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2 Schallplattenbörsen Oldie Markt 07/05 Plattenbörsen 2005 Schallplattenbörsen sind seit einigen Jahren fester Bestandteil der europäischen Musikszene. Steigende Besucherzahlen zeigen, daß sie längst nicht mehr nur Tummelplatz für Insider sind. Neben teuren Raritäten bieten die Händler günstige Second-Hand-Platten, Fachzeitschriften, Bücher Lexika, Poster und Zubehör an. Rund 250 Börsen finden pro Jahr allein in der Bundesrepublik statt. Oldie-Markt veröffentlicht als einzige deutsche Zeitschrift monatlich den aktuellen Börsenkalender. Folgende Termine wurden von den Veranstaltern bekanntgegeben: Datum eventuell Platz für Anzeige oder Bild wird von geliefertem Film einmontiert! Stadt/Land Veranstaltungs-Ort Veranstalter / Telefon 2. Juli Düsseldorf Bürgerhaus Reisholz Ralf Berghoff ☎ (02 11) 310 21 42 2. Juli Middlesbrough (England) Town Hall Stewybus ☎ (00 44) 16 42 88 25 39 3. Juli Orpington (England) Crofton Hall Bionic Promotions ☎ (00 44) 17 32 36 37 20 3. Juli Chelmsford (England) Shire Hall Bionic Promotions ☎ (00 44) 17 32 36 37 20 7. Juli Bochum Open Air Bochum Total Peter Lihs ☎ (02 34) 53 81 00 10. Juli Brighton (England) Brighton Centre Vinylfan ☎ (00 44) 12 73 55 39 66 13. Juli Hoorn (Holland) Open Air ARC ☎ (00 31) 229 21 38 91 17. Juli Liverpool (England) Gladstone Hotel Trans-Pennine ☎ (00 44) 11 32 89 20 87 28. Juli Berlin Statthaus Böcklerpark Kurt Wehrs ☎ (030) 67 77 62 42 30. Juli Bad Aibling Open Air Michel Dietel 28. August Berlin Velodrom First & Last ☎ (03 41) 699 56 80 28. August Brighton (England) Brighton Centre Vinylfan ☎ (00 44) 12 73 55 39 66 Die Veröffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf Schallplattenbörsen ist eine kostenlose Service-Leistung von Oldie-Markt. Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht. News Oldie Markt 07/05 News • News • News • News • News • News * Weezer wollen auf ihren Touren endlich richtig Spass haben: „Wir hatten unsere beschissene Geschichte, aber ich kann mich an keine 3 Wochen-Tour erinnern, die uns so viel Vergnügen bereitet hat wie die letzte“, so Schlagzeuger Pat Wilson. Nach der Veröffentlichung von Make Believe im Mai, das mit Platz 2 in den US-Charts so hoch einstieg wie kein anderes Album der Gruppe zuvor, war das Quartett Headliner des Coachella-Festivals und absolvierte eine Clubtour mit 11 Daten. Und Gitarrist, Sänger und Songschreiber Rivers Cuomo fügte hinzu: „Ich frage mich nicht mehr wie früher ständig, wie gut wir miteinander auskommen – und das sagt eine Menge aus.“ Mit 325.000 verkauften Platten im Rücken spielt man jetzt Festivals in Europa, ehe man im Sommer wieder durch die USA tourt. Für die Fans, die sich gefragt haben, warum die Mehrheit des Materials von frühen Werken wie dem Blue Album oder Pinkerton stammt, ergänzt Wilson: „Jeder von uns schrieb die Lieder, die er spielen wollte, auf und das Ganze kam in einen Hut. Es wurden die ausgewählt, für die die meisten Stimmen abgegeben worden waren.“ Für den Sommer (eine Herbst-Tour mit den Foo Fighters ist zwar angedacht, aber noch nicht fest) soll eine neue Wahl stattfinden und sechs Titel mehr dazu kommen. Der BuddhismusStudent und seit zwei Jahren zölibatär lebende Cuomo vertreibt sich die Zeit im Tourbus übrigens am liebsten mit europäischem Fußball im Fernsehen. * Elvis Costello kann das sicherlich ausgezeichnet verstehen: Der ließ nämlich wegen eines Punktsspiels seines Lieblingsvereins FC Liverpool einen Auftritt in der East Anglia University sausen. Als er dann zwei Stunden nach dem eigentlichen Konzertbeginn auftauchte, bestand die Show hauptsächlich im Austausch von Beleidigungen zwischen Fans und Costello selbst. Als dann noch einige ihr Geld zurück haben wollten, konterte Costello: „Die, die ihr Geld zurück haben wollen, sollten zuhause bleiben,. ihre Kochbücher lesen, Tee trinken und einen K-Tel Punk-Sampler anhören.“ * Carlos Santana hat derzeit nicht nur Ärger wegen der Klage eines ehemaligen Mitarbeiters (siehe News im Oldie-Markt 6/05), sondern nun auch wegen eines TShirts, das er bei den diesjährigen OscarVerleihungen trug. Das zeigte nämlich ein Bild von Che Guevara, was ihm beispielsweise Proteste von Exil-Kubanern vor seinem Gig in Miami einbrachte. Die Erklärung des Mannes dazu: „Es war eine Hommage an den emotionalen jungen Mann, der im Film The Motorcycle Diaries porträtiert wurde und auf dieser Reise sein politisches Damaskus Erlebnis hatte.“ * Tina Turner sorgte dafür, dass ein Konzert zu Ehren von H.C. Andersen in Kopenhagen, dessen Erlöse eigentlich einer Organisation für die Alphabetisierung von Kindern zugute kommen sollte, in das genaue Gegenteil verkehrt wurde. Aufgrund einer Millionengage der Dame für die zwei Songs, die sie bei diesem Anlass vortrug, endete das Spektakel nicht nur mit einem siebenstelligen Defizit, sondern kostete noch etlichen Mitarbeitern der veranstaltenden Organisation den Job. * Billy Corgan hat nach seinem soeben auf den Markt gekommenen Solo-Album noch einmal 30 Lieder über seine Heimatstadt mit der akustischen Gitarre unter dem Motto The Chicago Songs aufgenommen. Dieser Zyklus soll auf einer dokumentarischen DVD erscheinen. * Paul McCartney hat einen Vertrag mit Penguin Publishing unterschrieben. Der Grund ist sein erstes Kinderbuch, High In The Clouds-An Urban Furry Tale, das in England am 4. Oktober veröffentlicht werden soll. * The Who, oder besser die überlebenden Mitglieder Roger Daltrey und Pete Townshend, werden in dem Dokumentarfilm My Generation: Who’s Still Who auftreten, der im nächsten Jahr in die Kinos kommen soll. Der Streifen von Regisseur Murray Lerner, der bereits für The Who Live At The Isle Of Wight verantwortlich zeichnete, enthält neben den aktuellen Aussagen der beiden auch noch exklusive Bilder von den beiden Festivals in Monterey und Woodstock 1967 und 1969. * The Cure melden eine Umbesetzung: Gitarrist Perry Bamonte und Keyboarder Roger O’Donnel wurden gefeuert. Derzeit besteht die Band aus Robert Smith und der Rhythmussektion Simon Gallup und Jason Cooper. In welcher Besetzung sie bei den Festivalgigs auftauchen, ist derzeit völlig unklar – sogar Triokonzerte sind nicht ausgeschlossen. Die ganze Aktion war offensichtlich eine einsame Entscheidung von Robert Smith. Ob sie im Fall von O’Donnell mit dessen Soloprojekt zusammen hängt, das in Kürze erscheinen soll, ist unbekannt. Der beschwerte sich in seiner ersten Stellungnahme über den „schlechten Stil dieser Kündigung“, während sich sein Kollege für die Zeit mit The Cure bedankte und seinen ehemaligen Mitspielern viel Erfolg wünschte. * Radiohead werden ihr nächstes Album höchstwahrscheinlich bereits im kommenden Frühjahr auf den Markt bringen. Zwei Songs sind bereits fix und fertig und sollen toll gelungen sein, die Arbeiten an den Liedern könnten bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, obwohl nach eigener Aussage die Sessions bislang unüblich unorganisiert abliefen. Da die Jungs seit Hail To The Thief ihren Vertrag mit EMI erfüllt haben, ist derzeit völlig unklar, auf welchem Label dieses Opus erscheinen wird. Die nötigen Verhandlungen werden wohl erst nach Beendigung der Arbeiten im Studio aufgenommen werden. Thom Yorke, Leadsänger und Kopf der Jungs, wird übrigens in nächster Zeit als Politiker tätigt: Für die Umweltschutzorganisation Friends Of The Earth wird er in nächster Zeit in England Reden halten. * Green Day versteigern derzeit bei einer Internet-Auktions-Plattform ihren alten Tourbus von 1985, einen Ford Econoline Van, komplett mit allen Graffiti, Schmierereien von Fans und Aufklebern. Ob man mit dem Ding überhaupt noch fahren kann, war allerdings nicht zu lesen. * Nine Inch Nails haben ihren Auftritt bei den MTV Music Awards am ersten JunWochenende abgesagt, nachdem der Sender abgelehnt hatte, dass sie Bite The Hand That Feeds vor einem überdimensionalen Foto von George Bush vortragen. Zitat MTV: „Wir respektieren zwar die Ansichten von Nine Inch Nails, doch der geplante Auftritt mit einem einseitigen politischen Statement bereitete uns Unbehagen. Als wir mit der Band darüber sprachen, entschied sie sich leider dafür, die Music Awards abzusagen.“ Wie war das doch gleich? Eine Zensur findet nicht statt? Die Foo Fighters sprangen für ihre Kollegen ein. Erfreulicher verlief für den Chef der Band, Trent Reznor, ein Gerichtstermin in New York, den er gegen seinen Manager angestrengt hatte, nachdem er vermutet hatte, dass der ihn um etliche Millionen Dollar betrogen hatte. Das Gericht teilte seine Auffassung und verurteilte John Malm zu einem Nachschlag in Höhe von drei Millionen. * Iron Maiden feierten am 30. Mai den Auftakt ihrer Welt-Tournee Eddie Rips Up The World in Prag mit einem bombastischen Konzert. In den knapp 2 Stunden brachten sie 17 Songs, darunter solche Klassiker wie Prowler, The Trooper, Run To The Hills oder Phantom Of The Opera. * Oscar Brown, renommierter Jazzsänger, der sich vor allem mit der Umsetzung von Miles Davis-Kompositionen einen Namen auf der Szene gemacht hat und gemeinsam mit John Coltrane und Dizzy Gillespie auftrat, verstarb am 29. Mai im Alter von 78 Jahren in einem New Yorker Hospital. * Danny Bonaduce, ehemaliges Mitglied der Partridge Family und Radiomoderator, ließ sich wegen Alkoholproblemen in eine Rehabilitationsklinik einweisen. 3 4 TOP 20/40 Oldie Markt 07/05 Die teuersten Platten des Monats: Top 20 Juni 1 2 3 4 5 6 7 The Wizards From Kansas Same (Promo, M-/M-) Mercury SR 61309 (70/US) 68,41 € 14 Tangerine Dream Zeit (2 LP, M/M) Ohr 2/56021 (72/D) 30,03 € John Dummer Oobledooblee Band Oobleedooblee Jubilee (M/M-) Vertigo Phonogram 6360 083 (73/UK) 55,05 € 15 Made In Sweden Snakes In A Hole (Foc, M/M) Sonet SLP 2504 (69/SW) 29,74 € 8 Various Artists Komm gib mir deine Hand (Weiss-gold, M-/M-) 51,12 € Electrola STE 83659 (64/D) 16 Amon Düül Collapsing Singvögel rückwärts (Foc, M/VG+) 26,71 € Metronome SMLP 012 (69/D) 9 Heron Same (Foc, M-/VG+) Dawn DNLS 3010 (70/UK) 48,20 € 17 Elvis Presley I’ll Never Let You Go (7’’, KLC, VG-/M-) 25,26 € RCA 47-6638 (56/D) Little Free Rock Same (M-/M-) Transatlantic TRA 208 (69/UK) 132,63 € Pete Brown & Piblokto The Art School Dance (Foc, M-/M-) Harvest SHVL 768 (70/UK) 127,04 € 10 T 2 It‘ll All Work Out In Boomland (M-/M-) Decca SKL 5050 (70/UK) 37,31 € 18 Can Ege Bamyasi (M-/M-) United Artists UAS 29414 (72/D) 25,15 € Wind Seasons (M/M-) Plus 3 (71/D) 101,37 € 11 Gordon Jackson Thinking Back (M-/VG+) Marmalada 608 012 (69/UK) 36,35 € 19 Beach Boys Surf Beat Fun (M-/M-) Hör zu SHZE 175 (64/D) 24,17 € 24,10 € Lazy Farmer Same (M/M) Songbird EMI 1C062-31130 (72/D) 81,66 € 12 Jody Grind One Step On (White Label Promo, M/VG+) 35,60 € Transatlantic TRA 210 (60/UK) 20 If 2 (Foc, M-/M-) Island Philips 6339 027 (71/D) Lincoln St. Exit Drive Il (Promo-Weißlabel, M-/M-) London SHA-U 122 (69/D) 79,23 € 13 Various Artists Kosmische Klänge (2 LP, Booklet, M/M) Ohr OMM 2/56027 (73/D) Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion 320 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte Gebot und damit den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht identisch mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion) an. Bootlegs, Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine Berücksichtigung. Die ewigen Price-Charts Top 40 33,02 € 12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box) London Wavelenght (Limited Edition) 837,80 € (2/97) 27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time Decca 25014 (67/CH) 552,38 € (4/99) 13 The Beatles - Help Odeon (gelb) 984008 (65/D) 820,97 € (2/96) 28 Missus Beastly - Same CPM LPS 002 (70/D) 552,36 € (9/96) 14 The Beatles - Second Album Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D) 798,43 € (3/92) 29 Freedoms Children - Astra Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA) 546,54 € (6/00) 15 Svanfriddur - What’s Hidden There Privatpressung (72/UK) 784,75 € (5/94) 30 The Beatles - The Collection MFSL 1-101-114 (82/US) 530,33 € (5/93) 525,06 € (9/00) 1 Dark - Round The Edges SIS-0102 (72/UK) 1840,80 € (2/98) 16 Fleur de Lis - Facing Morning Qualisound US 403 SLP (71/DK) 771,96 € (5/95) 31 Hunger - Strictly From Hunger Public P 1006 (70/US) 2 Bent Wind - Sussex Trend T-1015 (69/CA) 1664,94 € (2/98) 17 Rolling Stones - Promotional Album London RSD-1 (69/US) 751,37 € (7/96) 32 Leafhound - Growers Of Mushroom Decca SKL 5094 (71/UK) 3 Elvis Presley - Golden Boy RCA 25037 (65/CH) 1362,42 € (5/96) 18 Rolling Stones - Big Hits Fonoring Decca SFGLP 78299 720,67 € (11/98) 33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus Kerston FK 60514 (73/D) 489,50 € (4/01) 4 Paternoster - Same CBS S 64958 (72/OE) 1362,41 € (4/01) 19 Rolling Stones - Album Play (EP) Decca DCD 81500 (68/D) 690,81 € (11/94) 34 Rolling Stones - Original Master Recordings MFSL 1-161/170 (84/US) 480,44 € (5/93) 5 Dog That Bit People - Same Parlophone PCS 7125 (71/UK) 1312,31 € (3/95) 20 Open Mind - Same Philips SBL 7893 (69/UK) 651,03 € (10/99) 35 The Beatles - Butchercover Capitol 2553 (66/US) 478,90 € (2/91) 21 Chicken Bones - Hardrock in Concert Procom 027606 (76/D) 639,29 € (12/97) 36 The Beatles - Same (Clubpressung) Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D) 463,23 € (3/00) 6 Johnny Burnette & The Rock’n’Roll Trio - Same 1136,42 € (5/00) Coral CRL 57080 (57/US) 7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP) 942,02 € (12/93) 22 Metronic Underground - Illusion Privatpressung (80/D) 637,24 € (5/97) 37 Rolling Stones - Flowers Decca Spezial Edition 25084 (67/CH) 519,77 € (10/99) 461,30 € (10/96) 8 Can - Monster Movie Music Factorx SRS 001 (69/D) 910,16 € (5/99) 23 Dogfeet - Same Reflection REL 8 (70/UK) 625,82 € (2/93) 38 Irish Coffe - Same Triangle 920 321 (72/BL) 444,35 € (3/95) 9 The Beatles - Impression Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D) 887,00 € (5/94) 24 Five Royals - Rockin’ Five Royals Apollo LP 488 (54/US) 625,67 € (1/97) 39 Johnny Burnette Trio - Rock’n’Roll (EP) Coral 94071 (56/D) 444,82 € (5/96) 25 The Beatles - Please Please Me Odeon ZTOX 5550 (Exportpressung 63/D) 576,21 € (5/00) 40 Kaputter Hamster - Same Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D) 435,21 € (9/92) 10 C. A. Quintet - Trip Thru’ Hell Candy Floss CF 7764S (64/US) 11 Lang’syne - Same Düsselton TS 2737 (76/D) 876,87 € (11/95) 844,99 € (2/94) 26 The Beatles - Same Clubpressung Odeon 6279 (65/D) 561,92 € (12/96) Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft, in dem die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde. Powered and designed by Peter Trieb – D 84453 Mühldorf Ergebnisse der AUKTION 320 Hier finden Sie ein interessantes Gebot dieser Auktion sowie die Auktionsergebnisse Anzahl der Gebote 3.872 Gesamtwert aller Gebote 53.772,00 Gesamtwert der versteigerten Platten / CD’s 29.021,00 Höchstgebot auf eine Platte / CD 654,17 Highlight des Monats Juni 2005 LP - Peter Thomas - Playgirl - Philips 843 903 - VG+/VG So wurde auf die Platte / CD auf Seite 28, Zeile 121 geboten: Mindestgebot EURO 6,00 Bieter 1 7,00 Bieter 2 9,20 Bieter 3 11,00 Bieter 4 31,17 Peter Thomas wurde vor allem durch seinen Soundtrack für die Fernsehserie Orion berühmt, doch tatsächlich hat er in den 60er Jahren zahlreiche Film-Musiken geschrieben, die im Zug der Renaissance der Easy Listening-Musik in den letzten Jahren eine echte Renaissance - auch preislich - erlebt haben. Dennoch ist das Höchstgebot erstaunlich, während das niedrigste Gebot unrealistisch ist, trotz der nicht optimalen Qualität der Platte und der Hülle. Bieter 