Doku Holzhaus 8-12 - Soziale Stadt NRW
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Doku Holzhaus 8-12 - Soziale Stadt NRW
Begegnungsstätte Haverkamp Bürgerzentrum Veranstaltungsort Das Holzhaus für Menschen im Gelsenkirchener Stadtteil Bismarck-Haverkamp Bestandsaufnahme und Dokumentation 2003 Stadtteiltreff Eröffnungsfeier mit einer Tanzdarbietung der „Vengagirls“, 1999 Begegnungsstätte Haverkamp Bickernstraße 98, 45889 Gelsenkirchen-Bismarck auf dem Gelände der Gemeinschaftsgrundschule Bickernstraße Stadtteilmoderatorin: Claudia Penquitt 2 Projekt ,,lebendiger Haverkamp“ • Stadtteilbüro Bismarck /Schalke-Nord Paulstraße 4 • 45889 Gelsenkirchen • Telefon: (0209) 8 21 63 Email: [email protected] INHALT 1 2 3 4 Vorwort Seite 5 Situation vor Ort Seite 6 1.1 Gebietstyp Seite 6 1.2 Soziales Umfeld Seite 6 Von der Planung bis zur Einweihung Seite 8 2.1 Ziele: Was soll entstehen? Seite 8 2.2 Planung: Wie soll es entstehen? Seite 8 2.3 Finanzierung: Wer soll das bezahlen? Seite 9 2.4 Bau: Wer macht was? Seite 9 2.5 Objekt: Was ist entstanden? Seite 9 Initiative „Lebendiger Haverkamp“ Seite 10 3.1 Ziele: Was wird lebendig? Seite 11 3.2 Arbeit: Was wird getan? Seite 11 3.3 Wer nutzt das Haus? Mit wem wird gearbeitet? Seite 12 3.4 Öffentlichkeit: Wie erfahren es die Menschen? Seite 12 Stand der Dinge Seite 14 4.1 Erreichtes: Was ist? Seite 14 4.2 Ausblick: Was wird? Seite 17 Extras Pressespiegel Seite 13 Belegmaterial Publikationen Seite 15 Aktueller Belegungsplan Seite 18 Impressum Seite 20 3 Bauphase der Begegnungsstätte Haverkamp im März 1999, fertiges Holzhaus, Straßenansicht und Blick vom Hof, den sich die Begegnungsstätte Haverkamp mit der Gemeinschaftsgrundschule Bickernstraße teilt. Vorwort Ökologisches Bauen ist ein Arbeitsfeld der Zukunft. Das zeigt sich besonders in Gelsenkirchen, das mit dem Bau der größten Solarfabrik Deutschlands oder der Evangelischen Gesamtschule Gelsenkirchen auf diesem Gebiet geradezu eine Vorreiterrolle spielt. Eine andere Dimension, für Bismarcks Neugestaltung aber ein zentrales Element, ist das innovative Projekt im Haverkamp. Auf dem Gelände der Gemeinschaftsgrundschule Bickernstraße entstand in ökologischer Bauweise ein 160 m2 großer Mehrzweckraum als Begegnungsstätte: Morgens können hauptsächlich Grundschüler das Gebäude für ihre Projektarbeiten nutzen, nachmittags, abends und an den Wochenenden dient es als Dreh- und Angelpunkt für die verschiedensten Freizeit- und Bildungsveranstaltungen. Dieser doppelte Nutzen verbessert nicht nur die soziale Infrastruktur im Stadtteil. Durch das „Holzhaus“ und die damit verbundene „Initiative Lebendiger Haverkamp“ werden die Menschen motiviert, ihre Freizeitgestaltung selbst in die Hand zu nehmen und nach ihren Wünschen und Bedürfnissen Aktivitäten zu planen und durchzuführen. Das steigert neben dem Selbstbewusstsein auch die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger, führt zu mehr Verständigung und zum Abbau von Vorurteilen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Die Begegnungsstätte Haverkamp leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Vitalisierung des Ortsteils. 