Vertrieb - Institut für Risikomanagement und Versicherung

Transcrição

Vertrieb - Institut für Risikomanagement und Versicherung
Vertrieb
Theorie & Empirie
Incentives
www.handelsblatt.com 16. Februar 2012
GIERIGE VERTRETER
Wie sich Finanzberater scharf machen
von Thomas Schmitt
14.02.2012, 12:28 Uhr
Verkäufer von Versicherungen, Fonds und anderen
Finanzprodukten müssen ständig motiviert werden. Ihre Chefs
feuern sie mit Reisen, Partys oder Hasstiraden an. Videos im
Netz zeigen, wie sich die Vertreter heiß machen.
Düsseldorf Der Finanzkonzern Württembergische & Wüstenrot
(W&W) steht allein auf weiter Flur. Seit dem Image-Debakel
mit einer Rio-Reise seiner Bausparkasse hat die Gruppe auf
Belohnungsreisen seiner Verkäufer ganz verzichtet. Dem ist
auch zwei Monate nach Bekanntwerden des Skandals kein
anderes Unternehmen gefolgt. „Uns ist nicht bekannt, ob und
dass andere Unternehmen in unserer Branche seit Neuestem
vollständig auf Incentive-Reisen verzichten“, erklärte der
Finanzkonzern auf Anfrage des Handelsblatts.
Die W&W-Gruppe habe bereits vor fünf Jahren begonnen, das
Vergütungssystem im Vertrieb stärker auf dauerhafte
Kundenbindung anzulegen. Incentive-Reisen hält man in
Stuttgart nicht mehr für zeitgemäß: „Nach den
Rückmeldungen vieler Kunden und auch von
Vertriebspartnern sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass
Reisen vor allem zu fernen oder zu prestigeträchtigen Zielen
nicht mehr die richtige Form sind, um unsere
Vertriebsmitarbeiter oder Außendienstpartner zu besonderen
Leistungen zu motivieren.“ ...
Dies sei auch Kunden nicht mehr vermittelbar, und das sähen
auch viele Außendienstpartner so. Sie wollten sich in ihrem
Umfeld nicht mehr für diese Form der Belohnung
rechtfertigen. Das bedeutet gleichwohl nicht, dass auf die
Honorierung guter Vertriebsleistungen verzichtet werde.
Obwohl die Entscheidung sicher nicht bei allen auf
Zustimmung stoße, sei man überzeugt, auf dem richtigen Weg
zu sein. „Regeln sind das eine, die gelebte Wirklichkeit das
andere. Privates Handeln in der Freizeit lässt sich auch bei
einer Dienstreise nie hundertprozentig regeln.“
Ergo: "Spaß zu haben, ist einer unserer stärksten
Antriebe."
Versicherer und Vertriebe lieben unabhängig von den jüngsten
Skandalen ihre Belohnungsreisen sehr. Selbst Ergo, deren
Image im vergangenen Jahr durch eine Reihe von VertreterSkandalen tief erschüttert wurde, ist Wüstenrot nicht gefolgt.
Nur einige Regeln werden geändert, nicht aber das Prinzip:
„Ergo schafft einen klaren Rahmen, innerhalb dessen
Incentive-Reisen und Veranstaltungen ablaufen müssen. Die
Einhaltung des Rahmens wird laufend überprüft.“
Incentives
Ob das gelingt? Zwar wurde inzwischen die in die
Schlagzeilen geratene Vertriebsorganisation HMI in „Ergo Pro“
umbenannt. Doch unklar ist, wie stark sich die Kultur dieses
Strukturvertriebs ändert. Die Verkaufsmaschinerie verfügt über
9.600 Vertreter, zwei Drittel davon arbeiten nebenberuflich.
Schließlich lieben die eigenen Leute es, aus der Reihe zu
tanzen, wie auch das folgende Video zeigt. Es ist
zusammengeschnitten von einer der legendären
Jahresauftaktverstaltungen der HMI. Die Aufnahmen passen
zu dem Leitbild, das HMI sich selbst gegeben hat: „Nur wer
überzeugt ist, kann auch überzeugen. Nur wer an sich und
seine Mission glaubt, kann auch andere führen und
begeistern.“ Dazu zählt etwa das Motto, das ein Manager im
Film nennt: “Dran bleiben, nachhaken und im richtigen
Moment zuschlagen.”
Vier Werte seien es, die die HMI zu einem starken
Unternehmen machten: „Leistung, Respekt, Verantwortung
und Spaß.“ Zu letzterem heißt es weiter: „Spaß zu haben, ist
dabei einer unserer stärksten Antriebe. Denn wer Spaß an
seiner Arbeit und an seinem Leben hat, ist hoch motiviert,
erzielt die besseren Ergebnisse und ist so stets erfolgreich.“
...
Allianz: Zur totalen Belohnung nach Griechenland
Die offizielle Haltung des größten deutschen Versicherers zu
Belohnungsreisen für Vertreter: „Incentive-Reisen sind als
Form der Anerkennung herausragender Leistungen üblich.“
Rund 700 Personen würden pro Jahr geehrt. 2011 waren es
jedoch 1900 Personen, da im vergangenen Jahr ein
Dreijahres-Wettbewerb zur Einlösung gekommen sei.
2011 ging es nach Griechenland: „Nach 16 Kilometern Fahrt
Richtung Süden halten die Busse an einer Bucht am Strand.
Sie wird von einem Sicherheitsdienst bewacht: Nur Gäste der
Allianz haben Zutritt“, berichtet die ARD im Internet. Eine
Allianz-Kennerin erzählte, dass man bei diesen Prämienreisen
unter sich bleiben will: "So ein Erlebnis soll schließlich
zusammenschweißen." Die Teilnehmerin, die anonym bleiben
wollte, sagt weiter: „Es ist die totale Belohnung in dem
Moment, mal auf ein Clubschiff, nach Norwegen oder ans Kap
zu fahren."
In Griechenland war die Allianz in der Therme Kalithea auf
Rhodos. Dort wurde ein Gala-Abend für etwa 600 geladene
Gäste der Allianz organisiert. Dazu gehörten auch Vertreter
aus der Allianz-Chefetage, wie der Vorstandsvorsitzende der
Allianz Deutschland AG, Markus Rieß.
Verbraucherschützer Thorsten Rudnik vom Bund der
Versicherten spricht beim Anblick der Bilder von einem
Skandal: „Hier wird den Versicherungsvertretern Luxus auf
höchstem Niveau geboten. Das zahlen die
Versicherungskunden mit ihren Beiträgen.“ Oder es gehe zu
Lasten der Überschussbeteiligung in der Lebensversicherung.
Incentives
Plusminus zitiert zu den Kosten solcher Reisen eine EventAgentur: "Mit Gala-Abend und Unterhaltungsprogramm
können Sie in solchen Urlaubsgebieten mit Kosten zwischen
1.400 und 2.000 Euro pro Person rechnen." „Der dreitägige
Trip dürfte bei etwa 600 Leuten vermutlich eine Million Euro
gekostet haben“, schätzen die Film-Autoren.
Agenturen, die solche Reisen organisieren, werben im Internet
ganz offen mit dem Versicherer. So schreibt „Obsession“ über
eine „4-tägige Incentive-Reise im Rahmen eines
Vertriebswettbewerbes für Premium Vertriebsagenturen der
Allianz“ nach Lappland: „Monumentale Naturlandschaften,
meterhoher Schnee und eisige Temperaturen boten den
passenden Rahmen für Hundeschlittentouren,
Schneeschuhwanderungen und Eisangeln.“ Über eine andere
Reise der Allianz-Vertreter berichtet die Agentur „Hoelzl“ mit
vielen schönen Bildern: „500 Gäste auf Erkundungsreise
durch Sardinien!“
DVAG: Mit 1000 Beratern auf Kreuzfahrt im Mittelmeer
„Vermögensberater für die DVAG sein, ist mehr als Provision“
So lautet ein Motto des größten deutschen Finanzvertriebs.
Für die Deutsche Vermögensberatung sind rund 37.000
Verkäufer unterwegs, viele davon nebenberuflich.
Versicherungen werden für den Generali-Konzern verkauft,
Fonds für die Deutsche-Bank-Tochter DWS. Über
Belohnungsreisen sprechen sie ganz offen, es gibt viele
davon, jedes Jahr. So heißt es etwa in einem Blog des
Vertriebs: „Eine Woche AIDA im östlichen Mittelmeer – wow!“
Solch eine Reise hätten sich rund 1.000 der erfolgreichsten
Vermögensberater mit Lebenspartnern 2010 ganz besonders
verdient. Warum ein Schiff und warum die AIDA? „Natürlich,
weil die Reiseziele, das Angebot auf dem Schiff und das
gesamte Umfeld einfach Spitze sind. Viel wichtiger aber:
Gerade auf einem Schiff auf hoher See gibt es besonders
viele Gelegenheiten, sich mit möglichst vielen Berufskollegen
intensiv über Erfolgskonzepte auszutauschen, neue Ideen zu
entwickeln und Gespräche mit Familie Pohl und den
Führungskräften der Zentrale zu führen. Und das alles in der
ausgesprochen legeren Atmosphäre des Clubschiffes.“
Berufsgemeinschaft pur sei dies.
Ein Teilnehmer urteilt in einem Kommentar dazu: „Eine AIDA
Reise jedoch, das bleibt über Jahre, wenn nicht sogar
dauerhaft, motivierend im Hinterkopf. Ich kenne zahlreiche
Vermögensberater, die heute noch begeistert von Reisen
berichten, die viele Jahre zurück liegen. Ich kenne jedoch
keinen Angestellten, der begeistert von seiner Jahresprämie
noch von vor zwei Jahren berichtet – es sei denn, diese war
so exorbitant hoch, dass er damit direkt mehrere AIDA-Urlaub
hätte finanzieren können.“
Incentives
Die zehn größten Finanzvertriebe
DVAG
AWD
MLP
Postbank Finanzberatung
OVB
Infinus
Telis
Global-Finanz
ASG AssecuranzService
A.S.I. Wirtschaftsberatung
....
Carpediem: "Kloaken gibt's viele."
Der Finanzvertrieb Carpediem wird geprägt von Daniel
Shahin, der ihn 1991 mit 22 Jahren gründete. Ein FernsehTeam beobachtete Carpediem. Heraus kam einer der
interessantesten Einblicke in die Welt der Finanzvertriebe mit
Sätzen wie diesem: „Kloaken gibt´s viele. Die Vertriebswelt ist
geschädigt von Toten, Halbtoten, Möchtegernen, Schwätzern,
Besserwissern.“ Carpediem beschrieb das Ergebnis der
Dreharbeiten dagegen so: „Der Carpediem-Kongress 2011
endete für Panorama-Reporter Christoph Lütgert mit einem
unerwarteten Rauswurf. „Wer so wenig Charakter hat, der
wird von uns nicht ernst genommen“, begründete Daniel
Shahin seine Entscheidung, das Team des ARD-Magazins
des Saals zu verweisen.“
Der Chef von Carpediem, Daniel Shahin, sagt über sich:
„Wenn ich davon rede, jemandem mit dem Baseballschläger
seine Dummheit auszutreiben, dann kann ich noch immer
nichts Negatives daran finden. Denn was ich hier als
Dummheit bezeichne ist nicht Unwissenheit, sondern ohne
Wissen blöd daherzureden und andere durch Weitergabe der
eigenen Meinung zu manipulieren. Auch das sollte eine
Straftat mit hohem Strafmaß sein. Denn auch hier wird das
Persönlichkeitsrecht eines anderen missachtet.“
Die Stiftung Warentest berichtet über Urteile gegen
Carpediem. Die Verbraucherschützer urteilen unter anderem:
„Carpediem ist stolz auf sein System der Kundengewinnung,
das wie ein Schneeballsystem funktioniert. Jeder kann hier die
Karriereleiter „bis ganz nach oben ohne jedes Fachwissen
erklimmen“, heißt es in einem Carpediem-Newsletter. Bei
Carpediem gibt es keine Beratungs- und Verkaufsgespräche.
Interessenten werden auf Seminaren informiert und sollen
dann erst mal zur „Eigenversorgung“ selbst einen Vertrag
abschließen. Fachwissen braucht ein Interessent dafür nicht,
„weil er lediglich mit seiner Gruppe quasi als Promoter
Menschen auf Seminare bewegt.“
Incentives
Finanztest hat Carpediem „wegen seiner unseriösen
Vertriebsmethoden“ auf die Warnliste gesetzt. Ebenfalls auf
die Warnliste komme die Cis Deutschland AG, die den
Garantie Hebel Plan ´08 Premium anbietet. Dort stehe auch
schon das Vorprodukt, der Garantie Hebel Plan ´09 der Cis
AG. Beide Angebote seien zur Altersvorsorge wegen hoher
Risiken und Kosten ungeeignet. Finanztest: „Anleger können
mit der Anlage sogar einen Totalverlust erleiden.“
Richtig verkaufen: So ticken Strukturvertriebe
Wie ein erfolgreiches Verkaufsgespräch laufen sollten, dafür
gibt es Netz auch Anschauungsmaterial und Ratschläge:
Geben Sie ihrem Kunden das Gefühl, dass er im Mittelpunkt
steht!
Wiederholen Sie am Ende der Beratung noch mal alle
Vorteile, welche Ihr Kunde durch Sie erfährt.
Wichtig!!! Stellen Sie Ihre Kompetenz im Vergleich zum
Mitbewerb deutlich heraus!!!
Bereiten Sie die Dokumente im Vorfeld so vor, dass es nur
noch der Unterschrift durch den Kunden bedarf!!!!