5 64,30 Sie finden Highlight des Monats ab Juni 1998 im Internet unter www.plattensammeln.de Werden Sie reich durch OLDIE-MARKT – die Auktionszahlen sprechen für sich ! eMail [email protected] Senden Sie uns Auktionsgebote und Kleinanzeigen per eMail. Mailanzeigen jetzt auch unter dem eigenen Namen !! Software und Preiskataloge für Musiksammler bei Peter Trieb – D84442 Mühldorf – Fax (+49) 08631 – 162786 – 6 Quo vadis, Oldie-Markt/Impressum Oldie Markt 07/05 Quo vadis, Oldie-Markt? Sieht man in die veröffentlichte Presse, könnte man die Meinung bekommen, dass, sammelt man etwas, es nur eBay gibt, um aus seinem Hobby entweder Kapital zu schlagen oder sich zu vervollständigen. Dass dem nicht so ist, beweist nicht nur diese Zeitschrift, die auch in ihrem 3. Jahrzehnt noch existiert, sondern auch andere Publikationen, die sich trotz der oft als übermächtig erscheinenden Internet-Präsenz auf dem Markt halten. Das kommt natürlich nicht von ungefähr, sondern die Printmedien besitzen etwas, was den auf dem Computer basierenden Plattformen fehlt: Fachwissen, Service und einen redaktionellen Teil, der das gewisse Etwas mehr hat, was die elektronischen Marktplätze nicht bieten können oder wollen. Das hat alles seinen Sinn. Tatsächlich ist für einen großen Marktführer wie eBay der einzelne Teilnehmer das berühmte Kleinvieh, das nur zusammen genügend Mist macht, um den Überschuss zu erzielen, den eine an der Börse notierte Firma machen muss, um am Markt bleiben zu können. Dazu kommt der weltweite Ansatz einer global agierenden Gesellschaft, für die nationale oder gar lokale Eigenheiten nur Störfaktoren sind, die man weder berücksichtigen kann noch will, da sie nur Kosten verursachen und zudem den reibungslosen Geschäftsablauf verhindern. Man muss nur einmal versuchen, auf prinzipielle Probleme hinzuweisen, um zu erleben, dass an Kritik oder Verbesserungen des entwickelten Verfahrens kein Interesse besteht. Bleibt noch der Zeitfaktor, der von einem Printmedium nicht wett gemacht werden kann, da es nun einmal gedruckt werden muss. Doch wer einmal etwas im Internet gesucht hat, wird bestätigen können, dass eine Suche in diesem Medium wesentlich zeitaufwendiger ist als die in einer Zeitschrift, trotz solcher Vorteile wie der Direktsuche oder ähnlicher Features, die der Computer bietet. Bei all diesen Dingen bleibt die Frage: Warum noch Oldie-Markt lesen oder kaufen? Dafür gibt es vor allem vier Gründe, die im Vergleich zum Computer relativ deutlich ins Gewicht fallen. Da wäre zunächst und vor allem der bessere Kundendienst zu nennen. Gerade bei Platten ist die Frage der Einstufung die zentrale Sache beim Kauf. Jeder, der schon einmal eine Vinyl-Platte über das Internet gekauft hat, weiß, dass die Beschreibung die eine, die Realität zuhause auf dem Plattenspieler eine ganz andere Sache ist. In diesem Zusammenhang erstaunt es auch nicht, dass die schwarze Liste des Oldie-Markt mittlerweile nahezu komplett im Internet zu finden ist – und die Herren sind mit Sicherheit nicht über Nacht geläutert worden, sondern sie können ihre Geschäfte ohne größere Probleme abwickeln, abgesehen von den Kosten für den Rechtsanwalt, den man natürlich an der Hand haben muss. Zum zweiten ist es aus diesem Grund auch logisch, dass man die wirklichen Raritäten nicht im Internet findet. Denn gerade, wenn es um etliche hundert Euro für eine Platte geht, steht das Vertrauen oder eben die Chance, den Kauf rückab- Oldie - Markt Oldie-Markt 8/05 (= Heft 300) Oldie-Markt 9/05 (= Heft 301) Erscheinungsdatum: 1. August 2005 Erscheinungsdatum: 9. September 2005 Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt (Auktion und Festpreis) am: 11. Juli 2005 Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt (Auktion und Festpreis) am: 8. August 2005 Auktions-Schluß für Auktion 320 (Poststempel) am: 11. Juli 2005 Auktions-Schluß für Auktion 321 (Poststempel) am: 8. August 2005 Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen Oldie-Marktes und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegen. Warten Sie deshalb mit der Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre Anzeige so früh wie möglich. wickeln zu können, im Vordergrund. Zum dritten gibt es die Verbindung aus Plattenmarkt und Stories und Informationen für den Sammler so nicht im Internet. Dieses Plus gibt es nach wie vor nur auf Papier. Und schließlich braucht man für den Oldie-Markt keinen Computer. Zusammen mit den seit längerer Zeit eingeführten elektronischen Möglichkeiten im Oldie-Markt ist er nach wie vor die beste der beiden Welten, weil man hier alles haben kann: Vertrauen, Service, Stories und die schwarzen Schätze, die das Sammeln ausmachen. Oldie-Markt 7/05 Nr. 299 Juli 7/05 Herausgeber: Martin Reichold Redaktion: Martin Reichold Internet: http://www.oldiemarkt.com http://www.bielekat.de Fotografie: Willi Kuper Computerworks: Peter Trieb, Datentechnik Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster, Bernd Vogel, Kurt Wehrs Mitarbeiter Spezialgebiete: Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks), Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex), Norbert Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd), Michael Doepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep Purple), Patrick Guttenbacher (ELO Move), Jört Tschirschwitz (Led Zeppelin), Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm (Eric Clapton), Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll (Suzi Quatro), Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax), Sven Gusevik (Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas), Charles Hertzog (Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf), Fabian von Poser (Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe Sauerland (Slade), Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan Oswald (Yes), Alexander Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis), Matthias Mineur (Jane), Beat Bopp (The Band), Alexander Rack (Black Sabbath), Wolgang Werbeck (Fairport Convention), Marcel Koopman (Vertigo), Ernest Cadet (Young Rascals) Amerika-Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas) Redaktion: Oldie-Markt, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg, Tel: 0911/3507916/17, Fax: 0911/3507918 Verlag: New Media Verlag, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg Druck: Maintaldruck, Industriestraße 11, 95336 Mainleus Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht, Ersatzansprüche können nicht anerkannt werden. Alle Rechte vorbehalten © by New Media Verlag GmbH. Unverlangte Manuskripte werden nur zurückgesandt, wenn vom Einsender Rückporto beigelegt wurde. Einzelheft Euro 7,10 (inkl. Mwst.), Jahresabonnement Euro 85,20 (Ausland auf Anfrage). Kündigung des Abonnements spätestens vier Wochen vor Ende des bezahlten Zeitraums. Zahlung erbeten an: BPV Medien Vertriebs GmbH Für das Abo: Deutsche Bank Lörrach, Kto. 144763003, BLZ: 68370034. Für den Kleinanzeigen-Markt: New Media Verlag, Deutsche Bank 24, Kto. 6612444, BLZ: 20070024 BIC: DEUTEDBHAM IBAN: DE02 2007 0024 0661 2444 00 oder Postbank Ludwigshafen Kto. 21876-671, BLZ: 54510067 BIC: PBNKDEFF IBAN: DE58 5451 0067 0021 8766 71 Blood, Sweat & Tears: Al Kooper’s Idee Oldie Markt 07/05 Der Revolutionär Al Kooper fand sich nach dem Blues Project als Solist wieder. Doch er hatte eine Idee: Eine Rhythm Section mit Bläsern anzureichern. Das führte zur Gründung von Blood, Sweat & Tears. Blood, Sweat & Tears Nr. 1 (v.l.): Steve Katz, Jim Fielder, Jerry Weiss, Fred Lipsius, Bobby Colomby, Dick Halligan, Randy Brecker, Al Kooper 7 8 Oldie Markt 07/05 Wirklich wichtige Musiker in der Geschichte der Rockmusik waren nicht immer unbedingt Virtuosen auf ihrem Instrument, aber sie hatten etwas, was die anderen nicht vorweisen konnten: Visionäre Ideen. Einer dieser Prototypen war Al Kooper (* 12.2.1944, Brooklyn, New York), über den einmal die New York Times schrieb: „Kooper sucht den heiligen Gral perfekter Kommerzialität, aber sein Talent ist begrenzt. Er singt anständig, aber nicht spektakulär. Er schreibt Melodien, die in der Erinnerung bleiben und er ist ein vielseitiger Musiker. Zu oft erinnert er freilich an den bekannten Hans, der auf zu vielen Hochzeiten tanzt.“ Das ist zweifellos richtig, was wir speziell dann diskutieren werden, wenn wir uns seiner Karriere vor und nach Blood, Sweat & Tears zuwenden werden. Aber auf der anderen Seite steht sein unbestrittenes Verdienst, an der Gründung von zwei der wichtigsten amerikanischen Rockbands beteiligt gewesen zu sein: Dem Blues Project und eben D-LP: CBS 63504 Blood, Sweat & Tears, wobei beteiligt seinen Anteil viel zu schwach würdigt, denn keine der beiden Gruppen wäre ohne seine Beteiligung entstanden. Das demonstriert die Geschichte von Blood, Sweat & Tears am besten. Der Anfang war der, dass Kooper nach seinem Ausstieg beim Blues Project und einem längeren Aufenthalt in Kalifornien, wo er das Monterey Pop Festival mitorganisiert und einen tollen Gig mit einer Ad Hoc-Band hingelegt hatte, zurück in New York schlicht kein Geld mehr besaß. Folglich organisierte er eine Serie von Benefiz-Konzerten für sich selbst, bei denen alte Freunde wie Judy Collins, Eric Andersen und und und auftraten, sowie eine Band, die er für dieses Ereignis zusammengestellt hatte, mit seinem alten Blues Project-Partner Steve Katz, dessen Bekannten Bobby Colomby und dem Bassisten Jim Fielder, den er in Monterey als Mitglied von Buffalo Springfield kennen gelernt hatte. Zwar war Blood, Sweat & Tears: Al Kooper’s Idee Oldie - Markt Discographie B, S & T von Frank Küster 1968 1968 Single: I Can’t Quit Her / House In The Country UK: CBS 3563, US: Columbia 4-44559 Album: Child Is Father To The Man D/UK: CBS S 63296, US/CA: Columbia CS 9619 (US: Also As Radio Station Copy In Mono With CS 9619),TW: First FL-S-1601 (Limited On Orange-Red Wax), RI 1970 D/UK: Embassy EMB 31028 (As First Album), RI 1971 UK: Hallmark SHM 936. CD: 1986 D/UK: CBS CDCBS 63296, JP: CBS Sony 30DP 303, 1988 US: Columbia CK 9619, RI 1990 US: Sony Mastersound SBM CK 64214 (+ Demos Recorded 11/11/67: I Love You More Than You’ll Ever Know / Refugee From Yuhupitz (Instrumental) / I Can’t Quit Her / Morning Glory / Something Goin’ On / The Modern Adventures Of Plato, Diogenes And Freud), RI 1992 US: MFSL UDCD 742 (Gold-Disc), JP: Sony SRCS 6191, RI 1994 US: Columbia Legacy CK 63987 (+ Refugee From Yuhupitz (Instrumental) / I Love You More Than You’ll Ever Know / The Modern Adventures Of Plato, Diogenes And Freud), JP: Sony MHCP-9 A: Overture / I Love You More Than You’ll Ever Know / Morning Glory / My Days Are Numbered / Without Her / Just One Smile B: I Can’t Quit Her / Meagan’s Gypsy Eyes / Somethin’ Goin’ On / House In The Country / The Modern Adventures Of Plato, Diogenes And Freud / So Much Love / Underture Flexisingle: Al Kooper Narrates And Plays Bits From His Upcoming LP I Stand Alone / Steve Katz Narrates And Plays A Bit From God Bless The Child US: With An American Magzine Album: Blood, Sweat And Tears D/UK/NL: CBS S 63504, US: Columbia CS 9720 (4 Track Tape: Columbia HC 1057; 8 Track Tape: Columbia House 18 10 0552), TW: First FL-1732, RI 1971 US: Columbia CQ 30994 (Quadro.), 1972 CZ: Supraphon 113 0995, RI 1981 US: Direct Disk Labs SD 16605 (Half-Speed Mastered).CD: 1986 D/UK: CBS CDCBS 63504, JP: CBS Sony 30DP 304, 1988 US: Columbia CK 9720, RI 1990 US: MFSL UDCD 559, RI 2000 D: Columbia Legacy Sony Music 499822 2, JP: Sony SRCS 6311 (Both + Live 1968: More And More / Smiling Phases), RI 2002 US: Sony Music 07464-63986-61 (SACD) A: Variations On A Theme By Erik Satie (Trois Gymnopedies) 1st And 2nd Movement / Smiling Phases / Sometimes In Winter / More And More / And When I Die / God Bless The Child B: Spinning Wheel / You’ve Made Me So Very Happy / Blues Part II / Variations On A Theme By Erik Satie (Trois Gymnopedies) 1st Movement 1969 1969 Single: You’ve Made Me So Very Happy / The Blues Part 2 D/UK/F/IT/NL/SP: CBS 4116 (Diff. Covers, D: Lim. On Coloured Wax), US: Columbia 4-44776 (Also As White Label Promo) Single: You’ve Made Me So Very Happy / Spinning Wheel SP: CBS 4213 Single: Spinning Wheel / More And More D/UK/F/IT/NL/SP: CBS 4220 (Diff. Covers, D: Coloured Wax), US: Columbia 4-44871, JP: CBS Sony SONG 80104 Single: And When I Die / I Can’t Quit Her SP: CBS 4412 Single: And When I Die / Sometimes In Winter D/UK/F/IT/NL: CBS 4613 (Diff. Covers, D: Coloured Wax), US: Columbia 4-45008, JP: CBS Sony CBSA 82025 EP: Spinning Wheel AU: CBS SBG 225228 A: Spinning Wheel / House In The Country B: You’ve Made Me So Very Happy / More And More Blood, Sweat & Tears: Al Kooper’s Idee das Au Go Go an drei Abenden ausverkauft, aber statt der erhofften tausenden von Dollars erhielt unser Held von Howard Solomon, dem Besitzer des Etablissements, 500 Dollars. Der Plan, nach London zu fliegen und dort eine neue Band zu gründen, war damit ausgeträumt: 1967 reichte das nicht einmal für einen Flugschein. Doch wer stiefelte am nächsten Tag in sein Appartement? Steve Katz, mit dem ihn seit Blues Project-Tagen ein schwieriges Verhältnis verband, Jim Fielder und Bobby Colomby. Ihr Vorschlag: Warum nicht eine Gruppe gründen mit der bereits existierenden Rhythm Section und einigen Bläsern? Für Kooper gab es nur die Wahl zwischen seiner finanziellen Klemme und einer neuen, vielversprechenden Band, obwohl Katz als Gitarrist nicht seine erste Wahl gewesen wäre. Also erwiderte er: „Es gibt nur eine Bedingung. Ich weiß genau, was ich machen will und im Blues Project wurde ich daran wegen der Mehrheits-Regelung gehindert. Es muss also von Anfang an klar sein, dass ich der Oldie Markt 07/05 EP: Blood Sweat & Tears A: And When I Die / You’ve Made Me So Very Happy B: Spinning Wheel / Guess Who: These Eyes TH: TK Records TK-348 Album: Sangre, Sudor y Lagrimas: La Ruleta de la Vida Me has Hecho Muy Feliz (Blood, Sweat & Tears: Spinning Wheel-You Made Me So Very Happy) ME: CBS CL-5289 A: Spinning Wheel / Without Her / More And More / My Days Are Numbered / Smiling Phases / I Love You More Than You’ll Ever Know B: You’ve Made Me So Very Happy / And When I Die / Morning Glory / House In The Country / I Can’t Quit Her 1970 1970 Promosingle: Hi-De-Ho (Mono) / (Stereo) US: Columbia 4-45204 (White Label) Single: Hi-De-Ho / The Battle D/UK/F/IT/NL/SP: CBS 5137 (Diff. Covers), US: Columbia 4-45204 Album: 3 D/UK/NL: CBS S 64024 (D Clubpressung: H 131/5), US: Columbia KC 30090, JP: CBS Sony SONP 50236, TW: First FL-1915. CD: 1988 US: Columbia CK 30090, RI 2002 D: MFSL Hybrid SACD A: Hi-De-Ho / The Battle / Lucretia MacEvil / Lucretia’s Reprise / Fire And Rain / Lonesome Suzie B: Symphony For The Devil-Sympathy For The Devil / He’s A Runner / Somethin’ Goin’ On / 40.000 Headmen Promosingle: Lucretia MacEvil (Mono) / (Stereo) US: Columbia 4-45235 (White Label) Single: Lucretia MacEvil / Lucretia’s Reprise D/UK/F/IT/NL/SP: CBS 5220 (D: Also As CBS-Blitzinformation-Promo), US: Columbia 4-45235 EP: Hi-De-Ho AU: CBS SBPG 225239 A : Hi-De-Ho / Lucretia MacEvil B: Fire & Rain / The Battle EP: Blood, Sweat & Tears: Lucretia MacEvil + 3 Other Artists TH: TK Records TK-444 Single: Lucretia Mac Evil / Hi-De-Ho CI: CBS 90107 1971 D-Single: CBS 4220 Boss bin. Ich gebe die musikalische Richtung und die Arrangements vor und bestimme alles, was mit der Musik zu tun hat.