasch?) sehr effektvoll.
In diesem Buch finden sich drei Romanauszüge, auf die nicht näher
einzugehen nötig ist. Die Auszüge sind von drei Romanen, ‚Der letzte Vampir’ von
Willis Hall, ‚Der Vampirsarg’ von Thomas Brezina und ‚Der Vampir aus der Flasche’
von R. L. Stine. Und wie man erkannt hat, handelt es sich um ein Buch, dessen
Inhalt nur Vampirgeschichten sind. Blutige Erzählungen, von modern bis
antiquarisch. Bram Stoker mit ‚Draculas Gast’ ist in diesem Fall der Antiquariat unter
diesen Autoren. ‚Draculas Gast’ erschien bereits in vielen Büchern, in immer neuen
Kurzgeschichtensammlungen. In dem für jugendliche Leser gedachten Band schlägt
er die Brücke in die Vergangenheit der Horror-Literatur. Seine Erzählung, 1979 von
Wulf Berger übersetzt, ist immer noch die beste Übersetzung und für die
Jugendlichen sicher überzeugend. Paul van Loom ist gleich zweimal vertreten. ‚Die
Dachkammer’ und ‚Liebe Mama, lieber Papa’ sind zwei Geschichten die
hervorragend in diese Sammlung passen. Das gleiche gilt für ‚James Bradleys
Vampir’ von Roger M. Thomas oder für Mario Giordanos ‚Das tiefe Haus’. Die
einzige Dame in der Sammlung ist Christine Nöstlinger mit ‚Florence Tschinglbell’.
☺☺☺
Meister der Fantasy
Feuerblüte
Ueberreuter Verlag
Titelbild: Krasny
Katja Brandis
339 Seiten 16,95 €
ISBN: 3-8000-5176-1
Alena von der Feuergilde hat ein Problem. Das rebellische Mädchen schaffte
es ohne viel Aufwand, sich in ihrem Heimatort unbeliebt zu machen. Immer wieder
verstösst sie gegen Regeln und soll daher ausgeschlossen werden. Doch die
berühmte Vermittlerin Rena ke Alaak bürgt für die junge Schwertkämpferin, damit sie
ihre Prüfung ablegen kann. In Tassos geht das Grauen um, und ein geheimnisvoller
weisser Panther ist der Grund dafür. Allen denen er in den Träumen begegnet bringt
er den sicheren Tod. Auch Alenas Vater wird davon betroffen und liegt im Sterben.
Verzweifelt macht sich die junge Schwertkämpferin, die immer wieder mit ihrer
legendären Mutter Alix verglichen wird, auf die Suche nach Rettung. Der Weg führt
sie in die Handelsstadt Ekaterin, in Begleitung des Iltismenschen Cchraskar und
Rena ke Alaak. Die Stadt der Farben, wie sie auch genannt wird, wird für eine Stadt
des Kampfes. Sie kämpft um ihre Zukunft, für ihren Vater und auch für den Mann, in
den sie sich verliebt hat. Die Entscheidung fällt schliesslich im Palast der Trauer.
‚Feuerblüte’ ist ein wunderbares Buch, das allein für sich steht. Es ist nicht
nötig, die Daresh-Trilogie zu kennen, die diesem Buch voraus ging. Katja Brandis
bringt ein paar neue Ideen mit, die die Erzählung lesenswert machen. Die
jugendliche Alena ist eine glaubwürdige Person. Rebellisch, widerborstig, kurz ein
junges Mädchen, das ihren Weg in der Gesellschaft sucht und ihren Platz noch nicht
gefunden hat.
☺☺☺
Meister der Fantasy
Im Schatten des Dämons
Ueberreuter Verlag
Titelbild: Greg und Tim Hildebrandt
Brigitte Melzer
394 Seiten
€
ISBN3-8000-5160-5
Der Kontinent Carthomien, der bereits in ‚Whisper’ Erwähnung fand, steht hier
im Mittelpunkt der Erzählung. Die Person, die im Mittelpunkt der Erzählung steht ist
jedoch das Mädchen Cait. Ein paar Gaukler konnten die junge Frau vor dem
ertrinken retten. Cait kann sich seit diesem Unfall jedoch nicht mehr erinnern. Ihr
Gedächtnis ist wie weggewischt.
