Informationen der SPD für Milse Landtagswahl am 13. Mai 2012
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Informationen der SPD für Milse Landtagswahl am 13. Mai 2012
Bürgerbrief Ausgabe 2/2012 Mit Hannelore Kraft für ein kraftvolles Nordrhein-Westfalen ■ Landtagswahl am 13. Mai 2012 ■ Hundert Jahre TV Friesen Milse ■ Neues aus Milse Informationen der SPD für Milse 2 Bürgerbrief 2/2012 Liebe Milserinnen und Milser, Reiner Blum, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Milse-Baumheide Impressum Titelbild SPD Herausgeber SPD-Ortsverein Milse-Baumheide V.i.S.d.P. Reiner Blum Rommeestraße 31 33729 Bielefeld Telefon 0521 761156 [email protected] Der Inhalt der angelieferten Beiträge gibt nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Redaktion Reiner Blum, Holm Sternbacher, Uwe Schneck, Rüdiger Schmidt Gestaltung Dipl.-Des. Tina Elges Telefon 05208 950556 www.elges-grafik.de Druck Druckerei Schlüter, Bielefeld Anzeigenleitung Reiner Blum Rommeestraße 31 33729 Bielefeld Telefon 0521 761156 [email protected] Datenannahme Reiner Blum | [email protected] Erscheinungweise viermal jährlich Auflage 2.200 Stück, kostenlos an die Haushalte in Milse Redaktionsschluss für 3/2012 6.7.2012 heute halten Sie den zweiten Bürgerbrief in diesem Jahr in Ihrer Hand. Wir berichten natürlich wie immer über Neuigkeiten und Wissenswertes aus Milse. Aber natürlich steht der Bürgerbrief diesmal auch im Zeichen der Landtagswahl und wir betreiben hier Werbung für unsere eigene Sache. Der Bürgerbrief ist nicht nur ein Stadtteilblatt sondern eines, das von der SPD in Milse gemacht wird. Und wir sind natürlich davon überzeugt, dass dies die richtige Sache für NRW und natürlich auch für uns hier in Bielefeld und Milse ist. Beitragsfreies letztes Kindergartenjahr, keine Studiengebühren, Förderung des ÖPNV – um nur einiges zu nennen. Dazu gibt es ein Wenig zu lesen. Und natürlich auch wieder Neues aus Milse. Wir berichten über unsere Aktivitäten in der Bezirksvertretung wie über die Einrichtung einer Tempo-30-Zone nördlich der Elverdisser Straße, über die L712n, die Verkehrssituation am Jokerweg und anderes mehr. Einen etwas breiteren Rahmen nimmt der 100. Geburtstag des TV Friesen Milse ein. Der SoVD und der Heimatverein berichten über ihre Vorstandswahlen. Etwas Historisches gibt’s auch wieder in diesem Blatt. Und – last but not least – ste- hen endlich der bzw. die Sieger des Fotowettbewerbs fest. Wenn Sie dieses Blatt in den Händen halten, dann wird die Siegerehrung schon gewesen sein. Darüber berichten wir dann in der nächsten Ausgabe. Jetzt aber noch zu einem anderen Thema, das ich mir erlaube, hier einmal kurz anzusprechen. Es ist nicht nur mir aufgefallen, dass man seit einiger Zeit beim Spazieren durch Milse auch auf den Bürgersteigen wieder regelmäßig vor seine Füße schauen muss. Und das liegt nicht an schiefliegenden Gehwegplatten. Nein, es sind eher die Stoffwechselendprodukte unser vierbeinigen Freunde, die wieder vermehrt auf den Gehwegen zu finden sind. Ich muss ja wohl nicht sagen, wie unerquicklich es ist, wenn man nach einem Spaziergang seine Schuhe davon reinigen muss. Also, liebe Hundebesitzer, nehmen Sie bitte Rücksicht und entfernen Sie den Dreck, wenn das arme Tierchen schon nicht warten kann, auf Stellen, wo es nicht stört. Ich wünsche Ihnen einen wundervollen Frühling und eine schöne Zeit. Und bleiben Sie uns gewogen! Ihr Reiner Blum Vorsitzender des SPD-Ortsvereins 3 Bürgerbrief 2/2012 Es wird gewählt im Land! Von Reiner Blum Das kam ja ziemlich plötzlich. Nach knapp zwei Jahren Minderheitsregierung (länger, als viele von uns gedacht haben), wurde am 14. März unverhofft der Landtag in NRW aufgelöst. Die Oppositionsparteien CDU, FDP und die Linke weigerten sich, dem Haushaltsvorschlag der Regierung zuzustimmen. Ohne Haushalt keine Regierung, das hatte Hannelore Kraft immer deutlich gemacht und somit wurde der Antrag auf Auflösung des Landtages von allen im Düsseldorfer Landtag vertretenen Parteien einstimmig angenommen. Nur 60 Tage haben wir Zeit, bis die angestrebten Neuwahlen durchgeführt werden müssen – Wahltermin ist der 13. Mai – Muttertag. Na wenn das kein Zeichen ist! Und plötzlich fanden wir uns mitten im Wahlkampf wieder. Ein Wahlkampf, auf den wir uns so schnell wie noch nie eingestellt haben. Auch wir als SPD in Milse haben uns an vielen Aktionen beteiligt. Rot-Grün hat in NRW einen guten Job