PDF, 4,4 MB - Deutsche Bank

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PDF, 4,4 MB - Deutsche Bank
Deutsche Bank
Corporate Citizenship Newsletter
Deutschland
Frühjahr / Sommer 2015
Einblicke
Mitarbeiterengagement
Pro-bono-Beratung
Bildung
Born to Be
Regionale Initiativen
Quer durchs Land
Nachhaltig investieren
Kapital mit Mehrwert
3D
Bildung | Soziales | Kunst & Musik | Mitarbeiterengagement
Soziales
Die Gründerszene stärken
Foto: © iStock.com / Rawpixel Ltd
Die unternehmen was
Die Deutsche Bank unterstützt die innovativen Ideen von Gründern weltweit.
Soziales Unternehmertum:
unternehmeri­sches Denken und Handeln
zum Wohle der Gesell­schaft und zur Lösung
oder Ver­besserung gesell­schaftlicher Miss­
stände […] Der Erfolg von Social Entre­
preneurship wird nicht allein auf Basis
finan­zieller Profite, sondern anhand des
gesellschaftlichen Nutzens bewertet.
Gabler Wirtschaftslexikon
Sie arbeiten wie herkömmliche Unter­
nehmen, reinvestieren ihren Gewinn jedoch
größten­teils in den eigenen Betrieb oder
unterstützen damit gemeinnützige Organi­
sationen. Ihre Finan­zie­rungsquellen sind
neben öffent­lichen Geld­gebern meist
Investoren, die einen sogenannten „double
bottom line“-Ansatz mit ihren Einlagen
verfolgen, also neben der finanziel­len auch
die soziale Rendite mit­einbeziehen. Der
moderne Sozialstaat profitiert von den neuen
Akteuren – ihre selbst­tragenden Lösungen
entlasten und erneuern ihn. Schon heute ist
jedes vierte in der EU gegrün­dete Unter­
nehmen ein Social Business. In Deutschland
arbeiten rund 2,3 Millionen haupt­amtlich
Herausgeber
Deutsche Bank AG
Taunusanlage 12
60262 Frankfurt am Main
Beschäftigte im dritten Sektor, also gut
9% aller sozialversicherungs­pflichtigen
Beschäftigten. Der Jahresumsatz beträgt
etwa 89 Mrd. Euro, das sind rund 4%
des Bruttoinlandsproduktes.
Visionäre Ideenschmieden
Die neuen Gründer erkennen Märkte, wo
andere noch keine sehen. Ihre innovativen
Pro­dukte und Dienstleistungen sprechen
Kunden an, die bei ihrem wirtschaftlichen
Handeln soziale Gesichtspunkte nicht
aus den Augen verlieren. Und die Gründer
liegen damit im Trend: „Zu den IHKGründungs­beratungen kommen mehr
Menschen, die mit innovativen Ideen
ihr eigenes Unternehmen aufbauen wollen“,
sagt auch Eric Schweitzer, Präsident des
Deutschen Industrie- und Handels­kam­mer­
tages. Doch viele Start-ups scheitern an
der Finan­zierung. Sie schätzen ihre Start­
investitionen und laufenden Kosten zu niedrig
ein und können am Ende die nötigen
Ressourcen nicht aufbringen. Hier setzen
die Programme der Deutschen Bank und
ihrer Stiftungen an.
Erfahren Sie mehr
über das weltweite gesellschaftliche Engagement
db.com/gesellschaft
Kontakt- und Bestellmöglichkeit
[email protected]
Initiativen zur Stärkung des Unter­nehmer­tums
haben bei der Deutschen Bank eine lange
Tradition: Als erste globale Bank legte sie 1997
einen Mikrofinanzfonds auf und hat seitdem
in Zusammenarbeit mit 130 Mikro­finanz­
instituten in 51 Ländern 3,9 Millionen Kleinst­
kredite ermöglicht. 2007 hat sie in Deutschland mit db Microfinance-Invest den ersten
derartigen Fonds auch privaten Anlegern
zugänglich gemacht und setzt sich darüber
hinaus als Vorreiter für ethisches Ver­halten
und Kundenschutz in der Branche ein. Über
Social Venture Funds stellt die Deutsche Bank
zudem Kapital für Projekte zur Verfügung,
die nach rein wirt­schaft­li­chen Gesichtspunkten
nur wenig Aussicht auf Finan­zierung hätten
oder einen Kapital­anschub benötigen, der sich
erst Jahre später amortisiert.
Gründungsmotor ankurbeln
Die sogenannten Impact Investments sind
eine Antwort auf die gesellschaftlichen und
ökologischen Herausforderungen dieser
Zeit. In Großbritannien legte die Deutsche Bank
bereits 2011 den Impact Investment Fund mit
einem Volumen von 10 Mio. Pfund auf, der
Der 3D Newsletter wurde klimaneutral
gestellt und auf Recyclingpapier gedruckt,
das mit dem Blauen Engel ausgezeichnet ist.
es Sozialunternehmern ermöglicht, Finan­zie­
rungslücken zu schließen. In Italien hat die
neu gegründete Fondazione Deutsche Bank
mit ihrem ersten Social Bond 100.000 Euro
für die Tafel Banco Alimen­tare eingeworben,
die Lebens­mittel an Hilfs­organisationen verteilt. Hierzu­lande unterstützt eine Crowd­fun­
ding-Platt­form, die die Deutsche Bank Stiftung
zusammen mit der Social Impact gGmbh ins
Leben gerufen hat, Sozialunternehmen in
der schwie­rigen Gründungsphase.
Mit neuen Lösungskonzepten für gesell­
schaftliche Herausforderungen wirt­schaft­
lich erfolgreich zu sein, ist kein leichtes
Unter­fangen. Kapitalgeber reagieren meist
zögerlich, scheuen das Risiko, wollen
erst investieren, wenn eine Firma rentabel
ist. Denn die Angst vor dem Versagen ist
groß, in Deutschland gilt Scheitern als Makel,
das hemmt den Gründungs­schwung. Umso
wichtiger ist es, neue Finanzinstrumente zu
erschließen und starke Partner an die Seite
der jungen Unter­nehmer zu stellen. Mit
ihrem Finanz-, Projekt- und Marketingwissen
geben sie neue Impulse und bringen den
deutschen Gründungsmotor auf Touren.
Editorial
Thorsten Strauß
3D Deutsche Bank Frühjahr / Sommer 2015
International
Im Dialog
Mitarbeiterengagement
Pro-bono-Beratung
Smarter Start
Unternehmertum als Chance – Nachsitzen
im Silicon Valley?
Synergien schaffen
Sozialunternehmer leisten nicht nur einen
wichtigen Beitrag zur Lösung akuter gesell­
schaftlicher Probleme, sondern entwickeln
sich auch zunehmend zu einem maßgeblichen
Wirtschaftsfaktor. Gleichzeitig stehen engagierte
Gründer aber häufig vor scheinbar unüber­wind­
lichen Hürden. Die Expertise unserer Mitarbeiter,
unsere langjährige Erfahrung bei der Entwicklung
innovativer Impact Investments sowie unsere
weltweiten Netzwerke können hier einen ganz
entscheidenden Erfolgs­beitrag leisten.
In dieser zweiten Ausgabe unseres 3D News­
letters stellen wir Ihnen Initiativen vor, mit denen
wir Jungunternehmer im gemeinnützigen Bereich
unterstützen. Aber auch im kreativen, techno­
logischen oder Produktionsbereich fördern wir
ähnliche Programme. Wir stehen den Start-ups
partnerschaftlich bei, um ihr Geschäftsmodell zu
entwickeln, es auf eine wirtschaftlich trag­fähige
Basis zu stellen oder um sich die nötigen
Finanzierungsquellen zu erschließen. So stärken
wir die Gründer­­­­­szene – in unserem Heimatmarkt
Deutschland genauso wie in anderen Regionen
der Welt.
Im vergangenen Jahr haben unsere Kollegen
62.500 Stunden investiert, um sich zum Bei­spiel
als Juroren bei startsocial zu engagieren, ihre
professionellen Kompetenzen pro bono bei
gemeinnützigen Organisationen oder Sozial­unter­
nehmen einzubringen oder den Unternehmergeist
von Jugendlichen zu befördern. Außerdem
haben die Deutsche Bank und die Deutsche Bank
Stiftung neue Beteiligungsmöglichkeiten – auch für
Privatpersonen – geschaffen, die zur Entwicklung
des dritten Sektors beitragen.
Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch
einige Highlights unseres gesellschaftlichen
Enga­gements in Deutschland. Mehr dazu auch
in unserer nächsten Ausgabe von 3D, die
anlässlich des 25. Jahrestages der deutschen
Wieder­vereinigung erscheinen wird.
Ich lade Sie herzlich ein, unsere Projekte näher
kennenzulernen, an einigen Veranstaltungen in
Ihrer Nähe teilzunehmen und würde mich freuen,
wenn Sie auch anderen davon erzählen.
Thorsten Strauß
Global Head of Communications, CSR & Public Affairs
Knapp 13 Millionen Menschen engagierten
sich im vergangenen Jahr in Deutschland
ehrenamtlich – Tendenz steigend. Bundes­
innen­minister Thomas de Maizière betonte
jüngst: „Freiwilliges Engagement ist wichtig
für unsere Gesellschaft. Weil es das Leben
mitein­ander sicherer, lebenswerter und
reicher macht.“ Aus Sportvereinen, Umwelt­
projekten und sozialen Institutionen ist das
Heer von Freiwilligen nicht mehr weg­
zudenken. In der Deutschen Bank ist Corporate
Volunteering seit vielen Jahren integraler
Bestandteil der Unter­nehmens­kultur. Im Jahr
2014 enga­gierten sich rund 17.000 Mitarbeiter
über 190.000 Stunden in sozialen Projekten.
In Deutschland allein waren es mehr als
7.000 Mitarbeiter mit 100.000 Stunden. Ein
Fokus liegt dabei auf der Weitergabe des
Fach­wissens der Mitarbeiter der Bank
an Sozial­unternehmen. Diese neuen Gründer
entwickeln unkonventionelle und innovative
Geschäfts­ideen, wo staatliche und zivil­
gesellschaftliche Akteure an ihre Grenzen
stoßen. Sozialunter­nehmer zu werden
ist ein­fach, es zu bleiben jedoch ungleich
schwerer. Die Finanzierungs­quellen für Social
Busi­nesses sind rar, die Zahl potenzieller
Investoren überschaubar. Auch viele Banken
zeigen erst Interesse an einem Sozialunter­
nehmen, wenn es tatsächlich profitabel ist.
