Brandenburgisches Ärzteblatt 01/2007
Transcrição
Brandenburgisches Ärzteblatt 01/2007
Umschlag_Januar_2007.qxd A 13926 21.12.2006 09:44 Seite 1 17. Jahrgang • Januar 2007 Brandenburgisches ÄRZTEBLATT Offizielles Mitteilungsblatt der Landesärztekammer Brandenburg 01/2007 www.laekb.de Nationaler Protesttag in Cottbus, Potsdam, Frankfurt/O. Haushalt der LÄKB 2007 Podiumsdiskussion zur Gesundheitsreform Umschlag_Januar_2007.qxd 21.12.2006 09:46 Seite 2 Anzeigen GYNPRAXIS südlich von Berlin Suche Kollegin, die mich 1/2 - 2 Tage/Woche im Job-Sharing entlastet. Tel.: 033731-80 880 Ärzteforum Seestraße mit Schwerpunkt Hämatologie/Onkologie sowie HIV/AIDS und Hepatitiden sucht zur Anstellung: Facharzt / Fachärztin für Innere Medizin vor oder mit der Teilgebietsanerkennung Hämatologie / Onkologie. Bewerbungen bitte an: Ärzteforum Seestraße Medizinisches Versorgungszentrum Seestraße 64, 13347 Berlin www.aerzteforum-seestrasse.de BERLINER VEREIN HOMÖOPATHISCHER ÄRZTE E.V. Dreijahreskurs für Ärzte aller Fachrichtungen zum Erwerb der Zusatzbezeichnung Homöopathie Dozenten: Dr. med. Brigitte Jauch-Wimmer - Ärztin für Klass. Homöopathie Dr. Christine Albrecht, Simone Layer - Ärztinnen f. Klass. Homöop. Max. Teilnehmerzahl: 25 Beginn Januar 2007. 14-tägig mittwochs 18.30 - 21.30 Uhr Bewerbungen (mit Approbationsurkunde und Lichtbild) bitte an den Berliner Verein homöopathischer Ärzte e.V. Nassauische Str. 2, 10717 Berlin, Rückfragen unter (030) 873 25 93 Weiterbildung Psychotherapie (Tiefenpsychologie) Theoriekurs 14 Wochenendblocks à 16 Stunden in Cottbus/Internatsunterbringung (15,- Euro pro Stunde) Beginn: 13.01.2007 Hypnosekurs 100 Stunden an 6 Wochenenden in Herzberg (15,- Euro/Std.) Beginn: 13.01.2007 Psychiatriekurs (für Zusatzbezeichnung Psychotherapie) 2 Wochenkurse (19. - 23.02. und 25. - 29.06.2007, 100 Stunden/1.500,- Euro) in Klettwitz/NL mit Übernachtung Guppenselbsterfahrung (Gruppenanalyse) 10. - 17.11.2007 in Cottbus mit Internatsunterbringung (70 Stunden/1.100,- Euro) Anmeldung: net: www.batap.de mail: [email protected] Tel.: 0355-47 28 45 Fax: 0355-47 26 47 MVZ sucht Ophtalmologen Wir suchen zur Unterstützung in unserem MVZ (Allgemeinmedizin/ Chirotherapie) eine/n Ophtalmologin/en für eine stundenweise Festanstellung, auch nebenberuflich, mit entsprechender Honorierung. Chiffre BÄB 101-1/07, Verlagsbüro Kneiseler, Uhlandstr. 161, 10719 Berlin Die Poliklinik Rüdersdorf, eine Einrichtung der IMMANUEL DIAKONIE GROUP, mit mehreren ambulantfachärztlichen Bereichen, im “Speckgürtel” Berlins gelegen, sucht Facharzt/Fachärztin für Augenheilkunde für eine eigenständige, aber interdisziplinäre Patientenbetreuung. Kooperation und Konsiliartätigkeit mit dem verbundenen Evangelisch-Freikirch-lichen Krankenhaus Rüdersdorf erwünscht. Die Praxis ist bereits voll ausgerüstet, besitzt einen guten Patientenstamm und einen großen Einzugsbereich. Die Tätigkeit erfolgt im Angestelltenverhältnis und kann jederzeit nach Zulassung durch die Kassenärztliche Vereinigung aufgenommen werden. Bei Interesse schicken Sie Ihre Bewerbungen an: Dr. med. A. Speth Ärztin der Poliklinik Seebad 82/83 15562 Rüdersdorf Tel.: (03 36 38) 83 100 Leitende Fax: (03 36 38) 83 103 e-mail: [email protected] Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 08:32 Seite 1 Impressum/Inhalt Impressum Brandenburgisches Ärzteblatt Inhaber und Verleger: Landesärztekammer Brandenburg Präsident: Dr. med. Udo Wolter Dreifertstraße 12, 03044 Cottbus Telefon (0355) 7 80 10-12 Telefax (0355) 7 80 10-66 Herausgeber: Dr. med. Udo Wolter Zuschriften redaktioneller Art bitten wir, nur an den Herausgeber zu richten. Für mit Autorennamen gekennzeichnete Beiträge wissenschaftlicher und standespolitischer Art wird keine Verantwortung übernommen. Die darin geäußerten Ansichten decken sich nicht immer mit denen des Herausgebers. Sie dienen dem freien Meinungsaustausch innerhalb der Ärzteschaft. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung statthaft. Rücksendung nicht verlangter Manuskripte erfolgt nur, wenn ein vorbereiteter Umschlag mit Rückporto beiliegt. Mit der Annahme von Originalbeiträgen zur Veröffentlichung erwirbt der Herausgeber das uneingeschränkte Verfügungsrecht. Änderungen redaktioneller Art bleiben vorbehalten. Redaktion: 4iMEDIA Journalistenbüro Berlin-Brandenburg Parzellenstraße 10, 03046 Cottbus Telefon (0355) 48 67 43 70, Telefax (0341) 87 09 84 20 E-Mail: [email protected] Gestaltung, Repro, Satz, Druck, Herstellung, Verlagswesen: DRUCKZONE GmbH & Co. KG, An der Autobahn 1, 03048 Cottbus Telefon (03 55) 4 78 21 10, Telefax (03 55) 4 78 21 20 Editorial Kammerinformationen/Gesundheitspolitik 2 3 Nationaler Protesttag - in Cottbus - in Potsdam - in Frankfurt (Oder) Marburger Bund und Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände beschließen Ärzte-Tarifvertrag Im aktuellen Interview: Doris Piesker Haushalt der LÄKB 2007 Podiumsdiskussion zur Gesundheitsreform Kampagne für Hausärzte: Einfach verwirklichen – Perspektiven entdecken Aktuelle Umsetzung der neuen Weiterbildungsordnung Stand: 13.12.2006 3 3 4 5 Arzt und Recht 8 10 10 13 14 15 16 Bericht vom 5. Kammerrechtstag in Leipzig Fortbildung 16 18 XIX. Orthopädisches Symposium des Vereins Oberlinklinik Potsdam Sepsis mit massiver intravasaler Gerinnungsstörung durch Infektion nach einem Hundebiss 19 22 KVBB informiert 24 Landesgesundheitsamt 25 Rezensiert 26 Aktuell 27 Zur Zeit gilt Preisliste Nr. 16, gültig ab 01.01.2006 Personalia 28 Bankverbindung: Postbank Berlin Kto.-Nr.179 265 102 BLZ 100 100 10 Tagungen und Kongresse 30 Kalendarium 32 Vertrieb: AVZ GmbH Storkower Straße 127 a, 10407 Berlin Telefon (030) 42 80 40 41 Anzeigenverwaltung: Götz & Klaus Kneiseler GbR Uhlandstraße 161, 10719 Berlin, Telefon (030) 886 828 73, Telefax (030) 886 828 74 E-Mail: [email protected] Das Brandenburgische Ärzteblatt erscheint monatlich. (Doppelnummer Juli/ August). Bezugsgebühr: jährlich € 40,20; ermäßigter Preis für Studenten € 30,15. Einzelpreis € 3,35. Bestellungen bitte an die AVZ GmbH, Storkower Straße 127 a, 10407 Berlin. Die Kündigungsfrist für Abonnements beträgt 6 Wochen zum Ende des Kalenderjahres. Für die Mitglieder der Brandenburgischen Ärztekammer ist der Bezugspreis mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten. Hinweise für die Autoren: Wenn Sie Ihren Text im Word erfassen, achten Sie bitte darauf, die Texte im txt- oder doc-Format für DOS abzuspeichern. Bitte legen Sie einen Ausdruck des Artikels dazu. Texte können Sie mit entsprechender Betreffzeile per E-Mail ([email protected]) übermitteln. Verwenden Sie Bilder für Ihren Artikel, bitte die Vorlagen separat zusenden und im Text vermerken, wo das Bild stehen soll. Am besten sind Fotos geeignet (Aufsichtsvorlagen). Stellenangebote/Kleinanzeigen 8, 11, 21, 23, 26, 27, 29, 31, U1, U2, U3, U4 Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang 1 Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 08:32 Seite 2 Editorial Preisniveau ein weiteres Festhalten an der Vergütungsdifferenzierung nicht mehr sachgerecht wäre“. Ich denke, dieser Aussage sollten Taten folgen. Diese können nur die Anpassungen der Gehälter und Honorare der brandenburgischen Ärztinnen und Ärzte sein. Liebe Kolleginnen und Kollegen, ein aufregendes Jahr 2006 liegt hinter uns. Willkommen im Jahr 2007. Ich wünsche Ihnen im Namen des Vorstandes und der Geschäftsführung der Landesärztekammer Brandenburg alles Gute, Gesundheit und Fortune bei Ihrer Arbeit. Wir hoffen, Sie unterstützen zu können beim Frustabbau, der während der Arbeit im Krankenhaus oder in der eigenen Praxis aufkommt. GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz - Selbst verwalten oder selbst bezahlen? Was ist in der Vergangenheit schief gelaufen? Nach der Wende wurde den Menschen in der ehemaligen DDR eingeredet, dass die demokratischen und auch föderalistischen Strukturen der Bundesrepublik ein freiheitliches Gesundheitswesen bedingen, das auch Eigeninitiative und Engagement belohnt. Für viele ist dieser Traum bereits seit einigen Jahren ausgeträumt. 2006 hat dann die Große Koalition von SPD und CDU noch eins draufgesetzt und will mit der neuen Gesundheitsreform wieder Strukturen der zentralistischen Bevormundung einführen. Einige nennen es auch Staatsmedizin, weil wir die von damals her gut kannten. Viele fanden das nicht gut und sind „nach dem Westen abgehauen oder ausgereist“, was auch mit viel Sorgen und Leid für die Betreffenden verbunden war. Einige unter den Ärztinnen und Ärzten fanden aber dieses System gut. Sie schwammen auf der schon damals kargen Fettstippe, betätigten sich als Spitzel usw. usw. Jetzt gehen nach Aussagen der Bundesgesundheitsministerin wieder einige Ärztinnen und Ärzte bei Frau Schmidt ein und aus, wie sie sagt. Denen wird sie selbstverständlich helfen. Wir werden, wenn wir es nicht schon wissen, in diesem Jahr diese erkennen können. Selbstverwaltung war für mich immer ein Begriff, der sich verbunden hat mit Einbringen unseres ausreichenden, sehr guten Sachverstandes in die politische Arbeit. Ich habe das wahrscheinlich falsch verstanden. Es ist wahrscheinlich nur das Bezahlen bestimmter Dinge von unseren Beiträgen. Es ist primitiv und niveaulos, die Proteste des vergangenen Jahres auf reine Monetik zu begrenzen. Für die, die das tun, ist es aber wichtig, denn so können sie bei der Bevölkerung mit Mittags-Talk-Show-Niveau Sympathie erwecken. Bei sonst keinem mehr. Vor der Wende gingen die Unzufriedenen in den „Westen“. Heute gehen einige in den noch besser strukturierten „Westen“, aber die meisten eben ins Ausland. Wenn sie zur Rente wieder nach Deutschland kommen, nützen sie uns nichts mehr. Gute Ausbildung in der Medizin wird systematisch ins Ausland transferiert. Einen qualitativ guten Ausgleich sehe ich noch nicht. Das Vertragsarztrechtsänderungsgesetz Auf dem Deutschen Ärztetag 2004 hat die deutsche Ärzteschaft ihre Berufsordnung stark geändert. Sich anbahnende Veränderungen in der ambulanten Behandlungslandschaft haben das nötig gemacht. Wir sind froh darüber, dass das oben genannte Gesetz zum 01.01.2007 in Kraft tritt. Aber auch hier deutliche Zeichen dafür, das Sozialrecht dem ärztlichen Berufsrecht voranzustellen. Man hätte bei gutem Willen deutliche Formulierungen dafür wählen können, dass das Berufsrecht für alle Ärztinnen und Ärzte gilt und dann erst die Bestimmungen des SGB V greifen. Es gibt also noch genug zu tun. Wichtig für uns in Brandenburg ist aber, dass der GOÄ-Abschlag ab dem 01.01.2007 fällt. Es spielt bei der Besserstellung Ihrer Arbeit keine Rolle, aber das Zeichen müssen wir aufgreifen. Besonders gut hat mir die Begründung der Bundesregierung gefallen. Sie weist in dem Gesetzentwurf zum Vertragsarztrechtsänderungsgesetz in Artikel 7 darauf hin, dass „im Hinblick auf inzwischen im Wesentlichen einheitliche Lebensverhältnisse in Ost- und Westdeutschland mit weitestgehend angepasstem Kosten- und 2 Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang Das neue arztspezifische Tarifrecht für Krankenhausärzte Das ganze letzte Jahr war in Deutschland ein Jahr des Aufruhrs der Ärzteschaft. Es wurde nicht nur gegen die Gesundheitsreform protestiert. Viele können sich gar nicht mehr erinnern, dass die Bonus-Malus-Regelung im Frühjahr 2006 unseren Zorn erregte. Es ist doch widersinnig, dass in einer Zeit, wo jeder über Qualitätssicherung in der Medizin spricht, ein Gesetz erscheint, das eine qualitätsgerechte Durchführung einer Behandlung mit „malus“ bestraft und eine Rationierung mit „bonus“ belohnt. Noch widersinniger ist das Zeitungsinterview der Bundesgesundheitsministerin mit BILD, in dem sie andeutet, dass das Geld, das durch Arzneieinsparungen erzielt wird, an die Ärztinnen und Ärzte als Honoraraufstockung gezahlt werden soll. Da ging es doch in den Tarifauseinandersetzungen des Marburger Bundes mit der TdL (Universitätsklinken und Landeskrankenhäuser) und später mit der VKA (kommunale Krankenhäuser) anders zu. Seit der Befreiung des Marburger Bundes aus der Umklammerung von verd.i wird konsequent um einen arztspezifischen Tarifvertrag in Deutschland gekämpft. Wir haben in Brandenburg davon nicht viel abbekommen. Universitäten haben wir nicht, Landeskrankenhäuser nicht mehr. Und die kommunalen Krankenhäuser sind bis auf zwei aus ihrer Tarifgemeinschaft ausgetreten und warten jetzt ab, ob ihnen jemand hilft, das am 01.01.2007 in Kraft tretende Arbeitszeitgesetz umzusetzen. Die Übergangsbestimmungen laufen aus. Das Arbeitszeitgesetz von 2004 ist hart, vor allem für kleinere Krankenhäuser, und die Führung dieser Häuser verärgert den Marburger Bund durch Ignorieren des Vertrages mit der VKA. Nach meiner Kenntnis gibt es trotzdem viele gute Initiativen in der Krankenhauslandschaft, dieses Manko zu umgehen. Es wäre trotzdem ein Flächentarifvertrag auch in Brandenburg günstiger. Die Insellösungen bewirken jetzt noch stärkere Fluktuation des Personals als bisher. Die Übernahme des TVöD ist für die Ärzteschaft indiskutabel. Soweit Sie betroffen sind, machen Sie sich in Ihren Krankenhäusern stark – auch über die Personal- oder Betriebsräte. Wir können nicht alles wissen, was im Land passiert: Informieren Sie uns. Wir leiten alles weiter an den richtigen Adressaten. Und damit komme ich zum Schluss. Was tut die Landesärztekammer? Einige wenige kennen diese Frage. Einige haben sie an uns gestellt, an die Landesärztekammer. Wen meinte man damit – die Landesärztekammer? Das Haus in Cottbus in der Dreifertstraße 12? Oder meinten Sie die Angestellten, die in diesem Haus für Sie im Lande arbeiten auf den Gebieten Berufsordnung, Weiterbildung, Fortbildung, Meldewesen, Qualitätssicherung etc.? Oder sind etwa der Vorstand und die Delegierten der Kammerversammlung gemeint? Wenn dem so ist, sage ich Ihnen: 64 zu 10.000 geht schlecht. Wir können helfen, zu organisieren, das machen wir, wir protestieren als Einzelpersonen mit. Wir können aber nicht für Sie Ihre Vertragsarzttätigkeit kündigen, wie einige das forderten. Das geht schief, nicht für uns, sondern für Sie. Wir können auch nicht für Sie streiken, um bessere Arbeitsbedingungen zu erlangen. Sie müssen als Gruppe an uns herantreten, wir organisieren Ihren Streik über die Verbände. Aber wenn Sie sich vorstellen, der Vorstand der Landesärztekammer oder Kammerversammlungsdelegierte ziehen mit Transparenten vor ein Krankenhaus, in dem sie nicht arbeiten. Einige Ihnen bekannte Personen in diesen Krankenhäusern würden sich kaputt lachen. Wenn es um Veränderungen geht, liebe Kolleginnen und liebe Kollegen, dann verstehe ich unter Landesärztekammer über 3.000 Krankenhausärzte, über 3.000 niedergelassene Ärzte, und Ärztinnen und Ärzte in anderen Arbeitsbereichen, sowie unsere Senioren, die uns gerade im letzten Jahr durch positive Briefe unterstützt haben. Wir sind etwas über 10.000 Ärztinnen und Ärzte und nicht nur 64. Wenn wir etwas unternehmen müssen, dann müssen wir es gemeinsam tun. Die Landesärztekammer Brandenburg sind wir alle. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2007. Ihr Udo Wolter Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 08:32 Seite 3 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik Gemeinsam sind wir stark: Das Gesundheitswesen geht geschlossen auf die Straße! Über 2000 Ärzte, Zahnärzte, Apotheker, Arzthelferinnen, Psychotherapeuten und Krankenkassenvertreter sind am 4. Dezember 2006 zu Demonstrationen gegen das geplante GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz in Potsdam, Frankfurt/Oder sowie Cottbus auf die Straße gegangen. Verschiedene Verbände hatten im Vorfeld bundesweit zu den Kundgebungen aufgerufen, bei denen alle Beteiligten des Gesundheitswesens gemeinsam gegen die Reform der Bundesregierung protestierten. Klare Stellungnahme: Nein zur vorliegenden Gesetzesvorlage! Cottbus: 600 Menschen protestieren vor der Stadthalle Mit Trillerpfeifen und Plakaten versammelten sich vor der Stadthalle in Cottbus vor allem sehr viele Apothekenmitarbeiter, um ihrem Ärger Luft zu machen. Der stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), MUDr./CS Dr. Peter Noack, zeigte sich über die gute Resonanz auf den Aktionstag zufrieden: „Ich hoffe, dass wir heute sehr viele weiße Kittel sammeln können. Insgesamt sollen am 14. Dezember 2006 12.000 Stück nach Berlin gelangen, von wo aus diese den Ärzten in der Dritten Welt zukommen werden. 12.000 – das entspricht der Anzahl an Ärzten, die ins Ausland gegangen sind, weil sie unter den vorherrschenden Bedingungen in Deutschland nicht mehr arbeiten wollten“, so der Mediziner in seinen Eingangsworten. Der Aktionstag erinnere Noack an die Zeit kurz vor der Wende: „Auch damals standen wir hier und riefen: ,Wir sind das Volk!’. Heute sagen wir: ,Patient in Not – diese Reform schadet allen!’ “ Gegen Staatsdirigismus und für eine freie Ausübung der ärztlichen Tätigkeit möchte Noack kämpfen: „Eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen will ich so nicht hinnehmen.“ Mitarbeiter des Carl-Thiem-Klinikums Cottbus Dass die Gesundheitsreform ein Problem aller Tätigen im Gesundheitswesen ist, darauf verwies Frank Fürstenberg, der stellvertretende Vorsitzende des Apothekerverbandes Brandenburg. „Niemand will diese Reform, durch die Tausende von Arbeitsplätzen in Gefahr sind. Bisher war eine flächendeckende Versorgung durch Apotheken gegeben: Doch genau das ist in Gefahr, sollte die Gesetzesreform so umgesetzt werden“, meinte Fürstenberg, der in der Reform ein Apothekenvernichtungsgesetz erkennt. „Erst verschwindet auf dem Land die Post, dann die Sparkasse – und zuletzt auch noch die Apotheke!“, wobei ihm die Protestteilnehmer lautstark zustimmten. „Preisdumping lehnen wir strikt ab. Ich frage Sie: Ist Geiz wirklich geil, wenn es um Medikamente geht? Nein: Geiz ist Gammel!“, rief der Vertreter des Apothekerverbandes in die Menge. Eine festgelegte Apothekervergütung sowie die Sicherung des Notdienstes und der Arzneimittelprüfung seien aus seiner Sicht wichtige Aspekte, die so in der Gesetzesreform keine Widerspiegelung fänden. Als Etikettenschwindel bezeichnete Kieferorthopäde Dr. Klaus Markula das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz. „Mit der Plünderung der gesetzlichen Krankenkassen wird kein Problem gelöst. Die Zukunft ist uns viel zu wertvoll, als dass wir die Reform den Politikern überlassen sollten. Wir werden Ulla Schmidt das zeigen, was wir am besten können: unsere gesunden Zähne!“, sagte Markula. Jürgen Heese von der AOK Brandenburg vertrat in Cottbus die Interessen der Krankenkassen und machte dabei deutlich, dass die anwesenden Berufsgruppen ganz unterschiedliche Interessen verfolgen. „Und dennoch wird bei der Kritik an der Reform die gesamte Breite deutlich, die schließlich uns alle betrifft. Unser Gesundheitswesen braucht ein Gesetz, welches ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis integriert, das auf der Grundlage einer sicheren Finanzierung steht und für alle transparent ist“, meinte Heese. Das augenblicklich vorliegende Papier sei für ihn eins, das den Namen „Reform“ nicht verdiene. Im weiteren Verlauf der Kundgebung kamen noch Heidrun Grünewald, Geschäftsführerin des Carl-Thiem-Klinikums Cottbus, und Dr. Andreas Baumgertel, Apotheker aus Cottbus, zu Wort. Erstere rechnete den Streikenden vor, welche finanziellen Einbußen speziell das CarlThiem-Klinikum hinnehmen muss, sollte die Reform so beschlossen werden. „Alles in allem erhält unsere Einrichtung dann nur noch 7,5 Millionen Euro, was im Gegenzug 200 Mitar- Abgeben der weißen Kittel beiter weniger bedeutet. Dieses Gesetz führt zu Wartelisten und einer schleichenden Rationalisierung“, so Grünewald. Dass die Apotheker nicht gegen die Patienten demonstrieren, darauf wies Dr. Andreas Baumgertel noch einmal hin. „Viele Apotheken sind heute geschlossen. Doch das machen wir nicht, um uns den Unmut der Kunden zuzuziehen, sondern damit wir alle hier sein und zeigen können, was in Zukunft auf die Patienten zukommen wird. Die Apotheker lehnen das GKV- Wettbewerbsstärkungsgesetz ab, weil die Folge ein Verlust der flächendeckenden Arzneimittelversorgung ist“, so der Cottbuser Apotheker. Die einzige Politikerin, die den Weg zur Stadthalle gefunden hatte, war Karin Weber, brandenburgische Landtagsabgeordnete der Partei Die Linke.PDS. „Wir hatten viele Politiker eingeladen, auch Bundestagsabgeordnete, aber keiner wollte kommen“, sagte Dr. Peter Noack. Dass die Bundesregierung nur eine Politik zur Kostendämpfung durchpeitschen möchte, das zeigt sich laut Weber in der vorliegenden Gesetzesreform. „Die einzelnen Akteure werden systematisch gegeneinander ausgespielt: Krankenkassen gegen Ärzte, Ärzte gegen Patienten usw. Das Ziel meiner Partei ist ein Gesetz mit einer solidarischen Finanzierung. Das Risikostrukturgesetz muss unbedingt reformiert werden“, betonte die Landtagsabgeordnete abschließend. Alle Protestteilnehmer waren damit aufgerufen, ihre mitgebrachten weißen Kittel „an den Nagel zu hängen“. Anja Jüttner [4iMEDIA] Dr. Peter Noack (KVBB) Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang 3 Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 08:32 Seite 4 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik Potsdam fünf vor Zwölf: Gemeinsamer Protest der Gesundheitsberufe gegen die Reform Es war fünf Minuten vor Zwölf, als sich mehr als tausend Vertreter der Gesundheitsberufe am 4. Dez. 2006 in Potsdam versammelten. Auf dem „Platz der Einheit“ Dr. Hans-Joachim Helming traten Ärzte, Apo(KVBB) theker und medizinische Fachangestellte aus ganz Brandenburg als geschlossene Einheit der geplanten Gesundheitsreform entgegen. Nach Ansicht der Referenten aus den Reihen der verschiedenen standespolitischen Verbände und Kammern war dieser Protesttag, an dem zahlreiche Praxen und Apotheken geschlossen blieben, dringend notwendig – um die verantwortlichen Politiker auf die groben Versäumnisse dieser Reform aufmerksam zu machen. „Wir wollen verhindern, dass das medizinische Versorgungssystem in unserem Land auf dem Altar der politischen Inkompetenz und Ignoranz geopfert wird“, bekräftigte Dr. Hans-Joachim Helming, Vorsitzender des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), als erster Redner auf dem Podium das Anliegen der Versammelten. Unter großem Medieninteresse und begleitet von einem Konzert aus über tausend Trillerpfeifen traten dann Vertreter der Ärzteschaft, Protestteilnehmer in Potsdam 4 Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang der Apotheken, der Krankenkassen und der politischen Opposition ans Mikro – um mit klaren Worten an die Große Koalition für einen Stopp der zum 1. April 2007 in Kraft tretenden Reform zu plädieren. Besonders heftig verwehrten sich die Protestierenden dabei dem Vorwurf der deutschen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD), dass statt Protesten lieber Änderungsvorschläge zum Gesetzentwurf eingebracht werden sollten. „Es gab genug Anträge im Bundestag – wenn Ulla Schmidt davon nichts weiß, frage ich mich, was diese Frau den ganzen Tag lang macht“, erklärte KVBB-Vorsitzender Dr. Helmig. Auch Dr. Udo Wolter, Präsident der Landesärztekammer Brandenburg (LÄKB), stellte in seiner Protestansprache fest: „Über 200 Veränderungsanträge sollen bereits zu diesem Gesetzentwurf vorliegen. Denn diese Gesundheitsreform ist Murks! Sie ist ein Dokument des Starsinns, der politischen Lüge, der Sprachverdrehung. Und sie bringt uns Zuteilungsmedizin nach Willen des Bundesgesundheitsministeriums, Medizin nach Kassenlage und Insolvenzen von Krankenhäusern. Wer hätte gedacht, dass in einer Großen Koalition eine noch leistungs- und patientenfeindlichere Gesundheitspolitik möglich ist, als unter Rot-Grün.