Geben Sie Ihrem Kunden die Sicherheit, beste Leistung zum
günstigsten Preis zu erwerben!!!!
Aktive Vollreferenz!!!! Machen Sie Ihren Kunden zu einem
Multiplikator!!!
Machen Sie den Sack zu: Nehmen Sie dem Kunden die
Entscheidung ab!!!!!
Verlieren Sie bei Kundeneinwänden am Ende einer Beratung
NIEMALS das Ziel aus den Augen!!!!
Ein zufriedener Kunden dank seriöser und kompetenter
Gesprächsführung. Herzlichen Glückwunsch!!!
Mit dieser Technik werden auch Sie in Kürze
Glück, Erfolg, finanzielle Unabhängigkeit, Macht, schnelle
Autos, tolle Frauen, schicke Villen, gesellschaftliches
Ansehen, schöne Reisen, Zeit für Hobbys und den Eintritt in
die Welt des Glamours und der Schönen und Reichen
erlangen! ...
Tipps für Kunden: Der Finanzhai
Dieses Video der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg
zeigt die klassische Kritik an Finanzberatern auf.
Makler
FTD.de 24.02.2012, 00:00
Versicherungskolumne:
Zeitgeist ist kein Erfolgsgarant
Kommentar Seit Monaten überschlagen sich Politik und
Verbraucherschützer mit Vorschlägen, im Finanz- und
Versicherungsbereich die "unabhängige" Honorarberatung
voranzubringen. Dabei haben wir im Versicherungsbereich ein
bewährtes Modell der unabhängigen Beratung - den
Versicherungsmakler.
von Peter Wesselhoeft
Peter Wesselhoeft ist geschäftsführender Gesellschafter des
Versicherungsmaklers Gossler, Gobert & Wolters und
Präsident des Verbands Deutscher Versicherungsmakler
Im Sommer 2011 veröffentlichte Verbraucherschutzministerin
Ilse Aigner ein Eckpunktepapier zur Schaffung des
Berufsbildes des Honorarberaters. Dieser solle nicht von
Produktgebern abhängig sein, seiner Beratung einen
ausreichenden Marktüberblick zugrunde legen, die
empfohlenen Produkte auch vermitteln dürfen und könne nur
vom Kunden vergütet werden. In die gleiche Richtung geht ein
Antrag der SPD-Fraktion vom 14. Dezember 2011 unter dem
Titel: "Verbraucherschutz stärken - Honorarberatung
etablieren".
Verbraucherschutz stärken? Hat der Verbraucher heute
keinen Zugang zu unabhängiger Beratung? Kommt es bei der
unabhängigen Beratung darauf an, wie honoriert wird oder ist
nicht entscheidender, ob der Berater im Lager des Kunden
steht? Ist der Rechtsanwalt, der von der Gegenseite im
Verfahren bezahlt werden muss, danach nicht mehr
unabhängig? Rechtsprechung und Gesetz haben dem
Versicherungsmakler genau die Rolle als von Versicherern
unabhängiger Interessenvertreter seines Kunden seit Jahren
zugewiesen. Und er erfüllt diese Aufgabe zuverlässig, wie jede
Auswertung der Beschwerden beim Ombudsmann für das
Versicherungswesen schnell ergibt. Da er aber seine
Vergütung als Courtage von dem Versicherer bezieht, bei dem
er die Deckungen platziert, wird dem Versicherungsmakler
unterstellt, ihm sei es unmöglich, unabhängig zu sein. Den so
entstehenden vermeintlichen Interessenkonflikt könne er nicht
managen.
Ist der Politik verborgen geblieben, dass Versicherungsmakler
bereits heute auf Honorarbasis arbeiten, wenn ihre Kunden
dieses wünschen? Im größeren Industriegeschäft ist die
Alternative Honorar nicht unüblich. Lediglich gegenüber dem
Privatkunden ist Maklern die reine Honorarberatung bisher
gesetzlich untersagt. Mit welcher Begründung eigentlich? Um
die rund 200 registrierten auf Honorarbasis arbeitenden
Versicherungsberater in Deutschland zu schützen? Ja, diesen
Berufsstand gibt es bereits seit Jahren, nur dass er heute nur
beraten, nicht auch vermitteln darf.
Makler
Die geringe Zahl der Versicherungsberater zeigt aber, dass
sich ihr Berufsmodel im freien Wettbewerb bisher nur begrenzt
behaupten konnte. Das schwant auch der Politik, die bereits
beabsichtigt, die Akzeptanz des neuen Honorarberaters mit
werblichen Mitteln "beim Verbraucher" zu fördern - finanziert
aus Staatsmitteln, ein ordnungspolitisch fragwürdiges
Vorhaben.
Nach den Vorstellungen der Politik könnte der Eindruck
entstehen: Den Versicherungsmakler brauchen wir nicht mehr,
er kann sich entscheiden, ob er künftig Honorarberater
werden oder in das Lager der Versicherungsagenten
wechseln will. Kann das gewollt sein? Die Fälle von
Falschberatung, wesentlicher Anlass für die Bemühungen der
Politik, wurden weit überwiegend von besonderen Vertrieben
und Banken ausgelöst und sind mit dem Thema
Abschlussprovisionen verquickt. Wer trotzdem
Handlungsbedarf zum Managen von vermeintlichen
Interessenkonflikten sieht, sollte alle Vermittlergruppen zur
Transparenz über ihre Vergütung verpflichten, es dem
Versicherungsmakler ermöglichen, auch Verbraucher auf
Honorarbasis zu beraten und es ansonsten den Parteien
überlassen, auf welcher Vergütungsbasis - Courtage oder
Honorar - die Dienstleistung eines Maklers oder Beraters
eingekauft wird. Der VDVM als Spitzenverband der deutschen
Versicherungsmakler vertritt die entsprechenden Positionen
bereits seit Jahren. Die Devise sollte lauten:
Weiterentwicklung eines bewährten Berufsbildes statt
bruchhafte Veränderungen, ohne dass Klarheit über die damit
verbundenen Auswirkungen besteht.
Gerade Versicherungen, die der langfristigen persönlichen
Absicherung dienen, erfordern eine detaillierte Beratung nicht
nur zum Zeitpunkt ihres Abschlusses. In Zeiten, in denen
persönliche Lebens- und Erwerbsbiographien immer öfter
Brüche aufweisen, steigt der Beratungsbedarf während der
Laufzeit der Verträge. Wenn dann zusätzliche
Beratungshonorare aufzuwenden sind, wenn zum Beispiel
durch Arbeitslosigkeit Geldprobleme auftreten, steht zu
befürchten, dass viele Betroffene auf Beratung verzichten und
bei ganzheitlicher Betrachtung dadurch ein großer Schaden
eintritt. Die Vergütung des Maklers über Courtage hat daher
eine sinnvolle Ausgleichsfunktion und deckt auch die
Bemühungen auf der Strecke, insbesondere auch die
Schadensassistenz ab.
In Finnland wurde den Versicherungsmaklern die
ausschließliche Tätigkeit auf Honorarbasis aufoktroyiert, was
dazu führte, dass ihr Marktanteil in kürzester Zeit um 40
Prozent fiel. Nicht mehr und bessere, unabhängigere
Beratung wurde erreicht, sondern deutlich weniger. Macht die
Politik so weiter, besteht die Gefahr, genau die Klientel zu
schädigen, die sie mit ihren Vorstößen schützen will.
Management
FTD.de 23.02.2012, 08:49
Erneuerbare Energien:
Promi-Investoren sahnen bei Solarzulieferer
ab
Roland Berger, Thomas Middelhoff und Carsten Maschmeyer
haben eines gemeinsam: Sie alle sind an dem Solarzulieferer
AEG Power Solutions beteiligt. Ihre Anteile machen sie nun zu
Geld - das lohnt sich besonders für Maschmeyer.
von Kathrin Werner Hamburg
Die illustre Gruppe um den Finanzinvestor Ripplewood,
Beraterlegende Roland Berger, Ex-Arcandor-Chef Thomas
Middelhoff und den Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer
macht ihre gemeinsame Beteiligung zu Geld. Der
Finanzinvestor Nordic Capital kauft den Solarzulieferer AEG
Power Solutions (PS) für 4,35 Euro pro Aktie oder rund 218
Mio. Euro - ein Aufschlag von 37 Prozent auf den Börsenkurs
vom Vorabend.
Besonders lohnend ist der Verkauf für Carsten Maschmeyer.
Der Finanzunternehmer hat erst vor gut drei Wochen bei AEG
PS auf 5,1 Prozent aufgestockt. Die ersten Aktien hat er nach
eigenen Angaben Anfang August 2011 für 4,10 Euro gekauft.
Vom geplanten Verkauf an Nordic Capital habe er am 7.
Februar erfahren - also nach seinem neuerlichen Aktienzukauf
Ende Januar, ließ er mitteilen. Ihm sei aber bekannt gewesen,
dass Ripplewood seinen verbliebenen Anteil von knapp 30
Prozent verkaufen will. Der Investorenprozess läuft nach FTDInformationen seit Sommer. Ende Januar war Maschmeyers
Aktienpaket rund 7,5 Mio. Euro wert. Verkauft er zum
vereinbarten Preis an Nordic Capital, erhält er rund 11 Mio.
Euro.
AEG Power Solutions hat eine spannende Geschichte: Das
Energietechnikunternehmen - einer der wenigen Überreste
des untergegangen Traditionskonzerns AEG - ist mit einem bis
dato in Deutschland einmaligen Konstrukt an der Börse
gelandet. Berger, Middelhoff und der Ex-Investmentbanker
Florian Lahnstein haben eine so genannte Special Purpose
Acquisition Company (Spac) gegründet, einen leeren
Börsenmantel. 2009 kauften sie dem Finanzinvestor
Ripplewood für 200 Mio. Euro in bar und 192 Mio. Euro in
Aktien die Mehrheit an AEG PS ab und stülpten dem
Unternehmen den Mantel über. So landete der Mittelständler
aus dem westfälischen Belecke über Nacht auf dem Parkett.
Berger und Middelhoff halten noch 8,2 Prozent
beziehungsweise 2,7 Prozent. Zwar wächst das hoch
verschuldete Unternehmen beständig - allerdings dümpelte
der Aktienkurs monatelang bei 3 bis 4 Euro, das Papier wurde
kaum gehandelt. Nach Bekanntwerden des Verkaufs stieg er
am Mittwoch um 35 Prozent.
Management
Der Finanzinvestor Nordic Capital konzentriert sich auf
Nordeuropa und den deutschsprachigen Raum. In der
deutschen Erneuerbare-Energien-Branche ist er durch den
Kauf des Solarwaferherstellers SIC Processing bekannt.
Nordic will AEG PS ganz kaufen und von der Börse nehmen.
65 Prozent der Aktionäre seien schon auf das Angebot
eingegangen, hieß es bei AEG PS. Allerdings kommt die
Transaktion nur zustande, wenn die Skandinavier auf mehr als
95 Prozent kommen.
"Ich zweifele, ob das klappt, der Preis ist recht niedrig", sagte
Ingo Queiser vom Analysehaus Natureo Finance. AEG PS sei
an der Börse unterbewertet. Betrachte man
Wachstumschancen und Gewinn, sei ein höherer Betrag
angemessen. Viele Aktionäre sind zudem schon lange dabei
und zu höheren Preisen eingestiegen.
AEG PS liefert vor allem der Solarindustrie zu. Das
Unternehmen baut Wechselrichter, die den Gleichstrom, den
die Solarmodule erzeugen, in Wechselstrom umwandeln,
sowie Geräte, die bei der Herstellung von Silizium für
Solarzellen den Stromfluss regulieren. 2011 blieb damit bei
428,2 Mio. Euro Umsatz ein Gewinn vor Steuern, Zinsen und
Abschreibungen (Ebitda) von 53,1 Mio. Euro.
Provisionen
FTD.de 01.03.2012, 11:18
BaFin-Schwenk:
Keine Strafen für Vermittler, die Provisionen
weitergeben
Die Finanzaufsicht zieht Konsequenzen aus einem
Gerichtsurteil und prüft das Provisionsabgabeverbot. Faktisch
können Vertriebler schon jetzt Abschlussprovisionen an die
Kunden weiterreichen.
von Ilse Schlingensiepen
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)
pocht nicht mehr auf das traditionelle Provisionsabgabeverbot
für Versicherungsvermittler. Die Behörde nimmt alle
Verordnungen kritisch unter die Lupe, die Vermittlern
untersagen, Provisionen an Kunden weiterzugeben. Faktisch
können Vermittler jetzt schon ohne Furcht vor Strafe
Provisionen an die Kunden weitergeben. „Bis zum Abschluss
der Prüfungen wird die BaFin keine Verfahren durchführen“,
sagte ein Sprecher. Die Aufsicht zieht damit die
Konsequenzen aus einem Urteil des Verwaltungsgerichts
Frankfurt.
Das Gericht hatte im Oktober 2011 der Klage des
Discountfinanzvertriebs AVL stattgegeben, der sich gegen die
Androhung eines Bußgelds gewehrt hatte. Mit Hinweis auf das
Verbot wollte die Aufsicht das Unternehmen daran hindern,
zugunsten der Kunden auf die Abschlussprovisionen eines
Lebensversicherers zu verzichten. AVL berät Kunden nicht
und will deshalb keine Abschlussprovision.
Die Verwaltungsrichter hatten das unter Vermittlern und
Versicherern umstrittene Verbot gerügt. Sie ließen eine
Sprungrevision der BaFin zum Bundesverwaltungsgericht zu,
diese hat die BaFin jetzt aber zurückgezogen.
