Magazin - funwithmusic.de

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Schallplattenbörsen
Oldie Markt 07/05
Plattenbörsen 2005
Schallplattenbörsen sind seit einigen
Jahren fester Bestandteil der europäischen
Musikszene. Steigende Besucherzahlen
zeigen, daß sie längst nicht mehr nur
Tummelplatz für Insider sind. Neben teuren
Raritäten bieten die Händler günstige
Second-Hand-Platten, Fachzeitschriften,
Bücher Lexika, Poster und Zubehör an.
Rund 250 Börsen finden pro Jahr allein in
der Bundesrepublik statt. Oldie-Markt
veröffentlicht als einzige deutsche Zeitschrift monatlich den aktuellen Börsenkalender. Folgende Termine wurden von
den Veranstaltern bekanntgegeben:
Datum
eventuell Platz für
Anzeige oder
Bild wird von geliefertem
Film einmontiert!
Stadt/Land
Veranstaltungs-Ort
Veranstalter / Telefon
2. Juli
Düsseldorf
Bürgerhaus Reisholz
Ralf Berghoff ☎ (02 11) 310 21 42
2. Juli
Middlesbrough (England)
Town Hall
Stewybus ☎ (00 44) 16 42 88 25 39
3. Juli
Orpington (England)
Crofton Hall
Bionic Promotions ☎ (00 44) 17 32 36 37 20
3. Juli
Chelmsford (England)
Shire Hall
Bionic Promotions ☎ (00 44) 17 32 36 37 20
7. Juli
Bochum
Open Air Bochum Total
Peter Lihs ☎ (02 34) 53 81 00
10. Juli
Brighton (England)
Brighton Centre
Vinylfan ☎ (00 44) 12 73 55 39 66
13. Juli
Hoorn (Holland)
Open Air
ARC ☎ (00 31) 229 21 38 91
17. Juli
Liverpool (England)
Gladstone Hotel
Trans-Pennine ☎ (00 44) 11 32 89 20 87
28. Juli
Berlin
Statthaus Böcklerpark
Kurt Wehrs ☎ (030) 67 77 62 42
30. Juli
Bad Aibling
Open Air
Michel Dietel
28. August
Berlin
Velodrom
First & Last ☎ (03 41) 699 56 80
28. August
Brighton (England)
Brighton Centre
Vinylfan ☎ (00 44) 12 73 55 39 66
Die Veröffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf Schallplattenbörsen ist eine kostenlose Service-Leistung von Oldie-Markt.
Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht.
News
Oldie Markt 07/05
News • News • News • News • News • News
* Weezer wollen auf ihren Touren endlich
richtig Spass haben: „Wir hatten unsere
beschissene Geschichte, aber ich kann mich
an keine 3 Wochen-Tour erinnern, die uns so
viel Vergnügen bereitet hat wie die letzte“,
so Schlagzeuger Pat Wilson. Nach der
Veröffentlichung von Make Believe im Mai,
das mit Platz 2 in den US-Charts so hoch einstieg wie kein anderes Album der Gruppe
zuvor, war das Quartett Headliner des
Coachella-Festivals und absolvierte eine
Clubtour mit 11 Daten. Und Gitarrist, Sänger
und Songschreiber Rivers Cuomo fügte
hinzu: „Ich frage mich nicht mehr wie früher
ständig, wie gut wir miteinander auskommen
– und das sagt eine Menge aus.“ Mit 325.000
verkauften Platten im Rücken spielt man
jetzt Festivals in Europa, ehe man im
Sommer wieder durch die USA tourt. Für die
Fans, die sich gefragt haben, warum die
Mehrheit des Materials von frühen Werken
wie dem Blue Album oder Pinkerton stammt,
ergänzt Wilson: „Jeder von uns schrieb die
Lieder, die er spielen wollte, auf und das
Ganze kam in einen Hut. Es wurden die ausgewählt, für die die meisten Stimmen abgegeben worden waren.“ Für den Sommer
(eine Herbst-Tour mit den Foo Fighters
ist zwar angedacht, aber noch nicht fest)
soll eine neue Wahl stattfinden und sechs
Titel mehr dazu kommen. Der BuddhismusStudent und seit zwei Jahren zölibatär lebende Cuomo vertreibt sich die Zeit im Tourbus
übrigens am liebsten mit europäischem
Fußball im Fernsehen.
* Elvis Costello kann das sicherlich ausgezeichnet verstehen: Der ließ nämlich wegen
eines Punktsspiels seines Lieblingsvereins
FC Liverpool einen Auftritt in der East
Anglia University sausen. Als er dann
zwei Stunden nach dem eigentlichen
Konzertbeginn auftauchte, bestand die Show
hauptsächlich im Austausch von Beleidigungen zwischen Fans und Costello
selbst. Als dann noch einige ihr Geld zurück
haben wollten, konterte Costello: „Die, die
ihr Geld zurück haben wollen, sollten zuhause bleiben,. ihre Kochbücher lesen, Tee trinken und einen K-Tel Punk-Sampler anhören.“
* Carlos Santana hat derzeit nicht nur Ärger
wegen der Klage eines ehemaligen
Mitarbeiters (siehe News im Oldie-Markt
6/05), sondern nun auch wegen eines TShirts, das er bei den diesjährigen OscarVerleihungen trug. Das zeigte nämlich ein
Bild von Che Guevara, was ihm beispielsweise Proteste von Exil-Kubanern vor seinem Gig in Miami einbrachte. Die Erklärung
des Mannes dazu: „Es war eine Hommage an
den emotionalen jungen Mann, der im Film
The Motorcycle Diaries porträtiert wurde
und auf dieser Reise sein politisches
Damaskus Erlebnis hatte.“
* Tina Turner sorgte dafür, dass ein Konzert
zu Ehren von H.C. Andersen in Kopenhagen,
dessen Erlöse eigentlich einer Organisation
für die Alphabetisierung von Kindern zugute
kommen sollte, in das genaue Gegenteil verkehrt wurde. Aufgrund einer Millionengage
der Dame für die zwei Songs, die sie bei diesem Anlass vortrug, endete das Spektakel
nicht nur mit einem siebenstelligen Defizit,
sondern kostete noch etlichen Mitarbeitern
der veranstaltenden Organisation den Job.
* Billy Corgan hat nach seinem soeben auf
den Markt gekommenen Solo-Album noch
einmal 30 Lieder über seine Heimatstadt mit
der akustischen Gitarre unter dem Motto The
Chicago Songs aufgenommen. Dieser Zyklus
soll auf einer dokumentarischen DVD
erscheinen.
* Paul McCartney hat einen Vertrag mit
Penguin Publishing unterschrieben. Der
Grund ist sein erstes Kinderbuch, High In The
Clouds-An Urban Furry Tale, das in England
am 4. Oktober veröffentlicht werden soll.
* The Who, oder besser die überlebenden Mitglieder Roger Daltrey und Pete
Townshend, werden in dem Dokumentarfilm
My Generation: Who’s Still Who auftreten, der
im nächsten Jahr in die Kinos kommen soll.
Der Streifen von Regisseur Murray Lerner, der
bereits für The Who Live At The Isle Of Wight
verantwortlich zeichnete, enthält neben den
aktuellen Aussagen der beiden auch noch
exklusive Bilder von den beiden Festivals in
Monterey und Woodstock 1967 und 1969.
* The Cure melden eine Umbesetzung:
Gitarrist Perry Bamonte und Keyboarder
Roger O’Donnel wurden gefeuert. Derzeit
besteht die Band aus Robert Smith und der
Rhythmussektion Simon Gallup und Jason
Cooper. In welcher Besetzung sie bei den
Festivalgigs auftauchen, ist derzeit völlig
unklar – sogar Triokonzerte sind nicht ausgeschlossen. Die ganze Aktion war offensichtlich eine einsame Entscheidung von Robert
Smith. Ob sie im Fall von O’Donnell mit dessen Soloprojekt zusammen hängt, das in
Kürze erscheinen soll, ist unbekannt. Der
beschwerte sich in seiner ersten Stellungnahme über den „schlechten Stil dieser Kündigung“, während sich sein Kollege für die
Zeit mit The Cure bedankte und seinen ehemaligen Mitspielern viel Erfolg wünschte.
* Radiohead werden ihr nächstes Album
höchstwahrscheinlich bereits im kommenden
Frühjahr auf den Markt bringen. Zwei Songs
sind bereits fix und fertig und sollen toll
gelungen sein, die Arbeiten an den Liedern
könnten bis Ende des Jahres abgeschlossen
sein, obwohl nach eigener Aussage die
Sessions bislang unüblich unorganisiert
abliefen. Da die Jungs seit Hail To The Thief
ihren Vertrag mit EMI erfüllt haben, ist derzeit völlig unklar, auf welchem Label dieses
Opus erscheinen wird. Die nötigen Verhandlungen werden wohl erst nach Beendigung der Arbeiten im Studio aufgenommen werden. Thom Yorke, Leadsänger und
Kopf der Jungs, wird übrigens in nächster
Zeit als Politiker tätigt: Für die Umweltschutzorganisation Friends Of The Earth
wird er in nächster Zeit in England Reden
halten.
* Green Day versteigern derzeit bei einer
Internet-Auktions-Plattform ihren alten Tourbus von 1985, einen Ford Econoline Van,
komplett mit allen Graffiti, Schmierereien
von Fans und Aufklebern. Ob man mit dem
Ding überhaupt noch fahren kann, war allerdings nicht zu lesen.
* Nine Inch Nails haben ihren Auftritt bei
den MTV Music Awards am ersten JunWochenende abgesagt, nachdem der Sender
abgelehnt hatte, dass sie Bite The Hand That
Feeds vor einem überdimensionalen Foto von
George Bush vortragen. Zitat MTV: „Wir
respektieren zwar die Ansichten von Nine Inch
Nails, doch der geplante Auftritt mit einem
einseitigen politischen Statement bereitete uns
Unbehagen. Als wir mit der Band darüber
sprachen, entschied sie sich leider dafür, die
Music Awards abzusagen.“ Wie war das doch
gleich? Eine Zensur findet nicht statt? Die Foo
Fighters sprangen für ihre Kollegen ein.
Erfreulicher verlief für den Chef der Band,
Trent Reznor, ein Gerichtstermin in New York,
den er gegen seinen Manager angestrengt
hatte, nachdem er vermutet hatte, dass der ihn
um etliche Millionen Dollar betrogen hatte.
Das Gericht teilte seine Auffassung und verurteilte John Malm zu einem Nachschlag in
Höhe von drei Millionen.
* Iron Maiden feierten am 30. Mai den
Auftakt ihrer Welt-Tournee Eddie Rips Up
The World in Prag mit einem bombastischen
Konzert. In den knapp 2 Stunden brachten sie
17 Songs, darunter solche Klassiker wie
Prowler, The Trooper, Run To The Hills oder
Phantom Of The Opera.
* Oscar Brown, renommierter Jazzsänger,
der sich vor allem mit der Umsetzung von
Miles Davis-Kompositionen einen Namen
auf der Szene gemacht hat und gemeinsam
mit John Coltrane und Dizzy Gillespie auftrat, verstarb am 29. Mai im Alter von 78
Jahren in einem New Yorker Hospital.
* Danny Bonaduce, ehemaliges Mitglied der
Partridge Family und Radiomoderator, ließ
sich wegen Alkoholproblemen in eine
Rehabilitationsklinik einweisen.
3
4
TOP 20/40
Oldie Markt 07/05
Die teuersten Platten des Monats:
Top 20
Juni
1
2
3
4
5
6
7
The Wizards From Kansas
Same (Promo, M-/M-)
Mercury SR 61309 (70/US)
68,41 €
14 Tangerine Dream
Zeit (2 LP, M/M)
Ohr 2/56021 (72/D)
30,03 €
John Dummer Oobledooblee Band
Oobleedooblee Jubilee (M/M-)
Vertigo Phonogram 6360 083 (73/UK)
55,05 €
15 Made In Sweden
Snakes In A Hole (Foc, M/M)
Sonet SLP 2504 (69/SW)
29,74 €
8
Various Artists
Komm gib mir deine Hand (Weiss-gold, M-/M-) 51,12 €
Electrola STE 83659 (64/D)
16 Amon Düül
Collapsing Singvögel rückwärts (Foc, M/VG+) 26,71 €
Metronome SMLP 012 (69/D)
9
Heron
Same (Foc, M-/VG+)
Dawn DNLS 3010 (70/UK)
48,20 €
17 Elvis Presley
I’ll Never Let You Go (7’’, KLC, VG-/M-) 25,26 €
RCA 47-6638 (56/D)
Little Free Rock
Same (M-/M-)
Transatlantic TRA 208 (69/UK)
132,63 €
Pete Brown & Piblokto
The Art School Dance (Foc, M-/M-)
Harvest SHVL 768 (70/UK)
127,04 €
10 T 2
It‘ll All Work Out In Boomland (M-/M-)
Decca SKL 5050 (70/UK)
37,31 €
18 Can
Ege Bamyasi (M-/M-)
United Artists UAS 29414 (72/D)
25,15 €
Wind
Seasons (M/M-)
Plus 3 (71/D)
101,37 €
11 Gordon Jackson
Thinking Back (M-/VG+)
Marmalada 608 012 (69/UK)
36,35 €
19 Beach Boys
Surf Beat Fun (M-/M-)
Hör zu SHZE 175 (64/D)
24,17 €
24,10 €
Lazy Farmer
Same (M/M)
Songbird EMI 1C062-31130 (72/D)
81,66 €
12 Jody Grind
One Step On (White Label Promo, M/VG+) 35,60 €
Transatlantic TRA 210 (60/UK)
20 If
2 (Foc, M-/M-)
Island Philips 6339 027 (71/D)
Lincoln St. Exit
Drive Il (Promo-Weißlabel, M-/M-)
London SHA-U 122 (69/D)
79,23 €
13 Various Artists
Kosmische Klänge (2 LP, Booklet, M/M)
Ohr OMM 2/56027 (73/D)
Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion
320 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte Gebot
und damit den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht identisch
mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion) an. Bootlegs, Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine Berücksichtigung.
Die ewigen Price-Charts
Top 40
33,02 €
12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box)
London Wavelenght (Limited Edition)
837,80 € (2/97)
27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time
Decca 25014 (67/CH)
552,38 € (4/99)
13 The Beatles - Help
Odeon (gelb) 984008 (65/D)
820,97 € (2/96)
28 Missus Beastly - Same
CPM LPS 002 (70/D)
552,36 € (9/96)
14 The Beatles - Second Album
Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)
798,43 € (3/92)
29 Freedoms Children - Astra
Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)
546,54 € (6/00)
15 Svanfriddur - What’s Hidden There
Privatpressung (72/UK)
784,75 € (5/94)
30 The Beatles - The Collection
MFSL 1-101-114 (82/US)
530,33 € (5/93)
525,06 € (9/00)
1 Dark - Round The Edges
SIS-0102 (72/UK)
1840,80 € (2/98)
16 Fleur de Lis - Facing Morning
Qualisound US 403 SLP (71/DK)
771,96 € (5/95)
31 Hunger - Strictly From Hunger
Public P 1006 (70/US)
2 Bent Wind - Sussex
Trend T-1015 (69/CA)
1664,94 € (2/98)
17 Rolling Stones - Promotional Album
London RSD-1 (69/US)
751,37 € (7/96)
32 Leafhound - Growers Of Mushroom
Decca SKL 5094 (71/UK)
3 Elvis Presley - Golden Boy
RCA 25037 (65/CH)
1362,42 € (5/96)
18 Rolling Stones - Big Hits
Fonoring Decca SFGLP 78299
720,67 € (11/98)
33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus
Kerston FK 60514 (73/D)
489,50 € (4/01)
4 Paternoster - Same
CBS S 64958 (72/OE)
1362,41 € (4/01)
19 Rolling Stones - Album Play (EP)
Decca DCD 81500 (68/D)
690,81 € (11/94)
34 Rolling Stones - Original Master Recordings
MFSL 1-161/170 (84/US)
480,44 € (5/93)
5 Dog That Bit People - Same
Parlophone PCS 7125 (71/UK)
1312,31 € (3/95)
20 Open Mind - Same
Philips SBL 7893 (69/UK)
651,03 € (10/99)
35 The Beatles - Butchercover
Capitol 2553 (66/US)
478,90 € (2/91)
21 Chicken Bones - Hardrock in Concert
Procom 027606 (76/D)
639,29 € (12/97)
36 The Beatles - Same (Clubpressung)
Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)
463,23 € (3/00)
6 Johnny Burnette & The Rock’n’Roll Trio - Same 1136,42 € (5/00)
Coral CRL 57080 (57/US)
7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween
Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)
942,02 € (12/93)
22 Metronic Underground - Illusion
Privatpressung (80/D)
637,24 € (5/97)
37 Rolling Stones - Flowers
Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)
519,77 € (10/99)
461,30 € (10/96)
8 Can - Monster Movie
Music Factorx SRS 001 (69/D)
910,16 € (5/99)
23 Dogfeet - Same
Reflection REL 8 (70/UK)
625,82 € (2/93)
38 Irish Coffe - Same
Triangle 920 321 (72/BL)
444,35 € (3/95)
9 The Beatles - Impression
Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)
887,00 € (5/94)
24 Five Royals - Rockin’ Five Royals
Apollo LP 488 (54/US)
625,67 € (1/97)
39 Johnny Burnette Trio - Rock’n’Roll (EP)
Coral 94071 (56/D)
444,82 € (5/96)
25 The Beatles - Please Please Me
Odeon ZTOX 5550 (Exportpressung 63/D)
576,21 € (5/00)
40 Kaputter Hamster - Same
Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)
435,21 € (9/92)
10 C. A. Quintet - Trip Thru’ Hell
Candy Floss CF 7764S (64/US)
11 Lang’syne - Same
Düsselton TS 2737 (76/D)
876,87 € (11/95)
844,99 € (2/94)
26 The Beatles - Same
Clubpressung Odeon 6279 (65/D)
561,92 € (12/96)
Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt
Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft,
in dem die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde.
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Ergebnisse der AUKTION 320
Hier finden Sie ein interessantes Gebot dieser Auktion sowie die Auktionsergebnisse
Anzahl der Gebote
3.872
Gesamtwert aller Gebote
53.772,00
Gesamtwert der versteigerten Platten / CD’s
29.021,00
Höchstgebot auf eine Platte / CD
654,17
Highlight des Monats Juni 2005
LP - Peter Thomas - Playgirl - Philips 843 903 - VG+/VG
So wurde auf die Platte / CD auf Seite 28, Zeile 121 geboten:
Mindestgebot EURO
6,00
Bieter
1
7,00
Bieter
2
9,20
Bieter
3
11,00
Bieter
4
31,17
Peter Thomas wurde vor allem durch
seinen Soundtrack für die
Fernsehserie Orion berühmt, doch
tatsächlich hat er in den 60er Jahren
zahlreiche Film-Musiken geschrieben,
die im Zug der Renaissance der Easy
Listening-Musik in den letzten Jahren
eine echte Renaissance - auch
preislich - erlebt haben.
