Der Gebrauchshund 1/2011 - con todos los santos
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Der Gebrauchshund 1/2011 - con todos los santos
12 ISPU-Weltmeisterschaft Fotos: Jürgen Rixen ISPU-Weltmeister 2010: Bernhard Reinelt mit Grande con todos los santos Der Gebrauchshund • 1/2011 Alfred Hupfauer Hattrick! Bernhard Reinelt gewann mit Grande con todos los santos zum dritten Mal die Weltmeisterschaft für Riesenschnauzer. Von Jürgen Rixen D ie 19. Weltmeisterschaft der Internationalen Schnauzer Pinscher Union (ISPU) fand vom 28. bis 31. Oktober 2010 in Haren (Ems) statt. Auf der Sportanlage im Stadtteil „Erika“ trafen sich 67 Hundeführer aus 11 Ländern. Mit 34 Teilnehmern war das deutsche Team eindeutig in der Überzahl, gefolgt von 9 Hundeführern aus Österreich und 7 aus der Schweiz. Die ISPU-WM ist ein großes Familientreffen, denn jeder, der möchte, darf melden. Eine Qualifikation für den Wettbewerb gibt es nicht, eine abgelegte SchH 3 reicht. Entsprechend reduziert waren die Leistungen der Teams, die im Endergebnis die hintere Hälfte der Ergebnisliste belegten. 22 Hunde konnten den Wettbewerb nicht erfolgreich beenden. Die WM fand nach 2005 zum zweiten Mal in Haren statt. Wie auch schon die VDH DM 2008 hatte die PSK-Ortsgruppe unter der Leitung von Hermann Krüssel und Hans Günther Kuhr eine tolle Organisation hingelegt und so einen harmonischen Ablauf garan- tiert. Für das teilweise schlechte Wetter konnten sie nichts. Als Prüfungsleiter agierte Ralf Achilles. Die Fährte richtete der Österreicher Albert Ritter. Er vergab 15 „vorzüglich“ und konnte die Leistungen von Bernhard Reinelt mit Grande con todos los santos, Regina Ebert mit Axel von Re Ma To und Frank Rebstock mit Timo von Elberfeld mit der höchsten Bewertung „99 Punkte“ belohnen. Albert Ritter: „Wir hatten hervorragendes Fährtengelände zur Verfügung. Auch die Organisation durch den Veranstalter war super. Die Fährtenleger haben die Fährten korrekt gelegt. Aufgrund des leichten Geländes haben wir natürlich Spitzenleistungen gesehen. Es waren aber auch konditionelle Probleme zu beobachten. Drei Hunde haben leider nicht bestanden, die haben aber wirklich nicht gesucht. Das herausragende Problem war eigentlich die Gegenstandsarbeit, die nur von etwa 20 Prozent der Hunde korrekt gezeigt wurde. Der Rest hatte dort Mängel, was auf dem Gelände eigentlich nicht sein darf.“ Der Tscheche Theodor Krajci bewertete die Unterordnung. Das einzige „Vorzüglich“ in seiner Abteilung ging an Michael Wolf mit Zora vom Lindelbrunn. Krajci besprach die Vorführungen in Deutsch, welches er leider nur rudimentär beherrscht. Aber man verstand meist, was er meinte. Albert Ritter (Archivfoto) Statistisches Theodor Krajci Geführt wurden 17 Hündinnen und 50 Rüden. Den Schutzdienst bewertete Alfred Hupfauer. Drei „vorzüglich“ gab es in seiner Disziplin. Viele Richter haben so ihre eigene Jüngster Hund: Flash vom Hatzbachtal, Wt.: 24.04.2008 Ältester Hund: Fuzzy vom Hatzbachtal, Wt.: 17.09.2002 1/2011 • Der Gebrauchshund Marotte, Richter Hupfauer nannte am Ende seiner Besprechung auch die Nachkommastellen und rundete dann öffentlich auf. Teilweise fehlerhaft war seine Bewertung des Rückentransports. Viele Hundeführer hielten einen deutlich zu großen Abstand zum Helfer und wurden dafür nicht kritisiert (fünf Schritte Abstand sind erstaunlich