Erfahrungsbericht Zaragoza
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Erfahrungsbericht Zaragoza
Erfahrungsbericht über Studienaufenthalt in Zaragoza von Nicole Benz im Wintersemester 2002/03 (BWL) Anreise Nach Zaragoza kann man am besten mit dem Auto, dem Autobus oder dem Flugzeug reisen. Die Reise mit dem Auto bietet sich sehr an, da für ein Semester oder gar ein Studienjahr meist allerhand an Zeug benötigt wird. Doch aufgrund der Autobahngebühren, sofern man die Autobahnen benutzt, kann diese Reise recht kostspielig sein. Zaragoza liegt etwa 1500 km von Würzburg entfernt, d.h. entspricht ca 15 Stunden reine Fahrzeit mit dem Auto. Man muss wohl ca. 3 mal volltanken, bis man in Zaragoza ist inkl. der ersten Tankfüllung in Würzburg. Bei einem 40 l Tank bedeutet das ca. 130 Euro, d.h. hin und zurück 260 Euro. Dazu kommt dann noch die Autobahngebühr- ca. 180 Euro. Mit dem Flugzeug kann man gemütlich bis Madrid oder Barcelona fliegen und reist dann weiter per Autobus nach Zaragoza. Das Autobusnetz ist in Spanien sehr gut ausgebaut. Von Zaragoza bis nach Madrid oder Barcelona dauert es ca. 2 bis 2,5 Stunden mit dem Bus für ca. 20 Euro für ida und vuelta. Die Reisebusgesellschaft die ich weiter empfehle hält weitere Informationen unter www.alsa.es bereit. Auf jeder Busreise wird ein Film gezeigt und mir ist es auch öfter passiert, daß ich andere Erasmusstudenten getroffen habe. Zaragoza hat auch einen Flughafen. Die Flüge direkt nach Zaragoza oder von der Stadt weg sind aber sehr überteuert und von daher nicht zu empfehlen. Von Madrid oder Barcelona kommt man auch mit dem Zug nach Zaragoza. Doch ich vermute, daß es mit dem Zug teurer ist. (Infos zu den Zügen unter www.horarios.renfe.es/hir/index.html) Wer mit dem Flugzeug fliegt muß vorher mit einkalkulieren das daß Gepäck 20 Kilo nicht überschreiten darf . Es gibt auch internationale Autobusgesellschaften mit denen man von deutschen Städten aus über Frankreich nach Spanien fahren kann. Der Vorteil bei den Autobusen ist, daß man zwei Koffer und ein Handgepäckstück mitnehmen kann, wobei das Gewicht der beiden Koffer keine Rolle spielt. (Mehr Infos z.B. unter www.eurolines.de) Allerdings sollte man damit rechnen , daß man im Bus nicht die allerbeste Gesellschaft hat, doch auch ich bin wieder heil in der Heimat angekommen, auch wenn Personen an Bord waren die sich an der Grenze zu Frankreich nicht ausweisen konnten und Polizisten den Bus nach Drogen durchsucht haben. Dafür kostet hin und Rückfahrt ca. 150 Euro. Vielleicht hast Du ja Glück wie ich und triffst einen anderen Erasmustudenten dann vergeht die Fahrt von ca. 18 Stunden (Zaragoza-Frankfurt) wie im Flug. Vor Ort in Zaragoza Wohnen in Zaragoza Es gibt die Möglichkeit im Studentenwohnheim zu wohnen oder in eine WG zu ziehen. Ersteres ist wie ich finde recht teuer. Ich kenne das Studentenwohnheim Madre Cerbruna (oder so ähnlich), da sind Mahlzeiten inklusive, es gibt ein Telefon in der Eingangshalle und wenn man angerufen wird, wird man über Lautsprecher ausgerufen. Jedes Zimmer verfügt über Internet-Standleitung. Alles zusammen macht ca. 450 Euro. Wer sich für ein Zimmer im Wohnheim interessiert kann sich unter wzar.unizar.es/inter/alojamiento/aloja.form ein Zimmer reservieren lassen. Am besten so früh wie möglich. Wohngemeinschaft Die meisten Erasmusstudenten wohnen meiner