Dennoch ist das Höchstgebot
erstaunlich, während das niedrigste
Gebot unrealistisch ist, trotz der
nicht optimalen Qualität der Platte
und der Hülle.
Bieter
5
64,30
Sie finden Highlight des Monats ab Juni 1998 im Internet unter www.plattensammeln.de
Werden Sie reich durch OLDIE-MARKT – die Auktionszahlen sprechen für sich !
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6
Quo vadis, Oldie-Markt/Impressum
Oldie Markt 07/05
Quo vadis,
Oldie-Markt?
Sieht man in die veröffentlichte Presse, könnte
man die Meinung bekommen, dass, sammelt
man etwas, es nur eBay gibt, um aus seinem
Hobby entweder Kapital zu schlagen oder
sich zu vervollständigen. Dass dem nicht so
ist, beweist nicht nur diese Zeitschrift, die
auch in ihrem 3. Jahrzehnt noch existiert, sondern auch andere Publikationen, die sich
trotz der oft als übermächtig erscheinenden
Internet-Präsenz auf dem Markt halten. Das
kommt natürlich nicht von ungefähr, sondern
die Printmedien besitzen etwas, was den auf
dem Computer basierenden Plattformen fehlt:
Fachwissen, Service und einen redaktionellen
Teil, der das gewisse Etwas mehr hat, was die
elektronischen Marktplätze nicht bieten können oder wollen. Das hat alles seinen Sinn.
Tatsächlich ist für einen großen Marktführer
wie eBay der einzelne Teilnehmer das
berühmte Kleinvieh, das nur zusammen genügend Mist macht, um den Überschuss zu
erzielen, den eine an der Börse notierte Firma
machen muss, um am Markt bleiben zu können. Dazu kommt der weltweite Ansatz einer
global agierenden Gesellschaft, für die nationale oder gar lokale Eigenheiten nur
Störfaktoren sind, die man weder berücksichtigen kann noch will, da sie nur Kosten verursachen und zudem den reibungslosen
Geschäftsablauf verhindern. Man muss nur
einmal versuchen, auf prinzipielle Probleme
hinzuweisen, um zu erleben, dass an Kritik
oder Verbesserungen des entwickelten Verfahrens kein Interesse besteht. Bleibt noch der
Zeitfaktor, der von einem Printmedium nicht
wett gemacht werden kann, da es nun einmal
gedruckt werden muss. Doch wer einmal
etwas im Internet gesucht hat, wird bestätigen
können, dass eine Suche in diesem Medium
wesentlich zeitaufwendiger ist als die in einer
Zeitschrift, trotz solcher Vorteile wie der
Direktsuche oder ähnlicher Features, die der
Computer bietet. Bei all diesen Dingen bleibt
die Frage: Warum noch Oldie-Markt lesen
oder kaufen? Dafür gibt es vor allem vier
Gründe, die im Vergleich zum Computer relativ deutlich ins Gewicht fallen. Da wäre
zunächst und vor allem der bessere
Kundendienst zu nennen. Gerade bei Platten
ist die Frage der Einstufung die zentrale
Sache beim Kauf. Jeder, der schon einmal
eine Vinyl-Platte über das Internet gekauft
hat, weiß, dass die Beschreibung die eine,
die Realität zuhause auf dem Plattenspieler
eine ganz andere Sache ist. In diesem
Zusammenhang erstaunt es auch nicht, dass
die schwarze Liste des Oldie-Markt mittlerweile nahezu komplett im Internet zu finden
ist – und die Herren sind mit Sicherheit nicht
über Nacht geläutert worden, sondern sie
können ihre Geschäfte ohne größere Probleme abwickeln, abgesehen von den Kosten
für den Rechtsanwalt, den man natürlich an
der Hand haben muss. Zum zweiten ist es aus
diesem Grund auch logisch, dass man die
wirklichen Raritäten nicht im Internet findet.
Denn gerade, wenn es um etliche hundert
Euro für eine Platte geht, steht das Vertrauen
oder eben die Chance, den Kauf rückab-
Oldie - Markt
Oldie-Markt 8/05
(= Heft 300)
Oldie-Markt 9/05
(= Heft 301)
Erscheinungsdatum:
1. August 2005
Erscheinungsdatum:
9. September 2005
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
11. Juli 2005
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
8. August 2005
Auktions-Schluß für Auktion 320
(Poststempel) am:
11. Juli 2005
Auktions-Schluß für Auktion 321
(Poststempel) am:
8. August 2005
Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen
Oldie-Marktes und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegen. Warten Sie deshalb mit der Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre
Anzeige so früh wie möglich.
wickeln zu können, im Vordergrund. Zum
dritten gibt es die Verbindung aus Plattenmarkt und Stories und Informationen für den
Sammler so nicht im Internet. Dieses Plus
gibt es nach wie vor nur auf Papier. Und
schließlich braucht man für den Oldie-Markt
keinen Computer. Zusammen mit den seit
längerer Zeit eingeführten elektronischen
Möglichkeiten im Oldie-Markt ist er nach wie
vor die beste der beiden Welten, weil man
hier alles haben kann: Vertrauen, Service,
Stories und die schwarzen Schätze, die das
Sammeln ausmachen.
Oldie-Markt
7/05
Nr. 299 Juli 7/05
Herausgeber: Martin Reichold
Redaktion: Martin Reichold
Internet:
http://www.oldiemarkt.com
http://www.bielekat.de
Fotografie: Willi Kuper
Computerworks: Peter Trieb, Datentechnik
Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster,
Bernd Vogel, Kurt Wehrs
Mitarbeiter Spezialgebiete:
Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks),
Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex),
Norbert Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd),
Michael Doepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep
Purple), Patrick Guttenbacher (ELO Move), Jört Tschirschwitz
(Led Zeppelin), Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm
(Eric Clapton), Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll
(Suzi Quatro), Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax),
Sven Gusevik (Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas),
Charles Hertzog (Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf),
Fabian von Poser (Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe
Sauerland (Slade), Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan
Oswald (Yes), Alexander Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis),
Matthias Mineur (Jane), Beat Bopp (The Band), Alexander Rack
(Black Sabbath), Wolgang Werbeck (Fairport Convention),
Marcel Koopman (Vertigo), Ernest Cadet (Young Rascals)
Amerika-Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas)
Redaktion: Oldie-Markt, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg,
Tel: 0911/3507916/17, Fax: 0911/3507918
Verlag: New Media Verlag, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg
Druck: Maintaldruck, Industriestraße 11, 95336 Mainleus
Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. Höhere
Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht, Ersatzansprüche können nicht anerkannt werden. Alle Rechte vorbehalten © by New Media Verlag GmbH. Unverlangte Manuskripte
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Für das Abo: Deutsche Bank Lörrach, Kto. 144763003, BLZ:
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Deutsche Bank 24, Kto. 6612444, BLZ: 20070024 BIC: DEUTEDBHAM IBAN: DE02 2007 0024 0661 2444 00 oder
Postbank Ludwigshafen Kto. 21876-671, BLZ: 54510067 BIC:
PBNKDEFF IBAN: DE58 5451 0067 0021 8766 71
Blood, Sweat & Tears: Al Kooper’s Idee
Oldie Markt 07/05
Der Revolutionär
Al Kooper fand sich nach dem Blues Project als Solist wieder.
Doch er hatte eine Idee: Eine Rhythm Section mit Bläsern anzureichern. Das führte zur Gründung von Blood, Sweat & Tears.
Blood, Sweat & Tears Nr. 1 (v.l.): Steve Katz, Jim Fielder, Jerry Weiss, Fred Lipsius, Bobby Colomby, Dick Halligan, Randy Brecker,
Al Kooper
7
8
Oldie Markt 07/05
Wirklich wichtige Musiker in der Geschichte
der Rockmusik waren nicht immer unbedingt
Virtuosen auf ihrem Instrument, aber sie
hatten etwas, was die anderen nicht vorweisen konnten: Visionäre Ideen. Einer dieser
Prototypen war Al Kooper (* 12.2.1944,
Brooklyn, New York), über den einmal die
New York Times schrieb: „Kooper sucht den
heiligen Gral perfekter Kommerzialität, aber
sein Talent ist begrenzt. Er singt anständig,
aber nicht spektakulär. Er schreibt Melodien,
die in der Erinnerung bleiben und er ist ein
vielseitiger Musiker. Zu oft erinnert er freilich an den bekannten Hans, der auf zu vielen
Hochzeiten tanzt.“
Das ist zweifellos richtig, was wir speziell
dann diskutieren werden, wenn wir uns seiner Karriere vor und nach Blood, Sweat &
Tears zuwenden werden. Aber auf der anderen Seite steht sein unbestrittenes Verdienst,
an der Gründung von zwei der wichtigsten
amerikanischen Rockbands beteiligt gewesen zu sein: Dem Blues Project und eben
D-LP: CBS 63504
Blood, Sweat & Tears, wobei beteiligt seinen
Anteil viel zu schwach würdigt, denn keine
der beiden Gruppen wäre ohne seine
Beteiligung entstanden.
Das demonstriert die Geschichte von Blood,
Sweat & Tears am besten. Der Anfang war
der, dass Kooper nach seinem Ausstieg beim
Blues Project und einem längeren Aufenthalt
in Kalifornien, wo er das Monterey Pop
Festival mitorganisiert und einen tollen Gig
mit einer Ad Hoc-Band hingelegt hatte,
zurück in New York schlicht kein Geld mehr
besaß. Folglich organisierte er eine Serie von
Benefiz-Konzerten für sich selbst, bei denen
alte Freunde wie Judy Collins, Eric Andersen
und und und auftraten, sowie eine Band, die
er für dieses Ereignis zusammengestellt
hatte, mit seinem alten Blues Project-Partner
Steve Katz, dessen Bekannten Bobby
Colomby und dem Bassisten Jim Fielder, den
er in Monterey als Mitglied von Buffalo
Springfield kennen gelernt hatte. Zwar war
Blood, Sweat & Tears: Al Kooper’s Idee
Oldie - Markt Discographie
B, S & T
von Frank Küster
1968
1968
Single: I Can’t Quit Her / House In The Country
UK: CBS 3563, US: Columbia 4-44559
Album: Child Is Father To The Man
D/UK: CBS S 63296, US/CA: Columbia CS 9619 (US: Also As Radio Station Copy In Mono With
CS 9619),TW: First FL-S-1601 (Limited On Orange-Red Wax), RI 1970 D/UK: Embassy EMB
31028 (As First Album), RI 1971 UK: Hallmark SHM 936. CD: 1986 D/UK: CBS CDCBS 63296,
JP: CBS Sony 30DP 303, 1988 US: Columbia CK 9619, RI 1990 US: Sony Mastersound SBM CK
64214 (+ Demos Recorded 11/11/67: I Love You More Than You’ll Ever Know / Refugee From
Yuhupitz (Instrumental) / I Can’t Quit Her / Morning Glory / Something Goin’ On / The Modern
Adventures Of Plato, Diogenes And Freud), RI 1992 US: MFSL UDCD 742 (Gold-Disc), JP:
Sony SRCS 6191, RI 1994 US: Columbia Legacy CK 63987 (+ Refugee From Yuhupitz
(Instrumental) / I Love You More Than You’ll Ever Know / The Modern Adventures Of Plato,
Diogenes And Freud), JP: Sony MHCP-9
A: Overture / I Love You More Than You’ll Ever Know / Morning Glory / My Days Are
Numbered / Without Her / Just One Smile
B: I Can’t Quit Her / Meagan’s Gypsy Eyes / Somethin’ Goin’ On / House In The Country / The
Modern Adventures Of Plato, Diogenes And Freud / So Much Love / Underture
Flexisingle: Al Kooper Narrates And Plays Bits From His Upcoming LP I Stand Alone / Steve
Katz Narrates And Plays A Bit From God Bless The Child
US: With An American Magzine
Album: Blood, Sweat And Tears
D/UK/NL: CBS S 63504, US: Columbia CS 9720 (4 Track Tape: Columbia HC 1057; 8 Track
Tape: Columbia House 18 10 0552), TW: First FL-1732, RI 1971 US: Columbia CQ 30994
(Quadro.), 1972 CZ: Supraphon 113 0995, RI 1981 US: Direct Disk Labs SD 16605 (Half-Speed
Mastered).CD: 1986 D/UK: CBS CDCBS 63504, JP: CBS Sony 30DP 304, 1988 US: Columbia
CK 9720, RI 1990 US: MFSL UDCD 559, RI 2000 D: Columbia Legacy Sony Music 499822 2,
JP: Sony SRCS 6311 (Both + Live 1968: More And More / Smiling Phases), RI 2002 US: Sony
Music 07464-63986-61 (SACD)
A: Variations On A Theme By Erik Satie (Trois Gymnopedies) 1st And 2nd Movement / Smiling
Phases / Sometimes In Winter / More And More / And When I Die / God Bless The Child
B: Spinning Wheel / You’ve Made Me So Very Happy / Blues Part II / Variations On A Theme
By Erik Satie (Trois Gymnopedies) 1st Movement
1969
1969
Single: You’ve Made Me So Very Happy / The Blues Part 2
D/UK/F/IT/NL/SP: CBS 4116 (Diff. Covers, D: Lim. On Coloured Wax), US: Columbia 4-44776
(Also As White Label Promo)
Single: You’ve Made Me So Very Happy / Spinning Wheel
SP: CBS 4213
Single: Spinning Wheel / More And More
D/UK/F/IT/NL/SP: CBS 4220 (Diff. Covers, D: Coloured Wax), US: Columbia 4-44871, JP: CBS
Sony SONG 80104
Single: And When I Die / I Can’t Quit Her
SP: CBS 4412
Single: And When I Die / Sometimes In Winter
D/UK/F/IT/NL: CBS 4613 (Diff. Covers, D: Coloured Wax), US: Columbia 4-45008, JP: CBS
Sony CBSA 82025
EP: Spinning Wheel
AU: CBS SBG 225228
A: Spinning Wheel / House In The Country
B: You’ve Made Me So Very Happy / More And More
Blood, Sweat & Tears: Al Kooper’s Idee
das Au Go Go an drei Abenden ausverkauft,
aber statt der erhofften tausenden von Dollars
erhielt unser Held von Howard Solomon, dem
Besitzer des Etablissements, 500 Dollars. Der
Plan, nach London zu fliegen und dort eine
neue Band zu gründen, war damit ausgeträumt: 1967 reichte das nicht einmal für
einen Flugschein. Doch wer stiefelte am
nächsten Tag in sein Appartement? Steve
Katz, mit dem ihn seit Blues Project-Tagen
ein schwieriges Verhältnis verband, Jim
Fielder und Bobby Colomby. Ihr Vorschlag:
Warum nicht eine Gruppe gründen mit der
bereits existierenden Rhythm Section und
einigen Bläsern?
Für Kooper gab es nur die Wahl zwischen seiner finanziellen Klemme und einer neuen,
vielversprechenden Band, obwohl Katz als
Gitarrist nicht seine erste Wahl gewesen
wäre. Also erwiderte er: „Es gibt nur eine
Bedingung. Ich weiß genau, was ich machen
will und im Blues Project wurde ich daran
wegen der Mehrheits-Regelung gehindert. Es
muss also von Anfang an klar sein, dass ich der
Oldie Markt 07/05
EP: Blood Sweat & Tears
A: And When I Die / You’ve Made Me So Very Happy
B: Spinning Wheel / Guess Who: These Eyes
TH: TK Records TK-348
Album: Sangre, Sudor y Lagrimas: La Ruleta de la Vida Me has Hecho Muy Feliz (Blood,
Sweat & Tears: Spinning Wheel-You Made Me So Very Happy)
ME: CBS CL-5289
A: Spinning Wheel / Without Her / More And More / My Days Are Numbered / Smiling Phases
/ I Love You More Than You’ll Ever Know
B: You’ve Made Me So Very Happy / And When I Die / Morning Glory / House In The Country
/ I Can’t Quit Her
1970
1970
Promosingle: Hi-De-Ho (Mono) / (Stereo)
US: Columbia 4-45204 (White Label)
Single: Hi-De-Ho / The Battle
D/UK/F/IT/NL/SP: CBS 5137 (Diff. Covers), US: Columbia 4-45204
Album: 3
D/UK/NL: CBS S 64024 (D Clubpressung: H 131/5), US: Columbia KC 30090, JP: CBS Sony
SONP 50236, TW: First FL-1915. CD: 1988 US: Columbia CK 30090, RI 2002 D: MFSL Hybrid
SACD
A: Hi-De-Ho / The Battle / Lucretia MacEvil / Lucretia’s Reprise / Fire And Rain / Lonesome
Suzie
B: Symphony For The Devil-Sympathy For The Devil / He’s A Runner / Somethin’ Goin’ On /
40.000 Headmen
Promosingle: Lucretia MacEvil (Mono) / (Stereo)
US: Columbia 4-45235 (White Label)
Single: Lucretia MacEvil / Lucretia’s Reprise
D/UK/F/IT/NL/SP: CBS 5220 (D: Also As CBS-Blitzinformation-Promo), US: Columbia 4-45235
EP: Hi-De-Ho
AU: CBS SBPG 225239
A : Hi-De-Ho / Lucretia MacEvil
B: Fire & Rain / The Battle
EP: Blood, Sweat & Tears: Lucretia MacEvil + 3 Other Artists
TH: TK Records TK-444
Single: Lucretia Mac Evil / Hi-De-Ho
CI: CBS 90107
1971
D-Single: CBS 4220
Boss bin. Ich gebe die musikalische Richtung
und die Arrangements vor und bestimme alles,
was mit der Musik zu tun hat.“
Die enthusiastische Zustimmung des künftigen Kerns der Band folgte und als nächstes
hörte man sich mögliche Partner an, zuerst
den Saxofonisten Fred Lipsius, der laut
Bobby Colomby in seiner Nachbarschaft eine
lokale Legende war. Herein kam nach den
Worten von Kooper „Otto Normalverbraucher. Kurzes Haar, spießige Klamotten und
alles. Dann packte er sein Saxofon aus,
begann zu spielen und das war es für mich.