„Wir sind total glücklich mit
der Beratung. Unser Mentor
hat uns die Angst vor
den finanziellen Risiken
genommen.“
250 Gäste folgten der Diskussion in der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Bank
Selbstständigkeit bedeutet: Eigenverant­
wortung übernehmen, Risiken abwägen,
Rückschläge akzeptieren. Eine Erfolgs­
garantie gibt es nicht. Doch wer starke
Partner an seiner Seite hat, die Finanz-,
Projekt- und Marketing­wissen in das Start-up
einbringen, kann seine Erfolgschancen
beträchtlich erhöhen. Noch ist Deutschland
im internationalen Vergleich von einem
etablierten Entrepreneurship-Ökosystem
zwar weit entfernt und rangiert im OECDVergleich der Selbstständigenquoten nur im
unteren Mittelfeld. Doch die Gründungs­
dynamik nimmt Fahrt auf. Vor allem
Hochschulabsolventen, Kreative und ITStart-ups sorgen laut DIHK-Report 2014 für
frischen Wind in der Gründerszene. Ihre
innovativen Ideen sind für Fortschritt,
Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit des
Landes entscheidend.
Scheitern erlaubt
Von der kleinen lokalen Ideenschmiede bis hin
zum global gefragten Start-up unterstützt die
Deutsche Bank die innovativen Geschäfts­
ideen der Gründerszene weltweit und bringt
sich aktiv in den gesellschaftlichen Diskurs
zur Gründungskultur ein. So zum Beispiel in der
Veranstaltung aus der Reihe „momentum –
Das Deutsche Bank Gesprächsforum“, die
Ende Februar in Berlin, der boomenden Startup-City in Deutschland, stattfand. Unter
dem Titel „From start-up to blue chip – What
Germany can learn from America’s culture
of innovation“ wagten die Gesprächs­
teilnehmer einen Ver­gleich zwischen zwei der
innovativsten Industrie­staaten der Welt,
deren Veränderungskultur über Jahrzehnte
unterschiedlich geprägt wurde.
Die USA sind das weltweit größte Testlabor
für neue Geschäftsideen und haben inter­
nationale Milliardenkonzerne geschaffen.
„Wir können das US-System
zwar nicht nachbilden, doch
wir können von ihm lernen –
und dies bietet uns eine
ausgezeichnete Gelegenheit,
etwas noch Besseres zu
schaffen. Das ist eine Aufgabe
für die gesamte Gesellschaft,
nicht nur für die Politik.“
Podiumsteilnehmer Christoph Keese,
Executive Vice President, Axel Springer
3
3D Deutsche Bank Frühjahr / Sommer 2015
26 Mrd. US-Dollar Risikokapital flossen im
ver­gangenen Jahr allein ins Silicon Valley.
Die US-amerikanische Gesellschaft ist auf­ge­schlossen gegenüber unternehmer­ischen
Risiken, hat eine aktive Venture-CapitalBranche, eine höhere Konzentration an
Gründer­zentren und eine offene „Kultur des
Scheiterns“, die einen fruchtbaren Nähr­boden
für neue Geschäfts­ideen bietet. Deutschland
überzeugt den Weltmarkt hingegen mit seinen
evolutionären Innova­tionen, speziell in den
traditionellen Branchen Maschinenbau und
Ingenieur­wesen. Junge Unternehmens­
gründer, die mit ihren Ge­schäftsideen die Welt
verändern wollen, spielen derzeit noch
eine weitaus kleinere Rolle. Auch die Risiko­
bereitschaft ist geringer. „Man muss
Begeisterungsfähigkeit mit­bringen und bereit
sein, Geld auszugeben. Ein Unterneh­men
muss nicht schon im ersten Jahr rentabel sein,
sondern erst nach fünf oder zehn Jahren.
Konzentrieren Sie sich nicht ausschließlich
auf die Risiken – denken Sie auch an die
Chancen“, sagt deshalb Rubin Ritter, Co-CEO
des erfolg­reichen Online-Händlers Zalando
auf der „momentum“-Veranstaltung.
Gründerin Nicole Klaski, The Good Food – Liebe auf
den 2. Blick, Social Impact-Stipendiatin
Kompetente Mentoren
Die Deutsche Bank unterstützt Social Start-ups
bereits in der Gründungsphase. Zusammen
mit der Social Impact gGmbH hat sie die
Investment Readiness Initiative ins Leben
gerufen, die Jungunternehmer und ehren­amt­
liche Mentoren der Deutschen Bank zusam­
menbringt (s. S. 12). Gemeinsam evaluieren
sie das Finan­zierungsvorhaben und entwickeln
einen Maßnahmenplan, der fach­gerecht
auf die anstehenden Finanzierungsrunden
vorbereitet. „Die Beratung hat unsere
Erwartungen bei weitem übertroffen und uns
sehr projektorientiertes Fachwissen an die
Hand gegeben. Das hat uns einen enormen
Schritt weitergebracht“, sagt Jan Lenarz,
Social Impact-Stipendiat und Gründer von
Vehement, dem ersten Label für nachhaltige
Kampfsportausrüstung.
Doch nicht nur die Stipendiaten profi­tieren
von der Zusammenarbeit, auch für die Mentoren
lohnt sich der Blick über den Teller­rand. „Es
ist ein Geben und Nehmen – für alle Seiten ein
Gewinn“, sagt Deutsche Bank-Mitarbeiter
Heiko Emmel, der dem Start-up Made
in Afghanistan, einem Label für nachhaltige
Produkte, als Mentor zur Seite steht. „Ich
bewundere und schätze den Pionier­geist und
die individuelle Leidenschaft, die die Gründer
mitbringen. Diese Leiden­schaft, gepaart mit
einer professionellen Distanz, mag vorder­
gründig ein Widerspruch sein, bei genauem
Hinsehen ist es aber die perfekte Symbiose.“
Auch das bereichs­übergreifende Team Startup
@Berlin leistet einen Beitrag zur Unterstützung
der Jungunternehmer und greift dafür
auf das internationale Expertenwissen der
Deutschen Bank zurück.
Ein ähnliches Ziel wie die Investment
Readiness Initiative verfolgt auch der Business­
planwettbewerb startsocial, der jedes Jahr
100 kostenlose Beratungs­stipendien an soziale
Projekte und Organisationen vergibt. Bisher
haben rund 200 Deutsche Bank-Volunteers
über 280 Initiativen im Rahmen des Wett­
bewerbs als Juror oder Coach begleitet. Mit
ihrer Erfahrung und unternehmerischen
Expertise geben sie den sozialen Initiativen
Orientierung und Unterstützung. Gleichzeitig
nehmen sie neue Impulse für ihre Arbeit
mit – und das gute Gefühl, mit ihrer beruflichen
Kompetenz soziale Initiativen voranzubringen.
„Wir haben zusammen etwas geschaffen,
was jeder Einzelne so nicht hätte erreichen
können. Und das finde ich toll!“, sagt Claudia
Berges, Deutsche Bank-Mentorin des
Kinder­projekts Siebenstein, das sozial benach­
teiligte Kinder und deren Eltern in einem
Karlsruher Brennpunktviertel unterstützt.
Veronika Zech von Siebenstein erinnert sich
an die ersten Telefonkontakte: „Bereits
da habe ich gemerkt, das sind so kompetente
Leute, die werden uns einen großen Schub
nach vorne geben.“ Bis heute treffen sie sich
regelmäßig und besprechen kleine und große
Schritte, die das Projekt wachsen lassen.
Im Team zum Erfolg
Das frühzeitige Engagement der
Deutschen Bank gilt jedoch nicht nur sozialen
Gründern im eigenen Land. Auch in anderen
Regionen geht es darum, innovative unter­
nehmerische Entwicklungen zu ermöglichen.
An britischen Kunsthochschulen machen
jedes Jahr mehr als 50.000 Studenten ihren
Abschluss. Mit den Awards for Creative
Enterprise unterstützt die Deutsche Bank seit
1993 junge Künstler und Designer praktisch
und finanziell beim Aufbau ihres eigenen
Unternehmens oder bei der Verwirklichung
eines Projekts. Neben einem Startkapital
in Höhe von 10.000 Pfund, das die Gewinner
erhalten, werden sie in ihrem ersten Jahr als
Unter­nehmer von einem Mentor der
„Wir nutzen die Vielfalt der
Ideen im Team und arbeiten
mit großem Spaß und hoher
Wertschätzung an
tragfähigen, nachhaltigen
Lösungen.“
Deutsche Bank-Mitarbeiterin Nicole Gieseler,
Mentorin des Start-ups Digitale Helden
Deutschen Bank begleitet. Seit 1993 wurden
177 junge Talente ausgezeichnet und
erhielten insgesamt mehr als 1,4 Mio. Pfund
Startkapital für ihre Unternehmen.
In Albanien eröffnet das Accelerator Program
von Yunus Social Business Albania, das die
Deutsche Bank aktiv fördert, Chancen
für junge und motivierte Gründer. In Südafrika
fördert die Bank die lokale Gründerszene
und stellt neben der Expertise der Kollegen
vor Ort auch die nötige Infrastruktur
zur Verfügung. Außerdem entsendet sie im
Rahmen ihres Corporate Community
Partnership-Programms Führungskräfte aus
den eigenen Reihen zu gemeinnützigen
Organisationen, Mikrofinanzinstitutionen,
Sozialunter­nehmen oder akademischen
Einrichtungen in Ent­wicklungs- und Schwellen­
ländern. Seit 2008 haben 79 Volunteers
insgesamt 25 Partner­organisa­tionen in Afrika,
Latein­amerika und Asien beraten. Ein
Gewinn an wertvollen Erfahrungen und
Impulsen – nicht nur für die Institutionen vor
Ort, sondern auch für die Volunteers der
Deutschen Bank.
deutsche-bank.de/mitarbeiterengagement
Auf Augenhöhe
Expertise und Engagement: Deutsche Bank-Volunteers
stehen der Gründerszene zur Seite.