Söldner Daith hat nun den Auftrag bekommen, das Mädchen Cait zu finden
und sie zurück auf die Insel Dallain zu bringen. Als Daith Cait erkennt, glaubt er in ihr
die Mörderin seines Ziehvaters zu erkennen. Ihn überkommt Wut, weil die Mörderin
ihm vor ein paar Jahren entkam und er jetzt sie seinem Auftraggeber übergeben soll.
Cait erinnert sich an nichts und verhält sich auch nicht wie eine Mörderin.
Dafür sind ihr unbekannte Schattenwesen auf der Spur. Die Kreaturen der Finsternis
versuchen das Mädchen zu töten. Daraufhin schliesst sich Cait dem Söldner an, in
der Hoffnung mehr über sich selbst in Erfahrung zu bringen. Je mehr sie über sich
nachdenkt, desto mehr wird sie von schrecklichen Traumbildern heimgesucht.
Scheinbar wahllos und sinnlos scheinen die Bilder zu sein. Ist sie wirklich eine
Mörderin, für die sie Daith hielt? Eine andere Sache, nicht seelischer, sondern
körperlicher Natur, gibt ihr zu denken. Ihr Rücken ist mit Wunden und Narben
übersät. Cait kann sich nicht erklären, woher die Verletzungen stammen. Immer
mehr verdichten sich die Zeichen, die darauf hindeuten, dass sie in der Tat eine
Verbrecherin ist. In der Stadt Cor Amanthór wird sie am Mord von Aladar
verdächtigt. Mit seinen Freunden Connor und Liamar rettet Daith die junge Frau.
Gemeinsam fliehen sie, da sie inzwischen zur Überzeugung gelangten dass Cait der
Schlüssel zu diesem Rätsel ist. Auf der Flucht lernen sich die Gefährten besser
kennen, erfahren mehr über sich und ihre einzelnen Schicksalsschläge. Dafür finden
Cait und Daith langsam zueinander. Doch das zarte Pflänzchen Liebe ist einer
grossen Gefahr ausgesetzt. Ein Na’Darrach, ein übler Dämon, wurde von einem Kult
beschworen, der den Herrscher von Dallain umbringen soll.
Brigitte Melzer fiel mir bereits mit ‚Whisper’ vorteilhaft auf. Der Roman spielt
in der gleichen Welt wie ‚Whisper’, ist jedoch davon gänzlich gelöst. Es ist eine
Geschichte mit Elementen einer auf unbekannten Vergangenheit von Cait und wird
fortgeführt bis zur gültigen Gegenwart. Die handelnden Personen gefallen mir sehr
gut, weil sie sehr Wirklichkeitsgetreu sind. Die einen sind mehr, die anderen weniger
gut ausgearbeitet. Im rauhen Leben kennt man auch nicht jeden genau. Ihre
Personen haben alle ihre Stärken und Schwächen, die sich dem Leser langsam
eröffnen. Cait bleibt, gerade wegen ihrer Erinnerungslücken, hinter den anderen
Charakteren zurück. ‚Im Schatten des Dämons’ ist ein Roman, der voller Magie,
Abenteuer und Romantik ist.
☺☺☺
Der Sohn des Waffenmeisters
Ueberreuter Verlag
Titelbild: Walter Holl
Rebecca Hohlbein
250 Seiten
14,95€
ISBN: 3-8000-5071-4
Der Sohn des Waffenmeisters hat einen Traum, Ritter werden am Königshof.
Sei seiner Kindheit ist er der Freund des jungen Grafen Alexander. Die beiden
Figuren sind von Aussehen und Charakter sehr unterschiedlich. Der eine ist eine
starke Persönlichkeit, der andere ist eher einer nachgiebigeren Natur. Der eine mutig
und stark, der andere eher schöngeistig.