Ganz egal, wie er aussah, wenn er sein
Saxofon spielte, dann ließ er es weinen.“
Nachdem er die Kompositionen gehört hatte,
die Kooper eigentlich noch für das Blues
Project geschrieben hatte, stimmte er zu und
war von da an nicht nur dafür zuständig, die
restlichen Bläser zu finden, sondern schrieb
auch die Arrangements mit Kooper. Danach
1971
Promosingle: The Owl & The Pussycat (Theme) / Same
US: Columbia C-OWL
Album: The Owl & The Pussycat (Soundtrack)
US: Columbia C 30400
A: The Confrontation / The Warmup / Seduction
B: The Morning After / The Reunion
Promosingle: Go Down Gamblin’ (Mono) / (Stereo)
US: Columbia 4-45427 (White Label)
Single: Go Down Gamblin’ / Valentine’s Day
D/UK/F/IT/NL/SP: CBS 7417 (Diff. Covers), US: Columbia 4-45427
Jukebox-EP
A: Redemption / Lisa, Listen To Me / A Look To My Heart
B: A Look To My Heart (Instrumental) / For My Lady / Mama Gets High
Album: 4
D/UK/NL: CBS 64355, US: Columbia KC 7-30590 (4 Track Tape: Columbia CR 30590: 8 Track
Tape: Columbia CA 30590), JP: CBS Sony SOX 60201, PH: CBS Sony PRC-5170, RI 1974 UK:
Hallmark SHM 963. CD: 1988 US: Columbia CK 30590, 1994 JP: Sony SRC 6313
A: Go Down Gamblin’ / Cowboys And Indians / John The Baptist / Redemption / Lisa Listen To
Me / A Look To My Heart
B: High On A Mountain / Valentine’s Day / Take Me In Your Arms / For My Lady / Mama
Gets High / A Look To My Heart
9
10
Oldie Markt 07/05
begannen die Vorstellungen der möglichen
Kollegen, die zum einen in der Lage sein
mussten, die diffizilen Arrangements zu spielen und zudem noch verfügbar sein sollten.
Während das noch lief, nahm Kooper
zwei seiner Songs mit Studio-Trompetern
auf: I Can’t Quit Her und My Days Are
Numbered. Mit diesen Demos ging er auf die
Suche nach einer Plattenfirma. Elektra sagte
ab, weil ihnen die von Kooper geforderten 40.000 Dollars zuviel waren; Warner
Brothers waren nur lauwarm interessiert und
so hatte wieder einmal Clive Davis, der dank
des Monterey Pop Festivals begriffen hatte,
wohin der Musikhase lief, die richtige Nase.
Bei einem Essen in einem New Yorker
Restaurant wurde alles festgezurrt und in
der Besetzung der fünf bekannten Herren
plus Jerry Lipsius und Randy Brecker
(Trompeten) sowie Dick Halligan (Posaune)
war man komplett und hatte auch schon einen
Namen, den Kooper anlässlich eines
Zwischenfalles bei einer Jam-Session in dem
neuen Direction-Club gefunden hatte, als er
D-LP: CBS S 64024
an der Orgel mit Jimi Hendrix und B.B. King
spielte und so in sein Spiel vertieft war, dass
er nicht merkte, wie seine Hand zu bluten
anfing, so dass die Tasten ganz rot aussahen.
Blood, Sweat & Tears fiel ihm da sofort ein
und danach begannen die ernsthaften Proben,
wobei er die Rhythm Section trainierte und
Lipsius die Bläser. Alle drei Tage wurden die
beiden Teile dann zusammengeschmissen.
Im November 1967 kam dann das erste
Konzert im Vorprogramm von Moby Grape
im Club Au-Go-Go und es klappte! Der nächste Schritt war, den richtigen Produzenten zu
finden und da John Simon bereits I Can’t Quit
Her als Kooper-Demo gehört und gemeint
hatte, er würde das gerne produzieren, war
auch das Thema gelöst. Zuerst spielte man
das gesamte Material live ein, dann hörten Al
und John 14 Tage lang die Bänder und entschlossen, was benützt würde und was nicht.
Fortsetzung folgt
Blood, Sweat & Tears: Al Kooper’s Idee
Promosingle: Lisa, Listen To Me (Mono) / (Stereo)
US: Columbia 4-45477
Single: Lisa, Listen To Me / Cowboys And Indians
D/UK/F/IT/NL: CBS S 7578 (Diff. Covers), US: Columbia 4-45477
1972
1972
Single: Spinning Wheel / And When I Die
JP: CBS Sony Gold Disc SOPB-224, RI 1973 UK: CBS 1142
Album: Greatest Hits
D/UK: CBS 64803, US: Columbia KC/PC 31170 (Quadro.: CQ 31170; 4 Track Tape: CR 31170),
CA: Columbia WPC 31170, 1980 DD: Amiga 8 55 734. CD: 1986 D: CBS CDCBS 64803, 1988
US: Columbia CK 31170
A: You’ve Made Me So Very Happy / I Can’t Quit Her / Go Down Gamblin’ / Hi-De-Ho /
Sometimes In Winter / And When I Die
B: Spinning Wheel / Lisa, Listen To Me / I Love You More Than You’ll Ever Know / Lucretia
MacEvil / God Bless The Child
Album: The Great
JP: CBS Sony SONX 60172
A: Spinning Wheel / I Love You More Than You’ll Ever Know / Without Her / More And More
/ Smiling Phases / And When I Die
B: You’ve Made Me So Very Happy / Hi-De-Ho / Fire And Rain / Something Comin’ On /
Lucretia MacEvil
Promosingle: So Long Dixie (Mono) / (Stereo)
US: Columbia 4-45661 (White Label)
Single: So Long Dixie / Alone
D/NL/P: CBS 8154 (Diff. Covers), USA: Columbia 4-45661
Single: So Long Dixie / Krokbegravningen (Crows Funeral)
UK: CBS 8267
Album: New Blood
D/UK: CBS S 65252, US: Columbia KC 31780. CD: 1988 US: Columbia CK 31780
A: Down In The Flood / Touch Me / Alone / Velvet / I Can’t Move No Mountains
B: Over The Hill / So Long, Dixie / Snow Queen / Maiden Voyage
Promosingle: I Can’t Move No Mountains (Mono) / (Stereo)
US: Columbia 4-45755
Single: I Can’t Move No Mountains / Velvet
D: CBS S 1138, US: Columbia 4-45755
1973
1973
Single: Back Up Against The Wall / Over The Hill
D/UK: CBS S 1519 (D: Also As CBS-Blitzinformation-Promo)
Jukebox-Single: Over The Hill / War: Cisco Kid
IT: CBS YD 342 (White Label)
Promosingle: Roller Coaster (Mono) / (Stereo)
US: Columbia 4-45937 (White Label)
Single: Roller Coaster / Inner Crisis
D: CBS S 1839 (Also As CBS-Blitzinformation-Promo), US: Columbia 4-45937
Album: No Sweat
D/UK: CBS 65275, US: Columbia KC 32180. CD: 1988 US: Columbia CK 32180
A: Roller Coaster / Save Our Ship / Django (An Excerpt) / Rosemary / Song For John / Almost
Sorry
B: Back Up Against The Wall / Hip Pickles / My Old Lady / Empty Pages / Mary Miles / Inner
Crisis
Promosingle: Save Our Ship (Mono) / (Stereo)
US: Columbia 4-45965 (White Label)
Single: Save Our Ship / Inner Crisis
UK: CBS S 1845
Single: Save Our Ship / Rosemary
US: Columbia 4-45965
Single: Save Our Ship / Song For John
D: CBS 2028 (Also As CBS-Blitzinformation-Promo), US: Columbia 4-45965
Emerson, Lake & Palmer: Trio im Leerlauf
Oldie Markt 07/05
Der Absturz
Nach Brain Salad Surgery wurde schnell deutlich, dass damit der
Zenith überschritten war: Emerson, Lake & Palmer konnten die
Qualität der ersten Platten nicht mehr erreichen.
Der Krachmacher: Carl Palmer bei der Arbeit
11
12
Oldie Markt 07/05
“Wir öden uns an und sind des ELPProjektes ziemlich überdrüssig geworden.
Im Moment gehen wir alle unsere eigenen
Wege. Es gibt keine Zukunftspläne – weder
Tourneen noch ein neues Album. Nichts!“
Das, was Keith Emerson in einem Interview
im Mai 1975 unter die Leute brachte, war
zwar zu diesem Zeitpunkt nicht mehr die
ganz große Überraschung – schließlich war
das letzte Opus mit neuem Material, Brain
Salad Siurgery, bereits 1973 erschienen und
der Live Triple-Pack Welcome To The Show
auch schon 1974 – aber in dieser Deutlichkeit
war es schon starker Tobak.
Das logische für eine Gruppe wie ELP in
dieser Situation wäre es gewesen, jedem
der Mitglieder die Möglichkeit zu geben,
eine eigene Platte aufzunehmen, aber auch
das kam nicht zustande. Das mag mehrere
Gründe gehabt haben. Zum einen hatten die
Kollegen von Yes etwas früher dieselbe Idee
gehabt. Zum zweiten waren die Herren, die
seit 1974 aus steuerlichen Gründen nicht
D-3-LP: Manticore Ariola 88150 XET
mehr im Lande weilten, wohl mit anderen
Dingen beschäftigt. Und zum dritten ergab
sich 1977 dann die Möglichkeit, unter dem
Namen der Gruppe mit dem Doppel-Album
Works die eigenen Schöpfungen vorzustellen, was besonders Keith Emerson dazu
nützte, sein erstes Klavierkonzert zu präsentieren, während Greg Lake einige starke
Songs einspielte und Carl Palmer zwischen
Jazz und Klassik tätig wurde. Auf der letzten
Seite gab es zwei Titel der Band, wobei die
LP-Version von ihrer Version von Fanfare
Of A Common Man von Aaron Copland im
Vergleich zur Single-Version zu lang ausgefallen war. Pirates ging zurück zu den Suiten
der ersten Jahre, erreichte jedoch nicht ihre
Klasse.
Trotz des kommerziellen Erfolgs – Fanfare
For A Common Man geriet zum ersten
Singlehit des Trios in England und kletterte
bis auf den zweiten Platz – hatten sich die
Drei damit auf gefährliches Gebiet begeben.
Zum einen, weil die Unterschiede zwischen
Emerson, Lake & Palmer: Trio im Leerlauf
Oldie - Markt Discographie
ELP (3)
von Frank Küster
2001
2001
Doppel-CD: Fanfare For The Common Man – The Anthology
UK: Sanctuary Records (+ Poster & Slipcase)
Tracks CD 1: The Barbarian / Take A Pebble / Knife Edge / Lucky Man / Tarkus / Jeremy Bender
/ The Sheriff / Nutrocker / Living Sin / The Endless Enigma
Tracks CD 2: From The Beginning / Hoedown / Trilogy / Jerusalem / Still … You Turn Me On /
Karn Evil 9 (1st Impression Pt. 2) / Fanfare For The Common Man / C’est La Vie / Pirates / Brain
Salad Surgery / Keith Emerson: Honky Tonk Train Blues / Enerson, Lake & Palmer: Love Beach
/ Black Moon / Affairs Of The Heart
2002
2002
CD-Maxi: Fanfare For The Common Man (Single Version) / Hoedown (Live Version) / Fanfare
For The Common Man (Album Version)
UK: Delta
CD: Fanfare – The 1997 World Tour (Live)
UK: Delta
Tracks: Karn Evil 9 / Tiger In A Spotlight / Hoedown / Touch And Go / Knife Edge / Bitches
Crystal / Honky Tonk Train Blues / Take A Pebble / Lucky Man / Fanfare For A Common Man /
Blue Rondo A La Turk / 21st Century Schizoid Man / America
5 CD-Box: The Original Bootleg Series From The Manticore Vaults Vol. Three
UK: Sanctuary Records CMYBX 524
Tracks CD 1 (Anaheim Convention Centre, 10.2.1974): Hoedown / Tiger In A Spotlight / C’est
la Vie / Still … You Turn Me On / Lucky Man / Tank-The Enemy God / Karn Evil 9: 1st
Impression / 2nd Impression / Take A Pebble / Pictures At An Exhibition
Tracks CD 2 (Royal Albert Hall, 2.10.1992): Tarkus / Knife Edge / Paper Blood / Black Moon /
Close To Home / Creole Dance / From The Beginning / Still … You Turn Me On / Lucky Man
Tracks CD 3: Honky Tonk Train Blues / Romeo & Juliet / Pirates / Pictures At An Exhibition /
Fanfare For The Common Man
Tracks CD 4 (Wiltern Theatre, Los Angeles, March 1993): Karn Evil 9: First Impression Part 2 /
Tarkus: Eruption-Stones Of Years-Iconoclast / Knife Edge / Paper Blood / Black Moon / Close
To Home / Creole Dance / Still … You Turn Me On / C’est la Vie / Lucky Man / Honky Tonk
Train Blues / Touch And Go / The Pirates
Tracks CD 5: Hoedown / Pictures At An Exhibition / Fanfare For The Common Man
2003
2003
Doppel-CD: Best Of The Original Bootleg Series From The Manticore Vaults
UK: Sanctuary
Tracks CD 1: Hoedown / Knife Edge / Pictures At An Exhibition / Take A Pebble / Lucky Man /
Tarkus / Endless Enigma / Nutrocker
Tracks CD 2: Jerusalem / Pirates / Karn Evil 9: First Impression Part 2 / Still .., You Turn Me On
/ The Barbarian / C’est la Vie / Fanfare For The Common Man
CD: Live In Poland (Spodek, Kattowice, 22.6.1997)
UK: Sanctuary Records
Tracks: Karn Evil 9: 2nd Impression / Touch & Go / From The Beginning / Knife Edge / Bitches
Crystal / Take A Pebble / Lucky Man / Medley: Tarkus-Pictures At An Exhibition / Medley:
Fanfare For The Common Man-Rondo
CD: King Biscuit Flower Hour (Radioshow Promo; 12.11.1977 Coliseum, Wheeling/7.3.1974
Civic Center, Tulsa)
US: King Biscuit Flower Hour 03.26
Tracks: Peter Gunn Theme / Tiger In A Spotlight / C’est la Vie / The Enemy God / Watching Over
You / The Pirates / Fanfare For The Common Man / Lucky Man
Emerson, Lake & Palmer: Trio im Leerlauf
den drei Individuen derart extrem waren,
dass die Fans der Gruppe damit sicherlich
zumindest teilweise überfordert waren. Zum
zweiten, weil der Gruppenteil im Vergleich
zu den Einzelbeiträgen derart unterschiedlich
ausfiel, dass er wie ein Fremdkörper wirkte.
Und schließlich, weil der Doppelpack wie
ein abschließendes Statement wirkte, nach
dem es schwer vorstellbar war, dass das Trio
in absehbarer Zeit noch einmal als Band
gemeinsam ins Studio gehen würde.
Gerade im Gegensatz zu Yes, die nach den
Soloplatten mit frischer Kraft zu der Band
zurückkehrten, blieb für Emerson, Lake &
Palmer nur noch die Möglichkeit, als Works
2 einen Raritäten-Sampler nachzulegen, der
zwar nicht den Erfolg des ersten Teils hatte,
der in England den 9. in den USA den 12.
und in Deutschland den 10. Platz belegt
hatte, aber mit Rang 20 (UK), 37 (USA) und
50 (D) immer noch respektable Ergebnisse
vorweisen konnte. Letztlich war der zweite
Teil das Resultat der disaströsen US-Tour im
Sommer 1977, als man seinen stilistischen
D-2-LP: Manticore Ariola 28614 XDU
Ansatz durch Auftritte mit einem vollständigen Sinfonie-Orchester auf die Spitze treiben
wollte. Was eigentlich jedem vom Fach klar
war, trat denn auch ein: Die nach 3 Wochen
in dieser Form abgebrochene Tour wurde ein
logistischer und finanzieller Alptraum, bei
dem die Gruppe trotz der ausverkauften
Konzerte kräftig draufzahlte.
Dazu war auch die ästhetische Ausbeute
mehr als gering – im Gegenteil: Die beiden
Bestandteile ergänzten sich nicht, sondern
sie behinderten sich eher, was auch deswegen logisch war, weil die Band das
Orchester nicht hören konnte und das
Orchester weder sich selbst, noch die Band.
Das demonstrieren auch die Mitschnitte, die
dann 1980 auf dem letzten Live-Album der
ersten Phase der Gruppe erschienen: Keiner
der Tracks überzeugte, nur da, wo die Band
ohne das Orchester zu hören ist wie bei The
Enemy God – der Prokofieff-Adaptation von
Palmer von Works, die auf dem Doppelpack
Oldie Markt 07/05
CD: Fanfare – The Best Of Emerson, Lake & Palmer Live
UK: Demon
Tracks: Karn Evil 9: First Impression Part 2-Second Impression-Third Impression / A Time And
A Place / Bitches Crystal / Still … You Turn Me On / Lucky Man / Piano Improvisations / Take
A Pebble / Knife Edge / Honky Tonk Train Blues / From The Beginning / Hoedown
2004
2004
Doppel-CD: The Ultimate Collection
UK: Sanctuary TDSAN 009
Tracks CD 1: Fanfare For The Common Man / Still … You Turn Me On / Hoedown / Black Moon
/ Tarkus: Eruption-Stones Of Years-Iconoclast-Mass-Manticore-The Battlefield-Aquatarkus /
Jerusalem / Tiger In A Spotlight / Better Days / Greg Lake: I Believe In Father Christmas /
Emerson, Lake & Palmer: From The Beginning / Knife Edge / Karn Evil 9: First Impression
Tracks CD 2: Karn Evil 9: Second Impression / Nutrocker / Peter Gunn Theme / All I Want Is
You / Brain Salad Surgery / Take A Pebble / C’est la Vie / Lucky Man / Affairs Of The Heart /
Canario / Pirates / The Great Gates Of Kiev
3 CD: The Ultimate Collection
UK: Sanctuary TDSAN 019X
Tracks CD 1/CD 2: As Above
Tracks CD 3 (Live At Anaheim Music Centre, Los Angeles, 1973/74): Hoedown / Still … You
Turn Me On / Lucky Man / Piano Improvisation / Karn Evil 9 / Tiger In A Spotlight / C’est La
Vie / Tank / Enemy Of God / Fanfare For The Common Man
DVD: Live In Concert (Isle Of Wight 1970)
D/UK: Sanctuary DVDD
Tracks: Isle Of Wight 1970: Blue Rondo A La Turk / Montreal Olympic Stadium 1977: The
Enemy God Dances With The Black Spirits / Karn Evil 9: First Impression, Part 2 / Pictures At
An Exhibition / C’est la Vie / Piano Concerto No. 1, Third Movement: Toccata con fuoco / Tank
/ Manticore Special 1973, Excerpts Of: Abbadon’s Bolero / Karn Evil 9: First Impression, Part 22nd Impression / Pictures At An Exhibition / Benny The Bouncer / Lucky Man / Tarkus / Still …
You Turn Me On
DVD: Masters From The Vaults
UK: Sanctuary
Tracks: Barbarian / Rondo / Piano Improvisations / Drum Solo / Nutrocker / Take A Pebble /
Knife Edge
DVD: Welcome Back Live In Concert
UK: Sanctuary
Tracks: Paper Blood / Honky Tonk Train Blues / Creole Dance / Changing States / Black Moon
/ Drum Solo / Tarkus / Pirates / C’est la Vie / Tiger In A Spotlight / Watching Over You / Lucky
Man / Fanfare For The Common Man
DVD: Live At Montreux 1997
D/UK: Eagle Vision EREDV 443
Tracks: Introduction By Claude Nobs / Karn Evil 9: First Impression Part 2 / Tiger In The
Spotlight / Hoedown / Touch And Go / From The Beginning / Knife Edge / Bitches Crystal /
Creole Dance / Honky Tonk Train Blues / Take A Pebble / Lucky Man / Tarkus-Pictures At An
Exhibition / Medley: Fanfare For The Common Man-Rondo-Carmina Burana-Carl Palmer’s
Drum Solo / Toccata In D Minor
Emerson, Lake & Powell
Emerson, Lake & Powell
1986
1986
Promosingle: Touch And Go (Stereo) / Same
D: Polydor 885 107-7
Promo-Maxi: Lay Down Your Guns / Same
UK: Polydor
Single: Touch And Go / Learning To Fly
D: Polydor 885 107-7
Maxi-Single: Touch And Go // Learning To Fly / The Locomotion
D: Polydor 885 108-0, JP: Polydor 13MM-7035
Album: Emerson, Lake & Powell
D: Polydor 829 297-1, UK: Polydor POLD 5191, JP: Polydor 28MM 0510. CD: 1986 D/UK/US:
Polydor 829 297-2, JP: Polydor P33P-20045
13
14
Oldie Markt 07/05
gerade durch die Orchesterbegleitung misslungen war – überzeugte der nur aus vertraglichen Gründen erschienene Mitschnitt, der
denn auch in den USA gerade einmal auf den
73. Platz kam. Sieht man die Tour kritisch,
dann muss man allerdings anmerken, dass
sowohl der Bass von Palmer zu sauber klang
als auch der Wechsel von Keith Emerson
von Moog zu Yamaha dem Klang des Trios
nicht zuträglich war. Dazu passte auch, dass
zwar offensichtlich europäische Konzerte
geplant waren – gegen Ende der US-Tour
fand ein Vorverkauf statt – die aber nach
dem Resultat dieser Konzertreise dann abgesagt wurden.