“ Dr. Wolter warnte in seinen weiteren Ausführungen vor den langfristigen Auswirkungen der Reform – wie der massiven Verschärfung des besonders im Land Brandenburg schon bestehenden Ärztemangels und einer starken Einschränkung des ambulanten Versorgungs- angebots. Hinzu kämen, so der Kammerpräsident, eine überbordende Bürokratie und wenn keine neuen Mittel hinzukommen, eine Einschränkung der hochspezialisierten Facharztversorgung. Als eine „Reform Dr. Udo Wolter, gegen die Leis- Präsident der LÄKB tungserbringer“ bezeichnete Dr. Dieter Borchmann, Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg e.V., den Gesetzentwurf. Und Frank Michalak, Vorstandsvorsitzender der AOK Brandenburg, kritisierte: „Fachwissen wurde in den Prozess der Gesetzesfindung überhaupt nicht eingebunden.“ Dem pflichtete auch Dr. Andrea Lorenz, Vorsitzende des Apothekerverbandes Brandenburg, bei: „Niemand will diese Reform – bis auf die Große Koalition. Wir rufen die Politiker deshalb auf: Nutzen Sie unsere Vorschläge zur Erhaltung der Finanzierbarkeit der GKV!“ Im Anschluss an die Redebeiträge verlas Moderator Hartmut Uhl die Protestresolution der Initiatoren, mit dem Titel „Patient in Not – diese Reform schadet allen!“, die von den Anwesenden mit begeistertem Applaus unterstützt wurde. Annegret Freitag [4iMEDIA] Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 08:32 Seite 5 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik Protestteilnehmer in Frankfurt (Oder) Frankfurt/Oder: Gemeinsame Resolution gegen gedeckelte Reform Rund 300 Ärzte, Apotheker und Schwestern hängten am 4. Dezember 2006 auch am Oderturm in Frankfurt/Oder symbolisch ihren Kittel an den Nagel und setzten damit ihrem Unmut über die Gesundheitsreform ein Zeichen. „Dieses Gesetz löst keine Probleme, sondern führt zu einer Verschlechterung der ärztlichen Versorgung“, erklärte Dipl.-Med. Andreas Schwark, Moderator der Protestveranstaltung, und sprach damit den medizinischen Fachkräften aus der Seele. Zum wiederholten Mal sollte die bundesweite Aktion besonders den Politikern vor Augen führen, wie ernst die medizinische Lage ist und welche Probleme auf die Ärzte, Apotheker und Schwestern zukommen werden. „Nur gemeinsam können wir etwas bewirken. Und wir müssen immer wieder laut und bestimmend auf die Auswirkungen der Reform aufmerksam machen“, erläuterte Dr. Eberhard Steglich, Vizepräsident der Landeszahnärztekammer Brandenburg (LZÄKB), das gemeinsame Ziel. Lösungsvorschläge, die laut der Bundesregierung von den Protestanten nicht gegeben wurden, hatte der niedergelassene Zahnarzt aus Guben parat: „Uns wird eine Korsettstange angelegt, ausgelöst durch den Basistarif, die das bestehende System zerstören. Zum zweiten fällt die ärztliche Selbstverwaltung weg, so dass der gemeinsame Bundesausschuss zum Staatsorgan wird. Deshalb werden Anreize für Ärzte benötigt, wie zum Beispiel den Abbau der Bürokratie und die Sicherung von Arbeitsplätzen“, setzte Dr. Steglich seine Rede fort. Zusammen mit Vertretern aus Politik, Institutionen und Krankenkassen hatten die protestierenden Mediziner ein Ziel: Ein Zeichen gegen die Gesundheitsreform zu setzen. Auch Hans-Joachim Lange, Beisitzer des Vorstandes Apothekenverband Brandenburg, betonte die Taubheit der Politiker für das betroffene Fachpersonal: „Vor 16 Jahren wurden die Apotheken privatisiert, ohne dabei Arbeitsplätze abzubauen. Mit der Reform wird es gerade in ländlichen Regionen weiße Flecke auf der Landkarte geben. Doch wir Apotheker sind keine Geiz-ist-geil-Ware.“ Mit Applaus wurde diese Aussage von den anwesenden Ärzten, Apothekern und dem medizinischen Fachpersonal bestärkt – nicht zuletzt, um den Patienten „Gammelpillen“ oder eine schlechte Versorgung zu ersparen. Langes Appell lautete deshalb: „Wir stellen uns gegen die Raffgier-Mentalität und wehren uns dagegen, kaputt gespart zu werden.“ Auch Moderator Dipl.-Med. Andreas Schwark hatte dem noch einige Probleme hinzuzufügen. „Die Finanzsorgen werden bleiben, während die Patientenversorgung katastrophale Dimensionen annehmen wird“, so der niedergelassene Arzt aus Bernau. Dass die Mediziner und Apotheker mit den Problemen der Gesundheitsreform längst nicht mehr allein da stehen, zeigte die Anwesenheit von Vertretern der AOK und der Partei DieLinke.PDS. So beklagte Marek Rydzewski von der AOK Brandenburg besonders die katastrophale Veränderung des Gesundheitswesens. „Wir werden in einer politischen Sackgasse enden, wenn nicht ein transparentes Gesundheitswesen angestrebt wird. Zudem sollte immer eine optimale Patientenversorgung für die medizinschen Berufe im Vordergrund stehen“, so Rydzewski. Konkrete Vorschläge hatte auch Helga Böhnisch, Vertreterin der Linksfraktion zu bieten: „Nachhaltig müssen die Lohnnebenkosten gesenkt werden, um einen gleichmäßigen Zugang für alle zu ermöglichen. Besonders die so genannte ,soziale Unterschicht’ sollte nicht benachteiligt werden.“ Mit der Forderung, die Gesundheitsreform im April 2007 nicht in Kraft treten zu lassen, gingen die Protestanten nach einer Stunde auseinander – dem „Etikettenschwindel“ bleiben sie jedoch auf der Spur. Bericht: Sandra Simon [4iMEDIA] Fotos: Marcel Fiegel [4iMEDIA] Abgeben der weißen Kittel Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang 5 Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 08:32 Seite 6 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik Statements: Dr. Hans-Joachim Helming, Vorsitzender des Vorstandes der KVBB: „Zuschüsse kommen nicht neu ins System – das Geld wird nur von links nach rechts geschaufelt. Denn das Geld für die Entschuldung der Krankenkassen fällt schließlich nicht vom Himmel.“ Dr. Udo Wolter, Präsident der Landesärztekammer Brandenburg: „Diese Gesundheitsreform bringt uns · Zuteilungsmedizin nach Willen des Bundesgesundheitsministeriums · Medizin nach Kassenlage · Wartelisten für Patientinnen und Patienten · Insolvenzen der Krankenhäuser Die deutsche Ärzteschaft fordert deshalb: - Ende des Missbrauchs der Krankenkassen - Steuerfinanzierung der Beiträge für Kinder und Arbeitslose - Ablehnung eines neuen Bürokratiemonsters wie den Gesundheitsfonds. Heinz Lanfermann, Pflegepolitischer Sprecher und Obmann der FDPBundestagsfraktion im Bundestagsausschuss für Gesundheit: „Es lehnen nicht nur die Betroffenen – also Ärzte und Apotheker – diese Reform ab, wie Frau Heinz Lanfermann Schmidt behauptet. Besonders medizinische Sachverständige, wie zum Beispiel Wissenschaftler, sprechen sich dagegen aus. Ulla Schmidt darf sich nicht wundern, wenn gegen diese Art der Politik protestiert wird.“ Dr. Dieter Borchmann, Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg e.V.: „Wer uns Leistungen unmöglich macht, macht uns das Handeln und Behandeln unmöglich. Was nützt es uns, dass uns in Brandenburg das beste Krankenhaus-System bescheinigt wird. Das Ergebnis heißt: Rasenmäher – von Mittelkürzungen bis Personalabbau. Schluss mit dieser Doppelzüngigkeit!“ Frank Michalak, Vorstandsvorsitzender der AOK Brandenburg: „Wir brauchen keine 250 Krankenkassen. Aber das neue Insolvenzrecht ist Sprengstoff. Denn es lässt die Patientenrechte ungeklärt und 6 Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang sorgt dafür, dass Vergütungsansprüche nur aus der Konkursmasse befriedigt werden würden.“ Monika Puhlmann, Verband der Angestellten-Krankenkassen e.V.: „Es geht nicht um Einzelinteressen – sondern um das gesamte Gesundheitswesen in unserem Land. Diese Reform ist der Beginn einer Staatsmedizin – und diese Vereinheitlichung als Zielstellung wird von uns nicht mitgetragen. Wir fordern die Bundestagsabgeordneten aus Brandenburg auf, dieser Reform nicht zuzustimmen.“ Barbara Glöhs, Verband der medizinischen Fachberufe: „Tausende Frauenarbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Und dabei ist in den neuen Bundesländern die Personaldecke bereits wesentlich dünner, als in den alten.“ Prof. Dr. Jürgen Zehner (aus Passau), Vorstand des Berufsverbands Deutscher Internisten e.V.: „Das Arzneimittelverordnungsgesetz ist de facto ein Korrumpierungsgesetz der schlimmsten Art, wie man es in Deutschland bisher noch nicht gesehen hat. Es wird versucht, die Kassen in die Insolvenz zu treiben, um dann eine Einheitsversicherung zu etablieren.“ Alexandra Groß, Apothekenangestellte aus Guben: „Ich habe die Hoffnung, dass unser Protest die Politiker noch einmal aufrütteln kann. Aus meiner Sicht ist es das erste Mal, dass Ärzte, Apotheker und Patienten gemeinsam auf die Straße gehen. Es ist wichtig, dass wir den Patienten verdeutlichen können, was durch die Reform passieren wird: Die flächendeckende Versorgung wird nicht mehr gegeben sein. Ich glaube, dass vor allem die Apotheken auf dem Land künftig vor großen Schwierigkeiten stehen.“ Dana Birkner, Apothekenangestellte aus Guben: „Während des Protestes sind einige Apotheken geschlossen. Bei uns in Guben hat immer eine Apotheke für zwei Stunden geöffnet, so dass für die Patienten stets ein Ansprechpartner zur Verfügung steht. Ich hoffe, die Patienten verstehen diese notwendige Maßnahme.“ Anja Müller, Apothekenangestellte aus Cottbus: „Ich befürworte dieses Zusammenstehen aller Betroffenen aus dem Gesundheitswesen, denn so zeigen wir gemeinsam unseren Unmut über die politischen Entscheidungen. Jetzt bleibt nur die Hoffnung, dass unser Protest auch die Politiker zum Handeln bewegen kann.“ Dr. Andrea Lorenz, Vorsitzende des Apothekerverbandes Brandenburg: „Dies ist ein Apotheken-VernichtungsGesetz, das vor allem Apotheken in ländlichen Gebieten gefährdet. Wir lehnen Preisdumping und Feilscherei in den Apotheken ab. Denn Geiz ist nicht Dr. Andrea Lorenz geil – Geiz ist Gammel. In unserem Fall: Gammel-Pillen.“ Andrea Hennig, Kinderärztin aus Döbern: „Für die Erhaltung der ambulanten Kinderheilkunde, die stark gefährdet ist, bin ich zur Demonstration gekommen. Mein Fachgebiet befindet sich momentan in einer schwierigen Situation, da sehr wenige Kinderärzte ausgebildet werden. Das Interesse, sich niederzulassen, ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen, weswegen auch eine flächendeckende Versorgung in Gefahr ist.“ Dr. Georg Heinrich, Gynäkologe und Krebstherapeut aus Fürstenwalde: „Fachärzte zählen zu der aussterbenden Rasse. Derzeit fühlen wir uns als Probanten in dem medizinischen Experiment ,Wie wenig Geld muss aufgewendet werden, damit die Medizin finanziert werden kann?’ – mit katastrophalen Auswirkungen.“ Werner Niedermeier, Apotheker Frankfurt/Oder: „Wir stehen bald vor einem ethischen Konflikt. Zwar ist uns bekannt, dass es gute Medikamente gibt, die jedoch nicht bezahlt werden. Was tun? Gegen den Hunger nach Reglementierung der Politiker kämpfen.“ Werner Hessel, Ärzteunion Brandenburg und Hausarzt in Beeskow: „Arzt ist ein sozialer Beruf. Doch wir werden uns nicht mehr sozial nennen können, wenn die Wirtschaftlichkeit und die Honorarregelungen im Vordergrund stehen. Das Preissystem ist lediglich ein Etikettschwindel.“ Annegret Freitag, Anja Jüttner, Sandra Simon [4iMEDIA] Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 08:32 Seite 7 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik Folgende Verbände haben sich am Nationalen Aktionstag beteiligt: · ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände · ADS – Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. · Allianz Deutscher Ärzteverbände · Bundesverband der Ärztegenossenschaften · Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. · Bund Deutscher Hebammen e.V. · Bundesärztekammer – Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern · Bundesausschuss der Lehrerinnen und Lehrer für Pflegeberufe e.V. · Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. · Bundespsychotherapeutenkammer · Bundesverband der Ärztegenossenschaften BVDA · Bundesverband Deutscher Apotheker e.V. · Bundesverband Deutscher Internisten e.V. · Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e.V. · Bundeszahnärztekammer · Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Zahnärztekammern e.V. · Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. · Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V. · Deutsche PsychotherapeutenVereinigung · Deutscher Ärztinnenbund e.V. · Deutscher Berufsverband für Logopädie e.V. · Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe · Deutscher Pflegerat e.V. · Deutscher Pflegeverband e.V. · Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. · Freie Ärzteschaft e.V. · Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände · Hartmannbund – Verband der Ärzte Deutschlands · Kassenärztliche Bundesvereinigung · Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung · Marburger Bund · MEDI Deutschland (Arbeitsgemeinschaft) · NAV-Virchow-Bund – Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands e.V. · Verband Bundesarbeitsgemeinschaft Leitender Pflegepersonen e.V. · Verband der Diätassistenten – Deutscher Bundesverband e.V. · Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätskliniken e.V. · Verband der Praxisnetze · Verband für Anthroposophische Pflege e.V. · Verband in der Praxis mitarbeitender Arztfrauen · Verband Medizinischer Fachberufe und deren Landesorganisationen Statements von Verbänden: Dr. Jörg Zimmermann, Vorsitzender des Marburger Bund-Landesverbandes Niedersachsen „Das Vorhaben der Bundesregierung wird ein Ausbluten der Krankenhauslandschaft einleiten, unter dem Patienten und Klinikärzte am meisten zu leiden haben werden. Wir befinden uns mitten in der sensiblen Phase der Umstellung der Klinikfinanzierung auf Fallpauschalen. Jeder staatliche Eingriff kann dabei enorme Schwierigkeiten auslösen und zu Lasten der Patientenversorgung gehen.“ Norbert Bartetzko, Präsident der Apothekerkammer Berlin und Dr. Rainer Bienfait, Vorsitzender des Berliner Apotheker-Vereins „Das Gesetz in der vorliegenden Form gefährdet die sichere und flächendeckende Arzneimittelversorgung. Die geplanten Maßnahmen unterminieren die wirtschaftliche Basis der Apotheken, die es ihnen ermöglicht, ihren gesetzlich verankerten Gemeinwohlverpflichtungen nachzukommen. Leidtragende sind dann in erster Linie die Patienten.“ Sabine Rothe, Präsidentin des Verbands medizinischer Fachberufe e.V. „Die Medizinischen und Zahnmedizinischen Fachangestellten in den Arzt- und Zahnarztpraxen spielen auch in diesem Gesetzestext keine Rolle. Doch beim Inkrafttreten werden sie wieder die Ersten sein, die die verfehlte Politik zu spüren bekommen und das – wie immer – im Doppelpack. Im Sinne eines langfristigen fi- nanzierbaren, patientenorientierten und präventiv ausgerichteten Gesundheitswesens ist es daher unbedingt notwendig, die Kompetenzen der gut aus- und weitergebildeten Medizinischen und Zahnmedizinischen Fachangestellten im Sinne einer qualitätsgerechten Leistungserbringung des gesamten Teams verstärkt zu nutzen, damit die nächste Gesundheitsreform nicht zum Notfall der Gesellschaft wird.“ Burkhard Bratzke, Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin. „Die Berliner haben an diesem Tag gesehen, wie die medizinische Versorgung nach dem Inkrafttreten der Gesundheitsreform aussehen wird. Die Praxis um die Ecke wird es nicht mehr geben, die freie Arztwahl wird eingeschränkt. Die Auswirkungen werden vor allem Patienten in sozial schwachen Gebieten spüren, wo der medizinische Bedarf am größten ist.“ Dr. Carl-Heinz Müller, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz, und Prof. Dr. Frieder Hessenauer, Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz „Wenn dieses Gesetz Wirklichkeit wird, ist der Weg in die staatlich sanktionierte Minderversorgung vorgezeichnet. Noch haben wir eines der besten Gesundheitssysteme weltweit, das die Werte Qualität und Solidarität hochhält. Die Schmerzgrenze der Ärztinnen und Ärzte ist überschritten. Dies hat der Nationale Protesttag eindrucksvoll gezeigt. Ganz klar ist: Gute medizinische Versorgung braucht auch gute Arbeitsbedingungen. Wichtig sind hierfür zum einen eine faire und gerechte Bezahlung und zum anderen ausreichende Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten.“ Erika Fink, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen „Wir fordern im Sinne unserer Patienten dringend die Nachbesserung des Gesetzes. Auf dem Spiel stehen die flächendeckende Arzneimittelversorgung der Bevölkerung und Tausende von Arbeitsplätzen. Es kann doch nicht Wille der Regierungskoalition sein, das perfekt funktionierende mittelständische Apothekensystem aufzubrechen.“ Vergütungsregelungen Ost („Ostabschlag“) abgeschafft ! Der Bundesrat hat in seiner abschließenden Sitzung am 24.11.2006 dem Vertragsarztrechtsänderungsgesetz (VÄndG) zugestimmt. In diesem Zusammenhang wird mit Inkrafttreten des VÄndG am 01.01.2007 auch die 6. Gebührenanpassungsverordnung und damit der sog. „Ostabschlag“ von 10 % für privatärztliche Leistungen aufgehoben. Alle Leistungen der GOÄ in Ost-Berlin und in den neuen Bundesländern sind vom Zeitpunkt des Inkrafttretens mit 100 % zu berechnen. Rechtsabteilung Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang 7 Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 08:32 Seite 8 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik Marburger Bund und Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände beschließen Ärzte-Tarifvertrag Der erste arztspezifische Tarifvertrag für die rund 55 000 kommunalen Krankenhausärzte ist unter Dach und Fach. Am 23. November 2006 hatte die Große Tarifkommission der Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) dem Tarifvertrag zugestimmt, am 24. November 2006 folgte dann das Ja des entsprechenden Gruppenausschusses der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA). Am 17. November 2006 hatten Marburger Bund und Arbeitgeber die Redaktionsverhandlungen zu den bereits am 17. August 2006 vereinbarten Eckpunkten endgültig abgeschlossen. Der Tarifvertrag für die kommunalen Krankenhausärzte ist der zweite Tarifabschluss des Marburger Bundes im öffentlichen Dienst. Bereits am 31. Oktober 2006 hatte der MB mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder einen arztspezifischen Tarifvertrag für die rund 22.000 Universitätsärzte unterzeichnet. „Nach der Einigung für die Universitätsärzte ist der Marburger Bund mit dem Abschluss für die kommunalen Krankenhausärzte endgültig als originäre Ärztegewerkschaft fest etabliert“, erklärte der Vorsitzende des MB, Dr. Frank Ulrich Montgomery. Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland erhalten Ärzte im öffentlichen Dienst eigene Tarifverträge. Zu den Kerninhalten des Tarifvertrages zählen eine wöchentliche Arbeitszeit der Krankenhausärzte von 40 Stunden und eine bessere Bereitschaftsdienstvergütung. So werde ein Klinikarzt für einen 16stündigen Bereitschaftsdienst der höchsten Belastungsstufe statt bisher 116,60 Euro fortan 133,80 Euro erhalten. Darüber hinaus wurde ein 25-prozentiger Vergütungszuschlag für Bereitschaftsdienste an Feiertagen vereinbart. Zudem sei aus Gründen des Arbeitsschutzes nun auch tarifvertraglich die Bewertung der Bereitschaftsdienste als Arbeitszeit anerkannt, was gemeinsam mit der Dokumentation der tatsächlichen Arbeitsleistung Voraussetzung für bessere Arbeitsbedingungen sei. Der Erfolg des eigenen Ärzte-Tarifvertrages dürfe jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass nicht alle Ziele erreicht wurden. Insbesondere beim Einkommen mussten schwierige Kompromisse akzeptiert werden. Grundsätzlich sei es dem MB gelungen, mit dem eigenen Tarifvertrag die drohenden Einkommensverluste des von ver.di verhandelten Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (TVöD) vermieden zu haben. Als unsachlich und falsch bezeichnete der MB hingegen Aussagen der Arbeitgeber, wonach als Folge der Ärzte-Tarifverträge angebliche Kostensteigerungen in Milliardenhöhe entstünden. Marburger Bund-Bundesverband Pressestelle Reinhardtstraße 36, 10117 Berlin Tel.: 030/746 846 41, Fax: 030/746846 45 E-Mail: [email protected] Internet: www.marburger-bund.de Anzeige Ww}{<l{}{ [|wy~}ww7 w pfBzwww{{jw}{}{z D w pfzw{{jw}{}{z z{w XwD[{ z{{ zx{y~wxw{]{zww}{De~{m{zWx{§ }y~{ l{|}xw{z{{ww{l{}Diy~ wxz{{{[ D d ~{{_| w {{Dw xwDz{ z{_~{w Xw\w{D @XI;DwDWx~ }}{ Ww}{x{w}D m{{~{xz{D 8 Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 08:32 Seite 9 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik Patient in Not – diese Reform schadet allen! – Protestresolution – In tiefer Sorge um die Zukunft der Gesundheitsversorgung im Land fordern Ärzte und Apotheker, Zahnärzte und Krankenkassen sowie die Vertreter der medizinischen Fachberufe Brandenburgs einen generellen Neuanfang bei der von der Regierungskoalition geplanten Gesundheitsreform! ➞ Diese Reform löst keine Probleme, sie verschärft sie! ➞ Diese Reform verbessert nicht die medizinische Versorgung der Menschen, sie verschlechtert sie! ➞ Diese Reform sorgt nicht für mehr Wettbewerb, sondern führt zu einer zunehmenden Verstaatlichung! ➞ Diese Reform baut keine Bürokratie ab, sie schafft neue, zusätzliche Bürokratie und führt so zu einer Verteuerung! Die seit Jahren anhaltende chronische Unterfinanzierung insbesondere in den neuen Bundesländern wird nicht beendet, sondern fortgeschrieben. Mehr noch: Da in Zukunft das Bundesgesundheitsministerium die Beitragshöhe der Krankenkassen einheitlich festlegen wird, da in Zukunft das Bundesgesundheitsministerium auch die Ausgabenhöhe festlegen wird und da in Zukunft das Bundesgesundheitsministerium darüber hinaus den Leistungskatalog bestimmen wird, verkommt Gesundheit zur Beliebigkeit der Politik! ➞ Wir fordern den Erhalt eines demokratischen, selbstverwalteten Gesundheitswesens! ➞ Wir fordern Vielfalt und Wettbewerb im Sinne einer besseren Versorgung der Patienten! ➞ Wir fordern eine nachhaltige Finanzierung, und nicht eine Finanzierung nach Haushaltslage und politischem Kalkül! Potsdam, Cottbus, Frankfurt/Oder, 4. Dezember 2006 Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg, Landesärztekammer Brandenburg, Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg, Zahnärztekammer Brandenburg, Apothekerverband Brandenburg e.V., Landesapothekerkammer Brandenburg,Verband der medizinischen Fachberufe Brandenburg, die AOK Brandenburg. Die IKK Berlin/Brandenburg, der BKK-Landesverband-Ost und die Ersatzkassenverbände im Land Brandenburg, Ärzte-Union Brandenburg, Hartmannbund Land Brandenburg, Marburger Bund Brandenburg Mehr ärztliche Freiheit für den Patienten – statt Staatsmedizin für die Politik Die Kammerversammlung der Landesärztekammer