5 Stadtrat Dr. Manfred Beck Vorstandsbereich Kultur, Bildung, Jugend und Sport Für mich bedeutet das Holzhaus … „… Lebensqualität! Hier fühle ich mich wohl und freue mich auf jeden Dienstag!“ Anni Schuster (TVE Seniorenbegegnung) 1 Situation vor Ort Das Stadtteilprogramm „Gelsenkirchen-Bismarck/Schalke-Nord“ wird seit 1995 im Rahmen des Landesprogramms „Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf“ (seit 1999 Bund-Länderprogramm „Die soziale Stadt“) gefördert. Durch das Programm wurde es möglich, zahlreiche innovative Projekte im sozialintegrativen sowie baulichen Bereich zu planen und umzusetzen. Gemengelage: Mischung von Wohnund Gewerbebebauung 1.1 Gebietstyp Gelsenkirchen-Bismarck ist ein gründerzeitlich geprägtes, innenstadtnahes Mischgebiet des 19. Jahrhunderts mit deutlicher Gemengelage, das infolge des Niedergangs der Montanindustrie sowohl unter Abwanderung als auch unter sozialer Entmischung leidet. Außerdem weist der Ortsteil einen beträchtlichen Anteil nicht sanierter Bausubstanz sowie eine deutlich verminderte Umweltqualität auf. Der Haverkamp ist der östliche Teil Bismarcks und liegt am Stadtrand zu Herne. Durch das in der Umstrukturierung befindliche Gelände der ehemaligen Zeche Consolidation 3/4/9 und die umliegenden Industriebereiche ist er von der Stadtteilmitte abgetrennt. 1.2 Soziales Umfeld Die Entwicklung des Gelsenkirchener Ortsteils Bismarck ist sowohl typisch für den industriellen Aufschwung als auch für den Niedergang der Montanindustrie. Der Ausgangspunkt der Siedlungsentwicklung in Bismarck war die Gründung des Bergwerks Consolidation im Jahr 1863 sowie zahlreicher Betriebe der industriellen Verbundwirtschaft der Gründerzeit, die die bis dahin bäuerliche Landschaft tief greifend umgestaltete. Der Niedergang der Montanindustrie seit den 1960er Jahren führte zur Schließung aller Stahlbetriebe in Bismarck. 6 Durch diesen ökonomischen Umstrukturierungsprozess sind im Ortsteil ca. 8.000 Arbeitsplätze abgebaut worden. Rund 180 ha Industriefläche fielen brach, die sozio-ökonomischen und städtebaulichen Probleme nahmen zu. Bismarck hatte im Jahr 1961 mit 25.000 Menschen seinen Einwohnerhöchststand; im Jahr 2000 Industrielle Verbundwirtschaft: lebten hier nur noch 17.500 Einwohner. Der Anteil der nicht-deutschen Bewohner, Alle für einen Industriezweig die zu 75 Prozent türkischer Herkunft sind, liegt bei 21 Prozent und gehört damit notwendigen Zulieferbetriebe zu den höchsten von Gelsenkirchen. Die Arbeitslosigkeit liegt noch über den hohen wurden in unmittelbarer Nähe Zahlen der Gesamtstadt von rund 18 Prozent. Besonders betroffen sind dabei zueinander angesiedelt. Jugendliche, allein Erziehende, Frauen und Migranten. Bergwerk Consolidation in den 1980er Jahren Im Bereich Haverkamp selbst gibt es nur sehr wenige infrastrukturelle Einrichtungen, die eine sinnvolle Freizeitgestaltung für unterschiedliche Interessensgruppen ermöglichen. Zwar existieren Schulen, Kindergärten, Spielplätze und andere soziale Einrichtungen, aber ein Kommunikationszentrum, ein großer Mehrzweckraum als Begegnungsstätte, fehlte im Ortsteil Haverkamp. 7 Für mich bedeutet das Holzhaus … „… Abwechslung durch Gespräche mit anderen Leuten aus dem Ortsteil, zu denen man sonst nicht so viel Kontakt hat. Ich habe durch Mund-zu-MundPropaganda den Weg hierher gefunden.