gering). Unverständlich, dass Leistungsrichter zur Beurteilung des Abstands nicht einfach zwei Markierungen auf den Rasen zeichnen lassen. Als Schutzdiensthelfer agierte im ersten Teil Nicolas Krauße. Er ist 33 Jahre alt, 1,65 m groß und wiegt 71 kg. Krauße hatte im letzten Jahr den zweiten Teil der dhv DM gehetzt und dort so seine Schwierigkeiten. Im ersten Teil der ISPU-WM fühlte er sich sichtlich wohl, hetzte tadellos und sportlich fair. Im zweiten Teil war der Tscheche Josef Kubec eingesetzt. Er ist 36 Jahre, 1,82 cm groß und 90 kg schwer. Hundesport betreibt er seit seinem 12. Lebensjahr. Er hetzte recht belastend und brachte auf der langen Flucht so manchen Hund zum Bremsen. Dominiert wurde die Veranstaltung vom Zwinger „Hatzbachtal“. 14 Hunde hatte Züchter Helmut Losekam zum Wettbewerb beigesteuert. Mit jeweils sieben Hunden waren die Zwinger „von Elberfeld“ und „Grande con todos los santos“ am Start. Der einzige Pfeffer-Salz-Riesenschauzer im Starterfeld, GrobiJana von Amber, konnte leider nur in der Fährtenarbeit überzeugen. Dort kam die Hündin auf 98 Punkte. Das Zusammenspiel mit ihrem Hundeführer Frank Mattis (Deutschland) in Abteilung B war nicht erfolgreich. GrobiJana wich schon in der Freifolge mehrfach vom Fuß ab, blieb bei der Sitzübung stehen und lief dafür dann beim Steh komplett ISPU-Weltmeisterschaft 13 higen Lauerstellung griff Xerro den Helfer dann wuchtig an und setzte einen vollen Griff. Überzeugend auch die anschließende Beißphase. In der letzten Bewachungsphase hielt es den Rüden dann nicht mehr – er begann zu bellen, ließ sich aber gut abstellen und zeigte einen schönen Seitentransport. 96 Punkte. Weltmeister 2010 wurde der Weltmeister der beiden Vorjahre – Bernhard Reinelt (Österreich) mit dem selbst gezüchteten Grande con todos los santos. 99 Punkte erzielten die beiden in der Fährte und schufen sich damit ein gutes Polster für B und C. In der Freifolge hätte man sich noch etwas mehr Konzentration des Rüden auf den Hundeführer gewünscht. Zu Beginn des Laufschrittes prellte Grande leicht vor, korrigierte sich dann aber. Die Kehrtwendungen gestaltete er aktiv und flüssig, beim Anhalten setzte er sich schnell und frei ab („sehr gut“). Die Entwicklung zur Sitzübung geriet ein wenig un- Xerro vom Hatzbachtal Holz aber deutlich an der Hundeführerin an. In die Endgrundstellung wechselte er kurz vor dem Hörzeichen etwas zu langsam. Auch die beiden Apportierarbeiten über die Geräte zeigte Xerro sicher und diesmal mit hoher Geschwindigkeit. Hier hätte er beim Rückweg über die 1-mHürde das Holz nicht umlegen sowie es bei der Variante über die Kletterwand nicht noch einmal fallen lassen dürfen. Voraus lief der Rüde in recht verhaltenem Galopp, legte sich auf Hörzeichen aber schnell ab. Einen Punkt mehr als in A und B erzielte dieses Team im Schutzdienst. Eine schöne Revierarbeit bildete den Auftakt. Xerro ließ sich gut leiten und umlief die Verstecke schnell und eng. Er stellte sofort stabil, hätte aber schneller mit dem Verbellen beginnen und bei Annäherung der Hundeführerin auch anhaltend durchbellen müssen. Auf Abruf kam er blitzschnell aus dem Versteck, setzte sich aber zunächst vor die Hundeführerin und wechselte erst nach Heraustreten des Helfers an die korrekte Position. Die weitere Führigkeit in diesem Schutzdienst war dann aber – mit Ausnahme des Rückentransports – tadellos. Die Flucht vereitelte Xerro wirkungsvoll und mit vollem Griff. Nicht ganz so gut gelang ihm der Biss bei der Abwehr. Der 4 1/2 -jährige Rüde trennte Bernhard Reinelt und Grande con todos los santos. schnell, hätte dann aber besser bewachen müssen. Während des Rückentransports prellte Xerro vor, wehrte den Überfall dann mit einem energischen Angriff und gutem Biss ab. Das sah schon richtig gut aus! Trennen, Bewachen und Transport des Helfers waren nicht zu kritisieren. Aus der ru- Xerro vom Hatzbachtal 20 ISPU-Weltmeisterschaft Der Gebrauchshund • 1/2011 Grande con todos los santos harmonisch. Grande war zunächst unaufmerksam, zuckte dann sichtbar und konzentrierte sich nachfolgend besser auf seinen Hundeführer. Er setzte sich bei kleiner Führerhilfe schnell und frei ab („sehr gut“). Das Ablegen in der nächsten Teilübung geriet etwas langsamer, den Zulauf zum Hundeführer führte Grande schnell und mit dichtem, geradem Vorsitz aus. Korrekt und flott auch der Abschluss („vorzüglich“). Auch beim Steh reagierte der Rüde etwas zu langsam. Gute vier Schritte lief er nach. Tadellos hingegen wieder Zulauf und Abschluss („sehr gut“). Es folgten drei sehenswerte Apportier- übungen. Schnelles und sicheres Bringen, mit kraftvollen Sprüngen über die Geräte, zeigte Grande hier. Manko bei allen drei Varianten war die leicht schräge Endgrundstellung. Zudem begann der fünfjährige Rüde das dritte Bringen selbstständig und der Hundeführer schob das Hörzeichen „Bring“ nach. Nobody is perfect – auch der Schnauzer-Weltmeister nicht. Das Vorauslaufen geriet im ersten Teil etwas verhalten, dann zog Grande richtig durch, blieb beim Hörzeichen „Platz“ jedoch nur stehen und brauchte ein zweites Kommando. 93 Punkte. Den Schutzdienst mussten Bernhard Reinelt und sein Grande fast schon im Dunkeln absolvieren. Die Prüfungsleitung hatte entschieden, keine Vorführungen auf den nächsten Tag zu verschieben. So hatten denn Videofilmer und Fotografen nur schlechte Ausbeute – so professionell, dass Veranstalter auch an eine entsprechende Medienverwertung denken, geht es im Hundesport leider nicht zu. Bernhard Reinelt und Grande con todos los santos. 1/2011 • Der Gebrauchshund Grande con todos los santos Grande revierte schnell, umlief die Verstecke auf der rechten Platzseite aber mit deutlich zu großen Bögen. Er stellte sofort sicher und positionsstabil und verbellte bis zum Abrufen anhaltend. Grande kam schnell in die Grundstellung und ließ sich gut zum Startpunkt für die Fluchtvereitelung führen. Dort blieb er aber nicht liegen, sondern drückte sich langsam hoch und startete letztlich aus dem Steh. Die Flucht verhinderte er wirkungsvoll und mit vollem Griff. Bei der Abwehr geriet der Biss nicht ganz voll. Aus beiden Beißphasen trennte der Rüde sauber und bewachte dann aufmerksam. Diese Fixierung auf den Helfer litt aber ein wenig beim Herantreten des Hundeführers. Den Rückentransport zeigte dieses Team korrekt und mit richtigem Abstand zum Helfer. Grande ging dann dem angreifenden Helfer energisch entgegen, konnte aber auch bei dieser Kampfhandlung keinen ganz vollen Griff setzen. Trennen, Bewachen und die Führigkeit beim Seitentransport waren nicht zu kritisieren. Aus der ruhigen Lauerstellung griff Grande den Helfer energisch an, konnte aber keinen vollen Griff setzten. Er trennte auf Hörzeichen sofort und wehrte auch den letzten Angriff entschlossen ab. Der Rüde trennte sofort, bewachte verbellend und zeigte sich im letzten Seitentransport tadellos führig. 