“ Die enthusiastische Zustimmung des künftigen Kerns der Band folgte und als nächstes hörte man sich mögliche Partner an, zuerst den Saxofonisten Fred Lipsius, der laut Bobby Colomby in seiner Nachbarschaft eine lokale Legende war. Herein kam nach den Worten von Kooper „Otto Normalverbraucher. Kurzes Haar, spießige Klamotten und alles. Dann packte er sein Saxofon aus, begann zu spielen und das war es für mich. Ganz egal, wie er aussah, wenn er sein Saxofon spielte, dann ließ er es weinen.“ Nachdem er die Kompositionen gehört hatte, die Kooper eigentlich noch für das Blues Project geschrieben hatte, stimmte er zu und war von da an nicht nur dafür zuständig, die restlichen Bläser zu finden, sondern schrieb auch die Arrangements mit Kooper. Danach 1971 Promosingle: The Owl & The Pussycat (Theme) / Same US: Columbia C-OWL Album: The Owl & The Pussycat (Soundtrack) US: Columbia C 30400 A: The Confrontation / The Warmup / Seduction B: The Morning After / The Reunion Promosingle: Go Down Gamblin’ (Mono) / (Stereo) US: Columbia 4-45427 (White Label) Single: Go Down Gamblin’ / Valentine’s Day D/UK/F/IT/NL/SP: CBS 7417 (Diff. Covers), US: Columbia 4-45427 Jukebox-EP A: Redemption / Lisa, Listen To Me / A Look To My Heart B: A Look To My Heart (Instrumental) / For My Lady / Mama Gets High Album: 4 D/UK/NL: CBS 64355, US: Columbia KC 7-30590 (4 Track Tape: Columbia CR 30590: 8 Track Tape: Columbia CA 30590), JP: CBS Sony SOX 60201, PH: CBS Sony PRC-5170, RI 1974 UK: Hallmark SHM 963. CD: 1988 US: Columbia CK 30590, 1994 JP: Sony SRC 6313 A: Go Down Gamblin’ / Cowboys And Indians / John The Baptist / Redemption / Lisa Listen To Me / A Look To My Heart B: High On A Mountain / Valentine’s Day / Take Me In Your Arms / For My Lady / Mama Gets High / A Look To My Heart 9 10 Oldie Markt 07/05 begannen die Vorstellungen der möglichen Kollegen, die zum einen in der Lage sein mussten, die diffizilen Arrangements zu spielen und zudem noch verfügbar sein sollten. Während das noch lief, nahm Kooper zwei seiner Songs mit Studio-Trompetern auf: I Can’t Quit Her und My Days Are Numbered. Mit diesen Demos ging er auf die Suche nach einer Plattenfirma. Elektra sagte ab, weil ihnen die von Kooper geforderten 40.000 Dollars zuviel waren; Warner Brothers waren nur lauwarm interessiert und so hatte wieder einmal Clive Davis, der dank des Monterey Pop Festivals begriffen hatte, wohin der Musikhase lief, die richtige Nase. Bei einem Essen in einem New Yorker Restaurant wurde alles festgezurrt und in der Besetzung der fünf bekannten Herren plus Jerry Lipsius und Randy Brecker (Trompeten) sowie Dick Halligan (Posaune) war man komplett und hatte auch schon einen Namen, den Kooper anlässlich eines Zwischenfalles bei einer Jam-Session in dem neuen Direction-Club gefunden hatte, als er D-LP: CBS S 64024 an der Orgel mit Jimi Hendrix und B.B. King spielte und so in sein Spiel vertieft war, dass er nicht merkte, wie seine Hand zu bluten anfing, so dass die Tasten ganz rot aussahen. Blood, Sweat & Tears fiel ihm da sofort ein und danach begannen die ernsthaften Proben, wobei er die Rhythm Section trainierte und Lipsius die Bläser. Alle drei Tage wurden die beiden Teile dann zusammengeschmissen. Im November 1967 kam dann das erste Konzert im Vorprogramm von Moby Grape im Club Au-Go-Go und es klappte! Der nächste Schritt war, den richtigen Produzenten zu finden und da John Simon bereits I Can’t Quit Her als Kooper-Demo gehört und gemeint hatte, er würde das gerne produzieren, war auch das Thema gelöst. Zuerst spielte man das gesamte Material live ein, dann hörten Al und John 14 Tage lang die Bänder und entschlossen, was benützt würde und was nicht. Fortsetzung folgt Blood, Sweat & Tears: Al Kooper’s Idee Promosingle: Lisa, Listen To Me (Mono) / (Stereo) US: Columbia 4-45477 Single: Lisa, Listen To Me / Cowboys And Indians D/UK/F/IT/NL: CBS S 7578 (Diff. Covers), US: Columbia 4-45477 1972 1972 Single: Spinning Wheel / And When I Die JP: CBS Sony Gold Disc SOPB-224, RI 1973 UK: CBS 1142 Album: Greatest Hits D/UK: CBS 64803, US: Columbia KC/PC 31170 (Quadro.: CQ 31170; 4 Track Tape: CR 31170), CA: Columbia WPC 31170, 1980 DD: Amiga 8 55 734. CD: 1986 D: CBS CDCBS 64803, 1988 US: Columbia CK 31170 A: You’ve Made Me So Very Happy / I Can’t Quit Her / Go Down Gamblin’ / Hi-De-Ho / Sometimes In Winter / And When I Die B: Spinning Wheel / Lisa, Listen To Me / I Love You More Than You’ll Ever Know / Lucretia MacEvil / God Bless The Child Album: The Great JP: CBS Sony SONX 60172 A: Spinning Wheel / I Love You More Than You’ll Ever Know / Without Her / More And More / Smiling Phases / And When I Die B: You’ve Made Me So Very Happy / Hi-De-Ho / Fire And Rain / Something Comin’ On / Lucretia MacEvil Promosingle: So Long Dixie (Mono) / (Stereo) US: Columbia 4-45661 (White Label) Single: So Long Dixie / Alone D/NL/P: CBS 8154 (Diff. Covers), USA: Columbia 4-45661 Single: So Long Dixie / Krokbegravningen (Crows Funeral) UK: CBS 8267 Album: New Blood D/UK: CBS S 65252, US: Columbia KC 31780. CD: 1988 US: Columbia CK 31780 A: Down In The Flood / Touch Me / Alone / Velvet / I Can’t Move No Mountains B: Over The Hill / So Long, Dixie / Snow Queen / Maiden Voyage Promosingle: I Can’t Move No Mountains (Mono) / (Stereo) US: Columbia 4-45755 Single: I Can’t Move No Mountains / Velvet D: CBS S 1138, US: Columbia 4-45755 1973 1973 Single: Back Up Against The Wall / Over The Hill D/UK: CBS S 1519 (D: Also As CBS-Blitzinformation-Promo) Jukebox-Single: Over The Hill / War: Cisco Kid IT: CBS YD 342 (White Label) Promosingle: Roller Coaster (Mono) / (Stereo) US: Columbia 4-45937 (White Label) Single: Roller Coaster / Inner Crisis D: CBS S 1839 (Also As CBS-Blitzinformation-Promo), US: Columbia 4-45937 Album: No Sweat D/UK: CBS 65275, US: Columbia KC 32180. CD: 1988 US: Columbia CK 32180 A: Roller Coaster / Save Our Ship / Django (An Excerpt) / Rosemary / Song For John / Almost Sorry B: Back Up Against The Wall / Hip Pickles / My Old Lady / Empty Pages / Mary Miles / Inner Crisis Promosingle: Save Our Ship (Mono) / (Stereo) US: Columbia 4-45965 (White Label) Single: Save Our Ship / Inner Crisis UK: CBS S 1845 Single: Save Our Ship / Rosemary US: Columbia 4-45965 Single: Save Our Ship / Song For John D: CBS 2028 (Also As CBS-Blitzinformation-Promo), US: Columbia 4-45965 Emerson, Lake & Palmer: Trio im Leerlauf Oldie Markt 07/05 Der Absturz Nach Brain Salad Surgery wurde schnell deutlich, dass damit der Zenith überschritten war: Emerson, Lake & Palmer konnten die Qualität der ersten Platten nicht mehr erreichen. Der Krachmacher: Carl Palmer bei der Arbeit 11 12 Oldie Markt 07/05 “Wir öden uns an und sind des ELPProjektes ziemlich überdrüssig geworden. Im Moment gehen wir alle unsere eigenen Wege. Es gibt keine Zukunftspläne – weder Tourneen noch ein neues Album. Nichts!“ Das, was Keith Emerson in einem Interview im Mai 1975 unter die Leute brachte, war zwar zu diesem Zeitpunkt nicht mehr die ganz große Überraschung – schließlich war das letzte Opus mit neuem Material, Brain Salad Siurgery, bereits 1973 erschienen und der Live Triple-Pack Welcome To The Show auch schon 1974 – aber in dieser Deutlichkeit war es schon starker Tobak. Das logische für eine Gruppe wie ELP in dieser Situation wäre es gewesen, jedem der Mitglieder die Möglichkeit zu geben, eine eigene Platte aufzunehmen, aber auch das kam nicht zustande. Das mag mehrere Gründe gehabt haben. Zum einen hatten die Kollegen von Yes etwas früher dieselbe Idee gehabt. Zum zweiten waren die Herren, die seit 1974 aus steuerlichen Gründen nicht D-3-LP: Manticore Ariola 88150 XET mehr im Lande weilten, wohl mit anderen Dingen beschäftigt. Und zum dritten ergab sich 1977 dann die Möglichkeit, unter dem Namen der Gruppe mit dem Doppel-Album Works die eigenen Schöpfungen vorzustellen, was besonders Keith Emerson dazu nützte, sein erstes Klavierkonzert zu präsentieren, während Greg Lake einige starke Songs einspielte und Carl Palmer zwischen Jazz und Klassik tätig wurde. Auf der letzten Seite gab es zwei Titel der Band, wobei die LP-Version von ihrer Version von Fanfare Of A Common Man von Aaron Copland im Vergleich zur Single-Version zu lang ausgefallen war. Pirates ging zurück zu den Suiten der ersten Jahre, erreichte jedoch nicht ihre Klasse. Trotz des kommerziellen Erfolgs – Fanfare For A Common Man geriet zum ersten Singlehit des Trios in England und kletterte bis auf den zweiten Platz – hatten sich die Drei damit auf gefährliches Gebiet begeben. Zum einen, weil die Unterschiede zwischen Emerson, Lake & Palmer: Trio im Leerlauf Oldie - Markt Discographie ELP (3) von Frank Küster 2001 2001 Doppel-CD: Fanfare For The Common Man – The Anthology UK: Sanctuary Records (+ Poster & Slipcase) Tracks CD 1: The Barbarian / Take A Pebble / Knife Edge / Lucky Man / Tarkus / Jeremy Bender / The Sheriff / Nutrocker / Living Sin / The Endless Enigma Tracks CD 2: From The Beginning / Hoedown / Trilogy / Jerusalem / Still … You Turn Me On / Karn Evil 9 (1st Impression Pt. 2) / Fanfare For The Common Man / C’est La Vie / Pirates / Brain Salad Surgery / Keith Emerson: Honky Tonk Train Blues / Enerson, Lake & Palmer: Love Beach / Black Moon / Affairs Of The Heart 2002 2002 CD-Maxi: Fanfare For The Common Man (Single Version) / Hoedown (Live Version) / Fanfare For The Common Man (Album Version) UK: Delta CD: Fanfare – The 1997 World Tour (Live) UK: Delta Tracks: Karn Evil 9 / Tiger In A Spotlight / Hoedown / Touch And Go / Knife Edge / Bitches Crystal / Honky Tonk Train Blues / Take A Pebble / Lucky Man / Fanfare For A Common Man / Blue Rondo A La Turk / 21st Century Schizoid Man / America 5 CD-Box: The Original Bootleg Series From The Manticore Vaults Vol. Three UK: Sanctuary Records CMYBX 524 Tracks CD 1 (Anaheim Convention Centre, 10.2.1974): Hoedown / Tiger In A Spotlight / C’est la Vie / Still … You Turn Me On / Lucky Man / Tank-The Enemy God / Karn Evil 9: 1st Impression / 2nd Impression / Take A Pebble / Pictures At An Exhibition Tracks CD 2 (Royal Albert Hall, 2.10.1992): Tarkus / Knife Edge / Paper Blood / Black Moon / Close To Home / Creole Dance / From The Beginning / Still … You Turn Me On / Lucky Man Tracks CD 3: Honky Tonk Train Blues / Romeo & Juliet / Pirates / Pictures At An Exhibition / Fanfare For The Common Man Tracks CD 4 (Wiltern Theatre, Los Angeles, March 1993): Karn Evil 9: First Impression Part 2 / Tarkus: Eruption-Stones Of Years-Iconoclast / Knife Edge / Paper Blood / Black Moon / Close To Home / Creole Dance / Still … You Turn Me On / C’est la Vie / Lucky Man / Honky Tonk Train Blues / Touch And Go / The Pirates Tracks CD 5: Hoedown / Pictures At An Exhibition / Fanfare For The Common Man 2003 2003 Doppel-CD: Best Of The Original Bootleg Series From The Manticore Vaults UK: Sanctuary Tracks CD 1: Hoedown / Knife Edge / Pictures At An Exhibition / Take A Pebble / Lucky Man / Tarkus / Endless Enigma / Nutrocker Tracks CD 2: Jerusalem / Pirates / Karn Evil 9: First Impression Part 2 / Still .., You Turn Me On / The Barbarian / C’est la Vie / Fanfare For The Common Man CD: Live In Poland (Spodek, Kattowice, 22.6.1997) UK: Sanctuary Records Tracks: Karn Evil 9: 2nd Impression / Touch & Go / From The Beginning / Knife Edge / Bitches Crystal / Take A Pebble / Lucky Man / Medley: Tarkus-Pictures At An Exhibition / Medley: Fanfare For The Common Man-Rondo CD: King Biscuit Flower Hour (Radioshow Promo; 12.11.1977 Coliseum, Wheeling/7.3.1974 Civic Center, Tulsa) US: King Biscuit Flower Hour 03.26 Tracks: Peter Gunn Theme / Tiger In A Spotlight / C’est la Vie / The Enemy God / Watching Over You / The Pirates / Fanfare For The Common Man / Lucky Man Emerson, Lake & Palmer: Trio im Leerlauf den drei Individuen derart extrem waren, dass die Fans der Gruppe damit sicherlich zumindest teilweise überfordert waren. Zum zweiten, weil der Gruppenteil im Vergleich zu den Einzelbeiträgen derart unterschiedlich ausfiel, dass er wie ein Fremdkörper wirkte. Und schließlich, weil der Doppelpack wie ein abschließendes Statement wirkte, nach dem es schwer vorstellbar war, dass das Trio in absehbarer Zeit noch einmal als Band gemeinsam ins Studio gehen würde. Gerade im Gegensatz zu Yes, die nach den Soloplatten mit frischer Kraft zu der Band zurückkehrten, blieb für Emerson, Lake & Palmer nur noch die Möglichkeit, als Works 2 einen Raritäten-Sampler nachzulegen, der zwar nicht den Erfolg des ersten Teils hatte, der in England den 9. in den USA den 12. und in Deutschland den 10. Platz belegt hatte, aber mit Rang 20 (UK), 37 (USA) und 50 (D) immer noch respektable Ergebnisse vorweisen konnte. Letztlich war der zweite Teil das Resultat der disaströsen US-Tour im Sommer 1977, als man seinen stilistischen D-2-LP: Manticore Ariola 28614 XDU Ansatz durch Auftritte mit einem vollständigen Sinfonie-Orchester auf die Spitze treiben wollte. Was eigentlich jedem vom Fach klar war, trat denn auch ein: Die nach 3 Wochen in dieser Form abgebrochene Tour wurde ein logistischer und finanzieller Alptraum, bei dem die Gruppe trotz der ausverkauften Konzerte kräftig draufzahlte. Dazu war auch die ästhetische Ausbeute mehr als gering – im Gegenteil: Die beiden Bestandteile ergänzten sich nicht, sondern sie behinderten sich eher, was auch deswegen logisch war, weil die Band das Orchester nicht hören konnte und das Orchester weder sich selbst, noch die Band. Das demonstrieren auch die Mitschnitte, die dann 1980 auf dem letzten Live-Album der ersten Phase der Gruppe erschienen: Keiner der Tracks überzeugte, nur da, wo die Band ohne das Orchester zu hören ist wie bei The Enemy God – der Prokofieff-Adaptation von Palmer von Works, die auf dem Doppelpack Oldie Markt 07/05 CD: Fanfare – The Best Of Emerson, Lake & Palmer Live UK: Demon Tracks: Karn Evil 9: First Impression Part 2-Second Impression-Third Impression / A Time And A Place / Bitches Crystal / Still … You Turn Me On / Lucky Man / Piano Improvisations / Take A Pebble / Knife Edge / Honky Tonk Train Blues / From The Beginning / Hoedown 2004 2004 Doppel-CD: The Ultimate Collection UK: Sanctuary TDSAN 009 Tracks CD 1: Fanfare For The Common Man / Still … You Turn Me On / Hoedown / Black Moon / Tarkus: Eruption-Stones Of Years-Iconoclast-Mass-Manticore-The Battlefield-Aquatarkus / Jerusalem / Tiger In A Spotlight / Better Days / Greg Lake: I Believe In Father Christmas / Emerson, Lake & Palmer: From The Beginning / Knife Edge / Karn Evil 9: First Impression Tracks CD 2: Karn Evil 9: Second Impression / Nutrocker / Peter Gunn Theme / All I Want Is You / Brain Salad Surgery / Take A Pebble / C’est la Vie / Lucky Man / Affairs Of The Heart / Canario / Pirates / The Great Gates Of Kiev 3 CD: The Ultimate Collection UK: Sanctuary TDSAN 019X Tracks CD 1/CD 2: As Above Tracks CD 3 (Live At Anaheim Music Centre, Los Angeles, 1973/74): Hoedown / Still … You Turn Me On / Lucky Man / Piano Improvisation / Karn Evil 9 / Tiger In A Spotlight / C’est La Vie / Tank / Enemy Of God / Fanfare For The Common Man DVD: Live In Concert (Isle Of Wight 1970) D/UK: Sanctuary DVDD Tracks: Isle Of Wight 1970: Blue Rondo A La Turk / Montreal Olympic Stadium 1977: The Enemy God Dances With The Black Spirits / Karn Evil 9: First Impression, Part 2 / Pictures At An Exhibition / C’est la Vie / Piano Concerto No. 1, Third Movement: Toccata con fuoco / Tank / Manticore Special 1973, Excerpts Of: Abbadon’s Bolero / Karn Evil 9: First Impression, Part 22nd Impression / Pictures At An Exhibition / Benny The Bouncer / Lucky Man / Tarkus / Still … You Turn Me On DVD: Masters From The Vaults UK: Sanctuary Tracks: Barbarian / Rondo / Piano Improvisations / Drum Solo / Nutrocker / Take A Pebble / Knife Edge DVD: Welcome Back Live In Concert UK: Sanctuary Tracks: Paper Blood / Honky Tonk Train Blues / Creole Dance / Changing States / Black Moon / Drum Solo / Tarkus / Pirates / C’est la Vie / Tiger In A Spotlight / Watching Over You / Lucky Man / Fanfare For The Common Man DVD: Live At Montreux 1997 D/UK: Eagle Vision EREDV 443 Tracks: Introduction By Claude Nobs / Karn Evil 9: First Impression Part 2 / Tiger In The Spotlight / Hoedown / Touch And Go / From The Beginning / Knife Edge / Bitches Crystal / Creole Dance / Honky Tonk Train Blues / Take A Pebble / Lucky Man / Tarkus-Pictures At An Exhibition / Medley: Fanfare For The Common Man-Rondo-Carmina Burana-Carl Palmer’s Drum Solo / Toccata In D Minor Emerson, Lake & Powell Emerson, Lake & Powell 1986 1986 Promosingle: Touch And Go (Stereo) / Same D: Polydor 885 107-7 Promo-Maxi: Lay Down Your Guns / Same UK: Polydor Single: Touch And Go / Learning To Fly D: Polydor 885 107-7 Maxi-Single: Touch And Go // Learning To Fly / The Locomotion D: Polydor 885 108-0, JP: Polydor 13MM-7035 Album: Emerson, Lake & Powell D: Polydor 829 297-1, UK: Polydor POLD 5191, JP: Polydor 28MM 0510. CD: 1986 D/UK/US: Polydor 829 297-2, JP: Polydor P33P-20045 13 14 Oldie Markt 07/05 gerade durch die Orchesterbegleitung misslungen war – überzeugte der nur aus vertraglichen Gründen erschienene Mitschnitt, der denn auch in den USA gerade einmal auf den 73. Platz kam. Sieht man die Tour kritisch, dann muss man allerdings anmerken, dass sowohl der Bass von Palmer zu sauber klang als auch der Wechsel von Keith Emerson von Moog zu Yamaha dem Klang des Trios nicht zuträglich war. Dazu passte auch, dass zwar offensichtlich europäische Konzerte geplant waren – gegen Ende der US-Tour fand ein Vorverkauf statt – die aber nach dem Resultat dieser Konzertreise dann abgesagt wurden. Umso überraschender war es in dieser Situation, dass das Trio dennoch noch einmal gemeinsam ins Studio ging – sei es nun aus finanziellen Gründen oder weil man einen letzten Versuch unternehmen wollte, die Band als Einheit zu retten. Doch dieses Projekt ging gründlich in die Hosen. Gar nicht so sehr kommerziell – mit Platz 48 in England und 55 in den USA war das zwar Emerson, Lake & Palmer: Trio im Leerlauf A: The Score / Learning To Fly / The Miracle / Touch And Go B: Love Blind / Step Aside / Lay Down Your Guns / Mars, The Bringer Of War 2003 2003 CD: Live In Concert (Lakeland, Florida, 1986) UK: Sanctuary Tracks: The Score / Touch And Go / Knife Edge / Pirates / From The Beginning / Lucky Man / Fafnfare For The Common Man / Mars Bringer Of War / Drum Solo / Medley: Karn Evil 9 (2nd Impression)-America-Rondo CD: The Sprocket Sessions UK: Sanctuary Tracks: The Score / Learning To Fly / The Miracle / Knife Edge / Tarkus / Pictures At An Exhibition / Lucky Man (Excerpt) / Still … You Turn Me On / Love Blind / Mars Bringer Of War / Touch & Go / Pirates Die Soloplatten Keith Emerson The Nice 1967 1967 Single: The Thoughts Of Emerlist Davjack / Azrial Angel Of Death D: Immediate Columbia 23662, UK: Immediate IM 059 Promo-EP: The Thoughts Of Emerlist Davjack UK: Immediate AS 2 A: The Thoughts Of Emerlist Davjack / Azrial Angel Of Death B: Rondo / The Cry Of Eugene Album: The Thoughts Of Emerlist Davjack D: Immediate Columbia SMIM 74494, UK/NZ: Immediate IMSP 016, US: Immediate Z12-52004, RI 1973 UK: CBS 11633, RI 1976 D: Charly Bellaphon BBS 2511, F/UK: Charly CR 300.021, RI 1978 D: Outline OLLP 5236. CD: 1987 D: Line LICD 9.00228, RI 1992 D: Repertoire REP 4238-WY (+ Azrial Angel Of Death / America / The Diamond Hard Blue Apples Of The Moon) A: Flower King Of Flies / The Thoughts Of Emerlist Davjack / Bonnie K. B: Rondo / Tantalising Maggie / Dawn / The Cry Of Eugene D-LP: Manticore Ariola 25553 XOT nicht berauschend, aber man verdiente sicher Geld damit – jedoch umso mehr künstlerisch. Ohne es sich zu leicht zu machen muss man dennoch gerade im Vergleich zu den alten Platten konstatieren, dass das eigentlich gar nichts war: Die einzige klassische Adaptation Canario war nett, aber der Rest waren Songs aus dem Hause Lake/Sinfield, die schlicht und ergreifend in keinster Weise an die Qualität anknüpfen konnte, die er und sein Partner einmal besessen hatten. Dasselbe galt für die Suite von Emerson mit Texten von Sinfield Memoirs Of An Officer And A Gentlemen: Das war nicht schlecht, aber im Gegensatz zu früher nur halbherzig realisiert, mit einem viel zu frühen Höhepunkt. Die Musiker selbst kritisierten das Opus schon vor der Veröffentlichung. So war es keine Überraschung, dass die Gruppe schon nicht mehr existierte, als die LP gerade in den Läden stand. Fortsetzung folgt 1968 1968 Single: America / Diamond Hard Blue Apples Of The Moon D: Immediate Columbia IM 23921, UK: Immediate IM 068 (Diff. Cover). F: Immediate IMF 513 (Diff. Cover) Album: Ars Nova Vita Brevis D: Immediate Columbia SMIM 74576, UK: Immediate IMSP 020, US: Immediate Z12-50020, RI 1969 D: Immediate EMI 1C062-90006, RI 1973 UK: CBS 11634, RI 1976 D: Charly Bellaphon BBS 2512, UK/F: Charly CR 300.019, RI 1978 D: Outline OLLP 5227. CD: 1987 D: Line LICD 9.00224, JP: Teichiku 22DN-64, 1992 D: Repertoire REP 4238-WY, US: Immediate Columbia CK 47890, UK/CA: Castle CLACD 120 (All + Prelude / Brandenburger (Single Version) A: Daddy Where Did I Come From / Little Arabella / Happy Freuds / Intermezzo From The Karelia Suite / Don Edito El Gruva B: Symphony For Group And Orchestra Single: Brandeburger / Happy Freuds D: Immediate Columbia 23998, UK: Immediate IM 072 1969 1969 Promosingle: She Belongs To Me / She Belongs To Me (Different Vision) UK: Imnediate AS 4 Gong: Rückkehr zu den Anfängen Oldie Markt 07/05 Der Weg zurück zu Gong Nachdem Daevid Allen mit seinen eigenen Projekten eher wenig Erfolg hatte, war der Weg zurück zu seiner wichtigsten Schöpfung vorgezeichnet. Einmal Hippie – immer Hippie: Daevid Allen in den 70er Jahren 15 16 Gong: Rückkehr zu den Anfängen Oldie Markt 07/05 Um vorwärts zu kommen im Leben, muss man manchmal zurück gehen. Das gilt auch für die Rockmusik und so sollte sich der Schritt von Daevid Allen, 1982 von seinem zeitweiligen Wohnort New York in seine Heimat Australien, der er in den 60er Jahren „blau-äugige Leere“ bescheinigt hatte, zu retirieren, zu einer wichtigen Etappe in seinem Leben und seiner Karriere werden. Neben seiner spirituellen Wiedergeburt als Ja’am und dem Duo mit seinem alten Freund David Tolley The Ex veröffentlichte er auch eine Single als The Invisible Tibet Opera Company, die jedoch nicht den Weg aus dem fünften Kontinent hinaus schaffte. Doch bis 1988 blieb es eher still um ihn, abgesehen von einer außer ihm nur aus Frauen bestehenden Gruppe, die ihn auf einer Tour begleitete, die aber wegen Drogen, oder besser der unterschiedlichen Haltung dazu, auseinanderbrach. Doch der akustische Ansatz, den er mit dieser Formation gestartet hatte, sollte sich als langfristig folgenreich erweisen: Zusammen mit Wananda, seiner Oldie - Markt Discographie Gong (6) von Frank Küster Die Soloplatten (4) Allan Holdsworth (2) With The New Tony Williams Lifetime With The New Tony Williams Lifetime 1975 1975 Album: Believe It D/UK: CBS 69201, US: Columbia PC 33836 A: Snake Oil / Fred / Proto-Cosmos B: Red Alert / Wildlife / Mr. Spock 1976 1976 Album: Million Dollar Legs D/UK: CBS 81510, US: PC 34263 A: Sweet Revenge / You Did It To Me / Million Dollar Legs / Joy Filled Summer B: Lady Jade / What You Do To Me / Inspirations Of Love Solo Solo 1983 1983 Mini-Album: Road Games D: Warner Brothers WEA 92-3959-1. CD: 2001 UK: Globe A: Three Sheets To The Wind / Road Games / Water On The Brain – Part II B: Tokyo Dream / Was There? / Material Real D-LP: Arista Ariola 202 955 neuen Partnerin und Yoga-Lehrerin an seiner Seite, fügte er seinem traditionellen Mix aus Jazz, psychedelischer Musik und den abgedrehten Einfällen noch einen Schuss Folk hinzu, was 1988 schließlich zur Gründung von Gong Maison führte, das aus dem Duo, dem Violinisten Graham Clark, dem ehemaligen Here And Now-Bassisten Keith Missile und schließlich seinem alten Partner Didier Malherbe bestand. Wie die Besetzung unschwer erkennen lässt, gehörte der alte Sound der Vergangenheit an, das neue Ziel war eine Verbindung mit der in England boomenden Acid House-Szene, zu der auch eine Ankündigung einer Single mit 808 State passte, die jedoch nicht zustande kam. Dafür erschien 1990 auf dem vor allem durch Hawkwind-Produktionen bekannten Demi Monde-Label zunächst The Owl And The Tree, das auf der einen Seite Tracks von Mother Gong vorwies und im selben Jahr noch Gong Maison, das einen nur sehr teilweise erfolgreichen Versuch darstellte, den 1985 1985 Flexidisc: Devil Take The Hindmost US: Guitar Player Magazine Soundpage #5/19 Album: Metal Fatigue D: Enigma IRS 951050, UK: Enigma 2002-1. CD: D: Enigma IRS 981050, UK : Enigma 20022, RI 1992 UK/F: Cream CR 2702, US: Enigma Restless 72002 (As Allan Holdsworth & IOU) A: Metal Fatigue / Home / Devil Take The Hindmost / Panic Station B: The Un-Merry-Go-Round / In The Mystery 1986 1986 Album: Atavachron D: Enigma IRS 951069, UK: Enigma 2064-1. CD: D: Enigma IRS 981069, UK: Enigma 20642, RI 1992 D: Enigma FNAC 702270 WM, UK: Enigma JMS 702270, US: Enigma Restless 70365, JP: Enigma Alfa ALCB-55 A: Non Brewed Condiment / Funnels / The Dominant Plague B: Atavachron / Looking Glass / Mr. Berwell / All Our Yesterdays 1987 1987 Album: Sand D: Intima IRS 951293, UK: Enigma 32931. CD: 1987 D: Intima IRS 981293, RI 1992 D: Intima FNAC 702290 WM, UK: Intima JMS 702290, US: Intima Restless 72593,F: Cream JMS 18644, JP: Victor VDP-1218 A: Sand / Distance Vs. Desire / Pud Wud B: Clown / The 4.15 Bradford Executive / Mac Man Gong: Rückkehr zu den Anfängen alten Klang von Gong mit dem neuen, akustischen, Ansatz zu verbinden. Das war offensichtlich auch die Meinung von Allen selbst, der zuvor mit Stroking The Tail Of The Bird bereits eine weitere Überraschung serviert hatte: Nicht nur wegen der Rückkehr des Glissando-Gitarrensounds, sondern vor allem wegen der von Gilli Smyth, die ihr Spacegeflüster beisteuerte. Auf der anderen Seite blieb die akustische Ausrichtung für seine Soloplatten durchaus eine gangbare Alternative, was er 1990 auf AustraliaAquaria/She demonstrierte, wo er Liebeslieder mit durchdachten Arrangements verband. Doch die Zukunft gehörte eindeutig der Vergangenheit – sprich Gong: Zunächst erschienen zwei Archiv-Ausgaben mit LiveMitschnitten von 1973 und 1974 aus Paris und Sheffield, ehe sich eine Ausgabe mit den Originalen Allen, Smyth, Malherbe und Pyle, 1990 im englischen Fernsehen im der Reunions alter Bands gewidmeten Schema Bedrock vorstellte, wo man bewies, dass man Oldie Markt 07/05 1988 1988 Album: With A Heart In My Song (& Gordon Beck) UK/F: JMS 044 A: Equus / 54, Duncan Terrace / Ain’t No Grief (On The Southwest Chief) B: With A Heart In My Song / 999 / Sundays / So, So, Calypso 1989 1989 Album: Secrets D/UK: Intima EMI 064 7 73328 1. CD: D/UK: Intima EMI 064 7 73328 2, RI 1992 D: Enigma FNAC 702290 WM, UK: Intima JMS 702290, US: Intima Restless 72593, JP: Alfa 29B2-76, CA: Enigma D2-73328 A; City Nights / Secrets / 54 Duncan Terrace / Joshua B: Spokes / Maid Marion / Peril Premonition / Endomorph 1992 1992 CD: Wardenclyffe Tower D: Enigma FNAC 702310WM, UK: Enigma Jams 702310, US: Enigma Restless 72537, JP: Polydor POCJ-1162 Tracks: 5 To 10 / Sphere Of Innocence / Wardenclyffe Tower / Dodgy Boat / Zarabeth / Against The Clock / Questions / Oneiric Moor 1993 1993 CD: Hard Hat Area D: Cream NAC 702330 WM, UK/F: Cream CR 330-2, US: Restless 72716, JP: Polydor POCJ1376 Tracks: Prelude / Ruhkukah / Low Levels, High Stakes / Hard Hat Area / Tullio / House Of Mirrors / Postlude 1999 1999 CD: The Sixteen Man Of Tain UK/F: Cxream, JP: Polydor POCP-7443 Tracks: 0274 / The Sixteen Men Of Tain / Above And Below / The Drums Were Yellow / Texas / Downside Up / Eidolon / Above And Below (Reprise) 2002 D-LP: CTI Metronome 6068 noch lange nicht zum alten Eisen gehörte. Und die allgemein sehr positive Resonanz dürfte Allen bewogen haben, auf diesem Weg weiter zu gehen: 1992 erschien mit Shapeshifter auf dem französischen Celluloid Label nicht nur eine CD unter dem Namen Gong, sondern sie knüpfte tatsächlich auch musikalisch da an, wo der klassische Klang der Gruppe zum letzten Mal aufgetaucht war: 1974, auf You. Viel wichtiger: Shapeshifter war kein halbgarer Versuch, aus kommerziellen Gründen da anzuknüpfen, wo man noch mit Erfolg musiziert hatte, sondern es entpuppte sich als legitime Rückkehr zu den eigenen Wurzeln, was auch die Konzerte am Ende des Jahres in England bewiesen, bei denen Pip Pyle den Rhythmus beisteuerte, der zuvor allzu oft gefehlt hatte. Dazu passte auch, dass Allen nach Glastonbury umgezogen war, wo fortan das Zuhause von G.A.S. war, dem Label, das beispielsweise hinter dem Material stand, das 1989 auf dem mit einem ausführlichen Booklet versehenen Doppel-Album auf 2002 CD: All Night Wrong UK: Tracks: Lanyard Loop / The Things You See / Alphrazallan / Funnels / Zone / Water On The BrainPart II / Above And Below / Gas Lamp Blues 2003 2003 CD: Truth In Shredding US: Rykodisc Tracks: Rocs / Humpty Dumpty / The Fall / Not Ethiopia / New Boots / Ana Maria / Bahsheba Didier Malherbe 1979 1979 Album: Bloom UK: Charly CRL 5022. CD: 1992 UK: Voiceprint VP 217 CD A : Bateau-Vole / Whiskers / Give A Chance To To-Morrow B: Dan-Dan / Suite A Tout De Sweet 1980 Single : Dansecorla / Bong F: Sonopresse EMI 2C008-72127 1980 1987 1987 CD: Faton Bloom (& Faton Bloom) F: Cryonic MAD 3029 Tracks: NaDJa / Nouvelles impresions d’aise / War To War / Des base, des hauts / Remember Bessie / Mambo For A Cripple Duck / Blue Salamandra / Celesteville / Bloomerang / Vulvox / Ole Soleil / Desert de Gobi 17 18 Oldie Markt 07/05 Demi-Monde stand, das von den frühesten Aufnahmen einer BBC Radioshow mit Daevid Allen und frühen Solo-Stücken von Kevin Ayers über Soft Machine bis zum Stand der Gong-Familie 1988 reichte. So interessant das war, so klar war es jedoch auch zu diesem Zeitpunkt, dass es eine Vollzeit-Rückkehr zu Gong für Allen nicht geben konnte – zu weitgespannt waren seine Interessen mittlerweile und auf der anderen Seite war Gong bei weitem nicht so kommerziell erfolgreich, um einen solchen Schritt zu rechtfertigen. Deswegen wandte er sich zunächst seinem alten Freund Graham Clarke zu. Gemeinsam mit Mark Robson traten sie 1991 in England als Magick Brothers auf und wiederbelebten das akustische Konzept, das zumindest in diesem Rahmen recht gut klappte. Doch die nächste Kooperation war schon wieder elektrisch. Diesmal hatte es ihn erneut nach New York verschlagen, wo er mit dem Chef des Shimmy Discs-Labels Mark Kramer Who’s Afraid vorlegte, das nicht nur einen bewe- Gong: Rückkehr zu den Anfängen 1990 1990 CD: Fetish F: Mantra Tracks: Erenekabi / Berger de nuages / Fetish / Baldoror / Serpentine / Nuit polaire / Hippocampe / Clapotis / Les B / Humble-Bee-Bop / Hors d’œuvre / Lunch Of Kisses 1992 1992 CD: Zeff UK: Tangram 842620 Tracks: Zeff Dance / Zeff Waves / Drôle de Zeff / Zeff Over The Dunes / Zeff Up / Zeffing Away / Zeff In The Box / Am Stram Jam / South Calls / Impromenade 1994 1994 CD: Fluvius UK: Tangram 852 492 Tracks: La Source / Petit torrent deviendra grand / Pyxie-java / La Bougeotte / Broken Waves II / Trashville / Serpent d’étoiles / Au moulin d’Andé / Guaddalquivir / La Mouette / Blues de l’Horizon / Retour aux sources 1995 1995 CD: Hadouk (& Loy Ehrlich) UK : Tangram TC 30 27 Tracks : Hadouk / Vol de Nuit / Dame des Sables / Loukoumotive / Bal des Oiseaux / Effarvatte / Montaulieu / Callibistri / Marsyas / Caspienne Blues 1996 1996 CD : An Ambient Voyage To North