gemacht. Studiengebühren abgeschafft, die Regionalstellen Frau und Beruf vor dem Ruin gerettet, Kommunen besser ausgestattet, in Bildung und Zukunft investiert. Das hätten die für meinen Geschmack ruhig noch ein paar Jahre so weiter machen können. Die Umfragen im März lassen uns frohen Mutes voranschreiten. Doch gewählt wird am 13. Mai. Wer also nicht möchte, das Studiengebühren wieder eingeführt werden, die Beitragsfreiheit für das letzte Kindergartenjahr wieder wegfällt, wer für eine solide Finanz- und Wirtschaftspolitik und eine nachhaltige Umweltpolitik ist, der sollte am 13. Mai wählen gehen und das Kreuz an der entsprechenden Stelle machen. Und denken Sie daran: Nur eine Wahl für Regina KoppHerr als unsere Landtagsabgeordnete sichert eine starke Vertretung Bielefelds in Düsseldorf und so mehr an Unterstützung und Gelder für Projekte hier vor Ort, denn ohne Gelder aus dem Land ist die Kommune leider kaum handlungsfähig. Darum ist eben dieses enorm wichtig, da wir sonst völlig abgehängt werden von den starken Städten an Rhein und Ruhr. Statt mit wechselnden Mehrheiten und Unsicherheit mit einer starken rot-grünen Regierung NRW rocken zu können, wie die Jusos sich ausdrücken, dafür wollen wir arbeiten. Dieses Jahr Weihnachtsmarkt Quedlinburg! Imkerei Blum Seit 1961 alles rund um die Biene! Deutscher Honig Pollen | Met | Bienendiätic und -Kosmetik Süßigkeiten und vieles mehr! Rommeestraße 31 | 33729 Bielefeld-Milse Telefon 0521 761156 | [email protected] 4 Bürgerbrief 2/2012 Der Anfang ist gemacht – auch in Zukunft mit Kraft fürs Land Regina Kopp-Herr Liebe Milserinnen, liebe Milser, während der Haushaltsberatungen am 14. März 2012 versuchten die LandtagsFraktionen von FDP und Die Linke die Minderheitsregierung einem Erpressungskarussell auszusetzen. Wir haben immer gesagt: Wir streben keine Neuwahlen an, fürchten sie aber auch nicht. Insofern hat die SPD-Fraktion auf Initiative von Hannelore Kraft dem Ränkespiel ein Ende gesetzt. Die rotgrüne Landesregierung zeigte klar: sie ist nicht erpressbar. Die Konsequenz daraus: Wir werden am 13. Mai diesen Jahres eine Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen haben. Vor rund zwei Jahren sind wir Sozialdemokraten mit dem Versprechen angetreten, einen echten Politikwechsel für Nordrhein-Westfalen einzuleiten. Wenn wir zurückblicken, haben wir, trotz unserer schwierigen Position als Minderheitsregierung, viel auf den Weg gebracht. Unter der Führung von Hannelore Kraft als Ministerpräsidentin haben wir Schluss gemacht mit der schwarz-gelben Privat-vorStaat-Ideologie. Stattdessen haben wir eine gerechte Hochschul- und Familienpolitik verfolgt, die Studiengebühren in Gänze abgeschafft und den dringenden Ausbau der U3-Betreuung vorangetrieben. Wir stehen für eine solide Haushaltspolitik mit Augenmaß und sorgen dafür, dass die Städte und Gemeinden ihre finanzielle Handlungsfähigkeit zurückgewinnen. Wir haben einen historischen Schulkonsens auf den Weg gebracht. Die SPD hat für mehr Mitbestimmung im öffentlichen Dienst gesorgt. Dank unserer Arbeit ist Nordrhein-Westfalen Mitbestimmungsland Nr. 1 geworden! Wir haben als erstes Flächenland ein Integrationsgesetz und packen die Energiewende an – wir stehen für eine ökologische Industriepolitik. Mein persönlicher Arbeitsschwerpunkt liegt in der frühkindlichen Bildung. Zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen der SPDFraktion im Ausschuss für Familie, Kinder und Jugend habe ich an der vorgezogenen Revision des Kinderbildungsgesetz (KiBiz) gearbeitet. Mit dem 1. Revisionsabschnitt wurden das letzte Kindergartenjahr beitragsfrei gestellt, 1.000 zusätzliche Stellen für Jahrespraktikanten geschaffen, Familienzentren gestärkt und der Ausbau sowie die Betreuung der Unterdreijährigen mit weiteren 150 Millionen Euro hinterlegt. Doch das ist nur eine Zwischenbilanz: Unser Ziel war und ist der Weg hin zu einer gebührenfreien frühkindlichen Bildung. Mit der Auflösung des Landtags wurden unsere laufenden Beratungen für den nächsten Revisionsschritt auf Eis gelegt. Besonders freut mich die Einbringung eines Gesetzentwurfes durch NRW-Justizminister Thomas Kutschaty. Er hat, auf Bestreben des Frauen Ausschusses – dessen stellvertretende Vorsitzende ich bin – über den Bundesrat eine Gesetzesinitiative zur paritätischen Besetzung von Aufsichtsratsgremien eingebracht. Dadurch soll bis zum Jahr 2022 der Frauenanteil in den Aufsichtsräten auf 