97 Punkte. Mit insgesamt 289 Punkten gewann Bernhard Reinelt zum dritten Mal in Folge die ISPUWeltmeisterschaft. Ein toller Erfolg für den Tierarzt und Züchter „con todos los santos“ (mit allen Heiligen). Die 20. ISPU-Weltmeisterschaft findet vom 28. bis 30. Oktober 2011 in Lausen (Schweiz) statt. • ISPU-Weltmeisterschaft 23 Von links: Nicole Beerkircher mit Xerro vom Hatzbachtal (Platz 2), Bernhard Reinelt mit Grande con todos los santos (Platz 1) und Timo Baudermann mit Xander von der Villa Klara (Platz 3). Hexer von der Wolfseiche Falko von Elberfeld Nixe von Elberfeld Ferro von Elberfeld Mike von Kenmore Miss Lee von Elberfeld Grande con todos los santos Ulla von Elberfeld Wt. 30.8.2005 Züchter: Bernhard Reinelt Adamo von der Villa Klara Kastor von der Villa Klara Quini vom Teufelshof Dolores con todos los santos Falk vom Weseler Wald Ula vom Hatzbachtal Anka vom Honigberg 24 ISPU-Weltmeisterschaft Der Gebrauchshund • 1/2011 Ergebnisse 19. ISPU-Weltmeisterschaft 2010 Pl. Hundeführer Hund Nation 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. 48. Grande con todos los santos Xerro vom Hatzbachtal Xander von der Villa Klara Coco von der Herrenwiese Axel von Re Ma To Vinja vom Hatzbachtal Clemens vom Hassel Timo von Elberfeld Mac vom Dammkrug Robans Buliga Bogisboitsu Bonni vom Stedepark Ringo von Elberfeld Geronimo con todos los santos Don con todos los santos Fuzzy vom Hatzbachtal Gennie con todos los santos Xelo von der Villa Klara Conan vom Mühlenstein Chesterfield Pip Strázce klidu Manja vom Diemberg Nicola vom Nordexpress Feena con todos los santos Zicko vom Hatzbachtal Eyko vom Engelskotten Bilbo von Elberfeld Lex vom Hatzbachtal Kiro vom Hatzbachtal Kirox von Elberfeld Klasan’s Hoffa Rissies Ursus Barbatus Konni vom Paderquell Ilko vom Klingsgarten Craick von der Schönburg Kermit vom Paderquell Diddl vom Zwiebelturm Vento vom Hatzbachtal Thella vom Hatzbachtal Carbon Brigth ze Slunecne verandy Jasso vom Reusser Land Indiana-Girl vom Haus Ternes Ulan von Elberfeld Carlo vom Delv Manitu vom Diemberg Zanto vom Hatzbachtal Flash vom Hatzbachtal Kato vom Gollinger Wasserfall Lay von Melina Rissies Azzi Österreich Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Finnland Österreich Deutschland Österreich Österreich Schweden Österreich Deutschland Deutschland Tschechien Schweiz Deutschland Österreich Deutschland Deutschland Deutschland Russland Deutschalnd Deutschland Schweden Schweden Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Schweiz Italien Tschechien Deutschland Deutschland Deutschland Dänemark Schweiz Deutschland Deutschalnd Österreich Schweiz Schweden Bernhard Reinelt Nicole Beerkircher Timo Baudermann Dr. Hanno Hemm Regina Ebert Mario Will Carmen Klaiber Frank Rebstock Monika Hinz Raija Kammonen Sabine Lehner Gerhard Fink Gustav Neubauer Reinhard Steiger Maria Ezelius Petra Florschütz Roman Heller David Heinicke Jaroslava Sobotková Susanne Ommerli Verena Bertram Dieter Haunold Manfred Motz Detlef Bergling Peter Templin Larisa Tsvetkova Manfred Struck Mathias Wagner Jörgen Lindholm Johanna Svensson Eva Löhden Dietmar Schille Guido Schulze Thomas Gramoschke Ursula Schreiber Ursula Fischer Wilma Dal Bianco