Erfahrung nach in WG’s. Die spanischen Studenten leben meist eher noch mit ihrer Familie, falls diese in Zaragoza lebt. Aushänge für Zimmerangebote findet ihr in den Fluren und Treppenhäusern der Faculdad de Empresariales oder in der Ciudad Universitaria (sprich : Campus). Am Eingang des Campus ist ein kleines Infohäuschen und die halten für Euch die Adressen bereit. Ich selbst habe auch in einer WG gewohnt und habe diese mit zwei Französinnen geteilt. An Miete habe ich monatlich 200 Euro warm bezahlt und dieser Betrag liegt wohl über dem Durchschnitt, das heißt wohnen in der WG ist sehr ökonomisch. Außerdem ist man recht unabhängig, wenn man sich gut mit den Mitbewohnern arrangiert. Eins soll noch gesagt sein. In Zaragoza vermieten sehr viele Leute ihre Wohnungen schwarz, d. h. an der Steuer vorbei. Das ist wohl eher ungewöhnlich für uns Deutsche, aber dort eine Normalität und von daher muß man nicht in allen Fällen fürchterliches befürchten, bis auf das einige Leute den Studenten aus dem Ausland gerne das Geld aus der Tasche ziehen. Oft stimmen nämlich Preis - Leistungsverhältnis nicht, doch ein wenig Geduld und ihr werdet schon pfündig. Zur Wohnungssuche ist es sehr empfehlenswert einen Erasmus-Tutor mitzunehmen, gerade wenn ihr anfangs der Sprache nicht so mächtig seid, der kann Verständigungsprobleme beseitigen. Kontaktieren könnt ihr euren Tutoren bereits vor eurer Ankunft. Die E-mail Adressen findet ihr unter www.siempre.unizar.es/relint/inicioi.html. Der Tutor führt Euch auch gerne durch die Fakultät und beantwortet sämtliche Fragen. Telefon Die meisten Studenten besitzen ein mobiles Telefon. Viele Deutsche hatten ihr altes Handy aus der Heimat mitgebracht und eine spanische Karte eingesetzt. Man kann aber auch ein Handy vor Ort erwerben und es nach jeder Zeit für ca. 25 Euro frei schalten (Infos dazu in jedem Movi Star Geschäft) lassen, so daß es dann auch in Deutschland zu gebrauchen ist. Ein Festnetzanschluß ist recht kostspielig. Mir und meinen Mitbewohnerinnen wurde mitgeteilt, daß es auf ca. 90 Euro hinausläuft eine Leitung freischalten zu lassen. Auf der Rechnung standen dann aber leider 160 Euro Gebühren und man erklärte uns bei Telefonica, daß der Rest Steuern an die Regierung wären. Also lieber noch besser erkundigen, als wir das gemacht haben. Laßt euch lieber alles konkret vorrechnen bevor ihr Euch entscheidet. Am billigsten in die Heimat oder ins Ausland Telefonieren kann man mit Telefonkarten die man z.B. im Cibervi – Cafe auf der Gran Via erhält. Man zahlt für die Karte ca. 6 Euro und hat 150 Gesprächsminuten nach Deutschland. Internet In der Facultad de Empresariales gibt es zwei Computerräume im zweiten Stock, wo man im Internet surfen kann. Die Computer sind allerdings sehr langsam und oft muß man sich in eine Warteschlange einreihen. Internet kann man sich auch über Telefonica nach Hause bestellen (fester Betrag – solange surfen, wie man will ) oder man installiert sich Internet by call ca. 1,5 Cent die Minute(Installationsanweisungen im Telefonica Laden in dem Paseo de Independencia). Banken Ein Konto in einer spanischen Sparkasse oder Bank einzurichten ist was Überweisungstransaktionen aus dem Ausland angeht weniger zu empfehlen, da die Ursprungsbank sowie die Zielbank Gebühren berechnen. Aber erkundigen kostet ja nichts, vielleicht wird das in nächster