AVL begrüßte das bereits als Ende des
Provisionsabgabeverbots. „Damit steht dem freien
Preiswettbewerb nichts mehr im Weg, und davon profitiert vor
allem der Verbraucher“, sagte Geschäftsführer Uwe Lange.
Ganz so weit will die BaFin nicht gehen. Das Urteil beziehe
sich nur auf den konkreten Einzelfall aus der
Lebensversicherung, sagte der Sprecher.
A.S.I
Fünf Mal Zuwachs
Stuttgarter Leben, Canada Life, MetallRente, ApotherRente
und A.S.I. haben in diesen Tagen erste Zahlen für 2011
vorgelegt. Gleich dreimal kamen die Wachstumsimpulse von
der betrieblichen Altersvorsorge.
Mehr Vermittler
Der Finanzdienstleistungs-Makler A.S.I. Wirtschaftsberatung
AG (...) meldet für 2011 ein Umsatzplus von über 20 Prozent
auf mehr als 25 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern
dürfte den ersten Zahlen zufolge um ein knappes Drittel auf
gut drei Millionen Euro gestiegen sein. Die Zahl der Vermittler
wird mit 150 angegeben.
„Die nachhaltige Unternehmensentwicklung der letzten Jahre
soll auch in Zukunft weiter fortgesetzt werden. In den
nächsten Jahren soll die Anzahl der Berater auf über 200
ausgebaut werden“, lässt sich Alleinvorstand Franz-Josef
Rosemeyer in einer Pressemitteilung zitieren.
Monika Lier VersicherungsJournal 13.03.2012
AWD
FTD.de 29.02.2012, 12:30
Krach mit Kunden:
Rechtsstreits belasten AWD
Die zahlreichen Klagen österreichischer und deutscher
Kunden wegen Falschberatung zwingen die Swiss LifeTochter zu umfangreichen Rückstellungen. Das verhagelt dem
Finanzvertrieb das Ergebnis.
von Friederike Krieger
Der Schweizer Versicherer Swiss Life muss mit dem
Finanzvertrieb AWD erneut eine Schlappe hinnehmen. Die
zahlreichen Rechtsstreitigkeiten, in die der Vertrieb in
Österreich und Deutschland verwickelt ist, belasteten sein
Ergebnis. Der AWD-Gewinn brach von 49,1 Mio. Euro im Jahr
2010 auf nur 7 Mio. Euro im vergangenen Jahr ein, weil der
Vertrieb 47,2 Mio. Euro an Rückstellungen für Rechtsfälle
bilden musste.
Swiss Life hatte den von Carsten Maschmeyer gegründeten
Vertrieb im Jahr 2008 für 1,2 Mrd. Euro gekauft. Bisher hatte
der Versicherer an seinem Engagement wenig Freude: 2008
und 2009 schrieb AWD rote Zahlen. Maschmeyer, der nach
dem Verkauf des AWD an Swiss Life im Verwaltungsrat des
Versicherers saß, hat sich inzwischen zurückgezogen und
seine Swiss Life-Aktien größtenteils verkauft.
Ohne die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten hätte AWD
2011 54,2 Mio. Euro Gewinn gemacht. Die Umsatzerlöse
stiegen um 3 Prozent auf 560,9 Mio. Euro. "Vor allem
Deutschland hat hier einen großen Beitrag geleistet, während
Österreich und die osteuropäischen Märkte hinter den
Erwartungen zurückgeblieben sind", sagte Swiss LifeFinanzchef Thomas Buess. Die Zahl der AWD-Vertreter sank
von 5292 auf 4932.
Für die Zukunft zeigte sich Buess nicht sehr optimistisch. "Das
EBIT-Ziel von 80 bis 100 Mio. Euro bis 2012 für den AWD ist
nicht mehr erreichbar", sagte er. Er betonte aber, dass keine
Abschreibungen auf das AWD-Engagement vorgenommen
werden müssten.
Der Betriebsgewinn von Swiss Life stieg nur leicht von 694
Mio. Franken (576 Mio. Euro) auf 699 Mio. Franken. Die
Prämieneinnahmen sanken von 20,2 Mrd. Franken auf 17,1
Mrd. Franken. Swiss Life legte nur im Heimatmarkt zu. In
Deutschland gingen die Prämieneinnahmen um 6 Prozent auf
1,4 Mrd. Euro zurück. Das an Swiss Life über AWD vermittelte
Neugeschäft sank hierzulande von 431 Mio. Euro auf 399 Mio.
Euro. Im Heimatmarkt Schweiz war der Vertrieb erfolgreicher:
Hier stieg das vermittelte Neugeschäft von 197 Mio. Franken
auf 386 Mio. Franken.
AWD
07. März 2012, 09:27 Uhr
Autobiografie
Maschmeyer-Memoiren werden Alptraum für
AWD
Von Christoph Schwennicke
Der Finanzkonzern AWD fürchtet sich vor der Autobiografie
seines Gründers Carsten Maschmeyer: Dessen zweifelhaftes
Image droht das Unternehmen erneut zu belasten - dabei
hatte man sich gerade von "Maschi" losgesagt.
Der entschlossene Blick, ein schwarzer Rollkragenpullover:
Als Steve Jobs von der Leine verkauft sich Carsten
Maschmeyer auf dem Cover seiner Autobiografie. "Selfmade erfolgreich leben" lautet ganz ohne falsche Bescheidenheit der
Titel.
Aus einfachen Verhältnissen stammend, sei Maschmeyer
"heute ein unabhängiger und wohlhabender Mann, der seine
Träume und Visionen leben kann", heißt es im Klappentext.
Eindrucksvoll beschreibe er, wie man Schritt für Schritt zum
Erfolg komme, "sei es finanziell, beruflich oder privat".
Aber es ist wie so oft bei Maschmeyer, Eigen- und
Fremdwahrnehmung klaffen auseinander. Als "Lügenbaron"
und "Heißluftballon" wird Maschmeyer beschimpft, die Worte
stehen als Leserkommentare auf der Amazon-Seite seiner
Biografie.
Der Ex-Drückerkönig ist eine Reizfigur wie kaum ein anderer.
Er wurde reich mit seinem Finanzdienstleister AWD, aber seit
er seine Anteile an der Firma für mehrere hundert Millionen
Euro an den Schweizer Konzern Swiss Life verkauft hat,
leiden auch die neuen Herren unter dem miesen Image des
Firmengründers. So blickt man in der AWD-Zentrale in
Hannover bang auf den 19. März. An diesem Tag werden die
Memoiren von Maschmeyer mit einer Startauflage von 20.000
an die Buchhandlungen ausgeliefert.
Schon seit geraumer Zeit versucht AWD nämlich, sich vom
unseriösen Ruch des Gründers zu befreien. "Wir haben uns
abgenabelt", sagte der neue AWD-Deutschlandchef Götz
Wenker erst jüngst in einem Interview mit der "Hannoverschen
Allgemeinen". Maschmeyer? "Die Ära ist vorbei." Aber zu
Wenkers Verdruss vergeht kaum ein Tag ohne MaschmeyerSchlagzeilen, und die sind selten erfreulich. Mit den Fotos in
den bunten Blättern könnte Wenker zur Not noch leben; seit
Maschmeyer mit Veronica Ferres liiert ist, gehört er zum
Inventar der deutschen Boulevardpresse. Aber dann schickte
Maschmeyer seine Rechtsanwälte los, als der NDR vor einem
Jahr den Film "Der Drückerkönig und die Politik" sendete, in
dem es um Maschmeyers dubiose Geschäftspraktiken ging.
AWD
"Keine Sorge - um den AWD geht es nur zu einem kleinen
Teil"
In der AWD-Zentrale schlugen die Manager die Hände über
dem Kopf zusammen. Eine bessere PR- Kampagne hätte sich
der Filmemacher Christoph Lütgert nicht wünschen können.
Und schließlich kam auch noch Christian Wulff in Bedrängnis,
weil er nichts Besseres zu tun hatte, als den ersten Urlaub
nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten in Maschmeyers
Villa auf Mallorca zu verbringen.
Mit dem Rücktritt des Bundespräsidenten schien erst einmal
Ruhe einzukehren, aber nun wird Maschmeyer durch die
Talkshows tingeln und seine Memoiren bewerben - ein
Alptraum für die neuen AWD-Chefs. Zur Beruhigung ließ
Maschmeyer mittlerweile einen Brief an den AWD schicken.
Die Neugierde auf das Buch scheine groß zu sein, heißt es
dort - aber keine Sorge, um den AWD gehe es "nur zu einem
kleinen Teil". Die entsprechenden Passagen seien der Firma
vorab zur Verfügung gestellt worden.
Beim AWD jedoch beruhigte der Brief die Gemüter
keineswegs, im Gegenteil. Denn in ihm ist auch davon die
Rede, dass Maschmeyer seit einem Jahr "medienmäßig"
kaum in Erscheinung getreten sei. Dies wiederum hätten
"Konkurrenten, geschäftssüchtige Anwälte und Neider"
ausgenutzt.
Die anstehenden Auftritte Maschmeyers böten nun "die
Möglichkeit der Richtigstellung von falschen Unterstellungen.
Die dadurch mögliche Imageverbesserung haben Sie und alle
Ihre Mitarbeiter verdient", lässt der Buchautor ausrichten.
Maschmeyer ist Persona non grata auf dem AWDFirmengelände
Auf die "Imageverbesserung" durch Maschmeyer allerdings
würden die neuen Herren von AWD gerne verzichten. Intern
soll AWD-Sprecher Béla Anda lauthals über das
Beruhigungsschreiben Maschmeyers geschimpft haben.
Offiziell erklärt der ehemalige Sprecher des SPD-Kanzlers
Gerhard Schröder das Buch zu Maschmeyers Privatsache:
"Wir geben dazu keine Kommentare ab." Allerdings, fügt Anda
spitz hinzu, wäre er dazu gar nicht in der Lage. Schließlich
kenne er das Buch nur zu einem kleinen Teil, "99 Prozent"
halte Maschmeyer noch unter Verschluss.
Kein Zweifel: Es ist kühl geworden zwischen dem AWD und
seinem brachialen Gründer. Der ist inzwischen Persona non
grata auf dem Firmengelände in Hannover, Maschmeyer gilt
vielen AWD- Managern inzwischen als größte Hypothek des
Unternehmens.
AWD
Maschmeyer kümmert das nicht. Vor ein paar Tagen tauchte
er persönlich in der AWD-Zentrale auf, er wollte Wut ablassen
bei seinem ehemaligen Kompagnon Götz Wenker. Wie er
dazu komme, sich öffentlich von ihm zu distanzieren, wollte
Maschmeyer wissen.
Öffentlich allerdings möchte sich Maschmeyer nicht zu dem
Streit mit der Firma äußern, die er einst aus der Taufe hob.
Noch schweigt er. Aber der nächste Fernsehauftritt kommt
bestimmt.
URL:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/
0,1518,819490,00.html
AWD
FTD.de 12.03.2012, 21:06
Größter Mifa-Aktionär:
Carsten Maschmeyer setzt auf Billigräder
Der AWD-Gründer bestimmt künftig den Kurs des AldiFahrradlieferanten. Es ist nicht seine einzige Investition.
von Klaus Max Smolka Frankfurt und Herbert Fromme Köln
Carsten Maschmeyer ist zum größten Aktionär bei den
Mitteldeutschen Fahrradwerken (Mifa) aufgestiegen. Der
umstrittene Finanzunternehmer hat weitere vier Prozent der
Anteile gekauft und hält nun 33 Prozent, wie das
Unternehmen aus Sachsen-Anhalt mitteilte. Ein
Übernahmeangebot werde er nicht abgeben. Das ist
normalerweise ab einem Anteil von 30 Prozent Pflicht - diese
Regel gilt aber nicht im wenig regulierten
Freiverkehrssegment der Münchner Börse, wo die Mifa-Aktie
notiert ist.
Maschmeyer steht wegen aggressiver Verkaufspraktiken des
von ihm gegründeten Finanzvertriebs AWD in der Kritik.
Außerdem machte er Schlagzeilen wegen seiner engen
Verbindung zu Ex-Bundespräsident Christian Wulff und dem
früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). In den
Klatschspalten taucht Maschmeyer zudem regelmäßig durch
seine Beziehung zur Schauspielerin Veronica Ferres auf, die
er demnächst heiraten will.
Der frühere Medizinstudent und Leichtathlet Maschmeyer
hatte AWD 2007 an den Versicherer Swiss Life für knapp 1,2
Mrd. Euro verkauft. Einen Teil des Erlöses investierte er bei
den Schweizern. Dort schied er 2011 als Verwaltungsrat aus
und verkaufte einen Teil seiner Aktien. Die mehr als 50 Mio.
Euro legt er nun neu an.
So stieg er im Dezember über sein Investmentvehikel Paladin
bei der Pflegeheimkette Marseille-Kliniken ein, die durch
personelle Querelen und finanzielle Verflechtungen zwischen
Unternehmen und Großaktionär ins Gerede gekommen ist.
Maschmeyer nutzte die niedrige Bewertung; die Aktie war
binnen fünf Jahren von über 17 Euro auf gut 2 Euro
abgestürzt.
Teil 2: Investitionstipps im neuen Maschmeyer-Buch?