Gutes gründen
Wer es hierzulande schafft und seine Idee auf
den Markt bringt, dessen Erfolgschancen
stehen gut, lautet das Fazit des Global Entre­
preneurship Monitor. Der Gründungs­standort
Deutschland an sich schneidet im Hinblick
auf zentrale gründungsbezogene Rahmenbedin­
gungen im internationalen Vergleich sogar
überdurchschnittlich gut ab. Neben der
öffentlichen Gründungsförderung wird die
flächendeckende Verfügbarkeit kompetenter
Berater gelobt. Auch die Deutsche Bank ist
in diesem Feld aktiv. Die Experten des Start-upTeams der Bank betreuen zahlreiche junge
Unternehmen und bringen ihre internationale
Finanzexpertise in die verschiedenen Ent­
wicklungsphasen ein. Dabei ist vor allem das
Social Entre­preneur­ship als Wachstums­
phänomen in den Blickpunkt der Berater
gerückt. Doch etliche gute Ideen scheitern an
fehlendem Eigen- oder Fremdkapital – nicht
nur hierzulande, sondern weltweit. So hat die
Deutsche Bank Stiftung zusammen mit der
gemeinnützigen Social Impact gGmbH eine
Crowdfunding­Plattform ins Leben gerufen,
um Sozialunter­nehmern das be­nötigte Kapital
zur Verfügung stellen zu können (s. S. 12).
Darüber hinaus unterstützen Mit­arbeiter der
Bank in zahl­reichen Initiativen Start-ups, damit
diese auch wirtschaftlich erfolgreich sein
können (s. S. 3).
db.com/momentum
Mittragen
Rund 200 Deutschbanker haben seit 2012 die
Teilnehmer des startsocial-Wettbewerbs als Juroren
oder Coaches ehrenamtlich unterstützt.
V. i. S. d. P. Group Brand Communications &
Corporate Citizenship / Edith Pürschel
2
200
Mitwirken
Deutsche Bank-Mitarbeiter investierten 2014 rund
62.500 Stunden als Mentor, Coach oder Pro-bonoBerater in soziale Projekte und Unternehmen.
62.500
Fotos: startsocial/Ortrud Stegner (li.) und Christian Klant (re.)
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3D Deutsche Bank Frühjahr / Sommer 2015
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3D Deutsche Bank Frühjahr / Sommer 2015
3D Spezial
Bildung
Wegweisend
Soziales
Land der Ideen
Immer wieder scheitern soziale Projektideen und Start-ups
an den Anforderungen der Realität. Die Gründe sind vielfältig:
fehlendes Budget, unausgereifte Geschäftsmodelle,
mangelndes Know-how. Einen Königsweg für den großen
Erfolg gibt es nicht. Wer den nächsten Schritt gehen und
Hindernisse überwinden möchte, sollte daher auf die Unter­
stützung von Experten zurückgreifen – egal ob Business
Angel, Finanzberater oder Immobilienexperte.
Solch wichtige Wegbegleiter stellt nun auch die Initiative
Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen ihren Preisträgern
zur Seite. Seit 2006 prämiert der Wettbewerb herausragende
Orte der deutschen Innovationslandschaft. Im vergangenen
Jahr stand das Thema „Innovationen querfeldein – Länd­liche
Räume neu gedacht“ im Fokus. Gefragt waren Ideen, die
die Zukunfts­perspektive ländlicher Regionen stärken und
vorbildhafte Lösungen für die Herausforderungen auf
dem Land bieten. Insgesamt 100 Preisträger erhielten die
Auszeich­nung und auch erstmals die Möglichkeit, einen
Experten der Deutschen Bank als ehrenamtlichen Berater
in Anspruch zu nehmen. „Wir wollen uns persönlich für die
ausge­zeichneten Projekte einsetzen, sie nachhaltig betreuen
und inhaltlich weiterentwickeln“, sagt Florence Schneider,
Projektleiterin Land der Ideen bei der Deutschen Bank, „und
damit vom Laudator zum Mentor werden.“ Bislang starteten
acht Preis­träger-Mentoren-Tandems. Weitere sollen folgen.
Expertise einbringen
„Als ich von der Mentoring-Initiative erfuhr, war das für uns
wie ein Sechser im Lotto“, erinnert sich Martin Okrslar, 41,
Gründer der MARO Genossenschaft für selbstbestimmtes und
nachbarschaftliches Wohnen und Preisträger des Land der
Ideen Wettbewerbs. Seine Vision: innovative Wohnformen für
das Alter entwickeln. Mehrgenerationenwohnen, Haus­
gemeinschaften, Demenz- und Pflege-Wohngemeinschaften.
Die Idee stieß vielerorts auf Begeisterung, doch die Banken
reagierten zögerlich. „Wir brauchten dringend jemanden, der
sich mit der Finanzierung von Immobilien auskennt,
Hintergrundwissen hat, weiß, worauf die Experten bei
einer Kreditprüfung achten.“
Die Genossenschaft fand ihn in Markus Kreuter, 44,
Commercial Real Estate Origination bei der Deutschen Bank
in Frankfurt. „Im Grunde genommen gibt es zwei Möglich­
keiten des sozialen Engagements: Entweder man stellt einen
Auf Erfolgskurs
Ein Plädoyer für mehr Chancengerechtigkeit: Die Born to Be-Projekte
unterstützen junge Menschen dabei, ihre Potenziale zu entfalten.
„Ich bin die erste Studentin in unserer Familie“, sagt Esra
Yaman, 22, angehende Juristin im siebten Semester.
Ihre Universitätslaufbahn war keineswegs vorgezeichnet. Trotz
guter Noten sollte sie auf die Realschule gehen, „auf dem
Gymnasium würde ich es sowieso nicht schaffen, sagte mir
damals meine Lehrerin, schließlich sei ich Türkin. Sie möchte
mir und meiner Familie die Blamage ersparen.“ Doch Esra,
die unbedingt Anwältin werden wollte, setzte sich durch und
überzeugte mit guten Noten. Aber die Zweifel blieben, „ich
wusste nicht, ob ich mir Jura wirklich zutrauen sollte.“
Esras Bedenken sind typisch für Kinder aus nichtakade­
mischen Elternhäusern. Die Bildungsbarrieren in Deutschland
sind groß, nicht jeder kann sie ohne Hilfe überwinden. Die
„hartnäckigste Baustelle“, resümieren auch die Forscher des
Chancenspiegels 2014 der Bertelsmann Stiftung, ist nach
wie vor die Schule, „der Bildungserfolg [...] bleibt weiterhin
stark von der sozialen Herkunft abhängig. Hier gelingt es
Schulen in Deutschland immer noch zu wenig, die herkunfts­
bedingten Nachteile ihrer Schüler auszugleichen.“ Nur jedes
vierte Kind aus einem nichtakademischen Elternhaus studiert.
Noch alarmierender sind die Zahlen bei Schülern, deren
Eltern maximal einen Volks- oder Hauptschulabschluss haben,
von ihnen finden gerade mal 9% den Weg an die Hochschule.
Und auch Kinder mit Migrationshintergrund haben erschwerte
Rahmenbedingungen, sie kommen im Schnitt viermal so
häufig aus Elternhäusern mit niedrigem Bildungsniveau und
weniger finanziellen Ressourcen, was ihnen den Einstieg
in ein Studium erschwert.
Bildung verändert Biographien
Aus gutem Grund steht daher hierzulande die Förderung
von Chancengerechtigkeit im Fokus von Born to Be,
dem Programm der Deutschen Bank und ihrer Stiftungen,
das weltweit über 130 Projekte zur Verbesserung der Zu­
kunfts­perspektiven junger Menschen umfasst. Der
STUDIENKOMPASS, der 2007 als gemeinsame Initiative der
Deutsche Bank Stiftung, der Accenture-Stiftung und der
Stiftung der Deutschen Wirtschaft ins Leben gerufen wurde,
fördert derzeit bundesweit die individuellen Bildungsund Aufstiegschancen von 1.600 jungen Menschen aus
nichtakademischen Elternhäusern. STUDIENKOMPASS
geht frühzeitig auf die Jugendlichen zu, hilft ihnen bei der
Studien- und Berufswahl und begleitet sie drei Jahre
lang auf ihrem Weg von der Schule an die Hochschule.
Mitarbeiter der Deutschen Bank engagieren sich als
Vertrauenspersonen und Mentoren, beraten, informieren
und vernetzen die jungen Teilnehmer, lassen sie an ihren
eigenen Studien- und Berufserfahrungen teilhaben und stehen
ihnen auf ihrem Weg an die Universität zur Seite. Mit Erfolg:
95% der STUDIENKOMPASS-Teilnehmer beginnen tatsächlich
ein Studium – und fast alle beenden es auch.
Dazu zählt auch Esra. Drei Jahre lang begleitete der
STUDIENKOMPASS die junge Berlinerin. In der Regional­gruppe
sprach man zunächst über Stärken, Wünsche und Ziele.
Später stellten die Dozenten verschiedene Studiengänge und
Universitäten vor, erklärten Finanzierungs­modelle, hinter­
fragten Wunschfächer. „Wir sollten heraus­finden, ob das
angestrebte Studienfach wirklich zu uns passt.“ Bei
Esra passte es, ihr Wunschfach wurde Wirklichkeit. Zu Beginn
ihres Studiums half ihr das Programm, den Studien­alltag
zu managen und die nächsten Karriereschritte vorzubereiten.
Heute steht sie fest auf eigenen Füßen. Trotzdem ist es
nicht immer einfach. „Es gibt Studenten, die es leichter haben,
nicht nebenher arbeiten müssen, ein teures Buch – ohne
darüber nachzudenken – kaufen können. Aber wenn ich
mein Staatsexamen irgendwann in den Händen halte, ist es
für mich mehr wert als ihres, weil dahinter viel mehr Arbeit
und Schweiß steckt.“
Zahlen und Fakten
In Deutschland beginnen 77% der Akademikerkinder
ein Studium – bei Kindern aus Nichtakademikerfamilien sind es gerade mal 23%.