“ Petra Rensmann (Inter-Café) Für mich bedeutet das Holzhaus … „… Leute treffen, Austausch, Kreativität.“ Heike Vahling (Inter-Café) 2 Von der Planung bis zur Einweihung Zwischen dem Planungsbeginn sowie der Beantragung der Fördermittel Anfang 1998 und der großen Einweihungsfeier des Gebäudes am 30. Oktober 1999 lagen nur gut eineinhalb Jahre; der Bauprozess verlief im Verhältnis zu vergleichbaren Projekten relativ zügig. 2.1 Ziele: Was soll entstehen? Von vornherein war die Begegnungsstätte Haverkamp als Begegnungsort für alle Menschen gedacht, die im Haverkamp leben oder das Leben dort mitgestalten. Wunsch und Ziel war ein offenes Bürgerhaus zur • Gestaltung eines lebendigen Miteinanders • Anregung von gemeinsamen Aktivitäten im Stadtteil und dadurch Entwicklung von Kontakten zwischen Bevölkerungsgruppen verschiedenen Alters, verschiedener Nationalität usw. Stadtteilidentität: Identifikation mit dem • der verschiedenen Einrichtungen, Schulen und Vereine Stadtteil als Wohn-, Arbeitsund Lebensraum, Empfinden Stärkung der sozialen Infrastruktur des Stadtteils durch Unterstützung • Stärkung der Stadtteilidentität: Nutzung und Förderung der Ideen, eines Zugehörigkeitsgefühls die in der Bevölkerung schlummern; Schaffung zusätzlicher Angebote zur Nachbarschaft und für die Haverkämper im Freizeit-, Bildungs- und Beratungsbereich zum sozialen Umfeld. 2.2 Planung: Wie soll es entstehen? Im Rahmen des Stadtteilprogramms Gelsenkirchen-Bismarck/Schalke-Nord wurde das Projekt „Begegnungsstätte Haverkamp“ als integriertes Projekt geplant. „Integriert“ heißt dabei Einbindung von Beschäftigung und Qualifizierung, intensive Aktivierung und Einbeziehung der Bewohnerinnen und Bewohner sowie anderer Beteiligter. Aber auch die Verknüpfung von baulichen 8 und sozialen Aspekten. Mit der Planung des Baus in amerikanischer Holzbauweise wurde das Architekturbüro BASTA in Dortmund beauftragt, das über große Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen verfügt. Für mich bedeutet das Holzhaus … Für mich ist das Holzhaus … „… Geselligkeit!“ „… ein Treffpunkt, weil ich meine Monika Kalbach (TVE Senioren) Nachbarin sonst ja nie sehe!“ Bärbel Monka (Inter-Café) 2.3 Finanzierung: Wer soll das bezahlen? Der Bau und die Einrichtung des Projektes (rund 350.000 Euro) Grundsätzlich hat jede wurden zu 90 Prozent vom Städtebauministerium NRW im Rahmen Kommune, in der Ortsteile in das des Landesprogramms „Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf“ Landesprogramm „Stadtteile mit und zu 10 Prozent von der Stadt Gelsenkirchen finanziert. besonderem Erneuerungsbedarf“ Die Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahme (rund 750.000 Euro) wurde durch die EU-Ziel-2-Förderung („Sondermittel für Kohlerückzugsgebiete“) vom Arbeitsamt und dem Fachbereich Soziales der Stadt Gelsenkirchen getragen. aufgenommen werden, an allen durch das Programm finanzierten Projekten einen Eigenanteil von 10 Prozent zu tragen. 