Sarkozys «Familienglück» kaum massgebend für Wiederwahl

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Sarkozys «Familienglück» kaum massgebend für Wiederwahl
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Sarkozys «Familienglück» kaum massgebend
für Wiederwahl
Franziska Engelhardt
Dienstag, 17. Mai 2011, 19:37 Uhr
Die Sex-Skandale um Dominique Strauss-Kahn haben die Karten um das
französische Präsidentenamt neu gemischt – ganz zu Gunsten des
angeschlagenen Präsidenten Nicolas Sarkozy. Gerüchte über eine
Schwangerschaft seiner Gattin Carla Bruni rücken die beiden zusätzllich ins
Rampenlicht. Das «Familienglück» ist laut Kampagnenberater Louis Perron
kaum ausschlaggebend für eine Wiederwahl.
Wie wirkt sich die jüngste Entwicklung im Hause «Elysée» auf die Sympathie-Werte aus? reuters/Dez.
2010
Die Verhaftung des IWF-Präsidenten Dominique StraussKahn und die weiteren Anschuldigungen wegen sexueller
Belästigung haben den voraussehbaren
Präsidentschaftswahlkampf in Frankreich 2012 fundamental
auf den Kopf gestellt.
Nicolas Sarkozys Chancen steigen mit dem
höchstwahrscheinlichen Schachmatt seines grössten
Rivalen wieder.
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Einige Franzosen glauben, dass das Baby ein taktischer Schachzug
ist. («Tagesschau», 17.05.2011)
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Doppeltes Glück im Elysée-Palast
Diese überraschenden Vorfälle können den sich in einem
Umfragetief befindenden Sarkozy nur erfreuen. Und darauf
trifft fast schon wie zufällig die zweite frohe Botschaft. Der
Nachwuchs im Hause «Elysée». Nach der Mutter der 43jährigen Bruni hat nun auch Vater Sarkozy bestätigt, dass
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die beiden Nachwuchs erwarten.
«Sie liebt das Spiel mit den Medien und
sich dabei in Szene zu setzen.»
Louis Perron, Politberater
Seit mehreren Wochen brodelte die Gerüchteküche um eine
mögliche Schwangerschaft der französischen
Präsidentengattin. Sie selber hatte Spekulationen immer
wieder selbst angeheizt in Zeitungs- und Fernsehinterviews.
Anspielungen auf eine Schwangerschaft hat sie nie
dementiert.
Bruni bedankt sich für eine «Gratulation» (16.5.2011, französisch)
Brunis Katz- und Mausspiel machte den Anschein nach
einem taktischen Polit-Spiel. «Dies könnte grundsätzlich so
sein», sagt Wahlkampfberater Louis Perron zu
«tagesschau.sf.tv». «Für einen Präsidenten ist es hilfreich,
eine intakte Familie zu präsentieren», fügt er an.
Nicht à la Kennedy
Im Fall Bruni sei dies aber jetzt kaum so, sagt der
Wahlkampfberater. «Ich habe Carla Brunis Biographie
verfolgt. Sie liebt das Spiel mit den Medien und sich dabei in
Szene zu setzen. Sie hat kaum den Wunsch, eine heile
Welt vorzuspielen – sie will kein Kennedy-Paar sein, mit
dem man sich identifiziert. Es ist einfach ihr Charakter.» (
Lesen Sie hier den Artikel über eine umstrittene
Biographie der First Lady Bruni.)
«Französinnen und Franzosen fragen
sich: wie geht es uns jetzt?»
Louis Perron, Kampagnenberater
Zudem unterstreicht Perron den Unterschied zwischen einer
Neuwahl und einer Wiederwahl: «Intakte
Familienverhältnisse sind insbesondere wichtig, wenn sich
jemand neu bewirbt. Bei einer Wiederwahl geht es darum,
was er erreicht hat während seiner bisherigen Amtszeit. Die
Französinnen und Franzosen fragen sich: wie geht es uns
jetzt? Wenn sie nicht zufrieden sind, wählen sie ihn nicht
mehr», so Perron.
Gefährliches wiederkehrendes Muster
Der für Sarkozy bis vor kurzem gefährliche «neue
Bewerber» Dominique Strauss-Kahn, dürfte sich auch bei
einem Freispruch nicht wieder aufraffen können. «Gefährlich
werden Negativ-Kampagnen, wenn ein Muster auftritt. Also
wenn mehrere ähnliche glaubwürdige Vorwürfe erhoben
werden», erklärt Perron.
Blick auf Bauch und Popularität
Mit der Schwangerschaft gelingt dem Präsidentenpaar
dennoch eine Premiere im Elysée-Palast. Dass ganz
Frankreich auf den Bauch der First Lady starrt, dürfte
Nicolas Sarkozy Chancen zur Wiederwahl wohl trotzdem
nicht schaden.
Anders als Perron glauben weitere Polit-Experten gar, dass
sich ein Baby positiv auf die abgestürzten Sympathie-Werte
von Sarkozy auswirken wird.
Seine Popularität kann nun parallel zum wachsenden Bauch
mitverfolgt werden – bis zur Geburt des Kindes im Oktober
(wie es aus Elysée-nahen Kreisen heisst) und dem
Wachsen des Sprösslings. Im Frühling 2012 wird dann klar,
ob Baby-Sarkozy die ersten Lebensjahre im Palast
verbringen wird oder nicht.
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