Kinder von Akademikern
Kinder von Nichtakademikern
Scheck aus oder man bringt sich und sein Wissen ein und
gestaltet mit.“ Markus Kreuter entschied sich für das direkte
Engagement im MARO-Projekt. Zu diesem Zeitpunkt hatte
die Genossenschaft zwar ein „stabiles Produkt“, doch
sie verlor sich im Dschungel von Krediten, Auflagen und
Finanzierungsplänen. Hier kam der Volunteer ins Spiel. „Die
Immobilienfinanzierung ist mein Fachgebiet, ich mache
das seit 25 Jahren.“ Nach den ersten Telefonaten trafen sich
Markus Kreuter und Martin Okrslar in Frankfurt. „Schnell
wurde klar, dass die Genossenschaft inhaltlich und bauwirt­
schaftlich gut aufgestellt war, aber die Kommunikation
mit den Banken noch nicht klappte.“ Das sei ein bekanntes
Problem, so der Finanzexperte, „oft spricht die eine Seite
in Steinen, die andere in Zahlen“.
Gemeinsam gingen sie die wichtigsten Eckpunkte für einen
erfolgreichen Kreditantrag durch, diskutierten die Konzept­
papiere. „Er hat sich richtig viel Zeit genommen und uns super
gecoacht“, sagt Gründer Martin Okrslar. Mit Erfolg. Eine
Woche später stand der 25-seitige Kreditantrag – die Basis für
den Finanzierungsvertrag mit der Bank. „Herr Kreuter hat 1A
zu uns gepasst, ein ,Perfect Match‘ sozusagen.“
Der Wettbewerb 2015:
Stadt, Land, Netz!
Innovationen für eine
digitale Welt
– Gesucht wurden innovative Ideen,
die die Potenziale der Digitalisierung
aufzeigen und vorantreiben
– Mehr als 1.000 Bewerbungen
bis Mitte März
– 11. Mai: Bekanntgabe der 100 Preisträger
– 10. November: Preisträgerempfang in Berlin
– deutschland-vernetzt.de: Themenportal
mit Reportagen, Berichten und Experten­
interviews rund um die Digitalisierung
Eine Win-win-Situation
Doch nicht nur die Preisträger profitieren von der Zusammen­
arbeit. „Die Volunteers können über den Tellerrand hinaus­
blicken“, sagt Florence Schneider. „Das, was sie in das Projekt
einbringen und bewirken, erfahren sie unmittelbar als positives
und sinnstiftendes Erlebnis.“ Das Engagement wirkt sich
positiv auf die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter
aus. Und so wird aus der Expertise, die der Volunteer einbringt,
schnell ein Erfolgserlebnis für beide Seiten – manchmal
sogar mit sichtbarem Ergebnis, wie im ober­bayerischen
Weilheim.
Hier entstehen auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei
derzeit 13 barrierefreie Wohnungen und zwei Demenz-Wohn­
gemeinschaften des nachbarschaftlichen Wohnprojekts
der MARO Genossenschaft. „Ohne das Mentoring wäre der
Vertragsabschluss mit der Bank sicherlich nicht so schnell
zustande gekommen“, sagt Martin Okrslar. Für ihn war die
zeitnahe und unkomplizierte Unterstützung durch den
Volunteer vor allem eines: „ein Glücksfall“.
deutsche-bank.de/ideen
Raum für Ideen
Über 2.800 Projekte wurden im bundesweiten
Wettbewerb Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen
seit 2006 prämiert.
2.800
Bilanz nach 10 Jahren
Seit 2006 gingen über 16.000 Bewerbungen
für Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen ein.
Zwei Millionen Besucher nahmen an den
Veranstaltungen teil.
2.000.000
Perfektes
Zusammenspiel
Wie Banker innovative Ideen stark machen.
77%
23%
Born to Be basiert auf drei Säulen
Teilnehmer nach Projektschwerpunkten:
Selbstvertrauen und Motivation stärken
Aufbau von Kompetenzen unterstützen
Zugang zu Bildungs- und Beschäftigungs-
angeboten erleichtern
Jeder Cent zählt
Da Förderprogramme maßgeblich auf finanzielle Unter­
stützung angewiesen sind, bietet die Deutsche Bank ihren
Mitarbeitern seit Frühjahr 2015 eine neue Möglichkeit,
mehr zu bewirken: Im Rahmen der Restcent-Initiative können
sie die Beträge, die am Monatsende auf der Gehalts­
abrechnung hinter dem Komma stehen, zur Förderung von
sozialen Projekten spenden. Jeden Monat zwischen einem
und 99 Cent. Die ersten Spenden aus der Restcent-Initiative
gehen in diesem Jahr an den STUDIENKOMPASS. Mit
dem Erlös werden zusätzliche Stipendien ermöglicht. So
können in Zukunft noch mehr junge, engagierte und
leistungs­­starke Menschen – wie Esra – auf ihrem Weg an
die Universität begleitet werden.
deutsche-bank.de/borntobe
deutsche-bank-stiftung.de
56%
30%
14%
Mehr als 1 Million
junge Menschen nahmen 2014 an über
130 Born to Be-Projekten weltweit teil.
Deutsche Bank-Mitarbeiter engagierten sich
dafür über 32.500 Stunden.
1 ,2 Mio.
Ein erfolgreiches Preisträger-Mentoren-Tandem für innovative Wohnkonzepte im Alter: Markus Kreuter, Deutsche Bank (o. li.), und Land der Ideen-Gewinner Martin Okrslar (re.)
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3D Deutsche Bank Frühjahr / Sommer 2015
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3D Deutsche Bank Frühjahr / Sommer 2015
3D Spezial
Engagement in Deutschland
Regionale Initiativen
Jazz nach Schalterschluss, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern (Foto: Monika Lawrenz), ART COLOGNE (© Koelnmesse), Goethe-Universität Frankfurt, Herrenchiemsee Festspiele (Foto: Klaus Rünagel)
Quer durchs Land
Ausgewählte Projekte und Partnerschaften.
Region Nord
Bucerius Law School
An der Bucerius Law School in Hamburg,
Deutschlands erster privater Hochschule für
Rechtswissenschaft, fördert der Stiftungs­
fonds Deutsche Bank das Master­programm
„Law and Business“ sowie das Institut für
Stif­tungsrecht und das Recht der Non-ProfitOrganisationen. Die internationale Ausrichtung
und ein mit der Wirtschaft eng verbundenes,
inter­disziplinäres Studienprogramm zeichnen
die Hochschule aus. Sie kann auf ein Netz
von 78 Partneruniversitäten und Law Schools
in 26 Ländern zurückgreifen.
stiftungsfonds-deutsche-bank.de
law-school.de
Jazz nach Schalterschluss
Unter dem Titel Jazz hoch im Kurs fördert
die Deutsche Bank den Jazznachwuchs
in Norddeutschland mit einem neuen Preis.
Von März bis Dezember 2015 wird es zu­dem
in ausgewählten Filialen der Bank die Reihe
Jazz nach Schalterschluss geben – insgesamt
acht „Hauskonzerte“ von Nachwuchsjazzern.
Die Gewinner des Wettbewerbs erhalten über
das Preisgeld hinaus auch ein exklusives
Coaching, mit dem die Weiter­entwicklung
der jungen Talente gefördert wird.
jazzbuero-hamburg.de
Harburg, 10. Juni
Volksdorf, 15. September
Wedel, 29. September
Preisträgerwettbewerb: Altona, 11. November
Abschlusskonzert: Adolphsplatz, 18. November
Musikfest Bremen
Das 1989 ins Leben gerufene Musikfest Bremen
hat sich als eines der führenden Festivals
vorwiegend klassischer Musik in Deutschland
etabliert. Das Musikfest findet in einem
Zeitraum von vier Wochen in den Monaten
August und September statt und bietet
ca. 35 Veranstal­tungen an insgesamt
26 Spielstätten. Die Deutsche Bank ist Haupt­
sponsor eines der hochkarätigen Konzerte
im Rahmen des Musikfests.
musikfest-bremen.de
29. August – 19. September 2015
Region Ost
Handelshochschule Leipzig
Der Stiftungsfonds Deutsche Bank hat 2011
den „Lehrstuhl für Innovations­management
und Entrepre­neurship“ an der Handels­
hochschule Leipzig eingerichtet. Derzeitiger
Inhaber des Lehrstuhls ist Professor Andreas
Pinkwart. Etwa 550 Stu­denten studieren
an der Handels­hoch­schule Leipzig, die zu den
führenden Business Schools in Europa zählt.
Ab 2015 unterstützt die Deutsche Bank
darüber hinaus das SpinLab – The HHL
Accelerator, das jungen Unternehmern
die nötige Infrastruktur und Beratung zur
Verfügung stellt.
stiftungsfonds-deutsche-bank.de
hhl.de
ART COLOGNE
Region West
WiO-Fit
Seit mehr als 14 Jahren ist der Verein
Straßenkinder e. V. in Berlin aktiv,
um auf der Straße lebende Kinder und
Jugendliche wieder in die Gesellschaft
zu integrieren. Die Deutsche Bank Stiftung
unterstützt das Eingliederungs­projekt
Mit Mut zu neuen Chancen, das die
Ausbildungsreife und Beschäftigungs­
fähigkeit der jungen Menschen
fördert.
strassenkinder-ev.de
Das Projekt WiO-Fit in Wuppertal erreicht mit
seinem innovativen Ansatz insbe­sondere sozial
benachteiligte junge Menschen. Mit ver­
schiedenen Angeboten, wie z. B. Projekten zu
Sport und Gesundheit, werden die Jugend­
lichen beim Übergang von der Schule in den
Beruf unter­stützt. Bisher haben sich
rund 850 junge Leute bei WiO-Fit angemeldet,
130 konnten in den Ausbildungs- bzw.