Kurz zuvor hatte er ein Paket an Mifa erworben, deren Aktie
ebenfalls einen dramatischen Kursverfall hinter sich hatte. Seit
dem Einstieg im Oktober hat sich der Wert allerdings
verdoppelt. Am Montag legte die Aktie noch einmal um neun
Prozent auf 8,70 Euro zu. Damit ist der Kurs nicht mehr weit
von den 9,30 Euro entfernt, zu denen die Papiere beim
Börsengang 2004 auf den Markt kamen. Maschmeyers MifaPaket ist jetzt rund 22 Mio. Euro wert.
AWD
Nicht nur Maschmeyer stockte auf: Vorstand Peter Wicht
erwarb 100.000 Aktien und hält nun ebenfalls über 30 Prozent.
Mifa stellt Fahrräder im Billigsegment her und beliefert unter
anderem Aldi. Am Absatz gemessen ist Mifa der größte
deutsche Fahrradhersteller.
Zu weiteren Beteiligungen, die Maschmeyer unlängst
eingegangen ist, zählt der Finanzinvestor GCI Management.
Zudem stieg er beim Elektronik- und Solarzulieferer AEG
Power Systems ein, an dem er die Anteile aber nach rund
zwei Monaten wieder mit Gewinn verkaufte.
Neben den erfolgreichen Finanzspekulationen baut
Maschmeyer auch sein Netzwerk weiter aus. So hat er
zusammen mit dem früheren Wirtschaftsweisen Bert Rürup
das Beratungsunternehmen Maschmeyer Rürup ins Leben
gerufen.
Auch die Gründung des Pharmaunternehmens Holsboer
Maschmeyer Neurochemie mit dem renommierten
Depressionsforscher Florian Holsboer gehört offenbar in die
Kategorie Langfristanlage.
Zudem ist Maschmeyer unter die Buchautoren gegangen.
Näheren Aufschluss über seine Investitionen verspricht er in
seinem doppeldeutig betitelten Buch "Selfmade: erfolg reich
leben", das am 19. März erscheint.
AWD
Selfmade-Millionär:
Wie Carsten Maschmeyer zu seinem
Doktortitel kam
Autor: Manuel Bewarder und Sebastian Jost
Welt-online 20.03.2012
Als Unternehmer hat Carsten Maschmeyer in vielerlei Hinsicht
Erfolg, sein Studium brach er jedoch früh ab. Und doch kam er
zu einem Doktortitel. Sehr umstritten.
Carsten Maschmeyer weiß, wie man erfolgreich wird. So
schreibt es der Unternehmer zumindest in seinem neuen Buch
„Selfmade. erfolg reich leben“. Es handelt vor allem vom
Leben Maschmeyers. Und dass dieses Leben von Erfolg
geprägt war, lässt sich nicht bestreiten.
Maschmeyer hat es weit nach oben geschafft. Beruflich und
privat. Verlobt ist er mit der Schauspielerin Veronica Ferres.
Und Geld hat der 52-Jährige so viel verdient, dass er es
ruhiger angehen lassen kann. In den 80er-Jahren stampfte er
den Finanzdienstleister AWD aus dem Boden, und als er 2008
ausstieg, war er Multimillionär.
Sogar zum Doktorgrad hat Maschmeyer es gebracht. Er ziert
heute die Homepage der Beratungsfirma
MaschmeyerRürupAG, die der Unternehmer mit einem
renommierten Rentenexperten betreibt. Dort stellen sich die
Gründer in aller Titelpracht vor als Professor Dr. Dr. h. c. Bert
Rürup und als Dr. h. c. Carsten Maschmeyer.
Von wissenschaftlichen Meriten nichts bekannt
Es ist dieser Titel, der beim Blick auf Maschmeyers Biografie
überrascht. Denn der niedersächsische Unternehmer mag in
vielerlei Hinsicht Erfolg gehabt haben – von
wissenschaftlichen Meriten ist nichts bekannt. Seine
universitäre Laufbahn besteht aus einem Medizinstudium, das
er nach einigen Semestern abbrechen musste, nach eigenem
Bekunden wegen zu vieler Fehlzeiten. Wie also kommt so
jemand zur Doktorwürde?
Akademische Titel werden kritisch beäugt, seit im
vergangenen Jahr in den Dissertationen mehrerer Politiker
Plagiate aufflogen. Die meisten Doktoren legen seither sehr
großen Wert darauf, dass sie jahrelang wissenschaftlich auf
höchstem Niveau schuften mussten, um den Doktorgrad zu
erreichen.
Sich mit Carsten Maschmeyer fotografieren zu lassen, ist
längst nicht mehr unproblematisch: Internetuser beschimpften
Joachim Gauck (...) nach seiner Nominierung zum
Präsidentschaftskandidaten aufgrund dieses Bildes von der
Publishers Night 2010, weil sie durch ein freiwilliges Ablichten
mit Maschmeyer und dessen Lebensgefährtin Veronika Ferres
plötzlich Korruptionspotenzial sahen.
AWD
...
Und dass sie missbilligen, wenn Karrieristen sich mit einer
Feierabend-Dissertation einen schicken Titel für die
Visitenkarte beschaffen wollen.
Aber der Fall Maschmeyer zeigt, dass der PromotionsWildwuchs noch andere Blüten treibt. Dass es offensichtlich
auch ohne wissenschaftliche Spitzenleistungen geht – mitten
in Deutschland, und das völlig legal.
Der Weg zum Doktor ohne wissenschaftliche
Spitzenleistungen führt an manchen Hochschulen über die
beiden Buchstaben h. c. – sie stehen für honoris causa und
kennzeichnen die Ehrendoktorwürde.
Sie kommt nicht zum ersten Mal ins Gerede. So verlieh die
Humboldt-Universität Berlin einen solchen Titel den Künstlern
und Reichstagsverhüllern Christo und Jeanne-Claude als
Anerkennung für ihr Gesamtwerk.
Der langjährige VW-Betriebsratschef Klaus Volkert bekam bei
der Verleihung gleich noch vom Dekan gesagt, dass mit der
Ehrenpromotion für ihn die Verbindung zwischen Universität
und VW gestärkt werden sollte. Selbst Nichtakademiker
erhalten Ehrenpromotionen. Es geht bei diesen Titeln
anscheinend nicht immer um einen wissenschaftlichen
Nachweis.
Die Laudatio hielt Maschmeyer-Freund Christian Wulff
Auch bei Carsten Maschmeyer nicht. Am 14. August 2009 –
an seinem 50. Geburtstag – ernannte ihn die Universität
Hildesheim zum Ehrendoktor. Die Laudatio hielt der damalige
niedersächsische Ministerpräsident und Maschmeyer-Freund
Christian Wulff.
Aus diesem Anlass trug sich der gebürtige Hildesheimer
Maschmeyer am gleichen Tag in das Goldene Buch der Stadt
ein. Ein großer Tag für ihn. Von wissenschaftlichen
Verdiensten ist an diesem Tag aber gar nicht erst die Rede.
Offizielle Begründung der Uni: Maschmeyer erhalte den Titel
als Anerkennung seiner „ausgezeichneten Verdienste um die
Förderung der Wissenschaften“.
Diese Förderung war unter anderem finanzieller Natur. Im
April 2008 spendete der Unternehmer dem Fachbereich I eine
halbe Million Euro, um eine Juniorprofessur „Neurobiologische
Grundlagen des Lernens“ einzurichten – ein Wissensgebiet,
für das sich Maschmeyer schon länger interessiert.
Es war nicht seine erste Spende für die Wissenschaft, auch
an anderer Stelle hatte sich Maschmeyer als Mäzen
hervorgetan – ohne Ehrendoktor zu werden.
AWD
Zwar würdigte ihn auch die Universität Hannover, nachdem er
dort mit seinem Privatvermögen eine Professur gestiftet hatte.
Allerdings wurde er Ehrensenator. Diese Auszeichnung sei
gerade für Förderer der Hochschule vorgesehen, sagt UniPräsident Erich Barke. „Eine Ehrenpromotion wäre dagegen
völlig abwegig gewesen, denn diese ist bei uns nur für
wissenschaftliche Verdienste vorgesehen.“
Die Universität teilte „Welt Online“ mit: „Damit wollte die
Hochschule ein Mittel schaffen, um eine Kultur der
Anerkennung zu stärken.“ Präsident Friedrich weist darauf hin,
dass „nur rund drei Prozent des deutschen
Spendenaufkommens der Wissenschaft zugutekommen“. Er
setze sich „nachdrücklich für eine Kultur der Anerkennung
ein“.
Nicht so in Hildesheim. Dort kann der Ehrendoktor in
„Anerkennung hervorragender wissenschaftlicher Leistungen“,
aber auch für „kulturelle Verdienste“ verliehen werden und
eben für „Verdienste um die Förderung der Wissenschaften“.
Allerdings: Wie „Welt Online“ erfuhr, kam dieser Passus erst
wenige Monate vor Maschmeyers Ehrung in die
Promotionsordnung.
Die Wissenschaftswelt tut sich schwer mit dem
Ehrendoktortitel, den die Allgemeinheit oft mit einem normalen
Doktortitel verwechselt. Eine bundesweite Vorgabe für die
Vergabe gibt es nicht. Das Promotionsrecht liegt bei den
jeweiligen Fakultäten. Die jeweiligen Länder können jedoch
gesetzliche Rahmen bestimmen – für welche Leistungen etwa
ein Doktortitel vergeben wird.
Warum wurde der Passus in der Promotionsordnung
erweitert?
Am 10. März 2009 teilte die Uni die Änderung des Regelwerks
im Verkündungsblatt mit, beschlossen wurde sie bereits im
Juli 2008. Der Vorschlag für Maschmeyers Ehrendoktorwürde
kam nach Angaben der Universität nicht aus den
Lehrbereichen, sondern aus der Bürgergesellschaft. Dieser
wurde vom Universitätspräsidenten Wolfgang-Uwe Friedrich
unterstützt. Doch warum wurde der Passus in der
Promotionsordnung erweitert?
Das niedersächsische Wissenschaftsministerium ist nicht
streng: „Grundsätzlich bieten Ehrenpromotionen den
Hochschulen die Möglichkeit, in angemessener Weise
vorbildliche Leistungen und persönlichen Einsatz für die
Wissenschaft zu würdigen“, erklärt das Ministerium.
Dennoch scheint sich die Praxis an den anderen Hochschulen
des Landes deutlich von der in Hildesheim zu unterscheiden.
AWD
So versichert etwa die Technische Universität Braunschweig,
ein Ehrendoktor werde für „wissenschaftliche oder
wissenschaftsadäquate Leistungen“ verleihen, „die durch in
aller Regel zwei externe Gutachten bestätigt werden müssen“.
"Ehrenpromotion ist unterschiedlich viel wert"
Und man stellt klar: „Eine Ehrenpromotion für Verdienste um
die finanzielle Förderung der Wissenschaft ist nicht möglich.“
An der Universität Osnabrück räumt man zwar ein, in der
Vergangenheit durchaus etwas großzügiger gewesen zu sein
und auch gesellschaftliche Verdienste gewürdigt zu haben.
Seit einigen Jahren sei der Ehrendoktor aber auch dort
verdienten Wissenschaftlern vorbehalten.
Deutliche Worte hört man jedoch nur hinter vorgehaltener
Hand: „Eine Ehrenpromotion ist unterschiedlich viel wert, je
nachdem, woher sie kommt“, sagt ein Professor einer
Fakultät, die sich selbst als restriktiv in der Titelvergabe
bezeichnet.
„Überall steht in den Promotionsordnungen etwas von
wissenschaftlichen oder ideellen Verdiensten, aber im
korrumpierten Betrieb heutiger Hochschulen schauen manche
eben auch aufs Wirtschaftliche.“
Kritische Geister wollten die Ehrenpromotion für Maschmeyer
denn auch nicht einfach hinnehmen und erstatteten bereits im
Sommer 2009 Strafanzeige. Die Antikorruptionsabteilung der
Staatsanwaltschaft Hannover startete Vorermittlungen, stellte
diese aber ein. Es fehle an einer nachweisbaren Abrede
zwischen Maschmeyer und der Hochschule, dass die Spende
die Gegenleistung für die spätere Ehrenpromotion sein solle,
hieß es.
Außerdem stehe der Universität bei der Auslegung der
Gründe für eine Ehrenpromotion ein Beurteilungsspielraum
zu. Eine Ehrung von Spendern sei strafrechtlich nicht zu
beanstanden. „Dies bedeutet zugleich, dass die dergestalt
Geehrten ihre Titel zu Recht führen.“ Im Wissenschaftsbetrieb
bemängeln dennoch viele die Lage.
Die Hochschulrektorenkonferenz hat sich bereits in den 90erJahren mit dem Titelwildwuchs beschäftigt. Ihre eindeutige
Empfehlung, die immer noch gilt: „Der Grad des Dr. h. c. wird
aufgrund wissenschaftlicher Leistungen verliehen.“
Dr. Klein
Überproportionales Wachstum bei
Versicherungen
VersicherungsJournal: Welchen Stellenwert haben die
Versicherungen aktuell an Ihrem Gesamtgeschäft?
Mit dem Namen des Maklerunternehmens Dr. Klein ist immer
noch vor allem ein besonderes Know-how im Bereich
Immobilien verbunden, obwohl es sich längst auch im Bereich
Versicherungs-Vermittlung und als Pool engagiert. Über die
Entwicklung des Unternehmens sprach das
VersicherungsJournal mit Vorstandssprecher Stephan
Gawarecki und Michael Neumann, dem Geschäftsführer von
Qualitypool.
Gawarecki: Die Versicherungen machen schon einen
bedeutenden Anteil am Gesamtgeschäft aus, insbesondere
das Wachstum ist hier überproportional. Das Wachstum im
Transaktionsvolumen der Versicherungen beträgt seit 2007
durchschnittlich rund 60 Prozent; das des
Transaktionsvolumens für Finanzierungen rund 20 Prozent.