Brandenburg hat am Samstag, 18. November 2006, einstimmig eine Resolution gegen die geplante Gesundheitsreform verabschiedet. Die Delegierten der Landesärztekammer Brandenburg verfolgen mit großer Besorgnis die von der großen Koalition vorgelegte „Gesundheitsreform“. Sie stimmen darin überein, dass die Zerstörung leistungsfähiger Strukturen der ärztlichen Versorgung in Deutschland das Vertrauen der Patienten in die Medizin nachhaltig ruiniert. Diese sogenannte Reform hebt die Freiberuflichkeit auf und setzt an die Stelle der Eigenverantwortung staatliche Bevormundung durch ◆ die Schaffung einer Zuteilungsbehörde für geringer werdende Ressourcen im Rahmen des „Gemeinsamen Bundesausschusses“, ◆ die Schaffung eines Sonderopfers für Krankenhäuser zur Beseitigung einer funktionierenden Struktur. Die Täuschung der Ärzteschaft mit dem EURO-EBM schreibt die Budgetpolitik fort und löst keinesfalls die chronische Unterfinanzierung des Gesundheitswesens. Gesundheitspolitik ist zur Machtfrage denaturiert worden. Der Bestand von politischen Konstellationen ist Politikern wichtiger als ihre Verantwortung für eine gute medizinische Versorgung der Bevölkerung. Die Einheitsversicherung soll mit einer Einheitsmedizin durchgesetzt werden. Das bisherige System ambulanter Versorgung wird zerschlagen. Die Kassenärztlichen Vereinigungen werden auf die Abwicklung der kollektivvertraglichen Regelversorgung und Mangelverwaltung reduziert und damit die flächendeckende Versorgung der Patienten zerstört. Statt ein bewährtes System anzugreifen, sollte die Politik das gegliederte System der Krankenversicherung konstruktiv und an Sachargumenten orientiert weiterentwickeln. Durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer werden der GKV Milliarden von EURO entzogen. Die GKV muss auf ihre originäre Aufgabe zurückgeführt werden. Wir fordern die Landespolitik auf, aus Verantwortung für die gesundheitliche Versorgung der Patienten, alles in ihren Kräften stehende zu tun, um die geplante „Gesundheitsreform“ unverzüglich zu stoppen. Der Arzt ist kein Staatsmediziner und kein Rationierungsassistent. Die Ärzteschaft ist bereit, ihre Verantwortung wahrzunehmen und ihren Anteil an der gemeinsamen Lösung der Probleme der Patientenversorgung zu leisten. Das fordern wir auch von den verantwortlichen Politikern im Land und im Bund. Die Delegierten der Kammerversammlung der Landesärztekammer Brandenburg 18. November 2006 Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang 9 Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 08:32 Seite 10 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik Im aktuellen Interview: Doris Piesker, Referatsleiterin der Akademie für ärztliche Fortbildung Frau Piesker, beschreiben Sie kurz wesentliche Aufgaben der Akademie für ärztliche Fortbildung. Entsprechend des Statuts der Akademie für ärztliche Fortbildung unterstützen wir die Doris Piesker gesetzlich festgelegte Fortbildungspflicht der Ärzte. Wir bieten Fortbildungsveranstaltungen in Form von Weiterbildungskursen (nach Richtlinien und curriculäre Veranstaltungen) sowie verschiedene Kurse und Seminare an. Die Akademie ist darüber hinaus verantwortlich für die Zertifizierung von Fortbildungen, ebenso für die Ausstellung von Fortbildungszertifikaten. Mit welchen Fragen werden Sie häufig konfrontiert? In hohem Maße betrifft es die Zertifizierung von Fortbildungsveranstaltungen. An zweiter Stelle kommt die Frage: „.... wie lautet meine BAN?“ Dann folgt gern „Wie viele Punkte benötige ich zur Ausstellung des Fortbildungszertifikates?“ und „Sind anteilig Kategorien nachzuweisen?“. Eine weitere Anfrage, ob Bewertungseinheiten (Punkte), die über das vorgegebene Maß von 250 nachzuweisenden Fortbildungspunkten hinausgehen, gesammelt werden können. Eine Übernahme überzähliger Punkte ist nicht vorgesehen. Das widerspräche auch dem Prinzip der kontinuierlichen ärztlichen Fortbildung. Auf welchem Weg erfolgt die Anmeldung eines Veranstalters? Auf der Internetseite www.laekb.de gibt es einen Antrag, der heruntergeladen werden kann. Ab Januar 2007 soll aber auch die Online-Beantragung von Fortbildungen möglich sein. Dieser Vorgang ist für alle zeit- und kostensparend. Wir hoffen sehr, dass dieses Angebot weitestgehend genutzt wird. Wo erhält ein Arzt die notwendigen Informationen über Fortbildungsangebote? Zunächst wie schon immer im aktuellen Brandenburgischen Ärzteblatt. Im Internet unter www.laekb.de stehen alle Fortbildungen, die im Land Brandenburg stattfinden. Aber auch überregional ist die Suche möglich, da wir mit der Bundesärztekammer vernetzt sind. Aus meiner Sicht ist das ein optimaler Service. Die Erfahrung zeigt, dass zunehmend mehr Ärzte hiervon Gebrauch machen. Wie sieht die Bewertung von Fortbildungsmaßnahmen aus? Im Land Brandenburg müssen 250 Fortbildungspunkte in einem Zeitraum von fünf Jahren nachgewiesen werden. Unsere Fortbildungsordnung sieht nicht vor, dass die Kategorien A bis H zu bewerten sind. Das bedeutet, die Bewertungseinheiten können beliebig durch Vortrag und Diskussion, Kongresse im In- und Ausland, Workshops, interaktive Fortbildung mittels Medien, wissenschaftliche Veröffentlichungen und eigene Vortragstätigkeit sowie Hospitationen erzielt werden. Ärzte nutzen alle Möglichkeiten in gleichem Maße. Ein niedergelassener Arzt muss 250 Punkte erzielen, wobei der Bereich nicht festgelegt ist. Krankenhausärzte erhalten das Fortbildungszertifikat durch den Nachweis von 250 Fortbildungspunkten, von denen aber 150 im Fachgebiet erbracht werden müssen. Der Erwerb der 150 fachspezifischen Fortbildungspunkte ist dem Ärztlichen Direktor des Krankenhauses gegenüber nachzuweisen. Haushalt der LÄKB 2007 Höhere Ausgaben und trotzdem sparsam? Mehrausgaben gegenüber dem Vorjahr resultieren aus einer Rückstellung für eine so genannte Ausgleichsabgabe gegenüber der Stadtverwaltung für die Sanierung der InnenDr. Heiber stadt, in der sich auch das Gebäude der Landesärztekammer befindet. Hinzu kommen der neue anlaufende 10 Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang Schuldendienst (Tilgung/Zins) für den Anbau, die Erhöhung der von der Kammerversammlung beschlossenen Sitzungsgelder und Reisekosten für ehrenamtlich tätige Ärztinnen und Ärzte sowie eine Neumöbelierung der Prüfungsräume für die Facharztweiterbildung. Ein Drittel dieser Gesamtkosten sind einmalig und werden deshalb im darauffolgenden Jahreshaushalt nicht mehr fortgeführt. Auf Ihrer Homepage wird auf die BANNummer hingewiesen. Was hat es mit dieser auf sich? Mit dieser Bundeseinheitlichen Arztnummer (BAN) sowie einem Passwort kann über die Internetseite der LÄKB unter www.laekb.de das eigene Fortbildungskonto abgerufen werden. Somit hat jeder Arzt einen genauen Überblick, wie viele Punkte bereits registriert sind. Die BAN ist bei der Akademie für ärztliche Fortbildung zu erfragen. Wer sein Passwort nicht mehr weiß, kann sich ebenso an uns wenden, und wir schicken es auf dem Postweg zu. Kommen auch viele Ärzte aus anderen Bundesländern nach Brandenburg, um sich hier fortzubilden? Ja, wir haben eine relativ gute Beteiligung von Ärzten aus verschiedenen Bundesländern Deutschlands. Zertifizierte Fortbildung wird überregional anerkannt. Die Einführung der Barcodes erleichtert erheblich die Registrierung von Teilnehmern, auch von denen, die nicht aus Brandenburg stammen, da diese Barcodes alle notwendigen Informationen enthalten. Ab 2007 wollen wir nur noch mit dieser Kennzeichnung arbeiten. Ich wünsche mir, dass noch mehr Ärzte ihre Barcodes bei sich haben und diese dann auch zu unserer Erleichterung verwenden. Eine Nachbestellung von Barcodes kann online per E-Mail, formlos per Fax, aber auch telefonisch erfolgen. Frau Piesker, wir danken Ihnen für das Gespräch. Das Interview führte Anja Jüttner [4iMEDIA]. Einnahmen Die größte Einnahmenposition ist der Kammerbeitrag, der ca. 70 % der gesamten Verwaltungseinnahmen der Landesärztekammer Brandenburg ausmacht. Aufgrund der Veränderungen berufstätiger Ärzte rechnen wir für 2007 mit einer Einnahmensteigerung an Mitgliedsbeiträgen in Höhe von rund 250.000 €. Darüber hinaus gehören zu den Verwaltungseinnahmen diejenigen für Fortbildungsveranstaltungen, die diese in den Kosten ausgleichen sollen, damit keine Zuschüsse aus Beiträgen für die Akademie für ärztliche Fortbildung erfolgen müssen. Die Gebühren für Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 08:32 Seite 11 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik die Ärztliche Stelle Röntgen und die Ärztliche Stelle nach Strahlenschutzverordnung sowie die Erstattung der Kosten für die Landesgeschäftsstelle Qualitätssicherung sind gegenüber dem Vorjahr annähernd gleich. Höhere Gebühren dagegen erwarten wir aus der Weiterbildung in Konsequenz der neuen Weiterbildungsordnung. Diese Gebühren werden benötigt, um den Haushalt in den Ausgaben an dieser Stelle zu decken. Ausgaben Die Aufwandsentschädigungen für den Präsidenten, die Vizepräsidentin und die Beisitzer im Vorstand sind auch für das Jahr 2007 unverändert. Änderungen haben sich in den Sitzungs- und Reisekosten der Ausschüsse, zum Ärztetag, zur Kammerversammlung, für Vorstand und vor allen Dingen im Bereich der Weiterbildung für die Prüfer ergeben. Die Erhöhung resultiert aus Beschlussfassungen der Kammerversammlung zu den angegebenen Positionen. Die Personalkosten der Angestellten werden sich wiederum um knapp 14.000€ erhöhen und resultieren aus den Veränderungen der Lebensalterstufen. Gehaltsanpassungen (Ost/West) bzw. Tariferhöhungen im Sinne des früheren BAT sind nicht vorgesehen. Bei den sächlichen Verwaltungsausgaben, wie Drucksachen (Formulare, Bücher, Papier), sind nur geringfügige Mehrausgaben in Höhe von 250€ geplant, bei den Postgebühren dagegen eine Senkung von 1.900€ sowie für Telefonausgaben eine Senkung um 3.000€. Erhöht wurde dagegen der Ansatz für die Ausgaben für das so genannte Deutsche Gesundheitsnetz und das Internet um knapp 13.000€. Die Mittel werden für die technischen Neuinstallationen, die Unterhaltung und Aktualisierung der einzustellenden Daten, die dazu benötigten Programme und die entsprechenden Gebühren erforderlich. Für den Kernbereich der Kammer werden für die Neuausstattung der Prüfungsräume (Sitzgelegenheiten, Tische usw.) und für das Ablagesystem der Mitgliederverwaltung 20.000 € mehr vorgesehen. Die Kosten für die Ausgabe von Betriebsmitteln dagegen sind gleich geblieben. Sie werden sich dagegen für die Wartung und Reparatur der Betriebs- und Ge- schäftsausstattung um 300 € vermindern. Ca. 6.000 € müssen 2007 durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer für Strom, Wasser, Abwasser, Heizungskosten und Gebäudesicherung vorgesehen werden; eine Position, die wir in den vergangenen Jahren weitestgehend gleich halten konnten. Die Kosten für die Position Öffentlichkeitsarbeit mussten im Plan um 15.000 € erhöht werden. Anstelle eines eigenen Mitarbeiters erfolgt die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit über ein Leipziger Medienbüro. Zins- und Tilgungsausgaben für den Anbau der Landesärztekammer über 15 Jahre machen für das folgende Haushaltsjahr 135.000 € aus. Im Jahr 2007 wird die Landesärztekammer ihren 8. Fortbildungskongress durchführen. Dafür werden ca. 50.000 € vorgesehen, die weitestgehend durch Gebühren der begleitenden Kurse ausgeglichen werden sollen. In Fortführung des Beschlusses des Vorstandes der LÄKB und des jährlich bestätigten Haushaltsplanes durch die Kammerversammlung werden auch für das Jahr 2007 wiederum 61.255 € für die Förderung der Weiterbildung zur Unterstützung des Initiativprogrammes Allgemeinmedizin durch die Landesärztekammer zur Verfügung gestellt. Die Summe wird der KVBB zur Auffüllung eines gemeinsamen Fonds mit den Kassen gezahlt. Grundla- ge ist die Förderungsvereinbarung zwischen dem Vorstand der LÄKB und der KVBB. Für die Gutachterstelle für Behandlungsfehler in Hannover werden 130.000 € geplant und für die Verwaltungskostenumlage der Bundesärztekammer 280.000 €. Sie ist für die Anzahl der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte im Land Brandenburg zu zahlen. Zum Stichtag 6. Dezember 2006 hatten wir eine Mitgliederzahl von 10.621 Ärztinnen und Ärzten in der Landesärztekammer Brandenburg, wovon 8.049 berufstätig waren. 2.572 Mitglieder waren ohne Tätigkeiten (z.B. im Rentenalter). Im November 2006 verabschiedete die Kammerversammlung den Haushalt mit einem Volumen von 4.391.265 € einstimmig. Und an dieser Stelle wiederum: Haben Sie Fragen? Rufen Sie mich unter 03 55/7 80 10 14 an. Ich antworte gern. Dr. Reinhard Heiber, Hauptgeschäftsführer Der Haushalt der Landesärztekammer Brandenburg 2007 ist in der Hauptgeschäftsstelle in der Zeit vom 19. bis 23. Februar 2006 für die Mitglieder der Landesärztekammer Brandenburg einzusehen. Dr. Udo Wolter, Präsident Anzeigen ELISABETH HERWEG-PRÜSSE Rechtsanwältin ARZTRECHT Tätigkeitsschwerpunkte: Arzthaftung, Vertragsrecht, Berufsrecht Individuelle Terminvereinbarung Am Schragen 29, 14476 Potsdam Tel.: 0331-270 76 07 Fax: 0331-270 76 08 Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang 11 Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 13:33 Seite 12 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik Die letzte Zeit des Lebens – An wen kann ich mich wenden? Landesarbeitsgemeinschaften stehen mit Tipps zur Palliativmedizin zur Seite Die letzte Zeit des Lebens ohne Leid und Schmerz zu Hause verbringen zu können, ist der Wunsch vieler Menschen: Ein würdevoller Abschied in der vertrauten Umgebung mit der entsprechenden pflegerischen und medizinischen Betreuung. Tatsächlich sterben in Deutschland jedoch jedes Jahr mehr als zwei Drittel der Menschen – etwa 900.000 – in Krankenhäusern oder Pflegeheimen, nur wenige zu Hause. Die Landesarbeitsgemeinschaft Onkologische Versorgung Brandenburg e.V. (LAGO) sowie die Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz Brandenburg e.V. (LAG Hospiz) setzen sich dafür ein, dass die Frauen und Männer ihre letzte Lebensphase dort verbringen können, wo sie gelebt haben. „Es geht darum, diesen Menschen die Hand zu reichen, um sie in der letzten Lebensphase zu unterstützen. Palliativmedizin und Hospizidee helfen dabei, ein menschenwürdiges Leben bis zuletzt in vertrauter Atmosphäre und im Kreis der nächsten Angehörigen zu ermöglichen“, so Dr. P.H. Gudrun Thielking-Wagner, die Geschäftsführerin der LAGO. Mithilfe von verschiedenen unterstützenden Angeboten und Einrichtungen wird die Palliativmedizin – die aktive ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer weit fortgeschrittenen Erkrankung, die nicht mehr auf kurative Behandlung anspricht – strukturell umgesetzt. Zum einen gibt es den ehrenamtlichen ambulanten Hospizdienst, der in Abstimmung mit den behandelnden Ärzten eine unterstützende Begleitung der Patienten sowie der Angehörigen im häuslichen Umfeld bietet. Eine umfassende palliativ-pflegerische und psychosoziale Betreuung und Anpassung der Symptomkontrolle bis zum Tod des Patienten in einem geschützten Bereich ist die Aufgabe des Stationären Hospizes, welches sich um die Nachsorge von schwerstkranken und sterbenden Palliativpatienten in einem Haus mit eigenständiger Organisationsstruktur kümmert. Palliativstationen in Krankenhäusern behandeln und betreuen hochsymptomatische Palliativpatienten mit Schmerzen, Luftnot oder mit schwerwiegenden psychosozialen Problemen, die einer Krankenhausbehandlung bedürfen. Das Ziel dieser Heilmethode ist die Entlassung nach Hause – mit ausreichender Symptomkontrolle – oder die Verlegung in ein stationäres Hospiz. Genaue Informationen über ambulante und stationäre Hospiz-Dienste in den Regionen Cottbus, Frankfurt (Oder), Potsdam, Uckermark und Neuruppin sowie Auskünfte zu Finanzierungsmöglichkeiten erhalten Sie bei folgenden Ansprechpartnern: LAGO Brandenburg e.V. Gregor-Mendel-Str. 10/11, 14469 Potsdam Tel.: 0331-27 07 172, Fax: 0331-27 07 171 Internet: www.lago-brandenburg.de LAG Hospiz Brandenburg e.V. Klosterkirchplatz 1 – 19, 14797 Lehnin Tel.: 03382-76 88 02, Fax: 03382-76 88 01 Internet: www.lag-hospiz-brb.de Die Flyer mit allen Informationen stehen auch auf der Homepage der LAGO zum Herunterladen zur Verfügung oder können bei der Geschäftsstelle der LAGO gegen eine Schutzgebühr von 0,50 Euro/Stück bestellt werden. Bei Fragen zu Schmerztherapeuten wenden Sie sich bitte an: Kassenärztliche Vereinigung Land Brandenburg, Informationsdienst; Kooperationsberatung für Ärzte Gregor-Mendel-Straße 10/11 14469 Potsdam Tel.: 01801-58 22 431 (Ärzte) 01805-58 22 431 (Patienten) Zur Sicherstellung ihrer Arbeit benötigt die LAGO Brandenburg e.V. noch Spendengelder: Mittelbrandenburgische Sparkasse Potsdam Bankleitzahl: 160 50 000 Kontonummer: 350 3000 320 KV Brandenburg spendete 2.500 Euro für Krebsvorsorgeprogramm Mit 2.500 Euro hat sich die KV Brandenburg an der Finanzierung des Vorsorgeprogramms „VENUS – Vereint gegen Brustkrebs in Brandenburg“ beteiligt. „Uns geht es darum, ein so sinnvolles Projekt wie dieses, an dem sich in den zurückliegenden drei Jahren rund 4.000 Frauen beteiligten, am Leben zu erhalten“, sagte der Vorsitzende der KV Brandenburg, Dr. med. Hans-Joachim Helming. In den kostenlos angebotenen Kursen, deren Finanzierung ausschließlich über Spenden- mittel und Zuwendungen des Landes erfolgt, erlernen die Frauen die richtigen Techniken zur Selbstuntersuchung der Brust am Modell. Unterstützt werden sie dabei landesweit unter anderem von 70 überwiegend niedergelassenen Gynäkologen, die sich speziell für diese Kurse qualifiziert haben. „Wir würden es aus ärztlicher Sicht sehr begrüßen“, so der KV-Vorsitzende, „wenn sich weitere Organisationen an der Finanzierung dieses Projektes beteiligen würden.“ Spendenkonto: 350 3000 320 BLZ: 160 500 00 Mittelbrandenburgische Sparkasse Potsdam Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg Gregor-Mendel-Str. 10–11, 14469 Potsdam Tel.: 0331/28 68 211, Fax: 0331/28 68 213 Bereich Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 0331/28 68 196, Fax: 0331/28 68 197 E-Mail: [email protected] Gemeinsam stark für Abschaffung des Hammerexamens Knapp 12.329 Personen haben sie mitgezeichnet: Die Online-Petition der Medizinstudenten im Hartmannbund (23.Oktober bis 30. November 2006). Die angehenden Mediziner hatten diese beim Deutschen Bundestag eingereicht, um ihrer Forderung nach einer Splittung des zweiten Teils der ärztlichen Prüfung, dem so genannten Hammerexamen, Gehör zu verschaffen. „Die enorme Beteiligung zeigt, dass die derzeitige Regelung von den Medizinstudenten als Fehlplanung eingeschätzt wird“, sagte Boris Bodelle, Vorsitzender des ständigen Ausschusses Medizinstudenten im Hartmannbund. 12 Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang Mit rund 16 Prozent der Medizinstudenten in Deutschland habe sich ein vergleichsweise sehr hoher Anteil der Meinung angeschlossen, dass ihr Studium durch eine einfache Teilung des Examens in einen schriftlichen Teil vor und in einen mündlichen Teil nach dem Praktischen Jahr effektiver und attraktiver gestaltet werden könnte. „Im Verhältnis zur betroffenen Personengruppe steht unsere Petition mit weitem Vorsprung an erster Stelle und insgesamt sogar auf Rang acht der 300 bisher online eingereichten Petitionen“, so Bodelle. Mit diesem positiven Ergebnis rechnen sich die Medizinstudenten im Hartmannbund im weiteren Verfahren gute Chancen aus. „Die Umsetzung unseres Anliegens benachteiligt niemanden, kostet in der Durchführung nicht mehr und strebt die Optimierung der neuen Approbationsordnung an“, legt der Ausschussvorsitzende dar. Zudem sei er erfreut, dass der Hartmannbund gemeinsam mit den Medizinstudenten in so beeindruckender Weise für die Ziele kämpft. Hartmannbund Pressestelle Schützenstraße 6a, 10117 Berlin-Mitte Tel.: 030/206 208-11, Fax: 030/206 208-14 E-Mail: [email protected] Internet: www.hartmannbund.de Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 13:33 Seite 13 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik Podiumsdiskussion zur Gesundheitsreform – Was ist (nicht) dran an dem Gesetz? „Die Reform soll am 1. April 2007 kommen – man könnte meinen, hier handelt es sich um einen Aprilscherz“, sagte Faber, dem das Publikum zustimmte. Dennoch, einige wenige positive Aspekte seien zu erkennen: die Verbesserung der Palliativversorgung, der Schutzimpfung sowie der Mutter- Kind-Kuren. „Für diese Punkte benötigen wir aber kein generelles Umwerfen des Bestehenden. Das hätte die Regierung auch anders regeln können“, bemerkte Heinz Lanfermann hierzu. Podiumsteilnehmer Dr. med. Klaus Borisch, Gerd Günzel, Heinz Lanfermann, Dieter Schulz, Prof. Dr. med. Hjalmar Steinhauer, Stefan Faber (v.l.) „Was stimmt nicht an dieser Reform, dass sich alle Verbände in ihrer Kritik einig sind und dafür sogar geschlossen auf die Straße gehen?“ Diese Frage stellte Monica Wolsky von der Friedrich-Naumann-Stiftung am 5. Dezember 2006 bei einer von ihr organisierten Podiumsdiskussion zum Thema „Gesundheitsreform: Großer Wurf oder fauler Kompromiss?“. Hierfür war eine fünfköpfige Expertenrunde eingeladen, die unter der Moderation von Dieter Schulz, Chefredakteur Lausitzer Rundschau, zu den wichtigsten Streitpunkten der Gesetzesvorlage Stellung bezog. Einhellige Meinung des „Fünfgestirns“: Das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz in seiner vorliegenden Form hat keine Zukunft. Der Saal im Radisson SAS Hotel Cottbus war fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Vor allem Ärzte kamen, um der Diskussion von Vertretern der niedergelassenen und angestellten Ärzte, der privaten und gesetzlichen Krankenkassen sowie einem Abgeordneten des Bundestages zu folgen: Heinz Lanfermann, pflegepolitischer Sprecher und Obmann der FDP-Bundestagsfraktion im Bundestagsausschuss für Gesundheit, stellte an den Beginn der Podiumsdiskussion gleich eine ganze Liste von Eckpfeilern, die aus seiner Sicht in der Gesundheitsreform nicht umgesetzt werden. Aufmerksames Publikum „Es wird keine Nachhaltigkeit erzielt, so dass dem demographischen Wandel überhaupt nicht begegnet wird. Die Krankenkassen sollen zu einer Einheit zusammengefasst werden, was diese nicht wollen und auch nicht notwendig ist. Überhaupt ist die Gesetzesvorlage ein massiver Angriff auf die private Krankenversicherung“, so Lanfermann. Dem konnte Dr. med. Klaus Borisch nur zustimmen. Der Internist, Kardiologe und Angiologe aus Forst mahnt besonders die Nichtbeachtung der Leistungserbringer beim Entwurf des Gesetzes an. „Man hat diese nicht gefragt und so kann es nicht gehen. Ich gebe dieser Reform keine Zukunft. Die nächste Wahl wird sie nicht überstehen“, meinte der niedergelassene Arzt. Dass es besonders für kleine Krankenhäuser künftig ein Kampf ums Überleben sein wird, damit rechnet Prof. Dr. med. Hjalmar Steinhauer, der Ärztliche Direktor des Carl-ThiemKlinikums Cottbus. „Die Tendenz geht zu größeren Einheiten, die einfach effektiver arbeiten. Allerdings brauchen wir die kleinen Krankenhäuser genauso, weil sonst eine wohnortnahe Versorgung nicht mehr gegeben ist“, so der Chefarzt, der auf den ungeheuren Papierstapel der Reform hinwies. „Wichtig ist es, die Bürokratie abzubauen. Mit dem Gesetz wird das nicht erreicht – im Gegenteil.