2.4 Bau: Wer macht was? Ökologisches Bauen, umwelt- und energiebewusste Baukonstruktion durch Holzbauweise und Einsatz von umweltfreundlichen, gesundheitlich unbedenklichen Baustoffen standen bei der Umsetzung dieses Bauprojektes im Vordergrund. Mit der GABS wurde ein erfahrener Träger gewonnen, sodass nur zu einem GABS Euroteach gGmbH: geringen Anteil Arbeitsleistungen von externen Fachfirmen durchgeführt gemeinnützige Gesellschaft werden mussten. Für das Projekt wurden 24 ehemalige Langzeitarbeitslose für Arbeitsförderung, berufliche und Sozialhilfeempfänger/innen, darunter ein Drittel Frauen mit vorhandener Bildung und Soziokultur mbH handwerklicher Erfahrung, für ein Jahr beschäftigt und qualifiziert. Die Qualifizierung bestand darin, dass die Teilnehmer/innen Kenntnisse über ökologische Baumaterialien wie Holz erhielten und lernten, mit verschiedenen Isolierungen, Lacken usw. umzugehen. 2.5 Objekt: Was ist entstanden? Auf dem Schulhof der Grundschule Bickernstraße entstand ein ca. 160 m 2 großes Mehrzweckgebäude in ökologischer Holzbauweise, das durch Verschiebeelemente in zwei gleich große Räume geteilt werden kann. In einen Raum ist eine Küchenzeile mit Küchengeräten und Geschirr für 100 Personen integriert. Den Nutzern stehen außerdem eine Projektionsfläche für Dias/ Overhead, eine hochwertige Musikanlage, ein Videobeamer, eine höhenverstellbare Schultafel und diverse Schränke zur Verfügung. Für beide Räume ist eine ausreichende Anzahl an Tischen und Stühlen vorhanden. Im vorderen Bereich ist eine Spiegelwand angebracht, die besonders für Tanzchoreographien (Vengagirls) und Tai Chi (Gesundheitshaus Bismarck) wichtig ist. „… Die Initiative „lebendiger Haverkamp“ – ein Projekt in Bewegung. Die Gruppe der Senioren hat sich nach anfänglicher Starthilfe durch das Projekt verselbstständigt und nutzt die Räume eigenverantwortlich. Heinz Kalbach (TVE Übungsleiter) 9 Kinderflohmarkt im Holzhaus 3 Initiative „Lebendiger Haverkamp“ Um das Haus mit Leben zu füllen, wurde im Rahmen des Stadtteilprogramms Gelsenkirchen-Bismarck/Schalke Nord vom Stadtteilbüro in enger Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Kinder, Jugend und Familie das Projekt „Lebendiger Haverkamp“ entwickelt. 10 Mir gefällt am Holzhaus … „… der große Platz, den wir zum Einstudieren unserer Tänze haben. Toll für uns, die Begeg- Mir gefällt am Holzhaus … nungsstätte nutzen zu dürfen.“ „… der Spiegel! Er ist super, weil wir so unsere Fehler korrigieren können.“ Melanie S. (Vengagirls) Im Holzhaus sind wir organisiert… „… ohne feste Anbindung an Institutionen. „Freies Miteinander“ – wir spielen, basteln und organisieren verschiedenste Aktionen.“ Annette Behlau (Kindergruppe, kreative Erwachsene) Kathrin M. (Vengagirls) 3.1 Ziele: Was wird lebendig? Im Projekt „Lebendiger Haverkamp“ werden folgende Ziele angestrebt: • Belebung der Begegnungsstätte durch Betreuung, Aktivierung und Zusammenführung der Menschen im Ortsteil • Entwicklung neuer kultureller und sozial-integrativer Angebote • Organisation regelmäßiger Jahresfeste • Aufbau einer Trägerstruktur, die von Bürgern selbst getragen wird • Etablierung der Begegnungsstätte als zentralen Knotenpunkt für bereits bestehende Einrichtungen, Vereine und Verbände 3.2 Arbeit: Was wird getan? Die Angebote in der Begegnungsstätte werden von einer Stadtteilmoderatorin, selbst langjährige Haverkämperin, organisiert und durchgeführt. Ihre Hauptaufgaben sind: • Förderung der freien Gruppenarbeit der örtlichen Vereine • Organisation und Durchführung von Festen und Veranstaltungen • Einrichtung bzw. Ausbau von Kursangeboten für verschiedene Gruppen • Durchführung eines wöchentlichen interkulturellen Frühstücks als „Inter-Café“ (Foto unten) • Mir gefällt im Holzhaus … Koordinierung der Belegungsplanung „… der Videobeamer. Der ist echt klasse, weil man in gemütlicher Runde mal was gucken kann!