40 Prozent ansteigen. Damit setzen wir ein klares Zeichen für eine Geschlechterquote, denn es hat sich doch mehr als deutlich gezeigt, dass die Selbstverpflichtung nicht wirkt. Darüber hinaus haben wir an einem Landesaktionsplan zum Schutz von Frauen und Mädchen gegen Gewalt gearbeitet. Dieser soll langfristig jeder von Gewalt betroffenen Frau und jedem ihrer Kinder kostenlose Zuflucht in einem Frauenhaus garantieren. Mit der Aufstockung um eine vierte Personalstelle in den NRW-Frauenhäusern im verabschiedeten Haushalt 2011 haben wir ein wichtiges Wahlversprechen umgesetzt und die Kürzungen der Finanzierung der Frauenhäuser der alten schwarz-gelben Koalition korrigiert. Unser Ziel war und ist die auskömmliche Finanzierung von Frauenhäusern. Ein persönlicher Erfolg ist die Weiterfinanzierung des Projektes „Freiräume“ in Trägerschaft des ev. Gemeindedienstes bis Ende 2012. Das Projekt bietet psychologische Beratung und Betreuung für Kinder und Jugendliche von Vätern, die Haftstrafen verbüßen. Unter anderem eine sozialpädagogisch betreute und angeleitete Vater-Kind Gruppe in der JVA BielefeldBrackwede/Geschlossener Vollzug. Die ersten drei Jahre wurde das Projekt durch die Aktion Mensch finanziert. Die Fortführung des Projektes ist nun möglich, da das Land die Finanzierung übernahm. Die positiven Auswirkungen für die Väter und Kinder stehen außer Frage. Diese erfolgreiche Regierungsarbeit mit Hannelore Kraft an der Spitze muss fortgesetzt werden. Setzen Sie am 13. Mai ein klares Signal mit Ihrer Erststimme für mich und Ihrer Zweitstimme für die SPD - denn es gibt noch viel zu tun! Die Prioritäten sind nach wie vor klar: Investitionen in Kinder, in Bildung, sowie in Prävention – und damit in eine gute Zukunft für die Menschen in unserem Land. 5 Bürgerbrief 2/2012 Neues aus Milse Man könnte meinen, die Stadt hätte Recht. Das Bild wurde aber während der Ferien aufgenommen! Verkehrschaos an der Grundschule: vorerst keine Lösung „Eine Lösung oder Verringerung der problematischen Verkehrssituation ist weder am Jokerweg noch in der Elverdisser Straße durch verkehrsrechtliche Maßnahmen möglich.“ Mit diesem lapidaren Satz endet die umfangreiche Stellungnahme des Amtes für Verkehr zu einem Antrag der BZV vom Juli 2011. Damals hatte die SPD das Amt Eis ausaufgefordert, eigener für Verkehr die problematische Situation vor der Milser Grundschule zu untersuchen und einen Lösungsvorschlag vorzulegen. Dem schloss sich die BZV einstimmig an. Das Ergebnis ist alles andere als erfreulich. Den fehlenden Handlungsbedarf begründet das Amt so: Die Situation an der Grundschule Milse entspricht (leider) der Situation an vielen Schulen und Kindergärten. Überall dort, wo im Bereich diese Einrichtungen nur unzureichende Parkplätze bestehen, setzten sich anliefernde Eltern häufig ganz bewusst über die beste- henden Verkehrsregelungen hinweg. Dies wird sich auch durch zusätzliche Verkehrszeichen oder Fahrbahnmarkierungen nicht verändern lassen. Überwachungsmaßnahmen der Polizei oder des städtischen Verkehrsüberwachungsdienstes zeigen allenfalls kurzfristig Wirkung. Da sowohl die unbehinderte Nutzung der Haltestelle für die anfahrenden Busse als auch die Befahrbarkeit des ohnehin sehr engen Jokerwegs aufrecht erhalten bleiben muss, scheiden auch bauliche Maßnahmen (unabhängig von ihrer Finanzierungsmöglichkeit) aus. Die Situation wird jedoch vom zuständigen Bezirksdienst der Polizei nicht als gefährlich eingeschätzt. Letztlich konnten auch während der Stoßzeiten keine tatsächlichen Gefährdungen beobachtet werden. Die zulässige Geschwindigkeit auf der Elverdisser Straße ist auf 30 km/h reduziert. Herstellung Die Sichtweiten sind für diese Geschwindigkeiten ausreichend. Von den am Anhörungsverfahren beteiligten Fachdienststellen wird zusammenfassend einvernehmlich kein Handlungsbedarf für verkehrsregelnde Maßnahmen gesehen. Die Grundschule Milse hat aus eigener Initiative einen Flyer für die Eltern ausgelegt und gebeten, die Kinder nicht in der Bushaltestelle und dem Jokerweg aussteigen zu lassen. Die unübersichtliche Situation während des Schulbeginns oder nach Schulende wird sich nach- 6 haltig nur verbessern lassen, wenn (gerade auch) die Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, sich an die bestehenden Verkehrsregeln halten. GW Anm. der Red.: Leider sind hier die Mitwirkungsmöglichkeiten seitens der Bezirksvertretung begrenzt. Wir von der Milser SPD empfinden dies als äußerst unbefriedigend. Aber es gibt Bürgerbrief 2/2012 natürlich auch noch eine andere Möglichkeit. Die Kinder, die nicht allzu weit von der Schule wohnen könnten auch zu Fuß kommen. Das hätte sogar mehre Vorteile. Der Verkehr würde reduziert, die Bewegung würde sicher nicht schaden und den Kindern würde sich ihre Umgebung auf eine ganz positive Weise neu erschließen, was auch zu einer natürlichen Entwicklung beitragen würde. Ihr Fachbetrieb in Brake Anderweit & Schröder Inh. 