Alexanders Vater und sein älterer Bruder fallen einem feigen Meuchelmord
zum Opfer. Auf einem Jagdausritt werden Graf Konrad und Randolf von Maskierten
ermordet. Daher muss Alexander von Rüden als rechtmässiger Thronfolger die
Macht im Land übernehmen. Die erste Handlung ist es, Bernhard zum ersten Ritter
zu ernennen. Bernhard unterstütz seinen Freund, der von der erdrückenden
Verantwortung etwas überfordert ist. Damit glaubt sich der Sohn des Waffenmeisters
am Ziel seiner Träume, er ist erster Ritter und gleichzeitig Berater. Aber dann fällt
Alexander einem Ränkespiel zum Opfer. Er wird des mehrfachen Mordes bezichtigt
und zum Tode verurteilt. Damit ist die Verschwörung gegen die Adligen von Rüden
noch nicht beendet. Bernhard ist von der Unschuld Alexanders überzeugt und will
ihm unter allen Umständen helfen. Viele Spuren der Verschwörung am Hofe zielen
auf Bischof Waldemar. Er war ein grosser Mann, der durchaus bereit war, gegen die
Entscheidungen von Graf Konrad anzutreten. Baron Berthold von Borsten, ein
Gefolgsmann des Bischofs lädt zu einem Turnier. Jeder der klar bei Verstand ist,
wittert eine Falle, in die der junge Adlige nur zu gern hinein tappt. Um Alexander zu
helfen geht Bernhard grosse Wagnisse ein. Für die Rettung seines Grafen bleibt ihm
wenig Zeit. Er muss einen Plan schmieden, um den schrecklichen Plan der
Verschwörer zu entkräften. Er beginnt erst allein, dann mit der Hilfe von Eva und Eric
Mittel und Wege zu suchen, diesen Plan zu entkräften.
Rebecca Hohlbein schrieb einen Roman, der ein wenig an einen historischen
Roman erinnert. Er spielt im 12. Jahrhundert zur Zeit Heinrichs des Löwen. Rebecca
schrieb bereits einige Bücher, meist unter Pseudonym. Ich weiss leider noch nicht,
welche das sind, waren wohl auch, meiner Meinung nach, nicht sonderlich
erfolgreich. Da fällt es einfach unter dem bekannten Namen Hohlbein zu
veröffentlichen. Im Gegensatz zu ihren Büchern um Indra, lässt das Buch um den
Sohn des Waffenmeisters ein wenig zu Wünschen übrig. Ich hätte mir ein wenig
mehr Tiefe, mehr Einzelheiten und eine erweiterte Charakterisierung gewünscht.
Auch die Handlung zieht sich ein wenig in die Länge. Das Buch hat mich nicht
überzeugt. Vielleicht setzt meine Erwartungshaltung ein wenig hoch an, ist mit dem
Namen Hohlbein eine Fantasy im Spiel, die zumindest bei den Eltern von Rebecca
mit Preisen ausgezeichnet wurde.
☺☺☺
Die Damlo-Saga 1. Band
Damlo und der Weg zum Glück
Piper Verlag (11/2005)
Originaltitel: la spina del drago (2002)
Titelbild: Richard Doyle
Luca Trugenberger
347 Seiten 19,90 €
Übersetzt: Biggy Winter
Luca Trugenberger wurde 1955 als Sohn eines Schweizers und einer
Sizilianerin. Er studierte Medizin und war lange Jahre Schauspieler. In seinem
»Verlangen nach tieferem Wissen um die Beschaffenheit der menschlichen Seele«
beschloß er, Fantasy-Romane zu schreiben. Sein Erstling ‚Il risveglio dell'Ombra’
wurde aus dem Stand heraus ein großer Erfolg. Luca Trugenberger lebt als
Psychotherapeut in Rom. (Verlagsinfo).
Damlo Rindgren wächst bei seiner Tante und seinem Onkel in einem
idyllischen Dorf mitten in einem Wald auf. Die Bewohner des Dorfes leben in riesigen
Bäumen, die sie als Häuser benutzen und dementsprechend umbauen. Die
Dorfbewohner sind ein kunstliebendes Volk, denn überall sind Schnitzereien
angebracht.