“ 11 Ina S. (TVE Jugendleitung) Für mich bedeutet das Holzhaus … „… dass ich weiß, wo ich hingehen kann. Die Gespräche stärken meine Seele und ich bin nicht so alleine.“ Hedwig Keller (Inter-Café, Kreativkurse) Im Holzhaus… „… sind wir immer zuvorkommend behandelt worden, die Terminabsprachen waren problemlos. Die verbesserte Akustik hat sich in diversen Sitzungen bewährt, die technischen Erneuerungen sind super. Ich bin neugierig auf weitere Nutzungsmöglichkeiten.“ Ralf von Oepen (1. Vorsitzender des Forum 2000) Persönliche Anmerkung Die Arbeit der Stadtteilmoderatorin war besonders zu Anfang wichtig, der Stadtteilmoderatorin: um die Haverkämper mit den Chancen und Möglichkeiten der Begegnungsstätte „Inter-Café… bedeutet: »Inter« – aus dem Lateinischen – »zwischen«. Daraus leitet sich »zwischenmenschlich« und »miteinander« ab. Haverkamp vertraut zu machen und ein bestimmtes Startprogramm anzubieten. Heute begleitet sie nach wie vor die bestehenden Aktivitäten im Holzhaus, initiiert Ferienprogramme für Kinder und andere Angebote. Zunehmend besteht ihre Arbeit aber darin, gemeinsam mit den Leuten im Ortsteil den Weg zu einer eigenverantwortlichen Trägerstruktur zu gehen. Das Inter-Café unterscheidet sich von herkömmlichen Cafés, weil 3.3 sich hier Menschen einbringen und Mithilfe anbieten. Wer nutzt das Haus? Mit wem wird gearbeitet? Immer regelmäßiger nutzen Vereine, Verbände, Institutionen und freie Im Inter-Café werden auch Bürgergruppen die Begegnungsstätte Haverkamp für ihre Zwecke: Vorträge zu aktuellen Themen Ob Tanzgruppe oder Senioren-Gedächtnistraining, Sitzungen der politischen wie z.B. Homöopathie, Umbau Ortsvereine oder Jugend- und Seniorenarbeit des Turnvereins Einigkeit Bismarck – der Bickernstraße, forensische das Holzhaus wird sehr gut angenommen und lebt von seinen vielfältigen Klinik oder Einführung des Euro Nutzungsmöglichkeiten und Nutzer/innen. Eine Ausweitung der Belegungsmöglich- gehalten. Außerdem finden keiten je nach Interessenlage der Haverkämper ist durchaus möglich. »Länderfrühstücke« (z. B. Entsprechende Verhandlungen über erweiterte Öffnungszeiten laufen bereits. Amerika, Türkei) statt.“ 3.4 Öffentlichkeit: Wie erfahren es die Haverkämper? Die Pressebeauftragte des Zur gezielten Ansprache von möglichen Nutzer/innen der Begegnungsstätte Stadtteilprogramms steht auch für Haverkamp werden in öffentlichen Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen die Öffentlichkeitsarbeit des sowie in Geschäften des Ortsteils laufend aktualisierte Flyer mit dem Veranstal- „Holzhauses“ zur Verfügung. tungsprogramm ausgelegt. Außerdem informiert ein Schaukasten vor dem Holzhaus über laufende und zukünftige Angebote. Darüber hinaus ist die persönliche Ansprache von möglichen Interessierten im Rahmen schon bestehender Angebote außerordentlich wichtig. Für besondere 12 Veranstaltungen wie zum Beispiel Kreativkurse oder Vorträge werden Plakate, versehen mit dem mittlerweile bekannten Logo, ausgehängt. Mir gefällt im Holzhaus … „… dass es so viele verschiedene Veranstaltungen gibt.