Umso überraschender war es in dieser
Situation, dass das Trio dennoch noch einmal
gemeinsam ins Studio ging – sei es nun aus
finanziellen Gründen oder weil man einen
letzten Versuch unternehmen wollte, die
Band als Einheit zu retten. Doch dieses
Projekt ging gründlich in die Hosen. Gar
nicht so sehr kommerziell – mit Platz 48 in
England und 55 in den USA war das zwar
Emerson, Lake & Palmer: Trio im Leerlauf
A: The Score / Learning To Fly / The Miracle / Touch And Go
B: Love Blind / Step Aside / Lay Down Your Guns / Mars, The Bringer Of War
2003
2003
CD: Live In Concert (Lakeland, Florida, 1986)
UK: Sanctuary
Tracks: The Score / Touch And Go / Knife Edge / Pirates / From The Beginning / Lucky Man /
Fafnfare For The Common Man / Mars Bringer Of War / Drum Solo / Medley: Karn Evil 9 (2nd
Impression)-America-Rondo
CD: The Sprocket Sessions
UK: Sanctuary
Tracks: The Score / Learning To Fly / The Miracle / Knife Edge / Tarkus / Pictures At An
Exhibition / Lucky Man (Excerpt) / Still … You Turn Me On / Love Blind / Mars Bringer Of War
/ Touch & Go / Pirates
Die Soloplatten
Keith Emerson
The Nice
1967
1967
Single: The Thoughts Of Emerlist Davjack / Azrial Angel Of Death
D: Immediate Columbia 23662, UK: Immediate IM 059
Promo-EP: The Thoughts Of Emerlist Davjack
UK: Immediate AS 2
A: The Thoughts Of Emerlist Davjack / Azrial Angel Of Death
B: Rondo / The Cry Of Eugene
Album: The Thoughts Of Emerlist Davjack
D: Immediate Columbia SMIM 74494, UK/NZ: Immediate IMSP 016, US: Immediate Z12-52004,
RI 1973 UK: CBS 11633, RI 1976 D: Charly Bellaphon BBS 2511, F/UK: Charly CR 300.021,
RI 1978 D: Outline OLLP 5236. CD: 1987 D: Line LICD 9.00228, RI 1992 D: Repertoire REP
4238-WY (+ Azrial Angel Of Death / America / The Diamond Hard Blue Apples Of The Moon)
A: Flower King Of Flies / The Thoughts Of Emerlist Davjack / Bonnie K.
B: Rondo / Tantalising Maggie / Dawn / The Cry Of Eugene
D-LP: Manticore Ariola 25553 XOT
nicht berauschend, aber man verdiente sicher
Geld damit – jedoch umso mehr künstlerisch.
Ohne es sich zu leicht zu machen muss man
dennoch gerade im Vergleich zu den alten
Platten konstatieren, dass das eigentlich gar
nichts war: Die einzige klassische Adaptation
Canario war nett, aber der Rest waren Songs
aus dem Hause Lake/Sinfield, die schlicht
und ergreifend in keinster Weise an die
Qualität anknüpfen konnte, die er und sein
Partner einmal besessen hatten. Dasselbe galt
für die Suite von Emerson mit Texten von
Sinfield Memoirs Of An Officer And A
Gentlemen: Das war nicht schlecht, aber im
Gegensatz zu früher nur halbherzig realisiert,
mit einem viel zu frühen Höhepunkt.
Die Musiker selbst kritisierten das Opus
schon vor der Veröffentlichung. So war es
keine Überraschung, dass die Gruppe schon
nicht mehr existierte, als die LP gerade in den
Läden stand.
Fortsetzung folgt
1968
1968
Single: America / Diamond Hard Blue Apples Of The Moon
D: Immediate Columbia IM 23921, UK: Immediate IM 068 (Diff. Cover). F: Immediate IMF 513
(Diff. Cover)
Album: Ars Nova Vita Brevis
D: Immediate Columbia SMIM 74576, UK: Immediate IMSP 020, US: Immediate Z12-50020, RI
1969 D: Immediate EMI 1C062-90006, RI 1973 UK: CBS 11634, RI 1976 D: Charly Bellaphon
BBS 2512, UK/F: Charly CR 300.019, RI 1978 D: Outline OLLP 5227. CD: 1987 D: Line LICD
9.00224, JP: Teichiku 22DN-64, 1992 D: Repertoire REP 4238-WY, US: Immediate Columbia
CK 47890, UK/CA: Castle CLACD 120 (All + Prelude / Brandenburger (Single Version)
A: Daddy Where Did I Come From / Little Arabella / Happy Freuds / Intermezzo From The
Karelia Suite / Don Edito El Gruva
B: Symphony For Group And Orchestra
Single: Brandeburger / Happy Freuds
D: Immediate Columbia 23998, UK: Immediate IM 072
1969
1969
Promosingle: She Belongs To Me / She Belongs To Me (Different Vision)
UK: Imnediate AS 4
Gong: Rückkehr zu den Anfängen
Oldie Markt 07/05
Der Weg zurück zu Gong
Nachdem Daevid Allen mit seinen eigenen Projekten eher wenig
Erfolg hatte, war der Weg zurück zu seiner wichtigsten Schöpfung
vorgezeichnet.
Einmal Hippie – immer Hippie: Daevid Allen in den 70er Jahren
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Gong: Rückkehr zu den Anfängen
Oldie Markt 07/05
Um vorwärts zu kommen im Leben, muss
man manchmal zurück gehen. Das gilt auch
für die Rockmusik und so sollte sich der
Schritt von Daevid Allen, 1982 von seinem
zeitweiligen Wohnort New York in seine
Heimat Australien, der er in den 60er Jahren
„blau-äugige Leere“ bescheinigt hatte, zu
retirieren, zu einer wichtigen Etappe in seinem Leben und seiner Karriere werden.
Neben seiner spirituellen Wiedergeburt als
Ja’am und dem Duo mit seinem alten Freund
David Tolley The Ex veröffentlichte er auch
eine Single als The Invisible Tibet Opera
Company, die jedoch nicht den Weg aus dem
fünften Kontinent hinaus schaffte.
Doch bis 1988 blieb es eher still um ihn,
abgesehen von einer außer ihm nur aus
Frauen bestehenden Gruppe, die ihn auf einer
Tour begleitete, die aber wegen Drogen, oder
besser der unterschiedlichen Haltung dazu,
auseinanderbrach. Doch der akustische
Ansatz, den er mit dieser Formation gestartet
hatte, sollte sich als langfristig folgenreich
erweisen: Zusammen mit Wananda, seiner
Oldie - Markt Discographie
Gong (6)
von Frank Küster
Die Soloplatten (4)
Allan Holdsworth (2)
With The New Tony Williams Lifetime
With The New Tony Williams Lifetime
1975
1975
Album: Believe It
D/UK: CBS 69201, US: Columbia PC 33836
A: Snake Oil / Fred / Proto-Cosmos
B: Red Alert / Wildlife / Mr. Spock
1976
1976
Album: Million Dollar Legs
D/UK: CBS 81510, US: PC 34263
A: Sweet Revenge / You Did It To Me / Million Dollar Legs / Joy Filled Summer
B: Lady Jade / What You Do To Me / Inspirations Of Love
Solo
Solo
1983
1983
Mini-Album: Road Games
D: Warner Brothers WEA 92-3959-1. CD: 2001 UK: Globe
A: Three Sheets To The Wind / Road Games / Water On The Brain – Part II
B: Tokyo Dream / Was There? / Material Real
D-LP: Arista Ariola 202 955
neuen Partnerin und Yoga-Lehrerin an seiner
Seite, fügte er seinem traditionellen Mix aus
Jazz, psychedelischer Musik und den abgedrehten Einfällen noch einen Schuss Folk
hinzu, was 1988 schließlich zur Gründung
von Gong Maison führte, das aus dem Duo,
dem Violinisten Graham Clark, dem ehemaligen Here And Now-Bassisten Keith Missile
und schließlich seinem alten Partner Didier
Malherbe bestand.
Wie die Besetzung unschwer erkennen lässt,
gehörte der alte Sound der Vergangenheit an,
das neue Ziel war eine Verbindung mit der in
England boomenden Acid House-Szene, zu
der auch eine Ankündigung einer Single mit
808 State passte, die jedoch nicht zustande
kam. Dafür erschien 1990 auf dem vor allem
durch Hawkwind-Produktionen bekannten
Demi Monde-Label zunächst The Owl And
The Tree, das auf der einen Seite Tracks von
Mother Gong vorwies und im selben Jahr
noch Gong Maison, das einen nur sehr teilweise erfolgreichen Versuch darstellte, den
1985
1985
Flexidisc: Devil Take The Hindmost
US: Guitar Player Magazine Soundpage #5/19
Album: Metal Fatigue
D: Enigma IRS 951050, UK: Enigma 2002-1. CD: D: Enigma IRS 981050, UK : Enigma 20022, RI 1992 UK/F: Cream CR 2702, US: Enigma Restless 72002 (As Allan Holdsworth & IOU)
A: Metal Fatigue / Home / Devil Take The Hindmost / Panic Station
B: The Un-Merry-Go-Round / In The Mystery
1986
1986
Album: Atavachron
D: Enigma IRS 951069, UK: Enigma 2064-1. CD: D: Enigma IRS 981069, UK: Enigma 20642, RI 1992 D: Enigma FNAC 702270 WM, UK: Enigma JMS 702270, US: Enigma Restless
70365, JP: Enigma Alfa ALCB-55
A: Non Brewed Condiment / Funnels / The Dominant Plague
B: Atavachron / Looking Glass / Mr. Berwell / All Our Yesterdays
1987
1987
Album: Sand
D: Intima IRS 951293, UK: Enigma 32931. CD: 1987 D: Intima IRS 981293, RI 1992 D: Intima
FNAC 702290 WM, UK: Intima JMS 702290, US: Intima Restless 72593,F: Cream JMS 18644,
JP: Victor VDP-1218
A: Sand / Distance Vs. Desire / Pud Wud
B: Clown / The 4.15 Bradford Executive / Mac Man
Gong: Rückkehr zu den Anfängen
alten Klang von Gong mit dem neuen, akustischen, Ansatz zu verbinden. Das war
offensichtlich auch die Meinung von Allen
selbst, der zuvor mit Stroking The Tail Of The
Bird bereits eine weitere Überraschung serviert hatte: Nicht nur wegen der Rückkehr
des Glissando-Gitarrensounds, sondern vor
allem wegen der von Gilli Smyth, die ihr
Spacegeflüster beisteuerte.
Auf der anderen Seite blieb die akustische
Ausrichtung für seine Soloplatten durchaus
eine gangbare Alternative, was er 1990 auf
AustraliaAquaria/She demonstrierte, wo er
Liebeslieder mit durchdachten Arrangements
verband. Doch die Zukunft gehörte eindeutig
der Vergangenheit – sprich Gong: Zunächst
erschienen zwei Archiv-Ausgaben mit LiveMitschnitten von 1973 und 1974 aus Paris
und Sheffield, ehe sich eine Ausgabe mit
den Originalen Allen, Smyth, Malherbe und
Pyle, 1990 im englischen Fernsehen im der
Reunions alter Bands gewidmeten Schema
Bedrock vorstellte, wo man bewies, dass man
Oldie Markt 07/05
1988
1988
Album: With A Heart In My Song (& Gordon Beck)
UK/F: JMS 044
A: Equus / 54, Duncan Terrace / Ain’t No Grief (On The Southwest Chief)
B: With A Heart In My Song / 999 / Sundays / So, So, Calypso
1989
1989
Album: Secrets
D/UK: Intima EMI 064 7 73328 1. CD: D/UK: Intima EMI 064 7 73328 2, RI 1992 D: Enigma
FNAC 702290 WM, UK: Intima JMS 702290, US: Intima Restless 72593, JP: Alfa 29B2-76, CA:
Enigma D2-73328
A; City Nights / Secrets / 54 Duncan Terrace / Joshua
B: Spokes / Maid Marion / Peril Premonition / Endomorph
1992
1992
CD: Wardenclyffe Tower
D: Enigma FNAC 702310WM, UK: Enigma Jams 702310, US: Enigma Restless 72537, JP:
Polydor POCJ-1162
Tracks: 5 To 10 / Sphere Of Innocence / Wardenclyffe Tower / Dodgy Boat / Zarabeth / Against
The Clock / Questions / Oneiric Moor
1993
1993
CD: Hard Hat Area
D: Cream NAC 702330 WM, UK/F: Cream CR 330-2, US: Restless 72716, JP: Polydor POCJ1376
Tracks: Prelude / Ruhkukah / Low Levels, High Stakes / Hard Hat Area / Tullio / House Of
Mirrors / Postlude
1999
1999
CD: The Sixteen Man Of Tain
UK/F: Cxream, JP: Polydor POCP-7443
Tracks: 0274 / The Sixteen Men Of Tain / Above And Below / The Drums Were Yellow / Texas /
Downside Up / Eidolon / Above And Below (Reprise)
2002
D-LP: CTI Metronome 6068
noch lange nicht zum alten Eisen gehörte.
Und die allgemein sehr positive Resonanz
dürfte Allen bewogen haben, auf diesem
Weg weiter zu gehen: 1992 erschien mit
Shapeshifter auf dem französischen Celluloid Label nicht nur eine CD unter dem
Namen Gong, sondern sie knüpfte tatsächlich
auch musikalisch da an, wo der klassische
Klang der Gruppe zum letzten Mal aufgetaucht war: 1974, auf You.
Viel wichtiger: Shapeshifter war kein halbgarer Versuch, aus kommerziellen Gründen da
anzuknüpfen, wo man noch mit Erfolg musiziert hatte, sondern es entpuppte sich als legitime Rückkehr zu den eigenen Wurzeln, was
auch die Konzerte am Ende des Jahres in
England bewiesen, bei denen Pip Pyle den
Rhythmus beisteuerte, der zuvor allzu oft
gefehlt hatte. Dazu passte auch, dass Allen
nach Glastonbury umgezogen war, wo fortan
das Zuhause von G.A.S. war, dem Label, das
beispielsweise hinter dem Material stand, das
1989 auf dem mit einem ausführlichen
Booklet versehenen Doppel-Album auf
2002
CD: All Night Wrong
UK:
Tracks: Lanyard Loop / The Things You See / Alphrazallan / Funnels / Zone / Water On The BrainPart II / Above And Below / Gas Lamp Blues
2003
2003
CD: Truth In Shredding
US: Rykodisc
Tracks: Rocs / Humpty Dumpty / The Fall / Not Ethiopia / New Boots / Ana Maria / Bahsheba
Didier Malherbe
1979
1979
Album: Bloom
UK: Charly CRL 5022. CD: 1992 UK: Voiceprint VP 217 CD
A : Bateau-Vole / Whiskers / Give A Chance To To-Morrow
B: Dan-Dan / Suite A Tout De Sweet
1980
Single : Dansecorla / Bong
F: Sonopresse EMI 2C008-72127
1980
1987
1987
CD: Faton Bloom (& Faton Bloom)
F: Cryonic MAD 3029
Tracks: NaDJa / Nouvelles impresions d’aise / War To War / Des base, des hauts / Remember
Bessie / Mambo For A Cripple Duck / Blue Salamandra / Celesteville / Bloomerang / Vulvox / Ole
Soleil / Desert de Gobi
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Oldie Markt 07/05
Demi-Monde stand, das von den frühesten
Aufnahmen einer BBC Radioshow mit
Daevid Allen und frühen Solo-Stücken von
Kevin Ayers über Soft Machine bis zum
Stand der Gong-Familie 1988 reichte. So
interessant das war, so klar war es jedoch
auch zu diesem Zeitpunkt, dass es eine
Vollzeit-Rückkehr zu Gong für Allen nicht
geben konnte – zu weitgespannt waren seine
Interessen mittlerweile und auf der anderen
Seite war Gong bei weitem nicht so kommerziell erfolgreich, um einen solchen Schritt zu
rechtfertigen.
Deswegen wandte er sich zunächst seinem
alten Freund Graham Clarke zu. Gemeinsam
mit Mark Robson traten sie 1991 in England
als Magick Brothers auf und wiederbelebten
das akustische Konzept, das zumindest in
diesem Rahmen recht gut klappte. Doch die
nächste Kooperation war schon wieder elektrisch. Diesmal hatte es ihn erneut nach New
York verschlagen, wo er mit dem Chef des
Shimmy Discs-Labels Mark Kramer Who’s
Afraid vorlegte, das nicht nur einen bewe-
Gong: Rückkehr zu den Anfängen
1990
1990
CD: Fetish
F: Mantra
Tracks: Erenekabi / Berger de nuages / Fetish / Baldoror / Serpentine / Nuit polaire / Hippocampe
/ Clapotis / Les B / Humble-Bee-Bop / Hors d’œuvre / Lunch Of Kisses
1992
1992
CD: Zeff
UK: Tangram 842620
Tracks: Zeff Dance / Zeff Waves / Drôle de Zeff / Zeff Over The Dunes / Zeff Up / Zeffing Away
/ Zeff In The Box / Am Stram Jam / South Calls / Impromenade
1994
1994
CD: Fluvius
UK: Tangram 852 492
Tracks: La Source / Petit torrent deviendra grand / Pyxie-java / La Bougeotte / Broken Waves II
/ Trashville / Serpent d’étoiles / Au moulin d’Andé / Guaddalquivir / La Mouette / Blues de
l’Horizon / Retour aux sources
1995
1995
CD: Hadouk (& Loy Ehrlich)
UK : Tangram TC 30 27
Tracks : Hadouk / Vol de Nuit / Dame des Sables / Loukoumotive / Bal des Oiseaux / Effarvatte
/ Montaulieu / Callibistri / Marsyas / Caspienne Blues
1996
1996
CD : An Ambient Voyage To North Africa
UK: Tangram
Tracks: Birbini / Awicha / Hajouj / Baliney / Tiktiri / Zeff / Bansouri / Pekou / N’goni / Doudouk
1998
UK-LP: Virgin V 2098
genden Song für seinen alten Kumpel aus
Soft Machine-Tagen, Robert Wyatt, enthielt, sondern mit Twelve Selves auch einen
Rückgriff auf seine Solotour Anfang der 80er
Jahre.