Der vierzehnjährige Damlo wächst ohne die Eltern auf und hat ab und zu
seltsame Anfälle. Er wird als Träumer ausgelacht und wegen seiner roten Haare als
‚roter Angsthase’ bezeichnet. Er ist ein Aussenseiter und wird dementsprechend
schlecht behandelt. Von den gleichaltrigen wird er meist verprügelt und gehänselt,
was noch die angenehmere Art ist. Damlo ist flink und kann seinen Verfolgern in den
meisten Fällen entkommen. Als er sich jedoch mit einer Jungenbande anlegt wird er
von einer Steinschleuder am Kopf getroffen. Mit einer Gehirnerschütterung versteckt
er sich auf einem Wagen. Damlo erwacht auf dem Wagen den zwei Zwerge lenken,
weitab von zuhause. Sie versorgen seine Kopfwunde und pflegen ihn gesund. Einer
der Zwerge entpuppt sich dabei als der junge Thronfolger des Zwergenkönigs. Er
verabschiedet sich von den beiden Zwergen, um wieder nach hause zu reisen, als
ihn ein Rudel Wölfe davon überzeugt, bei den beiden kriegserprobten Zwergen zu
bleiben. In letzter Sekunde gelingt es den dreien, vor den Wölfen in Sicherheit zu
gelangen. Es stellt sich jedoch heraus, dass dies nicht die einzige Gefahr darstellt,
die auf dem Weg der drei Gefährten zum Ziel der Zwerge lauert.
Es sind aber nicht nur diese Gefahren, die Damlo beschäftigen. Seit ihn der
Stein am Kopf traf, hat er Kopfschmerzen und sieht seltsame Bilder in seinem Kopf
aufblitzen. Diese Halluzinationen bereiten ihm Sorgen, befürchtet er doch, verrückt
zu werden.
Das vorliegende Buch ist ein in der Tat phantastisches Werk. Mir gefällt der
erzählerische Stil des Autors. Vor allem, weil diesmal nicht aus dem allgegenwärtigen
amerikanisch übersetzt wird. Der junge Damlo wird sehr wirklichkeitsgetreu
dargestellt. In verschiedenen Situationen steht er als Held da, dann wieder ist er von
den gegebenen Umständen total überfordert. Doch meist ist er der ‚flammenhaarige
Angsthase’. Luca Trugenberger schreibt einen wundervollen Roman, der manchmal
zu viele Klischees enthält. Das betrifft vor allem die grosse Hintergrundhandlung, in
der sich die Feinde der Zwerge als die Schergen eines bösen Herrschers
herausstellen. Das ist dann der Punkt, wo man wieder zu sehr auf Tolkien geschaut
hat. Hoffentlich gibt es mit dem ende der Trilogie keine grosse Endschlacht. Ein
positiver Aspekt ist der, als er sich mit dem Wald und dem Fluss unterhält. Diese
Idee ist relativ neu.
☺☺☺
Die Zauberin von Märchenmond
Ueberreuter Verlag
Titelbild: Peter Gric
Wolfgang und Heike Hohlbein
864 Seiten 19,95 €
ISBN: 3-8000-5175-3
Rebecca darf mit ihren Eltern in den Urlaub fahren. Als pubertäres Mädchen
empfindet sie es aber nicht als dürfen, sondern eher als eine Last und ein Muss. Der
Urlaubsort, der von den Eltern erwählt wurde ist ja auch nicht gerade das, was man
als Jugendlicher mit ‚Hip’ bezeichnet. Craisfelden (warum fällt mir nur dabei
Crailsheim ein?) ist in der Tat geisttötend und die Mädels die Rebecca kennen lernt
sind auch nur öde Landeier. Das einzig anregende für Rebecca ist der unterirdische
Clubraum, den ihr Bea zeigt. Durch eine geheime Tür im Keller eines
geheimnisvollen und verfluchten Hauses gelangt Rebecca nach Märchenmond.
Überall herrscht Düsternis und Verfall. Die gläserne Hauptstadt des Landes,
das sagenhafte Gorywynn, scheint leer und ausgestorben zu sein. Auf dem Weg
nach hause trifft sie auf Schnapp. Schnapp ist ein Zwergenwesen der Gattung
Gräuel. Der Gräuel kann Rebecca nichts Gutes berichten. Märchenmond steht vor
dem Untergang. Die schwarzen Königinnen wollen alle Magie aus Märchenmond
verbannen. Ihre Krieger schlagen überall und erbarmungslos zu. Auf der Flucht vor
den Unheimlichen muss Rebecca mit ihren neuen Freunden, dem Gräuel Schnapp,
der stotternden Elfe Scätterling und den Zwillingen Torin und Toran quer durch die
Welt fliehen.