“ Angelika Schönknecht (FV GS Bickernstraße) Für mich bedeutet das Holzhaus … „… neue Kontakte zu knüpfen und alte zu pflegen!“ Renate Kornitzki (TVE / Inter-Café) Einige Beipiele von Presseartikeln, die ein positives Bild der begegnungsstätte zeigen und ihre integrative Funktion im Stadtteil Bismarck belegen. 13 4 Stand der Dinge Was bereits in der Planungs- und Bauphase mit der Integration der Beschäftigungsund Qualifizierungsmaßnahme, der Einbeziehung des ökologischen Aspekts und der Beteiligung von Bewohnerinnen und Bewohnern begonnen wurde, wird bei der heutigen Nutzung des Hauses fortgesetzt. 4.1 Erreichtes: Was ist? Die Begegnungsstätte Haverkamp unterhält feste Kooperationen mit: • Grundschule Bickernstraße (schulische Nutzung dienstags, donnerstags und freitags vormittags) • Grundschule Erdbrüggenstraße (schulische Nutzung für Projektarbeit) • Förderverein der Grundschule Bickernstraße (Bastelaktionen, Sitzungen, Martinsumzug, Lesestunden) Das Forum 2000 GelsenkirchenBismarck und Schalke-Nord • Gesundheitshaus Bismarck e.V. (Tai Chi-Kurse, Selbstverteidigung) • Turnverein Einigkeit Bismarck e.V. ist der Zusammenschluss von inzwischen 29 Vereinen und 5 (Gedächtnistraining, Gesellschaftsspiele, Vorstandssitzungen) Einzelpersonen aus dem Ortsteil mit dem Zweck, sich gemeinsam • Forum 2000 (Mitgliederveranstaltungen, Vorbereitungstreffen für Bismarck und Schalke-Nord für Großveranstaltungen im Ortsteil wie Weihnachtsmarkt zu engagieren. oder Bürgerplatz-Party) • Büro für Wirtschaftsentwicklung Gelsenkirchen Bismarck / Schalke-Nord Auch mit örtlichen Unternehmern und Einzelpersonen bilden sich zunehmend Kooperationen und eigene Unterstützerstrukturen. Nur zusammen mit den Haverkämpern, mit ihren Ideen und Verantwortlichkeiten, ist die Begegnungsstätte bereits heute so voller Leben. Ausdruck dieser Vielfalt sind unter anderem auch die Handabdrücke von allen dem Projekt Verbundenen auf einem Vorhang vor der Spiegelwand. 14 Die Nutzerinnen und Nutzer des Gebäudes sind an allen das Haus betreffenden Entscheidungen unmittelbar beteiligt. In regelmäßigen „Haustreffen“ erfolgt gemeinsam mit allen Interessierten die Programmplanung; eine Nutzungsordnung wird ebenfalls gemeinsam abgestimmt. Die Haverkämper betrachten die Begegnungsstätte als „ihr Holzhaus“ – als wichtigen Teil ihres lebendigen Gemeinwesens, und sie begreifen die Möglichkeiten, die das Haus bietet, als wesentlichen Betrag zur Stärkung der sozialen Infrastruktur des Ortsteils und der Ortsteilidentität. Veranstaltungen der Begegnungsstätte werden mit selbsterstellten Publikationen beworben, die das visulle Erscheinungsbild des Holzhauses konsequent einsetzen. 