Das alles wurde natürlich von dem 25-jährigen Jubiläum von Gong überschattet, das
diesmal in London gefeiert wurde. Wie schon
15 Jahre zuvor präsentierte sich nicht nur die
zum ersten Mal seit 20 Jahren auf einer
Bühne zusammenspielende Besetzung der
Virgin-Jahre, sondern darüber hinaus stellten
sich wieder die Formationen vor, die sich in
den letzten Jahren von der Gruppe abgespaltet hatten. Dieses Event wurde auf einer
Doppel-CD dokumentiert, das auf dem Label
erschien, mit dem die Gong Appreciation
Society kooperiert, Voiceprint. Dazu brachten
sowohl Allen als auch Gilli Smyth CDs
mit Archivaufnahmen aus ihrer und der
Vergangenheit der Gruppe heraus. Doch letztere sollte weiterleben.
Fortsetzung folgt
1998
CD: Live Au New Morning (Live 1997 Paris, & Pierre Bensusan)
D: Acoustic Music Rough Trade 319.1142.2
Tracks: Fetish / 1000 Valleys / Bamboule / Bamboo Shoot / Agadrimadan / The Alchemist /
Kourouts Nota / Alive / Montsegur
CD: KOS 44-Desert Lands (& Loy Ehrlich)
UK: Tangram (Remixes Of An Ambient Voyage To North Africa)
Tracks: Zeff 1-4 / Awicha 1-4 / Doudouk 1-5 / Pekou 1-4 / N’Goni 1-4 / Bansouri 1-4 / Tiktri 14 / Hajouj 1-4 / Birbini 1-4 / Baliney 1-4
1999
1999
CD: Shamanimal (& Loy Ehrlich / Steve Shehan)
UK: Celluloid 67015-2
Tracks: Hadouk Blues / Dragon de Lujne / La Course des Nuages / Shamanimal / Gopi / Salsa
novar / Noussa / Peau de Banane / Vegetal Groove
2002
2002
CD : Hadouk Now (Live & Loy Ehrlich / Steve Shehan)
UK: Celluloid 67039-2
Tracks: Alma Celesta / Théâtre des Singes / Barca Solaris / Nacarat / Le petit cheval Mopse /
Grand Large / Polar Blues / O’Shenan Drum / Billie en Têtê / Échappade / Échappée Belle
2004
2004
Doppel-CD : L’Empreinte du Vent
UK : Celluloid
Tracks CD 1: Windprint / Looparina / Mr. Leblanc / NYC Awakes / Racing Breeze / Zeff And
Zephir / The Nighthawk / Street Corner / Nino da Sopra / Still Journey / Strand Castle
Tracks CD 2: Cycle Of The Winds / Tarogato Spirit / Soprano Soul / Bamboo Moon / Celtook /
Tale Of The Woods / Call Of The Forest / Dawn Chorus / Dancing Branches / Douoduk 1+2 /
Simoon / Monsoon / Windswept / Dust Devils / Desert Wind / Whispering Wind
Popol Vuh: Die Reissues Teil 3
Oldie Markt 07/05
Popol Vuh III
Die dritte Staffel der Reissues der
Band um Florian Fricke bringt
einige der besten CDs der
Elektronik-Pioniere.
Musikalische Bedeutung lässt sich gewiss nicht
an den Umsatzzahlen der Veröffentlichungen
eines Künstlers oder einer Band messen, auch
wenn die Industrie an ihre Hitparaden glaubt
wie andere an die Bibel – wobei, wie erst vor
einigen Wochen, Manipulationen als absolute
Ausnahme bezeichnet werden. Wie im realen
Leben aber schält sich die Wichtigkeit einer
kreativen Leistung erst dann heraus, wenn sich
der Staub des Zeitgeistes gelegt hat und die
Jahre bewiesen haben, ob jemand für den
schnellen Erfolg oder mit einem auf Dauer
angelegten Konzept musiziert hat. Bei Popol
Vuh fällt das Urteil leicht: Florian Fricke hat
mit seinen wechselnden Mitspielern teilweise
zeitlose Musik von einer Schönheit vorgelegt,
deren schlichte Größe die Platten jeweils wie
das Leichteste klingen lässt, was man herstellen kann. Dass gerade das das Schwerste ist,
was man zustande bringen kann, gehört zu den
Paradoxien der sogenannten leichten Muse.
Eine Produktion wie Das Hohelied Salomos
(SPV 085-70162) etwa, die er 1975 mit den
damaligen Sessions ergänzen das Werk ausgezeichnet.
Eigentlich stellte er danach den Soundtrack
für den vielleicht legendärsten Film Werner
Herzogs, Aguirre-der Zorn Gottes her, aber der
war hierzulande erst später auf Platte zu erhalten,
so dass Letzte Tage, Letzte Nächte (SPV 08570172) 1976 tatsächlich die nächste Produktion
in Deutschland darstellte. Und das machte
durchaus Sinn, denn sie setzte den auf Das
Hohelied Salomos eingeschlagenen Weg fort –
sowohl musikalisch wie von der Besetzung her,
zu der neben seinem wichtigsten Partner, dem
Gitarristen Daniel Fichelscher noch Sängerin
Djong Yun und Sitarspieler Al Gromer zählten,
entsprechenden biblischen Texten anrichtete,
war in ihrem meditativ-melodischen Gehalt mit
nichts anderem zu vergleichen, was man
damals bekommen konnte. Dabei gehörte es
zur großen Fähigkeit von Fricke, die Musik so
herzustellen, dass die Elektronik nie Mittel
zum Zweck wurde, sondern nur eine Hilfe, um
sich so auszudrücken, wie es das Konzept
jeweils vorsah. Drei Bonustracks aus den
wobei letzterer gemeinsam mit Ted de Jong an
der Tambura für die indischen Zutaten sorgte.
Das war erneut ein Triumph der melodischen
Erfindungskraft von Fricke und kommt 2005
ebenfalls mit drei Bonustracks von den StudioAufnahmen zu der LP.
Den Höhepunkt dieser Phase bildete 1977 dann
der nächste Herzog-Soundtrack Coeur de Verre
(Herz aus Glas) (SPV 085-70182), der die
Grenzen der Filmmusik weit hinter sich ließ.
Das war zu jeder Zeit eigenständige, ungeheuer
faszinierende Musik, die trotz der rein instrumentalen Ausrichtung – für Yun und de Jong
wirkte Matthias von Tippelskirch an der Flöte
mit – deutlich die Gläubigkeit des Mannes thematisierte und damit die visuelle Botschaft von
Herzogs Film in einem Maß überhöhte, wie das
Soundtracks nur ganz selten gelingt.
Es macht Sinn, dass Fricke sich danach in Tibet
und Kurdistan aufhielt, was sich nach den beiden Versionen von Nosferatu 1979 in Die Nacht
der Seele-Tantric Songs (SPV 085-70232)
niederschlug, das sowohl etwas rhythmischer
wie stärker auf den Gesang hin ausgerichtet war:
Neben dem Trio Fricke, Gromer und
Fichelscher wirkten diesmal Yun und Renate
Knaup sowie die Oboistin Susan Goetting mit.
Wie die anderen CDs zuvor weist auch diese
Bonustracks aus den Sessions auf.
Den Abschluss der dritten Tratte der Reissues
bildet der Herzog-Soundtrack Fitzccaraldo
(SPV 085-70202) von 1982, der erneut die
gewaltige Bildersprache des Regisseurs in
Musik bannte, die auch für sich stehen kann.
19
20
Klaus Schulze von 1975-1995
Oldie Markt 07/05
Synthi-Klaus
Vier Reissues aus ganz verschiedenen Phasen der Karriere von
Klaus Schulze zeigen sein Können
als Komponist und Arrangeur.
Wie alle Stilarten scheint auch die elektronische Musik von außen ein monolithisches
Gebilde zu sein, dessen einzelne Vertreter
voneinander kaum zu unterscheiden sind.
Doch vergleicht man beispielsweise die
Musik Klaus Schulzes mit der von Popol
Vuh, die auf diesen Seiten ebenfalls behandelt
wird, wird man schnell feststellen, dass
die beiden eigentlich nichts miteinander
zu tun haben, was vor allem mit der
Herangehensweise von Schulze an seine
Musik zu tun hat, die von der ersten Platte an
die Elektronik als entscheidendes Mittel zum
Ausdruck gebrauchte. Was ihn dabei von den
meisten seiner Zeitgenossen unterschied, war
zum einen das rhythmische Herangehen an
die Musik, das er seiner ersten Laufbahn als
Schlagzeuger verdankte, und die schiere
Länge seiner Stücke, die selten unter zweistelligen Minutenzahlen einkamen. Der Mut,
da nichts daran zu ändern, obwohl das sicher
besser zu verkaufen gewesen wäre, zahlte
sich spätestens in den 90er Jahren aus, als
er zu einem der großen Idole der TechnoSzene mutierte. Dass dies kein Zufall war,
beweist auch eine relativ frühe Produktion
wie Picture Music (Inside Out/SPV 085304072), die 1973 produziert und 1975 veröf-
fentlicht wurde. Schon damals legte der
Berliner großen Wert auf die Rhythmik, was
diese Platte – auch wegen des genau zu der
Musik passenden Titels – zu einer der am best
verkauften aus seinem Frühwerk machte. Für
die Reissue gab er noch einen 33-minütigen
Track von damals dazu.
Fünf Jahre später war er bereits fest in der
Szene der elektronischen Musik etabliert und
hatte sein eigenes IC-Label gegründet, das
dank seiner Verpflichtung von Ideal sogar zu
einer Goldgrube wurde. Der Titel seiner LP
von 1980 beweist, dass er bereits auf der Spur
der nächsten Revolution war: Dig It (Inside
Out/SPV 089-304082) macht dann einen Sinn,
wenn man die beiden Wörter zusammen liest:
Klaus Schulze hatte die digitale Welt entdeckt
und vor allem die Möglichkeiten, die sich für
ihn daraus ergaben. Aber – und das zeichnet
den Mann vor allem aus – deswegen vergaß er
nicht, was für Musik das Wichtigste ist: Die
Komposition und so fertigte er eine Platte an,
die dank des Schlagzeugs von Fred Severloh,
dessen Vorgaben Schulze verfremdete, auch
rhythmisch das fortsetzte, was er in der Zeit
zuvor zu seinem Markenzeichen gemacht
hatte. Die Reissue allerdings ist fast eine neue
Platte: Das liegt nicht nur an dem knapp 29
Minuten dauernden Bonustrack Esoteric
Goody, sondern vor allem an der draufgepackten DVD, die den Auftritt Schulzes auf der
Ars Electronica 1980 dokumentiert, als er
seine einstündige Linzer Stahlsinfonie vortrug.
Das gibt dem Ganzen ein ganz anderes
Gesicht, zumal gerade der Livetrack von der
Musik auf der damaligen Produktion abweicht,
was auf der anderen Seite aber zur Faszination
der Reissue ein großes Stück beiträgt.
Wie schon auf Dig It, als er die digitale
Revolution vorwegnahm, erwies er sich auch
1988 als Pionier, der künftige Trends früher
erkannte als die meisten Kollegen: Mit dem
damals in Form eines Doppel-Albums auf
den Markt gekommenen En=Trance (Inside
Out/SPV 085-304092), das als eine der ersten
Platten auf dem wieder ins Leben gerufenen
Brain-Label erschien, wies er nicht nur mit
dem Titel auf die Trance-Musik der 90er hin,
sondern auch mit der Musik: Die Sequencer
nahm er zurück, dafür erhöhte er den Anteil
an den klassischen Synthesizersounds. Mit 8
Minuten ist der Bonustrack der kürzeste
Titel.
1995 war Klaus Schulze wieder zu seinen
alten Synthesizern zurückgekehrt, weil er
festgestellt hatte, dass die rein digitale Musik
ein Irrweg gewesen war. Und nicht nur das:
Sein alter Partner Manuel Göttsching aus
den Ash Ra Tempel-Zeiten steuerte zu einem
Track seine Gitarre bei. Beide Elemente
machen die Triple-CD In Blue (Inside Out /
SPV 089-304102) – die dritte CD enthält ein
komplettes Konzert als Zugabe zur Reissue –
zu einer Rückkehr zu seinen frühen Tagen,
nicht nur wegen des Gebrauchs seiner
alten Instrumente, sondern auch wegen des
Einsatzes der Gitarre, die Return To The
Tempel dominiert. Man könnte es so sehen,
dass sich ein Kreis schließt, doch Klaus
Schulze ist kein Mann, der sich auf seinen
Lorbeeren ausruht und deswegen ist das nur
eine Momentaufnahme.
Folk & Blues Festivals 1962-1985
Oldie Markt 07/05
Folk & Blues
Das von Lippmann + Rau initiierte
Folk & Blues-Festival setzte in den
60er und 70er Jahren Maßstäbe.
Konzertveranstalter rangieren in der Hierarchie der Rockmusik diametral entgegengesetzt zu dem Rang, den sie in den Medien
besitzen. In der Realität geht ohne ihre
Unterstützung nicht so viel, doch das
bekommt man in der Art nur selten mit. In
Deutschland hat es immerhin ein Vertreter
dieser Spezies geschafft, sich einen guten
Namen zu machen: Fritz Rau begann mit seinem Partner Klaus Lippmann in den 50er
Jahren in Frankfurt Jazz-Gigs auszurichten.
Doch ihren ersten großen Coup landeten sie
mit einer Konzertserie, die ihren Hintergrund
im Jazz mit dem verband, was am Beginn des
Rock & Roll stand. Die Rede ist vom Blues
und der Reihe von Auftritten unter dem Titel
Folk & Blues-Festival, die erstmals 1962
stattfand, mit einigen der größten Künstler,
die je in diesem Stil Musik gemacht haben,
obwohl es teilweise schon witzig war, dass
Musiker, die zuhause in Chicago längst elektrisch verstärkt musizierten, hier akustisch
antraten. Doch in jedem Fall las sich die Liste
der auf der CD American Folk Blues
Festival ’62 (Bellaphon CDLR 42017) mitwirkenden Musiker wie ein Who Is Who der
damaligen Szene in den USA. Das begann
mit Bassist, Songschreiber und Bandleader
Willie Dixon, der nicht nur die Gruppe
anführte, die alle Künstler, die nicht als
Solisten antraten, begleitete, sondern auch
seine Persönlichkeit einbrachte und endete
bei Namen wie T-Bone Walker, Memphis
Slim, Sonny Terry, Brownie McGhee, Shakey
Jake oder John Lee Hooker, die nun weiß
Gott in der Ruhmeshalle des Blues zu finden
sind. So war es kein Wunder, dass die
Konzerte, die in ganz Europa veranstaltet
wurden, in England mehr zur Belebung der
Blues-Szene beitrugen als irgendein Musiker,
waren doch erstmals etliche der Legenden
persönlich auf der Bühne zu bewundern.
Dementsprechend war der Erfolg der Shows
und natürlich wurde das deswegen im nächsten Jahr wiederholt, wobei sich die Namen
auf der CD American Folk Blues Festival
’63 (Bellaphon CDLR 42023) teils glichen,
Willie Dixon vor allem als Band-leader fungierte und mit Memphis Slim das Rückgrat
der Rhythm Section bildete. Doch im
Gegensatz zu 1962 hatten Lippmann+
Rau einige der großen Stars eingekauft:
Muddy Waters, Victoria Spivey und Sonny
Boy Williamson alias Rice Miller waren
diesmal die Highlights und für den Mundharmonika Spieler hatte das echte Folgen,
denn er schlug in England derart ein, dass
er beispielsweise eine LP mit den Yardbirds
als Backingband produzierte und fortan auf
der Insel weit populärer war als zuhause.
Muddy Waters war nach John Lee Hooker
der nächste der großen Originale, die den
Blues vom Land in die Stadt transportiert
hatten.
Wiederum waren die einzelnen Abende zu
rauschenden Feste der Blues-Fans geworden
und danach war es dann klar, dass daraus eine
jährlich ablaufende Prozedur werden würde,
die jeweils das Beste der aktuellen BluesSzene Chicagos nach Europa transportierte
und das demonstrierte American Folk Blues
Festival ’64 (Bellaphon CDLR 42024), das
auf der anderen Seite seinen Blick auch in die
anderen Regionen der USA richtete. So gab
hier mit Lightning Hopkins eines der großen
Origjnale des Folkblues seine Visitenkarte ab
und dazu kamen mit Howlin Wolf und dem
Pianisten Sunnyland Slim zwei weitere der
Größen des Blues. Im übrigen fungierte zum
letzten Mal Willie Dixon als Chef der Band,
die die elektrisch antretenden Musiker auf der
Bühne begleitete. Dieser Mitschnitt ist der bis
dahin beste der Reihe, weil sowohl das
Personal extrem abwechslungsreich war, als
auch der stilistische Mix bestens klappte.
Das Ausscheiden von Willie Dixon war zwar
bedauerlich, aber dank der Qualität der
Blues-Szene Chicagos war gleichwertiger
Ersatz relativ einfach zu finden: Statt Willie
Dixon leitete nun Buddy Guy die Gruppe,
die die Musiker begleitete, die mit einer
Band auftreten wollten. Abgesehen davon
war American Folk Blues Festival ’65
(Bellaphon CDLR 42025) erneut stilistisch
21
22
Folk & Blues Festivals 1962-1985
Oldie Markt 07/05
und personell ausgezeichnet besetzt. Sowohl
der Folk- wie der Cityblues waren damals
durch einige ihrer besten Protagonisten vertreten. Den Blues der akustischen Art präsentierten Fred McDowell, J.B. Lenoir oder
Doctor Ross, während der modernere Sound
durch Roosevelt Sykes, Eddie Boyd, John
Lee Hooker, Big Mama Thornton und natürlich Buddy Guy verkörpert wurde. Zusammen ergab das ein wahrlich repräsentatives
Abbild der Szene, auch wenn der Blues
damals in den USA kaum eine Rolle in den
Verkaufslisten spielte, falls er so pur antrat
wie die Dame und Herren hier.