Das Buch lässt sich gut lesen, wie immer, wenn Heike Hohlbein an
einem Buch mitschreibt. Sobald sie dabei ist, wird der Roman etwas weiblicher. Die
Heldin wird dadurch wesentlich sympathischer. Das Buch ist spannend und
schöpferisch. Allerdings zeigt das Buch viele Längen. Hätte man es um ein viertel
gekürzt, wäre dem Leser viel hin und her erspart geblieben und der
Spannungsbogen höher angesetzt. Ein Vorteil dieses Romans ist zudem die
fehlende Verbindung zu den anderen Märchenmond-Romanen. Daher lässt sich die
Erzählung wie ein eigenständiges Buch lesen, ohne auf ‚Märchenmond’,
‚Märchenmonds Kinder’ und ‚Märchenmonds Erben’ zurückgreifen zu müssen.
Genau so gut hätte es eine ganz andere Welt sein können.
☺☺☺
Der Foundation Zyklus 4. Band
Das galaktische Imperium
Wilhelm Heyne Verlag 52146 (11/2005)
Originaltitel: robots and empire (1985)
Titelbild: Fred Gambino
Isaac Asimov
537 Seiten
8,95 €
Übersetzt: Heinz Nagel
ISBN: 978-3-453-52146-9
Die Menschen leben auf der völlig übervölkerten Erde in riesigen überdachten
Städten. Um neuen Lebensraum zu erschliessen entschlossen sich die Menschen
die Heimatwelt zu verlassen und neue Planeten in den weiten des Alls zu besiedeln.
Diese Menschen, die den Weg in den Kosmos nahmen, werden Spacer genannt. Sie
besiegten irdische Krankheiten und liessen die meisten Intrigen hinter sich. Auf meist
wenig besiedelten Welten leben die Spacer und werden älter als die normalen
Menschen. Mit Hilfe von Androiden führen sie ein sicheres und bequemes Leben.
Das ist viele Jahrhunderte her. Eine zweite Besiedelungswelle führt dazu, dass sich
die Spacer in ihrer Vormachtstellung bedroht sehen. Der einflussreiche Politiker
Amadiro der auf der Spacer-Welt Aurora hat jedoch andere Interessen. Mit aller
Macht will er die neuen Siedler der Erde zurückdrängen.
Ebenfalls auf Aurora lebt Cladia seit zweihundert Jahren. Sie ist ein Mensch,
die lediglich zwei Roboter ihr eigen nennt und ansonsten recht zurückgezogen lebt.
Ein verstorbener Freund hatte ihr die beiden Maschinen überlassen. Von den beiden
Roboter Daneel und Giskard sieht Daneel den Menschen am ähnlichsten, Giskard
hingegen ist in der Lage, menschliche Gefühle zu erkennen. Allerdings ist nur
Roboter Daneel eingeweiht.
Als auf dem Planeten Aurora die Nachricht eintrifft dass Solaria von ihren
Bewohnern verlassen wurde und dass dort Händlerraumschiffe zerstört wurden, ist
man nur leicht beunruhigt. Cladia macht sich mit einem Händlerschiff und ihren
Robotern auf den Weg, um auf Solaria nach dem Rechten zu sehen. Auf Solaria wird
das Händlerschiff von einer neuartigen Waffe beschossen und fast zerstört.
Trotzdem kann sie die Waffe erobern und mitnehmen. Auf der Siedlerwelt wird Claria
als Heldin gefeiert. Zur gleichen Zeit entwickelt Amadiro einen Plan, die Erde
nachhaltig zu zerstören. Kurz darauf erfährt er über Umwege von den
ungewöhnlichen Eigenschaften Giskards. Er versucht mit allen Mitteln den Roboter in
seine Hände zu bekommen. Amadiro befürchtet, der Roboter könnte seine Pläne
zerstören.
‚Das galaktische Imperium’ ist kein SF-Krimi. Cladia und die beiden Roboter
sind die eigentlichen Handlungsträger, treiben die Handlung voran, immer wieder aus
verschiedenen Sichtwinkeln. Die Handlung ist erheblich vielschichtiger und
temporeicher als manch ein anderes Buch von Isaac Asimov.