15 Bismarcker Businessbrunch vom Büro für Wirtschaftsentwicklung Gelsenkirchen-Bismarck / Schalke-Nord Gastgeber: Forum 2000 Mir gefällt am Holzhaus … … dass ich hier aus persönlichem Interesse einen Kreativkurs u.a. zur 16 „Serviettentechnik“ organisieren kann, auch wenn ich erst ganz neu dabei bin. Bärbel S. (Kreativkurs) Das Holzhaus bedeutet für mich … … Begegnung mit Ortsansässigen, Austausch von Neuigkeiten aus dem Stadtteil. Außerdem hätte ich gern mehr Kultur, z.B. einen Kleinkunstabend, den ich auch mitorganisieren würde. Hier gibt es so viele, die etwas können! Klaus Heienbrock (TVE-Aerobic-Trainer) Perspektivwerkstatt in der Begegnungsstätte Haverkanmp Mir gefällt am Holzhaus … … dass ich durch die Angebote 4.2 Ausblick: Was wird? Die Nutzungsstruktur der Begegnungsstätte Haverkamp ist ebenso auf Dauer angelegt wie das Gebäude selbst. Vordringlichste Aufgabe der Stadteilmoderatorin dort ein Ziel für den Tag habe. Anne (Inter-Café, Kreativkurs) ist es nun, die Menschen im Ortsteil dahingehend zu schulen und zu trainieren, dass sie nach Auslaufen der Landesförderung das Gebäude eigenständig verwalten und nutzen können. Schon heute planen und organisieren die Nutzergruppen (Jugendliche, Senioren/Seni orinnen, Frauen und Migranten/Migrantinnen weitgehend eigenständig ihre Aktivitäten im „Holzhaus“ und werden nur noch bei umfangreicheren Aktionen je nach Notwendigkeit unterstützt. Es zeigen sich dabei immer mehr Ideen und Initiativen bei den Haverkämpern, sich selbst zu organisieren und für ihren Stadtteil Eigenverantwortung zu übernehmen. Menschen mit diesen Fähigkeiten in der Bewohnerschaft aufzuspüren und zu aktivieren, ist auch weiterhin das Ziel der Arbeit in der „Initiative lebendiger Haverkamp“. Der Weg in eine selbstständig getragene Nutzungsstruktur wird so immer mehr geebnet und die Begegnungsstätte Haverkamp wird auch im Empfinden der Menschen immer mehr zum Mittelpunkt des Freizeitlebens im Ortsteil. Nachdem das Holzhaus im Stadteil etabliert und angenommen ist, kristallisieren sich auf Grund der Lage und Ausstattung auch erweiterte Nutzungsmöglichkeiten zum Beispiel für Ausstellungen, Seminare, Workshops usw. heraus, sodass das Gebäude auch über die Ortsteilgrenzen hinaus immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. 17 Beispiel bürgernaher Stadtteilarbeit: Nutzungsplan Juni 2003 Aus diesem repräsentativen Belegungsplan lässt sich ablesen, welche Angebote die Begegnungsstätte Haverkamp bietet. Institutionen und Gruppen ermöglichen die Teilnahme an einem vielfältigen Programm, das dem Gesamtanliegen des Holzhauses gerecht wird. 1 Sonntag 9.00 – 16.00 Uhr TVE Bismarck Aerobic- Fortbildung 2 Montag 9.00 – 12.00 Uhr Projekt lebendiger Haverkamp Offene Sprechstunde 9.00 – 12.00 Uhr Kita Julius-Frisch-Straße Nähkurs Gesundheitshaus Tai Chi, freies Training Grundschule Bickernstraße Schulische Nutzung 15.30 – 17.00 Uhr Förderverein GGS Bickernstraße Lesenachmittag 16.00 – 22.00 Uhr TVE Bismarck Seniorenbegegnung Projekt lebendiger Haverkamp Inter-Café World Tamile move Förderung Muttersprache Grundschule Bickernstraße Schulische Nutzung 14.00 – 16.00 Uhr Referat Umwelt Energiestammtisch 16.00 – 18.00 Uhr Projekt lebendiger Haverkamp Kindergruppe 6 - 12 J., Pizza, Toast, Brettspiele 18.00 – 21.30 Uhr Gesundheitshaus Tai Chi Grundschule Bickernstraße Schulische Nutzung 15.00 – 18.00 Uhr Projekt lebendiger Haverkamp „kreative Erwachsene“, Holzarbeiten Venga-Girls Training/Probe 9.00 – 12.00 Uhr Projekt lebendiger Haverkamp Offene Sprechstunde 