“ „Reform heißt laut Duden ,Verbesserung des Bestehenden’. Doch genau das kann ich nicht erkennen“, stellte Stefan Faber klar. Der Regionalgeschäftsführer der BARMER-Ersatzkasse Cottbus vermutet in dem Gesetz die Wahrung der Option auf die Zeit nach der nächsten Wahl. Dass breite Bevölkerungsschichten überhaupt keine Berücksichtigung finden sowie die Tendenz zum Zentralismus und Staatsdirigismus sind für den Vertreter der gesetzlichen Krankenkassen deutliche Signale. Um den Erhalt der Privaten Krankenversicherung fürchtet der Fünfte der Podiumsteilnehmer, Gerd Günzel. Nicht mehr reformsicher sei die PKV, etwas, das von vielen Seiten so nicht gesehen würde. „Es wurde uns gesagt, dass wir mit der Reform eigentlich zufrieden sein könnten. Doch dem kann ich absolut nicht zustimmen“, so der Geschäftsstellenleiter der Debeka Cottbus, der sich in der Podiumsdiskussion weitestgehend zurückhielt. Dass Deutschland über ein gutes Gesundheitswesen verfügt, dessen ist sich Dr. Klaus Borisch sicher. „Aber wie lange noch? Warum wird die Reform regelrecht durchgepeitscht?“, stellte der Mediziner die Frage in den Raum. Genau das monierte auch das Publikum: „Ulla Schmidt baut einen sozialistischen Staat auf. Zu meinen Kollegen in Westdeutschland sage ich da nur: Willkommen in der DDR!“, entgegnete ein Arzt auf den Podiumsbeitrag. „Die Freiheit in der Wahl der Krankenversicherung muss gewahrt bleiben. Jeder sollte selbst entscheiden können, und genau das steht jetzt auf dem Spiel“, entgegnete eine anwesende Unternehmerin unter breiter Zustimmung. Dass letztlich mit der Diskussion an der Reformvorlage nichts geändert werden konnte, war allen Beteiligten klar. „Doch es ist wichtig, dass es solche Veranstaltungen gibt, wo über die Gesundheitsreform gesprochen wird. Nur dadurch können die Verbände zeigen, wie sie dazu stehen“, sagte Moderator Dieter Schulz. „Wir müssen weiter kämpfen, damit an der Reform noch gerüttelt werden kann“, bekräftigte Heinz Lanfermann die Bedeutung des Protestes. Kontakt: Friedrich-Naumann-Stiftung Büro Berlin-Brandenburg Karl-Marx-Straße 2, 14482 Potsdam www.berlin-brandenburg.fnst.org Anja Jüttner [4iMEDIA] Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang 13 Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 08:32 Seite 14 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik Kampagne für Hausärzte: Einfach verwirklichen – Perspektiven entdecken Für etwa 180 Hausärzte bestehen im Land Brandenburg freie Zulassungsmöglichkeiten – eine Zahl, die aufhorchen lässt. Des Weiteren suchen viele Allgemeinmediziner, die kurz vor dem Renteneintritt stehen, einen Nachfolger für ihre Praxis. „Es gibt für Ärzte im Land Brandenburg sehr gute Möglichkeiten, eine Niederlassung zu finden“, sagte Dipl.-Med. Andreas Schwark, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), bereits auf dem ersten Niederlassungstag der KVBB im November 2006. Um Hausärzten die beruflichen Möglichkeiten in Brandenburg vorzustellen und ihnen Informationen, Perspektiven und Starthilfen mit auf den Weg zu geben, hat das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie Land Brandenburg (MASGF) zusammen mit zehn Partnern, wie der Landesärztekammer Brandenburg, eine Kampagne ins Leben gerufen. Auf der Internetseite www.hausarzt-in-brandenburg.de finden interessierte Mediziner einen Informationsüberblick über angebotene Maßnahmen. Ob in Vollzeit oder Teilzeit, in einer Niederlassung, angestellt oder selbständig – Hausärzte haben in Brandenburg in vielen Regionen die Wahl, auf welche Art und Weise sie ihre Tätigkeit ausüben möchten. Viele Gemeinden unterstützen speziell die Niederlassung von Allgemeinmedizinern, da der Bedarf in den letzten Jahren stark gestiegen ist. So bietet die Amtsverwaltung von Schönwalde im Landkreis Dahme-Spreewald ihre Hilfe bei der Suche von Praxis- und Wohnräumen an, damit für den regelmäßigen Zuzug aus den Ballungsgebieten die medizinische Versorgung auch künftig gewährleistet ist. Weiterbildungsnetzwerk gegründet In puncto Weiterbildung für die Fachrichtung Innere und Allgemeinmedizin wurde in Brandenburg eine gute Basis für reibungslose Organisation und hochwertiges, medizinischtechnisches Knowhow geschaffen. Zusammen mit der KVBB hat die Landesärztekammer Brandenburg (LÄKB) das Weiterbildungsnetzwerk hausärztliche Versorgung ins Leben gerufen. „Die Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten der Inneren und Allgemeinmedizin umfasst nach der Weiterbildungsordnung in Brandenburg 60 Monate, die bei Qualifizierungsbefugten zu leisten sind“, so Dr. Udo Wolter, der Präsident der LÄKB. „Das gegründete Netzwerk unterstützt die Weiterbildung der Kollegen und gewährleistet, dass diese in einer zeitlichen Kontinuität erfolgen kann.“ Auch der medizinische Nachwuchs sollte frühzeitig Einblicke in die Arbeit eines Hausarztes in der Praxis erhalten. Um dies zu ermöglichen, fördert die LÄKB zusammen mit der KVBB und Prof. Dr. Ulrich Schwantes (Lehrstuhlinhaber für Allgemeinmedizin an der Charité, Universitätsmedizin Berlin) eigens Praxistage für Studentinnen und Studenten der Medizin. Welche Unterstützungen gibt es für einen Arzt, der eine Tätigkeit in Brandenburg aufnehmen möchte? Auch dazu bietet die Internetseite einen Überblick. Die Partner der Kampagne „Hausarzt in Brandenburg“ stehen – ihren Aufgabengebieten entsprechend – für Fragen zur Zulassung oder Umsatzgarantie bereit. Auch für Informationen zu Sicherstellungszuschlägen, die durch die KVBB und die Brandenburgischen Krankenkassen in einigen Regionen angeboten werden, gibt es genaue Kontaktdaten und Hinweise. Über das Forum ist es möglich, Erfahrungen mit Auf der Startseite von www.hausarzt-in-brandenburg.de: Panoramabild einer Allee. 14 Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang anderen Medizinern auszutauschen und sich dabei für den Start in Brandenburg hilfreiche Tipps zu holen. Alle Informationen und Kontaktdaten rund um das Thema „Hausarzt in Brandenburg“ finden Sie auf der Internetseite: www.hausarzt-in-brandenburg.de. Partner, die die Kampagne „Hausarzt in Brandenburg“ unterstützen: · Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie Land Brandenburg (MASGF) · Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg · Landesärztekammer Brandenburg · Städte- und Gemeindebund Brandenburg (StGB) · Bundesverband Medizinische Versorgungszentren – Gesundheitszentren – integrierte Versorgung e.V. · Berufsverband der Allgemeinärzte in Berlin und Brandenburg – Hausärzteverband e.V. · Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg e.V. · Landkreistag Brandenburg · ARGE Krankenkassenverbände · Bundesagentur für Arbeit – Regionaldirektion Berlin-Brandenburg Kontakt: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie (MASGF) Öffentlichkeitsarbeit Heinrich-Mann-Allee 103, 14473 Potsdam www.masgf.brandenburg.de Anja Jüttner [4iMEDIA] Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 08:32 Seite 15 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik Aktuelle Umsetzung der neuen Weiterbildungsordnung vom 09.12.2005 der Landesärztekammer Brandenburg Stand: 13.12.2006 Neue Bezeichnungen WBO vom 26.10.2006 Vorstandsbeschluss oder -vorlage zur Berufung des Prüfungsausschusses 6. Gebiet Chirurgie 6.5 FA für Orthopädie und Unfallchirurgie 1. Prüfung 03.02.2006 Beschluss Nr. V/5.227/10.02.2006 13. Gebiet Kinder- und Jugendmedizin 13. SP.1 Kinder-Hämatologie und Onkologie 1. Prüfung 08.09.2006 13. SP.4 Neuropädiatrie 1. Prüfung 29.09.2006 Beschluss Nr. V/5.332/27.10.2006 Beschluss Nr. V/5.315/27.10.2006 26. Gebiet Psychiatrie und Psychotherapie 26. SP.1 SP Forensische Psychiatrie 1. Prüfung 25.10.2006 Vorlage für 12/2006 ZB 1 Akupunktur 1. Prüfung 15.02.2006 Beschluss Nr. V/5.289/18.08.2006 ZB 2 Andrologie 1. Prüfung 20.06.2006 Beschluss Nr. V/5.285/01.07.2006 ZB 6 Diabetologie Beschluss Nr. V/5.298/18.08.2006 ZB 10 Hämostaseologie 1. Prüfung am 27.10.2006 Beschluss Nr. V/5.321/27.10.2006 ZB 15 Kinder-Endokrinologie und Diabetologie 1. Prüfung 22.09.2006 Beschluss Nr. V/5.335/27.10.2006 ZB 16 Kinder-Gastroenterologie 1. Prüfung 20.10.2006 Vorlage für 11/2006 ZB 18 Kinder-Orthopädie 1. Prüfung 04.08.2006 Beschluss Nr. V/5.328/27.10.2006 ZB 19 Kinder-Pneumologie 1. Prüfung 04.08.2006 Beschluss Nr. V/5.327/27.10.2006 ZB 20 Kinder-Rheumatologie 1. Prüfung 25.08.2006 Beschluss Nr. V/5.333/27.10.2006 ZB 24 Medikamentöse Tumortherapie 1. Prüfung 19.10.2006 Beschluss Nr. V/5.332/27.10.2006 ZB 29 Palliativmedizin 1. Prüfung 21.09.2006 Beschluss Nr. V/5.336/27.10.2006 ZB 33 Proktologie 1. Prüfung 18.05.2006 Beschluss Nr. V/5.280/01.07.2006 ZB 38 Schlafmedizin 1. Prüfung 01.06.2006 Beschluss Nr. V/5.281/01.07.2006 ZB 41 Spezielle Schmerztherapie 1. Prüfung 08.02.2006 Beschluss Nr. V/5.228/10.02.2006 ZB 27 Notfallmedizin Die Erteilung der Zertifikate erfolgt lt. Kammerversammlungsbeschluss ohne Prüfung. (bisher 368 Zertifikate) § 20 Abs 8 Allgemeine Übergangsbestimmungen Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wie Sie bereits gelesen haben, wie Sie aus Diskussionen und Spruchpropaganda gehört haben, wurden in die neue Weiterbildungsordnung einige neue Weiterbildungsbezeichnungen aufgenommen, teils um dem neuesten Stand der medizinischen Wissenschaft zu entsprechen, teils aus Besitzstandswahrungen aus alten Weiterbildungsordnungen. In einigen Fällen hat das demokratische Abstimmungsverhalten in einigen Ärztekammern dazu geführt, neben den Bezeichnungen der Muster-WBO, landestypische Gebiete oder Schwerpunkte aufzunehmen. Mit diesen neuen Gebieten, Schwerpunkten oder Zusatzweiterbildungen müssen wir im Land umgehen lernen. 1. Das Wichtigste, und das sage ich an erster Stelle, ist die Tatsache, dass diese Übergangsbestimmungen einen begrenzten Zeitraum andauern und dann erlöschen. Diese Stichtagsregelung ist notwendig, um zu einer geregelten Weiterbildung zurückzukehren. Die Dauer der Übergangsbestimmungen ist auch ausreichend bemessen, so dass jeder sich in Ruhe überlegen kann, ob er sich der Prüfung stellt oder verzichtet. Wenn die Frist dieser Übergangsbestimmungen dann abgelaufen ist, können wir keine Ausnahmen mehr machen, weil die Dauer sonst unbegrenzt sein würde. Die Frist zur Anmeldung für einen Abschluss eines Gebietes, Schwerpunktes oder einer Zusatzweiterbildung mit Prüfung nach Übergangsbestimmungen endet also in Brandenburg am 09.12.2008. 2. Des Weiteren ist zu klären, welche dieser Gebiete, Schwerpunkte und Zusatzweiterbildungen nach Übergangsbestimmungen erworben werden können. Diese Liste ist nicht in allen Bundesländern identisch und muss landesspezifisch erfolgen. Die folgende Tabelle, die seit Oktober 2006 in unserem Ärzteblatt veröffentlicht wird, gibt Auskunft darüber, welche Gebiete, Schwerpunkte und Zusatzweiterbildungen in Brandenburg neu eingeführt worden sind. 3. Wie erlangt die Landesärztekammer Auskunft darüber, wer sich auf einem der neuen Wissensgebiete bereits auskennt und Erfahrungen und Kenntnisse gesammelt hat? Dabei sind wir auf Ihre Mitarbeit angewie- Hinweis: Die durch den Vorstand berufenen Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden sind auf unserer Internet-Seite veröffentlicht. Für die ZB Kinder-Endokrinologie und Diabetologie, -Orthopädie, -Pneumologie, Rheumatologie und ZB Diabetologie sind diese noch nicht benannt. Der Vorstand der Landesärztekammer Brandenburg hat in seiner Sitzung am 09.12.2006 beschlossen, dass Ärzte, die ein B- oder Master-Diplom bei einer anerkannten Akupunkturgesellschaft erworben haben, die Anerkennung der Zusatzbezeichnung Akupunktur auf Antrag ohne Prüfung erhalten können. Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang 15 Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 08:32 Seite 16 Arzt und Recht sen. Wenn Sie Erfahrungen und Kenntnisse in einer ärztlichen Tätigkeit haben, die ins Weiterbildungsrecht übernommen wurde, müssen Sie selbst handeln. Hierfür reicht zunächst ein Anschreiben an das Referat Weiterbildung der LÄKB aus, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Geschäftsstelle der Landesärztekammer sammelt die Interessenten und organisiert das weitere Vorgehen. In den ersten Jahren wird es regionale Unterschiede bei der Besetzung der späteren Prüfungsausschüsse geben. Das konnten wir auch bei den vorangegangenen Weiterbildungsordnungen, die auch Übergangsbestimmungen hatten, nicht verhindern. Diese Disballancen müssen wir später korrigieren. Die Prüfungsausschüsse werden alle 4 Jahre, nach den Kammerwahlen, neu vom Vorstand der Landesärztekammer bestimmt. Die nächste Besetzung der Prüfungsausschüsse erfolgt also im Frühjahr 2009. 4. Gebiete, Schwerpunkte und Zusatzweiterbildungen, die es bereits in den vorangegangenen Weiterbildungsordnungen gab, die nur umbenannt wurden, aber vom Weiterbildungsinhalt identisch bzw. nahezu identisch sind, unterliegen nicht den Übergangsbestimmungen. Hier muss eine reguläre Weiterbildung erfolgen. Bei Bedarf können Inhaber von Zertifikaten alter Bezeichnungen diese umschreiben lassen. Eine Notwendigkeit besteht aber nicht, wenn aus der alten Bezeichnung klar ersichtlich ist, dass die entsprechende medizinische Tätigkeit beherrscht wird. Folgender Absatz ist also wichtig (§20 Abs. 8): „Kammerangehörige, die bei Einführung einer neuen Bezeichnung in diese Weiterbil- dungsordnung in dem jeweiligen Gebiet, Schwerpunkt oder der jeweiligen ZusatzWeiterbildung innerhalb der letzten 8 Jahre vor der Einführung mindestens die gleiche Zeit regelmäßig an Weiterbildungsstätten oder vergleichbaren Einrichtungen tätig waren, welche der jeweiligen Mindestdauer der Weiterbildung entspricht, können die Zulassung zur Prüfung beantragen. Der Antragsteller hat den Nachweis einer regelmäßigen Tätigkeit für die in Satz 1 angegebene Mindestdauer in dem jeweiligen Gebiet, Schwerpunkt oder Zusatz-Weiterbildung zu erbringen…“ Die weiteren Einzelheiten können Sie der WBO der Landesärztekammer entnehmen. (BÄB 12B/2005 S. 10) Dr. Udo Wolter, Vorsitzender des Weiterbildungsausschusses der LÄKB Bericht vom 5. Kammerrechtstag in Leipzig vom 28. – 29.09.06 Aktuelle Fragen des Kammerrechts Im September veranstaltet das Institut für Kammerrecht e.V. traditionell den Kammerrechtstag. Diesjährig fand dieser zum fünften Mal mit Vertretern aller Kammern, Wissenschaftlern, Spitzenverbänden, Politikern und Aufsichtsbehörden im Bundesverwaltungsgericht in Leipzig statt. Im Zentrum der Tagung standen die Auswirkungen der Verwaltungsreformen auf Bundes- und Landesebene auf die Kammern, die zu beobachtende Fusion von Kammern zu größeren Einheiten, die neuere Rechtsprechung des BVerwG sowie die Wirtschaftlichkeitsprüfung durch die Rechnungshöfe. Des Weiteren sollten Landesberichte zu Österreich und Polen die Kenntnisse über die Kammerorganisationen in anderen Ländern verbessern. Nach einer Begrüßung durch den Vorsitzenden des Instituts für Kammerrecht e.V., Prof. Dr. Winfried Kluth, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, und einem Grußwort des Richters am Bundesverwaltungsgericht Michael Groepper eröffnete Prof. Dr. Thomas Mann von der Universität Göttingen mit seinem Vortrag zu den „Auswirkungen der Verwaltungsreformen in den deutschen Ländern auf das Kammerwesen“ die Tagung. Darin beleuchtete er die „Großbaustelle Verwaltungsreform“, welche für die Kammern einen Zuwachs von vormals durch die unmittelbare Staatverwaltung erledigten Aufgaben bedeute. Herauszustellen seien vor allem Probleme durch Ergänzung der Fachaufsicht, die Auswirkungen der anwachsenden Kammeraufgaben auf den Kammerfrieden und die voraussichtliche Mitfinanzierung zusätzlich 16 Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang übernommenen Staatsaufgabe aus dem Kammerhaushalt. Im zweiten Teil seines Vortrags widmete sich Mann den möglichen Veränderungen des Zuschnitts von Kammergrenzen. Er verwies darauf, dass nicht automatisch jede Änderung der Grenzen der allgemeinen Kommunalverwaltung eine Änderung der Kammergrenzen nach sich ziehe. Prof. Dr. Markus Möstl von der Universität Bayreuth referierte anschließend zum Thema „Grundsätze und aktuelle Rechtfragen der Staatsaufsicht über Kammern“. Möstl statuierte zunächst die Staatsaufsicht als „notwendiges Korrelat“ jeglicher Selbstverwaltung. Dann erläuterte er die Intensität der Aufsicht in Form von Rechts- und Fachaufsicht und die Instrumente der Rechtsaufsicht. Hinsichtlich der Instrumente der Rechtsaufsicht verwies Möstl darauf, dass den aufsichtsführenden Behörden immer ein Mindestbestand an unerlässlichen Eingriffsbefugnissen (Information, Feststellung, Beanstandung, Korrektur) zustehe. Denn letztlich seien die Kammern eine Zweckschöpfung des Gesetzes unter der Prämisse staatlicher Aufsicht. Zum Schluss seines Vortrags ging Möstl kurz auf den Rechtsschutz der Kammern gegen rechtsaufsichtliche Akte ein. Nach seiner Auffassung kann es auch bei der Fachaufsicht zu Verwaltungsakten kommen, die die Rechte der Kammern verletzten könnten. In der anschließenden Diskussion bat Möstl um Schärfung des Bewusstseins für einen einhergehend erhöhten Schwierigkeitsgrad der Aufgabenbewältigung bei Zunahme der Aufgaben. Er verwies auf die Möglichkeit der Ausgliederung von neuen Aufgabenwahrnehmungen in einen Zweckverband. Mann sieht hierin eine denkbare Konfliktträchtigkeit im Verhältnis zu den Kammermitgliedern. Möstl befürwortete aufgrund der häufig schwierigen Integration von neuen Aufgaben in den Kammeralltag die Gründung von Zweckverbänden. Er gab aber zu bedenken, dass diese Zweckverbände oftmals die anfallenden Aufgaben nicht im vorgestellten Verwaltungsstil bewältigen. Angesprochen wurde weiterhin die Problematik des Rechtsschutzes der Kammern gegen die Aufgabenübertragung. Mann erläuterte, dass für Kammern nur der Verwaltungsrechtsweg bleibe. Die Klagemöglichkeit der Kammer selbst, gestützt auf das Selbstverwaltungsrecht, ist nur denkbar, wenn eine Aufgabenübertragung via Rechtsverordnung erfolgt sei und das jeweilige Bundesland den Klageweg eröffne. Ansonsten bestehe nur die Klage eines einzelnen Mitglieds im Interesse der Kammer. Im zweiten Programmteil des ersten Tages folgten die Ausführungen von Dr. Harald Steindl, Wirtschaftskammer Österreich, zum „Kammerwesen in Österreich, insbesondere die Wirtschaftskammer“ und von Adam Szafranski von der Universität Warschau zur Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 09:00 Seite 17 Arzt und Recht „Kammerorganisation in Polen“. Beide erläuterten Geschichte und Aufbau, sowie Aufgabenkompetenz und Zukunft des jeweiligen Landeskammersystems. Der abendliche Empfang am Ende des ersten Tages des fünften Kammerrechtstages fand auf Einladung der Handwerkskammer Leipzig im „Haus des Handwerks zu Leipzig“ statt. Der zweite Tag begann mit einem Überblick über „Die neuere Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts zum Kammerrecht“ durch den wissenschaftlichen Mitarbeiter am Bundesverwaltungsgericht, Dr. Christoph Druschel. Grundsätzlich ist nach Auffassung des BVerwG die Pflichtmitgliedschaft in Kammern verfassungsgemäß. Druschel erläuterte, allgemein begründet sich die Rechtfertigung in der unterschiedlichen Aufgabenwahrnehmung der dann anderen Kammer. Zu Fragen des Wahlrechts machte Druschel im Wesentlichen Ausführungen zur Überprüfbarkeit der Wahl. So können in einem nachfolgenden Gerichtsverfahren bei Zweifeln an der Rechtswirksamkeit von Wahlen in einer Handwerkskammer weitere Gründe, die diese Zweifel unterstützen, vorgebracht werden. Im Folgenden ging Druschel insbesondere auf die Problematik des Beitragsbonus’ bezüglich des Kammerbeitrags bei Mitgliedern, die zugleich freiwillige Mitglieder der Handwerksinnung sind, ein. Ein solcher Bonus ist nach dem BVerwG nicht geboten. Argument dafür ist nach dem BVerwG der Aufgabenunterschied zwischen Innung und IHwK. Es folgte der Vortrag von MinR Joachim Romers zur „Wirtschaftlichkeit als Prüfungsmaßstab des Bundesrechnungshofes“. Vorab verdeutlichte Romers, dass Wirtschaftlichkeit im öffentlichen Bereich nicht auf den Sparsamkeitsgrundsatz reduziert und der Relativierung preisgegeben werden dürfe. Allerdings sind im Vergleich zur Privatwirtschaft die Messbarkeit und die Durchsetzbarkeit wirtschaftlichen Handels der Verwaltung erschwert. Daher tritt Romers für klare Vorgaben und Regeln für wirtschaftliches Handeln, für spezifische Methoden zur Erfassung und Steuerung wirtschaftlichen Handelns und für wirksame Kontrollmechanismen ein. In seinen weiteren Ausführungen ging Romers auf die Richtungen des Prüfungshandels des BRH (Einzelfallbezogene und systembezogene Prüfung, Zusammenfassung von Erkenntnissen und Erfahrungen) und auf wesentliche Fragestellungen bei der Prüfung der Wirtschaftlichkeit ein. In seinem Fazit betonte Romers, dass die Prüfungen des BRH nicht darauf abzielen, im Nachhinein einzelne wirtschaftliche Handlungsweisen an den Pranger zu stellen. Es gehe um die Bewusstseinswerdung grundlegender Fehlentwicklungen und um das Aufzeigen von Verbesserungspotenzialen für Strukturen und Abläufe. Die Diskussion widmete sich zunächst der Problematik der Ausbildung zur Erlangung von Fähigkeiten zur eigenen Wirtschaftlichkeitsprüfung in Kammern, bei welcher Romers Defizite und die Notwendigkeit zur besseren Qualifizierung sieht. Prof. Dr. Peter Heimann, IHK Halle-Dessau, regte an, als ersten Schritt das kaufmännische Rechnungswesen uneingeschränkt einzuführen. Nach seiner Erfahrung prüfe die Prüfungsstelle der IHK 70 % aller Belege. Diese Prüfung reduziere sich aber lediglich auf einen Abgleich von Erfahrungen, stelle aber keine Wirtschaftlichkeitsprüfung da. Im Anschluss gab Prof. Dr. Winfried Kluth einen Überblick zu aktuellen „Vorschlägen“ zur Reform des Kammerwesens in Deutschland. Im Vordergrund stehen hier die Forderungen nach Abschaffung und Privatisierung der Kammern. Entsprechende Forderungen seitens der Politik mit Unterstützung der am stärksten ausgeprägten Gegnerschaft in den eigenen Reihen der IHK konnten sich nicht durchsetzen. Mit Blick auf die Modelle in mehreren osteuropäischen Staaten, in welchen der Trend zur Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft zu beobachten ist, verwies Kluth darauf, dass Kritik mangels echter Selbstverwaltung angebracht ist. Im Vordergrund stehe mit zunehmender Bedeutung die Aufgabenkritik. Betroffen sind vor allem die Aufgaben im Dienstleistungsbereich, wo neben privatwirtschaftlichen Anbietern auch Berufsverbände als Kritiker auftreten. Zur Diskussion stehen in den Kammerorganisationen derzeit auch die Möglichkeiten der verwaltungsökonomischen Optimierung. Dazu gehören nach Kluth Projekte der Aufgabenkritik, Restrukturierungen, die Einführung der Doppik und die Auslotung von Kooperationsmodellen. Im seinem Fazit kommt Kluth dazu, dass das Kammermodell seitens der Politik nicht in Rede steht. Fragen der Aufgabenkritik, Optimierung und Organisation „stehen auf der Tagesordnung“ und werden von den Kammern selbst gefordert. Zum Abschluss der Tagung referierte Staatssekretär Dr. Joachim Wuermeling über „Die Dienstleistungsrichtlinie und ihre Bedeutung für die deutsche Wirtschaftsverwaltungsorganisation“. In einem ersten Punkt berichtet Wuermeling über den Stand des Binnenmarktes zur Dienstleistungsrichtlinie (DRL). Danach herrscht in Deutschland im Vergleich zu anderen EU-Staaten ein liberales Wirtschaftsverwaltungsrecht. Deutsche Dienstleister im Ausland haben Probleme, den dort noch immer bestehenden Anforderungen zu folgen. Demzufolge kann aus deutscher Sicht die DRL nur begrüßt werden, da sie deutschen Firmen den Gang ins Ausland erleichtern wird. Wuermeling führte aus, dass deutsche Interessen ausreichend gewahrt werden. Vor allem werde das Herkunftsprinzip durch eine Regelung ersetzt, die dem Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, der Umwelt gerecht werde und einige nationale Belange – wie Arbeitsschutz, Leiharbeit und Pflege – außen vorlasse. Ein Netz „Einheitlicher Ansprechpartner“ wurde eingeführt und grundlegende Verbesserungen der Verwaltungszusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten erarbeitet. Nach Wuermeling handle es sich bei der flächendeckenden Einführung des „Einheitlichen Ansprechpartners“ um eine technisch, rechtlich und organisatorisch schwierige Aufgabe. Er schloss mit der Definition des Ziels des Umsetzungsprozesses: „Dienstleister für Dienstleister“. Die einzelnen Beiträge der Tagung werden im Jahrbuch des Kammer- und Berufsrechts 2006 veröffentlicht. Der nächste Kammerrechtstag findet am 13. und 14. September 2007 in München statt. Assessorin Christiane Loertzer, Halle Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang 17 Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 09:00 Seite 18 Fortbildung 24./25. Nov. 2007 16 P 8./9. Dez. 2007 16 P Teilnehmergebühr: je 800 € Ort: Potsdam Kursleiter: Dr. med. R. Kirchner, Cottbus Fortbildungsangebot Akademie für ärztliche Fortbildung Fachkundeseminare Rettungsdienst je 80 P gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB und Richtlinie der LÄKB über die Eignungsvoraussetzungen für die im Rettungsdienst mitwirkenden Ärzte (anerkannte Bildungsfreistellungsveranstaltung) Voraussetzung für die Zulassung 12 Monate klinische Tätigkeit (Nachweis bitte einreichen) Wochenkurs 16. bis 23. April 2007 3. bis 10. Sept. 2007 29. Okt. bis 5. Nov. 2007 Teilnehmergebühr: je 420 € Ort: Potsdam Kursleiter: A. Nippraschk, Neuruppin; Dr. med. G. Schrot, Treuenbrietzen; Dr. med. E.