Isaac Asimov ist einer der unumstrittensten Autoren dieses Jahrtausends, der es
schaffte SCIENCE FICTION im wahrsten Sinne des Wortes zu schreiben.
Wissenschaftliche Erzählungen war eines seiner Themen, indem er versuchte, den
Wissensstand seiner Zeit so weiterzuführen, dass er logisch in eine mögliche
Zukunft passt.
Seit 1958 verlegte Isaac Asimov seine schriftstellerische Tätigkeit von der Science
Fiction weg zur populärwissenschaftlichen Darstellung. Über 200 Bücher erschienen
von ihm bis zum Jahr 1979. Mit über 100 populärwissenschaftlichen Sachbüchern
errang er sich einen sehr guten Namen bei den normalsterblichen Lesern wie auch
unter seinen fachspezifischen Kollegen. Häufig trat er in den Medien auf und man
zitierte ihn in einschlägigen Zeitschriften und Magazinen. Isaac Asimov ist neben
Robert A. Heinlein und Arthur C. Clarke einer der bekanntesten Vertreter der Science
Fiction Literatur. Er unterstütze sehr viele junge Literaten und seine Sammlung von
Kurzgeschichten wird heute noch im Wilhelm Heyne Verlag herausgegeben.
1941 erschien seine Erzählung Nightfall und wurde von vielen Science Fiction
Lesern als die beste Geschichte beurteilt. Diese Geschichte gewann den sog. Poll
als beste Story vor 1965. Diesem besonderen Erfolg konnte er nur noch zwei mit
gleichem Erfolg nebenanstellen. Da wären gewesen I Robot und die ersten
Kurzgeschichten seiner Foundation-Trilogie. Seine folgenden Erzählungen fanden
auch sehr grossen Anklang. Doch so grossen Erfolg wie die vorgenannten hatte er
nie wieder.
Isaac Asimov ist ein Mann voller Idee. Die Ansprüche von den Literaten an ihn
sind zu hoch geschraubt. Man kann nicht behaupten er sei einer der stilistisch
Ausgereiftesten. Dafür sind seine Ideen immer ein wenig voraussehender gewesen,
als die Wissenschaft war. Wenn man will kann man sagen, Asimov war seiner Zeit
und der Wissenschaft immer einen Schritt voraus. Die hypothetischen Probleme die
er aufbaut muten manches mal zu phantastisch an. Vor allem, wenn es um
Zeitparadoxa und Zeitreisen geht, wie in seinem Roman The End of Eternity. Bei
der Lösung seiner Probleme ordnet er sich jedoch ganz der logischen
Schlussfolgerung unter. Unter seinem Pseudonym Paul French schrieb er die
Abenteuer des Weltraumdetektivs David "Lucky" Starr. Hier verzichtete er erstmals
auf den wissenschaftlichen Ansatz zugunsten einer phantastischen, abenteuerlichen
Handlung. So gesehen sind seine ganzen Geschichten eher Kriminalgeschichten im
Weltraum, da sie sich der Logik und der wissenschaftlichen Erklärung unterziehen.
Technokrat, das war eines jener Adjektive die ihn daher ein Leben lang begleiteten.
Jedoch die Behauptung, die dahinter liegt, er würde das Heil der Menschheit nur in
der Naturwissenschaft und der sich daraus ergebenden Technologie sehen, entbehrt
jeder Grundlage. Wichtig zu erwähnen sind jedoch die international anerkannten und
von allen Science Fiction Autoren übernommenen Robotgesetze. Diese drei Gesetze
der Robotik, nach denen der Roboter (aus dem tschechischen von robotaje =
arbeiten) dem Menschen dienen soll, wurden von John W. Campbell jr. und ihm
entwickelt, obwohl sein alter Herausgeber und Förderer dabei immer wieder
"unterschlagen" wird.