VersicherungsJournal: Dem Image nach ist die Dr. Klein & Co.
AG (...) ja vor allem ein Spezialist für Dienstleistungen rund
um die Immobilie. Mittlerweile bieten Sie aber auch die
Vermittlung von Versicherungen an. Seit wann ist das der Fall
– ursprünglich wurde Ihr Unternehmen doch zur Finanzierung
und Vermittlung von Wohnungsneubauten gegründet?
Gawarecki: Ja das ist richtig. Die Dr. Klein & Co. AG wurde
1954 zur Vermittlung von Hypotheken und Finanzierungen für
die Wohnungswirtschaft gegründet. 1972 weitete das
Unternehmen seine Tätigkeiten aus und vermittelte
Versicherungen an die Wohnungswirtschaft. 1996 richtete sich
Dr. Klein erstmals an Privatkunden. Neben den
Finanzierungsprodukten bieten Dr. Klein-Berater seit 2005 nun
auch Versicherungen an. Sowohl die Wohnungswirtschaft als
auch den Privatkunden berät Dr. Klein ganzheitlich.
VersicherungsJournal: Welche anderen Bereiche bieten Sie
noch an und wie groß ist deren Anteil an Ihrem Geschäft?
Gawarecki: Dr. Klein deckt das gesamte Spektrum an
Finanzierungs-, Vorsorge- und Versicherungsprodukten sowie
Geldanlageprodukten ab. Hierbei hat der Geldanlageanteil
den geringsten Stellenwert. Er macht rund 22 Prozent des
gesamten Transaktionsvolumens für Versicherungen aus.
VersicherungsJournal: Wie planen Sie die zukünftige
Entwicklung – welche Bedeutung soll das
Versicherungsgeschäft in den nächsten Jahren haben?
Dr. Klein
Gawarecki: Wir planen eine deutliche Ausweitung des Anteils
der Versicherungen am Gesamtwachstum des Unternehmens.
Wir wollen zwar weiter in allen Produktbereichen wachsen. In
der Vergangenheit haben wir das getan, das belegen wir
durch das oben genannte Wachstum im Transaktionsvolumen
über alle Produktbereiche.
Wir gehen jedoch von einem stärkeren Wachstum im
Produktbereich Versicherungen und Geldanlagen aus, da
dieser Gesamtmarkt deutlich größer ist. Hierbei werden wir
uns stark auf den Ausbau der vorhanden
Franchisenehmerbetriebe durch Hinzunahme weiterer
Spezialisten und die Gewinnung neuer Franchisenehmer
widmen. Auf Produktseite sehen wir den künftigen
Schwerpunkt im Lebensversicherungs-Bereich auf Seiten der
Biometrie und bAV sowie im gesamten Schaden- und
Unfallversicherungs-Bereich.
VersicherungsJournal: Das heißt aber auch, dass Sie sich
immer weiter weg entwickeln von Ihrem ursprünglichen
Kerngeschäft Immobilien?
Gawarecki: Nein, im Gegenteil. Wer eine Immobilie erwerben,
erhalten oder später einmal verrenten oder veräußern möchte,
benötigt in jeder Lebensphase auch die individuell passenden
Vorsorge- und Versicherungsprodukte.
Mit der ganzheitlichen Beratung unterstützt Dr. Klein seine
Kunden in jeder Lebensphase nicht nur bei der Finanzierung,
sondern ebenso bei der Vorsorge und Absicherung. In diesem
Sinne sind sowohl Vorsorge-, Versicherungs- als auch
Geldanlageprodukte sinnvolle Ergänzungen, um unsere
immobilienaffinen Kunden umfassend und nachhaltig beraten
zu können.
VersicherungsJournal: Angesichts der unsicheren Entwicklung
auf den Finanzmärkten gibt es aber doch eine Tendenz hin zu
Immobilien – spüren Sie das auch? Erwarten Sie dabei eine
Verstärkung?
Gawarecki: Wir spüren einen deutlichen Anstieg der
Nachfrage nach Immobilien. Dies äußert sich sowohl im
erhöhten Beratungsbedarf, als auch in unserem um 18
Prozent gestiegenen Transaktionsvolumen für Finanzierungen
in 2011 gegenüber 2010.
Sowohl der Versicherungs- als auch der Finanzierungsanteil
sind aktuell bedeutende Bausteine des Gesamtgeschäfts.
Aufgrund der Zugehörigkeit zum börsennotierten Hypoport
(...)-Konzern kann ich hier keine konkreten Zahlen nennen.
Was ich aber sagen kann, ist dass beide Bereiche einen
bedeutenden Beitrag zum Gesamtgeschäft leisten.
Dr. Klein
VersicherungsJournal: Die Dr. Klein-Tochtergesellschaft
Qualitypool GmbH (...) ist als Pool tätig. Wie lange gibt es das
Unternehmen schon und wie hat es sich entwickelt?
Neumann: Die Qualitypool GmbH wurde 2003 gegründet.
Seither hat sich das Unternehmen sowohl im Versicherungsals auch im Baufinanzierungsbereich stark entwickelt. Im
vergangenen Jahr wurde Qualitypool zum am schnellsten
wachsenden Pool in der Cash (...)-Maklerliste ausgezeichnet.
Da das Unternehmen zur im Prime Standard gelisteten
Hypoport AG gehört, unterliegt auch Qualitypool sehr strengen
Bilanzierungsregeln, was das substanzielle Wachstum
verdeutlicht.
VersicherungsJournal: Wie viele Vertriebspartner hat
Qualitypool inzwischen?
Neumann: Aktuell arbeiten rund 3.450 Partner mit Qualitypool.
In den vergangenen zwei Jahren hat unsere Maklerzahl
jeweils um rund 500 Partner zugenommen. Dies zeigt, dass
das Geschäftsmodell, das Produktvielfalt, regionale
Betreuung, qualifizierte Vertriebsunterstützung und intelligente
Vertriebstools kombiniert, deutlich an Bedeutung gewinnt.
VersicherungsJournal: Was können Sie ihren Partnern
anbieten?
Neumann: Als Vollsortimenter bieten wir ihnen das gesamte
Produktspektrum, von der Baufinanzierung und Versicherung
bis hin zur Geldanlage und Leads. So können zum Beispiel
Makler, die selten eine Baufinanzierung vermitteln, von
unserem Service Baufi-Smart Gebrauch machen. Diese
Serviceunterstützung hilft bei der Bearbeitung vom ersten
Kundenkontakt bis hin zur finalen Abwicklung. Neben dem
fachlichen und vertriebsorientierten Support bieten wir
Maklern viele Weiterbildungsmaßnahmen sowie die
Unterstützung bei der Mitarbeitergewinnung an.
Ein weiterer Vorteil von Qualitypool ist der Zugang zu
intelligenten Vertriebstools. So bieten wir im
Baufinanzierungsbereich den direkten Zugang zur EuropacePlattform, dem zentralen, webbasierten Marktplatz für
Immobilienfinanzierungen.
Das Pendant im Versicherungsbereich ist das QualitypoolSalesmanagement-System. Intelligente IT-Systeme werden
künftig noch mehr an Bedeutung gewinnen. Denn wer Zugang
zu einem System hat, das beispielsweise in unmöglichen
Fällen Alternativmethoden aufzeigt, wird auch schwierige
Kunden glücklich machen können und erfährt täglich die
Entlastung von zeitraubenden vertriebsfremden Tätigkeiten.
Dr. Klein
VersicherungsJournal: Über Ihre Muttergesellschaft Hypoport
haben Sie ja ein wichtiges Standbein im Onlinevertrieb. Steht
das nicht in Konkurrenz zum herkömmlichen Maklervertrieb?
Gawarecki: Im Gegenteil. Das Modell von Dr. Klein hat
Kunden schon immer über das Internet angesprochen. Nach
deren Interessensbekundung schließen Kunden nur bei
einfachen Produkten im Internet ab. Bei komplizierten
Produkten wie beispielsweise der Baufinanzierung wünschen
sich Kunden die direkte persönliche Beratung vor Ort. Durch
unsere Kombination aus der Kundengewinnung im Internet
und der regionalen Beratung vor Ort können wir auf
Kundenwünsche individuell eingehen.
Susanne Görsdorf-Kegel VersicherungsJournal 24.02.2012
DVAG
16.03. | 2012
BGH-Urteil: Finanzvertriebe
müssen für ihre
Vertreter haften
Der Bundegerichtshof (BGH) in Karlsruhe hat gestern ein
neues Urteil gesprochen, bei dem Finanzvertriebe hellhörig
werden sollten – denn laut diesem müssen sie für
Betrügereien ihrer freien Handelsvertreter geradestehen
(Aktenzeichen: III ZR 148/11). Im konkreten Fall ging es um
die Deutsche Vermögensberatung DVAG, die von einem
Kunden auf Schadensersatz verklagt wurde, nachdem dieser
von einem freien DVAG-Vertreter abgezockt worden war, wie
Reuters berichtet.
Der Vertreter hat den Betrug eingeräumt und zugegeben, dass
er die Unterschrift des Kunden gefälscht habe, um sich
dessen Einzahlungen in einen Aktienfonds des Deutsche
Investment Trust (DIT) auszahlen zu lassen. Das Geld hatte
sich der ehemalige DVAG-Vertreter dann auf sein
persönliches Privatkonto überweisen lassen, was ihm – in
Kombination mit anderen Betrugsdelikten, die er sich
zuschulde kommen ließ – eine Haftstrafe einbrachte.
Vor dem Hintergrund, dass der Vertreter für die DVAG
gearbeitet hat, hat der betrogene Kunde den Finanzvertrieb
auf Schadensersatz verklagt. Diese wurde zunächst zwar vom
Landesgericht (LG) abgewiesen, doch nachdem der Kläger
beim Oberlandesgericht (OLG) Berufung einlegte, sprach
dieses ihm in einem Urteil den Schadensersatz zu – an das
sich jetzt auch der BGH anschloss.
In ihrem Urteil merken die BGH-Richter an, dass „ein
unmittelbarer Zusammenhang zwischen seinem (Anmerkung:
= der Vertreter) schuldhaften Verhalten und den Aufgaben
bestand“, welche die DVAG ihm zugewiesen hatte und der
Finanzvertrieb ergo für das Fehlverhalten seines Mitarbeiters
die Verantwortung übernehmen und in die Bresche springen
müsse. So habe die DVAG dem Vertreter Informationen
bezüglich Fondsanlage und Formulare zur Auflösung der
Fondseinlage zur Verfügung gestellt, auf Basis derer er den
Betrug erst durchführen konnte.
(ir)
Quelle:FONDS professionell
Fourlife Consulting
Fourlife Consulting startet
Maklergemeinschaft
Gemeinschaft zu überleben oder eine effektive Strategie zur
Gewinnung von neuen Mandanten zu entwickeln.
Der Versicherungsmakler will „wieder richtig beraten“ und
sucht dafür Franchise-Partner. Die Ziele, das Angebot an die
Berufskollegen und das Geschäftsmodell erklärt der
geschäftsführende Gesellschafter Christian Hubrig im
Interview.
Wir wollen deshalb mit unserem Franchise-Konzept eine
Lösung anbieten, die sich von den bisherigen Konzepten
unterscheidet. Fourlife Consulting will eine starke
Maklergemeinschaft schaffen, die den kommenden
Herausforderungen der Branche gewachsen ist.
VersicherungsJournal: Sie haben Anfang März mit dem
Ausbau Ihrer Fourlife Consulting GmbH (...) zu einer
bundesweiten Maklergemeinschaft begonnen (...). Welche
Unternehmensziele stehen dahinter?
VersicherungsJournal: Sie wollen das Image der Makler
verbessern und eine neue Beratungskultur schaffen. Was
heißt das konkret und wie wollen Sie das erreichen?
Christian Hubrig: Unser erstes Ziel ist, bundesweit neue
Partner zu gewinnen. Unser zweites Ziel ist, zusammen mit
unseren Partnern den Markt mit Blick auf Qualität der
Beratung zu verändern. Wir setzen dabei auf hohe
Beratungsstandards. Im Kern wollen wir die Ehrlichkeit
gegenüber den Mandanten in den Mittelpunkt stellen und
wieder richtig beraten.
Das Image unserer Branche ist aktuell dermaßen schlecht,
dass es Zeit ist, Zeichen zu setzen. Außerdem griff der
Gesetzgeber in den letzten Jahren massiv mit Regulierungen
in das Maklergeschäft ein. Manchem Makler wird es deshalb
schwer fallen, zukünftig ohne Anbindung an eine
Hubrig: Wir wollen, dass sich alle Makler in unserer
Maklergemeinschaft zur Philosophie von Fourlife Consulting
bekennen und diese auch leben. Deshalb schauen wir uns
jeden potenziellen Franchise-Partner ganz genau an und
legen sehr hohe Maßstäbe an.
Wir wollen den „ehrlichen Makler“ an Bord haben, der im
Interesse des Mandanten agiert und somit ein Gewinn für die
Maklergemeinschaft ist. Im Zusammenhang mit Fourlife
Consulting soll über qualitativ gute Beratung gesprochen
werden. Wer als Versicherungsmakler den schnellen
Abschluss bei seinen Mandanten sucht, wird bei uns nicht
Partner werden wollen.
Fourlife Consulting
VersicherungsJournal: Wie schnell soll Ihr Unternehmen
wachsen und wie sind Sie finanziell und personell dafür
ausgestattet?
ratierliche Vergütungen durch den Gesetzgeber schrecken
uns nicht. In unserer Gemeinschaft profitiert jeder Einzelne
stark am Erfolg der gesamten Unternehmung.