Zukunft, aufgrund der EU günstiger. Einige Studienkollegen haben vor ihrer Reise nach Spanien ein Konto bei der Deutschen Bank eröffnet und konnten dann bei der Deutschen Bank in Zaragoza (z.B. Calle de la Constitucion) gebührenfrei abheben. Ich hatte diese Möglichkeit verpaßt und habe somit Geld von meinen deutschen Sparkassenkonto von einer spanischen Sparkasse abgehoben, da werden dann pro Transaktion ca. 5 Euro berechnet. Wer aber trotzdem ein Konto eröffnen möchte kann dies nur bei der Filiale der entsprechenden Bank oder Sparkasse die der eigenen Wohnung am nächsten ist. Und da sage mal einer wir in Deutschland sind bürokratisch ! Fortbewegung in Zaragoza In Zaragoza ist das städtische Busnetz sehr gut ausgebaut, eine Fahrt kostet ca. 0.65 Euro und man kann fahren wohin man will. Die Preise sind dort nicht wie hier an die Länge der Strecke gebunden. Günstiger wird es mit einem Sammelticket „Bonibus“, dies ist in den meisten Tabakläden erhältlich und reicht für zehn Fahrten und kostet etwa 3,6 Euro. Facultad de Ciencias Economicas y Empresariales und Campus Angekommen in der Fakultät könnt ihr Fabio Guiterrez den Erasmus Beauftragten in seiner Sprechstunde täglich von 12 –14 Uhr im Büro für Relaciones Internacionales im Erdgeschoß des Gebäudes aufsuchen. Er wird Euch über Einführungsveranstaltungen , Unternehmungen , Immatrikulation etc. aufklären – und übrigens spricht er so gut wie akzentfrei deutsch. In den Einführungsveranstaltungen kann man sehr gut neue Erasmusstudenten treffen. Mein Freundeskreis bildete sich aus diesen Treffen heraus und meine Mitbewohnerinnen lernte ich auf diesem Wege kennen. Die ersten drei Wochen der Vorlesungen könnt ihr Euch alle Veranstaltungen anschauen die Euch interessieren und nach drei Wochen schreibt man sich erst verbindlich ein. Die verbindliche Einschreibung bedeutet auch, daß man automatisch für die Klausuren am Ende des Semesters angemeldet ist. Wenn man keine verbindlichen Abmachungen mit der Heimatuni hat, kann man die Kurse wählen die einem lieb sind. Ich habe meine Kurse mit dem Ziel belegt diese in Würzburg anerkannt zu bekommen. Im Speziellen habe ich mir angeschaut welche ABWL und AVWL – Kurse in Würzburg angeboten werden und habe dann geschaut, welche Kurse diesen Inhalten mas o menos in Zaragoza entsprechen. Das hatte zur Folge das ich „Datos Multivariantes“ (Interesse an Statistik macht den Kurs angenehmer), entpricht Marktforschung, „Mikro 3“ (für Mathegenies- viele Beweise etc), enstpricht Mikro für Fortgeschrittene, „Teoria de los juegos economicos“ ( wenn die Vorlesung von Julio gehalten wird, unbedingt reinschauen – ein Professor mit Herz), entspricht Spieltheorie und „Crecimiento Economico“ (Professorin Dulce ist hart wie Stein, aber die Klausur war fair- man könnte das Gefühl haben, daß sie Erasmusleute nicht mag), entspricht Wirtschaftswachstum belegt habe. Angaben ohne Gewähr. Mir ist aufgefallen, das in der Uni sehr viel Wert auf Theorie, besonders in Spieltheorie, Wirtschaftswachstum und Mikro (sehr viel Mathe !!!) gelegt wird. In Marktforschung habe ich eine Hausarbeit geschrieben und es gab semesterbegleitende Tests. In meinen Kursen waren eher weniger Erasmusstudenten, so daß man auch eher mal mit Spaniern ins Gespräch kam. Typische Erasmusfächer sind z.B. „Comunicacion Comercial“, „Resursos Humanos“, Englisch etc. Diese