Seit der ersten Buchveröffentlichung ist das Werk nicht aus der Science Fiction
wegzudenken. Die Bücher waren immer im Druck und konnten ohne Schwierigkeiten
jederzeit gekauft und gelesen werden. Generationen von Science Fiction Lesern
begeisterten sich an diesen Erzählungen. Die dazugehörigen Einzelgeschichten
passen sich nahtlos mit ihren Beschreibungen in den Kosmos der Foundation ein
und gaben der sogenannten Space Opera, die später auch durch E. E. "Doc" Smith
und John W. Campbell jr. ergänzt wurden einen seriösen Anstrich. Die eigentliche
Faszination des Werkes ist schwer fassbar. Ein Grund ist wahrlich der weitgesteckte
Rahmen, eine unendliche Tiefe des gestalteten Raumes sowie die ungeheure
Ideenvielfalt die hinter ihnen steckt. Hinzu kommt die Pseudogeschichte eines
Imperiums, die hier verfolgt werden kann. Ausserdem bot dieses Universum sehr
vielen Fan-und Hobby-Autoren die Möglichkeit, eigene Geschichten in diesem
Universum spielen zu lassen. Ganz kann kein Autor, der je Asimov gelesen hat,
sagen, er sei von der Foundation nicht beeinflusst. Irgendwo ist immer ein kleiner
Asimov, der sagt, bin schon da.
Die Fuchsfrau
Piper Verlag
Originaltitel: the fox woman (2000)
Titelbild: Susan Seddon Boulet
Kij Johnson
474 Seiten
19,90 €
Übersetzt: Michael Koseler
ISBN: 978-3-492-70039-9
Das vorliegende Buch begründet sich auf eine alte japanische Sage um die
Fuchsgöttin. Dies wird auch im Nachwort der Autorin zugegeben. Die Erzählung
beginnt mit der Kindheit der Fuchsfrau, dem Grossvater, der etwas dämlichen Mutter,
dem überlebenden Bruder und den beiden jungen Füchsen, die nicht erwachsen
werden konnte. Wir haben eine Art Tagebuch vor uns, in der die Fuchsfrau
zurückblickend erzählt.
Yoshifuji ist ein junger Adliger im mittelalterlichen Japan. Er lernt die fremde
Frau kenne, von der der Leser weiss, dass es die Fuchsfrau ist. Ihrem betörenden
Charme und den goldfarbenen Augen erliegt der junge Adlige und folgt ihr zu ihrem
prächtigen Anwesen. Dafür verlässt er seine Frau und seinen kleinen Sohn. Seine
Ehe scheint in immerwiederkehrenden Begebenheiten und selbst auferlegten Regeln
zu erstarren. Sein neues Leben ist scheinbar vollkommen, doch es ist nur eine
Selbsttäuschung. Kitsune, so der Name des Fuchsgeistes, gaukelt Kaya no Yoshifuji
eine Welt vor, die keinen Bestand hat.
Kij Johnson greift eine alte Geschichte aus Japan auf, um daraus eine
Fantasy-Geschichte zu machen. Laut Klappentext gewann sie mit der
Kurzgeschichte ‚Fox Magic’ den begehrten Theodore Sturgeon Preis. Danach setzte
sie sich hin und schrieb die Kurzgeschichte um und es entstand eine fabelhafte
Erzählung. Fabelhaft, im wahrsten Sinn des Wortes, denn in dieser fernöstlichen
Geschichte findet man alles, was Fontane in seinen Fabeln zu Papier brachte.
Gleichzeitig finden siech in dieser Erzählung aber auch die alten Geistergeschichten
wieder. Denn ein Fuchsgeist wie Kitsune lebt nicht nur in der Realwelt der Erzählung,
sondern auch im Geisterreich.
Wer die alten Geistergeschichten und Sagen aus dem fernen Osten, wie z. B.
China und Japan mag, der findet ein gelungenes Buch. Es macht viel Spaß zu lesen
und zu sehen, wie Kij Johnson das alte Märchen in einen modernen Roman
umsetzt.
☺☺☺
Tolkiens Erbe
Piper Verlag (11/2005)
Titelbild: Ciruelo
Hrsg.: Erik Simon / Friedel Wahren
651 Seiten
14 €
ISBN: 978-3-492-70115-0
Neuauflage der Ausgabe des Wilhelm Heyne Verlages 9161 von November 2001
Nachdem der grosse Rummel um die Verfilmung des ‚Herrn der Ringe’
vorüber ist, kann man getrost wieder auf die Erzählungen zurückgreifen, die in Art
und Weise Tolkiens Erzählungen ähneln. Zwar ist es weit her geholt, von Tolkiens
Erbe zu sprechen, doch ist die Erinnerung an Tolkien in fast jeder der hier
angebotenen Erzählungen vorhanden.