Inzwischen war der Bluesrock-Boom in
Europa in vollem Flug und das hätte natürlich
auch seine Auswirkungen auf das Festival
haben können, aber dank Lippmann+Rau
blieb das Konzept dasselbe, nämlich sowohl
die akustische wie die elektrische Form des
Blues darzustellen, was damals manchmal
etwas altbacken gewirkt haben mag, aber auf
den CDs zu einem Ergebnis führte, das man
sich gerade heute so zu Gemüte führen kann,
als ob das Konzert gerade eben stattgefunden
haben könnte, sieht man einmal von der
Technik ab, die den Sound teilweise schon
etwas beeinträchtigte. Doch die Musik
auf American Folk Blues Festival ’66
(Bellaphon CDLR 42069) wirkt erneut
sowohl authentisch wie sie auch mitreißen
konnte. Das verdankte sie neben der ausgezeichneten Arbeit der Rhythm Section um
Otis Rush natürlich den Stars wie Roosevelt
Sykes, Sleepy John Estes, Little Brother
Montgomery, Sippie Wallace, Junior Wells
oder Big Joe Turner, die den Akzent in diesem Jahr wesentlich stärker in die frühen 50er
Jahre verlagerten, zumal diesmal definitiv die
Vokalisten im Mittelpunkt standen, die aber
wie Wallace oder Turner ihre größte Zeit in
den frühen bis mittleren 50er Jahre gehabt
hatten.
Standen 1966 die größeren Besetzungen im
Vordergrund, so lag der Tenor ein Jahr später
wieder auf dem ursprünglichen Ansatz und
das bedeutete für American Folk Blues
Festival ’67 (Bellaphon CDLR 42070), dass
sich nicht nur die akustischen Bluesmusiker
mit den eher elektrisch ausgerichteten
abwechselten, sondern auch, dass die letzteren nur von einer auf die klassische
Besetzung Schlagzeug, Bass, Gitarre und
Klavier begleitet wurden, ab und zu mit der
Mundharmonika eines Little Walter als
Zugabe. Dank der Größen wie Bukka White,
Son House, Skip James und natürlich Sonny
Terry&Brownie McGhee war der akustische
Blues im Vorteil, obwohl Koko Taylor,
Hound Dog Taylor und Little Walter die
Rocker stark vertraten. Natürlich wirkte das
in einer Szene, die dank der jetzt aktuellen
psychedelischen Musik mittlerweile in eine
ganz andere Richtung marschierte, relativ
anachronistisch und so setzte man erst einmal
ein Jahr aus.
Als man dann 1969 zurückkehrte, verengte
man das stilistische Spektrum hin in Richtung
des traditionellen Stils. Also beherrschten
auf American Folk Blues Festival ’69
(Bellaphon CDLR 42071) erstmals die
Solisten die Szene, wie Juke Boy Bonner,
John Jackson und Whistling Alex Moore,
zumal Magic Sam und Clifton Chenier in der
kleinstmöglichen Besetzung aus Bass und
Schlagzeug auftraten. Da wirkten Carey Bell
und Earl Hooker (der erste Vertreter des
Blues aus New Orleans) fast schon wie
Fremdkörper, obwohl sie für frischen Wind
hinsichtlich der musikalischen Ausbeute
sorgten.
Glücklicherweise gehörten die Festivals
inzwischen zu den Fixpunkten in der
Konzert-Szene Europas, was für die
Veranstalter trotz der Schwächen nach wie
vor für ein gutes Geschäft sorgte, zumal jedes
Jahr zu den Shows auch ein Tonträger veröffentlicht wurde. Der fand ab American
Folk Blues Festival ’70 (Bellaphon CDLS
420210) sogar auf einem Doppel-Album
statt, was sich gerade in diesem Jahr auszahlte, waren doch neben Willie Dixon mit seinen
Chicago Blues All Stars noch Bukka White,
Champion Jack Dupree und Sonny Terry &
Brownie McGhee von der älteren Fraktion
sowie Lee Jackson und Lafayette Leak von
der jüngeren Generation dabei.
Damit hatte man eine gangbare ästhetische
Alternative zum ersten Konzept gefunden,
das fortan die Festivalreihe durch die 70er
und bis in die 80er Jahre rettete: Die Verknüpfung von Altstars und dem Nachwuchs
aus Chicago. Das war zwar von der Qualität
der Musik her absolut vergleichbar mit den
legendären Serien in den 60er Jahren, aber
natürlich war die Entwicklung des Bluesrock
Folk & Blues Festivals 1962-1985
im besonderen und der Rockmusik im Allgemeinen über den Blues hinweggeschritten,
weswegen nach 1972 erst einmal Schluss
war.
Doch eine gute Idee bleibt auch dann gut,
wenn sie kommerziell überholt ist und so war
es nur eine Frage der Zeit, ehe eine neue
Generation den Blues entdecken würde und
die neuen Originale hören wollte. Erstmals
war das wieder in den 80er Jahren so weit, als
dank Robert Cray der gerade in den USA fast
zur Bedeutungslosigkeit verkümmerte Blues
ein Revival erlebte. Für die erste NeuAuflage holten Lippmann+Rau ein beeindruckendes Line Up nach Deutschland, das
sie geschickt aus Newcomern und Routiniers
mischten, oder aus Louisiana Red und
Hubert Sumlin, Eunice Davis und Sunnyland
Slim. Das Konzept blieb wie in den 70ern:
Das American Folk Blues Festival ’80
(Bellaphon CDLR 42013) war auf einem
Oldie Markt 07/05
Künstler auch aufgrund der Tatsache, dass
das Ganze wieder auf einer Doppel-LP
erschien, beim American Folk Blues
Festival ’81 (Bellaphon CDLS 42022) eingeräumt bekamen: Drei Titel am Stück waren
früher nur den ganz Großen vorbehalten worden. Dadurch kann man auf dem Tonträger
die stilistischen Feinheiten mehr definieren
als das früher der Fall war und das macht
diese CD zu einer der besten in der gesamten
Serie.
Carey Bell und sein Sohn blieben auch im Jahr
darauf die dominierenden Persönlichkeiten,
obwohl sich das American Folk Blues
Festival ’82 (Bellaphon CDLS 42052) dadurch
Doppelpack zu hören und der lohnte sich
absolut, weil die beiden Macher am alten
Konzept festgehalten hatten. Erneut bekam
man die akustische Version des Blues ebenso
zu hören wie die elektrische und dazu noch
einige der prominentesten Namen, zusätzlich
zu den oben angesprochenen wie Eddie
Taylor, Carey Bell, Washboard Doc oder
Willie Mabon. Auffällig war, dass diesmal
wesentlich mehr Ensemblestücke zu finden
waren, die jedoch ebenfalls von akustischen
Gruppen bis zum klassischen Cityblues reichten.
Damit hatten Lippmann+Rau ein Konzept
gefunden, dass sie 1981 vom Personal her nur
leicht variierten. Carey Bell hatte diesmal seinen Sohn Lurie und die Rhythm Section mitgebracht, mit der er in Chicago in seinem
Club spielte, dafür waren erneut Sunnyland
Slim und Hubert Sumlin dabei, während das
an Sonny Terry&Brownie McGhee geschulte
Duo Bowling Green John&Harmonica Phil
Wiggins gemeinsam mit Louisiana Red die
Fahne des Countryblues hoch hielten. Neu
war der breitere Raum, den die einzelnen
auszeichnete, dass man kräftig neues Personal
zum bewährten Mix hinzugefügt hatte. James
„Son“ Thomas und Archie Edwards traten ganz
alleine an und zu den aus den beiden Jahren
zuvor bekannten Formationen trat das Blues
Harp Meeting, das Carey Bell, Billy Branch
(aus der Band von Lurie Bell) und Phil
Wiggins (von Cephas&Wiggins) miteinander
vereinte und dem Abend einen ganz neuen
Farbtupfer hinzufügte. Die ganz bewusst als
Chicago’s Young Blues Generation antretende
Gruppe um Lurie Bell demonstrierte, dass die
Entwicklung des Blues nicht stillstand, sondern in Richtung Rock weitergeschrieben
wurde.
23
Auf der anderen Seite zeigten die Festivals
aber auch, dass die großen Namen aus der
Vergangenheit, die in den 60ern für viele
Fans die Faszination der Konzerte ausgemacht hatten, endgültig auf dem Programmzettel fehlten und das wurde erstmals extrem
deutlich auf dem American Folk Blues
Festival ’83 (Bellaphon CDLS 42063), das zu
Carey Bell, der allerdings ohne seinen Sohn
und seine Band gekommen war, und dem aus
den vergangenen Jahren bekannten Louisiana
Red ganz neues Personal vorstellte wie James
„Sparky“ Rucker, Lonnie Pitchford, Lovie
Lee oder Queen Sylvia. Das Konzept blieb
nach wie vor gleich.
Doch ohne die großen Namen lief sich das tot
und das demonstrierte das American Folk
Blues Festival ’85 (Bellaphon CDLS 42065)
sowohl personell wie stilistisch sehr deutlich:
Nur James „Sparky“ Rucker und Margie
Evans kannte man schon, ansonsten war nur
neues Personal am Start. Zum zweiten war
erstmals das akustische Element dominant,
was alleine die Tatsache beweist, dass man
keine elektrische Gitarre hören kann. Und mit
Eddie „Cleanhead“ Vinson feierte ein
Saxofonist seine Premiere. Das macht die
letzte CD in dieser Reihe zu einer der originellsten der ganzen Serie, die insgesamt
Blues deluxe aus 30 Jahren bringt.
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DVD-Kritiken
Oldie Markt 07/05
Rhonda Vincent&The
Rage
Ragin’Live
Rounder/Inak 063 05539
Der Erfolg einer Gruppe
kann die Renaissance eines
Stils bewirken. Das passierte in den USA mit dem
Bluegrass, nachdem die
Dixie Chicks mit einer
verwässerten Abart damit
Furore gemacht haben.
Davon profitierte auch diese
Dame, die auf dem auf Folk
und Country spezialisierten
Rounder-Label schon einige CDs vorgelegt hat und
jetzt in ihrer Heimat St.
Louis ein Konzert für den
neuen Tonträger mitschneiden ließ, der ihre und
die Stärken ihrer Begleiter
bestens darstellt. Das ist
Bluegrass der modernen
Art, der zwar in der klassischen Besetzung – also
ohne Schlagzeug – daherkommt, aber von der Musik
her die Zeichen der Zeit
verstanden hat. Das Ganze
fand in der sehr stimmungsvollen Sheldon Concert
Hall statt und die DVD
bringt neben der Musik
noch einen Dokumentarfilm
über die Herkunft der Dame
sowie die übliche FotoGalerie aber auch noch
Outtakes von dem Konzert.
Das ist eine runde Sache,
zumal das Genre hierzulande immer noch eher unbekannt geblieben ist. Diese
DVD wäre ideal dafür, sich
in diesen Stil einmal hineinzuhören – bereuen wird
man das sicher nicht, zumal
die Präsentation stark ausfiel.
Simply Red
A Starry Night
Warner Vision Germany
2564 62205-2
1992 war definitiv ein gutes
Jahr für Mick Hucknall und
seine Band: Mit Stars war
er weltweit in den Charts
gelandet und die folgende
Tour zeigte ihn und seine
Jungs deutlich von dem
Erfolg beseelt. Das traf
auch auf das Konzert in der
Alsterdorfer Sporthalle in
Hamburg zu, wo die Fans
zudem fast von der ersten
Minute an voll mitgingen.
Deswegen bekam das gut
aus den alten Hits und
den neuen Titeln gemischte
Programm auch noch den
Extrakick eines Events,
bei dem das Publikum
die Musiker zur Höchstform anstachelte. Doch das
ist glücklicherweise noch
nicht alles. Im Gegensatz
zu vielen auf DVD umgeschnittenen Videos bietet
dieses noch ein Interview
mit dem Chef selbst und
dann noch eine Zugabe von
9 Songs, die auf dem ersten
Format nicht zu haben
waren. Das ist eine gute
Sache und beweist, dass
auch große Firmen mittlerweile die Tatsache begriffen haben, dass man nicht
nur alte Videos als DVDs
umrüsten kann, sondern
man den Leuten schon
noch ein Extra bieten
muss, damit die sich nicht
veräppelt vorkommen. Deswegen kann man das Teil
denn auch wegen der
Musik und der Zutaten
empfehlen.
Ramones
End Of The Century
Rhino WMS 0349 70399 2
Das Einzige am Punk, was
wirklich aus England kam,
war der Begriff. Die Musik
jedoch hatten schon ab
1974 die New Yorker
Jungs geprägt, die den
Rock’n’Roll in Overdrive
gebracht hatten und so
etwas ganz neues einführten, verbunden mit einem
Lebensstil, der die wilden
Tage des Rock & Roll
zurückbrachte. Der Dokumentarfilm zeigt nicht nur
die ganze Karriere des
Quartetts, sondern auch
ihre Einflüsse und die
guten wie die schlechten
Seiten, der seit 2002 in der
Rock & Roll Hall Of
Fame eingeführten Gruppe,
von der drei der vier
Mitglieder den exzessiven
Lebensstil mit dem Leben
bezahlt haben. Was vor
allem beeindruckt, ist nicht
nur die Vielzahl der Songs
(insgesamt 43) und die
Tatsache, dass Titel von
Emerson, Lake & Palmer
ebenso auftauchen wie
der Rubettes, Blondie oder
Clash, sondern die Tiefe
der Dokumentation, die
über die in diesem Geschäft üblichen Lobhudeleien weit hinausgeht, so
weit, dass der damals noch
lebende Johnny Ramone
nach der Ansicht erschüttert war. Und das macht
diesen Streifen zu einem
der Filme, die weit über die
Musik hinausgehen. Das ist
ein Pflicht-Teil!
Xhol Caravan
Talking To My Soul
Garden Of Delights DVD
01/Milestone Mailorder
Ob es vor dieser überhaupt
schon eine DVD mit Krautrock gegeben hat, ist eine
Frage, die ich nicht sicher
beantworten kann. Umso
schöner wäre es, wenn die
erste diese sein könnte, die
eine der besten und originellsten Gruppen der ersten
Krautrockjahre vorstellt, die
1970 Material von ihrer
ersten LP in den Studios des
SWR in Baden-Baden präsentieren durfte. Offensichtlich ließen sich sowohl der
Regisseur wie die Kameraleute von der Vitalität der
Musik mitreißen und so entstanden Bilder, die in ihrer
Schönheit und Kraft an die
große Zeit der psychedelischen Poster erinnern.
Dazu kommen noch zwei
Fassungen von All Green,
die bei Reunions in den
Jahren 2003 und 2004
gefilmt wurden. Das stellt
einen zusätzlichen Reiz dar,
denn das ermöglicht den
Vergleich zwischen der
ersten Gruppe und den
Veteranentreffen mehr als
30 Jahre später. Zusammen
mit den ausgezeichneten
Linernotes ist das eine aufsehenerregende Scheibe aus
der Urzeit des Krautrock,
die noch dazu in einer
Qualität über den Bildschirm kommt, dass man die
Vergangenheit mit ganz
anderen Augen sieht, was
auch an der zeitlosen Klasse
der Musik liegt, die bis
heute überzeugt.
Jimmy Scott
If You Only Knew
Rhino WMS 0349 70373-2
Es gibt Karrieren in
der Popmusik, die weit
über das Aufstieg-ErfolgAbstieg-Schema
hinaus
gehen. Dazu gehört sicher
die Laufbahn des diminuitiven Vokalisten, der aufgrund eines in der Kindheit
unbehandelten Hormonfehlers bis heute wie eine
Frau klingt. Daraus einen
Film zu machen, erfordert
Mut zur Ehrlichkeit und
auch, die Sachen anzusprechen, die weh tun. Das taten
sowohl der Held als auch
der Regisseur Matthew
Buzell und das ergab ein
Produkt, das seit seinem
Entstehen 2002 bereits
Preise auf drei Festivals
eingeheimst hat. Zurecht,
denn sie stellt sowohl die
Klasse seiner Stimme vor
als auch die Umbrüche in
seinem Leben, die in den
80er Jahren zu einer Tätigkeit als Portier und Kellner
in New York führten. Doch
das ist nicht alles: Ein
Kurzfilm über Scott ist
ebenso zu sehen wie
Kommentare der Filmemacher und des Ehepaars
Scott sowie ein Essay im
Rahmen der Linernotes.
Das macht die DVD zu
einem der raren Teile, die
weit über die Musik hinausgehen und etwas über das
Leben der Musiker im 20.
und 21. Jahrhundert erzählen, jenseits der Hitparaden
und der sich ähnelnden
Erfolgsgeschichten.
Plattenkritiken I
Oldie Markt 07/05
Ulrich Roski
Schwoche sprach zu seiner Schwochen
Conträr/Indigo 5919-2
Der begnadete Musiker und
Reimer aus Berlin schuf
mit der Familie Schwoche
das klassische Bild der
Kleinbürger aus Berlin in
den 70er Jahren. Seine auf
verschiedenen Platten verstreuten Werke wurden mit
thematisch ähnlichen Liedern zu dieser CD kompiliert, die Roski so bringt,
wie man ihn in Erinnerung
behalten sollte: Als wortgewaltigen und virtuosen
Texter und Klavierspieler,
dessen sorgfältige Aussprache ebenso ein Markenzeichen war wie seine
immer punktgenauen Texte.
Johnny Warman
Hour Glass
Angel Air SJPCD 183
Belle & Sebastian
Push Bar To Open
(2 CD)
Jeepster 015/Alive
Die Qualität einer Gruppe
zeigt sich vor allem in
dem Material, das sich
auf den B-Seiten versteckt.
Das schottische Duo belegt
mit dem Sampler, dass es
offensichtlich zu den raren
Gruppen gehört, die in der
Lage sind, auch für die
Lieder, die eher für die
Sammler bestimmt sind,
richtig gute Melodien zu
schreiben. Folglich gibt es
eine Fülle hübscher, verträumter Stücke, die durch
ihre Refrains ebenso gefallen wie durch die sparsamen Arrangements, die sie
erst zur Geltung bringen.
The Korgis
Kollection
Angel Air SJPCD 204
Vor seinem großen Erfolg
mit einem auf Elektronik
basierenden Sound war
der Engländer ein ganz normaler Poprocker, der es
nach dem Misserfolg mit
Bearded Lady alleine versuchte. 1978 erschien dieses
Album, das ihn als typischen Rocker der 70er Jahre
präsentierte, mit der Gitarre
zusammen mit den Songs
im Vordergrund und als
guten Sänger. Das ist guter
bis sehr guter Poprock mit
starken Melodien und acht
Bonustracks (Angel Air,
PO Box 14, Stowmarket,
Suffolk, IP14 1EN, UK).
Stackridge gehörten in den
70er Jahren zu den Artrockbands von der Insel, die
es nie über einen kleinen
Kreis von harten Fans hinaus schafften. Andy Davis
zog daraus die Lehre, dass
er nach dem Split mit Andy
Warren Radio-taugliches
Material schreiben wollte
und das gelang den beiden
ausgezeichnet: If I Had You
und Everybody’s Got To
Learn Sometime kamen in
England unter die Top 20
und der Rest des Materials
mit 4 raren Liedern beweist, wie gut der Pop der
beiden war.