Africa UK: Tangram Tracks: Birbini / Awicha / Hajouj / Baliney / Tiktiri / Zeff / Bansouri / Pekou / N’goni / Doudouk 1998 UK-LP: Virgin V 2098 genden Song für seinen alten Kumpel aus Soft Machine-Tagen, Robert Wyatt, enthielt, sondern mit Twelve Selves auch einen Rückgriff auf seine Solotour Anfang der 80er Jahre. Das alles wurde natürlich von dem 25-jährigen Jubiläum von Gong überschattet, das diesmal in London gefeiert wurde. Wie schon 15 Jahre zuvor präsentierte sich nicht nur die zum ersten Mal seit 20 Jahren auf einer Bühne zusammenspielende Besetzung der Virgin-Jahre, sondern darüber hinaus stellten sich wieder die Formationen vor, die sich in den letzten Jahren von der Gruppe abgespaltet hatten. Dieses Event wurde auf einer Doppel-CD dokumentiert, das auf dem Label erschien, mit dem die Gong Appreciation Society kooperiert, Voiceprint. Dazu brachten sowohl Allen als auch Gilli Smyth CDs mit Archivaufnahmen aus ihrer und der Vergangenheit der Gruppe heraus. Doch letztere sollte weiterleben. Fortsetzung folgt 1998 CD: Live Au New Morning (Live 1997 Paris, & Pierre Bensusan) D: Acoustic Music Rough Trade 319.1142.2 Tracks: Fetish / 1000 Valleys / Bamboule / Bamboo Shoot / Agadrimadan / The Alchemist / Kourouts Nota / Alive / Montsegur CD: KOS 44-Desert Lands (& Loy Ehrlich) UK: Tangram (Remixes Of An Ambient Voyage To North Africa) Tracks: Zeff 1-4 / Awicha 1-4 / Doudouk 1-5 / Pekou 1-4 / N’Goni 1-4 / Bansouri 1-4 / Tiktri 14 / Hajouj 1-4 / Birbini 1-4 / Baliney 1-4 1999 1999 CD: Shamanimal (& Loy Ehrlich / Steve Shehan) UK: Celluloid 67015-2 Tracks: Hadouk Blues / Dragon de Lujne / La Course des Nuages / Shamanimal / Gopi / Salsa novar / Noussa / Peau de Banane / Vegetal Groove 2002 2002 CD : Hadouk Now (Live & Loy Ehrlich / Steve Shehan) UK: Celluloid 67039-2 Tracks: Alma Celesta / Théâtre des Singes / Barca Solaris / Nacarat / Le petit cheval Mopse / Grand Large / Polar Blues / O’Shenan Drum / Billie en Têtê / Échappade / Échappée Belle 2004 2004 Doppel-CD : L’Empreinte du Vent UK : Celluloid Tracks CD 1: Windprint / Looparina / Mr. Leblanc / NYC Awakes / Racing Breeze / Zeff And Zephir / The Nighthawk / Street Corner / Nino da Sopra / Still Journey / Strand Castle Tracks CD 2: Cycle Of The Winds / Tarogato Spirit / Soprano Soul / Bamboo Moon / Celtook / Tale Of The Woods / Call Of The Forest / Dawn Chorus / Dancing Branches / Douoduk 1+2 / Simoon / Monsoon / Windswept / Dust Devils / Desert Wind / Whispering Wind Popol Vuh: Die Reissues Teil 3 Oldie Markt 07/05 Popol Vuh III Die dritte Staffel der Reissues der Band um Florian Fricke bringt einige der besten CDs der Elektronik-Pioniere. Musikalische Bedeutung lässt sich gewiss nicht an den Umsatzzahlen der Veröffentlichungen eines Künstlers oder einer Band messen, auch wenn die Industrie an ihre Hitparaden glaubt wie andere an die Bibel – wobei, wie erst vor einigen Wochen, Manipulationen als absolute Ausnahme bezeichnet werden. Wie im realen Leben aber schält sich die Wichtigkeit einer kreativen Leistung erst dann heraus, wenn sich der Staub des Zeitgeistes gelegt hat und die Jahre bewiesen haben, ob jemand für den schnellen Erfolg oder mit einem auf Dauer angelegten Konzept musiziert hat. Bei Popol Vuh fällt das Urteil leicht: Florian Fricke hat mit seinen wechselnden Mitspielern teilweise zeitlose Musik von einer Schönheit vorgelegt, deren schlichte Größe die Platten jeweils wie das Leichteste klingen lässt, was man herstellen kann. Dass gerade das das Schwerste ist, was man zustande bringen kann, gehört zu den Paradoxien der sogenannten leichten Muse. Eine Produktion wie Das Hohelied Salomos (SPV 085-70162) etwa, die er 1975 mit den damaligen Sessions ergänzen das Werk ausgezeichnet. Eigentlich stellte er danach den Soundtrack für den vielleicht legendärsten Film Werner Herzogs, Aguirre-der Zorn Gottes her, aber der war hierzulande erst später auf Platte zu erhalten, so dass Letzte Tage, Letzte Nächte (SPV 08570172) 1976 tatsächlich die nächste Produktion in Deutschland darstellte. Und das machte durchaus Sinn, denn sie setzte den auf Das Hohelied Salomos eingeschlagenen Weg fort – sowohl musikalisch wie von der Besetzung her, zu der neben seinem wichtigsten Partner, dem Gitarristen Daniel Fichelscher noch Sängerin Djong Yun und Sitarspieler Al Gromer zählten, entsprechenden biblischen Texten anrichtete, war in ihrem meditativ-melodischen Gehalt mit nichts anderem zu vergleichen, was man damals bekommen konnte. Dabei gehörte es zur großen Fähigkeit von Fricke, die Musik so herzustellen, dass die Elektronik nie Mittel zum Zweck wurde, sondern nur eine Hilfe, um sich so auszudrücken, wie es das Konzept jeweils vorsah. Drei Bonustracks aus den wobei letzterer gemeinsam mit Ted de Jong an der Tambura für die indischen Zutaten sorgte. Das war erneut ein Triumph der melodischen Erfindungskraft von Fricke und kommt 2005 ebenfalls mit drei Bonustracks von den StudioAufnahmen zu der LP. Den Höhepunkt dieser Phase bildete 1977 dann der nächste Herzog-Soundtrack Coeur de Verre (Herz aus Glas) (SPV 085-70182), der die Grenzen der Filmmusik weit hinter sich ließ. Das war zu jeder Zeit eigenständige, ungeheuer faszinierende Musik, die trotz der rein instrumentalen Ausrichtung – für Yun und de Jong wirkte Matthias von Tippelskirch an der Flöte mit – deutlich die Gläubigkeit des Mannes thematisierte und damit die visuelle Botschaft von Herzogs Film in einem Maß überhöhte, wie das Soundtracks nur ganz selten gelingt. Es macht Sinn, dass Fricke sich danach in Tibet und Kurdistan aufhielt, was sich nach den beiden Versionen von Nosferatu 1979 in Die Nacht der Seele-Tantric Songs (SPV 085-70232) niederschlug, das sowohl etwas rhythmischer wie stärker auf den Gesang hin ausgerichtet war: Neben dem Trio Fricke, Gromer und Fichelscher wirkten diesmal Yun und Renate Knaup sowie die Oboistin Susan Goetting mit. Wie die anderen CDs zuvor weist auch diese Bonustracks aus den Sessions auf. Den Abschluss der dritten Tratte der Reissues bildet der Herzog-Soundtrack Fitzccaraldo (SPV 085-70202) von 1982, der erneut die gewaltige Bildersprache des Regisseurs in Musik bannte, die auch für sich stehen kann. 19 20 Klaus Schulze von 1975-1995 Oldie Markt 07/05 Synthi-Klaus Vier Reissues aus ganz verschiedenen Phasen der Karriere von Klaus Schulze zeigen sein Können als Komponist und Arrangeur. Wie alle Stilarten scheint auch die elektronische Musik von außen ein monolithisches Gebilde zu sein, dessen einzelne Vertreter voneinander kaum zu unterscheiden sind. Doch vergleicht man beispielsweise die Musik Klaus Schulzes mit der von Popol Vuh, die auf diesen Seiten ebenfalls behandelt wird, wird man schnell feststellen, dass die beiden eigentlich nichts miteinander zu tun haben, was vor allem mit der Herangehensweise von Schulze an seine Musik zu tun hat, die von der ersten Platte an die Elektronik als entscheidendes Mittel zum Ausdruck gebrauchte. Was ihn dabei von den meisten seiner Zeitgenossen unterschied, war zum einen das rhythmische Herangehen an die Musik, das er seiner ersten Laufbahn als Schlagzeuger verdankte, und die schiere Länge seiner Stücke, die selten unter zweistelligen Minutenzahlen einkamen. Der Mut, da nichts daran zu ändern, obwohl das sicher besser zu verkaufen gewesen wäre, zahlte sich spätestens in den 90er Jahren aus, als er zu einem der großen Idole der TechnoSzene mutierte. Dass dies kein Zufall war, beweist auch eine relativ frühe Produktion wie Picture Music (Inside Out/SPV 085304072), die 1973 produziert und 1975 veröf- fentlicht wurde. Schon damals legte der Berliner großen Wert auf die Rhythmik, was diese Platte – auch wegen des genau zu der Musik passenden Titels – zu einer der am best verkauften aus seinem Frühwerk machte. Für die Reissue gab er noch einen 33-minütigen Track von damals dazu. Fünf Jahre später war er bereits fest in der Szene der elektronischen Musik etabliert und hatte sein eigenes IC-Label gegründet, das dank seiner Verpflichtung von Ideal sogar zu einer Goldgrube wurde. Der Titel seiner LP von 1980 beweist, dass er bereits auf der Spur der nächsten Revolution war: Dig It (Inside Out/SPV 089-304082) macht dann einen Sinn, wenn man die beiden Wörter zusammen liest: Klaus Schulze hatte die digitale Welt entdeckt und vor allem die Möglichkeiten, die sich für ihn daraus ergaben. Aber – und das zeichnet den Mann vor allem aus – deswegen vergaß er nicht, was für Musik das Wichtigste ist: Die Komposition und so fertigte er eine Platte an, die dank des Schlagzeugs von Fred Severloh, dessen Vorgaben Schulze verfremdete, auch rhythmisch das fortsetzte, was er in der Zeit zuvor zu seinem Markenzeichen gemacht hatte. Die Reissue allerdings ist fast eine neue Platte: Das liegt nicht nur an dem knapp 29 Minuten dauernden Bonustrack Esoteric Goody, sondern vor allem an der draufgepackten DVD, die den Auftritt Schulzes auf der Ars Electronica 1980 dokumentiert, als er seine einstündige Linzer Stahlsinfonie vortrug. Das gibt dem Ganzen ein ganz anderes Gesicht, zumal gerade der Livetrack von der Musik auf der damaligen Produktion abweicht, was auf der anderen Seite aber zur Faszination der Reissue ein großes Stück beiträgt. Wie schon auf Dig It, als er die digitale Revolution vorwegnahm, erwies er sich auch 1988 als Pionier, der künftige Trends früher erkannte als die meisten Kollegen: Mit dem damals in Form eines Doppel-Albums auf den Markt gekommenen En=Trance (Inside Out/SPV 085-304092), das als eine der ersten Platten auf dem wieder ins Leben gerufenen Brain-Label erschien, wies er nicht nur mit dem Titel auf die Trance-Musik der 90er hin, sondern auch mit der Musik: Die Sequencer nahm er zurück, dafür erhöhte er den Anteil an den klassischen Synthesizersounds. Mit 8 Minuten ist der Bonustrack der kürzeste Titel. 1995 war Klaus Schulze wieder zu seinen alten Synthesizern zurückgekehrt, weil er festgestellt hatte, dass die rein digitale Musik ein Irrweg gewesen war. Und nicht nur das: Sein alter Partner Manuel Göttsching aus den Ash Ra Tempel-Zeiten steuerte zu einem Track seine Gitarre bei. Beide Elemente machen die Triple-CD In Blue (Inside Out / SPV 089-304102) – die dritte CD enthält ein komplettes Konzert als Zugabe zur Reissue – zu einer Rückkehr zu seinen frühen Tagen, nicht nur wegen des Gebrauchs seiner alten Instrumente, sondern auch wegen des Einsatzes der Gitarre, die Return To The Tempel dominiert. Man könnte es so sehen, dass sich ein Kreis schließt, doch Klaus Schulze ist kein Mann, der sich auf seinen Lorbeeren ausruht und deswegen ist das nur eine Momentaufnahme. Folk & Blues Festivals 1962-1985 Oldie Markt 07/05 Folk & Blues Das von Lippmann + Rau initiierte Folk & Blues-Festival setzte in den 60er und 70er Jahren Maßstäbe. Konzertveranstalter rangieren in der Hierarchie der Rockmusik diametral entgegengesetzt zu dem Rang, den sie in den Medien besitzen. In der Realität geht ohne ihre Unterstützung nicht so viel, doch das bekommt man in der Art nur selten mit. In Deutschland hat es immerhin ein Vertreter dieser Spezies geschafft, sich einen guten Namen zu machen: Fritz Rau begann mit seinem Partner Klaus Lippmann in den 50er Jahren in Frankfurt Jazz-Gigs auszurichten. Doch ihren ersten großen Coup landeten sie mit einer Konzertserie, die ihren Hintergrund im Jazz mit dem verband, was am Beginn des Rock & Roll stand. Die Rede ist vom Blues und der Reihe von Auftritten unter dem Titel Folk & Blues-Festival, die erstmals 1962 stattfand, mit einigen der größten Künstler, die je in diesem Stil Musik gemacht haben, obwohl es teilweise schon witzig war, dass Musiker, die zuhause in Chicago längst elektrisch verstärkt musizierten, hier akustisch antraten. Doch in jedem Fall las sich die Liste der auf der CD American Folk Blues Festival ’62 (Bellaphon CDLR 42017) mitwirkenden Musiker wie ein Who Is Who der damaligen Szene in den USA. Das begann mit Bassist, Songschreiber und Bandleader Willie Dixon, der nicht nur die Gruppe anführte, die alle Künstler, die nicht als Solisten antraten, begleitete, sondern auch seine Persönlichkeit einbrachte und endete bei Namen wie T-Bone Walker, Memphis Slim, Sonny Terry, Brownie McGhee, Shakey Jake oder John Lee Hooker, die nun weiß Gott in der Ruhmeshalle des Blues zu finden sind. So war es kein Wunder, dass die Konzerte, die in ganz Europa veranstaltet wurden, in England mehr zur Belebung der Blues-Szene beitrugen als irgendein Musiker, waren doch erstmals etliche der Legenden persönlich auf der Bühne zu bewundern. Dementsprechend war der Erfolg der Shows und natürlich wurde das deswegen im nächsten Jahr wiederholt, wobei sich die Namen auf der CD American Folk Blues Festival ’63 (Bellaphon CDLR 42023) teils glichen, Willie Dixon vor allem als Band-leader fungierte und mit Memphis Slim das Rückgrat der Rhythm Section bildete. Doch im Gegensatz zu 1962 hatten Lippmann+ Rau einige der großen Stars eingekauft: Muddy Waters, Victoria Spivey und Sonny Boy Williamson alias Rice Miller waren diesmal die Highlights und für den Mundharmonika Spieler hatte das echte Folgen, denn er schlug in England derart ein, dass er beispielsweise eine LP mit den Yardbirds als Backingband produzierte und fortan auf der Insel weit populärer war als zuhause. Muddy Waters war nach John Lee Hooker der nächste der großen Originale, die den Blues vom Land in die Stadt transportiert hatten. Wiederum waren die einzelnen Abende zu rauschenden Feste der Blues-Fans geworden und danach war es dann klar, dass daraus eine jährlich ablaufende Prozedur werden würde, die jeweils das Beste der aktuellen BluesSzene Chicagos nach Europa transportierte und das demonstrierte American Folk Blues Festival ’64 (Bellaphon CDLR 42024), das auf der anderen Seite seinen Blick auch in die anderen Regionen der USA richtete. So gab hier mit Lightning Hopkins eines der großen Origjnale des Folkblues seine Visitenkarte ab und dazu kamen mit Howlin Wolf und dem Pianisten Sunnyland Slim zwei weitere der Größen des Blues. Im übrigen fungierte zum letzten Mal Willie Dixon als Chef der Band, die die elektrisch antretenden Musiker auf der Bühne begleitete. Dieser Mitschnitt ist der bis dahin beste der Reihe, weil sowohl das Personal extrem abwechslungsreich war, als auch der stilistische Mix bestens klappte. Das Ausscheiden von Willie Dixon war zwar bedauerlich, aber dank der Qualität der Blues-Szene Chicagos war gleichwertiger Ersatz relativ einfach zu finden: Statt Willie Dixon leitete nun Buddy Guy die Gruppe, die die Musiker begleitete, die mit einer Band auftreten wollten. Abgesehen davon war American Folk Blues Festival ’65 (Bellaphon CDLR 42025) erneut stilistisch 21 22 Folk & Blues Festivals 1962-1985 Oldie Markt 07/05 und personell ausgezeichnet besetzt. Sowohl der Folk- wie der Cityblues waren damals durch einige ihrer besten Protagonisten vertreten. Den Blues der akustischen Art präsentierten Fred McDowell, J.B. Lenoir oder Doctor Ross, während der modernere Sound durch Roosevelt Sykes, Eddie Boyd, John Lee Hooker, Big Mama Thornton und natürlich Buddy Guy verkörpert wurde. Zusammen ergab das ein wahrlich repräsentatives Abbild der Szene, auch wenn der Blues damals in den USA kaum eine Rolle in den Verkaufslisten spielte, falls er so pur antrat wie die Dame und Herren hier. Inzwischen war der Bluesrock-Boom in Europa in vollem Flug und das hätte natürlich auch seine Auswirkungen auf das Festival haben können, aber dank Lippmann+Rau blieb das Konzept dasselbe, nämlich sowohl die akustische wie die elektrische Form des Blues darzustellen, was damals manchmal etwas altbacken