Arbeits­markt vermittelt werden. Die
Deutsche Bank Stiftung will die Fortführung
des erfolg­reichen Modell­projekts bis 2017
mitfördern.
diakoniewuppertal.de
Festspiele Mecklenburg-Vorpommern
Schülermanager beim Beethovenfest
Straßenkinder e. V. Berlin
Seit 1995 bildet die Internationale Kammer­
musikreihe Junge Elite eine tragende
künstlerische Säule der Festspiele Mecklen­
burg-Vorpommern. Unterstützt werden
die innovative Konzertreihe sowie ein
Orchester- und ein Nachtkonzert von der
Deutsche Bank Stiftung. In jährlich
rund 30 Kammer- und Orchesterkonzerten
hat der musikalische Spitzennachwuchs
aus aller Welt die Gelegenheit, sein Können
unter Beweis zu stellen.
festspiele-mv.de
20. Juni – 19. September 2015
Neun Oberstufenschüler organisieren ein
Konzert für das Hauptprogramm des
Beethovenfestes Bonn. Von der Vermarktung
über die Künstlerbetreuung bis zum Rahmen­
programm liegt alles in der Hand der
Jugendlichen, die von erfahrenen Mitarbeitern
des Beethovenfestes begleitet werden. Die
Deutsche Bank Stiftung fördert das Projekt
„Schülermanager beim Jungen Beethovenfest“,
das auch im Jahr 2015 wieder einem Schüler­
team acht Monate Arbeit unter professionellen
Bedingungen bei dem Klassikfestival bietet.
beethovenfest.de/schuelerprojekteschuelermanager/
Seit ihrer Gründung 1967 versteht sich die
ART COLOGNE als Schauplatz für progressive
Kunst. Mit der Einführung von NEW
CONTEMPORARIES etablierte die Messe
einen Sektor für junge Galerien, die nicht älter
als zehn Jahre sind. Seit 2015 unterstützt
die Deutsche Bank NEW CONTEMPORARIES
in einer Form, die über Sponsoring hinaus­
geht. Die Unterstützung kommt Galerien und
Künstlern direkt zugute, indem z. B. Zeich­
nungen und Fotografien angekauft werden.
Zusätz­lich präsentiert sich die Sammlung
Deutsche Bank mit ihrem globalen Kunst­
engagement im VIP-Bereich der Messe.
artcologne.de
deutsche-bank-kunst.de
Region Mitte
Goethe-Universität
Schon seit vielen Jahrzehnten unter­stützt
die Deutsche Bank die Goethe-Universität
in Frankfurt am Main, die 2014 ihr
100-jähriges Bestehen feierte. Die Förderung
konzentriert sich insbesondere auf das
House of Finance und das dort angesiedelte
Center for Financial Studies (CFS), das für
un­abhängige und international ausgerichtete
Forschung zu finanzmarktrelevanten Themen
steht. Das CFS zeichnet in diesem Jahr
Stephen A. Ross für seine grundlegenden
und prägenden Beiträge zur analytischen
Entwicklung der Finanz­ökonomie mit dem
renommierten Deutsche Bank Prize in
Financial Economics aus.
uni-frankfurt.de
ifk-cfs.de/dbprize
Mittag verbindet diese beiden Leit­ideen:
Alle Musikinteressierten, Berufstätigen
oder Flaneure sind eingeladen, die Stipendiaten
des Opernstudios und andere Nachwuchs­
musiker in der Mittagspause bei einem Lunch­
konzert in der Oper Frankfurt zu erleben.
oper-frankfurt.de
24. September 2015: Verleihung des
Deutsche Bank Prize in Financial Economics
Rheingau Musik Festival
Das Rheingau Musik Festival erreicht mit
seinem vielfältigen Programm jedes
Jahr ein großes Publikum in der Rhein-MainRegion. Seit 2007 initiiert und fördert
die Deutsche Bank Stiftung regelmäßig ein
Kooperationsprojekt zwischen dem
Rheingau Musik Festival und der Frankfurter
Hochschule für Musik und Darstellende
Kunst (HfMDK). Dabei begeistern
Studierende verschiedener Ausbildungs­
klassen die Zuhörer mit unge­wöhn­­lichen
Inszenierungen.
rheingau-musik-festival.de
hfmdk-frankfurt.info
Opernstudio
Seit seiner Gründung 2008 unterstützt
die Deutsche Bank Stiftung das Frankfurter
Opernstudio, das talentierte Nachwuchs­
sänger bei ihren ersten Karriereschritten auf
der Opernbühne begleitet. Neben der
Förderung der jungen Talente will die Stiftung
einem breiten Publikum die Welt der Oper
eröffnen. Das Format Intermezzo – Oper am
Region Süd
Festspiele Europäische Wochen Passau
Die Vielfalt und den Reichtum der Kultur
Europas zu vermitteln – mit diesem Ziel
finden jedes Jahr die Festspiele Europäische
Wochen Passau statt. An rund 20 Ver­anstal­
tungs­orten in Ostbayern, Oberösterreich und
Böhmen präsentiert das Festival sowohl
in­ter­national renommierte als auch regional
bekannte Künstler. Die Deutsche Bank
Stiftung unterstützt die Festspiele bereits
seit 2005.
ew-passau.de
addieren. Die Deutsche Bank fördert die
Initiative, damit die Spenden zu 100% den
gemeinnützigen Einrichtungen zugute­
kommen. Dank Hilf Mahl! München konnten
bereits im ersten Winter 2014 / 2015
insgesamt mehr als 30.000 Euro zur Verfügung
gestellt werden. Das Konzept stammt aus
Großbritannien, wo die Deutsche Bank seit
2006 StreetSmart unter­stützt. Seit Beginn
dieser Kooperation konnten bereits über
4,5 Mio. Pfund für Obdachlose gesammelt
werden.
hilfmahlmuenchen.de
streetsmart.org.uk
Herrenchiemsee Festspiele
19. Juni – 2. August 2015
Aufgrund ihres hohen künstlerischen Niveaus
und der malerischen Festspielorte zählen
die Herrenchiemsee Festspiele zu den
eindrucksvollsten Musikfestivals in Deutsch­
land. 2015 präsentiert der Intendant der
Festspiele, Enoch zu Guttenberg, ein Konzert­
programm mit dem Titel „Von fremden
Ländern und Menschen“. Die Deutsche Bank
unterstützt die Herrenchiemsee Festspiele
seit 2004.
herrenchiemsee-festspiele.de
Hilf Mahl!
14. Juli – 26. Juli 2015
Hilf Mahl! München e. V. ist ein gemein­
nütziger Verein, der zusammen mit engagierten
Gastronomen Spenden für wohnungslose
Münchner sammelt. In den Wintermonaten
können Gäste in teilnehmenden Restaurants
1 Euro für den guten Zweck zu ihrer Rechnung
8
3D Deutsche Bank Frühjahr / Sommer 2015
9
3D Deutsche Bank Frühjahr / Sommer 2015
3D Spezial
Engagement in Deutschland
Social Days
Unternehmerische Verantwortung
Nachhaltig investieren
Deutschbanker packen an
Eine Auswahl aus mehr als 500 Projekten bundesweit zugunsten gemeinnütziger
Organisationen und Einrichtungen.
Nord
Bremen
Spielfest in sozial benachteiligten Stadtteilen
Hamburg
Mentoring bei JOBLINGE e. V.
Beratung von Schulleitungen
Hankensbüttel
Geländearbeit für den Naturschutz
im OTTER-ZENTRUM
West
Hannover
Spendenlauf zugunsten krebskranker Kinder
Bielefeld
Weihnachtsaktion
Spielzeug für zwei Kindergärten
Therapeutisches Reiten in Bethel
Neugestaltung Hörgeschädigtenparcours
Gartengestaltung im AWO-Clearinghaus
Kiel
Backen für den guten Zweck
Ost
Gerresheim
Karnevalsfeste in zwei Altenheimen
Berlin / Brandenburg
Über 50 Deutsche Bank-Teams laufen
für den guten Zweck
Bau von Hochbeeten in Jugendhaus
Unterstützung des Clownprojekts Kindern
ein Lachen schenken
Gütersloh / Paderborn
Kinderkrebsprojekt Fruchtalarm
Finanzielle Allgemeinbildung am Reismann-Gymnasium
Meerbusch
Spendensammlung für örtliches Blindenheim
Mehr als 3 Milliarden Menschen in Entwicklungsländern kochen auf offenem Feuer. Mithilfe des Clean Working Capital Fund
stellen Sozialunternehmen saubere Kochstellen bereit. Foto: Romana Manpreet
Briesen
Renovierung des Gartens
in der AWO-Kita Kinderrabatz
Mönchengladbach
Kuchenverkauf für Bethanien Kinderdorf
Kapital mit Mehrwert
Chemnitz
Weihnachtsgeschenke
für Kinderverein und Schule
Münster
Gestaltung Freizeitraum in betreuter Wohngemeinschaft
Neuss
Schultütenprojekt für benachteiligte Kinder
Crimmitschau
Bau Kletterparcours in Kinderhaus Sterntaler
Rath
Aktivitäten bei Sommerfest
Die Chancen und Risiken von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG) rücken bei
langfristigen Investitionsent­scheidungen
vieler privater und institu­tioneller Investoren
zunehmend in den Fokus. Sie wollen in
Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen
investieren, die nachhaltige Aspekte berück­
sichtigen, oder bestimmte Geschäfts­felder, wie die Tabak- oder Alkohol­industrie,
aus­schließen. Dieses steigende Interesse
führte in den vergangenen Jahren zu einem
deutlichen Wachstum des Marktes für
ESG-Anlagen. Die Deutsche Bank bezieht
ESG-Faktoren bei der Analyse von Unter­
nehmen und Trans­aktionen im Rahmen von
Finanzierungen und der Entwicklung von
Anlageprodukten ein. Das von Deutsche Asset
& Wealth Management (DeutscheAWM)
so verwaltete Vermögen betrug 2014 knapp
5,4 Mrd. Euro. Mithilfe einer bankeigenen
Softwareanwendung kann DeutscheAWM
mittlerweile bis zu 1.500 ESG-Kriterien
von über 5.000 Unternehmen evaluieren und
ist damit in der Lage, genau auf die spezi­
fischen ESG-Anforderungen ein­zel­ner
institu­tioneller Investoren zugeschnittene
ESG-Produkte zu entwickeln.