Hubrig: Wir sind zu 100 Prozent aus Eigenkapital finanziert
und streben kein schnelles Wachstum an, obwohl wir dies
durch unsere internen Strukturen sehr schnell gewährleisten
könnten. Den Fehler wie andere Vertriebsgesellschaften,
Millionen in den Vertrieb zu pumpen und so künstlich
aufzublähen, wollen und werden wir nicht machen. Uns ist es
viel wichtiger, qualitativ zu wachsen, also Partner zu
gewinnen, die unsere Philosophie leben. Das wird am Anfang
nicht leicht sein, aber das ist uns bewusst.
Des Weiteren gibt es keine Vorgaben an die Partner, was
Produkte und Dienstleistungen angeht. Jeder FranchisePartner bleibt wirtschaftlich selbstständig, frei in seinen
Entscheidungen und behält seine Identität. Es gibt bei Fourlife
Consulting keinen Vertriebsdruck durch die Organisation oder
durch eine kleine Gruppe, die alles in einer Hand hält. Wir
wollen auch Geld verdienen und Provisionen zahlen, aber
nicht um jeden Preis.
VersicherungsJournal: Sie treten „gegen die großen
Vertriebe“ an. Was haben Sie, das „die Großen“ nicht haben?
Hubrig: Wir sind transparent und fair, legen alle
Provisionssätze für die Partner offen und verfügen über ein
innovatives Provisionsmodell und ein positives Markenimage.
Wir sind bereits heute so aufgestellt, dass wir unser
Geschäftsmodell nicht mehr wegen der aktuell anstehenden
Marktveränderung umstellen müssen.
Bei vielen anderen Vertrieben steht das noch an oder muss
zumindest geprüft werden. Wir haben uns von Anfang an sehr
effizient aufgestellt. Weitere Provisionskappungen oder
VersicherungsJournal: Ein potenzieller Franchise-Nehmer
wird von Ihnen wissen wollen, welche Erfolge Sie bereits
vorweisen können.
Hubrig: Seit Firmengründung können wir uns über ein sehr
positives Image am Standort Berlin freuen, das sich auch in
der stetigen Gewinnung neuer Mandanten widerspiegelt. Das
hat zur Folge, dass wir sehr gute Zahlen im Bereich Leben,
Kranken, Geldanlage und Sach vorweisen können.
Das ist ein Indiz für den Erfolg unseres guten konzeptionellen
und umfassenden Beratungsansatzes. In Hamburg konnten
wir bereits den ersten Makler von unserem Konzept
überzeugen und als Franchise-Partner gewinnen.
Fourlife Consulting
VersicherungsJournal: Sie nennen Ihr Franchise-Konzept
und Ihre Provisionslösung „innovativ“. Was ist daran das
Besondere?
Denn am Ende des Tages zählt für jeden Berater doch nur die
Frage, wie er hochwertige Mandanten gewinnt und diese
möglichst lange betreuen kann.
Hubrig: So weit mir bekannt ist, ist Fourlife Consulting das
erste Unternehmen am Markt, das auf ein faires
Beteiligungskonzept für jeden einzelnen Makler der
Gemeinschaft baut. Das heißt, dass jeder Franchise-Partner
und jeder Makler in den Geschäftsstellen direkt von der
wachsenden Maklergemeinschaft profitiert, da wir unsere
Partner prozentual an den Umsätzen beteiligen.
Darüber hinaus bekommen Sie bei Fourlife Consulting ein
positives Markenimage und sind nicht als Einzelkämpfer
unterwegs. Auch Motivation und Gruppendynamik innerhalb
eines Teams sind für den Erfolg jedes einzelnen Beraters nicht
zu unterschätzen.
Bei Fourlife Consulting geht der Provisionssatz für alle Berater
auf allen Karrierestufen bei einer beispielsweise
fünfprozentigen Provisionserhöhung eines Versicherers
automatisch um fünf Prozent nach oben. Darüber hinaus
legen wir alle Eingangsprovisionen für unsere Partner offen.
Und wir schütten für Abschluss- sowie Bestands- Provisionen
90 Prozent an unsere Franchise-Partner aus.
VersicherungsJournal: Worin unterscheidet sich Ihr
Franchise-Vertrag von einer typischen Pool-Anbindung?
Hubrig: Mit einem Pool gewinnen Sie keine neuen
Mandanten, sie liefern einfach nur Ihr Geschäft ab. Bei
Fourlife Consulting wollen wir vor allem zeigen, wie Sie
qualitativ hochwertige Mandanten gewinnen und behalten.
VersicherungsJournal: Wie sichern Sie die
Provisionsansprüche Ihrer Franchise-Nehmer für den Fall
einer Zahlungsunfähigkeit Ihres Unternehmens?
Hubrig: Die hundertprozentige Sicherheit haben Makler am
Markt, wenn sie die Vergütungen direkt von den Versicherern
erhalten. Dann aber auch nur, wenn der Versicherer nicht
Zahlungsunfähigkeit anmeldet. Wir sind finanziell so stabil,
dass wir auf keinerlei Wachstum angewiesen sind. Daher
investieren wir keine enormen Summen in das Thema
Beratergewinnung.
Uns ist das Thema Sicherheit für unsere Partner allerdings
bewusst. Daher haben wir innerhalb des Franchisekonzeptes
die Möglichkeit der Bildung von Unteragenturen für unsere
Franchisepartner geschaffen, so dass die Bestände
automatisch auf den Namen des Franchisepartners laufen
können, wenn dies gewünscht ist.
Fourlife Consulting
Unabhängig davon läuft die Zusammenarbeit auf Basis eines
echten § 93 HGB Maklers, so das wir die Bestände
jederzeit freigeben, falls sich die Wege doch mal trennen
sollten.
VersicherungsJournal: Was kostet ist die Eintrittskarte in Ihr
Franchise-System?
Hubrig: Interessant wird es, wenn Sie die Frage anders
herum stellen: Was kostet Sie ein vermeintlich kostenloser
Pool oder eine Vertriebsgesellschaft? Wie viel Overhead
verdienen diese Organisationen denn an den Maklern? Sind
das nicht indirekte Kosten? Wäre es nicht schlauer wenn alle
vom steigenden Overhead profitieren?
Die Eintrittskarte in unser Franchisekonzept kostet eine
einmalige Gebühr von 25.000 Euro für eine Geschäftsstelle.
Darüber hinaus entstehen je nach Anzahl der Berater weitere
Gebühren. Auf den ersten Blick erscheint das viel. Beim
zweiten Blick werden Sie feststellen, dass die
Gegenleistungen in kürzester Zeit für Amortisation sorgen.
Für schlechte Berater, die mal so nebenbei Versicherungen
verkaufen, lohnt sich das Modell Fourlife Consulting nicht. Die
wollen wir allerdings auch nicht in unserer
Maklergemeinschaft haben. Gute Berater mit hohen
Umsätzen profitieren von unserem Franchisesystem, da die
Kosten relativ fix bleiben.
VersicherungsJournal: Wie stellen Sie sich Ihren typischen
Franchise-Nehmer vor und welche Kriterien müssen
zukünftige Partner erfüllen?
Hubrig: Der typische Franchise-Partner soll ein Unternehmer
sein, der bereits über nachweisbare Erfahrung im Bereich
Finanzdienstleistungen verfügt und Wert auf eine qualitativ
hochwertige Beratung legt. Er soll die Philosophie von Fourlife
Consulting leben und seinen Maklern ein Vorbild sein.
Organisationstalent und Führungserfahrung sind für den
potentiellen Franchise-Partner natürlich auch hilfreich. Wir
legen da eine hohe Messlatte an. Aber das ist uns die Sache
auch wert, denn es sind letztlich beide, Makler und
Mandanten, die von unserer Maklergemeinschaft profitieren.
Claus-Peter Meyer VersicherungsJournal 08.03.2012
Insuro
Maklerpool insuro
insuro Maklerservice hat als Maklerpool den hohen Anspruch,
allen Vertriebspartnern die bestmögliche Servicequalität in
Sachen PKV- und Pflegeabwicklung zu bieten.
Sie als Vermittler profitieren dabei vom Know How unserer
fachkundigen Mitarbeiter des PKV-Kompetenzcenters und den
benutzerfreundlichen Softwaretools, unserem einfach
gehaltenem Einheitsantrag und vielen anderen kostenlosen
Dienstleistungen.
Und dies, obwohl wir Höchstprovisionen bezahlen.
Seit dem 1.09.2011 besteht für angebundene insuro Makler
die Möglichkeit, exklusive Sonderkonditionen für
Weiterbildungsmaßnahmen beim Maklernetzwerk
PremiumCircle im Rahmen der PremiumCircle Akademie und
die Premium Software zu bekommen.
Wir begleiten Sie von der Angebotsanalyse bis zur Verwaltung
Ihrer Versicherungsverträge und der Courtagezahlung und
sind auch gerne für alle sonstigen Belange rund um den PKVMarkt Ihr erster Ansprechpartner.
Ihr Ziel ist auch unsere Intention: Ihr Kunde steht dabei immer
im Vordergrund der Beratung.
insuro Maklerservice gewährleistet selbstverständlich eine
völlig unabhängige Arbeitsweise, die alleinig auf die
Kundenbedürfnisse abzielt und jegliche Beteiligungen durch
Versicherungsgesellschaften oder Dritte ausschließt.
Auch zukünftig werden wir zu 100 Prozent inhabergeführt am
Markt agieren und verstehen uns als Ihr Dienstleister, der
Ihren Berufskodex als freier Vermittler schützt und unterstützt.
Wir möchten Sie gerne von unseren außerordentlichen
Leistungen überzeugen.
Insuro
Geschichte von insuro
Bereits im Jahre 1999 fand die Firma insuro Maklerservice
ihren Ursprung mit dem Firmengründer und Inhaber Jan
Dinner, der zunächst selbst als freier Versicherungsvermittler
im Endkundengeschäft tätig war. Doch mit dem Wissen und
den Erfahrungen des eigenen Versicherungsvertriebes wurde
schnell klar, was der Markt benötigt und vor allem was der
Makler im spezifischen Bereich der PKV alles NICHT geboten
bekommt.
Daraufhin wurde, gesondert auf diesen Versicherungsbereich,
ein breites Portefeuille an Dienstleistungen aufgebaut, das
sich zunächst auf die telefonische Angebotserstellung als
Schnittstelle zwischen Gesellschaft und Makler beschränkte
und die anschließende Courtageabrechnung beinhaltete.
Zwischenzeitlich wurden zeitsparende Hilfestellungen wie
Risikovorabanfragen über alle Kommunikationswege,
Fortbildungen, eigene Produktentwicklungen und vieles mehr
entwickelt und weiterentwickelt.
Mittlerweile ist daraus ein Dienstleistungspool entstanden, der
sich permanent mit den Gegebenheiten des Marktes und der
Gesetzeslage auseinandersetzt und neben seinen
Serviceleistungen eine Produktpalette bereitstellt, die 28
führende PKV-Gesellschaften beinhaltet, welche sowohl über
Direktanbindungen als auch über die klassische Abwicklung
des Maklerpools bedient werden kann.
Angekommen im Jahr 2012 unterhält der Maklerpool insuro
aktuell mit über 1200 Maklern eine aktive Courtagezusage.
Auch die vigo Krankenversicherung hat die PKVKompetenzen von insuro Maklerservice erkannt. insuro
organisiert daher seit 07/2008 exklusiv den Maklervertrieb für
den aus der AOK Beamtenversicherung hervorgegangenen
VVAG aus Düsseldorf.
Zum 01.09.2011 haben der Maklerpool insuro und das
Maklernetzwerk PremiumCircle eine langfristige, strategische
und exklusive Partnerschaft begonnen
insuro Maklerservice ist ein zu 100% inhabergeführter
Maklerpool. Auch zukünftig wird insuro Maklerservice 100
Prozent inhabergeführt am Markt, als PKV-Dienstleister der
Ihren Berufskodex als freier Vermittler schützt und unterstützt,
agieren.
Insuro
Insuro
MDT
Versicherungsbranche im Umbruch
Die Ageas Lebensversicherung, die Düsseldorfer
Versicherung und der europäische Versicherer- Dachverband
haben sich umbenannt und treten unter neuem Namen am
Markt auf. Beim MDT Makler der Touristik gibt es neue
Eigentümerverhältnisse. Die Darag hat ein weiteres Run-offPortfolio gekauft.
Die Assekuranz befindet sich derzeit in einem starken
Umbruch: Allein in den Monaten Januar und Februar hat es
nach Angaben der BaFin (...) bei weit über 150 VersicherungsGesellschaften und Pensionskassen auf dem deutschen Markt
Veränderungen im Geschäftsbetrieb gegeben – von der
Aufnahme der Geschäftstätigkeit über Einschränkungen oder
Ausweitungen bis hin zu Namensänderungen (...). ...
Neue Eigentümerverhältnisse bei MDT
Bei der MDT Makler der Touristik GmbH Assekuranzmakler
(...) gibt es seit 1. Januar 2012 neue Eigentümerverhältnisse.
Die Gründungsgesellschafter Helmut Deininger
(Geschäftsführer) und Nils Schmidt (Bereichsleiter) sind seit
Jahresbeginn Alleingesellschafter des Unternehmens.