gewirkt haben mag, aber auf den CDs zu einem Ergebnis führte, das man sich gerade heute so zu Gemüte führen kann, als ob das Konzert gerade eben stattgefunden haben könnte, sieht man einmal von der Technik ab, die den Sound teilweise schon etwas beeinträchtigte. Doch die Musik auf American Folk Blues Festival ’66 (Bellaphon CDLR 42069) wirkt erneut sowohl authentisch wie sie auch mitreißen konnte. Das verdankte sie neben der ausgezeichneten Arbeit der Rhythm Section um Otis Rush natürlich den Stars wie Roosevelt Sykes, Sleepy John Estes, Little Brother Montgomery, Sippie Wallace, Junior Wells oder Big Joe Turner, die den Akzent in diesem Jahr wesentlich stärker in die frühen 50er Jahre verlagerten, zumal diesmal definitiv die Vokalisten im Mittelpunkt standen, die aber wie Wallace oder Turner ihre größte Zeit in den frühen bis mittleren 50er Jahre gehabt hatten. Standen 1966 die größeren Besetzungen im Vordergrund, so lag der Tenor ein Jahr später wieder auf dem ursprünglichen Ansatz und das bedeutete für American Folk Blues Festival ’67 (Bellaphon CDLR 42070), dass sich nicht nur die akustischen Bluesmusiker mit den eher elektrisch ausgerichteten abwechselten, sondern auch, dass die letzteren nur von einer auf die klassische Besetzung Schlagzeug, Bass, Gitarre und Klavier begleitet wurden, ab und zu mit der Mundharmonika eines Little Walter als Zugabe. Dank der Größen wie Bukka White, Son House, Skip James und natürlich Sonny Terry&Brownie McGhee war der akustische Blues im Vorteil, obwohl Koko Taylor, Hound Dog Taylor und Little Walter die Rocker stark vertraten. Natürlich wirkte das in einer Szene, die dank der jetzt aktuellen psychedelischen Musik mittlerweile in eine ganz andere Richtung marschierte, relativ anachronistisch und so setzte man erst einmal ein Jahr aus. Als man dann 1969 zurückkehrte, verengte man das stilistische Spektrum hin in Richtung des traditionellen Stils. Also beherrschten auf American Folk Blues Festival ’69 (Bellaphon CDLR 42071) erstmals die Solisten die Szene, wie Juke Boy Bonner, John Jackson und Whistling Alex Moore, zumal Magic Sam und Clifton Chenier in der kleinstmöglichen Besetzung aus Bass und Schlagzeug auftraten. Da wirkten Carey Bell und Earl Hooker (der erste Vertreter des Blues aus New Orleans) fast schon wie Fremdkörper, obwohl sie für frischen Wind hinsichtlich der musikalischen Ausbeute sorgten. Glücklicherweise gehörten die Festivals inzwischen zu den Fixpunkten in der Konzert-Szene Europas, was für die Veranstalter trotz der Schwächen nach wie vor für ein gutes Geschäft sorgte, zumal jedes Jahr zu den Shows auch ein Tonträger veröffentlicht wurde. Der fand ab American Folk Blues Festival ’70 (Bellaphon CDLS 420210) sogar auf einem Doppel-Album statt, was sich gerade in diesem Jahr auszahlte, waren doch neben Willie Dixon mit seinen Chicago Blues All Stars noch Bukka White, Champion Jack Dupree und Sonny Terry & Brownie McGhee von der älteren Fraktion sowie Lee Jackson und Lafayette Leak von der jüngeren Generation dabei. Damit hatte man eine gangbare ästhetische Alternative zum ersten Konzept gefunden, das fortan die Festivalreihe durch die 70er und bis in die 80er Jahre rettete: Die Verknüpfung von Altstars und dem Nachwuchs aus Chicago. Das war zwar von der Qualität der Musik her absolut vergleichbar mit den legendären Serien in den 60er Jahren, aber natürlich war die Entwicklung des Bluesrock Folk & Blues Festivals 1962-1985 im besonderen und der Rockmusik im Allgemeinen über den Blues hinweggeschritten, weswegen nach 1972 erst einmal Schluss war. Doch eine gute Idee bleibt auch dann gut, wenn sie kommerziell überholt ist und so war es nur eine Frage der Zeit, ehe eine neue Generation den Blues entdecken würde und die neuen Originale hören wollte. Erstmals war das wieder in den 80er Jahren so weit, als dank Robert Cray der gerade in den USA fast zur Bedeutungslosigkeit verkümmerte Blues ein Revival erlebte. Für die erste NeuAuflage holten Lippmann+Rau ein beeindruckendes Line Up nach Deutschland, das sie geschickt aus Newcomern und Routiniers mischten, oder aus Louisiana Red und Hubert Sumlin, Eunice Davis und Sunnyland Slim. Das Konzept blieb wie in den 70ern: Das American Folk Blues Festival ’80 (Bellaphon CDLR 42013) war auf einem Oldie Markt 07/05 Künstler auch aufgrund der Tatsache, dass das Ganze wieder auf einer Doppel-LP erschien, beim American Folk Blues Festival ’81 (Bellaphon CDLS 42022) eingeräumt bekamen: Drei Titel am Stück waren früher nur den ganz Großen vorbehalten worden. Dadurch kann man auf dem Tonträger die stilistischen Feinheiten mehr definieren als das früher der Fall war und das macht diese CD zu einer der besten in der gesamten Serie. Carey Bell und sein Sohn blieben auch im Jahr darauf die dominierenden Persönlichkeiten, obwohl sich das American Folk Blues Festival ’82 (Bellaphon CDLS 42052) dadurch Doppelpack zu hören und der lohnte sich absolut, weil die beiden Macher am alten Konzept festgehalten hatten. Erneut bekam man die akustische Version des Blues ebenso zu hören wie die elektrische und dazu noch einige der prominentesten Namen, zusätzlich zu den oben angesprochenen wie Eddie Taylor, Carey Bell, Washboard Doc oder Willie Mabon. Auffällig war, dass diesmal wesentlich mehr Ensemblestücke zu finden waren, die jedoch ebenfalls von akustischen Gruppen bis zum klassischen Cityblues reichten. Damit hatten Lippmann+Rau ein Konzept gefunden, dass sie 1981 vom Personal her nur leicht variierten. Carey Bell hatte diesmal seinen Sohn Lurie und die Rhythm Section mitgebracht, mit der er in Chicago in seinem Club spielte, dafür waren erneut Sunnyland Slim und Hubert Sumlin dabei, während das an Sonny Terry&Brownie McGhee geschulte Duo Bowling Green John&Harmonica Phil Wiggins gemeinsam mit Louisiana Red die Fahne des Countryblues hoch hielten. Neu war der breitere Raum, den die einzelnen auszeichnete, dass man kräftig neues Personal zum bewährten Mix hinzugefügt hatte. James „Son“ Thomas und Archie Edwards traten ganz alleine an und zu den aus den beiden Jahren zuvor bekannten Formationen trat das Blues Harp Meeting, das Carey Bell, Billy Branch (aus der Band von Lurie Bell) und Phil Wiggins (von Cephas&Wiggins) miteinander vereinte und dem Abend einen ganz neuen Farbtupfer hinzufügte. Die ganz bewusst als Chicago’s Young Blues Generation antretende Gruppe um Lurie Bell demonstrierte, dass die Entwicklung des Blues nicht stillstand, sondern in Richtung Rock weitergeschrieben wurde. 23 Auf der anderen Seite zeigten die Festivals aber auch, dass die großen Namen aus der Vergangenheit, die in den 60ern für viele Fans die Faszination der Konzerte ausgemacht hatten, endgültig auf dem Programmzettel fehlten und das wurde erstmals extrem deutlich auf dem American Folk Blues Festival ’83 (Bellaphon CDLS 42063), das zu Carey Bell, der allerdings ohne seinen Sohn und seine Band gekommen war, und dem aus den vergangenen Jahren bekannten Louisiana Red ganz neues Personal vorstellte wie James „Sparky“ Rucker, Lonnie Pitchford, Lovie Lee oder Queen Sylvia. Das Konzept blieb nach wie vor gleich. Doch ohne die großen Namen lief sich das tot und das demonstrierte das American Folk Blues Festival ’85 (Bellaphon CDLS 42065) sowohl personell wie stilistisch sehr deutlich: Nur James „Sparky“ Rucker und Margie Evans kannte man schon, ansonsten war nur neues Personal am Start. Zum zweiten war erstmals das akustische Element dominant, was alleine die Tatsache beweist, dass man keine elektrische Gitarre hören kann. Und mit Eddie „Cleanhead“ Vinson feierte ein Saxofonist seine Premiere. Das macht die letzte CD in dieser Reihe zu einer der originellsten der ganzen Serie, die insgesamt Blues deluxe aus 30 Jahren bringt. 24 DVD-Kritiken Oldie Markt 07/05 Rhonda Vincent&The Rage Ragin’Live Rounder/Inak 063 05539 Der Erfolg einer Gruppe kann die Renaissance eines Stils bewirken. Das passierte in den USA mit dem Bluegrass, nachdem die Dixie Chicks mit einer verwässerten Abart damit Furore gemacht haben. Davon profitierte auch diese Dame, die auf dem auf Folk und Country spezialisierten Rounder-Label schon einige CDs vorgelegt hat und jetzt in ihrer Heimat St. Louis ein Konzert für den neuen Tonträger mitschneiden ließ, der ihre und die Stärken ihrer Begleiter bestens darstellt. Das ist Bluegrass der modernen Art, der zwar in der klassischen Besetzung – also ohne Schlagzeug – daherkommt, aber von der Musik her die Zeichen der Zeit verstanden hat. Das Ganze fand in der sehr stimmungsvollen Sheldon Concert Hall statt und die DVD bringt neben der Musik noch einen Dokumentarfilm über die Herkunft der Dame sowie die übliche FotoGalerie aber auch noch Outtakes von dem Konzert. Das ist eine runde Sache, zumal das Genre hierzulande immer noch eher unbekannt geblieben ist. Diese DVD wäre ideal dafür, sich in diesen Stil einmal hineinzuhören – bereuen wird man das sicher nicht, zumal die Präsentation stark ausfiel. Simply Red A Starry Night Warner Vision Germany 2564 62205-2 1992 war definitiv ein gutes Jahr für Mick Hucknall und seine Band: Mit Stars war er weltweit in den Charts gelandet und die folgende Tour zeigte ihn und seine Jungs deutlich von dem Erfolg beseelt. Das traf auch auf das Konzert in der Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg zu, wo die Fans zudem fast von der ersten Minute an voll mitgingen. Deswegen bekam das gut aus den alten Hits und den neuen Titeln gemischte Programm auch noch den Extrakick eines Events, bei dem das Publikum die Musiker zur Höchstform anstachelte. Doch das ist glücklicherweise noch nicht alles. Im Gegensatz zu vielen auf DVD umgeschnittenen Videos bietet dieses noch ein Interview mit dem Chef selbst und dann noch eine Zugabe von 9 Songs, die auf dem ersten Format nicht zu haben waren. Das ist eine gute Sache und beweist, dass auch große Firmen mittlerweile die Tatsache begriffen haben, dass man nicht nur alte Videos als DVDs umrüsten kann, sondern man den Leuten schon noch ein Extra bieten muss, damit die sich nicht veräppelt vorkommen. Deswegen kann man das Teil denn auch wegen der Musik und der Zutaten empfehlen. Ramones End Of The Century Rhino WMS 0349 70399 2 Das Einzige am Punk, was wirklich aus England kam, war der Begriff. Die Musik jedoch hatten schon ab 1974 die New Yorker Jungs geprägt, die den Rock’n’Roll in Overdrive gebracht hatten und so etwas ganz neues einführten, verbunden mit einem Lebensstil, der die wilden Tage des Rock & Roll zurückbrachte. Der Dokumentarfilm zeigt nicht nur die ganze Karriere des Quartetts, sondern auch ihre Einflüsse und die guten wie die schlechten Seiten, der seit 2002 in der Rock & Roll Hall Of Fame eingeführten Gruppe, von der drei der vier Mitglieder den exzessiven Lebensstil mit dem Leben bezahlt haben. Was vor allem beeindruckt, ist nicht nur die Vielzahl der Songs (insgesamt 43) und die Tatsache, dass Titel von Emerson, Lake & Palmer ebenso auftauchen wie der Rubettes, Blondie oder Clash, sondern die Tiefe der Dokumentation, die über die in diesem Geschäft üblichen Lobhudeleien weit hinausgeht, so weit, dass der damals noch lebende Johnny Ramone nach der Ansicht erschüttert war. Und das macht diesen Streifen zu einem der Filme, die weit über die Musik hinausgehen. Das ist ein Pflicht-Teil! Xhol Caravan Talking To My Soul Garden Of Delights DVD 01/Milestone Mailorder Ob es vor dieser überhaupt schon eine DVD mit Krautrock gegeben hat, ist eine Frage, die ich nicht sicher beantworten kann. Umso schöner wäre es, wenn die erste diese sein könnte, die eine der besten und originellsten Gruppen der ersten Krautrockjahre vorstellt, die 1970 Material von ihrer ersten LP in den Studios des SWR in Baden-Baden präsentieren durfte. Offensichtlich ließen sich sowohl der Regisseur wie die Kameraleute von der Vitalität der Musik mitreißen und so entstanden Bilder, die in ihrer Schönheit und Kraft an die große Zeit der psychedelischen Poster erinnern. Dazu kommen noch zwei Fassungen von All Green, die bei Reunions in den Jahren 2003 und 2004 gefilmt wurden. Das stellt einen zusätzlichen Reiz dar, denn das ermöglicht den Vergleich zwischen der ersten Gruppe und den Veteranentreffen mehr als 30 Jahre später. Zusammen mit den ausgezeichneten Linernotes ist das eine aufsehenerregende Scheibe aus der Urzeit des Krautrock, die noch dazu in einer Qualität über den Bildschirm kommt, dass man die Vergangenheit mit ganz anderen Augen sieht, was auch an der zeitlosen Klasse der Musik liegt, die bis heute überzeugt. Jimmy Scott If You Only Knew Rhino WMS 0349 70373-2 Es gibt Karrieren in der Popmusik, die weit über das Aufstieg-ErfolgAbstieg-Schema hinaus gehen. Dazu gehört sicher die Laufbahn des diminuitiven Vokalisten, der aufgrund eines in der Kindheit unbehandelten Hormonfehlers bis heute wie eine Frau klingt. Daraus einen Film zu machen, erfordert Mut zur Ehrlichkeit und auch, die Sachen anzusprechen, die weh tun. Das taten sowohl der Held als auch der Regisseur Matthew Buzell und das ergab ein Produkt, das seit seinem Entstehen 2002 bereits Preise auf drei Festivals eingeheimst hat. Zurecht, denn sie stellt sowohl die Klasse seiner Stimme vor als auch die Umbrüche in seinem Leben, die in den 80er Jahren zu einer Tätigkeit als Portier und Kellner in New York führten. Doch das ist nicht alles: Ein Kurzfilm über Scott ist ebenso zu sehen wie Kommentare der Filmemacher und des Ehepaars Scott sowie ein Essay im Rahmen der Linernotes. Das macht die DVD zu einem der raren Teile, die weit über die Musik hinausgehen und etwas über das Leben der Musiker im 20. und 21. Jahrhundert erzählen, jenseits der Hitparaden und der sich ähnelnden Erfolgsgeschichten. Plattenkritiken I Oldie Markt 07/05 Ulrich Roski Schwoche sprach zu seiner Schwochen Conträr/Indigo 5919-2 Der begnadete Musiker und Reimer aus Berlin schuf mit der Familie Schwoche das klassische Bild der Kleinbürger aus Berlin in den 70er Jahren. Seine auf verschiedenen Platten verstreuten Werke wurden mit thematisch ähnlichen Liedern zu dieser CD kompiliert, die Roski so bringt, wie man ihn in Erinnerung behalten sollte: Als wortgewaltigen und virtuosen Texter und Klavierspieler, dessen sorgfältige Aussprache ebenso ein Markenzeichen war wie seine immer punktgenauen Texte. Johnny Warman Hour Glass Angel Air SJPCD 183 Belle & Sebastian Push Bar To Open (2 CD) Jeepster 015/Alive Die Qualität einer Gruppe zeigt sich vor allem in dem Material, das sich auf den B-Seiten versteckt. Das schottische Duo belegt mit dem Sampler, dass es offensichtlich zu den raren Gruppen gehört, die in der Lage sind, auch für die Lieder, die eher für die Sammler bestimmt sind, richtig gute Melodien zu schreiben. Folglich gibt es eine Fülle hübscher, verträumter Stücke, die durch ihre Refrains ebenso gefallen wie durch die sparsamen Arrangements, die sie erst zur Geltung bringen. The Korgis Kollection Angel Air SJPCD 204 Vor seinem großen Erfolg mit einem auf Elektronik basierenden Sound war der Engländer ein ganz normaler Poprocker, der es nach dem Misserfolg mit Bearded Lady alleine versuchte. 