Hana Musilova Lutz Denner Nicole Dünhölter Lucie Achilles Allan Nielsen Roger Frauenfelder Matthias Blecher Angel Alonso Dietmar Keck Urs Lauber Inger Karlsson 1/2011 • Der Gebrauchshund A B 99 95 95 98 99 98 92 99 93 90 95 97 91 93 94 93 84 97 96 95 94 92 93 97 95 96 91 96 87 88 97 90 92 94 96 95 89 89 86 90 85 86 77 81 75 95 94 94 93 95 95 91 92 83 90 86 83 90 87 76 91 80 83 86 81 77 81 87 79 84 84 81 88 82 75 82 81 84 79 76 79 77 80 70 77 72 76 84 79 72 73 71 78 64 67 64 C Ges. Note Vorjahr 97 96 95 93 91 94 89 86 92 87 83 91 82 90 86 84 97 88 85 80 88 85 84 83 78 82 92 80 88 84 80 89 83 80 75 84 83 87 84 71 77 75 80 78 76 87 80 77 289 286 285 282 282 275 271 271 268 267 265 264 264 263 263 263 262 262 262 262 261 261 261 261 261 260 258 258 256 256 256 255 254 251 251 249 249 248 246 245 241 233 230 230 229 246 241 235 V 289/1 V SG SG 272/9 SG SG 277/4 SG SG 259/31 G G G 256/35 G G 250/42 G 182/50 G 266/20 G 270/11 G G 273/7 G 266/19 G 270/12 G 270/10 G G G 262/27 G G 261/29 G G 266/18 G G G G G G 262/26 G G G 262/25 G 267/15 G G G 264/22 B B 232/45 B B M a. Hf./36 M 257/32 M - ISPU-Weltmeisterschaft 25 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. Brigitte Schilt Manuela Winkler Bernd Wiechmann Hanna Könönen Friedrich Heiduk David Rohlena Karla Taušova Xiro von der Feltmatt Yukon vom Hatzbachtal Xem vom Hatzbachtal Megas Ewan Forte con todos los santos Devil Denny Goldest Danubius Beryl z Libejovickeho parku Schweiz Deutschland Deutschland Finnland Österreich Tschechien Tschechien 90 83 78 82 17 6 12 63 65 73 61 86 87 66 77 73 61 62 90 85 81 230 221 212 205 193 178 159 M M M M M M M 269/13 264/12 - Berry vom Hatzbachtal Emma con todos los santos Deutschland Österreich - 86 Abb. 80 - 86 80 EZ EZ 267/16 Zora vom Lindelbrunn Frajer Frenkie Goldest Danubius Hardliner vom Weseler Wald Utah von Elberfeld Grobi-Jana von Amber Chelsea von der Wolfshöhle Deutschland Tschechien Deutschland Italien Deutschland Dänemark 95 96 90 89 98 88 97 85 84 72 62 71 Abb. Abb. Abb. Abb. Abb. Abb. 192 181 174 161 160 159 Abb. Abb. Abb. 256/33 Abb. 264/23 Abb. Abb. - Pele von Melina Ora von Melina Nero vom Hatzbachtal Nala von Elberfeld Schweiz Schweiz Spanien Deutschland 86 84 90 - 75 68 57 - Dis. Dis. Dis. Dis. 161 152 147 0 Dis. 165/52 Dis. Dis. Dis. - Abbruch wegen Krankheit/Verletzung Georg Stremme Christine Nier Abbruch Michael Wolf Petra Rohlenová Hubert Hess Luigi Ruffinato Frank Mattis Bjarne Laursen Disqualifikation Beat Schwab Claudia Vasellari Jose Luis Lorenzo Couce Heiko Buch Die Spalte „Vorjahr“ stellt Punkte und Platzierung des Hundeführers im Vorjahr dar. Grün = Platzierung im Vergleich zum Vorjahr verbessert, rot = Platzierung im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert, a. H. = Hundeführer mit anderem Hund, a. Hf. = Hund mit anderem Hundeführer. Alle Angaben ohne Gewähr. Per Ausschlussmethode zur Lieblingsrasse Der Gebrauchshund im Gespräch mit ISPU-Weltmeister Bernhard Reinelt. Von Jürgen Rixen DGH: Wie fühlt man sich als dreifacher Weltmeister? Bernhard Reinelt (B. R.): So richtig kann ich es noch nicht beschreiben, aber es ist auf jeden Fall ein erhebendes Gefühl. B. R.: Ich habe im Alter von 15 Jahren mit einem DoggenMischlingsrüden begonnen. Der war für den Schutzdienst nicht so geeignet, aber mir hat diese Abteilung Spaß gemacht, und so habe ich mit 17 Jahren das Figurieren angefangen. Für einen Rottweiler-Züchter, der genau 60 Jahre älter als ich war, habe ich dann die ersten Schutzhunde ausgebildet. Mein erster eigener Sporthund war 26 ISPU-Weltmeisterschaft Foto: Sabine Reinelt DGH: Wie bist du zum Hundesport gekommen? 