Deiniger ist nach der Übernahme der 67-prozentigen
Beteiligung der R+V Service Holding GmbH (...) mit 91,7
Prozent der Anteile Mehrheitsgesellschafter. Damit zähle
MDT nicht mehr zum Konsolidierungskreis des R+V-Konzerns,
sondern sei nun auch formal ein völlig eigenständiges
Unternehmen, wird herausgestellt. Weitere Veränderungen
sind nach Aussage Deiningers mit diesem Schritt nicht
verbunden.
„Wir waren und bleiben der unabhängige Versicherungsmakler
speziell für die Tourismusbranche, der vorhandene Angebote
marktweit sichtet und auswählt oder Versicherungslösungen
eigenständig entwickelt und realisiert“, so der
Mehrheitsgesellschafter. Die R+V beziehungsweise deren
Tochtergesellschaften fungierten selbstverständlich weiterhin
als Risikoträger, so wie andere Versicherer auch. ...
Björn Wichert VersicherungsJournal 21.03.2012
MDT
MDT-Geschäftsführer Helmut Deininger
übernimmt Mehrheit der GmbH-Anteile
Dreieich, 20. Februar 2012
Mit Wirkung zum 1. Januar 2012 sind die
Gründungsgesellschafter der MDT Makler der Touristik GmbH
Assekuranzmakler, Geschäftsführer Helmut Deininger und
Bereichsleiter Nils Schmidt, Allein-Gesellschafter.
Helmut Deininger hat die 67prozentige Beteiligung der R+V
Service Holding GmbH übernommen und ist mit 91,7%
Mehrheitsgesellschafter. MDT zählt somit nicht mehr zum
Konsolidierungskreis des R+V-Konzerns, sondern ist nun auch
formal ein völlig eigenständiges Unternehmen.
„Mit diesem Schritt sind keine weiteren Veränderungen
verbunden“, erklärte der neue Mehrheitsgesellschafter
Deininger. „MDT wurde 2008 bewusst als Makler in der
Rechtsform einer GmbH gegründet, der operativ unabhängig
agiert. Es bestand Einigkeit darüber, dass nur ein
unabhängiger, flexibler und Touristik-erfahrener Spezialist die
Chance hat, sich langfristig im Markt zu etablieren.
Der Markteintritt ist aus Sicht aller Beteiligten außerordentlich
schnell und erfolgreich verlaufen. Nach der Gründungsphase
und dem erfolgreichen Markteintritt mit Unterstützung der R+V
als Gesellschafter, stellt sich MDT nun auch als Gesellschaft
unabhängig auf. Die R+V als einer der führenden deutschen
Versicherer bzw. deren Tochtergesellschaften fungieren
selbstverständlich weiterhin als Risikoträger, so wie andere
Versicherer auch. Wir waren und bleiben der unabhängige
Versicherungsmakler speziell für die Tourismusbranche, der
vorhandene Angebote marktweit sichtet und auswählt oder
Versicherungslösungen eigenständig entwickelt und realisiert.“
MDT Makler der Touristik GmbH Assekuranzmakler ist
Deutschlands größter Spezial-Versicherungsmakler für
touristische Unternehmen aller Art und Größe und unterstützt
diese durch effektives Risikomanagement. MDT analysiert,
entwickelt und realisiert ganzheitliche
(Ver-)Sicherungskonzepte und Reiseversicherungen
ausschließlich „aus der Touristik für die Touristik“: kompetent,
bedarfsgerecht, unabhängig, persönlich und alles „aus einer
Hand“.
Weitere Informationen finden Sie unter www.mdt24.de
Ihre Ansprechpartnerin:
Kristina Düring
Telefon: +49 (0) 6103 70649-103 Mobil: +49 (0) 172 5 39 70
03 Fax: +49 (0) 6103 70649-503 E-Mail: [email protected]
MDT
Entstehung und Historie
Name
Makler der Touristik GmbH Assekuranzmakler (MDT)
MDT-Gründung: 19. Februar 2008
Beginn der Geschäftstätigkeit: 01. April 2008
Gesellschafter: Helmut Deininger 91,7 % ,
Nils Schmidt 8,3 %
Rechtsform: GmbH Versicherungsmakler
Geschäftsjahr Kalenderjahr
Mitarbeiter: 49 (Stand Mai 2011)
Tätigkeitsfeld
Spezialisierung auf „Unternehmen der Touristikbranche“
Entwicklung und Realisierung von bedarfsgerechten
Versicherungslösungen mit geeigneten
Versicherungsunternehmen.
Die Spezialisierung ermöglicht ein Höchstmaß an
Konzentration auf die Kundenbedürfnisse im Hinblick auf
deren besondere unternehmerische Aktivitäten,
Rahmenbedingungen und der erforderlichen ganzheitlichen
Risikoanalyse.
MDT hat im April 2008 seine Geschäftstätigkeit aufgenommen
und sich von Beginn an zu einem allseits beachteten neuen
Wettbewerber entwickelt. Schon 1 Jahr nach Aufnahme der
Geschäftstätigkeit war MDT einer der führenden
Spezialmakler in der Touristik und nun im 3.Jahr bereits der
umsatzstärkste Versicherungsmakler in dieser Branche.
Für Helmut Deininger und Nils Schmidt waren mit dem Schritt
in die Selbstständigkeit erhebliche finanzielle und persönliche
Risiken verbunden. Nicht nur einige Freunde, auch
Kolleginnen und Kollegen gaben ihnen Rückhalt und waren
dabei so von der Idee überzeugt, dass sie mit ihnen
zusammen als Team den Schritt ins neue Unternehmen
wagten.
Zwei entscheidende Punkte waren es, die bei allen
Marktteilnehmern in der Touristik und bei den Versicherern
große Beachtung fanden. Zum einen überzeugte von Anfang
an Helmut Deiningers Konzept, innovative
Sicherheitskonzepte für die Tourismusbranche zu entwickeln
und zu vertreiben. Diese neue Generation von individuellen
Versicherungslösungen konnte sich sehr schnell am Markt
etablieren.
MDT
Zum anderen sorgten sowohl die Branchenkenntnis als auch
der hohe Bekanntheitsgrad des gesamten Teams für große
Aufmerksamkeit. Denn es galt von Beginn an, gleichzeitig die
hohen Hürden beim Markteintritt zu überwinden, mit
attraktiven, neuen Lösungen zu überzeugen und ein
effizientes Schaden- und Leistungsmanagement zu
organisieren.
Für die heutigen MDT-Gesellschafter Helmut Deininger und
Nils Schmidt waren dabei je über 30 Jahre Erfahrung in der
Touristik- und in der Versicherungsbranche die Chance als
Kenner – mit erprobtem Organisationstalent, Kreativität und
auch Mut sowie einem belastbaren Beziehungsnetz – ihre
unternehmerischen und persönlichen Vorstellungen operativ
unabhängig zu realisieren.
Deininger erkannte die Chancen für einen innovativen, auf die
Nische „Tourismus“ spezialisierten, Versicherungsmakler.
Gleichzeitig wusste er: Der Erfolg erforderte ein hoch
motiviertes Team und mindestens einen starken
Mitgesellschafter wegen des erheblichen Kapitalbedarfs und
der versicherungsspezifischen Anforderungen hinsichtlich
rechtlicher, risikopolitischer und EDV-technischer Aspekte.
Dieses Ziel überzeugte. Schnell waren für das
„Gründungsteam“ weitere sechs gleichfalls bereits erfahrene
Experten gefunden.
Helmut Deininger entschied sich dafür, seine Geschäftsidee
zunächst zusammen mit der R+V Service Holding GmbH zu
realisieren. Gegründet in der Rechtsform eines
Versicherungsmaklers, war MDT von Beginn an operativ
unabhängig und damit qua Rechtsprechung ausschließlich
seinen Kunden verpflichtet. Das heißt, MDT prüft alle am
Markt von Versicherungsunternehmen angebotenen Produkte,
entwickelt bei Bedarf eigene Sicherungslösungen und
verhandelt mit den Risikoträgern im Kundenauftrag. Nach
erfolgreichem Markteintritt 2008 und rasantem Wachstum
schied die R+V Anfang des Jahres 2012 als Gesellschafter
aus. Seitdem halten Helmut Deininger und Nils Schmidt alle
GmbH-Anteile.
Die eindeutige Definition als Makler markiert einen ganz
wesentlichen Unterschied zu anderen Modellen. Als Makler ist
MDT qua Rechtsprechung im Auftrag seiner Kunden aktiv und
damit operativ unabhängig. Ein Makler wählt im
Kundeninteresse aus allen am Markt angebotenen Produkten
sowie Versicherern aus und entwickelt gegebenenfalls eigene
Sicherungslösungen.
MDT
MDT Makler der Touristik GmbH hat sich auf die Entwicklung
und Realisierung ganzheitlicher Konzepte für touristische
Unternehmen aller Art spezialisiert. Zielgruppen sind dabei die
komplette Touristik sowohl in Deutschland als auf der ganzen
Welt wie Hotels, Reiseveranstalter, Reisebüros und
Reisevermittler. Diese Spezialisierung ermöglicht ein
Höchstmaß an Konzentration auf die besonderen Aktivitäten,
Rahmenbedingungen und Risikomerkmale der Kunden.
Kennzeichnend für das Segment sind:
wachsender Tourismus-Markt,
Bedarf nach spartenübergreifenden Absicherungslösungen,
Vielzahl von sich verändernden Gefahren und Risiken,
Notwendigkeit der permanenten Beobachtung und Bewertung
von Schadeneintrittswahrscheinlichkeiten und
„Schadenketten“ wegen potenziell schneller Veränderungen.
Das Ziel, planmäßig durch die eigenständige Akquisition von
Kunden zu wachsen, wurde erreicht. Außerdem konnte die
Entwicklung innovativer, ganzheitlicher Sicherungskonzepte,
unter anderem für Reisebüros, überzeugen. Zudem wurden
erstmalig neue Elemente, wie zum Beispiel die Absicherung
gegen das Risiko „Urlaubsstornierung wegen
betriebsbedingter Kündigung“ kreiert.
Außerdem soll sich MDT langfristig als Partner seiner Kunden
mit höchster Servicequalität etablieren und auch weiterhin
seinen Unabhängigkeit im operativen Geschäft sichern.
Obwohl zum Zeitpunkt der Gründung von MDT der
Reisemarkt deutliche Einbußen verzeichnete, strebte Helmut
Deininger an bis 2012 Marktführer im Segment
"Versicherungsmakler für die Touristikbranche" zu werden.
Bereits 2010 wurde dieses Ziel erreicht und damit wesentlich
früher als in der ursprünglichen Planung vorgesehen.
Ihr Kontakt:
MDT-Geschäftsleitung +49 (0)6103-70649-116 oder E-Mail an:
[email protected]
MDT Makler der Touristik GmbH Assekuranzmakler |
Daimlerstraße 1k | 63303 Dreieich | Tel: +49 (0)6103 70649-0
MLP
MLP-Chef - "Größter Wettbewerber ist und
bleibt Konsum"
von den Versicherungen an den Makler geflossen. Der
Marktanteil sei aber 2011 stabil geblieben, versichert MLP.
Montag, 20. Februar 2012, 17:04 Uhr
Wiesloch (Reuters) - Seit Jahren hofft der Finanz- und
Versicherungsmakler MLP auf eine Belebung seiner
Geschäfte mit der Altervorsorge. Doch weder die
Rentenkürzung, die durch die "Rente mit 67" droht, noch die
gute Konjunktur bringen die Geschäfte auf Trab.
Für Unsicherheit unter den Kunden sorgen seit 2008 auch die
nicht enden wollenden Turbulenzen auf den Finanzmärkten.
"Die Neigung, langfristige Verträge abzuschließen, ist nach
wie vor nicht so hoch wie vor der Finanzkrise, die
Risikoneigung bei Geldanlagen bleibt gering", sagte
Schroeder-Wildberg.
Auch 2011 trat MLP in seinem Kerngeschäft weitgehend auf
der Stelle: "Wir haben unser Ziel erreicht, die Erlöse in der
Altersvorsorge im Gesamtjahr mindestens stabil zu halten",
zog MLP-Vorstandschef Uwe Schroeder-Wildberg in einem
am Montag veröffentlichten Reuters-Interview vorläufig Bilanz
unter das zurückliegende Jahr. Statt Geld für die Absicherung
des Lebensstandards im Alter zurückzulegen, floss der
Großteil der Reallohnsteigerungen in Deutschland offenbar
auch im vergangenen Jahr in andere Kanäle: "Unser größter
Wettbewerber ist und bleibt der Konsum", sagte der Manager.
Daher sei auch das Marktumfeld für das
Vermögensmanagement weiterhin schwierig. Gleichwohl sei
es 2011 gelungen, beim verwalteten Kundenvermögen die im
Jahresverlauf unterschrittene Marke von 20 Milliarden Euro
Ende Dezember wieder zu überbieten.
MLP hat sich auf die Finanzberatung gut situierter
Hochschulabgänger spezialisiert und betreut im zersplitterten
deutschen Markt rund 785.000 Kunden. Aus der Vermittlung
von Altersvorsorge-Policen erlöste MLP im Jahr 2010 gut 288
Millionen Euro, vor Ausbruch der Finanzkrise - im Jahr 2007 waren hingegen noch knapp 360 Millionen Euro Provisionen
SPAR- UND INVESTITIONSPROGRAMM SOLL MARGE
BEINE MACHEN
"Insgesamt war das Geschäftsjahr 2011 erfreulich", sagte
Schroeder-Wildberg. Unter seiner Führung hat MLP ein Sparund Investitionsprogramm aufgelegt, um den Vertrieb
schlagkräftiger zu machen und bis Ende 2012 die Kosten um
30 Millionen Euro zu drücken.
MLP
Dieser Umbau - einschließlich Personalabbau - werde sich
nun auszahlen, sagte der Manager. Die einmaligen
Sonderbelastungen seien zwar "leicht höher als die
ursprünglich veranschlagten 30 Millionen Euro ausgefallen",
die bis Ende 2012 geplanten Einsparungen lägen aber "voll im
Plan".