25
Nightranger
Tokyo Blitz
Mausoleum 251038 /
Soulfood
Japan ist für viele Metal
Bands ein sicherer Hafen
gewesen und das nützten
auch die Hardrocker aus
San Francisco aus, die nach
ihrer Reunion 1996 ein Jahr
später durch das Land der
aufgehenden Sonne tourten und in Tokio dieses
Konzert mitschnitten, das
zurecht den Untertitel
Greatest Hits Live trägt.
Genau das ist es, was den
Hörer erwartet, mit einigen
Zugaben von der damals
neuen CD und das bedeutet
guten Hardrock, der 1999
erstmals in der Form in den
Läden stand.
Quiet Riot
New And Improved
Mausoleum 251063 /
Soulfood
Nicht viel anders erging
es den in den 80er Jahren extrem erfolgreichen
Metall-Arbeitern, die sich
1997 wieder zusammen gerauft hatten und dann auf
Achse gingen. 1999 kam
dann dieses Album auf
den Markt, das die Touren,
die man seitdem absolviert
hatte, dokumentierte. Das
klang einen guten Teil härter
als bei den Kollegen, aber
ansonsten ist vieles gleich:
Der Mix aus alten und
neuen Songs, die gute Form
der Herren und die Tatsache,
dass das Label aus Belgien
etliche Bonus-Tracks zugab.
L.A. Guns
Cocked And Reloaded
Mausoleum 251046 /
Soulfood
Die 80er Jahre waren
ein tolles Jahrzehnt für
den Heavy Metal in Los
Angeles. Damals fand
auch die Truppe um Tracii
Lords zusammen, die wie
die Kollegen von Mötley
Crüe ihre Lektion aus dem
Glamrock der 70er gelernt
hatte. Das war vor allem
eines: Krass. Eines ihrer
besten Alben war das
1989er Opus Cocked And
Loaded, das sie nach ihrer
Reunion 2000 noch einmal
aufnahmen und das ist
das Material, was man
hier bekommt, mit etlichen
Bonustracks aus der Zeit.
King Kobra
Number One
Mausoleum 251047 /
Soulfood
Carmine Appice ist der ehemalige Musiker von Vanilla
Fudge, der danach am
besten auf die Füße kam.
Dank vieler Stationen wie
der bei Rod Stewart blieb er
immer im Rampenlicht und
gründete 1983 diese Band,
als er von Ozzy Osbourne
gefeuert worden war. Mit
ihrem genau in die Szene
von damals passenden
Glam-Metal landeten sie in
ihren verschiedenen Ausgaben etliche Hits und die
stellte diese CD zusammen.
Das ist zwar nicht sonderlich originell, aber effektvoller Metal.
Steve Wynn
What I Did After My
Band Broke Up (2 CD)
Blue Rose 112/Soulfood
Die Kreativität, die in einer
Band steckt, kann man auch
anhand dessen festmachen,
was sich nach dem Ende
der Einheit ergibt. Dream
Syndicate war vor allem
Steve Wynn und das zeigen die Karrieren seiner
Kollegen. Nur er wurde als
Solist tätig und das seit
1990. Die erste CD bringt
seine besten Lieder seit
damals und auf der zweiten
Platte gibt er 14 Songs
dazu, die er nur von Chris
Cacavas am Klavier begleitet neu einsang. Das gibt
dem Sampler das Salz in
die schmackhafte Suppe.
Various Artists
He Sings The Blues
(2 CD)
EMI 24387 36182
Die Definition von Genres
in der populären Musik
ist oft eine Sache von
gut Glück. Warum dieser
Sampler abgesehen davon,
dass es ein guter Titel ist,
so bezeichnet wurde, wird
ein Geheimnis der Leute
bleiben, die ihn kompiliert
haben. Blues im engeren
Sinne des Wortes findet
man nämlich hier eher selten, dafür mehr Soul und
Jazz, wofür Namen wie Nat
King Cole, Sammy Davis
jr. oder Dean Martin als
Beweis dienen könnten.
Davon abgesehen bringen
die 32 Titel eine Menge.
26
Plattenkritiken II
Oldie Markt 07/05
Various Artists
Oldie-Börse
Bear Family BCD 17016
Various Artists
Hammond Heroes
Bear Family BCD 16756
Eine Radiosendung, die für
den normalen Musikfan die
Titel findet, die der sucht,
dürfte der Traum der so la
la-Musikhörer sein. Die,
die der CD den Namen gab,
existiert seit 10 Jahren in
Bremen und stellt ihre
Resultate jetzt vor. Klar,
dass das Spektrum ebenso
breit gestreut ist wie die
Künstler, die von Marie &
Donny Osmond bis zu
den Shabby Tigers reichen.
Diese Bandbreite sorgt für
viel Abwechslung, aber ab
und zu auch für etwas fehlenden Tiefgang. Doch die
Mischung machts.
O’2L
Doyle’s Brunch
Concord/in-akustik 069
85212
Jane Mangini und John
O’Reilly haben zwar einen
seltsamen Namen für ihre
Gruppe gefunden, aber
davon abgesehen machen
sie eine schöne, elegante
Musik zwischen Jazz und
Rock, die sie rein instrumental herstellen. Das ist
vor allem elegant und Jane
Mangini fielen einige gute
Kompositionen ein. Ihre
Keyboards dominieren zudem den Klang, während
ihr Partner sich auf exotische
Percussion-Instrumente spezialisiert hat.
Allerdings fehlt ab und
zu die Melodie.
Dass eine CD einer Orgel
gewidmet wird ist eher selten der Fall. Aber bei der
der Firma Hammond macht
das Sinn, denn sie war
einige Jahre in den 60ern
das Instrument für die
besten Keyboarder, ob das
nun Brian Auger, Keith
Emerson oder Alan Price
waren. Von ihnen gibt es
einige Beispiele, die stilistisch vom Jazz über den
Blues bis zum Rock gehen
und zeigen, wie sehr man
den Klang des oft als spießig verschrieenen Instruments variieren konnte. Das
führte zu einer tollen CD.
Various Artists
Soul Sugar Vol. 2
Columbia Sony BMG COL
519357-2
In England ist es seit
Jahrzehnten für DJs das ein
und alles, Singles zu besitzen, die sonst kein anderer
hat. Das führt zu fantastischen Preisen für raren
Soul in England. Auf dem
Kontinent ist das bei weitem
nicht so, aber dass ein DJ
seine Kunden prägen kann,
zeigt diese Kompilation,
die aus dem gleichnamigen
Wiener Club stammt. Hier
hat Gründer und DJ Arno
Sturmer einige Pretiosen aus
seiner Sammlung kompiliert, die raren Soul der 60er
und 70er Jahre bringen.
Hörenswert!
Various Artists
Recovered Vol. 2
Columbia Sony BMG COL
519358-2
Zwar wurde dieser Sampler
ebenfalls von Sturmer zusammengestellt, aber das
Motto ist ein anderes:
Cover von Soul-Klassikern
von anderen Soulsängern
als denen, die damit den
Hit hatten. So gibt es
Sitting On The Dock Of The
Bay von Peggy Lee, Louie
Louie von Otis Redding
und Fever von Alvin
Robinson. Da Sturmer
wirklich obskures Material
auftrieb, ist das eine CD,
die nicht nur musikalisch
gefallen kann, sondern bei
der auch die Raritätenjäger
auf ihre Kosten kommen.
Various Artists
Marsch der Minderheit
(2 CD)
Pläne ARIS 82876688362
Als das Dortmunder Label
1965 gegründet wurde,
stand es vor allem für Lieder
jenseits der damals noch
herrschenden Klasse. Dafür standen Namen wie
Degenhardt, Süverkrüp oder
Hüsch. Dass es diese Zeit
überlebt und sich bis heute
weiterentwickelt hat – siehe
den Weltmusik-Sampler im
letzten OM – spricht für die
Fähigkeit der Leitung, die
Zeichen der Zeit zu erkennen, während diese CD
beweist, dass man seinen
alten Werten dennoch treu
geblieben ist. Und das ist
die wirkliche Leistung.
Elizabeth McQueen
Happy Doing What
We’re Doing
Me&My/inak 068 1021
Wer sich etwas in der
Geschichte der englischen
Rockmusik auskennt, wird
den Titel als Song von
Brinsley Schwarz erkannt
haben und damit hat er den
Schlüssel für das Album der
Sängerin aus Austin, Texas
gefunden. Die nahm nämlich mit Ausnahme eines
von ihr verfassten Titels
nur Songs der sogenannten Pubrock-Ära auf. Das
ist musikalisch dank der
punktgenauen Umsetzung
von The Firebrands und
ihrem guten Gesang eine
richtig starke CD jenseits
der Traditionspflege.
Ellis Paul
American Jukebox
Fables
Philo/in-akustik 06512462
Die Musikbox gehört in
amerikanischen Lokalen
nach wie vor zur StandardEinrichtung. Ob aber die
Musik des Singer/Songwriters aus Boston darin zu
finden ist, wage ich zu
bezweifeln. Das hat nichts
mit der Qualität der Musik
des Mannes zu tun, die im
Rahmen seines Stils zwischen Folk, Country und
Pop durchaus zu den besseren zählt, sondern eher
damit, dass in Kneipen
Musik der lauteren Art
angesagt ist – akustische
Klänge sind da eher deplaziert.
Kathleen Edwards
Back To Me
Zoe/in-akustik 067 10472
Alana Davis
Surrender Dorothy
Telarc/in-akustik 080
85508
Die Firma steht eher für
Blues als für die Klänge
aus der Singer/Songwriter
Ecke, aber schon das
Cover zeigt die ähnliche
Aufmachung wie die der
Kollegin von nebenan. Im
Gegensatz zu der jedoch
geht die Dame akustisch
vor. Das hat seinen Reiz,
weil die Stimme von Alana
Davis gut ist. Aber das lässt
sich von ihren Songs nicht
in dem Ausmaß sagen und
da hat sie ein Problem.
Denn ohne die eingängigen
Songs werden die schlichten Arrangements schnell
langweilig.
Stilistisch besteht zwischen
der Musikszene der USA
und der Kanadas nicht der
ganz große Unterschied. So
könnte die Platte der
Singer/Songwriterin ohne
Probleme auch von einer
Kollegin aus der USA stammen. Sowohl die Musik
zwischen Folk und Country,
als auch die sowohl
elektrisch wie akustischen
Arrangements und die
Stimme der Frau haben keinen lokalen Charakter, dafür
aber eine gute Qualität, auch
wenn die ganz großen
Lieder nicht zu finden sind.
Aber die Wärme gefällt.
Plattenkritiken III
Oldie Markt 07/05
27
Patricia Vonne
Guitars & Castanets
Corazong 255 080 /
Soulfood
Mexiko liegt nicht weit von
Texas und das gilt auch für
die spanische Musik. Das
spiegelt der Titel der CD
wider und auch die Musik
der Dame. Im Vergleich zur
ersten Platte sind diesmal
nicht nur die Songs deutlich besser, sondern auch
der Mix aus knackigem
Rock und den Elementen
der spanischen Musik, die
eher akustisch angerichtet
werden. Zusammen ist das
eine richtig gute Musik, bei
der die beiden Zutaten sich
harmonisch ergänzen. Kein
Wunder, dass sie in Austin
angesagt ist.
Lost In Tears
To No Avail
Locomotive LM207 CD /
Alive
Heavy Metal aus Finnland
ist bekannt für seine Kompromisslosigkeit. Da geht es
so richtig hart ab und da
machen die fünf auf ihrem
zweiten Album keinen
Unterschied. Eine Feststellung ist dabei aber wichtig:
Mit Death- oder Black
Metal haben sie nichts am
Hut, eher mit dem Heavy
Rock der 60er Jahre. Der
Blues taucht da immer wieder auf. Das ist ein guter
Sound, aber eines fehlt:
Songs. Dafür hatte das
Quintett auf der Suche nach
dem richtigen Klang offensichtlich keine Zeit mehr.
Evil Masquerade
Theatrical Madness
Frontiers FR CD 238 /
Soulfood
Progressive Metal ist derzeit der angesagte Stil in
der Metal-Szene und da
muss man schon klotzen,
um aufzufallen. Um das zu
tun, hat das Quartett gute
Voraussetzungen, denn drei
der vier Herren spielten
zuvor in anderen Gruppen
in demselben Stil. Das hat
sich diesmal ausgezahlt,
denn es stimmen sowohl
die Songs als auch die
Zusammensetzung der verschiedenen Zutaten. Und
das bedeutet, dass beispielsweise der Pomp nicht
über Gebühr strapaziert
wird.
Soul Sirkus
World Play
Frontiers FR CD 239-E /
Soulfood
Neal Schon scheint ein wirklich hart arbeitender Mann
zu sein. Vor kurzem erschien
eine Soloplatte, jetzt diese
CD der Band um ihn und Jeff
Scott-Soto und bald kommt
die neue CD von Journey.
Bei der Besetzung der Band
ist es kein Wunder, dass das
Quartett seine Inspiration
von den Vorbildern aus den
70er Jahren holte, wobei
besonders Deep Purple
anklingt. Dank der Songs
und der fraglosen Klasse von
Scott-Soto und Schon ist
das eine mehr als solide
Hardrockplatte der klassischen Art geworden.
Lana Lane
Lady Macbeth
Frontiers FR CD 237 /
Soulfood
Zum 10jährigen Jubiläum
muss man schon etwas
mehr machen als eine normale CD und so stellte
das Duo um die Sängerin
und den Keyboarder und
Songschreiber Erik Norlander eine Konzept-CD
nach dem berühmten Stück
Macbeth her. Da sie eh zwischen dem Metal und dem
Artrock angesiedelt sind,
passt das durchaus, aber auf
der anderen Seite war der
Anspruch wohl eine zu
große Verlockung, so dass
der Bombast etwas zu häufig sein hässliches Haupt
erhebt.
Hartmann
Out In The Cold
Frontiers FR CD 236 /
Soulfood
Fähigkeiten als Sänger
oder Instrumentalist allein
machen noch keine gute
Platte. Das muss der
Sänger, Gitarrist und
Songschreiber irgendwie
missverstanden
haben,
denn bei seinem ersten
Alleingang hat er nicht
mehr als Melodic RockDurchschnitt zustande gebracht und das liegt vor
allem an den Songs, die
nicht aus den Klischees
herausfinden und vor allem
das vermissen lassen, was
dem Genre dem Namen
gegeben hat: Gute, mitreißende Melodien.
Spearfish
Area 605
Lion Music LMC 127 /
Alive
Im Gegensatz zu den
Bands aus Finnland steht
Schweden eher für die
kommerzielleren Abarten
der harten Rockmusik,
wofür diese Gruppe, die
seit 2002 Platten auf den
Markt bringt, ein gutes
Beispiel ist. Denn sie bringt
Hardrock der klassischen
Art, mit guten, melodischen
Songs, die mit einem kräftigen Schuss Härte umgesetzt
werden. Aufgrund dieser
Machart ist das richtig guter
Hardrock, der weder die
Songs noch die instrumentale Seite außer Acht gelassen hat.
Alex Masi
In The Name Of
Beethoven
Lion Music 136/Alive!
Der Titel des Albums stellt
auch das Programm der
CD dar. Der Gitarrist aus
Venedig interpretiert nämlich Kompositionen des
deutschen Klassikers. Das
reicht vom ersten Satz
der fünften Sinfonie bis
zur Mondscheinsonate –
Klassik pur also. Das auf
der Gitarre zu tun, ist
gewiss nicht einfach und
von der Virtuosität her ist
das beachtlich. Dank der
opulenten Melodien des
berühmten Mannes kommt
das auch gut, aber ab und
zu ist die Gitarre nicht das
richtige Ausdrucksmittel.
Iron Mask
Hordes Of The Brave
Lion Music LMC 131 /
Alive!
Verglichen mit der All StarBesetzung von Soul Sirkus
geht die des Gitarristen
Dushan Petrossi zwar stilistisch genau in dieselbe
Richtung, aber sie besitzt
nicht die Qualität der
Musiker und der Lieder. So
klingt das zwar häufig recht
vertraut und man wartet auf
den Moment, wo es richtig
los geht, aber dann kommt
nichts mehr nach. Das liegt
vor allem an der fehlenden
Klasse der Kompositionen,
die den stilistischen Ansatz
nicht so transportieren können, wie das für eine gute
Platte nötig wäre.
Cemetary
Phantasma
Black Mark BMCD 170 /
Soulfood
Bei einer Band mit dem
Namen (= Friedhof) darf
man wohl mit Fug und
Recht Death Metal erwarten, aber diese Vermutung
trifft auf die Gruppe des
Produzenten und Songschreibers Mathias Lodmalm nicht zu. Das ist zwar
sicher düster, aber eben
weder so heavy, noch vom
Gesang her so verstörend
wie der klassische Stil. Da
man zudem Songs feststellen kann, ist das eine gute,
harte Rockplatte, die zwar
nicht gerade Frohsinn verbreitet, aber vor allem
guten Rock bietet.
28
Plattenkritiken IV
Oldie Markt 07/05
So überlaufen seit Jahren
das Gebiet des progressive
Metal auch ist, so gibt es
dennoch noch neue Wege
und Ansätze. Gemeinhin
wird die Verbindung von
Metal und Artrock recht
bombastisch angerichtet,
aber da machen die
Holländer nicht mit. Sie
nahmen auch Elemente des
progressiven Rock und
gaben den Metal dazu,
ohne jeden Bombast, aber
durchaus mit guten Songs
und einem starken Sänger.
Das kommt richtig gut und
ist eine echte Alternative zu
der gängigen Machart.
At War With Self
Torn Between
Dimensions
FES 4004/Alive!
Progressiven Rock gibt
es trotz der Übermacht
der Metal-Abteilung immer
noch und der US-Gitarrist
Glen Snelwar ist ein Fan
der Pioniere der 70er Jahre,
denen stilistische Grenzen
schnurz waren. Wie die
mixt er Rock und Jazz und
pfeift auf den Gesang. Das
demonstriert auf der einen
Seite sein beachtliches
Können, aber es fehlen ihm
die Stücke, die seine Platte
für Hörer, die nicht nur auf
die Fingerfertigkeiten eines
Instrumentalisten fixiert
sind, interessant machen
würde.
Morgana Lefay
Grand Materia
Black Mark BMCD 179 /
Soulfood
Die Skandinavier haben
schon eine Affinität zu den
dunklen Seiten des Metal
und da macht eines
der Aushängeschilder der
Szene keine Ausnahme,
aber es richtet seinen
Sound cleverer aus als viele
Kollegen. Da gibt es zwar
die Ingredienzien, die den
Stil ausmachen, aber sie
werden in ein Umfeld integriert, das sie nicht so zur
Geltung kommen lässt, wie
das sonst in dem Genre der
Fall ist. Deswegen ist das
recht guter Metal, wenn
einem das Fehlen von
Songs nichts ausmacht.
Epica
Consign To Oblivion
Transmission TM-052 /
Alive!