Dresden
Neuer Trinkbrunnen für
AWO-Kindergarten Haltestelle Kinderherzen
Volleyballintegrationsprojekt
Viersen
Freiluftklassenzimmer in PRIMUS-Schule
Leipzig / Halle
Waffelverkauf für „Wir helfen“
Mitte
Limbach-Oberfrohna
Renovierung im Kinder- und Jugendverein
Spielangebote für Kinder bei örtlichem Straßenfest
Alheim-Licherode
Reparaturarbeiten und Schulungen im
Umweltbildungszentrum
Mittweida
Verpflegung der Läufer bei Hospizlauf
Staßfurt
Bastelnachmittag für Kinder
Frankfurt am Main
Mentoring bei KinderHelden
Engagement für das SOS-Kinder- und Familienzentrum
in Sossenheim
Aktionen in Mehrgenerationenhaus
Mitarbeiter optimieren E-Learning-Programm
CrypTool für Schüler
Freiburg
Recyclingtaschenverkauf
für Waisenhaus auf den Philippinen
Unterstützung Recyclingaktion
„Korken für Kork“
Pforzheim
Berufsvorbereitende Trainings für benachteiligte
Jugendliche
Witzenhausen
Organisatorische Unterstützung im WeltGarten
Wernigerode
Baumpflanz- und Müllsammelaktion im
Naturschutzgebiet
Süd
Augsburg / München
DKMS-Typisierungsaktion für Tochter eines Mitarbeiters
Dorfen
Beratung des Zentrums für Integration und
Familie e. V.
Innovative Finanzierungsinstrumente
München
Patenschaftsprojekt mit Mittelschule
Stuttgart / Heilbronn
Baumpflanzaktion
Lokal verankert
Deutsche Bank
Köln / Bonn /Aachen Stiftung
Von Mitarbeitern im Dezember 2013 ge­
gründet, hat sich die Stiftung insbesondere
der Förderung von bedürftigen Kindern
und Jugendlichen verpflichtet. So unterstützt
sie beispielweise den Deutschen Kinder­
hospiz­verein e. V. oder das Projekt lern.punkt,
das Hauptschülern die soziale und berufliche
Integration bzw. Inklusion ermöglicht.
Ins­ge­samt wurden bisher Spendengelder in
Höhe von rund 82.000 Euro gesammelt.
Deutsche Bank
Düsseldorf / Niederrhein-Stiftung
Das Ziel der 2010 gegründeten Stiftung ist
es, Menschen in der Region zu unterstützen
und durch Einzelengagements nachhaltige
Impulse für den Niederrhein zu geben.
Im Fokus stehen Projekte für benachteiligte
Kinder und Jugendliche sowie Bildungs­
initiativen. 2014 hat die Stiftung Spenden
in Höhe von 37.500 Euro gesammelt.
Engagiert
Nordlichter bewegen gemeinsam –
Mitarbeiterstiftung für
Hamburg / Schleswig-Holstein
Die Anfang 2015 gegründete Stiftung fördert
Projekte in Hamburg, Schleswig-Holstein
und Nordniedersachsen. Ihre Arbeit konzen­
triert sich u. a. auf die Bereiche Jugendund Alten­hilfe, Wissenschaft und Forschung,
Erziehung, Volks- und Berufsausbildung
einschließlich der Studentenhilfe sowie des
Wohlfahrtswesens. Der Förderschwer­punkt des Jahres wird jeweils mithilfe einer
Mitarbeiter­befragung bestimmt.
Foto (Mario Andreya) Praktikanten Social Day mit Trinkwasser e.V.: Insgesamt haben seit 2010 mehr als 3.750 Bankmitarbeiter rund 53.000 Bäume gepflanzt.
So entstehen gesunde Laubmischwälder, die zusätzliches Grund- und Trinkwasser liefern – jährlich rund 14 Millionen Liter.
Im Rahmen von Social Days waren 2014 weltweit
insgesamt 7.933 Kollegen in mehr als 1.100 Projekten
aktiv, davon 6. 310 Mitarbeiter in 502 Projekten in
Deutschland.
1.100
Rund 17.000 Mitarbeiter engagierten sich im Jahr
2014 weltweit über 190.000 Stunden in sozialen
Projekten, darunter mehr als 7.000 Mitarbeiter mit
100.000 Stunden in Deutschland.
190.000
Um aktuellen ökologischen und gesell­
schaftlichen Herausforderungen zu begegnen
und spezifische Lösungen zu ermöglichen,
entwickelt die Deutsche Bank Finanzierungs­
instrumente und setzt ihr Fachwissen ein.
So hat der Africa Agriculture and Trade
Investment Fund (AATIF) bisher 110 Mio.
US-Dollar in die Wertschöpfungskette
des afrikanischen Agrarsektors investiert.
Doch der Finanzbedarf ist nach wie vor
groß. In der Subsahara-Region werden die
Potenziale der Landwirtschaft aus vieler­­lei
Gründen nicht genutzt, der steigende Lebens­
mittelbedarf bleibt ungedeckt. Mit den neuen
Finanzmitteln werden nun in Absprache
mit der lokalen Bevölkerung brachliegende
Landflächen (keine Regenwälder) urbar
gemacht, Wasser­ressourcen erschlossen,
Erträge gesteigert und lokale Wertschöpfungs­
ketten ausgebaut. Deutsche Asset & Wealth
Management steht dem Fonds als Invest­
ment­manager und Investor zur Seite.
Die Erfahrungen von Fondsmanagerin Astrid
Manroth zeigen, „dass innovative PublicPrivate-Finanzierungs­strukturen wie der AATIF,
die zugleich strikte soziale und Umwelt­
kriterien erfüllen, markt­orientierte Renditen
„Unsere Überzeugung
ist, dass Unternehmen dann
an der Börse erfolgreicher
sind, wenn sie einen
verant­wortlichen Ansatz
verfolgen. Verantwortliches
ökologisches und soziales
Handeln ist gleichzusetzen
mit ökonomischen
Interessen und daher per
Definition im Sinne unserer
Kunden.“
Michael Schneider
Zuständig für ver­ant­wor­tungs­volles Investieren in der
Vermögensverwaltung der Deutschen Bank
erwirtschaften und die Einkommen der privaten
Haushalte im länd­lichen Afrika steigern
können.“ Auch durch zweckgebundene
Impact Invest­ments und Mikrofinanz­
instrumente unter­stützt die Deutsche Bank
Kleinst­unter­nehmer in infra­strukturschwachen
Gemeinden und in Ent­­wicklungsländern.
Dabei arbeitet sie, wo immer möglich, mit ex­ternen Partnern zu­sammen. So fördert der
Clean Cooking Working Capital Fund innovative
Sozial­unter­nehmen, die saubere Kochstellen
ent­wickeln und vertreiben. Potenzielle Kunden
hierfür gibt es genug: Welt­weit kochen drei
Milliarden Menschen auf offenem Feuer,
belasten dabei häufig die Raumluft und damit
auch ihre Gesundheit. An den Folgen sterben
jedes Jahr etwa vier Millionen Menschen.
Daher hat die Deutsche Bank in Zusammen­
arbeit mit der Global Alliance for Clean
Cookstoves, Entwick­lungsbanken und privaten
Investoren einen Fonds in Höhe von 100 Mio.
US-Dollar aufgelegt.
Grüne Anleihen
Eine Brücke zwischen der Finanzierung
von Transaktionen, die dem Klimaschutz
dienen, und dem Kapitalmarkt hat die
Deutsche Bank auch damit gebaut, dass sie
einen spezifizier­ten Teil ihrer Liquidität in
ein Portfolio grüner Anleihen legt. Bislang
hatte sie 200 Mio. Euro in entsprechende
Anleihen investiert, zuletzt außerdem
400 Mio. Pfund in die erste grüne Anleihe
des Verkehrsbetreibers Transport for London.
Das Ziel der Bank ist es, ihr Green LiquidityPortfolio auf insgesamt 1 Mrd. Euro auszubauen.
Mit dem Geld, das die Emittenten der grünen
Anleihen am Kapital­markt be­schaffen, werden
umweltfreundliche Pro­jekte, beispiels­weise
in den Bereichen erneuerbare Energien,
Wasserreinhaltung und Energie­effizienz,
finanziert. Darüber hinaus unterstützt
die Deutsche Bank den Markt für grüne Unter­
neh­mens­anleihen, indem sie an der Ent­
wicklung der Leitlinien mitgearbeitet und die
daraus resultierenden Green Bond Principles
unter­zeichnet hat. Seit der Veröf­fentlichung
dieser Prinzipien begleitet die Bank ihre Kunden
auch bei der Emission entsprechender
Wertpapiere.
Die Vorzeichen stimmen optimistisch: Im
vergangenen Jahr stiegen die weltweiten
Investitionen in erneuerbare Energien
erstmals seit drei Jahren wieder an. Die
Deutsche Bank stellte im Bereich der erneuer­
baren Energien Kredite in Höhe von fast
1 Mrd. Euro bereit. Dazu zählten 2014 / 2015
u. a. folgende Transaktionen:
– Finanzierung des Offshorewindparks
Gemini, der nach seiner Fertigstellung
800.000 niederländische Haushalte
mit Strom versorgen und die Kohlen­
dioxidemissionen des Landes um
1,25 Mio. Tonnen pro Jahr reduzieren soll.
– Zusage eines Kredits über 81 Mio. Euro
zur Finanzierung einer Photovoltaikanlage
der Firma Gestamp Solar in Japan, die
nach der Inbetriebnahme ausreichend Strom
für 10.000 Haushalte erzeugen soll.
– Unterstützung des führenden US-amerika­
nischen Herstellers von Elektroautos,
Tesla Motors Inc., bei der Emission von
Wandel­anleihen in zwei Tranchen im
Gesamt­volumen von 2,3 Mrd. US-Dollar.
– Gewährung eines Brückenkredits in Höhe
von 186 Mio. Euro für den Windpark im
brandenburgischen Klettwitz.
– Beteiligung an dem mit 400 Mio. Pfund
dotierten Green Bond der Verkehrs­
gesellschaft Transport for London als Lead
Manager und Investor.
Breite Unterstützung
Im Jahr 2014 bot die Deutsche Bank ihren
Mitarbeitern erstmals die Möglichkeit, sich an
der Finanzierung von Sozialunternehmen
zu beteiligen. Jeder Kollege in den USA und in
Frankreich konnte einem Kleinstunternehmer seiner
Wahl einen Betrag von 25 US-Dollar zuweisen.
Die gemeinnützige Organisation Kiva vermittelte die
Kredite im Gesamtvolumen von bislang fast
200.000 US-Dollar an Partner in mehr als 70 Ländern.
Ein Erfolg, der in diesem Jahr global ausgerollt
werden soll.
kiva.org
Erneuerbare Energien
Im Jahr 2014 ermöglichte die Deutsche Bank Kredite
in Höhe von mehr als 978 Mio. Euro für Projekte im
Bereich erneuerbare Energien.