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Der Antrag wurde auf Betreiben der SPD in Milse gestellt. In letzter Zeit wurden wir häufiger von Bürgern aus der Hebridenstraße, dem Murmelweg, dem Fischerrott und anderen auf zu schnell fahrenden Autos angesprochen. Leider sind die Möglichkeiten der Bezirksvertretung hier begrenzt. Die Lösung, die wir ihnen anbieten können, ist die der Tempo-30-Zone. Nachdem schon die Mehlstraße zur Temo-30-Zone erklärt worden ist, sahen wir wenig Sinn darin, noch weitere einzelne Straßen zu begrenzen. Somit fallen Rommee-, Azoren-, Wasserwerk-, Hebridenstraße, Murmelweg und alle dazwischen liegenden Querstraßen unter diese Maßnahme. Das hat ausserdem den Vorteil, dass nur entlang der Einmündungen an der Elverdisser Straße entsprechende Schilder aufgestellt werden müssen. Da die tatsächliche Ausführung mit der Begründung leerer Kassen sich stark verzögern könnte, werden wir als SPD in Milse und als Fraktion in der Bezirksvertretung nach Möglichkeiten suchen, dieses möglichst zügig umzusetzen. RB L 712n – Erörterungstermin Der BZV lag in der MärzSitzung eine umfangreiche Vorlage des Amtes für Verkehr zum Erörterungstermin im Januar vor. Die direkt Betroffenen, die Bürgerinitiative L 712n nicht so!, die Umweltverbände und die Träger öffentlicher Belange haben dort ihre Einwendungen erhoben. (Hinweis wegen mehrfach geäußerter Kritik an den nicht anwesenden Politikern: Bei einem Erörterungstermin haben Politiker nichts verloren! Es ist der Tag der Betroffenen.) In dem Papier heißt es u.a.: „Die Hauptkritikpunkte der Einwender betrafen die gewählte Trassenführung, die Ergebnisse des Verkehrsgutachtens, die Verfahrensweise im Zusammenhang mit der Planfeststellung, die wassertechnischen und lufthygienischen Auswirkungen sowie die Zerschneidung von Wegeverbindungen“ durch die geplante L712n. Im Zusammenhang mit der Trassenführung wurde immer wieder kritisiert, dass der Variante 1 (Anschluss in Höhe Grafenheider Straße an die B 61) und nicht der Variante 3 (Anschluss in Höhe Elsener Straße an die B 61) der Vorzug eingeräumt wur- 7 Bürgerbrief 2/2012 Es ist wohl unvermeidlich, das diese Wegeverbindung leider abgeschnitten wird de. Das Verkehrsgutachten wurde seitens der Bürgerinitiative L 712n nicht so! stark angezweifelt und ein Gegengutachten beauftragt. In der Vorstellung des Gegengutachters wurden methodische Mängel, falsche Grundlagen für den Analysehorizont, Plausibilität und die nicht vorhandene Transparenz der Ergebnisse bemängelt. „Hierbei wurde auch auf die prognostizierten Belastungen der Grafenheider Straße und der Braker Straße eingegangen. Bei der Grafenheider Straße wurde angezweifelt, dass diese den prognostizierten Verkehrsmengen überhaupt gerecht wird, der Durchlass unter der Bahnlinie diesen Anforderungen gerecht wird und es für den 3. Bauabschnitt (Verlängerung als Durchstich auf die Engersche Straße) keine eindeutige Beschlusslage seitens der politischen Entscheidungsträger gibt. Für die Braker Straße wurden die Entlastungseffekte durch die L 712n in Frage gestellt.“ Wie zu erwarten, konnten auch nach intensiven Diskussionen nicht alle Kritikpunkte und Einwendungen der über tausend Gegner des Pro- jekts ausgeräumt werden, so dass die Bezirksregierung in Detmold entscheiden muss. Zu den Einwendungen der Stadt Bielefeld heißt es, dass bereits ein Großteil der städ2fbg. tischen Forderungen abgearbeitet worden sei. „Dies betraf z.B. die Verkleinerung des Knotenpunktes B 61/L712n/ Grafenheider Straße, die Überarbeitung der Verkehrsuntersuchung, des landschaftspflegerischen Begleitplanes, der lärmtechnischen Unterlage, des Luftschadstoffgutachtens und die Berücksichtigung bestehender Bebauungsplangebiete (somit Anspruch auf verbesserten Lärmschutz). Dennoch wurden nicht alle Anregungen und Bedenken der Stadt Bielefeld (…) berücksichtigt. Hierzu zählt die unterbrochene Wegeverbindung Stiftsweg, die zur Aufrechterhaltung der Naherholungsmöglichkeit für die Bevölkerung als zwingend erforderlich angesehen wird. Die in den Planunterlagen aufgezeigte Alternative –Führung parallel zur L 712n und über die Milser Straße (Herforder Stadtgebiet) ist sehr umwegig. Darüber hinaus hat der Landesbetrieb im Rahmen der Erörterung darauf hingewiesen, dass ein solches Brückenbauwerk –in Verlängerung der Hebridenstraße- auf Privatflächen enden würde, wodurch dieses keinen Verkehrswert hätte und somit nicht errichtet werden darf.