Fächer legen auch mehr Wert auf Gruppenarbeit und entsprechende Präsentationen. Übrigens bieten die Professoren auch sogenannte Tutorien an. Diese sind allerdings anders zu verstehen als in Würzburg. Die Tutorien dort bedeuten, daß der Professor eine Sprechstunde in seinem Büro anbietet und Probleme und Fragen jeglicher Art zum Stoff in einem Gespräch geklärt werden können. Die Klausuren am Ende des Semesters werden in innerhalb von ca. 4 Wochen abgewickelt, wobei dieser Zeitraum zwei Klausurendurchläufe umfaßt. D.h. besteht man eine Klausur im ersten Durchlauf nicht, kann man diese im zweiten Durchgang noch mal versuchen oder man läßt sich mehr Zeit zum lernen und macht alle Klausuren erst im zweiten Durchlauf. Für beide Durchläufe ist man automatisch angemeldet. Mensa Eine Mensa gibt es in der o.g. Fakultät leider nicht, nur eine Cafeteria. Eine Mensa findet man auf dem Campus. Da bei mir die Wohnung näher war, als der Campus habe ich immer gekocht. Das ist sehr gut, um die spanische Küche mal auszuprobieren. Im Supermarkt gibt es günstigen Fisch oder Meerestiere. Bibliothek Aus der Bibliothek kann man sich alle benötigten Bücher leihen, allerdings nur für 7 Tage, oder vor Ort mit ihnen arbeiten. Ausleihen kann man die Bücher mit dem vorerst provisorischen Studentenausweis. Wer die Rückgabefrist verpaßt, wird bestraft, indem die überschrittenen Tage mit einer Zahl multipliziert werden und man innerhalb dieser Anzahl von Tagen keine Bücher mehr ausleihen darf. Gerade vor den Klausuren ist ein großer Run auf die Bibliothek, so daß man dann schon eine halbe Stunde vor Öffnung da sein sollte, um noch einen Platz zu ergattern. Kopierkarten gibt es in der Fakultät an der Information, für Kopierer im Gebäude der Bibliothek oder in der Fakultät. Spanischkurse Spanischkurse werden von der Uni und von der „Escuela de Idiomas“ angeboten. Ökomischer sind die Kurse der „Escuela de Idiomas“. Informationen zu den Spanischkursen an der Uni findet ihr unter wzar.unizar.es/zu/difusion/cursos_z.html. Ich habe einen semesterbegleitenden Kurs an der „Escuela de Idiomas“ belegt. Der kostete 90 Euro für ein Semester und man kann zwischen 1,5 Stunden Unterricht in den Morgenstunden und am Nachmittag wählen. In meinem Kurs waren ca. 15 Leute und der Professor heiterte uns täglich durch seine witzige Art auf. Am Ende des Semesters findet eine dreitätige Prüfung statt, in der wird Grammatik, Hörverständnis, Textverständnis, Schreiben und Sprechen abgeprüft und mit etwas Glück erhält man am Ende ein Zertifikat, welches den Dele Zertifikaten des Instituto Cervantes entspricht. Über den Termin des Aufnahmetests sollte man sich vorher telefonisch erkundigen. (Escuela de Idiomas, Tel. 0034-976 357 289) Freizeitgestaltung Sportaktivitäten Auf dem Campus gibt es einen Sportpavillon. Dort kann man sich am Anfang des Semesters ein Programm besorgen und sich für einen Kurs entscheiden. Im Vergleich zu Würzburg empfand ich die Kurse dort für sehr überteuert. Da man sozusagen eine Grundgebühr entrichten muß und dazu noch eine spezifische Kursgebühr. Ich hätte zu anfangs gerne Tennis gespielt , doch das war nicht zu bezahlen. Ein kleiner Tip, wer sich für Tennis oder ähnliches interessiert sollte sich an einen städtischen Verein wenden, das ist wesentlich billiger (Anmeldefristen für Semesterkurse beachten). (Infos unter