978 Mio.
Wachstum im Agrarsektor
Der AATIF stellt u. a. Produktionsmittel für
rund 35.000 Kleinbauern bereit und bietet ihnen die
Möglichkeit, ihre Produktion an zuverlässige
Abnehmer zu verkaufen.
35.000
db.com/verantwortung
10
3D Deutsche Bank Frühjahr / Sommer 2015
Kunst
Zugang schaffen
11
3D Deutsche Bank Frühjahr / Sommer 2015
Gesellschaftliches Engagement
Zukunft und Vergangenheit
Facettenreich
Spurensucher
Alfred Herrhausen Gesellschaft
Foto: Luigi Ghirri, Porto recanti, 1984. Deutsche Bank Collection. © The Estate of Luigi Ghirri
Die Sammlung Deutsche Bank gilt als die bedeutendste Sammlung zeitgenössischer
Kunst auf Papier. Wie kein anderes Medium eignen sich Zeichnungen und
Fotografien dazu, Ideen festzuhalten, die in der Luft liegen – auch als Skizze, Konzept
oder erster Entwurf. Welche Möglichkeiten die Kamera abseits der ursprünglichen
Absichten ihrer Erfinder bietet, loteten bereits die Fotokunst-Pioniere aus. Heute
stehen traditionelle und moderne Verfahren in der künstlerischen Fotografie neben­
einander – und 2015 das Medium Foto im Fokus einer Reihe von Ausstellungen
und Kooperationen der Sammlung Deutsche Bank.
„Time Present“
„Fotografien sammeln heißt die Welt sammeln“,
schrieb die amerikanische Kritikerin Susan
Sontag in ihrem gefeierten Buch On Photography.
Damit die Welt internationale Fotokunst
sehen kann, touren seit letztem Oktober rund
80 Werke der Sammlung Deutsche Bank
durch Singapur, Indien, Japan und Südkorea.
„Momentan ist Asien sowohl die dyna­
mischste Spielwiese des Weltmarktes als
auch das vitalste Versuchsfeld für Kultur­
schaffende“, sagt Hou Hanru, der chinesische
Kurator und Mitglied des Deutsche Bank
Global Art Advisory Council. Die Ausstellung
„Time Present – Contemporary Photography
from the Deutsche Bank Collection“ zeigt ein
internationales Panorama der Fotokunst
aus den vergangenen vier Jahrzehnten. Die
Arbeiten dokumentieren die Geschichte eines
Augenblicks, enthalten sowohl Fragmente
der Vergangenheit und Gegenwart als auch
Vorzeichen der Zukunft. Und sie spiegeln
die Entwicklung der Sammlung Deutsche Bank
von 1979 bis in die Gegenwart wider. Das
Spektrum reicht von Klassikern wie Bernd und
Hilla Becher bis hin zu aktueller Fotokunst
wie den Werken der Inderin Dayanita Singh.
Deutsche Fotografen wie Thomas Ruff oder
Andreas Gursky waren bereits vor ihrem
inter­­nationalen Durchbruch in der Sammlung
vertreten, zugleich internationalisierte und
„Unsere Welt ist ungemein komplex, vernetzt und schwierig
geworden, und es bedarf oftmals großer intellektueller An­
strengungen, um sie zu begreifen, was ja die Voraussetzung
dafür ist, sie zu gestalten“, so Alfred Herrhausen im Jahr 1989,
damals Vorstandssprecher der Deutschen Bank. Die Alfred
Herrhausen Gesellschaft (AHG) hat sich dem Wirken ihres
Namensgebers verpflichtet, der sich bis zu seiner Ermordung
im Jahr 1989 beispielhaft für die gesellschaftliche Verantwor­
tung von Unternehmen engagierte.
Die AHG sucht Spuren der Zukunft in der Gegenwart: Sie
identifiziert Trends, erforscht intellektuelles Neuland und setzt
Themen. Sie regt dabei Forschung an und mischt sich in
aktuelle Debatten ein. Die AHG realisiert weltweit Diskussions­
foren mit Partnern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und
Gesellschaft. In ihren drei Arbeitsschwerpunkten widmet sie
sich der Zukunft der internationalen Gemeinschaft, der Zukunft
Deutschlands und der Zukunft der Städte.
Das Urban Age-Programm in Partnerschaft mit der London
School of Economics and Political Science beschäftigt sich
beispielsweise mit Metropolen, weil hier die Veränderung der
modernen Gesell­schaft am schnellsten voranschreitet und
sich die großen Themen der Zeit verdichten. Seit 2005 wächst
ein inter­nationa­les Kompetenznetzwerk zusammen, ein
lebendiger Think-Tank, mit dem Ziel, bessere Lösungen für Städte
zu finden. Die Konferenzen fanden unter anderem in New York,
Schanghai, Mexiko-Stadt, Johannesburg, Mumbai und Rio de
Janeiro statt. Mit dem Deutsche Bank Urban Age Award
werden jährlich Initiativen ausgezeichnet, die sich beispielhaft
für die Verbes­serung der Lebenssituation in ihren Städten
engagieren.
The Notion of Progress in the Diversity of World Cultures
New York, 31. Mai – 2. Juni 2015
Herrhausen Symposium „Verantwortung“
Berlin, 1. Juli 2015
Konferenz „Denk ich an Deutschland“
Berlin, 18. September 2015
verjüngte sich die Sammlung kontinuierlich.
In der Ausstellung sind daher Vertreter der
„Düsseldorfer Schule“ neben US-Künstlern
wie Philip-Lorca diCorcia, junger afrikanischer
Fotografie oder Gegenwartspositionen aus
Asien wie Liu Zheng oder Cao Fei zu sehen.
Hara Museum, Tokio
12. September 2015 – 10. Januar 2016
„When there is hope“
Dem Prinzip Hoffnung widmet sich die
Aus­stellung „When there is hope“, die im
Rahmen der Triennale der Photographie
Hamburg 2015 in der Hamburger Kunsthalle
zu sehen ist. „Identität und Emigration“ lautet
das zentrale Bildthema der Werke, unter
denen sich auch Leihgaben der Sammlung
Deutsche Bank befinden. Die rund
100 Fotografien spiegeln nicht nur die Realität,
sondern auch Phantasien und Sehnsüchte
wider. Das heißt nicht, dass sie ihren ur­
sprünglichen doku­­mentarischen Anspruch
preisgeben. Auch die Fotokunst beharrt
auf ihrem Zeugnis­charakter. So sind die ausge­
stellten Fotografien der international
renommierten Künstler Abbilder der sozialen
und politischen Unruhen, der globalen
Veränderungen und Revolutionen. Gleichsam
dokumentieren sie die Suche nach Heimat
und Utopien. Die Marokkanerin Yto Barrada,
„Künstlerin des Jahres“ 2011 der
Deutschen Bank, oder der aus Albanien
stammende Fotograf und Videokünstler
Adrian Paci nehmen beispielsweise ihre
eigene Lebenssituation als Ausgangspunkt
für eine grundlegende Diskussion über
Flüchtlings­politik und Migration. Auch die aus
über 250 Schwarzweißfotografien zusammen­
gesetzte Installation „Mes voeux“ der
französischen Künstlerin Annette Messager
verbindet die Erinnerungen an Verlorenes mit
der Hoffnung auf Veränderung und
Neuanfang. Hamburg darf gespannt sein.
Hamburger Kunsthalle
19. Juni –13. September 2015
„Imagine Reality“
Seit Jahrzehnten richten zahlreiche
Sammlungen und Museen in Frankfurt und
Umgebung den Fokus besonders auf das
Medium Fotografie. In diesem Sommer
präsen­tiert die Fotokunst-Triennale RAY in
enger Zusam­menarbeit mit zwölf Kuratoren
über 30 namhafte Künstler aus dem Samm­
lungs­reichtum der Region. Einen besonderen
Wert legt sie dabei auf künstlerische Neu­
produk­tionen. Die Hauptausstellung unter dem
Titel „Imagine Reality“ erstreckt sich über
drei Frankfurter Kunstinstitutionen: Das MMK
Museum für Moderne Kunst, das Museum
Angewandte Kunst und das Fotografie Forum
Frankfurt. Sie zeigen unter anderem die
Arbeiten von Barbara Breitenfellner, Kathrin
Sonntag und Jan Tichy. Die Deutsche Bank
unterstützt eine Neuproduktion des Künstler­
duos João Maria Gusmão und Pedro Paiva.
„Imagine Reality“ zeigt schwer­punktmäßig
Arbeiten, bei denen die Künstler vielfältige
fotografische Mittel nutzen. Die Künstler
nehmen Fragmente der Wirklichkeit zum
Ausgangspunkt und schaffen daraus
imaginäre und visionäre Bildwelten. Dabei
bewegen sie sich zwischen dokumen­
tarischer, angewandter und künstlerischer
Fotografie. Während John Stezaker und
Abelardo Morell auf analoge Bilderzeugung
zurückgreifen, bisweilen sogar eine Camera
obscura verwenden, lassen andere Künstler
wie Beate Gütschow oder Trevor Paglen
wissenschaftliche und digitale Verfahren in
ihre Werke einfließen. Insgesamt wird die
Fotokunst in zwölf Häusern zu sehen sein.
Rhein-Main-Gebiet
20. Juni – 20. September 2015
db-artmag.de
phototriennale.de
ray2015.de
Engagement überwindet Grenzen
Deutsche Bank Stiftung
Urban Age-Konferenz 2013 in Rio de Janeiro
Foto: Tuca Viera
alfred-herrhausen-gesellschaft.de
Bankgeschichte
Historische Gesellschaft
„Warum Geschichte in der Deutschen Bank? In der
Deutschen Bank gibt es – schlicht und einfach – viel Geschichte!“,
sagte der amerikanische Historiker Gerald D. Feldman (1937–
2007) anlässlich der Gründung der Historischen Gesellschaft
der Deutschen Bank e. V. im Jahr 1991. Was viele Jahre in
Archiven schlummerte, steht nun im Licht der Öffentlichkeit.