1978 erschien dieses Album, das ihn als typischen Rocker der 70er Jahre präsentierte, mit der Gitarre zusammen mit den Songs im Vordergrund und als guten Sänger. Das ist guter bis sehr guter Poprock mit starken Melodien und acht Bonustracks (Angel Air, PO Box 14, Stowmarket, Suffolk, IP14 1EN, UK). Stackridge gehörten in den 70er Jahren zu den Artrockbands von der Insel, die es nie über einen kleinen Kreis von harten Fans hinaus schafften. Andy Davis zog daraus die Lehre, dass er nach dem Split mit Andy Warren Radio-taugliches Material schreiben wollte und das gelang den beiden ausgezeichnet: If I Had You und Everybody’s Got To Learn Sometime kamen in England unter die Top 20 und der Rest des Materials mit 4 raren Liedern beweist, wie gut der Pop der beiden war. 25 Nightranger Tokyo Blitz Mausoleum 251038 / Soulfood Japan ist für viele Metal Bands ein sicherer Hafen gewesen und das nützten auch die Hardrocker aus San Francisco aus, die nach ihrer Reunion 1996 ein Jahr später durch das Land der aufgehenden Sonne tourten und in Tokio dieses Konzert mitschnitten, das zurecht den Untertitel Greatest Hits Live trägt. Genau das ist es, was den Hörer erwartet, mit einigen Zugaben von der damals neuen CD und das bedeutet guten Hardrock, der 1999 erstmals in der Form in den Läden stand. Quiet Riot New And Improved Mausoleum 251063 / Soulfood Nicht viel anders erging es den in den 80er Jahren extrem erfolgreichen Metall-Arbeitern, die sich 1997 wieder zusammen gerauft hatten und dann auf Achse gingen. 1999 kam dann dieses Album auf den Markt, das die Touren, die man seitdem absolviert hatte, dokumentierte. Das klang einen guten Teil härter als bei den Kollegen, aber ansonsten ist vieles gleich: Der Mix aus alten und neuen Songs, die gute Form der Herren und die Tatsache, dass das Label aus Belgien etliche Bonus-Tracks zugab. L.A. Guns Cocked And Reloaded Mausoleum 251046 / Soulfood Die 80er Jahre waren ein tolles Jahrzehnt für den Heavy Metal in Los Angeles. Damals fand auch die Truppe um Tracii Lords zusammen, die wie die Kollegen von Mötley Crüe ihre Lektion aus dem Glamrock der 70er gelernt hatte. Das war vor allem eines: Krass. Eines ihrer besten Alben war das 1989er Opus Cocked And Loaded, das sie nach ihrer Reunion 2000 noch einmal aufnahmen und das ist das Material, was man hier bekommt, mit etlichen Bonustracks aus der Zeit. King Kobra Number One Mausoleum 251047 / Soulfood Carmine Appice ist der ehemalige Musiker von Vanilla Fudge, der danach am besten auf die Füße kam. Dank vieler Stationen wie der bei Rod Stewart blieb er immer im Rampenlicht und gründete 1983 diese Band, als er von Ozzy Osbourne gefeuert worden war. Mit ihrem genau in die Szene von damals passenden Glam-Metal landeten sie in ihren verschiedenen Ausgaben etliche Hits und die stellte diese CD zusammen. Das ist zwar nicht sonderlich originell, aber effektvoller Metal. Steve Wynn What I Did After My Band Broke Up (2 CD) Blue Rose 112/Soulfood Die Kreativität, die in einer Band steckt, kann man auch anhand dessen festmachen, was sich nach dem Ende der Einheit ergibt. Dream Syndicate war vor allem Steve Wynn und das zeigen die Karrieren seiner Kollegen. Nur er wurde als Solist tätig und das seit 1990. Die erste CD bringt seine besten Lieder seit damals und auf der zweiten Platte gibt er 14 Songs dazu, die er nur von Chris Cacavas am Klavier begleitet neu einsang. Das gibt dem Sampler das Salz in die schmackhafte Suppe. Various Artists He Sings The Blues (2 CD) EMI 24387 36182 Die Definition von Genres in der populären Musik ist oft eine Sache von gut Glück. Warum dieser Sampler abgesehen davon, dass es ein guter Titel ist, so bezeichnet wurde, wird ein Geheimnis der Leute bleiben, die ihn kompiliert haben. Blues im engeren Sinne des Wortes findet man nämlich hier eher selten, dafür mehr Soul und Jazz, wofür Namen wie Nat King Cole, Sammy Davis jr. oder Dean Martin als Beweis dienen könnten. Davon abgesehen bringen die 32 Titel eine Menge. 26 Plattenkritiken II Oldie Markt 07/05 Various Artists Oldie-Börse Bear Family BCD 17016 Various Artists Hammond Heroes Bear Family BCD 16756 Eine Radiosendung, die für den normalen Musikfan die Titel findet, die der sucht, dürfte der Traum der so la la-Musikhörer sein. Die, die der CD den Namen gab, existiert seit 10 Jahren in Bremen und stellt ihre Resultate jetzt vor. Klar, dass das Spektrum ebenso breit gestreut ist wie die Künstler, die von Marie & Donny Osmond bis zu den Shabby Tigers reichen. Diese Bandbreite sorgt für viel Abwechslung, aber ab und zu auch für etwas fehlenden Tiefgang. Doch die Mischung machts. O’2L Doyle’s Brunch Concord/in-akustik 069 85212 Jane Mangini und John O’Reilly haben zwar einen seltsamen Namen für ihre Gruppe gefunden, aber davon abgesehen machen sie eine schöne, elegante Musik zwischen Jazz und Rock, die sie rein instrumental herstellen. Das ist vor allem elegant und Jane Mangini fielen einige gute Kompositionen ein. Ihre Keyboards dominieren zudem den Klang, während ihr Partner sich auf exotische Percussion-Instrumente spezialisiert hat. Allerdings fehlt ab und zu die Melodie. Dass eine CD einer Orgel gewidmet wird ist eher selten der Fall. Aber bei der der Firma Hammond macht das Sinn, denn sie war einige Jahre in den 60ern das Instrument für die besten Keyboarder, ob das nun Brian Auger, Keith Emerson oder Alan Price waren. Von ihnen gibt es einige Beispiele, die stilistisch vom Jazz über den Blues bis zum Rock gehen und zeigen, wie sehr man den Klang des oft als spießig verschrieenen Instruments variieren konnte. Das führte zu einer tollen CD. Various Artists Soul Sugar Vol. 2 Columbia Sony BMG COL 519357-2 In England ist es seit Jahrzehnten für DJs das ein und alles, Singles zu besitzen, die sonst kein anderer hat. Das führt zu fantastischen Preisen für raren Soul in England. Auf dem Kontinent ist das bei weitem nicht so, aber dass ein DJ seine Kunden prägen kann, zeigt diese Kompilation, die aus dem gleichnamigen Wiener Club stammt. Hier hat Gründer und DJ Arno Sturmer einige Pretiosen aus seiner Sammlung kompiliert, die raren Soul der 60er und 70er Jahre bringen. Hörenswert! Various Artists Recovered Vol. 2 Columbia Sony BMG COL 519358-2 Zwar wurde dieser Sampler ebenfalls von Sturmer zusammengestellt, aber das Motto ist ein anderes: Cover von Soul-Klassikern von anderen Soulsängern als denen, die damit den Hit hatten. So gibt es Sitting On The Dock Of The Bay von Peggy Lee, Louie Louie von Otis Redding und Fever von Alvin Robinson. Da Sturmer wirklich obskures Material auftrieb, ist das eine CD, die nicht nur musikalisch gefallen kann, sondern bei der auch die Raritätenjäger auf ihre Kosten kommen. Various Artists Marsch der Minderheit (2 CD) Pläne ARIS 82876688362 Als das Dortmunder Label 1965 gegründet wurde, stand es vor allem für Lieder jenseits der damals noch herrschenden Klasse. Dafür standen Namen wie Degenhardt, Süverkrüp oder Hüsch. Dass es diese Zeit überlebt und sich bis heute weiterentwickelt hat – siehe den Weltmusik-Sampler im letzten OM – spricht für die Fähigkeit der Leitung, die Zeichen der Zeit zu erkennen, während diese CD beweist, dass man seinen alten Werten dennoch treu geblieben ist. Und das ist die wirkliche Leistung. Elizabeth McQueen Happy Doing What We’re Doing Me&My/inak 068 1021 Wer sich etwas in der Geschichte der englischen Rockmusik auskennt, wird den Titel als Song von Brinsley Schwarz erkannt haben und damit hat er den Schlüssel für das Album der Sängerin aus Austin, Texas gefunden. Die nahm nämlich mit Ausnahme eines von ihr verfassten Titels nur Songs der sogenannten Pubrock-Ära auf. Das ist musikalisch dank der punktgenauen Umsetzung von The Firebrands und ihrem guten Gesang eine richtig starke CD jenseits der Traditionspflege. Ellis Paul American Jukebox Fables Philo/in-akustik 06512462 Die Musikbox gehört in amerikanischen Lokalen nach wie vor zur StandardEinrichtung. Ob aber die Musik des Singer/Songwriters aus Boston darin zu finden ist, wage ich zu bezweifeln. Das hat nichts mit der Qualität der Musik des Mannes zu tun, die im Rahmen seines Stils zwischen Folk, Country und Pop durchaus zu den besseren zählt, sondern eher damit, dass in Kneipen Musik der lauteren Art angesagt ist – akustische Klänge sind da eher deplaziert. Kathleen Edwards Back To Me Zoe/in-akustik 067 10472 Alana Davis Surrender Dorothy Telarc/in-akustik 080 85508 Die Firma steht eher für Blues als für die Klänge aus der Singer/Songwriter Ecke, aber schon das Cover zeigt die ähnliche Aufmachung wie die der Kollegin von nebenan. Im Gegensatz zu der jedoch geht die Dame akustisch vor. Das hat seinen Reiz, weil die Stimme von Alana Davis gut ist. Aber das lässt sich von ihren Songs nicht in dem Ausmaß sagen und da hat sie ein Problem. Denn ohne die eingängigen Songs werden die schlichten Arrangements schnell langweilig. Stilistisch besteht zwischen der Musikszene der USA und der Kanadas nicht der ganz große Unterschied. So könnte die Platte der Singer/Songwriterin ohne Probleme auch von einer Kollegin aus der USA stammen. Sowohl die Musik zwischen Folk und Country, als auch die sowohl elektrisch wie akustischen Arrangements und die Stimme der Frau haben keinen lokalen Charakter, dafür aber eine gute Qualität, auch wenn die ganz großen Lieder nicht zu finden sind. Aber die Wärme gefällt. Plattenkritiken III Oldie Markt 07/05 27 Patricia Vonne Guitars & Castanets Corazong 255 080 / Soulfood Mexiko liegt nicht weit von Texas und das gilt auch für die spanische Musik. Das spiegelt der Titel der CD wider und auch die Musik der Dame. Im Vergleich zur ersten Platte sind diesmal nicht nur die Songs deutlich besser, sondern auch der Mix aus knackigem Rock und den Elementen der spanischen Musik, die eher akustisch angerichtet werden. Zusammen ist das eine richtig gute Musik, bei der die beiden Zutaten sich harmonisch ergänzen. Kein Wunder, dass sie in Austin angesagt ist. Lost In Tears To No Avail Locomotive LM207 CD / Alive Heavy Metal aus Finnland ist bekannt für seine Kompromisslosigkeit. Da geht es so richtig hart ab und da machen die fünf auf ihrem zweiten Album keinen Unterschied. Eine Feststellung ist dabei aber wichtig: Mit Death- oder Black Metal haben sie nichts am Hut, eher mit dem Heavy Rock der 60er Jahre. Der Blues taucht da immer wieder auf. Das ist ein guter Sound, aber eines fehlt: Songs. Dafür hatte das Quintett auf der Suche nach dem richtigen Klang offensichtlich keine Zeit mehr. Evil Masquerade Theatrical Madness Frontiers FR CD 238 / Soulfood Progressive Metal ist derzeit der angesagte Stil in der Metal-Szene und da muss man schon klotzen, um aufzufallen. Um das zu tun, hat das Quartett gute Voraussetzungen, denn drei der vier Herren spielten zuvor in anderen Gruppen in demselben Stil. Das hat sich diesmal ausgezahlt, denn es stimmen sowohl die Songs als auch die Zusammensetzung der verschiedenen Zutaten. Und das bedeutet, dass beispielsweise der Pomp nicht über Gebühr strapaziert wird. Soul Sirkus World Play Frontiers FR CD 239-E / Soulfood Neal Schon scheint ein wirklich hart arbeitender Mann zu sein. Vor kurzem erschien eine Soloplatte, jetzt diese CD der Band um ihn und Jeff Scott-Soto und bald kommt die neue CD von Journey. Bei der Besetzung der Band ist es kein Wunder, dass das Quartett seine Inspiration von den Vorbildern aus den 70er Jahren holte, wobei besonders Deep Purple anklingt. Dank der Songs und der fraglosen Klasse von Scott-Soto und Schon ist das eine mehr als solide Hardrockplatte der klassischen Art geworden. Lana Lane Lady Macbeth Frontiers FR CD 237 / Soulfood Zum 10jährigen Jubiläum muss man schon etwas mehr machen als eine normale CD und so stellte das Duo um die Sängerin und den Keyboarder und Songschreiber Erik Norlander eine Konzept-CD nach dem berühmten Stück Macbeth her. Da sie eh zwischen dem Metal und dem Artrock angesiedelt sind, passt das durchaus, aber auf der anderen Seite war der Anspruch wohl eine zu große Verlockung, so dass der Bombast etwas zu häufig sein hässliches Haupt erhebt. Hartmann Out In The Cold Frontiers FR CD 236 / Soulfood Fähigkeiten als Sänger oder Instrumentalist allein machen noch keine gute Platte. Das muss der Sänger, Gitarrist und Songschreiber irgendwie missverstanden haben, denn bei seinem ersten Alleingang hat er nicht mehr als Melodic RockDurchschnitt zustande gebracht und das liegt vor allem an den Songs, die nicht aus den Klischees herausfinden und vor allem das vermissen lassen, was dem Genre dem Namen gegeben hat: Gute, mitreißende Melodien. Spearfish Area 605 Lion Music LMC 127 / Alive Im Gegensatz zu den Bands aus Finnland steht Schweden eher für die kommerzielleren Abarten der harten Rockmusik, wofür diese Gruppe, die seit 2002 Platten auf den Markt bringt, ein gutes Beispiel ist. Denn sie bringt Hardrock der klassischen Art, mit guten, melodischen Songs, die mit einem kräftigen Schuss Härte umgesetzt werden. Aufgrund dieser Machart ist das richtig guter Hardrock, der weder die Songs noch die instrumentale Seite außer Acht gelassen hat. Alex Masi In The Name Of Beethoven Lion Music 136/Alive! Der Titel des Albums stellt auch das Programm der CD dar. Der Gitarrist aus Venedig interpretiert nämlich Kompositionen des deutschen Klassikers. Das reicht vom ersten Satz der fünften Sinfonie bis zur Mondscheinsonate – Klassik pur also. Das auf der Gitarre zu tun, ist gewiss nicht einfach und von der Virtuosität her ist das beachtlich. Dank der opulenten Melodien des berühmten Mannes kommt das auch gut, aber ab und zu ist die Gitarre nicht das richtige Ausdrucksmittel. Iron Mask Hordes Of The Brave Lion Music LMC 131 / Alive! Verglichen mit der All StarBesetzung von Soul Sirkus geht die des Gitarristen Dushan Petrossi zwar stilistisch genau in dieselbe Richtung, aber sie besitzt nicht die Qualität der Musiker und der Lieder. So klingt das zwar häufig recht vertraut und man wartet auf den Moment, wo es richtig los geht, aber dann kommt nichts mehr nach. Das liegt vor allem an der fehlenden Klasse der Kompositionen, die den stilistischen Ansatz nicht so transportieren können, wie das für eine gute Platte nötig wäre. Cemetary Phantasma Black Mark BMCD 170 / Soulfood Bei einer Band mit dem Namen (= Friedhof) darf man wohl mit Fug und Recht Death Metal erwarten, aber diese Vermutung trifft auf die Gruppe des Produzenten und Songschreibers Mathias Lodmalm nicht zu. Das ist zwar sicher düster, aber eben weder so heavy, noch vom Gesang her so verstörend wie der klassische Stil. Da man zudem Songs feststellen kann, ist das eine gute, harte Rockplatte, die zwar nicht gerade Frohsinn verbreitet, aber vor allem guten Rock bietet. 