-G. Stellke, Beeskow Seminar Leitender Notarzt 40 P gemäß Richtlinie der LÄKB zur Qualifikation des Leitenden Notarztes 3. bis 7. Dez. 2007 Teilnehmergebühr: 600 € Ort: Cottbus Kursleiter: A. Nippraschk, Neuruppin Weiterbildungskurs Allgemeinmedizin gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB Block 1: 11./12. Mai 2007 12 P Block 14: 30. Juni 2007 8P Block 18: 14./15. Sept. 2007 12 P Block 19: 17. Nov. 2007 8P Teilnehmergebühr: 10 €/Std. Ort: Potsdam Kursleiter: Dr. med. R. Schrambke, Schorfheide; OMR Dr. med. V. Puschmann, Storkow Psychosomatische Grundversorgung (80 Stunden) einschließlich Block 16 und 17 Allgemeinmedizin gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB 28./29. April 2007 16 P 12./13. Mai 2007 16 P 16./17. Juni 2007 16 P 22./23. Sept. 2007 16 P 3./4. Nov. 2007 16 P Ort : Potsdam 7./8. Juli 2007 16 P 25./26. Aug. 2007 16 P 15./16. Sept. 2007 16 P 18 Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang Psychosomatische Grundversorgung (80 Stunden) im Fachgebiet Frauenheilkunde gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB 5./6. Mai 2007 16 P 18./19. Aug. 2007 16 P 8./9. Sept. 2007 16 P 27./28. Okt. 2007 16 P 15./16. Dez. 2007 16 P Teilnehmergebühr: 800 € Ort: Potsdam Kursleiter: Dr. med. R. Kirchner, Cottbus Weiterbildungskurs Allgemeinmedizin Block 16 und 17 40 P gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB 20./21. Jan. 2007 und 3./4. März 2007 Teilnehmergebühr: 400 € Ort: Cottbus Kursleiter: Dr. med. R. Kirchner, Cottbus Weiterführende Psychosomatik (40 Stunden) 40 P 2./3. Juni und 23./24. Juni 2007 Teilnehmergebühr: 400 € Ort: Cottbus Kursleiter: Dr. med. R. Kirchner, Cottbus Sozialmedizin gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB Aufbaukurs C 80 P 12. bis 23. Febr. 2007 Grundkurs A 80 P 16. bis 27. April 2007 Aufbaukurs D 80 P 17. bis 28. Sept. 2007 Grundkurs B 80 P 5. bis 16. Nov. 2007 Teilnehmergebühr: je 400 € Ort: Bernau Kursleiter: Prof. Dr. med. J.-U. Niehoff, Potsdam Kurse im Strahlenschutz gemäß Röntgenverordnung 8-Stunden-RöntgenAktualisierungskurs je 9 P 17. März 2007 21. April 2007 Ort: Dahlewitz Teilnehmergebühr: je 120 € 4-Stunden-RöntgenAktualisierungskurs (2. Teil) je 5 P 31. Jan. 2007 Ort: Carl-Thiem-Klinikum Cottbus 14. Febr. 2007 Ort: Cottbus 28. März 2007 Ort: Klinikum Frankfurt (Oder) Teilnehmergebühr: je 60 € Kursleiter: Doz. Dr. med. habil. C.-P. Muth EEG-Einführungsseminar 31 P 3./4. Febr. und 10./11. Febr. 2007 Teilnehmergebühr: 300 € Ort: Bad Saarow Kursleiter: Prof. Dr. med. H.-G. Trzopek, Bad Saarow Suchtmedizinische Grundversorgung gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB in Zusammenarbeit mit dem AISS (Angermünder Institut für Suchttherapie und Suchtmedizin) und der Suchtakademie Berlin-Brandenburg e.V. Block I – Alkohol, Nikotin und Versorgung 16 P 26./27. Jan. 2007 Block II – Drogen- und Medikamentenprobleme, Miss brauch, Abhängigkeit, Substitution, Notfälle, Toxikologie 17 P 23./24. Febr. 2007 Block III – Motivierende Gesprächsführung in der Sprechstunde und Klinik, Motivationales Interview nach Miller/Rollnick 17 P 16./17. März 2007 Teilnehmergebühr: 150 €/Block Ort: Potsdam Leitung: PD Dr. med. G. Richter, Angermünde, Prof. Dr. med. U. Schwantes, Humboldt-Universität Berlin Spezielle Schmerztherapie (80 Stunden) gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB Block I: 26./27. Jan. 2007 16 P Block II: 9./10. März 2007 16 P Block III: 27./28. April 2007 16 P Block IV: 4./5. Mai 2007 16 P Block V: 1./2. Juni 2007 16 P Teilnehmergebühr: 150 €/Block Ort: Potsdam Kursleitung: Dr. med. G.-J. Fischer, Teltow; Dr. med. U. Böhme, Eisenhüttenstadt Curriculum für die schmerzbezogene Psychotherapie (80 Stunden) Teil I: 30./31. März 2007 17 P Teil II: 20./21. April 2007 17 P Teil III: 11./12. Mai 2007 17 P Teil IV: 1./2. Juni 2007 17 P Teil V: 29./30. Juni 2007 17 P Teilnehmergebühr: 150 €/Teil Ort: Potsdam Leitung: MR Dr. med. W. Loesch, Potsdam Qualitätssicherung Hämotherapie (40 Stunden) gemäß Richtlinien der Bundesärztekammer zur Gewinnung von Blut und Bestandteilen und zur Anwendung von Blutprodukten (Hämotherapie) laufender Kurs Teil III: 19./20. Jan. 2007 14 P Ort: Potsdam Qualifikationskurs für Transfusionsbeauftragte/ Transfusionsverantwortliche 23./24. März 2007 in Cottbus Teilnehmergebühr: 150 € Kursleiter: Dr. med. E. Grünelt; Dr. med. G. Haring, Cottbus Grundkurs Palliativmedizin gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB Teil 1: 11./12. Mai 2007 Teil 2: 8./9. Juni 2007 Teil 3: 6./7. Juli 2007 Teilnehmergebühr: 150 €/Teil Ort: Potsdam Qualifikationskurs Rehabilitationsrichtlinie 10. März 2007 Teilnehmergebühr: 95 € Ort: Potsdam Kursleiter: Prof. Dr. med. St. Bamborschke, Bernau 16 P 13 P 13 P 14 P 21 P Spezielle Schmerztherapie (80 Stunden) 80 P gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB 22./23. Juni 2007 13./14. Juli 2007 31. Aug./1. Sept. 2007 21./22. Sept. 2007 Beginn jeweils 9.00 Uhr Teilnehmergebühr: je 195 € Ort: Potsdam Kursleitung: Dr. med. G.-J. Fischer, Teltow; Dr. med. U. Böhme, Eisenhüttenstadt 2. Forum für den Hausarzt 7P 17. März 2007, 9.00 bis 15.30 Uhr „Das kranke Kind in der Hausarztpraxis“ - Fieber im Kindesalter - Der akute Brechdurchfall - HNO-Krankheiten bei Kindern - Entwicklungsstörungen – wichtige genetische Ursachen „Der alte Mensch in der Hausarztpraxis“ - Therapie End of live - Polypille für den Alten? - Altersmedizin – ein Thema auch in Brandenburg Teilnehmergebühr: 50 € Ort: Dahlewitz Leitung: Dr. med. R. Schrambke, Schorfheide 8. Ärztlicher Fortbildungskongress der Landesärztekammer Brandenburg 2./3. Nov. 2007 Ort: Dahlewitz Ihre Anmeldung richten Sie bitte an die Landesärztekammer Brandenburg, Referat Fortbildung, Postfach 101445, 03014 Cottbus, Fax (0355) 7 80 10 44, E-Mail: [email protected], Internet www.laekb.de. Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 09:00 Seite 19 Fortbildung XIX. Orthopädisches Symposium des Vereins Oberlinklinik Potsdam Aktueller Stand der lumbalen und zervikalen Bandscheibenendoprothetik Degenerative Bandscheibenerkrankungen nehmen, auch bei jüngeren Menschen, einen immens hohen Stellenwert in der Behandlung der Wirbelsäulenerkrankungen ein. Bis vor wenigen Jahren galt für Patienten mit anhaltender Beschwerdesymptomatik die Fusions-Operation als Goldstandard. Inzwischen ist der Erhalt der Wirbelsäulenbeweglichkeit in den Fokus der Behandlung gerückt. Sowohl im Bereich der lumbalen als auch der zervikalen Bandscheibenschäden wird zunehmend ein künstlicher Bandscheibenersatz verwendet. Im Rahmen der zertifizierten Fortbildung widmete die Orthopädische Fachklinik im Verein Oberlinhaus Potsdam ihr 19. Orthopädisches Symposium diesem Thema. Der wissenschaftliche Leiter des Symposiums und Chefarzt der Abteilung für Wirbelsäulen- und Beckenchirurgie der Oberlinklinik, Dr. Axel Reinhardt, betonte in seinem Eingangsreferat, dass die Studienlage zu diesen Eingriffen bisher unzureichend sei. Deshalb solle das Symposium dazu dienen, eigene Ergebnisse vorzustellen und diese zu diskutieren. Eine Bandscheibenprothese ist ein künstlicher Bandscheibenersatz aus Metall und Kunststoff. Eine künstliche Bandscheibe wird als Ersatz für eine degenerierte Bandscheibe eingesetzt. Ziel ist es, diskogene Schmerzen zu beseitigen und gleichzeitig die natürliche Beweglichkeit der Wirbelsäule zu erhalten. Bei der Operation wird die degenerierte Bandscheibe komplett entfernt und die Bandscheibenprothese zwischen den Wirbelkörpern platziert. Dort verankert sie sich entsprechend ihrem Prothesendesign durch spezielle Oberflächenbearbeitung oder metallene Fortsätze. Durch ihren besonderen Aufbau kann sie die Bewegungen der Wirbelsäule mitmachen. Bandscheibenprothesen gibt es für die Halsund Lendenwirbelsäule. Der Eingriff erfolgt von ventral. Zur Diagnostik gehören die körperliche Untersuchung, verschiedene Schmerzscores, konventionelle Röntgendarstellung in zwei Ebenen sowie MRT, Diskografie und eine Facetteninfiltration. Ziele der Bandscheiben-Prothese sind die Verbesserung der Wirbelsäulenfunktion, deutliche Schmerzreduktion, Erhalt der Beweglichkeit und die Wiederherstellung der Höhe. Die klassische Indikation zur Implantation einer Bandscheibenprothese ist der diskogene, monosegmentale Rückenschmerz in Folge einer Diskopathie. Nur wenn die Bandscheibe selbst Verursacher der Rückenschmerzen ist und kein sequestierter Prolaps oder andere verschleißbedingte Wirbelsäulenveränderungen vorliegen, kann der Eingriff zum Erfolg führen. Das Postnukleotomiesyndrom kann ebenfalls eine Indikation zur Implantation einer Bandscheibenprothese darstellen. Bei rezidivierenden Bandscheibenvorfällen oder Zwischenraumverschmälerung kann nach Ausschöpfung der konservativen Therapie ein Prothesenersatz dauerhafte Verbesserung schaffen. Insbesondere der Prolaps im Bereich der Halswirbelsäule wird im zunehmenden Umfang mit der Bandscheibenprothese therapiert, da sich der Prolaps nicht regelhaft, wie an der LWS, von dorsal beheben lässt. Lumbale Bandscheibenprothesen Die Entwicklung der Bandscheibenprothese ist eng mit der Universitätsklinik Charité verbunden. An dieser wissenschaftlichen Einrichtung wurde 1984 erstmalig eine solche Prothese eingesetzt. Eine der beiden Entwickler, Prof. Dr. Karin Büttner-Janz, heute Chefärztin der orthopädischen Klinik am Vivantes-Klinikum Am Friedrichshain, stellte auf dem Symposium die Geschichte der CharitéProthese SB vor. Gemeinsam mit Prof. Dr. Kurt Schellnack wurde die Prothese vor über 20 Jahren entwickelt. Bereits seit 1987 wird die Prothese der dritten Generation, die auch heute noch zu den meistverwendeten LWSProthesen gehört, eingesetzt. Die CharitéProthese wird in vier verschiedenen Größen, vier verschiedenen Winkeln und verschiedenen Gleitkernhöhen angeboten. Büttner-Janz machte klar, dass bei den angebotenen Größen durchaus noch weitere Zwischengrößen erforderlich seien, damit Patienten wirklich optimal versorgt werden können. Weiterhin wäre es wünschenswert, Prothesen für den (ventro-)lateralen Eingriff und für Revisionseingriffe zur Verfügung zu haben. War 1987 nur die Charité in der Lage, beweglichkeitserhaltene Prothesen zu implantieren, so werden heute weltweit Prothesen eingesetzt. Insgesamt 50 Hersteller bieten heute lumbale Bandscheiben-Prothesen an. Mit der Charité-Prothese wurden mittlerweile über 12.000 Patienten versorgt. Büttner-Janz untersuchte in den vergangenen Jahren, ob die funktionelle Zwischenwirbelendoprothetik beim Postnukleotomiesyndrom zur Beseitigung radikulärer Beschwerden führt. Dazu untersuchte sie 44 mit der Chari- té-Prothese versorgte Patienten. Von diesen wurden 19 zuvor im gleichen Segment einbis dreimal nukleotomiert. 17 Patienten mit einem Durchschnittsalter zur Prothesenimplantation von 37 Jahren wurden nach durchschnittlich 29 Monaten untersucht. Büttner-Janz konnte nachweisen, dass während vor der Endoprothesenimplantation 15 Patienten einen radikulären Beinschmerz hatten, dies zur Kontrolle bei 12 Patienten nicht mehr der Fall war. Bei einer Patientin, die präoperativ keinen radikulären Schmerz aufwies, kam es postoperativ zu radikulärem Beinschmerz. Das Zeichen nach Lasègue war bei 10 Patienten präoperativ positiv und postoperativ negativ sowie bei 2 Patienten präoperativ negativ und postoperativ positiv. Motorische Symptome veränderten sich insoweit, dass bei 4 Patienten nach der Prothesenimplantation keine Störungen mehr vorlagen. Dafür wiesen 2 Patienten erst postoperativ motorische Symptome auf. Änderungen der Sensibilität traten nicht auf. Auch in anderen Studien wurde festgestellt, dass nur 60 bis 80 Prozent der Behandelten die Operation als Erfolg werten. Gründe zur Unzufriedenheit sind in der Regel weiter bestehende Schmerzen und Funktionseinschränkungen. Insofern müsse einschränkend gesagt werden, so Büttner-Janz, dass die Charité-Prothese zwar geeignet sei, radikuläre Schmerzen und motorische Symptome zu beseitigen. Damit die Erfolgsrate erhöht werden kann, müsse die Operationsdurchführung regelrecht sein, eine postoperative Prothesenmigration verhindert und eine segmentale Überdistraktion vermieden werden. In Einzelfällen, so Büttner-Janz, gewährleistet die Charité-Prothese auch nach über zwanzig Jahren noch die volle Funktion, ohne degenerative Veränderungen in den Nachbarwirbeln zu verursachen. Anschlussdekompensation und Haltbarkeit sind zwei schwerwiegende Gründe, die eine strenge Indikation erforderlich machen. Gleich zu Anfang seines Vortrages warnte Dr. Jörg Francke, Universitätsklinik Magdeburg, davor, gleich auf den Zug „Bandscheibenprothese“ aufzuspringen. Francke gab zu bedenken, dass die Bandscheibenprothese keinen vollwertigen Gelenkersatz bieten könne, da eine „Totalendoprothese“ auch die Facettengelenke mit umfassen müsste. Zunächst müsse bei dieser neuen Behandlungsoption überprüft werden, ob ihr Einsatz angezeigt ist. Insofern sind Prothese und Fusion Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang 19 Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 09:00 Seite 20 Fortbildung keine Konkurrenten, sondern können als Therapie-Optionen bei jeweils bestimmten Patientengruppen helfen. Nur wenn der Patient auf die Beweglichkeit angewiesen ist, kann eine Bandscheibenprothese indiziert sein. Bei der Behandlung der degenerative disc disease (DDD), der Hauptindikation für die BSP, muss vor der OP-Planung geklärt werden, ob eine Anschlussdekompensationsgefahr besteht oder Instabilitäten vorhanden sind. Der Leiter des Symposiums, Dr. Axel Reinhardt, zeigte anhand eigener Patientendaten seine bisherigen Erfahrungen und stellte die Ergebnisse vor. In der Oberlinklinik hat Reinhardt bisher Daten von 68 Patienten mit Bandscheiben-Prothese ausgewertet. Bei 52 von ihnen lag ein Oswestry-Fragebogen, der SF-36 und VAS vor. 64 Prozent der Patienten waren weiblich, ihr Durchschnittsalter 41,5 Jahre (32 bis 51 Jahre). 71 Prozent waren nicht voroperiert. Inwieweit es wirklich gelingt, die Anschlusssegmente zu schützen, müssen Langzeitstudien erst noch unter Beweis stellen. Reinhardt sichtete bisher bereits die Daten von 3.500 Patienten aus nationalen und internationalen Studien. Bei Ihnen fand sich bei 66 bis 84 Prozent der Operierten eine Beschwerdebesserung. In 7 Prozent der Fälle kam es zur Migration der Prothese. Bis zu 13 Prozent des Patientenguts, abhängig vom Operateur, wiesen Zugangskomplikationen auf. Reinhardt betonte die Notwendigkeit von prospektiven Studien, da alle von ihm vorgetragenen Daten retrospektiv erhoben wurden. Grundsätzlich lasse sich feststellen, so Reinhardt, dass der Erfolg mit der Anzahl der Voroperationen sinkt. Aufgrund der hohen Kosten, dem unsicheren Erfolg und der eingeschränkten Haltbarkeit könne die Bandscheibenprothese nicht die globale Lösung für alle Wirbelsäulenschmerzen sein, so die Experten. In den nächsten Jahren besteht die Aufgabe der Orthopäden und Neurochirurgen darin, herauszufinden, für welche Patientengruppe diese Behandlungsart geeignet ist. Weitere Indikationen sind die stärkere Rücken- als Beinsymptomatik und vor allem eine ausgereizte konservative Therapie. Im MRT sollte der Nachweis der Diskusdegeneration inkl. Modiczeichen (Mono-/Bisegmental) dargestellt sein sowie eine positive Diskografie vorliegen. Francke empfiehlt, nur Patienten zwischen 20 und 50 Jahren zu operieren. Denn bei älteren Menschen ist oftmals die Knochenqualität vermindert. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass der Patient schlank ist, damit der Bandscheibenersatz nicht zu stark belastet wird. Kontraindikationen sind die Spondylolisthese, Spondylitis, Osteoporose, eine absolute Spinalkanalstenose und der nichtmögliche Zugang von ventral. Wenn in der Muskulatur die Degeneration schon so weit fortgeschritten ist, dass die Muskelmasse zu mehr als 50 Prozent aus Fett besteht, wird das OPErgebnis ebenfalls negativ beeinträchtigt. Eine relative Kontraindikation ist die Facettenarthrose, die im Grad 3 und 4 negativen Einfluss auf das OP-Ergebnis hat. Um diese auszuschließen, sollte eine Facetteninfiltration vorab erfolgen. Wenn sich dabei Schmerzfreiheit einstellt, ist von einer dorsalen Ursache der Beschwerden auszugehen; eine Bandscheibenprothese würde in diesem Fall keine Schmerzlinderung bringen. In einer von Francke durchgeführten Studie mit 50 Patienten, die im Durchschnitt 45,5 Jahre alt sind, wurde die stationäre Behandlung innerhalb von 3,7 bis 5,6 Tagen abgeschlossen. Im Oswestry Disability Score zeigte sich bei 40,6 Prozent der Betroffenen eine deutliche Verbesserung. Da sich die Erfolgsquote aber an einer Verbesserung von mehr als 25 Prozent orientiert, sind sogar 79,2 Prozent postoperativ in einer besseren Verfassung. In der Kombination aus Oswestry-Score und VAS zeigen sich bei 76 Prozent, subjektiv sogar bei 84 Prozent, Verbesserungen. Francke erinnerte daran, dass gute klinische Ergebnisse nur dann vorliegen würden, wenn die richtige Indikationsstellung beachtet wird. Da dieses Verfahren noch relativ jung ist, sollte die Balance mit anderen OPVerfahren und Behandlungsmöglichkeiten gesucht werden. Der Vorteil der Prothese, der Erhalt der Beweglichkeit, muss sich an den Erfordernissen des Patienten orientieren. 20 Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang Wenig Aussicht auf Erfolg hat die Methode, so Francke, wenn die dorsalen Strukturen, also die Facettengelenke, zerstört sind, da die Implantate diese Gelenke nicht ersetzen. Ebenso verhalte es sich bei Osteoporose. In diesen Fällen sei der Patient mit der Fusion auf der sichereren Seite. Büttner-Janz forderte von den Herstellern bessere biomechanische Tests und eine Verbesserung der Materialtestung. Francke erinnerte daran, dass die konservative Therapie, die Sport und Bewegung umfassen muss, allen Überlegungen zu einem operativen Eingriff vorgeschaltet werden sollte. Erst wenn diese Behandlung ausgeschöpft ist, kann eine Operation angeboten werden. Zervikale Bandscheibenprothesen Bandscheibenprothesen an der Halswirbelsäule werden grundsätzlich über den vorderen Zugang implantiert. Dieser Zugang ist heute der Standardzugang zur Behandlung einer Spondylose oder eines Bandscheibenvorfalles. 20 Anbieter haben entsprechende Prothesen auf dem Markt, von denen 5 verschiedene Modelle derzeit dominieren. Nur bei strenger Indikation, so Reinhardt, kann es eine gute Erfolgsquote geben. Indikation für die zervikale Bandscheibenprothese sind Bandscheibenvorfälle, Spondylosen und mäßiggradige Myelopathien bei spinaler Stenose. Kontraindikationen für die zervikale Bandscheibenprothese sind Patienten unter 18 und über 65 Jahren, mit zervikaler Mehrebenendegeneration, mit Ansatzschmerz ohne Arm- oder Beinschmerz, Schwäche oder Betäubung und Patienten mit insulinpflichtigem Diabetes Mellitus. Mit einem der marktführenden Modelle, der PCM-Prothese (Porous Coated Motion), arbeitet Peter Stoßberg, Klinik für Neurochirurgie an BG-Kliniken Bergmannstrost Halle. Stoßberg stellte in Potsdam eine Studie aus seinem Hause vor. Von den 17 ausgewählten Patienten hatten präoperativ 5 Patienten Paresen und 8 Patienten Sensibilitätsdefizite. Alle Eingriffe wurden zwischen HWK 3-4 und HWK 7/BWK 1 vorgenommen. Nachuntersuchungen im Abstand von 3 und 12 Monaten sollten klären, welchen Erfolg die zervikalen Eingriffe bei den Patienten brachten. Postoperativ wies ein Patient weiterhin Sensibilitätsstörungen auf, Paresen wurden nicht weiter festgestellt. Nach Auswertung des Personal Satisfactory Index (PSI), der bei 12 Patienten durchgeführt wurde, waren 9 von ihnen komplett zufrieden, 2 waren bedingt zufrieden, würden aber ihre OP-Entscheidung wieder treffen. Ein Patient, der ebenfalls bedingt zufrieden war, würde die Operation nicht ein zweites Mal bei sich durchführen lassen. Stoßberg bedauerte die geringe Response der behandelten Patienten und forderte die niedergelassenen Ärzte auf, ihre Patienten zu motivieren, an diesen Studien bis zum Abschluss teilzunehmen. Die PCM-Prothese steht in 3 Höhen und 5 Größen zur Verfügung. Es kann ein seitlicher Flansch angebracht werden, wenn eine Migration zu befürchteten ist. Die PCM-Prothese, so Stoßberg, wird eine verbesserte Wirbelsäulenfixierung erhalten, indem auf die poröse Oberfläche zusätzlich kleine Zähnchen angebracht werden. Eine weitere Studie stellt der Leitende Oberarzt der Abteilung für Wirbelsäulen- und Beckenchirurgie der Oberlinklinik, Dr. med. Hans-Peter Curth, vor. Er untersuchte und operierte zwischen März 2004 und April 2006 10 Patienten im Alter von 43 bis 63 Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 09:00 Seite 21 Jahren. Diese zehn Patienten erhielten 15 Prothesen (pro Patient ein bis drei Prothesen). Bei sieben von Ihnen fanden Nachuntersuchungen statt. Die persönliche Einschätzung wurde dabei mit dem VAS und SF-36 ermittelt. Auch Curth berichtete von guten Ergebnissen. Reinhardt verwies auf dem Symposium darauf, dass die Wirbelsäulen-Endoprothetik noch am Anfang stünde. Gemeinsam müssten sich deshalb Orthopäden und Neurochirurgen über dieses relativ neue Verfahren verständigen. Nach den ersten Erfahrungen müssen weitere Studien abgewartet werden. Gerade die Jüngeren würden darauf drängen, Funktion und Beweglichkeit der Wirbelsäule zu erhalten und prothetisch versorgt zu werden. Deshalb müsse untersucht werden, ob jüngere Patienten nicht besonders von den Prothesen profitieren würden. Gleichzeitig sei es wichtig, den Patienten keine falschen Hoffnungen zu machen. Da für den Ersatz nur jüngere Patienten mit einem gut mineralisierten Knochen in Frage kommen, sind bei einer Restlebenszeit von 50 Jahren Revisionseingriffe zu erwarten. Reinhardt: „Der Nutzen ist nur dann zu sehen, wenn der Patient von der erhaltenen Beweglichkeit profitiert. Die WS-Prothese kann das defekte Gelenk nicht vollwertig ersetzen. Daher ist Patienten mit einer Wirbelsäulen-Prothese nur mäßig sportliche Betätigung erlaubt.