Es ist oft so, dass eine Band
durch einen Ausflug auf ein
eher untypisches Gebiet
neue Inspirationen erhält
und das hätte man von den
Holländern nach der akustischen CD von letztem Jahr
auch erwarten können.
Aber trotz der großen
Versprechungen im Promotext (von der Kultur der
Maya beeinflusst; große
Abwechslung bei den
Songs) ist das zu keiner
Zeit mehr als Durchschnitt,
sowohl von den Songs wie
von den Arrangements her.
Da hilft auch Sängerin
Simone Simons nicht.
Temper Temper
Same
Revelation REV 127 /
Cargo
Für die Punks war er die
Lachnummer: Der progressive Rock der 70er, mit seinen endlosen Soli und seinen langen Tracks. Der
feiert seit einigen Jahren
seine Wiedergeburt, zuerst
in der Verbindung mit dem
Metal und jetzt auch fast
so, wie er damals gespielt
wurde. Sicher: Die langen
Soli gibt es nicht mehr,
aber den Rest schon und
das bedeutet auch, dass
man nach starken Songs
vergeblich suchen wird.
Deswegen bleibt das auf
Dauer zu gleichförmig und
im Durchschnitt.
Mortal Love
I Have Lost
Massacre MAS CD 0448 /
Soulfood
Die unterschiedlichen Gesichter des progressive
Metal zeigt auch die norwegische Band, die von
ihrem Label eher in den
Gothic-Bereich gepackt
wird. Das haut nicht hin,
dazu ist das Ganze zu dramatisch und zu melodisch.
Es gibt zwei Vorteile,
die die Skandinavier ins
Treffen führen können: Ihre
Sängerin und die Songs.
Die eine gibt der Gruppe
ein Gesicht – optisch und
akustisch. Und letztere lassen sie aus der großen
Masse des Mittelmaßes
herausragen.
Jack Frost
Wannadie Songs
Massacre MAS CD 0475 /
Soulfood
Dass Rock auch ganz schön
krank sein kann zeigen die
Österreicher mit der Ansicht auf dem Rückcover
und da will dann auch die
Promofirma nicht zurückstehen, die die CD als
Soundtrack zum Freitod
preist. So schlimm ist die
Musik auch wieder nicht.
Sie ist kein Heavy Metal,
aber so richtig düster. Auch
das Tempo fehlt: Hier geht
es auch langsam zu. Das hat
durchaus ein Gesicht, aber
im Zusammenhang mit den
Botschaften kann man
schon etwas das Gruseln
kriegen.
Tyler
Don’t Play
Der freie Raum für Musik /
Edel 0260012ABM
Österreich ist nicht gerade
das Zentrum der Rockmusik. Da kann es schon
einmal passieren, dass
Trends
etwas
später
ankommen. So wie der
Grunge. Der ist jetzt in
Wien eingetroffen – das
lässt das Debüt der Band
von dort vermuten, die hier
musizieren, als ob es
Nirvana noch gebe. Das
machen sie allerdings recht
gut, denn ihre Attacken
wirken fast so wütend wie
die von Cobain&Co. und
ab und zu fielen ihnen richtig gute Songs ein. Austria
rockt wirklich.
Susi Hyldgaard
Blush
Enja 9165 2
Yvonne Moore
Put Out The Trash
Pläne ARIS 82876 686822
Eigentlich kennt man das
Label als Heimat des Jazz,
aber da passt die Sängerin
aus Norwegen nicht hinein.
Gleichzeitig könnte man
zurecht fragen, ob sie irgendwo hingehört. Denn ihre
Musik ist abgesehen von der
Dominanz ihrer Stimme
kaum einem Stil zuzuordnen.
Das ist vor allem schöne,
ätherische Musik mit sparsamen Arrangements, die dank
des Gesangs manchmal an
Alanis Morrisette erinnert,
nicht jedoch vom Sound
her. Man sollte sich diese
Scheibe einfach einmal
selbst anhören.
Lang, lang ists her, da
konnte man vom Klang
einer Band wenigstens ab
und zu auf das Land schließen, wo sie herkam. Das ist
anders geworden. Diese
Dame zum Beispiel würde
man wohl im amerikanischen Süden ansiedeln,
aber tatsächlich kommen
sie und ihre Musiker aus
der Schweiz. Das ist eine
schöne Überraschung und
das meine ich im wahrsten
Sinne des Wortes. Denn die
Musik ist guter Soul und
Blues mit teilweise guten
Songs und das macht oft
Spass.
Novact
Tales From The Soul
Sensory SR 3025 / Alive!
Plattenkritiken V
Oldie Markt 07/05
29
The Blaster Master
Tuffer Than Roots
Grover/SPV 083-127302
Two Tone Club
Turn Off
Grover/SPV 083-127312
Ana Popovic
Ana!
Ruf/in-akustik 062 1106
Imperial Crowns
Preachin’ The Blues Live
Ruf/in-akustik 062 1090
Treibhaus
Unsterblich
Kneeven KN1001/Alive!
Bräuchte es noch einen
Beweis, dass Reggae und
Ska internationale Genres
sind, dann wäre er mit dieser Band aus Finnland
erbracht. Die klingt nämlich so authentisch wie eine
Gruppe aus den USA oder
Jamaika. Dabei lässt der
Name zunächst Vermutungen in Richtung Dub aufkommen, aber nach dem
ersten Titel entpuppt sich
die Gruppe als gewitzte
Ska-Pop-Formation, die sowohl höchst tanzbar musizieren wie gute Songs
schreiben kann. Dank der
Zutaten ist das richtig gut.
Genauso international wie
die Band aus Finnland ist
auch diese Truppe, die aus
Frankreich kommt. Dort ist
sie richtig erfolgreich und
das kann sie hier auch werden, denn in ihren besten
Momenten erinnert sie an
Madness. Zwar hat sie
nicht ganz das Tempo der
bis heute unerreichten
Engländer, aber das Songmaterial der Jungs ist richtig gut und die Umsetzung
nicht minder. Vor allem
haben sie keine Hemmung,
den puren Stoff zugunsten
des Pop einmal außen vor
zu lassen – das ist clever.
Die in Amsterdam lebende
Belgraderin suchte sich für
ihr erstes Live-Album (ihr
zweites überhaupt) den
berühmten Club am Melkweg heraus und die
Atmosphäre dort half ihr, um
einen richtig guten Konzertmitschnitt hinzulegen. Der
nicht so große Raum kam
ihrem Klang genauso entgegen wie die Interaktion mit
den Zuschauern. Da sie
außerdem ebenso gut singen
wie Gitarre spielen kann,
hatte sie von vorne herein gewonnenes Spiel und
diese Sicherheit prägt diese
Scheibe.
Das Debüt des Trios aus
Los Angeles war eine tolle
Mischung aus Rockabilly
und dem Blues und dass
das live fast noch besser
funktioniert,demonstrierten
die drei auch anlässlich der
Rockpalast-Aufzeichnung
im Harmonie Club in
Bochum. Das fetzte genauso wie auf der Platte und
dank der Club-Atmosphäre
wirkte das noch ein
Quentchen direkter und
lebendiger, was einer solchen Musik immer gut tut.
Deswegen ist das eine
Gruppe, von der man sich
noch viel erwarten darf.
So richtig lebendig ist die
deutsche Hip-Hop-Szene
nach ihrer großen Zeit in
den 90ern nicht mehr. Da
fehlt ein frischer Wind
und der könnte von Curt
Doernbergs Projekt aus
Hannover kommen. Der
mixte nämlich jede Menge
zusammen. Da wird man
Techno-Elemente ebenso
finden wie beinharten
Rock, die passenden Texte
wie den typischen Rhythmus. Das ist ab und zu vielleicht zu gesucht und klingt
nicht ganz rund, aber auf
der anderen Seite ist das
starker, aggressiver Sound.
The Paperboys
Dilapitated Beauty
(2 CD)
True N. 315 / Sunny Moon
Es ist schon erstaunlich, dass
gerade in Kanada eine starke
Fraktion der irischen Musik
existiert. Doch diese Band
besitzt nur noch Spurenelemente der keltischen Musik,
dafür aber umso mehr Elemente der aktuellen Singer/
Songwriter-Szene, die sie in
einen relativ ruhigen Stil
umsetzt. Das klingt über
weite Strecken sympathisch
und besitzt einen warmen
Charakter, aber es fehlen
zumeist die Songs, die aus
dem guten Sound gute
Musik machen würden. Da
müssen die Jungs noch daran
arbeiten.
North Mississippi
Allstars
Hill Country Revue
Cooking V./Indigo 5896-2
Die großen Bands aus den
Südstaaten der USA zeichnete alle dieser unnachahmliche Groove aus, der
vom Blues genauso wie
vom Rock und dem
Country lebte. Die Band
der Gebrüder Dickson hat
sich zwar dem Blues verpflichtet, aber Puristen sind
sie nicht. Deswegen haben
sie diesen Rhythmus auch
und er ist ein wichtiger
Bestandteil auch dieses
Konzertmitschnitts,
bei
dem sie von etlichen
Gästen unterstützt wurden.
Im Vordergrund jedoch
steht ihr Sound.
Joseph Parsons
The Vagabond Tales
Blue Rose BLUCD 0366 /
Soulfood
Der in Philadelphia lebende
Mann aus dem US-Staat
Pennsylvania ist ein Routinier auf dem Label aus
Schwaben: Dies ist schon
seine vierte CD dort und sie
unterstreicht seine Qualitäten als einer der besten
Singer und Songwriter der
neuen Generation. Er mixt
sowohl Folk-, wie Countryund Rock-Elemente mit
guten Songs und akustischen sowie elektrischen
Klängen, die der Sänger
Parsons stets souverän meistert. Das macht seine vierte
zu seiner bislang besten
CD.
Recover
This May Be The Year I
Disappear
Universal 602498636916
Bei einigen Aussagen in
diversen Zeitschriften über
Platten, die man dann selbst
hören kann, fragt man sich
schon, welche Kriterien
eigentlich einige Kollegen
anlegen. Diese CD wurde
beispielsweise als Meisterwerk bezeichnet – bitte? Das
ist zugegeben recht guter,
kerniger Rock mit einem
kräftigen Schuss Grunge,
aber doch nicht mehr. Wo
bitte sehr sind hier ad eins
die starken Songs und ad
zwei der individuelle Stempel, der bei einem Meisterwerk nicht fehlen sollte?
Aha: Nirgends. Geht doch.
Wild T&The Spirit
True Bliss
Herman’s/in-akustik 018
0352
Seit den 60er Jahren gibt es
die Fusion aus Blues und
Soul, der sich im Sog
des Rhythm&Blues der
50er Jahre entwickelte. Das
kommt vielleicht auch daher, weil Tony Springer
von Trinidad aus nach
Kanada einwanderte. Vor
allem ist er zwar Bluesrocker, aber erst die Verbindung mit dem Soul
macht seinen Sound zu der
süffigen Sache, die die
erste europäische CD geworden ist. Die hat einen
feinen Groove, einen starken Gitarristen und ebenso
guten Sänger – guter Stoff.
30
Plattenkritiken VI
Oldie Markt 07/05
Melanie C
Beautiful Intentions
313 Music/WSM 3730
04836 2
Dass Melanie Chisholm die
beste Sängerin und begabteste Musikerin der Spice
Girls war, ist nun wirklich
kein Geheimnis. Als einzige des Quintetts hat sie als
Solistin den Erfolg der
Gruppe für sich beibehalten
und warum das so ist,
zeigt diese CD: Sie hat das
Gespür für richtig guten
Poprock. Auch wenn der
Hit der einzige Songs ist,
an dem sie als Autorin nicht
beteiligt war – der Rest
beweist
nachdrücklich,
dass ihre Fähigkeiten auf
dem Feld kaum geringer
sind als ihre stimmlichen.
Vic Chesnutt
Ghetto Bells
New West NW6071/Blue
Rose/Soulfood
So recht war es bislang
nicht zu verstehen, warum
der Singer/Songwriter aus
Georgia unter Kollegen
einen so guten Ruf genießt,
denn die CDs waren eher
amateurhaft. Doch diese
Platte geht in die Richtung
qualitativ guter Produktion.
Das liegt zum einen an
den Songs, zum zweiten
am Gesang und zum dritten
an den Mitspielern im
Studio. Natürlich muss
man immer noch schräge
Passagen akzeptieren, aber
insgesamt klingt das wie
eine professionelle und
gute Produktion.
Adrian Belew
Side One
Sanctuary SANCD 351 /
SMS
Das ist sie also, die CD, die
im letzten Teil der King
Crimson-Story angekündigt wurde und sie beweist,
wie viel Belew in King
Crimson steckt und umgekehrt. Denn das klingt vor
allem widerborstig und
harsch. Die Melodien, die
ihn oft ausgezeichnet
haben, findet man hier
eher selten, dafür steht der
Gitarrist im Vordergrund
und
der
lässt
das
Instrument seiner Wahl
sägen, kratzen und toben.
Die Elektronik hat das
Sagen und das ist bemerkenswert.
Rory Block
From The Dust
Telarc/in-akustik 080
83614
Es ist gut, wenn man ab und
zu daran erinnert wird, dass
der Blues als rein akustische
Musik anfing. Die Dame
aus den USA, die seit mehr
als 30 Jahren unterwegs ist,
ist jetzt zu der klassischen
Art des Blues zurückgekehrt und sie kann das.
Denn sie hat eine klasse
Stimme und als Gitarristin
hat sie auch einiges drauf.
Da sich zudem die Lieder
aus Klassikern des Genres
und eigenen Kompositionen
zusammensetzen, ist das
eine ihrer besten, weil
einfachsten, emotionalsten
Platten geworden.
Giora Feidman
Safad
Pläne/ARIS 82876 688352
Los Super 7
Heard It On The X
Telarc/in-akustik 080
83623
So recht ist es nicht klar, wer
oder was dieses Projekt
eigentlich ist, aber man
kommt dem Ganzen wohl
am nächsten, wenn man es
als umgesetzte Idee des
Produzenten Dan Goodman
bezeichnet, der mit der
Creme de la Creme der
Texas Musik-Szene seine
Vorstellung von dem umsetzt, was er gerne hört.
Das Konzept hinter diesem
Album war es, die Musik
noch einmal herzustellen, die
in den 50er und 60er Jahren
aus Mexiko von dem Sender
X kam, der keine Grenzen
kannte. Und das gelang.
Steve Skaith Band
Empires & Us
Pläne/ARIS 82876 685272
Steely Dan
Piano Jazz
Concord/in-akustik 069
120482
Der Titel verrät den Anlass,
anlässlich dessen Walter
Becker und Donald Fagen
im Radio auftauchten, denn
am 23. 7. 2002 lud sie
Marian McPartland ein, um
in ihrer Sendung von sich
und ihrer Musik zu erzählen. Das taten sie denn
auch und boten zudem
Klavierfassungen etlicher
ihrer Titel, aber auch einiger neuer Songs. Deswegen
tauchen neben den Liedern
immer wieder Teile des
Gesprächs auf und das
macht die CD zu einem
echten Teil für Fans des
Duos.
Caravan
The Unauthorised
Breakfast Item
Eclectic Discs ECLCD 001
Zwar kam diese CD des
Canterbury-Urgesteins
schon 2003 heraus, aber so
richtig offiziell gibt es sie
erst jetzt. Das ist deswegen
erfreulich, weil mit Richard
Coughlan, Pye Hastings
und Geoffrey Richardson
gleich drei Originale dabei sind und folglich das
schwerelose Gefühl der
besten Titel der Vergangenheit auftaucht. Zwar
fehlen die ganz großen
Treffer, aber sowohl vom
Feeling wie von der Qualität ist das ein Album, das
mit denen der großen Zeit
mithalten kann.
Van der Graaf Generator
Present (2 CD)
EMI
Die Stimme des Gitarristen, Vokalisten und Songschreibers war das Aushängeschild von Latin
Quarter- und nicht nur das:
Er bestimmte mit seinen
Kompositionen die Richtung der Band und folglich
ist es kein Wunder, dass
es hier des öfteren wie die
Band klingt. Allerdings
besaß er im Gegensatz
zum Solo-Debüt die leichte
Hand, die die politischen
Texte mit Melodien versah,
die die meisten Songs zu
nett verpackten bitteren
Pillen macht. Und das
zeichnet ihn aus.
Ob es einen Musiker gibt,
der mehr getan hat für
die Popularisierung der
Klezmer Musik, ist schwer
zu sagen. Aber wie der
Klarinettist die Musik der
Juden aus dem Osten
Europas zusammen bringt
mit der seiner neuen
Heimat Israel, das ist seine
Kreation und die findet sich
auch hier. Mal mit kleineren Ensembles, mal mit
einem Orchester beweist er
einmal mehr, dass Musik
universal ist und ohne
Stilgrenzen auskommen
kann, besonders, wenn ein
Mann wie er spielt.
In unserer Zeit gibt es so
viele sensationelle Reunions, dass wirklich nichts
mehr unmöglich zu sein
scheint. Dass sich nun
sogar die legendäre progressive Rockband um Peter
Hammill wieder zusammengefunden hat und dort
weitermacht, wo sie aufgehört hat, ist ein echter
Hammer, zumal sie keine
Kompromisse eingegangen
sind. Die Songs auf der
ersten und die Improvisationen auf der zweiten CD
führen direkt zurück in die
70er Jahre und die damalige
Experimentierfreude.
Platte des Monats / Flohmarkt
Platte des
Monats
Mit Blinking Lights And
Other Revelations gelang
Mark Oliver Everett sein
Meisterwerk.
Es war einmal, als Vinylplatten noch der normale Tonträger waren, dass eine normale
Platte ungefähr 40 Minuten dauerte. Doch
dann kam die CD und fortan waren 60 und
sogar 70 Minuten keine Ausnahme.
Unglücklicherweise entwickelte sich die
Qualität der Musik nicht in derselben Art und
Weise. Zu oft verfuhren die Künstler und
Bands nach dem Motto getretener Quark wird
breit, nicht stark. Da fällt es umso mehr auf,
wenn jemand nicht nur eine, sondern sogar 2
CDs mit hochwertiger Musik zu füllen vermag, wie E alias Mark Oliver Everett, der
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unter dem Pseudonym Eels arbeitet. Mit seiner neuen Doppel-CD reiht er sich ein in die
Schar der ganz großen Songschreiber der
Geschichte der Rockmusik. Denn wie er mit
sparsamsten Mitteln, oft nur dem Klavier und
etwas Rhythmus, Stimmungen und Melodien
zaubert – das gelang nur den Meistern der
leichten Muse, die das Kunststück schafften,
schwere Themen wie das Leben und den Tod
in Musik zu verpacken, die solche Probleme
in einer Art und Weise transportierten, dass
man zuhören musste. Das ist auch Everett
geglückt und deswegen zählt dieser
Doppelpack zu den Unikaten der Rockmusik,
die man sich noch in 10 Jahren anhören kann,
ohne dass etwas antiquiert oder veraltet klingen würde. MR
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