1988 ein Malinois. Den musste ich leider im Alter von vier Jahren abgeben, weil er sich nicht mit meinem später geborenen Sohn vertrug. Vor 15 Jahren habe ich dann meinen ersten Riesen- schnauzer gekauft. Der Beginn einer langen Freundschaft mit dieser Rasse … DGH: Was fasziniert dich am Riesenschnauzer? B. R.: Der Riesenschnauzer ist für mich die eierlegende Wollmilchsau. Er ist einerseits ein Familienhund, andererseits kann man mit ihm auch Sport machen. Zudem ist er auch sonst ein angenehmer Begleiter. Damals bin ich eigentlich nach der Ausschlussmethode auf diese Rasse gekommen. Ich wollte einen Gebrauchshund. Ich bin Tierarzt, und damals gab es große Probleme in der Schäferhundezucht – das hat sich aber inzwischen verbessert. Einen Malinois wollte ich nicht, weil ich sehr an dem Hund gehangen habe, den ich abgeben musste. Das hätte mir zu wehgetan. Die anderen Gebrauchshundrassen waren damals in Österreich nicht wirklich präsent. Außerdem hatten wir den Riesenschnauzer Xello vom Katzenturm in unserer Trainingsgruppe. Der hat mich sehr beeindruckt! Meine erste Riesenschnauzer- Der Gebrauchshund • 1/2011 hündin war in der Arbeit nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Aber man sammelt ja auch Erfahrungen und lernt Leute kennen. Mir hat Helmut Losekam damals sehr geholfen und mir zwei Hündinnen für die Zucht gegeben. Eine davon war Ula vom Hatzbachtal, ein wahnsinnig toller Hund, mit dem ich auch mehrfach an der WM teilgenommen habe. Das, obwohl ich sie damals noch nicht so gut ausbilden konnte. Denn der Riesenschnauzer hat doch einige Eigenheiten, die man in der Ausbildung berücksichtigen muss. Mein Grande, Mio genannt, ist ein Enkel dieser Hündin. DGH: Fast das gesamte österreichische Team führt Hunde aus deiner Zucht. B. R.: Das ist teilweise auf Glück, aber auch auf harte Arbeit zurückzuführen. Man muss gute Hunde mit Gebrauchshundeigenschaften züchten und Hundeführer für diese Hunde begeistern. Man darf die Welpen nicht einfach nach dem Motto „Gehe hin in Frieden“ dem Käufer in den Arm legen, sondern man muss sich um die Leute kümmern und ihnen die eigenen Erfahrungen mitteilen. Wenn sie Ratschläge annehmen, ist vieles leichter. DGH: Verstehe ich das so, dass die Hundeführer des österreichischen Teams mit dir zusammen trainieren? B. R.: Nein, das ist nicht so. Ich trainiere in einer eigenen Trainingsgruppe, mein wichtigster Partner ist Wolfgang Hauk, ein guter Schäferhundmann. Aber auch Boxer, Malinois und ein Dobermann sind dabei. Wir hegen und pflegen den guten Kontakt untereinander, sprechen aber natürlich über Probleme auch mit anderen Hundeführern. DGH: Wie würdest du deinen Mio charakterisieren? B. R.: Er ist ein extremes Unterordnungstalent. Er kann sich wirklich gut bewegen. Schwerstarbeit war bei ihm die Fährte. Da habe ich die ersten 1,5 Jahre richtig kämpfen müssen. Und einen krummen Rücken vom Futterlegen bekommen. Aber es hat sich ausgezahlt. Im Schutzdienst ist er ein guter Beutehund, den man aber jetzt mit steigendem Alter immer besser im Wehrbereich ansprechen kann. Ich habe