“ Weitere Unstimmigkeiten gab es im Zusammenhang mit der Überarbeitung des landschaftspflegerischen Begleitplanes, mit dem Schutz für Fledermäuse und Amphibien. Auch sei der Brückendurchlass im Zuge der Aa-Querung zu gering bemessen, um die Klimafunktion der Flussaue zu gewährleisten. fuer SPD Milse:Layout 1 Weiteres Verfahren: Nach der Erörterung wird die Bezirksregierung Detmold als Planfeststellungsbehörde dann unter Einbeziehung aller Einwendungen, der Stellungnahmen der Fachbehörden und Träger öffentlicher Belange sowie der Ergebnisse des Erörterungstermins nach sorgsamer Abwägung aller öffentlicher und privater Belange die abschließende Entscheidung als Planfeststellungsbeschluss treffen. Hier besteht erstmals die Möglichkeit gegen diese Baumaßnahme gerichtlich vorzugehen. Der Planfeststellungsbeschluss wird nicht vor Ende 2012 zu erwarten sein. Die Bezirksvertretung Heepen nahm den Bericht zur 21.04.2011 Kenntnis.7:51 Uhr Seite 1 GW Gestaltung und Herstellung von Drucksachen Offset-, Digital-, Buch- und Reliefdruck Druckerei Schlüter GmbH W. und B. Hachmeister Eckendorfer Str. 101 · 33609 Bielefeld fon: 0521. 6 29 18 · fax: 0521.13 90 92 mail: [email protected] internet: www.schlueterdruck.de DRUCKEREI 8 Bürgerbrief 2/2012 100 Jahre Friesen! Es wurde gefeiert in Milse! Der Bezirksbürgermeister Holm Sternbacher übergibt das Präsent der Stadt zum Jubiläum. V.l.: Thomas Panhorst (Vorsitzender), Carsten Bentrup (2.Vorsitzender) und Holm Sternbacher. Leichtes Stirnrunzeln kommt auf, wenn man den vollständigen Namen des einzigen Milser Sportvereins nennt: TV (Turnverein) Friesen Mil- se e.V. Weil nicht jeder zugeben will, dass er mit dem Namen Friesen zunächst nichts anfangen kann, wird meist auf eine Volksgrup- pe getippt. Genau so, wie es Lipper, Brandenburger, Hessen oder Bayern gibt, wird es wohl auch Friesen geben, von den eine kleinere Abteilung, nämlich die Ostfriesen, in der Vergangenheit für manchen sparsamen Witz herhalten musste. Doch nichts von alledem hat mit den Milser Friesen zu tun. Und das kam so: Am 16. März 1912 trafen sich 16 Männer im Milser Krug und gründeten einen Turnverein. Der brauchte einen Namen. Ein Zeitgenosse des bekannten Turnvaters Jahn, dem der Platz im Bielefelder Zentrum seinen Namen verdankt, war Karl Friedrich Friesen, der am 27. September 1785 in Magdeburg geboren wur- de. Friesen war Turner und deutscher Patriot und am 15. März 1814, also fast auf den Tag genau 98 Jahre vor Gründung des Milser Turnvereins, in den sog. Befreiungskriegen in Frankreich gefallen. Man hatte ihn gefangen genommen und wehrlos erschlagen. Ihm zu Ehren nannte sich der neue Turnverein Friesen Milse – und bleib es, wenn auch mit Unterbrechungen (TuS, TuRa) bis heute. Zumindest ist der aktuelle Vereinsname seit dem 28. Januar 1950, also seit 62 Jahren, gebräuchlich. „Hundert Jahre wird man nicht alle Tage“ dachten sich Vereinsvorsitzender Thomas Panhorst (49) und seine Vorstandskollegen. Schon Ich bin Bielefelder und wohne gern in der Scholle Deutsche Bahn | Charterflug Lienenflug | Fährpassagen Pauschalreisen | Studienreisen Geschäftsreisen Gruppenreisen | Sprachreisen Kreuzfahrten Musicals | Sportevents www.reisebueroschildesche.de Aktuelle ote eb ungsang n h o W unter e -scholle.d www.freie weil hier sicheres Wohnen für Menschen gemacht wird. Günter Garbrecht Sicher wohnen ein Leben lang Imagekampagne A4 sz.indd 10 15.01.2009 11:37:01 Uhr 9 Bürgerbrief 2/2012 Vor langjährige Mitgliedschaft geehrt. V.v.l.: Rosi Wilkenhöner, Horst Driffmeier, Thomas Panhorst, Carsten Bentrup, Angela Möbius. Hinten: Thomas Torke, Werner Justmann und Hartmut Becker. zu Jahresanfang war deshalb klar, dass das Hundertjährige gebührend gefeiert werden sollte. Mit dem vereinseigenen Sportlife stand auch ein passenden Rahmen zur Verfügung. Viele geladene Gäste, an der Spitze Bezirksbürgermeister Holm Sternbacher (Milse) als Vertreter des Oberbürgermeisters fanden sich genau hundert Jahre nach der Vereinsgründung, am 16. März 2012, in der festlich umgestalteten Badmintonhalle des Sportlife ein: Für den musikalischen Rahmen sorgte der CVJM-Posaunenchor, der sich anstelle des verhinderten Chorleiters Friedrich-Wilhelm Meyer als Dirigenten Volker Panzer aus den nahen Brake ausgeliehen hatte. Vereinsvorsitzender Thomas Panhorst und sein Vertreter Carsten Bentrup ließen kurzweilig 100 Jahre Friesen Milse Revue passieren – und zeichneten etliche Sportler für langjährige Mitgliedschaft aus, darunter den 73jährigen Werner Justmann, der seit 50 Jahren den Friesen angehört – und damit genau der Hälfte der Lebenszeit des Geburtstagskindes. Druckfrisch, erst wenige Stunden vor der Jubiläumsveranstaltung fertiggestellt, konnte Thomas Panhorst die 48-seitige Festschrift verteilen – die übrigens in einer Auflage von 3.000 Exemplaren in alle Milser Haushalte gelangen soll. Darin ist die Chronik des Vereins nachzulesen. Aber auch die Aktivitäten der derzeitigen Abteilungen Turnen, Tennis, Karate, Fußball, Badminton, Tischtennis und Sportlife sind dargestellt. In seinem Grußwort hob Bezirksbürgermeister Sternbacher die Bedeutung des Sports, insbesondere die Jugendarbeit hervor, die beim TV Friesen Milse einen hohen Rang einnehme. Die Grüße des Stadtsportbundes überbrachte dessen Vizepräsidentin Astrid Benker. Rüdiger Schmidt, Vorsitzender des Milser Heimat- und Geschichtsvereins, überbrachte als Koordinator des Milser S ste ervicequalität www.lvm.de Jetzetln! h Hö c Treff gleich die Grüße und Glückwünsche von 15 Vereinen sowie des benachbarten TuS Brake – und ersparte den Zuhörern auf diese Weise viele gleichlautende Reden. Vorsitzender Klaus Güse gratulierte schließlich für den benachbarten TSV Altenhagen 03. Das anschließende Bufett, vom Vorstand in der Küche des Sportlife liebevoll selbst zusammengestellt, war dem Geburtstag angemessen: ausgewählt, gut und reichlich. Alles in allem eine zünftige Geburtstagsfeier (die 2013 wiederholt werden kann, wenn die Freiwillige Feuerwehr Milse und der SPD Ortsverein Milse gleichfalls 100 Jahre alt werden). erung ersich Autov echs w Exklusiv für Sie: starker Service, super Preis! Wir beraten Sie gern: LVM-Servicebüro Michael Thrömer Braker Str. 61 33729 Bielefeld Telefon (0521) 9 23 85 32 [email protected] 10 Bürgerbrief 2/2012 Michael Groschek: Packen wir’s an! Michael Groschek, Generalsekretär der NRWSPD Wir haben immer gesagt: Wir streben keine Neuwahlen an, aber wir fürchten sie auch nicht. Rot-Grün ist vor rund zwei Jahren mit dem Versprechen angetreten, ei- nen echten Politikwechsel für Nordrhein-Westfalen einzuleiten. Und wir haben dieses Versprechen eingehalten. Wir haben Schluss gemacht mit der schwarz-gelben „Privat vor Staat“-Ideologie. Wir stehen für eine solide Haushaltspolitik mit Augenmaß. Wir haben die Studiengebühren abgeschafft und den Ausbau bei der U3-Betreuung vorangetrieben. Wir sorgen dafür, dass die Städte und Gemeinden ihre finanzielle Handlungsfähigkeit zurückgewinnen. Wir haben einen historischen Schulkonsens auf den Weg gebracht. NRW ist dank uns wieder das Mitbestimmungsland Nummer Eins. Wir haben als erstes Flächenland ein Integrationsgesetz und ein modernes Klimaschutzgesetz auf den Weg gebracht. Wir packen die Energiewende an und stehen für eine ökologische Industriepolitik. Diese erfolgreiche Arbeit der rot-grünen Koalition wollen wir fortsetzen. Unsere Prioritäten sind klar: Wir investieren in Kinder, Bildung und Vorbeugung und damit in eine gutes Zukunft unseres Landes. Die SPD in Nordrhein-Westfalen ist einig und entschlossen. Wir sind gut gerüstet für die kommenden Wahlkampf-Auseinandersetzungen und haben die Trümpfe in der Hand: Die Bilanz unserer Regierung kann sich sehen lassen, wir haben das beste inhaltliche Programm und wir haben mit unserer Landesvorsitzenden Hannelore Kraft eine herausragende Persönlichkeit an der Spitze des Landes. Packen wir’s an! Hannelore Kraft Spitzenkandidatin der SPD für das Amt der Ministerpräsidentin in NRW Eigentlich kennt sie ja fast jeder, aber hier noch einmal ein kleines Kurzporträt, damit Sie auch wissen, wen Sie an die Spitze unseres Landes wählen sollen. • Hannelore Kraft • 12. Juni 1961 • geboren in Mülheim, verheiratet, ein Sohn (Jan, 17 Jahre) • 1980 Abitur • 1980 – 1982 Ausbildung zur Bankkauffrau; Kaufmannsgehilfenbrief • 1982 – 1989 Studium der Wirtschaftwissenschaften an der Universität Duisburg, zeitweise Auslandsstudium am King‘s College, London; Praktikum bei der Banque Populaire Tours, Frankreich; Praktikum bei der PROGNOS AG, Basel, Schweiz • 1989 Abschluss als DiplomÖkonomin • 1989 – 2001 Unternehmensberaterin und Projektleiterin • seit dem 2. Juni 2000 Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen • April 2001 – November 2002 Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten des Landes Nordrhein-Westfalen • November 2002 bis 1. Juni 2005 Ministerin für Wissenschaft und Forschung des Landes NordrheinWestfalen • seit Juni 2005 Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag von NordrheinWestfalen • seit Januar 2007 Landesvorsitzende der NRWSPD • seit November 2009 stellvertretende Vorsitzende der SPD • vom 14. Juli 2010 – 13. März 2012 Ministerpräsidentin von NordrheinWestfalen • November 2010 bis Oktober 2011 Bundesratspräsidentin Mitgliedschaften: • seit 1994: Mitglied der SPD; 1995 - 03/2009: Mitglied des Unterbezirksvorstands der SPD-Mülheim; seit 2004 Mitglied im Vorstand der NRWSPD, seit 2005 Mitglied des SPDBundesvorstands; seit 2007 Mitglied im Präsidium der Bundes-SPD Weitere Gremien/Vereine: • Mitglied der IG-Metall; Mitglied der AWO Hobbys: • Spiel, Sport und Spaß mit Mann, Sohn und Hund; Essen und Klönen mit Freunden 11 Bürgerbrief 2/2012 Heimatverein mit neuem Vorstand Die 15. Mitgliederversammlung des Heimat- und Geschichtsvereins Milse fand am 3. März im Sportlife statt. Neben den üblichen Regularien, die die Vereinssatzung für eine derartige Versammlung vorschreiben, standen in diesem Jahr turnusmäßig Neuwahlen auf der Tagesordnung. Gründungsvorsitzender Wilhelm Westerwelle (78) hatte schon vor zwei Jahren angekündigt, in diesem Jahr für eine erneute Wiederwahl als Altersgründen nicht zur Verfügung zu stehen. Auch die stellvertretende Vereinsvorsitzende Christel Siekmann wollte nicht wieder kandidieren. So wählte die Versammlung einstimmig den bisherigen Geschäftsführer Rüdiger Schmidt (63) zum neuen Vorsitzenden, Waldemar Henrichsen zu seinem Vertreter. Neuer Geschäftsführer wurde Wolfgang Schmidt (52), Bruder des neuen Vorsitzenden. Zu Beisitzern wurden gewählt: An- JVH des SoVD Milse Alle zwei Jahre ist es soweit, in den Ortsverbänden stehen Wahlen zum Vorstand an. Der bestehende Vorstand hat sich zur Wiederwahl gestellt. Neugewählt wurden eine Stellvertreterin für die Frauensprecherin, ein zweiter Schatzmeister sowie die Revisoren. Der Ortsverband hat 282 Mitglieder. Regelmäßige Versammlungen und Klöntage lassen den Ortsverband leben. Sonderveranstaltungen wie Vorträge zu sozialpolitischen Themen werden auch sehr gerne wahrgenommen. Die Wahlen wurden begleitet durch Gerda Günzel, stlv. Frauensprecherin im Kreis Bielefeld: 1. Vorsitzender Uwe Schneck, 2. Vorsitzende Annelise Weinberger, 1. Schatzmeisterin Inge Haase, 2. Schatzmeister Manfred Adam, 1. Schriftführer Manfred Güse, Schriftführerin Helene Schwietz, 1. Frauensprecherin Anneliese Weinberger, 2. Frauensprecherin Ingrid Büchter. Revisoren: Ursula Dudziak, Kurt Dudziak und Wilhelm Kruse. nelie Schilling (neu), Heinz Neuhaus, Gerhard Well- mann und Rolf Brinkhoff. 12 Bürgerbrief 2/2012 Historisches Über 80 Jahre wurde Milse von Schildesche aus verwaltet, obwohl die räumliche Nähe nach Heepen (und die Zugehörigkeit zur dortigen Kirchengemeinde) eigentlich dagegen sprach. Die Ursache für diese verwaltungsmäßige Zuordnung ist eng mit den Namen Napoleons und seiner Machtpolitik verbunden. Milse – vor 200 Jahren ein Spielball politischer Grenzziehungen Napoleon (1769 – 1821) hatte nach dem Sieg über Preußen in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt (1806) seinem Bruder Jérôme (1784 – 1860) mit Sitz im Kasseler Schloß Wilhelmshöhe die Leitung des neuen Königreichs Westphalen übertragen, das seit 1807 bestand. Napoleons Machtpolitik – besonders das wirtschaftliche Abschneiden Großbritanniens vom europäischen Festland durch die sog. Kontinentalsperre – führte 1811 dazu, das Teile des Königsreichs Westphalen dem Kaiserreich Frankreich zugeordnet wurden: Alles, was nordwestlich einer Grenzlinie vom Rhein durch ganz Nordwestdeutschland bis hinauf nach Lübeck lag, wurde unter Napoleons Herrschaft gestellt. Auch die Grenze des Kantons Schildesche war davon berührt, denn der Johannisbach bildete hier die Grenze Unsere Leistungen für Ihre