28 Plattenkritiken IV Oldie Markt 07/05 So überlaufen seit Jahren das Gebiet des progressive Metal auch ist, so gibt es dennoch noch neue Wege und Ansätze. Gemeinhin wird die Verbindung von Metal und Artrock recht bombastisch angerichtet, aber da machen die Holländer nicht mit. Sie nahmen auch Elemente des progressiven Rock und gaben den Metal dazu, ohne jeden Bombast, aber durchaus mit guten Songs und einem starken Sänger. Das kommt richtig gut und ist eine echte Alternative zu der gängigen Machart. At War With Self Torn Between Dimensions FES 4004/Alive! Progressiven Rock gibt es trotz der Übermacht der Metal-Abteilung immer noch und der US-Gitarrist Glen Snelwar ist ein Fan der Pioniere der 70er Jahre, denen stilistische Grenzen schnurz waren. Wie die mixt er Rock und Jazz und pfeift auf den Gesang. Das demonstriert auf der einen Seite sein beachtliches Können, aber es fehlen ihm die Stücke, die seine Platte für Hörer, die nicht nur auf die Fingerfertigkeiten eines Instrumentalisten fixiert sind, interessant machen würde. Morgana Lefay Grand Materia Black Mark BMCD 179 / Soulfood Die Skandinavier haben schon eine Affinität zu den dunklen Seiten des Metal und da macht eines der Aushängeschilder der Szene keine Ausnahme, aber es richtet seinen Sound cleverer aus als viele Kollegen. Da gibt es zwar die Ingredienzien, die den Stil ausmachen, aber sie werden in ein Umfeld integriert, das sie nicht so zur Geltung kommen lässt, wie das sonst in dem Genre der Fall ist. Deswegen ist das recht guter Metal, wenn einem das Fehlen von Songs nichts ausmacht. Epica Consign To Oblivion Transmission TM-052 / Alive! Es ist oft so, dass eine Band durch einen Ausflug auf ein eher untypisches Gebiet neue Inspirationen erhält und das hätte man von den Holländern nach der akustischen CD von letztem Jahr auch erwarten können. Aber trotz der großen Versprechungen im Promotext (von der Kultur der Maya beeinflusst; große Abwechslung bei den Songs) ist das zu keiner Zeit mehr als Durchschnitt, sowohl von den Songs wie von den Arrangements her. Da hilft auch Sängerin Simone Simons nicht. Temper Temper Same Revelation REV 127 / Cargo Für die Punks war er die Lachnummer: Der progressive Rock der 70er, mit seinen endlosen Soli und seinen langen Tracks. Der feiert seit einigen Jahren seine Wiedergeburt, zuerst in der Verbindung mit dem Metal und jetzt auch fast so, wie er damals gespielt wurde. Sicher: Die langen Soli gibt es nicht mehr, aber den Rest schon und das bedeutet auch, dass man nach starken Songs vergeblich suchen wird. Deswegen bleibt das auf Dauer zu gleichförmig und im Durchschnitt. Mortal Love I Have Lost Massacre MAS CD 0448 / Soulfood Die unterschiedlichen Gesichter des progressive Metal zeigt auch die norwegische Band, die von ihrem Label eher in den Gothic-Bereich gepackt wird. Das haut nicht hin, dazu ist das Ganze zu dramatisch und zu melodisch. Es gibt zwei Vorteile, die die Skandinavier ins Treffen führen können: Ihre Sängerin und die Songs. Die eine gibt der Gruppe ein Gesicht – optisch und akustisch. Und letztere lassen sie aus der großen Masse des Mittelmaßes herausragen. Jack Frost Wannadie Songs Massacre MAS CD 0475 / Soulfood Dass Rock auch ganz schön krank sein kann zeigen die Österreicher mit der Ansicht auf dem Rückcover und da will dann auch die Promofirma nicht zurückstehen, die die CD als Soundtrack zum Freitod preist. So schlimm ist die Musik auch wieder nicht. Sie ist kein Heavy Metal, aber so richtig düster. Auch das Tempo fehlt: Hier geht es auch langsam zu. Das hat durchaus ein Gesicht, aber im Zusammenhang mit den Botschaften kann man schon etwas das Gruseln kriegen. Tyler Don’t Play Der freie Raum für Musik / Edel 0260012ABM Österreich ist nicht gerade das Zentrum der Rockmusik. Da kann es schon einmal passieren, dass Trends etwas später ankommen. So wie der Grunge. Der ist jetzt in Wien eingetroffen – das lässt das Debüt der Band von dort vermuten, die hier musizieren, als ob es Nirvana noch gebe. Das machen sie allerdings recht gut, denn ihre Attacken wirken fast so wütend wie die von Cobain&Co. und ab und zu fielen ihnen richtig gute Songs ein. Austria rockt wirklich. Susi Hyldgaard Blush Enja 9165 2 Yvonne Moore Put Out The Trash Pläne ARIS 82876 686822 Eigentlich kennt man das Label als Heimat des Jazz, aber da passt die Sängerin aus Norwegen nicht hinein. Gleichzeitig könnte man zurecht fragen, ob sie irgendwo hingehört. Denn ihre Musik ist abgesehen von der Dominanz ihrer Stimme kaum einem Stil zuzuordnen. Das ist vor allem schöne, ätherische Musik mit sparsamen Arrangements, die dank des Gesangs manchmal an Alanis Morrisette erinnert, nicht jedoch vom Sound her. Man sollte sich diese Scheibe einfach einmal selbst anhören. Lang, lang ists her, da konnte man vom Klang einer Band wenigstens ab und zu auf das Land schließen, wo sie herkam. Das ist anders geworden. Diese Dame zum Beispiel würde man wohl im amerikanischen Süden ansiedeln, aber tatsächlich kommen sie und ihre Musiker aus der Schweiz. Das ist eine schöne Überraschung und das meine ich im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Musik ist guter Soul und Blues mit teilweise guten Songs und das macht oft Spass. Novact Tales From The Soul Sensory SR 3025 / Alive! Plattenkritiken V Oldie Markt 07/05 29 The Blaster Master Tuffer Than Roots Grover/SPV 083-127302 Two Tone Club Turn Off Grover/SPV 083-127312 Ana Popovic Ana! Ruf/in-akustik 062 1106 Imperial Crowns Preachin’ The Blues Live Ruf/in-akustik 062 1090 Treibhaus Unsterblich Kneeven KN1001/Alive! Bräuchte es noch einen Beweis, dass Reggae und Ska internationale Genres sind, dann wäre er mit dieser Band aus Finnland erbracht. Die klingt nämlich so authentisch wie eine Gruppe aus den USA oder Jamaika. Dabei lässt der Name zunächst Vermutungen in Richtung Dub aufkommen, aber nach dem ersten Titel entpuppt sich die Gruppe als gewitzte Ska-Pop-Formation, die sowohl höchst tanzbar musizieren wie gute Songs schreiben kann. Dank der Zutaten ist das richtig gut. Genauso international wie die Band aus Finnland ist auch diese Truppe, die aus Frankreich kommt. Dort ist sie richtig erfolgreich und das kann sie hier auch werden, denn in ihren besten Momenten erinnert sie an Madness. Zwar hat sie nicht ganz das Tempo der bis heute unerreichten Engländer, aber das Songmaterial der Jungs ist richtig gut und die Umsetzung nicht minder. Vor allem haben sie keine Hemmung, den puren Stoff zugunsten des Pop einmal außen vor zu lassen – das ist clever. Die in Amsterdam lebende Belgraderin suchte sich für ihr erstes Live-Album (ihr zweites überhaupt) den berühmten Club am Melkweg heraus und die Atmosphäre dort half ihr, um einen richtig guten Konzertmitschnitt hinzulegen. Der nicht so große Raum kam ihrem Klang genauso entgegen wie die Interaktion mit den Zuschauern. Da sie außerdem ebenso gut singen wie Gitarre spielen kann, hatte sie von vorne herein gewonnenes Spiel und diese Sicherheit prägt diese Scheibe. Das Debüt des Trios aus Los Angeles war eine tolle Mischung aus Rockabilly und dem Blues und dass das live fast noch besser funktioniert,demonstrierten die drei auch anlässlich der Rockpalast-Aufzeichnung im Harmonie Club in Bochum. Das fetzte genauso wie auf der Platte und dank der Club-Atmosphäre wirkte das noch ein Quentchen direkter und lebendiger, was einer solchen Musik immer gut tut. Deswegen ist das eine Gruppe, von der man sich noch viel erwarten darf. So richtig lebendig ist die deutsche Hip-Hop-Szene nach ihrer großen Zeit in den 90ern nicht mehr. Da fehlt ein frischer Wind und der könnte von Curt Doernbergs Projekt aus Hannover kommen. Der mixte nämlich jede Menge zusammen. Da wird man Techno-Elemente ebenso finden wie beinharten Rock, die passenden Texte wie den typischen Rhythmus. Das ist ab und zu vielleicht zu gesucht und klingt nicht ganz rund, aber auf der anderen Seite ist das starker, aggressiver Sound. The Paperboys Dilapitated Beauty (2 CD) True N. 315 / Sunny Moon Es ist schon erstaunlich, dass gerade in Kanada eine starke Fraktion der irischen Musik existiert. Doch diese Band besitzt nur noch Spurenelemente der keltischen Musik, dafür aber umso mehr Elemente der aktuellen Singer/ Songwriter-Szene, die sie in einen relativ ruhigen Stil umsetzt. Das klingt über weite Strecken sympathisch und besitzt einen warmen Charakter, aber es fehlen zumeist die Songs, die aus dem guten Sound gute Musik machen würden. Da müssen die Jungs noch daran arbeiten. North Mississippi Allstars Hill Country Revue Cooking V./Indigo 5896-2 Die großen Bands aus den Südstaaten der USA zeichnete alle dieser unnachahmliche Groove aus, der vom Blues genauso wie vom Rock und dem Country lebte. Die Band der Gebrüder Dickson hat sich zwar dem Blues verpflichtet, aber Puristen sind sie nicht. Deswegen haben sie diesen Rhythmus auch und er ist ein wichtiger Bestandteil auch dieses Konzertmitschnitts, bei dem sie von etlichen Gästen unterstützt wurden. Im Vordergrund jedoch steht ihr Sound. Joseph Parsons The Vagabond Tales Blue Rose BLUCD 0366 / Soulfood Der in Philadelphia lebende Mann aus dem US-Staat Pennsylvania ist ein Routinier auf dem Label aus Schwaben: Dies ist schon seine vierte CD dort und sie unterstreicht seine Qualitäten als einer der besten Singer und Songwriter der neuen Generation. Er mixt sowohl Folk-, wie Countryund Rock-Elemente mit guten Songs und akustischen sowie elektrischen Klängen, die der Sänger Parsons stets souverän meistert. Das macht seine vierte zu seiner bislang besten CD. Recover This May Be The Year I Disappear Universal 602498636916 Bei einigen Aussagen in diversen Zeitschriften über Platten, die man dann selbst hören kann, fragt man sich schon, welche Kriterien eigentlich einige Kollegen anlegen. Diese CD wurde beispielsweise als Meisterwerk bezeichnet – bitte? Das ist zugegeben recht guter, kerniger Rock mit einem kräftigen Schuss Grunge, aber doch nicht mehr. Wo bitte sehr sind hier ad eins die starken Songs und ad zwei der individuelle Stempel, der bei einem Meisterwerk nicht fehlen sollte? Aha: Nirgends. Geht doch. Wild T&The Spirit True Bliss Herman’s/in-akustik 018 0352 Seit den 60er Jahren gibt es die Fusion aus Blues und Soul, der sich im Sog des Rhythm&Blues der 50er Jahre entwickelte. Das kommt vielleicht auch daher, weil Tony Springer von Trinidad aus nach Kanada einwanderte. Vor allem ist er zwar Bluesrocker, aber erst die Verbindung mit dem Soul macht seinen Sound zu der süffigen Sache, die die erste europäische CD geworden ist. Die hat einen feinen Groove, einen starken Gitarristen und ebenso guten Sänger – guter Stoff. 30 Plattenkritiken VI Oldie Markt 07/05 Melanie C Beautiful Intentions 313 Music/WSM 3730 04836 2 Dass Melanie Chisholm die beste Sängerin und begabteste Musikerin der Spice Girls war, ist nun wirklich kein Geheimnis. Als einzige des Quintetts hat sie als Solistin den Erfolg der Gruppe für sich beibehalten und warum das so ist, zeigt diese CD: Sie hat das Gespür für richtig guten Poprock. Auch wenn der Hit der einzige Songs ist, an dem sie als Autorin nicht beteiligt war – der Rest beweist nachdrücklich, dass ihre Fähigkeiten auf dem Feld kaum geringer sind als ihre stimmlichen. Vic Chesnutt Ghetto Bells New West NW6071/Blue Rose/Soulfood So recht war es bislang nicht zu verstehen, warum der Singer/Songwriter aus Georgia unter Kollegen einen so guten Ruf genießt, denn die CDs waren eher amateurhaft. Doch diese Platte geht in die Richtung qualitativ guter Produktion. Das liegt zum einen an den Songs, zum zweiten am Gesang und zum dritten an den Mitspielern im Studio. Natürlich muss man immer noch schräge Passagen akzeptieren, aber insgesamt klingt das wie eine professionelle und gute Produktion. Adrian Belew Side One Sanctuary SANCD 351 / SMS Das ist sie also, die CD, die im letzten Teil der King Crimson-Story angekündigt wurde und sie beweist, wie viel Belew in King Crimson steckt und umgekehrt. Denn das klingt vor allem widerborstig und harsch. Die Melodien, die ihn oft ausgezeichnet haben, findet man hier eher selten, dafür steht der Gitarrist im Vordergrund und der lässt das Instrument seiner Wahl sägen, kratzen und toben. Die Elektronik hat das Sagen und das ist bemerkenswert. Rory Block From The Dust Telarc/in-akustik 080 83614 Es ist gut, wenn man ab und zu daran erinnert wird, dass der Blues als rein akustische Musik anfing. Die Dame aus den USA, die seit mehr als 30 Jahren unterwegs ist, ist jetzt zu der klassischen Art des Blues zurückgekehrt und sie kann das. Denn sie hat eine klasse Stimme und als Gitarristin hat sie auch einiges drauf. Da sich zudem die Lieder aus Klassikern des Genres und eigenen Kompositionen zusammensetzen, ist das eine ihrer besten, weil einfachsten, emotionalsten Platten geworden. Giora Feidman Safad Pläne/ARIS 82876 688352 Los Super 7 Heard It On The X Telarc/in-akustik 080 83623 So recht ist es nicht klar, wer oder was dieses Projekt eigentlich ist, aber man kommt dem Ganzen wohl am nächsten, wenn man es als umgesetzte Idee des Produzenten Dan Goodman bezeichnet, der mit der Creme de la Creme der Texas Musik-Szene seine Vorstellung von dem umsetzt, was er gerne hört. Das Konzept hinter diesem Album war es, die Musik noch einmal herzustellen, die in den 50er und 60er Jahren aus Mexiko von dem Sender X kam, der keine Grenzen kannte. Und das gelang. Steve Skaith Band Empires & Us Pläne/ARIS 82876 685272 Steely Dan Piano Jazz Concord/in-akustik 069 120482 Der Titel verrät den Anlass, anlässlich dessen Walter Becker und Donald Fagen im Radio auftauchten, denn am 23. 7. 2002 lud sie Marian McPartland ein, um in ihrer Sendung von sich und ihrer Musik zu erzählen. Das taten sie denn auch und boten zudem Klavierfassungen etlicher ihrer Titel, aber auch einiger neuer Songs. Deswegen tauchen neben den Liedern immer wieder Teile des Gesprächs auf und das macht die CD zu einem echten Teil für Fans des Duos. Caravan The Unauthorised Breakfast Item Eclectic Discs ECLCD 001 Zwar kam diese CD des Canterbury-Urgesteins schon 2003 heraus, aber so richtig offiziell gibt es sie erst jetzt. Das ist deswegen erfreulich, weil mit Richard Coughlan, Pye Hastings und Geoffrey Richardson gleich drei Originale dabei sind und folglich das schwerelose Gefühl der besten Titel der Vergangenheit auftaucht. Zwar fehlen die ganz großen Treffer, aber sowohl vom Feeling wie von der Qualität ist das ein Album, das mit denen der großen Zeit mithalten kann. Van der Graaf Generator Present (2 CD) EMI Die Stimme des Gitarristen, Vokalisten und Songschreibers war das Aushängeschild von Latin Quarter- und nicht nur das: Er bestimmte mit seinen Kompositionen die Richtung der Band und folglich ist es kein Wunder, dass es hier des öfteren wie die Band klingt. Allerdings besaß er im Gegensatz zum Solo-Debüt die leichte Hand, die die politischen Texte mit Melodien versah, die die meisten Songs zu nett verpackten bitteren Pillen macht. Und das zeichnet ihn aus. Ob es einen Musiker gibt, der mehr getan hat für die Popularisierung der Klezmer Musik, ist schwer zu sagen. Aber wie der Klarinettist die Musik der Juden aus dem Osten Europas zusammen bringt mit der seiner neuen Heimat Israel, das ist seine Kreation und die findet sich auch hier. Mal mit kleineren Ensembles, mal mit einem Orchester beweist er einmal mehr, dass Musik universal ist und ohne Stilgrenzen auskommen kann, besonders, wenn ein Mann wie er spielt. In unserer Zeit gibt es so viele sensationelle Reunions, dass wirklich nichts mehr unmöglich zu sein scheint. Dass sich nun sogar die legendäre progressive Rockband um Peter Hammill wieder zusammengefunden hat und dort weitermacht, wo sie aufgehört hat, ist ein echter Hammer, zumal sie keine Kompromisse eingegangen sind. Die Songs auf der ersten und die Improvisationen auf der zweiten CD führen direkt zurück in die 70er Jahre und die damalige Experimentierfreude. Platte des Monats / Flohmarkt Platte des Monats Mit Blinking Lights And Other Revelations gelang Mark Oliver Everett sein Meisterwerk. Es war einmal, als Vinylplatten noch der normale Tonträger waren, dass eine normale Platte ungefähr 40 Minuten dauerte. Doch dann kam die CD und fortan waren 60 und sogar 70 Minuten keine Ausnahme. Unglücklicherweise entwickelte sich die Qualität der Musik nicht in derselben Art und Weise. Zu oft verfuhren die Künstler und Bands nach dem Motto getretener Quark wird breit, nicht stark. Da fällt es umso mehr auf, wenn jemand nicht nur eine, sondern sogar 2 CDs mit hochwertiger Musik zu füllen vermag, wie E alias Mark Oliver Everett, der Oldie Markt 07/05 Flohmarkt Kleinanzeigen im Oldie-Markt Flohmarkt kosten je angefangener Zeile (1 Druckzeile = 45 Schreibmaschinen-Anschläge) 0,55 Cents. Flohmarkt Anzeigen werden nur veröffentlicht, wenn der Anzeigentext maschinen-geschrieben eingereicht wird und die Bezah-lung mittels beigelegtem Verrechnungs-Scheck erfolgt. Bitte Katalog anfordern. Welchen wünschen Sie? 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