ihn sehr lange reifen lassen. Seine erste Weltmeisterschaft hat er im Alter von drei Jahren gewonnen. Und da war ich eigentlich nur hingefahren, um ihn an die Abläufe und den Stress der Anreise zu gewöhnen. Es war Glück, dass er dort so toll funktioniert hat. Richtigen Schutzdienst haben wir ihm erst im Winter danach gelehrt. Da kamen dann Ganzkörperanzug und massive Belastungen, woraufhin der Hund seine Wehrbereiche geöffnet hat. DGH: Der Riesenschnauzer ist ein Spätentwickler? B. R.: Ja und nein. Es gibt sehr viele Riesenschnauzer, die man von den Bewegungsabläufen und vom Lernen her sehr früh arbeiten kann. Das Hauptproblem beim Riesenschnauzer ist der Griff. Wenn man einen schnellen Riesenschnauzer hat, der auch gute Griffe setzt, kann man mit jedem Hund der Welt mithalten. Diese Deutscher Schäferhunde Zwinger „Vom Friedrichsfelder Eck“ gibt Welpen aus Leistungszucht ab!!! Ginga vom Champ King vom Friedrichsfelder Eck und Bonny aus Tauber Franken (Tyson v. der Schiffslache Tochter) Arras vom Schwartenzwinger und Hermine vom Friedrichsfelder Eck Balko von der Teufelskehle Homepage: www.vom-friedrichsfeldereck.de Tel: 0176 24 94 46 61 oder 0621 / 39 18 24 09 Seminar / Workshop mit Ivan Balabanov Veranstalter: Hundesportverein Torgau e.V. Wann: 06.05. - 08.05.2011 Wo: 04860 Neiden / bei Torgau Hundesportplatz Kosten: 120,- Euro mit Hund 70,- Euro ohne Hund (Zusage erst nach Geldeingang) Anmeldung & Info: Uwe Bornmann Tel. 0172 / 3 40 16 21 oder [email protected] Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! Griffe haben die Riesen eigentlich auch, aber sie sind meist mit 1,5 Jahren schon versaut, weil man in diesem Alter gewisse Dinge noch nicht erwarten kann. Man braucht für diese Rasse Ruhe und Geduld. Unser Weg ist der, dass wir an den ersten Beißphasen gar nicht herumbasteln, sondern den Hund, wenn er alt und selbstsicher genug ist und richtig beißen will, auf den Ausbildungstisch packen. Das ist eine sehr bequeme Methode, dem Hund das Kontern zu lehren. DGH: Kannst du das etwas näher erklären? B. R.: Es ist ein quadratischer Tisch, etwa 3 mal 3 Meter, auf dem der Hund steht. Man lässt ihn an der Ecke beißen und zieht ihn dann zu einer Seite, sodass die Vorderfüße frei hängen. Er will natürlich mit den Füßen wieder auf den Tisch und macht automatisch die aktive Arbeit zurück. Die bestätigst du und hast ihm so relativ unspektakulär das gewünschte Verhalten gelehrt. DGH: Du hast erwähnt, dass du 1/2011 • Der Gebrauchshund Tierarzt bist. Gibt es die Erfolgspille für den Hundesport? B. R.: Nein. Aber du musst natürlich schauen, dass der Hund körperlich total fit ist. Das muss man mit Mitteln erreichen, die dem Hund nicht schaden. Mio ist da etwas im Vorteil, weil er ein Tierarzthund ist. Ich habe ein Unterwasserlaufband zu Hause, das er – auch wenn es ihm lästig ist – dreimal pro Woche benutzen „darf“. Physiotherapie, Massagen und Aquatherapie sind in der Veterinärmedizin ja Thema und müssen Bestandteil des Trainings sein. DGH: Wo siehst du im SchHSport die größten körperlichen Belastungen für den Hund? B. R.: Die größte Belastung ist sicherlich die lange Flucht. Da gibt es keine Diskussion. Aber wenn der Hund vernünftig trainiert ist, sollte das auch kein Problem darstellen. Vorausgesetzt, dass ein guter Helfer eingesetzt ist. DGH: Danke für dieses Gespräch • Interview 27