Kliniken Nordoberpfalz AG Zentralapotheke Klinikum Weiden
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Kliniken Nordoberpfalz AG Zentralapotheke Klinikum Weiden
Pharmazeutische Betreuung der Therapie mit oralen Zytostatika Franziska Baier, Monika Höllriegl, Brigitte Kastner, Dr. Werner Speckner (Apotheke Klinikum Weiden) Die Idee: Im Dezember 2010 startete das Projekt in der Zentralapotheke des Klinikums Weiden. Patienten, die ihre Chemotherapie in oraler Form einnehmen, wurden anhand von eigens entworfenen Patienteninformationen zu ihrer Medikation beraten und aufgeklärt. Dabei ging es in erster Linie darum, durch den richtigen Umgang mit dem Medikament die Therapiesicherheit zu erhöhen und einen Therapieerfolg zu ermöglichen. Ablauf: Nach Eingang des Sonderbestellscheins in der Apotheke wird eine entsprechende Patienteninformation ausgedruckt (Abb. 1) und individuell für den Patienten ausgefüllt (Name, Datum, Dosierung). Auch ein Feedback-Bogen wird dazugelegt und zusammen mit den Tabletten (Abb. 2) von einem am Projekt teilnehmenden Apothekenmitarbeiter zum Patienten gebracht. Das Beratungsgespräch wird direkt am Krankenbett durchgeführt. Anhand der Patienteninformation wird die Dosierung erklärt, auf individuelle Wechselwirkungen und allgemein mögliche Nebenwirkungen hingewiesen und dem Patienten angeboten, sich bei weiteren Fragen an die Apotheke zu wenden. Um den Nutzen des Projekts bewerten zu können, wird abschließend ein Feedback eingeholt und ausgewertet. Abb. 2: Statistik eingenommener Zytostatika Abb. 1: Patienteninformation Temozolomid; 1 Hydroxycarbamid; 2 Estramustin; 1 Sorafenib; 1 Imatinib; 1 Sunitinib; 1 Orale Zytostase: Die Therapie mit oralen Zytostatika gewinnt immer mehr an Bedeutung und hat auch stationär für den Patienten einige Vorteile gegenüber der parenteralen Chemotherapie. Aber nur durch eine gute Compliance kann die Behandlung Erfolg zeigen. Dazu müssen die Patienten gut angeleitet werden. Orale Zytostatika sind keine gewöhnlichen Tabletten, sondern hoch wirksame Mittel zur Bekämpfung eines Krebsleidens. Um konstant optimale Blutspiegel zu erreichen, sollten die Tabletten immer zur gleichen Tageszeit und unter den vom Hersteller angegebenen Bedingungen eingenommen werden. Zytostatische Wirkstoffe haben ein erhöhtes Wechsel- und Nebenwirkungsrisiko. Nach sorgfältiger Überprüfung sollte darüber offen, aber ohne Angst einzuflößen, aufgeklärt werden. Nur wenn der Patient das nötige Wissen besitzt, kann er an einer Erfolg versprechenden Therapie mitwirken! Erlotinib; 1 Validierung: Über einen Zeitraum von 4 Monaten wurden 8 Patienten zu ihrer oralen Zytostase beraten. Aufgrund unterschiedlicher persönlicher Voraussetzungen war es nicht bei allen Patienten möglich, ein ausreichendes Feedback zu erhalten. Die Hälfte der Patienten wurden vorher noch nie über ihre Medikation aufgeklärt und war froh über die Beratung. 50 % wünschen sich einen derartigen Service auch weiterhin (Abb. 3). Abb. 3: Auswertung des Feedbacks Möchten Sie auch in Zukunf t durch die A potheke beraten w erden? Ja Nein Keine Angabe Hat Ihnen das Gespräch mit dem A potheker geholf en? Haben Sie sich bereits vorher über Ihr Medikament inf ormiert? A nzahl P atienten 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Fazit: Der theoretische Teil des Projekts (das Entwerfen der Patienteninformationen) nahm zwar viel Zeit und Aufwand in Anspruch, ließ sich aber problemlos bewältigen. Der praktische Teil hingegen (das Aufklären der Patienten) brachte einige Hürden mit sich. Nicht immer war es möglich, einen geeigneten Patienten auch zu beraten. Mangelnde interne Kommunikation, eine zu kurze Aufenthaltsdauer (auch durch Versterben des Patienten) oder der krankheitsbedingte Zustand des Patienten waren dabei die größten Probleme. Das Feedback der Patienten zeigt aber, dass es sich lohnt auf diesem Gebiet weiter zu arbeiten und die Situation zu verbessern! Kliniken Nordoberpfalz AG Zentralapotheke Klinikum Weiden Söllnerstr. 16, 92637 Weiden