Gesundheit: • Krankengymnastik • Funktionelle Osteopathie und Integration • Massage • Manuelle Lymphdrainage • Hausbesuche • Rückenschule Termine nach Vereinbarung! Hebridenstraße 44 in Bielefeld/Milse Telefon: 0521 7707-070 | Telefax: 0521 7707-219 Mobil: 0177 9637642 | [email protected] www.physio-buchwald.de zwischen Westphalen und Frankreich. Der Kanton Schildesche verlor die Ortschaften Laar, Diebrock, Eickum, Vilsendorf, Theesen sowie die Bauerschaft Schildesche. Als Ausgleich für diese wegfallenden Gebietsteile und um sein bisheriges Einkommen nicht zu gefährden, erhielt der Schildescher Maire (Bürgermeister, später Amtmann) Johann Franz August Lampe (1765 – 1823) die westphälisch gebliebenen (südöstlich des Johannisbaches gelegenen) Teile des Kantons Werther. Dazu zählten die Bauerschaften des Kirchspiels Dornberg, außerdem Teile von Schröttinghausen und Deppendorf sowie Isingdorf. Über die weiteren Veränderungen, die sich aus der neuen Grenzziehung ergeben, lässt sich – die Gemeinde Milse betreffend – mit den Worten des Historikers U. Kahmann folgendes sagen: „Als der Maire nämlich am 12. März 1811 vorläufig von der Vereinigung der beiden Halbkantone [Schildesche und Werther] in Kenntnis gesetzt wird, verbindet er vier Tage darauf seinen Dank mit einer Bitte: ,Dürfte ich wohl für den Herrn Friedensrichter Reuter und mich noch einen Wunsch wagen: so wär es der, daß die Milser Arrode, worauf sich ca. 300 Menschen befinden, auch noch zu dem hiesigen Bezirk gelegt werden möge, indem solche näher bey Schildesche als Heepen liegt, und der letzt- 13 13 Bürgerbrief 2/2012 gedachte Canton [Heepen] doch immer noch sehr groß bleiben würde.“ Milse gehörte von jeher zum Verwaltungsbezirk Heepen. Warum Lampe auf den Gebietszuwachs Wert legte, ist nicht ersichtlich, sein Einkommen, oder auch das von [Richter] Reuter, hing hiervon nicht ab. [Unterpräfekt] von Bernuth indes leitete sogleich erste Maßnahmen ein, doch ging die Sache nicht binnen weniger Tage vonstatten. Gut zwei Wochen später, am 30. März 1811, meldet sich Lampe daher ein weiteres Mal bei seinem Dienstherrn und erneuert seine Bitte: „Um seinen Heeper Amtskollegen nicht zu verprellen, schlägt er jetzt vor, diesen angemessen zu entschädigen. Die Heepensche Senne, jenseits des Teutoburger Waldes gelegen und seit der westphälischen Gebietsreform ein Teil des Kantons Brackwede, möge wieder Heepen als Ersatz für Milse zugeordnet werden. Damit aber der Brackweder Maire ebenfalls nicht übervorteilt würde, wäre es vielleicht doch möglich, den Kanton Brockhagen aufzulösen und dem Kanton Brackwede anzugliedern. Auf ein komplettes Revirement der soeben mühsam bewerkstelligten Neuordnung des Distrikts Bielefeld wäre das Ganze hinausgelaufen.“ Milse wird 1811, der Tag ist nicht überliefert, der Verwaltung des Kantons Schildesche zugeordnet – auch wenn die Angaben des Maire Lampe, wie man heute weiß, schon damals nicht den Tatsachen entsprachen. Denn Milse lag weder damals noch liegt es heute „näher bei Schildesche als bei Heepen.“ Das schließlich veranlasste den Milser Gemeindevorstand mit Kolon Johann Philipp Schürfeld (Milse Nr. 5) an der Spitze am 12. Januar 1892, auf die räumliche Nähe zu Heepen hinzuweisen. Nach 82 Jahren wechselte die für Milse zuständige Verwaltung erneut – diesmal zurück zum Amt Heepen. Das Bild zeigt Grenzpfähle (hier ein Erinnerungsstück aus Schröttinghausen), die die westphälisch-französische Grenze am Johannisbach markierten. Wann wurde die Milser Post geschlossen? 14 Bürgerbrief 2/2012 Wolfgang Bokermann Sieger im Fotowettbewerb! Die Jury kürt das Bild Spuren im Schnee von Wolfgang Bokermann zum schönsten Bild des Wettbewerbs. Die 4-köpfige Jury bestehend aus Tina Elges, Elges-Grafik, Alexandra Peitz, Freie Scholle, Rüdiger Schmidt, Heimatverein Milse und Monika Blum, SPD Milse-Baumheide haben sich eindeutig für das Bild Spuren im Schnee entschieden. Auf Platz zwei ist ein Foto von Sarah Strosin gelandet – Wasserturm bei Nacht. Und den dritten Platz belegt Jörg Rolletschek mit Baum im Gegenlicht. Den Preis für den Fotowettbewerb hat Wilken Kisker gestiftet. Dafür danken wir ihm ausserordentlich. Es wird ihn besonders freuen, dass eines der Siegerbilder auf seinem Gelände, dem Gewerbepark Milse aufgenommen wurde! Die Siegerehrung mit Preisverleihung hat beim Maibaumaufstellen am 1. Mai stattgefunden. 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