“ Bei den zervikalen Fusionen, der einfachen Alternative, liegt die Rate der Anschlussinstabilitäten bei unter zwei Prozent. Insofern muss man genau prüfen, ob die zervikale Bandscheiben-Prothese wirklich indiziert sei. Insgesamt, so die einhellige Meinung der Experten, lassen die bisherigen Studien noch keine klare Aussage zu, in welchem Umfang die Bandscheiben-Prothesen eingesetzt werden sollen. Jedoch zeigen sich bei klarer Indikationsstellung gute Erfolgsaussichten. Insbesondere die zervikalen Prothesen müssen ihren Nutzen unter Beweis stellen. Bei gleichem Outcome von Fusion und prothetischer Versorgung seien die Kosten nicht zu vernachlässigen. In der Kosten-Nutzen-Diskussion wollte sich keiner der Referenten darauf festlegen, die Prothese als die bessere Alternative darzustellen. Denn die Prothesen haben ihren Preis: Zwischen 7.500 und 11.500 US Dollar kostet eine Prothese. Die Fusion dagegen ist wesentlich günstiger und bietet abgesehen von der eingeschränkten Beweglichkeit ebenso gute Operationserfolge. Neben den vielfach höheren Kosten gegenüber der Fusion ist die Haltbarkeit weiterhin ein mögliches Problem. Nach zehn bis fünfzehn Jahren kann eine Revision erforderlich sein, die dann aufgrund des Alters des Patienten oft nur noch mit einer Fusion angegangen werden kann. Hier müssen weitere Untersuchungen ansetzen. Einig waren sich die Teilnehmer des 19. Symposiums des Vereins Oberlinhaus, dass die Bandscheiben-Endoprothetik, wie es Reinhardt pointiert formulierte, „in erfahrenen Händen zufriedene Patienten erzeugen“ kann. Dr. med. Daniel Rühmkorf, Medizinjournalist, Berlin Anzeige !!! Wichtig für Akupunkturärzte !!! 80 Stunden Kurs Spezielle Schmerztherapie Nach den Richtlinien der BÄK in 4 Wochenend-Kursblöcken 09.03. - 11.03.07, 23.03. - 25.03.07, 20.04. - 22.04.07, 04.05. - 06.05.07 Weitere Termine für 2007 folgen Der Kurs wird durch die Ärztekammer Berlin zertifiziert Veranstaltungsort: Berlin Veranstalter: Dr. Immler & Dr. Kaleth Weitere Informationen anfordern unter Tel. 030-21 23 66 988 Frau Janthur Tel. 030-38 30 95 53 Frau Funke / Frau Woldey oder Fax 030-25 29 11 10 Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang 21 Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 09:00 Seite 22 Fortbildung Sepsis mit massiver intravasaler Gerinnungsstörung durch Infektion mit Capnocytophaga canimorsus nach einem Hundebiss R. Kunze1, M. Pohle2, R. Pfüller3 Fallbericht Am 4. Januar 2006 wurde gegen 17.30 Uhr ein 69-jähriger Mann per Rettungswagen in die Erste Medizinische Klinik unserer Einrichtung eingewiesen. Er klagte über akute Luftnot, die sich seit dem Mittag desselben Tages vor allem bei Belastung verstärkt habe. Bekannt war bei dem Patienten eine chronische Bronchitis mit derzeit gelbem Auswurf. Er gab an, in der Vergangenheit schon öfter unter Luftnot bei Belastung gelitten zu haben. Bei der körperlichen Untersuchung fiel ein reduziertes Atemgeräusch über der rechten Lunge auf, keine RG, keine Spastik. Die Herzaktionen waren tachycard, der Kreislauf hypoton, aber stabil. Beim Thoraxröntgen fanden sich keine sicheren Infiltrate im Sinne einer Pneumonie. Im Nachgang berichtete der Patient, dass er am 31.12.2005 von seinem eigenen Hund in die rechte Hand gebissen worden sei. Eine triangelförmige Verletzung von 4 × 3 cm Ausdehnung war bereits vom Hausarzt versorgt und die Tetanusimmunisierung aufgefrischt worden. Bei der Wundinspektion zeigte sich diese äußerlich rein. Die Therapie erfolgte initial mittels Volumengaben zur Kreislaufstabilisierung, Sauerstoff über Nasensonde, Sekretolyse und Antipyrese. Im Verlaufe der Nacht verschlechterte sich der Allgemeinzustand des Patienten deutlich. Es entwickelten sich petechiale Blutungen im Bereich des Gesichtes, des Körperstammes und der Extremitäten. Laborchemisch kam es zu einer Verschlechterung der schon beim Aufnahmebefund auffälligen Gerinnungswerte: Thrombozyten 22,0/µl, TZW 30 %, INR 2,33, PTT 102 s, Fibrinogen 1,18 g/l. Außerdem zeigte sich eine ausgeprägte Azidose: pH 7,02, BE –19,4 mmol/l, Standardbikarbonat 11 mmol/l. Das Kreatinin war mit 440 µmol/l deutlich erhöht. Leukozyten 8,4 Gpt/l. Unter Intensivierung der eingeleiteten Therapie durch Gaben von Vitamin K, gerinnungsaktivem Plasma, Natriumbikarbonat und Dopamin über Perfusor wurde der Patient am Morgen des 5.1.2006 unter der Diagnose Sepsis nach Hundebiss zu unserer Intensivstation verlegt. Bei der Übernahme war Herr F. somnolent, motorisch sehr unruhig und peripher zyanotisch. Es bestand eine ausgeprägte Dyspnoe. Der Auskultationsbefund der Lunge zeigte sich wie oben beschrieben. Der Blutdruck war nicht messbar, die Herzaktionen tachycard. Die Urinausscheidung sistierte. Herr F. wurde 22 Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang sofort orotracheal intubiert und unter Analgosedierung lungenprotektiv druckkontrolliert beatmet. Zur Kreislaufstabilisierung begannen wir mit einer aggressiven Volumensubstitution (5,3 l in 18 h) und setzten Katecholamine (Dobutamin + Noradrenalin) ein. Die Antibiose wurde mit Meronem und Vancomycin begonnen. Zur Stabilisierung der Gerinnungssituation wurden 4 FFP und 1200 Einheiten PPSB verabreicht. Des Weiteren erfolgten eine Therapie mit Hydrocortison nach Sepsisschema sowie eine intensivierte Insulintherapie. Auch unter der druckkontrollierten Beatmung zeigten sich ein deutlich erniedrigter pH sowie ein negativer Baseexcess, die mit Natriumbikarbonat behandelt wurden. Das Monitoring der Kreislaufsituation erfolgte im Verlauf über eine pulskonturierte Herzzeit-Volumenmessung mittels Piccogerät. Zusätzlich verabreichten wir Heparin, eine Stressulcusprophylaxe sowie Expektoranzien. Ein Wundabstrich und Blutkulturen wurden abgenommen. Bei einer nochmaligen Untersuchung des Patienten fanden sich etwas später ausgeprägte, flächenhafte, konfluierende petechiale Blutungen sowie livide verfärbte Extremitäten, besonders im Bereich der Bisswunde. Unter der aggressiven Volumen- und Katecholamintherapie stabilisierte sich der Kreislauf anfangs bei anhaltend tachycarder Herzaktion. Der ZVD betrug 14 cm Wassersäule. Eine Diurese mit Stundenportion zwischen 10 ml und 40 ml kam langsam in Gang. Der Gasaustausch normalisierte sich, ebenso pH, Baseexzess und Standardbikarbonat. Am Abend des 5.1.2006 kam es trotz ausgeglichenem Volumenstatus, maximalen Dosierungen von Noradrenalin und Dobutamin, sowie Hydrocortisongabe zu einem deutlichen Kreislaufeinbruch mit systolischen Blutdruckwerten um 60 mmHg. Trotz nochmaliger Optimierung der Volumen- und Katecholamintherapie konnte diese Kreislaufdepression nicht durchbrochen werden. Parallel dazu war der gesamte Körper mit petechialen Blutungen übersät (Purpura fulminans), und der Patient blutete trotz massiver Gerinnungssubstitution aus allen Einstichkanälen. Die Thrombozyten fielen bis auf 9,0/µl ab. Am 6.1.2006 verstarb Herr F. unter dem Bild eines therapieresistenten, septischen Schocks. Bei der Obduktion zeigte sich ein ausgeprägtes Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom mit multiplen infektiös-toxischen Nebennie- renrindenblutungen, Nebennierenrindennekrosen und generalisierten Blutungen aller serösen Häute. Außerdem Parenchymblutungen im Groß- und Kleinhirn, dem Myokard, der Niere, der Leber sowie der Gefäßwände als Folge einer disseminierten intravasalen Gerinnung. Zusätzlich fand der Pathologe eine linksventrikuläre betonte Myokarditis mit interstitiellen mono-leukozidären Infiltraten. Nach weitgehendem Ausschluss einer Meningokokkensepsis wurde der Verdacht auf eine Infektion mit Capnocytophaga canimorsus infolge einer Hundebissverletzung geäußert. Auswertung der mikrobiologischen Ergebnisse I m Wundabstrich vom rechten Handrücken des Patienten fanden sich mikroskopisch massenhaft grampositive Kokken und vereinzelt gramnegative Stäbchen. Kulturell wurden Staphylococcus aureus, Enterobacter cloacae sowie Klebsiella oxytoca nachgewiesen. Außerdem gelang aus einer von drei Blutkulturen (aerobe Kultur auf Blutagar) ein positiver Bakteriennachweis. Die Bakterien wurden als Capnocytophaga canimorsus identifiziert. Das erst 1989 klassifizierte, gramnegative, nicht sporenbildende, pleomorphe (oft fusiforme) Stäbchenbakterium ist ein Erreger mit anspruchsvollen Kulturanforderungen. Capnocytophaga wächst auf bluthaltigen Medien sowohl unter anaeroben als auch unter mikroaerophilen (erhöhte CO2-Spannung) Bedingungen sehr langsam. Eine orientierende Identifizierung kann mittels Mikro- und Koloniemorphologie und positivem Oxidase- und Katalase-Nachweis erfolgen. Die eindeutige Spezieszuordnung erfolgte in diesem Fall durch eine partielle Sequenzierung des 16SrRNA-Gens (439 bp). Kommentar Es wird eingeschätzt, dass pro Jahr in Deutschland ca. 30.000 bis 50.000 Menschen auf Grund eines Hundebisses ärztlich behandelt werden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes versterben jährlich ein bis sechs Personen an den Folgen eines Hundebisses. Neben tödlichen Verletzungen und Tollwuterkrankungen spielen Wundinfektionen eine entscheidende Rolle. Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 09:00 Seite 23 Fortbildung Anzeige Die Mundhöhle eines Hundes ist niemals steril. Aus 50 Hundebissverletzungen beim Menschen wurden über 30 verschiedene Aerobier und Anaerobier, darunter Pasteurellen, Staphylokokken, Streptokokken, Fuso- und Corynebakterien, aber auch Eikenella corrodens und Capnocytophaga ssp. nachgewiesen. Capnocytophaga canimorsus kann bei Patienten mit einem gestörten Immunsystem zu einer schweren Sepsis mit Schock und diffuser intravaskulärer Koagulation, zu einer eitrigen Meningitis, einer Endokarditis sowie einer septischen Arthritis führen. Als Risikofaktoren gelten Splenektomie/Asplenie, chronischer Alkoholabusus, chronische Lungenkrankheiten, immunsuppressive Therapien sowie hämatologische Malignome. Die Mortalität wird zwischen 23 und 31 % angegeben. Im vorliegenden Fall war eine chronische Lungenerkrankung bekannt. In der Literatur sind bisher nur wenige Fälle von letal verlaufenden Infektionen mit Capnocytophaga nach einem Hundebiss beschrieben worden. Deshalb sollte insbesondere bei älteren immungeschwächten Patienten mit Sepsis und Zeichen eines Waterhouse-Friedrichsen-Syndroms nach einem Hundebiss das mikrobiologische Labor informiert werden, damit die Wahrscheinlichkeit eines Erregernachweises durch eine längere und effektivere Kultivierung erhöht werden kann. Empfehlungen für die Therapie von Hundebissverletzungen Außer Inspektion, Desinfektion und/oder Spülung der Wunde sowie der chirurgischen Wundversorgung ist in jedem Fall zusätzlich die Indikation zur postexpositionellen Tollwutimpfung zu stellen. Auch der Tetanusschutz ist zu überprüfen und ggf. aufzufrischen. Die prophylaktische Gabe von Antibiotika nach einer Hundebissverletzung wird kontrovers diskutiert. Einerseits ist bekannt, dass in mehr als 80 % der Hundebissverletzungen pathogene Bakterien nachgewiesen werden. Andererseits zeigt eine 1994 publizierte Studie von Cummings, dass in 84 % der Fälle, unabhängig von der Behandlung, keine Infektion auftrat. 9 % der Verletzungen infizierten sich trotz Antibiose und in 7 % wurde durch eine Antibiotikatherapie eine Infektion verhindert. Der Autor schlussfolgert, dass eine prophylaktische Antibiotikagabe nur bei Bissverletzungen mit einem hohen Infektionsrisiko notwendig ist. Als besonders infektionsgefährdet gelten vollständig perforierende Wunden, Bissverletzungen an den Händen und anderen Gliedmaßen bzw. Wunden mit Gelenkbeteiligung. Auch Patienten mit reduzierter Immunabwehr (insbesondere Splenektomierte) oder mit Implantaten sollten nach einem Hundebiss antibiotisch abgeschirmt werden. Als Mittel der Wahl gelten Amoxicillin/Clavulansäure. Mit der prophylaktischen Antibiotikagabe nach einem Hundebiss sollte schnell, d.h. spätestens acht bis zwölf Stunden nach dem Biss, begonnen werden. Bei nachgewiesenen Infektionen muss die Therapie ggf. auf Grund der mikrobiologischen Untersuchungsergebnisse angepasst werden. Literatur beim Verfasser: Dipl.-Med. Reinhart Kunze Klinikum Niederlausitz GmbH, Intensivstation Krankenhausstraße 10, 01968 Senftenberg E-Mail: [email protected] Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang 23 Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 09:00 Seite 24 KVBB informiert Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen für den Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg Übersicht der für weitere Zulassungen gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen Die Übersicht enthält die Entscheidungen des Landesausschusses per 30.11.2006 für die Arztgruppen in den jeweiligen Planungsbereichen bis einschließlich des Beschlusses Nr. 22/06. Die für Zulassungen gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen sind mit einem „X“ gekennzeichnet. Die Anzahl der möglichen Zulassungen in vormals geschlossenen Planungsbereichen ist in Klammern (...) gesetzt. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass gemäß der Bedarfsplanungs-Richtlinien-Ärzte eine Überversorgung dann angezeigt ist, wenn durch einen Vergleich zwischen der für den Planungsbereich maßgeblichen allgemeinen Verhältniszahl für die Arztgruppe und der für den Planungsbereich ermittelten örtlichen Verhältniszahl eine Überschreitung von 10 v.H. festgestellt wird. Insofern ist nicht grundsätzlich davon auszugehen, dass für die in der Übersicht noch nicht gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen eine Unterversorgung angezeigt ist. Wir empfehlen daher dringend jedem niederlassungswilligen Arzt, sich vor der Antragstellung in der KV-Brandenburg, Geschäftsbereich Qualitätssicherung/Sicherstellung, über die jeweilige Versorgungssituation zu informieren. Anästhesie Augen Chirurgie Fachä. Intern Frauen HNO Hautkrank Kinder Nerven Potsdam/Stadt X X X X X X X X X X Brandenburg/Stadt/ Potsdam-Mittelmark X X X X X X X X X Havelland X X X X X X X X Oberhavel X X X X X X X Ostprignitz-Ruppin X X X X X X Prignitz X X X X X (2) X X Planungsbereiche/ Arztgruppen Teltow-Fläming Urologie Hausärzte X8* X X (3) X 2* X X X X X X2* X X X X X X4* X X X X X X X1* X X X X X X X X2* X X X X X X X X X5* X X X X X X Cottbus/Stadt X X X X X X X X (1) X Dahme-Spreewald X X X X X X X X X X X X X X X X (1) X X X (1)2* X X X X X X X X X X4* X X X X X X X X X Elbe-Elster Oberspreew.-Lausitz X Spree-Neiße 3* X X X X (1) Frankfurt/Stadt/ Oder-Spree X X X X X X X X X X X7* X X Barnim X X X X X X X X X X 5* X X X Märkisch-Oderland X (3) X X X X X X X X X4* X X Uckermark X X X X X X X X X X 3* X X Öffentliche Ausschreibungen von Vertragsarztsitzen gemäß § 103 Abs. 4 SGB V Fachrichtung: Frauenheilkunde und Geburtshilfe Planungsbereich: Märkisch-Oderland Zeitpunkt: schnellstmöglich Bewerbungskennziffer: 75/2006 In Gebieten, für die der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen eine Zulassungssperre angeordnet hat, schreibt die KV Brandenburg gem. § 103 Abs. 4 SGB V nach Antragstellung folgende Vertragsarztsitze zur Nachbesetzung aus: Fachrichtung: Urologie Planungsbereich: Uckermark Zeitpunkt: schnellstmöglich Bewerbungskennziffer: 76/2006 Bewerbungsfrist bis 08.02.2007 Fachrichtung: Frauenheilkunde und Geburtshilfe Planungsbereich: Elbe-Elster Zeitpunkt: 01.10.2007 Bewerbungskennziffer: 74/2006 24 Diagn. Radiol. Orthopädie Psychoth. Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang Nähere Auskünfte erhalten Sie beim Geschäftsbereich Qualitätssicherung/Sicherstellung der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, Ansprechpartnerin: Karin Rettkowski, Tel.-Nr.: 0331/2309-320 oder Gisela Koch, Tel.-Nr. 0331/2309-321. Die schriftliche Bewerbung für die ausgeschriebenen X (9) X (1) X (21) Vertragsarztsitze ist zwingend erforderlich. Sie muss die Bewerbungskennziffer, die Anschrift, die Telefonnummer, die Facharztanerkennung sowie Angaben zum möglichen Praxisübernahmezeitpunkt enthalten. Unter dem Stichwort „Ausschreibung“ sind die Unterlagen bei der KV Brandenburg, Fr.-Engels-Str. 103/104, 14473 Potsdam, einzureichen. Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam, dass in der Warteliste eingetragene Ärzte nicht automatisch als Bewerber für die ausgeschriebenen Vertragsarztpraxen gelten. Weitere Informationen über Angebote für Praxisübernahmen können Sie unserer Homepage unter www.kvbb.de (Stichwort: Zulassung, Praxisausschreibungen bzw. Praxisbörse) entnehmen oder persönlich unter der Rufnummer 0331/2309-320 oder 321 erfragen. Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 09:03 Seite 25 Landesgesundheitsamt Infektionsschutz Infektionskrankheiten/lmpfschutz/Krankenhaushygiene (November 2006 – Auszug) Infektionsgeschehen Infektionskrankheit Im November wurden 45 Häufungen mit insgesamt 768 Erkrankten aus 11 Kreisen gemeldet. Im Einzelnen: Eine Salmonellen-Häufung mit 7 Erkrankten, 6 Norovirus-Häufungen mit 122 Erkrankten, eine Rotavirus-Häufung mit 19 Erkrankten, eine Adenovirus-Häufung mit 9 Erkrankten und 35 ätiologisch ungeklärte Häufungen mit insgesamt 605 Erkrankten. Betroffen waren 20 Kindertagesstätten, 11 Alten- und Pflegeheime, 12 medizinische Einrichtungen, eine Schule, sowie Angehörige einer Familie. Bei der familiären Häufung wurde Salmonella Enteritidis als Erreger nachgewiesen, vermutliche Infektionsquelle war Hackepeter mit Rohei. Borreliose Campylobacter Dengue E. coli-Enteritis (ohne EHEC) EHEC/STEC Leptospirose Listeriose Meningokokken Norovirus-Erkrankung Pertussis Rotavirus-Erkrankung Salmonellose Tuberkulose rogruppe B isoliert werden. 13 Kontaktpersonen erhielten eine Rifampicin-Prophylaxe. Eine klinisch-labordiagnostisch bestätigte Listeriose übermittelte Teltow-Fläming. Der 68-jährige Mann ist wegen eines septischen Krankheitsbildes mit Fieber stationär behandelt worden. In der Blutkultur wurde Listeria monocytogenes nachgewiesen. Über eine mögliche Infektionsursache liegen bisher keine Erkenntnisse vor. Elbe-Elster übermittelte einen klinisch-labordiagnostisch bestätigten Fall einer Shigellose. Die 47-jährige Patientin war mit Durchfall erkrankt. Im Stuhl konnte Shigella sonnei nachgewiesen werden. Wahrscheinlich erfolgte die Infektion während eines Aufenthaltes in Ägypten. Eine klinisch-labordignostisch bestätigte Leptospirose übermittelte Potsdam. Die 57-jährige Patientin war mit Fieber erkrankt. Die klinische Verdachtsdiagnose konnte mittels Antikörpernachweis (deutliche Änderung zwischen zwei Proben) bestätigt werden. Die Infektion erfolgte vermutlich beim Baden in einem unbekannten Gewässer auf einer Insel in Thailand. 320 2006/07-Deutschland 2006/07-Berlin/Brandenburg 2005/06-Deutschland 2005/06-Berlin/Brandenburg 200 Praxisindex 179 192 1 21 3 1 1 2 400 100 56 164 12 2068 1816 3 306 30 2 10 18 2824 1397 4115 1800 96 * vorläufige Zahlen (durch Nachmeldungen kann es Differenzen zwischen der Summe der Einzelmonate und dem aktuellen Kumulativwert geben) Ein klinisch-labordiagnostisch bestätigter Fall von Dengue-Fieber, ohne hämorrhagischen Verlauf, aus Oberhavel betraf eine 41-jährige Frau, die fieberhaft erkrankt war. Die Diagnose konnte mittels eines IgM-Antikörpernachweises bestätigt werden. Als möglicher Infektionsort wurde Costa Rica angegeben. Je eine klinisch-labordiagnostisch bestätigte Meningokokken-Erkrankung übermittelten Oberspreewald-Lausitz (spezielle Diagnose: Meningitis) und Prignitz (spezielle Diagnose: Sepsis). In Prignitz erkrankte ein 19-jähriger Mann mit Fieber, Bewusstseinsstörungen, Kopfschmerzen und Erbrechen. Im Liquor konnten gram-negative Diplokokken mikroskopisch nachgewiesen werden. Es wurden keine Angaben zu Kontaktpersonen gemacht. In Oberspreewald-Lausitz wurde eine 18-jährige Patientin mit Fieber, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit und Hauteinblutungen stationär aufgenommen. Aus dem Liquor konnte Neisseria meningitidis Se- 240 Kumulativwert 30.10.– 03.12.2006 Einzelerkrankungen (Auszug) 280 Fälle 160 120 Borreliosen 80 40 0 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 1 2 Kalenderwoche 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Im November wurden 179 Borreliosen übermittelt. Bei 147 Erkrankten (82 %) wurde ein Erythema migrans, bei 5 Patienten eine frühe Neuroborreliose und bei 10 Erkrankten eine Arthritis diagnostiziert. Für die übrigen Patienten wurden unspezifische Allgemeinsymptome angegeben. Anamnestisch hatten 118 Betroffene (66 %) einen Zeckenstich. ARE/Inluenza-Info (Stand: 7. Dezember 2006) Nach Mitteilung der AG Influenza befindet sich die Aktivität der akuten respiratorischen Erkrankungen (ARE) insgesamt auf einem für die Jahreszeit üblichen Niveau (s. nebenstehende Grafik). Der Praxisindex hat nur in zwei der 12 AGI-Regionen die Werte der Hintergrundaktivität erreicht bzw. geringfügig überschritten. In den bisher beim Nationalen Referenzzentrum eingegangenen Patientenproben konnten noch keine Influenzaviren nachgewiesen werden. Die detaillierten Ergebnisse mit den entsprechenden Bewertungen aus dem ARE-Sentinel können im Internet unter www.influenza.rki.de/agi wöchentlich abgerufen werden. Krankenhaushygiene Die Arbeitsgruppe „Krankenhaushygiene“ beim Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie des Landes Brandenburg hat die Empfehlung „Maßnahmen gegen Legionelleninfektionen in medizinischen und vergleichbaren Einrichtungen des Landes Brandenburg“ überarbeitet. Das Dokument ist auf der Internetseite des Landesgesundheitsamtes Brandenburg abrufbar (http://www.lasv.brandenburg.de/sixcms/ detail.php/lbm1.c.356026.de). Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang 25 Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 09:03 Seite 26 Rezensiert Scientific English. Für Mediziner und Naturwissenschaftler (broschiert) Christian Hrdina und Robert Hrdina Langenscheidt Fachverlag, München, 2006 1. Auflage, 152 Seiten ISBN: 9783861172574, Preis: 24,90 Euro Die Autoren aus Augsburg und Regensburg legen – in dem gewohnt gelb-blauen Langenscheidt-Layout – eine „Wortschatz- und Formulierungshilfe für wissenschaftliche Publikationen“ vor. Sie erfüllen vermutlich damit einen lang gehegten, heimlichen Wunsch aller potenziellen Autoren, die sich an die englische Zusammenfassung ihres geplanten Zeitschriftenbeitrages machen wollen und dafür sprachkundige Unterstützung brauchen. Mehr noch: Durch die gewählte Gliederung des schmalen Bandes in einen Teil I: Written publications und in einen Teil II: Oral presentation ist ein schneller Zugriff auch auf situationsbezogene Redewendungen gegeben, die den vorgesehenen wissenschaftlichen Vortrag mit einem „gebrauchsfertigen“ Englisch ausstatten. Die dabei für eine „Dia“-Projektion (S. 109f.) während des Vortrages gegebenen Hinweise – im Zeitalter des Laptop eher nur noch selten genutzt – sollten um einige Redewendungen beim „Kampf“ mit dem gelegentlich störrischen, neuen Medium („Microsoft Power Point“) ergänzt werden. Auch auf die Unterschiede im British English (BE) und American English (AE) gehen die Autoren ein (Appendix 2), und fügen in einem Anhang neben einem Glossar (Appendix 3) Formulierungsvorschläge für Anschreiben an Herausgeber wissenschaftlicher Fachzeitschriften bei. Mit den enthaltenen über 500 wichtigen Begriffen und mehr als 900 authentischen Beispielsätzen wollen Hrdina & Hrdina dem Leser – ohne jedoch den Anspruch zu erfüllen, ein Fachwörterbuch der Medizin vorzulegen – eine „unmittelbare Schreib- und Formulierungshilfe“ an die Hand geben. Ihr Ziel, ein „grammatikalisch, idiomatisch und situativ korrektes“ Standard-Englisch zu vermitteln, haben sie nach Ansicht des Rezensenten erreicht. Dr. Dr. med. Siegbert Rummler Eisenhüttenstadt Klinische Ethik. Eine praktische Hilfe zur ethischen Entscheidungsfindung (broschiert) A. R. Jonsen, M. Siegler, W. J. Winslade Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 2006 5. Auflage, 271 Seiten ISBN: 3-7691-0524-9, Preis: 29,95 Euro Dieses mit einem Geleitwort und mit je einem Vorwort zur italienischen und deutschen Aus26 Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang gabe versehene Buch basiert auf der konsequenten Anwendung von vier Kriterien oder ethischen Herkunftsbereichen: Medizinische Indikationen, Patientenpräferenzen, Lebensqualität sowie kontextgebundene Faktoren. Natürlich gäbe es auch andere Einteilungen ethischer Bezüge; hier ist es aber konsequent zugeschnitten, so dass kein ethischer Bereich unberücksichtigt bleibt. Die medizinischen Indikationen haben dort ihre Grenzen, wo klinische Unsicherheit oder gar Behandlungsfehler vorkommen. Wo Nebenwirkungen einzurechnen sind oder palliative Maßnahmen zusammen mit dem Patienten abgewogen werden müssen. Das gilt vor allem für moribunde Patienten, Patienten im terminalen Krankheitsstadium und bei unheilbar kranken Patienten. Im Rahmen der Wiederbelebung ergeben sich Situationen, die eine Anordnung des NichtBefassens notwendig machen – und zwar aus medizinischen Gründen oder durch Patientenverfügung. Auf alle Fälle sollte dies der Arzt mit den Angehörigen diskutieren. Zu den Patientenpräferenzen gehört die Einverständniserklärung, insbesondere mit der Diskussion der Behandlungsalternativen und deren Risiken. Sie setzt die Entscheidungsfähigkeit des Patienten voraus, die durch Angst, Schmerzen oder die Grundkrankheit eingeschränkt sein kann. Religiöse Überzeugungen können die Patientenpräferenz stark beeinflussen. Der Verzicht auf die Behandlung wäre möglich, obwohl diese doch eine ungetrübte Willensentscheidung zur Voraussetzung hat. Bei vorsorglichen Behandlungsverfügungen kann es sich um sehr unterschiedliche Verfügungen handeln, daher gibt es auch sehr verschiedene Interpretationsmöglichkeiten. Die Entscheidungsträger können stellvertretend die Absichten der Betroffenen interpretieren und den mutmaßlichen Willen offenbaren. Es bleiben auch Vorbehalte der Pflegekräfte bezüglich moralischer Grenzen. Die Lebensqualität unterliegt vermutlich unterschiedlicher Beurteilungen durch den Patienten und den Arzt. Ohnehin handelt es sich um sehr subjektive Kriterien. Sterbehilfe oder sterbebegleitende Hilfe gehören auch in diesen Rahmen. Kontextgebundene Faktoren – Rahmenbedingungen also – müssen ethisch ebenfalls berücksichtigt werden. Ein wesentlicher Punkt ist hier die Kostenübernahme und vor allem die Gerechtigkeit in der Verteilung der Ressourcen. Es besteht eine Loyalitätspflicht nicht nur dem Patienten, sondern auch dem Kostenträger gegenüber. Es ist ebenso zu fordern, entsprechende Patienten zu behandeln, selbst wenn es dabei zu einem erhöhten Risiko des Arztes kommen sollte (Hier ist an Infizierte zu denken!). Vertraulichkeit und Schweigepflicht sind weitere Bereiche, in denen Verletzungen vorkommen können – umso mehr, als die Kommunikation heute vornehmlich über PC erfolgt. Klinische Studien und die Einschaltung von Ethik-Kommissionen gehören ebenfalls in diesen Bereich. Kostenüberlegungen sollten nur marginale Bedeutung haben. In allen Bereichen ist die Behandlung von Kindern als besonderes ethisches Problem zu verstehen. Die Stärke dieses Buches liegt in der hinführenden Art der Darstellung, so zum Beispiel die Verwendung von unzähligen Fallbeispielen zu einzelnen Problemen sowie die Durchdringung mit speziellen Zitaten. Ein erfreuliches Buch, das zwar von der US-amerikanischen Situation ausgeht, uns aber in allen Bereichen angeht. Die Anschaffung ist sehr zu empfehlen. Prof. Dr. med. Franz von Bruchhausen Schönfließ CRM-Handbuch „Reisemedizin“ „Reicht der vorhandene Impfschutz für die geplante Auslandsreise?“ Das zunehmende Gesundheitsbewusstsein vieler Menschen führt auch dazu, dass immer häufiger niedergelassene Ärzte und Apotheker mit reisemedizinischen Fragen konfrontiert werden. Impfungen spielen dabei eine zentrale Rolle. Die jetzt vom Centrum für Reisemedizin, Düsseldorf, vorgelegte 38. Ausgabe des CRMHandbuch „Reisemedizin“ berücksichtigt dies besonders. So wurden die Impfempfehlungen komplett überarbeitet und noch präziser auf die speziellen Anforderungen der individuellen Beratung abgestimmt. Darüber hinaus wurden u.a. Informationen über Pilzinfektionen, so genannte systemische Mykosen, sowohl in die Krankheitsspektren der Länder als auch im Serviceteil im Kapitel „Krankheiten“ aufgenommen. Das CRM-Handbuch „Reisemedizin“ erscheint zweimal jährlich – im Juni und Dezember – in aktualisierter Ausgabe. Es kann als Einzelexemplar für 36,80 Euro (zzgl. 3 Euro Versand) und im Abonnement (zwei Ausgaben pro Jahr) für 56,80 Euro (zzgl. 6 Euro Versand) beim CRM, Hansaallee 321, 40549 Düsseldorf Fax: 0211/904 29 99 oder über den Buchhandel (ISBN 3-9807142-4-1) bezogen werden. Bestellformulare gibt es auch über das Internet: www.crm.de. Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 09:03 Seite 27 Aktuell Forschungspreis für Depression und Angst verliehen Dr. med. Andreas Ströhle von der Psychiatrischen Klinik der Charité in Berlin ist einer von zwei Gewinnern des „Wyeth-Forschungspreises Depression und Angst“, der zum fünften Mal von der Firma Wyeth verliehen wurde. Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde-Tagung erhielt der Privatdozent die Ehrung für seine Arbeiten über die anti-panische Wirkung von Sport. Den mit 10.000 Euro dotierten Preis teilt sich der leitende Oberarzt aus Berlin mit Prof. Dr. med. Karl-Jürgen Bär vom Universitätsklinikum Jena. Dieser wurde für seine Erkenntnisse über die Schmerzwahrnehmung bei Depressionen ausgezeichnet. der Allgemeinmediziner Dr. Klaus Bogner sowie der Kinderchirurg Stefan Kraft. Gesundheitsprojekt aus Cottbus gewinnt Best-Practice-Auszeichnung Das Cottbuser Präventionsprojekt „Waldameisen“ wurde am 30. November 2006 mit der „Best-Practice-Auszeichnung“ durch den BKK-Bundesverband geehrt. Im Rahmen der „Auszeichnung von Projekten guter Praxis“ würdigt die BKK Initiativen, die sich für Gesundheitsgerechtigkeit einsetzen. „Waldameisen“ ist ein Projekt der Kindertagesstätte „Storchennest“ aus Cottbus, welches sich In Brandenburg sterben die Wenigsten an Diabetes mellitus Im Jahr 2005 starben in Deutschland 24.342 Menschen (9.419 Männer und 14.923 Frauen) an Diabetes mellitus, wie das Statistische Bundesamt bekannt gab. Im Vergleich zu 1980, wo 18.895 Personen an dieser Krankheit gestorben waren, stieg die Zahl um 29 Prozent. Von dieser Todesursache sind vor allem ältere Menschen betroffen. So waren fast 94 Prozent aller Verstorbenen 60 Jahre und älter. Die geringste Sterblichkeitsrate an Diabetes mellitus hat Brandenburg mit 18,3 Verstorbenen je 100.000 Personen. Statistisches Bundesamt Gustav-Stresemann-Ring 11 65189 Wiesbaden Tel.: 0611-753444 Fax: 0611-753976 Internet: www.destatis.de Neuer Bundesvorsitzender des NAV-Virchow-Bundes Dr. Klaus Bittmann wurde Mitte November 2006 zum Bundesvorsitzenden des NAVVirchow-Bundes, dem Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, gewählt. Der 63-jährige Gynäkologe aus Plön (Schleswig-Holstein) tritt damit die Nachfolge von Dr. Maximilian Zollner an, der nach zwölfjähriger Amtszeit nicht mehr für dieses Amt kandidiert hatte. Dieser wurde von der Bundeshauptversammlung des NAV-Virchow-Bundes zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Als gleichberechtigte Stellvertreter des Bundesvorsitzenden fungieren in Zukunft zentrale für gesundheitliche Aufklärung, Dr. Elisabeth Pott, sowie die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Helga Kühn-Mengel, gehörten der Jury an, die sich schließlich für den Gewinner aus Cottbus entschied. Vorsicht vor polnischem Medikament Corhydron Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) warnt vor der Anwendung des in Polen von der Firma Jelfa S.A. hergestellten Arzneimittels Corhydron 250 mit der Chargennummer 010705. Das Arzneimittel ist zur Injektion vorgesehen. Vermutlich aufgrund eines Fehlers im Herstellungsverfahren können Injektionsflaschen von Corhydron 250 mit der genannten Chargennummer statt Hydrocortison ein Muskelrelaxans enthalten. Dadurch soll es zu unerwünschten Wirkungen, zum Teil mit Todesfolge, gekommen sein. In Polen wurden daraufhin sämtliche Chargen von Corhydron 250 zurückgerufen. Das Arzneimittel wurde zwar nach Auskunft der polnischen Überwachungsbehörde nicht nach Deutschland importiert, jedoch haben Privatpersonen Corhydron 250 in polnischen Apotheken erworben und nach Deutschland gebracht. Diese Personen werden dringend aufgefordert, das Arzneimittel Corhydron nicht anzuwenden und gegebenenfalls ihren Arzt zu informieren. Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 53175 Bonn Tel.: 0228/207-3501/-3261/-3149 Fax: 0228/207-3195 E-Mail: [email protected] Gib AIDS keine Chance an Mädchen und Jungen im Alter von drei bis sechs Jahren wendet. So besuchen die Kinder regelmäßig den Wald, um sich dort mit Spiel und Spaß der Natur zu widmen. Beim Beobachten von Ameisen die eigenen Fähigkeiten entdecken – das macht das Projekt der Cottbuser Kindertagesstätte aus, dessen Erleben im Freien einer Reihe von Krankheiten vorbeugt. „Die Auszeichnung von Projekten guter Praxis“ wurde auf der Satellitenveranstaltung zum Kongress „Armut und Gesundheit“ vom BKK Bundesverband vergeben. Die Direktorin der Bundes- Etwa 49.000 Menschen leben in der Bundesrepublik Deutschland mit HIV. Seit 1996 wurden im Land Brandenburg 220 HIV-Erstinfektionen registriert, davon allein 20 im Jahr 2006. Wie das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie Land Brandenburg (MASGF) bekannt gab, erkrankten seit 1982 – dem Beginn der Epidemie – 123 Menschen an AIDS. 27 Menschen erlagen dieser schweren Krankheit. Von 1662 HIV-Antikörpertests, die im Jahr 2005 in den Gesundheitsämtern des Bundeslandes durchgeführt wurden, wiesen sechs ein positives Ergebnis auf. Anja Jüttner [4iMEDIA] Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang 27 Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 09:03 Seite 28 Personalia Zur Erinnerung an Kurt Molitor anlässlich seines 100. Geburtstages Am 17. Januar 2007 jährt sich der Geburtstag von Herrn Dr. med. Kurt Molitor zum 100. Mal. Als letzter noch klinisch tätiger Schüler ist es mir Ehre und Verpflichtung zugleich, dieses hervorragenden Arztes, Klinikers, Operateurs und Lehrers im Namen aller, die ihn kannten, zu gedenken. Wir alle, zahlreiche niedergelassene Kollegen, Chef- und Oberärzte sowie Hochschullehrer, die aus unseren Reihen hervorgingen, wurden von seiner starken souveränen Arztpersönlichkeit geprägt. Darin ist ganz sicher ein wesentlicher Teil seines Lebenswerkes neben den unmittelbaren klinischen und wissenschaftlichen Erfolgen zu sehen. Kurt Molitor arbeitete nach dem Staatsexamen zunächst in seiner Heimatstadt Köln als Volontärarzt in einer Chirurgischen Klinik und anschließend in einer Gynäkologischen Abteilung. Ein Ärztemangel unserer Region bestand bereits damals und erreichte auch Kurt Molitor mit der Aussicht, in der operativen Tätigkeit früh selbständig arbeiten zu können. Als Großstädter einer angesehenen bürgerlichen Kölner Familie war er am Anfang seiner Cottbuser Zeit doch sehr im Zweifel, ob dieser Entschluss der richtige gewesen war. Zu groß war der Unterschied zwischen Köln am Rhein und dem damaligen Cottbus in Brandenburg/Preußen. Viel Zeit zum Überlegen blieb ihm dann allerdings nicht mehr. Er absolvierte in der hiesigen Frauenklinik seine Facharztausbildung unter Leitung von Chefarzt Dr. Krüger-Franke. Nach dessen plötzlichem Tod musste er bereits kommissarisch als junger Facharzt die Leitung der Geburtshilflich-Gynäkologischen Abteilung des Krankenhauses übernehmen. Die unmittelbar folgenden Jahre des Krieges und vor allen Dingen der Nachkriegszeit erbrachten Bedingungen, denen sich ein Arzt aus Berufung wie Herr Dr. Kurt Molitor nicht entziehen konnte. Besonders in den Nachkriegsjahren leistete er nahezu ohne ärztliche Mitarbeiter und einem zerstörten OP- und Kreißsaaltrakt unter behelfsmäßigen räumlichen Bedingungen Außerordentliches. Dauerdienst über Jahre und Krebsradikal-Operationen unter der Assistenz zweier Schwestern seien nur beispielhaft erwähnt. 1947 wurde er entsprechend zum Chefarzt der Gynäkologisch-Geburtshilflichen Abteilung des Städtischen Krankenhauses berufen. Diese Aufgabe nahm er nahezu drei Jahrzehnte bis 1975 wahr. In diesem Zeitraum entwickelte sich unter seiner Leitung aus einer kleinen Gynäkologischen Abteilung eine große Städtische und später Bezirksfrauenklinik mit einer Bettenkapazität bis zu 230 Betten. Obwohl er stets eine gewisse Distanz zum herrschenden System beibehielt, erkannte er aber auf der anderen Seite die bedeutenden Vorzüge eines einheitlichen Gesundheitssys- tems für die Versorgung der Bevölkerung. Beispielhaft baute er auf dieser Basis ein vorbildliches System der Krebsvorsorgeuntersuchung für Frauen in unserer Region auf und nahm diese Aufgabe nach seinem Ausscheiden als Klinikchef auch im hohen Alter noch wahr. Trotz enger familiärer Bindungen zu seine Heimatstadt Köln waren lukrative Angebote aus dem Westen für ihn niemals ein Thema. Bei umfangreicher operativer klinischer Tätigkeit hielt er stets Anschluss an die wissenschaftliche Entwicklung unseres Fachgebietes. Seine Publikationen und Vorträge, insbesondere auf dem Gebiet der Onkologie, waren sowohl im Osten wie auch im Westen unseres Vaterlandes geschätzt. Für uns als Schüler war es besonders wichtig, dass nicht wie oft üblich die Klinik mit seinem Chef alterte. Durch eine sinnvolle Arbeitsteilung an erfahrene Oberärzte hielt seine Abteilung stets Anschluss an die modernen Entwicklungen unseres Fachgebietes sowohl in der Gynäkologie als auch in der Geburtshilfe. Marktschreierische Reklame war ihm zuwider und eigenen Ruhm zu verkünden, hätte er nie fertig gebracht. Auch heute – zehn Jahre nach seinem Tode – lebt die Erinnerung an ihn mit großer Kraft in uns weiter, und der ganze Reichtum seiner starken Persönlichkeit ist uns auch heute noch im ärztlichen Handeln Vorbild. G. Schulze TZBB verabschiedet Dr. Wenzelides und Dr. Kurbjuhn Dr. Knut Wenzelides und Dr. Hasso Kurbjuhn haben im Herbst 2006 ihre Tätigkeiten als Vorsitzender beziehungsweise Schatzmeister des Tumorzentrums Land Brandenburg e.V. (TZBB) beendet. Seit 2002 war Dr. Wenzelides – Chefarzt des Instituts für Pathologie am Klinikum Frankfurt (Oder) – der Vorsitzende des TZBB, nachdem er bereits im Jahr 2000 den Vorsitz des Onkologischen Schwerpunktes Frankfurt (Oder) übernommen hatte. Unter seiner Leitung wurde das Tumorzentrum Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren e.V. (ADT) und hatte dort in der schon frühzeitig begonnenen einheitlichen und landesweiten Datenerfassung eine Vorreiterrolle inne. Das Ziel Wenzelides war es, eine bundesweit vollständige Krebsregistrierung zu erreichen. Der Chefarzt schuf in seiner Periode als Vorsitzender der TZBB die Voraussetzungen, um den weiteren Aufga28 Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang benwandel der Klinischen Krebsregister von der Datenerfassung zur Qualitätssicherung der Onkologischen Versorgung im Land Brandenburg zu vollziehen. Von 1991 an war Dr. Hasso Kurbjuhn als Koordinator des Tumorzentrums in Cottbus tätig. Zusammen mit Prof. Dr. Pape zählt er zu den „Gründungsvätern“ der Arbeitsgemeinschaft Brandenburgischer Tumorzentren, Onkologischer Schwerpunkte und Arbeitskreise e.V. (ABTOSA), welche 1992 gegründet und im Jahre 2000 in Tumorzentrum Land Brandenburg e.V. umbenannt wurde. Von Anbeginn war Dr. Kurbjuhn als Schatzmeister des Vereins tätig und setzte sich über Jahrzehnte für die Belange der klinischen Krebsregistrierung ein. Er war maßgeblich bei der Erarbeitung und Umsetzung der „Vereinbarung zur Regelung der onkologischen Nachsorge im Land Brandenburg“ beteiligt, welche die Grundlage der Arbeit der fünf klinischen Krebsregister des Tumorzentrums Land Brandenburg ist. Aktiv arbeitet Dr. Kurbjuhn in der Qualitätskonferenz Onkologie des Landes Brandenburg mit und hat sich dort die Weiterentwicklung der klinischen Tumordokumentation zum Ziel gesetzt. Im Oktober 2006 feierte er seinen 65. Geburtstag und nahm das zum Anlass, sein Amt als Schatzmeister niederzulegen. Wir danken Dr. Knut Wenzelides und Dr. Hasso Kurbjuhn für ihr Engagement und ihre Mitarbeit im Vorstand des TZBB und wünschen ihnen alles Gute. Im Namen des Vorstandes der TZBB Dr. André Buchali Dipl.-Chem. Anett Tillack Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 09:03 Seite 29 Personalia Anzeige Zertifizierter Fortbildungskurs QM Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen Die Schloss Akademie bietet erneut die fünfteilige Ausbildung zum Qualitätsmanager gemäß Curriculum der Bundesärztekammer für Mitarbeiter aller Gesundheitsberufe an. Die Teilnehmerzahl ist auf 18 Personen begrenzt. Seminartage: jeweils Freitag bis Sonntag. Seminarorte: Potsdam, Magdeburg, Jena, Sylt Leitung: Dr. med. G. Viethen; J. Gernhuber Weitere Kurse unter: www.schlossakademie.de Anmeldung: Tel: 0431 – 65 94 99 89 Beginn Kursteil A: Schloss Akademie für Fax: 0431 – 65 99 77 2 Potsdam 19.01. – 21.01.2007 Jena 16.03. – 18.03.2007 Medizin und Management GmbH [email protected] Magdeburg 15.12. – 17.12.2006 Sylt 20.04. – 22.04.2007 Am Hang 11 · 24113 Molfsee / Kiel www.schlossakademie.de Wir gratulieren zum Geburtstag im Januar 90 Jahre Dr. med. Hans-Heinrich Beckmann Kyritz 88 Jahre SR Dr. med. Bernhard Wolff Brandenburg 87 Jahre MR Dr. med. Heinz Schaefer Rathenow MR Dr. sc. med. Werner Wolf Zeuthen 86 Jahre MR Dr. med. Günther Becker Brandenburg Dr. med. Heinz Schiedel Kleinmachnow 79 Jahre Dr. med. Erna Greil Zeesen OMR Dr. med. Hildegard Wemmer Zeuthen 78 Jahre Siegmund Leksan Nordwestuckermark OT Weggun Dr. med. Susanne Müller Potsdam Dr. med. Werner Schrank Kemnitz SR Erwin Warwas Erkner 77 Jahre SR Dr. med. Gerhard Alsleben Wittstock Dr. med. Karl-Helmut Barz Wittenberge MR Genofeva Boehm Reinsdorf Dr. med. Johanna Hafner Potsdam Dr. med. Günter Kluge Hohen Neuendorf MR Dr. med. Heinz-Gert Kunze Cottbus Dr. med. Waltraut Mach Lindow Dr. med. Christel Radzewitz Brieselang SR Dr. med. Vera Scholz Mahlow OMR Dr. med. Eckart Stolte Rüdersdorf 76 Jahre Prof. Dr. sc. med. Fritz Bockmühl Cottbus MR Dr. med. Heinz Helfers Seelow Dr. med. Hans Joachim Hoffmann Lebus MR Dr. med. Joachim Kießling Cottbus 75 Jahre Dr. med. Sonja Benzing Borkheide Dr. med. Anita Günther Hoppegarten, OT Hönow Prof. Dr. med. Konrad Lisse Falkensee Dr. med. Dietrich Wolf Fredersdorf 70 Jahre Rita Biskup Wittenberge Hannelore Cieri Löwenberger Land, OT Grüneberg Dr. med. Elisabeth Dathe Panketal MR Dr. med. Peter Ebert Wandlitz Dr. med. Margarete Erler Frankfurt (Oder) Dr. med. Monika Hoffmann Templin Marianne Horn Mühlenbecker Land, OT Zühlsdorf Dr. med. Christine Jäckle Rheinsberg Dr. med. Heinrich Junker Gallun MR Dr. med. Gottfried Klöditz Lauchhammer Frieda Mendyk Müllrose SR Christel Müller Storkow Christine Peschel Zeuthen MR Dr. med. Annette-Christine Rechenberg Kleinmachnow Dr. med. Usa Rindt Templin MR Dr. med. Rosemarie Rudelt Rangsdorf Dr. med. Eduard Sahm Senzig Dr. med. Marianne Schulz Guben Dr. med. Klaus Friedrich Seiter Zeuthen Dr. med. Christa Tauchnitz Luckenwalde SR Renate Zehne Wriezen Dr. med. Gerhard Ziethen Finowfurt 65 Jahre Dr. med. Margitta Berg Hohen Neuendorf Dr. med. Klaus Bock Gransee Dr. med. Sabine Felsmann Premnitz Dr. med. Franziska Gleisberg Berlin MR Dr. med. Detlef Haase Potsdam Dr. med. Bernhard Heidinger Werder Dr. med. Siegrid Hilke Teltow Jürgen Krause Angermünde Dr. sc. med. Uta Mader Bernau SR Dr. med. Gerhard Mertke Guben Dr. med. Bernd Pellny Zeuthen Dr. med. Heidetraud Radestock Wandlitz Dr. med. Jürgen Roediger Potsdam Dagmar Schaper Woltersdorf Ursula Schulze Guben Dr. med. Ludwig Spatta Wittstock Dr. med. Horst Stelzer Velten MR Dr. med. Edith Straub Hohen Neuendorf Barbara Strobel Ahrensfelde Dr. med. Marianne Voigt Eberswalde Dr. med. Detlef Wegwerth Niederlehme OMR Dr. med. Albrecht Weinecke Kremmen Dr. med. Helga Wenzke Cottbus Klaus Wetzel Leegebruch Lilliane Zeuke Potsdam Dr. med. Gisela Ziegler Wildau 60 Jahre MR Dr. med. Heidrun Hartmann Güterfelde Dr. med. Hans-Joachim Möller Kloster Lehnin, OT Emstal Dipl.-Med. Heidrun Mühlberg-Krüger Brandenburg, OT Kirchmöser Prof. Dr. med. Jens-Uwe Niehoff Altwustrow Gabriele Pust Potsdam Marita Riehm Luckau Hanna Scholz Letschin, OT Groß Neuendorf Prof. Dr. med. habil. Friedemann Weber Großkoschen Dr. med. Brigitte Wille Schwedt Wir bitten unsere Leser, die nicht mit der Veröffentlichung einverstanden sind, um rechtzeitige (bis 15. des Vormonats) Mitteilung (schriftlich oder telefonisch unter 0355/78 01 018 oder E-Mail: [email protected]). Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang 29 Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 09:03 Seite 30 Tagungen und Kongresse Land Brandenburg und Berlin Eisunfall/Wasserrettung 17. Jan. 2007 Infektionstransport 21. Febr. 2007 jeweils 17.00 bis 19.00 Uhr Ort: Feuer- und Rettungswache Brandenburg Leitung und Auskunft: Dr. med. U. Schnüll, Städtisches Klinikum Brandenburg, Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Hochstraße 29, 14770 Brandenburg Telefon: (03381) 41 13 10 Fax: (03381) 41 13 09 Hämatologisch-zytologischer Mikroskopierkurs Teil 1 17. bis 20. Jan. 2007 Hämatologisch-zytologischer Mikroskopierkurs Teil 2 14. bis 17. März 2007 Leitung: Priv.-Doz. Dr. med. habil. Koch Teilnehmergebühr: 200 € Ort und Auskunft: HELIOS Klinikum, Institut für Pathologie, Pieskower Straße 33, 15526 Bad Saarow Telefon: (033631) 7 32 10 Fax: (033631) 7 30 10 E-Mail: [email protected] Internistische Mittwochskonferenz: Akutes Koronarsyndrom 17. Jan. 2007, 17.00 bis 19.15 Uhr Diabetes mellitus 14. Febr. 2007, 17.00 bis 19.15 Uhr Ort, Leitung und Auskunft: Dr. med. E. Frantz, St. Josefs-Krankenhaus, Allee nach Sanssouci 7, 14471 Potsdam Telefon: (0331) 96 82 50 00 Fax: (0331) 96 82 50 09 3. Sitzung des Qualitätszirkels Hämostaseologie Land Brandenburg 18. Jan. 2007, 16.30 bis 18.00 Uhr Ort: Institut für Medizinische Diagnostik, Frankfurt (Oder) Auskunft: Dr. med. Tregel, Klinikum Frankfurt (Oder), Institut für Labordiagnostik, 30 Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang Müllroser Chaussee 7, 15236 Frankfurt (Oder) Telefon: (0335) 5 48 24 88 E-Mail: [email protected] Fax: (033766) 6 61 41 Internet: [email protected] Internet: www.asklepios.com/teupitz Epilepsietherapie im Kindesalter 27. Jan. 2007, 9.30 bis 15.30 Uhr Ort: Haus 33 Hörsaal Leitung: Dipl.-Med. Traue Auskunft: Carl-Thiem-Klinikum, Sozialpädiatrisches Zentrum, Frau Jurisch, Thiemstr. 111, 03048 Cottbus Telefon: (0355) 46 31 59 Fax: (0355) 46 25 52 Genetik und psychische Störungen 24. Febr. 2007, 10.00 bis 12.00 Uhr Ort, Leitung und Auskunft: Prof. Dr. Linden, Reha-Zentrum Seehof, Abt. Verhaltenstherapie und Psychosomatik, Lichterfelder Allee 55, 14513 Teltow Telefon: (03328) 34 56 79 Fax: (03328) 34 55 55 Optimierte Verzahnung Pflege/Ärztlicher Dienst 8. Febr. 2007 Osteosynthese-„Versagen“ 8. März 2007 jeweils 8.00 bis 9.00 Uhr Ort: Konferenzraum Klinik für Traumatologie und Orthopädie Leitung und Auskunft: Dr. med. Osel, HELIOS-Klinikum Bad Saarow, Klinik für Traumatologie und Orthopädie, Pieskower Str. 33, 15526 Bad Saarow Telefon: (033631) 7 33 85 Fax: (033631) 7 33 84 14 P 5. LAGO-Tagung Onkologie Land Brandenburg „Neue Versorgungskonzepte in der Onkologie“ 23./24. Febr. 2007 in Potsdam Auskunft: Landesarbeitsgemeinschaft Onkologische Versorgung Brandenburg e.V., Gregor-Mendel-Straße 10 – 11, 14469 Potsdam Telefon: (0331) 2 70 71 72 Fax: (0331) 2 70 71 71 E-Mail: [email protected] Internet: www.lago-brandenburg.de 7. Teupitzer SchlaganfallKolloquium 24. Febr. 2007, 9.30 bis 16.45 Uhr Ort: Asklepios Fachklinikum Teupitz Leitung: Dr. Faiss Auskunft: Frau Steyer, Klinik für Neurologie, Asklepios Fachklinikum Teupitz, Buchholzer Straße 21, 15755 Teupitz Telefon: 033766) 6 63 36 Nikotinabhängigkeit, Ursachen und Behandlung 28. Febr. 2007, 16.30 Uhr Referent: Prof. Dr. med. A. Batra, Universitätsklinik Tübingen Ort: Cafeteria Krankenhaus Auskunft: Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie, -somatik und Suchtmedizin, Krankenhaus Angermünde, R.-Breitscheid-Straße 37, 16278 Angermünde Telefon: (03331) 27 14 10 Fax: (03331) 27 13 99 Onkologische Konsile 28. Febr. 2007, 17.00 Uhr in Perleberg Auskunft: OSP Onkologischer Schwerpunkt Brandenburg/Nordwest e.V., Frau Nürnberg, Fehrbelliner Straße 38, 16816 Neuruppin Telefon: 803391) 39 32 01 Fax: (03391) 39 92 19 Akupunktur Ausbildung zum Master-Diplom Masterkurse EK MK 12: 2./3. März 2007 Leitung: Dr. Beyer, Dr. Göhler Auskunft: Frau Beyer, Mühlenweg 4c, 04924 Dobra Telefon: (035341) 22 11 Fax: (035341) 1 06 42 E-Mail: [email protected] Senftenberger Gespräche zum Schlaganfall 10. März 2007, 14.00 bis 15.15 Uhr Ort: Fachhochschule Lausitz Senftenberg Leitung und Auskunft: Prof. Dr. St. Brehme (Telefon (03573) 75 16 01), Prof. Dr. F. Reinhardt (Telefon: (03573) 75 21 50 Hypnose-Grundkurs 3. bis 6. Mai 2007 17. bis 21. Okt. 2007 7. bis 11. Nov. 2007 Ort: Leibsch-Damm, Burg Teilnehmergebühr: 825 € Leitung: Doz. Dr. Göth Auskunft: Institut für Verhaltenstherapie GmbH, Frau Hoffmann, Kastanienallee 80, 15907 Lübben Telefon: (03546) 2 92 92 Fax: (03546) 22 62 68 E-Mail: [email protected] Internet: www.ivt-brandenburg.de Andere Bundesländer Dopplersonographie-Kurse Interdisziplinärer Grundkurs 19. bis 21. Jan. 2007 in Dresden 20. bis 22. April 2007 in Dresden 29. Juni bis 1. Juli 2007 in Dresden 21. bis 23. Sept. 2007 in Rostock 7. bis 9. Dez. 2007 in Dresden Kombinierter Aufbaukurse (hirnversorgende Gefäße) 2. bis 4. März 2007 in Chemnitz 26. bis 28. Okt. 2007 in Chemnitz (periphere Gefäße) 4. bis 6. Mai 2007 in Chemnitz 9. bis 11. Nov. 2007 in Chemnitz Kombinierter Aufbaukurs (abdominelle und retroperitoneale Gefäße) 7. bis 9. Sept. 2007 in Chemnitz Leitung und Auskunft: Prof. Dr. med. habil. Schweizer, Klinik für Innere Medizin I, Krankenhaus Küchwald, Bürgerstraße 2, 09113 Chemnitz Telefon: (0371) 33 34 25 01 Hygienebeauftragte/r in der Dialyse Grundkurs: 14./15. Febr. 2007 Aufbaukurs: 28./29. März 2007 Teilnehmergebühr: je 215 € Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 09:03 Seite 31 Tagungen und Kongresse Hygiene in der Arztpraxis Grundkurs: 16./17. Febr. 2007 Aufbaukurs: 27./28. April 2007 Teilnehmergebühr: je 170 € 7. Bad Kissinger Akademiekongress „Hygiene – Wunde – Pflegepraxis“ 15. bis 17. März 2007 Teilnehmergebühr: 130 € Aufbaukurs Hygienebeauftragte/r in Krankenhaus/ Rehaklinik 3./4. Mai 2007 Teilnehmergebühr: 215 € Kurse zum Erwerb der Zusatzbezeichnung Physikalische Therapie und Balneologie Kurs F: 2. bis 4. März und 9. bis 11. März 2007 Kurs B: 4. bis 6. und 11. bis 13. Mai 2007 Teilnehmergebühr: je 360 € Auskunft: Förderverein Gesundheitszentrum Bad Kissingen e.V., Sparkassenpassage 4, 97688 Bad Kissingen Telefon: (0971) 7 85 29 84 Fax: (0971) 7 85 07 64 E-Mail: [email protected] Internet: www.gesundheitsakademie.de Intensivkurs Innere Medizin – Auffrischung von FA-Kenntnissen Teil I: 19. bis 23. Febr. 2007 in Halle Teilnehmergebühr: 200 € Leitung und Auskunft: Prof. Dr. Keyßer, Universitätsklinikum Kröllwitz, Klinik für Innere Medizin I, 06097 Halle Telefon: (0345) 5 57 26 65 Fax: (0345) 5 57 22 53 Interdisziplinärer Grundkurs Ultraschall-Doppler- und Duplexsonographie 23. bis 25. Febr. 2007 Aufbaukurs Doppler- und Duplexsonographie peripherer Arterien und Venen 23. bis 25. Febr. 2007 Aufbaukurs Doppler- und Duplexsonographie hirnversorgender Arterien 23. bis 25. Febr. 2007 Abschlusskurs Doppler- und Duplexsonographie peripherer Arterien und Venen 23./24. Febr. 2007 Abschlusskurs Doppler- und Duplexsonographie hirnver- sorgender Arterien 23./24. Febr. 2007 Die Kurse verlaufen zeitlich parallel, jeder Teilnehmer kann nur einen Kurs belegen. Leitung und Auskunft: Dr. A. Klemenz, Institut für Anatomie und Zellbiologie der Martin-Luther-Unviersität Halle-Wittenberg, 06097 Halle Telefon: (0345) 5 57 13 16 Fax: (0345) 5 57 46 49 E-Mail: [email protected] Telefon: (0351) 4 80 16 85 Fax: (0351) 4 80 12 19 E-Mail: [email protected] Forensische Glaubhaftigkeitsbegutachtung (Anfängerkurs) 20. bis 22. April 2007 Gutachterfragen zur Sexualdevianz und Sozialtherapie 21./22. April 2007 Aspekte der Begutachtung bei Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden – Glaubhaftigkeitsbegutachtung 15. bis 17. Juni 2007 Ort und Auskunft: Psychiatrie Akademie, Vor dem Kaiserdom 10, 38154 Königslutter Telefon: (05353) 90 16 80 Fax: (05353) 90 10 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.psychiatrie-akademie.de Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. Im Zweifel fragen Sie bitte beim Veranstalter nach. Kardiologie 2007 9./10. März 2007 in Innsbruck Auskunft: Ärztezentrale Med.Info, Helferstorferstraße 4, A-1014 Wien E-Mail: [email protected] Grundkurs Dopplersonographie einschl. farbcodierter Duplexsonographie des Abdomens der extra- und intrakraniellen Gefäße sowie extremitätenversorgenden Arterien und Venen (nach KBV-, DEGUM- und DGKN-Richtlinien) 16. bis 18. März 2007 Teilnehmergebühr: 380 € Extrakranielle Gefäße Aufbaukurs: 16. bis 18. März 2007 Teilnehmergebühr: 350 € Abschlusskurs: 16. bis 17. März 2007 Teilnehmergebühr: 270 € Intrakranielle Gefäße Aufbaukurs: 16. bis 17. März 2007 Teilnehmergebühr: 270 € Leitung: Prof. Dr. Sliwka, Dr. Niesen Auskunft: Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung der Landesärztekammer Thüringen, Postfach 100740, 07707 Jena Telefon: (03641) 61 41 42 Fax: (03641) 61 41 49 E-Mail: [email protected] Dresdner Dermatologische Demonstration sowie Tagung der Sächsischen Gesellschaft für Dermatologie 24. März 2007 in Dresden Auskunft: Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Hautklinik, Friedrichstraße 41, 01067 Dresden Anzeige suchen ab sofort tüchtige, engagierte Ärzte (m/w) 1. Facharzt für Neurologie zur • vertragsärztlichen Tätigkeit im MVZ (zugelassen zu 3 Fachgebieten) • neurologischen Rehabilitation (nach BAR zugelassen, Phase C+D) bei guter Eignung Übernahme der Leitung • integrierten Versorgung (§140 SGB V) – Fibromyalgie – chronischer Rückenschmerz • umfangreichen Gutachtertätigkeit (vornehmlich Sozial- und Landessozialgerichte) 2. Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie zur • vertragsärztlichen Tätigkeit im MVZ (zugelassen zu 3 Fachgebieten) • psychosomatischen Rehabilitation (nach BAR beantragt, derzeit für besondere Kostenträger), bei guter Eignung Übernahme der Leitung • integrierten Versorgung (§140 SGB V) – Fibromyalgie – chronischer Rückenschmerz • umfangreichen Gutachtertätigkeit (vornehmlich Sozial- und Landessozialgerichte) 3. Weiterbildungassistenten Weiterbildungsbefugnis besteht für • Neurologie • Physikalische und Rehabilitative Medizin • Spezielle Schmerztherapie (voll) Weiter Informationen zur Stellenbeschreibung finden Sie unter: www.therapiezentrum-koblenz.de, www.medizinisches-versorgungszentrum-koblenz.de Ihre Bewerbung mit handgeschriebenem Lebenslauf, Lichtbild und allen Zeugnissen richten Sie bitten an: Dr. med. B. und C. Kügelgen – persönlich Emil-Schüller-Straße 23 – 29, 56068 Koblenz Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang 31 Inhalt_Januar_NEU2007.qxd 21.12.2006 09:03 Seite 32 Kalendarium Kalendarium Februar 2007 1. Donnerstag · Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg: 14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam · Demo-Raum Klinik für Pneumologie Treuenbrietzen: 14.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil Bronchialkarzinom · Doz. Dr. Zimmermann, Breitscheidstraße 41, Bernau: Lehrtherapie und Supervision 8. Donnerstag · Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg: 14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam · Demo-Raum Klinik für Pneumologie Treuenbrietzen: 14.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil Bronchialkarzinom · HELIOS Klinikum Bad Saarow: 8.00 Uhr Optimierte Verzahnung Pflege/Ärztlicher Dienst 15. Donnerstag · Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg: 14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam · Demo-Raum Klinik für Pneumologie Treuenbrietzen: 14.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil Bronchialkarzinom 9. Freitag 17. Samstag 10. Samstag 18. Sonntag 11. Sonntag 19. Montag · Klettwitz: 19. – 23.2. Psychiatrische Krankheitslehre 16. Freitag · Doz. Dr. Zimmermann, Breitscheidstraße 41, Bernau: Lehrtherapie und Supervision 23. Freitag · Potsdam: 23./24.2. Suchtmedizinische Grundversorgung · Neuruppin: Echohospitationen · Kongresshotel am Templiner See: 23./24.2. Neue Versorgungskonzepte in der Onkologie 2. Freitag 3. Samstag · Bad Saarow: 3./4. und 10./11.2. EEG-Seminar 4. Sonntag 5. Montag · MR Dr. Scheerer, Dipl.-Med. Dietrich, Müncheberger Straße 11, Strausberg: 19.30 Uhr Balint-Gruppenarbeit 6. Dienstag · Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg: 14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam · Städtisches Klinikum Brandenburg, Konferenzraum: 15.30 Uhr Akutes und chronisches Nierenversagen · Dr. Kerber, Dessauer Straße 12, Luckenwalde: 19.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit 7. Mittwoch · Konferenzzimmer Heinrich-Heine-Klinik Neu Fahrland: 13.00 Uhr Interdisziplinäre Schmerzkonferenz · Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam, Raum C220: 15.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorboard Bronchialkarzinom · Demonstrationsraum Radiologie Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam: 14.00 Uhr Interdisziplinäre Gefäßkonferenz · Städtisches Klinikum Brandenburg: 16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium · Dr. Kirchner, Finsterwalder Straße 62, Cottbus: 16.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit · MR Dr. Loesch, Großbeerenstraße 109, Potsdam: 20.00 Uhr Qualitätszirkel Potsdamer Psychotherapeuten · Hörsaal Institut für Pathologie Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam: 14.00 Uhr Interdisziplinäre Tumorkonferenz · Ost-Brandenburgisches Tumorzentrum Bad Saarow: 15.45 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil · Institut für Radiologie Klinikum Frankfurt (Oder): 15.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorboard · Hämato-onkologische Tagesklinik Uckermark Schwedt: 15.30 Uhr Interdisziplinäre onkologische Konsile · Demonstrationsraum Radiologie (Z-Haus) Ruppiner Kliniken Neuruppin: 15.30 Uhr Onkologisches Konsil · Demonstrationsraum Radiologie Carl-Thiem-Klinikum Cottbus: 15.30 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil 32 Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2007 · 17. Jahrgang 12. Montag · Bernau: 12. – 23.2. Sozialmedizin Aufbaukurs C · Dipl.-Med. Weischet, R.-Luxemburg-Straße 30, Neuruppin: 19.30 Uhr Balint-Gruppenarbeit 13. Dienstag · Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg: 14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam · Städt. Klinikum Brandenburg, Demonstrationsraum Radiologie: 15.15 Uhr Klinisch pathologischanatomische Konferenz 14. Mittwoch · Cottbus: 4-Stunden-Röntgen-Aktualisierungskurs · Sana-Kliniken Sommerfeld, Raum G 11: 15.30 Uhr Interdisziplinäre Schmerzkonferenz · Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam, Raum C220: 15.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorboard Bronchialkarzinom · Demonstrationsraum Radiologie Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam: 14.00 Uhr Interdisziplinäre Gefäßkonferenz · Städtisches Klinikum Brandenburg: 16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium · Doz. Dr. Zimmermann, Breitscheidstraße 41, Bernau: 18.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit · Hörsaal Institut für Pathologie Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam: 14.00 Uhr Interdisziplinäre Tumorkonferenz · Ost-Brandenburgisches Tumorzentrum Bad Saarow: 15.45 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil · Institut für Radiologie Klinikum Frankfurt (Oder): 15.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorboard · Hämato-onkologische Tagesklinik Uckermark Schwedt: 15.30 Uhr Interdisziplinäre onkologische Konsile · Demonstrationsraum Radiologie (Z-Haus) Ruppiner Kliniken Neuruppin: 15.30 Uhr Onkologisches Konsil · Demonstrationsraum Radiologie Carl-Thiem-Klinikum Cottbus: 15.30 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil · Städt. Klinikum Brandenburg, Radiologischer Röntgendemoraum: 15.45 Interdisziplinäre Tumorkonferenz · Evang. Krankenhaus für Geriatrie Potsdam: 16.00 Uhr Prothesenversorgung nach Amputation 20. Dienstag · Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg: 14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam · Städtisches Klinikum Brandenburg, Konferenzraum: 15.30 Uhr Nierenarterienstenose 21. Mittwoch · Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam, Raum C220: 15.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorboard Bronchialkarzinom · Demonstrationsraum Radiologie Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam: 14.00 Uhr Interdisziplinäre Gefäßkonferenz · Städtisches Klinikum Brandenburg: 16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium · Konferenzraum MEDIAN-Klinik Dahlwitz-Hoppegarten: 12.00 Uhr Interdisziplinäre MEDIAN Schmerzkonferenz · MR Dr. Loesch, Großbeerenstraße 109, Potsdam: 17.30 Uhr Balint-Gruppenarbeit · Dr. Steger, Clara-Zetkin-Straße 68, Rathenow: Qualitätszirkel Psychosomatik/Psychotherapie · Hörsaal Institut für Pathologie Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam: 14.00 Uhr Interdisziplinäre Tumorkonferenz · Ost-Brandenburgisches Tumorzentrum Bad Saarow: 15.45 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil · Institut für Radiologie Klinikum Frankfurt (Oder): 15.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorboard · Hämato-onkologische Tagesklinik Uckermark Schwedt: 15.30 Uhr Interdisziplinäre onkologische Konsile · Demonstrationsraum Radiologie (Z-Haus) Ruppiner Kliniken Neuruppin: 15.30 Uhr Onkologisches Konsil · Demonstrationsraum Radiologie Carl-Thiem-Klinikum Cottbus: 15.30 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil · Feuer- und Rettungswache Brandenburg: 17.00 Uhr Infektionstransport 22. Donnerstag · Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg: 14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam · Demo-Raum Klinik für Pneumologie Treuenbrietzen: 14.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil Bronchialkarzinom 24. Samstag · Echo-Prüfungsvorbereitung Asklepios Fachklinikum Teupitz: 9.30 Uhr 7. Teupitzer Schlaganfall-Kolloquium 25. Sonntag 26. Montag · Potsdam: 26.2. – 4.3. Extremitätendoppelkurs Ä1 27. Dienstag · Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg: 14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam 28. Mittwoch · Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam, Raum C220: 15.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorboard Bronchialkarzinom · Demonstrationsraum Radiologie Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam: 14.00 Uhr Interdisziplinäre Gefäßkonferenz · Städtisches Klinikum Brandenburg: 16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium · F. Pickert, Buschmühlenweg 3, Frankfurt (Oder): 20.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit · MR Dr. Loesch, Großbeerenstraße 109, Potsdam: 19.15 Uhr Qualitätszirkel „Psychosomatik“ · Hörsaal Institut für Pathologie Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam: 14.00 Uhr Interdisziplinäre Tumorkonferenz · Ost-Brandenburgisches Tumorzentrum Bad Saarow: 15.45 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil · Institut für Radiologie Klinikum Frankfurt (Oder): 15.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorboard · Institut für Radiologie Klinikum Frankfurt (Oder): 14.00 Uhr Fallbesprechung in der Diagnostik von Erkrankungen der Mamma · Hämato-onkologische Tagesklinik Uckermark Schwedt: 15.30 Uhr Interdisziplinäre onkologische Konsile · Demonstrationsraum Radiologie (Z-Haus) Ruppiner Kliniken Neuruppin: 15.30 Uhr Onkologisches Konsil · Demonstrationsraum Radiologie Carl-Thiem-Klinikum Cottbus: 15.30 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil · Städt. Klinikum Brandenburg, Radiologischer Röntgendemoraum: 15.45 Interdisziplinäre Tumorkonferenz · Kreiskrankenhaus Perleberg: 17.00 Uhr Onkologisches Konsil Umschlag_Januar_2007.qxd 21.12.2006 Standortbestimmung – aktuelle Trends in der Kardiologie 09:46 Seite 3 7. Kardiologie Symposium 2007 19. – 20. Januar 2007 InterContinental Berlin Wissenschaftliche Leitung: Dr. med. O. Göing, Sana Klinikum Lichtenberg Prof. Dr. med. Dr. h. c. R. Hetzer, Deutsches Herzzentrum Berlin Prof. Dr. med. D. Horstkotte, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum I. Forum für Assistenzpersonal in der Kardiologie Freitag, 19.01.2007, 16:00 bis 18:45 Uhr Qualitätsmanagement in der interventionellen Kardiologie Vorsitz: E. Feldkamp, Bad Rothenfelde Herzkatheterleitstelle Schüchtermann-Klinik Weitere Infos/ Anmeldung unter: R•F Rochus Fisches GmbH Pariser Ring 37 76532 Baden-Baden www.rochusfisches.de www.rochusfisches.de/_bmik Samstag, 20. Januar 2007, 09:00 bis 15:45 Uhr Workshop I: Notfallmanagement B. Lamp, Bad Oeynhausen/S. Götze, Berlin • Lebensbedrohliche Rhythmusstörung • Kreislaufunterstützung im Schock – medikamentös/mechanisch (IABP u. a.) • Ablauforganisation im Notfall Begrüßung: Dr. med. O. Göing, Berlin Workshop II: Assistenz im Katheterlabor S. Dreysse, Berlin/M. Wiemer, Bad Oeynhausen • Patientenführung • Monitoring • Materialverwaltung und Einsatz • Dokumentation • Stammzelltherapie bei jeder Form der Herzinsuffizienz? C. Tschöpe, Berlin • Dyspnoe zwischen Subjektivität und harten Leitlinien E. Fleck, Berlin • Denn sie wissen nicht was sie tun. Die nicht-medikamentöse Therapie der Mitralklappeninsuffizienz und Aortenklappenstenose soll dem Chirurgen vorbehalten bleiben Pro: R. Hetzer, Berlin Contra: E. Grube, Siegburg II. Satellitensymposium (BIOTRONIK) Freitag, 19.01.2007, 17:15 bis 18:45 Uhr I. Sitzung Neues von der Herzinsuffizienz Vorsitz: R. Hetzer, Berlin E. Fleck, Berlin Innovationen in der Kardiologie Vorsitz: E. Fleck, Berlin/D. Horstkotte, Bad Oeynhausen • Ambulante telemetrische Arrhythmie- und Herzinsuffizienzüberwachung: Was ist das? Wer profitiert?/Wichtig für IV-Verträge? W. Jung, Villingen-Schwenningen • Die vulnerable Plaque – neue Technologien zur diagnostischen und therapeutischen Problemlösung R. Erbel, Essen • „Inside“-Daten von DES-Studien E. Grube, Siegburg III. Gesundheitspolitisches Forum Freitag, 19.01.2007, 19:15 bis 21:20 Uhr Weiter so im Gesundheitswesen oder Systemwechsel? Die Reform auf dem Prüfstand Vorsitz: O. Göing, Berlin/D. Horstkotte, Bad Oeynhausen Schirmherr: Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislaufforschung e. V. Symposium mit Fachvorträgen ausgewählter Experten und Konferenzschaltung in die Herzkatheterlaboren Bad Oeynhausen und Lichtenberg • Sichtweise der Uniklinika J. R. Siewert, München • Sichtweise der Krankenhausärzte A. Ekkernkamp, Berlin • Sichtweise des BNK F. de Haan, Solingen • Sichtweise der Privaten Krankenhausträger R. Schwarz, München • Sichtweise der GKV H. Möhlmann, Berlin • Sichtweise der Politik K. Lompscher, Berlin II. Sitzung Interventionskardiologie live – Übertragungen aus den Herzkatheterlaboren Bad Oeynhausen und Berlin-Lichtenberg Vorsitz: O. Göing, Berlin D. Horstkotte, Bad Oeynhausen III. Sitzung Ungelöste Probleme der Kardiologie Vorsitz: H.-P. Schultheiss, Berlin D. Horstkotte, Bad Oeynhausen • Wer soll nach Barcelona 2006 überhaupt noch einen DE-Stent bekommen? H.-P. Schultheiss, Berlin • Die Leitlinien helfen nur bedingt – Heparine und orale Antikoagulantien: Wann gebe ich was und wie lange? C. Piper, Bad Oeynhausen • Die Leitlinien helfen nur bedingt – ASS, Clopidogrel und orale Antikoagulation: Wie lange Clopidogrel, wann kann ich was absetzen? H. Darius, Berlin Zusammenfassung und Verabschiedung Dr. med. O. Göing, Berlin