9.00 – 12.00 Uhr Kita Julius-Frisch-Straße Nähkurs Gesundheitshaus Tai Chi, freies Training Grundschule Bickernstraße schulische Nutzung 15.30 – 17.00 Uhr Förderverein GGS Bickernstraße Lesenachmittag 16.00 – 22.00 Uhr TVE Bismarck Seniorenbegegnung Projekt lebendiger Haverkamp Inter-Café 13.00 – 19.00 Uhr Grundschule Bickernstraße Frühlingsfest 8.00 – 13.20 Uhr Grundschule Bickernstraße Schulische Nutzung Gesundheitshaus Tai Chi Grundschule Bickernstraße Schulische Nutzung Projekt lebendiger Haverkamp Kinderflohmarkt 19.00 – 21.00 Uhr 3 4 Dienstag Mittwoch 8.00 – 13.20 Uhr 9.00 – 12.00 Uhr 15.00 – 18.00 Uhr 5 6 Donnerstag Freitag 8.00 – 13.20 Uhr 8.00 – 13.20 Uhr 7 Samstag 12.00 – 14.00 Uhr 8 Sonntag Ruhetag 9 Montag 18 19.00 – 21.30 Uhr 10 Dienstag 11 Mittwoch 12 Donnerstag 8.00 – 13.20 Uhr 9.00 – 12.00 Uhr 18.30 – 21.30 Uhr 13 Freitag 8.00 – 13.20 Uhr 14 Samstag 11.00 – 14.00 Uhr 15 Sonntag Ruhetag 16 Montag Sport Begegnungen Kreativangebote Kids Info/Beratung besondere Veranstaltungen 9.00 – 12.00 Uhr Projekt lebendiger Haverkamp Offene Sprechstunde 9.00 – 12.00 Uhr Kita Julius-Frisch-Straße Nähkurs Forum 2000 Treffen Bürgerplatzparty Grundschule Bickernstraße Schulische Nutzung 15.30 – 17.00 Uhr Förderverein GGS Bickernstraße Lesenachmittag 16.00 – 22.00 Uhr TVE Bismarck Seniorenbegegnung Projekt lebendiger Haverkamp Inter-Café 15.00 – 18.00 Uhr World Tamile move Förderung Muttersprache 18.30 – 21.30 Uhr Gesundheitshaus Tai Chi, freies Training Grundschule Bickernstraße Schulische Nutzung Vengagirls Training/Probe 9.00 – 12.00 Uhr Projekt lebendiger Haverkamp Offene Sprechstunde 9.00 – 12.00 Uhr Kita Julius-Frisch-Straße Nähkurs Gesundheitshaus Tai Chi, freies Training Grundschule Bickernstraße Schulische Nutzung 15.30 – 17.00 Uhr Förderverein GGS Bickernstraße Lesenachmittag 16.00 – 22.00 Uhr TVE Bismarck Seniorenbegegnung Projekt lebendiger Haverkamp Inter-Café World Tamile Move Förderung Muttersprache Grundschule Bickernstraße Schulische Nutzung Gesundheitshaus Tai Chi Grundschule Bickernstraße Schulische Nutzung 20.00 – 23.00 Uhr TVE Bismarck Jugend- Treff 28 Samstag 12.00 – 14.00 Uhr Vengagirls Training/Probe 29 Sonntag Ruhetag Kita Julius-Frisch-Straße Nähkurs Gesundheitshaus Tai Chi, freies Training 19.00 – 21.00 Uhr 17 Dienstag 18 Mittwoch 19 Donnerstag 20 Freitag 8.00 – 13.20 Uhr 9.00 – 12.00 Uhr Feiertag / Ruhetag 8.00 – 13.20 Uhr 21 Samstag 12.00 – 14.00 Uhr 22 Sonntag Ruhetag 23 Montag 19.00 – 21.00 Uhr 24 Dienstag 25 Mittwoch 8.00 – 13.20 Uhr 9.00 – 12.00 Uhr 15.00 – 18.00 Uhr 26 Donnerstag 8.00 – 13.20 Uhr 18.00 – 21.30 Uhr 27 Freitag 30 Montag 8.00 – 13.20 Uhr 9.00 – 12.00 Uhr 19.00 – 21.30 Uhr 19 Begegnungsstätte Haverkamp Bürgerzentrum Veranstaltungsort Stadtteiltreff Bickernstraße 98, 45889 Gelsenkirchen-Bismarck Impressum Bestandsaufnahme und Dokumentation 2003 Redaktion & Konzeption: Claudia Penquitt, Begegnungsstätte Haverkamp Textlich-konzeptionelle Mitarbeit: context Kerstin Westerwick, Gelsenkirchen Gestaltung & Satz: Daniel Dorra, Dorra Com Design 2003, Gelsenkirchen Fotos: © Stadtteilbüro Bismarck / Schalke-Nord und © T. Kalbach (S. 1, 10), © D. Dorra (S. 4 unten, 20) Herausgeber: Der Oberbürgermeister Referat Stadtplanung, 61 / 3