www.zarademu.com) Ich hatte mich nach einigen Überlegungen entschieden einen Flamencokurs in der Tanzschule „Pilar Tocal“ zu machen. Der Kurs wurde von einem Zigeuner abgehalten, der den Flamenco im Blut hatte. Monatlich beliefen sich die Kosten auf ca. 50 Euro. Die letzten Monate besuchte ich ein Gymnastikstudio, wo man Step-Kurse, Aerobic oder Stretching-Kurse besuchen konnte. Das Studio heißt, so weit ich mich richtig erinnere „Gimnasia Gran Via“. Wenn man drei mal die Woche hin will kostet es 37 Euro im Monat und zwei Mal die Woche 35 Euro. Kino/Theater Kinos gibt es zahlreich in Zaragoza. Programme zu den aktuellen Filmen liegen in der Fakultät an der Information aus. In Zaragoza wird in den Kinos meistens nur ein Film gezeigt. Kino kostet so um die 4 Euro. An den Wochenenden liegen die Preise höher, wie hier zu Lande. Das Theater Municipal ist sehr sehenswert. Die Stücke wechseln alle paar Wochen und sind auch durchaus erschwinglich. Restaurants und Tapabars Essen gehen kann man in Spanien erst ab 21 Uhr. Vorher gehen die Spanier in die Bars und Essen Tapas (kleine Häppchen). Das sollte man sich auch auf keinen Fall entgehen lassen, bei den zahlreichen Varianten der Tapas kommt jeder auf den Geschmack. Es gibt durchaus Restaurants, in denen man vor 21 Uhr was zu essen bekommt, doch da sitzt man dann wohl eher ziemlich alleine. Einige Restaurants bieten Menüs an, mittags wie abends, man zahlt einen festen Preis z.B. 8 Euro und erhält eine Vorspeise, Hauptspeise, Nachtisch und Brot, Wasser und Wein inklusive. Ein typisch spanisches Restaurant welches diese Menüs anbietet, heißt „Gueteria“ und ist in der Straße Madre Vedruna. Studentenpartys Studentenpartys werden jeden Donnerstag im „Tierra“ (Barrio : Casco Viejo), im „Boxes“ ( Barrio : La Zona) und in der „Casa de los Locos“ (Casco Viejo) angeboten. In der Facultad hängen meißt zahlreiche Plakate die auf diese Partys hinweisen. Wer gerne Salsa tanzt oder das gerne lernen möchte sollte ins Tropico in der Calle Dato. Da gibt es jeden Mittwoch Salsakurse ab 21 Uhr. Reisen Reisen kann man von Zaragoza aus super ! Da Zaragoza im Zentrum des Vierecks der Städte Bilbao, Barcelona, Valencia und Madrid liegt kann man diese Städte recht schnell und günstig mit dem Autobus bereisen. Es bieten sich vor allem eigenständige Wochenendtrips an. Dazu gibt es wieder mehr Infos unter www.alsa.es zu den Autobusen. In Barcelona findet man im Altstadtviertel zahlreiche Jugendherbergen, die Übernachtung kostet ca. 15 Euro pro Person mit Frühstück und die „Las Ramblas“ sind um die Ecke. In Madrid und Valencia dreht es sich um ähnliche Kosten. Die Facultad organisiert ebenfalls Reisen für Erasmusstudenten. In meinem Semester ging es nach Andalusien und Salamanca. Vorteil : die Reisen sind bereits organisiert und meist sehr kostengünstig. Sehr reizvoll ist auch die Berglandschaft der Pyrenäen, der man in Städten wie Huesca und Jaca bereits näher kommt. Wer das Meer liebt, fährt am besten nach San Sebastian (sehr kulturell), Barcelona (kulturell und viele Freizeitmöglichkeiten) oder Salou (sehr touristisch). Parks Der Park „Prima de Rivera“ ist sehr beliebt bei den Joggern oder Spaziergängern und ist der größte Stadtpark Zaragozas. Ir de compras Einkaufen gehört in Zaragoza auch auf jeden Fall zur Freizeitgestaltung, da Zaragoza „la ciudad de compras“ genannt wird, d. h. hier reihen sich zahlreiche Läden aneinander, besonders am „Paseo las Damas“ und am „Paseo de la Independencia“. Zara, Mango, Corte Ingles, zahlreiche Schuhgeschäfte etc. versuchen sich in ihrem Verständnis für Mode zu überbieten. Auch in den Einkaufszentren wie „La Gran Casa“ etc. läßt es sich sehr bequem einkaufen und den ganzen Tag verbringen mit Geschäften, Kinos und Restaurants vor Ort. Ich hatte das Glück und habe den Winterschlußverkauf Ende Januar bis Mitte Februar miterlebt und die „Rebajas“ bis zu 50 % machen das Ganze zu einem unvergeßlichen Einkaufserlebnis. Kultur und Geschichte Zaragozas Kirche Basilica de Pilar Das Wahrzeichen Zaragozas ist die Kirche Basilica de Pilar, die am Ufer des Ebro liegt. Die Entstehung dieser Kirche geht auf die Sage zurück, nach der die Jungfrau Maria einem Mann erschienen sei und sie eine Säule (spanisch : Pilar) bei sich hatte. Auf dieser Pilar wurde daraufhin die Kirche zu Ehren der Mutter Gottes errichtet. Zu Ehren der Jungfrau del Pilar findet jedes Jahr Angfang Oktober das einwöchige Fest der Pilar statt. In dieser Woche finden auf dem Platz vor der Kirche und auf anderen Plätzen und zahlreichen Straßen der Stadt zahlreiche Konzerte, Tanzdarbietungen sowie Theatervorführungen statt. Der krönende Abschluß dieses Festes ist am 12.10. die „Ofrenda de las Flores“ auf dem Plaza del Pilar. Die Bevölkerung, in traditionelle Gewänder gehüllt, bringt der Jungfrau Pilar Blumen als Opfer. Diese Blumenopfer werden auf eine metallene Pyramide gesteckt an deren Spitze die Jungfrau Pilar steht. Die Millionen von Blumen bieten dem Betrachter ein malerisches Bild. Wenn Ihr Zeit habt, unbedingt mit den „Zaragozanos“ mitfeiern ! In der Kirche del Pilar bietet es sich an den Turm hinauf zu steigen und den herrlichen Blick über die Stadt zu genießen. Sehenswert sind auch die Lonja (frühere Markthalle) und das Rathaus am Plaza de Pilar, sowie vor allem die Catedral San Salvador - La Seo. Aljaferia Die Festung am Westrand der Stadt ist ein Überbleibsel der maurischen Besatzungszeit. Der orientalische Stil bietet einen starken Kontrast zum übrigen Stadtbild. Resumen Mir hat mein sechsmonatiger Aufenthalt in Zaragoza sehr gut gefallen. Zaragoza bietet nicht so viele kulturelle Dinge wie zum Beispiel Barcelona, aber meiner Meinung nach aufgrund der geringeren Größe übersichtlicher, sicherer und zum leben angenehmer und hält stets ein schönes Fest (Pilar !) für seine Bewohner und Besucher bereit. Zaragoza ist nicht sehr touristisch, d.h. eine Stadt voll von spanischem Leben und das empfand ich als sehr interessant. Und die „Zaragozanos“ sind schon echt ein nettes Völkchen. Gerade über das Erasmus - Programm bekam ich die Möglichkeit junge Menschen aus verschiedenen Ländern zu treffen was ich als sehr bereichernd empfand. Man trifft sich dann zum Beispiel mal zu einem Essen und jeder bringt eine Spezialität aus seinem Land mit. Es ist schon eine tolle Erfahrung, wie man von Tag zu Tag immer mehr in die spanische Sprache, den Alltag dort und in die Kultur hineinwächst. ...und es ist immer wieder schön, sich an diese fantastische Zeit zurückzuerinnern !!! Wenn Du weitere Fragen hast, schreibe einfach eine E-mail an : [email protected] oder rufe mich an in Würzburg unter 0931/6194184 Viel Spaß in Spanien und grüßt mal Zaragoza von mir !!! Nicole Benz