Die Historische Gesellschaft zeigt, wie die vor 145 Jahren
eigens zur Finanzierung des Außen­handels gegründete Bank
sich zu einem Unternehmen entwickelte, das heute an
mehr als 2.800 Standorten weltweit tätig ist. Sie porträtiert die
Persönlichkeiten an der Spitze und beleuchtet wirtschafts­
geschichtliche Zusammenhänge. Mit ihren Publikationen,
öffentlichen Vorträgen und Exkursionen schafft die Historische
Gesellschaft Transparenz und beschreibt richtungweisende
Innovationen, die die Entwicklung des Bankwesens nachhaltig
beeinflusst haben.
Unter den vielen auf ihrer Website veröffentlichten Original­
dokumenten, die bis ins Jahr 1870 zurückreichen, ist einiges
zum Schmunzeln, anderes von großer Tragweite zu finden:
Eine Wasserrechnung aus dem Gründungsjahr, ein Gratulations­
schreiben von Kaiser Wilhelm II. zur Eröffnung der ersten
Teil­­­­­strecke der Bagdad­bahn oder eine kurze Notiz von Konrad
Adenauer aus dem Jahr 1957 an seinen Berater Hermann J. Abs.
Schülermanager beim Beethovenfest
Foto: Norbert Ittermann
Mit einer Eintragung ins Goldene Buch der Stiftungen
in Frankfurt am Main startete die Deutsche Bank Stiftung im
März 2015 in ihr Jubiläumsjahr. Vor zehn Jahren fusionierten
die Deutsche Bank Stiftung Alfred Herrhausen Hilfe
zur Selbsthilfe und die Kultur-Stiftung der Deutschen Bank.
Zusammen können sie auf 28 Jahre wegweisende Stiftungs­
arbeit mit einem Fördervolumen in Höhe von etwa 140 Mio.
Euro zurückblicken. Alleine im vergangenen Jahr unterstützte
die Stiftung 39 Projekte in den Bereichen Kultur, Bildung
und Soziales mit 4,1 Mio. Euro.
„Unser Engagement setzt Impulse, die dauerhafte Ver­
änderungen zum Ziel haben. Ein Anliegen der Stiftung ist, mit
ihren Ideen auch andere zu inspirieren und ihre Konzepte
in die Breite zu tragen“, so Dr. Clemens Börsig, Vorstands­
vorsitzender der Deutsche Bank Stiftung.
Ein kulturelles Flaggschiff der Stiftung ist die Akademie
Musiktheater heute (AMH), die sich als feste Größe in der
Nachwuchsförderung im Opernbereich etabliert hat. Weiterhin
begleitet die Stiftung den Deutschen Buchpreis seit vergan­
genem Jahr als Hauptförderer: Neben öffentlichen Lesungen
ermöglichte sie auch den Austausch zwischen einem der
nominierten Autoren und Stipendiaten der AMH. Das macht
deutlich, wie die Deutsche Bank Stiftung ihr Netzwerk
erfolgreich einbringt und Projekte und Partner miteinander
verbindet. Die hohe Reichweite einzelner Projekte zeigt die
bundesweite Bildungsinitiative KINDER ZUM OLYMP!,
an der bereits mehr als 300.000 Schüler teilgenommen haben.
Unternehmerische Lösungsansätze für soziale Problemlagen
unterstützt die Stiftung mit der Crowdfunding-Plattform Social
Impact Finance (s. S. 12), auf der sich Einzelpersonen an der
Finanzierung sozialer Start-ups beteiligen können.
Die Historische Gesellschaft hat rund 2.000 Mitglieder.
Werden auch Sie Mitglied und nutzen Sie die
zahlreichen Angebote. Der Mitgliedsbeitrag beträgt
10 Euro pro Jahr.
deutsche-bank-stiftung.de
bankgeschichte.de
Der große Kassensaal der Deutschen Bank in Berlin um 1930
Foto: Sebastian Hänel
Passionate about ...
Wandel gestalten
Starthelfer
Norbert Kunz ist Geschäftsführer
der Social Impact gGmbH, einer Agentur
für soziale Innovationen. Seit über zwei
Jahrzehnten coacht er Gründer, Firmen und
Non-Profit-Organisationen. Nun hat er
zusammen mit der Deutschen Bank die
Investment Readiness Initiative auf
den Weg gebracht, eine Pro-bono-Beratung
für Social Start-ups.
Sie haben Social Entrepreneurship in Deutschland
entscheidend vorangebracht. Was treibt Sie an?
Wir leben in einer Welt, die sich ständig verändert, und so muss
auch ich mich ständig neuen Herausforderungen stellen.
Früher habe ich eigene innovative Geschäftsideen umgesetzt,
heute bin ich derjenige, der hilft, die Ideen anderer in die
Realität zu bringen. In der Agentur haben wir ein Öko­system
aufgebaut, in dem andere die Chance bekommen, ihre Pläne
zu verwirklichen. Am Anfang haben uns alle gefragt: Wer will
schon ein Unternehmen gründen, mit dem man kein Geld
ver­dienen kann? Aber es existiert eine wahnsinnig große Nach­frage. Wir haben inzwischen ca. 400 Bewerbungen auf
unsere 45 Plätze, die wir zwei bis drei Mal im Jahr an unseren
Standorten in Berlin, Frankfurt, Leipzig, München und
Hamburg ausschreiben. Und der Erfolg gibt uns Recht. Seit
2012 haben wir 187 Unternehmen aufgenommen, davon
haben inzwischen 110 gegründet, fast alle sind stabil, nicht mal
10% mussten ihre Geschäftstätigkeit einstellen. Im Vergleich
zu bundesweiten Statistiken ist das ein Wahnsinnswert.
Steigt das Interesse von Investoren an sozialen
Unternehmen?
Die Investitionsbereitschaft der Menschen in Social Businesses
wächst enorm. Besonders, wenn sich der soziale Mehrwert
und eine mögliche Kapitalverzinsung miteinander kombi­nieren
lassen. Aber noch fehlen die Methoden und Instrumente, um
die Parteien zusammenzuführen. Es gibt zu wenig MatchingInstrumente. Eines, das wir erfolgreich anbieten, ist die
Crowdfunding-Plattform Social Impact Finance, die von der
Deutsche Bank Stiftung gefördert wird. Die Unterstütz­ungs­
leistung von privaten Gebern für soziale Projekte liegt hier
durchschnittlich bei 200 Euro. Aber in der Crowd läppert
sich das.
Um Zugang zu diesen neuen Finanzierungsformen zu be­
kommen, müssen sich viele Social Start-ups jedoch weiter
professionalisieren, ihre Kompetenz und Reputation
verbessern. Dafür ist die Investment Readiness Initiative, die
wir zusammen mit der Deutschen Bank initiiert haben, ein
wichtiger Hebel. Denn Social Start-ups brauchen eine hohe
Qualität und Finanz-Know-how. Unternehmenskooperationen,
wie mit der Deutschen Bank, sind daher für uns essentiell.
Wir erhöhen damit unser Kompetenzspektrum, können den
Social Start-ups qualitativ höherwertige Leistungen von
branchenbezogenen Experten anbieten und dadurch unser
eigenes Leistungsportfolio verbessern. Und wir beeinflussen
damit auch die Unternehmenskultur der anderen Seite,
weil wir in den Unternehmen den Blick auf die soziale Wirkung
schärfen. So findet ein Dialog zwischen den Sektoren
statt, ein Austausch, der beide Seiten befruchtet.
Die Investment Readiness Initiative läuft nun seit
eineinhalb Jahren. Welche Zwischenbilanz können Sie
ziehen?
Der Zugang zu Kapital ist eine der größten Herausforderungen
der Social Start-ups. Es gibt keine klassischen Finanzierungen,
die ihnen zur Verfügung stehen. Bei Banken gibt es noch
erhebliche Vorurteile und Barrieren, die junge, innovative
Unternehmen auszuhalten und zu überwinden haben. Denn es
gibt keine Rating­strukturen, keine etablierten Märkte. Und
wenn man dann noch sagt, unsere Mission ist uns wichtiger
als der Profit, wird es ungleich schwerer, Banken zu über­
zeugen. Erst wenn die Start-ups einen qualitativ hochwertigen
Finanzplan mitbringen, können sie Investoren und Banken
gewinnen. Daher ist der Austausch mit den Deutsche BankVolunteers für unsere Start-ups so wertvoll. Sie können ihre
individuellen Probleme mit den Experten besprechen und lösen.
Schließlich wissen die Bankmitarbeiter, was sie von Existenz­
gründern erwarten, sie sind die Insider und haben den strate­
gischen Blick auf die Finanzierungs­performance. Darüber
hinaus müssen unsere Start-ups lernen, in unter­schiedlichen
Welten zurechtzukommen. Das klingt vielleicht profan,
aber es gibt Vorurteile auf beiden Seiten – die wollen wir über­
winden. Das Bild vom Social Entrepreneur, der mit viel
Idealismus, aber ohne Business-Know-how ein Unter­nehmen
aufbauen will, lässt sich nur im Dialog verändern. Wir haben
festgestellt, dass es auf beiden Seiten eine hohe Bereitschaft
gibt, voneinander zu lernen. Auf Augen­höhe.
Was ist für Social Start-ups der Schlüssel zum Erfolg?
90% ist Commitment, also die Hingabe für die eigene
Geschäftsidee. Die persönliche Leidenschaft – oft aus der
eigenen Lebensgeschichte heraus – lässt Gründer viele
Durststrecken überstehen. Ihre Mission spornt sie an. Wer nur
auf ein gutes Einkommen aus ist oder gar reich werden möchte,
gibt schneller auf. Obwohl Scheitern nicht unbedingt negativ
sein muss. Manchmal ist der Erkenntnisgewinn, der neue
Blick auf das soziale Unternehmertum oder die gesellschaft­
liche Verantwortung wichtiger. Je mehr Menschen sich mit
sozialunternehmerischen Ideen auseinandersetzen, desto
besser. Und die Aufmerksamkeit für dieses Geschäftsfeld ist
in den letzten Jahren enorm gewachsen. Auch die Wahr­
nehmung von Entscheidungsträgern verändert sich momentan
sehr schnell. Heute lässt sich der Bedeutungs­zuwachs
von Sozialunternehmertum nicht mehr verschweigen. Und das
Phänomen wird weiter wachsen, davon bin ich überzeugt.
Noch mehr Menschen werden sich die Frage stellen, ob man
die Entwicklung eines Unternehmens nicht mit sozialen
Zielsetzungen verbinden kann – oder sogar muss.
socialimpact.eu

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