Im Buch versammelt sind Zeitgenossen von Tolkien wie Lord Dunsany und
E. R. Eddison. Dazu kommen weitere Autoren, die als Erben bezeichnet werden,
wie Moorcock, Vance, Le Guin und andere. Das Buch ist absolut empfehlenswert.
Die Kurzgeschichtensammlung enthält lesenswerte Schmuckstücke die von Friedel
Wahren und Erik Simon zusammengetragen wurden. ‚Tolkiens Erbe’ erschien
bereits 2001, als Friedel Wahren noch beim Wilhelm Heyne Verlag arbeitete. Mit
ihrem Übergang zum Verlag Piper konnte sie für den Verlag einige Perlen der
Fantasy übernehmen. Allerdings gestatte ich mir eine eigene Meinung in Bezug auf
die veröffentlichten Autoren. So hat meines Erachtens weder Lord Dunsany noch E.
R. Eddison etwas mit John R. R. Tolkien gemeinsam, ausser, dass sie zur gleichen
Zeit lebten. Und bei Michael Moorcock als Erbe kann ich auch nicht folgen. Sein
unendlicher Held hat eine ganz andere Grundlage.
Zugegebener Maßen sind die hier vertretenen Autorinnen und Autoren die
erfolgreichsten Fantasy-Autoren. Ich möchte jedoch Erfolg nicht mit Auflagenstärke,
sondern mit erzählbaren Geschichten gleichsetzen. Die vorliegende Anthologie ist
empfehlenswert. In jeder Hinsicht. Aber der Titel ist nicht treffend. Man versuchte
damals wie heute, nur mit dem Namen Werbung zu machen. Schade das es so
kommt.
Der Band ist unterteilt in die drei Abschnitte ‚Zwei Zeitgenossen’, ‚Tolkiens
Erben’ und ‚Tollkühnheiten’. Bei den zwei Zeitgenossen handelt es sich um die
eingangs erwähnten Lord Dunsany und E. R. Eddison.
Der grössere Abschnitt beinhaltet die Erzählungen der Autoren, die eindeutig
nach John R. R. Tolkien lebten bzw. zu schreiben begannen. In den Erzählungen
geht es um Hexer und Schwertkämpfer, magische Welten und die verschiedensten
Arten der Zauberkunst. Von düsterer Fantasy bis hin zur guten Magie findet sich
jedes Stilmittel der Fantasy in diesem Abschnitt vertreten.
Die letzte Gruppe unter dem Titel ‚Tollkühnheiten’ versammelt spöttische
Fantasy-Geschichten, die die Fantasy als Ganzes auf den Arm nimmt.
Mich stört dabei vor allem, dass das Vorwort der beiden Herausgeber nicht
überarbeitet wurde. Bereits das Vorwort aus dem Wilhelm Heyne Verlag, dass hier
eins zu eins übernommen wurde, war ungenau und ist jetzt extrem veraltet.
Der phantastische Bücherbrief erscheint monatlich kostenlos.
Die Auflage beträgt zurzeit 750 gedruckte Ausgaben. Er darf teilweise oder
ganz vervielfältigt werden, wenn die Quelle genannt wird. Abdruck honorarfrei.
Eine kurze Nachricht und / oder Belegexemplar wären nett.
Im Internet finden sich auf www.phantastik-news.de, www.fictionfantasy.de
und www.taladas.de weitere Besprechungen von Büchern, Comics und anderem.
Zudem wird er auf den Internetseiten www.terranischer-club-eden.com,
www.taladas.de, www.sftd-online.de und ebenfalls auf der Seite www.homomagi.de
zum Herunterladen bereitgehalten. Weitere Rezensionen sind bereits im Internet
verteilt.
Der phantastische Bücherbrief kann auch als .pdf-Datei angefordert werden.
Verantwortlicher Rechteinhaber: Erik Schreiber, An der Laut 14, 64404 Bickenbach,
[email protected]