Damit soll in diesem Jahr die operative Rendite auf 15 Prozent
hochschnellen, 2010 waren es neun Prozent. "Das Renditeziel
steht - sehr fest sogar", sagte der seit 2004 an der MLP-Spitze
stehende Banker.
Vor der Finanzkrise - im Jahr 2007 - hatte MLP vor Steuern
und Zinsen noch 18 Prozent Umsatzrendite erwirtschaftet.
Die Aktionäre, zu denen vor allem die Familie von
Firmengründer Manfred Lautenschläger zählt, sollen unter
dem kostspieligen und ergebnisbelastenden Konzernumbau
nicht leiden. Die Anteilseigner können für 2011 mit einer
höheren Ausschüttung rechnen: "Unsere Bilanz ist stark, die
Liquiditätsausstattung ist komfortabel", sagte der
Vorstandschef. "Daher sind die Markterwartungen, die
teilweise eine Sonderdividende für das vergangene Jahr
einrechnen, nicht unangemessen", sagte der Manager.
Reuters-Daten zufolge rechnet die Börse mit einer
Ausschüttung von 33 Cent je Aktie, drei Cent mehr als für
2010.
Für das laufende Jahr "sind wir zuversichtlich", sagte
Schroeder-Wildberg. MLP habe im Schlussquartal neue
Kunden gewonnen, der wieder gewachsene Kundenstamm
verspricht neue Geschäfte. Mittelfristig berge vor allem die
Vermögensberatung Potenzial, da die gut ausgebildeten MLPKunden auf dem Arbeitsmarkt gefragt seien und verstärkt
Beratung benötigten. Auch Immobilien stünden bei den
Kunden hoch im Kurs.
MLP
FTD.de 29.02.2012, 12:41
Private Krankenversicherung:
MLP trotzt Provisionsbegrenzung
Der Finanzvertrieb erwartet auch 2012 steigende
Provisionseinnahmen aus der privaten Krankenversicherung,
trotz der Provisionsbegrenzung. Beim Gewinn soll es nach
Abschluss des Kostensenkungsprogramms wieder nach oben
gehen. Die Aktie legte kräftig zu.
von Herbert Fromme
MLP rechnet auch 2012 mit einer Steigerung des Umsatzes in
der privaten Krankenversicherung (PKV), obwohl der
Bundestag mit Wirkung vom 1. April 2012 die
Abschlussprovisionen auf neun Monatsbeiträge begrenzt hat.
Vorstandschef Uwe Schroeder-Wildberg sprach sich gegen
staatliche Vorgaben für Provisionen aus, wollte aber die
bislang erzielten Provisionshöhen nicht nennen.
MLP könne eine hohe Qualität des Bestands aufweisen. "Der
Gesetzgeber hat nicht verboten, für Bestände zu zahlen",
sagte Schroeder-Wildberg. Es handele sich nicht um eine
Umgehung der Provisionsobergrenze. "Wir sind da gut
abgesichert."
2011 erzielte die Organisation Provisionseinnahmen von 498
Mio. Euro, deutlich über den 472 Mio. Euro des Vorjahres. Sie
vertreibt gegen Provision für Versicherer und andere
Geldhäuser Policen, Fonds und weitere Finanzprodukte. Der
Zuwachs um 26 Mio. Euro stammt vor allem aus der PKV hier steigerte MLP den Provisionsumsatz von 61 Mio. Euro auf
80 Mio. Euro.
Bei Lebens- und Rentenversicherungen legte das
Unternehmen von 288 Mio. Euro auf 293 Mio. Euro zu.
Ausschlaggebend war ein starker Anstieg im vierten Quartal
2011. Die Zahl der freiberuflichen Vertreter ging weiter leicht
zurück, von 2160 Ende September auf 2132 Ende Dezember
2011. "Der fokussierte Blick auf die Beraterzahlen bringt nicht
weiter", sagte Schroeder-Wildberg zum kontinuierlichen
Verlust an Vertriebsleuten. "Wir haben nachgewiesen, dass
wir auch mit weniger Beratern den Umsatz steigern können."
Er verlangte die Gleichbehandlung verschiedener
Vertriebswege durch den Gesetzgeber. "Wie kann es sein,
dass die Vermittlung ein und desselben Fonds
unterschiedlicher Aufsicht unterliegt?", sagte er. Da MLP eine
Banklizenz habe, müssten die Vermittler bei Fondsverkäufen
ausführliche Beratungsprotokolle anfertigen. Freie
Fondsvermittler müssten das nicht. Gegen einen Teil der
Vermittler gebe es Sanktionen, den anderen lasse die Politik
an der langen Leine laufen. "Das Problem muss an der Wurzel
gepackt werden", verlangte er.
MLP
MLP hat ein Kostensenkungsprogramm hinter sich, das rund
100 Arbeitsplätze kostete. Jetzt beschäftigt der Konzern noch
1584 Angestellte. Der Aufwand sorgte für einen spürbaren
Einbruch im Jahresergebnis. Statt 34 Mio. Euro wie 2010
verdiente die Gruppe nur noch 12 Mio. Euro.
Mit einer bereits angekündigten Sonderdividende versöhnte
das Unternehmen die Aktionäre. Sie erhalten 60 Cent pro
Aktie, im Vorjahr waren es 30 Cent. Der Aktienkurs stieg am
Mittwochmorgen um 7 Prozent auf 6,39 Euro. Finanzvorstand
Reinhard Loose sagte, der Konzern habe freie Mittel für die
Sonderausschüttung, weil es keine passenden
Übernahmeziele gegeben habe.
"Da wir 2012 keine einmaligen Sonderbelastungen erwarten,
können wir unsere neue Stärke bereits voll ausspielen", sagte
Schroeder-Wildberg. Der Gewinn soll deutlich steigen. Trotz
Sorgen um die Konjunktur erwartet er steigende Einnahmen
auch aus der Vermittlung von Lebensversicherungen.
MLP
MLP zuversichtlich für 2012
Der Finanzvertrieb hat das Geschäftsjahr 2011 mit einem
Wachstum bei Umsatz und operativen Gewinn
abgeschlossen. Kosten für ein Investitions- und
Effizienzprogramm in Höhe von 33,4 Millionen Euro drückten
jedoch den Überschuss gegenüber dem Vorjahr um fast zwei
Drittel auf 12,5 Millionen Euro. Fürs neue Jahr sei man nun
durchtrainiert und erwarte eine operative EBIT-Marge von 15
Prozent.
Bei der MLP AG (...) stiegen die Gesamterlöse 2011 um vier
Prozent auf 545,5 Millionen Euro. „MLP kann auch unter
herausfordernden Markbedingungen wachsen – das haben
wir 2011 erneut bewiesen“, erklärte Vorstandschef Dr. Uwe
Schroeder-Wildberg gestern im Rahmen der
Bilanzpressekonferenz in Frankfurt.
Die Provisionserlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahr (...) um
sechs Prozent auf 498,5 Millionen Euro. Das Geschäft mit der
Altersvorsorge, das traditionell den größten Anteil beisteuert,
wuchs um zwei Prozent auf 292,9 Millionen Euro.
Wachstumstreiber bAV und PKV
Im Altersvorsorgesegment sei im Besonderen die betriebliche
Altersvorsorge der neue Wachstumstreiber. 13 Prozent der
vermittelten Beitragssumme stamme aus dieser
Produktsparte. Neben knapp 800.000 Privatkunden berät
MLP heute mehr als 5.000 Firmenkunden bzw. Arbeitgeber
sowie etwa 200 institutionelle Investoren bei ihren
Anlagestrategien.
Das Wachstum im Bereich der privaten Krankenversicherung
fiel in 2011 mit einem Plus von 30 Prozent auf 79,9 Millionen
Euro überdurchschnittlich aus. Im Vermögensmanagement,
das sowohl das Tochterunternehmen Feri als auch das MLPPrivatkundengeschäft abbildet, blieben die Erlöse mit 78,8
Millionen Euro in etwa auf Vorjahresniveau.
Gezielte Investition trotz Sparkurs
Bereits im Frühjahr 2011 schlug das Unternehmen einen
strikten Sparkurs ein. Der Abbau von insgesamt 100
Arbeitsplätzen sowie schlankere Ablauf- und
Verwaltungsprozesse sorgen laut Schroeder-Wildberg dafür,
„dass die Fixkosten 2012 auf rund 249 Millionen Euro und
somit um 30 Millionen Euro unter dem Niveau von 2010
liegen“. Zudem investierte MLP in Informations- und
Vertriebstechnik, um Prozesse zu optimieren und das
organische Wachstum zu fördern.
Für das Jahr 2011 bedingen die genannten Kosten einen
Rückgang des Konzernüberschusses gegenüber 2010 um 63
Prozent auf gesamt 12,5 Millionen Euro.
MLP
Aktionäre werden belohnt
Dessen ungeachtet will MLP die Ausschüttung an seine
Aktionäre auf 60 Cent verdoppeln. „Unsere bilanzielle Stärke
ermöglicht uns, selbst in einem Jahr mit Sonderbelastungen
eine stabile Dividende zu zahlen“, so Finanzvorstand
Reinhard Loose.
„Das Fundament, das wir vor allem 2011 gelegt haben, wird
uns zu unserem Ziel führen: einer operativen EBIT- Marge von
15 Prozent“, ist Schroeder-Wildberg sicher. Die vorläufigen
Ergebnisse stehen als PDF-Datei auf der MLP-Internetseite
(...) zur Verfügung. Der Geschäftsbericht werde am 22. März
veröffentlicht, kündigte das Unternehmen an.
All diese kostenintensiven Ausgaben in Höhe von 33,4
Millionen Euro mindern zwar das Geschäftsergebnis des
Jahres 2011, sind aber nun abgeschlossen. Da 2012 keine
einmaligen Sonderbelastungen erwartet werden, lautet die
klare Botschaft von Schroeder-Wildberg: „Wir können unsere
neue Stärke 2012 voll ausspielen“.
Marc Oehme VersicherungsJournal 01.03.2012
Mehr Umsatz mit weniger Vermittlern
Für die Zukunft sieht das Haus trotz herausfordernden
Marktumfelds seine Wachstumschancen in allen Kernfeldern.
„Wir erwarten in der Altersvorsorge einen moderaten Anstieg
der Umsätze“, so der Vorstandsvorsitzende. Auch in der
privaten Krankenversicherung rechnet MLP trotz
Provisionsdeckelung und Stornohaftungszeitverlängerung mit
einer leichten Steigerung.
Die Zahl der Vermittler sank im vergangenen Jahr um sechs
Prozent auf 2.132. Der seit Jahren anhaltende Rückgang
schrecke den Vorstand nicht ab. Man könne auch mit weniger
Berater den Umsatz steigern.
MLP
prokundo
Neue Online-Marke: 1000 Policen in zwei
Monaten
22. März 2012 - Nur zwei Monate nach der Freischaltung im
Internet hat die prokundo GmbH die tausendste
Versicherungs-Police ausgestellt. Die neue Online-Marke für
Sachversicherungen hat sehr bei den Maklern „richtig gut"
eingeschlagen. Es wird noch weiterentwickelt.
Die Vorteile des Internets haben Makler inzwischen längst
kennengelernt. Jetzt lässt sich das auch in Zahlen messen,
denn die neue Online-Marke prokundo, eine
hundertprozentige Tochter des Makler-Versicherers Volkswohl
Bund (...) kann seit seinem ersten Marktauftritt vor zwei
Monaten bereits 1.000 Versicherungs-Policen ausgestellt.
Deutschlands Versicherungsmakler haben bis Dienstag Mittag
(20. März) genau 1.000 Haftpflicht-, Hausrat- und
Unfallversicherungen über die neue prokundo GmbH (...)
abgeschlossen. „Gut 60 Tage nach dem bundesweiten Start
hat sich prokundo damit schon eine beachtliche Fangemeinde
unter den Vermittlern erobert", sagt Dietmar Bläsing (...),
Volkswohl-Bund-Vorstandsmitglied und Geschäftsführer der
prokundo GmbH.
Nur fünf Minuten vom Antrag bis zur Police - das kommt gut
an, heißt es: Die Resonanz auf die neue prokundo-Welt sei
hervorragend. Zahlreiche Vermittler haben sich den Angaben
zufolge bereits im World-Wide-Web bei prokundo
umgeschaut. Es gebe viele Neuanmeldungen und seit
Dienstag, 12.15 Uhr, bereits den 1000. Vertrag, heißt es.
„Das prokundo-Konzept hat sofort gezündet. 1.000 Verträge in
so kurzer Zeit - das ist ein toller Start! Für viele Makler ist
prokundo mit seinem zeitsparenden Auswahlsystem eine
echte Alternative zum herkömmlichen Antragsverfahren", sagt
Der prokundo-Chef. ...
Dietmar Bläsing verspricht, dass das prokundo-Konzept noch
weiterentwickelt werde. „Wir werden das Angebot und den
Service bald erweitern". Mit einem Klick auf www.prokundo.de
kann jeder Makler selbst ausprobieren, wie die neue OnlineMarke funktioniert und welche Möglichkeiten dieses Portal im
Beratungsalltag bietet.
(-el / www.bocquel-news.de)

Documentos relacionados